tagesschau.de, Stand: 08.06.2020 06:33 UhrIn Kürze soll die lang diskutierte "Corona-Warn-App" in Deutschland vorgestellt werden. Was bislang bekannt ist, welche Daten erhoben werden, warum es so lange dauerte - ein Überblick von Dominik Lauck.
Zitat: Die App selbst ist nach Einschätzung von Linus Neumann vom Chaos Computer Club auch keine Kleinigkeit. Angesichts der komplett neuen Technologie und der Absicht, dass die App in kurzer Zeit auf den meisten Smartphones installiert werden soll, spricht er gegenüber tagesschau.de von einem "Mammutprojekt, wie es die Menschheit noch nicht gesehen hat".
Zitat: Nutzer können umgehend gewarnt werden, wenn sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten. Damit können letztendlich die Corona-Infektionsketten durchbrochen werden.
Zitat: Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, werden die anderen betroffenen Anwender darüber informiert, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Für diese Nutzer wird zugleich eine persönliche "Risikostufe für eine Infektion" mitgeteilt.
Zitat: Ja, die App dient nicht nur dem Aufspüren von infektionsträchtigen Begegnungssituationen, sondern bietet auch die Möglichkeit, Testergebnisse digital zu übertragen. In der App können Anwender einen QR-Code scannen, den sie vom Arzt oder dem Labor erhalten, um dann das Resultat eines Corona-Tests in der Anwendung übermittelt zu bekommen und anzuzeigen.
Zitat: In Deutschland will man Missbrauch ausschließen, indem die Infektionsmeldung von den Gesundheitsbehörden bestätigt werden muss. Das geschieht durch das Scannen eines entsprechenden QR-Codes.
Zitat: Spezielle Anreize, die App zu installieren oder zu verwenden, soll es nicht geben. - Zuvor hatte allerdings der EU-Politiker Axel Voss (CDU) vorgeschlagen, Nutzer der Warn-App sollten mehr Freiheiten bekommen als diejenigen, die sie nicht herunterladen. Unionsfraktionsvize Thorsten Frei schlug gar einen finanziellen Anreiz in Form eines Steuerbonus vor.
Zitat: Die Tracing-Apps aus China, Indien oder Südkorea kommen allein schon aus Datenschutzgründen nicht infrage. Sie erfassen persönliche Daten und überwachen den Aufenthaltsort. Nutzer der Apps sind für die Behörden und das Umfeld identifizierbar. Aus datenschutzrechtlicher Sicht wäre am ehesten die in Österreich benutzte "Stopp Corona"-App vermittelbar. Doch auch die hat den Schwachpunkt, den weltweit alle Apps hatten, bis Apple und Google Ende Mai ihre Smartphone-Schnittstellen verfügbar gemacht hatten: Auf iPhones muss die App im Vordergrund laufen, um automatisiert über Bluetooth den Abstand zu anderen Handys zu messen.
Zitat: Wirklich wirkungsvoll ist das Programm aber erst, wenn es mehrere Millionen nutzen. (Österreich)
Zitat: Dabei weiß die Regierung (Singapur), wem die erfassten Mobiltelefone gehören. Wer in Quarantäne ist, der muss beispielsweise durch spontan abgefragte Handy-Fotos seiner Umgebung nachweisen, dass er sich auch tatsächlich in seiner Wohnung aufhält. Auf ähnliche Art wird auch in Taiwan die Quarantäne überwacht. In Südkorea und Indien wird sogar die Nachbarschaft informiert, sobald jemand infiziert ist.
Info: https://www.tagesschau.de/inland/faq-corona-tracing-app-101.html
Kommentar: Auf dem dramatischen Wege einer Pandemie, deren statistische Daten, wie die des jeweiligen Reproduktionsfaktors, während der vergangenen Monate unwissenschaftlich beeinflusst wurden, werden jetzt Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen etabliert, die bald die Voraussetzung für eine Totalüberwachung, gleich einer gesellschaftlich erweiterten Fußfessel, z. B. "die Einführung eines Immunitätsausweises" für jeden einzelnen Menschen doch noch erzwingen können. - Die ausgewählten Zitate sprechen für sich!
Somit können auf dem digitalen Wege gezielt wirksame Sanktionen, bzw. Stigmatisierungsanlässe für Personen und Gruppen in unsere Gesellschaft gegeben werden, um diese von Orten gesellschaftlicher Teilhabe wie auch vom privaten auszuschließen. Heute um Corona Infektionsketten zu durchbrechen und schon morgen wegen sonstigem unerwünschten Verhalten! Wer das nicht will sollte demokratischen Protest und zivilen Ungehorsam praktizieren! Thomas Bauer