02.04.2025

EUropas “Demokratieschild” – ein Schlag gegen die Demokratie?

lostineu.eu, vom 1. April 2025

Es ist ein Herzensanliegen von EU-Kommissionschefin von der Leyen: der neue “Demokratieschild”. Doch was bisher geplant ist, klingt eher wie ein Schild gegen die Demokratie.

Zufälle gibt’s!

Am selben Tag, da ein französisches Gericht in Paris die Favoritin der französischen Wähler aus dem Rennen um die Präsidentschaftswahl 2027 genommen hat, hat die EU-Kommission in Brüssel eine öffentliche Konsultation zum “Demokratieschild” gestartet.

Der “democracy shield” ist ein Herzensanliegen von Kommissionschefin von der Leyen.

Die CDU-Politikerin wurde zwar nicht von den Bürgern in ihr Brüsseler Amt gewählt, bei der letzten Europawahl ist sie nicht ‘mal angetreten. Im EU-Parlament hat sie nur mit Müh und Not eine (knappe) Mehrheit erlangt.

Doch genau diese Mehrheit aus Europäischer Volkspartei, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen gilt es nun zu verteidigen. Allerdings nicht gegen die Opposition – die gibt es in Brüssel ohnehin nicht. Sondern gegen “Desinformation” und “ausländische Informationsmanipulation”.

Brüssel sucht neue Gefahren

Dies ist laut Ausschreibung das wichtigste Ziel des “Schilds”. Danach kommen “Gewährleistung der Fairness und Integrität von Wahlprozessen” (wie in Rumänien?) und “Stärkung gesellschaftlicher Resilienz und Krisenvorsorge”, wozu auch “digitale Kompetenzen und Medienkompetenz” zählen.

Es soll also vor allem um Medien und dort vor allem um die sog. sozialen Medien gehen. Ich habe mich in Brüssel umgehört und erfahren, dass die Kommission eine Art DSA 2.0 plant. Das “Demokratieschild” baut auf dem Internet-Gesetz DSA auf und will dafür sorgen, dass es “wasserdicht” wird.

Doch wo lauern die größten Gefahren? – Weiterlesen hier (Newsletter). Siehe auch “Protect EU – Der Feind ist überall”



Info: https://lostineu.eu/europas-demokratieschild-neuer-schlag-gegen-die-demokratie/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Ukraine-Krieg wird aus Wiesbaden geführt – doch Berlin schaut weg


lostineu.eu, vom 1. April 2025

Die “New York Times” zeigt in einem neuen Report, wie der Ukraine-Krieg von US-Militärs in Wiesbaden geplant und geführt wurde. Doch Berlin schaut weg – von der deutschen Verstrickung will man ebenso wenig wissen wie vom amerikanischen Stellvertreterkrieg.

Nicht sehen, nichts hören und nichts sagen: Dies scheint die Strategie von Verteidigungsminister Pistorius und seinen Chefs im Kanzleramt zu sein. Weder Noch-Kanzler Scholz noch sein designierter Nachfolger Merz wollen sich äußern.

Dabei hat es der Bericht der “New York Times” in sich. Er zeigt nicht nur, wie der Krieg gegen Russland von den USA in Wiesbaden geplant und geführt wurde. Im US-Hauptquartier Europa und Afrika wurde eine “Tötungsmaschine” eingerichtet, so das Blatt.

“In kritischen Momenten bildete diese Partnerschaft das Rückgrat der ukrainischen Militäroperationen, bei denen nach US-Zählungen mehr als 700.000 russische Soldaten getötet oder verwundet wurden.”

NYT, zitiert nach T-Online

Der Report zeigt auch, dass der amerikanische Stellvertreterkrieg Ende 2022 in einen Atomkonflikt zu eskalieren drohte – und dass er erneut außer Kontrolle geraten könnte. Denn die Ukrainer versuchen, sich mithilfe der Deutschen und Europäer von den USA zu lösen.

Dies sollte eigentlich alle Alarmglocken in Berlin klingeln lassen. Denn zum einen wird Deutschland von den USA und der Ukraine als Drehscheibe für einen Krieg gegen Russland mißbraucht – obwohl sich Deutschland offiziell nicht im Krieg mit Russland befindet.

Immer aggressiver – mit deutscher Hilfe?

Zum anderen zeigt der Bericht, dass sowohl die USA als auch die Ukraine die Einsatzregeln immer mehr gelockert haben, um Russland härter und “tiefer” zu treffen. Wenn sich die Amerikaner wie befürchtet zurückziehen, dürfte die Ukraine noch aggressiver vorgehen.

Kann Kiew dann auf deutsche Hilfe hoffen? Wird Deutschland von der (mehr oder weniger passiven) Drehscheibe zur aktiven Kriegspartei? Ist es das, was Pistorius und Merz mit Taurus vorhaben, ist das der Grund der geplanten Aufrüstung ohne Ende (“Whatever it takes”)?

Fragen über Fragen – doch Berlin antwortet nicht.

Siehe auch Die USA heizen den Krieg an – mit Deutschland als Drehkreuz (von März 2022!)Mehr zum Krieg um die Ukraine hier

P.S. Der ukrainische Präsident Selenskyj hofft darauf, dass Merz seinem Land den Taurus zur Verfügung stellt. Auf die Frage, ob er erwarte, dass Merz als Kanzler schnell über die Taurus-Lieferung entscheiden werde, antwortete Selenskyj bei einem rührseligen Abschieds-Treffen mit Noch-Außenministerin Baerbock in Kiew: „Wir werden daran arbeiten.“ Deutsche Bodentruppen wünscht er sich übrigens auch…

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‹ Trump, Meloni, Orban: Der Fall Le Pen schlägt hohe Wellen – Brüssel schweigt › EUropas “Demokratieschild” – ein Schlag gegen die Demokratie?

13 Comments

  1. Arthur Dent
    2. April 2025 @ 18:33

    Taurus in Endlosschleife. Bleibt immer noch die Frage: Wie kommt der Taurus in die Luft? In Deutschland ist der Marschflugkörper nur für den Tornado zertifiziert. Eurofighter folgt voraussichtlich 2027. Man kann ihn auch noch mit F/A-18 kombinieren. Hat die Ukraine diese Jets? Spanien hat auch den Taurus, warum werden die nicht angefragt?
    Woher kommen die Zieldaten?
    Wie kommen die in die Ukraine?
    Taurus lässt sich nuklear bestücken – was, wenn Russland vom Schlimmsten ausgeht und zurückschlägt?

Reply

  • Skyjumper
    2. April 2025 @ 18:08

    @Stef
    “………… nur eine extrem einseitige Variante des demokratischen Spektrums bedient.”

    Ist es denn überhaupt noch eine Variante des demokratisches Spektrum? Oder nur noch eine Variation dessen was einmal Demokratie ausmachte?

    Ich glaube ja Sie wollen das gleiche ausdrücken was ich auch empfinde:

    Ist es nicht schlimm, dass die heutige Jugend mit dem Wissen aufwächst dass die öffentlich-rechtlichen Medien Staatsmedien sind die für eine objektive Meinungsbildung gänzlich ungeeignet sind?
    Ist es nicht schlimm, dass die älteren unter uns in dem sicheren Wissen aufwuchsen und lebten, dass Alu-Hut-Träger belächelt werden konnten und durften – weil wir sicher wußten dass diese recht seltenen Exemplare an Mitbürgern in 90 % aller Fälle verwirrte Irre waren. Während die heutigen Alu-Hut-Träger in dem sicheren Wissen lächeln dürfen dass sie in 90 % der Fälle richtig liegen – und die Nicht-Alu-Hut-Träger die geistig armen sind die sich von den Staatsmedien verarschen lassen.

    Als ich Jugendlicher war gab es wochentags 2 abonnierte Tageszeitungen, dazu den Stern und den Spiegel, sowie die Tagesschau (oder die Tagesthemen). Danach war man gut, umfassend und meinungsreich informiert. Wenn ich das heute (es kommt nur noch sehr sehr selten vor) konsumiere, reicht es höchstens für ein kurzes Amüsement darüber dass die dpa oder RND-Meldungen inkl. aller Schreibfehler als Leitartikel herhalten müssen. Bei politischen Sendungen des ÖR Fernsehen reichen wenige Minuten und ich bin versucht den Fernseher aus dem Fenster zu werfen. Was für eine verarmte und verdummte Welt.

    Ja, es war nicht immer leicht verBRANDT oder verKOHLT zu werden. Von Wehner, Bahr oder Strauß ganz zu schweigen. Aber bei deren Niveau könnten heutige Politiker nicht mal mehr auf die Tischplatte luschern. Von Augenhöhe fangen wir lieber gar nicht erst an.

    Reply

  • Karl
    2. April 2025 @ 11:40

    @ Helmut Höft: … das Paper der RAND Corp., der NYT-Artikel … und gestern der Artikel von Jacques Baud, der ausdrücklich Jeffrey Sachs widerspricht, dass es primär um die Nato-Osterweiterung gehe. Nach Bauds These sahen die USA (jene Rand-Studie) und die Ukraine-Regierung die REALE Möglichkeit, Russland zu besiegen und ihm das Schwarze Meer (Krim-Flottenstützpunkt) wegzunehmen. Sie provozierten den Krieg aufgrund ihrer Fehleinschätzung, dass Russland und Putin schwach seien.

    Baud ist – mit Emmanuel Todd und Jürgen Habermas – der Meinung, dass es um die Verfolgung und Diskriminierung der russischen Ethnie geht. Eine leider viel zu wenig beachtete Tatsache: siehe die von ihm angeführten Belege in dem Artikel. Baud sagte an anderer Stelle, er habe als Schweizer Geheimdienst-Analytiker mit Überzeugung gegen den Kommunismus gekämpft, aber in diesem Krieg gehe es “nicht gegen ein System, sondern gegen Leute”, für ihn ein illegitimer Kriegsgrund.

    Jacques Baud: „Die Ukraine hat den Krieg provoziert“ — https://dieschweiz-online.ch/jacques-baud-die-ukraine-hat-den-krieg-provoziert/ (ein neues Portal für die Neutralität der Schweiz, eine Schwester-Site der friedensbewegten Globalbridge)

    Reply

    • ebo
      2. April 2025 @ 12:27

      Baud vs. Sachs – eine interessante Debatte! Findet in Brüssel natürlich nicht statt…

      Reply

  • Stef
    2. April 2025 @ 10:14

    “Fragen über Fragen – doch Berlin antwortet nicht.”
    Die von ebo beschriebene kognitive Dissonanz wird zu einem Dauerphänomen bei der Begleitung der Politik auf Bundes und EU-Ebene. Mit aller Macht werden die auf der Hand liegenden Widersprüche der eigenen Politik unter den Teppich gekehrt. Mit umso größerer Rigorosität wird gegen diejenigen Akteure Vorgegangen, die die Widersprüche anzusprechen wagen.

    Widersprüche in der Politik sind die Normalität, da es hier um Interessen und nicht um Wahrheit geht. Aber jeden Tag die Tagesschau und heute sehen und mit Rundfunkgebühren auch noch finanzieren zu müssen, die mehr Energie darauf verwenden, die heiklen Themen zu umschiffen als sie zu thematisieren, ist spätestens seit Corona eine Grenzerfahrung der eigenen Art.

    Noch prägender ist es allerdings für die junge Generation, die von vornherein mit dem Wissen aufwächst, dass der öR-Rundfunk nur eine extrem einseitige Variante des demokratischen Spektrums bedient.

    Reply

  • Helmut Höft
    2. April 2025 @ 05:56

    Immer dasselbe: „Seit fünfuhrfünfundvierzig …“, „Zwischenfall im Golf von Tonkin …“, „weapons of mass destruction …“ (tbc endless). Was wird daraus gelernt?

    Hinzufügen könnte man noch „unsere besten Freunde!“

    Das Paper der RAND Corp. (https://www.rand.org/pubs/research_briefs/RB10014.html) und der NYT-Artikel machen die Sache noch ein wenig runder. Noch einmal: Was wird daraus gelernt?

    Reply

  • KK
    2. April 2025 @ 01:26

    @ Michael:
    “Dritte Frage: Für wie blöd hält der Westen seine eigenen Bürger!?”

    Die Einschätzung scheint doch gar nicht so falsch zu sein – die Mehrheit fällt ja offensichtlich auf die Kriegspropaganda herein und schreit mit im Chor nach immer mehr Geld für Waffen! Es wird sich nie was an der leichten Manipulierbarkeit der Masse ändern…

    Reply

  • Monika
    1. April 2025 @ 23:03

    „Wir werden daran arbeiten.“ Woran? An der self fullfilling prophecy eines 3.Weltenbrands? Was könnte ein Grund für unsere Politiknis sein, so etwas anzustreben? Korruption scheidet aus, da sie die Früchte ihres Korruptseins gar nicht mehr „genießen“ könnten. Was ist es dann? Geschichtsbücher…wird es auch nicht mehr geben… Ruhm, Ehre Ansehen? In welchen Kreisen? Nur das Haben von allumfassender Macht für den kurzen Moment des finalen Abtritts? Macht ohne „Zeugen“ auch wenig Sinn. Nihilismus in extremum? Endgültiges Rechthaben? Seit der Frage nach dem Befinden von Schrödingers Katze ist das eigentlich auch „durch“…

    Reply

  • Robby
    1. April 2025 @ 22:21

    Was hat uns die Geschichte gezeigt über den Ausgang der europäischen Koalitionskriege gegen Russland?
    Beim 1. , Napoleon, sind die Russen in Paris einmarschiert.
    Beim 2. Hitler, sind die Russen in Berlin einmarschiert.
    Beim 3. den sie gerade gewinnen ?

    Reply

  • Michael
    1. April 2025 @ 18:26

    Dritte Frage: Für wie blöd hält der Westen seine eigenen Bürger!?

    Reply

  • Guido B.
    1. April 2025 @ 18:08

    Frau Baerbock forderte heute, dass Russland einem sofortigen bedingungslosen Waffenstillstand zustimmen soll. Alle wollten Frieden ausser Russland.

    Als neutraler Beobachter fragt man sich, was nur in den Köpfen unserer Politiker los ist.
    Erst verweigern sie mit Russland jedes ernsthafte Gespräch über eine Neutralität der Ukraine und einen Rückzug der NATO.
    Dann macht Russland seine Drohung wahr und greift an.
    Wenige Wochen nach der Invasion will Selenski verhandeln und stimmt einem Neutralitätsstatus zu. Dann verwirft er den Friedensvertrag und beschliesst, Russland zu besiegen.
    Dann verkündet der Westen, dass die Ukraine Russland auf dem Schlachtfeld besiegen könne und schickt endlos Waffen und Geld.
    Nach zwei Jahren merkt der Westen, dass ein Sieg über Russland ziemlich unrealistisch ist.
    Dann kommt Trump und fordert Frieden. Die Europäer schreien alle, dass es nur einen GERECHTEN Frieden geben könne (also einen Sieg über Russland), und pumpen die Ukraine demonstrativ mit Waffen voll, damit sie „aus einer Position der Stärke“ verhandeln könne („Frieden durch Stärke“).
    Dann wird Trump sauer, dass sich Russland wenig von seinen vagen Versprechen beeindrucken lässt.
    Jetzt, wo die Ukraine verliert, schreien plötzlich alle nach einem sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand.
    Und Selenski träumt weiter von einem brennenden Kreml.

    Zwei Fragen drängen sich auf:
    1) Wann hat der Westen inkl. Ukraine jemals den Frieden gesucht?
    2) Für wie blöd hält der Westen Russland?

    Reply

  • Reykjavik
    1. April 2025 @ 17:21

    Ceterum censeo, zum tausendsten Mal: jede Regierung hat strikt die Interessen der eigenen Bevölkerung zu beachten, so auch die deutsche. Es ist absolut gegen die existenziellen Interessen der deutschen Bevölkerung, ohne jemals angegriffen worden zu sein, für fremde Interessen durch Verwicklung in einen fremden Krieg geopfert zu werden. Oder überhaupt nur dieses Risiko ohne Not einzugehen. Die Missachtung dieses Grundsatzes ist schlicht Verrat an der Bevölkerung und am Land und sollte in rechtsstaatlich organisierten Staaten juristisch aufgearbeitet werden – so lange noch Zeit dafür da ist.
    Und zu der Frage, für wie blöd der Westen seine Bevölkerung hält: für saublöd und das nicht mal zu Unrecht. Da das Souverän seit Jahren zu allen Täuschungen, Lügen und propagandistischen Manipulationen zu schweigen beliebt, kommen sie damit doch wunderbar durch. Oder sehen wir etwa im westlichen Europa Anzeichen dafür, dass die Menschen es satt haben, dass man ihre Sicherheit, ihr Geld und nun auch ihre Zukunft für die Ukraine opfert?

    Reply

  • european
    1. April 2025 @ 16:37

    @Michael

    Gute Frage. Vielleicht war die breite Vernachlässigung des Bildungssystems kein Kollateralschaden der Austerität, sondern Absicht.



  • Info: https://lostineu.eu/ukraine-krieg-wird-aus-wiesbaden-gefuehrt-doch-berlin-schaut-weg/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Trump, Meloni, Orban: Der Fall Le Pen schlägt hohe Wellen – Brüssel schweigt


    lostineu.eu, 1. April 2025

    Der Fall Le Pen schlägt weit über Frankreich hinaus hohe Wellen. Sogar US-Präsident Trump hat sich dazu geäußert und erneut Zweifel an der Demokratie in Frankreich und in der EU angemeldet.

    „Das ist eine große Sache. Das ist eine sehr große Sache“, sagte Trump. Er wisse “alles” über den Fall, der mit einer Haftstrafe und dem Entzug des passiven Wahlrechts endete, und könne sagen: „Das klingt wie dieses Land“.

    Eine kryptische Aussage – die aber im Kontext der scharfen Kritik seiner Mitstreiter JD Vance und Musk zu sehen ist. Sie haben Frankreich und der EU ein gestörtes Verhältnis zur Demokratie und zur Meinungsfreiheit vorgeworfen.

    Der Fall Le Pen dürfte die Beziehungen zwischen den USA und der EU daher weiter belasten. Aber auch aus EUropa kommt scharfe Kritik.

    “Niemand, dem die Demokratie am Herzen liegt, kann sich über ein Urteil freuen, das die Chefin einer großen Partei trifft und Millionen von Bürgern ihrer Vertretung beraubt”, sagte Italiens Regierungschefin Meloni.

    Vize-Regierungschef Salvini hatte das Urteil zuvor als “Kriegserklärung Brüssels” bezeichnet. Dies sei “ein schlechter Film, wie er auch in anderen Ländern laufe, etwa in Rumänien”, sagte er. Ähnlich äußerte sich V. Orban in Ungarn.

    Brüssel schweigt

    Betretenes Schweigen bzw. klammheimliche Freude herrscht dagegen in Brüssel. Das Europaparlament wollte den Fall nicht kommentieren. Dabei hat sein früherer Präsident M. Schulz (SPD) die Ermittlungen aktiv unterstützt!

    Zudem wird nun die drittgrößte Parlamentsfraktion, die “Patrioten für Europa”, geschwächt. Le Pens “Rassemblement National” (RN) entsendet die meisten Abgeordneten – Vorsitzender der Gruppe ist RN-CHef Bardella.

    Bardella hat eine “Tyrannei der Richter” angeprangert. “Es wird alles getan, uns daran zu hindern, an die Macht zu kommen”, sagte der mutmassliche Nachfolger von Le Pen. Er kündigte “friedliche Proteste” in Frankreich an…

    Siehe auch EUropas langer Arm trifft Le Pen in Frankreich – politisches Aus?

    P. S. In Paris fürchtet man nun eine “Trumpisation” der Politik. Denn Le Pen präsentiert sich wie Trump als Opfer – und könnte davon ebenfalls bei den nächsten Wahlen profitieren…

    ‹ Die Watchlist EUropa vom 01. April 2025 › Ukraine-Krieg wird aus Wiesbaden geführt – doch Berlin schaut weg

    21 Comments

    1. KK
      2. April 2025 @ 16:11

      @ ebo:
      “Gibt es wirklich Probleme mit der Kommentarfunktion?”

      Die gibt es – ich kann nicht mehr auf andere Beiträge via “reply” antworten, seit der generelle Bug neulich, als gar nichts mehr im Forum ging, behoben wurde.
      BTW, Textformatierung wie Kursiv- oder Fettsatz ging bei mir hier noch nie. Mein OS und Browser sind Ihnen ja bekannt ????

    Reply

  • Skyjumper
    2. April 2025 @ 12:34

    @ebo
    Einen eigenen, normalen Kommentar zu formulieren und abzuschicken geht problemlos. Drückt man jedoch bei einen bereits bestehenden Kommentar auf “Reply” erscheint entweder gar kein separates Kommentarfeld, oder man wird zum allgemeinen Kommentarfeld (ohne Bezug zum ausgewählten Kommentar) geleitet. Dort kann man dann normal Kommentieren und abschicken, es erscheint dann aber eben als eigenständiger Kommentar und nicht als Antwort. So scheint es auch bei @Stef (2. April 2025 @ 11:22
    Das soll ein Reply auf ebos Frage sein.) zu sein, denn der Kommentar erschien ja eben (zumindest bei mir auf dem Bildschirm) nicht als Reply zu ebo’s Frage.

    Zeitlich tritt das auf, seit die Kommentarfunktion jüngst gar nicht mehr ging. Die Reperatur hat vermutlich nur teilweise gegriffen. Seitdem habe ich zumindest, ausser von @ebo, keine Reply’s mehr schreiben können, und habe auch keine mehr gesehen. Vielleicht hilft diese Info ja ein wenig.

    Reply

  • Stef
    2. April 2025 @ 11:51

    @ebo: “Danke, also geht auch die Antwortfunktion – jedenfalls bei einigen!?”

    Bei mir eben nicht, sonst wäre der Beitrag unter deinem Beitrag erschienen.

    Reply

    • ebo
      2. April 2025 @ 12:28

      Ok ich checke es nochmal

      Reply

  • Helmut Höft
    2. April 2025 @ 11:44

    Antwortfunktion funktioniert nicht (OS = MX-Linux, Brause = FF 130.04.6), Kursivsetzung funst 1x von 10x ( oder macht keinen Unterschied, witzigerweise hat fett immer funktioniert)

    Reply

  • Stef
    2. April 2025 @ 11:22

    Das soll ein Reply auf ebos Frage sein.

    Reply

    • ebo
      2. April 2025 @ 11:24

      Danke, also geht auch die Antwortfunktion – jedenfalls bei einigen!?

      Reply

  • european
    2. April 2025 @ 11:20

    @ebo – zur Kommentarfunktion.

    Ich hab mich falsch ausgedrueckt. Die Antwortfunktion geht bei mir nicht. Freie Kommentare sind nach wie vor moeglich.

    Reply

  • european
    2. April 2025 @ 10:46

    @Monika

    “Der “freie” Kapitalismus ist damit eh nicht kompatibel. die Kapitalkonzentration hat ein Stadium erreicht, das nach Krieg schreit.”

    So ist es. Peak Economy ist schon eine ganze Weile sichtbar. Die Maer von der Vergroesserung des Kuchens entlarvt sich gerade selbst bzw. die potenziellen Kriegsgewinnler schueren den Krieg, hetzen die Menschen gegeneinander auf, sehen dann zu, wie es brennt und verdienen am Wiederaufbau. Die Geschichten der Krupps, Quandts, Bayer und Co. belegen das sehr deutlich

    @ebo Die Kommentarfunktion funktioniert leider nicht. Ich hab schon verschiedene Geraete ausprobiert und auch die History geloescht.

    Reply

    • ebo
      2. April 2025 @ 11:10

      Gibt es wirklich Probleme mit der Kommentarfunktion? Bei mir gehen die Kommentar wie gewohnt ein – ohne Verspätung oder andere Störungen!?

      Reply

  • Monika
    2. April 2025 @ 10:19

    ..schlimmste Effekt ist die unmittelbare Stärkung der Rechtsaußenparteien durch solche Aktionen…
    Was folglich zu noch rigiderem “Kampf gegen rechts” führen wird.
    Und im Zuge dieses vorgeschobenen “Kampfes” schafft sich die herrschende Clique all die Gesetze, die sie ohne den “Kampf gegen rechts” niemals hätte durchsetzen können.
    Mit diesen Gesetzen im Kreuz hoffen sie für sich langdauernde, autoritative Herrschaft durchzusetzen, denn als nächstes auf der Streichliste stehen dann die Wahlen. Notfalls werden durch “Kriegsrecht” anstehende Wahlen “vertagt”, wie es ja in der Ukraine gerade manöverhaft durchexerziert wird.
    Die Tage der “Demokratie” sind gezählt, das ist nur etwas für Schönwetterperioden.
    Der “freie” Kapitalismus ist damit eh nicht kompatibel. die Kapitalkonzentration hat ein Stadium erreicht, das nach Krieg schreit.

    Reply

  • Helmut Höft
    2. April 2025 @ 07:16

    Die anhaltende Diskussion über Frau Marion Anne Perrine Le Pen (Marine) und das Gerichtsurteil ist müßig. Das Privatleben ist Frau Le Pens Sache, da sollte man sich nicht einmischen; feststellen kann man jedoch, dass es sich bei ihr wahrscheinlich um keine besonders einfache Person handelt.

    Fällt die Entscheidung so, schreit der eine Flügel auf, fällt die Entscheidung anders, schreit der andere Flügel auf, was ist besser? Das Volk will Schlitzohren an der Macht (gerne auch Straftäter, Namen sind schon genügend genannt worden), alternativ ahnungslose und beratungsresitente Idioten – es sei noch einmal an das Zitat von Henry L. Mencken erinnert. (“… the plain folks of the land will reach their heart’s desire at last, and the [government] will be adorned by a downright moron.”)

    Wozu das Ganze? Na klar: “Es wird alles getan, UNS daran zu hindern, an die Macht zu kommen” Was wird dann besser wenn UNS an der Macht ist? (Helmut Qualtinger Gedenkminute einlegen: “I trau’ dena nöd, I kenn’ mi!” – alternativ VT auflegen: “Das machen die alles bloß um uns abzulenken und zu beschäftigen!” *mecker_mecker*)

    Das Einzige was passt ist dieses hier “„Das klingt wie dieses Land“.” Nach allem was wir wissen in dieser Sache ist, dass Herr Donald John Trump ganz sicher mit “dieses Land” die USA meint.

    Nb.: Gutes Beispiel dafür, wie es nicht sein sollte, ein Passepartout für alles, was falsch läuft: Statt den eigenen Laden aufzuräumen und in Ordnung zu halten deutet man auf den Dreck beim Nachbarn hin. “Der Fall Le Pen dürfte die Beziehungen zwischen den USA und der EU daher weiter belasten.” und “Niemand, dem die Demokratie am Herzen liegt, kann sich über ein Urteil freuen, das die Chefin einer großen Partei trifft und Millionen von Bürgern ihrer Vertretung beraubt” usw. usf. Tzja: Straftäter an die Macht! mC

    Reply

  • KK
    1. April 2025 @ 23:33

    @ Ulla:
    „a) Mittaeterschaft bei Urkundenfaelschung
    b) Mittaeterschaft bei der Veruntreuung oeffentlichen Eigentums“

    Offensichtlich Qualifikationsnachweise für leitende Posten in Banken, zB an der Spitze der EZB!

