19.02.2022

Palästina-Institut für öffentliche Diplomatie

fmep.org

Das Palestine Institute for Public Diplomacy (PIPD) und seine digitale Plattform Rābet versuchen, die kollektive Sumud der Palästinenser – Arabisch für "Standhaftigkeit" – als globale, intersektionale Bewegung für Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Rechte für alle zu stärken. PIPD ist eine unabhängige Nichtregierungsorganisation, die darauf abzielt, Diskurs und Politik mit Bewegungen und Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt durch das Engagement und die Interessenvertretung der Menschen zu verändern. PIPD hat seinen Sitz in Palästina und wird von einem Gremium prominenter Palästinenser aus dem Privatsektor, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft geleitet.


Zitat: Unter seinen vielen Aktivitäten bringt PIPD Palästina und palästinensische Geschichten durch Originalproduktionen in die Welt, um zu informieren, zu erziehen, zu mobilisieren und zu unterhalten. Diese Medieninterventionen reagieren auf dringende Entwicklungen und Ereignisse in Palästina und feiern auch die palästinensische Kultur und Geschichte. Eine wichtige PIPD-Initiative führte zu Palestine VR - einer einzigartigen Telefon-App und einem Portal, das Benutzer für Bildungsreisen zu wichtigen Orten in Palästina nach Palästina bringt, um die täglichen Realitäten der Palästinenser besser zu verstehen.


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Weiteres:



RESSOURCE

Zu Israels Erklärung palästinensischer Menschenrechtsgruppen als "terroristische Organisationen"


fmep.org, 26. Oktober 2021

Am 22. Oktober 2021 erklärte die israelische Regierung sechs palästinensische Menschenrechtsgruppen zu "Terrororganisationen" – eine Bezeichnung, die die Gruppen effektiv verbietet, ihre Arbeit nach israelischem Recht kriminalisiert und es Israel ermöglicht, Vermögenswerte zu beschlagnahmen, Mitarbeiter zu verhaften, die Finanzierung zu verbieten und öffentliche Bekundungen der Unterstützung und Solidarität zu bestrafen. Mit dieser Terrorbezeichnung hat die israelische Regierung ihre langjährigen Bemühungen verstärkt, die palästinensischen Organisationen zu zerschlagen, die Israels anhaltende Verletzungen der palästinensischen Menschenrechte dokumentieren und versuchen, Israel zur Rechenschaft zu ziehen.

Im Folgenden finden Sie eine Liste der FMEP-Ressourcen (einschließlich Podcasts, Webinare und mehr), die die Auswirkungen dieser Erklärung analysieren.


  • Podcast (14.01.22): "Israel versucht und scheitert erneut, palästinensische NGOs mit dem Terrorismus zu verbinden" mit Oren Ziv, Fotojournalist, Gründungsmitglied des Fotografiekollektivs Activestills und Redakteur für Local Cal, im Gespräch mit Lara Friedman von FMEP.
  • (16.11.21) Geldgeber für Palästina (einschließlich FMEP): Offener Brief zur Verteidigung der Demokratie und der Rechte der palästinensischen Zivilgesellschaft Pressemitteilung, einschließlich:

    "Die zynische Bewaffnung von Anti-Terror-Gesetzen stellt eine existenzielle Bedrohung sowohl für palästinensische Menschenrechtsverteidiger als auch für diejenigen dar, die die Menschenrechte weltweit verteidigen", sagte Lara Friedman, Präsidentin der Foundation for Middle East Peace, einer philanthropischen Organisation, die sich für eine gerechte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts einsetzt. "Die Breite der Unterzeichner dieses Briefes unterstreicht die gemeinsame Anerkennung der Geldgeber für die Dringlichkeit, diese gefährliche Taktik in Frage zu stellen, und für die moralische Verpflichtung, Partner vor Ort zu verteidigen, die im Wesentlichen zum Angriff herausgegriffen wurden, weil sie ihre Arbeit zur Verteidigung der Menschen- und Bürgerrechte zu gut geleistet haben."

  • Podcast (9.11.21): "Israels Anti-Terror-Gesetz und Pegasus terrorisieren palästinensische Menschenrechtsverteidiger", mit Ubai Aboudi, Direktor des Bisan Center for Research and Development, im Gespräch mit Lara Friedman von FMEP.
  • Webinar (05.11.21): "The Terrorism Smear: Israel's Move to Shut Down Palestinian Human Rights Work", mit den führenden Menschenrechts- und Bürgerrechtsexperten Jamil Dakwar (ACLU), Rabea Eghbariah (Adalah) und Dima Khalidi (Palestine Legal), zusammen mit Lara Friedman, Erörterung der Arbeit der angegriffenen palästinensischen NGOs, des Kontexts und der Auswirkungen dieser Terrorbezeichnung, der Reaktionen von Regierungen und NGOs in den USA und der EU sowie der Erwartungen an die Auswirkungen.
  • Churches for Middle East Peace webinar (11/5): Unpacking the Designation of Six Palestinian NGOs as Terrorist Organizations, mit CMEP Executive Director, Rev. Dr. Mae Elise Cannon im Gespräch mit Lara Friedman, Präsidentin der Foundation for Middle East Peace, und Mike Merryman-Lotze, Direktor des Israel/Palästina-Programms im American Friends Service Committee.
  • Podcast (04.11.21): "Geheimes israelisches Dossier liefert keinen Beweis dafür, palästinensische NGOs zu 'Terroristen' zu erklären" mit dem Journalisten Oren Ziv und Sarah Anne Minkin von FMEP
  • Podcast (03.11.21): "Terror Designations — Israeli Capital Punishment for Palestinian NGOs" mit dem Menschenrechtsanwalt Michael Sfard und Lara Friedman
  • Podcast (2.11.21): "Zeig uns die Beweise" mit der Menschenrechtsanwältin und Knesset-Abgeordneten Gaby Lasky mit dem FMEP Non-Resident Fellow Peter Beinart
  • Webinar (29.10.21): "Israels Einstufung von sechs palästinensischen NGOs als "Terroristen": Kosten und Konsequenzen== Weblinks ==== Einzelnachweise Spezielles Webinar mit Vertretern der sechs anvisierten palästinensischen NGOs: Ubai al-Aboudi (Bisan Center for Research and Development), Fuad Abu Saif (Union of Agricultural Work Committees), Sahar Francis (Addameer), Shawan Jabarin (Al-Haq), Tahreer Jaber (Union of Palestinian Women's Committees), Khaled Quzmar (Verteidigung für Kinder-International). Diese Veranstaltung, die von Khaled Elgindy von MEI und Lara Friedman von FMEP mitmoderiert wurde, wurde von FMEP gemeinsam mit dem Middle East Institute (MEI), der Carnegie Endowment for International Peace, Democracy for the Arab World Now (DAWN), Century International, der International Crisis Group (ICG), Human Rights Watch (HRW), dem Carter Center und dem Center for Constitutional Rights (CCR) gesponsert.
  • Podcast (29.10.21) mit Shawan Jabarin, Generaldirektor von Al Haq, mit FMEP Non-Resident Fellow Peter Beinart, "Spotlight on Al Haq"
  • Podcast (27.10.21) mit dem preisgekrönten palästinensischen Journalisten Daoud Kuttab mit Lara Friedman von FMEP: "Using 'Terrorism' Charges to Target NGOs: Lessons from the Case of Mohamed Halabi"
  • Podcast (26.10.21) mit Omar Shakir (Human Rights Watch) und Lara Friedman von FMEP: "Not Without Precedent: Unraveling the History of Israel's Escalating War on Palestinian Solidarity Work"
  • Podcast (22.10.21) mit Sarit Michaeli (B'Tselem), Inès Abdel Razek (PIPD) und Lara Friedman von FMEP: "Israel declares War on Palestinian Human Rights Defenders"
  • Lara Friedmans Kommentar (22.10.21) zur israelischen Bezeichnung palästinensischer NGOs als Terroristen: "Israel bewegt sich, um einen Ansatz zu bewaffnen, den ich seit langem als "6 Grad terroristische Kontamination" bezeichnet habe - Israel erklärt führende palästinensische NGOs zu PFLP-Partnern. Bei diesem "6-Grad-of-Terrorist-Contamination"-Ansatz geht es NICHT darum, Terrorismus ins Visier zu nehmen. Es geht darum, palästinensische NGOs zu schließen, die die israelische Politik in Frage stellen - NGOs, von denen niemand ernsthaft behauptet, dass sie tatsächlich an Terror beteiligt sind / terror unterstützen / anstiften / finanzieren. Dieser Ansatz wird seit langem von Israel und einigen seiner Verteidiger gegen bekannte, hoch angesehene NGOs wegen der Beteiligung an Aktivitäten aufgegriffen, die nach keiner Definition als Terrorismus oder als direkt von einer terroristischen Gruppe oder als Begünstigung einer terroristischen Gruppe bezeichnet werden können. Und um es klar zu sagen: Israel und einige seiner Verteidiger haben lange versucht, diesen 6-Grad-Ansatz als Wunderwaffe zu nutzen, um alle NGOs zu delegitimieren und zu zerstören, die es wagen, Daten über israelische Verletzungen der palästinensischen Rechte zu sammeln / zu melden oder anzufechten (siehe: NGO Monitor)."
  • Lara Friedmans Twitter-Thread verfolgt Aussagen, Antworten und andere Ressourcen im Zusammenhang mit der israelischen Bezeichnung von 6 palästinensischen NGOs als "Terroristen", darunter von israelischen, palästinensischen und internationalen NGOs, UN- und Regierungsstimmen und anderen prominenten Stimmen (gestartet am 22.10.21, ständig aktualisiert).
  • Lara Friedmans Twitter-Thread (24.10.21) verfolgt, wie Israel den tatsächlichen Terrorismus in der Vergangenheit jüdischer Israelis in rechtem Journalismus, Aktivismus und Politik ignoriert.
  • Lara Friedmans Twitter-Thread (23.10.21), der dokumentiert, wie illiberale Regierungen auf der ganzen Welt "Terrorismus"-Anklagen erheben, um Menschenrechtsverteidiger und den zivilgesellschaftlichen Sektor anzugreifen.


Info: https://fmep.org/resource/on-israels-declaration-of-palestinian-human-rights-organization-as-terrorist-groups

19.02.2022

Media LabFatale Schlagseite

tagesspiegel.de, 19.02.2022, 14:12 Uhr, MARLIS PRINZING

Die Corona-Spaziergänge sind 95 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein Begriff, mehr als relevantere politische Bewegungen. Das hat auch mit Medien zu tun.


Zitat: Ausgewogen, neutral, fair sein, Gegenmeinungen zu Wort kommen lassen: Diese Absichten entsprechen wichtigen journalistischen Standards. Doch besonders bei hochpolitisierten Themen wie der Pandemie und der Erderwärmung führen sie leicht in fatale Schieflagen, in eine sogenannte „False Balance“, wenn nicht präzisierende Kriterien eingeführt werden.


Fast jeder weiß von den Spaziergängen gegen die Coronamaßnahmen, aber eine deutliche Mehrheit von 82 Prozent der über 1500 von dem Meinungsforschungsinstitut Pollytix Befragten lehnt sie ab. Die mediale Aufmerksamkeit hingegen ist hoch.Sascha Borowski, der Sprecher des Deutschen Presserats, fragt in einem Facebook-Post: „„Haben so kleine Minderheiten der Bevölkerung früher auch schon so überproportional viel Platz in der Berichterstattung erhalten wie heutzutage diese Corona-‚Spaziergänger‘?“


Solle man „diese 80 Zeilen plus Bild jeden Montag nicht eher den 85 Prozent der Menschen widmen“, die mithelfen, die Pandemie in den Griff zu bekommen? „Machen wir Medien hier wirklich alles richtig?“


Solche Fragen sind wichtige Denk- und Debattenanstöße, zumal selbst Borowski offenbar bislang im Pressekodex nicht genügend Anhaltspunkte für konkretes Handeln findet.


So verstandene Ausgewogenheit mag gut gemeint sein

Es geht um mehr als um Textlängen und Berichterstattungshäufigkeiten. Wenn hundert Forschenden, die vergleichbare Befunde vorlegen, zwei gegenübergestellt werden mit abweichenden Schlussfolgerungen, erhalten diese in der Relation mehr Aufmerksamkeit als es ihrer Bedeutung entspricht: zwei gegen 100.


So verstandene Ausgewogenheit mag gut gemeint sein, hat aber fatale Folgen: das Gefühl, die Wissenschaft sei ja unentschieden, verunsichert Bevölkerung wie Politik und verleitet zu Fehlentscheidungen auf Basis eines „Patts“, das gar nicht zutrifft.


Solche Ausgewogenheit ist mitunter auch eine Reaktion darauf, dass Journalismus (wie auch Wissenschaft) von manchen Gruppierungen pauschal verunglimpft wird, es auch deshalb nun möglichst vielen recht machen will, so aber eher das Gegenteil erreicht.


Wir benötigen ein Konzept für eine sachgerechte Ausgewogenheit. Dazu gehört, qualitativ zu gewichten, also Ereignisse und Positionen proportional zu den realen Kräfteverhältnissen und Belegbarkeiten darzustellen, sie einzuordnen (Sind es Außenseiterpositionen?) und zu kontextualisieren (Was lässt sich über die Struktur der Querdenken-Bewegung recherchieren? etc.).


Teil dieses Konzept muss auch sein, das Selbst- und Rollenbewusstsein zu stärken: Wer im Journalismus arbeitet, muss die Prinzipien, denen er folgt, und die Bedeutung seiner Aufgabe erklären können.

 

Mehr zum ThemaMEDIA LabKlima-Kontrapunkt Marlis Prinzing


Info: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/media-lab-fatale-schlagseite/28085568.html


unser Kommentar: So wird die Rechfertigung zum Weglassen unerwünschter Nachrichten zu recht konstruiert.

19.02.2022

Eine neue Phase der Propaganda gegen Russland

de.rt.com, 19 Feb. 2022 17:19 Uhr, Ein Kommentar von Wolfgang Bittner


Der Westen warnt gebetsmühlenartig vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine, obwohl es dafür keine Anzeichen gibt und Russland dies stets bestreitet. Indes gibt es Indizien, dass der Putsch von 2014 lange vorbereitet wurde. Doch warum dieser Fokus auf die Ukraine?


Zitat: Die Auseinandersetzungen in der Ostukraine spitzen sich nach einer wahnsinnigen Hetzkampagne und Kriegspropaganda, die sich inzwischen über Wochen hinzieht, immer mehr zu. Natürlich kann man dabei die Vorgeschichte nicht außer Acht lassen. Denn es gibt Indizien dafür, dass der Regime Change von 2014 über Jahre hinweg von den USA vorbereitet worden war, um die Ukraine aus dem russischen Einflussbereich und dem Wirtschaftsverbund mit der Russischen Föderation herauszubrechen. Die Ukraine war von den USA nach dem inszenierten Putsch sozusagen auf kaltem Wege übernommen, aufgerüstet und gegen Russland in Stellung gebracht worden.


Der Spiegel entdeckt: NATO-Osterweiterung doch ein gebrochenes Versprechen




Meinung

Der Spiegel entdeckt: NATO-Osterweiterung doch ein gebrochenes Versprechen






Die überwiegend russisch sprechende ostukrainische Bevölkerung in den Gebieten Donezk und Lugansk hatte damals nach dem Putsch zuerst lediglich mehr Autonomie innerhalb der Ukraine gefordert. Aber der neue Machthaber Petro Poroschenko, eine Marionette der USA, hatte Panzer in den Donbass geschickt – das war der Beginn des Bürgerkrieges. So sollte ein innerstaatlicher Konflikt mit militärischen Mitteln gelöst und – offenbar im Sinne der USA – ein Brandherd vor der Tür Russlands geschaffen werden. Die Ostukrainer hatten nicht aufgegeben und sich der Unterstützung aus Russland versichert, das aber bisher nicht militärisch eingriff.


Jetzt spitzte sich die Lage dermaßen zu, dass die Gefahr eines Flächenbrandes entsteht, der sich auf ganz Europa ausbreiten könnte. Es sieht danach aus, dass die neu aufgerüstete ukrainische Armee mit ihren Hilfstruppen einen Großangriff auf Donezk und Lugansk plant, um Russland zu provozieren und in den Krieg hineinzuziehen. Bekanntlich sind nationalistische Freiwilligenbataillone, US-Söldner und sogenannte Militärberater beteiligt, die den Krieg befeuern.


Will der Westen wirklich Krieg? Es ist Zeit für echte Staatskunst anstelle von Posieren




Meinung

Will der Westen wirklich Krieg? Es ist Zeit für echte Staatskunst anstelle von Posieren






Aber die westliche Propaganda – die sich ins Unerträgliche steigerte – dreht wieder einmal die Tatsachen um und warnt vor einem russischen Angriff, obwohl Präsident Wladimir Putin das mehrmals zurückwies. Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron hatten die Wogen bei ihren Gesprächen mit Putin bereits etwas glätten können, doch in diesem Moment schaltete sich sofort US-Präsident Joe Biden ein und korrigierte die Zielrichtung. Er telefonierte mit Scholz und Macron, und die Situation kippte erneut.


Es ist offensichtlich, dass in letzter Minute die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 verhindert werden soll, aber letztlich geht es darum, Russland auf jede erdenkliche Weise den westlichen Kapitalinteressen zu öffnen und dem monopolistischen Anspruch der USA zu unterwerfen. Dafür finden sich beflissene Helfer wie Annalena Baerbock, Norbert Röttgen und andere Atlantiker. Die Welt befindet sich seit Wochen in einem Ausnahmezustand, und es ist zu hoffen, dass es keinen Krieg der westlichen Allianz mit Russland gibt. Denn das wäre tödlich.


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.


Der Schriftsteller und Publizist Dr. jur. Wolfgang Bittner lebt in Göttingen. Von ihm erschienen 2014 "Die Eroberung Europas durch die USA", 2019 "Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen" sowie "Der neue West-Ost-Konflikt" und 2021 "Deutschland – verraten und verkauft. Hintergründe und Analysen".

Mehr zum Thema - Die Ukraine als Pitbull der USA gegen Russland


Info: https://de.rt.com/meinung/131922-eine-neue-phase-der-propaganda-gegen-russland




Weiteres:



Selenskij malt sich in München eine Welt zusammen


de.rt.com, 19. Feb. 2022 19:33 Uhr

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij war am Sonnabend Gast auf der Münchener Sicherheitskonferenz und hat dort eine Rede gehalten. Mit Forderungen, Drohungen und Showeinlagen.


Eine Analyse von Anton Gentzen

Angeblich steht sein Land unmittelbar vor einem Einmarsch russischer Truppen. Die Zeit nach München zu reisen und dort eine Ansprache an die Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz zu halten, hatte Präsident Selenskij dennoch.


Überraschend oder neu war an der Rede letztlich nichts: Dieselbe Mischung aus Vorwürfen an die "westlichen Partner der Ukraine" und Forderungen, vorgetragen mit Mimik und Stimmlage eines bockigen kleinen Kindes.


Baerbock: Keine Waffen an die Ukraine – wegen Rolle Deutschlands im Zweiten Weltkrieg





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Die Politik des Appeasements führe zu nichts, belehrt Selenskij die Zuhörer und wirft dem Westen Komplizenschaft mit Russland vor. Die Sicherheitsarchitektur der Welt sei obsolet und die anderen Länder reite "Egoismus, Arroganz und Unverantwortlichkeit". Die fünftausend Helme, setzt er nach, seien keine "milde Gabe, um die man gebettelt habe" und für die dankbar sein müsse, die Ukraine verteidige schließlich Europa und den Westen gegenüber dem russischen Aggressor.


Er spricht über Kinder, die unter Artilleriebeschuss zur Schule laufen, und über zerstörte Schulgebäude. Diese Bilder kennt die Welt vornehmlich aus dem abtrünnigen Teil des Donbass. Dort sind 80 und mehr Prozent der zivilen Opfer des ukrainischen Bürgerkrieges zu verzeichnen, getötet vom Beschuss durch die ukrainischen Regierungstruppen. Selenskij, der all das bestens weiß, erweckt bewusst den Eindruck, als seien dies Bilder aus dem ukrainisch kontrollierten Teil der Region.


Nicht alles in der Rede ist aber gelogen: "Nicht der Flughafen in München liegt in Trümmern, sondern der in Donezk", sagt der ukrainische Präsident – und das ist die Wahrheit. Ob sich jedoch einer der Anwesenden in dem Münchner Nobelhotel oder zuhause im Livestream in diesem Moment fragt, wessen Artillerie das erst zur Europameisterschaft neu gebaute Terminal in Donezk so zugerichtet hat?


Ein Schelm, wer Übles denkt: Erste ukrainische False Flag über "Beschuss" eines Kindergartens




Meinung

Ein Schelm, wer Übles denkt: Erste ukrainische False Flag über "Beschuss" eines Kindergartens





Selenskij malt sich die Welt, wie sie ihm gefällt, und sie gefällt ihm schwarz-weiß: hier der Aggressor Russland, da das unschuldige Opfer, die Ukraine. Kritische Fragen muss er nicht fürchten. Niemand wird ihn fragen, wie es um die Menschenrechte und Bürgerfreiheiten in seinem Land bestellt ist. Daher kann er bedenkenlos die angeblichen Menschenrechtsverstöße auf der Krim anprangern. Keiner wird ihn nach dem Schicksal der willkürlich abgeschalteten ukrainischen Fernsehsender fragen, und so kann er in München ein Bild der Ukraine als Bastion der Demokratie und der Freiheit zeichnen.


Fehler oder Fehlverhalten auf der eigenen Seite leugnet Selenskij rundum. Alle von den Minsker Verträgen vorgesehenen Gesetzesentwürfe habe man längst vorgelegt, die Welt nehme sie nur nicht zur Kenntnis. Was im abtrünnigen Teil des Donbass geschieht? Nichts als Provokation und zynisches Schauspiel, meint der Präsident, der für sich in Anspruch nimmt, auch der Präsident der Ostukrainer zu sein: 

"Das, was etwa gestern gezeigt wurde, in den vorübergehend besetzten Gebieten – irgendwelche Geschosse, dass sie von unserer Seite angeflogen gekommen seien, und dass etwas davon in der Region Rostow eingeschlagen sein soll – das ist alles Provokation, das ist alles reinster Stunk: Da gibt es keinerlei Todesopfer, niemand ist verwundet! Das ist schlicht Zynismus auf derartigem Niveau, dass sie sich selbst sprengen, sich selbst beschießen. Es wäre auch nicht das erste Mal, beginnend im Jahr 2014 – dass die Waffen gewendet werden und sie selber auf ihr eigenes … vorübergehend besetztes Territorium schießen, ich meine damit, sie schießen auf das Territorium, das sie kontrollieren."

"Sie" sprengen sich selbst in die Luft und beschießen sich selbst – auch das ist nichts Neues. Ukrainische Rhetorik seit 2014.


Dann kommen seine Forderungen: Präventive Sanktionen gegen Russland, Europa soll seinem Land den Beitritt in die EU versprechen und die NATO konkrete Schritte zur Aufnahme der Ukraine in das Bündnis unternehmen. Ein "Recht auf Wahrheit" haben die Ukrainer, "offene Türen sind gut, aber wir brauchen offene Antworten". Die Wortspiele gehen ihm so glatt von der Zunge wie früher die auswendig gelernten Pointen in seiner Comedy-Show.


Gegen Russland: Klitschko zieht persönlich in den Krieg






Gegen Russland: Klitschko zieht persönlich in den Krieg






Die Ukraine sei es, die ein Recht habe, Sicherheitsgarantien einzufordern. Deshalb verlange er hier und jetzt, dass sich die Garantiestaaten des Budapester Memorandums versammeln und ihre Sicherheitsgarantien einlösen. Zum letzten Mal fordere er dies. Was, wenn die Forderung nicht erfüllt wird? Dann seien die Vereinbarungen von Budapest hinfällig.


Eine unverhohlene Drohung mit ukrainischen Atomwaffen ist dies, man habe ja früher das drittgrößte Arsenal nuklearer Waffen besessen und sei technisch jederzeit in der Lage es wieder zu werden.


Damit sie auch niemand vergisst, wiederholt Selenskij seine Forderungen, zum Mitschreiben so zu sagen: 

- Eine klare europäische Perspektive.

- Eine Zeitlinie für die Vollmitgliedschaft in der NATO.

- Ein Paket präventiver Sanktionen gegen Russland. Sofort.

- Die energetische Integration der Ukraine in die EU. Sofort. 

"Wir brauchen die Sanktionen nicht, nachdem unser Land zerbombt wurde oder keine Grenzen mehr hat", 

kommt er später noch einmal auf die Forderung nach Sanktionen zu sprechen. Unverkennbar, dass sie ihm das Wichtigste sind. North Stream 2 erwähnt er in München allerdings nicht ausdrücklich.


Ein paar Lacher und verhaltenen Applaus erntet Selenskij für eine spontane Comedy-Einlage: Die Übersetzung funktioniere nicht mehr, sagt er plötzlich und nimmt die Kopfhörer ab:

"Ich brauche neue. Muss ein Cyberangriff sein. Sie sehen, Russland ist nicht hier, aber es ist hier." 

Hatte er denn Angst, nach München zu kommen?

"Warum sollte ich, hier sind doch Freunde."

"Nein, nein",unterbricht die Moderatorin, "ich meinte, das Haus in dieser Situation ohne Aufsicht zu lassen."

"Es ist in guten Händen und ich habe dort heute gut gefrühstückt",

antwortet der Präsident und zieht von dannen. Zu Treffen mit "wichtigen Partnern", wie er sagt.


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.


Mehr zum Thema - Live-Ticker zur Ukraine-Lage


Info: https://de.rt.com/international/131929-selenskij-lugt-sich-in-munchen-eine-welt-zusammen



Weiteres:



Wolfgang Ischinger und die Münchner Sicherheitskonferenz


aus e-mail von Doris Pumhrey, 19. 02. 2022, 20:43 Uhr


https://de.rt.com/inland/131878-hat-wolfgang-ischinger-indirekt-an/

19.2.22

*Hat Wolfgang Ischinger indirekt an der Münchner Sicherheitskonferenz verdient?*


Die Münchner Sicherheitskonferenz 2022 wurde von ihrem langjährigen Präsidenten, dem früheren Diplomaten Wolfgang Ischinger, am 18. Februar eröffnet. Wie es seit Längerem hieß, voraussichtlich zum letzten Mal.

Nun kam heraus, dass Ischinger über Jahre an der Konferenz verdient haben soll.


Seit 14 Jahren leitet Wolfgang Ischinger, ein Ex-Diplomat, der mit Genehmigung der Bundesregierung seinen Botschafter-Titel weiter führen darf, die Münchner Sicherheitskonferenz. Seit Längerem war klar, dass die MSC, wie die Konferenz sich gerne nach ihrer englischen Bezeichnung abgekürzt, zum letzten Mal von ihrem langjährigen Präsidenten geleitet werden soll. Als Nachfolger des 75-jährigen Schwaben ist Christoph Heusgen vorgesehen, der frühere deutsche Vertreter bei den UN und außenpolitische Berater von Angela Merkel.


*Nur ein "Ehrenamt"?*


In dieser Woche sind Presseberichte erschienen <https://www.rnd.de/politik/muenchner-sicherheitskonferenz-wolfgang-ischinger-im-zwielicht-7ZGUCB37KREWTBC42D5MSG223Y.html>,

denen zufolge Ischinger, der stets behauptet hatte, seine Leitungsfunktion nur "ehrenamtlich" auszuüben und für seine Tätigkeit lediglich eine "Aufwandsentschädigung" zu erhalten, zumindest indirekt an der von ihm geleiteten Konferenz verdient haben könnte. Wie der /Spiegel/ schreibt <https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wolfgang-ischinger-der-chef-der-muenchner-sicherheitskonferenz-und-seine-diskreten-geschaefte-mit-den-maechtigen-a-733eac53-e114-4cf6-8f19-25885bca8be2>, liegen ihm vertrauliche Unterlagen vor, die zeigen, wie Ischinger über seine eigene Beratungsfirma an der Konferenz verdient habe.


Konkret geht es um das Unternehmen "Agora Strategic Group", dessen Mitgründer Ischinger 2015 gewesen ist. An der Firma soll er über einen Treuhänder heute 30 Prozent halten. Aus den Dokumenten soll hervorgehen, dass "Agora" der deutschen Rüstungsfirma Hensoldt angeboten habe, Entscheidungsträger "aus dem Teilnehmerkreis der MSC" für die "Durchführung eines Side Events" auszuwählen. Unter "Side Events" versteht man die Hinterzimmertreffen, die am Rande der Konferenz stattfinden.


Sollten die Berichte zutreffen, hätte Ischinger an der Vermittlung von Kontakten und Terminen verdient. Hinzu kommt, dass Ischinger als Präsident der MSC quasi über die Teilnahme der Gäste einzeln entscheiden konnte. Der /Spiegel/ formuliert:


/"Doch die Konferenz mag noch so staatstragend wirken, tatsächlich ist es eine private Veranstaltung. Jeder Teilnehmer war ein 'persönlicher Gast' von Ischinger, der Konferenzchef entschied, wer teilnehmen darf oder nicht."/


Wichtig ist zudem, dass die Firma Hensoldt Verteidigungselektronik herstellt. Zu ihren Produkten zählen das Radar für Kampfjets und Überwachungskameras für Drohnen. In der Praxis soll "Agora" für erfolgreiche Lobbyarbeit Provisionen verlangt haben.


Nun ist die Beteiligung an "Agora" nicht Ischingers einzige Firmenbeteiligung. Laut /Spiegel/ hält Ischinger auch Aktien an Hensoldt und soll dort zudem bis 2018 noch einen Aufsichtsratsposten bekleidet haben.


*Undurchsichtige Strukturen*


Das /Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)/ spricht demnach auch von "verschachtelten Strukturen", die /"bewusst so konstruiert worden [seien], dass er von der Konferenz indirekt profitierte, ohne dass man ihm dies direkt nachweisen konnte."/


Diese Beziehungen reichen über den Treuhänder Ischingers, Kurt Lauk, der laut /RND/ viele Jahre Präsident des CDU-nahen "Wirtschaftsrates Deutschland" war, wieder in Wirtschafts- und politische Kreise. Der /Spiegel/ wies auf den Umstand hin, dass Ischinger "sich öffentlich zu Themen äußert, die Interessen von Hensoldt berühren". So habe er in einem /Tagesspiegel/-Interview

<https://www.tagesspiegel.de/politik/ischinger-uebt-scharfe-kritik-an-spd-blockade-alle-welt-beschafft-sich-drohnen-bloss-wir-nicht/26730088.html> gefordert, dass Deutschland eine größere Anzahl von Drohnen für die Bundeswehr anschaffen solle. Ischinger habe jedoch verschwiegen, dass er im Aufsichtsrat eines Zulieferbetriebes für die Drohnenproduktion gesessen hat und noch Aktien dieses Unternehmens besitzt.


*Ischinger für Waffenlieferungen an die Ukraine*


Anfang des Monats hatte Ischinger auf der Klausur der CSU-Landesgruppe dafür plädiert <https://www.youtube.com/watch?v=r-LLeU9pc9g>, dass Deutschland der Ukraine Waffen liefern solle – und zwar mit dem Argument, einen neuen "deutschen Sonderweg" zu vermeiden: Deutschland solle nicht "am Ende des Konvois" stehen. Es käme auf "Geschlossenheit und Führungskraft der EU und der NATO" an.


"Waffenlieferungen in beschränktem Umfang" an die Ukraine begründete Ischinger auch mit der Entscheidung der Regierung Schröder/Fischer vor 20 Jahren, die als Konsequenz aus der deutschen Geschichte die "Notwendigkeit" gesehen habe, "genozidartige Missetaten in und um Europa zu verhindern". Die "Stärkung der Verteidigungskraft der Ukraine" könne "ein Element" sein, das die "Abschreckungswirkung aus Moskauer Sicht hoffentlich erhöhen würde".


Der /Spiegel/ zitiert in seinem Bericht ausführlich aus den "Agora"-Papieren, die nahelegen, dass die Firma Hilfestellung beim Rüstungsexport in Krisengebiete anbieten soll. Damit könnten die formal strengen deutschen Rüstungsexportbeschränkungen unterlaufen werden.


Ischinger, der laut /Spiegel/ "auf Wunsch der damaligen Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel" zum Präsidenten der MSC berufen wurde, gründete 2008 die "Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz gGmbH".


Ischinger wurde /"alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer des gemeinnützigen Unternehmens. Die Bundesregierung förderte die Konferenz zwar weiterhin, hinzu kamen aber immer mehr Sponsoren aus der Wirtschaft, darunter Rüstungskonzerne wie der Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann. Das brachte der Konferenz den Vorwurf aus der Linken ein, sie sei eine

Lobbyveranstaltung der Waffenindustrie."/


Sollten sich die /Spiegel/-Recherchen bewahrheiten, wäre das Ausscheiden Ischingers aus seiner Funktion bei der MSC mit einem handfesten Skandal verbunden. Von der Legende des angeblich selbstlos ausgeübten Ehrenamts an der Spitze der MSC bliebe nicht mehr viel übrig. Einmal ganz

abgesehen von der merkwürdigen Verquickung von offensichtlichen Rüstungsgeschäften und einer zweifelhaften, dem Kommerz nicht abträglichen Moral, die sich auf die deutsche Geschichte beruft – und sich ausgerechnet als Konsequenz aus der Shoah und deutscher Schuld begreift. Und dabei Konflikte und Kriege buchstäblich mit zu befeuern hilft.


*Mehr zum Thema*


- Friedbert Pflüger an Wolfgang Ischinger: Hiroshima

und Nagasaki sind vergessen <https://de.rt.com/international/131757-friedbert-pfluger-an-wolfgang-ischinger/>


- Transatlantiker Ischinger: US-Atomwaffen müssen in Deutschland bleiben

<https://de.rt.com/inland/126328-sicherheitsexperte-ischinger-fordert-us-atomwaffen/>

19.02.2022

»Wir können Polen und den anderen keine Nato-Mitgliedschaft anbieten«Neuer Aktenfund von 1991 stützt russischen Vorwurf


spiegel.de, 18.02.2022, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 8/2022, Von Klaus Wiegrefe

Russland behauptet seit Jahrzehnten, die Nato-Osterweiterung verstoße gegen westliche Zusagen nach dem Mauerfall. Nun ist ein bemerkenswertes Dokument aufgetaucht.


Zitat: Vor einigen Wochen gab sich Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg überaus selbstsicher . Befragt vom SPIEGEL, ob Russland in den Neunzigerjahren zugesagt worden sei, die Nato nicht nach Osten auszudehnen, erklärte der Norweger entschieden: »Das stimmt einfach nicht, ein solches Versprechen wurde nie gemacht, es gab nie einen solchen Hinterzimmer-Deal. Das ist schlichtweg falsch.«


Wirklich?


Wie Stoltenberg sehen es viele Politiker, Militärs oder Journalisten im Westen. Die Aufnahme Polens, Ungarns und anderer osteuropäischer Länder in die Nato stehe nicht im Widerspruch zu Absprachen mit Moskau nach dem Fall der Mauer 1989. Es ist ja auch verständlich. Bei jeder passenden Gelegenheit klagt Russlands Präsident Wladimir Putin, der Westen habe mit der Nato-Osterweiterung sein Land betrogen. Wer will sich dem Vorwurf aussetzen, Putins Propaganda zu unterstützen?


Und doch ist die Version von Stoltenberg und anderen fragwürdig. Das belegt ein Vermerk aus dem britischen Nationalarchiv. Der US-Politikwissenschaftler Joshua Shifrinson hat das ursprünglich als »secret« eingestufte Dokument entdeckt. Es handelt von einem Treffen der politischen Direktoren der Außenministerien der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands in Bonn am 6. März 1991. Thema war die Sicherheit Polens und anderer osteuropäischer Staaten. Die deutsche Einheit lag gut fünf Monate zurück, ein Ende des Warschauer Paktes – des

sowjetischen Imperiums – war absehbar. Schon seit Monaten signalisierten Politiker in Warschau oder Budapest ihr Interesse am westlichen Bündnis. ie das Dokument belegt, stimmten Briten, Amerikaner, Deutsche und Franzosen jedoch überein, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Osteuropäer »inakzeptabel« sei.


Bemerkenswert ist daran die Begründung. Bonns Vertreter Jürgen Chrobog erklärte laut Vermerk: »Wir haben in den 2 plus 4 Verhandlungen deutlich gemacht, dass wir die Nato nicht über die Elbe hinaus ausdehnen. Wir können daher Polen und den anderen keine Nato-Mitgliedschaft anbieten.« In den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen hatten Bundesrepublik und DDR mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs USA, Großbritannien, Sowjetunion und Frankreich die deutsche Einheit verhandelt (lesen Sie hier die Geschichte der Verhandlungen ).


Schon seit 1993 – also lange vor Putins Regime – behaupten die Russen, eine Ausdehnung der Nato nach Osten verstoße gegen den Geist dieses Zwei-plus-Vier-Vertrags. So sah es offenkundig auch Chrobog. Dem Vermerk nach deckt sich die russische Beschwerde mit der offiziellen Position der Bundesregierung von Kanzler Helmut Kohl (CDU) und Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) 1991.


Und auch die Amerikaner sahen 1991 die Situation wohl so, wie sie heute Putin darstellt. US-Vertreter Raymond Seitz stimmte laut Vermerk Chrobog zu und sagte: »Wir haben gegenüber der Sowjetunion klargemacht – bei 2 plus 4 wie auch anderen Gesprächen – dass wir keinen Vorteil aus dem Rückzug sowjetischer Truppen aus Osteuropa ziehen werden... Die Nato soll sich weder formal noch informell nach Osten ausdehnen.«


Der neue Archivfund passt zu einer Fülle von Dokumenten aus den Monaten nach dem Mauerfall, die inzwischen vorliegen. Allerdings traf der Westen keine völkerrechtlich bindende Vereinbarung mit dem Kreml, die eine Nato-Osterweiterung ausschließt. Vielmehr handelten 1990 viele

beteiligte Politiker und Beamte auf beiden Seiten in gutem Glauben. Der damalige Kreml Herrscher Michail Gorbatschow versprach, die Demokratie einzuführen, die Menschenrechte zu achten, das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu respektieren; Gorbatschow brachte sogar die Idee ins Spiel, die Sowjetunion könnte der Nato beitreten. Das Imperium im Osten schien reformfähig. Und so wollten Kohl, Genscher und andere westliche Politiker die Nato wirklich ändern, zu einem politischen Bündnis formen und die Interessen des Kremls ernst nehmen. Zu einem Konflikt über eine Nato-Osterweiterung sollte es eigentlich nie kommen. (Mehr Hintergründe lesen Sie hier.)


Ein Randaspekt des neuen Dokuments ist da weit weniger wichtig und dennoch amüsant: Bonns Vertreter Chrobog verwechselte in seinem Statement offenbar die Elbe und die Oder. Natürlich hatte Bonn entgegen den Ausführungen des Diplomaten in den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen nie deutlich gemacht, die Nato nicht über die Elbe hinaus auszudehnen. Das geeinte Deutschland sollte laut dem Zwei-plus-Vier-Vertrag ja der Nato beitreten – womit sich diese bis zur Oder ausdehnte.


Anm.: Text wg. Bezahlschranke großteil aus e-mail von Doris Pumphrey, 19.02.2022, 20:30 Uhr


Info: https://www.spiegel.de/ausland/nato-osterweiterung-aktenfund-stuetzt-russische-version-a-1613d467-bd72-4f02-8e16-2cd6d3285295

19.02.2022

ARCHIVFUND   Was diese Notiz über die Nato-Osterweiterung tatsächlich bedeutet

welt.de, 19. Februar 2022,Stand: 09:48 Uhr, Von Sven Felix Kellerhoff

Laut einer Akte im britischen Nationalarchiv sagte ein deutscher Diplomat am 6. März 1991, die Nato nicht „ausdehnen“ zu wollen. Doch eine Bestätigung von Putins These, der Westen habe Russland „verraten“, ist das keineswegs.


Zitat: Ein im britischen Nationalarchiv entdecktes Dokument soll den Vorwurf des russischen Präsidenten Wladimir Putin stützen, der Westen habe Russland mit der Nato-Osterweiterung „verraten“. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ gestützt auf einen Fund des US-Politikwissenschaftlers Joshua Shifrinson. Es handelt sich um die Aktennotiz über ein Gespräch hochrangiger Vertreter des deutschen, des britischen, des französischen und des US-Außenministeriums in Bonn am 6. März 1991.


Was steckt wirklich dahinter?


Ein im britischen Nationalarchiv entdecktes Dokument soll den Vorwurf des russischen Präsidenten Wladimir Putin stützen, der Westen habe Russland mit der Nato-Osterweiterung „verraten“. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ gestützt auf einen Fund des US-Politikwissenschaftlers Joshua Shifrinson. Es handelt sich um die Aktennotiz über ein Gespräch hochrangiger Vertreter des deutschen, des britischen, des französischen und des US-Außenministeriums in Bonn am 6. März 1991.


In der Aktennotiz, die der „Spiegel“ als Ausriss abbildet, heißt es wörtlich: „Chrobog said we needed new ideas on how to provide for the Security of Central and East European Countries. We had made it clear during the 2+4 negotiations that we would not extend Nato beyond the elbe (sic). We could not therefor offer membership of Nato to Poland and the others.“ Übersetzt also: „Chrobog sagte, wir brauchen neue Ideen, wie wir die Sicherheit der mittel- und osteuropäischen Staaten gewährleisten. Wir haben in den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen deutlich gemacht, dass wir die Nato nicht über die Elbe hinaus ausdehnen wollen. Wir können deshalb nicht die Nato-Mitgliedschaft Polen und den anderen anbieten.“


Der ehemalige Diplomat Jürgen Chrobog bei einer Talkshow Quelle: picture alliance / ZB© picture alliance / ZBDer ehemalige Diplomat Jürgen Chrobog bei einer Talkshow Quelle: picture alliance / ZB


Seinerzeit leitete der Diplomat und spätere Botschafter sowie Staatssekretär Jürgen Chrobog das Büro von Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP), war also ein sehr enger Vertrauter des deutschen Chefdiplomaten. Das gibt einer Äußerung wie der in der Aktennotiz niedergelegten natürlich einiges Gewicht. Aber wie immer lohnt es sich, die Äußerung genau zu analysieren, bevor man sie in einer bestimmten Richtung interpretiert.


