roteblaetter.eu, Veröffentlicht am 8. Januar 2025 Allgemein, Zeitgeschehen, Redaktion
Es sorgte für einiges Aufsehen, dass in Georgien – entgegen allen demokratischen Gepflogenheiten – eine abgewählte Politikerin wochenlang ihren früheren Amtssitz nicht räumen wollte. Salome Surabischwili hatte sich im Präsidentenpalast in der georgischen Hauptstadt Tbilissi verschanzt und versuchte, von dort aus auch weiterhin oppositionelle Georgier zu Protesten gegen die neuen politischen Mehrheitsverhältnisse anzustacheln. Nun kommt sie flugs in den USA zu den ihr gebührenden „Ehren“.
Von Felix Duček
Wie Diana Johnstone unlängst bemerkte und darauf aufmerksam machte, fällt Salome Surabischwili sehr weich aus ihrem Präsidenten-Olymp in Tbilissi auf die andere Seite der Nordhalbkugel in eine Institution der Arizona State University (ASU). Aber nein, sie wird nicht in Arizona ausharren müssen, sondern wird standesgemäß in Washington, D.C. ihre neuen Ehren zur Schau stellen – eben dort als Kissinger Fellow des McCain Institute, das sich die ASU in der US-Hauptstadt leistet. Zur Erinnerung: Salome Surabischwili stammt aus einer georgischen Familie, die nach der Februarrevolution 1917 in Russland, also bereits ein Dreivierteljahr VOR der „schrecklichen Oktoberrevolution der Bolschewiken“, nach Frankreich geflüchtet war. Daher wurde sie in Paris 1952 zwar mit einem georgisch klingenden Namen, jedoch als Salomé Zourabichvili geboren. Das waren offenbar beste Voraussetzungen, um nach dem Untergang der „Bolschewiken“ und ihrer Sowjetunion endlich den Georgiern Demokratie beibringen zu können. Immerhin konnte Salome das „freie westeuropäische Denken“ ja bereits in Frankreich mit der Muttermilch aufsaugen. Nur der Undank der nunmehr die Macht in Georgien ergreifenden Mehrheiten machte es unmöglich, die Früchte ihrer jahrelangen Saat allen Georgiern weiter zuteilwerden zu lassen.
Die Arizona State University (präziser das McCain Institute der Arizona State University) hat anlässlich des honorigen Empfangs für die ausgestoßene „Nationalheldin“ am 6. Januar 2025 eine dieser Institution angemessen erscheinende Begründung für Surabischwilis Würdigung veröffentlicht, die hier übersetzt – ohne weitere Kommentare – im Wortlaut folgt:
WASHINGTON, D.C. (6. Januar 2024) – Das McCain Institute der Arizona State University (ASU) hat heute die Ernennung der Präsidentin Salome Zourabichvili als Kissinger Fellow 2025 bekannt gegeben.
Zourabichvili war seit 2018 Präsidentin Georgiens. Zuvor war sie die erste weibliche Außenministerin Georgiens und verhandelte 2005 über den Abzug des russischen Militärs aus Georgien. 2016 wurde sie zudem als Abgeordnete der Mehrheitsfraktion ins Parlament gewählt. Während ihrer Amtszeit als Präsidentin verteidigte Zourabichvili energisch Georgiens Weg zur Integration in die Europäische Union und die NATO und unterstützte demokratische Reformen. Bekanntlich legte sie ihr Veto gegen das vom Kreml inspirierte „Gesetz über ausländische Agenten“ der Regierung, gebildet aus der Partei Georgischer Traum (GD), ein und stellte sich gegen die autokratische Wende dieser Partei.
Zourabichvili hat die jüngsten Parlamentswahlen im Oktober 2024 mit der Begründung massiver Einschüchterung und Manipulation durch die GD für unrechtmäßig erklärt und sich hinter die Oppositionsparteien gestellt, die ihre Mandate ablehnten. Nach der Ankündigung von der GD, den EU-Beitrittsprozess des Landes auszusetzen, gingen viele Georgier im ganzen Land zu großflächigen Protesten auf die Straße. Sie wurden mit Gewalt und Verhaftungen konfrontiert. Zourabichvili hat ihre Unterstützung für die demokratische Bewegung in ihrem Land zum Ausdruck gebracht und sich der Protestbewegung angeschlossen.
Gemäß Verfassungsänderungen sollte der nächste Präsident Georgiens im Jahr 2024 von einem Wahlkollegium gewählt werden, das sich aus lokalen Beamten und dem Parlament zusammensetzt. Am 14. Dezember 2024 nahm das Parlament, das aufgrund noch offener Fälle von Wahlbetrug und fehlender Unterstützung des Präsidenten illegal einberufen worden war, an der Wahl eines neuen Präsidenten teil, des Fußballers Mikheil Kavelashvili [Micheil Qawelaschwili], der für seine antiwestliche Rhetorik berüchtigt ist. Er trat sein Amt am 29. Dezember an. Aktivisten der Demokratie haben diesen Prozess für illegal erklärt und protestieren weiterhin.
Zourabichvili hat sich geweigert zurückzutreten und sprach von einer unrechtmäßigen Übernahme des Landes. Wie einst McCain und Kissinger verkörpert sie eine hartnäckige Politik und verteidigt die demokratischen Werte ihres Landes. Senator McCain stand 2008 solidarisch mit den Georgiern gegen die russische Invasion Zourabichvili würde als Kissinger Fellow die Tradition einer prinzipientreuen, strategischen Führung auf einem der wichtigsten demokratischen Schlachtfelder der Welt fortsetzen.
Als Kissinger Fellow des McCain Institute wird Zourabichvili ihre umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Diplomatie, Führung und Politik nutzen, um sich für Neuwahlen und einen demokratischen Weg in ihrem Land einzusetzen.
„Präsidentin Zourabichvili verkörpert politischen Mut und die staatsmännischen Ideale der Kissinger Fellowship“, sagte Dr. Evelyn Farkas, Geschäftsführerin des McCain Institute. „Sie hat demokratische Stärke bewiesen und den demokratischen Platz ihres Landes in Europa trotz gewaltsamer Repressionen und autokratischer Machtübernahme energisch verteidigt. Als Kissinger Fellow des McCain Institute 2025 kann sie die Bemühungen, Georgien wieder auf den demokratischen Weg zu bringen, weiter anführen.“
„Die Kissinger Fellowship ist eine Ehre“, dankte die [Ex]Präsidentin Salome Zourabichvili. „In einer Zeit des Kampfes zwischen Autokratien und Demokratien ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir für die demokratischen Akteure eintreten, die an vorderster Front kämpfen, und Georgien verkörpert diesen Kampf, für dessen Verteidigung Senator John McCain sein Leben lang gekämpft hat.“
Lesen Sie hier die Biografie von Zourabichvili.
[Redaktionelle Anmerkung: Es folgen nach diesem Verweis auf den englischen Wikipedia-Eintrag noch einige Selbstdarstellungen, die hier ebenfalls unkommentiert und ungekürzt auf Deutsch wiedergegeben werden.]
