09.02.2025

Zum 155. Geburtstag erinnern wir an Alfred Adler: Das Psychologie-Genie

seniora.org, 7. Februar 2025, von Alexander Kluy

Während Freud die Psyche teilte, betrachtete Alfred Adler schon früh den ganzen Menschen. Mit seiner Individualpsychologie legte er unter anderem den Grundstein für die moderne Tiefenpsychologie und Psychosomatik





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Am 7. Februar 1870 wurde Alfred Adler in Rudolfsheim, Österreich-Ungarn geboren. Er verstarb an Herzversagen 1937 mit 67 Jahren viel zu früh in Aberdeen. Nicht zufällig hatte ihn ein Journalist in einem Atemzug mit Albert Einstein genannt: Während der Physiker, das sprichwörtliche Genie, das Universum vermessen habe, sei dem Psychologiegenie Adler etwas noch Wichtigeres gelungen: die Kartierung der menschlichen Seele.

 Bis heute hält sich der Glaube, seelische Gesundheit sei in erster Linie eine Art Anpassungsleistung an gesellschaftliche oder kulturelle Konstellationen und Situationen. Wie gut uns das gelingt, gibt den Grad unserer seelischen Normalität an   – oder das, was wir darunter verstehen. Adlers Konzept der Individualpsychologie, die er ab 1911 nach seinem Bruch mit Sigmund Freud entwickelte und ausdifferenzierte, unterscheidet sich davon maßgeblich. Der österreichische Arzt und Psychotherapeut hat nicht die existierenden Gegebenheiten im Blick. Stattdessen spricht er von einer Anpassung an das Überleben in der Zukunft. Wie er in seinem Buch »Der Sinn des Lebens« schreibt, ist Anpassung an ein Unrechtssystem weder eine Option noch ist sie gesund.

Adler fragt nicht: Wie kann der Mensch die sein Ich umzingelnden Gefährdungen schultern und kulturelle Bewältigungs- oder Verzichtleistungen erbringen? Und wie kann sich das Individuum voll entfalten und sein wahres Selbst ausbilden? Vielmehr stellt er Fragen wie: Sind die Bedingungen für ein gesundes und sozial gelingendes Leben überhaupt von vornherein gegeben? Was ruft im einzelnen Menschen psychische Störungen und Krankheiten hervor? Und ist diese Frage nicht identisch mit: Wie positioniert sich das Individuum zu den Grundbedingungen sozialer Existenz? Und was sind überhaupt diese Grundbedingungen? Bei Adler geht es um das »Wie des Lebens«: Wie leben? Wie überleben? Wie in Konkurrenz mit den anderen überleben?

Alfred Adler | Der österreichische Arzt und Psychotherapeut entwickelte ab 1911 die Individualpsychologie, mit der er seine Patienten aus ihrer eigenen Lebensgeschichte heraus verstehen wollte. In den 1930er Jahren zählte er zu den bekanntesten Psychologen der Welt.

In letzter Ausprägung ist seine Psychologie eine »Metapsychologie«. Er will den Menschen in seiner Gesamtheit verstehen:

»In der Individualpsychologie (…) betrachten wir die Seele selbst, den Geist an sich; wir prüfen den Sinn, den der Mensch der Welt und sich selbst gibt, seine Ziele, die Richtung seiner Bestrebungen und die Art, wie er an die Lebensfragen herangeht«, wie er 1931 schrieb.

Ganzheit ist in Adlers Individualpsychologie nichts Statisches. Im Gegenteil. Im Vordergrund steht stets aktives, auf ein Ziel ausgerichtetes dynamisches Tun. Die französische Philosophin Maryse Choisy fand dafür ein charmantes Bild: Bei einer Autopanne würde Freud die Kühlerhaube öffnen und anfangen, den Motor zu reparieren, Jung würde mit einem Kanister losmarschieren, um Benzin zu besorgen, Adler dagegen würde sich über eine Karte beugen und das Fahrtziel studieren.

Bei Adler ist das Ich zur Handlung fähig und willig. Es ist Akteur, nicht wie bei Freud von dominanten bis übermächtigen Trieben überwältigt. Seine Psychologie dreht sich nach 1918 zunehmend um Sicherheit und Anerkennung, sozialen Status, Männlichkeit und Selbstbehauptung. Kurz: um das Verhalten in einer Welt und um das Verhalten zur Welt. Es geht um die Angst, zu wenig zu sein. In seiner »Gebrauchspsychologie« geht es darum, welchen Gebrauch jemand von den Möglichkeiten macht, die ihm im Leben geboten werden und gegeben sind.

Die eigene Minderwertigkeit kompensieren

Entscheidend in Adlers System ist das innere Erleben eines Menschen und seine Fähigkeit zur Kompensation, zur Eigengestaltung dessen, was er sein will. Dabei spielt auch das Fiktionsprinzip des deutschen Philosophen Hans Vaihinger (1852  –1933) eine Rolle: die Idee, dass Vorstellungen so mächtig und real werden können, als ob sie tatsächlich wahr seien. Die finalistische Perspektive ist bei Adler zentral: Welches Ziel wird angepeilt und wie organisiert sich dementsprechend das Leben im Jetzt? Dem Konzept des Therapeuten zufolge strebt das Individuum nach Macht und Überlegenheit. Adlers Neurosenpsychologie wird damit zur Moralpsychologie. Unmoralisch dabei ist in seinen Augen, Macht über andere zu gewinnen, Machtgier ist für ihn antisozial.

1927 veröffentlicht Adler sein Buch »Menschenkenntnis«, das wie viele seiner Werke auf Vorträgen beruht. Er will seine Theorie nun auf eine anthropologische Basis stellen. Das Ergebnis ist eine soziale Philosophie. Menschenkenntnis bedeutet für Adler die Aufhebung der Isolierung des Einzelnen. Eine der Grundvoraussetzungen hierfür ist die Kenntnis des Seelenlebens des Kindes. Impressionen, Erlebnisse, spezifische Haltungen der frühen Lebensjahre stünden, davon ist Adler überzeugt, in Wechselwirkung mit der späteren Entwicklung. Sämtliche Einzelphänomene des seelischen Lebens formieren sich zu einem untrennbaren Ganzen, einer Bewegungslinie, einer »Lebensschablone« mit einem Ziel, das im Lauf des Lebens kaum mehr geändert werde.

In »Menschenkenntnis« setzt Alfred Adler neue Akzente. Nun betont er das Unbewusste als stärksten Faktor im seelischen Leben, ein bis dato von ihm wenig geschätzter Terminus. Die biologisch-physiologische Argumentation, die vorher eine wichtige Rolle bei seinen Überlegungen gespielt hat, gibt es nur noch in Umrissen. Das neurotische Machtstreben, verstanden als Unterwerfung der anderen, wird stattdessen zum Gegenprinzip des Gemeinschaftsgefühls. Zwei Jahre später wird Adler verstärkt auf Bezeichnungen wie »Streben nach Überwindung« und »Streben nach Vollkommenheit« zurückgreifen.

«Bei einer Autopanne würde Freud die Kühlerhaube öffnen und anfangen, den Motor zu reparieren, Jung würde mit einem Kanister losmarschieren, um Benzin zu besorgen, Adler dagegen würde sich über eine Karte beugen und das Fahrtziel studieren.»

Für Adler ist Sinn des Lebens ein wahrer, objektiver, überindividueller Lebenssinn, der für die gesamte Menschheit gilt, wie er 1933 in seinem Werk »Der Sinn des Lebens« darlegt. Das Minderwertigkeitsgefühl betrachtet er inzwischen als eine anthropologische Grundtatsache, »ein unablässig wirkender Stachel« der Entwicklung. Entwicklung und Anpassung meinen dabei das Hinarbeiten auf einen paradiesischen Zustand der Zukunft. Nur wer sich vervollkommnet, wird, so Adler, der Gemeinschaft nützlich sein.

In späten Aufsätzen betont er eine evolutionär-kosmische Perspektive. Psychische Schieflagen seien Fehler des Lebensstils. Durch ein Aufgehen in der Gemeinschaft lasse sich dies ausbalancieren. Regeneration sei jedem allezeit möglich. Der Einzelne sei fähig, aktiv zu werden, aktiv aus seelischen Dilemmata zu lernen, Einsicht zu gewinnen. Das gelte auch für größere Gruppen, die ein falsches Leben führen.

Adlers Überlegungen besitzen bis heute Relevanz. Lob oder Hilflosigkeit, körperlicher Schmerz oder Mobbing können tiefsitzende Erinnerungsketten triggern, die das bilden, was Adler theoretisch beschrieb. Die Untrennbarkeit von Körper und Psyche findet sich in der modernen Psychosomatik wieder. Und auch sein Konzept der Ganzheit konnte die Neurobiologie mittlerweile stützen und mittels Hirnscans nachweisen, dass Umweltfaktoren und soziale Beziehungen Entwicklung und Plastizität des Gehirns maßgeblich beeinflussen. Genetisch fundierte Sozialität und Antisozialität, die Grundmuster der Individualpsychologie, wurden so physiologisch gestützt.


Alfred Adler Kluy Vermessung
Alexander Kluy
Alfred Adler
Verlag: DVA, München 2019
ISBN: 9783421047960 | Preis: 25,00 €
Bestellen: https://www.rielabuch.de/

Quelle: https://www.spektrum.de/news/alfred-adler-und-die-individualpsychologie/1703692






Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acym&ctrl=fronturl&task=click&urlid=19&userid=3998&mailid=2607


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

09.02.2025

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„Zivil-Militärische Zusammenarbeit 4.0 im militärischen Krisenfall“

die derzeitige Situation beschrieben, analysiert und Handlungsempfehlungen entwickelt.

Zum Download: 

https://zoes-bund.de/wp-content/uploads/2025/02/250207_Gruenbuch_ZMZ_digital.pdf


Die Autoren des GRÜNBUCH ZMZ 4.0:


Günter Krings - Wikipedia

Günter Krings ist ein deutscher Politiker und Jurist. Krings ist seit Dezember 2021 rechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Seit 2002 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2009 bis Ende 2013 war Krings stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU


Leon Eckert - Wikipedia

Leon Eckert (* 9. April 1995 in München) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. [1] Eckert erhielt 2014 die allgemeine Hochschulreife an der Münchener Robert-Bosch-Fachoberschule für Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege.


Sandra Bubendorfer-Licht - Wikipedia

Sandra Bubendorfer-Licht ist seit 1998 Mitglied der FDP und seit 2006 Vorsitzende des Kreisverbandes Mühldorf am Inn der FDP Bayern. Von 2012 bis 2018 war sie stellvertretende Bezirksvorsitzende der FDP Oberbayern. Seit dem 1. November 2017 ist sie Kreisrätin im Kreistag Mühldorf am Inn.


Ingo Schäfer - Wikipedia

Ingo Schäfer ist ein deutscher Politiker und Gewerkschafter. Seit 2021 vertritt er den Bundestagswahlkreis Solingen - Remscheid - Wuppertal II im Deutschen Bundestag, nachdem er bereits bei der Bundestagswahl 2017 Kandidat für seinen Wahlkreis war. (SPD)


André Hahn (Politiker) - Wikipedia

André Hahn (* 20. April 1963 in Berlin-Friedrichshain) ist ein deutscher Politiker (Die Linke). Hahn war von Juli 2007 bis Juli 2012 Vorsitzender der Fraktion und Oppositionsführer im Sächsischen Landtag. Seit Oktober 2013 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages.


Info: https://zoes-bund.de/wp-content/uploads/2025/02/250207_Gruenbuch_ZMZ_digital.pdf

Info: Der Webauftritt: https://zoes-bund.de


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


unser weiterer Kommentar: aus e-mail von D. Pumphrey, 9. Februar 2025, 7:46 Uhr Zitat: ..diese sog. Denkfabrik war mir bisher nicht bekannt. Nach diesem Machwerk von transatlantisch Hirngewaschenen sollte man sie im Auge behalten.. Zitatende

09.02.2025

SPD-Fraktionschef Mützenich im FAZ-Interview: "Alle Kontakte nach Russland eingestellt"

rtde.info, 8 Feb. 2025 21:04 Uhr

Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion hat der FAZ ein Interview gegeben, in dem er sich zur Union, Friedrich Merz und den Abstimmungen im Bundestag äußerte. Aber der eigentliche Schwerpunkt des Gesprächs mit dem "Sicherheitsexperten" lag auf der Außenpolitik – und dem Verhältnis zu Moskau.


Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/dts Nachrichtenagentur via www.imago-images.de


Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich während der Bundestagsdebatte am 31. Januar 2025


Nach den zu erwartenden Bemerkungen zu den jüngsten Anträgen der Unionsfraktion im Bundestag, den Abstimmungen der letzten Woche und dem parlamentarischen Umgang mit der AfD kommt Rolf Mützenich im Interview mit der FAZ, das die Zeitung am heutigen Samstag online gestellt hat, auf sein Fachgebiet zu sprechen: die Außen- und Sicherheitspolitik.


Europa braucht einen Neustart





Meinung

Europa braucht einen Neustart







Mützenich, der im Verlauf des Gesprächs von sich sagt, seiner Fraktion "viele Dinge", "auch mit brachialer Gewalt", "abverlangt" zu haben – "oder besser: mit brachialer Überzeugungskunst, egal wie Sie das nennen wollen" –, gibt sich nachdenklich und bereit, Fehler einzugestehen.

Verhältnis zu Russland

Auf die Frage, ob er "bei Russland immer richtig" gelegen habe, reagiert der Fraktionschef prompt:

"Dass Russland in der Ukraine der Aggressor ist, habe ich nie in Zweifel gestellt."

Doch die FAZ hakt nach, galt Mützenich doch bisher oftmals als einer der SPD-Politiker, die nicht nur auf Konfrontation mit Moskau, sondern auf Ausstiegsszenarien aus dem Ukraine-Krieg bedacht waren. Bundespräsident Steinmeier habe zugegeben, dass die Sozialdemokraten "einiges falsch gesehen" hätten, muss sich Mützenich vorhalten lassen. Ausweichend reagiert der Abgeordnete mit der allgemeinen Bemerkung, es wäre "ja auch seltsam, wenn niemand etwas falsch gesehen oder gemacht hätte". Und der Bundespräsident habe sich nicht als solcher, sondern lediglich "in sehr allgemeiner Form" als ehemaliger Außenminister "entschuldigt".

Aber Steinmeiers Nachfolger im Amt, Sigmar Gabriel, habe "seine Irrtümer" schließlich "sehr konkret eingestanden", muss sich Mützenich sagen lassen. Darauf entgegnet der SPD-Mann offensichtlich ebenso energisch wie stolz:

"Ich habe alle meine Kontakte zu Russland eingestellt, als es aus meiner Sicht keinen Sinn mehr ergab. Der letzte war 2016 bei den Schlangenbader Gesprächen, als ich einen Vortrag über Abrüstung und Rüstungskontrolle hielt."

Abkehr von SPD-Tradition

Gabriel wurde erst im Januar 2017 Bundesaußenminister. Und in deutlicher Anspielung auf die frühere sozialdemokratische Ostpolitik des "Wandels durch Annäherung" und die spätere Rolle Gerhard Schröders in den deutsch-russischen Energiebeziehungen fügte Mützenich zu seiner Verteidigung hinzu:

"Im Übrigen habe ich keine Wirtschaftskontakte initiiert, sondern mich um Sicherheitspolitik und humanitäre Fragen bemüht."

Offenkundig um weiteren Vorhaltungen vorzubeugen, gibt sich Mützenich reuig: Später habe er "manche Äußerungen oder Texte von Putin nicht so gelesen [...], wie man sie aus heutiger Sicht hätte lesen müssen." Aber, so gibt er zu verstehen, in dieser Hinsicht unterscheide er sich nicht von "einer ganzen Zahl an Politikern und Wirtschaftsvertretern". Schließlich müsse man sich immer wieder fragen, "was besser zu machen" sei.


Bundeswehrgeneral: Heer muss sich auf "Kampf heute Nacht" vorbereiten

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An dieser Stelle lenkte Mützenich den Fokus weg von Russland und hin zur Ukraine: "Aber wir haben nicht nur Nachholbedarf. Im Gegenteil. Deutschland geht voran. Auch in Bezug auf Russland und die Ukraine." Deutschland sei der "zweitgrößte Unterstützer der Ukraine, nach den USA", dies habe "Herr Selenskij" sogar "mehrfach bestätigt".

Diese Aussage wird von der FAZ in Zweifel gezogen, denn Berlin sei, gemessen an der Wirtschaftskraft, nur an 15. Stelle, was die "Unterstützung" Kiews angehe. Diese Berechnungen, die, wie Mützenich entgegnet, vom "Kiel Institut für Weltwirtschaft" stammen, würden jedoch "von vielen in Zweifel gezogen". Tatsächlich sei Berlin der "zweitgrößte Geber nach den USA, was die absolute Unterstützung der Ukraine" betreffe. Dies wüssten auch "die Menschen in Deutschland und der Ukraine". Dies möchte die FAZ wiederum nicht so stehen lassen, denn die absoluten Zahlen seien "Banalität, weil wir das zweitgrößte Land der NATO sind".

"Kriegstüchtig"? – "Abwehrfähigkeit"

Mützenich kommt im weiteren Verlauf des Gesprächs auf das Verhältnis zu den USA, Donald Trump und die Aufrüstung (ohne diese so zu benennen) zu sprechen. Im Unterschied zur Wortwahl von Verteidigungsminister Boris Pistorius (ebenfalls SPD), der wiederholt von der Notwendigkeit gesprochen hatte, Deutschland "kriegstüchtig" zu machen (RT DE berichtete), wählte der Sicherheitspolitiker eine vorsichtigere Formulierung: Es sei "notwendig, sich vor dem Hintergrund der Aggression Russlands gegen die Ukraine verteidigungsfähiger zu machen". Darunter verstehe er "vor allem Abwehrfähigkeit, denn wir wollen ja keine Waffensysteme, die in einem Konflikt vorab eingesetzt werden können". Man müsse zudem mehr auf europäische Zusammenarbeit und "Synergieeffekte" setzen, dies sei "sicher ein klügerer und seriöserer Ansatz, als über zwei Prozent, dreieinhalb Prozent und dann 3,85 oder fünf zu debattieren". Dennoch: "Bei der Verteidigung gibt es einen Mangel, und deshalb brauchen wir höhere Ausgaben."

Eigene nukleare "Abschreckung" und deutsche Soldaten in die Ukraine?

Von der FAZ auf das angeblich "wackelig" gewordene "amerikanische Beistandsversprechen" angesprochen, weshalb es vermeintlich notwendig geworden sei, über eine "eigene nukleare Abschreckung" nachzudenken, antwortete Mützenich mit dem Bekenntnis, die Zusammenarbeit zwischen Paris, Warschau und Berlin enger zu gestalten, wies aber mit keinem Wort die Anspielung auf eigene Atomwaffen zurück. Für die "USA als solche" würden die "Verabredungen des NATO-Vertrags erhalten bleiben", meinte der SPD-Politiker.


Kanzlerkandidat Olaf Scholz – "hat sich nach oben geschlafen"



Kanzlerkandidat Olaf Scholz – "hat sich nach oben geschlafen"






Hinsichtlich eines Waffenstillstandes in der Ukraine, den US-Präsident Trump anzustreben scheine, und eines "Einfrierens" des Konflikts, was auch Mützenich vorgeschlagen habe, müsse Kiew "Garantien" erhalten, "damit Putin sich nicht gleich das nächste Stück holt", so die FAZ. Dazu der SPD-Politiker: "Nichts darf über die Köpfe der ­Ukraine hinweg entschieden werden." Allerdings deutet Mützenich die Bereitschaft an, teilweise auf russische Forderungen einzugehen. So zeigt er sich "überzeugt", dass die Abmachungen Washingtons und Moskaus nicht nur die Ukraine betreffen, sondern "glaubhafte Sicherheitsgarantien und weitere grundsätzliche Verabredungen" beinhalten müssten, "in denen strategische Abrüstung und Rüstungskontrolle auch eine Rolle spielen". So weit sei man "leider noch lange nicht": "Aber das erfordert große Staatskunst, große Persönlichkeiten, und daran herrscht zurzeit großer Mangel."

Sollte es zu einem Waffenstillstandsabkommen für die Ukraine kommen, müsse es "glaubhaft überwacht und garantiert" werden, so Mützenich, der die Vereinten Nationen einbinden will: "Dafür wird es einen Beschluss des UN-Sicherheitsrats geben müssen, der sich auf Artikel 51 der UN-Charta beruft." Inwieweit dies in Anbetracht der Realitäten und der Position Moskaus realistisch ist, fragen weder FAZ noch Mützenich.

Auf die Frage der Interviewer, ob sich eine eventuell in der Ukraine stationierte "internationale Truppe" gegen "russische Provokationen" – denkbare oder sogar wahrscheinliche ukrainische Provokationen bleiben ausgeblendet – "verteidigen können" müsse, meint Mützenich, diese Notwendigkeit bestehe für "jede Truppe", "grundsätzlich gegen jede Provokation". Eine Beteiligung Chinas daran schloss der SPD-Fraktionsvorsitzende nicht aus, aber auch nicht eine Entsendung der Bundeswehr in die Ukraine:

"Einige europäische Länder haben das für sich ja schon angekündigt. In Deutschland entscheidet darüber der Bundestag."

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Info: https://rtde.info/inland/236167-spd-fraktionschef-muetzenich-bruestet-sich


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09.02.2025

Der "Nachkriegskonsens" als neue Geschichtslüge

rtde.info, vom 8 Feb. 2025 21:17 Uhr,Von Dagmar Henn

Was Scholz da - zusammen mit anderen SPD-Politikern - über die Geschichte der Bundesrepublik behauptet, entbehrt jeder Grundlage. Und er müsste es wissen. Aber über wirkliche Nazis scheint man in dieser Partei nur noch ungern zu reden.


Der "Nachkriegskonsens" als neue Geschichtslüge

Der spätere Adenauer-Minister Theodor Oberländer


Das muss ansteckend sein. Inzwischen verbreitet sogar Bundeskanzler Olaf Scholz dieses Märchen. Die Tagesschau zitiert seinen Vorwurf, Merz und die Union hätten "einen Konsens gebrochen, der in der deutschen Nachkriegsdemokratie bisher immer getragen hat: Keine Zusammenarbeit mit den extremen Rechten."


Gedenkkultur à la BRD – Niederschlagung von Volksaufständen nur im Osten?





Gedenkkultur à la BRD – Niederschlagung von Volksaufständen nur im Osten? 




Dreist gelogen. Die Geschichte der Bundesrepublik sah völlig anders aus. Nur so mal als Hausnummer aus der Verwaltung: im Innenministerium in Bonn, so ergaben historische Forschungen, lag "der Anteil ehemaliger Mitglieder der NSDAP zeitweise bei 66 Prozent". Dieser Wert wurde vermutlich nicht einmal während der zwölf Jahre Naziherrschaft selbst erreicht.

Eine Kontinuität, die dem berüchtigten Grundgesetz-Artikel 131 zu verdanken war, den Adenauer 1951 hinzufügen ließ (da war die Bundesrepublik gerade mal zwei Jahre alt):

"Die Rechtsverhältnisse von Personen einschließlich der Flüchtlinge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 im öffentlichen Dienste standen, aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen Gründen ausgeschieden sind und bisher nicht oder nicht ihrer früheren Stellung entsprechend verwendet werden, sind durch Bundesgesetz zu regeln. Entsprechendes gilt für Personen einschließlich der Flüchtlinge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 versorgungsberechtigt waren und aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen Gründen keine oder keine entsprechende Versorgung mehr erhalten. Bis zum Inkrafttreten des Bundesgesetzes können vorbehaltlich anderweitiger landesrechtlicher Regelung Rechtsansprüche nicht geltend gemacht werden."

