Generalstreik in Belgien – es geht auch gegen EU und Nato
lostineu.eu, 31. März 2025
Belgien wurde heute durch einen Generalstreik lahmgelegt. Der Flughafen in Brüssel, viele Bahnhöfe, Seehäfen, Bahn und Bus – nichts ging mehr. Vordergründig richten sich die Streiks gegen die rechtsliberale Regierung De Wever, die auf breiter Front Sozialkürzungen plant. Im Hintergrund steht aber die EU-Kommission, die die neue Regierung drängt, das massive Budgetdefizit zu senken – und die Nato, die fordert, schneller aufzurüsten. Allein, um die Nato-Vorgabe von zwei Prozent des BIP für “Verteidigung” noch in diesem Jahr zu erreichen – statt wie ursprünglich geplant erst 2029 -, fallen Mehrkosten von rund 4 Mrd. Euro an. Dafür sind dann Extra-Kürzungen im Sozialen fällig. Wie in einem Brennglas zeigt sich in Belgien, wohin die “Zeitenwende” in EUropa führt…
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6 Comments
palman
1. April 2025 @ 00:43. . . und passend zum “Ersten APRIL” !?! – als erste Bürgerpflicht gilt: – DU sollst nicht LÜGEN – . . . nicht STEHLEN – . . . nicht BETRÜGEN !!! – denn die Re-GIER-ung “d u l d e t” keine K O N K U R R E N Z !!! !!! !!! ????
palman
1. April 2025 @ 00:37
. . . und WARUM galt / gilt für BEAMTE ein STREIK-Verbot ??!!?? – Weil es NICHT auf-fallen würde !!! – davon ganz abgesehen: – “BEAMTE – die KRONE der SCHÖPFUNG” – Kapitelüberschrift in “Der Staat” vom Soziologen Franz Oppenheimer (1920er) – ist “Der Gute” also schon “100” Jahre vor Mir “drauf-gekommen” ????
Arthur Dent
31. März 2025 @ 23:30
Keine Angst – der Sozialstaat verschwindet nicht. Er ist ein wundervolles Überwachungsinstrument und dient vorzüglich zur Einschüchterung.
Skyjumper
31. März 2025 @ 21:39
@Bogie
1971 – ganz ohne EU, aber dafür auch ohne SO konkrete Kriegsgefahr: https://www.youtube.com/watch?v=xPDxP2ASy44
Es war alles schon mal da ……. und wahrscheinlich öfter als es mir im Moment im Kopf rumspukt.
Bogie
31. März 2025 @ 21:11
@Helmut Höft
…und wenn der kleine Mann dann nicht mehr ein noch aus weiß, hilft ihm das Vaterland mit einem Bombenjob…
Helmut Höft
31. März 2025 @ 18:22
„Wie in einem Brennglas zeigt sich in Belgien, wohin die “Zeitenwende” in EUropa führt…“ Sozialstaat war gestern, der „kleine Mann“ muss wieder ran!
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
lostineu.eu, 31. März 2025
Der Führerin des rechten Rassemblement National (RN), M. Le Pen, droht zwei Jahre vor der nächsten Präsidentschaftswahl in Frankreich das politische Aus. Ein Gericht hat sie von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Wie (un-)demokratisch ist das?
Le Pen wurde von einem Pariser Gericht schuldig gesprochen, mehr als vier Millionen Euro aus Mitteln des EU-Parlaments veruntreut zu haben, um Mitarbeiter ihrer Partei in Frankreich zu bezahlen.
Die Richter entschieden zudem zur allgemeinen Überraschung, dass Le Pen mit sofortiger Wirkung für fünf Jahre von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen wird.
Damit kann die 56-Jährige nicht wie erwartet als Kandidatin bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2027 antreten, sofern das Urteil rechtskräftig wird.
Derzeit liegt Le Pen in allen Umfragen vorn – vor dem rechtsliberalen Präsidenten Macron, der nicht einmal mehr über eine parlamentarische Mehrheit verfügt.
Eine hochpolitische Entscheidung
Dieser Kontext und der eminente europapolitische Hintergrund des Urteils wirft schwerwiegende Fragen zum Zustand der Demokratie und der Unabhängigkeit der Gerichte in Frankreich und in der EU auf.
Die strittige Affäre liegt viele Jahre zurück – Le Pen war 2004-2017 Europaabgeordnete. Jahrelang passierte nichts. Doch seit der Europawahl 2024 greifen Politik und Justiz in EUropa hart gegen die Rechte durch – zuletzt in Rumänien.