Am wenigsten bemerkenswert ist noch, dass sich Chrobog offenbar versprach und „Elbe“ sagte statt richtig, „Oder“ – deshalb setzte der offensichtlich (was bei einem professionellen Diplomaten nicht erstaunlich ist) gebildete Verfasser der Aktennotiz das lateinische Wörtchen „sic“ dahinter: üblicher Hinweis auf einen erkannten Irrtum.


Größere Bedeutung hat natürlich Chrobogs Feststellung: „Wir haben in den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen deutlich gemacht, dass wir die Nato nicht über die Elbe (gemeint: Oder) hinaus ausdehnen wollen.“ Doch was auf den ersten Blick neu und wichtig zu sein scheint, ist in Wirklichkeit lange bekannt – nämlich als die von Genscher 1990 tatsächlich zeitweise vertretene Ansicht.


Darüber kam es in jenem entscheidenden Sommer sogar im Bundeskabinett zum Streit mit Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg (CDU), der so eine Festlegung strikt ablehnte. Übrigens nicht nur aus strategischen, sondern allein schon aus formalen Gründen. Denn ein deutscher Außenminister konnte natürlich niemals bindende Aussagen für die Nato treffen.


Die Ex-Außenminister James Baker (USA), Hans-Dietrich Genscher (Bundesrepublik Deutschland), Markus Meckel (DDR) und Eduard Schewardnadse (UdSSR) im September 2000 Quelle: picture-alliance / dpa© picture-alliance / dpaDie Ex-Außenminister James Baker (USA), Hans-Dietrich Genscher (Bundesrepublik Deutschland), Markus Meckel (DDR) und Eduard Schewardnadse (UdSSR) im September 2000 Quelle: picture-alliance / dpa


1990 ging es ohnehin gar nicht um eine Osterweiterung der Nato, sondern um die Mitgliedschaft des wiedervereinigten Deutschlands im westlichen Verteidigungsbündnis. Die hatten der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow und sein Außenminister Eduard Schewardnadse zunächst verhindern wollen, dann aber doch bei der entscheidenden Runde der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten und den Siegermächten des Weltkriegs akzeptiert. Damit war die wesentliche Voraussetzung der USA erfüllt, die auf keinen Fall ein neutralisiertes Deutschland wollten.


Dazu passt, was der 1990 bis 1997 amtierende zunächst sowjetische, später russische Botschafter in Bonn, Wladislaw Petrowitsch Terechow, im Interview mit dem Osteuropa-Historiker und Gorbatschow-Biografen Ignaz Lozo vor laufender Kamera betonte: „Der Begriff Nato-Osterweiterung ist ein Begriff einer späteren Epoche“, nicht der Zeit 1990/91. Dem pflichtete ebenfalls vor Lozos Kamera der frühere Marschall der Sowjetunion Dimitri Jasow bei: „Gorbatschow hat mit mir niemals über die Nato-Osterweiterung gesprochen.“


Das bestätigte auch James Baker, der 1990 US-Außenminister war: „Es gab niemals eine Diskussion über eine Nato-Erweiterung im allgemeinen Sinn. Bei den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen wurde über die Nato ausschließlich im Zusammenhang mit der DDR gesprochen.“


Das betonte sogar Gorbatschow persönlich. Ihm sollte ja angeblich die Zusage gegeben worden sein, eine Nato-Osterweiterung nicht zuzulassen. Dabei handele es sich um einen „Mythos“, sagte Gorbatschow 2014 abermals gegenüber Lozo und vor laufender Kamera: „Es konnte so eine Vereinbarung gar nicht geben, es ging nur um das Territorium der DDR. Es hat keine Tricksereien gegeben. Alles andere sind Erfindungen, mit denen man uns, den Deutschen oder sonst wem etwas anhängen will.“

Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz 2014 Quelle: picture alliance / dpa© picture alliance / dpaWladimir Putin bei einer Pressekonferenz 2014 Quelle: picture alliance / dpa


In seinem sehenswerten ZDF-Film „Poker um die Deutsche Einheit. Wurde Russland in der NATO-Frage getäuscht?“ von 2015 und im Gespräch mit WELT wies Lozo auf zusätzliche Befunde hin, die gegen eine informelle Zusage des Westens gegen eine Nato-Osterweiterung sprechen. Erstens, dass „Russland 1994 der ,Partnerschaft für den Frieden’ beigetreten ist“. Der US-Außenminister Warren Christopher sagte aus diesem Anlass: „Alle Mitglieder dieser Partnerschaft sind potenzielle Mitglieder der Nato.“ Mitglieder dieses Programms waren neben Russland übrigens auch Polen und die drei baltischen Staaten.


Ebenfalls interessant ist das „Budapester Memorandum“ von Dezember 1994. Darin ging es um die Rückgabe der ehemals sowjetischen, in den nun aber unabhängigen Staaten Ukraine, Belarus und Kasachstan lagernden Atomwaffen an Russland. Der damalige Präsident Boris Jelzin garantierte in diesem Dokument ausdrücklich die „Unabhängigkeit, Souveränität und die bestehenden Grenzen der Ukraine“.


Indirekt widerlegte sogar Wladimir Putin selbst am 5. März 2000, ein knappes Jahr nach unter anderem Polens Beitritt zur Nato, seine späteren Behauptungen vom „Verrat“ des Westens. Seinerzeit noch als kommissarischer Präsident stellte er nämlich Bedingungen für einen Beitritt seines Landes zur Nato. Im Interview mit der BBC sagte er: „Russland muss allerdings als gleichberechtigter Partner anerkannt werden.“


Daher bilanziert Ignaz Lozo den Streit um die Nato-Osterweiterung bündig: „Wenn jemand wortbrüchig geworden ist, dann Wladimir Putin.“


Info: https://www.welt.de/geschichte/plus237005361/Archivfund-Was-die-Notiz-ueber-die-Nato-Osterweiterung-bedeutet.html (vervollständigend hier: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/was-diese-notiz-über-die-nato-osterweiterung-tatsächlich-bedeutet/ar-AAU2Top?ocid=msedgntp)


unser Kommentar: Quasi in letzter Sekunde werden jetzt historische Ereignisse und deren politische Folgewirkungen einfach neu ausgelegt.  Wo ein Wille zum Krieg ist, da findet sich auch der Weg, glauben zumindest einige der internationalen Regierungsdarsteller.

18.02.2022

Truppen-Abzug angekündigtFrüherer Top-General der Bundeswehr erklärt, was hinter Putins Kehrtwende steckt

focus.de, 16.02.2022, 12:08, FOCUS-Online-Reporter 

Angeblich ziehen sich Teile russischer Truppen von der ukrainischen Grenze zurück. Wird dadurch eine Invasion unwahrscheinlicher? Harald Kujat, Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr, nennt das Manöver einen Schachzug Putins, mit dem die USA vorgeführt werden sollen.


Zitat: Kurz vor dem Eintreffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag beim russischen Präsident Wladimir Putin in Moskau sorgte eine Meldung weltweit für Aufsehen. Laut Interfax, der ersten nichtstaatlichen Nachrichtenagentur in Russland, hat ein teilweiser Abzug von Truppen an der ukrainischen Grenze begonnen.


Ist dies der Anfang einer Entspannung in dem Konflikt, nachdem die Zeichen dort zuletzt immer mehr auf Krieg standen? Oder ist die Gefahr einer russischen Invasion nach wie vor hoch?

Noch ist unklar, wie viele Truppen Putin insgesamt von der Grenze abziehen will. Harald Kujat, Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr, hat jedoch keinen Zweifel daran, dass dies ein von Putin kühl kalkulierter Schachzug ist. „Er will, dass die Amerikaner damit ins Unrecht gerückt werden. Denn sie hatten ja vor einigen Tagen behauptet, dass die Invasion an diesem Mittwoch erfolgen würde.“ Mit einem teilweisen Truppenabzug würde Putin die USA also Lügen strafen.

 

Ex-General Kujat: "Fähigkeit zum Krieg ohne Absicht ist keine Bedrohung"

 Kujat gilt als ausgewiesener Kenner des Verhältnisses zwischen der Nato und Russland, das er selbst lange mitgestaltet hat - vor allem von 2002 bis 2005 als Vorsitzender des Nato-Militärausschusses. Was die mögliche Gefahr einer Invasion der Ukraine durch russische Truppen angeht, hält er internationale Befürchtungen jedoch für unbegründet. Denn für einen Krieg müssten grundsätzlich zwei Voraussetzungen vorhanden sein: die Fähigkeit, ihn zu führen und zu gewinnen sowie die Absicht dazu.


Harald Kujat





















dpa/Karlheinz Schindler/zb/dpabildHarald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr.


 Die Fähigkeit zu einem solchen Krieg habe Russland zweifellos, sagt Kujat zu FOCUS Online. „Aber hat das Land auch die Absicht dazu? Nein! Und die Truppenpräsenz an der ukrainischen Grenze reicht als Beleg dafür keinesfalls aus“, meint Kujat. Das hatte selbst US-Präsident Joe Biden noch vor kurzem bestätigt. „Eine Fähigkeit ohne eine gleichzeitige Absicht ergibt militärisch noch keine Bedrohung.“ Daher halte er auch nichts von dem „Kriegsgeheul“ auf internationalem Parkett.


Zu teuer und riskant: Viele Gründe sprechen gegen russische Invasion der Ukraine

 Kujat führt dafür drei Gründe an. „Erstens müsste Russland nach einer Invasion, die große Schäden hinterlassen würde, das Land wieder aufbauen. Zweitens droht die Gefahr eines Guerillakrieges, der sich über Jahre hinziehen würde. Und drittens sind in der russischen Bevölkerung die schmerzvollen Verluste im Krieg in Afghanistan noch sehr präsent.“ Dies alles, so Kujat, seien ernstzunehmende Gründe, die militärisch, politisch, finanziell und auch gesellschaftlich gegen eine militärische Intervention sprächen.


Ex-Nato-Militärausschusschef: "Putin will Ukraine als Flugzeugträger der Nato verhindern"

 Putin hat ein klares Ziel, sagt Kujat. Mit den Soldaten an der ukrainischen Grenze wolle der Kreml-Chef verhindern, dass die Ukraine ein „Flugzeugträger für die Nato wird“. Dabei begehe der Westen aus seiner Sicht immer wieder den Fehler zu behaupten, dass jedes Land selbst frei entscheiden könne, ob es Mitglied in der Nato werden wolle. „Das ist alles Quatsch. Denn diese Entscheidung hängt nicht nur von potenziellen Mitgliedsstaaten ab, sondern erfordert die Zustimmung von jedem einzelnen Nato-Staat.“


US-Präsident Biden habe jedoch inzwischen mehrfach klargestellt, dass er niemals Truppen in die Ukraine verlegen würde. „Damit würde die Nato sich einen potenziellen Krieg mit Russland in die Bündnisstaaten importieren.“ Was katastrophale Folgen für die gesamte Welt haben könnte - „inklusive des Risikos eines Nuklearkrieges“.  Dies wiederum widerspreche eindeutig der Bedingung, dass eine neue Nato-Mitgliedschaft einen „Zugewinn für die Bündnissicherheit“ bedeuten müsse.


 Und es gibt noch einen weiteren Grund, der gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine sprechen würde: der demokratische Zustand des Beitrittskandidaten. Denn die “innere Verfasstheit" muss bei jedem Beitrittskandidaten mit den demokratischen Grundprinzipien der Nato-Mitgliedstaaten übereinstimmen. Und das ist in der Ukraine nicht der Fall. Denn schon seit Jahren hätte das Land den russischen Minderheiten größere Rechte einräumen müssen, sagt Kujat.


Ukraine sollte "konsolidierte Neutralität" einnehmen und Russen mehr Autonomie garantieren

 In den vergangenen Tagen hat sich abgezeichnet, dass eine Ankündigung der Nato, auf absehbare Zeit auf einen Beitritt der Ukraine zu verzichten, eine friedliche Lösung in dem Konflikt bringen könnte. 2014 hat der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger gesagt, dass die Ukraine weder für Russland noch für den Westen zu einem „Vorposten“ werden dürfe. Kujat: „Die Ukraine sollte eine konsolidierte Neutralität einnehmen und den russischen Minderheiten mehr Autonomie gewähren.“


Außenpolitik-Experte Jäger: "Offener Krieg nicht in Putins Interesse"

 Doch welche Schritte unternimmt nun Putin? Außenpolitik-Experte Thomas Jäger von der Universität Köln ist sehr skeptisch angesichts der Rückzugs-Ankündigung. Er weiß, dass Putin der wohl erfahrenste Polit-Pokerspieler auf der internationalen Bühne ist - und hält die Informationen über den angeblichen Abzug für „dünn“. „Wir wissen nicht, welche Truppenteile betroffen sind, wohin diese sich zurückziehen und ob es vielleicht wieder nur ein taktisches Manöver ist."


Für Jäger ist offensichtlich, dass Putin den Druck nach wie vor hochhalten will. Denn eigentlich sei ein offener Krieg nicht in Putins Interesse. Der Kreml-Chef wolle die Ukraine so nah wie möglich an Russland binden, die Bevölkerung für sich gewinnen, vielleicht sogar einen pro-russische Regierung installieren. „Das erreicht man nicht mit einem offenen Krieg. Deshalb halte ich es für wahrscheinlichste Szenario, dass Putin auf hybride Kriegsführung setzt und etwa die Energieversorgung sabotiert und mit Propaganda Stimmung gegen die Regierung in Kiew macht.“


Mitarbeit: Malte Arnsperger


Info:  https://www.focus.de/politik/ausland/ex-chef-der-bundeswehr-analysiert-mit-kehrtwende-will-putin-westen-dumm-dastehen-lassen_id_53964864.html  

18.02.2022

Donezk: Evakuierung der Bevölkerung nach Russland an

aus e-mail von Doris Pumphrey, 18. Februar 2022, 14:53 Uhr


https://de.rt.com/europa/131845-chef-volksrepublik-donezk-kundigt-evakuierung/

18.2.22

*Chef der Volksrepublik Donezk kündigt Evakuierung der Bevölkerung nach Russland an


*Der Präsident der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, hat am Freitag die Evakuierung der Einwohner nach Russland angekündigt. Ihm zufolge werde der ukrainische Präsident seinem Militär bald den Befehl erteilen, eine Offensive zu starten.


Die Evakuierten würden mit allem Notwendigen versorgt, hieß es in einem Appell an die Bürger. Ferner hieß es:


/Ab heute, dem 18. Februar, wird eine zentralisierte Massenabreise der Bevölkerung nach Russland organisiert. Zuallererst werden Frauen, Kinder und Senioren evakuiert. Wir bitten Sie, uns zuzuhören und die richtige Entscheidung zu treffen. Eine vorübergehende Abreise rettet Ihnen und Ihren Nächsten das Leben und die Gesundheit./


Die Streitkräfte der Volksrepublik Donezk befinden sich laut Puschilin zwar in ständiger Kampfbereitschaft. Allerdings könne die Gesundheit und das Leben der Bürger gefährdet werden, "wenn der Feind die Siedlungen der Republik beschießt."


Nach Absprache mit Russland seien im Gebiet Rostow Plätze für die Unterbringung der Bürger bereitgestellt worden. "Sehr geehrte Landsleute, ich bitte Sie, Durchhaltevermögen und Ruhe zu

bewahren. Gemeinsam werden wir bestehen und gewinnen!", resümierte der Politiker.



https://de.rt.com/russland/131836-lawrow-zur-moglichen-invasion-russlands/

18.2.22

*Lawrow über mögliche "Invasion" Russlands: Alles Fake News und Propaganda


*In einem Interview mit RT hat der russische Außenminister Berichte über einen möglichen Einmarsch Russlands in die Ukraine als Falschnachrichten und Propaganda zurückgewiesen. Ziel solcher Behauptungen sei es, eine angeblich von Moskau ausgehende Bedrohung zu untermauern.


Russlands Außenminister Sergei Lawrow sagte dem /RT/-Korrespondenten Murad Gasdijew, dass Medienberichte über eine angebliche russische Invasion in die Ukraine Falschnachrichten sind, die zum Schmunzeln anregen:


/Ich bin mir sicher, dass Menschen, die sich auch nur ein bisschen für Außenpolitik interessieren, davon überzeugt wurden, dass es sich um Propaganda, Falschnachrichten und Erfindungen handelt. Aber Hauptsache, die Autoren dieser Falschnachrichten glauben selbst an das, was sie sagen. Das macht ihnen Spaß. Und wenn es ihnen Spaß macht – na gut, warum sollten sie es nicht tun? Aber das ruft natürlich ein Lächeln hervor./


Lawrow warf mehreren hochrangigen Regierungsvertretern vor, Ängste vor einem möglichen Krieg zu schüren. Ihm zufolge "stoßen sie täglich Vorhersagen aus". So habe die britische Außenministerin Elizabeth Truss gemeint, dass eine "Invasion" in den nächsten Monaten jederzeit stattfinden könnte. US-Außenminister Antony Blinken habe gesagt, es sei eine Frage von Wochen, vielleicht Tagen. Und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg habe eingeräumt, dass die Allianz keine Informationen über eine 100-prozentige Wahrscheinlichkeit eines Angriffes habe. In diesem Zusammenhang verwies Lawrow auch auf die US-amerikanische Tageszeitung /Politico/, die das Datum der "geplanten Invasion" bereits mehrfach geändert habe.


Laut Lawrow wolle der Westen Russland als eine Bedrohung für die Zukunft darstellen. Auch nach dem Ende der russischen Militärübungen und dem Truppenabzug werde die angebliche Bedrohung "für immer und ewig" bestehen bleiben. "Sie behaupten, dass die Gefahr auch dann bestehen bleibt, wenn Russland seine Truppen abzieht", beklagte Lawrow.


Trotz dieser Hysterie werde sich Moskau beim Thema Sicherheitsgarantien um einen ehrlichen Ansatz seitens der Vereinigten Staaten und der NATO bemühen, versicherte Lawrow. "Wir sind daran interessiert, unseren US-Kollegen und all ihren NATO-Verbündeten ausführlich zu erklären, dass wir uns nicht mit Versprechungen zufriedengeben", betonte der Minister.


Da Moskau seine Reaktion auf das Schreiben der USA und der NATO bereits veröffentlicht habe, könne nun ein Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken stattfinden, sagte er. "Daran sind wir beide interessiert. Das entspricht unseren Interessen und Plänen".



Weiteres:



Die Hysterie geht weiter....


aus e-mail von Doris Pumhrey, 18. Februar 2022, 8:18 Uhr


https://de.rt.com/europa/131805-britisches-militaer-veroeffentlicht-karte/*

**Britisches Militär veröffentlicht Karte von "Putins Invasion"


*An der Rhetorik eines baldigen Angriffs Russlands auf die Ukraine hält der Westen unbeirrt fest. Nun veröffentlichte das britische Verteidigungsministerium eine Karte, die "Präsident Putins mögliche Invasionsachse" zeigen soll.


Auf einer Karte, die das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag veröffentlichte, ziehen sich rote Pfeile über das Territorium der Ukraine. Die Grafik solle die mögliche "Achse" veranschaulichen, entlang derer sich die angebliche russische Invasion jederzeit entfalten könnte. Das britische Militär bezeichnete die Karte als "Präsident Putins mögliche Invasionsachse". Auf Twitter schrieb <https://twitter.com/DefenceHQ/status/1494315294382297091>  die Behörde:


/"Russland verfügt nach wie vor über eine bedeutende Militärpräsenz, die ohne weitere Warnung eine Invasion durchführen kann."/

Die Karte des Ministeriums zeigte sieben Pfeile, die von Russland und Weißrussland aus in die Ukraine "eindringen". Der Tweet des Ministeriums kam etwa eine Stunde nachdem die britische Außenministerin Liz Truss erklärt <https://twitter.com/trussliz/status/1494283090759458819> hatte, sie sei "sehr besorgt über die heutigen Berichte über eine verstärkte russische Aggression".


Truss fügte hinzu, dass Berichte über "angebliche ungewöhnliche militärische Aktivitäten der Ukraine im Donbass ein unverhohlener Versuch der russischen Regierung sind, einen Vorwand für eine Invasion zu erfinden". Im Anschluss an diese Meldung aus London behauptete US Präsident Joe Biden, Russland stehe "in den nächsten Tagen" vor einer Invasion.



https://www.welt.de/politik/ausland/article236976541/Ukraine-Krise-Biden-will-am-Freitag-mit-Verbuendeten-beraten.html

*01:00 Uhr – USA werfen Russland in UN-Sitzung „Fortsetzung der Fehlinformation“ vor*


Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, hat Russland vorgeworfen, sich von einer diplomatischen Lösung der Ukraine-Krise abzuwenden. Die USA hätten

gehofft, dass der stellvertretende russische Außenminister Sergej Werschinin bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Donnerstag auf die Forderung von US-Außenminister Antony Blinken eingehe, dass Russland versichern solle, dass es nicht in der Ukraine einmarschieren werde.

„Doch stattdessen war es eine Fortsetzung der Fehlinformation und der Rhetorik, die wir nach wie vor zu hören bekommen, und die wir schon gehört haben“, sagte Thomas-Greenfield.


Werschinin sagte daraufhin, „keiner“ werde im Namen Russlands ein Wort wie „Kriegsaggression“ in den Mund nehmen, was einige Ratsmitglieder getan hätten. Bei der Sitzung riefen Mitgliedstaaten des Sicherheitsrats zu einer diplomatischen Lösung der Ukraine-Krise auf. Blinken sagte, nach US-Informationen bereiteten sich die mehr als 150.000 russischen Soldaten in der Gegend um die Ukraine auf einen zeitnahen Angriff vor.


Blinken legte in seiner Rede auch dar, wie Russland bei einem Angriff auf die Ukraine nach US-Einschätzung vorgehen würde. Moskau werde zunächst einen „Vorwand für einen Angriff“ schaffen – eine Gewalttat, für die die Ukraine verantwortlich gemacht werde. Das könnte ein

fingierter „terroristischer Bombenanschlag“ in Russland, der Fund eines angeblichen Massengrabes in der Ukraine, ein vorgetäuschter Drohnenangriff auf Zivilisten oder „ein falscher oder sogar echter Angriff mit Chemiewaffen“ sein.


„Russland könnte diesen Vorfall als ethnische Säuberung oder Völkermord beschreiben“, sagte Blinken weiter. Russische Medien hätten in den vergangenen Tagen bereits damit begonnen, entsprechende Falschnachrichten zu verbreiten.


*In einem zweiten Schritt würde die russische Regierung „theatralisch zu Krisentreffen“* zusammenkommen und erklären, Moskau müsse „russische Bürger oder ethnische Russen in der Ukraine verteidigen“, sagte Blinken.


Dann werde der russische Angriff starten – mit Raketen- und Luftangriffen, Cyberattacken und dem Vormarsch russischer Soldaten und Panzer auf „Schlüsselziele, die bereits identifiziert wurden“. Ziel könnte auch die ukrainische Hauptstadt Kiew sein.



*02:27 Uhr – US-Präsident organisiert Krisen-Treffen mit Verbündeten*

US-Präsident Joe Biden wird am Freitag ein Gespräch über die Ukraine-Krise mit den Staats- und Regierungschefs von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Rumänien, Großbritannien, der Europäischen Union und der Nato führen. Dies teilt das Büro von Kanadas Premierminister Justin Trudeau mit.



*Blinkens Rede in Auszügen:

<https://de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-krise-die-neuesten-entwicklungen>

*/"Erstens: Russland plant, einen Vorwand für seinen Angriff zu schaffen. Dies könnte ein gewaltsames Ereignis sein, das Russland in der Ukraine auslösen wird, oder eine schwerwiegende Anschuldigung, die Russland gegen die ukrainische Regierung erheben wird. Wir wissen nicht genau, wie es offiziell aussehen wird. Es könnte sich um einen erfundenen sogenannten terroristischen Bombenanschlag innerhalb Russlands handeln, um die erfundene Entdeckung eines Massengrabs, einen inszenierten Drohnenangriff auf Zivilisten oder einen vorgetäuschten oder gar echten Angriff mit chemischen Waffen."/


/"Russland könnte dieses Ereignis als ethnische Säuberung oder als Völkermord bezeichnen. Damit wird ein Begriff ins Lächerliche gezogen, den wir in diesem Saal aufgrund meiner Familiengeschichte nicht auf die leichte Schulter nehmen."/


/"In den letzten Tagen haben die russischen Medien bereits damit begonnen, einige dieser falschen Alarme und Behauptungen zu verbreiten, um die Empörung der Öffentlichkeit zu maximieren und die Grundlage für eine erfundene Rechtfertigung für einen Krieg zu schaffen. Heute wird dieser Paukenschlag in den staatlich kontrollierten Medien Russlands nur noch verstärkt. Wir haben heute hier bereits einige dieser zugrunde gelegten Behauptungen russischer Redner gehört."/


/"Zweitens: Als Reaktion auf diese fabrizierten Provokationen werden die höchsten Ebenen der russischen Regierung erklären, dass Russland reagieren muss, um russische Bürger oder ethnische Russen in der Ukraine zu verteidigen und zu schützen. Darauf folgt der Angriff. Russische

Raketen und Bomben werden auf die Ukraine niedergehen. Die Kommunikation wird gestört werden. Cyberangriffe werden wichtige ukrainische Institutionen lahmlegen. Danach werden russische Panzer und Soldaten auf wichtige Ziele vorrücken, die bereits identifiziert und in detaillierten Plänen festgelegt worden sind. Wir glauben, dass zu diesen Zielen auch die ukrainische Hauptstadt Kiew gehört, eine Stadt mit 2,8 Millionen Einwohnern, und dass konventionelle Angriffe nicht alles sind, was Russland dem ukrainischen Volk antun will."/


/"Wir haben Informationen, die darauf hindeuten, dass Russland bestimmte Gruppen von Ukrainern ins Visier nehmen wird. Wir haben die ukrainische Regierung vor all dem gewarnt, was kommen wird. Und hier und heute legen wir es sehr detailliert dar, in der Hoffnung, dass wir, indem wir der Welt mitteilen, was wir wissen, Russland beeinflussen können, den Weg des Krieges zu verlassen und einen anderen Weg zu wählen, solange noch Zeit ist."/


/"Ich bin mir darüber im Klaren, dass einige unsere Informationen in Frage gestellt haben, indem sie an frühere Einsätze erinnerten, bei denen sich die Erkenntnisse letztlich nicht bestätigt hatten. Aber lassen Sie mich eines klarstellen: Ich bin heute nicht hier, um einen Krieg zu beginnen, sondern um einen zu verhindern. Die Informationen, die ich hier präsentiert habe, werden durch das bestätigt, was wir gesehen haben und was sich seit Monaten vor unseren Augen abspielt."/


/"Und vergessen Sie nicht, dass Russland, während es unsere Warnungen und Alarme wiederholt als Melodrama und Unsinn abgetan hat, mehr als 150.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze zusammengezogen hat und auch über die Fähigkeiten verfügt, einen massiven militärischen Angriff durchzuführen."/


/"Das sehen nicht nur wir, das sehen auch unsere Verbündeten und Partner. Wenn Russland nicht in die Ukraine einmarschiert, dann werden wir erleichtert sein, dass Russland seinen Kurs geändert und unsere Vorhersagen widerlegt hat. Das wäre ein weitaus besseres Ergebnis als

der derzeitige Kurs. Und wir werden jede Kritik, die man an uns übt, gerne annehmen."/


/"Wie Präsident Biden sagte, wird dies ein Krieg der Wahl sein. Und wenn Russland diese Wahl trifft, haben wir zusammen mit unseren Verbündeten und Partnern klargemacht, dass unsere Antwort scharf und entschlossen sein wird. Es gibt noch eine andere Wahl, die Russland treffen kann. Ein Bekenntnis zur Diplomatie. Die Diplomatie ist der einzige verantwortungsvolle Weg, diese Krise zu lösen. Und ein Teil davon liegt in der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen, dem Thema unserer heutigen Sitzung. Die Vereinbarung, die Russland und die Ukraine im Rahmen von Minsk mit der OSZE getroffen haben."/


/"Wenn Russland bereit ist, mit der ukrainischen Regierung zu sprechen und den Prozess der Planung dieser Treffen zu durchlaufen, sind unsere Freunde in Frankreich und Deutschland bereit, Gespräche auf hoher Ebene im üblichen Format zu führen, um diese Fragen zu klären. Die Ukraine ist dazu bereit. Und wir sind voll und ganz bereit, die Parteien zu unterstützen."/


/"Vor mehr als drei Wochen hatten wir Russland ein Schreiben vorgelegt, in dem wir konkrete gegenseitige Schritte dargelegt hatten, die wir in naher Zukunft unternehmen können, um unseren jeweiligen Bedenken Rechnung zu tragen und die kollektiven Sicherheitsinteressen Russlands, der Vereinigten Staaten und unserer europäischen Partner und Verbündeten voranzubringen. Heute Morgen haben wir eine Antwort erhalten, die wir auch gleich ausgewertet haben."/


/"Ich habe dem russischen Außenminister ein Schreiben geschickt, in dem ich vorschlage, dass wir uns nächste Woche in Europa treffen. Nach unseren Gesprächen in den letzten Wochen wollen wir die Schritte erörtern, die wir unternehmen können, um diese Krise konfliktfrei zu lösen. Wir schlagen auch Treffen des NATO-Russland-Rates und der OSZE vor. Diese Treffen können den Weg für ein Gipfeltreffen der wichtigsten Staats- und Regierungschefs im Rahmen der Deeskalation ebnen, um eine Verständigung über unsere gegenseitigen Sicherheitsbelange zu erreichen."/


/"Als Diplomaten haben wir die Verantwortung, alles für den Erfolg der Diplomatie zu tun und keinen diplomatischen Stein auf dem anderen zu lassen, wenn Russland sich der Diplomatie verpflichtet fühlen sollte."/


/"Die russische Regierung kann heute verkünden, dass Russland nicht in die Ukraine einmarschieren wird, und zwar ohne jede Einschränkung, Zweideutigkeit oder Ablenkung, und dies der Welt gegenüber klar und deutlich zum Ausdruck bringen, indem sie in den kommenden Tagen ihre Truppen, Panzer und Flugzeuge in ihre Kasernen und Hangars zurückschickt und ihre Diplomaten an den Verhandlungstisch schickt. Die Welt wird sich an diese Verpflichtung erinnern oder an die Weigerung, sie einzugehen", beendete der US-Außenminister seine Rede vor dem

UN-Sicherheitsrat./



Weiteres:



Russlands Antwort auf die Reaktion der USA zu gegenseitigen Sicherheitsgarantien


aus e-mail von Dorisd Pumphrey, 18. Februar 2022, 7:43 Uhr

*Russlands Antwort auf die Reaktion der USA zu gegenseitigen Sicherheitsgarantien*


*Russland hat den USA seine Antwort auf die Reaktion der USA auf Russlands Vorschläge über gegenseitige Sicherheitsgarantien übergeben und deren Inhalt veröffentlicht. Hier finden Sie die Übersetzung.*


von Anti-Spiegel


Am 17. Dezember hat Russland den USA und der NATO Vertragsentwürfe für gegenseitige Sicherheitsgarantien übergeben und die Texte auch veröffentlicht, die Texte finden Sie hier <https://www.anti-spiegel.ru/2021/russland-veroeffentlicht-vertragstexte-fuer-abkommen-ueber-sicherheitsgarantien-mit-den-usa-und-der-nato/>.Die Kernpunkte der russischen Vorschläge waren:


  * Keine NATO-Militärmanöver nahe der russischen Grenze, keine

    russischen Militärmanöver nahe der Grenze zu NATO-Staaten

  * Keine Stationierung von atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen in

    Europa, also auch im europäischen Teil Russlands

  * Keine Stationierung von Atomwaffen außerhalb des eigenen Landes (was

    auch einen Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Europa bedeuten

    würde)

  * Keine Bomber so nahe an der Grenze des anderen patrouillieren

    lassen, dass ein Angriff möglich wäre

  * Keine Kriegsschiffe so dicht an die Grenze des anderen bringen, dass

    sie ihn mit Raketen angreifen könnten

  * Rückkehr zur NATO-Russland-Grundakte, die eine dauerhafte

    Stationierung von NATO-Truppen in Osteuropa verbietet


Die russischen Vorschläge wären ein echter Beitrag zur Sicherheit in

Europa, denn wenn man Waffen von den Grenzen abzieht und vor allem auf

die Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen verzichtet, dann

verringert das die Gefahr eines Kriegs aus Versehen. Der Haken ist: Auch

wenn alle Vorschläge Russlands auf Gegenseitigkeit beruhen, bedeuten sie

in der Praxis, dass die USA ihre Atomwaffen aus Europa und der Türkei

und ihre Truppen aus Osteuropa abziehen müssten, wo sie zum Beispiel

gerade erst ihre sogenannte Raketenabwehr aufgebaut haben, die natürlich

von US-Soldaten bedient wird.


Die USA und die NATO haben Wochen später geantwortet. Die USA und die

NATO waren gegen eine Veröffentlichung ihrer Antworten, trotzdem hat die

spanische Zeitung El Pais sie am 2. Februar veröffentlicht, die Antwort

der NATO finden Sie hier

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-antworten-von-usa-und-nato-auf-russlands-vorschlaege-wurden-geleakt-teil-1-nato/>,

die Antwort der USA finden Sie hier

<https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-antworten-von-usa-und-nato-auf-russlands-vorschlaege-wurden-geleakt-teil-2-usa/>.



Die USA und die NATO sind auf die Kernpunkte der russischen Forderungen nicht eingegangen und daher war es lange ungewiss, ob Russland überhaupt noch einmal antworten wird. Am 14. Februar hat der Kreml dann ein Gespräch zwischen Putin und Lawrow <http://kremlin.ru/events/president/news/67766>  veröffentlicht, das eindeutig als Signal an die USA zu werten war. In dem Gespräch hat Putin Lawrow gefragt, ob es überhaupt Sinn mache, den USA zu antworten, und ob die USA die Gespräche mit ihren Antworten nur in die Länge ziehen wollen, ohne ein Ergebnis anzustreben. Lawrow antwortete, dass er als Außenminister immer davon ausgehen müsse, dass Gespräche Erfolg haben könnten. Dann teilte Lawrow Putin mit, dass sein Ministerium eine Antwort an die USA ausgearbeitet habe. Putin gab Lawrow grünes Licht, die Antwort zu übergeben. Das veröffentlichte Gespräch sollte den USA wahrscheinlich signalisieren, dass ein weiteres Herauszögern substanzieller Gespräche über die russischen Kernforderungen zu einem

Abbruch der Gespräche über alle Themen bedeuten würde.


Heute, am 17. Februar hat der US-Botschafter in Moskau die russische Antwort erhalten. Das russische Außenministerium bleibt seiner Linie der maximalen Transparenz treu. Es hat zwar den Wortlaut der russischen Antwort (noch) nicht veröffentlicht, dafür aber eine so ausführliche

Presseerklärung über deren Inhalt herausgegeben, dass es den genauen Wortlaut wahrscheinlich gar nicht mehr braucht.


Bevor wir zu der Übersetzung der russischen Antwort kommen, will ich noch einige Informationen zum Verständnis zur Verfügung stellen. In der Antwort ist die Rede von Abrüstungsverträgen (INF-Vertrag, NEW-START-Vertrag), weshalb ich für alle, die das Thema nicht so gut kennen, hier eine Zusammenfassung der früheren Abrüstungsverträge <https://www.anti-spiegel.ru/2019/die-friedens-luegen/>  verlinke. Außerdem ist in der russischen Antwort von „Aegis Ashore-Komplexen“ die Rede. Dabei handelt es sich um die Mk-41-Startrampen der sogenannten US-Raketenabwehr, die in Rumänien und Polen stationiert wurde. Diese Startrampen können auch zum Abschuss (nuklearer) Marschflugkörper genutzt werden, was aus der sogenannten Raketenabwehr ein offensives System macht, Details dazu finden Sie hier

<https://www.anti-spiegel.ru/2019/warum-die-us-raketenabwehr-kein-defensives-sondern-ein-offensives-waffensystem-ist/>.



Nun kommen wir zur Übersetzung der russischen Pressemeldung <https://www.mid.ru/ru/foreign_policy/news/1799157/>  über die russische Antwort an die USA, die ich im Anschluss kurz interpretierend zusammengefasst habe.


*Beginn der Übersetzung:

/Hier:/*https://www.anti-spiegel.ru/2022/russlands-


unser Kommentar: Da es für den Ursprung von Falschnachrichten noch keine App gibt, hilft uns zumindest ein skeptischer Blick weiter.

18.02.2022

Beschuss an der ukrainischen Grenze schürt Angst

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The New York Times, 18. Februar 2022, Von Melina Delkic
Ein Anstieg des Beschusses verstärkt die Befürchtungen, dass Russland einen Vorwand für eine Invasion der Ukraine beanspruchen könnte.

Zitat: Bewohner in der Nähe der ukrainischen Frontlinie krabbelten in Keller, um Deckung zu suchen, als der Artilleriebeschuss mit den separatistischen Kräften sein intensivstes Niveau seit Monaten erreichte. Das ukrainische Militär sagte, der Beschuss dort habe einen Kindergarten beschädigt und drei erwachsene Zivilisten verwundet.

Am besorgniserregendsten ist vielleicht, dass die von Russland unterstützten Separatisten behaupteten, sie seien von den Ukrainern unter Beschuss geraten - genau die Art von Vorfall, vor der westliche Beamte gewarnt haben, dass Russland versuchen könnte, militärische Aktionen zu rechtfertigen.

Präsident Biden warnte, dass die Gefahr eines Angriffs "sehr hoch" bleibe. Außenminister Antony Blinken sagte den Vereinten Nationen, dass Russlands Boden- und Luftstreitkräfte "sich darauf vorbereiten, in den kommenden Tagen einen Angriff gegen die Ukraine zu starten".

Die Vorträge: Russland wiederholte seine Drohung mit nicht näher spezifizierten "militärtechnischen Maßnahmen", wenn seine Sicherheitsanforderungen in Osteuropa nicht erfüllt würden. Aber der Kreml äußerte sich positiv über diplomatie.


Info: https://messaging-custom-newsletters.nytimes.com/template/oakv2?campaign_id=51&emc=edit_mbe_20220218&instance_id=53552&nl=morning-briefing%3A-europe-edition&productCode=MBE&regi_id=179513371&segment_id=83142&te=1&uri=nyt%3A%2F%2Fnewsletter%2Fed29c4b5-19dc-5eea-9d92-ff90e0298660&user_id=f32ef16f74a315d2f30cf28f5b3b49a1

18.02.2022

HINTERGRUNDINFOS     Träume des Weltwirtschaftsforums werden wahr: Mit Impfpass und digitaler Patientenakte zur lückenlosen Überwachung

cashkurs.de, 18.02.2022, Autor: Cashkurs-Redaktion

"Baden-Württemberg will ein Impfregister einführen, die Gesundheitsminister wollen den digitalen Genesenennachweis verpflichtend machen und alle Testzentren an die Kontrollinfrastruktur anschließen. Eine Impfpflicht soll dafür sorgen, dass jeder einen (digitalen) Impfpass haben muss. Wo das hinführen soll, beschreibt das Weltwirtschaftsforum." Ein Beitrag von Dr. Norbert Häring.


Zitat: Der Impfpass ist auf gutem Weg digital-only zu werden, nur noch digital zu gelten, auf dem Handy oder notfalls als Papierausdruck mit QR-Code. In Berlin ist das schon so, in einigen europäischen Staaten ebenfalls. So komplex hat die Regierung die Regeln für unterschiedliche Kombinationen von Impfstoffen und Erkrankung und für unterschiedliche Zeiten seit der letzten Impfung gemacht, dass etwas anderes als digitale Erfassung und Kontrolle kaum noch effektiv möglich ist.


Nun soll der Genesenennachweis als Zugangsberechtigung für alles Mögliche ebenfalls den Weg des Digitalen gehen. Die Ländergesundheitsminister haben auf ihrer Sitzung am 10. Januar beschlossen, das Bundesministerium für Gesundheit aufzufordern, „eine Rechtsgrundlage zu schaffen, mit der die Verpflichtung zur ausschließlichen Vorlage eines digital auslesbaren Genesenennachweises (QR-Code) im Rahmen von Zutrittskontrollen zu Veranstaltungen, Einrichtungen und Angeboten nach den Corona-Verordnungen der Länder auf eine sichere Rechtsgrundlage gestellt wird, so dass auch der Berechtigtenstatus über die Corona-Warn-App angezeigt werden kann.“


Außerdem wollen sie, dass alle Teststellen, die PCR-Testungen anbieten, an die Corona-Warn-App angeschlossen werden.


Ein zentrales Impfregister wird vorbereitetAußerdem will die grün-schwarze Regierung in Baden-Württemberg zur Unterstützung der geplanten allgemeinen Impfpflicht ein Impfregister als Pilotprojekt einführen, damit es auf Bundesebene mit demselben schneller vorangeht. Die Stuttgarter fordern die Bundesregierung nämlich auf, ein zentrales Register zu prüfen. Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) begründet das so:

Klar ist für mich: Ein Impfregister ist ein wichtiges Element der Verwaltungsmodernisierung und durch die Möglichkeit der Verknüpfung mit digitalen Patientenakten ein zentraler Baustein zur Digitalisierung des Gesundheitswesens.“

Zunächst sei ein digitaler Impfpass mit freiwilliger Registrierung aller Impfungen geplant, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Ob ein solcher Pass im Pandemiefall verpflichtend werden kann, soll ebenfalls geprüft werden. Wenn es nach den Verlautbarungen von Bill Gates, WHO und anderen geht, ist der Pandemiefall der neue Normalfall. Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre sprechen sicherlich nicht dagegen.