Die Regelung sah dann so aus, dass alle wieder "ihrer früheren Stellung entsprechend" verwendet wurden, Kriegsverbrecher eingeschlossen. Man könnte das auch anders formulieren: in der westlichen Republik wurde vorübergehend mal an der Nazielite gekratzt, aber dann wurde sie bald wieder auf ihre alten Posten gesetzt. Im Justizministerium und andernorts sah es übrigens nicht besser aus als im Innenministerium.

Aber das ist doch die Verwaltung, könnte man da einwenden, und Scholz meint schließlich politische Zusammenarbeit. Und vermutlich wird er sich darauf hinausreden, dass man innerhalb ein und derselben Partei schließlich nicht von Zusammenarbeit reden könne.


VVN: Das veruntreute Erbe des Antifaschismus





Meinung

VVN: Das veruntreute Erbe des Antifaschismus






Wie im Falle von Theodor Oberländer. Von 1953 bis 1960 Bundesminister für Vertriebene in der Regierung Adenauer. Und eine wirklich abstoßende Gestalt - er war der Verbindungsoffizier der Wehrmacht zum Bataillon Nachtigall, jener ukrainischen Einheit, die am 30. Juni 1941 das Massaker an der jüdischen Bevölkerung von Lemberg verübte. Ein überzeugter Nazi, der sich schon in den ersten Jahren der Naziherrschaft "wissenschaftlichen" Studien widmete, warum Juden und Slawen ausgerottet werden sollten.

Oberländer war einer der Verbrecher, die schon 1946 in die Organisation Gehlen geholt wurden, den Vorläufer des BND. Da befand er sich in Gesellschaft Seinesgleichen. Seine politische Karriere in der Bundesrepublik begann er in der FDP (auch vielerorts, z.B. in NRW, eine neue Heimat für alte Nazis), ging dann in den Bund der Heimatvertriebenen, und anschließend, als er schon zwei Jahre als Staatssekretär für Flüchtlingsfragen in Bayern hinter sich hatte, 1955 in die CDU. In keiner dieser Parteien war er der einzige Kriegsverbrecher.

Es war die DDR, die die Vergangenheit des Herrn Oberländer wieder in den Blick rückte. Mit einem Prozess in Abwesenheit, bei dem er, wegen der Ermordung mehrerer Tausend Juden und Polen in Lemberg, zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt wurde. Die Adenauer-Regierung versuchte natürlich, das Ganze kleinzureden. Wir sind noch in der Zeit vor dem ersten großen Auschwitz-Prozess 1963, der die Bundesrepublik erstmalig dazu brachte, überhaupt wahrzunehmen, was zwischen 1933 und 1945 geschehen war. 1961 schlug die Bonner Staatsanwaltschaft einen Prozess gegen Oberländer in der BRD noch nieder. Begründung? Es gebe keine Anhaltspunkte für die Anschuldigungen des DDR-Gerichts.

Der Fall Oberländer ist symptomatisch für die Zustände der Bundesrepublik unter Adenauer. Und nur, um die Idee zu unterbinden, es habe sich in den Jahrzehnten danach etwas wesentlich gebessert - selbst Wikipedia berichtet, 1993 habe das Landgericht Berlin das DDR-Urteil gegen Oberländer "aus formalen Gründen", eben weil der Angeklagte nicht anwesend war, aufgehoben. 1996 eröffnete dann die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren, das nach Oberländers Tod im Mai 1998 eingestellt wurde, ohne je zu einem Prozess geführt zu haben. Dabei ermittelte diese Staatsanwaltschaft nicht nur wegen des Pogroms von Lemberg, sondern auch noch wegen seiner Teilnahme an der Ermordung russischer Kriegsgefangener mit einer SS-Einheit im Kaukasus.


Wehrmachtwurzel der Bundeswehr – Teil 1: Undankbarer Job des Oberst Collatz





Analyse

Wehrmachtwurzel der Bundeswehr – Teil 1: Undankbarer Job des Oberst Collatz





Zählt ein Theodor Oberländer als "extreme Rechte"? Gilt die Bestellung als Bundesminister als "Zusammenarbeit"? Das reicht noch nicht? Nehmen wir noch ein hübsches Beispiel.

Reden wir von Hans Josef Maria Globke, Chef des Bundeskanzleramts unter Adenauer von 1953 bis 1963. Dieser Herr war Jurist, und derart leidenschaftlicher Antisemit, dass er schon vor 1933 an entsprechenden Gesetzen arbeitete. Der Höhepunkt seiner juristischen Karriere war die Mitarbeit am den Nürnberger Rassengesetzen. Das war mitnichten unbekannt, auch hier kann man sich ausnahmsweise ein Zitat aus Wikipedia gönnen: "Im In- und Ausland wurde er deshalb immer wieder scharf angegriffen, von der Bundesregierung, dem BND und der CIA aber stets geschützt."

Übrigens war dieser Nazi nicht einmal Mitglied der NSDAP; in die wurde er nicht aufgenommen, weil er zuvor Mitglied des Zentrum gewesen war, rein zufällig die Partei der Weimarer Zeit, aus der auch Adenauer kam. Die Briten setzten ihn schon 1945 als Rechtsberater ein... Später, als Chef des Bundeskanzleramts, hatte er mit vielen anderen seiner Sorte zu tun, schließlich war er damit für alle bundesdeutschen Geheimdienste zuständig, eben auch für den BND.

Globke war auch ins Visier des hessischen Staatsanwalts Fritz Bauer geraten, eine der wenigen entscheidenden Personen, die die Kontinuität des Nazistaats in der Bundesrepublik sichtbar machten. Er leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Globke ein; Adenauer gelang es allerdings, dieses Verfahren niederzuschlagen.

Globke war der typische Schreibtischtäter. Er hatte persönlich kein Blut an den Händen, aber die von ihm mitverfassten Gesetze schufen die Grundbedingungen der Judenverfolgung. Unschuldig ist etwas anderes. Und, gilt ein Hans Globke als "extremer Rechter", mit dem man nicht zusammenarbeiten dürfte?


2022: Deutschland steht wieder auf der falschen Seite der Geschichte – Doch wen überrascht es?




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In den Jahren von 1961 bis 1965 war jeder vierte Bundestagsabgeordnete Mitglied der NSDAP gewesen. Auch in den Landtagen gab es genug davon, selbst in der SPD. Wo fängt sie nun an, die "Zusammenarbeit mit der extremen Rechten"?

Nehmen wir den Kanzler der Großen Koalition von 1966 bis 1969. An dieser war die SPD beteiligt. Kurt Georg Kiesinger war Mitglied der NSDAP seit seinem Referendariat im Jahr 1933 und später im Auswärtigen Amt für die Überwachung des ausländischen Rundfunks zuständig, wie auch für die Verbindung zu Propagandaminister Goebbels. Dieser Großen Koalition verdankte die Bundesrepublik die Notstandsgesetze, die gegen großen öffentlichen Widerstand durchgesetzt wurden. Kiesinger war übrigens zum Zeitpunkt seines Eintritts in die NSDAP Mitglied einer katholischen Studentenverbindung, die für die Zusammenarbeit der Katholiken mit den Nazis warb.

Dann gab es auch noch die ganzen Wirtschaftsgrößen, von denen nur eine Handvoll in den Nürnberger Prozessen verurteilt wurde. "Zusammenarbeit mit der extremen Rechten"? Im Verhältnis zu den wenigen bundesdeutschen Politikern, die auf eine Vergangenheit im Widerstand gegen die Nazis verweisen konnten, stellt sich die Frage eigentlich eher anders herum - mit wem die extreme Rechte zusammenarbeitete.

So ging das bis ins Jahr 1981, als endgültig die letzten zwei führenden BRD-Politiker mit Nazivergangenheit abtraten, der Baden-Württembergische Ministerpräsident Hans Filbinger und der bayrische Innenminister Alfred Seidl. Zufällig genau zu dem Zeitpunkt, als die verbliebenen Vertreter dieser Generation das Pensionsalter erreichten. Erst als sie nicht mehr in Amt und Würden waren, begann in der Bundesrepublik die ernsthafte Erforschung dieser Kontinuität, die dann in Zahlen wie der oben erwähnten aus dem Innenministerium gipfelte.

Womit sich die Frage, ob es tatsächlich je einen "Nachkriegskonsens" gab, nicht mit "extremen Rechten" zusammenzuarbeiten, bezogen auf die Bundesrepublik einfach beantworten lässt: es gab ihn exakt ab dem Zeitpunkt, als die Originalnazis aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung standen. Dafür wurde spätestens ab 1989 mit der Wiederbelebung des Antikommunismus der Adenauer-Zeit bereits wieder der Boden bereitet, um nachwachsendes Personal dieser Geschmacksrichtung mit offenen Armen aufzunehmen. Was ja dann nach dem Putsch in der Ukraine 2014 auch geschah. Bis hin zur Übernahme der ukrainischen Version von "Heil Hitler" durch eben jenen Bundeskanzler Scholz, der von diesem "Nachkriegskonsens" fantasiert.


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Es ist fast so, als sei die Amnesie, die die Adenauer-Republik bezogen auf die Nazijahre pflegte, einfach nur ein paar Jahre in der Zeitleiste vorangerutscht und hätte sich jetzt über die Adenauer-Jahre gelegt, die mit einem demokratischen Heiligenschein versehen werden, der ihnen beim besten Willen nicht zusteht. Die anständigen Sozialdemokraten jener Zeit - die es durchaus gab, wie Gustav Heinemann, der von 1969 bis 1974 Bundespräsident war - haben ihr Leben lang gegen diese adenauersche Mischung aus Biedermännern und Verbrechern angekämpft. Heinemann hat sich sicher im Grab umgedreht, als seine SPD Jahrzehnte danach einen verbiesterten Antikommunisten und Naziverharmloser wie Joachim Gauck an diese Stelle setzte.

Nun, sich die Geschichte zurechtzulügen ist Mode im heutigen Deutschland. Und immerhin passt das Ergebnis, das Scholz präsentiert, zu seinen sonstigen Verzerrungen. Nur der Rest des Landes sollte wissen, dass der wirkliche "Nachkriegskonsens" ganz anders aussah. Eher so: lass du mir meine Nazis, lass ich dir deine.


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09.02.2025

Nachrichten von Pressenza: Claudia Sheinbaum: Die Führung, die die Welt braucht

aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 9. Februar 2025, 7:30 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 09.02.2025


Claudia Sheinbaum: Die Führung, die die Welt braucht


Von einem Macho-Präsidenten im benachbarten Norden gemobbt, hat Mexikos neu gewählte Regierungschefin, Claudia Sheinbaum, in ihrem ersten Amtsjahr einen mutigen und entschiedenen Schritt getan. In einer Welt, die von politischen Inszenierungen überfrachtet ist, setzt Sheinbaum mit ihrer entschlossenen, aber wohl&hellip;

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Frau sein in Uganda


Ein Raum, nicht größer als 10 m², Lehmwände, Lehmboden, ein Fenster ohne Rahmen und Glas, ein Dach durch dessen Löcher Licht ins Dunkel fällt: Violet*, die alleinerziehende Mutter von sechs Kindern im Alter zwischen 6 und 21, muss dafür jeden&hellip;

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Der Rüstungswettlauf mit KI-Systemen birgt große Risiken


Die KI kann falsche militärische Ziele identifizieren und riskiert vom Feind manipuliert zu werden. Zwei KI-Expertinnen warnen. Albrecht Kieser für die Online-Zeitung INFOSperber KI-Unternehmen balgen sich um lukrative Rüstungsaufträge. Zwei Mitarbeiterinnen des AI-Now-Institute in New York halten dies für problematisch. Das AI-Now-Institute&hellip;

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09.02.2025

"Gestern waren wir Ketzer, heute Mainstream" – Orbán auf dem "Rechten-Gipfel" in Madrid

freedert.online, 9 Feb. 2025 21:50 Uhr

Die rechtsgerichteten Parteien in der EU sind beflügelt vom Trump-Amtsantritt und seinen ersten politischen Schritten. Bei einem Gipfel in Madrid haben sie den Beginn eines neuen Zeitalters für Europa verkündet und sich um starke historische Bilder aus dem Mittelalter bemüht.


Screenshot_2025_02_10_at_16_24_43_Gestern_waren_wir_Ketzer_heute_Mainstream_Orb_n_auf_dem_Rechten_Gipfel_in_Madrid_RT_DEQuelle: www.globallookpress.com  (Screenshot)

 

PfE-Treffen in Madrid am 8. Februar 2025.


Führende Politiker der rechten Fraktion im EU-Parlament, der Patrioten für Europa (PfE), haben sich ihrem ersten Kongress als politische Alternative für die Zukunft präsentiert. Laut der gastgebenden spanischen Partei Vox nahmen an dem Treffen rund 2000 Menschen teil, darunter neben Viktor Orbán auch die Chefin der französischen Rassemblement National (RN), Marine Le Pen, und Italiens Vize-Regierungschef Matteo Salvini.


Orbáns Alianz: "Trägerrakete" für einen Kurswechsel in der EU-Politik





Orbáns Alianz: "Trägerrakete" für einen Kurswechsel in der EU-Politik






So hat Ungarns Ministerpräsident Orbán die PfE bei einer Konferenz als politische "Zukunft" bezeichnet. "Gestern waren wir die Ketzer, heute sind wir der Mainstream", sagte er. "Die Rückkehr von Donald Trump hat die Welt in nur wenigen Wochen verändert", so Orbán in seiner Rede. Er gab vor allem der EU-Politik aus Brüssel, aber auch Verfechtern der Globalisierung und den US-Demokraten von Ex-Präsident Joe Biden die Schuld daran, Europa "ruiniert" zu haben, unter anderem durch angeblich unkontrollierte Migration.

Auch der Österreicher Herbert Kickl von der FPÖ, dessen Partei die Parlamentswahl im Herbst 2024 gewonnen hatte, sprach per Videoschalte zu den Teilnehmern. "Die letzten Wahlergebnisse haben gezeigt: Die Bürger wollen eine Veränderung, eine Politik, die sich ausschließlich mit den Interessen des eigenen Volkes identifiziert und an ihnen orientiert", sagte er.

"Diese Wende sehen wir überall in Europa", fügte Kickl hinzu. Der rechtsgerichtete Politiker steckt noch in Koalitionsverhandlungen mit der konservativen ÖVP und dürfte – im Erfolgsfall – Bundeskanzler Österreichs werden.

Le Pen sagte in ihrer Rede, dass seit der erneuten Wahl Trumps zum US-Präsidenten "die Welt und Europa eine Beschleunigung der Geschichte" erleben. Die EU befinde sich angesichts des "Umschwungs" in einem "Zustand der Fassungslosigkeit", fügte sie hinzu.


Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil III)





Meinung

Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil III)




Der Niederländer Geert Wilders, dessen Freiheits-Partei im November 2023 stärkste Kraft bei der Parlamentswahl geworden war, sagte, der wiedergewählte Trump sei "für uns wie ein Waffenbruder" und rief zu einer "Reconquista" Europas auf. Damit spielte er auf die Kriege zur Rückeroberung der iberischen Halbinsel durch die katholischen Könige Spaniens von den muslimischen Herrschern zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert an.

Das PfE-Treffen in Madrid fand unter dem englischen Slogan "Make Europe Great Again" statt – eine Anspielung an das von Trump verwendete Schlagwort "Make America Great Again".

Angesichts mancher gegen Europa gerichteter Vorsätze Trumps – wie mögliche Strafzölle oder eine Annexion des zu Dänemark gehörenden Grönlands – könnte eine allzu große Nähe zu Trump für die Fraktion aber auch problematisch werden. Der Vorsitzende von Le Pens RN, Jordan Bardella, sagte dazu im Vorfeld:

"Donald Trumps Patriotismus zu mögen bedeutet nicht, ein Knecht der USA zu sein."

Andere Teilnehmer des Forums nannten ihr Bündnis "transatlantisch". "Die Patrioten sind eine transatlantische Partei, aber wir sind auch offen. Es ist nicht nur ein Bündnis mit dem Norden – den Vereinigten Staaten – sondern auch mit dem Süden. Hier spielt VOX eine Schlüsselrolle, indem es die Verbindung zu Milei und Peña herstellt", sagte der spanische VOX-Abgeordnete Jorge Buxadé am Freitag gegenüber Euronews.


Der globale Liberalismus hat den Anstand völlig abgelegt





Meinung

Der globale Liberalismus hat den Anstand völlig abgelegt






Buxadé betonte, dass unter der Führung von Santiago Abascal eines der Hauptziele der Partei sei, einander zu unterstützen, um Wahlen zu gewinnen. "Wir sind nicht mehr nur die Zukunft – wir sind die wirkliche, unmittelbare Zukunft", erklärte er.

Der nach den EU-Wahlen 2024 im EU-Parlament gegründeten rechtsgerichteten Fraktion PfE gehören neben Le Pens RN und Orbáns ungarischer Regierungspartei Fidesz unter anderem die rechtsnationale italienische Lega von Salvini und die österreichische FPÖ an. Die AfD gehört der "Patrioten-Fraktion" trotz ideologischer Nähe in vielen Schlüsselpositionen nach wie vor nicht an und war deshalb nicht vertreten. 

Die zehn PfE-Mitglieder diskutierten auch über Strategien zur Abschaffung des Green Deals und der Regenbogenflagge, die für LGTBQ-Rechte steht, sowie zur Umsetzung ihrer Familien- und Zwei-Geschlechter-Politik und zur Ausweitung ihres Einflusses in der gesamten EU.

Zu Gast war auch der Präsident der amerikanischen konservativen Denkfabrik "The Heritage Foundation", Kevin Roberts. Die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado und der argentinische Präsident Javier Milei meldeten sich mit Videobotschaften zu Wort.


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Weiteres:




Der globale Liberalismus hat den Anstand völlig abgelegt


freedert.online, 16 Dez. 2024 12:31 Uhr,Von Igor Malzew

Wenn weltweit der Stuhl unter den liberal-demokratischen Kräften wackelt, wird sofort über die Bedrohung der Demokratie gejammert. In Wirklichkeit werden dabei aber alle demokratischen Prinzipien und Verfahren aufgehoben oder pervertiert. Genau das ist in Rumänien geschehen.


© Getty Images / Douglas Rissing


Symbolbild


Was für eine erstaunliche Zeit es ist, in der wir leben! In nur wenigen Jahren wurden alle Grundprinzipien der kapitalistischen Struktur der westlichen Gesellschaft – oder genauer gesagt, die Propagandamythen über diese Struktur – vollständig aufgehoben.

Mythen über grundlegende Menschenrechte sind zusammengebrochen – buchstäblich innerhalb von nur ein paar Jahren der COVID-19-Pandemie. Mythen über die "unsichtbare Hand des Marktes" und den freien Kapitalverkehr sind zusammengebrochen – mit dem Einfrieren russischer Finanzmittel und den verhängten Sanktionen, deren Menge nicht mehr zu zählen ist.

Es erreichte sogar die "heilige Kuh" (der westlichen Gesellschaft) – "die demokratischste Demokratie der Welt, und ihr seid alle verdammte Sowjets".


Die Präsidentschaftswahl in Rumänien und die Sorge um die Demokratie





Analyse

Die Präsidentschaftswahl in Rumänien und die Sorge um die Demokratie





Das jüngste Beispiel ist das überraschende Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Rumänien. Mit Calin Georgescu setzte sich ein Kandidat durch, der nicht dem System angehört (obwohl er in das System und die Strukturen der EU eingebunden ist). In Brüssel hatte man jedoch ganz andere Pläne für diesen Posten. Eine gewisse Elena Lasconi sollte Präsidentin werden. 

Aber Georgescu war zu sehr für Rumänien als solches, kritisierte die Vereinigten Staaten und wollte nicht wirklich zu einem militärischen Versuchsfeld nach ukrainischem Vorbild zwischen Europa und Russland werden. Rumänien ist übrigens seit 2004 in der NATO. Dafür wird er jetzt von den jungen Idioten auf Wikipedia als "rechtsextremer Politiker" verunglimpft. Natürlich ist der Typ vom UN Global Index Institute in der Regel am rechtsextremsten. Abgesehen davon, dass er seit 2011 bereits dreimal für das Amt des Premierministers von Rumänien vorgeschlagen wurde.

Der rumänische Oberste Gerichtshof wusste also, was er tat, als er die Ergebnisse des ersten Wahlgangs anerkannte und einen zweiten Wahlgang ansetzte. Für uns ist Georgescu eine unbekannte Person mit unbekannter Herkunft. Aber dort wusste man sehr wohl, dass er ein Systempolitiker ist. Er nimmt bloß irgendwie die Interessen der Rumänen zu sehr in den Fokus.

Und als man den Rumänen in Brüssel und der US-amerikanischen Botschaft erklärte, dass es sie nichts anginge, wen sie wählen sollten, annullierte derselbe Oberste Gerichtshof sowohl die Wahlergebnisse als auch den zweiten Wahlgang. Denn es war klar, dass eine wortkarge und zu pro-US-amerikanische Kandidatin ohnehin nicht gewinnen würde. Dass sie niemanden bei der Wahl besiegen wird, nicht einmal ihre eigene Friseurin.


In Rumänien fand ein Staatsstreich gegen die Sensation statt





Analyse

In Rumänien fand ein Staatsstreich gegen die Sensation statt





Und die Rumänen fragten sich: "Wie? So geht's auch?"

Ja, so geht's auch. Und wie es geht! Das nennt sich jetzt "direkte demokratische Wahlen in einem unabhängigen Land unter der Aufsicht des US-Botschafters".

Es ist bereits in der Ukraine geschehen – da muss man nicht einmal weit gehen. Es geschieht fast überall in den "Interessensphären der Vereinigten Staaten". Und die haben Interessensphären in Hülle und Fülle.

Mehr noch: Wenn ihnen der Stuhl unter dem Hintern weggezogen wird, fangen die liberal-demokratischen Kräfte in der ganzen Welt sofort an, über alle Megafone hinweg über die Bedrohung der Demokratie zu posaunen. In Wirklichkeit werden dabei aber alle demokratischen Prinzipien und Verfahren aufgehoben oder pervertiert.

In der Überzeugung, dass nun die Macht in den Vereinigten Staaten für immer in den richtigen demokratischen Händen bleiben würde, schalteten die europäischen "Liberalen" auf Hochtouren. Sobald die Menschen in Europa begannen, gegen den liberal-grünen Wahnsinn zu stimmen, wurde eine gigantische Propagandamaschine angeworfen, die die Gegner verteufelte (die Technik war in den Jahren der "Pandemie" ausgefeilt worden) – jeder, der nicht auf ihrer Seite war, entpuppte sich plötzlich als Hitler-Hitler und dazu noch als Göring.

Doch es hat nicht funktioniert.

Die Menschen hörten auf zu reden und begannen zu wählen. Und in Frankreich wurde nach dem Wahlsieg der Partei von Marine Le Pen eine Technologie eingeführt, die die bisherigen Regeln ("Wir leben in einer Welt, die auf Regeln basiert" – wie die USA zu sagen pflegen) für die Beteiligung der siegreichen Parteien an Koalitionsregierungen aufhob. Sie werden einfach nicht an die Macht gelassen – die "Regeln" haben sich geändert.

Bei den deutschen Landtagswahlen wurde eine ähnliche Technik angewandt – Punkt für Punkt. Und die Partei, die bis zu einem Drittel der Stimmen auf sich vereinigt – die Alternative für Deutschland – wurde einfach nicht zu Koalitionsregierungen zugelassen, und jetzt fordern die Grünen im Bundestag einfach, dass die AfD verboten wird.