Die Entscheidungen wirken politisch motiviert. Auch wenn sich das schwer nachweisen lässt – die politische Wirkung ist kaum zu überschätzen. In Frankreich spricht man bereits von einem “politischen Erdbeben”…
P. S. Le Pen hat Berufung eingelegt. Dennoch gilt der Entzug des passiven Wahlrechts und das Verbot der Aufnahme öffentlicher Ämter ab sofort. Das ist eines Rechtsstaats nicht würdig und wiederum ein Politikum!
‹ Türkei: Das “geopolitische” Schweigen der EU › Generalstreik in Belgien – es geht auch gegen EU und Nato
11 Comments
KK
1. April 2025 @ 02:25@ Kleopatra:
“Für jedes rechtsstaatliche Gericht ist vor allem entscheidend, was dem Angeklagten nachgewiesen werden kann.”Den Satz schleudern Sie mal zB einem Gustl Mollath ins Gesicht!
Kleopatra
31. März 2025 @ 22:20
@ebo: Für jedes rechtsstaatliche Gericht ist vor allem entscheidend, was dem Angeklagten nachgewiesen werden kann. Ein Abgeordneter, der die Honorierung eines Assistenten beantragt, der nicht für ihn als Abgeordneten arbeitet, ist leicht zu überführen; um den Parteivorsitzenden zu verurteilen, müsste man irgendwie (Briefe? E-Mails?) nachweisen, dass er in die Falscherklärung involviert war, was das Gericht offenbar nicht als genügend belegt ansah. Aus Sicht des Gerichts gab es offenbar nur einen starken Verdacht, und der reicht einfach nicht für eine Verurteilung.
Helmut Höft
31. März 2025 @ 18:18
In den USA ein verurteilter Straftäter, da will Frankreich nicht zurückstehen. So ist das in der Politik.
Hierzu zwei Zitate, Albert Camus: „Ich weiß natürlich, dass das Tragen feiner Wäsche nicht unbedingt schmutzige Füße voraussetzt. Immerhin, gepflegter Stil und Seidenhemden haben mit einander gemein, dass sie nur allzu oft einen häßlichen Ausschlag verbergen.“ (Albert Camus in Der Fall)
und Henry L. Mencken: „Wir bewegen uns auf ein erhabenes Ideal zu. An irgendeinem großen und glorreichen Tag werden die einfachen Leute des Landes endlich ihren Herzenswunsch erfüllen, und das Weiße Haus [das Regierungsamt] wird von einem regelrechten Schwachkopf geschmückt werden.“ The Evening Sun, Baltimore, 26.07.1920 siehe hier: https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2020/11/09/zwischenruf-081120-hellseherei-oder-die-saat-geht-auf-2020-in-der-voraussicht-von-1920/
Das Gericht hat befunden, das Marine-Caroline Le Pen gefehlt hat … und hatte dann keine andere Wahl!
Monika
31. März 2025 @ 18:15
Diese mittlerweile gängige und sehr beliebte Praxis Konkurrenten mit „Korruptionsklagen“ auszuschalten hat einmal den Charme, dass „angreifende“ Kandidaten nicht von Immunitäten geschützt werden, die „Verteidiger“ auf den Regierungsposten jedoch „unangreifbar“ sind, solange sie im Amte walten. Zweitens, selbst wenn sich bei Gericht die Unschuld erweisen sollte, hat sich der Prozess schon Jahre hingezogen, und es nutzt nichts mehr „im Recht“ gewesen zu sein. Soo viiel schade….So sorry…
Es ist der primitive, perfide Missbrauch der Justiz, der sprachlos macht.
Unser angeblich „bestes Staatssystem“ Demokratie wird gerade regelrecht durch den Fleischwolf gedreht. die Verlockungen der autokratischen Herrschaft sind halt zu verlockend. Und wenn alle Stricke reissen: dann Kriegsrecht.
Recht des Stärksten und Skrupellosesten. Schlimmer wie auf dem Affenfelsen…
Michael
31. März 2025 @ 16:26
Wahlweise geht es um Recht oder Gerechtigkeit, nie um Demokratie!
Ulla
31. März 2025 @ 16:22
„Jedes Mitglied des Europäischen Parlaments kann seine Assistenten frei wählen und verfügt über ein Budget von 28.696 Euro pro Monat, um diese „kleinen Hände“ zu bezahlen, die für das Leben der Institution unverzichtbar sind. Gewählte Mitglieder dürfen keine nahen Verwandten beschäftigen und das Europäische Parlament veröffentlicht die Liste aller Assistenten auf seiner Website.“
Ich will mich jetzt nicht gross herumstreiten, ob das Scheinjobs waren oder nicht, Tatsache ist doch, dass der Europa-Abgeordnete seinen Assistenten frei waehlen kann und eben auch von ihm bezahlt wird.
Wo steht denn geschrieben, dass der Assistent hauptsaechlich im Europa-Parlament in Strasbourg seiner Arbeit nachgehen muss?