Die Verknüpfung mit der digitalen Patientenakte würde dann dafür sorgen, dass bei den Zugangskontrollen überall zumindest technisch auch die sonstigen Gesundheitsdaten abrufbar sind. Relevant dürfte das zuerst bei Grenzübertritten werden, wo die Grenzer in einer guten Position sind, einen zur „freiwilligen“ Preisgabe seiner Daten zu nötigen, oder eben nicht ganz freiwillig jenseits der Grenze zu bleiben.


Nicht von ungefähr finanzierten die Gates-Stiftung und die Rockefeller-Stiftung die Arbeiten der WHO an Richtlinien für den digitalen Impfpass. Sie sind auch maßgebliche Treiber von ID2020, der Kampagne zur Schaffung einer weltweit interoperablen digitalen Identitätsdatenbank aller Menschen. Der Rüstungs- und IT-Sicherheitskonzern Thales hat digitale Impfnachweise als Einstieg in universelle mobil-digitale Identitätsnachweise bezeichnet.


Impfpass wird Passierschein auf DauerEs kommt auch gar nicht so sehr darauf an, ob dieser digitale Impfpass (und Genesenennachweis) durchgängig verpflichtend ist, oder nur zu bestimmten Zeiten. Nach den Vorstellungen des US-zentrierten Konglomerats aus mächtigen Stiftungen, IT-Konzernen, Beratungsgesellschaften und Unternehmenslobbys, die gleichzeitig die weltweite Impfkampagne und die Kampagne zur digital-biometrischen Identität aller Erdenbürger, sowie die global harmonisierten Impfnachweise vorantreibt, wird der Impfnachweis dauerhaft Personalausweise, Reisepässe und Führerschein als wichtigste Ausweisdokumente ablösen.


Die Betreiber der Luca-App sind eine Partnerschaft mit ID-Now eingegangen. Damit wird ermöglicht, dass Nutzer in Zukunft neben dem digitalen Impfnachweis auch ihre verifizierten Ausweisdaten in der luca-App lokal auf ihrem Smartphone speichern. Dadurch wird der Besuch in einem Restaurant, einem Café oder einer Bar ausschließlich mit der luca-App und ohne manuelle Überprüfung eines Ausweisdokumentes ermöglicht.


Für die Betreiber der Luca-App ist das ausdrücklich die Vorbereitung auf die Zeit nach der Pandemie. Sie sehen die Zugangskontrollen an allen möglichen Eingängen als Dauereinrichtung, leider zu Recht. Die automatisierte Kontrolle der Bewegungen der Bürger soll lückenlos möglich werden.


Wenn das erst einmal eingeübt ist, geht das auch weiter, wenn gerade mal nicht Pandemie ist. Denn die Kontroll-Infrastruktur ist ja da, die staatliche und die Konzernnachfrage nach den Daten auch, und eine nachhaltig verängstigte Bevölkerung wird es noch lange angenehm finden, wenn nur noch Menschen mit „Impfstatus auf neuestem Stand“ was Corona, Grippe und andere Infektionskrankheiten angeht, mit ihnen ins Flugzeug steigen oder einen Veranstaltungsort besuchen dürfen.


Wenn wir dann unser Eintrittsticket digital bezahlen – anders geht es ja bald nicht mehr – und der Impfpass wie vom grünen Ländle-Gesundheitsminister avisiert, mit der digitalen Patientenakte verknüpft ist, dann sind mit geeigneten (Welt-)Machtbefugnissen und Computerprogrammen ausgestattete Regierungen und Organisationen in der Lage, unser komplettes Bewegungsprofil, all unsere Finanzdaten und all unsere Gesundheitsdaten von beliebigen Computern aus abzurufen – und zwar sowohl zur laufenden Beobachtung, als auch zur rückwirkenden genauen Analyse, falls man sich erst irgendwann später für eine bestimmte Person interessiert.


Besonders attraktiv ist auch die Möglichkeit, Analyseprogramme über diese Datenbanken laufen zu lassen, die nach bestimmten Mustern in den Daten suchen und die entsprechenden Personen markieren, die man vorher noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Sie können interessant sein, weil sie Dinge tun, oder Merkmale haben, die der Obrigkeit verdächtig sind, oder weil sie für bestimmte Konzerne, denen man die Daten verkaufen kann, besonders lukrative Kunden sind.


Wenn das Gesundheitssystem zu teuer werden sollte, kann man mit solchen Programmen auch entscheiden, wer welche Behandlung verdient und bekommt, und wer nicht, etwa weil sie sich nicht an Ernährungs- und Fitnessempfehlungen gehalten haben, oder weil ihre statistische Rest-Lebenserwartung gering ist.


Die Vision der KonzerneWas man daraus machen kann, haben die Großkonzernelobby Weltwirtschaftsforum und eng mit diesem kooperierende Unternehmensberatungen wie Deloitte schon vielfach aufgeschrieben, zum Beispiel in Deloittes Anfang Februar veröffentlichtem Global Health Care Outlook“ mit dem Untertitel: „Are we finally seeing the long-promised transformation?“ (Sehen wir endlich die lange versprochene Transformation). Eine Kurzfassung findet sich auf der Netzseite des Weltwirtschaftsforums.


Weil die meisten Gesundheitssysteme in unterschiedlichem Ausmaß unterfinanziert seien, empfehlen die Konzerne nicht etwa, mehr Mittel bereitzustellen, oder die exorbitanten Gewinnmargen der Pharmakonzerne zu kappen. Nein, sie propagieren ein virtuelles Versorgungssystem, ein kostengünstiges „digitales Gesundheitsmanagement.“


Dabei könne „eine integrierte Plattform, die durch einen digitalen Kontrollturm mit proaktiven KI-Funktionen verbunden ist, den Fluss von Patientendaten optimieren und die Effizienz von Ärzten und Ressourcen steigern.“ Entfernung zum Patienten spielt keine Rolle mehr.


Indem alle Akteure des Gesundheitswesens miteinander vernetzt sind, also Regierung, Versicherer, IT-Unternehmen, Gesundheitskonzerne – und in Echtzeit die Daten der mit allen möglichen Sensoren ausgestatteten Menschen bekommen und untereinander austauschen, werde sichergestellt, dass jeder im richtigen Moment die richtige Behandlung bekommt.


Daten zur Psyche besonders verlockendBesonders viel Augenmerk richtet Delooitte auf die psychische Gesundheit der Menschen, denn hier liege besonders viel im Argen. Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen dagegen hätten dafür gesorgt, dass eine Welle von Depression, Angststörungen und anderen psychischen Krankheiten und Problemen über die Bevölkerungen schwappt. Regierungen, Versicherer und Arbeitgeber machten sich Sorgen um die geistige Gesundheit und das Wohlverhalten ihrer Bürger, Versicherten und Beschäftigten.


Wieder ist das Allheilmittel künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Telemedizin. Die zeitintensive Therapiestunde soll durch „kurze, zielorientierte Therapiemodelle“ ersetzt werden. Bequeme und günstige Apps sollen eingesetzt werden.


Möchten Sie ihre geistige Gesundheit und die Normalität ihres Verhaltens von Apps laufend überwachen lassen, die alle ihre Daten sofort an Behörden, Arbeitgeber und Versicherer senden, welche sie analysieren, ergänzen und untereinander austauschen? Wohl eher nicht.


Wenn Sie es dennoch tun müssen, etwa weil Sie sonst viel höhere Versicherungstarife bezahlen müssen, dann führt das dazu, dass Sie nicht versuchen werden, Krankheiten und eigene Verhaltensauffälligkeiten zu entdecken, sondern diese zu verbergen. Das könnte den Krankenstand entscheidend senken, allerdings nur nach dem Till-Eulenspiegel-Verfahren. Der ließ sich von einem Krankenhausbetreiber eine Prämie versprechen, wenn er alle Patienten gesund machen würde. Dann versprach er den Patienten, sie mit einem Pulver gesund zu machen. Nur den Kränksten müsste er zu diesem Pulver verarbeiten. Urplötzlich waren alle gesund.


Es wäre also Regulierung gefragt. Das sehen auch Deloitte und Weltwirtschaftsforum so. Damit die Regierungen das nicht auf ihre eigene ungelenke und die Freiheit der Konzerne übermäßig einschränkende Art tun, haben sie gemeinsam einen Werkzeugkasten der Regulierung entwickelt. Er enthält unter anderem Instrumente zur Sicherung persönlicher Daten und „Prinzipien und Standards für die sichere, ethische und strategische Einführung von digitalen psychischen Gesundheitsdiensten.“ Da kann ja nichts mehr schiefgehen.


Es kann sicher auch nichts schiefgehen, wenn man der Empfehlung folgt:

Neben dem Interesse an der Nutzung digitaler Lösungen für die psychische und verhaltensbezogene Gesundheitsfürsorge wird zunehmend darüber diskutiert, ob es sinnvoll ist, dass sich Arbeitgeber stärker engagieren und in die Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz investieren, anstatt dies der Regierung, den Versicherern oder den Arbeitnehmern selbst zu überlassen. Die Arbeitgeber haben ein ureigenes Interesse daran, dies zu tun: Eine schlechte psychische Gesundheit beeinträchtigt die allgemeine Gesundheit die Fähigkeit, produktiv zu arbeiten (wenn überhaupt), Beziehungen zu anderen und die gesellschaftlichen Kosten im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit, Gesundheits- und Sozialfürsorge.“

Ganz sicher spielt Deloitte hier nur naiv. Eine in den USA beheimatete Organisation, wo es kaum Kündigungsschutz gibt, kann nicht übersehen, dass Arbeitgeber psychische Probleme in der Belegschaft am schnellsten und für sie oft effizientesten durch Kündigung lösen können.


Die „Patienten“ sollen ermutigt werden, sich aktiver in das Management ihrer Gesundheit einzubringen, indem sie Tracker und andere Überwachungsgeräte nutzen, die dank der 5G-Mobilfunktechnologie ganz neue Möglichkeiten bieten:

„5G macht nicht-traditionelle Versorgungspunkte zu effektiven Waffen (weaponizes). Fortschrittliche drahtlose Technologien werden kontinuierlich unser Wohlbefinden überwachen und in Echtzeit Einblicke und personalisierte Verhaltensanweisungen für unterwegs liefern. Nehmen wir an, Sie fahren zur Arbeit und Ihr KI-Assistent teilt Ihnen mit, dass Sie heute Morgen ihre letzten Blutdruck- und Statin-Tabletten aufgebraucht haben. Der KI-Assistent sagt auch, dass es drei Ausfahrten weiter eine Apotheke gibt und dass er sich erlaubt hat, Ihre Rezepte dort abzurufen. Sie verlassen die Autobahn, halten am Drive-in der Apotheke an und holen Ihre Tabletten ab. Ein bequemer, fünfminütiger Umweg verhindert eine Unterbrechung der Medikamenteneinnahme. Diese Art von Umgebungsintelligenz wird es uns in Zukunft ermöglichen, unser Wohlbefinden proaktiv zu steuern.“

… und die Versicherung erfährt sofort davon, wenn wir der KI nicht folgen, und setzt in diesem Fall unsere Versicherungsprämie hoch oder kappt den Gesundheitsschutz. Prima, nicht wahr?

Und dann soll natürlich alles in die Cloud gepackt werden, also auf die Server, die meistens von den großen US-Konzerne wie Amazon und Microsoft betrieben werden, und auf die US-Dienste dank CLOUD-Act weltweit Zugriff haben.


Deutschland wird extra erwähnt als ein Land, das zwar bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems zurückhänge, obwohl es den zweitgrößten „Gesundheitsmarkt“ nach den USA habe, dessen Regierung aber inzwischen besser mitspiele. Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz würden rund vier Mrd. Euro bereitgestellt, um die „digitale Lücke“ zu schließen, unter anderem mit Patientenportalen, digitalem Medikamentemanagement, Telemedizin und Robotern.


Wo das dann hinführt, hat der Chefredakteur von T-Online, Florian Harms, bei Maischberger mit Leuchten in den Augen aus China berichtet. Dort habe er ein Startup besucht, das Menschen kleine Chips unter die Haut einpflanzt. Diese würden die Körperfunktionen messen und könnten mit einem staatlichen Server verbunden werden. Nicht jeder ist von dieser Perspektive so begeistert wie Harms.


Eine aktuellen Aufsatz des Weltwirtschaftsforums zufolge wurden allein in den USA 2021 rund 30 Mrd. Dollar in Telemedizin investiert.


Das „Internet der Körper“„Wir gehen in die Ära des „Internets der Körper“, in der unsere physischen Daten von einer Reihe von Apparaten gesammelt werden, die implantiert, geschluckt oder getragen werden,“ beschrieb das Weltwirtschaftsforum schon im Juni 2020 diese Entwicklung. Als wegweisend wurde eine Krankenstation in China beschrieben, wo die Körperfunktionen aller Patienten mittels Sensoren zentral erfasst und überwacht werden, sodass das medizinische Personal keinen Kontakt mehr mit den Patienten braucht. Es gibt auch eine Hochglanzbroschüre, manche sagen auch Studie dazu, von Juli 2020.


Ein Bericht des militärnahen US-Forschungsinstituts RAND hat es so auf den Punkt gebracht: „Das Internet der Körper kann Durchbrüche in der medizinischen Wissenschaft bewirken, aber auch eine Überwachungsgesellschaft mit einem Eindringen in die persönliche Sphäre in bisher ungekanntem Ausmaß ermöglichen.


Die Kampagnen von Weltwirtschaftsforum und engen Kooperationspartnern, die ich unter den Stichwörtern ID2020, Gleichschritt und Known-Traveller beschrieben habe, lassen mich keinen Moment zweifeln, dass es die zweite Verheißung ist, die beim Vorantreiben des Internet of Bodies (IoB), wie es auf Englisch heißt, im Vordergrund steht.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Norbert Häring. Vielen Dank für die Erlaubnis ihn übernehmen zu dürfen!


Info: https://www.cashkurs.com/hintergrundinfos/beitrag/traeume-des-weltwirtschaftsforums-werden-wahr-mit-impfpass-und-digitaler-patientenakte-zur-lueckenlosen-ueberwachung

18.02.2022

Gegen die Militarisierung Leipzigs: Tödliche Munition nach Kiew geliefert

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berliner-zeitung.de,18.2.2022 - 10:28 Uhr, Maritta Tkalec

Die Initiative „Leipzig bleibt friedlich“ erinnert an die Tradition der Stadt, sie will weder Rüstungsbetriebe noch Militär- und Waffentransporte über den örtlichen Flughafen.


Leipzig/Berlin - Putin marschiert in die Ukraine ein – morgen. Vielleicht nächste Woche, aber doch ganz bestimmt. Der amerikanische Außenminister Antony Blinken erklärt, wie das geht. Man erinnert sich an Collin Powells Lüge von 2003, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen. Das Dauerfeuer aus Washington schürt ebenso Kriegsangst wie der russische Großaufmarsch (und die Erinnerung an die Krim-Invasion). Die Öffentlichkeit reagiert bisher mit Starre. An einer Menschenkette für den Frieden am Donnerstag auf dem Potsdamer Platz nahmen etwa 50 Leute teil.

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Aktiver wird die Zivilgesellschaft in Leipzig, und sie hat neben der geopolitischen Lage einen ganz konkreten Grund vor der eigenen Haustür. Die Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“ wehrt sich gegen den Missbrauch des Flughafens Leipzig/Halle für Militär- und Waffentransporte in Kriegs- und Krisengebiete. Sie informiert die Öffentlichkeit, die amerikanische Fluggesellschaft Kalitta habe jüngst 80.000 Kilogramm Munition über Leipzig nach Kiew transportiert. Sie beruft sich u.a. auf die schwedische Flugverfolgungsplattform flightradar24. Zudem gingen Militär- und Waffentransporte über Leipzig auch nach Mali, Afghanistan, Irak oder Syrien.


Die Initiative wendet sich gegen die „schleichende Militarisierung“ des Standortes Leipzig und fordert: „Keine Militär- und Rüstungsansiedlungen in der Stadt der Friedlichen Revolution!“ Sie verweist auf aktuelle Pläne der deutschen und US-amerikanischen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Lockheed Martin/Sikorsky, am Flughafen Leipzig/Halle ein Logistikzentrum für das Betreiben einer Flotte von 44 bis 60 Militärgroßhubschraubern der Bundeswehr ansiedeln zu wollen.


Die Initiatoren, zu denen der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und der Grüne-Stadtrat Bert Sander gehören, erinnern daran, dass der weltweite Ruf Leipzigs als Stadt des Friedens und der Freiheit auf der Friedlichen Revolution von 1989 beruht. Lutz Mükke, Vorsitzender der Initiative, fordert, Leipzig müsse auf diese Tradition setzen und als Ort der Diplomatie, der Friedensforschung und der zivilen Konfliktlösungen ausgebaut werden.


Info: https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/gegen-militarisierung-leipzigs-toedliche-munition-nach-kiew-geliefert-li.212577?pid=true bis Bezahlschranke / hier weiter

Info: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/gegen-militarisierung-leipzigs-tödliche-munition-nach-kiew-geliefert/ar-AAU1sWt?ocid=msedgntp

18.02.2022

Russland fordert Abzug von US-Truppen aus weiten Teilen Europas

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de, vom 17.02.2022, 22:03 

In scharfem Tonfall hat Russland die USA in einem Brief zum Abzug ihrer Streitkräfte aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie aus dem Baltikum aufgefordert.


Zitat: In scharfem Tonfall hat Russland die USA in einem Brief zum Abzug ihrer Streitkräfte aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie aus dem Baltikum aufgefordert, meldet die dpa. Das geht aus einem vom russischen Außenministerium veröffentlichten Schreiben hervor. „Wir sind überzeugt, dass das nationale Potenzial in diesen Zonen völlig ausreichend ist“, hieß es in dem Papier, das am Donnerstag US-Botschafter John Sullivan in Moskau übergeben wurde. Zugleich betonte Russland, keinen Überfall auf die Ukraine zu planen.


Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt wiederholt ein Ende der Nato-Osterweiterung gefordert sowie vor einer Aufnahme der Ukraine in das Bündnis gewarnt, weil für diesen Fall ein Krieg drohe. Die Ukraine könne als Nato-Mitglied versuchen, sich die von Russland 2014 einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel mit militärischer Gewalt zurückzuholen, hieß es in dem neuen Dokument.


Besonders betont wird das Prinzip der Unteilbarkeit der Sicherheit. Demnach dürfe die Sicherheit eines Landes nicht zulasten der eines anderen gehen, teilte das Außenministerium weiter mit. Trotzdem bestehe die Nato im Fall der Ukraine auf dem Recht der freien Bündniswahl und auf einer Politik der offenen Türen. „Diese Freiheit ist nicht absolut“, hieß es in dem Brief. Die Nato und die USA hätten sich vielmehr selbst in zahlreichen Dokumenten - die aufgelistet werden - verpflichtet, nicht den Interessen anderer zu schaden.


Insbesondere habe sich die Nato schon 1991 schriftlich verpflichtet, die „legitimen Interessen anderer Staaten nicht zu bedrohen“ und keine neue Trennlinien zu ziehen. Es werde deshalb nun ein verbindlicher Verzicht auf eine weitere Osterweiterung der Nato erwartet, betonte das Ministerium. Es gehöre zu den Fundamenten der europäischen Sicherheitsarchitektur, dass die Nato von schädlichen Aktionen gegen Russland Abstand nehme.


Im Ukraine-Konflikt sei es jetzt wichtig, die Regierung in Kiew dazu zu bringen, den Friedensplan für die abtrünnigen Regionen Luhansk und Donezk im Osten des Landes umzusetzen. Dazu sollten auch die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine beendet und die Manöver von Nato-Staaten dort eingestellt werden sowie alle ausländischen Militärberater aus dem Land abgezogen werden.


Russland bezeichnete die militärischen Aktivitäten der USA und der Nato direkt an seinen Grenzen als bedrohlich. Zugleich verbat sich Moskau Washingtons Vorhaltungen dazu, wo russische Truppen auf ihrem eigenen Staatsgebiet stationiert werden dürfen. Die Bewegungen russischer Streitkräfte, darunter auch entlang der ukrainischen Grenze, beträfen in keiner Weise die grundlegenden Interessen der Vereinigten Staaten, hieß es.


Bei dem russischen Schreiben handelt es sich um die Antwort auf die schriftliche Reaktion der USA auf die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien für Europa. Washington habe die Vorschläge Moskaus weitgehend ignoriert, hieß es.


Das US-Außenministerium bestätigte, dass der Brief der russischen Seite auch das Angebot neuer Gespräche über Sicherheitsfragen in Europa enthalte. Dazu gehörte demnach auch der Abzug von Nuklearwaffen aus Nato-Staaten, die keine Atommächte seien - wie etwa Deutschland. Erneut drohte Russland mit militärischen Gegenmaßnahmen, sollte eine Einigung über die Sicherheitsfragen in Europa nicht möglich sein.


Der russische Sicherheitsrat hatte das US-Militär mit seinen Zehntausenden Soldaten und taktischen Atomwaffen in Europa als Bedrohung für Russland bezeichnet. Die USA hätten dort zur Abschreckung Russlands eigene Truppen mit einer Stärke von 60.000 Soldaten, 200 Panzern und 150 Kampfflugzeugen stationiert. „Ihr Hauptziel in Europa ist es, eine ständige Bedrohung für unser Land zu schaffen“, sagte der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrats, Michail Popow, der Regierungszeitung „Rossijskaja Gaseta“.



Mehr zum Thema: 


Info:  https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/517548/Russland-fordert-Abzug-von-US-Truppen-aus-weiten-Teilen-Europas

18.02.2022

„Pandemie der Ungeimpften“ -Von Narrativen, der Wahrheit und dem Recht

cicero.de, vom 17. Februar 2022, VON JÖRG BENEDICT

Je mehr sich zeigt, dass die Verbreitung des Coronavirus nicht vom Impfstatus abhängt, umso massiver wird in Sachen Impfpflicht vorgeprescht und gegen sogenannte Impfverweigerer gehetzt. Der Rechtswissenschaftler Jörg Benedict fragt in seinem Gastbeitrag, was denn eigentlich die Rechtsgrundlagen für 2G- und 3G-Regelungen sowie berufsspezifische und allgemeine Impfpflichten sind, und kommt zu dem Fazit: Die Maßnahmen sind verfassungswidrig.


Zitat: Winfried Kretschmann hatte sich bei Markus Lanz am 7. Dezember in Rage geredet. Es ging einmal mehr um die Einführung einer „allgemeinen Impfpflicht“, von der die ebenfalls in der Talk-Runde anwesende Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Prof. Christine Falk, meinte, sie würde „gerne ohne auskommen“, wüsste aber „im Moment ehrlicherweise nicht mehr weiter“. Die bereits aus anderen Politikfeldern bekannte „Alternativlosigkeit“ wird nun allerorten auch beim Thema Impfpflicht proklamiert und treibt die Politik seit dem Herbst 2021 zu immer neuen Bekenntnissen der Entschlossenheit: „Wir sind jetzt in einem Stadium, wo wir das mit der Corona-Krise nicht mehr anders hinbekommen“, meinte Kretschmann und betonte, man sei in einer „extremen Ausnahmesituation. Und nur in einer solchen greifen wir zu einem Mittel wie der Impfpflicht.“ Zur Begründung dieser „Ausnahmesituation“ werden freilich dieselben Narrative verwendet, die schon seit März 2020 den „Ausnahmezustand“ der seinerzeit ebenso als alternativlos vorgestellten „Lockdowns“ in der 1., 2. und 3. Welle begleitet haben: überfüllte Intensivstationen und aufgestapelte Särge in großen Hallen, „weil die Krematorien dafür nicht mehr reichen“, so Kretschmann mit Blick, diesmal nicht nach Bergamo, sondern nach Sachsen.


Doch die Stimmung ist seit dem Herbst 2021 eine deutlich andere als noch im Jahr zuvor. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind mittlerweile gegen Covid-19 geimpft, Millionen sind darüber hinaus natürlich immunisiert, und gleichwohl erreichten die vom RKI täglich verkündeten Fallzahlen neue Rekordwerte. In den Talkshows der Republik wird nicht die Frage erörtert, was die Impfung bisher gebracht habe, sondern ausschließlich, dass es mehr, viel mehr und mit noch größerem Tempo davon brauche: Boostern und Boostern und das Schließen von „Impflücken“, lautet der alternativlose Imperativ. Sprach die vormalige Kanzlerin im Frühjahr 2021 noch davon, dass eine Impfquote von 60–70% den Weg aus der Pandemie bedeute, sehen wir heute das blanke Gegenteil: Wir sind offenbar tiefer drin denn je. Kretschmann fordert im Dezember 2021 eher unspezifisch: „Weit über 90 Prozent!“ Er erklärt nicht, woher er diese Zahl nimmt und was sich damit ändern sollte. Aber er räumt unmissverständlich Spekulationen darüber aus dem Debattenraum, die Impfung könnte ggf. weiterhin als eine freiwillige zu behandeln sein, oder wenigstens die Kinder könnten von einer allgemeinen Impfpflicht ausgenommen bleiben. In diesem Zusammenhang kommt der Baden-Württembergische Ministerpräsident dann auch auf des Pudels eigentlichen Kern: Grundsätzlich respektiere der freiheitliche Staat zwar „Eigensinn“ und „Widerborstigkeit“, „aber in einer Situation, wo der Eigensinn andere gefährdet, weil ich sie anstecke und dadurch eine Pandemie entsteht, da ist es halt nun mal anders“.


Narrative: Faktische Behauptung und normative Wertung

Die Pandemie „entsteht“ (offenbar immer wieder neu?), weil sich einige aus „Eigensinn“ und „Widerborstigkeit“ nicht impfen lassen. Damit ist sowohl die herrschende Moral als auch die Ungeduld der Zeit auf den Punkt gebracht: Die in 20 Monaten aufgestaute Sehnsucht nach Normalität entlädt sich in einem Furor gegen diejenigen, die diesem Weg offenbar renitent entgegenstehen und die seit dem Erlahmen der Impfkampagne als die eigentlichen Treiber der Pandemie ausgemacht und mit immer schärferen Etiketten stigmatisiert wurden: die „Ungeimpften“. Da ist es dann explizit angesprochen, das dominierende Corona-Narrativ des Jahres 2021, das aus den öffentlichen Debatten bis in die letzten Winkel des gesellschaftlichen und privaten Lebens hineingetragen wurde und allen moralischen und rechtlichen Ausgrenzungen als tiefere Wahrheit zugrunde liegt: die sog. „Pandemie der Ungeimpften“.


Mit „Narrativen“ ist es so eine Sache. Sie beherrschen den öffentlichen Diskurs weniger dadurch, dass sie ihn beleben und zur Reflexion anregen. Vielmehr beenden sie ihn, weil sie als permanent wiederholte und schließlich tabuisierte Dogmen allen ethischen und juristischen Beurteilungen unreflektiert zugrunde liegen. Jedes Narrativ besitzt insoweit 1. eine faktische Behauptung und 2. eine (daraus folgende) normative Wertung. Und so ist es auch mit dem Narrativ von der „Pandemie der Ungeimpften“. 1. Die faktische Seite enthält die Behauptung, das Infektionsgeschehen (die Pandemie) beträfe nur diejenigen, die (noch) nicht „voll immunisiert“ seien (die Ungeimpften). 2. Die normative Wertung ist dann die Konsequenz der mit dem Narrativ aufgestellten Behauptung: Nur die Ungeimpften seien als „Treiber der Pandemie“ gefährlich, weil von ihnen die weitere Verbreitung des Virus (steigende Infektionszahlen) und die drohende Überlastung des Gesundheitssystems ausgehe; sie also seien es, die für alle weiter erforderlichen (freiheitsbeschränkenden) Maßnahmen verantwortlich zu machen sind.


Es ist ersichtlich, dass in dieser politisch gut handhabbaren Kurzformel alle neueren rechtlichen Regelungen der „Pandemie-Bekämpfung“, namentlich die 3G- und 2G-Bestimmungen, aber eben auch der Ruf nach „einrichtungsbezogener“ und „allgemeiner Impfpflicht“ ihren tieferen Grund finden. Wenn die Pandemie von den Ungeimpften verursacht sei, könne die Pandemie erst enden, wenn alle Ungeimpften geimpft sind. Hier liegt die Logik von der Forderung nach einem „Schließen der Impflücke“! Bis dahin müsse die Gesellschaft vor dieser gefährlichen Spezies durch 3G- und 2G-Maßnahmen geschützt werden. Der Kampf gegen das Virus wurde so wie selbstverständlich zu einem Kampf gegen die Ungeimpften. Dabei ist es erstaunlich, dass, obwohl die faktische Seite des Narrativs für jeden sichtbar stetig weiter in sich zusammengebrochen ist, diese normative Wertung im öffentlichen Diskurs und den politischen Forderungen nahezu unbeeindruckt weiter fortbesteht. Alle jüngeren Entscheidungen zur Rechtswidrigkeit von 2G-Regelungen im Einzelhandel (OVG Lüneburg), für Bekleidungsgeschäfte und Spielzeugläden (BayVGH), an Universitäten (OVG Mannheim) oder beim Sport unter freiem Himmel (noch einmal OVG Lüneburg) enthalten mit richtiger Intuition die Korrektur von sachlich längst nicht mehr haltbaren Kontaktbeschränkungen. Die Entscheidungen waren und sind allerdings vor allem deshalb in ihrer Begründung durchaus angreifbar, weil sie nicht auf den eigentlichen Kern des rechtlichen Problems vordringen:


Das Narrativ von der „Pandemie der Ungeimpften“

Alles erschien anfangs plausibel und folgerichtig. Als Joe Biden im Mai 2021 für alle Geimpften in den USA das Ende von Abstandsregeln und Maskenpflicht verkündete, galt dies als ein „Meilenstein“ zurück zur „Normalität“. Lassen Sie sich impfen, und die Pandemie ist vorbei, war Losung und Verheißung der von Lockdowns zermürbten „freien Welt“. Die weltweit nahezu zeitgleich verkündete „Pandemie der Ungeimpften“ (PdU) konnte in diesem Kontext ursprünglich schlicht nur bedeuten: Was jetzt noch an Infektionsgeschehen stattfindet, betrifft halt nur noch diejenigen, die das freundliche „Impfangebot“ der Regierungen ablehnen. Doch schon die 3G-Regelung passte zu dieser Lesart nicht. „Wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben, gibt es rechtlich und politisch keine Rechtfertigung mehr für irgendeine Einschränkung“, war die noch auf dem Boden der Liberalität stehende offizielle Prämisse der Bundesregierung zu Beginn und im Verlauf der Impfkampagne. Das änderte sich mit dem neuen PdU-Narrativ, das in 3G seine erste juristische Formel für eine sanfte Selektion der neuen „Gefährder“ gefunden hatte: Wer nicht geimpft oder genesen ist, der muss seine partielle „Ungefährlichkeit“ durch einen Test nachweisen. Ein Novum für einen liberalen Rechtsstaat und für die bisher gültige originär störerbezogene Gefahrenabwehr auch im Gesundheitsschutz. Anders als bei den ersten beiden Gruppen (Geimpfte und Genesene), die als „immun“ gelten, wird die Gefährlichkeit von „Ungeimpften“ bei 3G pauschal vermutet. Die schon seit dem Frühjahr 2020 mit der ersten großen Narration von der „asymptomatischen Ansteckungsgefahr“ forcierte Angst vor jedem Mitmenschen als potenziellem Superspreader konzentrierte sich jetzt auf eine durch Testung klar zu identifizierende Gruppe: die „Ungeimpften“! Der Grundstein für die nun auch rechtlich manifestierte „Spaltung“ der Gesellschaft aufgrund eines „Impfstatus“ war mit 3G gelegt.


Markus Söder erklärte am 12. Juli 2021 den dazugehörigen Imperativ: „Vollständige, unbeschwerte Freiheit“ gebe es nur mit Impfen: „Ohne Impfen keine Freiheit.“ Es gab fortan also ein festgeschnürtes Junktim von Impfung und Freiheit, das politisch in Sätzen wie „Je mehr geimpft wird, umso freier werden wir sein“ (Merkel) oder „Wir impfen Deutschland zurück in die Freiheit“ (Spahn) Ausdruck fand und sich rechtlich zunächst in einem immer enger werdenden 3G-Korsett (Ungeimpfte müssen die verpflichtenden Tests selber bezahlen; Ungeimpfte erhalten keine Lohnfortzahlung im Quarantäne-Fall) und schließlich in der Reinheit von 2G manifestierte: Nur Geimpfte und Genesene erhalten ihre Freiheiten zurück. Das Narrativ von der „Pandemie der Ungeimpften“ wurde die Kurzformel der rechtlichen und gesellschaftlichen Segregation, die sich vom Sommer bis in den Herbst 2021 hinein in verschiedenen, aber stetig zugespitzten Nuancen vollzog.


Der prognostizierte Tod der Ungeimpften

Als dann im November Fallzahlen und Inzidenzen wieder in die Höhe schossen, war das „Ende der Geduld“ mit den als „Tyrannen“ oder „Sozialschädlinge“ ausgemachten Gefährdern geradezu folgerichtig erreicht. Dass die „Ungeimpften“ dabei nicht nur als die Täter, sondern auch als die alleinigen, das Gesundheitssystem und die Bestattungsinstitute überlastenden Opfer der Pandemie adressiert wurden, findet sich leicht in der Sentenz, wie sie zuerst Karl Lauterbach und etwas später dann auch der vormalige Gesundheitsminister Jens Spahn vorgetragen haben: Am Ende des Winters seien entweder alle „geimpft, genesen oder leider verstorben“. 2G war damit quasi naturgesetzlich prognostiziert und sozialdarwinistisch mit dem Aussterben der „Ungeimpften“ alternativlos zwingend begründet. Bei dieser trivialen infektiologischen Vermutung hätte man es dann ja auch belassen können. Nicht eben wenige wünschen sich bis heute, dass es doch bitte genau so geschehen möge. Doch die Realität wollte nicht so trivial sein. Es infizierten sich und es starben auch doppelt und „leider“ auch dreifach Geimpfte. Geimpfte mussten neuerlich geimpft (d.h. „geboostert“) und neuerlich auch wieder getestet werden. Aus dem ursprünglichen 3G wurde nun ein 2Gplus. Aber Fortschritt bedeutet: Kein Zurück hinter bereits Erreichtes!

Und so wie der PCR-Test immer noch als „Goldstandard“ zur Feststellung von Infektionen gehandelt wird, so gilt 2G (d.h. die Ausgrenzung von Ungeimpften) nach wie vor als der „Goldstandard“ der Pandemie-Bekämpfung, der nur noch durch die Impfpflicht veredelt werden könne. Bis dahin hat das Bundesverfassungsgericht bereits den derzeit schärfsten geltenden Standard „2Gplusplus“ für den Zugang zum Grundgesetz aufgestellt. Und man braucht nicht Tiefenpsychologie studiert oder Kafka gelesen zu haben, um zu erkennen, dass damit für „Ungeimpfte“ der Weg nach Karlsruhe nicht nur physisch aussichtslos ist. Selbst der Bundestag ist dieser Form pandemisch begründeter Cancel Culture gefolgt. Und man nennt es gleichwohl weiterhin „Demokratie“.


Die Politik ist nach fast zwei Jahren Pandemie am Ende ihres Lateins und am Ende ihrer Geduld. Und je mehr sich die faktische Basis des PdU-Narrativs von der Wirklichkeit entfernte, weil sich weder die versprochene Freiheit noch die versprochene Immunität für die Geimpften einstellte, desto unduldsamer wurde gleichwohl die normative Wertung des Narrativs formuliert: Die Ungeimpften sind schuld! Sie sind schuld, dass die Pandemie nicht endet, sie sind schuld, dass die Geimpften sich wieder infizieren, sie sind schuld, dass die Impfung, die sie verweigern, den Geimpften nicht hilft. Ohne Gerichtsprozess, ohne Rücksicht auf Unschuldsvermutung und simple empirische und ethische Grundannahmen wurde aus einer zunächst politischen und sich zusehends verschärfenden juristischen eine – um es vorsichtig auszudrücken: a-rational begründete – moralische Verurteilung einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Mit Ausnahme fantastischer Modellierungs-Hypothesen, in denen die geistigen Vorurteile der Zeit bereits die Ergebnisse präjudizieren, gibt es freilich nicht einen nachgewiesenen Fall, der die faktische Behauptung des PdU-Narrativs stützt. Die Fälle hingegen, die das Narrativ falsifizieren, sind abundant:


Das Narrativ bröckelt: Unzählige „Impfdurchbrüche“

Bereits bei naivem Zugang war das PdU-Narrativ von Anfang an mit einer doppelten geistigen Herausforderung verbunden: 1. Wie kann es sein, dass bei einer Impfquote von 70% die nicht geimpfte „Minderheit“ für nie dagewesene Fallzahlen verantwortlich sein sollte? 2. Wie kann es sein, dass die nun mittels Impfung „Geschützten“ noch weiterhin vor anderen Menschen geschützt werden müssen, und zwar mit einem „Schutz“, der die „Geschützten“ offenbar nicht schützt?


Die ersten Erschütterungen der mit dem PdU-Narrativ verknüpften Freiheit-durch-Impfen-Hypothese folgten unmittelbar mit ihrer praktischen Umsetzung: Die neue Freiheit der 2G-Partys führte zu erstaunlichen Superspreader-Events unter „vollständig Immunisierten“. Ein Club in Münster und das legendäre Berghain in Berlin waren nur die medienwirksame Spitze eines unter der Oberfläche allgemeiner Wahrnehmung treibenden Eisbergs. Die ohnehin seit Beginn der Pandemie an ihren kapazitären Grenzen arbeitenden Gesundheitsämter waren nun auch damit beschäftigt, tausende geimpfte (!) Partygäste zu kontaktieren und auf ihre jeweiligen Kontakte hin zu befragen. Quarantäne für 2G-Superspreader? Noch im Herbst 2021 Fehlanzeige. Das widersprach der versprochenen 2G-Freiheit. Lassen Sie sich ggf. testen, so lautete die Empfehlung. Zum Jahresende sah die Sache schon anders aus: „Jetzt sind Tausende in Quarantäne“, titelte die Hamburger Morgenpost am 30. Dezember. Ob bei größeren oder kleinen privaten Partys, ob nur 2G oder sogar 2Gplus, die Infektionen machten keinen Bogen um die „Immunisierten“, die unter sich blieben. Pandemie der Ungeimpften?


Aber nicht nur bei Partys, überall, wo sich nur Geimpfte trafen, kam es zu sog. „Impfdurchbrüchen“. Ob beim gemeinsamen Musizieren (etwa beim Tübinger Bach-Chor: Beinahe die Hälfte der 75 Mitglieder hatte sich infiziert; alle waren geimpft) oder beim gemeinsamen Sporttreiben (etwa beim EHC Red Bull München: Bei einer Impfquote von 97,5% fielen 21 der 29 lizensierten Spieler wegen eines positiven PCR-Tests aus. Das war kein Einzelfall in den Mannschaften der DEL oder überhaupt beim Mannschaftssport). Pandemie der Ungeimpften?


Über Joshua Kimmich ist viel berichtet worden, wie unverantwortlich er sei, weil er sich noch nicht hatte impfen lassen. Völlig ignoriert wurde, dass er lediglich wegen Kontakts zu positiv getesteten Vereinskameraden in Quarantäne musste. Diese aber (Süle und Stanisic) waren doppelt geimpft. Völlig vergessen wurde in dem öffentlichen Furor, dass bereits viele andere Sportler als infiziert galten, obwohl sie doppelt geimpft waren. Dass als „vollständig immunisiert“ geltende Spieler oder Trainer ausfallen, war nie je eine große Sache. Dass deswegen völlig gesunde Sportler in Quarantäne müssen, auch nicht. Nur wenn sie ungeimpft sind, wird das zum öffentlichen Skandal. Als dann neben Manuel Neuer acht (!) weitere „voll immunisierte“ Bayern-Stars mit Corona ausgefallen sind, da war die Pandemie-Welt wieder in Ordnung – alle waren ja geimpft –, und es geht nur noch um die Frage, ob das nächste Spiel (gegen Gladbach) in Gefahr sei. Pandemie der Ungeimpften?


Der unsichtbare Gorilla

Im Jahr 1999 veröffentlichten Daniel J. Simons und Christopher F. Chabris von der Harvard-Universität die Ergebnisse eines Experiments über selektive Wahrnehmung („Gorilla in our midst. Sustained inattantional blindness for dynamic events“). Im deutschsprachigen Raum ist dieses Experiment unter dem Namen „Der unsichtbare Gorilla“ bekannt. Den Probanden dieser Versuchsanordnung wird ein Video vorgespielt, in dem sich zwei Teams – das eine in weißen, das andere in schwarzen T-Shirts – orangefarbene Basketbälle zuwerfen. Der Auftrag besteht darin, die Ballwechsel des einen oder anderen Teams zu zählen. Irgendwann, etwa zur Hälfte des Videos, erscheint zwischen den Ballspielenden eine Person in Gorillakostüm und verschwindet dann wieder. Etwa die Hälfte der Teilnehmer war mit dem Zählen der Bälle so beschäftigt, dass sie den zotteligen Primaten gar nicht bemerkt hatten.