CIA-nahe Autorin Applebaum wird für "Trump ist Hitler"-Artikel verspottet






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Und davor sahen wir, wie ein Präsidentschaftskandidat in den USA selbst auf allen Titelseiten US-amerikanischer demokratischer Publikationen zu Hitler und einem Faschisten wurde – buchstäblich allen Ernstes mit der Forderung, "ihn um jeden Preis aufzuhalten". Wir sahen auch den erfolgten Preis – live aus dem Städtchen Butler, im US-Bundesstaat Pennsylvania (wo, wie Sie sich vielleicht erinnern, der erste Schuss auf Donald Trump abgegeben wurde). Und dann in West Palm Beach – wo auf ihn zum zweiten Mal geschossen wurde.

Das heißt, selbst ein Hauch von Scham und Anstand ist im sogenannten demokratischen Prozess inzwischen völlig abgelegt worden. Um an der Macht zu bleiben, ist das liberale (also vom Wort "Freiheit" abgeleitete) Konzept bereit, buchstäblich alle Freiheiten und manchmal sogar das Leben anderer mit Füßen zu treten. Faszinierend!

Der jüngste Aufschwung der unvernünftigen Demokratie im Stile von Guljaipole und des Anarchisten Nestor Machno sind die Ereignisse in Georgien. Dort wurde eine absolute Befürworterin der USA/EU im Voraus als Präsidentin eingesetzt. Und wie es für ein solches Konzept üblich ist, hängt sie an einem klaren Haken, denn sie hat die französische Staatsbürgerschaft. Sie vertritt nur ausländische Interessen. Und als die Partei, die nur an den Interessen des eigenen Volkes interessiert ist, die Wahlen gewann, begann das gleiche dumme, aber durchaus funktionierende Schema. Zunächst einmal: die Nichtanerkennung der Wahlergebnisse.

Gleichzeitig haben die "internationalen Beobachter", wie wir gehört haben, die Ergebnisse ihrer Beobachtungen der Wahlen nicht veröffentlicht – denn es existiert nichts, was es zu beanstanden gibt. Außerdem ist die Bestätigung der Tatsache, dass es keine Wahlfälschung gegeben hat, Wasser auf die Mühlen der "falschen" Sieger. Das ist doch schön. Wir haben so etwas schon immer hinter diesen Beobachterdiensten vermutet. Aber inzwischen verbergen sie im Rahmen der "neuen Dreistigkeit" nicht einmal mehr ihre Interessen und wahren Ziele.

Die EU entlarvt sich selbst auf glänzende Weise. Die Formel "Wir verhängen Sanktionen, wenn ihr euch weigert, der EU beitreten zu wollen" ist etwas Neues. Denn das ist genau das, was sie zu Georgien gesagt haben. "Wir werden euch bestrafen, weil ihr es ablehnt, der EU beitreten zu wollen." Bedeutet das, dass der "EU-Beitritt" eher ein Konzept der Annexion als eine Wohltat ist? Ja, das bedeutet es. Und die jüngeren Mitglieder der EU spüren das bereits am eigenen Leib. Sogar Portugal, das von der EU Verbote für seine Agrarprodukte, die industrielle Fischerei und so weiter auferlegt bekommen hat. Und von den Ländern des ehemaligen Warschauer Paktes ganz zu schweigen.

Früher wurde dies als Siegeszug von Demokratie und Freiheit dargestellt. Jetzt macht niemand mehr einen Hehl daraus, dass sie Grenzgebiete aufbauen – ein maroder Zaun im Weg von alptraumhaften "russischen Panzern", mehr nicht. Und wer der EU nicht beitreten will, "dem werden wir die Ohren langziehen".


Trumps Sieg ist auch einer für alle US-Amerikaner, die keiner Gehirnwäsche unterzogen wurden




Meinung

Trumps Sieg ist auch einer für alle US-Amerikaner, die keiner Gehirnwäsche unterzogen wurden





Ungarns Regierungschef Viktor Orbán hat längst erkannt, was vor sich geht. Er, wie auch der slowakische Premierminister Robert Fico, der gescheiterte Calin Georgescu und die patriotischen Politiker Georgiens, widerstehen mehr oder weniger dem schamlosen Druck der "Demokratisierer". Dieselben Demokratisierer drücken der georgischen Jugend heute Transparente in die Hand und hetzen sie zum Anzünden des Parlaments auf.

Erinnert sich noch jemand daran, wie viele Jahre Gefängnis die lustigen Spotttouristen bekamen, die das US-Kapitol betraten? Und sie hatten damals keine Molotowcocktails in ihren Händen.

Die Schleier sind nun alle gelüftet. Die Absichten sind klar. Das Einzige, was diese Leute aufhalten kann, ist eine harte Vergeltungsmaßnahme. Wie es zum Beispiel bei den aktuellen US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen geschah.

Igor Malzew ist ein russischer Schriftsteller, Journalist und Publizist.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 11. Dezember 2024 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.


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08.02.2025

NATO diskutiert Truppen in Grönland für Fall der "US-Invasion"

freedert.online, 8 Feb. 2025 09:54 Uhr

Die NATO-Länder haben informelle Gespräche darüber geführt, wie sie auf eine mögliche "US-Invasion" in Grönland reagieren könnten, berichtete die Nachrichtenagentur "The Telegraph". Dabei wurde auch die Anwendung von Artikel 5 des Nordatlantikvertrags erörtert.


Quelle: Gettyimages.ru © Steffen Trumpf/picture alliance


Symbolbild


Die NATO-Länder haben die Entsendung von Truppen nach Grönland erörtert, um auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump zu reagieren, die US-Armee zur Beschlagnahme der Insel einzusetzen, wurde auf der Webseite The Telegraph unter Berufung auf diplomatische Quellen berichtetet.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur gehörten deutsche Vertreter zu den "Dutzenden von europäischen Verbündeten", die informelle Gespräche darüber geführt haben, wie sie reagieren könnten, falls die USA ihre Drohung wahr machen. Bei dem Gespräch wurde auch erörtert, ob Artikel 5 des Nordatlantikvertrags im Falle einer "US-amerikanischen Invasion" geltend gemacht werden könnte. Darin ist festgelegt, dass ein Angriff auf ein Mitglied des Bündnisses als Angriff auf alle angesehen wird. Dänemark, dessen autonomes Gebiet Grönland ist, ist Mitglied der NATO.


Grönland ruft Parlamentswahlen aus und verbietet ausländische Spenden an Politiker





Grönland ruft Parlamentswahlen aus und verbietet ausländische Spenden an Politiker






Der Spiegel hatte zuvor berichtet, die Bundesregierung sei offen für die Idee, NATO-Truppen in Grönland zu stationieren. Ein solcher Schritt würde zum einen Trump zu verstehen geben, dass die europäischen Länder seine Ansichten über die strategische Bedeutung der Insel für die Sicherheit der Arktis teilen, und zum anderen den Republikaner daran hindern, seine Pläne für die Insel mit militärischen Mitteln zu verwirklichen.

Darüber, dass die USA den Einsatz militärischer Gewalt nicht ausschließen, um die Kontrolle über Grönland und den Panamakanal zu erlangen, sagte Trump Anfang Januar. Der US-Präsident stellte fest, dass Grönland für die USA notwendig sei, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten. US-Vizepräsident JD Vance sagte letzte Woche, dass der US-amerikanische Staatschef ein territoriales Interesse an Grönland habe, unabhängig davon, was "die Europäer schreien".

Grönland, eine ehemalige dänische Kolonie, ist heute ein autonomes Gebiet innerhalb des Königreichs. Es ist die größte Insel der Welt und liegt nordöstlich von Nordamerika. Sie ist etwa 2,2 Millionen Quadratkilometer groß und wird von etwa 57.000 Menschen bewohnt. Die Insel ist reich an natürlichen Ressourcen.


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08.02.2025

Bundestagswahlkampf: Friedrich Merz (CDU) will Trump die Meinung sagen

freedert.online, 8 Feb. 2025 12:07 Uhr

Für den Fall seiner Ernennung zum Kanzler kündigt Friedrich Merz an, US-Präsident Donald Trump die Leviten lesen zu wollen. Hintergrund ist die Parteinahme von Elon Musk für die AfD sowie Trumps Zollpolitik. Merz bringt zudem Sanktionen gegen die USA ins Spiel.


Quelle: www.globallookpress.com © Thomas Frey


Will US-Präsident Donald Trump die Meinung sagen: Kanzlerkandidat der CDU, Friedrich Merz.


Sollte Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler aufsteigen, will er bei seinem Antrittsbesuch in den USA US-Präsident Donald Trump die Meinung sagen. Der CDU-Kanzlerkandidat sagte der Funke-Mediengruppe:

"Ich halte nichts davon, dass jemand im Umfeld von Trump eine so unmittelbare Beeinflussung der Wahlen in Deutschland versucht. Ich habe dazu eine klare Meinung – und ich werde sie ihm mitteilen."

Konkret geht es um die Unterstützung der AfD durch den US-Oligarchen Elon Musk. Musk hat mehrfach öffentlich geäußert, nur die AfD könne Deutschland retten. Er führte zudem ein ausführliches Gespräch mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel auf seiner Plattform X und wurde auf dem AfD-Parteitag im Januar als Redner live zugeschaltet. Musk wurde daraufhin vorgeworfen, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumischen.


Der heimliche Wahlprüfstein: Souveränität





Meinung

Der heimliche Wahlprüfstein: Souveränität






Dass die Diskussion hierzu einseitig geführt wird, wird schon daran deutlich, dass die Einflussnahme anderer US-Oligarchen wie Bill Gates, George Soros und seines Sohns Alexander nicht thematisiert wird. Sie unterstützen ebenso wie transatlantische Think-Tanks die etablierten Parteien.

Nicht thematisiert wird zudem die Einmischung Deutschlands in anderen Ländern. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung, aber auch andere parteinahe Stiftungen und von der Regierung finanzierte und geförderte Think-Tanks wie das "Zentrum Liberale Moderne" sind aus diesem Grund in zahlreichen Ländern verboten. 

Des Weiteren kündigte Merz an, sich innerhalb der EU abstimmen zu wollen, wie auf die Abschottung des US-Marktes durch Trumps Strafzölle zu reagieren sei. "Wir werden nicht akzeptieren, dass aus politischen Gründen Zölle erhoben werden", sagte Merz.

Die EU hat gemeinsam mit den USA aus politischen Gründen Sanktionen gegen Russland verhängt. Gleichzeitig haben vor allem die EU und die deutsche Politik deutlich gemacht, dass die Einsicht in makroökonomische Zusammenhänge fehlt. Die Rückwirkung der Russland-Sanktionen zieht die Wirtschaft der EU und Deutschland nach unten, während die russische Wirtschaft wächst. Obwohl die EU ganz erkennbar nicht in der Position ist, gegen Energie-exportierende Länder wirksame Sanktionen zu verhängen, bringt Merz EU-Sanktionen gegen die USA ins Spiel. 

Für den Fall eines Wahlsiegs beabsichtigt Merz innerhalb von zwei Monaten eine Regierung zu bilden. Bis Anfang Mai herrscht demnach in Deutschland weiterhin politischer Stillstand.


Mehr zum Thema – Ex-Kanzlerin zum Wahlkampf: Merkel fordert von Parteien Dialog statt Streit


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08.02.2025

Die Maschine für Farbrevolutionen zerbricht

freedert.online, 8 Feb. 2025 07:45 Uhr,Von Wiktorija Nikiforowa

Die Reaktionen auf die Einstellung von Fördergeldzahlungen der USAID, die US-Agentur für internationale Entwicklung, geben der "Kreml-Propaganda" recht – die Behörde und die von ihr finanzierten "unabhängigen" Medien schadeten nur den betroffenen Ländern.


Quelle: Gettyimages.ru © Anadolu


Symbolbild


Über die ganze Welt verstreute russische Bürger, Giganten des "unabhängigen Journalismus", sind in Trauer versunken. Ganz plötzlich wurde ihnen der Geldhahn der USAID zugedreht. Wohin also nun?

Die Intrige begann damit, dass Elon Musk, Oberhaupt der neuen US-Verwaltung für Regierungseffizienz, überprüfen wollte, wie die USAID – die berühmte Agentur für Internationale Entwicklung, die regelmäßig Staatsstreiche im Ausland finanziert und ausländische Dissidenten und regelrechte Terroristen nährt – ihre Geldmittel verwendet.

Sobald die Behörden zur USAID kamen und baten, sämtliche Schlüssel und Passwörter offenzulegen, lehnten die Mitarbeiter der Agentur dies ab. Kein Wunder: In den jüngsten Jahren gab die Agentur die humanitäre Hilfe fast gänzlich auf und schaltete sich auf die Durchführung von Farbrevolutionen um. Entsprechend gestaltet sich die Zusammensetzung der Mitarbeiter. Böse Zungen behaupten, dass sie alle aus diversen Geheimdiensten stammen. Natürlich weigerten sich die lokalen James Bonds, sich den Weisungen irgendwelcher langweiliger Buchhalter zu fügen, die mit ihren Laptops Einnahmen und Ausgaben überprüfen wollten.

Im Gegenzug warf Musk der USAID Veruntreuung von Steuergeldern in Höhe von über 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr vor. Er schloss den Washingtoner Hauptsitz der Agentur – seit Montag arbeiten ihre Angestellte im Homeoffice, die gesamte Führung wurde "beurlaubt". Sämtliche Fördermittelzahlungen wurden auf Pause gestellt.

Zum Schluss warf der Oligarch der USAID vor, die berühmt-berüchtigte Organisation EcoHealth Alliance finanziert zu haben, die den neuen Stamm des Coronavirus herangezüchtet haben soll, das so viel Unheil angerichtet hatte.


Elon Musk: USAID finanziert Biowaffenforschung und ist "kriminelle Organisation"





Elon Musk: USAID finanziert Biowaffenforschung und ist "kriminelle Organisation"






Was kann man dazu schon sagen, außer "sagten wir doch!"

Russland wies seit Langem auf die offene Sabotagetätigkeit der USAID hin und erklärte diese Organisation noch im Jahr 2012 für unerwünscht.

Mit bloßem Auge war zu sehen, wie all diese humanitären Rituale dazu führen, legal gewählte Regierungen zu stürzen, Chaos zu stiften und ganze Länder und Regionen in Bürgerkriege zu stürzen. Nicht umsonst war die Hauptempfängerin der Hilfe der USAID im Verlauf der jüngsten Jahre die Ukraine. Seit 2013 erhielt das Land von der Agentur Hunderte Milliarden US-Dollar.

Was das Coronavirus angeht, so beschrieb die Autorin dieser Zeilen noch vor drei Jahren ausführlich den Mechanismus der Finanzierung von EcoHealth Alliance: Arbeiten am Coronavirus wurden tatsächlich von Staatsagenturen der USA, darunter die USAID, gefördert.

"Wissen Sie, dass die USAID Dollar aus Ihren Steuern nutzt und damit die Entwicklung von Biowaffen finanziert, darunter COVID-19, das Millionen Menschen tötete?", fragt Musk heute pathetisch.

Ja Elon, wir wissen es nur zu gut. Wir in Russland schrieben darüber seit Langem. Gleichzeitig beschimpften uns die von der USAID geförderten russischsprachigen Medien als "Propagandisten" und stellten sich selbst als "unabhängige Journalisten" dar.

Inzwischen heulen all diese "unabhängigen Journalisten" wie der Hund von Baskerville, weil die USA ihre Gehälter strichen. Doch entschuldigt, ihr selbst habt doch immer Verbindungen zu US-amerikanischen Strukturen geleugnet. Kaum fragte jemand dazu nach, begannen Verneinungen und Beschimpfungen. Habt ihr denn eure Leser die ganze Zeit belogen? Das kann doch nicht sein.

Ein Allgemeinplatz des russischsprachigen "unabhängigen" Journalismus war, dass Intellektuelle, die den Kreml unterstützen, unfähige Propagandisten seien. Die anderen, die mit den hellen Gesichtern, seien dagegen ausnahmslos schön und begabt.


Ende der "Soft Power"? Zentrale von USAID geschlossen





Ende der "Soft Power"? Zentrale von USAID geschlossen







Doch heutzutage sind talentierte Menschen in der Lage, aus eigenen Kräften ein Publikum in sozialen Netzwerken zu sammeln und an sich zu binden, sodass sie zumindest nicht verhungern. Wozu also sich aufregen? Unsere flammenden Genies werden sicherlich auch ohne Fördergelder der USAID zurechtkommen.

Doch nein, unsere Flüchtlinge glauben aus irgendwelchen Gründen nicht an das eigene Genie. Sie ahnen, dass ohne US-amerikanische Gelder ihre groß angelegten Pläne zunichtegemacht werden. Die Videoaufrufe sind künstlich hochgetrieben, die Abos gekauft, alles, was sie sagen, ist für die Menschen im Grunde uninteressant. Was tun? Sicher gibt es einige Optionen.

Einige ausländische Agenten greifen zu Feeganismus – der Konsum von Lebensmitteln aus Abfällen ist ökologisch wertvoll und wird von der Gesellschaft begrüßt. Andere ziehen eine Erwerbstätigkeit auf der Plattform OnlyFans in Betracht – eine fragwürdige, aber auch interessante Option.

Bisher ist die Tätigkeit der USAID für 90 Tage eingestellt. Was mit der Agentur weiter passiert, ist eine offene Frage. Schon jetzt merken Musks Prüfer an, dass Mitarbeiter der Agentur seit Jahren zum gleichen einfachen Schema griffen. Erst erhöhten sie den Umfang der Fördermittel, danach bezahlten sie gute Bekannte und erhielten mindestens die Hälfte des Geldes als Bestechung zurück. Die wurde von der Ukraine bis Afghanistan überall praktiziert. Geschäftsleute wie Musk und Donald Trump sind es dagegen gewohnt, solche Schemen unerbittlich zu bekämpfen. Die USAID könnte also gänzlich geschlossen werden.

Zum Schluss einige Worte an unsere Mitbürger, die Informationen von USAID-finanzierten Agenten gedankenlos wiederkäuten. Bürger, haltet euch bitte an Informationshygiene. Wascht vor dem Essen die Hände und lest vor dem Mittagessen keine ausländischen Agenten. Tut es auch nach dem Mittagessen nicht: Sie belügen euch, bedienen die Interessen von Feinden unseres Landes und nutzen euch schamlos aus. Eure besten Vorhaben und Träume sind nur Nahrung für diese fetten Hamster, die sich an euren Illusionen bereichern. Seid klüger, Bürger, lasst euch nicht betrügen.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 4. Februar.


Mehr zum Thema: Trump dreht Geldhahn zu – "Freie ukrainische Zivilgesellschaft" bricht zusammen


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08.02.2025

DeepSeek ruiniert US-Investitionen: KI eröffnet ihren eigenen Kalten Krieg

freedert.online, vom 7 Feb. 2025 20:56 Uhr

Die KI-Blase ist am Platzen, prognostizieren Experten. Schuld daran ist das chinesische KI-Modell DeepSeek, das die US-amerikanischen IT-Giganten mit einem Schlag überholt und einen technologischen Kalten Krieg ausgelöst hat.


DeepSeek ruiniert US-Investitionen: KI eröffnet ihren eigenen Kalten Krieg

Quelle: Sputnik © RIA Nowosti


Symbolbild


Ein weiterer riesiger Schritt wurde gerade getan, um den technologischen "Eisernen Vorhang" über der Welt zu senken, schreibt Anna Sytnik, Generaldirektorin von ANO Kolaboratoria, in einer Kolumne für die Zeitung Wsgljad. Ihrer Meinung nach werden sich die Spielregeln auf dem KI-Markt bald ändern und die Blase der künstlichen Intelligenz wird platzen. Es werden zwei konkurrierende unabhängige KI-Ökosysteme in der Welt entstehen. Wie im Falle des Kalten Krieges könnte der KI-Wettlauf "zur Entstehung konkurrierender Regionen führen, die von unterschiedlichen Standards für künstliche Intelligenz beherrscht werden", so die Expertin. Dabei werden sich verschiedene Weltregionen den konkurrierenden Technologien anschließen. So könnten beispielsweise die BRICS+-Länder chinesische Technologien unterstützen, während der Kollektive Westen US-amerikanische Lösungen befürworten könnte. Anna Sytnik erklärt:

"Die Spaltung der KI-Welt wurde durch die Reaktion in den USA auf DeepSeek-R1, das von einem kleinen chinesischen Unternehmen [etwa 200 Mitarbeiter] mit einem geringeren Budget als eines der Meta-Teams entwickelt wurde, erheblich beschleunigt. Das Wichtigste, was das Unternehmen tat, war, die in den USA aufgestellten Regeln der Branche zu ignorieren. Deshalb löste die Nachricht im Westen Chaos, allgemeine Irritation und Bewunderung aus. Es stellte sich heraus, dass das chinesische Modell, das argumentieren kann, eine vergleichbare Leistung aufweist wie der Weltmarktführer, das US-amerikanische o1-Modell von OpenAI."

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Bemerkenswert ist, dass das chinesische Modell mit weniger Rechenressourcen und zu geringeren Kosten trainiert wurde als seine Konkurrenten. "Früher dachte man, das Training großer Sprachmodelle sei ein Luxus. OpenAI, Anthropic und andere IT-Giganten gaben dafür hunderte Millionen US-Dollar aus", so die Expertin. Das Ganze ist für die westliche Welt schockierend gewesen.

Außerdem ist DeepSeek-R1 ein Open-Source-System ‒ jeder kann das Modell auf seinen Computer herunterladen und es dann ohne Internetverbindung nutzen. Damit hebt sich das System deutlich von seinen amerikanischen Konkurrenten ab. Hinzu kommt, dass die chinesische Anwendung extrem benutzerfreundlich ist. Die Chinesen haben also plötzlich die Amerikaner überholt, und das auf eine offensiv elegante Art und Weise. Die Expertin fasst zusammen:

"Die Blase der KI-Industrie ist geplatzt. Jetzt werden sich alle auf neue Bedingungen einstellen, die Spielregeln werden sich ändern. DeepSeek hat die enormen Investitionen amerikanischer Unternehmen in KI infrage gestellt. Ausnahmsweise werden nicht die chinesischen Wissenschaftler mit den westlichen Forschern gleichziehen, sondern umgekehrt. Mark Zuckerberg hat bereits einen 'Notfallstab' von Ingenieuren eingerichtet, um herauszufinden, wie ein kleines chinesisches Unternehmen eine bahnbrechende KI-Technologie auf den Markt bringen konnte. Sie werden sich das Know-how von DeepSeek zu eigen machen, um die Kosten für Training und Betrieb zu senken."

Mehr zum Thema ‒ Chinas KI-Sensation: Wer steckt hinter DeepSeek?


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08.02.2025

Elon Musk: USA "werden im nächsten Krieg eine sehr schmerzhafte Niederlage einstecken"

freedert.online, 7 Feb. 2025 20:25 Uhr

Der Tech-Milliardär hat davor gewarnt, dass die USA in künftigen Kriegen schwere Niederlagen erleiden könnten, wenn überholte Waffenprogramme nicht umgehend reformiert werden. Die Zeichen stehen unverändert auf Stärkung des Rüstungssektors, nicht auf Abrüstung. Bloß soll der Einsatz der staatlichen Mittel weniger verschwenderisch erfolgen.


Screenshot_2025_02_08_at_15_10_02_Elon_Musk_USA_werden_im_n_chsten_Krieg_eine_sehr_schmerzhafte_Niederlage_einstecken_RT_DEQuelle: Gettyimages.ru © Brandon Bell/Getty Images  (Screenshot)


Donald Trump und Elon Musk beobachten am 19. November 2024 bei SpaceX in Brownsville/Texas den sechsten Teststart des Raumschiffs Starship.