Über das Kissinger Fellowship
Das Kissinger Fellowship vertritt die Grundwerte der charakterorientierten Führungsprogramme des McCain Institute. Es konzentriert sich auf die Entwicklung der strategischen Fähigkeiten von Führungskräften in der Außenpolitik und der nationalen Sicherheit mit den Prinzipien, die das Markenzeichen von Dr. Henry A. Kissingers Karriere sind.
Über das McCain Institute an der Arizona State University
Das McCain Institute ist eine überparteiliche Organisation, die durch den Senator John McCain, seine Familie und deren Engagement für den Dienst an der Gesellschaft inspiriert wurde. Wir sind Teil der Arizona State University und haben unseren Sitz in Washington, DC. Unsere Programme fördern Demokratie und Menschenrechte, stärken charakterstarke Führungspersönlichkeiten, bekämpfen Menschenhandel und verhindern gezielte Gewalt. Unsere einzigartige Fähigkeit, Führungspersönlichkeiten aus dem gesamten politischen Spektrum zusammenzubringen, ermöglicht es uns, die dringendsten Herausforderungen der Welt wirklich zu bewältigen. Unser Ziel sind Taten, nicht Worte, und wie Senator McCain kämpfen wir für eine freie, sichere und gerechte Welt für alle.
Über die Arizona State University
Die Arizona State University (ASU) hat ein neues Modell für eine [US-]amerikanische Forschungsuniversität entwickelt und eine Institution geschaffen, die sich dem Zugang, der Exzellenz und der Wirkung verschrieben hat. Die ASU misst sich an denen, die sie einschließt, nicht an denen, die sie ausschließt. Als Prototyp einer neuen [US-]amerikanischen Universität betreibt die ASU Forschung, die dem Gemeinwohl dient, und übernimmt große Verantwortung für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Vitalität der sie umgebenden Gemeinden.
Übersetzt aus dem Englischen
Redaktionelle Anmerkung: Wer mehr über den kriminellen Namensgeber John McCain des Instituts der ASU erfahren oder sich daran erinnern möchte, der sei hier auf den zweiteiligen Artikel von Jürgen Cain Külbel aus dem Jahr 2018 hingewiesen, zu finden unter „Der White-Collar-Kriminelle John McCain“:
Teil 1: Vom Bruchpiloten zum Mafia-Zögling
Teil 2: Glücksspiel-Junkie und Terroristen-Freund
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Info: https://roteblaetter.eu/surabischwili-findet-politische-heimat-in-usa
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
Der White-Collar-Kriminelle John McCain (1)
roteblaetter.eu, vom Veröffentlicht am 11. Juni 2018Kategorien Allgemein, Zeitgeschehen, Zur Person
Teil 1: Vom Bruchpiloten zum Mafia-Zögling
Der langjährige US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain hat voraussichtlich nicht mehr lange zu leben. Es ist davon auszugehen, dass bereits jetzt die Grabreden geschrieben werden. Einige Ereignisse seines Lebens dürften dabei ungenannt bleiben. Der 81-jährige John Sidney McCain III., US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei, seit 1987 Senator für den Bundesstaat Arizona, bereitet seine Beerdigung vor: ein bösartiger Gehirntumor hat ihn in Griff. Bösartig ist auch sein krimineller Nachlass, der ungesühnt bleibt, seinen politischen Verbündeten, den Transatlantikern, jedoch Maxime ist. Der nahende Tod McCains steht exemplarisch für die moralische Verderbtheit und den Niedergang der transatlantischen Eliten.
Von Jürgen Cain Külbel
John McCain sei ein „unbeugsamer Verfechter der Idee des Westens“, sagte Wolfgang Ischinger, überzeugter Transatlantiker und Vorsitzender der Münchener Sicherheitskonferenz, im Februar 2018. Und würdigte ihn in Abwesenheit mit dem Ewald-von-Kleist-Preis als eine jener Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise für Frieden und Konfliktbewältigung eingesetzt haben. Wir haben in diesen Tagen gesehen, wie sehr er vermisst wird.
Angemessener wäre wohl die Einschätzung: „John McCain hat Blut an seinen Händen. Er ist besessen von den ewigen Kriegen, den Konflikten auf dem Balkan, in Irak, Afghanistan, Libyen, der Ukraine, Syrien und anderswo, weil er vom Finanzmob und der neokonservativen Mafia dafür bezahlt wird.“ Das „Lebenswerk“, das offiziell nicht existierende Vorstrafenregister des sterbenskranken John McCain, legen beredtes Zeugnis dafür ab, dass dieser Maverick für unendlich viel Leid auf diesem Planeten gesorgt hat. Diesen Menschen zu würdigen, spricht seinen unzähligen Opfern Hohn. Und diejenigen, die McCain würdigen, sind Täter wie er.
John Sidney McCain III. wurde am 29. August 1936 in Panama in der Coco Solo Naval Air Station in eine prominente Militärfamilie geboren: Sein Vater John McCain II. und sein Großvater John McCain I. bildeten das erste Vater-Sohn-Admiralsgespann in der US-amerikanischen Marinegeschichte. Während der High School betätigte sich der junge John als Ringer, was ihm die Spitznamen „Punk“ (umgangssprachlich: Halbstarker) sowie McNasty (McFies) einbrachte. Nach dem High-School-Abschluss besuchte McCain die United States Naval Academy, schloss 1958 das Studium ab und diente nachher von 1958 bis 1981 im Militär. Von 1965 bis 1980 war er mit seiner ersten Frau, Carol Shepp, verheiratet; er adoptierte ihre Söhne aus ihrer ersten Ehe.
Da es kein offizielles Strafregister für das gibt, was John McCain zeitlebens auf sein Kerbholz geladen hat:
Strafregisterauszug McCain/1967: Unterlassene Hilfeleistung, Fahnenflucht
Der Uniform Code of Military Justice (Militärstrafrecht der Vereinigten Staaten) stellt in Artikel 85 unerlaubtes Entfernen respektive Fahnenflucht unter Strafe (Absence Without Official Leave – AWOL). Das Strafmaß liegt im Ermessen des Kriegsgerichtes; die Todesstrafe kann in Fällen von Fahnenflucht bei Kriegseinsätzen verhängt werden.