    Reply

  • Skyjumper
    1. April 2025 @ 21:31

    @european

    ” Justizia hat Urlaub.”
    Nein. Justizia ist ja bereits ein befremdlicher Name. Frau Faeser hat daher beschlossen sie zur Steigerung der Rückführungsquote ausfliegen zu lassen. Die EU-Minister-Kollegen haben sich angeschlossen. Es wurde auch ein unbeschränktes Wieder-Einreiseverbot erlassen.

    “Es gibt Klagen gegen diese Wahl und bei einer Neuwahl werden die Altparteien sehr alt aussehen.”

    Das wissen die aber. Daher wird den Klagen nicht stattgegeben werden. Justizia …… siehe weiter oben.

    Reply

  • european
    1. April 2025 @ 18:35

    Mich interessiert eher die Wirkung dieses Urteils, des Urteils in Rumänien und der fehlenden Urteile in Sachen Scholz, von der Leyen, Merz uvm.
    Es gibt wohl Gründe, weshalb die Taten von LePen nicht verjährt sind. Ob es stimmt, weiss ich nicht. Es hat wohl etwas mit dem Auszahlungszeitraum der Gelder zu tun. Ob das Strafmaß allerdings angemessen ist, darf sicherlich bezweifelt werden.
    In Deutschland hat die zuständige Innenministerin Faeser, zwar “nur” im Beamtenrecht, mal kurzerhand die Beweislast wieder umgedreht. Eine der Säulen der blinden Justizia.
    Eigentlich ein perfides Spiel, denn es wird eine gefühlte Gerechtigkeit geschaffen. Naja, aber wenn es doch die von den Rechten trifft, dann trifft es doch die Richtigen. Der Bürger nickt. Fühlt sich richtig an. Was nicht dabei bedacht wird, ist dass es nur der Anfang der Zerstörung des Rechtssystems ist. Heute die, morgen wir. Die Grenzen dazwischen verschwimmen in der Beliebigkeit. Der jetzt noch nickende Bürger geht morgen zu einer Demo mit Kontaktschuld und muss auf einmal auch beweisen, dass er nichts gemacht hat. Justizia hat Urlaub.
    Was ist der Unterschied zwischen der Veruntreuung der Gelder durch LePen und der Veruntreuung der Gelder durch die EUCO-Präsidentin, die in höchst intransparenter Weise an exponierter Stelle Millionen bzw. Milliardendeals für einen wirkungslosen “Impfstoff” aka. ein unzureichend getestetes Medikament in viel zu großer Zahl per sms vereinbart hat. Sie, die als Instanz jeden kleinen Handwerker mit seitenweisen Auflagen, bürokratischen Hürden, Ausschreibungspflichten uvm. “der Transparenz wegen” belastet.
    Wo ist Justizia hierbei zu finden? Nach Diktat verreist?
    Was ist mit Scholz, CumEx und den verschwundenen 40 Milliarden? Was mit dem billionenschweren Wahlbetrug der deutschen Regierung? Wo kein Kläger da kein Richter?
    Der m.E. schlimmste Effekt ist die unmittelbare Stärkung der Rechtsaußenparteien durch solche Aktionen. Köpfe sind oft austauschbar und die Zustimmung in der Bevölkerung wächst, weil das Unrechtsempfinden sich Bahn bricht. Selbst Bürger, die sonst niemals diese Parteien wählen würden, erfasst der schlichte Trotz. Jetzt erst recht.
    Die CDU und die AfD sind in Deutschland in den Umfragen mittlerweile nahezu gleichauf. Man sollte sich nicht so sicher fühlen. Es gibt Klagen gegen diese Wahl und bei einer Neuwahl werden die Altparteien sehr alt aussehen.

    Reply

  • Ulla
    1. April 2025 @ 18:32

    Beispiel Christine Lagarde!
    Als Wirtschaftsministerin von Frankreich wurde ein Ermittlungsverfahren gegen sie eroeffnet wegen
    a) Mittaeterschaft bei Urkundenfaelschung
    b) Mittaeterschaft bei der Veruntreuung oeffentlichen Eigentums
    “IWF-Chefin Christine Lagarde ist in einem Strafprozess für schuldig befunden worden, erhält aber wegen ihrer “Persönlichkeit” keine Strafe. ” Spiegel-online
    Also “wegen ihrer “Persoenlichkeit” erhaelt sie keine Strafe….. sie gehoert zur franzoesischen Hautevolee und die ist auch der Justiz heilig!
    Zur Belohnung wurde Christine Lagarde “Chefin der Europaeischen Zentralbank!
    “Marine Le Pen wurde in einem Urteil, das juristisch neue Standards setzt, wegen «Veruntreuung öffentlicher Gelder» zu vier Jahren Haft verurteilt, wovon sie zwei Jahre mit einer Fussfessel zu abgelten darf. Gleichzeitig wurde ihr das passive Wahlrecht entzogen. ”
    https://weltwoche.ch/daily/politjustiz-marine-le-pen-wird-zu-haft-fussfessel-und-wahlausschluss-verurteilt-waehrend-von-der-leyen-lagarde-und-co-noch-immer-hoechste-aemter-bekleiden/

    Reply

  • Skyjumper
    1. April 2025 @ 17:49

    Natürlich hat das Urteil eine politische Dimension. Das ist selbstredend immer so wenn relevante Politiker verurteilt werden. Das sollte aber keinesfalls dazu führen das relevante Politiker sich im rechtsfreien Raum wähnen dürfen. Le Pen ist von einen ordentlichen Gericht zunächst einer Straftat für schuldig befunden worden. Und soweit man das bisher beurteilen kann hat sie diese Straftat auch tatsächlich begangen. Ob das nun übliche politische Gepflogenheiten sind oder nicht ist mir dabei ziemlich egal. Steuerbetrug wird auch nicht dadurch besser dass es viele machen. Ermittlungen und Anklage sind genau das was ich mir wünsche wenn eine Straftat im Raum steht. Politiker hin oder her.

    Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es aber auch ein politisch motiviertes Urteil. Und das ist nun etwas was man durchaus nicht begrüssen sollte. Das Urteil als solches ist zunächst einmal noch nicht rechtskräftig. Es können noch Rechtsmittel eingelegt werden. Die Anordnung des sofortigen Vollzugs, und zwar AUSSCHLIESSLICH des politisch relevanten Teils, ist der eigentliche Skandal. Hier wird zumindest dem Verdacht eines rechtsmissbräuchlichen politischen Mordes Vorschub geleistet. Ich persönlich halte es auch für genau das. Und das obwohl ich die Verurteilung der Veruntreuung von Steuergeldern absolut begrüsse.

    Aber der Einzug putin-erdoganscher “Rechtsstaatlichkeit” in unsere ehemals freiheitlich-demokratischen Staatsgebilde scheint nicht mehr aufhaltbar zu sein. Únd jeder dieser Vorgänge wird eine Blaupause sein. Partij voor de Vrijheid, Rassemblement National, Alternative für Deutschland, PiS, etc. – sie alle werden diese frei Haus gelieferten Blaupausen zum Schaden der Demokratie nutzen wenn SIE erst einmal an den Schalthebeln sitzen wo heute noch die Alt-Oligarchen sitzen. Namen spare ich mir nun lieber.

    Reply

  • Kleopatra
    1. April 2025 @ 15:25

    Warum sollten Mitglieder des EP sich für eine Ex-Kollegin einsetzen, die Personalmittel nicht bestimmungsgemäß verwendet und somit veruntreut hat? Weshalb sollte es kritikwürdig sein, wenn ein Präsident des EP Ermittlungen wegen Verstößen gegen die eigenen Vorschriften des EP unterstützt? Weshalb sollte ein Urteil gegen Le Pen, die dem EP seit langem nicht mehr angehört ihre frühere Fraktion schwächen?

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  • 02.04.2025

    Nachrichten von Pressenza: Alte Fesseln lösen

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 2. April 2025, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 02.04.2025


    Alte Fesseln lösen


    Führende deutsche Tageszeitung plädiert für Ausstieg aus dem Zwei-plus-vier-Vertrag, um Deutschlands nukleare Aufrüstung zu ermöglichen. Bundeswehrexperten wollen „moralische Reflexe“ der Bevölkerung überwinden. Eine führende deutsche Tageszeitung plädiert, um die nukleare Aufrüstung der Bundesrepublik zu ermöglichen, für einen „Ausstieg aus dem&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/04/alte-fesseln-loesen/


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    Gedenkstätte Buchenwald &#8211; Europäische Jugendliche erinnern an die Selbstbefreiung


    Auf Initiative der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten und des belgischen War Heritage Instituts kommen am kommenden Wochenende knapp 500 junge Menschen zu einem Internationalen Jugendtreffen in der Gedenkstätte Buchenwald zusammen. Gemeinsam mit dem Internationalen Komitees&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/04/gedenkstaette-buchenwald-europaeische-jugendliche-erinnern-an-die-selbstbefreiung/


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    Wettern der Woche: Angepisst


    „Was will die Nato? Die Länder der NATO haben sich zusammengetan. Sie wollen gemeinsame Ziele erreichen&#8230; Das wichtigste Ziel der NATO ist: Sie will vor allem Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie fördern. Demokratie ist eine bestimmte Art, wie ein Land&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/04/wettern-der-woche-angepisst/


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    Allein gegen Hitler


    Vor achtzig Jahren &#8211; am 9. April 1945 &#8211; wurde der Schreinergeselle Georg Elser im KZ Dachau ermordet. Mit einer selbstgebastelten Bombe hatte er ein Attentat auf Hitler geplant, während dieser im Münchner Bürgerbräukeller eine Rede hielt. Doch der «Führer»&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/04/allein-gegen-hitler/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    02.04.2025

    Urteil mit FolgenEuropaweit vernetzte Denkfabrik warnt vor gravierenden „Konsequenzen“ des Urteils gegen Marine Le Pen für Europa: Rechte „Anti-Establishment-Bewegungen“ dürften erstarken. Unterstützung für Le Pen kommt aus Europa, Israel, Amerika.

    german-foreign-policy.com, 2. April 2025

    PARIS/BERLIN/WASHINGTON (Eigener Bericht) – Eine europaweit vernetzte Denkfabrik warnt vor „weiterreichenden europäischen Konsequenzen“ des faktischen Ausschlusses von Marine Le Pen von der nächsten Präsidentenwahl in Frankreich. Nach dem Urteil, das Le Pen mit sofortiger Wirkung das passive Wahlrecht entzogen hat, sei von einem unmittelbaren Aufschwung „für Anti-Establishment-Bewegungen in ganz Europa“ auszugehen, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme aus dem European Council on Foreign Relations (ECFR). Laut Umfragen ist in Frankreich nahezu die Hälfte der Bevölkerung der Auffassung, das Urteil sei politisch motiviert gewesen. Führende Politiker der extremen Rechten aus der gesamten EU haben Le Pen ihre Unterstützung ausgesprochen, unter ihnen ein Ministerpräsident sowie ein stellvertretender Ministerpräsident. Auch aus Nord- und Südamerika erhielt die Politikerin Unterstützung, zudem von einem israelischen Minister, der erst kürzlich Vertreter extrem rechter Parteien aus der EU zu einer Konferenz nach Jerusalem geladen hat, sowie von der Heritage Foundation aus den USA. Damit vollziehen zentrale Elemente eines neuen Netzwerks der transatlantischen extremen Rechten einen Schulterschluss.


    Ab sofort nicht wählbarDer Unmut über das Urteil gegen Marine Le Pen richtet sich insbesondere gegen die Tatsache, dass ihr auf fünf Jahre das passive Wahlrecht entzogen wurde – sowie dagegen, dass diese Strafe nicht wie allgemein üblich bis zur Entscheidung eines Revisionsgerichts ausgesetzt wird, sondern dass sie sofort in Kraft tritt. Le Pen ist nicht die erste, die von einer solchen Strafe betroffen ist. Allerdings galten frühere Fälle, in denen prominenten Politikern das passive Wahlrecht entzogen wurde, solchen, die sich dem Ende ihrer Karriere näherten; Ex-Präsident Nicolas Sarkozy sowie der frühere Ministerpräsident François Fillon büßten durch ihre Strafe zudem keine aussichtsreiche Kandidatur um einen politischen Spitzenposten ein. Bei Le Pen ist dies der Fall. Die Politikerin des Rassemblement National (RN) führte in Umfragen, die die Präferenzen für die nächste Präsidentenwahl ermittelten, zuletzt sogar. Den am Montag vorgelegten Ergebnissen einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Odoxa zufolge ist Le Pen mit Zustimmungswerten von 37 Prozent derzeit die beliebteste Politikerin Frankreichs, knapp vor Ex-Ministerpräsident Édouard Philippe (36 Prozent) und vor dem Vorsitzenden ihrer Partei RN, Jordan Bardella (35 Prozent).[1]


    Gespaltene Gesellschaft

    Darf Le Pens politische Bedeutung keine Auswirkungen auf die Rechtsprechung haben, so hinterlässt die Tatsache, dass ihr als bislang einziger Politikerin durch den sofortigen Entzug des passiven Wahlrechts möglicherweise das Präsidentinnenamt verweigert wird, bei ihren Anhängern und Sympathisanten zumindest einen üblen Beigeschmack. Es handelt sich dabei um einen signifikanten Teil der französischen Bevölkerung. Eine erste Umfrage zeigte am Montag, dass 46 Prozent der Bevölkerung der Meinung sind, das Vorgehen gegen Le Pen sei aus politischen Gründen besonders harsch gewesen. Lediglich eine dünne Mehrheit von 54 Prozent vertrat die Auffassung, die RN-Politikerin sei wie jede andere behandelt worden.[2] Ebenfalls nur 54 Prozent meinten, das Urteil zeige, dass die französische Demokratie gut funktioniere. 43 Prozent waren vom Gegenteil überzeugt. Völlig unabhängig davon, wie das Urteil juristisch zu bewerten ist, hat es damit die Spaltung in der französischen Bevölkerung vertieft und droht der extremen Rechten neue Sympathisanten zuzutreiben. Der European Council on Foreign Relations (ECFR) hält es für denkbar, dass es hilft, die RN-Basis vor der nächsten Wahl zusätzlich zu mobilisieren.[3]


    Schulterschluss der „Patrioten“

    International führt Le Pens Ausschluss von der Präsidentenwahl zu einem demonstrativen Schulterschluss der extremen Rechten – auf der Grundlage der Auffassung, der liberale Teil der europäischen Eliten nutze auch die Justiz, um extrem rechte Kräfte vom Zugang zur Macht fernzuhalten. Bereits am Montag kamen unterstützende Stellungnahmen von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, Italiens stellvertretendem Ministerpräsident Matteo Salvini und dem niederländischen Politiker Geert Wilders, dessen Partij voor de Vrijheid (PVV) der Regierungskoalition der Niederlande angehört. Orbáns Partei Fidesz, Salvinis Lega und Wilders‘ PVV sind Mitglieder des EU-weiten Parteienbündnisses Patrioten für Europa (PfE), in dem auch Le Pens RN organisiert ist.[4] Auch weitere PfE-Parteien bezogen zugunsten von Le Pen und gegen das Urteil Position. So sprach etwa der FPÖ-Europaabgeordnete Harald Vilimsky von einem „Skandalurteil“.[5] Der Vorsitzende des Vlaams Belang, Tom Van Grieken, nannte den Gerichtsentscheid einen „Angriff auf die Demokratie“, während der Vorsitzende der spanischen Partei Vox erklärte, die französische Bevölkerung werde „sich nicht zum Schweigen bringen lassen“.[6] Diverse weitere Äußerungen, die je ähnliche Botschaften übermittelten, kamen hinzu.


    Transatlantische Netzwerke

    In einer aktuellen Stellungnahme warnt der ECFR, „die weiterreichenden europäischen Konsequenzen“ des Urteils gegen Le Pen würden „bedeutend“ sein.[7] Möglich sei etwa ein unmittelbarer Aufschwung „für Anti-Establishment-Bewegungen in ganz Europa“. Noch zusätzlich legitimiert werde die auch von der Trump-Administration propagierte Auffassung, die liberalen Teile der Eliten hätten „die politischen Systeme im Westen übernommen“. Man werde erleben, dass die extreme Rechte künftig noch energischer behaupte, „das System“ arbeite darauf hin, sie zum Schweigen zu bringen. Dies geschieht mittlerweile schon – auch jenseits Europas. So wird der ultrarechte Ex-Präsident Brasiliens Jair Bolsonaro mit der Behauptung zitiert, „die Linke und das System“ arbeiteten darauf hin, „ihre Gegner aus dem Spiel zu nehmen“.[8] Trump-Adlatus Elon Musk äußerte: „Wenn die radikale Linke nicht in einer demokratischen Wahl gewinnen kann, missbraucht sie die Justiz, um ihre Gegner ins Gefängnis zu bringen.“[9] In der US-Rechten wurde weithin auf die Rede von Vizepräsident JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz verwiesen. Darin hatte Vance erklärt, in Europa werde die Rechte mit unlauteren Mitteln zum Schweigen gebracht.[10]


    Unterstützung aus Israel

    Seiner Behauptung schließen sich inzwischen auch Personen und Organisationen jenseits Europas an, die gegenwärtig dabei sind, intensive Beziehungen zu den PfE zu knüpfen. So erklärte etwa Israels Minister für Diasporaangelegenheiten, Amichai Chikli, auf X, „der erbärmliche und durchsichtige Versuch der im Abstieg begriffenen Eliten, den Willen der Bevölkerung durch die Nutzung des Justizsystems als Waffe zu unterdrücken“, werde „scheitern“.[11] Chikli hat eine Konferenz in Jerusalem durchgeführt, zu der vergangene Woche Vertreter diverser PfE-Parteien eingeladen waren, darunter der RN (german-foreign-policy.com berichtete [12]). Er wurde 2022 für den Likud in die Knesset gewählt, die Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die seit Februar offiziell Beobachterstatus bei den PfE innehat. Auf Vances Rede wies in Verbindung mit dem Urteil gegen Le Pen auf X auch die Heritage Foundation hin. Die ultrarechte US-Organisation baut gleichfalls ihre Beziehungen zu den PfE aus.[13] Sie unterhält ein Margaret Thatcher Center for Freedom, dessen Rechtsexperte Eugene Kontorovich nun behauptet, Frankreich folge einem „Muster politischer Verfolgung“, bei dem strafrechtliche Ermittlungen wegen obskurer Vergehen genutzt würden, „um populäre Anführer rechter Parteien auszuschalten“.[14] Die Heritage Foundation verfolgt mit ihrer Unterstützung für die extreme Rechte in der EU politische Ziele; german-foreign-policy.com berichtet in Kürze.

     

    [1] Sondage : 60% des adhérents RN déclarent préférer Jordan Bardella à Marine Le Pen. publicsenat.fr 31.03.2025.

    [2], [3] Célia Belin, Camille Lons, Pawel Zerka: Slip of Le Pen: How the conviction of the French politician will fuel Europe’s far right. ecfr.com 01.04.2025.

    [4] Katya Adler: Le Pen’s right wing European allies condemn court verdict as threat to democracy. bbc.co.uk 01.04.2025.

    [5] Europas Rechte empört über Urteil. orf.at 31.03.2025.

    [6] Thomas Adamson: Le Pen verdict triggers uproar from far right in France and beyond. apnews.com 31.03.2025.

    [7] Célia Belin, Camille Lons, Pawel Zerka: Slip of Le Pen: How the conviction of the French politician will fuel Europe’s far right. ecfr.com 01.04.2025.

    [8], [9] Jon Henley: ‘This will backfire’: Le Pen allies hit out at Paris court’s 2027 election ban verdict. theguardian.com 01.04.2025.

    [10] S. dazu Die transatlantische extreme Rechte (III).

    [11] Condamnation de Marine Le Pen à une peine d’inéligibilité : une cartographie des reactions de l’extrême-droite européenne. legrandcontinent.eu 01.04.2025.

    [12] S. dazu Zu Gast in Israel.

    [13] S. dazu Die transatlantische extreme Rechte (II).

    [14] Benjamin Weinthal: Musk slams Le Pen ruling, says it will ‘backfire’ like Trump’s as some on global right face legal troubles. aol.com 01.04.2025.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9932


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.04.2025

    Screenshot_2025_04_04_at_17_26_25_Die_Sozen_von_der_Stahlhelm_Fraktion_Bedrohungsl_gner_und_Kriegsgurgeln

    nachdenkseiten.de, 01. April 2025 um 10:00 Ein Artikel von Friedhelm Klinkhammer & Volker Bräutigam

    Sigmar Gabriel, abgehalfterter Ex (-Vizekanzler, -Außenminister, -SPD-Vorsitzender), erklärt in seiner Position als Chefe der Atlantik-Brücke: „Wäre ich Putin, würde ich schon 2028 kommen.“ Zu unserem und der Russen Glück ist er es nicht, sondern bloß ein Sozi aus deren Stahlhelm-Fraktion. Erschwerend kommt hinzu: Er sitzt für fettes Honorar in den Aufsichtsräten kriegswichtiger Unternehmen, zum Beispiel der Deutschen Bank, der Siemens Energy Global, der thyssenkrupp Steel Europe und der Daimler Truck Holding. Kriegsängste Schüren liegt in deren Geschäftsinteresse. Krieg ist ihr Ersatzbegriff für immensen Profit. Sozis von Gabriels Schlage haben das längst verinnerlicht.


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    Weder lernwillig noch lernfähig – schlicht empathielos. Dass bereits zwei deutsche Russland-Feldzüge in neuerer Zeit in Katastrophen mit Millionen Toten endeten, stört sie nicht. Im Ersten Weltkrieg bramarbasierten die Vertreter des Geldadels vom „unausweichlichen Kampf zwischen Germanentum und Slawentum“. Bekanntlich stimmte die SPD damals den Kriegskrediten zu, mit denen das ersehnte Abschlachten finanziert wurde. 23 Jahre später machten die von den Konservativen an die Macht gehievten Nazis weiter. Mit der gleichen Propagandalüge, der „Gefahr aus dem Osten“: 

    „In diesem gemeinsamen Kampf um die gemeinsame Existenz müssen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft zurücktreten und muss die Pflicht lebendig werden, die gemeinsame Front zu bilden gegenüber dem roten Weltfeind“. (Das Nazi-Blatt Völkischer Beobachter am 16. Juni 1937. Quelle: „Die Bedrohungslüge“, G. Kade, 2. Auflage 1980, S.106).

    Man ersetze „roter Weltfeind“ mit „Machthaber Putin“, schon ist man mittendrin in der Rhetorik unserer Gegenwart. Wir wollen keinen Zweifel lassen, wes Geistes Kind die Zeitgenossen sind, die den Schmarren, „der Russe bedroht Europa“, neuerdings in Umlauf brachten – und welche bösen Hintergedanken sie dabei haben. Deshalb das Zitat eines der schlimmsten Demagogen der Zeitgeschichte: 

    „Es ist nunmehr notwendig, das deutsche Volk psychologisch allmählich umzustellen und ihm langsam klarzumachen ist, dass es Dinge gibt, die, wenn sie nicht mit friedlichen Mitteln durchgesetzt werden können, mit Mitteln der Gewalt durchgesetzt werden müssen … dazu war es notwendig, nicht nur die Gewalt als solche zu propagieren, sondern dem deutschen Volk bestimmte außenpolitische Ereignisse so zu beleuchten, dass die innere Stimme des Volkes selbst langsam nach der Gewalt zu schreien beginnt …“ (Adolf Hitler vor der deutschen Presse am 10. November 1938. Quelle: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Heft 2/1958, S.182 ff)

    Seit Jahrzehnten pinseln journalistische Agitatoren wie Udo Lielischkies, Sylvia Stöber, Ina Ruck, Sabine Adler, Golineh Atai, Thomas Roth und Demian van Osten das Feindbild Russland. Ihre Farbmischung: Unterstellungen, Lügengeschichten, (Heldenlegende Nawalny, Vergiftungssaga Skrypal, Räuberpistole „Cyberattacken“). Die deutschen Systemmedien, angeführt vom „Flaggschiff“ ARD-Tagesschau, waren sich für keine Falschmünzerei zu schade.

    Wir sind wieder so weit

    Wenn irgendein unbedarftes Hornvieh blökt, der „autoritäre“ Putin werde demnächst Krieg gegen Westeuropa und speziell gegen Deutschland führen, dann sind allemal genug hirnrissige Journalisten zur Stelle, um das abzumelken und zu Nachrichtenkäse zu verarbeiten.

    Diesen von logischen Denkprozessen und politischer Sachkenntnis weit entfernten beruflichen Ausfallerscheinungen ist es egal, welchen niederträchtigen Interessen sie dienen: der planvollen Umstellung auf Kriegswirtschaft und Kriegsfinanzierung, der Ablenkung vom „notwendigen“ Sozialabbau und damit der Profitgier der Rüstungswirtschaft und ihrer Aktionäre.

    Das ganze Elend wird manchmal schlaglichtartig sichtbar. Die bayerische Gesundheitsministerin Gerlach forderte kürzlich ein bundesweites Programm zur medizinischen Versorgung im Kriegsfall. Hintergrund sei …

    die militärische Bedrohung durch Russland und eine mögliche Abkehr der USA durch Donald Trump.“

    Na bitte. Und niemand fragt zurück, wann die Frau selbst das letzte Mal beim Arzt war.

    Dass deutsche Friedenspolitik erheblich preiswerter und sinnvoller sein könnte als der Bau von Lazaretten für Kriegsversehrte, kommt bei solchen Tönen niemandem mehr in den Sinn. Obwohl die gedanklichen Parallelen zur kriegsvorbereitenden AgitProp der Nazis kaum zu übersehen sind. Dass hierzulande schon viele neofaschistische Kulissen geschoben werden, stört die Journaille nicht. Sie schiebt selber mit.

    Der erst wenige Monate alte Vorwurf, die Russen planten noch in diesem Jahrzehnt einen „Krieg gegen uns“, wurde planmäßig und skrupellos ins öffentliche Gedächtnis gedrückt. Das lässt sich vom ersten Auftauchen an nachvollziehen. 

    Als Russlands „militärische Sonderoperation“ gegen die Ukraine begann, war nirgendwo von einer russischen Kriegsdrohung gegenüber Resteuropa die Rede. Im Gegenteil, es herrschte eine eher abwartende und distanzierte Haltung vor, wie ein Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages widerspiegelt: 

    „…die wichtigsten außen- und sicherheitspolitischen Ziele Russlands sind … internationales Prestige und eine internationale Führungsrolle … der Status einer globalen Wirtschaftsmacht mit einem der höchsten Bruttoinlandsprodukte der Welt. Diese Ziele will Russland unter anderem durch Mitarbeit und Kooperation in internationalen Organisationen erreichen“.