Die USA riskieren eine schwere Niederlage im nächsten Krieg des Landes, wenn sie ihre in die Jahre gekommenen Rüstungsprogramme nicht dringend reformieren, warnte Elon Musk in einer schonungslosen Einschätzung der militärischen Fähigkeiten des nordamerikanischen Staates.

Musk, dem X gehört und der an der Spitze von SpaceX und Tesla steht, wurde zum "besonderen Regierungsangestellten" ernannt, um das Department of Government Efficiency (DOGE) unter US-Präsident Donald Trump zu leiten. Damit zählt der Milliardär nun zu den wichtigsten Beratern des Präsidenten.

"Die US-Rüstungsprogramme müssen komplett überarbeitet werden. Die aktuelle Strategie besteht darin, eine geringe Anzahl an Waffen zu einem hohen Preis herzustellen, um den Krieg von gestern zu führen. Wenn nicht sofort drastische Änderungen vorgenommen werden, werden die USA den nächsten Krieg sehr verlustreich verlieren", schrieb Musk auf X.

Der Milliardär tritt seit Langem ein lautstarker Kritiker der Ineffizienz im US-Verteidigungssektor auf und ist der Ansicht, dass übermäßige Bürokratie und veraltete Militärstrategien die nationale Sicherheit der USA untergraben würden.

Die neu geschaffene Behörde DOGE unter der Leitung von Musk hat aktiv damit begonnen, die Abläufe auf Bundesebene zu optimieren, auch im Verteidigungsbereich. Das Rüstungsunternehmen General Atomics Aeronautical Systems, das unter anderem die Predator-Drohnen produziert, hat DOGE aufgefordert, das Auftragsvergabesystem des Pentagon zu reformieren. Das Unternehmen bezeichnete das derzeitige Verfahren als zu langsam und bürokratisch, um "Bedrohungen" durch Länder wie China oder den Iran entgegenzuwirken.


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L3Harris Technologies, ebenfalls ein bedeutender Auftragnehmer im Verteidigungsbereich, hat seinerseits dem DOGE Empfehlungen zur Verbesserung des Beschaffungswesens für Rüstungsgüter vorgelegt. Dazu gehören bezeichnenderweise die Abschaffung redundanter Standards in der Buchhaltung und die Einrichtung einer zentralen Vertragsabteilung innerhalb des Verteidigungsministeriums, die für die Verwaltung gemeinsamer Beschaffungsprogramme zuständig wäre.

Das DOGE hat bereits innerhalb der ersten 80 Stunden nach seiner Gründung Regierungsaufträge im Wert von etwa 420 Millionen US-Dollar gekündigt und damit erste Schritte in Richtung des ehrgeizigen Ziels unternommen, die Bundesausgaben um zwei Billionen US-Dollar zu senken.

Musks Kritik bezog sich auch auf bestimmte Programme im Rüstungsbereich. So äußerte er sich besonders vernichtend über das F-35-Kampfjet-Programm, das er als "sh*t design" (wörtlich: "Scheißdesign") bezeichnete, und sprach sich für eine Verlagerung hin zu unbemannten Systemen aus, die sich seiner Meinung nach im modernen Kriegsgeschehen als effektiver und wirtschaftlicher erweisen würden.

In einer Rede an der United States Military Academy in West Point, New York im Februar hatte Musk die umwälzende Wirkung von Drohnen und künstlicher Intelligenz (KI) auf die Kriegsführung betont und den Ukraine-Konflikt als Paradebeispiel dafür genannt.

"Der aktuelle Krieg in der Ukraine ist bereits in hohem Maße ein Drohnenkrieg", bemerkte Musk. "Wenn es zu einem großen Krieg kommt, wird es sich sehr wahrscheinlich um einen Drohnenkrieg handeln."

Musk forderte höhere Investitionen in die Drohnenproduktion und eine deutliche Beschleunigung der Fertigung und warnte vor den Gefahren, sich auf vergangene Konflikte statt auf zukünftige vorzubereiten. "Die Länder sind so ziemlich darauf vorbereitet, den letzten Krieg zu führen, nicht den nächsten", warnte Musk.


Mehr zum Thema – "Verschwendung in Millionenhöhe" – Trump kündigt Medienverträge


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/nordamerika/236121-elon-musk-usa-werden-im-naechsten-krieg-eine-sehr-schmerzhafte-niederlage-einstecken


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08.02.2025

Alexander Dill zu Vermeidung zukünftiger Konflikte

aus e-mail von Willi Rester, 8. Februar 2025, 12:32 Uhr


Mir sagt der UN- und Wirtschaftsexperte Alexander Dill nichts, aber sein

Ansatz für eine nachhaltige Nachkriegsordnung beinhaltet einige

interessante Aspekte. Gruß, Willi


https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/wirtschaftliche-vernunft-statt-aufr%C3%BCstung-un-experte-erkl%C3%A4rt-wie-europa-putin-wirklich-abschrecken-kann/ar-AA1yBsx3



FOCUS online


Wirtschaftliche Vernunft statt Aufrüstung - UN-Experte erklärt, wie

Europa Putin wirklich abschrecken kann

Artikel von Von FOCUS-online-Gastautor Alexander Dill • 19 Std. • 3

Minuten Lesezeit

Die geopolitischen Spannungen in Europa nehmen zu, und die Frage nach

Russlands nächsten Schritten steht im Raum. UN- und Wirtschaftsexperte

Alexander Dill setzt auf die wirtschaftliche Vernunft in Russland und

der EU, um zukünftige Konflikte zu vermeiden.


Wie realistisch ist es, dass Russland in den nächsten zwei bis drei

Jahren weitere Ziele in Europa angreifen könnte?

Die Einschätzung, dass Russland in den nächsten zwei bis drei Jahren

weitere Ziele in Europa angreifen könnte, hängt stark von den

geopolitischen Entwicklungen und der internationalen Diplomatie ab.

Horst Teltschik, ehemaliger Berater von Helmut Kohl und Ex-Chef der

Münchner Sicherheitskonferenz, hat die NATO-Osterweiterung bereits 2019

als „verdammt gefährliches Spiel“ bezeichnet.


Tatsächlich sind Russland und Belarus geographisch Teil Europas. Es ist

daher anzunehmen, dass Russland nicht unbedingt das Baltikum oder Polen

ins Visier nehmen wird, solange die EU sich nicht in innenpolitische

Konflikte weiterer Länder im russischen Kulturkreis wie Belarus,

Serbien, Georgien und Moldawien einmischt. Insbesondere Polen, das sein

gesamtes Öl aus Russland bezieht, scheint vorerst sicher zu sein.

Letztendlich hängt die Realität jedoch von vielen Faktoren ab und kann

sich schnell ändern.


Wie kann ein starkes Europa Russland davon überzeugen, dass sich ein

Angriff nicht lohnt?

Ein wirtschaftlich starkes Europa kann Russland davon überzeugen, dass

sich ein Angriff nicht lohnt, indem es das erfolgreiche Modell der EU -

mit dem Euro, Schengen und Niederlassungsfreiheit - auf Russland und die

Staaten im russischen Einflussbereich ausdehnt.  Dort warten 180

Millionen Menschen darauf, an Frieden und Wohlstand in Europa

teilzunehmen. Die derzeit schwächelnde europäische Wirtschaft könnte von

den Märkten und Fachkräften, den Rohstoffen und Touristen dieser Region

profitieren. Ein erster Schritt könnte die Beendigung der Sanktionen

gegen Belarus und Russland sein. Dies würde von einer politischen

Konfrontation zu einem wirtschaftlichen Anreiz führen: Russen und

Ukrainer würden es vorziehen, ihre Zeit in einem Hofbräuhaus oder im

Oberpollinger zu verbringen, anstatt in einem sinnlosen Krieg ihr Leben

zu riskieren.


Wie hat der Ukrainekrieg die militärischen Kapazitäten Russlands

beeinflusst und wie könnte dies ihre zukünftigen Aktionen beeinflussen?

Der vom Westen unterstützte Ukrainekrieg hat in Russland fast zu einer

Verdopplung der Verteidigungsausgaben geführt. Russland wird seine

militärischen Kapazitäten immer der empfundenen Bedrohungslage anpassen.

Während der NATO-Osterweiterung ab dem Jahre 2000 erhöhten sie sich.

Selbst nach den Angriffen der ukrainischen Armee auf den abtrünnigen

Donbass senkte Russland dagegen 2014 sein Verteidigungsbudget. Es wurde

erst 2022 und 2023 wieder erhöht.


Da Russland mit einer Staatsverschuldung von nur 13 Prozent des BIP der

am niedrigsten verschuldete europäische Staat ist und die militärischen

Kapazitäten fast vollständig in Rubel bezahlt werden können. kann eine

wirtschaftliche und militärischen Konfrontation mit Russland den

Ukrainekrieg nur negativ negativ beeinflussen. 2014 nämlich hat die

Ukraine nur die Krim verloren. 2025 etwa 20 Prozent ihres Staatsgebietes.


Welche Maßnahmen sollten von der NATO ergriffen werden, um sich auf

mögliche russische Aggressionen vorzubereiten?

Die Frage nach den Maßnahmen, die die NATO ergreifen sollte, um sich auf

mögliche russische Aggressionen vorzubereiten, erfordert eine

sorgfältige Betrachtung der Fakten. Die weit verbreitete Annahme, dass

erhöhte Rüstungsausgaben und eine Ausweitung der NATO zu mehr Sicherheit

führen, wird durch OECD-Daten in Frage gestellt.


Vor dem Kriegsbeginn hat die OECD 2021 den Anteil der Militärforschung

an den gesamten staatlichen Forschungsausgaben berechnet. Die Ergebnisse

zeigten, dass die Sicherheit für alle zehn Länder mit den höchsten

Ausgaben für Militärforschung - darunter Israel, Ukraine und Russland,

aber auch Taiwan und Nordkorea - seit 2021 abgenommen hat.


Nach dem erfolglosen Krieg in der Ukraine sollte die NATO daher eher auf

Abrüstung und diplomatische Maßnahmen setzen. Institutionen wie der

NATO-Russland-Rat und die OSZE könnten hierbei eine wichtige Rolle spielen.


Eine über 2000 Kilometer lange Sperrmauer von Finnland bis nach

Bulgarien wäre nicht nur politisch problematisch, sondern könnte auch

erhebliche wirtschaftliche Schäden für die EU verursachen. Darüber

hinaus ist zu bedenken, dass die Waffenindustrie weitgehend unproduktiv

ist, da sie vollständig aus Steuermitteln finanziert wird und häufig

zusätzliche Schulden verursacht.


Daher sollte die NATO bestrebt sein, ihre Aufgaben mit geringeren Kosten

zu erfüllen. Dies könnte durch eine stärkere Konzentration auf

Diplomatie und Abrüstung erreicht werden. Frieden führt nämlich zur

Senkung der Opportunitätskosten, die in allen beteiligten Staaten die

Haushalte sprengen, in denen die Budgets für Start-Ups, Bildung,

Gesundheit und Infrastruktur fehlen.

--


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.02.2025

NZZ zur Geschichte von Gaza

aus e-mail von Willi Rester, 8. Februar 2025, 12:24 Uhr


https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/wie-das-k%C3%BCstengebiet-von-gaza-zu-einem-streifen-wurde-und-weshalb-daraus-keine-trump-riviera-wird/ar-AA1yDiZI


Neue Zürcher Zeitung Deutschland


Wie das Küstengebiet von Gaza zu einem «Streifen» wurde – und weshalb es

keine Trump-Riviera sein kann

Artikel von Andreas Ernst • 6 Std. • 5 Minuten Lesezeit


2,2 Millionen Palästinenser verlassen den zerstörten Gazastreifen.

Amerika nimmt das Gebiet in Obhut, lässt die Trümmer wegräumen und baut

eine luxuriöse Riviera an der Südküste des Mittelmeers. Einen Ort für

Wohlhabende aus aller Welt. Präsident Trumps Vision wirkt nicht nur auf

den ersten Blick verrückt.

Der zweite Blick in die Geschichte Gazas zeigt: Diese historische

Landschaft war die längste Zeit kein isolierter, überbevölkerter

Uferabschnitt, sondern ein wichtiger Handelsplatz. Und in der zweiten

Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Gazastreifen durch Krisen und

Kriege zu einem zentralen Bezugspunkt des palästinensischen

Nationalismus. Er ist so etwas wie das «Rütli» der Palästinenser. Sie

werden es nie freiwillig aufgeben.


In einem wesentlichen Punkt hat Präsident Trump freilich recht. Um

dieses Gebiet zu entmilitarisieren und aus der Fuchtel der Hamas zu

befreien, muss ein Plan zum Wiederaufbau her. Aber er kann nicht ohne,

sondern nur mit den Palästinensern funktionieren.


Angenehmes Klima, freundliche Bewohner

Bevor diese Region zum «Streifen» wurde, war sie lange eine strategisch

bedeutende Verbindung für den Handel zwischen Ägypten und der Levante.

Von Reisenden wurde sie geschätzt wegen ihrer Karawansereien und der

kühlen Oase, des Wadis Gaza, wie der französische Historiker Jean-Pierre

Filiu schreibt. Im 12. Jahrhundert v. Chr. dehnte sich ein Städtebund

von Gaza nach Norden ins Gebiet des heutigen Israel. Die dort ansässigen

Philister gerieten immer wieder in Konflikt mit jüdischen Stämmen.

Darauf nimmt die biblische Geschichte von David und Goliath Bezug.



Im 4. Jahrhundert v. Chr. war Gaza Schauplatz einer Belagerung durch

Alexander den Grossen. Sowohl der Mazedonier als auch die

eingeschlossenen Perser gruben – wie später die Hamas – Tunnel in den

lockeren Boden, um den Gegner zu überlisten. Immer wieder wechselte das

Gebiet die Hand: Es kamen und gingen Mamluken, Mongolen und Kreuzfahrer.


Zu Beginn des 16. Jahrhunderts schliesslich wurde das Gebiet Palästina

dem Osmanischen Reich einverleibt. Es folgte eine Zeit der Blüte.

Europäische Reiseschriftsteller lobten das angenehme Klima an der Küste,

die Flora und die gastfreundlichen Bewohner.


Die Vorgeschichte zur Gegenwart, die symbolische Aufladung Gazas zum

«Piemont» des palästinensischen Nationalismus beginnt vierhundert Jahre

später mit der Niederlage der Türken im Ersten Weltkrieg.


Der Völkerbund übergab 1922 Grossbritannien die Vollmacht zur Verwaltung

Palästinas. Es ist ein Land, in dem der Konkurrenzkampf bereits begonnen

hat: zwischen dem Zionismus der einwandernden Juden und dem

Nationalismus der ansässigen Palästinenser. Gaza selber ist davon

vorerst wenig betroffen. In Jaffa aber kommt es zu Beginn der 1920er

Jahre erstmals zu Ausschreitungen gegen Juden.



Zwischen 1936 und 1939 wird Gaza erstmals zum Zentrum der

palästinensischen Nationalbewegung, als die arabische Bevölkerung gegen

die britische Mandatsmacht aufsteht. Mit der Gründung Israels 1948

verändert sich dann alles. Ihr ging der Teilungsplan der Uno voraus, der

die Ansprüche der palästinensischen und der jüdischen Nationalbewegung

hätte versöhnen sollen. Gaza war dem palästinensischen Teil zugeschlagen

worden.



Doch der Plan scheitert: Die Palästinenser und die arabischen Staaten

lehnen ihn ab. Kaum hat David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 die

Unabhängigkeit Israels erklärt, greifen die Araber an. Ägypten besetzt

Gaza-Stadt, seine Truppen stossen dreissig Kilometer nach Norden vor,

bevor sie von der israelischen Armee gestoppt werden.


Auch sonst erweist sich die arabische Allianz den israelischen Truppen

als unterlegen. Schon im Januar 1949 steht der Sieg des jungen Staats

fest. Aber nicht nur die feindlichen Armeen sind geschlagen. Über 700

000 Palästinenserinnen und Palästinenser sind vertrieben worden oder vor

den Kämpfen geflüchtet. Im palästinensischen Gedächtnis heisst das

kollektive Trauma «Nakba», Katastrophe.


Mit dem Waffenstillstand zwischen Israel und Ägypten 1949 wird jener

Gazastreifen Realität, den wir kennen. Ein dicht besiedeltes,

unterentwickeltes Gebiet, das neben den 80 000 Bewohnern auf einen

Schlag 200 000 Flüchtlinge aufnehmen muss: ein Streifen Land,

eingezwängt zwischen Meer und Wüste und abgeschnitten von dem, was einst

Palästina war und jetzt Israel heisst.


Die Lage der Bevölkerung ist katastrophal, es fehlen Infrastruktur und

die Versorgung mit Lebensmitteln, die Kindersterblichkeit nimmt mit

jeder Woche zu. Ägypten, die Besetzungsmacht, ist überfordert oder

gleichgültig. So schafft die Uno ein eigenes Hilfswerk für die

Palästinenser (die spätere UNRWA). Zudem entscheidet die

Vollversammlung, dass alle Vertriebenen und ihre Nachkommen das Recht

auf Rückkehr haben.


Ben-Gurion ist klar, dass hier ein Krisenherd entsteht. Er schlägt noch

im gleichen Jahr einen Handel vor: Gaza soll von Israel annektiert

werden, dafür dürfen 100 000 Vertriebene in ihre Häuser zurückkehren. In

Israel wird er scharf kritisiert, die arabischen Staaten lehnen ab. Was

Ben-Gurion befürchtet, tritt ein: Gaza wird zum «Inkubator des

palästinensischen Nationalismus», wie Filiu es ausdrückt.



Angriff und Vergeltung – das Muster etabliert sich

In den 1950er Jahren beginnen Freischärler, sogenannte «Fedayin», mit

Unterstützung Ägyptens zivile und militärische Ziele in Israel

anzugreifen. Die israelische Armee schlägt mit harten

Vergeltungsschlägen zurück, die oft ein Mehrfaches an Opfern fordern.


Damit ist ein blutiges Muster etabliert. Es erreicht siebzig Jahre

später den Höhepunkt: mit der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober 2023

und dem darauffolgenden israelischen Zerstörungskrieg. Es ist auch kein

Zufall, dass es geflüchtete Fedayin aus Gaza sind, die Ende der 1950er

Jahre in Kuwait die PLO gründen.


Nach dem Triumph des Sechs-Tage-Krieges besetzt Israel 1967 den

Gazastreifen, und jüdische Siedler nehmen etwa einen Fünftel des Landes

in Besitz. Eine vier Jahre lang schwelende palästinensische Revolte

schlägt General Ariel Sharon schliesslich nieder.


Die Wut und Aussichtslosigkeit im Küstenstreifen, der mit der jüdischen

Besiedlung noch beengter wurde, macht sich 1987 in der ersten Intifada

Luft. Der Funke entzündet sich in einem Flüchtlingslager und springt von

dort auf das Westjordanland über. Arafat akzeptiert nach dem Abflauen

der Kämpfe erstmals die Zweistaatenlösung.


Darauf hat sein Gegenspieler in Gaza nur gewartet. Der Anführer der

Muslimbrüder, Scheich Yassin, wirft ihm sofort Verrat an der Befreiung

Palästinas vor und gründet die Hamas. Der palästinensische Widerstand

ist jetzt auch islamistisch.


Ministerpräsident Netanyahu, 1996 zum ersten Mal im Amt, spielt seither

die beiden Bewegungen geschickt gegeneinander aus und verfolgt seit

Jahren erfolgreich das Ziel, eine Zweistaatenlösung zu verhindern.


Der Friedensprozess schläft nach dem Scheitern der Osloer Verträge von

1993 ein. Die radikale Hamas erhält Zulauf. Arafats Palästinenserbehörde

erscheint vielen Jungen als schwach und korrupt. Nach einem provokativen

Besuch des Oppositionsführers Ariel Sharon auf dem Tempelberg lanciert

die Hamas eine rücksichtslose Terrorkampagne in Israel. Die zweite

Intifada bricht aus. Nach ihrem Ende 2005 setzt Sharon, inzwischen

Ministerpräsident, den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen durch. Die

Hamas erklärt sich umgehend zum Sieger und gewinnt ein Jahr später die

Wahlen.


Seither ist Gaza unter der eisernen Kontrolle der Hamas, die Hunderte

von politischen Rivalen aus dem Weg räumt. Die USA und die EU

boykottieren die Bewegung und setzen sie auf ihre Terrorlisten. Israel

schnürt das Gebiet ab und reduziert mit periodischen Luftangriffen die

militärische Bedrohung aus dem Gazastreifen. «Rasenmähen» nennen die

Experten diese Taktik. Es scheint, wie Filiu schreibt, als ob die 2,2

Millionen Palästinenser aus der demografischen Gleichung zwischen der

jüdischen und der palästinensischen Bevölkerung verschwunden seien. Bis

zum 7. Oktober 2023.


Jean-Pierre Filiu, L’Histoire de Gaza, Hachette Pluriel Reference 2015.

600 S.


--

Rester Willi


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08.02.2025

General a.D. Harald Kujat spricht zum Thema Nato und Russland

youtube.com, 04.02.2025, Evangelische Akademie Abt Jerusalem

General a.D. Harald Kujat spricht zum Thema Nato und Russland

Der Krieg in der Ukraine geht in den dritten Winter. Ein Ende ist nicht in Sicht. Tausende wurden auf beiden Seiten getötet oder verletzt, Millionen sind auf der Flucht. Zugleich erleben wir eine immer gefährlichere Polarisierung zwischen den Atommächten NATO und Russland, befeuert von milliardenschweren Waffenlieferungen. 2026 sollen US-Hyperschallraketen in Deutschland stationiert werden. Ist all dies alternativlos? Kann man mit Russland wirklich nicht verhandeln? General a.D. Harald Kujat hat mit dem Erfahrungsschatz eines Militärs seines Ranges ein immenses Hintergrundwissen zur sich verändernden globalen Situation. Er war Generalinspekteur der Bundeswehr und stand danach militärisch auch an der Spitze von NATO, NATO-Russland-Rat und NATO-Ukraine-Kommission. Do 23.01.2025, 19:00 Uhr - 21:00 Uhr Leitung: Kerstin Vogt, Akademiedirektorin Dr. Uwe Meier, Mitglied im Konvent


Referent: General a.D. Harald Kujat Moderation: Christoph Krämer


Erwähnte Personen1 Person

Harald Kujat








Info: Dauer https://www.youtube.com/watch?v=v9pxosQz_2I Dauer 1:27:18 h


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08.02.2025

Michael von der Schulenburg (BSW): Ukrainekrieg im Wahlkampf völlig verdrängt

berliner-zeitung.de, 08.02.2025 aktualisiert am 08.02.2025 - 13:36 Uhr, Ein Gastbeitrag. Michael von der Schulenburg


Keine drei Wochen bis zur Bundestagswahl: Der Ukrainekrieg wird völlig verdrängt

Der BSW-Europaabgeordnete Michael von der Schulenburg kritisiert das Schweigen der „etablierten“ Parteien zum Ukrainekrieg.


Werden Sie das Ende des Krieges unter sich ausmachen: Donald Trump und Wladimir Putin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz 2018.Valery Sharifulin/imago


Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen sind Schicksalsfragen für Deutschland, die die politische, sicherheitspolitische, wirtschaftliche und soziale Zukunft dieses Landes für lange Zeit negativ bestimmen werden. Es ist der größte Krieg auf europäischen Boden seit dem Zweiten Weltkrieg, der uns in den letzten Monaten einer nuklearen Katastrophe gefährlich nahegebracht hatte.