Der 24-jährige John McCain absolvierte im Jahre 1960 die Flugschule in Pensacola, wurde Marinepilot. Erste Einsätze an Bord der Flugzeugträger USS Intrepid und USS Enterprise führten ihn in die Karibik und ins Mittelmeer. Dort erwies sich der junge Mann als Bruchpilot: Bis Mitte der 1960er Jahre führten sein Leichtsinn und seine Rücksichtslosigkeit zum Absturz zweier Flugzeuge; ein drittes drosch er in Spanien in Stromleitungen hinein. Seine Flugfähigkeiten verbesserten sich zwar später, doch die angeberische Neigung, beim Fliegen „die Grenzen auszureizen“, legte er nie ab; sein Motto war: „Trete die Reifen und zünde die Feuer (Düsentriebwerke). Zur Hölle mit der Checkliste. Jeder kann langsam sein.“
Von zahlreichen ehemaligen Navy-Kollegen wird er allein verantwortlich gemacht für ein verheerendes Feuer auf dem Flugzeugträger USS Forrestal während des Vietnam-Krieges am Samstag, dem 29. Juli 1967: Der Unfall forderte das Leben von 134 Seeleuten, 161 Menschen wurden zu Invaliden. Die Schiffskameraden werfen McCain vor, auf dem Deck des Schiffes ein rücksichtsloses Manöver, genannt „Wet-Start“, zwecks Effekthascherei durchgeführt zu haben. Beim „Wet-Start“ lässt der Pilot zusätzlichen Treibstoff in die Düsen des Triebwerks laufen, so dass es beim Start eine auffällige Flamme erzeugt. Die Schiffskameraden behaupten, McCain habe mit der Flamme die Rakete eines benachbarten Flugzeugs gezündet, die wiederum auf andere mit Raketen bestückte Flugzeuge feuerte und den Flugzeugträger in Brand setzten.
Professorin Mary Hershberger, Historikerin an der Capital University in Columbus, Ohio, Autorin des Buches „Jane Fonda’s War“, Preisträgerin des Journal of American History, hat den Vorfall, der sich während des Vietnam-Krieges ereignete, untersucht; hier die Kurzform:
„Es gibt eine Reihe von widersprüchlichen Berichten über den Unfall auf der USS Forrestal, aber [meine Untersuchung] basiert auf den stärksten Quellen. Das Feuer begann am Samstag, 29. Juli 1967, um 10:51 Uhr, als der 30-jährige Lieutenant Commander John McCain in seinem A-4 Skyhawk auf der Backbordseite der USS Forrestal saß und Checks vor dem Flug durchführte. Zu seiner Rechten befand sich Lieutenant Commander Fred White, ebenfalls in einem A-4 Skyhawk. Die Zuni-Rakete eines anderen Flugzeug zündete versehentlich, flog über das Flugdeck, rammte den Hilfstank von White und fiel in den Ozean.
Treibstoff floss von Whites Schiff auf das Deck, entzündete sich. McCain erzählte seinem Biografen und wiederholte in seinem eigenen Buch „Faith of My Fathers“, die Rakete habe sein Flugzeug getroffen und zwei seiner Bomben in den brennenden Treibstoff geworfen. Tatsächlich gab es eine einzige Bombe – nicht zwei. Die explodierte 90 Sekunden nach dem Ausbruch des Feuers und intensivierte den Brand, bis dieser außer Kontrolle geriet. White und Thomas Ott, McCains Fallschirmpacker, gehörten zu den Ersten, die sofort getötet wurden, zusammen mit den meisten Feuerwehrmännern. Der Navy-Bericht schrieb später die abgeworfene Bombe dem Flugzeug von White zu, obwohl das Filmmaterial dies nicht definitiv zu bestätigen scheint. Allerdings hat McCain viele Male gesagt, dass die Zuni-Rakete die Bombe [zwei Bomben in McCains Version] von seinem Flieger abriss.
Einige von denen, die auf der USS Forrestal waren, erzählten mir, die Rakete habe McCains Flieger nicht getroffen, nur die Aktionen des Piloten McCain hätten verursachen können, dass eine Bombe von seinem Skyhawk herunter fiel. Und dies nur aufgrund von Handlungen, die er irrtümlich oder in Panik ergriff, als er das Feuer auf dem Deck sah oder bei seinem hastigen Ausstieg aus dem Flugzeug.“
Zwei Schalter im Cockpit eines Skyhawk müssen laut Hershbergers Quellen betätigt werden, um eine solche Bombe fallen zu lassen. McCain wurde nie gebeten, zu erklären, warum er behauptet, dass die Zuni-Rakete sein Flugzeug getroffen hat. Wenn eine Bombe oder Bomben von McCains Flugzeug fielen, wie er gesagt hat, scheint es ein Pilotenfehler gewesen zu sein. Soweit Hershbergers Erkenntnisse.
Problematisch auch: McCain blieb nicht an Deck, um gegen das Feuer zu kämpfen. Da die Feuerwehrmannschaft ausgelöscht war, mussten die Schiffskameraden selbst an die Feuerwehrschläuche, Verwundete retten, hektisch Bomben, sogar Flugzeuge über Bord werfen, um weitere Tragödien zu verhindern. McCain jedoch verkroch sich im Bereitschaftsraum der Piloten, beobachtete das Feuerchaos auf dem Deck über einen Monitor. McCains Vater schrieb später in einem Brief: „Zum Glück für uns alle kam er [John] ohne Kratzer durch.“ McCain war entschlossen, das Unglücksschiff so schnell wie möglich zu verlassen: Nachdem ein Reporter der New York Times mit einem Helikopter an Bord gekommen war, um Informationen über die Katastrophe zu sammeln, nutzte er die Gelegenheit, nach Saigon auszufliegen.
Angesichts der Tatsache, dass das Feuer noch brannte, Fliegerkameraden schwer verletzt waren, im Sterben lagen, hat McCains Begründung, dass er zwecks „Ruhe und Erholung“ nach Saigon gegangen war, eine surrealen Beigeschmack. Merv Rowland, Kommandant und leitender Ingenieur der USS Forrestal sagte, dass er nicht gewusst hätte, dass McCain das Schiff innerhalb von 30 Stunden nach dem Brand verließ und dass er das „außergewöhnlich“ fand; nur die Schwerverwundeten durften das Schiff verlassen und niemand, so weit er wusste, hätte die Erlaubnis erhalten, nach Saigon zwecks Ruhe und Erholung zu fliegen.
John McCain sah seine Navy-Karriere in Gefahr, ging nach London, wo sein Vater, Admiral John S. McCain jr. als Oberbefehlshaber der United States Naval Forces in Europa stationiert war; er bat ihn offenbar um Rückendeckung. Bis sich die Wogen glätteten verbrachte der Fahnenflüchtige seine Nächte im Palm Beach Casino an der Côte d’Azur; kehrte erst im September in seine Wohnung in Jacksonville, Florida, zurück. Zu seinem Glück lag die Untersuchung des Feuers auf der USS Forrestal in den Händen von Admiral Thomas Moorer, Chef der Marineoperationen und enger Freund von McCains Vater. Es kam, wie es kommen musste: die Sache mit den Bomben und das unerlaubte Entfernen wurden nie untersucht und der Delinquent John McCain blieb unbehelligt. Anstelle dessen erhielt er am 30. September 1967 den Befehl, sich auf dem Flugzeugträger USS Oriskany zu melden.