    Auch die unsägliche frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, SPD, sprach vor drei Jahren (mit Blick auf das damals gewünschte 100-Milliarden-Euro-„Sondervermögen“ zum Aufmotzen der Bundeswehr) noch nicht von der Gefahr eines russischen Angriffs, sondern betonte, dass die Schuldenmacherei nur der Verbesserung der deutschen Verteidigungsfähigkeit diene:  

    „Eine angemessene Ausstattung ist essenziell für unseren Schutz und den unserer Bündnispartner.“

    Besen im Hosenanzug

    Dass von russischen Kriegsdrohungen im Frühjahr 2023 noch keine Rede war und sie selbst nichts dergleichen wahrgenommen hatte, ließ auch EU-Präsidentin von der Leyen erkennen. Bis zum Kragen abgefüllt mit Russenhass, tönte sie: 

    „Diese Sanktionen, die treffen Präsident Putin ins Mark und nehmen ihm die Möglichkeit, diese brutalen Kriege, die er führt, weiterzufinanzieren.“ 

    Vier Monate später zeigte sie noch deutlicher, wer da wem mit Drohungen statt Diplomatie begegnete: Sie sei fest davon überzeugt, dass man den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Mut und Solidarität zum Scheitern bringen werde und Europa am Ende die Oberhand gewinne.

    Ich möchte keinen Zweifel daran lassen, dass die Sanktionen von Dauer sein werden … die schärfsten Sanktionen, die die Welt je gesehen hat.

    Vom Verdacht russischer Angriffspläne gegen das restliche Europa kein Wort. Prowestliche Siegesgewissheit erlaubte gar keine Aussage, Russland stelle eine Bedrohung dar. Überheblichkeit war vielmehr journalistischer Standard, sogar noch im Spätsommer vorigen Jahres:  

    „Während die Wirtschaft leidet, gehen Putin die Reserven und Soldaten aus. Der Kreml könnte gezwungen sein, im kommenden Jahr den Waffenstillstand zu suchen.“ 

    Das war so realistisch wie die Behauptung, Schaukelpferdäpfel gäb’s auch beim Bio-Bauern. „Putin verliert“, wurde allen Ernstes behauptet – bis SPD-Minister Pistorius seinen inzwischen „historischen“ Furz im ZDF-Parfümladen „Berlin direkt“ fahren ließ. Ohne Vorwarnung, am 30. Oktober 2023: 

    „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen.“

    Aus dem hohlen Bauch

    Ein Tabubruch, keine Frage. Doch erwähnte Pistorius Russland mit keinem Wort – dafür war er zu schlau. Er „lieferte“ unausgesprochen; er konnte sich darauf verlassen, dass schon genügend Redaktionsbleistifte schnallten, was „dabei gedacht“ war, und dass sie prompt die Russen der Kriegsbrunst bezichtigen würden. Beweise hätte er ja nicht beibringen können. Er schwadronierte nur im Kontext dieser westlichen Geheimdienstspekulationen: Es könnte sein / es wäre denkbar / man könne nicht ausschließen – dass Russland über das für seinen Kampf gegen die Ukraine notwendige Maß hinaus aufrüste und eine spätere Konfrontation mit der NATO suche.

    Nichts als Kaffeesatzleserei im Stil der Geheimdienste, zu deren Handwerk das Erfinden von Gefahren gehört. Sie wickeln ihre parlamentarischen Auftraggeber ein. Bitte anschnallen:

    Geheimdienste schulen Bundestagsabgeordnete. Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, Grünen und SPD … Als Gäste werden Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, und Sinan Selen, Vize-Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, erwartet. … ‚Wir sind in Deutschland seit Langem mit andauernden Angriffen konfrontiert‘, sagte Grünen-Fraktionsmanagerin Irene Mihalic.“ 

    Hochverehrte Volksvertreter! Es sollte Ihr Basiswissen sein, dass „Demokratie“ und „Geheimdienst“ sich im Prinzip gegenseitig ausschließen. Und dass es Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit ist, die diversen deutschen Geheimpolizeien genauestens zu kontrollieren, wenn Sie schon meinen, nicht auf sie verzichten zu dürfen. Sich von diesen finsteren Brüdern schulen zu lassen, ist ein Offenbarungseid. Besagte Geheimdienst-Experten konnten ja nicht mal Bundeskanzlerin Merkels Diensttelefon vor den Spionen der Amis schützen. Bis heute kriegen sie es nicht auf die Reihe, diese NSA- und CIA-Schnüffler abzuwehren …

    Vom Frieden bedroht

    Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, GDAP, machte im Sommer letzten Jahres den Zünder für die Entwicklung der Bedrohungslüge sichtbar. Den Grund dafür, Kriegsangst zu schüren und damit plötzlich irrsinnige Rüstungsanstrengungen durchsetzbar zu machen: der befürchtete Wahlsieg des US-Präsidenten Trump und dessen Ankündigung, den Ukraine-Krieg sofort beenden zu wollen. 

    Entspannung mit Moskau? Der Albtraum für deutsche Kriegsgewinnler. Er rief die akademischen Gesinnungsfreunde von der DGAP auf den Plan. Deren Empfehlung:  

    „Im Fall eines Wahlsiegs von Trump sollten sie (die europäischen Regierungen) auf seinen transaktionalen Politikstil eingehen, aber deutlich machen, dass sie keine Verhandlungslösungen akzeptieren … Deutschland und die europäischen Regierungen müssen ihre Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine verstärken, beschleunigen und verstetigen. … Zugleich ist es entscheidend, die europäische Bevölkerung weiterhin davon zu überzeugen, dass die langfristige Unterstützung einer freien und unabhängigen Ukraine im eigenen Interesse liegt.“

    Dass die „langfristige Unterstützung“ darauf hinausläuft, den täglichen qualvollen Tod und die Verstümmelung Abertausender Mitmenschen zu finanzieren, kümmert DGAP-Schreibtischkrieger nicht. Aber auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ihrer „Expertise“ – 18. Juni 2024 – war von russischer Angriffsgefahr für Westeuropa förmlich noch keine Rede. Im Gegenteil: Es galt das Wort des damaligen NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg:

    Wir stellen keine direkten Drohungen (aus Russland) gegenüber einem der Bündnismitglieder fest … Nach dem Ende der Feindseligkeiten (in der Ukraine) kann Russland seine Stärke wiederherstellen, aber das bedeutet nicht, dass wir einer direkten Bedrohung… ausgesetzt sind.

    Der Zeitrahmen-Konstrukteur

    Dem DGAP-„Experten“ Christian Mölling blieb es vorbehalten, zu konkretisieren, was der „kriegstüchtig“-Pistorius gemeint haben könnte: Mölling nannte erstmals einen Zeitrahmen („sechs bis acht Jahre“) für den Beginn eines russischen Angriffskriegs und fantasierte die Notwendigkeit herbei, die Bevölkerung kriegsbereit zu machen. 

    Mölling hatte sich nicht mal 2023 vom Milliarden-„Wumms“ für die Bundeswehr ruhigstellen lassen:  

    „Das, was an „Kriegsniveau, Kriegsfähigkeit oder Verteidigungsfähigkeit“ notwendig sei, um Russland von einem Angriff abzuhalten oder im Angriffsfall bereits an der Nato-Grenze stoppen zu können, sei zurzeit nicht gegeben. Es fehle an Material, Soldaten und vielen Kleinigkeiten“.

    Der Mann weiß, dass er mit seinem Alarmismus Kohle machen kann, ob bei der staatlich finanzierten Stiftung für Wissenschaft und Politik, beim German Marshall Fund of the United States, bei der ebenfalls staatlich und überdies von der Rüstungsindustrie finanzierten Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik oder neuerdings bei der Bertelsmann Stiftung.

    Auszug aus dem DGAP Policy Brief:

    „Das Fenster zu einem möglichen russischen Angriff öffnet sich, sobald Russland den Eindruck hat, ein Angriff, etwa im Baltikum, könnte erfolgreich sein … Experten und Geheimdienste schätzen, dass Russland sechs bis zehn Jahre brauchen wird, um seine Armee so weit wiederaufzubauen, dass es einen Angriff auf die NATO wagen könnte.“

    Reine Behauptungen. Nicht auf Fakten gestützt, sondern auf „opportune Zeugen“, „Experten“ und „Erkenntnisse“ der Geheimdienste. Keine Analyse, sondern eine Berufung auf die Schwarmdummheit. 

    Angriff als beste Verteidigung

    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, Kernstück des zensur-industriellen Komplexes, bot sich als der gegebene Tummelplatz für Hetzer und Kriegstreiber an. Ihr „Wir müssen kriegstüchtig werden, in ein paar Jahren kommt der Russe“ wurde zum Ohrwurm. Der ranghöchste deutsche Soldat, Generalinspekteur Carsten Breuer, knapp 60 Jahre alt, wäre vor seiner Pensionierung wohl gerne wenigstens kurz noch mit von der Partie; er zog daher den Beginn für Iwans Angriff ein wenig vor. „Fünf bis acht Jahre“. Und ließ keinen Zweifel dran aufkommen, dass er es krachen lassen möchte:

    „Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen, ist nicht mehr genug.“ 

    Sondern? Selbst angreifen, um endlich nicht mehr nur über Verteidigungsbereitschaft quatschen zu dürfen? Jawoll, Herr General! Feuer! 

    Der Mann ist bloß fleischgewordener Zeitenwende-Geist. Kanzlerkandidat Friedrich Merz:

    „Es ist nämlich ein Krieg gegen Europa und nicht nur ein Krieg gegen die territoriale Integrität der Ukraine“ … ein Krieg auch gegen unser Land, der täglich stattfindet: mit Angriffen auf unsere Datennetze, mit der Zerstörung von Versorgungsleitungen, mit Brandanschlägen, mit Auftragsmorden mitten in unserem Land, mit der Ausspähung von Kasernen, mit Desinformationskampagnen …“ (s. dazu: David Goeßmann, „Was steckt hinter dem Vorwurf der hybriden Kriegsführung Russlands gegen Europa?“)

    Erst im Oktober vorigen Jahres wollte Hassredner Merz Russlands Präsident Putin ein Ultimatum stellen:

    „Wenn das nicht aufhört mit den Bombardements, dann ist der erste Schritt der: Reichweiten-Begrenzung (für ukrainische Raketenangriffe auf Russland) aufheben. Und der zweite Schritt der, dass wir die ›Taurus‹ (deutsche Rakete mit großer Reichsweite und Sprengkraft) liefern … Und dann hat Putin es in der Hand, wie weit er diesen Krieg noch weiter eskalieren will.“

    Ob er auch noch als Bundeskanzler den Maulhelden spielt wird, müssen wir leider abwarten. Vielleicht ermannt sich jemand aus seiner Umgebung und macht ihn darauf aufmerksam, dass Putin eine Taurus-Lieferung an Kiew als deutsche Kriegserklärung wertet und „entsprechend“ reagieren will – völkerrechtlich absolut korrekt. Vielleicht erinnert sich Merz auch daran, erst kürzlich von einer russischen Haselnuss gelesen zu haben, deren Wirksamkeit weltweit beeindruckt. Vielleicht.

    Kriegsplaner

    Russland droht der EU nicht mit Krieg. Das bestätigen zahlreiche hochrangige Experten, zum Beispiel US-Chefunterhändler Steve Wittkoff: „Ich habe das Gefühl, Putin will Frieden.“ Der deutsche Ex-Generalinspekteur Harald Kujat hält Behauptungen von einem bevorstehenden russischen Angriffskrieg für „Unsinn“. Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder: absurd. Ex-Oberstleutnant Jochen Scholz: Standardlüge. Ex-Oberst Wolfgang Richter:

    Wenn Russland tatsächlich das Mittel Krieg wahrnimmt zum Erreichen politischer Ziele, warum soll es bis 2029 warten?

    Tja. Warum? Weil Russland an einem Krieg gegen Rest-Europa gar kein Interesse hat. Der italienische Ex-Ministerpräsident Conte nennt deshalb das europäische Hochrüstungsprogramm „eine totale Geldverschwendung.

    Deutschland und die EU haben für Russland keinen Reiz: gigantische Schuldenberge, schrottreif gesparte Infrastruktur, keine nennenswerten Ressourcen von irgendwas. Eine Region, deren politische Vorturner von ihrem wichtigsten „Verbündeten“, der US-Regierung, offen als antidemokratisch verachtet, als Schmarotzer bezeichnet und auf den Topf gesetzt werden.

    Gute Frage an uns alle:

    Wie weiter in einem Land, das dabei ist, zum Selbstbedienungsladen korrupter Regenten und Noch-nicht-Regenten zu verkommen?

    Unsere politischen, journalistischen, akademischen und militärischen Krawallbrüder und -schwestern sind nur Tonverstärker mit W-LAN zum Schattenreich der Geldelite. Der ist vollkommen gleichgültig, was aus den Westeuropäern wird. Sie ist sozial abgehoben, international abgesichert und rechtzeitig offshore, bevor es kracht. Es würde ihr Stellvertreterkrieg. Sein Ziel und zugleich angelsächsischer Wunschtraum: Deutschland zerstört und Kontinentaleuropas Wirtschaft für lange Zeit am Boden.

    Nicht Russland droht mit Krieg gegen Westeuropa. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Deutsche und einige andere Westeuropäer wollen und planen Krieg gegen Russland.


    Anmerkung der Autoren: Unsere Beiträge stehen zur freien Verfügung. Wir schreiben nicht für Honorar, sondern gegen die „mediale Massenverblödung“ (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden vom Verein „Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtlicher Medien e.V.“ dokumentiert: publikumskonferenz.de/blog


    Titelbild: KI erzeugtes Symbolbild (Grok)


    Mehr zum Thema: Volker Bräutigam: „Die Redaktion verletzt damit journalistische Grundregeln“

    Zu den Waffen, Bürger, der Frieden greift an!

    „Der Kanzler lügt“ – Der hilflose Versuch des Regierungssprechers, Wagenknecht-Vorwurf zu entkräften

    Steht die deutsche Gesellschaft tatsächlich mehrheitlich hinter dem Vorhaben „Kriegstüchtigkeit“?

    „Ich muss meinen Puls herunterfahren“ – Hitler-Vergleich von Pistorius und erfundene Putin-Zitate


    Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Audio-Podcast Kampagnen/Tarnworte/Neusprech Strategien der Meinungsmache


    Schlagwörter:


    Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=131023


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.04.2025

    Grüne wollen Wehrpflicht als „Freiheitsdienst“ – kommt bald das Coole-Panzer-Gesetz?

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 1. April 2025, 10:16 Uhr


    Berliner Zeitung 31.3.2025

    <https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/kommentar-gruene-wollen-wehrpflicht-als-freiheitsdienst-li.2312070>


    *Grüne wollen Wehrpflicht als „Freiheitsdienst“ –

    kommt bald das Coole-Panzer-Gesetz?

    */von Kevin Gensheimer/


    (…)

    Seit Monaten wird hierzulande hitzig über die Wiedereinführung der

    Wehrpflicht diskutiert. Die CDU erklärte bereits in ihrem pharisäischen

    Wahlkampf, dass sie die Rückkehr der Wehrpflicht durchsetzen will. Von

    der SPD kommen bislang gemischte Signale. Verteidigungsminister Boris

    Pistorius fordert den „neuen Wehrdienst“, viele in der Partei stellen

    sich dagegen. „Die Bundeswehr braucht keine 18-Jährigen, die gerade so

    ein Sturmgewehr halten können“, sagte Juso-Chef Philipp Türmer dem

    Magazin Politico und sprach sich gegen die Wehrpflicht aus.


    *Von den bayerischen Grünen bis Steinmeier: Der Pflichtdienst wird gefordert


    *Jetzt sind die bayerischen Grünen in die Bresche gesprungen. In einem

    Debattenbeitrag

    <https://florian-siekmann.de/news/ein-halbes-jahr-fur-die-freiheit-ein-dienst-fur-uns-alle/

    schlugen die Landtagsabgeordneten Katharina Schulze und Florian Siekmann

    einen Freiheitsdienst vor, einen verpflichtenden Freiheitsdienst, um

    genau zu sein. Denn alle mit festem Aufenthaltsort Deutschland zwischen

    dem 18. und dem 67. Lebensjahr sollen ihn leisten.


    Der Vorschlag beinhaltet mehrere Komponenten. Neben dem klassischen

    Wehrdienst sollen auch ein Gesellschaftsdienst und eine Art Dienst im

    Bevölkerungsschutz den Freiheitsdienstleistenden zur Auswahl stehen.

    Zudem sollen nach dem Ende ihrer Schulzeit alle jungen Menschen zur

    Musterung. „Alle“ bedeutet dem Vorschlag zufolge, dass auch Frauen bei

    dem neuen Dienst berücksichtigt werden. Dafür wäre eine

    Grundgesetzänderung mit Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat

    notwendig. Bislang sieht das Grundgesetz einen Dienst nur für Männer

    vor. Ehrenamtliche und Menschen, die ihren Wehrdienst bereits geleistet

    haben, sollen davon befreit werden.


    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schlug vor einiger Zeit

    ebenfalls eine „soziale Pflichtzeit“ für junge Menschen vor. Dabei

    sollen wie beim neuesten Vorschlag der Grünen junge Menschen nach der

    Schule zu einem sechsmonatigen Dienst verpflichtet werden. Alles im

    Namen der Demokratierettung, versteht sich.


    *Grüne wollen die Jugend zur Kriegstüchtigkeit zwingen


    *Wer „Freiheitsdienst“ sagt, will betrügen – und die Wehrpflicht-Debatte

    will im unerträglichen Talkshow-Sprech von der entscheidenden Frage

    ablenken. Diese lautet: Wollen wir junge Menschen dazu verpflichten, das

    deutsche Vaterland in einem Krieg mit der Waffe zu verteidigen?


    Freiheitsdienst ist ein Etikettenschwindel, denn man denkt zunächst an

    Freiwilligkeit, auf die aber nicht gesetzt werden kann, wenn es um die

    von Pistorius geforderte „Kriegstüchtigkeit“ Deutschlands geht. Der

    Bundeswehr mangele es an Personal, so heißt es immer wieder. Ohne der

    jungen Generation einen Wehrdienst aufzuzwingen, werde man dieses

    Problem kaum lösen.


    Hier geht es eben nicht nur um Freiheit und Demokratie, die man zur Not

    mit Waffengewalt verteidigen soll, sondern um die großen Fragen von

    Krieg und Frieden und, so viel Ehrlichkeit muss sein, um das Töten und

    Getötetwerden. Davon wollen die Grünen mit ihrem Freiheitsdienst

    ablenken, denn solche Debatten klingen dann auf einmal nicht mehr so sexy.


    *Freiheitsdienst ist sanfter Autoritarismus in wattiger Sprache


    *Ein wenig erinnert der Freiheitsdienst an das „Gute-Kita-Gesetz“ und

    das „Starke-Familien-Gesetz“ der ehemaligen Familienministerin Franziska

    Giffey, bei denen man in einfacher und wattiger Sprache mündigen

    Erwachsenen Gesetze erklären will. Zumindest zum Coole-Panzer-Gesetz

    haben sich die bayerischen Grünen noch nicht hinreißen lassen.


    Was wäre das für ein Staat, der Menschen zum Freiheitsdienst zwingen

    will? Es ist ein Staat, der „woke und wehrhaft“ werden will, ein Staat,

    der im Namen der Demokratie Hausdurchsuchung aufgrund geschmackloser

    Tweets

    <https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/hausdurchsuchung-wegen-habeck-beleidigung-und-schwachkopf-eklat-selbst-polizei-im-dunkeln-li.2272234> zulässt

    und eine Asylpolitik „mit Bauchschmerzen“ betreibt. Es ist ein Staat,

    der uns gar nicht so unbekannt ist und einen sanften Autoritarismus

    pflegt. Freiheit bedeutet zwar auch Pflicht; ein Freiheitsdienst aber

    will diese Paradoxie des modernen Staates beschönigen.


    Die Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Eva Högl, sagte am Montagmorgen

    im Deutschlandfunk, den Vorschlag der Grünen finde sie „sehr, sehr gut“.

    „Irgendeine Form von Pflicht wird es geben“, erklärte Högl weiter. Man

    kann zumindest hoffen, dass sich die Debatten über eine Wiedereinführung

    der Wehrpflicht frei machen von verklausuliertem Getöse und sich dem

    Wesenskern der Wehrpflichtfrage widmen. Sonst beginnt die Verteidigung

    unserer Freiheit nicht wie früher am Hindukusch, sondern bald auch mit

    der Bettpfanne in der Hand im Seniorenheim.



    Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/kommentar-gruene-wollen-wehrpflicht-als-freiheitsdienst-li.2312070


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Ein halbes Jahr für die Freiheit – ein Dienst für uns alle!


    florian-siekmann.de, Seite besucht am 4. April 2025, 17:12 Uhr

    Debattenbeitrag zum Gesellschaftsjahr und zur Wiedereinführung der Wehrpflicht

    Unsere Freiheit steht auf dem Spiel. Feinde von außen und innen wollen unserem Land, unserem Gemeinwesen schaden. Unsere Demokratie, unsere Art zu leben, wird bedroht wie seit Jahrzehnten nicht. Einstige Verbündete wenden sich ab und Russland führt Krieg in Europa. Die Bedrohungen sind längst nicht mehr nur militärisch, sondern hybrid. Desinformation und Einflussnahme ausländischer Staaten sind ebenfalls unser neues Normal. Freiheit ist – wieder – eine Aufgabe, sie ist nicht einfach da. Mit dem Freiheitsdienst stärken wir die Widerstandskraft unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, sichern unsere Verteidigungsbereitschaft und führen die Generationen zusammen.

    Katharina Schulze: “Es ist an der Zeit die Frage zu stellen: Was kannst du für dein Land tun? Alle merken doch, dass die Zeiten nicht einfach sind die Bedrohungen zunehmen. Kopf in den Sand stecken gilt nicht, wir müssen zusammen die Herausforderungen anpacken. Damit wir als Gesellschaft robuster werden, unsere Freiheit verteidigen und das Miteinander stärken braucht es uns alle. Der Freiheitsdienst ist ein Gemeinschaftsprojekt für Deutschland von allen für alle. Durch den Freiheitsdienst verbinden wir Generationen und Milieus, stärkeren unserer Gesellschaft und verteidigen, was uns wichtig ist."

    Unsere Gesellschaft altert im Eiltempo mit all den Auswirkungen, die das mit sich bringt, beispielsweise Vereinsamung genauso wie Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. Alle Verantwortung für die Sicherheit der Zukunft auf den Jungen der Gegenwart abzuladen, darf deshalb keinesfalls die Antwort sein. Vielmehr stehen alle in der Pflicht, sich zu engagieren und ihren Teil für unser Gemeinwesen einzubringen. Um die Freiheit unserer Gesellschaft zu erhalten und ein neues Gemeinschaftsgefühl zu wecken, schaffen wir den Freiheitsdienst als neues Gemeinschaftsprojekt für Deutschland. Wieder Teil eines großen Ganzen zu sein, Gemeinschaft und Zusammenhalt zu erleben – danach sehnen sich viele Menschen. Der Freiheitsdienst soll einen gemeinschaftlichen Aufbruch für Deutschland signalisieren.

    Durch die drei Zweige Wehrdienst, Bevölkerungsschutz und Gesellschaftsdienst bieten sich vielfältige sinnstiftende Tätigkeiten für alle. Egal ob technikbegeistert im Katastrophenschutz, voller Leidenschaft in der Jugendarbeit oder mit großer Ernsthaftigkeit beim Dienst an der Waffe, all dieses Engagement stärkt Zusammenhalt und Sicherheit in Deutschland, macht uns widerstandsfähig. Unsere Gesellschaft muss gegen die Bedrohungen der Neuzeit bestehen können. Nur mit einem Plan zu einer solchen umfassenden Gesamtverteidigung können wir unsere Freiheit verteidigen.

    Florian Siekmann: “Jeder und jede hat etwas für unsere Gesellschaft zu bieten, deshalb kann man unseren Freiheitsdienst für Deutschland in drei Zweigen absolvieren – Wehrdienst, Bevölkerungsschutz oder Gesellschaftsdienst. Und das gilt in jeder Altersstufe, statt nur die Jungen zu verpflichten. So bauen wir eine Brücke zwischen Generationen und Milieus, ermöglichen Flexibilität in der modernen Arbeitswelt und berücksichtigen die individuelle Lebensplanung. Der Freiheitsdienst ist viel mehr als der alte Wehrdienst, er zielt auf eine Gesamtverteidigung mit gesellschaftlicher Widerstandskraft. Wer bisher schon Wehr- oder Zivildienst geleistet hat, ist befreit. Genauso wird Engagement im Bevölkerungsschutz oder verantwortlichen Ehrenamt berücksichtigt. So tragen alle ihren Teil zur Widerstandskraft unserer Gemeinschaft bei.”

    Für die Umsetzung des Freiheitsdienstes setzen wir auf bestehende Strukturen auf:


    • Der Wehrdienst kann aus den bestehenden freiwilligen Wehrdiensten aufwachsen. Die Organisationen im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes werden massiv gestärkt und die Freiwilligendienste des Bundes endlich ausfinanziert. Hinzu kommt das breite gesellschaftliche Engagement in den gemeinnützigen und mildtätigen Vereinen.
    • Im Bevölkerungsschutz legen wir einen neuen Schwerpunkt auf die kritische Infrastruktur. Innerhalb der Strukturen von Zivil- und Katastrophenschutz bilden wir zusätzliche fachlich versierte Einheiten zum Schutz und zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastrukturen. Somit kann auch nach erfolgreicher Ausbildung bzw. Studium der Bevölkerungsschutz mit beruflichem Hintergrund geleistet werden.
    • Der Gesellschaftsdienst baut auf den vielfältigen Freiwilligendiensten des Bundes auf: Bundesfreiwilligendienst, Freiwilliges Soziales und Ökologisches Jahr, Internationaler Jugendfreiwilligendienst. Wir wollen ihn um solches Engagement erweitern, das zu unserer gesellschaftlichen Widerstandskraft beiträgt und den Zusammenhalt fördert. Das reicht von der ehrenamtlichen Trainerin beim Sport über den Jugendleiter in der Jugendarbeit bis zu Lesebegleitung von Großeltern in Schulen.


    Nach Ablauf der Vollzeitschulpflicht findet eine allgemeine Musterung statt. Neben der Prüfung der gesundheitlichen Eignung wird umfassend über die Zweige des Freiheitsdienstes informiert. Die Mindestdauer des Freiheitsdienstes für Deutschland beträgt einheitlich 6 Monate, sie kann am Stück oder zeitlich gestreckt erfüllt werden. Angerechnet werden Ausbildung, Fortbildung sowie Übungs- und Einsatzzeiten. Der Dienst ist zwischen dem 18. und 67. Lebensjahr zu leisten, er gilt für alle mit festem Aufenthalt in Deutschland unabhängig von Staatsbürgerschaft oder Geschlecht. So bauen wir eine Brücke zwischen den Generationen, ermöglichen Flexibilität in der modernen Arbeitswelt und berücksichtigen die individuelle Lebensplanung. Wer bisher schon Wehr- oder Zivildienst geleistet hat, ist befreit. Ehrenamtliches Engagement, das dem Gesellschaftsdienst entspricht, wird angerechnet.