Mit der faktischen Seite der „Pandemie der Ungeimpften“ verhält es sich wie mit dem „unsichtbaren Gorilla“. Experten, Politiker, Medien und die besorgte Öffentlichkeit sind so mit der Suche nach „Ungeimpften“ und Möglichkeiten ihrer Ausgrenzung beschäftigt, dass „Impfdurchbrüche“ auch unter vollständig Geimpften als etwas Nebensächliches entweder gar nicht erst wahrgenommen oder als nicht relevant empfunden werden. Es gilt ja als ausgemacht, dass die Impfung nicht zu 100%, sondern nur zu 95% schützt. Wenn in Talkshows und Pressekonferenzen Politiker und Experten immer wieder eine „Pandemie der Ungeimpften“ behaupten, dann zieht das die öffentliche Aufmerksamkeit und die Emotionen stärker auf sich als Corona-Tote unter vollständig geimpften Bewohnern in einem Seniorenheim. Dabei ging es doch ursprünglich um den Schutz der „vulnerablen“ Gruppen. Wem sagen die Namen Hipoltstein, Osthofen oder Rennerod etwas? Vermutlich den Wenigsten. Es sind nur drei Orte in einer ganzen Reihe von Pflege- und Seniorenheimen mit signifikanten „Impfdurchbrüchen“:


Im Seniorenheim Hipoltstein infizieren sich 40 Bewohner. Drei von ihnen sterben. Alle waren bereits zweifach gegen SARS-CoV2 geimpft. In Tittmoning (Landkreis Traunstein) werden 33 von 41 Bewohnern als infiziert gemeldet bei einer Impfquote von 98%. In einem Altenheim in Osthofen (Landkreis Alzey-Worms) infizieren sich mehr als 100 Menschen, 13 sterben trotz vollständiger Impfung. Im Deutschordenshaus St. Ägid in Regensburg fordert ein „Corona-Ausbruch“ unter den Bewohnern elf Tote. Alle waren geimpft. Aus einer Senioreneinrichtung in Neustadt (Westerwald) wird eine Corona-Infektion bei 35 der 65 Bewohner gemeldet. „Fast alle“ waren doppelt geimpft. In einem Pflegeheim in Rostock infizieren sich zehn Bewohner, obwohl sie bereits die Booster-Impfung hatten.


Die Liste könnte beliebig fortgeführt werden. Sie spiegelt nur einen zufälligen Ausschnitt aus der jeweiligen Regionalpresse im November 2021 wider. Der „Impfdurchbruch“ im Altenheim war im Frühjahr noch eine bestaunte Seltenheit und wurde im Herbst, mit dem Beginn der neuen Infektionswelle, zur neuen Normalität. Die vollständigen Todesmeldungen der Landratsämter lauteten seit dem Spätsommer 2021 nun nicht mehr lediglich pauschal „an oder mit Corona verstorben sind ...“, sondern vollständig lasen sich die Mitteilungen – auszugsweise etwa für Würzburg – wie folgt: 29.11.2021: „Zwei Bewohnerinnen des Seniorenzentrums Bergtheim (82 und 87 Jahre alt) sind in der Einrichtung verstorben. Beide Seniorinnen waren mehrfach vorerkrankt und zweifach geimpft.“ 03.12.2021: „Laut Landratsamt sind drei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Corona zu beklagen. Eine 89-jährige Frau aus dem Stadtgebiet und ein 80 Jahre alter Mann aus dem Landkreis sind in Würzburger Kliniken verstorben. Beide waren ... doppelt geimpft. Im Nikolausheim ... ist ein 87-jähriger Bewohner ebenfalls verstorben. Der Mann war ... dreifach geimpft.“ 13.12.2021: „Im Landkreis sind eine Frau (87) und ein Mann (66) im Zusammenhang mit einer Coronainfektion verstorben. Beide waren ... zweifach geimpft.“


Die mittlere statistische Lebenserwartung liegt in Deutschland bei 81 Jahren. Daran hat sich auch mit der „Corona-Pandemie“ nichts Grundlegendes geändert. Seit 2021 sterben „vulnerable“ Menschen (im Median mit 82 Jahren) nicht nur an oder mit Covid, sondern auch mit und trotz Impfung. Nur selten hält die Öffentlichkeit kurz inne, wenn der Covid-Tod eines „voll immunisierten“ Prominenten vermeldet wird, wie etwa am 20. Oktober der von Colin Powell (84). Die offiziellen Erklärungen verweisen auf statistische Zusammenhänge: Wenn mehr Menschen geimpft sind, versterben halt auch mehr Geimpfte! Aber an Covid-19? Nun ja, die Impfwirkung lässt halt nach, besonders bei Alten und Vorerkrankten! Aber gerade die sollten doch durch die Impfung geschützt werden? Werden sie ja auch, sie müssen sich aber „boostern“ lassen! Pandemie der Ungeimpften?


Die wissenschaftliche Basis für Impfzwang (3G und 2G) und Impfpflicht

Eine ernsthafte Diskussion über das Problem der „Impfdurchbrüche“ und die damit aufgeworfene Frage der Impfeffektivität wurde durch die nun lautstark propagierte „Booster-Kampagne“ übertönt. Das, was ursprünglich als „Gamechanger“ mit jahrelangem Immunschutz und als der „Weg aus der Pandemie“ verkündet wurde, entpuppte sich als Einstieg in die Dauerimpfung („Impf-Abo“). Niemand könne davon ausgehen, „zweimal gepikst, und das war’s schon. Das wird Alltag der nächsten Jahre werden“, wusste Markus Söder übrigens schon im Mai 2021 (sic!). Booster und Dauerimpfung als „neuer Alltag“. Pandemie der Ungeimpften?


Was man in der Tat spätestens seit dem Sommer 2021 wissen konnte war, dass Geimpfte genauso infektiös sind und das Virus genauso übertragen wie Ungeimpfte.


Die WHO hatte den aus Israel und den USA gewonnenen Erkenntnisstand in ihrem wöchentlichen Covid-Update vom 24. August 2021 zur Delta-Variante explizit klargestellt: Das Virus wird gleichermaßen von Geimpften und Ungeimpften übertragen („Similar transmissibility between vaccinated and unvaccinated individuals”). „Impfdurchbrüche“ (im Original „breakthrough infections“, also Durchbruch-Infektionen) waren kein deutsches, sondern ein auch global abundant auftretendes Phänomen, das freilich nicht ins Narrativ von den hocheffektiven („highly effective“) Impfstoffen passt. Doch während in Deutschland offenbar alles dafür getan wurde, das Narrativ von der „Pandemie der Ungeimpften“ trotz Impfdurchbrüchen und Booster-Kampagne mit Daten-Chaos und selbst manipulierten Zahlen immer weiter zu forcieren, gab es anderenorts die erforderlichen wissenschaftlichen Untersuchungen:


Auf der idyllischen Halbinsel Cape Cod an der Ostküste der USA in Barnstable County (Massachusetts) wurden an 14 Tagen im Juli 2021 systematisch genau 469 Fälle von Covid-19-Infektionen erfasst und analysiert. Das Erstaunliche hierbei: Knapp drei Viertel der Fälle (346; 74%) betrafen „vollständig geimpfte“ Personen. 274 davon hatten Symptome. Von den fünf Hospitalisierungen waren vier (also 80%) „vollständig geimpft“.


Ebenfalls bereits im Juli 2021 wurde in der einschlägigen medizinischen Fachliteratur über einen SARS-CoV-2 Ausbruch im Meir Medical Center in Israel berichtet. Israel war zu dieser Zeit bereits „Impfweltmeister“. Die „Impfquote“ in dem betreffenden Krankenhaus (Mitarbeiter und Patienten) betrug 96,2 %; es wurden die strengen Hygienevorschriften (Desinfektion, Handschuhe, Masken, PCR-Test) beachtet. Gleichwohl infizierten sich 23 Mitarbeiter und 16 Patienten. Als ursächliche Quelle (index case) dieses nosocomialen Infektionsgeschehens wurde ein doppelt geimpfter Dialysepatient identifiziert. 14 der „vollständig geimpften“ Patienten erkrankten schwer oder verstarben. Lediglich zwei der betroffenen Patienten waren ungeimpft. Sie hatten einen milden Verlauf.


Um die Bedeutung von sog. Impfdurchbrüchen für die faktische These von der „Pandemie der Ungeimpften“ klar einzuordnen, ist es wichtig, sich die implizite Gegenthese genau vor Augen zu halten. Sie lautet: Für die Geimpften ist die Pandemie vorbei! Das war die Basis für die „Freiheit-durch-Impfen-Hypothese“. Jeder, der noch wenigstens mit einem Fuß auf dem Boden rationaler Wissenschaftstheorie steht, kann sehen, dass sowohl das PdU-Narrativ als auch die darauf aufbauende Freiheits-Hypothese tausendfach falsifiziert ist. Für Geimpfte ist die Pandemie ebensowenig vorbei wie für Ungeimpfte. Das wurde auch von deutschen Virologen nicht übersehen. Christian Drosten etwa hatte immerhin Anfang November klargestellt, dass er es mittlerweile für „falsch“ halte, noch von einer „Pandemie der Ungeimpften“ zu sprechen, weil auch Geimpfte zur Pandemie beitrügen. Gleichwohl forderte er „mangels Alternativen“ (sic!), dass man „wegen der Ungeimpften (sic!) wieder in kontakteinschränkende Maßnahmen gehen“ müsse. Hier sieht man die tiefe Logik des PdU-Narrativs unmittelbar bei der Arbeit: Die faktische Seite wird (nach einem halben Jahr!) als „falsch“ erkannt, doch die normativen Konsequenzen werden gleichwohl – aus Alternativlosigkeit – mit Vehemenz weiter verfolgt: impfen, impfen, impfen, und Druck ausüben auf die „Ungeimpften“!


Wer sind die Treiber der Pandemie?

Spätestens mit den Ende Oktober im Vereinigten Königreich von Dr. Anika Singanayagam und ihrem Team vom Imperial College London veröffentlichten Ergebnissen einer Kohorten-Studie wurden auch die letzten Zweifel beseitigt, die Fülle der Impfdurchbrüche könnte irgendwie allein den Ungeimpften ursächlich zugeschrieben werden. Analysiert wurde die Ansteckungsrate (SAR: secondary attack rate) in und außerhalb von privaten Haushalten sowohl bei geimpften als auch bei ungeimpften Personen. Diese Rate war mit 23% (fully vaccinated) zu 25% (unvaccinated) nahezu identisch. Identisch war auch die bei Geimpften und Ungeimpften gleichermaßen gemessene Viruslast. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Impfung allein nicht ausreicht, um zu verhindern, dass sich Menschen mit der Delta-Variante infizieren und die Krankheit im häuslichen Umfeld verbreiten“, kommentierte Professor Ajit Lalvani die Ergebnisse. Andere, u.a. auch eine dänische Haushaltsstudie, bestätigten die Ergebnisse. Die Impfstoffe mögen vor einem schweren Verlauf schützen, doch sie verhindern nicht die eigene Infektion und sie verhindern auch nicht, dass Geimpfte das Virus übertragen, bekannte schließlich auch Rochelle Walensky, Direktorin des CDC, in einem Interview mit CNN.


Alles das ist bekannt: Die Impfstoffe bieten keine sterile Immunität und mithin keinen Fremdschutz. Daher die neuerlichen Kontaktbeschränkungen und Testerfordernisse auch für „vollständig“ Geimpfte (2Gplus und plusplus). Spät, sehr spät, für manches Seniorenheim vielleicht zu spät. Dabei gab es durchaus warnende Stimmen, dass das Virus vor allem durch die Sorglosigkeit der Geimpften weiter übertragen würde. Sehr viel lauter wurde in Deutschland weiterhin die Geschichte von den gefährlichen „Ungeimpften“ weitererzählt. Zahlen wurden manipuliert, die Empörung gegen die „Sozialschädlinge“ weiter angefacht. Das „Zuckerbrot“ habe nichts genutzt, der Weltärztepräsident, der Ungeimpfte als „Tyrannen“ und selbstdenkende OVG-Senate als dumme „Richterlein“ diskreditiert, forderte die „Peitsche“. Und der scheidende Gesundheitsminister Spahn forderte mit der Inbrunst moralischer Überzeugung die 2G-Dystopie für alle Lebensbereiche dauerhaft, wenigstens für das Jahr 2022: „Stellt Euch darauf ein, 2G, geimpft oder genesen, und zwar auffrischgeimpft dann ab einem Punkt x, gilt mal das ganze Jahr 2022. Wenn Du irgendwie mehr tun willst als Dein Rathaus oder Deinen Supermarkt besuchen, dann musst Du geimpft sein.“ Mit der Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes vom 18. November 2021 wurde der Weg in diese Richtung bereits vorgezeichnet: bundesweit 3G am Arbeitsplatz, im ÖPNV, im Personen- Nah- und Fernverkehr; flächendeckendes 2G auf Länderebene, ab einem Hospitalisierungswert von 3; 2Gplus bei 6.


Und dann kam Omikron. Und Omikron kam mit den doppelt und dreifach Geimpften. Nun zeigten selbst die Zahlen des RKI, dass das Narrativ von der „Pandemie der Ungeimpften“ nicht mehr zu halten war. Die Vermutung einiger Virologen und Epidemiologen, dass die Impfungen die Pandemie nicht stoppen, sondern eher verstetigen werden, schienen sich zu bestätigen. Die Inzidenzen schossen neuerlich in die Höhe und übertrafen die Alpha-, Beta- und Delta-Wellen um ein Vielfaches. Überall, wo seriöse Daten erhoben wurden, wurde deutlich: Von einer „Pandemie der Ungeimpften“ kann keine Rede sein. Ob hoch im Norden in der Abgeschiedenheit der Faröer-Inseln (21 von 33 dreifach Geimpften werden positiv getestet) oder in der Isolation einer Antarktis-Station (16 von 25 dreifach Geimpften sind infiziert), weder eine zweifache noch eine dreifache Impfung verhindert eine Infektion. Das Gegenteil scheint der Fall. Während etwa noch die an der Harvard School of Public Health von Professor Subramanian und Dr. Kumar durchgeführte vergleichende Meta-Studie zur Delta-Variante zu dem eindeutigen Ergebnis gekommen ist, dass es keinen sichtbaren Zusammenhang zwischen Impfungen und Inzidenzzahlen im Vergleich von Ländern mit hoher oder niedriger Impfquote gibt, hat sich das Bild mit Omikron nun offenbar sogar umgekehrt: Die Geimpften und Geboosterten scheinen die neuen Treiber der Pandemie. Die zweite dänische Haushaltsstudie („SARS-CoV-2 Omicron VOC Transmission in Danish Households“) etwa verdeutlichte das Bild in absoluten Zahlen: 79,1% aller Omikron-Fälle sind doppelt, 10,6% dreifach und nur 8,5% ungeimpft. Gegenüber der Delta-Variante war die SAR mit Omikron bei Ungeimpften um das 1,17-fache, bei doppelt Geimpften um das 2,65-fache und bei Geboosterten um das 3,66-fache erhöht. Die Schlussfolgerung, die in Deutschland aus dieser Entwicklung gezogen wurde, kennen wir: „Boostern, boostern, boostern!“ Die Konsequenz, die Dänemark, aber auch England, Israel, Norwegen, Finnland, Schweden daraus gezogen haben, kennen wir auch: Ende aller Maßnahmen!


Ende aller Maßnahmen! Jedenfalls das Ende aller allein am Impfstatus orientierter Ausgrenzungen ist überfällig. Art. 3 GG verbietet es, wesentlich Gleiches willkürlich ungleich zu behandeln. Nicht nur für einzelne Bereiche, wie den Einzelhandel: Alle 3G- und 2G-Maßnahmen müssen aufgehoben werden! Nicht in einem „Stufenplan“, sondern sofort. Sie sind evident (im originären Sinne des Wortes) verfassungswidrig. Oder, um es mit Gustav Radbruch zu sagen, sie sind nahe dran, ihre Eigenschaft, überhaupt noch legitimes Recht zu sein, zu verlieren; denn „wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts verleugnet wird, da ist das Gesetz nicht etwa nur ‚unrichtiges Recht‘, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur“.


Der Autor schreibt gerade an einem Buch über den „Rechtsstaat unter Pandemievorbehalt“.


Info: https://www.cicero.de/innenpolitik/pandemie-der-ungeimpften-narrative-corona-jorg-benedict-2g-3g-impfpflicht-grundgesetz

18.02.2022

„Teil einer Strategie“   Die Verbreitung unbelegter Behauptungen über einen angeblich kurz bevorstehenden russischen Einmarsch in die Ukraine dauert an. Diverse Desinformationen sind inzwischen nachgewiesen.

german-foreign-policy-com, 18. Februar 2022

BERLIN/WASHINGTON (Eigener Bericht) – Außenministerin Annalena Baerbock wirft Moskau „Desinformation“ zur Rückverlegung russischer Truppen aus ihren Manövergebieten in relativer Nähe zur ukrainischen Grenze an ihre regulären Standorte vor. Die „Desinformation“ müsse aufhören, forderte Baerbock gestern; Moskau müsse endlich „volle Transparenz“ gewährleisten. Unterdessen dauern die unbelegten, unter Bezug auf vorgebliche Geheimdienstinformationen formulierten Vorwürfe, Russland werde „in den nächsten Tagen“ in die Ukraine einmarschieren, an. Erwiesene Desinformation sind mittlerweile die auch von US-Präsident Joe Biden geäußerte Behauptung, eine russische Invasion werde am 16. Februar erfolgen, wie auch die Behauptung der britischen Regierung, Moskau plane einen Umsturz und eine Installierung einer prorussischen Regierung in Kiew. Einschätzungen wie diejenige eines ehemaligen britischen Geheimdienstchefs, die Invasionsgefahr werde im Westen hochgespielt, werden ignoriert. Ex-Außenminister Sigmar Gabriel weist auf außenpolitische Folgen der unbelegten Invasionsbehauptungen hin. Letztere schaffen auch im Inland ein Klima der Unsicherheit.


Zitat: „Am 16. Februar“

Als blanke Desinformation hat sich mittlerweile die Behauptung erwiesen, Russland werde am 16. Februar in die Ukraine einmarschieren. Darauf hatte US-Präsident Joe Biden laut einem Bericht des US-Onlinemagazins Politico am 11. Februar in einem Telefongespräch unter anderem mit Kanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beharrt.[1] Laut Politico, das sich im Besitz der deutschen Axel Springer SE befindet, hatte Washington außerdem erklärt, der Angriff werde durch eine Welle von Raketen- und Cyberangriffen eingeleitet; Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan hatte darüber hinaus russische „Luftangriffe“ vorhergesagt. Die Behauptungen waren auch in deutschen Medien umfassend verbreitet worden – unter Überschriften wie „Russische Truppen gehen in Position“.[2] Diverse westliche Staaten, darunter auch die Bundesrepublik, hatten ihre Bürger zum sofortigen Verlassen der Ukraine aufgefordert, Botschaftspersonal abgezogen und in einigen Fällen Militärs und sogar OSZE-Beobachter aus dem Land kommandiert. Am 16. Februar von empörten Reportern befragt, was die US-Regierung zu der offenkundigen Falschbehauptung zu sagen habe, stritten Sprecher in Washington die Festlegung auf ein spezielles Datum schlicht ab.[3]


„Lächerlich“

Bereits zuvor hatte eine offenkundige Falschbehauptung des britischen Außenministeriums für Aufsehen gesorgt. Das Foreign Office hatte am 22. Januar behauptet, es verfüge über „Informationen“, denen zufolge mehrere „ehemalige ukrainische Politiker“ Kontakt zu russischen Geheimdienststellen unterhielten und in Planungen für einen Einmarsch in die Ukraine involviert seien. Dort solle ein ehemaliger ukrainischer Parlamentsabgeordneter als Chef einer prorussischen Regierung an die Macht gebracht werden.[4] Die Behauptung rief unter Beobachtern rasch Erheiterung hervor. Von den vier „ehemaligen ukrainischen Politikern“, deren Namen London publizierte, ist allgemein bekannt, dass sie nicht in Kiew, sondern in Moskau leben. Der ehemalige Parlamentsabgeordnete Jewhenij Murajew wiederum lebt zwar weiterhin in der Ukraine, teilte allerdings noch am 22. Januar belustigt mit, er habe in Russland Einreiseverbot, und die Behörden hätten Gelder der Firma seines Vaters beschlagnahmt.[5] In Kiew wurde mit erheblichem Unverständnis auf die Londoner Behauptung reagiert; Wasyl Filiptschuk, ein ehemaliger Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, der heute als Senior Advisor für das Kiewer International Centre for Policy Studies (ICPS) tätig ist, stufte sie als „lächerlich“ ein.[6]


„Invasionsgefahr hochgespielt“

Noch am 16. Februar sind die Behauptungen, ein russischer Angriff stehe unmittelbar bevor, in die nächste Runde gegangen. Am Mittwochmorgen hatte in einem kurzen Moment der Entspannung der ehemalige Leiter des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 John Sawers in einem Interview mit der BBC Kritik an den westlichen Regierungen üben können. „Ich denke nicht, dass Präsident Putin jemals entschieden hat, in das Land einzumarschieren“, sagte Sawers, zumal eine Invasion „für ihn sehr riskant“ sei; „einige westliche Regierungen“ hätten eine vorgebliche Invasionsgefahr hochgespielt, und diese gehe mittlerweile weiter zurück.[7] Dagegen habe Russland im aktuellen Konflikt um die Ukraine „eine ganze Reihe wichtige Erfolge“ erzielen können: So seien seine Sorgen um seine Sicherheit „ganz oben“ auf die internationale Tagesordnung gelangt; die Ukrainer seien „eingeschüchtert“, und „die Europäer sind daran erinnert worden, wie abhängig sie von russischem Gas sind“. Sawers‘ Einschätzung geriet allerdings schon wenige Stunden später wieder weit in den Hintergrund, als die nächsten Spekulationen über einen angeblich schon bald bevorstehenden russischen Angriff auf ukrainisches Territorium verbreitet wurden.


„Ab dem 20. Februar“

So hieß es nun beispielsweise bei Politico, die klare Fokussierung auf den 16. Februar sei „immer übertrieben“ gewesen; man müsse den Blick stattdessen auf den 20. Februar und die Zeit kurz danach richten. Zum einen endeten am 20. Februar die Olympischen Winterspiele in Beijing; zum anderen kämen gleichzeitig auch die russisch-belarussischen Manöver auf belarussischem Territorium zum Abschluss. Russlands Streitkräfte seien dann frei für eine militärische Offensive.[8] Hinzu komme, dass vom heutigen Freitag bis zum Sonntag die Münchner Sicherheitskonferenz stattfinde – in Anwesenheit unter anderem von US-Vizepräsidentin Kamala Harris, US-Außenminister Antony Blinken und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Eine Invasion zu starten, während Amerikas Nummer zwei in Europa ist“, könne sich „als ultimative Erniedrigung“ für Washington erweisen, erklärte Politico – freilich auf der Basis reiner Spekulation.


Bidens Gespür

Gestern hat nicht nur US-Präsident Biden die Frage, ob Russland eine Invasion vorantreibe, bejaht: „Mein Gespür sagt mir, dass es in den nächsten paar Tagen geschieht.“[9] Darüber hinaus hat US-Außenminister Antony Blinken vor dem UN-Sicherheitsrat ein detailliertes Einmarschszenario beschrieben. Demnach werde Moskau eine false flag-Operation inszenieren – einen Terroranschlag in Russland oder einen Drohnenangriff auf Zivilisten –, bevor es proklamiere, zum Schutz russischer Bürger in der Ukraine zu intervenieren. Der Angriff werde mit Raketenangriffen und Bombardements eingeleitet, mit der Störung der ukrainischen Kommunikation und mit Cyberattacken; dann würden russische Einheiten mit Panzern nach Kiew marschieren.[10] Als Beleg für die gravierenden Behauptungen führte Blinken – wie schon bei der Falschbehauptung, ein russischer Angriff stehe am 16. Februar bevor – nicht überprüfbare Geheimdienstberichte an. An selber Stelle – vor dem UN-Sicherheitsrat – hatte Blinkens Amtsvorgänger Colin Powell am 5. Februar 2003 gefälschte Belege für die angebliche Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen präsentiert.


Desinformation

Die nach wie vor völlig unbelegten Behauptungen werden auch in Deutschland von Politik und Medien weithin kritiklos wiedergegeben. Die Folgen reichen weit. Zum einen urteilt Ex-Außenminister Sigmar Gabriel, sie seien „vielleicht auch Teil“ der US-„Verhandlungsstrategie, um den Westen zu einigen und Russland gegenüber zu zeigen, dass man vorbereitet sei“.[11] Zum anderen schafft das unaufhörliche Präsentieren gravierender, aber unbelegter und daher unüberprüfbarer Vorwürfe in den westlichen Ländern ein Klima umfassender Unsicherheit. „Es ist jetzt zentral, dass wir keine Desinformationen haben, die sich weiter verbreiten“, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock gestern.[12] Damit bezog sie sich allerdings auf Moskaus Angaben über die Rückverlegung russischer Truppen aus ihren Manövergebieten an ihre regulären Standorte. Zu der bisherigen westlichen Desinformation auch gegenüber der eigenen Bevölkerung sagte sie nichts.

 

Mehr zum Thema: Die Stationierungsräume der NATO und Neue Hürden.

 

[1] Alexander Ward, Quint Forgey: Putin could attack Ukraine on Feb. 16, Biden told allies. politico.com 11.02.2022.

[2] Thomas Gutschker: Russische Truppen gehen in Position. Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.02.2022.

[3] Mychael Schnell: As Feb. 16 passes by, Biden administration pressed on Russian invasion intel. thehill.com 16.02.2022.

[4] Kremlin plan to install pro-Russian leadership in Ukraine exposed. gov.uk 22.01.2022.

[5], [6] Emma Graham-Harrison, Luke Harding, Andrew Roth: Confusion over UK claim that Putin plans coup in Ukraine. theguardian.com 22.01.2022.

[7] Charles Hymas, Danielle Sheridan, Nataliya Vasilyeva: Vladimir Putin could drag out Ukraine crisis for months, says Liz Truss. thetelegraph.co.uk 16.02.2022.

[8] Alexander Ward, Quint Forgey: Why Feb. 20 worries Russia watchers. politico.com 16.02.2022.

[9] Paul Dallison, Paul McLeary: Biden warns of Russian invasion of Ukraine within days. politico.eu 17.02.2022.

[10] Zachary Basu, Dave Lawler: Blinken lays out Putin’s playbook for Ukraine invasion at UN hearing. axios.com 17.02.2022.

[11] Patrick Diekmann: „Wenn wir das machen, würden wir Europa sprengen“. t-online.de 16.02.2022.

[12] Baerbock fordert erneut Deeskalationsschritte von Moskau. spiegel.de 17.02.2022.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8846

17.02.2022

Friedbert Pflüger an Wolfgang Ischinger:

aus e-mail von Doris Pumphrey, 17. Februar 2022, 20:09 Uhr

http

s://de.rt.com/international/131757-friedbert-pfluger-an-wolfgang-ischinger/

17.2.22


*Friedbert Pflüger an Wolfgang Ischinger:

Hiroshima und Nagasaki sind vergessen


*Der außen- und sicherheitspolitische Experte Friedbert Pflüger hat vor einem Atomkrieg gewarnt, falls es nicht gelingt, die Konflikte mit Moskau beizulegen und eine neue Entspannungspolitik einzuleiten. Sein Appell erschien wenige Tage vor Beginn der "Münchner Sicherheitskonferenz".


Die "Münchner Sicherheitskonferenz" (englische Abkürzung: MSC) findet in diesem Jahr vom 18. bis 20. Februar statt. In deren Vorfeld hat der CDU-Verteidigungspolitiker und frühere Bundestagsabgeordnete Friedbert Pflüger einen offenen Brief geschrieben <https://www.cicero.de/aussenpolitik/offener-brief-wolfgang-ischinger-munchner-sicherheitskonferenz-ukraine-russland-nato>. Er richtet sich an den Vorsitzenden der MSC, den deutschen Diplomaten Wolfgang Ischinger, und wurde nun von der Zeitschrift /Cicero/ veröffentlicht. Mit teils drastischen Worten mahnt Pflüger zur Deeskalation im Ukraine-Konflikt. Denn dieser könnte, wie er meint,

schlimmstenfalls in einen Atomkrieg zwischen Russland und der NATO münden.


Bemerkenswert ist der Appell auch deshalb, weil er auf Befürchtungen und Divergenzen im (west)deutschen liberalkonservativen Lager hindeutet, das traditionell transatlantisch <https://de.rt.com/inland/126328-sicherheitsexperte-ischinger-fordert-us-atomwaffen/>   orientiert ist. Diese Meinungsverschiedenheiten entzünden sich an der Russland/Ukraine-Politik.


Die Münchner Sicherheitskonferenz findet in diesem Jahr ohne russische Beteiligung statt. Moskau hatte erklärt, das Münchner Treffen habe seinen Charakter als Diskussionsveranstaltung verloren <https://ria.ru/20220212/konferentsiya-1772407109.html>. Wegen der einseitig prowestlichen Ausrichtung <https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/russland-bleibt-muenchner-sicherheitskonferenz-fern-17793016.html> der Veranstaltung habe eine Teilnahme für Russland keinen Sinn mehr.


Medienberichten zufolge werden unter anderem der US-Außenminister Antony Blinken, Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij in die bayrische Landeshauptstadt kommen.


Friedbert Pflüger bedauert in seinem Schreiben an Wolfgang Ischinger ("Wir sind beide Kinder des Westens!") das Fernbleiben der russischen Seite in diesem Jahr. Und gleich zu Beginn spricht der CDU-Verteidigungspolitiker einen Appell und eine Hoffnung an Ischinger aus. Nämlich dass es dem "ganz großen Diplomaten" gelingen möge, /"mit der MSC einen Beitrag zur Abwendung eines real drohenden Krieges mit desaströsen Folgen für uns alle zu leisten."/


Ischinger hatte Anfang des Monats nach einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe zu erkennen gegeben, dass er für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine eintritt <https://www.youtube.com/watch?v=r-LLeU9pc9g>. Pflüger unterstreicht, dass er zwar wie Ischinger "deutsche Sonderwege" ablehne und für eine "geschlossene Haltung in EU und NATO eintrete. Aber der CDU-Politiker erinnert den Diplomaten daran, dass man es "immer für wichtig erachtet" habe, einen "Dialog und Interessenausgleich mit Russland anzustreben." Die beiden Experten kennen sich seit einem Studienaufenthalt in den USA 1980.


Offensichtlich geht Pflüger davon aus, dass die USA und die NATO aktuell nicht mehr unbedingt den Dialog mit Russland suchen. Allerdings mache Moskau es dem Westen auch sehr schwer. Der CDU-Politiker stellt in seinem Brief Überlegungen an, wer im gegenwärtigen Konflikt die Guten und wer die Bösen sind. Dabei kommt er, und das überrascht nicht, zu dem zu erwartenden Ergebnis. Anschließend äußert sich Pflüger allerdings zu vier Themenkomplexen rund um die Ukraine.


*Gefahr eines Atomkriegs* Pflüger verweist auf Warnungen des konservativen Historikers Michael Stürmer. Dieser hatte kürzlich darauf aufmerksam gemacht, "dass das gegenwärtige Kräftemessen leicht 'jene Dynamik auslösen könne, die schon 1914 zur Katastrophe führte'. (/Die Welt <https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus235930118/Nato-Russland-Krise-Die-neuen-Schlafwandler.html>/, 1.1.2022)."


Viele westliche Politiker, Experten und Journalisten lieferten sich angesichts der Konfrontation mit Moskau einen "Überbietungswettbewerb mit immer härteren Drohungen und Sanktionsforderungen". Wer dagegen versuche, die Motive der russischen Seite zu verstehen, werde "leicht

diffamiert".


In Deutschland , so scheint es Pflüger, hätten viele die Lehren der beiden Weltkriege und das "Leid der Bombennächte" verdrängt. /"Die Atompilze von Hiroshima und Nagasaki sind unserem kollektiven Bewusstsein entronnen. Die historische Lehre wird vergessen, dass in einer Atmosphäre der Drohungen, Ultimaten, der Aufrüstung und Militäraufmärsche oft nur ein Funke ausreicht, um einen Flächenbrand auszulösen."/ Ein Krieg ließe sich nicht auf die Ukraine begrenzen. Weil keine Seite "schwächeln" oder ihr "Gesicht verlieren" wolle, könnte es zu einer Eskalationsdynamik kommen, die in einen großen Krieg münden würde, in dem Atomwaffen eingesetzt werden könnten. Das "Restrisiko" dafür sei jedenfalls "unerträglich hoch".


*Deeskalation und Absage an Waffenlieferungen*

Daher seien sprachliche Mäßigung und Deeskalation geboten. Pflüger stellt sich ausdrücklich hinter die Bundesregierung, die bisher Waffenlieferungen an Kiew abgelehnt <https://de.rt.com/inland/131466-bundesregierung-stellt-ukraine-ruestungshilfe-in-aussicht/>  hat – und damit gegen Ischinger. Seine Überlegung dazu:

/"Wenn Putin wirklich mit dem Gedanken eines Einmarsches spielt, warum sollte er dann warten, bis neue Waffensysteme installiert sind?"/ Niemand im Westen würde eigene Soldaten zur Verteidigung in die Ukraine schicken wollen, "nicht einmal der größte 'Falke' in den USA", stellt

Pflüger fest. Auch sei die Vorstellung einer ukrainischen NATO-Mitgliedschaft "wenig überzeugend". Wenn schon jetzt niemand im Westen eigene Soldaten in die Ukraine entsenden möchte, wie verhielte es sich dann erst bei einer Mitgliedschaft und der damit verbundenen Beistandsgarantie?


Als Pressesprecher besuchte Pflüger 1987 zusammen mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker in Leningrad den Piskarjowskoje-Friedhof. Dort liegen eine halbe Million Soldaten und zivile Opfer der deutschen Blockade begraben. Angesichts der 27 Millionen Toten in der Sowjetunion

infolge des Überfalls Nazi-Deutschlands könne es nur heißen: "Nie wieder!"


*Neutralität für die Ukraine*

Zwar vertritt Friedbert Pflüger auch heute noch die Ansicht, dass die NATO-Osterweiterung richtig gewesen sei. Damals sei es um "Stabilität und Sicherheit" der "jungen Demokratien in Mitteleuropa" gegangen. Die "Öffnung" der NATO richte sich nicht gegen Russland.


Doch auf dem NATO-Gipfel 2008 habe man die Absicht verkündet, auch Georgien und die Ukraine in die Militärallianz aufzunehmen. Das sei für Moskau nicht länger hinnehmbar gewesen. Eine Folge sei die "Militärintervention in Georgien" gewesen (die tatsächlich jedoch eine Reaktion auf den georgischen Angriff auf Südossetien und die dort stationierten russischen Friedenstruppen darstellte).


Das Russland von heute sei "politisch und militärisch stärker" als das Land 2008. Und Einflusszonen von Großmächten seien nun einmal, ob einem das gefalle oder nicht, eine "Realität". Die historische Erfahrung, dass über Jahrhunderte wiederkehrend Angriffe aus dem Westen kamen, sei "tief im Gedächtnis der russischen Nation verankert". Daher schlussfolgert Pflüger:


/"US-Streitkräfte noch dichter vor der Haustür? Nicht nur Putin, jeder Nachfolger – selbst im (unwahrscheinlichen) Fall, dass das ein liberaler Demokrat wäre – würde sich wehren."/ Die "Charta von Paris" (1990) garantiere zwar die "freie Bündniswahl", doch folge darauf "keine Aufnahme/garantie/" (Hervorhebung im Original).


Neutralität sei der einzige Weg, um den Frieden in Europa zu bewahren:


/"Eine Österreich- oder Finnland-Lösung, wie sie im Kalten Krieg beiden Ländern trotz militärischer Neutralität eine enge Anbindung an die westlichen Institutionen ermöglichte – ist heute der einzige Weg, den Frieden zu erhalten."/


*Wiederauflage der KSZE und Klima-Projekte*

Als positiven Ausblick und konstruktive Lösung entwickelt Friedbert Pflüger schließlich die Idee einer neuen, zweiten "Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa". Die Verhandlungen, die 1975 zur Schlussakte von Helsinki geführt hatten, sollten zwischen den europäischen Staaten unter Einschluss von Russland, der Ukraine, aber auch den USA und Kanada wieder aufgenommen werden. Diese Konferenz solle Fragen von gemeinsamem Interesse behandeln, als da wären:


/"Keine Verschiebung von Grenzen, Anerkennung von Minderheiten (z.B. durch eine Südtirol-Lösung für die Ostukraine), grundlegende Menschenrechte, Förderung des Tourismus, des Kultur- und Jugendaustauschs, Vertrauensbildung durch Transparenz bei Militärmanövern, Abrüstung und Transparenz im Cyberspace ..."/


Als neues Verhandlungsfeld ("Korb" in der Sprache der ersten Helsinki-Konferenz) schlägt Pflüger, der an der Universität Bonn Internationale Klima- und Energiepolitik lehrt, gemeinsame Klima-, Umwelt- und Energieprojekte vor:


/"Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Wasserstoff, Aufforstung, sichere Behandlung nuklearer Abfälle, Sanierung der Transit-Gaspipeline durch ein EU-Russland-Ukraine-Konsortiumusw. Wenn wir an gemeinsamen Zukunftsprojekten im Interesse aller Seiten arbeiten, kann neues

Vertrauen entstehen."/


Die Betonung liegt hier auf "im Interesse aller Seiten" – in der Tat eine bessere Perspektive als die tödliche Logik von Konfrontation und Eskalation.

17.02.2022

Live-Ticker zur Ukraine-Lage: Beschuss des Donbass, Drohungen gegen Russland und dessen "Invasion"text   1 von 4

de.rt.com, 17. Feb. 2022 07:21 Uhr

Die Vorwürfe des Westens gegenüber Russland vergiften seit Tagen das weltpolitische Klima. Die US-Regierung prophezeit eine "russische Invasion" der Ukraine, und Moskau dementiert dies stets erneut. Hier lesen Sie die neuesten Entwicklungen.


  • 17.02.2022 18:22 Uhr

18:22 Uhr

US-Außenminister Blinken äußert sich vor UN-Sicherheitsrat zu Ukraine-Krise"Dies ist ein Moment der Gefahr für das Leben und die Sicherheit von Millionen von Menschen", begann Blinken seine Rede vor dem UN-Sicherheitsrat mit Blick auf die Ukraine.


"Weil die Grundprinzipien, die den Frieden und die Sicherheit aufrechterhalten haben und die nach den beiden Weltkriegen und dem Kalten Krieg verankert wurden, bedroht sind. Das Prinzip, dass ein Land die Grenzen eines anderen nicht mit Gewalt verändern kann, das Prinzip, dass ein Land nicht die Entscheidungen oder die Politik eines anderen Landes diktieren kann oder mit wem es sich zusammentun will, das Prinzip der nationalen Souveränität", sagte er weiter.


Die NATO müsse sich mit dem befassen, was Russland gerade tut, mahnte der US-Außenminister. Russland habe in den vergangenen Monaten mehr als 150.000 Truppen an den ukrainischen Grenzen zusammengezogen und gesagt, "dass es diese Truppen abzieht. Wir sehen nicht, dass dies vor Ort geschieht".


"Unsere Informationen deuten eindeutig darauf hin, dass diese Truppen, einschließlich Bodentruppen, Flugzeugen und Schiffen, sich darauf vorbereiten, in den kommenden Tagen einen Angriff auf die Ukraine zu starten", sagte Blinken:

"In der Tat entfaltet es sich, es entfaltet sich gerade heute, dass Russland erste Schritte auf dem Weg zum Krieg unternimmt und erneut mit militärischen Maßnahmen droht."

Info: https://de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-krise-die-neuesten-entwicklungen

18:10 Uhr

Kreml: Bidens Äußerung über "russische Invasion" erhöht Spannung

Archivbild: Sprecher des russischen Präsidenten Dmitri PeskowAnadolu Agency / Gettyimages.ru

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die Äußerung des US-Präsidenten Joe Biden bezüglich der "russischen Invasion", die nach dessen Worten "in den nächsten Tagen" stattfinden könnte, gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti kommentiert. Diese Äußerung erhöhe die Spannung um die Krise, so Peskow.

18:00 Uhr

Biden: Invasion kann in den nächsten Tagen stattfinden

Auf die Frage von Journalisten bezüglich der Ukraine-Krise und der "russischen Invasion" hat US-Präsident Joe Biden erklärt:

"Ich glaube, sie kann in den nächsten Tagen stattfinden."

Zuvor hatten viele westliche Medien den 16. Februar als das Datum des "russischen Eimarsches" genannt. Das russische Außenministerium fragte darauf nach dem "Zeitplan", damit die Mitarbeiter ihren Urlaub planen könnten.

  • Mehr zum Thema - Sacharowa bittet westliche Medien um Zeitplan der russischen Invasionen: "Will meinen Urlaub planen"

  • 17:37 Uhr
  • Biden-Administration: Russland könnte die Sitzung des UN-Sicherheitsrates als Teil eines Vorwands für eine mögliche Ukraine-Invasion nutzenDie Biden-Administration glaubt, Russland könnte versuchen, die heutige Sitzung des UN-Sicherheitsrats (UNSC) "als Teil eines Versuchs zu nutzen, einen Vorwand für eine mögliche Invasion zu schaffen", sagte ein "hochrangiger Beamter" der Administration dem US-Nachrichtensender CNN am Donnerstag. Er fügte hinzu, dass Russland gestern Abend ein Dokument mit "falschen Behauptungen" an die im UN-Sicherheitsrat vertretenen Länder verteilt hätte.

    "Anfang dieser Woche beschuldigte Präsident Putin die Ukraine, in der Ostukraine einen Völkermord zu begehen. Und gestern Abend verteilte die russische Vertretung bei den Vereinten Nationen ein Dokument an die Mitglieder des Sicherheitsrates, das sie als gemeinsames Projekt des Untersuchungskomitees der Russischen Föderation und des Nachrichtensenders RT bezeichnet und in dem behauptet wird, dass im Zuge des bewaffneten Konflikts in der Südostukraine Kriegsverbrechen begangen worden seien. Jede dieser Behauptungen ist kategorisch falsch", behauptete der nicht näher genannte Beamte gegenüber CNN. Weiter sagte er:

    "Ich gehe davon aus, dass Russland diese Behauptungen bei dem heutigen Treffen wiederholen wird, und wir sollten in den kommenden Tagen mit weiteren Falschmeldungen der russischen Staatsmedien rechnen."