Strafregisterauszug McCain/1967: Verrat militärischer Geheimnisse, Unterstützung des Feindes, Verstoß gegen die internen Regeln des Militärs
Am 26. Oktober 1967, Marinepilot John McCain bombardierte nunmehr routinemäßig das vietnamesische Hanoi, hob er von der USS Oriskany ab zu seiner 23.Bomben-Mission. Als er ein Kraftwerk in einem dicht besiedelten Gebiet der Stadt platt machen wollte, traf eine Boden-Luft-Rakete den Flügel seiner A-4E Skyhawk. McCain stürzte in den Truc-Bach-See, verhedderte sich im Fallschirm unter Wasser und wäre ersoffen, hätte nicht ein barmherziger vietnamesischer Zivilist den „entsetzlichen Arsch“, so Buchautor Douglas Valentine (u. a. The CIA as Organized Crime, 2017) gerettet. Der Vietnamese wehrte sogar einen wütenden Mob ab, der auf McCain, dessen Arme und ein Bein gebrochen waren, herumstampfte, ehe ihn örtliche Polizisten dem Militär übergaben.
Der schwer verwundete Bruchpilot, auf die Ladefläche eines Lastwagens geworfen, wurde in das Gefängnis Hanoi Hilton gebracht. Drei Tage Krankenhaus genügten, um aus dem „Glory Boy“ einen „Singvogel“ zu machen, wie er von den Kameraden später betitelt wurde: die Nordvietnamesen verhörten ihn, forderten militärische Informationen. McCain selbst gibt zu, dass er drei oder vier Tage nach seiner Gefangennahme den Vernehmern versprochen hat: „Ich werde Ihnen militärische Informationen geben, wenn Sie mich ins Krankenhaus bringen.“
Ganz im Gegensatz zum militärischen Verhaltenskodex, an der er gebunden war, soll er geäußert haben: „Name, Rang, Seriennummer. Oder tötet mich.“
Schnell kam McCain in ein Krankenhaus, das für vietnamesische Offiziere reserviert war. Es gibt Beweise, dass er von einem sowjetischen Arzt eine „spezielle“ und bevorzugte medizinische Behandlung erhalten hat. Nach weniger als zwei Wochen begann Hanois Presse, ihn zu zitieren; er hatte geplaudert, gab spezifische militärische Informationen preis. Er nannte den Namen des Flugzeugträgers, auf dem er stationiert war, die Anzahl der verlorenen US-Piloten, die Anzahl der Flugzeuge in seiner Flugformation sowie Informationen über den Standort von Rettungsschiffen.
Der pensionierte Oberst Earl Hopper von „Veterans Against John McCain“, der 30 Jahre beim Airborne Special Services und der Army Intelligence gedient hatte, geht sogar einen Schritt weiter: McCain habe „hochgradig geheime Informationen“ verraten, von denen die wichtigsten die Paketwege waren, die Wege, um Nordvietnam zu bombardieren.
Er gab im Detail die Höhe, in der sie flogen, die Richtung, wenn sie wendeten. […] Er gab ihnen die Hauptziele, an denen die Vereinigten Staaten interessiert waren.
Hopper behauptet, die Informationen, die McCain zur Verfügung stellte, erlaubten den Nordvietnamesen, ihre Luftabwehr anzupassen. Im Ergebnis dessen, so Hopper, verloren die USA sechzig Prozent mehr Flugzeuge und im Jahr 1968 „wurde die Bombardierung von Nord-Vietnam wegen der Informationen, die McCain ihnen gegeben hatte, abgebrochen“. Wir freuen uns natürlich noch heute mit den Vietnamesen, dass sie John McCain leichterhand zu einem so großartigen Kollaborateur umdrehen konnten, der seinen ganz eigenen Beitrag zur Niederlage seiner Amerikaner in dem damals vom Krieg gebeutelten Land leistete.
Doch das war längst nicht alles. Die Vietnamesen stiegen schnell dahinter, dass ihr Kriegsgefangener John Sidney McCain III. Sprössling einer Familie der amerikanischen Militärelite war: McCains Vater John jr. und Großvater John sr. waren beide Admirale. Ein Zerstörer, die USS John S. McCain, ist nach beiden benannt. Während sein Sohn in Hanoi gefangen gehalten wurde, war Admiral John McCain Jr. von 1968 bis 1972 Oberbefehlshaber des US-Pazifikkommandos; verantwortlich für alle US-Streitkräfte im Pazifik einschließlich derer, die in Vietnam kämpften.
Sein Sohn indes mauserte sich, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, in jener Zeit zum engen Mitarbeiter Nordvietnams: drei Jahre „arbeitete“ er mit dem Vietcong zusammen. Er machte Radiosendungen, die von den Nordvietnamesen benutzt wurden, um amerikanische Soldaten zu demoralisieren, traf sich mit ausländischen Delegationen, einschließlich der Kubaner. Er wurde von mindestens zwei nordvietnamesischen Generälen interviewt, darunter dem vietnamesischen Nationalhelden General Vo Nguyen Giap. Am 4. Juni 1969 berichtete eine US-Nachrichtensendung unter dem Titel „Kriegsgefanger Pilot Singvogel ist Sohn des Admirals“ über eine von McCains Radiosendungen:
Hanoi hat eine Sendung ausgestrahlt, in der der Pilot und Sohn des US-Kommandanten im Pazifik, Admiral John McCain, zugibt, zivile Ziele in Nordvietnam bombardiert zu haben und lobt die medizinische Behandlung, die er seit seiner Gefangennahme erhalten hat.
Die Sendung richtete sich an US-amerikanische Militärs in Südvietnam als Teil einer Propaganda-Serie, die versuchte, dem US-Verteidigungsminister Melvin Laird zu widersprechen, der sagte, dass amerikanische Gefangene in Nordvietnam misshandelt würden. McCain hatte während seiner Gefangenschaft nicht weniger als 38 antiamerikanische Propagandasendungen für Radio Hanoi eingespielt.
Weit entfernt von dem später von US-amerikanischen Medien künstlich geschaffenen Bild des amerikanischen „Helden“ McCain, der 5 1/2 Jahre in der „Isolation“ in einem nordvietnamesischen Gefängnis schwitzte, dort unter ewiger Folter litt, will Hopper wissen, dass McCain sich vom ersten Augenblick seiner Gefangennahme an als Kollaborateur und Propagandist anbot. Auch gibt es keine Person, die bestätigen könnte, dass er jemals von den Nordvietnamesen gefoltert wurde.
Und dass dies nicht geschah, ist auch Konsens unter den Kriegsgefangenen, die zusammen mit McCain in Lagern waren. McCain sagte zwar hinterher, seine Geständnisse hätten ihn noch in Vietnam zu einem Selbstmordversuch geführt. Doch auch in dieser Angelegenheit war er wenig erfolgreich.
Laut Fernando Barral, einem kubanischen Psychologen, der McCain im Januar 1970 in Vietnam befragte, war dieser während des Interviews „prahlerisch und ohne Gewissensbisse“ wegen irgendwelcher ziviler Todesfälle, als er Hanoi bombardierte. McCain schreibt in seiner Autobiografie, dass er, nachdem Barral ihn gefragt hätte, ob er Reue empfinde, geantwortet habe: „Nein, tue ich nicht.“ Zudem erklärte er Barral, dass er „keiner körperlichen oder moralischen Gewalt“ ausgesetzt gewesen sei, und beklagte sich im Interview, dass
ich, wenn ich nicht abgeschossen worden wäre, in jüngerer Zeit Admiral geworden wäre als mein Vater.