Dieser Krieg ist nun verloren, die Ukraine ist sein Blutopfer, und die EU-Länder, allen voran Deutschland, sind die Verlierer. Dass es so gekommen ist, daran tragen auch die Parteien SPD, CDU/CSU, Grüne und FDP sowie die etablierten deutschen Medien eine schwere Schuld.

Gerade deshalb scheint der Ukrainekrieg im Bundestagswahlkampf fast völlig aus der öffentlichen Debatte verschwunden zu sein. Auch werden Deutschlands Aufrüstungsanstrengungen und die Versuche, das Land „kriegstüchtig“ zu machen, kaum noch angesprochen. Von der geplanten Aufstellung von US-Raketensystemen kein Wort. Auf den Wahlplakaten der etablierten Parteien steht nichts zum Krieg und zu Kriegsvorbereitungen. In den etablierten Medien gibt es kaum Berichte, die umfassend über die desaströse militärische und politische Lage in der Ukraine berichten. Auch die wahren Konsequenzen der Wahl von Präsident Trump für die Ukraine werden weitgehend verschwiegen.


Ukrainische Soldaten im Oblast DonezkMadeleine Kelly/imago


Kompromisslos in den Niedergang

Und das gerade jetzt, da der Krieg sich in seiner entscheidenden – und wohl auch blutigsten – Phase befindet. Militärisch dürfte die ukrainische Armee kurz vor einem Zusammenbruch stehen, und zu befürchten ist, dass dieser einen politischen Zusammenbruch des Landes nach sich zieht.

Seit drei Jahren beteiligt sich Deutschland als zweitgrößter Waffenlieferant an diesem Krieg. Es ist die kompromisslose Kriegspolitik der deutschen Parteien, die bis heute an einen Sieg über Russland zu glauben vorgeben und die – sieht man von einem ergebnislosen Telefongespräch des Bundeskanzlers ab – eine Verhandlungslösung immer noch ablehnen.

Mit der Verdrängung des Ukrainekrieges aus der öffentlichen Debatte entziehen sich die etablierten Parteien ihrer Verantwortung. Nun soll all das bei den Bundestagswahlen keine Rolle spielen, bei all dem Blut, dass in diesem Krieg vergossen wurde? Für diese Gefühlslosigkeit wird Deutschland noch einen hohen Preis zahlen.


Nun werden ein amerikanischer und ein russischer Präsident über eine Friedenslösung verhandeln. Die Verhandlungen haben bereits begonnen, und es soll schon in wenigen Wochen zu einem persönlichen Treffen zwischen Trump und Putin kommen. Entscheidend wird sein, dass die Amerikaner inzwischen jedes Interesse an der Ukraine verloren haben; ihre Ziele haben sich auf den Kauf Grönlands und die Wiederbesetzung des Panamakanals verschoben. Eine schnelle Lösung des Ukrainekrieges wird russischen Interessen entgegenkommen, wobei die Interessen der Ukraine weitgehend unbeachtet bleiben.

Selenskyj über US-Hilfe für Ukraine: „Ich weiß nicht, wohin das ganze Geld geflossen ist“

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Geopolitik

04.02.2025


Ukrainekrieg: USA stellen Trumps Friedensplan nächste Woche in Deutschland vor - Bericht

Ukrainekrieg: USA stellen Trumps Friedensplan nächste Woche in Deutschland vor

News

06.02.2025


Keiner der beiden Präsidenten hegt Sympathien für die EU und insbesondere nicht für Deutschland. Warum auch – die deutsche und die EU-Politik unterliegen weiterhin einer Realitätsverweigerung. Haben nicht unsere politischen Eliten Putin und Trump mit der für sie so typischen moralischen Überheblichkeit bedacht? So werden weder Deutschland noch die EU bei diesen Verhandlungen mitreden – und das, obwohl sich der Krieg auf europäischem Boden abspielt und die jetzt zu treffenden Entscheidungen schwere Folgen für Deutschlands und Europas Zukunft haben werden.

Selenskyi spricht via Videoübertragung im EU-Parlament.

Selenskyi spricht via Videoübertragung im EU-Parlament.Nicolas Landemard/imago


Beispielsweise werden die EU und insbesondere Deutschland für die enormen Kosten des Wiederaufbaus der Ukraine aufkommen müssen. Wenn es Ursula von der Leyen noch gelingt, die Ukraine im Schnellverfahren in die EU aufzunehmen, könnte sich der Gesamtpreis auf eine Billion Euro addieren.

Ob solch astronomische Summen einer in sich zusammenfallenden und entvölkerten Ukraine überhaupt helfen, bleibt höchst fragwürdig. Uns Deutschen hingegen könnte es das wirtschaftliche Genick brechen, vor allem, wenn uns der Zugang zu den für die Erholung unserer Wirtschaft so wichtigen Rohstoffen und Märkten im Osten nach einem amerikanisch-russischen Friedensabschluss verwehrt bliebe.


Flucht in Kriegsfantasien

Mit der Niederlage im Ukrainekrieg vor Augen scheinen SPD, CDU/CSU, Grüne und FDP die Flucht in weitere Kriegsfantasien anzutreten: Putin wolle demnächst die NATO angreifen, und falls wir nicht massiv aufrüsteten, stehe er bald am Brandenburger Tor. Damit soll gerechtfertigt werden, hunderte Milliarden Euro in die deutsche Aufrüstung zu stecken, finanziert durch den Abbau von Sozialleistungen.


Boris Pistorius im Gespräch mit Friedrich MerzIPON/imago


So fällt den etablierten Parteien nichts anderes ein, als an ihrem Russland-Feindbild und den ideologisch-moralistischen „Narrativen“ von einer Freiheit, die zu verteidigen sei, festzuhalten – obwohl derartigen Feindbildern längst die Luft ausgegangen ist. Während wir in Deutschland gebetsmühlenhaft von einem nicht-provozierten Angriffskrieg Putins reden, macht Trump inzwischen seinen Vorgänger Joe Biden für den Krieg verantwortlich und beschuldigt Zelensky, den russischen Angriff provoziert zu haben.

Während es bei uns heißt, Putins angeblicher Imperialismus habe den Krieg verursacht, spricht Trump aus, was wir schon immer wussten: Es war die von Biden und den amerikanischen Neocons vorangetriebene Nato-Erweiterung um die Ukraine, die zu dem Krieg geführt hat. Trump setzt noch einen drauf: Er könne „Putin sogar verstehen“. In Deutschland würde man dafür seinen Job verlieren.

Die neue US-Regierung spricht auch nicht von einem bevorstehenden russischen Angriffskrieg. Bereits im letzten Jahr stellten die sieben US-Geheimdienste in einem gemeinsamen Bericht fest, dass ein russischer Angriff auf ein Nato-Land mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen sei.


Nibelungentreue deutsche Vasallen

Was nun? Dem nibelungentreuen deutschen Vasallen ist der Herr und Meister abhandengekommen, und zwar ausgerechnet vor der Bundestagswahl. Also werden der verlorene Ukrainekrieg und die massiven Aufrüstungsanstrengungen aus dem Wahlkampf herausgehalten.

Die etablierten Medien machen mit. Will man die Wahlchancen für einen Merz und Kiesewetter, einen Scholz und Pistorius, einen Habeck und eine Baerbock oder gar einen Lindner und eine Strack-Zimmermann absichern? Soll Deutschland weiterhin von Politikern regiert werden, die sich an einem Krieg mit hunderttausenden Toten beteiligen, in dem nun auch Deutschland zum Verlierer wird?


Blutopfer Ukraine: Außenminister Andrii Sybiha (l) und sein britischer Kollege David Lammy vor einem Denkmal für Gefallene in der Hauptstadt Kiew.Maxym Marusenko/imago


Dass die Medien enttäuschte Wähler in die Arme der AfD treiben und die Zukunft Deutschlands noch unberechenbarer machen, wird in Kauf genommen. Denn auch eine Weidel und ein Chrupalla werden sich als Retter nicht eignen. Abgesehen von ihrem radikal nationalistischen Flügel wollen sie die anderen Parteien noch übertrumpfen, indem sie fünf Prozent des Sozialprodukts für Aufrüstung fordern, was nur über eine neoliberale Wirtschaftspolitik, gigantische weitere Schulden und einen massiven Sozialabbau zu finanzieren wäre. Neue Abhängigkeiten von amerikanischen Oligarchen werden uns sicherlich auch nicht guttun.


Beispiel „Tagesschau“: Wie über den Ukraine-Krieg tendenziös berichtet wird

Beispiel „Tagesschau“: Wie über den Ukrainekrieg tendenziös berichtet wird

Kultur

05.02.2025


Ukraine empört: Polens Präsident warnt - Kriegsende könnte Kriminalität fördern

Internationales

04.02.2025


Den Preis für die Verantwortungslosigkeit deutscher Politiker von Merz bis Weidel und von Scholz bis Habeck zahlen dann vor allem die Rentner und Kleinverdiener, die Arbeiter und Angestellten, die Familien und unsere Kinder sowie die mittelständischen Industrien. Die Großen und Reichen verlagern ihr Kapital und wandern aus; die USA haben bereits die nötigen Anreize geschaffen.

Wenn wir retten wollen, was noch zu retten ist, muss Deutschland eine unmissverständliche Wende in allen Bereichen seiner Politik machen. Wir müssen den Weg zurück zu einer Friedenspolitik finden und endlich unsere eigenen Interessen formulieren und danach handeln. Dazu müssen wir mit unseren östlichen Nachbarn auskommen und allen voran mit Russland und China ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen und Handel treiben.

Für die Mitgliedsländer der EU sind die Brics-Staaten nicht nur strukturell und wirtschaftlich, sondern auch politisch zunehmend wichtige Partner. So entstünde eine neue geopolitische Konstellation, innerhalb derer beide Staatengemeinschaften, EU und Brics, auf eine friedliche, auf der UN-Charta aufbauende, multipolare Weltordnung ohne Militärbündnisse hinarbeiten könnten.

Zugleich müssen wir den inneren Frieden bewahren, indem soziale Gerechtigkeit zum wichtigsten Ziel unserer Politik wird. Aufrüstung und Waffenhandel, militärische Interventionen oder die Aufstellung von US-Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden helfen dabei ganz und gar nicht. Wir brauchen einen radikalen Neuanfang, und zwar dringend.

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Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/bundestagswahlkampf-der-ukrainekrieg-wird-voellig-verdraengt-li.2293493


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.02.2025

Trump und das Wenden eines Tankers

freedert.online, 7 Feb. 2025 22:28 Uhr,

Was will Trump eigentlich, wenn er geopolitische Werkzeuge wie USAID zertrümmert? Sie abschaffen oder nur durch bessere ersetzen? Das ist eine Frage, die noch schwer zu beantworten ist – aber womöglich gar nicht so dringend beantwortet werden muss.


© Calistemon, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons


Symbolbild; Rohöltanker vor einer Raffinerie in Westaustralien, November 2023


Ja, es passiert gerade eine Menge. Die neueste Meldung lautet, dass aus den Mitteln von USAID im Verlauf der letzten 15 Jahre insgesamt 270 Millionen US-Dollar an Soros-Projekte gegangen sind. In den vergangenen Tagen wurden bereits Zahlungen, sogar an US-Medien, bekannt.


Kiew stellt Ansprüche: EU soll die nicht mehr fließenden Gelder aus den USA ersetzen





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Und USAID wird nicht der einzige Brocken bleiben – US-Präsident Donald Trumps Sonderbeauftragter für die Ukraine, Keith Kellogg, hat erklärt, die ganzen Ausgaben für die Ukraine würden einer Buchprüfung unterzogen. Schließlich gibt es noch einen weiteren großen Brocken, der bisher nicht angetastet wurde: das "National Endowment for Democracy", ein weiterer Kanal, der für Beeinflussungen und Umstürze genutzt wurde (und vermutlich, wie die anderen beiden, ebenfalls für Rückflüsse in Schwarze Kassen).


Die Gründe dafür dürften weitgehend technischer Natur sein. So ist beispielsweise die Klimaerzählung als Strategie gescheitert (auch wenn das in der EU noch nicht angekommen ist). Ein entscheidendes Ziel dabei war immer, ein globales Verbot durchzusetzen, das die Länder des Globalen Südens an eigener Entwicklung hindert und ein weiteres Mal in eine Verschuldungsspirale bringt. Gleichzeitig hätte sie die Möglichkeit schaffen sollen, den Lebensstandard der breiten Massen auch in den Industrieländern zugunsten der Finanzwirtschaft abzusenken. Dass sich zuletzt mehrere Wall-Street-Banken wie J.P.Morgan aus dem Klimaprojekt zurückgezogen haben, ist ein deutliches Zeichen dieses Scheiterns.

Das Problem ist nun, dass große Teile der globalen US-Einflussstruktur auf diese und andere Erzählungen – wie LGBTQ – aufgebaut sind, aber in dem Moment, in dem das Grundkonzept gescheitert ist, keinen Wert mehr besitzen. Abgesehen davon, dass die ganze Ideologie auch in den USA selbst so weit vorangetrieben worden war, dass sie zu ernsthaften Ausfällen führte.

Unter Analytikern wird derzeit weithin diskutiert, wie ernst diese Veränderungen zu nehmen sind. Es gibt die einen, die sagen, Trumps Handlungen sind ein Versuch, das US-Imperium an eine veränderte Weltlage anzupassen. Argument dafür sind unter anderem seine Äußerungen Richtung Grönland und Kanada, die als eine Strategie gelesen werden können, den unmittelbaren eigenen Einflussbereich zu arrondieren; bei Grönland könnte es sich allerdings auch um das Ziel handeln, mehr Kontrolle in Richtung der sich entwickelnden arktischen Transportwege zu erlangen.


"Verschwendung in Millionenhöhe" – Trump kündigt Medienverträge





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Andere wiederum sagen, es handele sich nur um alten Wein in neuen Schläuchen, und das Hauptziel auch der Regierung Trump sei es, irgendwie die US-Hegemonie zu retten. Die Regimewechselmethoden würden nur die Verkleidung wechseln.

Und es ist auch schwierig, in dem sehr inszenierten Auftreten von Trump herauszufinden, was die wirkliche Absicht und was nur Theater ist. Gleich dreimal fanden sich zuletzt Abläufe, die in Wirklichkeit eher auf vorab getätigte Absprachen hindeuten als auf reale Konflikte: angefangen mit Kolumbien, fortgesetzt mit Mexiko und Kanada. In allen drei Fällen gab es zuerst eine Runde wechselseitiger Drohungen mit Zöllen, die aber bereits binnen sehr kurzer Frist durch Vereinbarungen ersetzt wurden; im Falle Kolumbiens durch die Bereitschaft, eigene Staatsbürger, die die USA abschieben wollten, wieder aufzunehmen, wenn auch nach einem Transport in eigenen, nicht US-Flugzeugen, und im Falle Mexikos und Kanadas durch die Erklärung, man werde je 10.000 Mann zusätzlich für die Grenzsicherung stellen.

Tatsächlich ist die Position beispielsweise der mexikanischen Regierung nicht so eindeutig – schließlich gibt es ganze Regionen, in denen sie faktisch die Kontrolle an die Kartelle verloren hat, ein Zustand, den die wenigsten Regierungen erfreulich finden. Man kann also annehmen, auch angesichts der zuletzt aufgezeichneten Flüge US-amerikanischer Spionagedrohnen im Golf von Mexiko, dass die Vereinbarungen zwischen der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum und Donald Trump deutlich weiter gehen als die Verlegung von 10.000 zusätzlichen mexikanischen Grenzpolizisten und Soldaten an die US-Grenze. Das wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Eines jedenfalls steht fest: In einem so kurzen Zeitraum erfolgen derartige Zusagen nicht, an keinem Ort der Welt. Alleine die Kommunikation zwischen dem zuständigen Ministerium und den betroffenen Einheiten nimmt mehr Zeit in Anspruch. Im Fall von Kolumbien, wo es nur um die Abschiebeflüge ging, wäre das noch realistisch gewesen, bezogen auf Kanada und Mexiko, jedoch war der Zeitraum viel zu kurz, als dass das, was sichtbar war und in den Medien kommuniziert wurde, auch dem entsprechen könnte, was wirklich stattgefunden hat. Scheingefechte sind also ein Teil des Trump'schen Vorgehens, und diese Fälle sind auf eine Weise inszeniert worden, dass letztlich alle Beteiligten ihr Gesicht wahren konnten, was ein interessantes Detail ist.


USAID bezahlte 6.200 Journalisten und 707 Medien aus einem Budget von mehr als 250 Millionen Dollar





USAID bezahlte 6.200 Journalisten und 707 Medien aus einem Budget von mehr als 250 Millionen Dollar





Die Frage, ob die von Außenminister Marco Rubio verkündete Akzeptanz einer multipolaren Welt, also auch der Existenz anderer Großmächte, ein Teil des Theaters oder ein Teil der wirklichen Absicht ist, ist also nicht einfach zu beantworten, und für die strategischen Ziele, denen die Zerschlagung von USAID dient, gilt dasselbe. Was objektiv feststeht, ist nur, dass die vorhandenen Instrumente (wie eben USAID) für jede andere Strategie nicht zu gebrauchen sind und daher ohnehin ersetzt werden müssen. Weil das nicht nur das Personal im Inneren dieser US-Einrichtungen betrifft, sondern ebenso ihre Kooperationspartner in vielen Ländern weltweit, ist dieser Prozess noch lange nicht beendet, auch wenn die technische Zerschlagung von USAID beeindruckend schnell ging.

Man muss dabei nur betrachten, wie lang der Zeitraum war, den die Etablierung der Klimaerzählung in Anspruch nahm – die Anfänge liegen in der Ära der Präsidentschaft von Bill Clinton, also vor einem Vierteljahrhundert. In der Zwischenzeit wurden Universitätslehrstühle geschaffen, die mit Unterstützern der Erzählung besetzt wurden, entstanden unzählige NGOs und wurden die vorhandenen Medien in diese Richtung gelenkt. Eine Abkehr davon dürfte zwar deutlich schneller möglich sein, aber mit Sicherheit einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren in Anspruch nehmen.

Außenpolitisch sind Strukturen wie USAID nur die Leinen, an denen einheimische Partner geführt werden. Weshalb selbst eine neue Struktur, die die alte unter neuen Vorgaben ersetzt, erst einmal ein Skelett ohne Muskeln ist, denn der Trick der "Soft Power" beruht schließlich darauf, willige Kollaborateure zu finden, denen nicht auf den ersten Blick anzusehen ist, dass sie an einer Leine hängen. Große Teile dieses Personals werden über Jahre hinweg herangezogen, über Stipendien, Stiftungen, Studienaufenthalte. Das alles erfolgte aber unter den alten Vorgaben, und dementsprechend dürfte es jetzt eine Menge auf LGBTQ und Klima geeichte US-Agenten geben, die sich in die kommende neue Erzählung nicht einfügen können.


Trumps Zerschlagung von USAID verspricht historischen Wandel in US-Außenpolitik





Meinung

Trumps Zerschlagung von USAID verspricht historischen Wandel in US-Außenpolitik





Was belegt, dass die Debatte, ob Trump es nun ehrlich meint mit der multipolaren Welt oder nicht, ob er nun tatsächlich den Tiefen Staat zerschlagen oder nur modernisieren will, für den Rest der Welt nur begrenzte Bedeutung besitzt, vorerst zumindest. Die Notwendigkeit für einen Kurswechsel ist objektiv, unabhängig davon, in welche Richtung der neue Kurs tatsächlich führt, und die Folgen dieses Kurswechsels sind organisatorisch. Selbst wenn Trump eine Abkehr von Unipolarismus und Exzeptionalität nur vortäuschen sollte – für den Rest der Welt, insbesondere für den Globalen Süden, entsteht auf jeden Fall zumindest vorübergehend ein größerer Spielraum, weil ein neues Gerüst zur Beeinflussung und Kontrolle nicht über Nacht entstehen kann.

Sichtbar ist das auch an der EU-Bürokratie in Brüssel, die auf Klima & Co. geeicht ist und derzeit ratlos herumsteht wie ein am Straßenrand ausgesetzter Schoßhund. Da wird in der kommenden Zeit vieles offen ausgehandelt werden müssen, was in den vergangenen Jahren im Verborgenen über all die Einflusskanäle von Stiftungen lief. Es wird deutlich ruppiger zugehen – wobei man an der Slowakei und Ungarn sehen kann, wie es aussieht, wenn die entstandenen Spielräume auch genutzt werden.

Es besteht im Grunde also keine Eile, zu einem endgültigen Schluss zu kommen, wofür Trump nun wirklich steht. Abgesehen von jenen Gegenden, in denen von vorneherein klar war, dass sich bestenfalls wenig ändert (wie Israel/Palästina), ist es wichtiger, die entstehenden Lücken zu erkennen und zu nutzen. Zumal vorerst die "Soft Power" der EU auch noch in Kollision mit dem US-Kurs gerät. Mit anderen Worten: Sicher ergibt es Sinn, den Tanker, den Trump gerade zu wenden versucht, nicht aus dem Blick zu verlieren und mit dem gebotenen Misstrauen weiterzuverfolgen. Aber ebenso wichtig ist es, wahrzunehmen, dass das Wenden eines Tankers ein langsamer und mühseliger Prozess ist, der noch einige unerwartete Möglichkeiten mit sich bringen könnte.


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     (Weißes Haus bestätigt: Axel Springers Poplitico hat Geld von US-Regierung bekommen)


Video https://rumble.com/v6i0g5v-weies-haus-besttigt-axel-springers-politico-hat-geld-von-us-regierung-bekom.html Dauer 10:45 min


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08.02.2025

Rosatom-Chef : Wachsende nukleare Risiken aufgrund des Vorgehens der Ukraine

freedert.online, vom 7 Feb. 2025 21:21 Uhr

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation, Rafael Grossi, und der Chef des russischen Atomkonzerns Rosatom, Alexei Lichatschjow, führen in Moskau Gespräche. Das letzte Mal besuchte Grossi Russland im August 2024, als er das AKW Kursk besichtigte.


Rosatom-Chef : Wachsende nukleare Risiken aufgrund des Vorgehens der UkraineQuelle: Sputnik © Ilja Pitalew


Auf dem Bild: IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi und Alexei Lichatschjow, Generaldirektor des staatlichen russischen Atomkonzerns Rosatom, bei einem Briefing nach einem Treffen in Moskau, 7. Februar 2025.




Der Einmarsch der ukrainischen Streitkräfte in das Gebiet Kursk und Dutzende abgeschossener Drohnen und Raketen, die auf das Atomkraftwerk Smolensk zuflogen, erhöhen die Risiken für die nukleare Sicherheit und erfordern eine Reaktion der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), sagte der Chef des russischen Atomkonzerns Rosatom, Alexei Lichatschjow. Auf einer Pressekonferenz nach Gesprächen mit IAEO-Chef Rafael Grossi in Moskau erklärte er:

"Meiner Meinung nach steigt das Risiko von Angriffen durch die ukrainischen Streitkräfte. Wir sehen dies an der Zahl der abgeschossenen Drohnen und Raketen sowie an der Zahl der Artillerieeinschläge, die praktisch in der Nähe des AKW Saporoschje erfolgen, und das ist ein Grund zur Sorge. Auch der Druck, der heute auf das Personal ausgeübt wird: Drohungen, terroristische Anschläge – all das ist natürlich ein Verstoß gegen die Sicherheitsgrundsätze der IAEO."