„Gemäß Artikel 325 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union müssen die EU und ihre Mitgliedstaaten „ Betrug und sonstige rechtswidrige Handlungen zum Nachteil der finanziellen Interessen der Union “ bekämpfen. Zu diesem Zweck sind sie verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, die „ abschreckend sind und einen wirksamen Schutz in den Mitgliedstaaten sowie in den Organen, Einrichtungen und sonstigen Stellen der Union bieten “.
Das Hauptziel von OLAF bestehe darin, „mutmaßliche Fälle von Betrug zu Lasten des europäischen Haushalts, Korruptionsfälle und schweres Fehlverhalten innerhalb der europäischen Institutionen “ zu untersuchen, heißt es auf der Website des Amtes .
Tja, dann es waere doch mal sinnvoll die Nichtoffenlegung der geheimen Vertraege, die Frau von der Leyen per SMS abgeschlossen hat, zu untersuchen, ich verstehe sonst den Satz
„ Betrug und sonstige rechtswidrige Handlungen zum Nachteil der finanziellen Interessen der Union “ nicht!
KK
31. März 2025 @ 15:33
“…wirft schwerwiegende Fragen zum Zustand der Demokratie und der Unabhängigkeit der Gerichte in Frankreich und in der EU auf.”
Auch die jüngsten Entscheidungen des BVerfG zur
a) Neuauszählung der Bundestagswahl trotz nachgewiesener mannigfacher Unstimmigkeiten und
b) zur GG-Änderung mithilfe eines bereits abgewählten Parlaments im Hauruck-Verfahren auf den buchstäblich letzten Drücker
wirft erhebliche Fragen zum Zustand der Gewaltenteilung in Deutschland auf!
Kleopatra
31. März 2025 @ 15:22
Niemand hat freilich Le Pen gezwungen, EP-Gelder für Personen zu verwenden, die ihr nicht als EP-Abgeordnete zugearbeitet haben. Dass ein Verfahren gegen Europaabgeordnete lange dauert, ist systembedingt. (Ineinandergreifen von Vorschriften des EP und von nationalem Strafrecht).
Bayrou war offenbar im fraglichen Zeitraum nicht Europaabgeordneter, sondern nur Parteivorsitzender, so dass ih wohl nichts nachgewiesen werden konnte; außerdem ging es bei MoDem um viel geringere Beträge als bei Le Pen.
ebo
31. März 2025 @ 17:28Bayrou war von 1999 bis 2002 Mitglied des Europaparlaments. Die Affäre betrifft die Jahre 2015-2017, da war er Parteichef und soll das System der “Zweckentfremdung” der EU-Gelder gesteuert haben.
Le maire de Pau était soupçonné d’être le “décideur principal” d’un “système frauduleux” ayant consisté à utiliser des fonds du Parlement européen pour rémunérer des assistants parlementaires qui travaillaient en réalité pour son parti en France.
Für ein französisches Gericht sollte eigentlich seine Rolle bei Betrug und Veruntreuung entscheidend sein, nicht seine Mitgliedschaft im EP!?
Ulla
31. März 2025 @ 14:39
Tja wenn zwei das Selbe tun ist es noch lange nicht das Gleiche!
Ich denke in ganz EUropa ist das Usus, politische Konkurrenten, die man mit Wahlen nicht wegbeissen kann, werden halt mit Hilfe der Justiz vom Regieren ferngehalten!
“Am Montag, dem 5. Februar, sprach das Pariser Gericht François Bayrou in einem Fall der Veruntreuung europäischer Gelder frei , berichtet AFP. Insgesamt wurden elf Personen wegen Verbrechen angeklagt, die sie zwischen 2005 und 2017 begangen hatten, als der zentristische Politiker den Vorsitz der UDF und später der MoDem innehatte. ”
Nun ist Monsieur Bayrou von Napelons Gnaden, pardon von Macrons Gnaden sogar “premier ministre” geworden, tja so viel Glueck hat Madam Le Pen jetzt nicht mehr obwohl auch ihre “Verbrechen” in den Jahren 2004 und 2016 begangen wurden, zur selben Zeit wie des Monsieurs Bayrou!
Noch ein kleiner Spruch gefaellig (heute morgen bei Overton gelesen)
Stehle nicht
Lüge nicht
Betrüge nicht
– die Regierung duldet keine Konkurrenz!
ebo
31. März 2025 @ 14:42Danke für den Hinweis, diese Parallele hatte ich noch nicht gesehen. Wirkt in der Tat nach “zweierlei Maß”…
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
lostineu.eu, 1. April 2025
Heute mit News und Analysen zu einem brisanten Plan der EU-Kommission zur “Verteidigung” der Demokratie, einer fragwürdigen Justiz-Entscheidung in Frankreich und einem überraschenden finnischen Vorstoß in Florida.
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