    Wir sind uns bewusst: Der neue Dienst für die Freiheit bedarf einer Änderung des Grundgesetzes. Alle Menschen in Deutschland sollen sich einbringen, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Staatsangehörigkeit. Im Rahmen der umfassenden Diskussion zur Grundgesetzänderung wollen wir auch die notwendige breite gesellschaftliche Mehrheit für den Freiheitsdienst gewinnen.

    Die Zweige des Freiheitsdienstes für Deutschland

    Wehrdienst

    1. freiwilliger Wehrdienst
    2. freiwilliger Wehrdienst Heimatschutz

    Bevölkerungsschutz

    1. Feuerwehr
    2. THW
    3. ehrenamtlicher Rettungsdienst
    4. Katastrophenschutz und Zivilschutz in gemeinnützigen Hilfsorganisationen

    Gesellschaftsdienst

    1. Angebote des Bundes wie BuFDi, FSJ/FÖJ, int. Jugendfreiwilligendienst, weltwärts
    2. ehrenamtliches Engagement in verantwortlicher Position als Beitrag zu unserer gesellschaftlichen Widerstandskraft z.B. in der Jugendarbeit, als ehrenamtlicher Trainer im Sport, Vorlesepat*in in der Schule …


    Info: https://florian-siekmann.de/news/ein-halbes-jahr-fur-die-freiheit-ein-dienst-fur-uns-alle


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.04.2025

    Neues Geld für noch mehr Krieg - Baerbock zu Überraschungsbesuch in Kiew eingetroffen

    freedert.online, 1 Apr. 2025 11:22 Uhr

    Es ist der elfte Besuch von Baerbock in Kiew. Auch dieses Mal versicherte die geschäftsführende deutsche Außenministerin dem Kiewer Regime die deutsche Solidarität. Im Gepäck hat sie 3 Milliarden Euro als "kurzfristige Unterstützung". Baerbock setzt weiterhin auf die Verlängerung des Krieges.


    Quelle: www.globallookpress.com © Jörg Blank


    Annalena Baerbock reiste überraschend nach Kiew. Im Gepäck – 3 Milliarden Euro für die Kiewer Machthaber.


    Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) ist heute überraschend in Kiew eingetroffen. Der Besuch stehe "im Zeichen europäischer Sicherheit", behauptet das Auswärtige Amt. Die Außenministerin bleibt in der Pressemitteilung zu ihrem Besuch der Politik ihrer gesamten Amtszeit treu und leistet weiter keinen Beitrag zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts. Im Gegenteil hintertreibt sie die Bemühungen der USA und Russlands, indem sie behauptet, angesichts der "festgefahrenen Situation zwischen den USA und Russland" sei es "absolut zentral, dass wir Europäerinnen und Europäer zeigen, dass wir ohne Wenn und Aber an der Seite der Ukraine stehen und sie jetzt erst recht unterstützen."

    Unter "Unterstützung" versteht Baerbock, alles dafür zu tun, den Krieg zu verlängern. Zu diesem Zweck stellt die Bundesregierung kurzfristig weitere 3 Milliarden Euro zur Verfügung. Bis 2029 sollen zudem 8,25 Milliarden in die militärische Unterstützung der Ukraine fließen.


    Annalena Baerbock: Die Königin des Polit-Trampolins!





    Meinung

    Annalena Baerbock: Die Königin des Polit-Trampolins!






    "Deutschland wird die Menschen in der Ukraine – unsere europäischen Nachbarn – nicht allein lassen. Die Entscheidung der aktuellen und der zukünftigen Regierungsparteien, zusätzlich 3 Milliarden Euro für die kurzfristige Unterstützung der Ukraine bereitzustellen und bis 2029 weitere 8,25 Milliarden Euro an militärischer Unterstützung vorzusehen, sind Ausdruck dieser festen parteiübergreifenden Solidarität und Verbundenheit. Auch die historische Grundgesetzänderung ist ein deutliches Zeichen, dass wir es ernst meinen mit der weiteren Unterstützung der Ukraine und unserer europäischen Sicherheit", zitiert das Auswärtige Amt Baerbock in einer Pressemitteilung zum Besuch. 

    Dass zur Grundgesetzänderung der Wählerwille faktisch ausgehebelt werden musste und eine ganz Große Koalition unter Wortbruch und mittels eines fragwürdigen Verfahrens den abgewählten Bundestag nutzte, um seinen Willen einer künftigen Regierung aufzuzwingen, verschweigt Baerbock. 

    Betroffen zeigt sich Baerbock gegenüber den Kriegserfahrungen der Westukrainer. 

    "Jede Nacht verteidigen sie ihr Land gegen massive Raketen- und Drohnenangriffe. Und jeden Morgen finden die Menschen in der Ukraine wieder den Mut, weiterzumachen. Weiterzumachen, um inmitten eines brutalen Kriegs so viel Normalität und Alltag wie möglich zu erhalten – für sich und ihre Familien."

    Dass Russland ausschließlich militärische Ziele angreift, verschweigt Baerbock dabei ebenso wie die Kriegsverbrechen der Ukraine im Donbass und in der russischen Grenzregion Kursk. Auf dem Rückzug aus Kursk sind die ukrainischen Truppen zeitweise dazu übergegangen, die Bewohner der Dörfer, aus denen sie verdrängt wurden, grundlos zu erschießen. Baerbock schweigt hierzu. 

    Dass ihr Besuch vorab nicht angekündigt wurde, wird mit "Sicherheitsbedenken" begründet. Es war der elfte Besuch Baerbocks in Kiew. Trotz der "Sicherheitslage" ist Kiew ein beliebtes Reiseziel westeuropäischer und deutscher Politiker.


    Mehr zum Thema – Nach Erhöhung der US-Zölle – Baerbock fordert "Gegenzwangsmaßnahmen" aus dem EU-"Werkzeugkasten"


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    Video https://rumble.com/v6rc3ms-kaum-verhohlene-anspielung-auf-vergewaltigung-baerbock-verdreht-aussage-put.html Dauer 1:43 min


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/inland/241240-geheimhaltung-wegen-sicherheitslage-baerbock-zu


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    01.04.2025

    Wenige Schritte vom Krieg entfernt? Wohin Trumps Ultimatum an Iran führen könnte

    freedert.online, 1 Apr. 2025 12:08 Uhr

    Laut Ansicht von Experten könnten die wachsenden Spannungen zwischen den USA und Iran zu einem neuen militärischen Konflikt im Nahen Osten führen. US-Präsident Trump droht Teheran mit Bombenangriffen, sollte es keinen neuen Atomvertrag im Laufe von zwei Monaten geben.


    © Andrew Harnik/Getty Images


    US-Präsident Donald Trump


    Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Angesichts der wiederholten Androhung militärischer Aktionen durch US-Präsident Donald Trump haben die iranischen Streitkräfte ihre Raketen mit der Fähigkeit zum Angriff auf US-Stellungen in Alarmbereitschaft versetzt, wie die Zeitung The Tehran Times am Montag berichtet.

    Wie es heißt, befinde sich eine beträchtliche Anzahl dieser startbereiten Raketen in unterirdischen Anlagen, die Luftangriffen standhalten sollen.

    Dieser Bericht erfolgt, nachdem US-Präsident Donald Trump in einem Gespräch mit dem Sender NBC am Sonntag seine Angriffsdrohungen bekräftigt hatte, falls Teheran keine Einigung mit Washington über Irans Atomprogramm erzielen würde. "Wenn sie keine Absprache treffen, dann wird es Bombardierungen geben", so Trump. Außerdem hatte er mit Strafzöllen gegen die Abnehmer von Rohöl aus Iran gedroht.

    Angesichts der von Trump angedrohten Maßnahmen gegen Iran erklärte ein ranghoher iranischer Militärbeamter gegenüber The Telegraph, dass Teheran als Reaktion auf einen US-Angriff den gemeinsamen Marinestützpunkt der USA und Großbritanniens auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean angreifen würde. Vergangene Woche waren dort fünf strategische US-Bomber vom Typ B-2 Spirit eingetroffen, die bei einer Operation gegen die unterirdische Infrastruktur des Iran eingesetzt werden könnten.

    Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump wiederholt erklärt, dass Washington Iran bombardieren werde, wenn das Land nicht die von Trump gewünschten Zugeständnisse mache.

    Bereits Anfang März sandte der US-Präsident den iranischen Behörden einen Brief, in dem er militärische Maßnahmen androhte, falls Teheran sich weigern sollte, innerhalb von zwei Monaten ein neues Atomabkommen zu schließen.


    Atomverhandlungen: Trump schickt Brief an iranisches Staatsoberhaupt





    Atomverhandlungen: Trump schickt Brief an iranisches Staatsoberhaupt






    Teheran weigert sich, unter den gegenwärtigen Umständen mit den USA zu verhandeln. Allerdings erklärt man sich wiederholt bereit, auf jede Aggression mit Entschlossenheit zu reagieren.

    Nachdem die USA unter der ersten Präsidentschaft von Donald Trump im Jahr 2018 aus der Atomvereinbarung ausgestiegen sind, hat Teheran die Uranproduktion wiederaufgenommen. Mit der Vereinbarung aus dem Jahr 2015 war sichergestellt worden, dass Irans Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient.

    Die Sprache der Ultimaten sei eine typische Verhandlungsweise der Trump-Regierung, erklärt Ilja Waskin, Nachwuchswissenschaftler am Zentrum für Nahost-, Kaukasus- und Zentralasienstudien an der Higher School of Economics (HSE) in Moskau, in einem Artikel der Zeitung Wedomosti.

    Auf diese Weise versuche Washington, schnell mit Teheran zu einer Verständigung zu kommen und ein neues Abkommen wie die Atomvereinbarung von 2015 zu seinen eigenen Bedingungen abzuschließen, so der Experte weiter.

    Allgemein sei Iran bereit, mit den USA zu verhandeln, wenn Washington eine respektvolle Kommunikation aufbauen und aufhöre würden, den iranischen Behörden seinen Willen aufzuzwingen.

    "Außerdem haben die iranischen Eliten Misstrauen gegen Trumps Person, denn er hat während seiner ersten Amtszeit das vorherige Atomabkommen im Jahr 2018 gebrochen und verhält sich generell unberechenbar", meint Waskin.

    Trump versuche, eine weitere Militarisierung des Iran zu verhindern, die möglicherweise die Interessen der USA im Nahen Osten schädigen könnte, meint Lew Sokolschtschik, ein führender Forscher am Zentrum für europäische und internationale Studien an der HSE. 

    "In den vergangenen Jahren haben die Iraner große Fortschritte bei ihrem Atomprogramm und den Trägersystemen gemacht. Nach Schätzungen von Experten werden sie nun wenige Monate brauchen, um eine Atombombe zu bauen. Dies beunruhigt sehr sowohl die USA als auch Israel", so Sokolschtschik.

    Er weist darauf hin, dass sich beim iranischen Atomprogramm eine komplizierte Situation herausgebildet habe. Einerseits übe Washington Druck auf Iran aus, um ihn daran zu hindern, eine Atombombe zu bekommen. Andererseits sehe Teheran darin eine Bedrohung seiner eigenen Existenz, was es zur Entwicklung von Atomwaffen dränge. 

    Auch die Zurückdrängung iranischer Stützpunkte in der Region führe nach Ansicht der iranischen Elite zu einer Verdichtung des Sicherheitsrings um das Land, betonte Sokolschtschik. "Aus der Sicht Teherans bleiben Atomwaffen die einzige Garantie dafür, dass keine Macht sie angreift", so der Experte.

    Angesichts der Lage schließen die Gesprächspartner von Wedomosti einen Übergang zu einer heißen Phase in der Konfrontation zwischen Teheran und Washington nicht aus. Möglich seien Schlagabtausche auf strategische Einrichtungen des Iran einerseits und der USA und Israels andererseits.


    Mehr zum Thema – Iran warnt vor Vergeltung nach möglichen Angriffen Israels und der USA


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/asien/241250-wenige-schritte-vom-krieg-entfernt


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    01.04.2025

    Macron hat sein größtes Problem gelöst

    freedert.online, vom 31 Mär. 2025 22:16 Uhr,Von Jelena Karajewa

    Es ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten, die die Globalisten seit einigen Monaten zu lösen versuchen. Dissens in Bratislava oder Budapest ist das Eine, Dissens auch noch in Paris wäre etwas völlig Anderes. Darum wurde am Montag die beliebteste Politikerin Frankreichs politisch guillotiniert.


    Symbolbild, KI-generiertQuelle: Sputnik © RIA Nowosti


    Heute, am 31. März 2025, ist in Frankreich die Ära des großen Terrors angebrochen. Nein, die Erfindung von Dr. Guillotin, das Gerät zum Abtrennen des Kopfes vom Rumpf (die Guillotine), wurde noch nicht vor dem luxuriösen Gebäude des Pariser Rathauses aufgebaut, aber der Name der ersten Person, die politisch hingerichtet wird, wurde bekannt gegeben. Und in gewisser Weise hat die Hinrichtung bereits stattgefunden. Im Inneren eines Pariser Gerichts. Unblutig. Und dennoch brutal.

    Politisch guillotiniert wurde die aktuell populärste Politikerin Frankreichs und Vorsitzende der größten Fraktion im Unterhaus der Nationalversammlung des Landes, Marine Le Pen. Das Pariser Gericht hat Le Pen aufgrund einer halb bewiesenen/halb unbewiesenen Anschuldigung der Veruntreuung von etwas "Europäischem" verurteilt. Konkret ging es um die angeblich fiktive Anstellung einiger obskurer Anhänger ihrer Partei "Nationale Einheit". Das Urteil, das sofort in Kraft trat, vollzog die Hinrichtung selbst: Die Teilnahme an Wahlen ist Le Pen ab sofort für fünf Jahre untersagt. Also auch an den nächsten Präsidentenwahlen, die in zwei Jahren stattfinden werden.

    Macron wird trotzdem aus dem Élysée-Palast ausziehen müssen. Es wird gemunkelt, dass man versucht hat, ein drittes Mandat für ihn zu organisieren, sich aber nicht getraut hat, den Plan umzusetzen. Daher wurde unter dem unvorstellbaren Zeitdruck, einen Nachfolger für Macron zu finden, einen Nachfolger, der den Globalisten genauso gehorsam ist, die radikale, systemische, kategorisch unanständige Entscheidung getroffen, Marine Le Pen politisch zu zerstören. Eine Entscheidung, die weder dem Geist noch dem Buchstaben des Gesetzes entspricht.


    Marine Le Pen darf bei nächsten Präsidentschaftswahlen nicht mehr antreten





    Marine Le Pen darf bei nächsten Präsidentschaftswahlen nicht mehr antreten






    Es sei gleich gesagt, dass die Praxis der Einstellung von Helfern und Assistenten zum Zeitpunkt der Begehung von Le Pen zuzurechnenden Handlungen sowohl legal als auch weitverbreitet war. Die Abgeordneten stellten Verwandte, Bekannte und Verwandte von Bekannten als Mitarbeiter ein, ohne dass dies Fragen aufwarf. Bis jemand auf die Idee kam, aus dieser gängigen Praxis mit der ganzen Macht des Justizapparats des Landes ein Massaker zu veranstalten.

    Das erste Opfer war der ehemalige Premierminister François Fillon, der, den Einschaltquoten nach zu urteilen, der wahrscheinlichste Kandidat für das höchste Amt im Lande war. Er wurde praktisch live auf Sendung zerstört und mit Schlamm überschüttet. Und ja, es war auch seine Ehefrau dabei – Fillons Assistentin, als er noch Parlamentarier war. Und natürlich hat sie, diese Frau, im Job "nichts getan". Und wurde mit vergleichsweise hohen Summen bezahlt. Das Urteil lautete: Fillon ist ein Veruntreuer öffentlicher Gelder, ein Brandstifter, seine Frau ist eine Faulenzerin, kurzum, es lebe das französische Gericht, das gerechteste Gericht der Welt!

    Nachdem Fillon als Konkurrent beseitigt war, war der Rest nur eine Frage der Technik. Macron wurde praktisch aus dem Hut gezaubert, als "Mozart der Finanzen" und "Genie der öffentlichen Verwaltung", er wurde als "junger, schöner Politiker" porträtiert und in das Präsidentenamt gehievt.

    Das zweite Mandat, als ihm der bestehende ideologische Totalitarismus und die Ukrainisierung der Innenpolitik (Russophobie inklusive) in die Hände spielten, wurde viel weniger reibungslos und mit einem viel kleineren Vorsprung bei den Wählerstimmen gewonnen. Und als genau einen Monat später, in der ersten Runde der Wahlen zum Europäischen Parlament, die Franzosen Macron wie ein schreiender Hahn ausgenommen haben, so dass er das Parlament auflösen musste, haben diejenigen, die die französische Politik leiten, gemerkt, dass es an allen Ecken und Enden brennt.

    Obwohl in dem Fall der angeblichen Veruntreuung schon seit vielen Jahren ermittelt wurde, kann alles immer dann beschleunigt werden, wenn es gerade passt. Damit diejenigen, die auf dem Asphalt aufgerollt werden müssen, auch wirklich aufgerollt werden können. Übrigens hat die längst pensionierte Staatsanwältin, die die Ermittlungen im Fall François Fillon leitete, nach ihrer Pensionierung erzählt, wie sie unter Druck gesetzt wurde (Wer hat sie unter Druck gesetzt? Dreimal darf man raten!), das Verfahren rechtzeitig zum Wahlkampf 2017 zu eröffnen.


    Orbán: "Ich bin Marine!" – Rechte stehen geschlossen hinter Le Pen





    Orbán: "Ich bin Marine!" – Rechte stehen geschlossen hinter Le Pen






    Offensichtlich ist die Situation jetzt noch einmal anders als in den Jahren 2017 und 2022. Würde man Le Pen jetzt bei den Wahlen im Jahr 2027 antreten lassen, wer könnte heute noch ausschließen, dass sie zumindest aus dem ersten Wahlgang als Siegerin hervorgeht? Wer kann etwas ausschließen, was so gut wie sicher ist?

    Auf das beliebte französische Spiel "Alle bilden einen Damm gegen Le Pen" zu setzen, wird auch immer weniger realistisch. Die Wirtschaft, oder besser gesagt, das, was davon übrig bleibt, wird dem Wähler solche Entscheidungen vorsetzen, bei denen es keine politischen und elektoralen Gewissheiten mehr gibt. Sogar die Mitgliedschaft in der NATO könnte unter einer hypothetischen Madame President auf den Prüfstand kommen. Ebenso wie das Sanktionsregime gegen Russland. Die Franzosen haben nicht erst seit gestern Klärungsbedarf im Hinblick auf die EU-Mitgliedschaft ihres Landes; waren sie es doch, die eine geplante gemeinsame Verfassung für die EU beim Referendum im Jahr 2005 abgelehnt haben.

    Es ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten, die die Globalisten seit einigen Monaten zu lösen versuchen. Dissens in Bratislava oder Budapest ist das eine, Dissens auch noch in Paris wäre etwas völlig anderes. Um solche Überraschungen wie Versuche, die Souveränität des Landes wiederherzustellen und – auch das ist inzwischen denkbar – eine Volksabstimmung über den "Frexit" zu organisieren, auszuschließen, wurde am Montagnachmittag in einem Pariser Gericht die politische Hinrichtung von Marine Le Pen vollzogen.

    Wer immer noch Illusionen über Dinge wie demokratische Verfahren, Gleichheit, unabhängige Justiz und so weiter hatte, sollte sie spätestens jetzt aufgeben.

    Übersetzt aus dem Russischen. Der Originalartikel ist am 31. März 2025 auf ria.ru erschienen.


    Mehr zum Thema - Europäische "Eliten" wollen jeden Dissens zerquetschen – Zum Urteil gegen Marine Le Pen


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    01.04.2025

    Putins Brief an das deutsche Volk

    freedert.online, 1 Apr. 2025 10:04 Uhr,Von Rainer Rupp

    Mit seinem Brief tritt Putin der Propaganda der herrschenden Politiker und antirussischen Hetzmedien entgegen, die behaupten, die Russen würden nach der Entnazifizierung der Ukraine Deutschland angreifen wollen, was durch Hochrüstung und gesellschaftliche Militarisierung verhindert werden soll.


    Quelle: Sputnik © Gawriil Grigorow / RIA Nowosti


    Russlands Präsident Wladimir Putin (27.03.2025)


    Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Potentaten westlicher Oligarchenregime mit friedfertigen Botschaften an die Bevölkerung von Ländern wenden, die sie bereits im Visier haben. Jede derartige Botschaft, mit denen sich US-amerikanische Präsidenten in der Vergangenheit direkt an die Einwohner der Länder gerichtet haben, die sie zu bombardieren, zu besetzen oder mit Sanktionen in den Hungertod zu treiben planten, hatten ‒ neben der Absicht, Volk und Regierung zu spalten ‒ auch noch den Zweck, die angebliche Friedfertigkeit und noblen Absichten der USA zu propagieren.

    Die Bemerkungen, zum Beispiel die von Barack Obama, die er in der UNO an das syrische Volk gerichtet hatte, oder die von George W. Bush an die afghanische Bevölkerung, zielten alle darauf ab, den gemeinsamen Wunsch nach Frieden zu betonen, den Washington angeblich mit der Bevölkerung des jeweils anderen Landes teilte, während Washington zugleich die Handlungen der anderen Regierung für den drohenden Krieg verantwortlich machte, nach dem Motto: "Nicht die USA sind euer Feind, sondern eure Regierung."


    Zu den Waffen, Bürger, der Frieden greift an!





    Meinung

    Zu den Waffen, Bürger, der Frieden greift an!






    Zuletzt tat das Joe Biden einen Monat nach Beginn der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine. Mit seinen Bemerkungen anlässlich seines Besuchs in Warschau am 26. März 2022 wandte sich Biden direkt an das russische Volk mit den Worten: "Lassen Sie mich dies sagen, falls Sie zuhören können: Sie, das russische Volk, sind nicht unser Feind."

    Dies war ein klarer Versuch, die russische Bevölkerung von der Politik der Regierung Wladimir Putins zu trennen. Indem er betonte, dass die Maßnahmen der USA und ihrer Verbündeten nur auf den Kreml abzielten, nicht auf gewöhnliche Russen, sollte ein Keil zwischen Regierung und Volk getrieben werden. Dabei war der Inhalt von Bidens Botschaft eine für jeden Russen leicht zu erkennende Irreführung, denn es waren die "gewöhnlichen Russen", die hauptsächlich von den US-Sanktionen und Kriegshandlungen, wie der Mitteilung der Koordinaten von Zielen in Russland und entsprechenden US-Waffenlieferungen, betroffen waren.

    Vor diesem Hintergrund ist man erst einmal verwundert, dass Putin den Weg einer direkten Botschaft an das deutsche Volk gewählt hat. Die Vorbehalte verschwinden jedoch schnell, wenn man mit der Lektüre beginnt. Neben seinen guten Erinnerungen an seinen Aufenthalt in Deutschland, an die herzlichen persönlichen Beziehungen zu DDR-Bürgern aus allen Lebensbereichen hebt er im ersten Teil seines Briefes die hervorragenden kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Leistungen der Deutschen hervor, zu denen sogar die kleine, friedliebende DDR fähig war. Dies belegt er mit einem Zitat aus der Encyclopaedia Britannica (Ausgabe von 1980). Dort ist die Deutsche Demokratische Republik mit ihren 17 Millionen Menschen auf Platz sieben der weltgrößten Industrienationen gelistet.

    Im zweiten Teil seines Briefes widmet sich Putin dem Narrativ, dass er laut den deutschen Kriegshetzern spätestens bis 2030 Deutschland angreifen wird, und legt sehr plausibel dar, weshalb Russland, selbst wenn es mehr als genug Mittel dazu hätte, niemals Deutschland angreifen und erst recht nicht besetzen wird.

    Dafür hat er eine ganze Reihe von rational zugänglichen Gründen benannt, wobei er mit dem Transportproblem anfangen hat:


    Corona-Krise bewegt Kanzlerin zum Umdenken: Merkels außenpolitische Kehrtwende




    Meinung

    Corona-Krise bewegt Kanzlerin zum Umdenken: Merkels außenpolitische Kehrtwende






    Probleme im deutschen Verkehrssektor

    Eine funktionierende Logistik spielt in jedem Krieg, auch in einem modernen, eine entscheidende Rolle. Aber der deutsche Verkehrssektor und dessen Infrastruktur stünden laut Putin vor dem Zusammenbruch, und so viele Pioniertruppen, um das alles wieder in Ordnung zu bringen, habe ganz Russland nicht.

    • Die Infrastruktur ist veraltet und marode, denn Jahrzehnte der Unterinvestition haben Schienen, Brücken und Bahnhöfe in schlechtem Zustand hinterlassen. Das Netz leidet jetzt schon unter Kapazitätsengpässen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und häufigen Wartungssperrungen, was die Betriebsprobleme verschärft. Wie soll das dann erst funktionieren, wenn das russische Militär zusätzlich bedient werden müsste?

    • Des Weiteren gehören total überlastete Straßen und Verkehrsstaus zum täglichen Bild des dichten Autobahnnetzes. Deutschland leidet unter starkem Verkehr, vor allem im Güterbereich, der besonders wichtig fürs Militär ist. Wartungsprobleme und fehlende Erweiterungen belasten die Straßenkapazität zusätzlich.

    • Und dann sei da auch noch der Mangel an lokalen Fachkräften. Der Verkehrssektor, insbesondere die Logistik, leidet – er zitierte dafür offizielle deutsche Zahlen ‒ unter einem gravierenden Personalmangel. Im Jahr 2023 fehlten in Deutschland mindestens 70.000 LKW-Fahrer, eine Zahl, die voraussichtlich steigen wird und die Zuverlässigkeit des Gütertransports beeinträchtigt. All das bedeute, dass Russland erst die deutsche Infrastruktur reparieren müsste, bevor Putin an eine funktionierende Besatzung überhaupt nur denken könnte. "Nein, danke! An Wirtschaftshilfe für Deutschland sind wir nicht interessiert!"

    Wirtschaftliche Probleme

    Auch die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands mache das Land für niemanden zu einem attraktiven Ziel für militärische Eroberungen. In seinem Brief verweist Putin auf folgende Faktoren:

    • Eine alternde Belegschaft und Arbeitskräftemangel, eine schrumpfende erwerbsfähige Bevölkerung aufgrund niedriger Geburtenraten und einer alternden Gesellschaft, die den Arbeitsmarkt belastet, wobei Berichten zufolge 183 Berufe von Engpässen betroffen sind.

    • Hohe Energiekosten, wobei die grüne Energiepolitik bereits erheblich zur Deindustrialisierung Deutschlands beigetragen hat. Etwa ein Drittel der Hersteller erwägt inzwischen, die Produktion ins Ausland zu verlagern. Selbst wenn die Russen die deutsche Industrie im Blick hätten, was nicht der Fall sei, wäre der größte und beste Teil davon längst im Ausland, bevor russische Panzer in Berlin wären.