    Auf die Frage nach den Berichten über den nächtlichen Beschuss im Donbass antwortete der "Beamte" gegenüber CNN, dass man "zögert, sich zu bestimmten neuen Fakten zu äußern, die erst in den letzten Stunden eingetroffen sind". Er verwies aber auf die "weitreichenden falschen Kommentare Russlands" in den letzten Tagen:

    "Was wir seit einigen Wochen sagen, ist, dass wir Hinweise darauf haben, dass Russland jederzeit einen falschen Vorwand vorbringen könnte, um eine Invasion in der Ukraine zu rechtfertigen. Und dieser Vorwand könnte verschiedene Formen annehmen. Es könnte eine Provokation im Donbass sein. Es könnte eine Behauptung über NATO-Aktivitäten sein. Es könnte die Behauptung eines Eindringens in russisches Gebiet sein. Und wir haben in den letzten Tagen bereits eine Reihe falscher Behauptungen von russischer Seite gesehen, darunter, wie ich bereits erwähnte, Berichte über ein nicht gekennzeichnetes Grab von Zivilisten, die angeblich von den ukrainischen Streitkräften getötet wurden. Wir haben Behauptungen gesehen, dass die USA und die Ukraine biologische oder chemische Waffen entwickeln, und dass der Westen Guerillakämpfer einschleust, um Einheimische im Donbass zu töten. Jede dieser Behauptungen ist kategorisch falsch."

  • 16:21 Uhr

    Lukaschenko gegenüber CNN: "Westliche Geheimdienste sind nutzlos" und "der Westen soll sich wegen eines potenziellen Angriffs Russlands beruhigen"Während einer gemeinsamen russisch-weißrussischen Militärübung erklärte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko am Donnerstag gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN, dass westliche Geheimdienste "nutzlos" seien, während er von der möglichen Drohung eines russischen Angriffs von weißrussischem Territorium aus auf die Ukraine sprach.

    "Sie müssen zugeben, wenn Sie sich überhaupt deswegen schämen, dass Sie und Ihre Geheimdienste sich vor den Augen der gesamten Weltgemeinschaft geirrt haben. Sie haben Weißrussland und Russland beschuldigt, dass wir gestern in die Ukraine einmarschieren wollten. Das haben wir nicht getan. Also sind Ihre Geheimdienste und die Milliarden von Dollar, die Sie für diese ausgeben, nutzlos. Geben Sie das wenigstens zu!", sagte Lukaschenko den CNN-Reportern.

    Dem CNN-Bericht zufolge bekräftigte Lukaschenko seine Unterstützung für Russlands Position und sagte, die beiden Länder hätten "praktisch eine gemeinsame Armee gebildet". Weiter erklärte er:

    "Wir haben ein Abkommen zwischen Weißrussland und Russland, wir haben hier praktisch eine vereinigte russisch-weißrussische Gruppe gebildet, eine vereinigte Armee also, könnte man sagen. Und das ist unsere offizielle Position. Bitte berücksichtigen Sie sie, so wie wir Ihre Position berücksichtigen."

    Gegenüber CNN stellte Lukaschenko die Legitimität des westlichen Militärs in der Ukraine in Frage und wollte wissen, was dieses "Tausende von Kilometern weit von zu Hause entfernt" in Osteuropa wolle:

    "Ihre militärischen Experten in der Ukraine? Eure Truppen in der Nähe von Polen, in Litauen, Lettland, Estland? Was haben Sie hier zu suchen? Tausende von Kilometern von zu Hause entfernt! Also sollten Sie uns das nicht vorhalten. Von uns gibt es keine Truppen in Kanada oder Mexiko, wie zum Beispiel Infanteristen. Also beruhigen Sie sich."

    Hintergrund: Westlichen Geheimdienstinformationen zufolge hätte Russland geplant, am gestrigen Mittwoch in die Ukraine einzumarschieren. Mehrere Tage lang überschlugen sich die Meldungen mit immer weiteren vermeintlichen Details zu dem "geplanten" Angriff Russlands. Die vom Westen prophezeite Invasion blieb aus.  

  • 16:10 Uhr

    Telegram-Kanal RIA Nowosti veröffentlicht Videos mit den Folgen der Beschießung des Donbass durch ukrainische Truppen

  • 15:08 Uhr

    NATO: Russland plant eine "False Flag"-Operation, um einen bewaffneten Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigenDie NATO-Verbündeten sind besorgt, dass Russland versucht, einen "Vorwand" für einen bewaffneten Angriff auf die Ukraine zu inszenieren, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag. Er fügte hinzu, dass die NATO Operationen unter "falscher Flagge" durch russische Geheimdienstler beobachtet habe.

    "Wir wissen nicht, was passieren wird, aber was wir wissen, ist, dass Russland die größte Streitmacht, die wir seit Jahrzehnten gesehen haben, in und um die Ukraine zusammengezogen hat", sagte Stoltenberg.

    "Es gibt viele russische Geheimdienstler, die in der Ukraine operieren. Sie sind im Donbass präsent, und wir haben Versuche gesehen, Operationen unter falscher Flagge zu inszenieren, die einen Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine liefern sollen", fügte er hinzu.

    Bei einer Pressekonferenz im NATO-Hauptquartier in Brüssel am Donnerstag wies Stoltenberg darauf hin, dass das Militärbündnis eine fortgesetzte Verstärkung der russischen Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine beobachtet habe. Er erklärte, dass die Verbündeten "keine Anzeichen für einen Rückzug oder eine Deeskalation" seitens Russlands gesehen hätten.

    "Wir fordern Russland auf, seinen Worten Taten folgen zu lassen und seine Streitkräfte von den Grenzen der Ukraine abzuziehen", so Stoltenberg. 

    "Alle Verbündeten sind bereit, sich mit Russland im NATO-Russland-Rat zusammenzusetzen, um eine breite Palette von Themen anzusprechen und eine gemeinsame Basis zu finden", fügte er hinzu.

    Der NATO-Chef bekräftigte auch die Unterstützung des Bündnisses für die Ukraine und bestätigte, dass die NATO-Verbündeten "der Ukraine helfen, ihre Fähigkeit zur Selbstverteidigung zu stärken".

    "Selbstverteidigung ist ein in der UN-Charta verankertes Recht, und die Verbündeten helfen der Ukraine bei der Wahrung dieses Rechts, u. a. mit Ausbildern und militärischer Ausrüstung für die ukrainischen Streitkräfte, mit Cyber- und nachrichtendienstlicher Expertise und mit erheblicher finanzieller Unterstützung", sagte Stoltenberg.

  • 15:00 Uhr

    Britische Außenministerin auf Twitter: Mutmaßliche ukrainische Militäraktivitäten nur ein Vorwand für russischen Einmarsch

    Berichte über mutmaßliche anormale Militäraktivitäten der Ukraine im Donbass sind ein offensichtlicher Versuch der russischen Regierung, einen Vorwand für den Einmarsch zu erfinden.
    Dies kommt direkt aus dem Drehbuch des Kremls.
    Großbritannien wird weiterhin Russlands Desinformationskampagne aufdecken.

  • 14:50 Uhr

    LNR-Oberhaupt: Ukrainische Truppen beschießen Donbass, während Westen vom sogenannten russischen Einmarsch spricht

    Archivbild: Ein zerstörtes Haus in der selbsternannten Republik LuganskSergei Awerin / Sputnik

    Das Oberhaupt der selbsternannten Volksrepublik Lugansk, Leonid Passetschnik, hat angesichts der heutigen Ereignisse erklärt, die ukrainischen Truppen würden den Donbass beschießen, während sich die westlichen Staaten über den sogenannten russischen Einmarsch besorgt zeigen würden.

    Außerdem machten die Behörden der selbsternannten Republik die Annahme, dass die Militäraktivitäten der ukrainischen Streitkräfte mit dem heutigen Besuch des Präsidenten Wladimir Selenskij in die Region verbunden seien. Die Beschießungen sollen nach dem Abflug des Präsidenten begonnen haben. Selenskij war in den Donbass gekommen, um nach seinen eigenen Worten das System der Bewachung der staatlichen Grenze zu inspizieren.

  • 14:20 Uhr

    Wegen Ukrainekrise: USA beschleunigen militärische Aufrüstung in DeutschlandAm heutigen Mittwoch hat die US-Luftwaffe mehrere F-35-Kampfjets nach Deutschland verlegt. Die Kampfjets des Typs F-35A Lightning II wurden am Mittwoch auf dem deutschen Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem stationiert, um "Aggressionen abzuschrecken und Verbündete zu verteidigen, falls die Abschreckung versagt", so die Begründung aus Washington. 

    Das US Air Force Reserve Command teilte in einer Erklärung mit, dass die Kampfjets "in voller Zusammenarbeit mit der deutschen Regierung" nach Deutschland verlegt worden seien. Die Kampfjets würden "die Einsatzbereitschaft erhöhen, die kollektive Verteidigungshaltung der NATO verbessern und die Fähigkeiten zur Luftintegration mit Verbündeten und Partnerstaaten weiter steigern". In der Mitteilung hieß es außerdem:

    "Die Flugzeuge sind für eine Vielzahl von Missionen zur Abschreckung von Aggressionen und zur Verteidigung von Verbündeten im Falle eines Scheiterns der Abschreckung ausgerüstet."

    Zusätzlich zu den Kampfjets wurden nach Angaben des Air Force Magazines, zwei Flugzeuge des Typs E-8C, Joint Surveillance Attack Radar System (JSTARS), die zur Überwachung großer Geländeabschnitte auf Bewegungen von Bodenfahrzeugen eingesetzt werden, auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland gesichtet. Die Sichtung wirft Fragen auf, da der E-8C-Aufklärungsflieger normalerweise nicht in Ramstein eingesetzt wird. Nach Recherchen des Air Force Magazine wurden in diesem Gebiet auch keine Übungen mit JSTARS angekündigt.

    Gegenüber dem Air Force Magazine konnte der Sprecher des 461. Luftüberwachungsgeschwaders der Robins Air Force Base in Georgia, dem Stationierungsort der JSTARS-Flotte, keine Angaben zu E-8C-Bewegungen oder operativen Aktivitäten dieser in Deutschland machen.

    Auf die Anwesenheit der Flugzeuge am 9. Februar angesprochen, konnte der Sprecher der US-Luftwaffe in Europa (USAFE), Oberst Robert A. Firman, die spezifische Mission der Jets zwar nicht beschreiben, bestätigte dem Air Force Magazine jedoch:

    "Es ist sicher, dass wir jetzt mehr ISR als normal haben."

    Gegenüber dem Air Force Magazine erklärte das US-Verteidigungsministerium (Pentagon), die Luftwaffe führe regelmäßig "vollständig koordinierte" Aufklärungsmissionen im Luftraum von Verbündeten und Partnern in der Region durch.

    Demnach setzten die USA "routinemäßig Flugzeuge in der Schwarzmeerregion ein, um verschiedene nachrichtendienstliche Ziele der USA und der Koalition zu unterstützen", sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Oberstleutnant Anton T. Semelroth, dem Air Force Magazine in einer Erklärung. "Diese Missionen zeigen unser anhaltendes Engagement für die Sicherheit in der Region", fügte er hinzu:

    "Wir werden uns nicht zu weiteren operativen Details oder möglichen zukünftigen Operationen äußern."

    Das Flugzeug könnte schon seit einiger Zeit von Ramstein aus operiert haben. Öffentlich zugängliche Flugverfolgungsdienste verzeichneten am 27. Dezember einen Alleinflug einer E-8C mit dem Rufzeichen Redeye 6 über der Donbas-Region in der Ostukraine. Dieselben Dienste verfolgten eine RC-135V Rivet Joint mit dem Rufzeichen Homer 19, die offensichtlich zusammen mit der E-8C in demselben Gebiet operierte.

    Die JSTARS wären die ideale Wahl, sollte die NATO die Bewegungen der russischen Streitkräfte beobachten wollen. Das 24 Fuß lange Bauchradar kann Hunderte von Kilometern des Geländes abtasten und gleichzeitig Zeitraffer- und Echtzeitbilder von den Bewegungen militärischer Fahrzeuge erstellen. Das Überwachungsflugzeug ist in der Lage, die Bewegungen von Fahrzeugen zu überwachen, um den den Befehlshabern der US-Luftwaffe und US-Heeres, detaillierte Gefechtsdaten zu liefern.

  • 13:45 Uhr

    Lugansker Volksrepublik meldet Abschuss ukrainischer Drohne

    Donbass (Archivbild)Dan Levy / Sputnik

    Die Volksmiliz der selbsternannten Volksrepublik Lugansk soll ein unbemanntes Luftfahrzeug der ukrainischen Sicherheitskräfte abgeschossen haben, das als Feuerleithilfe auf eine von der Miliz kontrollierte Siedlung im Donbass diente. Dies berichtete der verteidigungspolitische Sprecher der Republik Jakow Ossadtschi.

    Ihm zufolge habe die Volksmiliz auch den weiteren Beschuss durch ukrainische Sicherheitskräfte unterbunden, wodurch nach vorläufigen Angaben der Volksrepublik zwei Soldaten der ukrainischen Streitkräfte verwundet worden seien. Der Flug von Kampfflugzeugen und Drohnen entlang der gesamten Kontaktlinie im Donbass ist nach dem Minsker Abkommen verboten.

    Die Kiewer Seite verbreite außerdem falsche Behauptungen über die Zerstörung von ziviler Infrastruktur, die angeblich auf den Beschuss durch die Volksrepublik Lugansk zurückzuführen sei, so die Volksmiliz der Republik weiter. Zuvor wurde mitgeteilt, dass durch den ukrainischen Mörserbeschuss in einer Siedlung im Donbass ein Wohnhaus sowie ein Umspannwerk beschädigt und eine Hochspannungsleitung durchtrennt worden sein sollen.

  • 13:35 Uhr

    "Weitere Lüge" – Peskow zu Gerüchten über russische "Invasion" nach dem 20. Februar

    Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen PräsidentenSergei Guneew / Sputnik

    Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow hat mitgeteilt, man habe nun schon viele Daten für den Beginn der angeblichen russischen "Invasion" gehört, die sich jedoch alle als unverantwortliche Fälschungen und Provokationen herausstellten. So antwortete er auf die Frage eines Journalisten zu der von Politico aufgestellten Behauptung, Russland werde die Ukraine nach dem 20. Februar angreifen:

    "Also, nach dem 20. Februar… Sie und ich haben viele Daten gehört, in viel konkreterer Ausführung. Das Ganze entpuppte sich stets als weiterer Einwurf, Fälschung, unverantwortliche Behauptung. Keiner der Autoren dieser Fälschungen gab später zu, dass man sich geirrt hätte. Ich vermute, das ist eine weitere derartige Fälschung. Ich hoffe, dass zumindest Sie wie ich solchen Fälschungen nicht Glauben und Vertrauen schenken."

    Die US-Zeitung Politico behauptete unter Berufung auf Analysten, dass Russland angeblich nach dem 20. Februar eine "Invasion" in die Ukraine starten könne und dass das in den westlichen Medien zuvor genannte "Offensiven"-Datum 16. Februar "die Aufmerksamkeit von wichtigen Daten abgelenkt" habe.

    Zuvor hatte Politico informierte Quellen zitiert, wonach US-Präsident Joe Biden persönlich in einer Videokonferenz mit den Staats- und Regierungschefs der westlichen Länder – der Europäischen Union und der NATO – den 16. Februar als Datum für eine "Invasion" Russlands in die Ukraine genannt hätte.

  • 13:00 Uhr

    Sacharowa weist Psakis Zweifel an Massengräbern von Zivilisten im Donbass zurück

    Maria Sacharowa (Archivbild)Pressedienst des russischen Außenministeriums / Sputnik

    Die Behauptungen Russlands über die Entdeckung von Massengräbern von Zivilisten im Donbass seien möglicherweise Desinformation. Dies erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki am Mittwoch. Diese Informationen könnten Russland als Vorwand dienen, um die Lage um die Ukraine zu eskalieren, hieß es dazu weiter.

    Diese Darstellung sorgte indes für Unmut im russischen Außenministerium. Die Pressesprecherin des russischen Außenamtes Maria Sacharowa entgegnete wörtlich:

    "Liebe Jen, vielleicht haben Sie sich aus Unwissenheit diese Aussagen erlaubt. Das allein kann klären, warum Sie das Leiden der Bewohner des Donbass infrage stellen."

    Sacharowa empfahl der Pressesprecherin des Weißen Hauses, die Wissenslücke zu schließen und sich zumindest mit den Daten der US-Geheimdienste vertraut zu machen. "Erlauben Sie sich nicht, über solch tragische Themen zu sprechen, von denen Sie keine Ahnung haben", so die russische Pressesprecherin.

    Zuvor hatte das russische Ermittlungskomitee berichtet, dass ein Strafverfahren wegen der Entdeckung von Massengräbern von durch Beschuss getöteten Zivilisten im Donbass eingeleitet worden war. Ein Journalist bat Psaki um eine Stellungnahme zu dieser Information.

  • 12:58 Uhr

    Kremlsprecher Peskow: Alarmierende Lage im Donbass wegen Beginn von Provokationen seitens KiewAm Donnerstag sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber Reportern: "Wir haben wiederholt davor gewarnt, dass die übermäßige Konzentration der ukrainischen Streitkräfte in unmittelbarer Nähe der Kontaktlinie – verbunden mit möglichen Provokationen – eine schreckliche Gefahr darstellen könnte. Jetzt sehen wir, dass diese schrecklichen Provokationen stattfinden, wir sehen Berichte von Vertretern der selbsternannten Republiken, dass gegenseitige Angriffe an der Kontaktlinie stattfinden, dass der erste Angriff aus der Ukraine kam. Dies sind beunruhigende Informationen. Wir beobachten die Situation weiter."

  • 12:15 Uhr

    Lukaschenko inspiziert gemeinsame Militärübung "Sojusnaja Reschimost 2022"

    Alexander LukaschenkoEwgeni Bijatow / Sputnik

    Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko traf auf dem Truppenübungsplatz Ossipowitschski ein, um die russisch-weißrussische Militärübung "Sojusnaja Reschimost 2022" (zu Deutsch "Verbündete Entschlossenheit 2022") zu inspizieren. Während des Besuchs von Lukaschenko wird auf dem Schießplatz eine taktische Demonstration stattfinden, an der die Raketentruppen, die Artillerie und die Luftstreitkräfte des Unionsstaates sowie Einheiten der Luftlandetruppen der russischen Streitkräfte beteiligt sein werden.

    Lukaschenko sagte, dass er am Freitag und Samstag Russland besuchen werde. Das Manöver wird an diesen Tagen fortgesetzt. Die russische Seite wird einen Ablaufplan für das Arbeitstreffen der Präsidenten ausarbeiten.

    Zuvor wurde berichtet, dass russische Piloten auf Su-35S-Flugzeugen und weißrussische Piloten auf Su-30SM-Flugzeugen im Rahmen der Übung "Sojusnaja Reschimost 2022" einen Übungsluftkampf geprobt hatten.

    Die Übung "Verbündete Entschlossenheit 2022" findet vom 10. bis zum 20. Februar statt. Sie sei eine Antwort auf "die anhaltende Militarisierung der europäischen Länder", so der stellvertretende Generalstabschef der weißrussischen Streitkräfte Pawel Muraweiko.

    Mehr zum Thema - Lukaschenko kündigt für Februar gemeinsames Militärmanöver mit Russland an

  • 11:30 Uhr

    Nach Manövern: Kolonne von Militärfahrzeugen des südlichen Militärbezirks auf dem Weg zum Heimatstandort

    Das russische Militär zieht die Truppen nach dem abgeschlossenen Manöver schrittweise ab. Auf dem Video ist eine Militärkolonne des südlichen Militärbezirks zu sehen, die auf dem Weg zu ihren ständigen Standorten die neue Krim-Brücke überquert. Die USA betonen unterdessen fortwährend, der Abzug russischer Truppen sei eine Lüge.

  • 11:15 Uhr

    Volksrepublik Donezk: Ukraine bereitet Evakuierung von Präsidialamt und Rada nach Lwow vor

    (Symbolbild)STRINGER / Sputnik

    Der Geheimdienst der Volksrepublik Donezk hat berichtet, dass die Sicherheitskräfte Kiews eine Landung über das Meer planen, um ihre Gebiete am Asowschen Meer zu erobern.

    Darüber hinaus erklärten die Behörden der Volksrepublik Donezk, dass die Verwaltung von Selenskij nach ihren Erkenntnissen die Evakuierung des Büros des ukrainischen Präsidenten und der Werchowna Rada nach Lwow für den Fall eines Scheiterns ihrer Offensive im Donbass vorbereitet. Der Sprecher im Donbass, Oleg Nikitin, sagte dazu:

    "Unseren Geheimdienstberichten zufolge bereitet die ukrainische Führung – während sie zugleich die Offensive der ukrainischen Streitkräfte im Donbass verstärkt – die Evakuierung des ukrainischen Präsidialamtes von Kiew in die Stadt Lwow vor."

  • 09:45 Uhr

    Ukrainische Armee beschießt aktuell Volksrepubliken Donezk und Lugansk (Video)

    Archivbild: Eine Bewohnerin von Schelobok, eines vom ukrainischen Beschuss betroffenen Dorfes in der Volksrepublik LuganskWaleri Melnikow / Sputnik

    Die Volksmiliz der selbsternannten Volksrepublik Donezk hat die Identifizierung von zwei Haubitzen gemeldet, die von den ukrainischen Sicherheitskräften in einem Dorf in den von Kiew kontrollierten Gebieten des Donbass aufgestellt wurden. Im Bericht heißt es:

    "Zwei 122-mm-Artilleriehaubitzen des Typs D-30 wurden in einem Wohngebiet im Dorf Schewtschenko stationiert, sowie ein gepanzertes Kampffahrzeug in einem Wohngebiet im Dorf Nowotroizkoje."

    Die Behörden der Volksrepublik Lugansk erklärten dazu, dass es zweimaligen Beschuss durch die ukrainische Armee gegeben hätte. Einheimische veröffentlichten persönliche Videos vom jeweiligen Beschuss.

    Auch die OSZE verzeichnete an diesem Donnerstag in den frühen Morgenstunden zahlreiche Vorfälle von Granatenbeschuss entlang der Kontaktlinie in der Ostukraine.

  • 09:30 Uhr

    Britische Chefdiplomatin ruft Russland zum Dialog über Ukraine auf und droht mit gravierenden Folgen

    Archivbild: Die britische Außenministerin Elizabeth "Liz" TrussRob Pinney / Gettyimages.ru

    Die britische Außenministerin Elizabeth "Liz" Truss hat Moskau zu einem Dialog über die Ukraine aufgefordert und davor gewarnt, dass Russland ein Schurkenstaat werde, wenn es gegen seinen Nachbarn vorgehen würde. Truss warnte wörtlich:

    "Wir machen deutlich, wenn sie sich entscheiden, den Weg der Aggression fortzusetzen, wird dies schreckliche Konsequenzen haben, welche die russische Wirtschaft teuer zu stehen kommen und Russland den Status eines Schurkenstaates einbringen werden."

    Zudem meinte die britische Chefdiplomatin, dass die Destabilisierung um die Ukraine noch monatelang anhalten könne. Elizabeth Truss betonte, Großbritannien wolle in einer Welt leben, in der die Menschen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, die frei von Aggression und Zwang und in der Sicherheit tatsächlich unteilbar ist sowie in der die Länder die Souveränität der anderen Länder respektieren und alle ihre Verpflichtungen einhalten. "Das bedeutet, dass wir mit unseren Freunden in der Ukraine und darüber hinaus zusammenarbeiten müssen, um Bedrohungen in der ganzen Welt zu verringern", fügte Truss hinzu.

    Im Rahmen ihres Besuchs in Kiew am 18. Februar plant die britische Außenministerin ein Treffen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmitri Kuleba vor. Das Auswärtige Amt von Großbritannien erklärte, dass die Hauptziele der Gespräche darin bestehen, "eine gemeinsame Unterstützung für die Souveränität der Ukraine zu demonstrieren" und "Russland vor den schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen einer hypothetischen Invasion des Nachbarlandes zu warnen".

  • 09:00 Uhr

    Selenskij plant Ausweitung des ukrainischen Staatsfernsehens im Donbass

    Wladimir Selenskij (Archivbild)Pool / Gettyimages.ru

    Die Ukraine solle die Ausstrahlung ihres Fernsehens im Donbass ausweiten. Dies verkündete der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bei einem Besuch im Gebiet Donezk:

    "Wir sollen die Ausstrahlung des ukrainischen Fernsehens und den Einfluss unserer anderen Medien verbreitern."

    Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa reagierte auf die Ankündigung des ukrainischen Präsidenten. Sie erinnerte daran, dass die Ukraine selbst ihre Fernsehsender geschlossen habe.

    In der Ukraine mehren sich die Anzeichen, dass die Pressefreiheit weiter eingeschränkt wird: Journalisten wie Oles Busina und Pawel Scheremet wurden umgebracht. Kirill Wyschinski, der des Verrats und der Unterstützung der selbsternannten Republiken im Donbass beschuldigt wurde, saß über ein Jahr in Haft. Alle russischen Medien wurden im Land verboten. Einige ukrainische Fernsehsender, wie zum Beispiel 112 Ukraine, NewsOne und ZIK, die mit Wiktor Medwedtschuk, dem Vorsitzenden des politischen Rates der ukrainischen Partei "Oppositionsplattform – Für das Leben", in Verbindung gebracht werden, wurden für fünf Jahre sanktioniert.

  • 08:35 Uhr

    Estnischer Geheimdienst warnt: Russland wird einen begrenzten Militärschlag gegen Ukraine führen

    (Symbolbild)Wodicka/ullstein bild / Gettyimages.ru

    Russland verlege weiterhin Truppen an die Grenze zur Ukraine und werde wahrscheinlich einen "begrenzten" Militärschlag gegen das Land führen. Dies sagte am Mittwoch der Leiter des estnischen Auslandsgeheimdienstes.

    Mikk Marran, Generaldirektor des estnischen Auslandsnachrichtendienstes, teilte mit, der Angriff werde den Beschuss mit Raketen und die Besetzung von "Schlüsselgebieten" in der Ukraine umfassen. Während des Briefings sagte er:

    "Nach unserer Einschätzung werden sie bevölkerungsreiche Städte meiden, da sie viele Truppen benötigen, um diese Gebiete zu kontrollieren. Aber es gibt keine klare Vorstellung davon, welche Route die russischen Truppen nehmen könnten."

    Nach Angaben des estnischen Geheimdienstes könnte eine weitere Möglichkeit darin bestehen, dass die Kämpfe in zwei von Russland unterstützten Regionen im Osten der Ukraine zunehmen. Marran glaubt zu wissen:

    "Eine solche Eskalation ist sehr wahrscheinlich, und auf diese Weise wird Russland wahrscheinlich eine plausible Bestreitbarkeit erreichen und Sanktionen vermeiden."

    "Wenn Russland in der Ukraine erfolgreich ist, wird es in den kommenden Jahren den Druck auf die baltischen Staaten erhöhen. DieKriegsdrohungistzuPutinswichtigstempolitischenInstrumentgeworden."

    Laut Marran weiß der estnische Geheimdienst von der Verlegung von etwa 10 Kampfgruppen russischer Truppen an die Grenze zur Ukraine, wo bereits 100 Kampfgruppen russischer Truppen, also etwa 170.000 Soldaten stationiert sind. Diese Zahlen umfassen Soldaten, die normalerweise in den Regionen um die Ukraine stationiert sind, sowie Truppen in Weißrussland, die Russland in die Nähe der Grenze zur Ukraine für Militärübungen entsandt habe.

    Marran zufolge sei es wahrscheinlich, dass einige Soldaten auch nach dem Ende der Übungen am 20. Februar in Weißrussland bleiben werden, was für das NATO-Bündnis, zu dem auch die baltischen Staaten gehören, ein ernstes Problem darstelle. Seiner Meinung nach würde dies die Zeit für die Vorbereitung eines Angriffs auf das Baltikum verkürzen.

    Mehr zum Thema - Oberhaupt der Volksrepublik Donezk: Westliche Prognosen über russische Invasion sind bloße Hysterie

  • 08:15 Uhr

    Donbass: Lugansker Volksrepublik früh am Morgen von ukrainischen Truppen beschossen

    (Symbolbild)Michail Woskresenski / Sputnik

    Am Donnerstagmorgen sollen ukrainische Truppen das Gebiet der selbsternannten Volksrepublik Lugansk viermal beschossen haben. Dies berichtet die Vertretung der Volksrepublik Lugansk beim Gemeinsamen Zentrum für die Kontrolle und Koordinierung des Waffenstillstandsregimes gegenüber Medienvertretern. Wörtlich hieß es:

    "Die bewaffneten Gruppierungen der Ukraine haben den Waffenstillstand grob verletzt, indem sie Waffen eingesetzt haben, die gemäß den Minsker Vereinbarungen abgezogen sein sollten."

    Dem Vertreter der Lugansker Volksrepublik zufolge seien seit 5:30 Uhr Moskauer Zeit Dörfer durch das ukrainische Militär mit 120mm- und 82mm-Mörsern, Granatwerfern und großkalibrigen Maschinengewehren beschossen worden.

    Vor diesem Hintergrund betonte der Chef der Volksmiliz der Volksrepublik Lugansk Jan Leschtschenko, die Lage an der Kontaktlinie im Donbass habe sich verschlechtert. Zudem rief er die internationalen Beobachter auf, den Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte zu verzeichnen und Maßnahmen zu ergreifen, um ein Blutvergießen zu verhindern.

  • 07:40 Uhr

    USA: Russland stockt Truppen an Grenze zur Ukraine um 7.000 Militärangehörige auf

    (Symbolbild)Konstantin Morosow / Sputnik

    Die US-Regierung behauptet jetzt, Russland habe angeblich seine militärische Präsenz an der Grenze zur Ukraine um 7.000 Soldaten verstärkt. Dies teilte ein hochrangiger US-Beamter mit:

    "Gestern gaben die russischen Behörden bekannt, dass sie ihre Truppen von der Grenze zur Ukraine abziehen. Diese Aussage erregte sowohl hier als auch in der Welt große Aufmerksamkeit. Jetzt wissen wir jedoch, dass dies eine Lüge war."

    In den vergangenen Tagen hätte Russland angeblich seine Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine sogar um 7.000 Militärangehörige verstärkt, hieß es weiter. Dem Beamten zufolge erhalte die US-Seite weitere Beweise dafür, dass Russland "jederzeit einen falschen Vorwand nutzen kann, um eine Invasion" in die Ukraine zu rechtfertigen. Kürzlich habe die Zahl der Falschmeldungen aus der Russischen Föderation sogar zugenommen, so der US-Beamte.

    Unterdessen sollte die Welt in den kommenden Tagen mit weiteren Falschmeldungen der russischen Staatsmedien rechnen, führte der hochrangige Vertreter des Weißen Hauses fort. Diese Strategie soll Russland angeblich bereits bei "früheren Invasionen in die Ukraine und in Georgien" gezeigt haben. "Wir wissen nicht, welche Form der falsche Vorwand annehmen wird, aber wir hoffen, dass die Welt darauf vorbereitet ist", hieß es.

  • 07:30 Uhr

    Russisches Militär zieht nach Übungen mit Panzerarmee des westlichen Militärbezirks ab (Video)

  • 07:20 Uhr

    Tschechiens Präsident: US-Geheimdienste haben sich mit Kriegsprognose wieder einmal blamiert

    Der tschechische Präsident Miloš ZemanMateusz Wlodarczyk/NurPhoto / Gettyimages.ru

    Zum dritten Mal in den letzten Jahrzehnten haben sich die US-Geheimdienste schwer blamiert, diesmal mit der Vorhersage eines angeblichen Kriegsausbruchs in der Ukraine. Dies sagte der tschechische Präsident Miloš Zeman. Er erklärte wörtlich:

    "Vor ein paar Tagen habe ich gesagt, dass es meiner Meinung nach keinen Krieg in der Ukraine geben wird. Denn die Russen sind nicht so verrückt, sich auf eine Operation einzulassen, die ihnen mehr schaden als nützen würde."

    Laut dem tschechischen Präsidenten ist dies die dritte Blamage für die US-Amerikaner in den letzten Jahrzehnten. Die erste Blamage wäre gewesen, als es den USA im Irak nicht gelungen sei, irgendwelche Massenvernichtungswaffen zu finden. Die zweite sei in Afghanistan passiert, als man in Washington unlängst behauptete, dass die Taliban niemals Kabul erreichen würden. Zeman fügte hinzu:

    "Und nun die dritte Blamage – in der Ukraine."

    Westliche Medien hatten im vergangenen Monat mehrmals ein Datum und sogar eine Uhrzeit für den "Einmarsch" Russlands in die Ukraine genannt. Die britische Zeitung The Sun berichtete unter Berufung auf US-Geheimdienste, dass ein Angriff russischer Truppen am 16. Februar um drei Uhr morgens beginnen werde. Die Sprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki erklärte, die russische "Invasion" könne "zwischen Mitte Januar und Mitte Februar" beginnen.

  • 07:00 Uhr

    US-Außenministerium: USA nannten nie genauen Zeitpunkt einer Invasion Russlands in die Ukraine

    (Symbolbild)yenwen / Gettyimages.ru

    Die USA hätten nie einen genauen Zeitpunkt für eine Eskalation der Situation um die Ukraine genannt. Dies erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price:

    "Ich glaube nicht, dass wir von irgendeinem Podium aus den genauen Tag der Invasion nannten. Seit einiger Zeit versuchen wir Ihnen zu vermitteln, dass Russland die Möglichkeit schuf, jederzeit anzugreifen."

    Price betonte, die nicht erfolgte Invasion bedeute nicht, dass die USA über falsche Informationen verfügt hätten. Bereits am 14. Januar erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki, dass "die Invasion zwischen Mitte Januar und Mitte Februar" beginnen könne.

  • 16.02.2022 21:50 Uhr

    21:50 Uhr

    US-Außenministerium zu "Völkermord" im Donbass: Wir sehen keine Grundlage für solche Bewertungen

    (Symbolbild)Mark Wilson / Gettyimages.ru

    Das US-Außenministerium teilt die Einschätzung des russischen Präsidenten zum Völkermord im Donbass nicht. Dies gab der offizielle Vertreter des diplomatischen Büros der USA, Ned Price, bekannt. Während des Briefings erklärte er, es gebe "keine Grundlage" für solche Bewertungen:

    "Besonders besorgt sind wir über die Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und anderer russischer Beamter zum 'Völkermord' im Donbass. Die diesbezüglichen Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage."

    Price wies darauf hin, dass russische Beamte zudem in der Presse verschiedene Geschichten über den Donbass verbreiten würden. Nach Ansicht von Price könnten sie als Vorwand für eine Invasion in der Ukraine dienen.

  • 21:00 Uhr

    Finnland erhöht die Bereitschaft der Armee aufgrund der Situation in der Ukraine

    Symbolbild. Ein finnischer Soldat patrouilliert an einem militärischen Kontrollpunkt.Andreas Rentz / Gettyimages.ru

    Die finnischen Streitkräfte haben im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine ihre militärische Bereitschaft erhöht. In einem Bericht des finnischen Militärs heißt es:

    "Der Bereitschaftsgrad der Streitkräfte wurde auf BRAVO (B) angehoben. Das Bereitschaftssystem dient dem Schutz der Aktivitäten von Angehörigen der Streitkräfte und derjenigen, die bei den Streitkräften arbeiten. Damit soll sichergestellt werden, dass die Verteidigungskräfte in der Lage sind, ihren Auftrag unter allen Umständen zu erfüllen."

    Die Skala der Bereitschaftsgrade besteht aus vier Stufen von A bis D, wobei A der niedrigste und D die höchste Stufe ist.

    Wie Ilkka Kanerva, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des finnischen Parlaments, erklärte, ist der Grund für die Erhöhung der Bereitschaft die angespannte Lage in der Ukraine. Laut dem finnischen Verteidigungsminister Antti Kaikkonen könnte eine Eskalation der Situation in der Ukraine Auswirkungen auf die Ostsee und Finnland haben.

  • 20:45 Uhr

    Weißes Haus: Russland kann Ukraine noch immer jederzeit angreifen

    Jen Psaki, die Pressesprecherin des Weißen HausesAlex Wong / Gettyimages.ru

    Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, hat mitgeteilt, Russland könne die Ukraine jederzeit angreifen. Während eines Briefings sagte sie:

    "Wir befinden uns immer noch in einem Zustand, in dem es jeden Moment zu einem Angriff aus Russland kommen kann."

    Psaki fügte hinzu, dass russische Truppen auch weiterhin an der Grenze zur Ukraine stationiert seien und eine "Bedrohung" für das Land darstellten. Gleichzeitig brachte sie als Reaktion auf das aggressive Vorgehen Russlands die Möglichkeit ins Spiel, Sanktionen gegen die enge Entourage Putins zu verhängen.

  • 20:00 Uhr

    Selenskij: Russland zieht keine Truppen von ukrainischer Grenze ab – nur kleine Verschiebung

    Der ukrainische Präsident Wladimir SelenskijAlexei Witwizki / Sputnik

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij behauptet, dass außer einer kleinen Verschiebung russischer Truppen in der Nähe der Grenze zur Ukraine kein Truppenabzug in Sicht sei. Er erklärte:

    "Die Situation an der Grenze zu Russland ist unter Kontrolle, sie bleibt unverändert. Wir sehen eine leichte Verschiebung der russischen Truppen, aber wir sehen keinen Abzug von russischen Einheiten."

    Selenskij sagte auch, er sehe Signale für mögliche Absprachen der Partner hinter dem Rücken Kiews. Der ukrainische Präsident versicherte jedoch, dass ihn die Existenz solcher Abkommen nicht schreckt und teilte mit:

    "Wir haben keine Angst vor den kleinen Absprachen, die hinter unserem Rücken getroffen werden, denn die meisten Partner unterstützen unsere Position, weil wir die Wahrheit hinter uns haben."

  • 19:40 Uhr

    Ukraine-Krise: Großbritannien schickt zusätzliche Panzer und gepanzerte Kampffahrzeuge nach Estland

    (Symbolbild)Daniel Leal - Pool / Gettyimages.ru

    Großbritannien wird bis zum Ende des Tages mehr militärische Ausrüstung nach Estland schicken, darunter Panzer und gepanzerte Kampffahrzeuge. Zudem wird die Zahl der in dem Land stationierten Truppen verdoppelt. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf den britischen Verteidigungsminister Ben Wallace. In einer Erklärung sagte der britische Verteidigungschef:

    "Gemeinsam mit unseren NATO-Verbündeten verlegen wir Truppen und Ausrüstung auf dem Land-, See- und Luftweg, um die europäische Verteidigung angesichts der Konzentration russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine zu stärken."

    Wallace, der am Mittwoch an einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel teilnahm, erklärte außerdem, dass die Mitgliedstaaten des NATO-Bündnisses eine mögliche "russische Invasion" in der Ukraine nicht unbeantwortet lassen würden.

    Großbritannien befehligt derzeit ein 1.200 Mann starkes NATO-Bataillon in Estland, von denen etwa 900 Staatsbürger des Königreichs sind. Nun wird die Zahl der britischen Truppen im Lande auf etwa 1.800 steigen.

  • 19:20 Uhr

    Ukraine beantragt wegen Russland Sitzung des Ständigen Rates der OSZE innerhalb von 48 Stunden

    (Symbolbild)STRINGER / Sputnik

    Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba hat wegen der "Militäraktivitäten" Russlands nahe der ukrainischen Grenze eine gemeinsame Sondersitzung des Ständigen Rates der OSZE und des OSZE-Forums für Sicherheitskooperation innerhalb von 48 Stunden gefordert. Auf seinem Twitter-Account schrieb er:

    "Wir fordern weiterhin Transparenz von Russland, das sich geweigert hat, an der gestrigen Sitzung des Wiener Dokuments teilzunehmen. Die Ukraine fordert nun eine gemeinsame Sitzung des Ständigen Rates und des OSZE-Forums für Sicherheitskooperation innerhalb von 48 Stunden, um weitere Schritte zu klären."

    Die Ukraine wolle, so Kuleba weiter, die Instrumente der OSZE nutzen, "um die durch Russlands militärische Aktionen nahe der Grenze zur Ukraine verursachten Spannungen zu entschärfen".

    Der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow erklärte seinerseits, der jüngste Bericht des ukrainischen Geheimdienstes enthalte keine Hinweise auf einen Rückzug der russischen Truppen. Ihm zufolge befinden sich immer noch rund 140.000 Soldaten an den Grenzen der Ukraine.

  • 18:10 Uhr

    NATO erwägt Entsendung zusätzlicher Kampftruppen nach Osteuropa

    Jens StoltenbergDursun Aydemir/Anadolu Agency / Gettyimages.ru

    Die NATO wird die Aufstellung neuer Gefechtsverbände in Osteuropa erwägen. Dies hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, die am ersten Tag des Treffens der Verteidigungsminister des Nordatlantikblocks stattfand. Er sagte:

    "Die Minister erörterten die Stärkung unserer Verteidigung und Abschreckung und beschlossen, die Stationierung neuer Kampfgruppen in Osteuropa in Betracht zu ziehen."

    Stoltenberg zufolge könnten solche Gruppen in der Schwarzmeerregion eingesetzt werden. Er betonte, dass die NATO keine Pläne für die Stationierung von Angriffssystemen in der Ukraine habe.

    Mehr zum Thema - "Peace for our time"? – Der Krieg in Osteuropa findet (vorerst) nicht statt

  • 17:40 Uhr

    Ukraine erkennt Russland offiziell als Sicherheitsbedrohung an

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat in der am 16. Februar verabschiedeten Staatssicherheitsstrategie Russland offiziell als Bedrohung des Landes anerkannt. Das Dokument ist auf der Webseite des ukrainischen Staatsoberhauptes verfügbar.