Barral sagte, McCain habe zudem von sich behauptet, dass er „der beste Pilot in der Navy“ sei und dass er Astronaut werden wollte. Er fühlte sich den Vietnamesen oben in seinem Flugzeug mit all seiner Ausbildung überlegen. Der kubanische Psychologe kam 1970 zu dem Schluss, dass McCain ein „Psychopath“ sei.
Was seine Vorgesetzten allerdings nicht daran hinderte, ihn mit militärischen Auszeichnungen zu schmücken: Silver Star, Bronze Star, Purple Heart, Legion of Merit, Distinguished Flying Cross, Navy Commendation, Prisoner of War.
Um seine Kollaboration in Vietnam zu verschleiern, stimmte McCain als einziger Politiker gegen eine Gesetzesvorlage, die ansonsten einstimmig verabschiedet worden wäre und vorsah, Dokumente der Öffentlichkeit preiszugeben, die Auskunft geben, was in Vietnam tatsächlich geschah. Vermutlich hätten diese Aufzeichnungen seine unehrenhaften Handlungen bestätigt; McCain hat eine Menge zu verbergen und ist sehr bemüht, das, was in Vietnam passierte, geheim zu halten.
Strafregisterauszug McCain/ab 1980: Mafia-Geld für die Polit-Karriere
John McCains Kriegsverletzungen bewirkten, dass er nie wieder die Arme über den Kopf heben konnte; dafür aber hielt er den Rest des Lebens beide Handflächen brunnentief offen. Quod erat demonstrandum:
Kurz nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Nordvietnam verließ John McCain seine erste Frau Carol, heiratete seine Geliebte, die 25-jährige Cindy Lou Hensley, Einzelkind einer privilegierten Familie aus der Oberklasse von Phoenix. Mit ihr hat er drei Kinder: Meghan, Jack, Jimmy; zudem adoptierten sie Tochter Bridget. Mark Dankof, Ex-Bezirksvorsitzender der Republikaner in King County, Seattle, und Delegierter der Texas State Republican Conventions in den Jahren 1994 und 1996, übte Kritik:
Du hast Dich von Deiner ersten Frau scheiden lassen, als sie krank war, um eine reiche Frau zu heiraten, die deine politische Karriere finanziert hat. Sie erhielt ihr Geld von ihrem Vater, Jim Hensley, einem Schutzgeldeintreiber für das Meyer-Lansky-Verbrecher-Syndikat.
Langer Rede kurzer Sinn: McCain heiratete direkt in das organisierte Verbrechen hinein. Sein neuer Schwiegervater, Jim Hensley, hatte sein 200-Millionen-Dollar-Vermögen als Biergroßhändler der Anheuser-Busch-Vertriebsgesellschaft Arizonas gemacht, das Tochter Cindy, sein „Augapfel“, nach dessen Tod im Jahre 2000 erbte.
Das organisierte Verbrechen in den USA ist großenteils ein Ergebnis der Prohibition der 1920er Jahre; damals bildeten sich kriminelle Banden, die Alkohol verkauften und schmuggelten. Während der Prohibition fungierte der Gangster Kemper Marley in Arizona als „Weichensteller“ für den berüchtigten Mafia-Boss Meyer Lansky sowie als Regionalchef Südwest für dessen übermächtige Partner in Sachen Verbrechen, Samuel Bronfman, den kanadischen Hauptlieferanten von Alkoholika für das Meyer-Lansky-Syndikat. Diese Gang hatte den Alkoholverkauf in den Staaten weitestgehend unter Kontrolle. Die Bronfman-Gang, hinter der britische Nachrichtendienstkreise standen, belieferte seinerzeit auch den Mafia-Boss Al Capone.
Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Meyer Lansky die Transformation der kriminellen Kreise in eher „geschäftsmäßige“ Strukturen. Der Aufstieg von Las Vegas und später Atlantic City zu riesigen Glücksspiel- und Geldwäschezentren war sein Werk. Kemper Marleys Valley National Bank of Phoenix diente dem Meyer-Lansky-Syndikat als Hauptfinanzierungsquelle bei der geschäftlichen Ausbreitung in Las Vegas.
Meyer Lansky baute zudem in den 1940er und 1950er Jahren die kriminellen Syndikate in den Casinos in Havanna auf, war Teil des organisierten Verbrechens auf Kuba. Etwa um 1960 baute er, unterstützt von britischen Finanzkreisen, auf den Bahamas ein Casino. Führer der organisierten Kriminalität in den USA wie Meyer Lansky „kauften“ sich auch gerne Politiker, unterstützten bewaffnete israelische Organisationen wie beispielsweise die Irgun, finanzierten den Waffenschmuggel nach Israel oder waren in den Staaten gar als Funktionäre für den neu entstandenen Nahoststaat tätig.
Die Basis für den „Alkoholhandel“ und damit enormen Reichtum von Jim Hensley, also McCains neuen Schwiegervater, war vom schwerreichen Kemper Marley, also Meyer Lanskys „partner in crime“, gelegt worden; die Story geht so: Im März 1948 wurden 52 Mitarbeiter von Kemper Marleys Imperium von einem Bundesgericht in Arizona wegen Steuerverstößen beim Alkoholverkauf und anderer Delikte verurteilt; darunter Jim Hensley, der sechs Monate Bewährung erhielt; sein Bruder Eugene musste für ein Jahr ins Gefängnis. Insider sagen, Jim Hensley habe in dem Verfahren die Straftaten von Kemper Marley auf seine Kappe genommen, Ganovenehre sozusagen.
Und Marley habe den Liebesdienst zurückgezahlt, indem er ihm das lukrative Biervertriebsgeschäft aufbaute, durch das Hensley letztendlich schwer reich wurde. Eine Mafia-Schmonzette, die ans Herz aller kriminell Organisierten geht. 1953 wurden Hensley und dieses Mal auch Marley, erneut angeklagt, aber der junge Anwalt William Rehnquist, damals „Mob-Anwalt“, haute beide raus. Rehnquist wurde später höchster Richter am Obersten Gerichtshofs, nahm George W. Bush nach dessen umstrittener Wahl zum Präsidenten den Eid ab.
McCains Schwiegervater baute sein „Mafia-Vermögen“ weiter aus, kaufte Hunde-Rennstrecken, erwarb Nahrungsmittelkonzessionen in Sportstadien, arbeitete mit dem Unternehmen Jacobs, dem „wahrscheinlich größten, quasi-legitimen Cover für die Geldwäsche des organisierten Verbrechens in den Vereinigten Staaten“ zusammen. Jim Hensley blieb Kemper Marleys „Chefhandlanger“, bis dieser 1999 im Alter von 83 Jahren verstarb.