    • Vor diesem Hintergrund sitzt Deutschland auf einem absterbenden Ast, und Putin erinnert in seinem Brief, dass sich Russland in den letzten drei Jahren mit großem Erfolg den aufstrebenden Wirtschaftsnationen Asiens zugewandt hat und keinen Grund sieht, sich mit der Eroberung eines im Niedergang begriffenen Landes wirtschaftlich und militärisch zu belasten.


    Putin über Österreich und Deutschland: "USA sind nach wie vor Besatzungsmacht"





    Putin über Österreich und Deutschland: "USA sind nach wie vor Besatzungsmacht"






    Denn als Besatzungsmacht müsste sich Russland auch um die sozialen Probleme Deutschlands kümmern. Und da wären:

    • Rentnerarmut: Etwa 3,2 Millionen Rentner sind von Armut betroffen, was Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Sozialversicherungssystems aufwirft, das 25 bis 30 Prozent des BIP aufbraucht.

    • Soziale Ungleichheit: Unterschiede in Einkommen, Gesundheit und Bildungsergebnissen bestehen fort, speziell bei einkommensschwachen Gruppen und Menschen mit Migrationshintergrund.

    • Wohnungsknappheit: Ein schwerwiegender Mangel an bezahlbarem Wohnraum, besonders in städtischen Gebieten, verschärft soziale Spannungen und Integrationsprobleme.

    • Alternde Bevölkerung: Eine zunehmend ältere Bevölkerung erhöht den Bedarf an Dienstleistungen, während die sie unterstützende Erwerbsbevölkerung schrumpft.

    Zudem hat das einstige Volk der angeblichen "Dichter und Denker" inzwischen auch noch massive Bildungsprobleme:

    • Integration von Migranten: Das Bildungssystem hat Schwierigkeiten, die Bedürfnisse diverser Schüler, insbesondere von Migrantenkindern, zu erfüllen, was zu ungleichen Ergebnissen führt.

    • Lehrermangel: Ein Mangel an qualifizierten Lehrkräften beeinträchtigt die Schulleistung und verschärft regionale Unterschiede.

    • Frühe Trennung: Das deutsche System, Schüler früh in berufliche oder akademische Wege zu sortieren, verstärkt soziale Ungleichheit.

    • Kita-Mangel: Hunderttausende von Kita-Plätzen fehlen, was die frühkindliche Bildung und die Erwerbstätigkeit der Eltern beeinträchtigt.


    Russland veröffentlicht Liste "destruktiver" Länder – Dissidenten in Russland willkommen




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    Migrationsprobleme

    • Integrationsherausforderungen: Hohe Einwanderung (18 Prozent der Bevölkerung im Ausland geboren) belastet Wohnraum, Bildung und soziale Dienste, mit ungleichmäßigem Integrationserfolg.

    • Asyldruck: Deutschland nimmt die meisten Asylbewerber in der EU auf (334.000 Anträge im Jahr 2023) sowie 1,2 Millionen Ukrainer, was lokale Ressourcen überfordert.

    • Öffentlicher Widerstand: Zwischenfälle mit Migranten haben promigrantische Stimmungen verstärkt und politische Maßnahmen wie Grenzkontrollen erschwert.

    • Bedarf an Fachkräften: Wirtschaftliche Anforderungen an 400.000 qualifizierte Einwanderer jährlich stehen im Widerspruch zu einer restriktiven Asylpolitik und bürokratischen Hürden.

    Gesundheitsprobleme

    • Personalmangel: Eine alternde Bevölkerung und ausscheidende Ärzte (47.000 unbesetzte Stellen im Gesundheitswesen von Mitte 2023 bis Mitte 2024) belasten das System, trotz Abhängigkeit von 14 Prozent ausländischen Medizinern.

    • Zugangsungleichheiten: Migranten und einkommensschwache Gruppen stehen vor Hindernissen bei der Versorgung, einschließlich sprachlicher und kultureller Barrieren.

    • Steigende Kosten: Eine ältere Bevölkerung erhöht den Gesundheitsbedarf und setzt die Finanzen des versicherungsbasierten Systems unter Druck.

    • Ländliche Lücken: Tausende Arztpraxen schließen, vor allem in ländlichen Gebieten, was den Zugang zur Grundversorgung reduziert.


    Kein Witz, keine Pointe: Karlspreis für Ursula von der Leyen





    Meinung

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    All diese Probleme sind miteinander verknüpft: Wirtschaftliche Stagnation schürt soziale Unzufriedenheit, politische Polarisierung beeinflusst die Migrationspolitik, und unterfinanzierte Systeme wirken sich auf Bildung sowie Gesundheitswesen aus und schüren immer weiter die schon existierenden Spannungen in der Gesellschaft, die sich früher oder später entladen werden.

    All diese Probleme – so schließt Putin seinen Brief vom 1. April – sollten für die Deutschen Beweis genug sein, dass Russland ihr Land, das einst zu den besten der Welt gehörte, heute aber eine gigantische Belastung darstellt, nicht einmal als Geschenk annehmen würde, geschweige einen einzigen Soldaten dafür ins Feuer schicken würde. Abschließend gibt Putin uns noch einen guten Rat: Statt Hochrüstung zu finanzieren und die Gesellschaft zu militarisieren, sollten das Geld und die Anstrengungen der Deutschen in die Lösung der oben genannten, zumeist selbstgemachten Probleme gehen.


    Mehr zum Thema - Vier Jahre Albtraum ohne neuen Krieg endlich zu Ende

    Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel wurde uns von unserem 1. April-Spezialkorrespondenten Rainer Rupp zugeschickt. Der Autor war während des Kalten Krieges viele Jahre als Kundschafter des Friedens im politisch-militärischen Zentrum des NATO-Hauptquartiers in Brüssel tätig. Die RT DE-Redaktion wartet bereits gespannt auf die nächste Folge am 1. April 2026.


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    Info: https://freedert.online/meinung/241205-putins-brief-an-deutsche-volk


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    01.04.2025

    Putin-Berater bestätigt Gespräche mit USA über Kooperation bei Seltenen Erden

    freedert.online, vom 31 Mär. 2025 16:08 Uhr

    Einige US-amerikanische Unternehmen haben Interesse an der Erschließung russischer Vorkommen an Seltenen Erden bekundet. Das sagte Kirill Dmitrijew, ein Top-Berater des russischen Präsidenten und Unterhändler bei den Gesprächen mit den USA. Voraussetzung für eine solche Kooperation sei jedoch eine Lockerung der Sanktionen.


    Quelle: www.globallookpress.com © Keystone Presse Agentur/Gavriil Grigorov/Kremlin Pool


    Kirill Dmitrijew und Wladimir Putin bei einer Ausstellung über die Zusammenarbeit zwischen Russland und den BRICS-Ländern in Moskau (18. Oktober 2024)


    Nach Angaben eines hochrangigen Beraters des russischen Präsidenten Wladimir Putin laufen derzeit Gespräche mit den USA über Projekte zur Gewinnung Seltener Erden in Russland. Laut Kirill Dmitrijew – dem Geschäftsführer des Russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF) und einem wichtigen Mitglied der Moskauer Delegation bei den Gesprächen zur Normalisierung der Beziehungen zu den USA – haben mehrere US-amerikanische Unternehmen Interesse an einer Zusammenarbeit in Russland bekundet.


    Bericht: Washington bremst bei Rohstoffabkommen mit Kiew





    Bericht: Washington bremst bei Rohstoffabkommen mit Kiew






    Dmitrijew bestätigte in einem am Montag veröffentlichten Interview mit Iswestija die laufenden Gespräche über gemeinsame Seltene-Erden-Projekte.

    "Das ist ein wichtiger Teil der Zusammenarbeit, und wir haben auf jeden Fall begonnen, verschiedene Seltene-Erden-Projekte in Russland zu diskutieren", sagte er. Eine westliche Beteiligung an der Förderung würde eine deutliche Lockerung der Sanktionen gegen Russland voraussetzen, so Iswestija.

    Moskau ist bestrebt, seine beträchtlichen unerschlossenen Vorkommen an diesen für die moderne Industrie wichtigen Mineralien zu erschließen. Im Februar deutete Putin an, dass auch Washington von den Ressourcen profitieren könnte, nachdem US-Präsident Donald Trump Pläne zur Normalisierung der Beziehungen angekündigt hatte. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat Trump die Bodenschätze seines Landes als Gegenleistung für weitere Unterstützung im Konflikt mit Russland angeboten.

    Die Trump-Administration verfolgt eine Agenda der Reindustrialisierung, nachdem die Produktion jahrelang in Teile der Welt mit niedrigeren Arbeitskosten verlagert worden war. Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Verwendung von Seltenen Erden in den USA infolge dieser Politik verdoppeln könnte. Das Weiße Haus ist aktiv auf der Suche nach verlässlichen Quellen für diese lebenswichtigen Materialien.


    Neuer Streit um Rohstoffdeal: Trump droht Selenskij mit "großen Problemen"





    Neuer Streit um Rohstoffdeal: Trump droht Selenskij mit "großen Problemen"






    Letztes Jahr hatte Selenskij den privilegierten Zugang zu den natürlichen Ressourcen der Ukraine für Geberländer in seinen "Siegesplan" aufgenommen. Nach seinem Amtsantritt im Januar schlug Trump ein Abkommen mit Kiew vor, um die während des Ukraine-Konflikts geleistete US-amerikanische Hilfe zurückzubekommen. Die jüngste Version des Vorschlags aus Washington sieht Berichten zufolge eine umfassende Kontrolle der USA über die ukrainische Förderindustrie und die Transportinfrastruktur vor.

    Laut Medienberichten, denen zufolge das Abkommen für die Ukraine ungünstig sei, zögere Selenskij es zu unterzeichnen. Trump warnte, der ukrainische Staatschef werde "große, große Probleme" bekommen, sollte er versuchen, aus dem Abkommen auszusteigen. Selenskij hatte zuvor angedeutet, dass die Gespräche über die Bodenschätze dazu dienen sollten, die Erneuerung der US-Unterstützung und den Austausch von Geheimdienstinformationen zu sichern, die Trump Ende Februar vorübergehend ausgesetzt hatte.


    Mehr zum Thema - Sieht nach Reparationen aus – Ukraine über neue Version Ressourcenabkommens mit USA


    Screenshot_2025_04_01_at_10_23_18_Putin_Berater_best_tigt_Gespr_che_mit_USA_ber_Kooperation_bei_Seltenen_Erden_RT_DE

    Video https://rumble.com/v6rgitn-er-kriegt-groe-probleme-trump-droht-selenskij-vor-rckzieher-beim-rohstoffde.html Dauer 0:56 min


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    01.04.2025

    Bundesweite Razzien gegen Mafia und organisierte Kriminalität

    freedert.online, 1 Apr. 2025 08:39 Uhr

    In mehreren Bundesländern führt die Polizei derzeit Razzien durch. Ziel der Durchsuchungen sind Objekte, die mutmaßlich von der organisierten Kriminalität genutzt werden. Schwerpunkt der Durchsuchungen ist Süddeutschland. Die Ermittlungen fanden in Kooperation mit den italienischen Behörden statt.


    Quelle: www.globallookpress.com © Bernd Weisbrod


    Das LKA Baden-Württemberg hat für 14 Uhr eine Pressekonferenz anberaumt, um über die heutigen, bundesweiten Razzien im Rahmen von Ermittlungen gegen die organisierte Kriminalität zu informieren.


    Mehrere Hundert Polizeibeamte führen derzeit Durchsuchungen in vier Bundesländern durch. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Süddeutschland. Demnach ist es auch zu Verhaftungen gekommen. Die Durchsuchungen laufen derzeit in Baden-Württemberg, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz. Auch in Italien werden aktuell Razzien durchgeführt, teilte die Polizei Aalen (Ostalbkreis) mit. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei wollen gegen 14 Uhr in einer Pressekonferenz weitere Details bekannt geben. 

    Der Einsatz geht auf gemeinsame Ermittlungen mit der italienischen Polizei zurück. In Baden-Württemberg konzentriert sich der Einsatz auf den Großraum Stuttgart, den Rems-Murr-Kreis und den Kreis Ludwigsburg. 

    Baden-Württemberg stellt laut Ermittlungsbehörden ein Zentrum der mit der italienischen Mafia verknüpften organisierten Kriminalität dar. Laut dem Innenministerium Baden-Württembergs leben dort rund 170 Personen, die dem organisierten Verbrechen zugerechnet werden. 

    Laut Landeskriminalamt sind die Organisationen 'Ndrangheta, Cosa Nostra, Camorra und Sacra Corona Unita in Baden-Württemberg aktiv. Deren Schwerpunkt liegt dabei im Raum Bodensee und in Stuttgart.


    Mehr zum Thema – Polens Präsident warnt vor krimineller Gefahr aus der Ukraine


    Screenshot_2025_04_01_at_09_51_54_Bundesweite_Razzien_gegen_Mafia_und_organisierte_Kriminalit_t_RT_DE

    Video https://rumble.com/v6k93as-tucker-carlson-ukraine-verkauft-hlfte-der-us-waffen-mexikanische-drogenkart.html Dauer 2.47 min


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    01.04.2025

    "Aus der Zeit gefallen" – Kretschmer spricht sich gegen Sanktionen und für Dialog mit Russland aus

    freedert.online, vom 31 Mär. 2025 15:30 Uhr

    Zumindest in der ostdeutschen CDU scheint es noch einige vernünftige Stimmen zu geben: So zieht Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eine Lockerung der Russland-Sanktionen in Betracht. Zudem habe sich die Debatte um eine Taurus-Lieferung an die Ukraine erledigt.


    Quelle: www.globallookpress.com © Robert Michael


    Symbolbild: Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, spricht in Dresden auf der Bühne einer Wahlkampfveranstaltung der sächsischen CDU; rechts daneben CDU-Chef Friedrich Merz, 26. August 2024


    Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer kritisiert die SPD als zukünftigen Koalitionspartner seiner CDU auf Bundesebene wegen ihrer kategorischen Ablehnung von Lockerungen der Sanktionen gegen Russland. Gegenüber der dpa sagte er:

    "Das ist völlig aus der Zeit gefallen und passt ja auch gar nicht zu dem, was die Amerikaner gerade machen."

    120 Jobs weg: Waggonbau-Werk in Görlitz wird zur Panzerschmiede





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    Er stellte auch sehr realistisch klar: "Wenn man merkt, dass man sich selber mehr schwächt als das Gegenüber, dann muss man darüber nachdenken, ob das alles so richtig ist", so Kretschmer weiter. Er fordere daher ‒ nachdem die deutsche Wirtschaft nach nunmehr drei Jahren Selbstbeschneidung massiv geschwächt ist ‒ eine "ständige Diskussion" darüber, welche Sanktionen vielleicht eher Nachteile "für uns" hätten, als dass sie in Russland eine Wirkung zeigten. "Die findet aber nicht statt."

    Die Taurus-Debatte, an der sich Union und SPD lange gerieben hatten, habe sich dagegen erledigt. Kretschmer betonte: "Diese Zeit ist über uns weggegangen", und verwies auf die laufenden Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs. Ex-Kanzler Olaf Scholz ist durchgehend bei seinem kategorischen Taurus-Nein geblieben, während die zahlreichen transatlantischen Hardliner in der Union in der Vergangenheit immer wieder versucht hatten, Mehrheiten für Taurus-Lieferungen im Bundestag zu generieren. Ganz vorne mit dabei war bis vor kurzem der CDU-Chef und jetzige Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Noch im November vergangenen Jahres forderte er, Taurus-Raketen für die Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu liefern, falls Moskau keine Einstellung der Kriegshandlungen vornehme.


    Keine Angst vor Krieg mit Russland: Merz macht Ultimatum an Moskau zum Wahlversprechen




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    Bei den Verhandlungen über eine Teil-Waffenruhe im Schwarzen Meer und auf dem Gebiet der Energieinfrastruktur hatte Russland im Gegenzug gefordert, die Sanktionen zu verringern. Scholz hatte sich beim Ukraine-Gipfel in Paris am 27. März mit anderen europäischen Regierungschefs jedoch dagegen ausgesprochen. Ein solcher Schritt sei ein "schwerer Fehler", meinte Scholz, ohne dies zu begründen oder gar auszuführen.

    Kretschmer kann sich dagegen perspektivisch auch vorstellen, dass Merz als Kanzler mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen wird. "Das wird es bestimmt geben", sagte Kretschmer. Man müsse sich jedoch überlegen, was man erreichen könne. "Warum sollte eigentlich der russische Präsident mit uns sprechen?", fragte Kretschmer in diesem Zusammenhang. "Was hat Deutschland zu bieten? Was kann Deutschland bewegen?" Diese Position müsse man sich erst einmal wieder erarbeiten. Da hat er Recht: Denn in Russland hat man den CDU-Bellizismus von Friedrich Merz, Roderich Kiesewetter oder Norbert Röttgen in den letzten Jahren durchaus zur Kenntnis genommen.


    Mehr zum Thema ‒ Unternehmer aus Lüdenscheid: Werden keine Rüstungsartikel mehr herstellen


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    01.04.2025

    Westliche Unternehmen haben immer weniger Bedenken gegenüber Russland

    freedert.online, 1 Apr. 2025 06:30 Uhr,

    Vor unseren Augen nimmt der Isolationstrend gegenüber Russland immer mehr ab. Westliche Unternehmen bekunden bereits offiziell ihre Absicht, auf den russischen Markt zurückzukehren, und einige von ihnen ergreifen sogar Maßnahmen, um dies zu realisieren. So nahm LG Electronics sein Moskauer Werk probeweise wieder in Betrieb.


    Quelle: www.globallookpress.com © Shatokhina Natalia/news.ru


    Symbolbild: Produktion im Moskauer Automobilwerk "Moskwitsch"


    Noch vor einem Monat – als die ersten Kontakte zwischen den USA und Russland gerade begonnen hatten tauchten in den Medien die ersten Berichte über die Absicht einiger Unternehmen auf, auf den russischen Markt zurückzukehren. Dabei beriefen sie sich auf entsprechende Informationsquellen in diesen Unternehmen, während die Geschäftswelt selbst versuchte, sich zu diesem sensiblen Thema nicht zu äußern. Doch jetzt häufen sich auch die offiziellen Ankündigungen westlicher Unternehmen, dass sie ihr Russlandgeschäft wieder aufnehmen wollen.

    Das südkoreanische Unternehmen LG Electronics teilte mit, dass es sein Moskauer Produktionswerk für Waschmaschinen und Kühlschränke probeweise wieder in Betrieb genommen habe. Wie ein Unternehmensvertreter dabei erklärte, habe sich im Gegensatz zu Hyundai die Frage des Verkaufs der russischen Niederlassung des Unternehmens nicht gestellt. Nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts sei die Produktion in Russland eingestellt worden, aber als es erste Signale für ein eventuelles Konfliktende gegeben habe, habe sich das Unternehmen Sorgen um die Korrosionsschäden an den lokalen Produktionsanlagen gemacht, sodass man beschlossen habe, die Produktion probeweise wieder aufzunehmen.


    Hyundai, LG und Samsung diskutieren über Rückkehr nach Russland





    Hyundai, LG und Samsung diskutieren über Rückkehr nach Russland






    Ihm zufolge hänge die Entscheidung über den weiteren Betrieb der russischen LG-Niederlassung nicht nur von der Position des Unternehmens ab, sondern auch von zwischenstaatlichen Vereinbarungen zwischen Südkorea und Russland. Daher nehme das Unternehmen eine abwartende Haltung ein.

    Auch der Automobilkonzern Hyundai macht aus seinen Plänen, nach Russland zurückzukehren, keinen Hehl.

    Auf dem FT Commodities Summit in der Schweiz äußerten auch die Chefs der internationalen Energiehändler Vitol, Trafigura, Gunvor und Mercuria Energy Trading ihren Wunsch, nach Russland zurückzukehren. Bis 2022 betrieben sie den Handel mit russischem Öl – und würden dies gerne wieder tun, sollten die Sanktionen aufgehoben werden. Doch nach Meinung von Richard Holtham, Chef des internationalen Händlers Trafigura, reiche die Aufhebung der US-Sanktionen allein nicht aus, da das Unternehmen viele Briten beschäftigt. Und auch der CEO von Vitol, Russell Hardy, meint, dass die Rückkehr ein oder zwei Jahre dauern kann, obwohl er nicht ausschließe, dass er damit falsch liege und alles viel schneller passieren könne. Gleichzeitig befürchten internationale Händler, dass Russland ihre Dienste nicht mehr benötigt und nicht zum Status quo zurückkehren will, wie es vor der speziellen Militäroperation in der Ukraine der Fall war.

    Was die Situation auf dem Haushaltsgerätemarkt angeht, so erholte sich der Markt nach einem Verkaufsrückgang in den Jahren 2022 bis 2023 und verzeichnete 2024 ein Wachstum. Das Problem wurde unter anderem dank der Einführung von Parallelimporten gelöst.

    Maxim Maximow, Dozent am Lehrstuhl für Innovations- und Industriepolitikmanagement an der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität, erklärt:

    "Auf dem Haushaltsgerätemarkt gibt es keine signifikanten Defizite oder Systemprobleme. Praktisch die gesamte für die Schaffung eines komfortablen Lebensumfelds für russische Familien erforderliche Produktpalette steht zur Verfügung, auch wenn sie jetzt von Marken[-unternehmen] angeboten wird, die vor der Sanktionswelle fast niemand kannte."

    Seinen Angaben zufolge kontrollieren russische Unternehmen heute über 50 Prozent der im Einzelhandel vertretenen Marken in mehr oder weniger großem Umfang. Die bedeutendsten sind dabei Weissgauff, Polaris, Scarlett und Kitfort.

    Maximow bemerkt:


    Bis zu 350 West-Firmen sollen 2025 nach Russland zurückkehren





    Meinung

    Bis zu 350 West-Firmen sollen 2025 nach Russland zurückkehren





    "Im Segment der Haushaltsgroßgeräte hat Weissgauff im Jah 2024 mit einem Anteil von fast einem Fünftel des Gesamtmarktes die Führungsposition an sich gerissen, und im Segment der Kleingeräte nimmt Polaris mit einem Anteil von 14 Prozent den ersten Platz ein. Den Schätzungen der Fachquellen zufolge haben die russischen Hersteller mehr als zwei Millionen Haushaltsgeräte exportiert. Die Hauptabnehmer sind neben den GUS-Ländern Iran, die Türkei, Indien und afrikanische Länder."

    Ihm zufolge wird das Luxussegment von Haushaltsgeräten natürlich immer noch über Parallelimporte eingeführt, was die Kosten erhöht und den Service erschwert, aber dies sei nicht kritisch.

    Was die internationalen Öl- und Gashändler betrifft, so sind sie nicht umsonst besorgt, dass Russland ihre Dienste möglicherweise nicht mehr benötige.

    So meint Igor Juschkow, Experte der Finanzuniversität bei der Regierung der Russischen Föderation und des Nationalen Energiesicherheitsfonds (NESF):

    "Russland würde von der Rückkehr internationaler Ölhändler nur dann profitieren, wenn diese einen Präzedenzfall schaffen – das heißt, wenn sie als Erste nach Russland zurückkehren. Dadurch würden die nachfolgenden Unternehmen mutiger, sodass die Unternehmen, die wir wirklich brauchen, den Markt betreten könnten."


    Westliche Marken bereiten Rückkehr nach Russland vor – Aber einfach wird das nicht





    Analyse

    Westliche Marken bereiten Rückkehr nach Russland vor – Aber einfach wird das nicht





    Aus wirtschaftlicher Sicht seien die globalen Großhändler für Russland nur dann von Interesse, wenn sie über enorme Finanzressourcen verfügten, die sie in russische Projekte wie etwa jene von Rosneft und Nowatek investieren, sich an unseren Unternehmen beteiligen oder einfach als Kreditgeber auftreten könnten (sollten die Sanktionen aufgehoben werden).

    Igor Juschkow fährt fort:

    "Aber im Großen und Ganzen sowohl aus Sicht der Unternehmen als auch aus Sicht des Staates – sind diese Händler gar nicht nötig. Die russischen Unternehmen haben ihr eigenes Handelssystem aufgebaut und operieren über ihre Tochtergesellschaften. Es ist für sie unrentabel, Global Players auf diesen Markt zu lassen und sie für ihre Dienste zu bezahlen. Früher zahlten wir riesige Summen an Drittunternehmen für die entsprechenden Zusatzdienste – sei es für Trading, Versicherungen oder Transporte des russischen Öls selbst. Es ging um Milliarden und sogar Dutzende Milliarden US-Dollar. Nun erbringen wir all diese Dienstleistungen selbst. Warum sollten wir also diese Gelder an ausländische Unternehmen, insbesondere aus westlichen Ländern, zahlen? Dafür gibt es keinerlei Grund."

    Dem Experten zufolge würden mit der Aufhebung der Sanktionen die Sanktionsrisiken bei der Erbringung von Handels-, Versicherungs- und Transportdienstleistungen gegenüber Russland entfallen. Dies bedeute, dass die Kosten für diese Dienstleistungen bei russischen und asiatischen Anbietern sinken würden. Angesichts der freien Wahl der Unternehmen, die solche Dienstleistungen erbringen, hätten die westlichen Großanbieter keine Vorzüge.

    Er stellt fest:

    "Aus staatlicher Sicht ist eine derartige Marktrückkehr generell schädlich. Es ist durchaus möglich, dass die Rückkehr westlicher Unternehmen auf den russischen Markt mit gewissen Einschränkungen verbunden sein wird. Aus politischer Sicht könnte der Staat seinen Unternehmen empfehlen, nicht zur Zusammenarbeit mit diesen westlichen Strukturen zurückzukehren."


    "Wir sind sehr zufrieden": Italienischer Heiztechnik-Riese kündigt Rückkehr nach Russland an





    "Wir sind sehr zufrieden": Italienischer Heiztechnik-Riese kündigt Rückkehr nach Russland an





    Maximow von der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität ist ebenfalls der Meinung, dass jeder dieser Fälle sehr sorgfältig und ausgewogen betrachtet werden sollte. Dabei sollte nicht nur der gegenwärtige Zeitpunkt, sondern auch die strategische Perspektive berücksichtigt werden. Erstens sei zu prüfen, welche Verluste unsere Wirtschaft durch den Rückzug dieses Unternehmens vom russischen Markt erlitten habe. Zweitens wäre zu analysieren, was die Rückkehr dieses Auslandsunternehmens der russischen Wirtschaft bringen könnte. Drittens sollte bei Unternehmen, die für uns eine besondere, einzigartige Bedeutung darstellen, ihre Beteiligung an der technologischen Entwicklung unserer Wirtschaft vorgeschrieben werden.