    Im Abschnitt über die Bedrohung der staatlichen Sicherheit wird Russland als ein Land bezeichnet, das eine hybride Kriegsführung betreibt und systematisch politische, wirtschaftliche und andere Mittel einsetzt, "um seine strategischen Ziele in der Ukraine zu verfolgen". Außerdem wird darin festgestellt, dass Russland die Staatlichkeit der Ukraine gefährdet.

    Selenskij beschuldigt Russland auch, eine Besatzungsverwaltung auf der Krim und im Donbass geschaffen zu haben. Diese habe die Macht an sich gerissen und die Menschenrechte grob verletzt, heißt es in dem Dokument.


  • Info: https://de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-krise-die-neuesten-entwicklungen
  • 17.02.2022

    Live-Ticker zur Ukraine-Lage: Beschuss des Donbass, Drohungen gegen Russland und dessen "Invasion"text   2 von 4

    • 17:30 Uhr

    USA brauchen Anschein eines drohenden Krieges, um ihr riesiges Militärbudget zu rechtfertigen

    (Symbolbild)Melissa Sue Gerrits / Gettyimages.ru

    Für die USA ist es notwendig, den Anschein eines "drohenden Krieges" mit anderen Ländern – insbesondere Russland – aufrechtzuerhalten. Denn damit lasse sich der riesige Militärhaushalt der Vereinigten Staaten rechtfertigen. Dies sagte der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Michael Popow. Er erklärte:

    "Zur Rechtfertigung des riesigen US-Militärbudgets muss Jahr für Jahr der Anschein eines drohenden Krieges mit anderen Großmächten, insbesondere Russland, aufrechterhalten werden, was sich systematisch in provokativen Aktionen niederschlägt."

    17:15 Uhr

    Sacharowa: Großbritannien sollte sich für Lüge über "russische Invasion" entschuldigen

    Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums Maria SacharowaPressedienst des russischen Außenministeriums / Sputnik

    Die britische Außenministerin Liz Truss sollte sich für die Verbreitung von Lügen und Fehlinformationen entschuldigen. Dies sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bei einem Briefing. Sie erklärte:

    "Die britische Außenministerin muss sich für die Verbreitung von Lügen entschuldigen. Sie muss sich beim russischen Volk, beim ukrainischen Volk und beim britischen Volk entschuldigen, ebenso wie bei den westlichen Medien, die ihre Aussagen für wahr hielten."

    Am 15. Februar hatte Sacharowa erklärt, die in London kursierenden Informationen über eine "russische Invasion" in der Ukraine "unter fremder Flagge" seien ein "ungeschickter Versuch, das Gesicht zu wahren". Die russische Diplomatin betonte:

    "Die britische Außenministerin Liz Truss gibt nicht auf, sie hat beschlossen, sich bis zum Ende zu blamieren. Offenbar steht viel auf dem Spiel."

    Mehr zum Thema - Sacharowa bittet westliche Medien um Zeitplan der russischen Invasionen: "Will meinen Urlaub planen"

  • 16:00 Uhr

    Russisches Außenministerium: Bei politischem Willen sind Vereinbarungen des Minsker Abkommens in wenigen Monaten umsetzbar

    Das Gebäude des russischen Außenministeriums in MoskauMaria Dewachina / Sputnik

    Das russische Außenministerium hat am Mittwoch erklärt, die Vereinbarungen des Minsker Abkommens könnten in wenigen Monaten umgesetzt werden, falls der politische Wille dafür vorhanden sei.

    Der Kreml hatte angesichts der aktuellen Spannungen mehrmals versichert, dass sich Russland stets zur Umsetzung des Minsker Abkommens bekannt hat und darin den einzigen Ausweg aus dem Konflikt in der Ostukraine sieht. Von Kiew erwartet Moskau längst, den darin festgelegten Dialog in der Ukraine mit den selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk aufzunehmen.

  • 15:40 Uhr

    Soldaten der ukrainischen Armee posieren für ein Foto, während sie sich in Odessa am 16. Februar 2022 zum angeordneten Feiern des "Tages der Einheit" in der Ukraine versammeln.

    Emilio Morenatti / AP
  • 15:25 Uhr

    Selenskij besucht Manöver der ukrainischen Armee

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij (Archivbild)Ukrainian Presidency / Handout/Anadolu Agency / Gettyimages.ru

    Angesichts wiederholter Warnungen der USA vor einem angeblichen russischen Einmarsch in die Ukraine hat deren Staatspräsident Wladimir Selenskij ein Militärmanöver besucht. Bei den Übungen unweit der nordwestukrainischen Stadt Rowne wurden Kampfflugzeuge, Kampfdrohnen, Artillerie, Mehrfachraketenwerfer und Panzerabwehrraketen eingesetzt, wie das Präsidentenbüro am Mittwoch mitteilte. Geübt wurde demnach sowohl mit Waffen aus einheimischer Produktion als auch mit kürzlich von westlichen Verbündeten gelieferten Fabrikaten. Kiew hatte jüngst mehrere hundert Tonnen an Waffen und Munition von NATO-Staaten erhalten.

    Vergangene Woche hatte das ukrainische Militär das planmäßige Manöver "Schneetreiben 2022" parallel zu russisch-weißrussischen Übungen begonnen. Seit Wochen warnen vor allem die USA vor einem angeblichen russischen Überfall auf den Nachbarstaat. Der Kreml weist derartige Behauptungen regelmäßig zurück. Selbst die ukrainische Regierung in Kiew sieht nach eigenen Angaben keine akute Bedrohung durch Russland.

    (rt/dpa)

  • 15:10 Uhr

    Russland und USA einigen sich nicht auf Zeitplan für künftige Sicherheitskontakte

    Der stellvertretende russische Außenminister Alexander GruschkoPressedienst des russischen Außenministeriums / Sputnik

    Neue Kontakte zwischen Russland und der NATO über Sicherheitsgarantien sind bisher nicht geplant. Dies sagte der stellvertretende russische Außenminister Alexander Gruschko am Mittwoch. Auf eine diesbezügliche Frage antwortete er:

    "Derzeit gibt es keine Pläne für neue Kontakte mit der NATO. Aber wir erhalten ständig Signale von unseren Partnern – und zwar Signale verschiedener Art –, denn wenn man sich den Zeitplan der politischen Kontakte auf höchster Ebene ansieht, vergeht wahrscheinlich kein Tag ohne Besuche von NATO-Länder-Präsidenten, Staatschefs und Außenministern in Moskau."

    Gruschko wies darauf hin, dass stets Fragen zum Stand der europäischen Sicherheit und zu Russlands Vorschlägen für gegenseitige Sicherheitsgarantien im Mittelpunkt der Gespräche standen. Er betonte, dass es sich dabei in erster Linie um grundsätzliche Punkte handele, nämlich um die Garantie, dass die NATO nicht weiter nach Osten expandiert und dass die Konfiguration dieses Bündnisses zu der Situation zurückkehrt, die zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der NATO-Russland-Grundakte im Jahr 1997 bestand.

    Er sagte, dass die Umsetzung der russischen Vorschläge zu gegenseitigen Sicherheitsgarantien zur Stärkung der regionalen und gesamteuropäischen Sicherheit sowie zur Sicherheit auch der NATO beitragen würde. Gruschko erläuterte:

    "Die Umsetzung der Moskauer Initiativen zu Sicherheitsgarantien wird in erster Linie die Sicherheit der Russischen Föderation und deren legitime Sicherheitsinteressen gewährleisten, die regionale Sicherheit und die gesamteuropäische Sicherheit verbessern und ganz nebenbei auch die Sicherheit des NATO-Bündnisses selbst stärken."

  • 14:35 Uhr

    Moskau: Besorgniserregende Tendenz – neutrale Staaten werden in die NATO gezogen

    Russland beobachtet eine besorgniserregende Tendenz zur Einbeziehung neutraler Staaten in die NATO, die sich in gemeinsamen Militärübungen äußert. Diese Tendenz destabilisiert die Situation, betonte der Leiter der russischen Delegation bei den Wiener Gesprächen über militärische Sicherheit und Rüstungskontrolle Konstantin Gawrilow. Der Diplomat erklärte auf dem OSZE-Forum für Sicherheitskooperation:

    "In letzter Zeit beobachten wir besorgniserregende Tendenzen, neutrale Staaten in die Umlaufbahn der nordatlantischen Allianz zu ziehen. Gemeinsame Militärübungen sind nach wie vor eine der wichtigsten Formen ihrer Zusammenarbeit."

    Gawrilow zufolge nehmen Dutzende von Flugzeugen der NATO und neutraler Staaten an den NATO-Manövern wie der Arctic Challenge Exercise teil, bei denen Stützpunkte in Schweden und Finnland genutzt werden. Inzwischen sind diese Übungen offensichtlich offensiver Natur. An der groß angelegten Übung Defender Europe 2021 im vergangenen Jahr waren ebenfalls Nicht-NATO-Staaten beteiligt – so Schweden, Finnland und Österreich.

    "Während der groß angelegten Manöver wurden bedeutende Militärkontingente an die russischen Grenzen verlegt, was wir wahrnehmen."

  • 14:10 Uhr

    Lawrow: Russland ist zu sicherheitspolitischen Gesprächen mit dem Westen bereit

    Russland ist zu Gesprächen bereit, die der Westen zu bestimmten Sicherheitsfragen angeboten hat, wenn dies nicht bedeutet, dass die wichtigsten Forderungen Moskaus, wie etwa der Stopp der NATO-Osterweiterung, fallen gelassen werden. Das erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow am Mittwoch vor Reportern und betonte zugleich:

    "Wir glauben, dass dies ein positiver Schritt ist und werden zu diesem Dialog bereit sein, aber nicht auf Kosten der Klärung der prinzipiellen Fragen unserer Position, die die Notwendigkeit betreffen, die rasante NATO-Osterweiterung zu stoppen und nach anderen Wegen zu suchen, um Sicherheit für alle euro-atlantischen Länder zu gewährleisten."

    Zu der anhaltenden Hysterie des Westens über angebliche russische Pläne, die Ukraine anzugreifen, erklärte der russische Chefdiplomat:

    "Was die anhaltende Hysterie angeht, so sind wir natürlich sehr verwundert darüber. Egal, was wir auf unserem Territorium tun: der Westen meint, er habe das Recht, uns zu sagen, wie wir uns zu verhalten haben. Hier liegt wohl ein elementarer Erziehungsmangel vor."

  • 13:20 Uhr

    Moskau: Hauptzweck der US-Truppenaufstockung in Europa ist Schaffung einer Bedrohung für Russland


    In einem Interview mit der Rossijskaja Gaseta sagte Michail Popow, stellvertretender Sekretär des russischen Sicherheitsrates, dass die USA in Europa eine bedeutende Truppenkonzentration gebildet haben, um eine Bedrohung für Russland zu schaffen. Laut der Nachrichtenagentur RIA Novosti erklärte er:

    "Ihr Hauptziel in Europa ist es, eine ständige Bedrohung für unser Land zu schaffen. Zu diesem Zweck wurde in der Region eine bedeutende Gruppierung von US-Streitkräften mit mehr als 60.000 Soldaten, 200 Panzern und etwa 150 Kampfflugzeugen gebildet."

    "In den letzten sieben Jahren haben sich die Zusammensetzung und die Kampffähigkeiten des US-Truppenverbands erheblich verbessert, die Zahl der US-Bodentruppen in Europa ist um 30 Prozent gestiegen, die Zahl der gepanzerten Fahrzeuge hat sich vervierfacht."

    Darüber hinaus werden taktische Nuklearwaffen einsatzbereit gehalten und die Fähigkeiten des europäischen Segments des globalen Raketenabwehrsystems der USA ausgebaut, so Popow.

  • 12:40 Uhr

    Russisches Militär zieht nach Übungen Panzerarmee des westlichen Militärbezirks ab

    Die Panzerarmee des westlichen Militärbezirks der russischen Streitkräfte hat nach Abschluss einer geplanten Übung mit dem Abzug zu ihren ständigen Stützpunkten begonnen. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. In der entsprechenden Erklärung heißt es:

    "Soldaten der Verbände der Panzerarmee des westlichen Militärbezirks haben nach Abschluss einer geplanten Übung die Verladung von Panzern und gepanzerten Kettenfahrzeugen auf Eisenbahnzüge abgeschlossen und mit einem gemeinsamen Transport zu ihren ständigen Einsatzpunkten in einer Entfernung von etwa tausend Kilometern begonnen."

    Am selben Tag teilte die Militärbehörde mit, dass die Einheiten des Südlichen Militärbezirks mit der Rückkehr von der Krim begonnen haben, wo sie ebenfalls groß angelegte Manöver absolviert haben. Eine Reihe operativer Übungen, an denen alle Militärbezirke, Flotten und Luftlandetruppen beteiligt sind, wird am 20. Februar beendet.

  • 12:15 Uhr

    Peskow: NATO hat Probleme bei der Lagebeurteilung


    Die NATO habe Probleme mit ihrem System zur Lagebeurteilung, stellte der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow am Mittwoch gegenüber Reportern fest. Er antwortete damit auf eine Frage zu den Behauptungen der NATO, sie sehe keine Anzeichen für eine Deeskalation an der Grenze zur Ukraine, sondern sogar angeblich eine Verstärkung der russischen Truppen an der Grenze zur Ukraine. Peskow betonte:

    "Die Einschätzung der Lage durch die NATO ist wahrscheinlich mit einem gewissen Handicap behaftet. Dies erlaubt es den NATO-Vertretern wahrscheinlich nicht, die Situation nüchtern zu beurteilen. Es gibt Probleme, Probleme im System der Lagebeurteilung."

    Zuvor hatte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, das Bündnis sehe zwar positive Signale aus Moskau, um die diplomatischen Bemühungen fortzusetzen, gleichzeitig sehe es aber "noch keine Deeskalation vor Ort". Auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace verkündete, dass London keine Beweise für einen russischen Abzug von der ukrainischen Grenze erkenne.

  • 11:45 Uhr

    Peking: US-Kriegshetze schadet der sozioökonomischen Stabilität der Ukraine

    Washingtons übertriebene Kriegsdrohungen haben der ukrainischen Wirtschaft und sozialen Stabilität geschadet. Darauf wies der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin am Mittwoch bei einem Briefing hin. Der Diplomat erklärte:

    "In den letzten Tagen hat die US-Seite die Kriegsgefahr aufgebauscht und künstlich eine angespannte Atmosphäre geschaffen, die der Wirtschaft, der sozialen Stabilität und den Lebensbedingungen des ukrainischen Volkes ernsthaft geschadet und den Widerstand gegen die Fortsetzung der Verhandlungen und des Dialogs zwischen den betroffenen Parteien verstärkt hat."

    Wang äußerte die Hoffnung, dass der Westen aufhören werde, "solche falschen Informationen zu verbreiten, und mehr tut, um Frieden, gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit zu fördern".

  • 11:20 Uhr

    Kiew: Behörden könnten ein Referendum über die Minsker Vereinbarungen abhalten

    In der Ukraine könne ein Referendum über die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen abgehalten werden – jedoch nur, wenn alle anderen Instrumente ausgeschöpft seien. Das verkündete die Stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin und Ministerin für die Wiedereingliederung der nicht kontrollierten Gebiete Irina Wereschtschuk. Laut der Nachrichtenagentur TASS sagte sie dem Fernsehsender 1+1:

    "Der Präsident hat eine solche Möglichkeit in Betracht gezogen, wenn es keine anderen Optionen und Instrumente gibt."

    Wereschtschuk merkte jedoch an, dass sie nichts von ernsthaften Diskussionen über ein solches Referendum oder von Plänen zu dessen Durchführung wisse.

  • 10:45 Uhr

    Stoltenberg zufolge sei die NATO bereit zur Fortsetzung des Dialogs mit Russland

    Die NATO warte auf die Antwort Moskaus auf ihre eigenen Sicherheitsvorschläge und sei bereit, den Dialog fortzusetzen. Das verkündete der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor dem zweitägigen Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses, das am 16. und 17. Februar stattfindet. Er erklärte:

    "Wir hören einige optimistische Signale aus Moskau, die auf eine Bereitschaft zur Fortsetzung der diplomatischen Bemühungen hindeuten. Das ist es, was die NATO immer wieder gefordert hat. Wir sind zum Dialog bereit. Wir haben Russland unsere Sicherheitsvorschläge unterbreitet und warten auf eine Antwort, wobei wir unsere Bereitschaft und Offenheit für einen Dialog zum Ausdruck bringen."

  • 10:30 Uhr

    London: Sehen bisher keine Beweise für einen russischen Abzug von der ukrainischen Grenze

    Großbritannien hat bisher keine Beweise dafür gesehen, dass Russland seine Truppen aus Stellungen nahe der ukrainischen Grenze abzieht. Das verkündete der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch. Laut Reuters erklärte er:

    "Wir haben im Moment keine Beweise für einen Rückzug gesehen."

    "Physische Beobachtungen, die wir machen, zeigen das Gegenteil der jüngsten Rhetorik aus dem Kreml."

    Die Vereinigten Staaten und Großbritannien haben wiederholt davor gewarnt, dass Präsident Wladimir Putin den Befehl zum Einmarsch von mehr als 130.000 russischen Soldaten geben könne, die angeblich in der Nähe der ukrainischen Grenze zusammengezogen seien. Beweise für ihre Behauptungen haben sie bisher jedoch keine vorgelegt.

  • 09:55 Uhr

    Minsk: Russisches Militär wird Weißrussland nach der Übung vollständig verlassen

    Nach dem Ende der planmäßigen Übung "Verbündete Entschlossenheit 2022" wird das gesamte russische Militär Weißrussland wieder verlassen. Das teilte der weißrussische Außenminister Wladimir Makei mit. Er fügte hinzu, dass kein einziger Soldat und kein Kriegsgerät des russischen Militärs im Land bleiben werde.

    Mehr zum Thema - Moskau: Truppen im Süden und Westen Russlands kehren nach massiven Übungen in ihre Kasernen zurück

  • 09:40 Uhr

    Moskau bittet westliche Medien um Veröffentlichung des Zeitplans für die angeblichen "russischen Invasionen"

    Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa hat in ihrem Telegram-Kanal US-amerikanische und britische "Desinformationsmedien" um einen Zeitplan für Russlands "Invasionen" in die Ukraine gebeten, um im Voraus ihren Urlaub planen zu können. Sie scherzte sarkastisch:

    "Eine Aufforderung an die US-amerikanischen und britischen Desinformationsmedien Bloomberg, The New York Times, The Sun und so weiter: Bitte veröffentlicht einen Zeitplan für unsere "Einfälle" im laufenden Jahr. Ich würde gerne meinen Urlaub planen."

    Zuvor hatten die britischen Boulevardzeitungen Sun und Mirror geschrieben, dass trotz der Behauptungen des russischen Verteidigungsministeriums, die Truppen seien nach den Übungen abgezogen worden, am Mittwoch um 4:00 Uhr morgens Moskauer Zeit angeblich eine "Invasion in die Ukraine" geplant sei. Die Sun behauptete gar, dies sei der "wahrscheinlichste Zeitpunkt" und Russland bereite angeblich einen massiven Angriff von 200.000 Soldaten mit Panzern, Flugzeugen, Raketen und Schiffen vor. Am Mittwochmorgen redigierte das Blatt seinen Artikel und ersetzte auf seiner Website diesen "genauen" Zeitpunkt der "Invasion in die Ukraine" durch die Weissagung, dass der Angriff "jederzeit" beginnen könne.

  • 09:15 Uhr

    Russisches Militär beendet Manöver auf der Krim und zieht Truppenteile ab

    Ein Zug mit militärischer Technik der Verbände des südlichen Militärbezirks hat nach Abschluss einer geplanten Übung die Krim-Brücke auf dem Weg zu deren ständigen Stützpunkten überquert. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. In der entsprechenden Erklärung heißt es:

    "Das Militärpersonal hat Kettenfahrzeuge – Panzer, Schützenpanzer und Selbstfahrlafetten – an den Verladestationen auf einen Eisenbahnzug verfrachtet."

    Die Behörde veröffentlichte Videomaterial, wie Kettenfahrzeuge über die Krimbrücke transportiert werden.

    Zuvor war bereits berichtet worden, dass Soldaten der Einheiten des südlichen Militärbezirks nach einer Übung auf einem Truppenübungsplatz auf der Halbinsel Krim zu ihren ständigen Einsatzorten zurückkehren würden.

  • 08:50 Uhr

    Washington: USA werden Ukraine nicht unter Druck setzen, der NATO beizutreten

    Die Vereinigten Staaten werden keinen Druck auf die Ukraine und andere Länder ausüben, einem Bündnis beizutreten oder nicht beizutreten. Das erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki in einem Pressegespräch am Dienstag. Auf die Frage nach einem möglichen NATO-Beitritt – insbesondere der Ukraine – sagte sie:

    "Unsere Position ist, dass wir keinen Druck auf die Ukraine oder ein anderes Land ausüben werden, damit es einem Bündnis beitritt oder nicht beitritt. Jedes Land hat ein Recht auf Souveränität und territoriale Integrität, es ist seine Entscheidung."

  • 08:40 Uhr

    Moskau: Russland wird alles tun, um einen Krieg mit der Ukraine zu vermeiden

    Russland wird alles in seiner Macht Stehende tun, um einen Krieg mit der Ukraine zu verhindern, so die Vorsitzende des russischen Föderationsrates Walentina Matwijenko am Mittwoch. Sie erklärte:

    "Unsere Haltung wurde vom russischen Staatschef klar definiert: Wir werden unsererseits alles tun, um einen Krieg mit der Ukraine zu verhindern, um sicherzustellen, dass er nie beginnt – nicht heute, nicht morgen, nicht übermorgen."

    "Allein der Gedanke an einen Krieg ist für uns völlig absurd."

    Die hochrangige Politikerin fügte hinzu, dass Russland und die Ukraine eine jahrhundertelange gemeinsame Geschichte haben, und hob hervor:

    "Natürlich sind die Beziehungen zwischen unseren Nationen nicht die besten, um es gelinde auszudrücken. Dennoch glaube ich, dass jedes Problem friedlich, mit diplomatischen Mitteln und auf politischem Wege gelöst werden kann."

    Matwijenko ist überzeugt, dass es keine objektiven Gründe gibt, Russland aggressive Pläne zu unterstellen:

    "Es ist kein Wunder, dass das Thema eines Angriffs auf die Ukraine, das in den letzten Wochen vom Westen geschürt wurde, keine Beweise, sondern nur Theorien enthält."

    Nach Ansicht der Senatorin drängen bestimmte Kräfte in den Vereinigten Staaten von Amerika und im Westen insgesamt die Ukraine zu einem Krieg gegen Russland.

  • 15.02.2022 22:55 Uhr

    22:55 Uhr

    Damit beenden wir für heute den Liveticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh geht es ab 7:00 Uhr weiter mit der Berichterstattung.

    Wir wünschen unserem Publikum trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!

  • 22:50 Uhr

    Deutschland verlegt Truppen nach Litauen – "Zeichen der Solidarität mit unseren Verbündeten" (Video)

    Am Montag wurden nun zusätzliche Bundeswehr-Soldaten an die NATO-Ostflanke nach Litauen entsandt. Zudem bringt sie Waffen und Fahrzeuge ins Baltikum, darunter befinden sich auch sechs Panzerhaubitzen.

    Ein Kontingent von 100 Soldaten hat Litauen am Montag erreicht und sich vom Flughafen in Kaunas auf den Weg zum Militärstützpunkt Rukla gemacht. Deutschland stellt gegenwärtig etwa die Hälfte der 1.200 NATO-Soldaten im Land, wobei der Anteil dieser Truppe in den nächsten Tagen auf rund 900 ansteigen wird.

    Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte vor dem Hintergrund steigender Spannungen zwischen der NATO und Russland eine Verstärkung der Gefechtstruppen angekündigt, "als klares Zeichen der Solidarität mit unseren Verbündeten und Freunden", wie das Bundesministerium der Verteidigung mitteilte.

  • 22:31 Uhr

    "Krisengipfel" bei Putin: RT-Bilanz (Fernsehbeitrag)

    Der sogenannte Krisengipfel wurde mit Spannung erwartet. Gesprächsthemen, so dick wie ein Buch, und Zündstoff waren genügend vorhanden. Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Antrittsbesuch in Moskau dabei betont, dass Sicherheit in Europa nur mit Russland möglich sei.

    Scholz erklärte weiterhin, dass man weiter an einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Konflikts arbeiten müsse. Im Fernsehbeitrag gibt RT-Korrespondentin Margo Zvereva ihre Eindrücke von dem Treffen in Moskau wieder. Dabei fragte sie Putin auch, ob man im Falle RT DE und Deutsche Welle nicht Lösungsmöglichkeiten finden könne. Die Antworten vom deutschen Bundeskanzler und vom russischen Präsidenten dazu fielen vorsichtig aus.

    Russland kündigte außerdem an, einen Teil seiner Streitkräfte, die an einem Manöver teilgenommen hatten, aus den Gebieten unweit der ukrainischen Grenze zurück in ihre Stützpunkte abzuziehen. Dies geschehe allerdings planmäßig und nicht etwa, wie der russische Außenminister Lawrow erklärte, auf Druck des Westens. Im Interview mit RT DE teilt zudem die frühere Außenministerin Österreichs Karin Kneissl ihre Einschätzung zum bilateralen Treffen mit. Ihrer Ansicht nach gibt es in Bezug auf die Ukraine-Krise durchaus positive Signale.

  • 22:15 Uhr

    Biden: USA und NATO stellen keine Bedrohung für Russland dar

    Am Dienstag ist US-Präsident Joe Biden mit einer Botschaft zur Ukraine-Krise aufgetreten. USA und NATO stellten keine Bedrohung für Russland dar, erklärte der US-Staatschef. Die Allianz habe keine Raketen auf ukrainischem Territorium und plane auch nicht, sie dort zu stationieren. Wenn eine Einigung erreicht werde, seien die USA bereit, gegenseitige Sicherheitsgarantien mit Russland in einem Vertrag schriftlich zu verankern, so Biden.

    Bis jetzt können dem Präsidenten zufolge die USA den Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze nicht bestätigen. Wenn das aber der Fall sei, "wäre es gut", sagte Biden. Washington suche keine Konfrontation mit Russland, aber im Fall eines "Angriffs auf US-Bürger" in der Ukraine würden die USA eine harte Antwort geben. Sie würden keine Truppen in die Ukraine senden, aber im Rahmen der kollektiven Verteidigung der NATO würde Washington seine Verbündeten schützen. Das Projekt Nord Stream 2 stehe im Fall eines Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine außer Frage, betonte der US-Präsident. Er betonte:

    "Unsere Analysten weisen darauf hin, dass das russische Militär für die Ukraine eine bedrohliche Position innehat. Eine Invasion könnte immer noch stattfinden. Aus diesem Grund haben wir unsere Botschaft vorübergehend nach Lwow verlegt."

    Im Falle eines Krieges wäre die Zahl der Opfer sehr hoch, die Weltgemeinschaft würde solche Aktionen stigmatisieren, und die strategischen Verluste für Russland wären enorm, so Biden.

    Aktuell finden gemeinsame Manöver Russlands und Weißrusslands statt. Die Bewegung der russischen Truppen im Rahmen der Übungen legen Kiew und viele westliche Staaten Moskau als angebliche Aggression und Vorbereitung auf eine Invasion aus. Die Einheiten, die ihr Training abgeschlossen haben, kehren mittlerweile an die Orte zurück, an denen sie jeweils stationiert sind. Dies bestätigte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag.

  • 21:40 Uhr

    Presse zum Besuch des Bundeskanzlers in Moskau: Scholz zeigt die Arroganz des Westens und wird dafür gelobt

    Als hätte Scholz einen Zweikampf gewonnen, wird über ihn berichtet. Und es wird die Frage aufgeworfen, ob man Putin trauen könne. Kann man denn Scholz trauen? 

    Focus:

    "Der Westen, das bedeutet Ordnung. Ordnung des Rechts und der Berechenbarkeit. Russland, das bedeutet Willkür. Wenn Putin Ordnungsprinzipien hat, dann sind es die des Unrechts – im Inneren wie im Äußeren."

    ntv zum Thema RT DE/DW:

    "Putins Ausführungen hierzu verfolgt Scholz mit einem demonstrativen Grinsen, das einen bayerischer Regierungschef mal als 'schlumpfig' berühmt gemacht hatte."

    Auch bei Nord Stream 2 gibt es diesmal bei Scholz kein Vertun:

    "Was die Pipeline selber betrifft, wissen alle, was los ist", sagt Scholz, ohne auszuführen, was denn genau los ist. Den Ausführungen lässt sich aber entnehmen, dass im Fall einer kriegerischen Eskalation in der Ukraine auch Nord Stream 2 Teil eines nie dagewesenen Sanktionspakets sein dürfte. Scholz zeigt sich zuversichtlich, dass diese Botschaft verstanden wurde, auch wenn er und Putin sich persönlich kaum verstanden haben."

    Stern:

    "Schon 2014 wurden von russischen Sendern wie "RT" behauptet, dass die Ukraine Verbrechen an der russischen Minderheit im Grenzgebiet verüben würde – der Kreml rechtfertigte damit unter anderem das Eindringen in die Ukraine. (...) Bei der gemeinsamen Pressekonferenz im Kreml verzichtete Olaf Scholz darauf, dem Präsidenten in dieser Sache offen zu widersprechen. Später aber tat er es vor Journalisten dann doch. "Das ist ein heftiges Wort, es ist aber falsch", so Scholz."

    Spiegel:

    "Putin sagte, er sei bereit, den Weg der Verhandlungen zu gehen. 'Wir wollen keinen Krieg in Europa.' Kann man ihm trauen? Ich fürchte, es ist zu früh, um sich zu freuen. Aber immerhin war heute wohl ein Tag, an dem es auch mal einen Hoffnungsschimmer gab."

    Süddeutsche Zeitung:

    "Auch in der Bundesregierung hält man die russischen Vorbereitungen für einen Angriff für abgeschlossen und lediglich die Frage für offen, ob Putin gewillt ist, den Befehl zum Angriff zu geben. (..) Scholz distanziert sich von den 'privatwirtschaftlichen Aktivitäten eines früheren Politikers'. Er meint Gerhard Schröder, den Putin als 'anständigen Menschen' preist. Und was die 'Pipeline selber betrifft, wissen alle, was los ist', sagt Scholz. Die Botschaft ist klar: Ein Angriff auf die Ukraine führt zum Aus für Nord Stream 2."

    Zusammengestellt und kommentiert von Dagmar Henn 

  • 21:15 Uhr

    Ukraine bittet NATO "im Notfall" um Hilfe

    Der staatliche Notdienst der Ukraine hat sich am Dienstag präventiv an die NATO mit der Bitte um Hilfe im Fall einer außerordentlichen Situation mit möglichen Auswirkungen auf zivile Bevölkerung gewandt. Die Information bestätigte am Dienstagabend die Allianz selbst. In der Meldung des Pressedienstes hieß es:

    "Der staatliche Notdienst der Ukraine bereitet sich auf groß angelegte Notfälle verschiedener Art vor, die die Zivilbevölkerung betreffen können."

    Das Ersuchen um internationale Hilfe war am 15. Februar im Euro-Atlantischen Katastrophen-Koordinierungszentrum eingereicht worden. Unter anderem bat Kiew darin die NATO um die Lieferung von über 100 Geländewagen, über 70.000 Schutzanzügen, mehr als 30.000 Dosimetern, Minenräumungsmitteln und Mitteln für radiochemische Aufklärung.

  • 21:00 Uhr

    Britische Presse: Scholz nutzte Putin-Gespräch für Witz auf dessen Kosten 

    Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz zum Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz soll der die Frage eines Reportes zum potenziellen NATO-Beitritt der Ukraine in die NATO als Gelegenheit genutzt haben, einen Witz auf Kosten Putins zu machen. Das berichtete Max Seddon, Reporter der britischen Tageszeitung Financial Times, auf Twitter.

    Auf die Frage antwortete Scholz, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine stehe heute nicht auf der Tagesordnung. Dann soll er seine Antwort Seddons Angaben zufolge mit folgendem Witz ergänzt haben:

    Er glaube nicht, dass er oder Putin sich mit der Frage einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine auseinandersetzen müssten, solange sie im Amt seien.

    Scholz machte eine kurze Pause und blickte zu Putin hinüber. "Jedoch weiß ich nicht, wie lange der Präsident vorhat, im Amt zu bleiben", beendete Scholz listig und scherzhaft seine Antwort.

    Seit Russland im Dezember letzten Jahres eine Reihe von Sicherheitsforderungen verkündete, drängt der Kreml auf den Verzicht einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und verweist dabei immer wieder auf frühere mündliche Zusagen des Westens, die NATO-Osterweiterung zu stoppen. Die Mitglieder dieses Bündnisses betonen indes heute ständig ihr Recht, neuen Ländern auf Wunsch den Beitritt zu gestatten.

  • 20:40 Uhr

    Ukrainische Streitkräfte schlossen Militärübung mit NLAW-Panzerabwehrlenkwaffen im Donbass ab

    Am Dienstagabend hat die Ukraine mitgeteilt, die ukrainischen Streitkräfte hätten heute eine Militärübung mit dem Einsatz von den NLAW-Panzerabwehrlenkwaffen im Donbass abgeschlossen.

    Früher hatten die Vertreter der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk (DVR) und Lugansk (LVR) ihre Besorgnis über die Lieferung von zahlreichen NLAW-Waffen nahe der Zone des Konflikts geäußert. Die ukrainischen Soldaten werden nach Angaben von DVR und LVR von den britischen Militärausbildern den Umgang mit diesen Anti-Panzer-Lenkwaffen gelehrt. Das russische Außenministerium hatte die internationale Gemeinschaft ebenfalls mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass Kiew von der NATO viele Waffen bekomme. Darüber hinaus seien in letzter Zeit viele NATO-Militärausbilder ins Land gekommen.

  • 20:10 Uhr

    Scholz: Kein Völkermord in Ostukraine

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat während des Gesprächs mit der deutschen Presse nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärt, ein "Völkermord" sei "ein heftiges Wort" dafür, was in der Donbass-Region passiert. "Es ist aber falsch", sagte der Bundeskanzler. Scholz weiter:

    "Es geht um eine schwierige Situation. Und der Weg, wie man daraus kommt, ist gewiesen über trilaterale Gespräche mit der OSZE, der Ukraine und Russland, mit den Vertretern der beiden Verwaltungsbezirke dabei, in denen über die Vorschläge der ukrainischen Regierung zu den anstehenden Themen diskutiert wird. Dafür müssen sie auf den Tisch kommen. Das ist jetzt zugesagt."

    Während der gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz hat der russische Staatschef hingegen "das, was heute im Donbass passiert", einen Völkermord genannt. Scholz erklärte sich die Wortwahl Putins mit der Art und Weise, wie die russische Presse über das Thema berichtet.

    Nach UN-Einschätzungen sind im Konflikt in der Ostukraine bisher über 14.000 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten davon waren Einwohner der selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk.

  • 19:05 Uhr

    Weißes Haus: Präsident Biden tritt um 21:30 MEZ mit Botschaft zur Ukraine-Krise auf

    Der Pressedienst des Weißes Hauses hat am Dienstag mitgeteilt, dass US-Präsident Joe Biden um 15:30 Uhr (21:30 Uhr MEZ) mit einer Botschaft zur Ukraine-Krise auftreten werde. In seiner Erklärung soll der US-Staatschef unter anderem das Bekenntnis Washingtons und seiner Verbündeten zu Diplomatie und Dialog mit Russland betonen, kündigte das Weiße Haus an.

  • 18:55 Uhr

    Scholz: NATO-Beitritt der Ukraine nicht auf der Agenda

    In einem Gespräch mit deutschen Journalisten nach dem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Moskau hat Bundeskanzler Olaf Scholz betont, der NATO-Beitritt der Ukraine stehe nicht auf der Agenda. Außerdem unterstrich der Politiker, eine Lösung des Konflikts in der Ostukraine sei durch die Umsetzung der sogenannten Steinmeier-Formel möglich.

    Die Steinmeier-Formel stellt eine Anleitung zur Reihenfolge für die Umsetzung der Punkte in den Minsker Abkommen dar, in denen es um die Gewährleistung einer Autonomie für die Regionen Donezk und Lugansk in der Ukraine geht. Sie war im Jahr 2015 im Rahmen des Normandie-Formats vom damaligen deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen worden. Die Formel sieht vor, dass die Regionen einen Sonderstatus für die Zeit bekommen müssen, in der dort regionale Wahlen stattfinden. Diese Wahlen müssen unter Kontrolle und Beobachtung der OSZE durchgeführt werden. Nach der Anerkennung der Wahlergebnisse durch die OSZE dürfen die Regionen permanent einen Autonomiestatus erhalten.

  • 17:15 Uhr

    Putin zur möglichen Anerkennung von DVR und LVR: Werden davon ausgehen, Leben der Einwohner besser zu machen

    Symbolbild: Teilnehmerinnen einer feierlichen Demonstration am Tag der Republik in der selbsternannten DVR am 11. Mai 2021Konstantin Michaltschewski / Sputnik

    Während der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz hat der russische Präsident Wladimir Putin die Möglichkeit einer Anerkennung der selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk durch Russland kommentiert. Der russische Staatschef betonte, Moskau werde sich in erster Linie durch die Umsetzung der Minsker Abkommen leiten lassen. Der Präsident werde aber auch von der Frage ausgehen, wie man das Leben der Einwohner der Donbass-Region verbessern könne. Die Russen würden großes Mitgefühl für die Bevölkerung der selbsternannten Republiken empfinden, merkte Putin an. 

    Bundeskanzler Scholz hatte seinerseits auf der Pressekonferenz gesagt, eine Anerkennung der DVR und LVR durch Russland wäre eine politische Katastrophe und ein Verstoß gegen die Minsker Abkommen.

    Die Abgeordneten der russischen Staatsduma hatten zuvor dafür gestimmt, sich mit einer Botschaft an den Präsidenten zu wenden. Sie wollen, dass Russland die DVR und LVR anerkennt – für deren Sicherheit und um einen Angriff auf die Republiken durch die ukrainischen Streitkräfte zu verhindern.

  • 16:25 Uhr

    Putin: Was heute im Donbass passiert, ist ein Völkermord

    Olaf Scholz und Wladimir Putin während der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen am 15. Februar 2022Sergei Gunejew / Sputnik

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat während der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt, das, was heute in der Donbass-Region passiere, sei ein Völkermord:

    "Nach unserer Einschätzung ist das, was heute im Donbass passiert, gerade ein Völkermord."

    Damit reagierte der russische Staatschef auf den Kommentar des deutschen Bundeskanzlers, die Beteiligung der westlichen Staaten an dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien sei durch die Verhinderung eines Völkermords zu rechtfertigen gewesen.

    Zuvor hatte Scholz während seiner Rede im Anschluss an die Gespräche mit Putin erklärt, miteinander zu sprechen, sei in der aktuell angespannten Situation um die Ukraine-Krise wichtig. Denn nur so werde es keinen Krieg in Europa geben. Zudem betonte der SPD-Politiker, dass sich die Menschen seiner Generation nicht vorstellen könnten, was ein Krieg in Europa bedeute. Darauf erwiderte der russische Präsident, sowohl sein deutscher Amtskollege als auch er würden sich noch sehr gut an den Krieg in Jugoslawien erinnern. Und gerade dieser Krieg sei damals von der NATO entfesselt worden, so Putin.

  • 15:55 Uhr

    Scholz auf Pressekonferenz mit Putin: Deeskalation dringend geboten

    Auf der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Bundeskanzler Scholz erklärt, eine Deeskalation um die Ukraine-Krise sei dringend geboten. Das sei in dieser schwierigen Situation wichtig, damit es keinen Krieg in Europa geben werde, betonte der Bundeskanzler. Scholz zeigte sich sicher, dass die Krise nach wie vor diplomatisch gelöst werden könne, und rief dazu auf, "entschlossen und mutig an einer friedlichen Lösung dieser Krise zu arbeiten":


  • Info:  https://de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-krise-die-neuesten-entwicklungen
  • 17.02.2022

    Live-Ticker zur Ukraine-Lage: Beschuss des Donbass, Drohungen gegen Russland und dessen "Invasion"text   3 von 4

    • "Die diplomatischen Möglichkeiten sind bei Weitem nicht ausgeschöpft."

      Außerdem nannte er den Abzug einzelner russischer Truppen "ein gutes Zeichen".

      Der Kreml hatte zuvor mehrmals erklärt, es handele sich bei der angeblichen russischen "Aggression" um Bewegungen der russischen Streitkräfte auf russischem Territorium. Die Manöver würden sich gegen keinen Staat richten und ausschließlich auf den Ausbau der Verteidigungskapazitäten des Landes abzielen. Aktuell finden gemeinsame Übungen Russlands und Weißrusslands statt. Die Truppen, die ihr Training abgeschlossen haben, kehren zu den Orten ihrer Stationierung zurück. Dies bestätigte am Dienstag das russische Verteidigungsministerium.

    15:35 Uhr

    LNR: Terroranschlag in Lugansk verhindert

     

    Symbolbild.South_agency / Gettyimages.ru

    Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der selbsternannten Volksrepublik Lugansk haben einen Terroranschlag auf eine für Dienstag in Lugansk geplante Kundgebung internationalistischer Soldaten verhindert. Der Pressedienst der Behörde erklärte dies am Dienstag gegenüber Reportern. Ein Beamter des Lugansker Sicherheitsministeriums sagte:

    "Bei einer Durchsuchung des Geländes fanden und entschärften die Beamten einen improvisierten Sprengsatz, bestehend aus einem Mobiltelefon, einem elektrischen Zünder, zwei TNT-Granaten mit einem Gesamtgewicht von 400 Gramm und Projektilen, in einem Mülleimer in der Nähe eines Denkmals für die Soldaten-Internationalisten im Zentrum von Lugansk."