Kemper Marley war über 40 Jahre lang bis zu seinem Tod „unbestrittener politischer Chef von Arizona“ und fungierte als die hinter den Kulissen stehende Macht über die Republikanische und die Demokratische Partei. Sein Reichtum und seine Verbindungen spielten die Hauptrolle beim Vorantreiben von John McCains politischer Karriere, die 1982 in Arizona begann.
Da McCains Karriere vom Lansky-Marley-Bronfman-Syndikat gesponsert wurde, ist es kein Zufall, dass McCain auch nach London reiste, wo Lord Jacob Rothschild vom Internationalen Bankenimperium unter amerikanischen Expatriats Geld gesammelt hat, um McCains politische Karriere voranzutreiben.
Rothschild war lange Zeit mit der Familie Bronfman verbunden. Edgar Bronfman, Sohn des Prohibitions-Mafioso, zählt noch heute zu den Unterstützern von McCain.
Strafregisterauszug MCain 1988: Unterstützung einer terroristischen Gruppierung, Verstoß gegen das Boland-Amendment
John McCain startete 1987 seine Karriere als Senator für Arizona – mit Mafia-Geld. Da passte es doch wie die Faust aufs Auge, dass auch er von Beginn an kriminelle Machenschaften unterstützte:
Zwischen 1981 und 1990 führten die Contra-Rebellen mit Unterstützung Washingtons einen Guerilla-Krieg gegen die linksgerichtete sandinistische Regierung Nicaraguas, führten vom Nachbarland Honduras aus Anschläge durch gegen die Infrastruktur, töteten zehntausende Zivilisten. 1982 untersagte der US-Kongress mit dem Boland-Amendment jegliche weitere US-amerikanische Finanz- und Militärhilfe für die von der CIA gehätschelten nicaraguanischen Contras. Die US-Regierung unter Ronald Reagan scherte sich nicht darum; die CIA verlegte sich fortan auf illegale Mittel der Finanzierung. 1986 führte die Aufdeckung dieser Vorgänge zu einem Skandal, der als Iran-Contra-Affäre bekannt wurde.
Längst war bekannt, dass die Contras „unbewaffnete Zivilisten, einschließlich Kinder, vergewaltigten, folterten und töteten“ und dass „Gruppen von Zivilisten, einschließlich schwangere Frauen und Kinder, verbrannt, zerstückelt, geblendet und enthauptet wurden“. Das alles konnte den Terroristenfreund John McCain überhaupt nicht bremsen: Im Februar 1988 berichtete die Washington Post, dass er „persönlich und vor relativ kurzer Zeit den Contras 400 Dollar gegeben habe“.
Zu dem Zeitpunkt zweifelte in der Welt niemand mehr daran, dass die Contras Terrorakte begehen. Human Rights Watch befand 1989, dass die Contras „große und systematische Übertreter der grundlegendsten Standards der Gesetze des bewaffneten Konflikts waren, indem sie wahllose Angriffe auf Zivilisten starteten, selektiv Nichtkombattanten ermordeten und Gefangene misshandelten“. Augenzeugen hatten längst berichtet, wie die Contras mit ihren Opfern umgingen: Erst stachen sie Messer unter die Fingernägel, hebelten diese heraus, brachen dann die Arme, gruben die Augen aus, ehe sie mit dem Bajonett Haut aus Brust, Armen und Beinen schnitten; zuletzt wurden die Opfer skalpiert und mit Benzin verbrannt. Mädchen, die zuvor von Söldnergruppen vergewaltigt worden waren, schnitten sie Beine und oder Brüste ab, steckten eiserne Stangen in den Leib. Männern wurden die Hoden abgeschnitten, die Augen herausgezerrt; nachdem die Contra-Rebellen ihnen die Kehlen aufgeschnitten hatten, zogen sie die Zunge durch den Schlitz heraus.
McCain fand das offenbar prima. Für welche konkrete Mordtat er die 400-Dollar-Prämie zahlte, ist leider nicht überliefert. Vielleicht hat er die Greenbacks aber auch für den Drogenhandel investiert; McCain musste gewusst haben, dass die Contras exakt zu dem Zeitpunkt, als er ihnen das Geld spendete, Drogenschmuggel betrieben – in die USA beispielsweise. Wer weiß das schon?
Selbstauskunft: Der Autor, Jürgen Cain Külbel, ist weder verwandt noch verschwägert mit John McCain. Alles, nur das nicht!
Info: Teil 1: Vom Bruchpiloten zum Mafia-Zögling
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Der White-Collar-Kriminelle John McCain (2)
Teil 2: Glücksspiel-Junkie und Terroristen-Freund
Der langjährige US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain hat voraussichtlich nicht mehr lange zu leben. Es ist davon auszugehen, dass bereits jetzt die Grabreden geschrieben werden. Einige Ereignisse seines Lebens dürften dabei ungenannt bleiben. Der 81-jährige John Sidney McCain III., US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei, seit 1987 Senator für den Bundesstaat Arizona, bereitet seine Beerdigung vor: ein bösartiger Gehirntumor hat ihn in Griff. Bösartig ist auch sein krimineller Nachlass, der ungesühnt bleibt, seinen politischen Verbündeten, den Transatlantikern, jedoch Maxime ist. Der nahende Tod McCains steht exemplarisch für die moralische Verderbtheit und den Niedergang der transatlantischen Eliten.
Von Jürgen Cain Külbel
Der Religionswissenschaftler Sebastian Emling machte in seiner 2013 publizierten Dissertation Von „In God We Trust“ zu „Yes We Can“darauf aufmerksam, dass John McCain im Jahre 2000 als Herausforderer des nahezu übermächtigen George W. Bush angetreten war und sein politisches Image als maverick, also als Einzelgänger oder unabhängiger und unbequemer Geist, an die Öffentlichkeit getragen hatte. „Zusammen mit seinem langjährigen Redenschreiber, Berater und Co-Autor Mark Salter hatte McCain vor allem in seinen Büchern Faith of My Fathers (1999) und Worth the Fighting for: The Education of an American Maverick and the Heroes Who Inspired Him (2002) sowie in seinen öffentlichen Aussagen seine Karriere als Kampfpilot beschrieben. Die Erfahrungen, die er in Vietnam gemacht hatte, so McCain mehrfach, hätten einen unbeugsamen und willensstarken Menschen und Politiker aus ihm gemacht, der sich nicht für persönliche Zwecke missbrauchen lasse.“
John McCains Selbstwahrnehmung ist erheblich gestört: „unbeugsam und willensstark“ hat er sich weder in vietnamesischer Gefangenschaft noch nach der Brandkatastrophe auf dem Flugzeugträger gezeigt. Stets ging er den einfachsten Weg: in Vietnam verriet er militärische Geheimnisse, vom brennenden Flugzeugträger entfernte er sich fahnenflüchtig – einzig, um seine Haut zu retten.
Vielleicht hat ihm aber die Mafia, die ihn in den politischen Sattel hievte, imponiert und er wollte auch gerne eine Art Pate sein – so wie die aus dem Lansky-Marley-Bronfman-Syndikat, die seine Karriere gesponsert hatten. Nein, John McCain ist kein Maverick, kein Einzelgänger. Auch wenn er als solcher in seiner 30-jährigen Karriere als Senator von Arizona gern posierte: als Konservativer, der gegen die Parteilinie anging, wenn der gesunde Menschenverstand oder seine Prinzipien ihm dies befahlen.