    Abschließend sagt Maximow:

    "Der inländische Kraftfahrzeugmarkt könnte beispielsweise neue Entwicklungsimpulse erhalten, wenn die Koreaner aus Hyundai nicht nur die Fertigproduktion oder Fließbandmontage bei ihrer Rückkehr mitbringen, sondern auch die Technologien, die wir für den Aufbau von Produktionsanlagen benötigen, um die Ersatzteile sowohl für die russische Automobilindustrie als auch für eine breite Palette der in Russland betriebenen ausländischen Fahrzeuge anbieten zu können."

    Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 31. März 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.


    Mehr zum Thema - Putin zu Wirtschaftsbossen: "So wie früher wird es nie mehr sein"


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    01.04.2025

    Bericht: NATO-Mitglieder erwägen Entsendung von Luft- und Seestreitkräften in die Ukraine

    freedert.online, 31 Mär. 2025 21:17 Uhr

    Berichten zufolge rücken mehrere europäische Staaten von der Idee ab, im Rahmen einer "Koalition der Willigen" Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden, die einen möglichen Waffenstillstand absichern sollen. Frankreich und Großbritannien erwägen jedoch die Entsendung von Marine- und Luftstreitkräften – noch während der laufenden Friedensverhandlungen.


    Quelle: Gettyimages.ru © Thomas Lohnes/Getty Images


    Symbolbild: Ein Kampfflugzeug der französischen Luftwaffe des Typs Dassault Rafale überfliegt den Luftwaffenstützpunkt Ramstein (06. Juni 2024)


    Frankreich und das Vereinigte Königreich haben vorgeschlagen, inmitten der laufenden Waffenstillstandsverhandlungen Marine- und Luftstreitkräfte in die Ukraine zu entsenden. Das berichtete die Washington Post am Sonntag unter Berufung auf Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.


    NYT: USA steuerten "fast alle" ukrainischen HIMARS-Einsätze aus Wiesbaden





    NYT: USA steuerten "fast alle" ukrainischen HIMARS-Einsätze aus Wiesbaden






    Die beiden Länder unterstützen eine von Europa geführte "Schutztruppe", die ukrainische Städte und Orte abseits der Frontlinien sichern und den Kiewer Streitkräften logistische Unterstützung und Ausbildung bieten soll.

    Ein französisch-britisches Militärteam plant, die Ukraine in den kommenden Wochen zu besuchen, um die erforderliche Truppenstärke und mögliche Einsatzorte zu ermitteln, heißt es in dem WaPo-Bericht.

    Laut namentlich nicht genannten Diplomaten "hat sich der europäische Fokus auch auf die Luft- und Seemacht verlagert", da man sich Sorgen macht, ob der Westen in der Lage wäre, einen großen Einsatz von Bodentruppen aufrechtzuerhalten, während einige NATO-Mitglieder vorgeschlagen haben, ihre Mittel für Patrouillen am Himmel oder im Schwarzen Meer einzusetzen.

    Einige europäische Beamte bezweifeln jedoch, dass ein Waffenstillstand – eine Vorbedingung für die Entsendung von Truppen – bald erreicht wird, so eine Quelle der WaPo. Der Zeitung zufolge bezeichnen einige Diplomaten die Diskussionen über die Entsendung von Militär in die Ukraine als "eine Übung zur Vorbereitung und als Druckmittel".

    Mehrere europäische Länder zögern Berichten zufolge, Truppen zu entsenden, ohne die Zusage der USA, im Falle einer Eskalation einzugreifen. Europäische Beamte wünschen sich eine amerikanische Unterstützung in Form von Luftabwehrsystemen, nachrichtendienstlichen Informationen und schweren Lufttransporten. US-Präsident Donald Trump hat jedoch keine Zusagen gemacht, und Beamte aus seinem Team gaben gemischte Signale darüber, ob diese Option überhaupt zur Debatte steht.


    So wird die ukrainische Propaganda umgestaltet






    Meinung

    So wird die ukrainische Propaganda umgestaltet





    Während Trumps Sondergesandter Steve Witkoff die Initiative kürzlich als "zu vereinfacht" bezeichnete, erklärte ein mit der Angelegenheit vertrauter französischer Beamter gegenüber der WaPo, dass die Gespräche "in perfekter Harmonie mit unseren amerikanischen Partnern verlaufen, die an diesem Ansatz interessiert sind und uns gesagt haben, dass er gut sei".

    Russland hat gewarnt, dass es jede nicht genehmigte Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine als legitimes Ziel betrachten würde. Außenminister Sergei Lawrow erklärte, Moskau sei gegen die Stationierung von NATO-Truppen in der Ukraine, unabhängig davon, ob sie "unter fremder Flagge, unter der Flagge der Europäischen Union oder unter nationaler Flagge" agierten.


    Mehr zum Thema - New York Times enthüllt "geheime Geschichte" der US-Beteiligung am Ukraine-Konflikt


    Screenshot_2025_04_01_at_08_19_29_Bericht_NATO_Mitglieder_erw_gen_Entsendung_von_Luft_und_Seestreitkr_ften_in_die_Ukraine_RT_DE

    Video https://rumble.com/v6rdhl8-landtag-sachsen-anhalt-wer-von-ihnen-ist-bereit-seine-kinder-an-der-front-z.html Dauer 1:57 min


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/europa/241149-bericht-nato-mitglieder-erwaegen-entsendung


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    01.04.2025

    Generalstreik in Belgien – es geht auch gegen EU und Nato

    lostineu.eu, 31. März 2025

    Belgien wurde heute durch einen Generalstreik lahmgelegt. Der Flughafen in Brüssel, viele Bahnhöfe, Seehäfen, Bahn und Bus – nichts ging mehr. Vordergründig richten sich die Streiks gegen die rechtsliberale Regierung De Wever, die auf breiter Front Sozialkürzungen plant. Im Hintergrund steht aber die EU-Kommission, die die neue Regierung drängt, das massive Budgetdefizit zu senken – und die Nato, die fordert, schneller aufzurüsten. Allein, um die Nato-Vorgabe von zwei Prozent des BIP für “Verteidigung” noch in diesem Jahr zu erreichen – statt wie ursprünglich geplant erst 2029 -, fallen Mehrkosten von rund 4 Mrd. Euro an. Dafür sind dann Extra-Kürzungen im Sozialen fällig. Wie in einem Brennglas zeigt sich in Belgien, wohin die “Zeitenwende” in EUropa führt…

    ‹ EUropas langer Arm trifft Le Pen in Frankreich – politisches Aus? › EUropas “Demokratieschild”, der Fall Le Pen – und Golf-Diplomatie mit Trump

    6 Comments

    1. palman
      1. April 2025 @ 00:43

      . . . und passend zum “Ersten APRIL” !?! – als erste Bürgerpflicht gilt: – DU sollst nicht LÜGEN – . . . nicht STEHLEN – . . . nicht BETRÜGEN !!! – denn die Re-GIER-ung “d u l d e t” keine K O N K U R R E N Z !!! !!! !!! ????

    Reply

  • palman
    1. April 2025 @ 00:37

    . . . und WARUM galt / gilt für BEAMTE ein STREIK-Verbot ??!!?? – Weil es NICHT auf-fallen würde !!! – davon ganz abgesehen: – “BEAMTE – die KRONE der SCHÖPFUNG” – Kapitelüberschrift in “Der Staat” vom Soziologen Franz Oppenheimer (1920er) – ist “Der Gute” also schon “100” Jahre vor Mir “drauf-gekommen” ????

    Reply

  • Arthur Dent
    31. März 2025 @ 23:30

    Keine Angst – der Sozialstaat verschwindet nicht. Er ist ein wundervolles Überwachungsinstrument und dient vorzüglich zur Einschüchterung.

    Reply

  • Skyjumper
    31. März 2025 @ 21:39

    @Bogie
    1971 – ganz ohne EU, aber dafür auch ohne SO konkrete Kriegsgefahr: https://www.youtube.com/watch?v=xPDxP2ASy44

    Es war alles schon mal da ……. und wahrscheinlich öfter als es mir im Moment im Kopf rumspukt.

    Reply

  • Bogie
    31. März 2025 @ 21:11

    @Helmut Höft
    …und wenn der kleine Mann dann nicht mehr ein noch aus weiß, hilft ihm das Vaterland mit einem Bombenjob…

    Reply

  • Helmut Höft
    31. März 2025 @ 18:22

    „Wie in einem Brennglas zeigt sich in Belgien, wohin die “Zeitenwende” in EUropa führt…“ Sozialstaat war gestern, der „kleine Mann“ muss wieder ran!



  • Info: https://lostineu.eu/generalstreik-in-belgien-es-geht-auch-gegen-eu-und-nato/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    EUropas langer Arm trifft Le Pen in Frankreich – politisches Aus?


    lostineu.eu, 31. März 2025

    Der Führerin des rechten Rassemblement National (RN), M. Le Pen, droht zwei Jahre vor der nächsten Präsidentschaftswahl in Frankreich das politische Aus. Ein Gericht hat sie von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Wie (un-)demokratisch ist das?

    Le Pen wurde von einem Pariser Gericht schuldig gesprochen, mehr als vier Millionen Euro aus Mitteln des EU-Parlaments veruntreut zu haben, um Mitarbeiter ihrer Partei in Frankreich zu bezahlen. 

    Die Richter entschieden zudem zur allgemeinen Überraschung, dass Le Pen mit sofortiger Wirkung für fünf Jahre von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen wird.

    Damit kann die 56-Jährige nicht wie erwartet als Kandidatin bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2027 antreten, sofern das Urteil rechtskräftig wird.

    Derzeit liegt Le Pen in allen Umfragen vorn – vor dem rechtsliberalen Präsidenten Macron, der nicht einmal mehr über eine parlamentarische Mehrheit verfügt.

    Eine hochpolitische Entscheidung

    Dieser Kontext und der eminente europapolitische Hintergrund des Urteils wirft schwerwiegende Fragen zum Zustand der Demokratie und der Unabhängigkeit der Gerichte in Frankreich und in der EU auf.

    Die strittige Affäre liegt viele Jahre zurück – Le Pen war 2004-2017 Europaabgeordnete. Jahrelang passierte nichts. Doch seit der Europawahl 2024 greifen Politik und Justiz in EUropa hart gegen die Rechte durch – zuletzt in Rumänien.

    Die Entscheidungen wirken politisch motiviert. Auch wenn sich das schwer nachweisen lässt – die politische Wirkung ist kaum zu überschätzen. In Frankreich spricht man bereits von einem “politischen Erdbeben”…

    P. S. Le Pen hat Berufung eingelegt. Dennoch gilt der Entzug des passiven Wahlrechts und das Verbot der Aufnahme öffentlicher Ämter ab sofort. Das ist eines Rechtsstaats nicht würdig und wiederum ein Politikum!

    ‹ Türkei: Das “geopolitische” Schweigen der EU › Generalstreik in Belgien – es geht auch gegen EU und Nato

    11 Comments

    1. KK
      1. April 2025 @ 02:25

      @ Kleopatra:
      “Für jedes rechtsstaatliche Gericht ist vor allem entscheidend, was dem Angeklagten nachgewiesen werden kann.”

      Den Satz schleudern Sie mal zB einem Gustl Mollath ins Gesicht!

    Reply

  • Kleopatra
    31. März 2025 @ 22:20

    @ebo: Für jedes rechtsstaatliche Gericht ist vor allem entscheidend, was dem Angeklagten nachgewiesen werden kann. Ein Abgeordneter, der die Honorierung eines Assistenten beantragt, der nicht für ihn als Abgeordneten arbeitet, ist leicht zu überführen; um den Parteivorsitzenden zu verurteilen, müsste man irgendwie (Briefe? E-Mails?) nachweisen, dass er in die Falscherklärung involviert war, was das Gericht offenbar nicht als genügend belegt ansah. Aus Sicht des Gerichts gab es offenbar nur einen starken Verdacht, und der reicht einfach nicht für eine Verurteilung.

    Reply

  • Helmut Höft
    31. März 2025 @ 18:18

    In den USA ein verurteilter Straftäter, da will Frankreich nicht zurückstehen. So ist das in der Politik.

    Hierzu zwei Zitate, Albert Camus: „Ich weiß natürlich, dass das Tragen feiner Wäsche nicht unbedingt schmutzige Füße voraussetzt. Immerhin, gepflegter Stil und Seidenhemden haben mit einander gemein, dass sie nur allzu oft einen häßlichen Ausschlag verbergen.“ (Albert Camus in Der Fall)

    und Henry L. Mencken: „Wir bewegen uns auf ein erhabenes Ideal zu. An irgendeinem großen und glorreichen Tag werden die einfachen Leute des Landes endlich ihren Herzenswunsch erfüllen, und das Weiße Haus [das Regierungsamt] wird von einem regelrechten Schwachkopf geschmückt werden.“ The Evening Sun, Baltimore, 26.07.1920 siehe hier: https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2020/11/09/zwischenruf-081120-hellseherei-oder-die-saat-geht-auf-2020-in-der-voraussicht-von-1920/

    Das Gericht hat befunden, das Marine-Caroline Le Pen gefehlt hat … und hatte dann keine andere Wahl!

    Reply

  • Monika
    31. März 2025 @ 18:15

    Diese mittlerweile gängige und sehr beliebte Praxis Konkurrenten mit „Korruptionsklagen“ auszuschalten hat einmal den Charme, dass „angreifende“ Kandidaten nicht von Immunitäten geschützt werden, die „Verteidiger“ auf den Regierungsposten jedoch „unangreifbar“ sind, solange sie im Amte walten. Zweitens, selbst wenn sich bei Gericht die Unschuld erweisen sollte, hat sich der Prozess schon Jahre hingezogen, und es nutzt nichts mehr „im Recht“ gewesen zu sein. Soo viiel schade….So sorry…
    Es ist der primitive, perfide Missbrauch der Justiz, der sprachlos macht.
    Unser angeblich „bestes Staatssystem“ Demokratie wird gerade regelrecht durch den Fleischwolf gedreht. die Verlockungen der autokratischen Herrschaft sind halt zu verlockend. Und wenn alle Stricke reissen: dann Kriegsrecht.
    Recht des Stärksten und Skrupellosesten. Schlimmer wie auf dem Affenfelsen…

    Reply

  • Michael
    31. März 2025 @ 16:26

    Wahlweise geht es um Recht oder Gerechtigkeit, nie um Demokratie!

    Reply

  • Ulla
    31. März 2025 @ 16:22

    „Jedes Mitglied des Europäischen Parlaments kann seine Assistenten frei wählen und verfügt über ein Budget von 28.696 Euro pro Monat, um diese „kleinen Hände“ zu bezahlen, die für das Leben der Institution unverzichtbar sind. Gewählte Mitglieder dürfen keine nahen Verwandten beschäftigen und das Europäische Parlament veröffentlicht die Liste aller Assistenten auf seiner Website.“
    Ich will mich jetzt nicht gross herumstreiten, ob das Scheinjobs waren oder nicht, Tatsache ist doch, dass der Europa-Abgeordnete seinen Assistenten frei waehlen kann und eben auch von ihm bezahlt wird.
    Wo steht denn geschrieben, dass der Assistent hauptsaechlich im Europa-Parlament in Strasbourg seiner Arbeit nachgehen muss?

    „Gemäß Artikel 325 des  Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union müssen die EU und ihre Mitgliedstaaten „ Betrug und sonstige rechtswidrige Handlungen zum Nachteil der finanziellen Interessen der Union “ bekämpfen. Zu diesem Zweck sind sie verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, die „ abschreckend sind und einen wirksamen Schutz in den Mitgliedstaaten sowie in den Organen, Einrichtungen und sonstigen Stellen der Union bieten “.
    Das Hauptziel von OLAF bestehe darin, „mutmaßliche Fälle von Betrug zu Lasten des europäischen Haushalts, Korruptionsfälle und schweres Fehlverhalten innerhalb der europäischen Institutionen “ zu untersuchen, heißt es auf der Website des Amtes .

    Tja, dann es waere doch mal sinnvoll die Nichtoffenlegung der geheimen Vertraege, die Frau von der Leyen per SMS abgeschlossen hat, zu untersuchen, ich verstehe sonst den Satz
    „ Betrug und sonstige rechtswidrige Handlungen zum Nachteil der finanziellen Interessen der Union “ nicht!

    Reply

  • KK
    31. März 2025 @ 15:33

    “…wirft schwerwiegende Fragen zum Zustand der Demokratie und der Unabhängigkeit der Gerichte in Frankreich und in der EU auf.”

    Auch die jüngsten Entscheidungen des BVerfG zur
    a) Neuauszählung der Bundestagswahl trotz nachgewiesener mannigfacher Unstimmigkeiten und
    b) zur GG-Änderung mithilfe eines bereits abgewählten Parlaments im Hauruck-Verfahren auf den buchstäblich letzten Drücker
    wirft erhebliche Fragen zum Zustand der Gewaltenteilung in Deutschland auf!

    Reply

  • Kleopatra
    31. März 2025 @ 15:22

    Niemand hat freilich Le Pen gezwungen, EP-Gelder für Personen zu verwenden, die ihr nicht als EP-Abgeordnete zugearbeitet haben. Dass ein Verfahren gegen Europaabgeordnete lange dauert, ist systembedingt. (Ineinandergreifen von Vorschriften des EP und von nationalem Strafrecht).
    Bayrou war offenbar im fraglichen Zeitraum nicht Europaabgeordneter, sondern nur Parteivorsitzender, so dass ih wohl nichts nachgewiesen werden konnte; außerdem ging es bei MoDem um viel geringere Beträge als bei Le Pen.

    Reply

    • ebo
      31. März 2025 @ 17:28

      Bayrou war von 1999 bis 2002 Mitglied des Europaparlaments. Die Affäre betrifft die Jahre 2015-2017, da war er Parteichef und soll das System der “Zweckentfremdung” der EU-Gelder gesteuert haben.
      Le maire de Pau était soupçonné d’être le “décideur principal” d’un “système frauduleux” ayant consisté à utiliser des fonds du Parlement européen pour rémunérer des assistants parlementaires qui travaillaient en réalité pour son parti en France.
      Für ein französisches Gericht sollte eigentlich seine Rolle bei Betrug und Veruntreuung entscheidend sein, nicht seine Mitgliedschaft im EP!?

      Reply

  • Ulla
    31. März 2025 @ 14:39

    Tja wenn zwei das Selbe tun ist es noch lange nicht das Gleiche!
    Ich denke in ganz EUropa ist das Usus, politische Konkurrenten, die man mit Wahlen nicht wegbeissen kann, werden halt mit Hilfe der Justiz vom Regieren ferngehalten!

    “Am Montag, dem 5. Februar, sprach das Pariser Gericht François Bayrou in einem Fall der Veruntreuung europäischer Gelder frei , berichtet AFP. Insgesamt wurden elf Personen wegen Verbrechen angeklagt, die sie zwischen 2005 und 2017 begangen hatten, als der zentristische Politiker den Vorsitz der UDF und später der MoDem innehatte. ”

    https://www.touteleurope.eu/vie-politique-des-etats-membres/affaire-des-assistants-parlementaires-du-modem-francois-bayrou-relaxe-cinq-anciens-eurodeputes-condamnes/

    Nun ist Monsieur Bayrou von Napelons Gnaden, pardon von Macrons Gnaden sogar “premier ministre” geworden, tja so viel Glueck hat Madam Le Pen jetzt nicht mehr obwohl auch ihre “Verbrechen” in den Jahren 2004 und 2016 begangen wurden, zur selben Zeit wie des Monsieurs Bayrou!
    Noch ein kleiner Spruch gefaellig (heute morgen bei Overton gelesen)
    Stehle nicht
    Lüge nicht
    Betrüge nicht
    – die Regierung duldet keine Konkurrenz!

    Reply

    • ebo
      31. März 2025 @ 14:42

      Danke für den Hinweis, diese Parallele hatte ich noch nicht gesehen. Wirkt in der Tat nach “zweierlei Maß”…



  • Info: https://lostineu.eu/europas-langer-arm-trifft-le-pen-politisches-aus/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


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    Weiteres:




    Die Watchlist EUropa vom 01. April 2025


    lostineu.eu, 1. April 2025

    Heute mit News und Analysen zu einem brisanten Plan der EU-Kommission zur “Verteidigung” der Demokratie, einer fragwürdigen Justiz-Entscheidung in Frankreich und einem überraschenden finnischen Vorstoß in Florida.

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    Trump demütigt EU – Transatlantiker und Neocons im Abseits 15. Februar 2025


    Info: https://lostineu.eu/die-watchlist-europa-vom-01-april-2025/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.04.2025

    Rezension   Kapitalismus der Endlichkeit

    makronom.de, vom 31. März 2025, BRANKO MILANOVIC, Weltwirtschaft

    In seinem neuen Buch beschreibt Arnaud Orain, wie der Kapitalismus immer wieder in merkantilistische Phasen zurückkehrt, in denen Macht und Seewege wichtiger sind als Marktlogik. Anders als früher wird dieser Wandel heute jedoch nicht mehr durch materielle Knappheit, sondern geopolitische Rivalität angetrieben. Eine Rezension von Branko Milanovic.


    Bild: Christine Roy via Unsplash


    Heutzutage ist die Ansicht weit verbreitet, dass die Ära der neoliberalen Globalisierung zu Ende ist. Viel weniger klar ist, welche Art von internationalem und nationalem System die Nachfolge des Neoliberalismus antreten wird. Es gibt viele potenzielle Kandidaten, denn, um Yogi Berra zu paraphrasieren, ist es schwierig, Vorhersagen zu treffen, insbesondere über die Zukunft.

    Die Wirtschaftsgeschichte kann jedoch helfen. Das neue Buch des französischen Wirtschaftswissenschaftlers Arnaud Orain Le monde confisqué geht in diese Richtung, indem es den zyklischen Charakter des Weltkapitalismus in den letzten vier Jahrhunderten untersucht. Orain zufolge befinden wir uns in einer dieser Phasen der periodischen Anpassungen des Kapitalismus, vom Freihandel zum „bewaffneten Handel“, der für den Merkantilismus charakteristisch ist. In Orains Lesart des Kapitalismus gab es mehr Epochen des Merkantilismus als des Laissez-faire und des Freihandels. Er betrachtet drei solche (merkantilistische) Epochen: die europäische Eroberung der Welt im 17. und 18. Jahrhundert, 1880-1945 und die Gegenwart.

    Die wichtigsten Merkmale des Merkantilismus sind, dass er den Handel und womöglich die Wirtschaftstätigkeit im Allgemeinen als ein Nullsummenspiel betrachtet und eine Welt schafft, die weder in vollem Frieden noch in vollem Krieg ist. Der Normalzustand des Merkantilismus ist ein ständiger Konflikt, der sowohl mit Waffen als auch mit einer Vielzahl anderer Zwangsmittel (Piraterie, ethnische Säuberung, Sklaverei usw.) ausgetragen wird.

    Merkantilismus impliziert die Kontrolle über die Transportwege der Waren, was früher wie heute die Kontrolle über die Meere bedeutet, die Bevorzugung der vertikalen Integration von Produktion und Handel, was Monopole und Monopsonien impliziert, und den Kampf um Land, entweder als Quelle von Rohstoffen und Nahrungsmitteln (vor allem, wenn malthusianische Ideologien die Oberhand gewinnen) oder von Land in Form von Häfen und Umschlagplätzen zur Ergänzung der Seemacht. Das Buch ist dementsprechend in drei Teile gegliedert, die jeweils aus zwei Kapiteln bestehen und sich nacheinander mit dem Wettbewerb auf See, den Monopolen und der Landnahme in den beiden vorangegangenen merkantilistischen Epochen befassen. Dies ist der Kampf um die Meere und das Land – daher der Titel des Buches Le monde confisqué.

    Eine der wichtigsten ideologischen Rollen kommt dem amerikanischen Marinestrategen Alfred Mahan zu, der das formuliert hat, was Orain als die beiden „Gesetze“ bezeichnet. Das erste Gesetz besagt, dass es eine natürliche Entwicklung eines Landes von einem großen Warenproduzenten, wie es China heute ist, zu einem Land gibt, das diese Waren ins Ausland verschiffen und daher die Seewege kontrollieren muss. Es muss eine Seemacht oder idealerweise ein Seemacht-Hegemon werden. Außerdem muss das Land eine Reihe von Umschlaghäfen schaffen, um den Marineeinsatz zu unterstützen.

    Das zweite Mahan’sche Gesetz besagt, dass es keinen klaren Unterschied zwischen Handels- und Kriegsmarinen gibt. Da der Handel „bewaffnet“ ist, verschwindet die Unterscheidung zwischen den beiden weitgehend, und Orain führt viele historische Beispiele an, in denen die holländischen, englischen, schwedischen, dänischen und französischen Handels- und Kriegsflotten beide Rollen spielten. So entsteht die allgemeine Atmosphäre des „ni guerre, ni paix“. Die Kriege sind, man könnte sagen, „tous azimuts“, aber ohne Tiefe.

    Der Merkantilismus ist der Kapitalismus der „Endlichkeiten“, ein sehr schöner Begriff, der von Orain eingeführt (oder vielleicht geprägt?) wurde und sich auf die Erkenntnis beziehen kann, dass die natürlichen Ressourcen endlich sind oder dass die Wirtschaftstätigkeit als Nullsummenspiel wahrgenommen wird (mehr dazu später). Der Freihandel würde implizit den Epochen entsprechen, in denen unsere Sicht der Welt expansiver, breiter und optimistischer ist: Wir neigen dazu zu glauben, dass es (irgendwann) genug für alle geben wird. Der Merkantilismus ist die Welt, in der „nicht genug für alle da ist“ – so der Schlusssatz des Buches.

    Orain präsentiert eine außerordentlich reiche historische Darstellung der europäischen Eroberung und der innereuropäischen „Halbkriege“ in fremden Ländern während des 17. und 18. Jahrhundert. Kompanien wie die niederländische, britische und französische Ostindien- und Westafrika-Kompanie spielen dabei die Hauptrolle. Orain hebt hervor, dass die Kompanien oft Regierungsfunktionen übernahmen (der prominenteste Fall ist die Ostindien-Kompanie), indem sie den Regierungen der Heimatländer die „königlichen“ Rechte entzogen und die Regentschaft der eroberten Länder mit Gewalt an sich nahmen.


    Ein Zerrspiegelkabinett für Ökonomen

    Obwohl ich die allgemeinen Konturen des damaligen Seewettbewerbs kannte, fand ich in den ersten beiden Kapiteln vieles, was für mich neu war (insbesondere im Hinblick auf die französische Eroberung Westafrikas) und was mehr als eine flüchtige Kenntnis der Seestrategie erfordert. Gegenwärtig werden China und seine staatlichen Unternehmen (insbesondere COSCO Shipping) als Nachfolger der niederländischen VOC und der britischen und französischen Ostindien-Kompanien betrachtet.

    Auch China gehorcht laut Orain dem ersten Mahan’schen „Gesetz“: Als kontinentale Industriemacht muss es seinen Einfluss auf die Meere ausweiten, um seine Waren zu verschiffen und zu verkaufen. Die quantitativen Zuwächse der verschiedenen chinesischen Flotten (in Bezug auf die Anzahl der Schiffe und ihre Interoperabilität zwischen kommerziellen und kriegerischen Funktionen) und der entsprechende Niedergang der amerikanischen Flotten werden hervorgehoben: Von sieben US-Werften, die in den 1990er Jahren große Schiffe produzieren konnten, ist nur noch eine übrig geblieben.