    Er fügte hinzu, dass das Ministerium für Staatssicherheit der Volksrepublik Lugansk Grund zu der Annahme habe, dass der improvisierte Sprengsatz während einer für Dienstagmorgen geplanten Kundgebung zum Gedenktag für die Kämpfer, die ihren Dienst außerhalb des Heimatlandes verrichten, gezündet werden sollte.

  • 15:20 Uhr

    Putin nach Treffen mit Scholz: Russland bereit, Gastransit durch Ukraine fortzusetzen

     

    Wladimir Putin während des Treffens mit Olaf Scholz am 15. Februar 2022Michail Klementjew / Sputnik

    Nach dem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat der russische Präsident Wladimir Putin auf der gemeinsamen Pressekonferenz gesagt, Russland sei bereit, Gaslieferungen nach Europa durch das Territorium der Ukraine auch nach dem Jahr 2024 fortzusetzen, wenn die Nachfrage der europäischen Empfänger hoch und die ukrainischen Gastransitsysteme betriebsfertig bleiben würden.  

  • 14:55 Uhr

    LVR: Soldat der Volksmiliz durch Feuer von ukrainischer Seite getötet

     

    Symbolbild: Ein Soldat der Volksmiliz der selbsternannten Republik Lugansk auf PatrouilleSergei Awerin / Sputnik

    Ein Soldat der Volksmiliz der selbsternannten Republik Lugansk sei durch Schüsse vonseiten der ukrainischen Truppen getötet worden. Das teilte die Vertretung der Lugansker Volksrepublik (LVR) im Gemeinsamen Zentrum für Kontrolle und Koordinierung des Waffenstillstandsregimes mit.

    Laut der Meldung der LVR-Vertretung sollen Scharfschützen der ukrainischen Armee das Feuer auf die Siedlung Golubowskoje eröffnet haben. Diese befindet unter der Kontrolle der selbsternannten Republik. Ein Soldat der LVR-Volksmiliz sei dabei getötet worden.

    Gemäß dem geltenden Waffenstillstandsregime sind in der Donbass-Region unter anderem die Eröffnung des Feuers, Aufklärungs- und Sabotageoperationen, der Einsatz von Flugapparaten und die Stationierung von schweren Waffen in besiedelten Gebieten verboten. Nach Angaben des russischen Außenministeriums hatte Kiew in den letzten Tagen rund die Hälfte der gesamten ukrainischen Streitkräfte in die Donbass-Region verlegt.

  • 14:20 Uhr

    Kiew: "Kein Grund zur Annahme, dass in dieser Woche eine Invasion durch Russland erfolgt"

    Aleksei Danilow, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der UkraineSTRINGER / Sputnik

    Am Montag zeigte sich Alexei Danilow, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, zuversichtlich, dass "die Situation absolut unter Kontrolle ist". In den vergangenen Wochen hatte er wiederholt eine angebliche Kriegsgefahr mit Russland heruntergespielt, obwohl westliche Politiker behaupteten, dass ein Konflikt unmittelbar bevorstehe. Nach einem privaten Treffen mit ukrainischen Abgeordneten erklärte er:

    "Zum heutigen Zeitpunkt sehen wir nicht, dass ein groß angelegter Angriff der Russischen Föderation am 16. oder 17. stattfinden kann. Wir sehen das nicht."

    Zuvor berichteten westliche Medien mit Verweis auf US-amerikanische Geheimdienstberichte, dass Russland für Mittwoch eine Invasion in die Ukraine plane. Obwohl diese Berichte von Washington nicht öffentlich bestätigt wurden, hat das Weiße Haus weiterhin darauf bestanden, dass ein Angriff jeden Tag beginnen könne.

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  • 13:45 Uhr

    Stoltenberg: NATO spürt "vorsichtigen Optimismus" angesichts der Signale aus Moskau

    Jens StoltenbergDaniel Leal - Pool / Gettyimages.ru

    Die NATO vernimmt die Signale aus Moskau, dass die diplomatischen Bemühungen um die Ukraine fortgesetzt werden sollen, mit "vorsichtigem Optimismus". Dies sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem Briefing.

    Laut Stoltenberg habe die NATO aber noch keine wirklichen Anzeichen für eine Deeskalation der Spannungen um die Ukraine gesehen. Er betonte, das westliche Bündnis wünsche einen substanziellen Rückzug der russischen Streitkräfte und des schweren militärischen Geräts von der Grenze zur Ukraine.

    Er kündigte außerdem an, dass die NATO-Verteidigungsminister am 16. und 17. Februar über die weitere Verstärkung der Verteidigungskräfte beraten werden, wobei ihre Amtskollegen aus Georgien und der Ukraine die Lage in der Schwarzmeerregion erörtern werden. Laut Stoltenberg sei die NATO bereit, eine Reihe von Treffen mit Russland zum Thema Ukraine und zur Rüstungskontrolle abzuhalten.

    Gleichzeitig warnte Stoltenberg Russland davor, die Volksrepubliken Donezk und Lugansk anzuerkennen. Nach seinen Worten würde Russland gegen das Völkerrecht verstoßen und die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen erschweren, wenn es diese anerkennt. 

    Mehr zum Thema - China hält an Position gegen NATO-Erweiterung fest

  • 12:15 Uhr

    Sacharowa: Kiew fehlt der Mut, seine Nichtbereitschaft zu Minsk II zuzugeben

    Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa.Pressestelle des russischen Außenminsteriums / Sputnik

    Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa hat die ukrainische Führung kritisiert. Sie warf Kiew vor, nicht zugeben zu wollen, dass es die Minsker Vereinbarungen nicht umsetzen wolle, weil andererseits die internationale Gemeinschaft die Wichtigkeit dieses Dokuments betont. Die russische Diplomatin erklärte:

    "Die Kraft und den Mut zu sagen, dass sie sich nicht mehr an die Minsker Vereinbarungen halten und diese nicht umsetzen werden – diese Kraft haben sie nicht, weil sie wissen, dass die gesamte internationale Gemeinschaft im Gegensatz dazu deren Relevanz und Alternativlosigkeit unterstreicht. Und dann fangen sie an, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen – Fakten zu manipulieren."

    Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba gegenüber dem UN-Generalsekretär António Guterres erklärt, die Minsker Vereinbarungen könnten unter den "russischen" Bedingungen nicht umgesetzt werden.

    Dem entgegnete Sacharowa:

    "Es gibt keine 'russischen' Bedingungen, sondern nur die wörtliche Umsetzung dieses Dokuments, so wie es geschrieben steht. Sind das 'russische' Bedingungen oder gesunder Menschenverstand? Das Einzige, wovon wir sprechen, und das ist schon zu einem Schlagwort geworden, ist die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen in ihrer jetzigen Form."

  • 12:10 Uhr

    Duma stimmt für Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk

    StaatsdumaMarija Dewachina / Sputnik

    Die russische Staatsduma hat für einen Resolutionsentwurf über die Notwendigkeit der Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk gestimmt. Dies teilte der Vorsitzende der Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin mit. Er fügte hinzu, dass der Entwurf unverzüglich an den Präsidenten Wladimir Putin zur Unterzeichnung weitergeleitet werde.

    Gleichzeitig erklärte der Sprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow, es seien noch keine offiziellen Entscheidungen über eine mögliche Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk durch Russland getroffen worden.

    Das ukrainische Außenministerium hat auf die Entscheidung der Duma reagiert. Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba erklärte, Kiew werde die Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk durch Moskau als Rücktritt Russlands von den Minsker Vereinbarungen betrachten und drohte mit ernsten Konsequenzen.

  • 11:35 Uhr

    Washington fordert US-Bürger auch zur "sofortigen" Ausreise aus Weißrussland auf

     

    Symbolbild.Legion-media.ru

    Das US-Außenministerium hat am Montagabend eine aktualisierte Reisewarnung herausgegeben, in der US-Bürger auch davor gewarnt werden, nach Weißrussland zu reisen, weil dort angeblich Gesetze willkürlich durchgesetzt würden und die Gefahr von Verhaftungen bestehe. Außerdem werde das russische Militär an der Grenze zur Ukraine auf ungewöhnliche und besorgniserregende Weise aufgestockt. In einer entsprechenden Erklärung hieß es:

    "US-Bürger, die sich in Weißrussland aufhalten, sollten sofort auf kommerziellem oder privatem Weg abreisen."

  • 11:10 Uhr

    Pentagon: Es gibt keine US-Ausbilder für Luftabwehr in der Ukraine

     

    Fallschirmjäger der 82. Luftlandedivision von Fort Bragg machen sich auf den Weg zum Einstieg in ein Flugzeug. 14. Februar 2022Andrew Craft/The Fayetteville Observer / AP

    Eine kleine Anzahl von US-Militärs hält sich in der Ukraine auf, um für die Sicherheit der US-Diplomaten sorgen. Im Gegensatz dazu gibt es auf dem Territorium der Ukraine keine Ausbilder für Luftabwehr seitens des Pentagon. Dies sagte der Pentagon-Sprecher John Kirby bei einem Briefing.

    Auf die Frage, ob es jetzt Ausbilder des US-Verteidigungsministeriums für eine Luftabwehr in der Ukraine gebe, antwortete er mit Nein. Zugleich fügte Kirby hinzu:

    "Ich halte fest, dass eine kleine Anzahl von US-Militärangehörigen zur Unterstützung unserer Diplomaten im Lande verbleibt."

    Der Pentagon-Sprecher verwies auf die Entscheidung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in der vergangenen Woche, Ausbilder der US-Nationalgarde aus der Ukraine abzuziehen. Kirby sagte, dies sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen.

  • 10:50 Uhr

    Russischer Botschafter: Kanadas Waffenlieferungen an Ukraine werden Konflikt verschärfen

     

    Ein Mitglied einer ukrainischen rechtsextremen Gruppe hilft einem Jungen, ein Kalaschnikow-Sturmgewehr während einer Schulung in Kiew, Ukraine, zu halten. 13. Februar 2022.Efrem Lukatsky / AP

    Die Entscheidung der kanadischen Behörden, Waffen an die Ukraine zu liefern, wird den Konflikt nur verschärfen, erklärte Oleg Stepanow, Russlands Botschafter in Kanada, der Nachrichtenagentur TASS. Er betonte:

    "Jegliche Waffenlieferungen an ein Land, das einen ungelösten internen bewaffneten Konflikt hat, sind inakzeptabel. Dies trägt nicht zur Schaffung von Frieden bei, sondern verlängert und verschärft nur den brudermörderischen Konflikt in der Ukraine."

    "Durch die Bereitstellung von Waffen drängen westliche Länder das Kiewer Regime dazu, den Krieg gegen die eigene Bevölkerung fortzusetzen."

    Stepanow hob hervor, dass Russland "die kanadische Regierung auffordert, solche Aktionen einzustellen und stattdessen ihren besonderen Einfluss auf die Kiewer Behörden zu nutzen, um sie an den Verhandlungstisch mit Donezk und Lugansk zu bringen und zu ermutigen, das Minsker Maßnahmenpaket vollständig und bedingungslos umzusetzen".

    Mehr zum Thema - Russischer Botschafter: Kanadas Waffenlieferungen an Ukraine werden Konflikt verschärfen

  • 10:40 Uhr

    Moskau: Truppen im Süden und Westen Russlands kehren nach Übungen in ihre Kasernen zurück

     

    Einheiten der russischen Militärbezirke Süd und West, die ihre Aufgaben erfüllt haben, kehren nach den Übungen an ihre ständigen Einsatzorte zurück. 15. Februar 2022Russisches Verteidigungsministerium / Sputnik

    Die russischen Streitkräfte werden nach Abschluss der Übungen zu ihren ständigen Einsatzorten zurückkehren. Einheiten des südlichen und des westlichen Militärbezirks haben bereits mit der Verladung auf Transporte begonnen. Generalmajor Igor Konaschenkow, der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, sagte in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung:

    "Nach Abschluss der Gefechtsübungen werden die Truppen wie immer gemeinsam zu ihren ständigen Einsatzorten marschieren. Teilstreitkräfte der südlichen und westlichen Militärbezirke, die ihre Aufgaben erfüllt haben, haben bereits mit der Verladung auf Eisenbahn- und Straßentransporter begonnen und werden heute in ihre Militärgarnisonen verlegt."

    Er fügte hinzu, dass einige Einheiten allein als Teil von Militärkolonnen marschieren werden.

    Konaschenkow wies darauf hin, dass die Verteidigungsattachés der ausländischen Botschaften in Weißrussland die letzte Phase der russisch-weißrussischen Manöver mit dem Codenamen "Entschlossenheit der Union" auf dem Truppenübungsplatz Obus-Lesnewski beobachten werden.

    Mehr zum Thema - Moskau: Truppen im Süden und Westen Russlands kehren nach massiven Übungen in ihre Kasernen zurück

  • 10:10 Uhr

    Scholz in Moskau gelandet – und lehnt russischen PCR-Test ab

    Olaf ScholzAl Drago/The New York Times-Pool / Gettyimages.ru

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat es abgelehnt, sich vor seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin von russischer Seite auf Corona testen zu lassen. Stattdessen entschied sich der SPD-Politiker dafür, einen für den Zutritt zum Kreml erforderlichen PCR-Test am Dienstag nach seiner Landung in Moskau von einer Ärztin der deutschen Botschaft vornehmen zu lassen. Die russischen Gesundheitsbehörden seien eingeladen worden, bei dem Test dabei zu sein, hieß es aus dem Umfeld des Kanzlers. Ein Testgerät sei aus Deutschland mitgeführt worden.

    Scholz selbst, seine gesamte Delegation und die mitreisenden Journalisten – zusammen mehr als 50 Personen – mussten schon vor der Abreise aus Deutschland insgesamt drei negative PCR-Tests vorlegen.

    Auch der französische Präsident Emmanuel Macron hatte bei seinem Besuch in Moskau vor wenigen Tagen einen russischen PCR-Test abgelehnt. Die Folge waren drastische Abstandsregeln bei dem Gespräch im Kreml: Putin und Macron nahmen an den Enden eines sechs Meter langen, weißen Tisches Platz. Auch bei der Pressekonferenz standen ihre Rednerpulte mehrere Meter voneinander entfernt.

    Scholz landete am Vormittag in Moskau, wo ein langes Gespräch über mehrere Stunden unter vier Augen mit Putin vorgesehen ist. Im Mittelpunkt wird die immer weiter angeheizte Ukraine-Krise stehen. Die USA warnten in den vergangenen Tagen mehrfach vor einem angeblich unmittelbar bevorstehenden russischen Angriff auf die Ukraine, was von russischer Seite beharrlich als Panikmache zurückgewiesen wurde.

    Mehr zum Thema - Wahrheit über den riesigen Macron-Putin-Tisch: Französischer Präsident wollte keinen PCR-Test machen

    (rt/dpa)

  • 09:30 Uhr

    Weißes Haus: Biden hat keine Pläne, Kiew zu besuchen

    US-Präsident Joe BidenAnna Moneymaker / Gettyimages.ru

    US-Präsident Joe Biden hat trotz Einladung nicht vor, die Ukraine zu besuchen. Dies sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, bei einem Briefing. Sie teilte mit:

    "Mir sind derzeit keine Reisepläne bekannt, die ich ankündigen oder vorläufig ankündigen kann."

    Die Sprecherin des Weißen Hauses betonte, dass die Lage in der Ukraine weiterhin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit in Washington, D.C. steht und die Gespräche auf Arbeitsebene fortgesetzt werden.

    Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij am 13. Februar den US-Präsidenten Joe Biden ausdrücklich in die Ukraine eingeladen, indem er sagte:

    "Ich bin überzeugt, dass Ihre Ankunft in Kiew in den kommenden Tagen ein starkes Signal aussenden und zur Deeskalation beitragen wird."

    Der US-Fernsehsender CNN zitierte einen hochrangigen ukrainischen Beamten mit den Worten, Selenskij habe Biden gebeten, "so bald wie möglich" in das Land zu kommen, doch dieser habe nicht zugestimmt. Nach Angaben von US-Beamten ist die Reise des US-Präsidenten in die Ukraine "unwahrscheinlich".

  • 09:00 Uhr

    Putin ist weiterhin zum Dialog über Ukraine und Sicherheitsgarantien bereit

    Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri PeskowSergei Guneew / Sputnik

    Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat erklärt, der russische Präsident Wladimir Putin sei zu Gesprächen über die Ukraine bereit. Dies sagte er einem CNN-Korrespondenten. Peskow teilte mit:

    "Präsident Putin hat stets Verhandlungen und Diplomatie gefordert."

    Der Pressesprecher des russischen Staatschefs betonte, Putin selbst habe die Frage der Sicherheitsgarantien für Russland initiiert. Gleichzeitig bezeichnete Peskow die Situation um die Ukraine nur als Teil eines viel größeren Problems. Der Sprecher des Kremls sagte:

    "Und natürlich ist Präsident Putin zu Verhandlungen bereit."

    Zuvor hatte auch der russische Außenminister Sergei Lawrow die Möglichkeit eines Abkommens mit der NATO über Sicherheitsgarantien in Europa in Betracht gezogen und gesagt, dass "es immer eine Chance gibt". Während des Treffens von Lawrow mit Putin billigte der russische Präsident den Textvorschlag des Außenministeriums für eine Antwort an die NATO und die EU. Lawrow sagte, der Entwurf der schriftlichen Antwort auf die Mitteilung der Allianz sei zehn Seiten lang. Die russischen Diplomaten arbeiten derzeit an der Fertigstellung des Textes, der anschließend versandt werden soll.

    Mehr zum Thema - Lawrow: Es besteht immer Chance, sich mit USA und NATO auf Sicherheitsgarantien zu einigen

  • 08:50 Uhr

    US-Botschaft fordert US-Bürger auf, die Ukraine sofort zu verlassen

    US-Bürger sollten die Ukraine sofort verlassen, betonte die US-Botschaft in dem Land in einer Erklärung. Darin hieß es:

    "Die Sicherheitslage in der Ukraine ist aufgrund der zunehmenden Bedrohung durch russische Militäraktionen weiterhin unberechenbar. Die Bedingungen können sich ohne Vorankündigung verschlechtern. US-Bürger, die sich in der Ukraine aufhalten, sollten sofort mit kommerziellen oder anderen privat verfügbaren Transportmitteln ausreisen."

    "US-Bürger können derzeit über die Landgrenze zur Ukraine nach Polen einreisen. Es ist keine vorherige Genehmigung erforderlich."

    Die Botschaft fügte hinzu, dass sie ein Willkommenszentrum in der Nähe der Grenze eröffnet habe, "um US-Bürgern, die aus der Ukraine nach Polen einreisen wollen, Unterstützung zu bieten."

  • 08:00 Uhr

    Ukrainischer Botschafter in Deutschland fordert von Scholz ein Ultimatum an Putin

     

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrei Melnyk (Berlin, 12. Februar 2022)Christophe Gateau / dpa / www.globallookpress.com

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland Andrei Melnyk hat von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seinem Moskau-Besuch an diesem Dienstag ein hartes Auftreten gefordert. Gegenüber der Funke Mediengruppe betonte Melnyk:

    "Nur ein klipp und klares Ultimatum an Herrn Putin mit einer Deadline, seine bis zu den Zähnen bewaffneten Horden nicht später als am 16. Februar zurückzubeordern, kann noch den Weltfrieden retten."

    "Sollte der Kremlchef diese allerletzte Warnung ignorieren, müssten bereits am nächsten Tag schritt- und stufenweise äußerst schmerzhafte präventive Sanktionen gegen Russland eingeführt werden."

    Melnyk nannte unter anderem ein "endgültiges Aus für Nord Stream 2", ein totales Importembargo von Öl-, Gas- und Kohleprodukten sowie anderen strategischen Rohstoffen, das Einfrieren russischen Staatsvermögens im Ausland und ein komplettes Investitionsverbot in Russland.

    Olaf Scholz wird an diesem Dienstag erstmals als Bundeskanzler mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu einem langen Vier-Augen-Gespräch zusammentreffen. Scholz hatte bereits bei seinem Besuch am Montag in Kiew erklärt, er wolle bei Putin für eine Deeskalation in der Krise werben.

    (rt/dpa)

  • 07:30 Uhr

    Ukraine erklärt angebliches "Invasionsdatum" Russlands zum Tag der nationalen Einheit

     

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij (Kiew, 14. Februar 2022)Keystone Press Agency / www.globallookpress.com

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat den 16. Februar, den Tag, an dem laut US-Präsident Joe Biden Russland in die Ukraine "einmarschieren könnte", zum Tag der nationalen Einheit erklärt. In einem am Montag unterzeichneten Erlass ordnete Selenskij das Abspielen der Nationalhymne und das Zeigen von Flaggen und Fahnenbändern im ganzen Land an. Am Montagabend erklärte der Präsident der Ukraine in einer Ansprache an die Bevölkerung des Landes wörtlich:

    "Es heißt, dass der 16. Februar der Tag des Angriffs sein wird. Wir werden diesen Tag zu einem Tag der Einheit machen."

    "An diesem Tag werden wir unsere Nationalflaggen hissen, blau-gelbe Bänder umhängen und der ganzen Welt unsere Einheit zeigen."

    Außerdem kündigte Selenskij am Montag an, dass die Gehälter der Militärangehörigen im März um 30 Prozent angehoben werden sollen. Der Grenzschutz und die Nationalgarde sollen 20 Prozent mehr Gehalt erhalten.

    Mehr zum Thema - Ukraine erklärt Russlands angebliches "Invasionsdatum" zum Tag der nationalen Einheit

  • 14.02.2022 23:00 Uhr

    23:00 Uhr

    Damit beenden wir für heute den Liveticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7.00 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!

  • 22:45 Uhr

    Presse zum Besuch von Olaf Scholz in Kiew: Waffen! Kein Nord Stream 2!

     

    Bundeskanzler Olaf Scholz beim Presseauftritt in Kiew am 14. Februarwww.globallookpress.com

    Weil Deutschland keine Waffen liefert, kann es Olaf Scholz der deutschen Presse nicht recht machen. Selbst wenn er sich eindeutig auf die Seite Kiews stellt. Hier eine kleine Auswahl:

    Focus

    "Die Grafiken, die die aktuelle Lage der Ukraine zeigen, ähneln der Situation eines Tierpflegers, der sich in den Löwenkäfig verirrt hat. Um ihn herum sitzen drei hungrige Löwen mit aufgerissenem Maul. Der arme Mann ruft verzweifelt um Hilfe und Deutschland hat ihm einen Helm geschickt. Auf die Löwen zu schießen, käme Deutschland nicht in den Sinn. Der Tierschutz."

    Scholz ist vielleicht der letzte westliche Regierungschef, der Putin trifft, bevor der losballert."

    Deutsche Welle

    "Wegen der Weigerung der Deutschen, Waffen zu liefern, hat das Ansehen Deutschlands in der Ukraine in den letzten Wochen stark gelitten. Es ist der Eindruck entstanden, dass Berlin ein unsicherer Verbündeter sei."

    Die Süddeutsche Zeitung

    "Massenhaft waren Ukrainer auf die Straßen gegangen, weil sie sich dem Willen Wladimir Putins nicht hatten beugen und sich die Annäherung an die Europäische Union nicht hatten verbieten lassen wollen. Putins Antwort war die Annexion der Krim und der Krieg im Osten der Ukraine. Acht Jahre danach zeugen 130 000 russische Soldaten an den Grenzen der Ukraine davon, dass der Kremlchef die Sache wohl zu Ende bringen will."

    "Wir teilen die Sichtweise, dass der Truppenaufmarsch eine beispiellose Herausforderung ist", sagt Selenskij in der anschließenden Pressekonferenz. Auf den von ihm erneut vorgebrachten Wunsch nach Waffen reagiert Scholz ablehnend."

    Die Welt:

    "Fast scheint es, als wolle er (Scholz) doch aussprechen, was die Verbündeten seit Wochen von ihm erwarten und die Medien ihn immer wieder von ihm hören wollen: die Absage an Nord Stream 2.

    Doch Scholz spricht es immer noch nicht aus: „Wenn Russland die territoriale Integrität der Ukraine noch einmal verletzt, wissen wir, was zu tun ist."

  • 22:15 Uhr

    Ukraine erhält Waffenlieferung aus Litauen

     

    Litauische Soldaten laden Stinger-Flugabwehrsysteme und Schutzwesten in ein militärisches Frachtflugzeug. 14. Februar 2022Litauisches Ministerium für nationale Verteidigung / AP

    Am Sonntag wurden Stinger-Flugabwehrraketen aus US-Produktion von Litauen an die Ukraine geliefert. Noch im Januar hatte Litauen gemeinsam mit Estland und Lettland angekündigt, in den USA hergestellte Panzerabwehrraketen und Flugabwehrsysteme an Kiew liefern zu wollen – mit der Zustimmung Washingtons. 

    Die litauische Regierungschefin Ingrida Šimonytė schrieb dazu auf Twitter, sie hoffe und wünsche sich aufrichtig, "dass die Ukraine sie nie einsetzen muss". In einem weiteren Tweet fügte sie hinzu, die Ukraine könne "jetzt und immer" auf die Unterstützung Litauens zählen.

    Litauen plant überdies, Nachtsichtgeräte an Kiew zu liefern, während Lettland die Lieferung nicht näher bezeichneter Ausrüstung beschlossen hat.

  • 21:45 Uhr

    Oberhaupt der Volksrepublik Donezk: Westliche Prognosen über russische Invasion sind bloße Hysterie

     

    Archivbild. Das Oberhaupt der Donezker Volksrepublik, Denis Puschylin, während einer Pressekonferenz in Donezk. 11. Februar 2022Sergej Baturin / RIA Nowosti / Sputnik

    In einem RT-Interview bezeichnete der Chef der Volksrepublik Donezk Denis Puschilin die jüngsten Prognosen westlicher Medien und Politiker über eine angeblich unmittelbar bevorstehende Invasion Russlands in die Ukraine als "Hysterie".

    Puschilin empfinde diese Situation, in der die US-Regierung Derartiges behaupte, während die ukrainische Regierung konträr dazu handele, als "ziemlich lächerlich". Während die US-Regierung unentwegt warnt, dass eine Invasion Russlands in die Ukraine unmittelbar bevorstehen könnte, erklären ukrainische Behörden und selbst der Präsident des Landes Wladimir Selenskij, dass sie diesbezüglich über keine Informationen oder Hinweise verfügten.

    Puschilin erklärte, dass man sich natürlich bestmöglich vorbereite. In dem von ihm verwalteten Gebiet befürchte man statt einer Invasion eher Provokationen, die auf Kiews Befehl erfolgen. Er schloss auch nicht aus, dass man im Notfall Russlands Hilfe anfordern werde. Dazu erklärte er:

    "In erster Linie verlassen wir uns auf unsere eigenen Kräfte, und deshalb haben wir unsere Übungen in letzter Zeit intensiviert."

    "Dazu gehört auch eine ganze Reihe von Aktivitäten im Zusammenhang mit der Evakuierung bestimmter Gebiete entlang der Kontaktlinie, in denen es für die Zivilbevölkerung extrem gefährlich wäre, sich aufzuhalten. Dazu gehören auch die Arbeit der Rettungsdienste während eines bestimmten Zeitraums und eine Reihe weiterer Maßnahmen, die es uns erlauben zu sagen, dass wir generell auf eine mögliche ukrainische Offensive vorbereitet sind.

    Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass angesichts der Anzahl der Waffen und Söldner, die sich in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten der Region Donbass aufhalten, die Situation für uns sehr schwierig werden könnte. Und natürlich werden wir je nach Lage der Dinge reagieren. Wir schließen jedoch nicht aus, die Russische Föderation um Hilfe zu bitten."

    Mehr zum Thema - Meldungen von der ukrainischen "Heimatfront": Faschistisches Asow-Bataillon bildet Zivilisten aus

  • 21:30 Uhr

    Ukrainischer Innenminister will "Separatisten" an Ort und Stelle erschießen lassen

    Der Innenminister der Ukraine Denis Monastyrski drohte in einer Ansprache, "Separatisten" erschießen zu lassen. Er erinnerte an die Erstürmung von Verwaltungsgebäuden in den Städten Donezk, Slawjansk, Lugansk und Charkow im Frühling 2014, die allerdings Spiegelmaßnahmen von Entwicklungen im Westen der Ukraine und in Kiew waren. Insbesondere erwähnte er den Feldkommandeur Igor Girkin (genannt Strelkow):

    "Sollte jemand wie Girkin versuchen, die städtische Verwaltungen zu erstürmen, wird er von unseren Spezialeinheiten ohne Vorwarung erschossen." 

  • 21:20 Uhr

    US-Botschaft in der Ukraine von Kiew nach Lwow verlegt

    Die US-Botschaft in KiewSTRINGER / Sputnik

    Die USA verlegen ihre Botschaft in der Ukraine aus Sicherheitsgründen vorübergehend von Kiew nach Lwow. Die US-Diplomaten werden so bald wie möglich zurückkehren, betonte US-Außenminister Antony Blinken am Montag. In einer Erklärung des US-Außenministeriums heißt es:

    "Wir verlegen derzeit unsere Botschaft in der Ukraine vorübergehend von Kiew nach Lwow, da Russland seine militärische Aufrüstung stark beschleunigt hat."

    Der US-Außenminister fügte hinzu, dass die USA hoffen, ihr Personal in die Botschaft zurückbringen zu können, sobald die Bedingungen es erlauben. Blinken betonte, er habe diese Maßnahmen zur Sicherheit des US-Botschaftspersonals angeordnet.

    Er erklärte, dass die Botschaft weiterhin mit den ukrainischen Behörden zusammenarbeiten und ihre Bemühungen um eine Deeskalation der Situation in der Ukraine fortsetzen werde. Blinken bemerkte:

    "Wir bemühen uns weiterhin aufrichtig um eine diplomatische Lösung und stehen im Anschluss an das Gespräch von Präsident Biden mit Präsident Putin sowie an mein Gespräch mit Außenminister Lawrow in Kontakt mit der russischen Regierung."

    Zudem bekräftigte der US-Außenminister, dass der Weg der Diplomatie offen bleibe, wenn "Russland sich in gutem Glauben engagiert". Blinken wiederholte auch seine Aufforderung an alle in der Ukraine verbliebenen US-Bürger, das Land sofort zu verlassen.

    Am 12. Februar hatte das US-Außenministerium angeordnet, dass der Großteil des US-Botschaftspersonals die Ukraine aufgrund der angespannten Sicherheitslage verlassen soll.

    Mehr zum Thema - Russland hat die Nase vorn

  • 20:55 Uhr

    Pentagon: Es ist möglich, dass Russland ohne Vorwarnung angreift 

     

    Sprecher des US-Verteidigungsministeriums John Kirbywww.globallookpress.com

    Ein Angriff Russlands auf die Ukraine ist nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums jederzeit möglich. Ministeriumssprecher John Kirby sagte am Montag dem US-Sender CNN:

    "Ich denke, dass wir alle darauf vorbereitet sein müssen, dass es mit wenig oder gar keiner Vorwarnung geschehen könnte. Ich denke, dass Herr Putin der Einzige ist, der die Antwort darauf kennt."

    Putin habe über das Wochenende weiter Truppen im Grenzbereich zur Ukraine zusammengezogen, sagte Kirby. Die Zahl der russischen Soldaten liege inzwischen weit über 100 000. Es gehe aber um mehr als diese Zahl. Putin verfügte über "ein beeindruckendes Arsenal an militärischen Fähigkeiten", sollte er sich für einen Angriff entscheiden. Die US-Regierung warnt seit Wochen mit zunehmender Dramatik vor einer drohenden russischen Invasion der Ukraine.

    Kirby sagte weiter, Nationalgardisten aus dem US-Bundesstaat Florida seien aus der Ukraine abgezogen worden. Die USA hätten aber weiterhin "eine kleine militärische Präsenz" im Land, die mit der fortdauernden Anwesenheit von US-Diplomaten zusammenhänge. Neben Sicherheitskräften des Außenministeriums werden zum Schutz von US-Botschaften weltweit Marineinfanteristen eingesetzt.

    Kirby betonte erneut:

    "Wir werden keine amerikanischen Truppen in die Ukraine schicken, um zu kämpfen."

    Russland müsse aber mit harten wirtschaftlichen Sanktionen rechnen. Die NATO stünde vereint in der Krise.

    (rt/dpa)

  • 20:30 Uhr

    Wladimir Selenskij fordert Staatsbeamte und Abgeordnete auf, ins Land zurückzukehren

     

    @V_Zelenskiy_official / Telegram

    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat eine Ansprache an die ukrainischen Bürger gehalten. Darin äußerte er sich zu Berichten über eine angebliche russische Invasion des Landes. Selenskij sagte:

    "Wir werden mit einem großen Krieg bedroht. Erneut wurde ein Termin für eine militärische Invasion festgelegt. Dies ist nicht das erste Mal. Aber unser Staat ist stärker als je zuvor."

    Er stellte fest, dass die Ukraine den Frieden sucht und alle Fragen ausschließlich auf dem Verhandlungsweg lösen wird. Selenskij vertrat die Ansicht, dass sowohl der Donbass als auch die Krim zur Ukraine zurückkehren werden, allerdings nur auf diplomatischem Wege. Der ukrainische Präsident teilte mit:

    "Wir greifen nicht in die Rechte anderer ein, aber wir geben auch nicht unsere eigenen Rechte auf. Wir haben eine ausgezeichnete Armee. Unsere Jungs haben einzigartige Kampferfahrung und moderne Waffen. Sie ist bereits um ein Vielfaches stärker als die Armee vor acht Jahren."

    Selenskij äußerte sich auch zu Berichten westlicher Medien und führender Politiker einiger westlicher Länder, wonach Russland angeblich am 16. Februar eine militärische Invasion in der Ukraine starten werde. Darauf sagte der ukrainische Präsident:

    "Es heißt, der 16. Februar werde ein Tag des Angriffs sein. Wir werden ihn zum Tag der Einheit machen. Ein entsprechendes Dekret ist bereits unterzeichnet worden. An diesem Tag werden wir unsere Nationalflaggen aufhängen, blaue und gelbe Bänder tragen und der Welt unsere Einigkeit zeigen."

    Gleichzeitig betonte er den Wunsch des Landes, die Annäherung an die EU fortzusetzen, und wies darauf hin, dass die Ukrainer Freiheit wollen und bereit sind, dafür zu kämpfen. Selenskij erklärte:

    "Wir wollen Freiheit und wir sind bereit, dafür zu kämpfen. Wir alle wollen glücklich leben, und das Glück liebt die Starken. Wir haben nie gewusst, wie man aufgibt, und wir werden es auch nicht lernen."

    "Lieben Sie die Ukraine! Wir sind ruhig! Wir sind stark! Wir stehen zusammen!"

    Der ukrainische Präsident wandte sich auch an die Abgeordneten des ukrainischen gesetzgebenden Organs Werchowna Rada, die das Land verlassen hatten, und forderte sie auf, innerhalb von 24 Stunden zurückzukehren. Selenskij sagte:

    "Persönlich möchte ich darum bitten, dass die Abgeordneten innerhalb von 24 Stunden in den Staat zurückkehren. (...) Ich glaube, dass sie zurückkehren müssen, sonst müssen wir alle als Staat, als Führung, ernsthafte Konsequenzen ziehen."

    Angesichts von Informationen über die angebliche Gefahr eines bewaffneten Konflikts in der Ukraine hatten mehrere europäische Länder ihre Bürger aufgefordert, das Land zu verlassen. Darüber hinaus veranlassten einige Staaten die Ausreise einiger Diplomaten aus der Ukraine.

    Ehemaliger Chefdiplomat der Ukraine: Macron will die Ukraine "zurechtbiegen"

    Ehemaliger Chefdiplomat der Ukraine: Macron will die Ukraine "zurechtbiegen"

    Am 12. Februar hatte das US-Außenministerium US-Diplomaten in Kiew, die keine kritischen Positionen innehaben, angewiesen, die Ukraine zu verlassen. Die diplomatische Vertretung fügte hinzu, dass eine solche Entscheidung im Zusammenhang mit der angeblichen Aufstockung der russischen Truppen an der Grenze zur Ukraine stehe, die "auf die Möglichkeit bedeutender militärischer Aktionen hindeutet". Am 13. Februar berichteten die US-Medien, dass die USA in den nächsten Tagen alle Diplomaten aus Kiew abziehen würden. Außerdem forderten die US-Behörden alle US-Amerikaner auf, die Ukraine zu verlassen.

    Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa kommentierte dies mit der Bemerkung, der Westen sei sich wahrscheinlich "einiger gewaltsamer Aktionen bewusst, die in der Ukraine vorbereitet werden und die die Sicherheitslage erheblich erschweren können". Der russische Außenminister Sergei Lawrow schloss seinerseits eine Provokation durch westliche Länder nicht aus und erklärte, Russland werde Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz seiner Diplomaten in der Ukraine in Betracht ziehen.

    Westliche Politiker und Medienvertreter verbreiten weiterhin zahlreiche Spekulationen über eine mögliche "Invasion" Russlands in der Ukraine. Die russische Seite hat diese Behauptungen wiederholt zurückgewiesen. Moskau betonte, dass es keine Pläne für eine "Invasion" in die Ukraine habe und dass alle militärischen Ausbildungsmaßnahmen auf russischem Territorium durchgeführt würden.

    Mehr zum Thema - Selenskij: Ukraine hat keine Informationen zu angeblichem russischen Einmarsch

  • 19:15 Uhr

    Die Opfer der Schießerei in Granitnoe sind Griechen 

    In der von Kiewer Regierungstruppen kontrollierten Ortschaft Granitnoe sind zwei Personen von ukrainischen Soldaten erschossen worden. Bei den Getöteten handelt es sich offensichtlich um griechische Staatsangehörige oder ethnische Griechen. Dies geht aus einer Beileidsbekundung des Außenministeriums Griechenlands hervor, die auf dessen offizieller Internetseite heute veröffentlicht wurde. Darin heißt es: 

    "Wir bringen unser tiefstes Bedauern über den plötzlichen Tod von zwei Auswanderern und die schwere Verletzung von zwei weiteren (Menschen) im Dorf Granitna zum Ausdruck, das in der Nähe der Kontaktlinie in der Ostukraine liegt.

    Wir sprechen auch den Familien der Opfer unser aufrichtiges Beileid aus und wünschen den Verletzten eine baldige Genesung.

    Bei den Tätern des Doppelmordes handelt es sich nach den vorliegenden Beweisen um drei Soldaten der ukrainischen Armee, die sich aus unerheblichen Gründen mit den oben genannten Auswanderern angelegt haben.

    Außenminister Nikos Dendias hat um ein Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba gebeten, um erneut die Notwendigkeit zu betonen, die griechische Gemeinschaft in der Ukraine zu schützen." 

     

    Der griechische Außenminister Nikos Dendias bei einem Auftritt in Kiew am 5. Juli 2021Future Publishing / Kontributor / Gettyimages.ru
  • 18:45 Uhr

    Ukraine sieht keine Vorbedingungen für russischen Einmarsch

    Alexei Danilow, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine.STRINGER / Sputnik

    In Kiew sieht man derzeit keine Voraussetzungen für eine umfassende russische Invasion. Dies erklärte der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Alexei Danilow.

    Danilow zufolge sei die Lage in der Ukraine aktuell unter Kontrolle, es bestehe bisher keine Gefahr einer Invasion. Er erklärte:

    "Außerdem sehen wir derzeit nicht, dass eine russische Großoffensive am 16. oder 17. stattfinden könnte. Wir können uns das nicht vorstellen, wir sehen es nicht."

    US-Präsident Joe Biden hatte zuvor erklärt, Russland werde am 16. Februar in die Ukraine einmarschieren. Dieses Datum nannte er bei Gesprächen mit den Leitern der westlichen Länder, der Europäischen Union und der NATO. Washington warnte die Verbündeten auch, dass der Offensive "ein Sperrfeuer von Raketenangriffen und Cyberattacken" vorausgehen würde.

    Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bezeichnete die "Hysterie" des Westens über den angeblichen Einmarsch Russlands in die Ukraine als Provokation.

    Mehr zum Thema - Selenskij: Ukraine hat keine Informationen zu angeblichem russischen Einmarsch

  • 18:30 Uhr

    Lindner will Sanktionen gegen Moskau nicht benennen: "Wir wollen Kreml taktische Vorbereitung nicht erleichtern"

     

    Christian Lindner (FDP), Symbolbildwww.globallookpress.com

    Es sei wichtig an Moskau eine doppelte Botschaft zu senden, sagte Finanzminister Christian Lindner (FDP) nach dem Finanzminister-Treffen der G7.

    "Erstens muss jedem klar sein, dass wir die Ukraine unterstützen werden bei ihrem Zugang zum Kapitalmarkt und ihrer wirtschaftlichen Entwicklung."

    Zugleich müsse sich Moskau aber darüber im Klaren sein, dass die Industrienationen gemeinsam reagierten, wenn politische und territoriale Grenzen überschritten würden. Lindner erklärte diesbezüglich:

    "Wir würden konsequent und schnell das uns Mögliche tun, um in unserem Verantwortungsbereich zu reagieren."

    Mögliche Sanktionsmaßnahmen wollte der Finanzminister allerdings nicht nennen:

    "Nicht, weil wir sie nicht genau erwogen und geprüft hätten. Meine öffentliche Zurückhaltung erklärte sich allein daraus, dass wir dem Kreml nicht die taktische Vorbereitung erleichtern wollen."
     