Für ihn gilt eher, was Martin Luther 1435 in seinen Exegetischen Schriften anprangerte: „Wie wir auch noch jetzt an den Herrenhöfen sehen und allezeit gewesen ist, dass die Hofschranzen und Finanzer, wenn sie nur sehen, was den Fürsten und Herren gefällt, und Hoffnung da ist, etwas zu erschnappen, tun und reden sie getrost, was sie dünkt, es gefalle. Gott gebe, es gehe darüber der Arme oder Gerechte unter, oder bleibe oben, dass sie nur reich und hoch werden.“
Geldbeschaffungsmaßnahme Spiel-Casinos
Verschiedene „alternative Medien” haben in den vergangenen Jahren wiederholt auf die Verbindungen des McCain-Vermögens zum Lansky-Bronfman-Syndikat verwiesen, die bis ins Jahr 2000 zurückreichen, als Senator McCain zum ersten Mal für den Präsidenten-Posten der Vereinigten Staaten kandidierte (siehe Teil 1). Das Spieler-Paradies Las Vegas verdankt diesem Verbrecher-Syndikat seinen Aufstieg zur unangefochtenen Casino-Welthauptstadt. Seit den dreißiger Jahren steckte es schmutzige Gewinne aus Schwarzbrennerei und anderen finsteren Aktivitäten in den Aufbau der Stadt, die zur Geldwaschmaschine der Syndikate avancierte. Anfang der Sechziger verweigerte die US-Regierung erstmals Akteuren mit Mafia-Kontakten Casino-Lizenzen, heckte anstelle dessen mit dem Milliardär Howard Hughes den Plan aus, der Mafia Las Vegas abzuluchsen.
Der Millionenerbe, Filmproduzent, Unternehmer mit einem Gesamtvermögen von 2,5 Milliarden US-Dollar erwarb hernach zahlreiche Hotels und Casinos mit der Vergünstigung, Steuern sparen zu können. Die Mafia zeigte sich kooperativ. Hughes baute das einstige Sündenbabel bis Anfang der siebziger Jahre in eine Art Freizeitpark um. Nach ihm trat Kirk Kerkorian, Enkel armenischer Einwanderer, auf den Plan, und investierte in die Stadt. Zwischen 1969 und 1993 stampfte er dort mehrere Grand-Hotels aus dem Boden; sein MGM Grand gehört mit 5000 Zimmern zu den größten Resorts der Welt. Parallel scheffelte er Millionen als Eigentümer des Hollywood-Studios Metro-Goldwyn-Meyer. Kerkorian, der 2015 starb, stieg mit seinem Unternehmen MGM Resorts International zum größten Casino-Betreiber der Welt auf. Und nicht nur das: Schon 1967, lange vor Hughes, hatte er das berühmt-berüchtigte Las-Vegas-Hotel Flamingo aufgekauft. Und das gehörte zuvor dem Mafia-Syndikat um Meyer-Lansky – Kreisen, denen John McCain Teile seines Vermögens verdankt. Beamte des US-Justizministeriums hatten Meyer Lansky damals als einen versteckten Partner im Flamingo identifiziert.
Wie der Zufall so spielt: Im Mai 2007 verbrachte John McCain ein Wochenende im erwähnten MGM Grand in Las Vegas. Joseph Terrence Lanni, Top-Manager des Casinos und langjähriger Freund des Senators, sammelte dort 400.000 Dollar für den damaligen Präsidentschaftsanwärter ein. McCain besuchte dort einen Boxkampf, ehe er sich an den Spieltischen zu schaffen machte. Im Mai 2017 erhielt das MGM Resorts International dafür „Unterstützung“ vom Senator John McCain.
MGM setzte sich damals massiv dafür ein, die Casino-Konkurrenz im US-Staat Connecticut auszuschalten. Die Indianerstämme Mashantucket Pequot und Mohegan planten den Bau einer Spielbank im dortigen East Windsor. McCain schrieb einen Brief an die Trump-Administration mit der Aufforderung, die Zustimmung noch einmal überprüfen zu lassen. Das Indianer-Casino wurde bis heute nicht gebaut. Dafür aber erhielt das McCain Institute for International Leadership an der Arizona State University exakt ein Jahr später, im Mai 2018, von MGM Resorts International „im Rahmen seines Beitrags zur Bekämpfung des weltweiten Verbrechens des Menschenhandels“ eine Spende in Höhe von 250.000 US-Dollar. Die Pflege alter Netzwerke zahlt sich doch immer aus.
Geldbeschaffungsmaßnahme Glücksspiel-Lobbyist
Weniger bekannt ist indes, dass John McCain Zeit seines Lebens ein Hardcore-Spieler ist: Craps oder Seven Eleven, das beliebteste Casino-Würfelspiel hat es ihm angetan. Er spielt es immer und überall: auf Mississippi-Flussschiffen, auf indianischem Territorium, in karibischen Würfelspiel-Löchern, in Las Vegas. Er liebt den Nervenkitzel des Gewinnens, den Adrenalin-Kick; am besten mit hohem Einsatz – ein paar tausend Dollar sollten es schon sein. McCain spielte in seinem Erwachsenenleben mindestens einmal im Monat und reiste für Wochenend-Marathons hauptsächlich nach Las Vegas.
Noch weniger bekannt ist hierzulande, dass er während seiner 25-jährigen „Karriere“ im Kongress eine „enge“ Beziehung zur Glücksspielindustrie und ihren Lobbyisten aufgebaut hat. Vor allem als zweimaliger Vorsitzender des Indian Affairs Committee hat McCain dazu beigetragen, Gesetze zu regeln, wie den Indian Gaming Regulatory Act von 1988, die das einst „verschlafene“ indianische Glücksspielgeschäft in einen 26-Milliarden-Dollar-Koloss verwandelten: 423 Casinos im ganzen Land. 1994 drängte McCain zudem auf einen Änderungsantrag, der es Dutzenden von weiteren Indianer-Stämmen ermöglichte, Casinos zu eröffnen. 1998 erwirkte er Steuervergünstigungen für Casinos, die der US-Regierung mehr als 326 Millionen Dollar kosteten.
Während McCains letzter Präsidentschaftskampagne im Jahre 2008 leisteten daher mehr als 40 Spendensammler und Top-Berater aus der Branche Lobbyarbeit: darunter Führungskräfte indianischer Casinos, von Spielsalons aus Las Vegas, Lottogesellschaften und Geschäften für Online-Poker. Sie alle gehören zu seinen engen Freunden und produktivsten Geldbeschaffern. Sig Rogich, ein „republikanischer Königsmacher“, aus Nevada mit „Geschäften“ in Las Vegas, sammelte fast 2 Millionen Dollar für McCain.