    Ich möchte mich auf zwei Punkte konzentrieren. Erstens auf eine völlig andere Lesart der Geschichte des ökonomischen Denkens, die die Betrachtung des Kapitalismus als merkantilistisches System impliziert. Die französischen Autoren aus der Zeit vor der Physiokratie wie Forbonnais, Grotius, der Rechtsberater der VOC und Rechtfertiger des bewaffneten Handels einschließlich der Beschlagnahmung von Schiffen in ausländischem Besitz, Gustav Schmoller und die deutsche Historische Schule der Nationalökonomie sind heute entscheidende Bezugspunkte. Vom orthodoxen Kanon „überleben“ nur Smith (der meines Erachtens unvermeidlich ist, weil seine Schriften genau an der ideologischen und chronologischen Grenze zwischen Freihandel und Merkantilismus stehen), Marx und Schumpeter. Ricardo, Marshall, Walras, die Theoretiker des allgemeinen Gleichgewichts, Keynes und viele andere werden kaum oder gar nicht erwähnt.

    Dies ist keine Laune des Autors. Es folgt direkt aus seiner Lesart des Kapitalismus als einem System der Zwangsproduktion und des bewaffneten Handels. Ein konventionell ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler betritt eine völlig andere Welt: Wie in einem Zerrspiegelkabinett sind viele Merkmale vertraut, werden aber auf eine neue und scheinbar verzerrte Weise gezeigt, während viele andere völlig neu sind.

    Mein einziger, aber dafür kein kleiner Vorbehalt  ist Orains Erklärung für den Übergang zur merkantilistischen „Endlichkeit“, insbesondere am Ende des Buches, wo es um die Kontrolle des Bodens geht: Er wird als Folge der Erschöpfbarkeit der Ressourcen dargestellt. Ich finde dies nicht überzeugend. Der derzeitige Übergang vom Freihandel zum Merkantilismus und zur Wahrnehmung des Handels als Nullsummenspiel ist nicht auf eine beobachtbare Veränderung der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen zurückzuführen. Die Welt hat in den letzten fünf oder sieben Jahren nicht plötzlich entdeckt, dass es nicht „genug für alle“ im physischen Sinne gibt. Vielmehr hat sie dies in einem ideologischen Sinne entdeckt. Und warum? Ich behaupte, dass der Übergang zum Kapitalismus der Endlichkeit nicht aufgrund unserer Erkenntnis der bevorstehenden tatsächlichen Knappheiten erfolgt ist, sondern aufgrund des Aufstiegs Chinas und Asiens im Allgemeinen.

    Der Aufstieg Chinas, des neuen großen Akteurs auf der internationalen Bühne, mit einem politischen System, das sich vom westlichen unterscheidet, ist eine hegemoniale Herausforderung. Wenn die neoliberale Globalisierung so weitergeht wie bisher – das hat der Westen erkannt –, dann ist die Vorherrschaft Chinas zementiert. Die Vorstellung vom Niedergang des Westens (wenn sich nichts ändert) hat diesen zu einer radikaleren und kriegerischen Haltung veranlasst, in der die Welt tatsächlich als endlich angesehen wird, denn „wenn es mehr für China gibt, gibt es weniger für uns“. Die Entwicklung, die Orain so treffend beschreibt, ist nicht auf die „reale“ physische Veränderung der Ressourcenmenge zurückzuführen, sondern auf den altmodischen strategischen Wettbewerb um die Vormachtstellung in der Welt. Die Ursachen für den Übergang zum Merkantilismus sind nicht „objektiv“ und physisch, sondern politisch.

    P.S.: Dieser letzte Punkt ist übrigens das Thema meines demnächst erscheinenden Buches „The Great Global Transformation: National Market Liberalism in a Multi-polar World“, Penguin’s/Allen Lane, November 2025.

     

    Zum Autor:

    Branko Milanovic ist Professor an der City University of New York und gilt als einer der weltweit renommiertesten Forscher auf dem Gebiet der Einkommensverteilung. Milanovic war lange Zeit leitender Ökonom in der Forschungsabteilung der Weltbank. Er ist Autor zahlreicher Bücher und von mehr als 40 Studien zum Thema Ungleichheit und Armut. Außerdem betreibt er den Substack Global Inequality and More 3.0, wo dieser Beitrag zuerst in englischer Sprache erschienen ist.


    Info: https://makronom.de/kapitalismus-der-endlichkeit-48706?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=kapitalismus-der-endlichkeit


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.04.2025

    Nachrichten von Pressenza: Animal Rebellion verteidigt friedlichen Protest gegen Günther Felßner

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 1. April 2025, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 01.04.2025


    Animal Rebellion verteidigt friedlichen Protest gegen Günther Felßner


    Bauernpräsident Günther Felßner will nicht mehr Bundesagrarminister werden – und begründet dies mit Angst um seine Familie. Die Organisation, die er als Auslöser nannte, will das nicht gelten lassen. Animal Rebellion weist die Vorwürfe Felßners mit aller Entschiedenheit zurück. Bayerns&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/03/animal-rebellion-verteidigt-friedlichen-protest-gegen-guenther-felssner/


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    Das Völkerrecht kennt keine Staatsräson &#8211; Rüstungsexporte nach Israel stoppen!


    „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ kritisiert massiv die Rüstungsexporte im Wert von rund 24,5 Mio. Euro nach Israel, die die Bundesregierung in den letzten drei Monaten genehmigt hat. Seit Anfang März hat die israelische Regierung die humanitären Hilfslieferungen in&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2025/03/das-voelkerrecht-kennt-keine-staatsraeson-ruestungsexporte-nach-israel-stoppen/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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    01.04.2025

    Neuausrichtung im Südkaukasus  Deutschland verliert Einfluss im Südkaukasus – sowohl in Armenien als auch in Georgien, die beide eine multivektorielle Außenpolitik anstreben und dabei sind, ihre Beziehungen zu Russland wieder aufzubessern.

    german-foreign-policy.com, 1. April 2025

    BERLIN/ERIWAN/TIFLIS (Eigener Bericht) – Deutschland muss bei seinen Einflussbestrebungen im Südkaukasus Rückschläge hinnehmen. Dies zeigt eine Analyse verschiedener politischer Entwicklungen in den Staaten Armenien und Georgien, die in der strategisch überaus wichtigen Region zwischen der Türkei, Russland, Iran und Zentralasien liegen. Hatte sich im Schatten des Ukrainekrieges zunächst die deutsche Präsenz in der Region ausgeweitet – unter anderem mit der Realisierung eines Einsatzes von Polizei und Militär aus der EU an der armenischen Außengrenze –, so erstarkt derzeit vor allem der russische Einfluss wieder. Armenien etwa verhandelt mit Russland über eine Ausweitung des bilateralen Handels, während Georgiens Regierung unter Premierminister Irakli Kobachidse die diplomatischen Beziehungen zu Moskau zu verbessern sucht. Zugleich steht ein EU-Einsatz in Armenien, der von einem deutschen Polizisten geleitet wird, vor dem Abzug, während Georgiens Premierminister dem deutschen Botschafter in Tiflis vorwirft, sich als „Repräsentant der radikalen Opposition“ zu gerieren. Einfluss gewinnen im Südkaukasus neben Russland vor allem China und die Vereinigten Arabischen Emirate.


    Zitat: Ein Friedensvertrag als Zäsur

    Am 13. März teilten die Regierungen Armeniens und Aserbaidschans mit, sie hätten sich auf einen Friedensvertrag geeinigt. Dieses Abkommen würde einen politischen Konflikt beenden, der begann, als beide Länder noch zur Sowjetunion gehörten; er zieht sich inzwischen seit über 37 Jahren hin. Bevor der Vertrag unterzeichnet werden soll, muss die armenische Regierung jedoch einige Vorbedingungen Aserbaidschans erfüllen, die das militärisch stärkere Land dem militärisch unterlegenen und ökonomisch schwächeren Armenien oktroyieren kann. Dazu gehört unter anderem die Auflösung der Minsker OSZE-Gruppe zur politischen Lösung des Konfliktes.[1] Darüber hinaus sollen keine ausländischen Polizei- und Militärkontingente mehr entlang der armenisch-aserbaidschanischen Grenze stationiert werden.[2] Das würde ein Ende des EU-Einsatzes in Armenien (EUMA) bedeuten. Die EUMA wird von einem deutschen Bundespolizisten geleitet; im vergangenen Jahr beschloss die Bundesregierung zudem eine Aufstockung des deutschen EUMA-Kontingents.[3] Ein Abzug würde einen Rückschlag für die deutsche Außenpolitik in Armenien bedeuten.


    Armeniens multivektorielle Außenpolitik

    Die EUMA markierte erstmals eine sicherheitspolitische Präsenz der EU in Armenien. Die verbesserten Beziehungen des südkaukasischen Landes zu EU und USA galten vielen als Zeichen einer multivektoriellen Außenpolitik, die den russischen Einfluss in Eriwan zurückdrängen würde. Bis in die Gegenwart kontrolliert der russische Geheimdienst FSB, in Russland zuständig für den Grenzschutz, Armeniens Außengrenze zur Türkei und zu Iran. An einem Grenzübergang zu letzterem Land hatte unlängst jedoch der armenische Grenzschutz die Kontrolle übernommen. Noch unter US-Präsident Joe Biden hatte zudem die US-Regierung zugesagt, eine Beratergruppe des US-Grenzschutzes nach Armenien zu entsenden. Nach dem Amtswechsel zu Donald Trump verzögerte sich dies. Mitte Januar hatten Vertreter Armeniens und der USA darüber hinaus eine „Charta über eine strategische Partnerschaft“ unterzeichnet.[4]


    Russlands Rückkehr

    Die neue politische Dynamik des Friedensprozesses zwischen Armenien und Aserbaidschan hat nun aber zu einem Wiedererstarken des russischen Einflusses im Südkaukasus geführt. So gab Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan Mitte März die Order aus, die Beziehungen zwischen Eriwan und Moskau wieder zu verbessern. Eine Reihe von Treffen hochrangiger Vertreter beider Länder folgte unmittelbar. Zudem endeten die Bemühungen der armenischen Regierung abrupt, die russischen Grenztruppen zum Abzug zu drängen. Russische Regierungsstellen verhandelten darüber hinaus mit Vertretern Armeniens über die Wiederaufnahme des Sendebetriebs russischer Regierungskanäle in dem Land und über die Intensivierung des bilateralen Handels.[5] Mit dem Wiedererstarken des russischen Einflusses reduzieren sich die Handlungsoptionen für die deutsche Außenpolitik in Armenien weiter.


    Medienversagen

    Hinzu kommt eine Verschlechterung der Beziehungen des angrenzenden Georgiens zum Westen. Anlässlich der dortigen Parlamentswahl Ende Oktober 2024 stilisierten diverse Presseberichte in Deutschland den Urnengang zur „Schicksalswahl“ bzw. zur „Richtungswahl“ hoch.[6] Zur Wahl stehe eine „Entscheidung zwischen Putin oder EU“, hieß es etwa [7]; weitere deutsche Medien berichteten in ähnlichem Tonfall [8]. Nach dem Wahlsieg der Partei „Georgischer Traum“, die einst als sozialliberale Kraft gestartet war, mittlerweile aber rechtskonservative Positionen vertritt, titelte Spiegel online: „Putin triumphiert in Tiflis“.[9] Dieser wie auch die meisten anderen Artikel ignorierten wesentliche Fakten der georgisch-russischen Beziehungen seit dem Jahr 2008. Seitdem existieren keine diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern mehr; in Georgien gilt mit Blick auf die abtrünnigen De-facto-Republiken Abchasien und Südossetien das auch gegen Russland gerichtete „Gesetz über die besetzten Gebiete“; in der UN stimmten die Vertreter Georgiens konsequent für die Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Zwar gibt es seit dem Jahr 2012 einen Normalisierungsprozess zwischen Georgien und Russland, seit einigen Jahren auch wieder Handel in etwas größerem Umfang und seit 2023 erneut Visafreiheit; doch sind beide Regierungen weiterhin weit davon entfernt, die bilateralen Beziehungen zu normalisieren. Von einer ernsthaften Anlehnung Georgiens an Russland kann keine Rede sein.


    Ausländische Einflussnahme

    Unmittelbar nach den Parlamentswahlen in Georgien verschlechterten sich die Beziehungen des Landes zu einer Reihe westlicher Staaten, allen voran zu Deutschland und zu den USA. Im Verlauf des Urnengangs war es tatsächlich zu mehreren Fällen ausländischer Einflussnahme gekommen. Während große Teile der deutschen Medien sich auf eine angebliche Einflussnahme Russlands konzentrierten, hatten offenbar die Regierungen des EU-Mitglieds Ungarns sowie Aserbaidschans, eines engen Alliierten des NATO-Staates Türkei, der georgischen Regierung auswärtige Hilfe geleistet.[10] Nach dem Urnengang verabschiedete das Europaparlament eine Erklärung, in der es das offizielle Ergebnis nicht anerkannte und eine Wiederholung der Wahl binnen eines Jahres forderte. Der georgische Premierminister Irakli Kobachidse kündigte daraufhin an, seine Regierung werde die EU-Beitrittsgespräche bis zum Jahr 2028 unterbrechen – ein schwerer Rückschlag für Berlin.[11] Darüber hinaus setzte die US-Regierung unter Präsident Biden noch kurz vor dem Amtswechsel in Washington die „Charta über eine strategische Partnerschaft“ mit Georgien außer Kraft.[12]


    „Repräsentant der Opposition“

    In Georgien kann Deutschland – anders als in Armenien –auf eine jahrzehntelange kulturelle Einflussarbeit zurückblicken. Mehrere georgische Spitzenpolitiker, unter anderem Premierminister Kobachidse und Parlamentspräsident Schalwa Papuaschwili, haben deutsche Universitätsabschlüsse. Papuaschwili hat darüber hinaus nach eigenen Angaben über ein Jahrzehnt lang für die bundeseigene Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in verschiedenen Funktionen gearbeitet.[13] Unter anderem leitete er das georgische Team im GIZ-Büro in der Hauptstadt Tiflis.[14] Auch vor diesem Hintergrund warf Premierminister Kobachidse dem deutschen Botschafter in Tiflis, Peter Fischer, vor, die traditionell freundschaftlichen Beziehungen zwischen Georgien und Deutschland mit der Kritik an der georgischen Parlamentswahl zu schädigen. Fischer handle nicht als diplomatischer Vertreter, sondern als „Repräsentant der radikalen Opposition“, erklärte Kobachidse.[15]


    Georgiens neue Partner

    Die georgische Regierung verfolgt unter der Regierungspartei „Georgischer Traum“ seit einigen Jahren – wie seit kurzem auch die armenische Regierung – eine multivektorielle Außenpolitik. So strebt sie trotz aller weiterhin bestehenden Spannungen eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen mit Russland an. Im Jahr 2016 hat Georgien darüber hinaus ein Freihandelsabkommen mit China geschlossen; seit 2020 gehen die meisten georgischen Exporte in die Volksrepublik, und seit demselben Jahr sind beide Länder durch eine „strategische Partnerschaft“ verbunden.[16] Seit einigen Jahren ist Georgien zudem ein Schwerpunktland von Investitionen arabischer Golfstaaten. So erwarb jüngst eine Firma aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den Mehrheitsanteil an einem Güterverkehrszentrum in Tiflis; dies deutet darauf hin, dass die Emirate eine stärkere Stellung im sogenannten „Mittleren Korridor“ einnehmen wollen, der aus Zentralasien durch den Südkaukasus nach Europa verläuft. Die emiratische Regierung unterstützt zudem die Nutzung von Solarkraft in Georgien. Seit Oktober 2023 verbindet ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen beide Länder.[17] Die zunehmende Hinwendung der georgischen Außenpolitik zu Ländern wie Russland, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten bedeutet ebenfalls einen Rückschlag für die deutsche Einflusspolitik im Südkaukasus.

     

    [1] Armenia rushes to reengage Russia, aiming to outflank Azerbaijan. eurasianet.org 25.03.2025.

    [2] Thomas de Waal: Armenia and Azerbaijan’s Major Step Forward. carnegieendowment.org 17.03.2025.

    [3] S. dazu Zwischen den Stühlen (II).

    [4] Onnik James Krikorian: New Armenia-U.S. Partnership On Pause. jamestown.org 03.03.2025.

    [5] Armenia rushes to reengage Russia, aiming to outflank Azerbaijan. eurasianet.org 25.03.2025.

    [6] Oxana Evdokimova, Maria Katamadze: Schicksalswahl in Georgien: Wohin steuert das Land?, dw.com 20.10.2024. Schicksalswahl in Georgien – Europa oder Putin? tagesschau.de 24.10.2024. Felix Klauser: Schicksalswahl für Georgien,;zdf.de 25.10.2024. Florian Naumann: Putin oder EU: Drei Szenarien für die Schicksalswahl in Georgien – „Was macht ihr dann?“ merkur.de 26.10.2024.

    [7] Thomas Franke: Entscheidung zwischen Putin oder EU. deutschlandfunkkultur.de 20.10.2024.

    [8] Christian F. Trippe: Russland oder EU? Georgien vor der Zerreißprobe. dw.com 16.09.2024. EU oder Russland – welche Richtung schlägt Georgien ein? deutschlandfunk.de 29.10.2024. Reinhard Veser: Ein Land entscheidet zwischen Russland und der EU. faz.net 25.10.2024.

    [9] Ann-Dorit Boy: Putin triumphiert in Tiflis. spiegel.de 28.10.2024.

    [10] Neil Hauer: Georgia’s Armenians and Azerbaijanis: an easy target for Georgian Dream vote manipulation. intellinews.com 18.11.2024. Nate Ostiller: Did Hungary help hand Georgian Dream victory in the disputed parliamentary elections? oc-media.org 08.02.2025.

    [11] Georgia to suspend EU accession talks until 2028. aljazeera.com 28.11.2024.

    [12] Onnik James Krikorian: New Armenia-U.S. Partnership On Pause. jamestown.org 03.03.2025.

    [13] შალვა პაპუაშვილი, nplg.gov.ge (ohne Datum).

    [14] Papuashvili Elected as New Parliament Speaker, civil.ge 29.12.2021.

    [15] Beka Chedia: Russian Intelligence Strategizes to Keep Georgian Dream in Power. jamestown.org 12.03.2025.

    [16] David X. Noack: Eine georgisch-russische Annäherung?, in: WeltTrends – Das außenpolitische Journal, Jg. 32 (2024), Nr. 201, S. 9–11 (hier: S. 11).

    [17] Emil Avdaliani: Georgia and Azerbaijan Expand Engagement With Middle East. jamestown.org 05.02.2025.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9930


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    31.03.2025

    ARD Mediathek   Wie Flurbereinigung und Strukturwandel zum Dorfsterben führten

    Der letzte Laden hat geschlossen, Wahmbeck Weser. © NDR/Chrstiane Schuhbert TV

    ndr.de, Stand: vom 29.03.2025 05:00 Uhr, von Andreas Orth und Britta Probol


    Mit der Flurbereinigung ab Mitte der 50er-Jahre und dem Strukturwandel in der Landwirtschaft verschwanden kleine Höfe, Läden, Gaststätten - und die Jugend. Das Dorf galt zunehmend als rückständig. Hat das Landleben noch Zukunft?


    Über Jahrhunderte war das Dorf Lebensmittelpunkt der meisten Menschen - der Ort, wo man schlief, aß, arbeitete und feierte. In den 1960er-Jahren änderte sich das massiv: Aus lebendigen Gemeinden wurden sogenannte Schlafdörfer. Menschen pendelten zum Arbeiten in die Städte oder zogen ganz fort, Läden und Gehöfte wurden verlassen. Was von den Bomben des Zweiten Weltkriegs verschont worden war, wurde platt gemacht, weil es in die damaligen Konzepte des moderne Lebens nicht mehr hineinpasste.


    Flurbereinigung und Industrialisierung des Ackers

    Kartoffelernte 1989 auf einem Feld der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Cottbus-Nord. © picture-alliance / dpa Foto: ADN Zentralbild

    Große Maschinen erleichterten die moderne Nahrungsmittelproduktion - hier bei der Kartoffelernte einer LPG 1989.

    Die Industrialisierung hatte bereits im 19. Jahrhundert eingesetzt und verstärkte sich nun auch in den Dörfern: Mit Maschinen ist Arbeit schneller und billiger zu leisten, auch auf dem Acker. Und je größer das Feld, desto effizienter ist es zu bestellen. Rationalisierung ermöglicht Wachstum - deshalb galt es, den Boden neu zu organisieren. Im Osten sollte das im Zuge von Enteignung und Bodenreform geschehen, im Westen durch die Flurbereinigung, deren gesetzliche Grundlage am 1. Januar 1954 in Kraft getreten ist:

    Zur Förderung der landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Erzeugung und der allgemeinen Landeskultur kann zersplitterter oder unwirtschaftlich geformter ländlicher Grundbesitz nach neuzeitlichen betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zusammengelegt, wirtschaftlich gestaltet und durch andere landeskulturelle Maßnahmen verbessert werden (Flurbereinigung). § 1 Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) von 1953


    "Wachse oder weiche!" - Kleinbauern geben auf

    Luftbild von Feldern vor der Flurbereinigung um 1960 © picture alliance / blickwinkel/Luftbild Bertram Foto: Luftbild Bertram

    Vor der Flurbereinigung waren viele Felder noch klein und verliefen krumm und schief zueinander - wie hier auf einer Aufnahme um 1960.

    Was das hieß? Bis nach dem Krieg verfügten viele Bauern über kleine Flächen, die rund ums Dorf verstreut waren. Nun sollten die bunten Flickenteppiche aus versprengten Flurstückchen zu großen Flächen zusammengelegt werden - und das erregte Unmut. Einerseits mussten die Bauern einen erheblichen Teil selbst bezahlen. Dazu kam das Gefühl, gar nicht gefragt zu werden von den "hohen Tieren" in den Behörden.

    In vielen Dörfern begann mit dem Flurbereinigungsgesetz ein jahrelanges Geschacher um die ertragreichsten Böden. Von der Zusammenlegung bis in die 1970er-Jahre (https://www.ndr.de/geschichte/70er-Jahre-Katastrophen-Terror-und-Atomkraft,siebzigerjahre168.html) profitierten meist die Bauern, die ohnehin viel Land besaßen. Viele Kleinbauern konnten sich teure Maschinen für die effektive Bewirtschaftung großer Flächen gar nicht leisten und gaben auf. "Wachse oder weiche!" - das galt kompromisslos im Strukturwandel der Landwirtschaft. Bis 1978 verschwanden in der Bundesrepublik so eine Million Kleinbetriebe.

    Für die verbliebenen Bauern gab es wenig Risiko und wenig Marktwirtschaft, denn der Sektor wurde hoch subventioniert. Als Ergebnis produzierte die EG-Landwirtschaft die viel gescholtenen "Butterberge" und "Milchseen". In der DDR verwalteten LPGs - Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften - den sozialistischen Ackerbau.

    Mit der Flurbereinigung kommt das Artensterben

    Ein Hund läuft über ein abgeerntetes Feld am Rande eines Knicks. © picture alliance / dpa Foto: Markus Scholz

    Die Knicks sind Lebensraum für zahllose Tierarten. Etliche davon mussten der Flurbereinigung weichen.

    Für die Natur war die Rationalisierung in der Landwirtschaft verheerend. Grüne Wallhecken und kleine Gehölze, sogenannte Knicks, hatten seit Jahrhunderten die Felder getrennt, boten Tier und Mensch Schatten und Schutz. Der Ruf "Jetzt komm mal langsam aus'm Knick" trieb Generationen zurück an die Arbeit, aufs Feld. Nun wurden die Sträucher für große Ackerflächen abgeholzt. Allein in Schleswig-Holstein verschwanden zwischen 1950 und 1980 mindestens 28.000 Kilometer Knicks - und damit auch zahlreiche Vogel- und Insektenarten, die ihren Lebensraum verloren hatten.


    Entwässerung und Flussbegradigung: Tiefe Eingriffe ins Ökosystem

    Der begradigt Fluss Ise südlich von Wahrenholz, aufgenommen 1989. Rechts und links des Flusses verlaufen jeweils Grünstreifen und Kornfelder. © Aktion Fischotterschutz e.V

    Durch Begradigung und Kanalisation ändert sich die Fließgeschwindigkeit von Gewässern - und damit das Ökosystem.

    Allenthalben rückten Bagger an. Um den Boden besser nutzbar zu machen, wurden Entwässerungsgräben ausgehoben und Fließgewässer begradigt. Heute sind 63 Prozent aller Bäche und Flüsse in Deutschland teilkanalisiert, mit Sperren oder anderweitigen Eingriffen versehen. 2015 stellte das Umweltbundesamt in einer Untersuchung fest, nur noch sieben Prozent der Flüsse und Bäche seien in einem ökologisch guten Zustand oder hätten gutes Potenzial.

    Die meisten Moore - im natürlichen Zustand wichtige CO2-Speicher - wurden trocken gelegt. In Mecklenburg-Vorpommern sind entwässerte Moore der größte Einzelverursacher von Treibhausgasen.


    Storch auf einer Weide neben einem großen Heuballen (1964)  1 Min

    So war das: Fischbeker Moor wird trocken gelegt (stumm)

    Drei Männer mit Gabeln und Spaten bei der Arbeit im Moor 1960  3 Min

    So war das: Moorkultivierung im Emsland (stumm)

    Die Denaturierung der Landschaft hatte damals ungeahnte Folgen. Grundwasserspiegel sanken, Fundamente brachten, Häuser sackten weg. Die Bodenerosion nahm zu: Bei starkem Regen wird die nährstoffreiche obere Bodenschicht fortgeschwemmt, bei Trockenheit und Wind entstehen Sandstürme.


    Straßenbau statt Ackerbau

    Die Motorisierung nahm rasant zu, ab Mitte der 1960er-Jahre waren Autos im Zuge des Wirtschaftswunders keine Luxusgüter mehr. Immer mehr Haushalte leisteten sich einen Pkw, und in den Aus- und Neubau von Straßen investierten Bund und Länder jedes Jahr mehr. Neue Bundesstraßen teilten die Dörfer, Bäume fielen zugunsten von Parkplätzen. Eingekauft und gearbeitet wurde zunehmend in der nächsten Stadt. Die Pendlerpauschale beschleunigte das.


    Zeitgeist: Aus "traditionsreich" wird "altbacken"

    Diese Hausruine hat Peter Meißner aus Wittenförden fotografiert. © NDR Foto: Peter Meißner aus Wittenförden

    Fachwerkhäuser kamen im Zuge des Strukturwandels aus der Mode, verfielen oder wurden abgerissen.