Der zweite Punkt, so Lichatschjow weiter, sei "die Ausweitung der Risiken in den letzten Monaten und Wochen". Der Leiter von Rosatom sagte:

"Das ist der Einmarsch der ukrainischen Streitkräfte in das Gebiet Kursk und die entsprechenden Risiken für das AKW Kursk. Das sind Dutzende abgeschossene Drohnen, Raketen im Anflug oder auf das AKW Smolensk, ein Angriff auf die Energieinfrastruktur – all das erhöht leider die Risiken für die nukleare Sicherheit, erfordert von uns entsprechende Maßnahmen und eine angemessene Reaktion der IAEO."

Moskau habe die IAEO über die aktuelle Situation informiert und schätze ihre Beteiligung an der Gewährleistung der Sicherheit. Insbesondere sei die 27. Mission der Experten der Organisation zum Atomkraftwerk Saporoschje in Vorbereitung, so Lichatschjow. Der Leiter von Rosatom fügte hinzu:

"Die Situation an der Kontaktlinie ist nicht einfach, die Bedrohung wächst. Es liegt auf der Hand, dass in dem Maße, in dem wir uns der Entwicklung und dem Abschluss des Konflikts nähern, mehr auf dem Spiel steht, was bedeutet, dass unsere Beziehungen zur IAEO und die Bereitstellung der ehrlichsten, unvoreingenommensten und objektivsten Informationen über die nuklearen Risiken und die Maßnahmen, die wir zur Vermeidung dieser Risiken ergreifen, für die internationale Gemeinschaft von noch größerem Wert sein werden."

Ukraine bedroht den gesamten europäischen Kontinent mit einer Nuklearkatastrophe



Ukraine bedroht den gesamten europäischen Kontinent mit einer Nuklearkatastrophe






Am 7. Februar fand in Moskau ein Treffen zwischen Rafael Grossi und der russischen Delegation statt, der Alexei Lichatschjow, Vertreter vom Föderalen Dienst für Umwelt-, Technologie- und Nuklearaufsicht Rostechnadsor, Strafverfolgungsbehörden und des Außenministeriums Russlands angehörten. Zuvor, am 4. Februar, war der IAEO-Chef in die Ukraine gereist, wo er das Umspannwerk in Kiew besuchte und mit dem ukrainischen Führer Wladimir Selenskij zusammentraf.

Am 29. Januar griff eine Drohne der ukrainischen Streitkräfte das Atomkraftwerk Smolensk an. Die Luftabwehrkräfte schossen sie ab, wie Gouverneur Wassili Anochin berichtete. Das Kraftwerk erklärte, dass es nach dem Angriff wieder normal arbeite.

Die ukrainischen Streitkräfte sind am 6. August in das Gebiet Kursk eingedrungen; die Kämpfe in der Region dauern noch an. In der Stadt Kurtschatow befindet sich das Atomkraftwerk Kursk. Der russische Präsident Wladimir Putin berichtete über ukrainische Versuche, die Anlage anzugreifen. Das ukrainische Außenministerium behauptete, dass die ukrainischen Streitkräfte angeblich nicht die Absicht hätten, die Atomkraftwerke Kursk oder Saporoschje anzugreifen.


Mehr zum Thema - IAEA-Chef Grossi: Lage um AKW Kursk bleibt angespannt


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

Info: https://freedert.online/russland/236101-rosatom-chef-warnt-vor-wachsenden


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08.02.2025

Das Scheinmonster: Vor 75 Jahren wurde das Ministerium für Staatssicherheit gegründet (Teil 1)

freedert.online, 8 Feb. 2025 07:00 Uhr, Von Dagmar Henn

Inzwischen wird immer, wenn der Staat besonders übergriffig wird, ein Schlagwort benutzt: "Stasi". Und immer wird so getan, als sei das Ministerium für Staatssicherheit der DDR weit schlimmer gewesen als alles im Westen. Nur, wenn man genau hinsieht …


Das Scheinmonster: Vor 75 Jahren wurde das Ministerium für Staatssicherheit gegründet (Teil 1)

Screenshot; Exponat des DDR-Museums Berlin, zum X. Parteitag der SED 1981


In der politischen Debatte – und auch in den Leserkommentaren hier – findet sich immer wieder der Vorwurf, dass das, was die gegenwärtige Bundesregierung treibt, im Grunde eine Wiederholung der "Stasi" sei. Eine Behauptung, die bei genauerer Betrachtung nicht standhält; aber seit der Annexion wurde viel Aufwand getrieben, um eine irreale Sicht der Tätigkeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR im allgemeinen Denken zu verankern.


Stasi-Akte von Angela Merkel: Streit um Freigabe geht vor Gericht





Stasi-Akte von Angela Merkel: Streit um Freigabe geht vor Gericht






Das war aus mehreren Gründen relativ einfach – zum einen, weil wohlweislich alle Akten der bundesdeutschen Dienste dauerhaft unter Verschluss sind; selbst, wenn man als Einzelperson inzwischen zumindest beim Verfassungsschutz seine Akte anfordern und mit Glück auch erhalten kann (in der Regel zu großen Teilen geschwärzt), ist das weit entfernt von dem Zugang, der nötig wäre, um wirklich zu ermessen, welches Ausmaß allein die Tätigkeit der 16 Landesämter und des Bundesamts tatsächlich hatte und hat.

Zum anderen, weil man den Zusammenhang einer an vielen Punkten sehr anders aufgebauten Gesellschaftsordnung berücksichtigen muss. Sprich, die Aufgabenverteilung in der Gesellschaft war völlig anders, und das Ministerium für Staatssicherheit erfüllte eine Reihe von Funktionen, die in der Bundesrepublik an ganz anderen Orten bearbeitet werden, zu einem guten Teil nicht einmal in einer staatlichen Institution.

Ein einfaches Beispiel: Das Wachregiment Felix Dzierzynski war Teil des MfS. Seine Aufgabe? Grenzschutz, Objektschutz und Personenschutz. In der Bundesrepublik sind das Aufgaben, die sich auf die normale Polizei, die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt verteilen. Das Wachregiment Felix Dzierzynski hatte zuletzt eine Stärke von 11.426 Mann. Die Bundespolizei, die einen Teil dieser Aufgaben wahrnimmt, hat in Deutschland derzeit eine Personalstärke von 54.000. Das Bundeskriminalamt, dessen Aufgaben in ihrer Gesamtheit sich ebenfalls unter den Aufgaben des Ministeriums für Staatssicherheit finden, hat 8.139 Beschäftigte.

Ist das ein qualitativer Unterschied? Man kann darüber debattieren, ob eine zentralistische oder eine föderale Struktur besser ist, und welche Aufgaben miteinander sinnvoll zu bündeln sind; aber erst einmal werden identische Tätigkeiten verrichtet, die nur anders strukturiert sind.

Andere Aufgaben finden und fanden sich in der BRD bei den Landespolizeibehörden. Sondereinsatzkommandos gibt es in jeder Landespolizei. Auch sie waren Teil des MfS.


Sächsischer Verfassungsschutz unterhält Fake-Accounts "im dreistelligen Bereich"





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Die Aufteilung zwischen der Polizei und dem MfS folgte anderen Kriterien, als es im Westen der Fall war. So war beispielsweise die Abteilung Spionageabwehr für den kompletten Fall zuständig, von der Beobachtung bis hin zur Ermittlung gerichtsfester Beweise. Da gibt es in der Bundesrepublik einen Übergang der Zuständigkeit – für die Beweisermittlung sind Polizei und Staatsanwaltschaft zuständig. Der gleiche Unterschied findet sich bei den Ermittlungen zu Naziverbrechen, die in der DDR bis zum Schluss fortgesetzt wurden – auch hier war die Vorgabe, einen gerichtsfesten Fall zu liefern.

Eine der bedeutenderen (und bekannteren) Abteilungen im MfS war die Hauptabteilung Aufklärung. Das bundesdeutsche Gegenstück ist eine eigene Bundesbehörde, der Bundesnachrichtendienst. Derzeit hat er etwa 6.500 Mitarbeiter.

Das sind bei weitem noch nicht alle Tätigkeiten, die sich unter diesem Dach versammelt hatten, aber es ist klar, dass das Personal des MfS, das zuletzt 91.000 Personen betrug, nur zu einem Bruchteil mit jenen Tätigkeiten zu tun hatte, die viele im heutigen Deutschland mit dem Kampfbegriff "Stasi" verbinden. Ich hatte mich vor Jahren mehrmals mit dem ehemaligen Leiter der Spionageabwehr, Herbert Kierstein, unterhalten; er war der festen Überzeugung, sie hätten eigentlich eine völlige Offenlegung der Akten fordern müssen, dann hätten sich viele der Vorwürfe in nichts aufgelöst. In Wirklichkeit war der Zugang zur Gauck-Behörde, die die Akten übernommen hatte, streng geregelt; Kierstein war der Überzeugung, das diene vor allem dazu, den Zugang zu den NS-Ermittlungsakten zu verhindern.

Wofür einiges spricht. Das Braunbuch, das die DDR 1966 veröffentlichte, hatte auf die damalige Bundesrepublik eine starke politische Wirkung – gerade den Jüngeren war es zuvor gar nicht bewusst, wie dicht die Bestückung der bundesdeutschen Politik und Wirtschaft mit alten Nazis war. Die Informationen, die in diesem Buch standen (und die teilweise schon in den Jahren davor in der Zeitschrift Konkret auftauchten), waren das Ergebnis der Ermittlungsarbeiten dieser Abteilung des Ministeriums für Staatssicherheit. Hat das der Bundesrepublik geschadet oder genützt? Im Rückblick muss man sagen, die kurze demokratische Blüte Ende der 1960er/Anfang der 1970er wurde unter anderem durch diese Informationen ausgelöst. Letztlich war es von Nutzen.


Im Westen nichts Neues: Hubertus Knabe und das Stockholm-Syndrom





Meinung

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Aber wenden wir uns doch dem zu, was man sich so unter "Stasi" vorstellt. Technisch betrachtet würde man erst einmal denken, das entspräche dem westdeutschen Verfassungsschutz. Damit geht man allerdings in eine Falle. Denn gerade an diesem Punkt verteilen sich die Aufgaben, die zu erfüllen waren, auf besonders viele verschiedene Stellen.

Dabei ist es wichtig, nicht zu übersehen, dass große Teile der gesamten Wirtschaft staatlich waren. Und dass viele Techniken und ganze Berufe, die in der Bundesrepublik erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufkamen, in der DDR nie entstanden sind. Marktforschung beispielsweise. Oder Meinungsumfragen. Das sind im Westen beides Geschäftszweige, wobei die Marktforschung in der Regel doppelt vorhanden ist – es gibt eine Marktforschungsabteilung innerhalb großer Unternehmen, die dafür zuständig ist, herauszufinden, welche Produkte gut verkäuflich wären, und dann gibt es die externe Marktforschung, die in der Regel bemüht wird, um die Werbung für das Produkt zu entwickeln.

Die allgegenwärtige Meinungsforschung dient einem doppelten Zweck. Auf der einen Seite einem informativen – es ist eine notwendige Voraussetzung für eine vernünftige Regierung, zu wissen, was die Menschen denken. Was natürlich in verschiedene Richtungen gehen kann; zuletzt hat sich die politische Meinungsforschung immer weiter zu einer Marktforschung entwickelt, die nur dazu dient, die Werbung anzupassen. Es gibt aber noch einen zweiten Effekt – durch Fragen in eine bestimmte Richtung lassen sich auch Mehrheiten erzeugen, auf die man dann verweisen kann, oder die nützlich sind, all jene zu lenken, die gerne mit dem Strom schwimmen.

Neben Markt- und Meinungsforschung gibt es auch noch die tiefere Ebene. Wissenschaftlich gesehen gehören diese beiden zur quantitativen Sozialforschung. Die qualitative Sozialforschung basiert auf vergleichsweise freien, ausführlichen Gesprächen mit einer deutlich geringeren Zahl von Personen. Sie liefert bessere Erkenntnisse, aber weil dieses Verfahren aufwendig und teuer ist (und ohnehin noch durch die quantitative Variante überprüft werden sollte), ist es vergleichsweise selten.


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Wenn man sich nun fragt, warum die Staatssicherheit so neugierig war, muss man berücksichtigen, dass auch dieser ganze Komplex, der sich in der westlichen Gesellschaft auf Hunderte Firmen aufteilt, eine Aufgabe der Staatssicherheit war. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Ausstattung mit Computern in der DDR ausgesprochen schlecht war; das war eine Technologie, die unter Sanktionen stand, also in den "Ostblock" nicht verkauft wurde, und der finanzielle Aufwand, sie selbst unabhängig zu entwickeln, war so hoch, dass die DDR letztlich davor zurückschreckte. Während in der Bundesrepublik beispielsweise das BKA schon in den 1970ern mit Großrechnern arbeitete, wurde dort noch weitgehend mit Schreibmaschine und dicken Akten aus Papier gearbeitet. Was selbstverständlich noch einmal einen zusätzlichen Personalaufwand erforderte.

Das Problem ist, dass man immer dazu neigt, die Strukturen, die man selbst kennt, zu übertragen. Jeder große Konzern hat nicht nur eine Marktforschung, er hat auch eine eigene Sicherheitsabteilung, um Industriespionage abzuwehren – und gegebenenfalls selbst zu betreiben. Kaum jemand, der einen Blick auf das Ministerium für Staatssicherheit wirft, nimmt wahr, dass auch all diese Abteilungen, weil eben die Wirtschaft weitgehend staatlich und zentral gesteuert war, nicht in irgendwelchen Betrieben saßen, sondern in diesem Ministerium.

Das sollte also nicht nur erfassen, was die Bevölkerung politisch dachte, sondern auch, welche Probleme selbst wirtschaftlicher Art als besonders wichtig angesehen wurden, um die entsprechenden Informationen dann in die Wirtschaftsplanung einfließen zu lassen.

Niemand im heutigen Deutschland empfindet es als Eindringen in die persönliche Sphäre, wenn man von Marktforschern angesprochen wird; personalisierte Werbung nervt da schon eher, die auf Daten beruht, die ganz nebenbei aus der Kommunikation gefischt werden. Auf jeden Fall steht aber fest, dass es ein beträchtlicher Aufwand ist, wollte man all diese Informationen auch nur ansatzweise aus einem rein qualitativen Ansatz gewinnen. Google und Co. ziehen all das heutzutage aus der gigantischen Datenflut des Internets, und rein kommerzielle Informationen lassen sich so auch recht zuverlässig kondensieren; aber auf die "traditionelle" Methode, durch Gespräche, mit einer komplett auf Menschen, nicht auf Rechenautomaten beruhenden Verarbeitung, würde das einen Aufwand erfordern, der nicht mehr zu bewältigen ist.


Bericht: Thüringer Verfassungsschutzchef hat entlastendes AfD-Gutachten unterdrückt





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Wenn man heute eine zentrale Wirtschaftsplanung entwickeln wollte, würde man so etwas wie beispielsweise Alibaba in das System integrieren, weil viele der erforderlichen Informationen, damit Produktion und Bedürfnisse zusammenpassen, so gleichsam nebenbei gewonnen werden können. Die Voraussetzungen dafür waren aber damals nicht gegeben.

Doch kommen wir zum verbliebenen harten Kern, dem, was immer den Hauptvorwurf gegen die DDR-Staatssicherheit bildet, die politische Ausforschung. Da wird es sogar noch widersprüchlicher.

Denn gesetzt den Fall, das politische Ziel bestehe darin, wirklich im Interesse der Bevölkerung zu handeln, benötige ich deutlich mehr Informationen darüber, wie dieses Interesse im Detail aussieht, als wenn mich nur die Ebene politischer Werbung interessiert. Insbesondere, wenn auch wirtschaftliche Belange mit im Spiel sind, all die Dinge, bei denen die Regierungen in der Bundesrepublik schlicht mit den Schultern zucken und erklären, da könnten sie nicht viel tun, der Markt eben, der Markt …

Das Problem dabei ist: Politisches Engagement und die Erwartung, die eigenen Bedürfnisse befriedigt zu bekommen, sind recht unabhängig voneinander. Es gibt immer Phasen, in denen die Menschen insgesamt sehr politisiert sind; dann funktioniert es gut, den Willen über die politischen Entscheidungsprozesse abzubilden (vorausgesetzt natürlich, dass das überhaupt das Ziel ist). In Phasen niedrigen politischen Engagements wird das deutlich schwieriger, weil sich dieser Wille nur in Ausnahmefällen formiert.

Das ist ein Phänomen, das man auch im Westen der Republik beobachten konnte. Während sich in den sehr politischen 1970er Jahren Bürgerinitiativen und Vereine geradezu massenhaft bildeten, ist im Vergleich dazu Anfang dieses Jahrhunderts geradezu Totenstille und der frühere Aktivismus wurde durch bezahlte und inszenierte Ereignisse ersetzt. Wobei es kaum eine Rolle spielt, ob diese Entwicklung das Ergebnis relativer Zufriedenheit oder politischer Resignation ist; im Endeffekt verwandelt sich die Bevölkerung in eine weitgehend stumme Masse.


Faeser fordert von Internetplattformen strikte Umsetzung der Zensurgesetze





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Wenn das politische System darauf ausgerichtet ist, anderen Interessen zu dienen, seien es die Konzerne, sei es gar eine fremde Macht, dann ist das kein Problem, dann interessieren die Bedürfnisse dieser Masse nur, wenn sie tatsächlich einen bedrohlichen Schwung erreichen, oder wenn sie für einzelne Ziele nutzbar gemacht werden können. Aber gerade, wenn die Absicht darin besteht, in ihrem Interesse zu handeln, dann werden die Haltungen und Erwartungen, die sich eben nicht politisch formieren, zu notwendigen Informationen.

Klingt sehr kompliziert, lässt sich aber einfach zusammenfassen. "Man muss doch wissen, was die Leute denken", meinte Herbert Kierstein. Das ist für sich genommen keine böse Absicht. Die Haltung, die beispielsweise Außenministerin Annalena Baerbock zeigte, ist da bösartiger: "Es ist egal, was meine Wähler denken."


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08.02.2025

USA lehnen Selenskijs Forderung nach Atomwaffen ab

freedert.online, vom 7 Feb. 2025 18:37 Uhr

Die Ukraine wird keine Atomwaffen bekommen, stellte der US-Sondergesandte für die Ukraine klar. Selenskij fordert angesichts der ausweglosen Lage der Ukraine die Lieferung von Nuklearwaffen. Er beruft sich auf das Budapester Memorandum. Russlands Position dazu ist unmissverständlich.


USA lehnen Selenskijs Forderung nach Atomwaffen abQuelle: www.globallookpress.com © Siavosh Hosseini


Der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg


Der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, hat die Forderung Kiews nach Atomwaffen abgelehnt. "Dies wird nicht passieren", sagte Kellog am Donnerstag in einem Gespräch mit dem US-Sender Fox News Digital.

Kellogg reagierte damit auf die jüngste Forderung von Wladimir Selenskij nach "Atomwaffen" und "Raketensystemen".

"Die Chance, dass sie ihre Atomwaffen zurückbekommen, ist gering bis gleich null. Seien wir ehrlich, wir wissen beide, dass das nicht passieren wird", so Kellogg.


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Kellogg spielt damit auf das häufig vorgebrachte Argument an, die Ukraine habe nach Ende des Kalten Krieges auf ihre Atomwaffen verzichtet. Faktisch hat die Ukraine nie Atomwaffen besessen. Die Atomwaffen, die auf dem Gebiet der Ukrainischen sozialistischen Sowjetrepublik stationiert waren, gehörten der Sowjetunion. Rechtsnachfolgerin der Sowjetunion ist aber die Russische Föderation. 

Die Idee, die Ukraine mit Atomwaffen zu bewaffnen, widerspreche dem "gesunden Menschenverstand". Die Trump-Administration würde diesen Schritt daher nicht in Betracht ziehen, so Kellogg.

"Denken Sie daran, dass der Präsident gesagt hat, wir seien eine Regierung des gesunden Menschenverstands. Wenn jemand so etwas sagt, sollte man sich das Ergebnis oder das Potenzial ansehen. So funktioniert der Gebrauch des gesunden Menschenverstands“, erklärte er.


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In einem Gespräch mit dem britischen Journalisten Piers Morgan Anfang dieser Woche sagte Selenskij, die Ukraine müsse entweder schnell in den von den USA geführten NATO-Block aufgenommen werden oder mehr Waffen erhalten, um "Russland aufzuhalten".

"Gebt uns unsere Atomwaffen zurück, gebt uns Raketensysteme." An die Unterstützerländer der Ukraine gerichtet sagte er, "helft uns, eine Millionenarmee zu finanzieren, entsendet eure Truppen in die Gebiete unseres Landes, in denen wir die Lage stabilisieren wollen."

Der ukrainische Staatschef hat die Forderung nach der nuklearen Bewaffnung zwar schon früher erhoben. Bereits kurz vor der Eskalation des Konflikts im Februar 2022 forderte Selenskij Nuklearwaffen. Jedoch hat er seiner Forderung in den letzten Monaten mehr Nachdruck verliehen.


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Selenskij hat zudem sein Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, dass sein Land nach dem Zusammenbruch der UdSSR im Gegenzug für Sicherheitsgarantien im Budapester Memorandum von 1994 seinen Teil des sowjetischen Atomwaffenarsenals abgegeben hat. Im Jahr 1991 waren in der Ukraine etwa 1.700 nukleare Sprengköpfe gelagert, die jedoch unter Moskaus operativer Kontrolle standen.

Das Budapester Memorandum kam zudem auf der Grundlage der in der ukrainischen Verfassung verankerten Verpflichtung zur Neutralität zustande. 2014 hat die Ukraine diesen Passus in ihrer Verfassung geändert. Der Beitritt zur NATO wurde stattdessen als Staatsziel aufgenommen. Zudem habe die Osterweiterung der NATO die Grundlagen des Budapester Memorandums untergraben, ist die Position Moskaus. 

Im November erklärte der russische Präsident Wladimir Putin ausdrücklich, die Beschaffung von Atomwaffen durch Kiew sei tabu. Käme die Ukraine in den Besitz von Atomwaffen, wäre Moskau gezwungen, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um sie zu zerstören.

"Was denken Sie – auf der Ebene des gesunden Menschenverstandes – wenn das Land, mit dem wir in militärische Operationen verwickelt sind, eine Atommacht wird, was sollten wir dann tun? In diesem Fall sollten wir alle – ich möchte das betonen – genau alle Mittel der Zerstörung einsetzen, die Russland zur Verfügung stehen", sagte Russlands Präsident in diesem Zusammenhang.


Mehr zum Thema – Selenskij: "Schlecht", dass Ukraine keine Atomwaffen hat


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08.02.2025

Andreas Mylaeus und Peter Hänseler über Gegenwart und Zukunft des Westens

seniora.org, 3. Februar 2025, erschienen auf Папочка канцлера / @kanzlerdaddy

Interview vom 18.12.2024  – Marina Zakamskaya


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Wie lautet die Diagnose für Deutschland und deutsche Politiker heute? Unter welchen Bedingungen ist ein Frieden zwischen Europa und Russland möglich?

Transkript Marina Zakamskaya:

Herr Hänseler, Herr Mylaeus, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben. Ich freue mich sehr bei Ihnen zu Gast heute zu sein. Damit wir richtig anfangen: Könnten sie ganz kurz erzählen, wie sie einander kennengelernt haben?

Peter Hänseler:

Soll ich beginnen?

Andreas Mylaeus:

Bitte, bitte.