„Einen der Gründerväter des indianischen Glücksspiels“, nannte ihn Steven Light, Professor an der University of North Dakota. Da die Fraktionen innerhalb der hart umkämpften Glücksspielindustrie stets um ihre Vorteile konkurrierten, fanden sie es immer vorteilhaft, eine Beziehung zum Senator McCain zu pflegen. Wie nach Mafia-Art hat der sich seinen Marktanteil am Spielgeschäft der Indianer in den USA gesichert. Ehemalige hochrangige Wahlkampfhelfer sagten, sie hätten sich „wegen der Macht, die McCain über die Industrie ausübt“, Sorgen um die Casinos gemacht.
Geldbeschaffungsmaßnahme The Reform Institute
Spätestens ab 2001 fand John McCain ein weiteres Herrchen: den ungarisch-stämmigen „Investor“ und Milliardär George Soros. Seit langem profitiert Soros von Währungskrisen und wirtschaftlicher Instabilität, ist nach Selbstauskunft Rädelsführer der modernen Migrationskatastrophe, von Finanz-Crashs, vom Arabischen Frühling und den „farbigen“ Revolutionen. Soros‘ widerliches Spekulantentum, sein unverdienter Reichtum haben unsere Welt ins Chaos gestürzt. Jerome Robert Corsi, US-amerikanischer Autor und politischer Kommentator, zerrte im Februar 2008 ans Licht, dass John McCain seit spätestens 2001 von George Soros finanziert wird.
Corsi sagte, McCain habe 2001 The Reform Institute gegründet, ein Non-Profit-Think-Tank mit Sitz in Alexandria, Virginia, als Auffangbecken für Gelder, die aus George Soros‘ Open Society Institute und der Tides Foundation von Teresa Heinz Kerry sowie mehrerer anderer prominenter gemeinnütziger Organisationen an ihn flossen. McCain nutzte das Institut, um seine „politische Agenda“ voranzutreiben und wichtige Wahlkampfaktivisten zwischen den Wahlen zu entschädigen. 2006 musste der Senator jedoch wegen eines Beitrags in Höhe von 200.000 US-Dollar vom US-amerikanischen Medienunternehmen Cablevision, der ihn in einen Interessenkonflikt brachte, seine formellen Beziehungen zum Reforminstitut abbrechen: McCain hatte Cablevision um eine Spende für die Denkfabrik gebeten; bot im Gegenzug als Mitglied im Senatsausschuss für Handel, Wissenschaft und Verkehr an, eine profitablere Preisgestaltung für TV-Produkte einzuführen.
Geldbeschaffungsmaßnahme McCain Institute on International Leadership
Jerome Robert Corsi glaubt, dass McCain trotzdem noch immer von Soros finanziert wird: „McCain lebt in Soros Gesäßtasche“, sagte er 2017 gegenüber Sputnik News. Und das ist korrekt. Und nicht nur in der von Soros! McCain war 2009 in den US-Präsidentschaftswahlen dem Demokraten Barack Obama unterlegen. Damals hatte McCain knapp 9 Millionen US-Dollar an Wahlkampfmitteln – Spenden und Zuwendungen seiner „Freunde“ – nicht ausgegeben. Diese übriggebliebenen Gelder stopfte er ab Mai 2012 in die von ihm gegründete Denkfabrik McCain Institute on International Leadership an der Arizona State University.
Andere große Geldgeber kamen hinzu: Wal-Mart Stores etwa, das Unternehmen FedEx. Wal-Mart reichte sogar 7,3 Millionen Dollar aus – McCain sollte für das Unternehmen Lobbyarbeit im Kongress in Sachen Steuerpolitik betreiben. Andere Großspender, sämtlich McCains politische Unterstützer, kamen hinzu; allen voran der Hedgefonds-Milliardär Paul E. Singer, einer der prominentesten und finanzkräftigsten Unterstützer des Zionismus und des Staates Israel.
Schließlich hatte sich McCain bei der Bewerbung um das Präsidentenamt besondere Mühe gegeben, seine Liebe für Israel deutlich zu machen. McCain Anfang 2007: „Wenn es um die Verteidigung Israels geht, gibt es keine Kompromisse.“ McCain April 2007: „Die Vereinigten Staaten sind verpflichtet, Israel vor dem Iran zu beschützen und sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen entwickle, mit denen er Israel bedrohen könnte.“ Diese Steilvorlage an stinkreiche Geldautomaten in den USA, denen es einzig um das Wohl des Judenstaates geht, wiederholte er im Mai 2007 in einem Interview in der Jerusalem Post. Clever, so findet sich das Geld von ganz alleine ein.
Das McCain Institute on International Leadership, so eine Pressemitteilung von 2012, fördert „charakterorientierte Führung“ sowie Forschung und „Entscheidungsfindung in den Bereichen humanitäre Arbeit, Menschenrechte und nationale Sicherheit“. Da McCain in den Komitees des Senats für Streitkräfte und Auswärtige Angelegenheiten sitzt und eine der führenden republikanischen „Persönlichkeiten“ für nationale Sicherheit und auswärtige Angelegenheiten ist, befasste sich das „Institut“ in der Vergangenheit natürlich auch mit Syrien und dem Nuklearvertrag mit dem Iran. Das muss wie Musik in den Ohren des Staatenzerstöres George Soros geklungen haben, hat doch das „Institut“ Beiträge von ihm in Höhen von bis zu 100.000 US-Dollar akzeptiert.
Die McCain-Denkfabrik hat auch mindestens 100.000 US-Dollar von der Pivotal Foundation angenommen. Die wiederum überwies allein in den letzten drei Jahren 205.000 Dollar an das National Iranian-American Council (NIAC), das sich lautstark gegen den iranischen Atom-Deal ausgesprochen hatte. NIAC ist „eine überparteiliche, gemeinnützige Organisation, die sich der Stärkung der Stimme der iranischen Amerikaner und der Förderung eines besseren Verständnisses zwischen dem amerikanischen und dem iranischen Volk widmet“. Sprich: die 5. Kolonne für den Regime-Change in Iran. Und auch die Saudis sind mit von der Partie: Bloomberg berichtete 2016 über eine Spende in Höhe von einer Million Dollar aus Saudi-Arabien. Das „Institut“ verweigerte indes jede Auskunft darüber.
Kein Zufall also, dass McCain (und Soros und andere Geldgeber) immer wieder irgendwo auf unserem Globus blutige Regimewechsel unterstützten. Zu dem Zweck war er sich nie zu schade, enge und direkte Verbindungen auch zu zahlreichen Terroristen und Neonazis aufzubauen und zu pflegen. Diese, seine „terroristischen Freunde“, hat er niemals auch nur mit einer Silbe verurteilt. John McCain war ein williger und vorsätzlicher Lügner und Kriegstreiber für den zionistischen Staat Israel, die Banken und den militärisch-industriellen Komplex seines Landes. Selbst mit sunnitischen wahhabitischen Extremisten vom Islamischen Staat und Al-Kaida ließ er sich gerne fotografieren. Ein echter Pate eben, dessen Lebenselixier Kriminalität und Verbrechen heißt.