    Aus den Städten brachten die Pendler neben Geld auch neue Erfahrungen und Lebensvorstellungen mit ins Dorf. Die Ansprüche stiegen, man wollte sich etwas leisten. Traditionelles wirkte plötzlich altbacken. "Der bäuerliche Fachwerk-Plunder stört nur beim Herzeigen der Früchte eines neuen bürgerlichen Wohlstands", ätzte schon damals Umweltschützer und Publizist Horst Stern. Das Geringschätzen alter Bausubstanz entsprach dem Zeitgeist der 1960er und 1970er. Denkmalschützer interessierten sich für Burgen und Schlösser - nicht aber für den gewachsenen Dorfkern.


    Abriss alter Dorfkerne - Neubau von Siedlungen

    Ein weißer Bungalow hinter grünen Hecken. © NDR Foto: Lars Gröning

    Im Freilichtmuseum Kiekeberg zeigt die "Königsberger Straße" das Wohnen im Nachkriegswesten.

    Eine gesichtslose "Maurerarchitektur" breitete sich aus, ersetzte Fachwerkhäuser und reetgedeckte Höfe. Wer mit der Zeit ging, zog in einen Bungalow oder bestellte sich ein Fertighaus. Fast jedes Dorf hatte in der Nachkriegszeit sein eigenes Neubaugebiet, auch weil Hunderttausende Geflüchtete und Vertriebene unterzubringen waren. Die Zugezogenen veränderten die gewachsene Gemeinschaft.


    Die Dörfer bluten aus

    Doch trotz Zuzugs: Das Alltagsleben verlagerte sich immer mehr in die Städte, in den Dörfern erloschen die Lichter. Tante-Emma-Läden machten dicht, sie konnten mit den Preisen der großen Supermärkte auf der grünen Wiese nicht konkurrieren. Da die Kunden abwanderten, fanden sich keine Nachfolger mehr für die Geschäfte. Das gleiche Schicksal traf Schuster und Uhrmacher, Bäckereien, Gasthäuser und kleine Brauereien. Die Steuereinnahmen sanken.


    Gemeindereform: Zentralisierung von Verwaltung und Schule

    Unterricht in einer Dorfschule der 1950er-Jahre © picture-alliance / dpa

    In den 1950ern waren sie voller Leben - um 1980 hatten die Dorfschulen ausgedient.

    Wie mit der Flurbereinigung, so wollte man auch mit der Gebietsreform Kosten und Arbeit sparen. Kleine Gemeinden sollten sich zu größeren vereinen - durch Verschmelzung oder die Bildung von Samtgemeinden. 16.000 Gemeinden verloren im Westen allein bis Ende der 1970er-Jahre ihre Eigenständigkeit, ehrenamtliche Ortsvorsteher verloren ihre Funktion.


    Was die Bürger brauchten, sollten sie in zentralen Orten finden: Ämter, Bildung, Seelsorge. Vielerorts kam der Pastor nur noch alle drei Wochen. Dorfschulen wurden geschlossen, kleine Klassen und gemeinsamer Unterricht für mehrere Jahrgangsstufen galten als rückständig. Für die Kinder des Wirtschaftswunders und die Babyboomer entstanden Schulzentren aus Beton.

    Landflucht der Jugend

    Alter Kaugummi-Automat an einer Hauswand. © NDR

    Relikt aus alten Tagen: In vielen Dörfern leben keine Kinder mehr, die sich hier noch bedienen könnten.

    Nach der Schule jedoch verließ die Jugend das Land. Zurück blieben die Alten. Mittlerweile leben bundesweit nur noch etwa fünf Prozent der Bevölkerung in kleinen Dörfern, Ende der 1960er waren es noch rund fünfmal so viele Menschen. Leerstand macht sich breit, Landstriche drohen zu veröden - etwa in Vorpommern oder im Harz. Doch wenn die Jugend geht, wer versorgt dann die Alten?

    Renaissance des Landlebens durch das Internet?

    In jüngster Zeit zeigt sich eine Trendwende. Partiell tut sich etwas, Ruhe und Natur werden wiederentdeckt, manche Dörfer blühen neu auf. Wie die Industrialisierung einst Arbeitskräfte in die Städte sog, so könnte die Digitalisierung zum Ausgangspunkt einer Gegenbewegung werden. Dorfläden und Kneipen entstehen neu, nicht selten gemeinschaftlich betrieben. Wo vorhanden, lockt schnelles Internet diejenigen, die die Enge der Stadt und die dortigen hohen Kosten satt haben - ein Trend, der mit der Corona-Krise und der Etablierung von Homeoffice-Arbeit wie auch durch die Explosion der innerstädtischen Mietkosten an Fahrt gewonnen hat. Junge Familien etwa reaktivieren alte Gehöfte und betreiben ökologischen Landbau.

    Arbeiten, essen, schlafen und feiern auf dem Land: Für viele ist das zunehmend attraktiv, wenn die Basis-Infrastruktur stimmt. Das Dorf hat wieder Zukunft.


    Altes Bild aus dem Kreisarchiv Nordfriesland, das ein Auto auf dem überfluteten Marschboden zeigt. © Kreisarchiv Nordfriesland

    "Programm Nord": Die große Wende für Schleswig-Holstein


    Straßen, Wasser und Strom: Mit dem "Programm Nord" begann vor 70 Jahren ein Prozess, der das Leben im Norden revolutionierte.



    Ottomeyer-Pflug beim Einsatz im Emsland © Kreisarchiv Emsland

    Wie das Emsland vom "Armenhaus" zur Boom-Region wurde


    Am 5. Mai 1950 beschließt der Bundestag den Emslandplan. Dadurch mausert sich die Region vom "Armenhaus der Republik" zur Boom-Region.



    Zwei Bauern nehmen ein geschlachtetes Schwein aus. © Archiv Ortsheimatpflege Güntersen

    Landleben gestern und heute


    Romantische Klischees prägen häufig noch das Bild vom Leben auf dem Land. Doch die Realität sah schon immer anders aus.






    Blick auf moderne Wohnhäuser und ein Wasserbecken in Neu-Altona (Holstenstraße) in den 1960er-Jahren. © Neue Heimat, Hamburgisches Architekturarchiv

    Aus Bombentrümmern zur Vision der "neuen" Stadt


    Zerstörte Städte bieten Architekten in der Nachkriegszeit Raum für Utopien. Historische Gebäude stören in ihren Plänen eher.




    So sah der Mohr-Hof früher aus.

    Gegen die Landflucht: Neues Leben für alte Dörfer Owschlag und Borgstedt liegen in Schleswig-Holstein. Beide Orte waren Bauerndörfer, Landflucht und Dorfsterben drohten. Aber die beiden Dörfer steuern dagegen an - erfolgreich.



    Dieses Thema im Programm:

    Unsere Geschichte | 29.03.2025 | 12:00 Uhr


    Info: https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Wie-Flurbereinigung-und-Strukturwandel-zum-Dorfsterben-fuehrten,doerferniedergang100.html?utm_source=firefox-newtab-de-de


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    31.03.2025

    Bedrohungslügner, Kriegsgurgeln und Hirn-Tot-Schläger

    seniora.org, 31.03.2025 Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam - Mit freundlicher Genehmigung der Autoren

    Die Angstmacherei vorm „russischen Angriffskrieg“ ist ein fieses Ablenkmanöver von den westeuropäischen Kriegsplänen gegen Russland


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    Kriegsängste schüren und Geld scheffeln - Die Atlantikbrücke ist immer dabei

    Sigmar Gabriel, abgehalfterter Ex (-Vizekanzler, -Außenminister, -SPD-Vorsitzender), pisst von der Atlantik-Brücke (gegen den Wind): „Wäre ich Putin, würde ich schon 2028 kommen.“  Zu unserem und der Russen Glück ist er es nicht, sondern bloß ein Sozi aus deren Stahlhelm-Fraktion. Erschwerend kommt hinzu: Er sitzt für fettes Honorar in den Aufsichtsräten kriegswichtiger Unternehmen, zum Beispiel der Deutschen Bank, der Siemens Energy Global, der thyssenkrupp Steel Europe und der Daimler Truck Holding. Kriegsängste schüren liegt in deren Geschäftsinteresse. Krieg ist ihr Ersatzbegriff für immensen Profit. Sozis von Gabriels Schlage haben das längst verinnerlicht.

    Weder lernwillig noch lernfähig   – schlicht empathielos. Dass bereits zwei deutsche Russland-Feldzüge in neuerer Zeit in Katastrophen mit Millionen Toten endeten, stört sie nicht. Im Ersten Weltkrieg bramarbasierten die Vertreter des Geldadels vom „unausweichlichen Kampf zwischen Germanentum und Slawentum“. Bekanntlich stimmte die SPD damals den Kriegskrediten zu, mit denen das ersehnte Abschlachten finanziert wurde. 23 Jahre später machten die von den Konservativen an die Macht gehievten Nazis weiter. Mit der gleichen Propagandalüge, der „Gefahr aus dem Osten“: 

    „In diesem gemeinsamen Kampf um die gemeinsame Existenz müssen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft zurücktreten und muss die Pflicht lebendig werden, die gemeinsame Front zu bilden gegenüber dem roten Weltfeind“. (Das Nazi-Blatt Völkischer Beobachter am 16. Juni 1937. Quelle: „Die Bedrohungslüge“, G. Kade, 2. Auflage 1980, S.106).

    Man ersetze „roter Weltfeind“ mit „Machthaber Putin“, schon ist man mittendrin in der Rhetorik unserer Gegenwart. Wir wollen keinen Zweifel lassen, wes Geistes Kind die Zeitgenossen sind, die den Schmarren „der Russe bedroht Europa“ neuerdings in Umlauf brachten   – und welche bösen Hintergedanken sie dabei haben. Deshalb das Zitat eines der schlimmsten Demagogen der Zeitgeschichte: 

    „Es ist nunmehr notwendig, das deutsche Volk psychologisch allmählich umzustellen und ihm langsam klarzumachen ist, dass es Dinge gibt, die, wenn sie nicht mit friedlichen Mitteln durchgesetzt werden können, mit Mitteln der Gewalt durchgesetzt werden müssen … dazu war es notwendig, nicht nur die Gewalt als solche zu propagieren, sondern dem deutschen Volk bestimmte außenpolitische Ereignisse so zu beleuchten, dass die innere Stimme des Volkes selbst langsam nach der Gewalt zu schreien beginnt …“ (Adolf Hitler vor der deutschen Presse am 10. November 1938. Quelle: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Heft 2/1958, S.182 ff)

    Seit Jahrzehnten pinseln journalistische Agitatoren wie Udo Lielischkies, Sylvia Stöber, Ina Ruck, Sabine Adler, Golineh Atai, Thomas Roth und Demian van Osten das Feindbild Russland. Ihre Farbmischung: Unterstellungen, Lügengeschichten, (Heldenlegende Nawalny, Vergiftungssaga Skripal, Räuberpistole „Cyberattacken“). Die deutschen Systemmedien, angeführt vom „Flaggschiff“ ARD-Tagesschau, waren sich für keine Falschmünzerei zu schade.

    Wir sind wieder so weit

    Wenn irgendein unbedarftes Hornvieh blökt, der „autoritäre“ Putin werde demnächst Krieg gegen Westeuropa und speziell gegen Deutschland führen, dann sind allemal genug hirnrissige Journalisten zur Stelle, um das abzumelken und zu Nachrichtenkäse zu verarbeiten.

    Diesen von logischen Denkprozessen und politischer Sachkenntnis weit entfernten beruflichen Ausfallerscheinungen ist es egal, welchen niederträchtigen Interessen sie dienen: der planvollen Umstellung auf Kriegswirtschaft und Kriegsfinanzierung, der Ablenkung vom „notwendigen“ Sozialabbau und damit der Profitgier der Rüstungswirtschaft und ihrer Aktionäre.

    Das ganze Elend wird manchmal schlaglichtartig sichtbar. Die bayerische Gesundheitsministerin Gerlach forderte kürzlich ein bundesweites Programm zur medizinischen Versorgung im Kriegsfall. Hintergrund sei

    „die militärische Bedrohung durch Russland und eine mögliche Abkehr der USA durch Donald Trump.“

    Na bitte. Und niemand fragt zurück, wann die Frau selbst das letzte Mal beim Arzt war.

    Dass deutsche Friedenspolitik erheblich preiswerter und sinnvoller sein könnte als der Bau von Lazaretten für Kriegsversehrte, kommt bei solchen Tönen niemandem mehr in den Sinn. Obwohl die gedanklichen Parallelen zur kriegsvorbereitenden AgitProp der Nazis kaum zu übersehen sind. Dass hierzulande schon viele neofaschistische Kulissen geschoben werden, stört die Journaille nicht. Sie schiebt selber mit.

    Der erst wenige Monate alte Vorwurf, die Russen planten noch in diesem Jahrzehnt einen „Krieg gegen uns“, wurde planmäßig und skrupellos ins öffentliche Gedächtnis gedrückt. Das lässt sich vom ersten Auftauchen an nachvollziehen. 

    Als Russlands „militärische Sonderoperation“ gegen die Ukraine begann, war nirgendwo von einer russischen Kriegsdrohung gegenüber Resteuropa die Rede. Im Gegenteil, es herrschte eine eher abwartende und distanzierte Haltung vor, wie ein Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages widerspiegelt: 

    „...die wichtigsten außen- und sicherheitspolitischen Ziele Russlands sind … internationales Prestige und eine internationale Führungsrolle … der Status einer globalen Wirtschaftsmacht mit einem der höchsten Bruttoinlandsprodukte der Welt. Diese Ziele will Russland unter anderem durch Mitarbeit und Kooperation in internationalen Organisationen erreichen“.

    Auch die unsägliche frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, SPD, sprach vor drei Jahren (mit Blick auf das damals gewünschte 100-Milliarden-Euro-„Sondervermögen“ zum Aufmotzen der Bundeswehr) noch nicht von der Gefahr eines russischen Angriffs, sondern betonte, dass die Schuldenmacherei nur der Verbesserung der deutschen Verteidigungsfähigkeit diene:  

    „Eine angemessene Ausstattung ist essenziell für unseren Schutz und den unserer Bündnispartner.“

    Besen im Hosenanzug

    Dass von russischen Kriegsdrohungen im Frühjahr 2023 noch keine Rede war und sie selbst nichts dergleichen wahrgenommen hatte, ließ auch EU-Präsidentin von der Leyen erkennen. Bis zum Kragen abgefüllt mit Russenhass, tönte sie: 

    „Diese Sanktionen, die treffen Präsident Putin ins Mark und nehmen ihm die Möglichkeit, diese brutalen Kriege, die er führt, weiterzufinanzieren.“ 

    Vier Monate später zeigte sie noch deutlicher, wer da wem mit Drohungen statt Diplomatie begegnete: Sie sei fest davon überzeugt, dass man den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Mut und Solidarität zum Scheitern bringen werde und Europa am Ende die Oberhand gewinne.

    „Ich möchte keinen Zweifel daran lassen, dass die Sanktionen von Dauer sein werden … die schärfsten Sanktionen, die die Welt je gesehen hat.

    Vom Verdacht russischer Angriffspläne gegen das restliche Europa kein Wort. Prowestliche Siegesgewissheit erlaubte gar keine Aussage, Russland stelle eine Bedrohung dar. Überheblichkeit war vielmehr journalistischer Standard, sogar noch im Spätsommer vorigen Jahres:  

    „Während die Wirtschaft leidet, gehen Putin die Reserven und Soldaten aus. Der Kreml könnte gezwungen sein, im kommenden Jahr den Waffenstillstand zu suchen.“ 

    Das war so realistisch wie die Behauptung, Schaukelpferdäpfel gäb’s auch beim Bio-Bauern. „Putin verliert“, wurde allen Ernstes behauptet   – bis SPD-Minister Pistorius seinen inzwischen „historischen“ Furz im ZDF-Parfümladen „Berlin direkt“ fahren ließ. Ohne Vorwarnung, am 30. Oktober 23: 

    „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen.“

    Aus dem hohlen Bauch

    Ein Tabubruch, keine Frage. Doch erwähnte Pistorius Russland mit keinem Wort   – dafür war er zu schlau. Er „lieferte“ unausgesprochen; er konnte sich darauf verlassen, dass schon genügend Redaktionsbleistifte schnallten, was „dabei gedacht“ war, und dass sie prompt die Russen der Kriegsbrunst bezichtigen würden. Beweise hätte er ja nicht beibringen können. Er schwadronierte nur im Kontext dieser westlichen Geheimdienstspekulationen: Es könnte sein / es wäre denkbar / man könne nicht ausschließen   – dass Russland über das für seinen Kampf gegen die Ukraine notwendige Maß hinaus aufrüste und eine spätere Konfrontation mit der NATO suche.

    Nichts als Kaffeesatzleserei im Stil der Geheimdienste, zu deren Handwerk das Erfinden von Gefahren gehört. Sie wickeln ihre parlamentarischen Auftraggeber ein. Bitte anschnallen:

    Geheimdienste schulen Bundestagsabgeordnete. Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, Grünen und SPD … Als Gäste werden Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, und Sinan Selen, Vize-Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, erwartet. … ‚Wir sind in Deutschland seit Langem mit andauernden Angriffen konfrontiert‘, sagte Grünen-Fraktionsmanagerin Irene Mihalic.“ 

    Hochverehrte Volksvertreter! Es sollte Ihr Basiswissen sein, dass „Demokratie“ und „Geheimdienst“ sich im Prinzip gegenseitig ausschließen. Und dass es Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit ist, die diversen deutschen Geheimpolizeien genauestens zu kontrollieren, wenn Sie schon meinen, nicht auf sie verzichten zu dürfen. Sich von diesen finsteren Brüdern schulen zu lassen, ist ein Offenbarungseid. Besagte Geheimdienst-Experten konnten ja nicht mal Bundeskanzlerin Merkels Diensttelefon vor den Spionen der Amis schützen. Bis heute kriegen sie es nicht auf die Reihe, diese NSA- und CIA-Schnüffler abzuwehren …

    Vom Frieden bedroht

    Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, GDAP, machte im Sommer letzten Jahres den Zünder für die Entwicklung der Bedrohungslüge sichtbar. Den Grund dafür, Kriegsangst zu schüren und damit plötzlich irrsinnige Rüstungsanstrengungen durchsetzbar zu machen: der befürchtete Wahlsieg des US-Präsidenten Trump und dessen Ankündigung, den Ukraine-Krieg sofort beenden zu wollen. 

    Entspannung mit Moskau? Der Albtraum für deutsche Kriegsgewinnler. Er rief die akademischen Gesinnungsfreunde von der DGAP auf den Plan. Deren Empfehlung:   

    „Im Fall eines Wahlsiegs von Trump sollten sie (die europäischen Regierungen) auf seinen transaktionalen Politikstil eingehen, aber deutlich machen, dass sie keine Verhandlungslösungen akzeptieren … Deutschland und die europäischen Regierungen müssen ihre Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine verstärken, beschleunigen und verstetigen. … Zugleich ist es entscheidend, die europäische Bevölkerung weiterhin davon zu überzeugen, dass die langfristige Unterstützung einer freien und unabhängigen Ukraine im eigenen Interesse liegt.“

    Dass die „langfristige Unterstützung“ darauf hinausläuft, den täglichen qualvollen Tod und die Verstümmelung Abertausender Mitmenschen zu finanzieren, kümmert GDAP-Schreibtischkrieger nicht. Aber auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ihrer „Expertise“   – 18. Juni 2024   – war von russischer Angriffsgefahr für Westeuropa förmlich noch keine Rede. Im Gegenteil: Es galt das Wort des damaligen NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg:

    „Wir stellen keine direkten Drohungen (aus Russland) gegenüber einem der Bündnismitglieder fest … Nach dem Ende der Feindseligkeiten (in der Ukraine) kann Russland seine Stärke wiederherstellen, aber das bedeutet nicht, dass wir einer direkten Bedrohung… ausgesetzt sind.

    Der Zeitrahmen-Konstrukteur

    Dem DGAP-„Experten“ Christian Mölling blieb es vorbehalten, zu konkretisieren, was der „kriegstüchtig“-Pistorius gemeint haben könnte: Mölling nannte erstmals einen Zeitrahmen („sechs bis acht Jahre“) für den Beginn eines russischen Angriffskriegs und fantasierte die Notwendigkeit herbei, die Bevölkerung kriegsbereit zu machen. 

    Mölling hatte sich nicht mal 2023 vom Milliarden-„Wumms“ für die Bundeswehr ruhigstellen lassen:  

    Das, was an „Kriegsniveau, Kriegsfähigkeit oder Verteidigungsfähigkeit“ notwendig sei, um Russland von einem Angriff abzuhalten oder im Angriffsfall bereits an der Nato-Grenze stoppen zu können, sei zurzeit nicht gegeben. Es fehle an Material, Soldaten und vielen Kleinigkeiten“.

    Der Mann weiß, dass er mit seinem Alarmismus Kohle machen kann, ob bei der staatlich finanzierten Stiftung für Wissenschaft und Politik, beim German Marshall Fund of the United States, bei der ebenfalls staatlich und überdies von der Rüstungsindustrie finanzierten Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik oder neuerdings bei der Bertelsmann Stiftung.

    Auszug aus dem DGAP Policy Brief:

    „Das Fenster zu einem möglichen russischen Angriff öffnet sich, sobald Russland den Eindruck hat, ein Angriff, etwa im Baltikum, könnte erfolgreich sein … Experten und Geheimdienste schätzen, dass Russland sechs bis zehn Jahre brauchen wird, um seine Armee so weit wiederaufzubauen, dass es einen Angriff auf die NATO wagen könnte.“

    Reine Behauptungen. Nicht auf Fakten gestützt, sondern auf „opportune Zeugen“,  „Experten“ und „Erkenntnisse“ der Geheimdienste. Keine Analyse, sondern eine Berufung auf die Schwarmdummheit. 

    Angriff als beste Verteidigung

    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, Kernstück des zensur-industriellen Komplexes, bot sich als der gegebene Tummelplatz für Hetzer und Kriegstreiber an. Ihr „Wir müssen kriegstüchtig werden, in ein paar Jahren kommt der Russe,“ wurde zum Ohrwurm. Der ranghöchste deutsche Soldat, Generalinspekteur Carsten Breuer, knapp 60 Jahre alt, wäre vor seiner Pensionierung wohl gerne wenigstens kurz noch mit von der Partie; er zog daher den Beginn für Iwans Angriff ein wenig vor. „Fünf bis acht Jahre“. Und ließ keinen Zweifel dran aufkommen, dass er es krachen lassen möchte:  

    „Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen, ist nicht mehr genug.“ 

    Sondern? Selbst angreifen, um endlich nicht mehr nur über Verteidigungsbereitschaft quatschen zu dürfen? Jawoll, Herr General! Feuer! 

    Der Mann ist bloß fleischgewordener Zeitenwende-Geist. Kanzlerkandidat Friedrich Merz:

    „Es ist nämlich ein Krieg gegen Europa und nicht nur ein Krieg gegen die territoriale Integrität der Ukraine“ … ein Krieg auch gegen unser Land, der täglich stattfindet: mit Angriffen auf unsere Datennetze, mit der Zerstörung von Versorgungsleitungen, mit Brandanschlägen, mit Auftragsmorden mitten in unserem Land, mit der Ausspähung von Kasernen, mit Desinformationskampagnen …“ (s. dazu: David Goeßmann, „Was steckt hinter dem Vorwurf der hybriden Kriegsführung Russlands gegen Europa?“)           

    Erst im Oktober vorigen Jahres wollte Hassredner Merz Russlands Präsident Putin ein Ultimatum stellen:

    „Wenn das nicht aufhört mit den Bombardements, dann ist der erste Schritt der: Reichweiten-Begrenzung (für ukrainische Raketenangriffe auf Russland) aufheben. Und der zweite Schritt der, dass wir die ›Taurus‹ (deutsche Rakete mit großer Reichsweite und Sprengkraft) liefern … Und dann hat Putin es in der Hand, wie weit er diesen Krieg noch weiter eskalieren will.“

    Ob er auch noch als Bundeskanzler den Maulhelden spielt wird, müssen wir leider abwarten. Vielleicht ermannt sich jemand aus seiner Umgebung und macht ihn darauf aufmerksam, dass Putin eine Taurus-Lieferung an Kiew als deutsche Kriegserklärung wertet und „entsprechend“ reagieren will   – völkerrechtlich absolut korrekt. Vielleicht erinnert sich Merz auch daran, erst kürzlich von einer russischen Haselnuss gelesen zu haben, deren Wirksamkeit weltweit beeindruckt. Vielleicht.

    Kriegsplaner

    Russland droht der EU nicht mit Krieg. Das bestätigen zahlreiche hochrangige Experten, zum Beispiel US-Chefunterhändler Steve Wittkoff: „Ich habe das Gefühl, Putin will Frieden.“ Der deutsche Ex-Generalinspekteur Harald Kujat hält Behauptungen von einem bevorstehenden russischen Angriffskrieg für „Unsinn“.  Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder: absurd. Ex-Oberstleutnant Jochen Scholz: Standardlüge. Ex-Oberst Wolfgang Richter:

    „Wenn Russland tatsächlich das Mittel Krieg wahrnimmt zum Erreichen politischer Ziele, warum soll es bis 2029 warten?

    Tja. Warum? Weil Russland an einem Krieg gegen Rest-Europa gar kein Interesse hat. Der italienische Ex-Ministerpräsident Conte nennt deshalb das europäische Hochrüstungsprogramm „eine totale Geldverschwendung.

    Deutschland und die EU haben für Russland keinen Reiz: gigantische Schuldenberge, schrottreif gesparte Infrastruktur, keine nennenswerten Ressourcen von irgendwas. Eine Region, deren politische Vorturner von ihrem wichtigsten „Verbündeten“, der US-Regierung, offen als antidemokratisch verachtet, als Schmarotzer bezeichnet und auf den Topf gesetzt werden.

    Gute Frage an uns alle:

    „Wie weiter in einem Land, das dabei ist, zum Selbstbedienungsladen korrupter Regenten und Noch-nicht-Regenten zu verkommen? 

    Unsere politischen, journalistischen, akademischen und militärischen Krawallbrüder und -schwestern sind nur Tonverstärker mit W-LAN zum Schattenreich der Geldelite. Der ist vollkommen gleichgültig, was aus den Westeuropäern wird. Sie ist sozial abgehoben, international abgesichert und rechtzeitig offshore, bevor es kracht. Es würde ihr Stellvertreterkrieg. Sein Ziel und zugleich angelsächsischer Wunschtraum: Deutschland zerstört und Kontinentaleuropas Wirtschaft für lange Zeit am Boden.

    Nicht Russland droht mit Krieg gegen Westeuropa. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Deutsche und einige andere Westeuropäer wollen und planen Krieg gegen Russland.

    Anmerkung der Autoren:

    Unsere Beiträge stehen zur freien Verfügung. Wir schreiben nicht für Honorar, sondern gegen die „mediale Massenverblödung“ (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden vom Verein „Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtlicher Medien e.V.“ dokumentiert: https://publikumskonferenz.de/blog



    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acym&ctrl=fronturl&task=click&urlid=89&userid=3998&mailid=2680


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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