Peter Hänseler:

Ja, ich habe von Andreas Mylaeus immer wieder gehört und mein Mitautor René Zittlau hat gesagt: Du, da der Mylaeus ist ein gescheiter Typ, den solltest Du mal kontaktieren. Das war irgendwie vor knapp zwei Jahren und Andreas macht sehr viele Übersetzungen von Beiträgen der Website von Seniora.org von Englisch auf Deutsch und dann, ja, das hat, wie in unserem Geschäft meistens, mit E-Mailverkehr angefangen. Und dann habe ich im März letzten Jahres einen Vortrag gehalten in Zürich und da ist dann der Andreas mit seiner Frau gekommen und dann haben wir uns persönlich kennengelernt und die Beziehung wurde immer inniger.

Marina Zakamskaya:

Aber das ist ihr erster Besuch nach Moskau, verstehe das richtig?

Andreas Mylaeus:

Ja, ich bin noch nie in Russland gewesen, leider.

Marina Zakamskaya:

Wie ist ihr Eindruck bisher?

Andreas Mylaeus:

Ich bin gestern mit dem Flugzeug angekommen und weil ich ja Psychologe bin, achte ich auf Körpersprache und Eindrücke von Menschen. Und mir ist gestern im Flugzeug etwas aufgefallen. Ich kann die Bedeutung noch nicht wirklich ermessen. Aber mir ist aufgefallen, dass die Menschen   – es waren, ich schätze, so 95% Russen auf dem Flug von Istanbul nach Moskau   – und der Umgang der Menschen miteinander, ist mir aufgefallen, im Verhältnis zu dem, was ich aus dem Westen, aus Deutschland, auch aus Amerika   – ich habe auch in Amerika gelebt eine Zeit lang... Was mir da aufgefallen ist, das...

Marina Zakamskaya:

Was für ein Unterschied?

Andreas Mylaeus:

Ein ganz wesentlicher Unterschied war z.B., dass der Umgang der Männer mit den Frauen anders ist als bei uns. Die Männer waren zu vorkommender und haben den Frauen Vortritt gelassen   – nicht bloß den älteren Frauen, die nicht mehr richtig zur Toilette konnten, weil das Flugzeug geschwankt hat, sondern auch die jungen Frauen wurden gebeten, doch zuerst zu gehen und die Männer haben sich zurückgehalten. Das würde man in Deutschland nicht erleben. Wenn in Deutschland eine ältere Frau in den Bus steigt, wird kein Jugendlicher aufstehen und der Frau den Platz anbieten, weil unsere Kultur inzwischen so verlottert ist, dass das bei uns nicht mehr passiert.

Und das war mein erster Eindruck. Sonst? Ich bin jetzt keine 24 Stunden hier. Also von daher kann ich noch nicht viel sagen über Russland. Aber das ist mir aufgefallen. Es ist mir sehr positiv aufgefallen.

Marina Zakamskaya:

Also, ich hoffe, da kommen noch mehr Eindrücke.

Andreas Mylaeus:

Unbedingt!

Marina Zakamskaya:

Sie haben schon selber erwähnt, dass sie Psychologe sind. Aber soweit ich weiß, ist das nicht ihre erste Ausbildung. Sie sind Anwalt.

Andreas Mylaeus:

Ja, ich war Anwalt. Ich habe zuerst mit mit dem Jurastudium angefangen. Der Hintergrund war, dass ich als Nachkriegskind sehr viel vom Zweiten Weltkrieg beeinflusst worden bin, obwohl ich erst 1950 geboren bin, aber mein Vater hat sehr viel vom Krieg erzählt und das Ergebnis war, dass keiner von uns vier Brüdern zum Wehrdienst der Bundeswehr eingezogen worden ist bzw. gehen wollte, weil mein Vater ganz überzeugt war davon, dass das der letzte Krieg sein sollte, der überhaupt geführt werden sollte   – schon gar nicht aus Deutschland. Er war absolut dagegen, dass es einen weiteren Krieg gibt. Und dann habe ich mich als Ältester an meinem Vater orientiert und ich hatte das Gefühl, ich möchte etwas beitragen zur Völkerverständigung. Und meine Idee war, ich werde deutscher Diplomat, um zu helfen, die Beziehungen zwischen den Nationen zu verbessern. Das war der Ansatz und deshalb habe ich angefangen, Jura, Recht zu studieren. Später habe ich natürlich dann gemerkt, dass es eine naive Idee war, dass die deutsche offizielle Linie der amerikanischen folgt und ein Frieden nicht gewollt ist. Das war ja auch schon die Zeit des Kalten Krieges.

Und ich war weiter auf der Suche danach, wie man eigentlich die Welt besser machen könnte. Dazu bin ich dann auf die Psychologie gestossen. Es war ein Zufall. In Zürich war eine psychologische Schule, die tiefenpsychologische Ansätze erforscht hat und verfolgt hat und gleichzeitig aber auch ein gesellschaftliches Anliegen hatte.

Und das hat mich fasziniert. Und deshalb kam ich auch zu dieser Idee, mich damit zu beschäftigen: Was ist eigentlich der Mensch? Warum führt man eigentlich Krieg? Ist es so, dass unser Menschenbild, das wir jeden Tag präsentiert bekommen, stimmt das so? Ist der Mensch wirklich „dem Menschen ein Wolf“? Ist jeder Mensch nur darauf aus, dem anderen alles wegzunehmen? Ist er ein Egoist, der nach Macht strebt und alles nur beherrschen will bis hin zum Krieg? Oder gibt es einen anderen Ansatz? Und der andere Ansatz wurde vertreten eben von dieser psychologischen Schule. Und inzwischen weiß ich durch all die vielen Forschungen, die ich nachher gemacht habe, und das ist ja inzwischen auch bekannt eigentlich, kann man sagen, es ist bekannt, dass der Mensch eigentlich eine Natur hat, dass der Mensch gut ist. Friedfertig. Wäre   – coniunctivus irrealis   – also er könnte es sein. Warum ist er es dann trotzdem nicht?

Warum ist die Natur des Menschen gut, aber die Menschen handeln nicht danach?

Der Grund ist der, dass der Mensch nicht einem automatischen Instinkt folgt, sondern der Charakter, die Persönlichkeit des Menschen muss geformt werden und diese Anlage zum „gut sein“, zum Mit-Kooperieren, zu Mitgefühl, zu Empathie, die muss in dem Erziehungsprozess in der Familie und dann in der Schule, in der Gemeinschaft, in der größeren Gemeinschaft, je nach Kultur ausgeprägt werden. Und da haben wir die Unterschiede.

Dann gibt es Familien, die bringen Menschen hervor wie Maria Theresia, die sich um andere kümmern, und auf der anderen Seite findest du   – ich will jetzt keine Namen nennen   – aber unsere deutschen Politiker, die derzeit am Ruder sind, sind teilweise regelrechte Psychopathen, Soziopathen, die kein Mitgefühl haben für das, was die anderen wünschen.

Und das ist ein Erziehungsproblem. Das entsteht auf der Grundlage der menschlichen Natur, die diese Variabilität aufmacht. Aber vom Grundsatz her sind die Menschen von ihrer Natur her gut.

Marina Zakamskaya:

Aber was glauben Sie, was ist in ihrem Erziehungsprozess schiefgelaufen, dass sie so geworden sind? Sind das irgendwelche äußeren Faktoren oder was ist der Grund?

Andreas Mylaeus:

Der Grund ist, ja, und jetzt steigen wir ins Eingemachte ein, weil eigentlich unsere westliche Kultur   – ich spreche jetzt von der westlichen Kultur, wenn ich jetzt von der Natur des Menschen spreche, bitte, ich spreche von unserer westlichen Kultur. Bei anderen Kulturen kenne ich mich zu wenig aus, um darüber auch eine Aussage machen zu können...

Also, was geht da schief? Der Hintergrund ist wahrscheinlich, dass die Eltern, die ihre Kinder erziehen wollen, von ihrem eigenen Kind ein falsches Bild haben. Sehr häufig ist es so, dass die Kinder gestraft werden, wenn Sie einen Fehler machen. Sie werden nicht freundlich angeleitet, sondern es wird gestraft. Es wird bestraft. Es wird davon ausgegangen... Man muss, wie es in der Bibel heißt: Die schlechten Seiten muss man dem Kind austreiben.

Zu meiner Zeit, als ich erzogen wurde, galt noch das Wort „eine Ohrfeige zur rechten Zeit hat noch nie jemandem geschadet“! Damit man weiß, wie man sich zu benehmen hat, bekommt man eins hinter die Ohren. In der Schule war es ganz normal, als ich schreiben gelernt habe, dass unsere Lehrerin uns mit einem Lineal auf die Finger geschlagen hat, wenn wir Fehler gemacht haben beim Schreiben. Und selbstverständlich funktionieren solche Methoden nicht, weil die Kinder bekommen Angst und schrecken zurück und können sich nicht entfalten.

Das sind extreme Beispiele. In der heutigen Zeit werden diese Methoden wurden verpönt, die sind nicht mehr möglich, weil in den Schulen ist das Schlagen verboten. Aber der emotionale Impuls: „Na, das hast Du falsch gemacht!“ Und dann der Ärger und eine Aggressionsreaktion, wenn das Kind sich falsch benimmt. Da haben wir das Problem, dass dann das Kind zurückschreckt und ein Bild entsteht zwischen Mutter und Kind, mit Vater und Kind in der Familie, dass das Kind merkt: Mit dem Menschen ist nicht gut Kirschen essen. Dann entsteht ein schlechtes Menschenbild. Und je nachdem, wie sich das dann in der Familie mit den Geschwistern entwickelt, kann es eben sein...

Na ja, man muss noch einen Schritt zurück machen: Diese tiefenpsychologische Schule, von der ich gesprochen habe, geht zurück auf Alfred Adler. Alfred Adler war einer der drei Tiefenpsychologen, die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts in Wien die Tiefenpsychologie begründet haben. Da hatten wir den Freud, dann hatten wir den Adler, da hatten wir den Jung und andere.

Alfred Adler hat in seiner Tiefenpsychologie den Schwerpunkt darauf gelegt, dass die Menschen immer das Bestreben haben, von einer Minus-Situation zu einer Plus-Situation zu kommen. Der Mensch möchte etwas verbessern. Schon das kleine Kind möchte ein Problem lösen. Es möchte weiterkommen. Und dieses vom Minus zum Plus   – Alfred Adler hat von einem Minderwertigkeitsgefühl gesprochen   – Minderwertigkeit   – Schwächegefühl in der Persönlichkeit angesichts eines Lebensproblems... Und wie diese Bewegung funktioniert, vom Minus zum Plus, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Schwächen, Schwächegefühle, kann man z.B. kompensieren durch Machtgehabe. Und dann kommt das Streben zur Macht. Das entsteht dort und dann kann das Blüten treiben und dann können solche Politiker herauskommen am Schluss, wie wir sie heute haben.

Marina Zakamskaya:

Also, sie sind kein Psychologe. Aber sie beobachten schon ganz viel. Wenn Sie das heutige, also das aktuelle Verhalten von europäischen, also von deutschen Politikern analysieren: Steht dieses Konzept so ihnen nahe eigentlich?

Peter Hänseler:

Ja, ich kann natürlich Auskunft geben aufgrund des gesunden Menschenverstandes. Ich beobachte die Leute genau. Aber jetzt, in der deutschen Politik heute, also wenn wir jetzt die abtretende Regierung anschauen, ist das Problem meines Erachtens mehrschichtig. Wir haben sicher die psychologische Note drin, die Andreas beschrieben hat, und dann haben wir ein Auswahlproblem, ein Kompetenzproblem. Das heißt, es kommen nicht mehr die Besten nach oben. Wenn Sie die heutige Regierung anschauen, haben die haben einerseits meines Erachtens ein intellektuelles Problem   – einfach nicht intelligente Leute. Und dann kommt dazu, dass sie inkompetent sind. Das treibt natürlich mit Frau Baerbock und Herrn Habeck Blüten. Da hat jeder Komödiant seine große Freude daran.

Und dann kommt der Einfluss dazu, dass, wenn man es kühl betrachtet, dass Deutschland eine amerikanische Kolonie ist seit 1945, also kein souveränes Land. Welches souveräne Land würde akzeptieren, dass zigtausende von fremden Soldaten im Land sind? Und das ist keine Verschwörungstheorie.


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Das hat der gute Herr Schäuble, einer der berühmtesten Nachkriegspolitiker, das war, glaube ich 2001, hat er das wortwörtlich wirklich gesagt, dass Deutschland seit 1945 keinen Tag lang souverän war. Also wir haben das psychologische Moment, wir haben das Auswahlverfahren, das nicht sicherstellt, dass intelligente Leute kommen. Dann haben wir das Kompetenzproblem, dass also ein Kinderbuchautor Wirtschaftsminister und eine Frau ohne jegliche Ausbildung Außenministerin wird und dann, dass die Rahmenbedingungen für Deutschland sehr schlecht sind, weil, ja weil Deutschland wirklich eine Kolonie ist. Das hören sie sicher nicht gern. Aber das ist so.

Marina Zakamskaya:

Sie haben gesagt, dass Deutschland kein souveränes Land ist. Aber fühlen die Deutschen eigentlich sich auch so, dass sie keine Souveränität in ihrem Land haben? Was glauben Sie?

Andreas Mylaeus:

Das kommt darauf an, von von wem Sie sprechen. Also, wenn Sie von unseren Eliten sprechen, da können Sie davon ausgehen, dass die sehr wohl wissen, dass sie aus den USA gesteuert sind   – wenn sie die Atlantikbrücke sich anschauen z.B oder jetzt den neue Bundeskanzler, der jetzt ansteht bei uns, der Friedrich Merz, der ein BlackRock-Kandidat ist.


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Der fühlt sich mit Amerika so verbunden, dass er keinen Unterschied macht zu Amerika und Deutschland. „Wir sind eins“, so wie unser Bundeskanzler Scholz auch gesagt hat, als er neben dem Herrn Biden, dem damaligen US-Präsidenten, stand, als die Sprengung von Nord Stream anstand. Dort hat er gesagt... Er wurde er gefragt von der amerikanischen Journalistin, was er davon hält, dass Biden jetzt vorhat, Nord Stream zu sprengen, wenn es demnächst ansteht, und er gesagt hat: „We do everything always, always together.“ Wir tun immer alles zusammen.


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Die machen keinen Unterschied zwischen Deutschland und Amerika. Wir sind der Westen. Und eine deutsche Identität in diesem Sinn kann ich in diesen Eliten nicht erkennen.

Wenn sie dann aber in die Bevölkerung schauen, da schaut das anders aus, weil natürlich die Bevölkerung merkt, wie der Zustand des Landes ist und dass da Interessen verfolgt werden, die ihren eigenen nicht entsprechen. In der kleinen Gemeinde, wo wir leben, da wenn man mit dem Landwirten oder mit den Marktfrauen spricht oder mit dem Schuhverkäufer oder auch mit meinem Arzt, wenn ich mit ihm spreche, dann sind wir uns alle einig, dass Deutschland eigentlich eine Kolonie ist und es keine Souveränität für Deutschland gibt.

Das hat natürlich auch mit der deutschen Geschichte zu tun.

Marina Zakamskaya:

„Wir sind eins“, also: „We are together“   – aber ist das für die Amerikaner genauso? Teilt Amerika eigentlich dieses Prinzip?

Peter Hänseler:

„Wir sind eins“?   – Nein, nein, natürlich nicht! Deutschland ist eine Kolonie. Wenn sie Kolonialherr sind, dann haben sie natürlich das Interesse, einfach die Vorteile, eben, „America first“   – für Amerika zu nehmen und die Nachteile möglichst bei Deutschland   – jetzt als ein Beispiel   – Deutschland ist ja nicht die einzige Kolonie der Amerikaner   – die Probleme dort zu lassen oder dort zu kreieren. Das ist absolut klar. Wenn Sie jetzt als Beispiel den Ukraine-Krieg oder die Reaktion des Westens auf den Ukraine-Krieg nehmen, dann ist das ja absolut evident. Die Amerikaner haben ein Drittel oder nicht mal die Hälfte der Sanktionen der EU erlassen. Die Amerikaner, z.B in Sachen Uran, es gibt verschiedenste Güter aus Russland, die sie brauchen   – die Amerikaner sanktionieren das nicht, weil das wäre zum Nachteil von Amerika. Und dann wird den deutschen oder der EU vorgeschrieben: Ihr müsst den Sack zumachen mit Russland und die katastrophalen Konsequenzen sehen wir jetzt. Also, was heißt „we are one“? Wenn man eine Kolonie ist, dann sollte man wenigstens nicht so bescheuert sein, dass man denkt, dass man eine Einheit ist. Man ist eben eine Kolonie und hat einen Kolonialherrn!

Marina Zakamskaya:

Aber angesichts dieser Entwicklungen, was denken Sie, welche Führung braucht eigentlich Deutschland heute? Wir wissen, dass Friedrich Merz wahrscheinlich an die Macht kommt. Aber welchen Führer bräuchte Deutschland, um selbst Entscheidungen zu treffen?

Andreas Mylaeus:

Das ist eine schwierige Frage, weil diese ganze Struktur des Westens ist so, dass in Deutschland keine souveräne Führung möglich ist. Wir haben in Deutschland eine Situation gehabt in den 70er Jahren, auch dann noch in den 80er, 90er Jahren   – es gab einmal eine Ostpolitik. Eine deutsche Ostpolitik gab es einmal. Da gab es Politiker und auch Wirtschaftskapitäne, die sich bemüht haben, mit der damaligen Sowjetunion, mit Russland, in Kontakt zu kommen, um eine europäische Gemeinschaft zu bilden im Sinne der Kooperation, weil das uns allen nützt.


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Eine der wichtigsten Figuren in dem damaligen Deutschland war Alfred Herrhausen. Das war damals der Chef der Deutschen Bank. Man nannte das damals die Deutschland AG   – Aktiengesellschaft, weil diese Bank war nicht nur eine Bank, sondern die hat im Grunde genommen die deutsche Industrie komplett beherrscht, sozusagen, durch Aufsichtspositionen und so weiter, mit Vernetzungen.


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Und Alfred Herrhausen war befreundet mit Helmut Kohl, unser Bundeskanzler damals, und die haben versucht, eine souveräne Politik gegenüber dem Westblock, den USA, zu initiieren. Die Folge war, dass Alfred Herrhausen gewaltsam aus dem Ring geschossen wurde. Wir hatten die sogenannte Rote Armee Fraktion. Das war eine   – das kann man ja ruhig heute sagen   – es war eine CIA Operation, die den Alfred Herrhausen aus dem Ring geschossen hat. Helmut Kohl, der versucht hat, dann noch mit Russland den Kontakt aufrechtzuerhalten, wurde mit einem Spendenskandal „regime-changed“, wie wir heute sagen. Diese Erinnerung an diese historische Phase ist den deutschen Politikern sehr wohl bekannt und es gab noch andere solche Fälle, wo es Politiker gab, die das westliche Bündnis in Frage gestellt haben.

Also, in Frankreich gab Charles de Gaulle, der das gleiche Problem versucht hat. Das versucht heute niemand mehr, weil das einfach lebensgefährlich ist. Und von daher kann man nicht davon ausgehen, dass Deutschland eine Führung bekommen wird, die da eine andere Politik macht.

Marina Zakamskaya:

Also sie sagen, es ist unmöglich, dass Deutschland eine souveräne Führung bekommt. Aber die Leute sind ja damit unzufrieden. Wir sehen besonders dieses Jahr also das Scheitern der Regierungskoalition. Die Oppositionspartei, die eigentlich von anderen Parteien entweder ignoriert oder beschimpft oder nicht akzeptiert wird, bekommt immer mehr Popularität. Herr Hänseler, was glauben Sie, wie lange kann es noch so weitergehen eigentlich?

Peter Hänseler:

Wenn man in die Geschichtsbücher schaut, Deutschland sind die absoluten Spezialisten, so lange zuzuwarten bis es wirklich zu spät ist. Das ist eine deutsche Charaktereigenschaft. Ich habe Texte gelesen in den letzten paar Tagen: Als man Adolf Hitler beseitigen wollte, das hat 1937 begonnen, da hat sehr viele Leute gehabt in Deutschland, gescheite Leute in Deutschland, die gewusst haben, der bringt uns Elend, der wird uns ins Elend stürzen. Ich kenne die Prozentzahlen nicht, aber da gab es verschiedenste Gruppen, die sich darum bemüht haben, diesen Mann von der Macht zu bringen und das hat ja dann am Schluss nie funktioniert.

Und jetzt das große Problem in Deutschland ist, dass ja viele Wähler, viele Bürger, die unzufrieden sind, AFD wählen. Und jetzt macht man das einfach so, wenn man in der herrschende Klasse ist, man sagt: AFD, das sind alles Nazis und Rechtsextreme und die sind inakzeptabel. Und die großen Parteien sagen, mit denen machen wir nicht mit und die haben ja teilweise praktisch die Mehrheit in östlichen Ländern. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob diese Parteien rechtsextrem sind oder nicht. Das wären genau die Parteien, die eine Loslösung aus dieser Kolonialherrschaft anstreben würden. Die AFD hat große Zuläufe, großen Zugang. Ich glaube, der Stimmenanteil der AFD wird sich erhöhen und es geht gar nicht um die Frage, ob die rechtsextrem sind oder nicht. Wenn Sie das Parteiprogramm lesen, sehe ich da überhaupt nichts Rechtsextremes. Denen wird einfach dieser Label gegeben.

Und die großen Parteien, das heißt, jetzt gibt es ja nur noch eine Partei, die größer ist, die CDU/CSU, die sagen einfach, wenn Sie das wählen, sind Sie ein Nazi und mit denen koalieren wir nicht. Das hat nichts mit dem zu tun, was sie denken über die AFD. Das hat nur damit zu tun, die eigene Macht zu erhalten. Das ist komplett lächerlich.

Aber ich bin aus verschiedenen Aspekten mit Andreas einer Meinung. Da wird sich... Also, ich weiß nicht, was passieren müsste, dass sich da irgendetwas ändert. Ich sehe da keinen Hoffnungsschimmer. Das muss ich sagen.

Marina Zakamskaya:

Aber was glauben Sie, woher kommt diese Eigenschaft von Deutschen eigentlich, alles zu ertragen, bis es zu spät ist?

Andreas Mylaeus:

Ich weiß nicht, ob das eine deutsche Eigenschaft ist. Wenn ich mir das psychologisch überlege: Was passiert, wenn die Menschen in Bedrängnis kommen, wie reagieren sie dann? Es gibt sicher welche, die sich dann auflehnen und überlegen, wo kommt die Ursache eigentlich her? Wer ist eigentlich der, der da uns die Probleme macht?

Aber wenn sie z.B. jetzt unsere deutschen Gewerkschaften anschauen: Wir haben jetzt diese Situation: Aufgrund der ganzen politischen Situation, die wir haben, Nord Stream-Sprengung, die ganze Wirtschaftsmisere, die wir haben usw., gehen deutsche Firmen weg. Volkswagen ist ein Herzstück der deutschen Exportindustrie. Wenn Volkswagen Schmerzen hat, dann merkt es die ganze Republik. Und jetzt werden bei Volkswagen Leute entlassen   – Tausende. Und die Gewerkschaften versammeln sich vor dem Vorstandsgebäude mit Trillerpfeifen und schimpfen auf den Vorstand und sagen, der Vorstand soll aber die Arbeitsplätze erhalten. Und keiner von den Führern der Gewerkschaft stellt überhaupt nur die Frage: Wie kommt es dazu? Sollten wir nicht eine Stufe weiter oben anfangen mit dem Problem?

Das machen die Menschen nicht. Sie zucken und gucken, wo ist mein Problem? Ich habe kein Geld! Von wem sollte ich es bekommen? Also schimpfe ich auf den und dann kriege ich keins und: „Oh je, jetzt bin ich arbeitslos!“ Und dann verkrümeln sich die Leute und es kommt kein Aufstand. Dieser revolutionäre Impuls aus dem Elend wird nicht passieren.