  • Info: https://de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-krise-die-neuesten-entwicklungen
  • 17.02.2022

    Live-Ticker zur Ukraine-Lage: Beschuss des Donbass, Drohungen gegen Russland und dessen "Invasion"text   4 von 4

    • 18:00 Uhr

    Ukrainische Polizei ist landesweit in erhöhter Alarmbereitschaft

    Ukrainische PolizeiPolizei der Oblast Poltawa / Sputnik

    Vom 14. bis 19. Februar wird die ukrainische Nationalpolizei im ganzen Land in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Dies teilte der Pressedienst der Behörde am Montag mit. In einer Nachricht des Telegramm-Kanals der ukrainischen Polizei heißt es:

    "Vom 14. bis 19. Februar 2022 wird das Personal der Nationalen Polizei der Ukraine in erhöhter Alarmbereitschaft sein."

    Die Behörde erklärte, dies erfolge, um schneller auf Bedrohungen für die Sicherheit der Bürger reagieren zu können. Die Polizei betonte jedoch, dass das verschärfte Dienstregime der Ordnungshüter kein zusätzlicher Grund zur Panik sei. Vielmehr handele es sich um eine Maßnahme zum Schutz und zur umfassenden Vorbereitung auf mögliche Bedrohungen.

  • 17:30 Uhr

    Schießerei im ukrainisch kontrollierten Granitnoe: zwei Tote

    Symbolbild.RIA Nowosti / Sputnik

    Wie Quellen in der abtrünnigen Volksrepublik Donezk und der Ukraine unabhängig voneinander melden, haben zwei Soldaten der ukrainischen Armee am Sonntag zwei Zivilisten in dem von Regierungstruppen kontrollierten Ort Granitnoe (ukrainisch: Hranitne) erschossen und zwei weitere verletzt. 

    Die beiden Soldaten hatten sich eigenmächtig in Urlaub begeben und trugen ihre Dienstwaffen bei sich. Während eines Gelages in einem örtlichen Café sei es zum Streit mit anderen Besuchern der gastronomischen Einrichtung gekommen. Im weiteren Verlauf hätten die Militärs auf der Straße den Zivilisten, mit denen sie zuvor gestritten hatten, aufgelauert und ohne Vorwarnung das Feuer eröffnet. 

  • 17:00 Uhr

    G7-Minister bereit zu Hilfen für Ukraine und Sanktion gegen Russland

    gov.uk

    Die Finanzminister der G7-Staaten sind bereit zu weiteren Finanz- und Wirtschaftshilfen für die Ukraine. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten sie am Montag zudem, jede weitere militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine werde "mit einer schnellen, koordinierten und energischen Reaktion" beantwortet werden.

    "Wir sind bereit, gemeinsam wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen zu verhängen, die massive und unmittelbare Folgen für die russische Wirtschaft haben werden", erklärten die Finanzminister.

    Priorität hätten derzeit aber diplomatische Anstrengungen zur Deeskalation der Lage.

    Den Angaben zufolge haben die G7-Staaten die Ukraine zusammen mit internationalen Finanzinstituten und dem Internationalen Währungsfonds seit 2014 mit mehr als 48 Milliarden US-Dollar unterstützt.

    "Wir werden die Situation weiterhin sehr genau beobachten und bereit sein, koordiniert und sehr kurzfristig mit weiterer wirtschaftlicher und finanzieller Unterstützung für die Ukraine zu handeln", erklärten die Finanzminister.

    Der G7-Gruppe wichtiger Industrienationen gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA an. Den Vorsitz hat in diesem Jahr Deutschland.

    (dpa)

  • 16:30 Uhr

    Chinesische Sicht: USA brauchen Ukraine-Konflikt, um Europas Wirtschaft zu schaden

    Soldaten der ukrainischen Streitkräfte transportieren US-amerikanische FIM-92 Stinger-Raketen, ein tragbares Luftabwehrsystem (MANPADS) und andere militärische Hilfsgüter, die aus Litauen zum Flughafen Boryspil in Kiew geliefert wurden. 13. Februar 2022.Sergei SUPINSKY / AFP

    Im Falle eines offenen Konflikts hätte Washington am wenigsten zu verlieren. Die USA könnten vielmehr sogar von einer solchen Entwicklung profitieren – im Gegensatz zu Moskau, Kiew, Paris oder anderen in Europa Betroffenen. Daher seien es die Vereinigten Staaten, die einen solchen Konflikt begrüßen würden. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse, die in der chinesischen Zeitung Global Times am Sonntag veröffentlicht wurde. 

    Jin Canrong, ein führender Experte an der Schule für Internationale Studien der Renmin-Universität Peking, erklärte:

    "Es ist völlig unnötig, dass Russland zum jetzigen Zeitpunkt in die Ukraine einmarschiert. Es sei denn, die Ukraine ihrerseits startet zuerst Angriffe auf die Krim oder die ostukrainischen Regionen. Aber Washington gibt sich weiterhin große Mühe, die Informationen über eine 'russische Invasion' in den letzten Monaten zu verbreiten, auch wenn diese Informationen sehr unrealistisch klingen und der Situation schaden. Die USA tun dies also aus ihren eigenen Gründen."

    Die USA haben laut chinesischen Experten ein Interesse daran, den Konflikt um die Ukraine zu verlängern. Dadurch sei es Washington möglich, auch eine Kapitalflucht aus Europa in Richtung USA zu bewirken, die zur Lösung des derzeitigen US-amerikanischen Inflationsproblems beitragen könne.

    Mehr zum Thema - Chinesische Forscher: USA brauchen Ukraine-Konflikt, um Europas Wirtschaft zu schaden

  • 16:00 Uhr

    Scholz nach Treffen mit Selenskij in Kiew: Deutschland "ganz eng" an der Seite der Ukraine

    Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij während des Treffens am 14. Februar 2022picture alliance / Gettyimages.ru

    Am Montag ist Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew gereist und hat sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij getroffen. Nach den Gesprächen erklärte Scholz, Deutschland stehe "ganz eng" an der Seite der Ukraine und habe dem Land weitere Finanzhilfen zugesagt. Diesbezüglich betonte der SPD-Politiker, Deutschland sei der größte finanzielle Unterstützer der Ukraine und wolle das auch bleiben.

    Selenskij hatte während der Verhandlungen wiederum das Thema eines NATO-Beitritts der Ukraine angesprochen und betont, die Mitgliedschaft in dieser Allianz sei eine Sicherheitsgarantie für sein Land. Der ukrainische Staatschef gestand jedoch ein, dass der Beitritt "ein weit entfernter Traum" sei. Der Bundeskanzler erklärte daraufhin ebenfalls, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine stehe derzeit nicht auf der Agenda.

    Außerdem plädierte Selenskij für die Unterstützung Kiews durch Berlin auf dem Weg zu einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union und äußerte seine Hoffnung, dass Deutschland ein Garant für die Fortsetzung des Gastransits durch das ukrainische Territorium bleiben werde. In diesem Zusammenhang unterstrich der ukrainische Staatschef seine Meinungsverschiedenheiten mit dem deutschen Bundeskanzler bezüglich der Erdgasleitung Nord Stream 2. Die Ukraine ihrerseits stehe dem Projekt nach wie vor ablehnend gegenüber und betrachte diese Erdgasleitung als eine geopolitische Waffe Russlands.

    In Bezug auf die Lieferung verschiedener Waffensysteme in die Ukraine bestätigte Scholz während des Treffens am Montag wiederum die ablehnende Position Berlins und verwies dabei auf die "Gesetzeslage in Deutschland".

  • 15:15 Uhr

    Ukraine International Airlines beginnt mit Abzug von Flugzeugen im Ausland

    (Symbolbild)Mehmet Eser/Anadolu Agency / Gettyimages.ru

    Die ukrainische Fluggesellschaft Ukraine International Airlines hat damit begonnen, ihre Flugzeuge auf Wunsch der Leasinggeber aus dem Ausland abzuziehen. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Medienberichten, wonach Versicherungsgesellschaften beabsichtigen, aufgrund der eskalierenden Situation in der Ukraine keine Risiken mehr bei Flügen über die Ukraine abzudecken. Dies berichtete die Seite avianews.com.

    Später erschien ein offizieller Kommentar zu dieser Situation auf der Webseite der Fluggesellschaft. In der Erklärung heißt es:

    "Aufgrund der außenpolitischen Lage hat Ukraine International Airlines eine offizielle Mitteilung der Versicherungsgesellschaften über die Einstellung der Versicherung für Flugzeuge im ukrainischen Luftraum erhalten."

    Nach Angaben des Pressedienstes schicke Ukraine International Airlines auf Wunsch der Leasinggeber fünf Boeing 737-800 nach Spanien, während andere Flugzeuge in der Flotte des Unternehmens verbleiben, und zwei Flugzeuge der Fluggesellschaft werden zur planmäßigen Triebwerkswartung nach Belgrad geschickt. Nach Angaben auf der Webseite des Unternehmens bestehe die Flotte aus 25 Flugzeugen.

    Die ukrainische Regierung hatte am Sonntag bereits erklärt, sie stelle eine Summe im Wert von etwa 600 Millionen Dollar (530 Millionen Euro) als Garantiesumme für Versicherungs- und Leasinggesellschaften bereit, um den Luftraum über dem eigenen Land offen zu halten.

  • 15:10 Uhr

    Putin: NATO-Erweiterung nach Osten "ohne Ende" und "sehr gefährlich"

    Archivbild: Der russische Präsident Wladimir PutinAlexei Nikolski / Sputnik

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat während eines Gesprächs mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow am Montag die Osterweiterung der NATO bis in postsowjetische Republiken einschließlich der Ukraine als "endlos" und "sehr gefährlich" bezeichnet.

    Im Hinblick auf die angespannte Situation um die Ukraine-Krise hatte sich der russische Staatschef am Montag mit Sergei Lawrow und dem Verteidigungsminister Sergei Schoigu getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs mit Lawrow standen die Antworten der NATO und der USA auf die russischen Vorschläge über rechtsverbindliche gegenseitige Sicherheitsgarantien in Europa. Die russische Seite hat dem NATO-Bündnis in diesem Zusammenhang vorgeworfen, die lebenswichtigen Sicherheitsbedenken Russlands ignoriert zu haben. Lawrow bemerkte während des Treffens am Montag, die NATO und die EU würden versuchen, die Entwicklungen in Europa einseitig zu diktieren.

    Außerdem teilte der Spitzendiplomat mit, das russische Außenministerium in Moskau habe auf zehn Seiten eine ausführliche Reaktion auf die Antworten der NATO und der USA gegenüber den russischen Vorschlägen vom Dezember ausgearbeitet.

    Trotz der russischen Besorgnisse um die eigene Sicherheit hatte Washington als Antwort erklärt, die NATO werde auf die "Politik der offenen Türen" nicht verzichten und keinerlei "rote Linien von Moskau" akzeptieren.

  • 14:00 Uhr

    Kreml über umfangreiche Bewegungen ukrainischer Truppen nahe Donbass besorgt

    Ein ukrainischer Soldat auf einem Panzer während der Übungen in der Donbass-Region im Februar 2022Anadolu Agency / Gettyimages.ru

    Moskau sei über die großangelegten Bewegungen der ukrainischen Truppen in unmittelbarer Nähe von Gebieten der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk höchstens besorgt, erklärte am Montag Kremlsprecher Dmitri Peskow. Solche Aktivitäten Kiews würden die Situation in der Region maßgeblich anheizen, so der Kreml.

    Die Ukraine hatte unlängst eine Anfrage gemäß einem Treffen der Staaten des Wiener Dokuments von 2011 eingereicht. Dieses Abkommen, das im Rahmen der OSZE entwickelt worden war, sieht unter anderem vor, dass die Mitgliedstaaten einander gegenseitig über militärische Manöver informieren. Kiew wollte in diesem Zusammenhang seine Bedenken bezüglich aktueller russischer Manöver äußern, die angeblich die Ukraine bedrohen würden. Darauf erwiderte Peskow, es handele sich um die Übungen der russischen Streitkräfte auf dem eigenen russischen Territorium, die sich gegen keinen anderen Staat richten und ausschließlich dem Ausbau der Verteidigungskapazitäten des Landes dienen würden.

  • 13:35 Uhr

    Ukraine schlägt Weißrussland vor, Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich zu aktivieren

    Der weißrussische Verteidigungsminister Wiktor ChreninWiktor Tolotschko / Sputnik

    Die Ukraine soll Weißrussland jüngst vorgeschlagen haben, die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit und in den Fragen des gegenseitigen Vertrauens zu aktivieren. Dies meldete das weißrussische Verteidigungsministerium nach dem Gespräch zwischen zwei Ministern am Montag. Das Gespräch hatte auf Initiative der ukrainischen Seite stattgefunden.

    Dem Pressedienst zufolge soll der weißrussische Verteidigungsminister Wiktor Chrenin gegenüber seinem ukrainischen Amtskollegen Alexei Resnikow erklärt haben, Weißrussland sei keineswegs Verursacher der Spannungen in der Region. Das Volk der Ukraine sei und bleibe für Weißrussland ein Brudervolk, sagte der Minister während des Gesprächs.

    Aktuell finden gemeinsame Manöver der russischen und weißrussischen Streitkräfte statt. Beide Staaten hatten mehrmals versichert, diese Übungen würden sich gegen keinen dritten Staat richten, es handele sich dabei ausschließlich um den Ausbau der Verteidigungskapazitäten.

  • 13:00 Uhr

    Medien: Inoffizielles Verbot zur Einreise russischer Männer in die Ukraine

    (Symbolbild)Wladislaw Sergijenko / Sputnik

    Nach Angaben des Chefredakteurs der ukrainischen Onlinezeitung Zensor.NET Juri Butussow hat die Ukraine die Einreise für Männer mit russischer Staatsbürgerschaft und im wehrpflichtigen Alter gestoppt. Dies teilte der Journalist auf seiner Facebook-Seite mit. Die Einschränkung sei jedoch inoffiziell eingeführt worden. Das wehrpflichtige Alter liegt in Russland zwischen 18 und 27 Jahren.

    Butussow zufolge werde die neue Regelung für eine unbestimmte Zeit gültig sein, "zumindest bis zum Ende der Manöver der russischen Streitkräfte nahe der ukrainischen Grenze". Die Maßnahme sollte Provokationen und Zwischenfälle vermeiden helfen, so der Journalist.

  • 12:35 Uhr

    Russisches Außenministerium warnt Bürger in Ukraine vor Provokationen

    Symbolbild: Das Gebäude des russischen Außenministeriums in MoskauMaria Dewachina / Sputnik

    Angesichts der angespannten Lage um die Ukraine-Krise und der Aufrufe einiger Staaten an ihre Bürger, das Land zu verlassen, hat sich auch das russische Außenministerium an die russischen Staatsangehörigen in der Ukraine gewandt und ihnen empfohlen, die Situation aufmerksam zu verfolgen. Es sei nicht auszuschließen, dass es Provokationen geben könne, hieß es aus dem Ministerium.

    Am Freitag hatten die USA und die Niederlande ihren Staatsangehörigen in der Ukraine geraten, das Land so schnell wie möglich zu verlassen, falls ihre Präsenz dort nicht wirklich erforderlich sei. Die beiden Staaten unterstrichen, es handele sich angeblich um Sicherheitsvorkehrungen, eine offizielle Evakuierung aller Bürger finde nicht statt.

    Schon mehrmals in den letzten zwei Wochen hatten Offizielle in Kiew versichert, die Situation sei und bleibe unter Kontrolle und auch an der Grenze zu Russland sei nichts Neues zu beobachten. In diesem Zusammenhang warf der Präsident Wladimir Selenskij erst jüngst den westlichen Staaten vor, eine Kriegs-Panik zu schüren.

    Auch das russische Außenministerium bezichtigt den Westen, die Situation aktuell verantwortungslos anzuheizen.

  • 11:16 Uhr

    Fluggesellschaft Norwegian stellt Flüge über ukrainischem Territorium ein

    Symbolbild: Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Norwegian auf dem Flughafen Schiphol in AmsterdamNicolas Economou/NurPhoto / Gettyimages.ru

    Die Maschinen der norwegischen Fluggesellschaft Norwegian werden temporär nicht in den Luftraum über dem Territorium der Ukraine fliegen. Die Entscheidung wurde aus Sicherheitsgründen getroffen, hieß es aus dem Unternehmen.

    Am Samstag hatte bereits die niederländische KLM, ein Teil von Air France KLM, angekündigt, dass sie die Flugverbindungen mit der Ukraine aussetze. Die Lufthansa teilte mit, das Unternehmen überdenke derzeit eine temporäre Einstellung der Flüge in die Ukraine.

    Danach erklärte die ukrainische Regierung am Sonntag, sie stelle eine Summe im Wert von etwa 600 Millionen Dollar als Garantiesumme für Versicherungs- und Leasinggesellschaften bereit, um den Luftraum über dem eigenen Land offen zu halten.

    Der KLM-Pressedienst sagte am Montag gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, das Unternehmen verfolge die Situation in der Ukraine, es sei aber noch nicht beschlossen, wann die Flüge wiederaufgenommen würden.

  • 10:35 Uhr

    Ukrainischer Botschafter in London rudert zurück

    Archivbild: Der damalige ukrainische Außenminister und jetzige Botschafter der Ukraine in London Wadim Pristajko während einer Pressekonferenz in Prag, Tschechische Republik, am 4. Februar 2020Michal Cizek / AFP

    Wadim Pristajko, der ukrainische Botschafter in London, hat seine Äußerungen im BBC-Interview bezüglich der Flexibilität der Ukraine in Bezug auf den NATO-Beitritt relativiert. Der Diplomat erklärte, seine Worte seien falsch verstanden worden. Kiew werde seine Bestrebungen nach einem NATO-Beitritt nicht aufgeben, so Pristajko.

    Zuvor hatte Pristajko in einem Interview für BBC Radio auf die Frage, ob Kiew seine NATO-Ambitionen aufgeben könnte, um einen Krieg zu verhindern, geantwortet, die Ukraine könne flexibel sein und unter gewissen Umständen auch nachgeben. Darauf folgte umgehend eine kritische Reaktion aus dem ukrainischen Außenministerium.

    Im Jahr 2019 war die NATO-Mitgliedschaft als eines der Hauptziele der Außenpolitik in der ukrainischen Verfassung verankert worden. Vor 2014 hatte die Ukraine noch einen neutralen und blockfreien Status, der vor dem Parlament angesichts des Konflikts in der Donbass-Region aufgehoben wurde.

  • 10:15 Uhr

    Bundeswehr-Verstärkung auf dem Weg zum NATO-Gefechtsverband in Litauen

    Archivbild: Soldaten der Bundeswehr nehmen am 9. Februar 2022 in Rukla, Litauen, an einer Zeremonie von Soldaten der NATO eFP Battle Group teil.Petras Malukas / AFP

    Die Bundeswehr hat am Montag mit einer Verstärkung des NATO-Gefechtsverbandes in Litauen begonnen. Die ersten Lastwagen mit Material für zusätzliche Soldaten machten sich am Morgen vom niedersächsischen Munster aus auf den Weg, wie ein Fotograf der Deutschen Presse Agentur (dpa) berichtete. Dort sollten im Laufe des Tages auch sechs Panzerhaubitzen auf Schwerlasttransportern Richtung Baltikum abfahren. Deutschland führt in Litauen den Einsatz einer NATO-Einheit.

    Teile des Materials sollten auf dem Weg einen Zwischenstopp in Jägerbrück (Mecklenburg-Vorpommern) einlegen, von wo aus es am Dienstag weitergehen soll. Außerdem brachte die Luftwaffe von Wunstorf aus erste Soldaten der Verstärkung nach Kaunas in Litauen auf den Weg.

    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen Russland und der Ukraine eine Verstärkung des Gefechtsverbandes angekündigt. Deutschland entsendet dazu rund 350 zusätzliche Soldaten mit rund 100 Fahrzeugen.

    Den Schwerpunkt bildet die Artillerie des Heeres mit der Panzerhaubitze 2000. Darüber hinaus bestehen die Verstärkungskräfte unter anderem aus Aufklärungs-, ABC-Abwehr-, Feldjäger- und Sanitätskräften, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Mit der Verlegung stärke die Bundeswehr den Beitrag an der NATO-Ostflanke und sende ein Signal der Geschlossenheit des Bündnisses.

    (rt de/dpa)

  • 09:30 Uhr

    Ukrainischer Botschafter in London: "Ukraine könnte auf NATO-Beitritt verzichten"

    Archivbild: Der damalige ukrainische Außenminister, und jetzige Botschafter der Ukraine in London, Wadim Pristajko, nach einer Pressekonferenz in Kiew am 2. März 2020.Sergey Supinsky / AFP

    In einem Interview für BBC Radio hat der ukrainische Botschafter in London Wadim Pristajko erklärt, die Ukraine könne in Bezug auf den NATO-Beitritt "flexibel sein". Auf die Frage, ob Kiew auf einen Beitritt verzichten könnte, um einen Krieg zu vermeiden, sagte der Botschafter, die Ukraine wolle die beste Lösung finden und könne demzufolge auch nachgeben.

    Der stellvertretende Verteidigungsminister Großbritanniens James Heappey begrüßte die Erklärung des ukrainischen Diplomaten und erklärte, Großbritannien würde in diesem Fall die Entscheidung Kiews unterstützen, auf die NATO-Mitgliedschaft zu verzichten.

    Eine deutlich andere Reaktion folgte darauf aus dem ukrainischen Außenministerium. Der Sprecher des Ministeriums Oleg Nikolenko sagte, die Worte des Botschafters wären aus dem Kontext gerissen worden. Nikolenko unterstrich, dass keine Entscheidung gegen die Verfassung getroffen werden könne. Im Jahr 2019 war der NATO-Beitritt als eines der Hauptziele der Außenpolitik der Ukraine in der Verfassung verankert worden. Eine baldige NATO-Mitgliedschaft sei die beste Sicherheitsgarantie für das Land, hieß es aus dem Außenministerium. Ähnlich klang es aus dem Umfeld des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij. Der Pressesprecherin des Staatschefs zufolge müsse man dem Botschafter eine Möglichkeit geben, sich diesbezüglich zu erklären.

  • 09:20 Uhr

    FDP-Expertin für Lieferung gepanzerter Rettungsfahrzeuge an Ukraine

    Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (li), spricht mit Außenministerin Annalena Baerbock während der Wahl des Bundespräsidenten auf der Sitzung der Bundesversammlung am 13. Februar 2022 im Paul-Loebe-Haus in Berlin.Jens Schlueter / AFP

    Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich vor dem Besuch des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) in der Ukraine für die Lieferung gepanzerter Fahrzeuge zur Bergung Verletzter ausgesprochen. "Schwere Waffen, da bin ich strikt dagegen", sagte sie am Montag im Deutschlandfunk. "Es geht darum, dass man die Ukraine unterstützen könnte, zum Beispiel in dem man ihnen mittelschwere gepanzerte Fahrzeuge liefert." Gerade im Krieg in der Ostukraine seien viele Verletzte gestorben, weil sie nicht schnell genug hätten geborgen und versorgt werden können.

    Eine Lieferung schwerer Artillerie oder von Panzern komme dagegen nicht infrage, sagte Strack-Zimmermann. "Es wäre ein völlig falsches Zeichen, jetzt in diesen Augenblick sozusagen aufzurüsten."

  • 08:50 Uhr

    Ukraine stellt 520 Millionen Euro für Luftverkehr-Garantien bereit

    Die Ukraine will mehr als 16,6 Milliarden Hrywnja (rund 520 Millionen Euro) bereitstellen, um in der aktuellen Krise den Flugverkehr in ihrem Luftraum zu gewährleisten. Das teilte die Regierung am Sonntagabend nach einer außerordentlichen Sitzung mit.

    Zuvor musste am Sonntag ein ukrainischer Flug vom Flughafen Funchal auf Madeira auf dem Weg nach Kiew in der Republik Moldau landen. Die betroffene Fluglinie SkyUp teilte zur Begründung per Facebook mit, das ausländische Leasingunternehmen für das Flugzeug habe aufgrund der US-Kriegswarnungen den Flug in den ukrainischen Luftraum verboten. Das ukrainische Infrastrukturministerium sprach von Schwierigkeiten wegen "Schwankungen auf dem Versicherungsmarkt".

    Die niederländische Fluggesellschaft KLM hatte am Samstag ihre Flugverbindungen mit der Ukraine eingestellt. Die Entscheidung sei aufgrund einer "umfassenden Analyse der Sicherheitslage" getroffen worden, hieß es. Die Lufthansa teilte am Sonntag auf Anfrage mit, dass sie die Lage in der Ukraine "sehr genau" beobachte. "Eine Einstellung des Flugverkehrs wird geprüft, zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dazu aber keine Entscheidung."

  • 08:25 Uhr

    Außenministerin Baerbock will in Ukraine-Krise weiter auf Diplomatie setzen

    Außenministerin Annalena Baerbock (Kairo, 12. Februar 2022)Fabian Sommer / dpa / www.globallookpress.com

    Außenministerin Annalena Baerbock setzt zur Entschärfung der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine weiter auf Diplomatie. Vor der Reise vom Bundeskanzler Olaf Scholz in die Ukraine und dann nach Russland sprach die Grünen-Politikerin am Sonntagabend in den ARD-Tagesthemen von einer "absolut brenzligen Situation". Es gebe aber keine Anzeichen dafür, "dass eine kriegerische Auseinandersetzung schon beschlossene Sache ist".

    Die Ministerin betonte, das Angebot zu Gesprächen, "um für Frieden in Europa gemeinsam zu sorgen", gelte jederzeit. Der Kanzler werde auf seiner Reise unterstreichen: "Wir wollen gemeinsam mit euch, mit euch Russland, darüber sprechen, dass wir in friedlicher Nachbarschaft miteinander leben."

    In der extrem angespannten Situation hatten zuletzt eine Reihe diplomatischer Gespräche auf höchster Ebene keinen Durchbruch gebracht. Anfang der Woche will sich Scholz bei Reisen nach Kiew und Moskau für eine friedliche Lösung einsetzen.

  • 08:00 Uhr

    Ukrainischer Botschafter in Deutschland fordert 12.000 deutsche Panzerabwehrraketen

    Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrei Melnyk (Berlin, 12. Februar 2022)Christophe Gateau / dpa / www.globallookpress.com

    Vor dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew hat der ukrainische Botschafter in Berlin die Forderung nach schweren Waffen aus Deutschland erneuert. Bei Bild-TV verlangte Andrei Melnyk am Sonntag die sofortige Lieferung von 12.000 Panzerabwehrraketen, um eine mögliche russische Bodenoffensive gegen die Ukraine abwehren zu können. "Die Lage ist schon dramatisch", behauptete er. "Worauf wir jetzt heute gefasst sein müssen, ist das schlimmste Szenario."

    Die Bundesregierung lehnt die Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine ab. Sie prüft allerdings, Rüstungsgütern unterhalb dieser Schwelle zur Verfügung zu stellen. Auf einer Wunschliste der ukrainischen Botschaft vom 3. Februar stehen eine Reihe Rüstungsgüter, darunter elektronische Ortungssysteme, Minenräumgeräte, Schutzanzüge, digitale Funkgeräte, Radarstationen und Nachtsichtgeräte. Panzerabwehrraketen stehen auf dieser Wunschliste nicht.

    Am Montag reist Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew, um den Präsidenten Wladimir Selenskij zu treffen. Am Dienstag wird er vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau empfangen werden.


  • Info: https://de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-krise-die-neuesten-entwicklungen

    17.02.2022

    Ukraine Russland /Israel

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 17. Februar 2022, 17:10 Uhr


    *Live-Ticker zur Ukraine-Lage:

    /Hier jeweils die neuesten Entwicklungen:

    /* <https://de.rt.com/international/131481-live-ticker-zur-ukraine-krise-die-neuesten-entwicklungen/>


    ---------------------------------------

    https://de.rt.com/der-nahe-osten/131750-neuer-wendepunkt-in-israels-beziehung/


    17.2.22

    *Neuer Wendepunkt in Israels Beziehung zu Kiew: Russlands Syrien-Karte im Ukraine-Konflikt

    */von Seyed Alireza Mousavi/


    Moskaus Position im Nahen Osten ist dank der Militäroperation Russlands in Syrien massiv gestärkt. Inmitten der Ukraine-Krise nimmt Tel Aviv nun davon Abstand, mehrere Batterien des Verteidigungssystems Iron Dome in der Ukraine zu stationieren. Israel befürchtet, dass dieser Schritt seine Beziehungen zu Russland beeinträchtigen könnte.


    Mehr als eine Million russischer und ukrainischer Juden sind in den Neunzigerjahren nach Israel ausgewandert. Sie haben immer noch geschäftliche sowie familiäre Kontakte in ihren beiden Herkunftsländern, wobei der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij auch Jude ist. Die israelische Zeitung /Haaretz/ kommentierte unlängst, dass der Ukraine-Konflikt Israel in eine "No-Win-Situation" bringe. Für Russland und Iran sei die Ukraine-Krise bereits ein "Erfolg".


    Israel hat in letzter Zeit gute Beziehungen zur Ukraine gepflegt. Die Ukraine stellte zum Beispiel Israel Wissen, Technologie, Modelle von Luftverteidigungssystemen, Kampfflugzeugen und Geheimdienstausrüstung zur Verfügung. Dies ermöglichte der israelischen Luftwaffe und anderen

    Einheiten der israelischen Streitkräfte, die Fähigkeiten und die Qualität der russisch sowjetischen Ausrüstung im Besitz arabischer Länder zu untersuchen und dementsprechend geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln.


    Inmitten der Ukraine-Krise stellt <https://www.timesofisrael.com/israel-torpedoed-sale-of-iron-dome-to-ukraine-fearing-russian-reaction-report/> nun Tel Aviv einen Versuch der USA ein, mehrere Batterien des Verteidigungssystems Iron Dome in der Ukraine zu stationieren, da die israelische Regierung befürchtet, dass dieser Schritt ihre Beziehungen zu Russland beeinträchtigen  könnte. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte zuvor erklärt, sein Land strebe angesichts der Befürchtungen einer russischen "Invasion" eine stärkere Zusammenarbeit mit Israel bei der Luftverteidigungstechnologie an.


    Bereits in der Georgien-Krise 2008 wurde den Israelis bewusst, dass es nicht in ihrem besten Interesse wäre, sich mit Moskau anzulegen, und deswegen blockierte die Regierung in Tel Aviv seinerzeit einen Verkauf von Panzern an Georgien. Die Lage in Nahen Osten hat sich seither allerdings noch mehr zugunsten Moskaus geändert.


    Der Wendepunkt in Israels Beziehung zur Ukraine erfolgte im Jahr 2015. Damals stationierte Russland seine Streitkräfte in Syrien auf Einladung der syrischen Regierung, um zusammen mit Iran und der Hisbollah-Bewegung einen von außen aufgeputschten und mit Gewalt aufgeladenen Terrorismus gegen die staatliche Existenz Syriens zu bekämpfen.


    Seit Moskau in Syrien die Oberhand über den Westen gewonnen hatte, errang Russland über das Schwarze Meer erneut einen strategischen Zugang zum Mittelmeer. Neben dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim unterhält die russische Armee nun die Marinebasis Tartus an der Mittelmeerküste.


    Je mehr sich Russlands Militäroperation in Syrien intensiviert, desto mehr wuchs "Israels Abhängigkeit von Russland", kommentierte kürzlich Yossi Melman in der israelischen Zeitung /Haaretz

    <https://www.haaretz.com/israel-news/.premium.HIGHLIGHT-war-in-ukraine-could-make-israel-the-target-of-vladimir-putin-s-ire-1.10613629>/. Moskau spielt sehr kalkuliert mit der Syrien-Karte im Ukraine-Konflikt. Der Westen befürchtet längst, dass Russland im Ernstfall seine Kriegsflotte im Mittelmeer aktivieren könnte.


    Diesen geopolitischen Schritt hat der Kreml allerdings bereits unternommen. Inmitten der jüngsten Spannungen um die Ukraine sendete Moskau ein Signal an die NATO, dass seine militärischen Fähigkeiten den Nahen Osten einschlössen, falls eine mögliche Osterweiterung des von den USA geführten Militärbündnisses nicht gestoppt würde.


    Russland verlegte diese Woche Bomber des Typs Tu-22M3 und MiG-31K-Abfangjäger mit Hyperschallraketen für eine groß angelegte Übung im östlichen Mittelmeer nach Syrien, um eine starke Präsenz in dieser Region zu demonstrieren. Vor der "Haustür" Israels ist insofern eine stärkere Präsenz der russischen Marine zu beobachten, während Russland und Syrien kürzlich eine gemeinsame Luftraumüberwachung über den Golanhöhen an der Grenze zu Israel durchgeführten. Die russische Regierung äußerte zudem vor Kurzem "tiefe Besorgnis" über die fortgesetzten israelischen Luftangriffe gegen Syrien und warnte, sie seien eine Verletzung der Souveränität Syriens und könnten daher eine "scharfe Eskalation der Spannungen" auslösen.


    Wenn ein Krieg in der Ukraine ausbricht, wird Tel Aviv nicht in der Lage sein, sich seinen Verbündeten im Westen anzuschließen, ohne sein strategisches Bündnis mit den USA zu beschädigen. Dies würde von Washington als unverzeihlicher Verrat wahrgenommen werden, und Israel in eine unangenehme Situation bringen. Da Iran in der Ukraine-Krise an der Seite Russlands steht und zugleich die USA sehr wohl bald einen neuen Atomdeal mit Teheran aushandeln will, über den die israelische Regierung schon jetzt unglücklich ist, und ihn als "strategischen Fehler" bezeichnet, wird Israel bei der Eskalationen um Ukraine-Konflikt sehr vorsichtig agieren müssten.


    *_Mehr zum Thema_* - Russland fordert von Israel Einstellung der Luftangriffe gegen Syrien <https://de.rt.com/der-nahe-osten/131396-russland-fordert-von-israel-einstellung/>


    Was hat die Ukraine-Strategie Russlands mit dem Militäreinsatz in Syrien zu tun? <https://de.rt.com/der-nahe-osten/130768-was-hat-die-ukraine-strategie-russlands-mit-dem-militaereinsatz-in-syrien-zu-tun/>


    Bei Eskalation im Ukraine-Konflikt: Israel sieht sich als großer Verlierer im Nahen Osten <https://de.rt.com/der-nahe-osten/131128-bei-eskalation-im-ukraine-konflikt-israel/>


    Übungen im östlichen Mittelmeer: Russland verlegt Kampfjets mit Hyperschallraketen nach Syrien <https://de.rt.com/der-nahe-osten/131623-ubungen-im-ostlichen-mittelmeer-russland/>


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    *"Hier gibt es nichts zu sehen": PR von westlichen Journalisten für ukrainische Neonazis

    */Ein Kommentar von Tarik Cyril Amar/


    Schlendrian bei der Berichterstattung oder der Eifer, eine einseitige Story zu verkaufen, hat Rechtsextreme in den Mittelpunkt gerückt – in den Mittelpunkt der Berichte durchaus zentristischer Medien, die nun Lobeshymnen an Neonazis in der Ukraine singen.


    Trotz häufig gegenteiliger Behauptungen ist die extreme Rechte in der Ukraine heute quicklebendig. Von militanten Nationalisten bis hin zu White-Power-Neonazis – die Extremisten sind schon sehr präsent. Und selbst wenn sie das Land nicht regieren, so üben sie doch einen beunruhigenden politischen und kulturellen Einfluss aus. Insbesondere das Militär und die Sicherheitskräfte haben sie infiltriert. Und mit ihrer Art von Geschichtsrevisionismus und tagesaktueller Kriegslust sind sie international gut vernetzt, äußerst medienwirksam und liegen voll im Trend. Und sie verkaufen sich mit großem Geschick weit über die Ukraine hinaus.


    Ein gutes Beispiel dafür ist die derzeitige Kriegsangst (oder in Wirklichkeit Hysterie?) infolge von Behauptungen, die die USA über eine vermeintlich bevorstehende groß angelegte Invasion Russlands in die Ukraine hinausposaunen. So machten sich viele westliche Medien zu nützlichen Idioten um den Neonazismus verdient, als das Asow-Bataillon, eine mächtige und berüchtigte rechtsextreme Organisation, ein Medienspektakel veranstaltete, unter dem Vorwand, Zivilisten in militärischen Grundfertigkeiten zu schulen. Anstatt das Spektakel zu ignorieren oder über die ihm zugrunde liegende üble Politik aufzuklären, fielen sie darauf herein.

    /Hier weiterlesen:/https://de.rt.com/meinung/131691-hier-gibt-es-nichts-zu-sehen-pr-westlicher-journalisten-ukrainische-neonazis/

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    17.02.2022

    Russland reagiert auf US-Schreiben zu Sicherheitsgarantien

    de.rt.com, 17. Feb. 2022 15:08 Uhr

    Moskau hat am Donnerstag auf das US-Schreiben zu den von Russland geforderten Sicherheitsgarantien reagiert. Darin heißt es, zur Deeskalation im Ukraine-Konflikt müsse Kiew die Minsker Vereinbarungen einhalten, Waffenlieferungen an die Ukraine müssten gestoppt werden. Forderungen, russische Truppen aus bestimmten Gebieten in Russland abzuziehen, seien inakzeptabel.


    Zitat: Die US-Seite habe keine konstruktive Antwort auf die grundlegenden Elemente des Vertragsentwurfs gegeben, teilte das russische Außenministerium in seinem Schreiben gleich vorweg mit. Um die Lage um die Ukraine zu deeskalieren, sei es wichtig, Kiew zu den Minsker Vereinbarungen zu zwingen, Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen und alle westlichen Militärausbilder von dort abzuziehen. Außerdem sollen die NATO-Staaten keine gemeinsamen Übungen mit den Streitkräften der Ukraine durchführen. Alle zuvor gelieferten Waffen aus dem Ausland sollen aus der Ukraine wieder abgezogen werden.


    In Bezug auf die aktuell angespannte Lage um die Ukraine-Krise erklärte Moskau, die Vorwürfe des Westens über angebliche Vorbereitungen auf eine "Invasion" seien wahrscheinlich ein Vorwand dafür, auf Russland Druck auszuüben:

    "Es findet kein russischer Einmarsch in die Ukraine statt, von der die USA und ihre Verbündeten seit Herbst letzten Jahres auf offizieller Ebene sprechen, und er ist auch nicht geplant. Die Aussagen über die Verantwortung Russlands für die Eskalation sind daher nicht anders als Versuch anzusehen, Druck auszuüben und Russlands Vorschläge für Sicherheitsgarantien außer Acht zu lassen."

    Britischer Verteidigungsminister in Moskau: NATO interessiert an starker Beziehung zu Russland





    Britischer Verteidigungsminister in Moskau: NATO interessiert an starker Beziehung zu Russland





    Aufgrund fehlender Verhandlungsbereitschaft der USA über rechtsverbindliche Garantien werde Russland gezwungen sein, zu reagieren, "auch mit Maßnahmen militärischer und technischer Art", hieß es im Schreiben.


    Die russische Seite betonte, dass sie auf den Abzug aller US-Streitkräfte besteht, die in Osteuropa und dem Baltikum stationiert sind. Ferner betonte die russische Seite, dass bei einem potenziellen NATO-Beitritt der Ukraine die Gefahr besteht, dass Kiew versucht, die Krim zurückzuerobern, und mit seinen Verbündeten in einen bewaffneten Konflikt ziehen könnte.


    Die Vorwürfe der USA über die russische "Okkupation" der Krim würden auch keiner Kritik standhalten, so das russische Außenministerium. Es verweist in diesem Zusammenhang auf das Referendum im Jahr 2015, das den Willen der Völker der Halbinsel gezeigt hätte, sich wegen der Befürchtungen über den "Bau eines nationalistischen Staates" in der Ukraine mit Russland wiederzuvereinigen.


    Stellungnahme von Putin zu NATO-Antwort auf Sicherheitsgarantien: Prinzipielle Bedenken ignoriert





    Stellungnahme von Putin zu NATO-Antwort auf Sicherheitsgarantien: Prinzipielle Bedenken ignoriert





    Einen großen Wert legte das russische Außenministerium im Schreiben wieder auf das Prinzip der Unteilbarkeit der Sicherheit, der besagt, dass kein Staat seine Sicherheit auf Kosten der anderen Staaten ausbauen darf. Die russische Seite habe in der Antwort auf ihren Vorschlag keine Bestätigung dafür erkannt, dass sich die USA und die NATO diesem Prinzip bekennen. Durch die Politik einer "unbegrenzten geostrategischen und militärischen Entwicklung des postsowjetischen Raums, einschließlich des Territoriums der Ukraine", werde grob dagegen verstoßen:

    "Unsere roten Linien und Kerninteressen im Sicherheitsbereich werden auf diese Weise ignoriert und das unveräußerliche Recht Russlands, sie zu gewährleisten, wird abgelehnt. Für uns ist das selbstverständlich inakzeptabel."

    Russland bietet den USA weitere Option für Ukraine und Georgien an





    Russland bietet den USA weitere Option für Ukraine und Georgien an






    In Bezug auf die Weigerung der USA, auf die "NATO-Politik der offenen Türen" zu verzichten, erwiderte Russland, sie verletze die Ansätze der Allianz selbst, die sich im Jahr 1991 verpflichtet hatte, die "veränderte Situation in Europa" nicht auszunutzen.


    Die russischen Diplomaten betonten außerdem, dass Forderungen nach einem Truppenabzug aus bestimmten russischen Gebieten inakzeptabel seien:

    "Wir gehen davon aus, dass die Stationierung der russischen Streitkräfte in Russland die grundlegenden Interessen der USA nicht beeinträchtigt und nicht beeinträchtigen kann. Wir erinnern gerne daran, dass sich unsere Streitkräfte nicht auf dem Gebiet der Ukraine befinden."

    Schließlich verwies das russische Außenministerium auf den "Paket-Charakter" der russischen Vorschläge, was nicht vorsehe, dass die Gesprächspartner die für sich vorteilhaften Punkte auswählen und nur darüber diskutieren könnten.


    Mehr zum Thema - Lawrow kündigt Veröffentlichung von Russlands Antwort auf NATO-Reaktion an: "Keine Hemmungen"


    Info: https://de.rt.com/international/131786-russland-reagiert-auf-us-schreiben

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