Peter Hänseler:

Das ist schon ein großer Unterschied zu den Schweizern. Du hast ja lange in der Schweiz gewohnt   – und er spricht perfekt Zürichdeutsch, das beeindruckt. Das ist der einzige Deutsche, den ich kenne, der das kann... Die Schweizer   – das weiß ich auch nicht, woher dass das kommt   – ich bin jetzt zwar Schweizer, aber ich weiß es auch nicht woher   – wir sind irgendwie skeptischer, etwas skeptischer, und etwas anarchistischer eingestellt. Ich glaube, wir würden schneller reagieren. Außenpolitisch gesehen fahren wir ja mehr oder weniger die gleiche, nicht mehr oder weniger, leider wirklich in die gleiche Richtung und die gleiche von den gleichen Befehlshabern aus Washington und Brüssel. Aber so lange würden die Schweizer nicht zuschauen. Das glaube ich schon.

Das ist wirklich was... Das ist schon was Deutsches, diese... Ihr habt so eine Obrigkeitshörigkeit. Das ist in der Schweiz weniger der Fall. Es wird schwieriger, wir werden auch staatsgläubig. Aber die Obrigkeitshörigkeit, die Staatsgläubigkeit der Deutschen, die sind schon bedeutend höher angesiedelt. Und das Vertrauen auf den Staat   – ich habe einen guten Freund in der Schweiz. Er ist auch ein Deutscher, der ist jetzt Schweizer, der seit über 20 Jahren in der Schweiz wohnt und wir sind beide Anwälte und wenn wir jeweils Probleme diskutieren   – er hat jetzt natürlich auch einen Gesinneswandel gehabt in letzten paar Jahren, aber der Glaube an die Führung, der Glaube an den Gesetzgeber, der ist in Deutschland schon sehr ausgeprägt. Aus der Froschperspektive eines Schweizers ist das auffallend.

Marina Zakamskaya:

Ich muss sagen, ich habe auch dieses Gefühl gehabt, als ich in Deutschland gelebt habe, das der Glaube der Deutschen z.B. an die demokratischen Institution wirklich sehr stark ist. Aber glauben Sie, dass die Deutschen wirklich nicht realisieren was passiert oder sie wollen nicht realisieren, wo das Problem wirklich liegt?

Andreas Mylaeus:

Also ein Großteil der Bevölkerung wird so von der Propaganda gehirngewaschen, dass sie nicht auf die Idee kommen, wo wirklich die Probleme sind. Die Menschen sehen es eigentlich nicht. Sie leiden dran, ja. Wenn Sie bei uns in unserem Dorf die Tafeln sehen   – ich weiß nicht, ob ob sie das kennen: Wenn arme Leute Nahrungsmittel gespendet bekommen. Die Anzahl der Menschen, der armen Menschen in Deutschland, die auf Nahrungshilfe angewiesen sind, die steigt und man sieht es überall. Aber die Menschen schimpfen, sie schimpfen vielleicht auf die Regierung. Aber den gedanklichen Hintergrund, was sich da wirklich abspielt, haben sie nicht. Sie haben den intellektuellen und den politischen Überblick nicht. Die Propaganda wirkt so stark, dass sie das überhaupt nicht in den Griff kriegen und dann sind wir beim Psychologen, der sagt: Ja, aber um das Denkvermögen wirklich in Gang zu kriegen, braucht man schon ein gewisses Werkzeug im Gemüt und die meisten Menschen in Deutschland sind doch sehr brav und deshalb ist das sehr schwer.

Ich habe einen Verwandten aus dem Geschäftsbereich. Wenn ich ihm z.B. einen Artikel schicke vom Blog von Peter oder andere   – ich mache ja viele geopolitische Analysen, die ich dann verschicke und ich schicke ihm das und weil wir verwandschaftlich verbunden sind, ist er dann so freundlich und sagt: Ja, interessant. Und dann schickt er mir einen Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen oder aus der Zeit, wo dann auf einer ganzen Seite im illustrierten Teil dargestellt wird, was Putin für einer ist. Ja und dann kommt die ganze Geschichte vom KGB Agenten, der Deutschland ins Unglück stürzen will, und dieser ganze Müll wird in die Köpfe der Menschen transportiert und der glaubt das. Der glaubt das.

Marina Zakamskaya:

Aber warum? Was denken Sie, warum funktioniert diese Propaganda so effektiv in Deutschland?

Andreas Mylaeus:

Weil die Menschen das Denkvermögen nicht trainiert haben. Sie haben nicht gelernt, wenn eine Meinung besteht, die autoritär vorgetragen wird, dann auch auf die andere Seite zu schauen. Dieser Reflex ist nicht da. Der Wunsch, genauer zu schauen, wissenschaftlicher genauer das zu untersuchen, der ist nicht gelegt. Der ist nicht entstanden und unsere Schulen sind nicht so eingerichtet. In den Familien gilt das Prinzip des Glaubens. Der Vater sagt: „So ist es!“ Und der Bub muss es glauben und dann stellt man sich in Frage. Der Vater müsste anders reagieren: Der Sohn z.B. sagt: „Ja aber, warum?“ Und der Vater sagt: „Ja, das weiß ich jetzt auch nicht so genau. Jetzt müssen wir vielleicht mal schauen. Jetzt gucken wir mal ins Lexikon und dann schauen wir uns diese Meinung an und diese und dann werden wir das schon rausfinden.“ Dieser Forschungsprozess, der dem Kind schon anerzogen werden müsste, findet nicht statt. Es wird einfach gesagt: „So ist das und das hast du zu schlucken und Ruhe ist!“ Und wenn nicht, dann wird geschimpft. Das ist ein psychologischer Vorgang. In der Erziehung, da geht das schief.

Und das ist eben offenbar in anderen Kulturen anders und ich bin sehr gespannt, wenn ich dann wirklich mehr Einblick bekomme   – ich habe ja jetzt überhaupt keinen   – aber dass in Russland das anders ist, dass da die Erziehung und auch die Schule wieder so, wie das in der Sowjetunion eigentlich war, dass das Schulsystem interessanter war als unser westliches und dass man vielleicht jetzt anfängt wieder das Schulsystem ein bisschen mehr in diese Richtung auch wieder aufzubauen. Aber da gehe ich schon auf die Äste hinaus, wo ich eigentlich noch gar nichts zu suchen habe, weil ich das ja doch gar nicht kenne.

Marina Zakamskaya:

Nein, aber das ist eigentlich ein sehr interessantes Thema. Ich habe es selber erlebt, dass ich mit Deutschen geredet habe über das Bildungssystem und ich habe tatsächlich sehr viele Unterschiede bemerkt, dass z.B. die Russen also in den Universitäten und auch in den Schulen, sie lernen auch ganz viele Fächer sozusagen, die vielleicht nicht so wichtig für den Beruf sind. Z.B. ich möchte Anwalt werden, aber ich muss trotzdem Literatur studieren. Ich muss die Weltgeschichte lernen und das ganze und ich glaube das beeinflusst auch trotzdem das Verhältnis zum Beruf in der Zukunft. Z.B also wir haben schon Diplomatie erwähnt und ich habe das Gefühl, dass unsere Diplomaten in diesem Sinne auch manchmal anders sind, weil sie auch...

Peter Hänseler:

Eure Diplomaten haben eine Ausbildung. Ja, das hilft! Wenn Sie ein Restaurant eröffnen und kochen können, ist das auch ein Vorteil, oder? Aber bei uns sind die Diplomaten ja nicht ausgebildet. Das ist also in Deutschland ganz extrem. In Amerika, wenn Sie eine große Spende machen für die Präsidentschaftswahl, dann kriegen sie ein   – weiß nicht was   – Sie hatten eine Marketing Agentur und haben ein paar hundert Millionen verdient und jetzt haben sie dem Herrn Trump ein großen Scheck geschickt und dann sagt er: „Ja, was willst Du dafür?“   – „Ja, ich will Botschafter in der Schweiz werden.“ Du wirst der Botschafter in der Schweiz. Der hat früher irgendwas verkauft, wird Botschafter in der Schweiz. Das ist in Russland absolut ausgeschlossen.

Marina Zakamskaya:

Vielleicht ein bisschen mehr zu Propaganda. Glauben Sie, dass es in Deutschland auch irgendwie gefördert wird, alternative Meinungen zu beschimpfen, bzw. dass die Leute vielleicht Angst haben, nicht akzeptiert zu werden, wenn Sie eine andere Meinung haben?

Andreas Mylaeus:

Ja, unbedingt, unbedingt. Unser ganzes politisches System in Deutschland ist ja so, dass die die Parteien dafür sorgen, dass alternative Meinungen oder kritische Meinungen schon beim Aufstellen der Kandidaten in der Parteiliste aussortiert werden, wenn man eine andere Meinung hat. Ein gutes Beispiel dafür habe ich gerade jetzt letzte Woche erfahren. Diese Alternative für Deutschland, die jetzt als Alternative zur westlichen deutschen Politik betrachtet wird, die auch mehr Stimmen bekommt jetzt und wo man schon die Hoffnung haben könnte   – manche Kommentatoren sprechen davon, dass das ein Hoffnungsschimmer für Deutschland sei   – diese Partei beginnt gerade damit, die Spitze der Partei und die Kader der Partei auszusortieren, damit sie stromlinienförmiger sind, damit sie mehr zum politischen System passen.

Da geht es jetzt nicht um die Rechtsextremen, um die Leute, die da irgendwelche Naziparolen brüllen und in den Kneipen irgendwelche dummen Sprüche sagen. Um die geht es nicht, sondern es geht um die Intellektuellen, die tatsächlich kritisch und informiert andere Meinungen vertreten. Da war einer aus dem Bundestag, der jetzt in Russland Kontakte versucht hat aufzubauen und mehr Beziehung zwischen Deutschland und Russland herzustellen und der wurde von der AFD Parteispitze dafür scharf kritisiert, dass er ohne die die Erlaubnis der Partei, Parteivorstandes solche Reisen unternimmt, eigeninitiativ etwas zu verbessern an der Situation und solche Leute werden aussortiert. Der ist zwar in den Bundestag gewählt, aber ihm droht das Parteiausschlussverfahren und das ist unser System.

Da geht es nicht bloß darum, dass die Bevölkerung vielleicht falsch informiert wird. Sondern das politische System sortiert kritische Gedanken aus. In den Blockparteien   – in den Blockflöten hat es früher geheißen   – da wird alles stromlinienförmig nach oben transportiert und selbverständlich funktioniert das nach dem Drehbuch aus Langley. Da gibt es keine deutsche eigene Idee. Das sind alles Drehbücher für die Marionettenspieler, dass die Puppen, die da unten stehen, dass das auch die richtigen sind und ja nicht was Falsches sagen und das ist unser deutsches politisches System und da wird sich nichts ändern solange nicht   – ich sage jetzt mal   – BRICS und die ganze internationale Gemeinschaft diesem Hegemon einmal den Stecker zieht. Und den Stecker zieht man finanziell. Und da sind sie ja gerade dran, ein alternatives Finanzsystem zu schaffen, damit diese Macht dann mit der Zeit irgendwann einmal bröselt. Und dann werden in Deutschland auch einmal irgendwann die Lichter ausgehen und dann muss man dann von unten wieder neu aufbauen.

Aber sonst sehe ich da jetzt keine große Hoffnung.

Marina Zakamskaya:

Aber diese Politiker, die sie erwähnt haben, die da oben sind und die praktisch alternative Meinungen aussortieren, glauben die wirklich daran, dass ihre Position so richtig ist oder haben sie einfach Angst, Macht zu verlieren?

Andreas Mylaeus:

Beides. Man müsste mit den einzelnen einmal unter vier Augen sprechen, nach drei Gläsern Wein, ob er das wirklich glaubt oder nicht. Dann könnten Sie das vielleicht erfahren. Aber am Schluss des Tages ist es eigentlich egal. Denn viele von den Leuten in den Parteien leben davon. Wir haben ja in Deutschland keine Korruption! Bitte nicht! Die haben wir nicht! Sondern, die Politiker leben einfach vom System und „wehe du!“ Der muss doch seine Kinder durch die Schule bringen. Wie soll er seine Hypotheken denn bezahlen, wenn er den Job verliert? Er wird aussortiert...

Also fängt er an   – und das ist psychologisch interessant. Das finden wir beim Alfred Adler. Der Mensch weiß, dass es so ist. Aber er will nicht, dass es so ist, weil das Ziel ist: Ich muss ja irgendwie meinen Weg machen. Und dann fängt der Mensch an, sein eigenes Gedächtnis auszublenden. Er vergisst, dass er das gewusst hat. „Nein, das glaube ich... Habe ich das vorgestern gesagt? Nein, das kann nicht sein. Nein, nein. Ich glaube das jetzt.“ Dann können sie den Menschen fragen: „Weißt Du, glaubst Du das oder glaubst Du das nicht?“   – „Gestern wusste ich es, heute weiß ich es nicht mehr.“ Sie haben ein solches System, wo die Menschen so abhängig sind, dass sie nicht klar denken können.

Marina Zakamskaya:

Jetzt kommen wir zur wichtigsten Frage für mich eigentlich.

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Die meisten Deutschen, also laut den aktuellsten Umfragen, verstehen doch, was nächstes Jahr kommen kann und sie sind dagegen, den Krieg in der Ukraine fortzusetzen. Sie sind gegen die Waffenlieferungen. Wie kann das sein, dass Friedrich Merz eigentlich der beliebteste Politiker, also der beliebteste Kandidat heutzutage ist. Wie ist es dazu gekommen?

Peter Hänseler:

Ich mache das nicht aus deutscher Sicht. Wenn sie Deutschland von außen sehen: Also der Wirtschaft geht es wirklich schlecht und der Mensch hat die Tendenz, wenn es dann irgendwo langsam ein Problem gibt im Portemonnaie, oder es gibt Angst, dass man den Job verliert und   – wie Andreas gesagt hat, das bezieht sich ja nicht nur auf die Politiker. Das bezieht sich ja auf jeden, dass du dort dein Haus hast mit der Hypothek und das willst du nicht verlieren. Du hast eben Familie mit zwei Kindern und weiß ich was und so. Es ist absolut menschlich. Die schauen an: Wer wird meinen Job sichern? Und dass die CDU/CSU, die große Nachkriegspartei, selbstständlich prädestiniert dafür ist, das glauben die Leute. Viele Leute glauben, dass Herr Merz die wirtschaftliche Sicherheit geben kann. Das ganze Geopolitische, da sind sie zwar nicht einverstanden damit. Aber das eigene Portemonnaie, die eigene Geldbörse, die ist einem am nächsten.

Und ich meine, das Paradebeispiel für dieses Wahlverhalten ist Adolf Hitler. Adolf Hitler hat den Deutschen versprochen: Keine Arbeitslosigkeit mehr und die Wirtschaft wird sich gut entwickeln! Und das hat er am Anfang dann auch   – also mit geborgtem Geld   – aber das hat er ja verwirklicht. Das heißt, die Leute wählen nach ihren eigensten Interessen und daher das ist einer meiner Gründe, wenn ich jetzt das von außen anschaue und jetzt kommt Andreas, und Du machst das jetzt aus deutscher Warte. Ich weiß nicht, das ist meine Warte, wenn ich das von außen anschaue, ist das wahrscheinlich die einzige Begründung die Sinn macht   – weil für Sie als Russin macht das offensicht keinen Sinn. Jetzt bist du dran!

Andreas Mylaeus:

Man muss auch da wieder unterscheiden: Was denkt, was will die Bevölkerung? Was wollen die Durchschnittsmenschen und die verschiedenen Schichten innerhalb der Gesellschaft und was wollen welche Eliten? Was wollen die politischen Eliten? Was wollen die wirtschaftlichen Eliten? Die Meinungen gehen da sehr auseinander. Ich kann das nicht unterstützen, dass Friedrich Merz so beliebt sei oder unbedingt als Hoffnung angesehen wird. Das kann ich nicht sehen. Sondern es ist ähnlich wie in Amerika: Man wählt dann das kleinere Übel.

Aber es ist ja offensichtlich, was Herr Hänseler schon gesagt hat: Die deutsche Wirtschaft ist ja wirklich am Abserbeln. Ich meine, die Wirtschaftspolitik war katastrophal. Gerade diese ganze Energiewende und dieses ganze Zeugs ist ja furchtbar für Deutschland und wenn jetzt da eine Alternative käme... Da gibt es Kreise in der deutschen Wirtschaft, die denken: „Na ja, also dann schaffen wir uns wenigstens den Habeck vom Hals und vielleicht gibt es dann eine große Koalition. Mit Scholz kann man ja noch wenigstens irgendwie klar kommen   – mit ihm persönlich nicht, aber mit der anderen zweiten großen Partei   – dann kann man vielleicht noch retten, was zu retten ist. So, in diesem Sinn. Aber Euphorie ist da nirgends.

Ich meine... Die Wirtschaft ist ja so, dass... Ich meine, stellen Sie sich mal vor: BASF, die große Chemiefirma, die eine Stütze der deutschen Wirtschaft ist, eines der Zentren, verlagert seine Produktion nach China. Was soll die deutsche Politik dann noch machen, damit die Verhältnisse sich ändern sollen?

Die deutsche Wirtschaft will dann mehr Kredite. Dann geht es um die Frage: Soll man noch mehr Schulden machen und die Wirtschaft noch mehr finanzieren, noch mehr subventionieren? Der Staatshaushalt geht kaputt. In Amerika geht das durch die Decke. Die Amerikaner merken langsam, dass das ganze tönerne Gebäude bröselt, und das sollen wir jetzt nachmachen?

Aber sie sehen keinen Ausweg. Es gibt kaum einen Ausweg. Also natürlich, die Wahl wird wahrscheinlich schon so sein, dass dann da Merz als Kandidat gekürt wird, als Kanzlerkandidat. Aber Euphorie ist in Deutschland da keine.

Marina Zakamskaya:

Was bedeutet das für Deutschland für die nächsten vier Jahre?

Andreas Mylaeus:

Ja, weiter wie bisher. Weiter mit Volldampf auf den Abgrund zu. Wir werden keinen Frieden bekommen. Nicht mit dieser Regierung.

Frieden in Europa werden wir nur bekommen, wenn es sich in Amerika wirklich durchsetzt, dass Oreschnik Ernst ist. Vorher wird das keinen Frieden geben in Europa und sie werden alles versuchen, Russland so zu schwächen, damit die Situation so weitergeht wie bisher. Und in Deutschland gibt es keine ernsthafte Gegenwehr dagegen. Leider.

Marina Zakamskaya:

Sind Sie damit einverstanden?

Peter Hänseler:

Leider. Ja, praktisch einverstanden. Wenn wir uns einig sind, dass die Deutschen, dass Deutschland eine Kolonie der Amerikaner ist, dann hängt das also davon ab, ob Donald Trump überhaupt die Außenpolitik der USA verändern will. Das nehme ich ihm wenigstens bezüglich Europa ab, bezüglich dem Nahen Osten ganz sicher nicht. Und ob er es kann. Das ist ein Deep-State-Problem. Noam Chomsky hat ja gesagt, seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Außenpolitik der Vereinigten Staaten nie geändert, ganz gleich ob ein Demokrat oder ein Republikaner an der Macht war, weil die amerikanischen Präsidenten sind am Schluss eben auch fast nur Marionetten, die ein schönes großes Flugzeug und ein Weißes Haus haben in Washington. Aber die haben auch nicht viel zu sagen.

Das Bewusstsein im Westen sollte da sein, dass die wirklichen Kräfte und die wirklichen Mächte in den Vereinigten Staaten vom Deep State, also aus dem Hintergrund von nicht gewählten Menschen, die sehr viel Geld und politische und militärische Macht haben, gelenkt werden. Und der Deep State ist eben nicht nur in Amerika. Der ist überall zu Hause und Herr Merz ist ja eine Verlängerung des amerikanischen Deep State.

Also ich bin leider, leider, mit ihm einer Meinung. Das wird keine Besserung bringen.

Marina Zakamskaya:

Damit wir nicht in so einer pessimistischen Stimmung das Gespräch beenden, was würden Sie den Deutschen dann für das kommende Jahr wünschen?

Andreas Mylaeus:

Na, das es tatsächlich soweit kommt, dass sich die Erkenntnis wirklich durchsetzt, dass nur Frieden und Kooperation in Europa mit allen Nachbarn eine Lösung der Probleme bringen kann. Das würde ich mir wünschen. Aber das ist ein frommer Wunsch. Ich bin aber doch durchaus der Meinung, dass sehr viele in der deutschen Bevölkerung diesen Wunsch teilen. Darauf kann man schon bauen. Aber die Kräfte, die das jetzt im Moment verhindern, sind so stark, dass es sehr schwierig wird für Deutschland und es braucht sehr viel Ausdauer auf der anderen Seite.

Wir haben diesen Spruch in Deutschland, wir sagen: Der friedlichste Nachbar kann nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. Und Russland hat einen solchen Nachbarn, der keinen Frieden will. Und da braucht man die Ausdauer und ich persönlich setze meine Hoffnung darauf, dass da die Hartnäckigkeit besteht, dass das tatsächlich hält, dass sie das durchziehen, so wie sich jetzt das ja anbahnt. Das ist die Hoffnung.

Marina Zakamskaya:

Glauben Sie auch daran?

Peter Hänseler:

Ja, also ich bin als geborener Mensch mit gewissen anarchistischen Zügen: Ein Aufruf zum Ungehorsam, zum Ungehorsam im kleinen, dass man sich nicht weiter duckt in der Familie, im Schießverein, im Gesangsverein, im Geschäft, sagt, was man denkt, und sich nicht weiter scheut davor, seine Meinung zu sagen. Das ist das größte Problem. Weil, wenn Sie eine Änderung wollen, dann müssen sie eine Diskussion anfachen und die findet nicht mehr statt. Das ist ja das große Problem.

Wenn Sie in einer in einer Bank   – das betrifft selbstverständlich auch die Schweiz   – also, wenn Sie einen Job haben, der relativ gut bezahlt ist, nehmen wir an, in einer Bank   – es ist jetzt gleich wo   – und Sie eine andere Meinung, geopolitisch andere Meinung vertreten, sind Sie den Job los. Und das ist der Aufruf zum Ungehorsam im kleinen, dass die Leute wieder miteinander diskutieren, dass man akzeptiert: Ich habe eine andere Meinung wie Sie, aber lassen Sie uns das diskutieren. Dass diese Angst, dass man schweigen muss, dass das weggeht. Ich glaube, das wäre die erste Stufe.

Weil ganz oben   – da bin ich einverstanden mit Andreas   – da nichts zu machen ist.

Andreas Mylaeus:

Vielleicht noch als Hoffnungsschimmer: Ich trage das immer so in meinem Gemüt spazieren. Da sage ich: „Ex oriente lux“   – aus dem Osten kommt das Licht   – also BRICS und die Partner werden eine bessere Welt schaffen für uns. Das ist unsere Hoffnung.

Marina Zakamskaya:

Ich bedanke mich für das Gespräch.

Peter Hänseler:

Herzlichen Dank für die Einladung.

Andreas Mylaeus:

Ja, herzlichen Dank.


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Die Videobeschreibung: Die Gesprächspartner in diesem Video sind Andreas Mylaeus und Peter Hänseler.

Mylaeus wurde in Deutschland geboren. Nach dem Abitur studierte er in Freiburg, Köln und München Jura und schloss die Zweite Juristische Staatsprüfung ab. Außerdem studierte er an der Universität Zürich Psychologie und Psychopathologie und schloss dieses Studium mit dem Lizentiat ab. 1983 promovierte er (Dr. iur.) in München und führte danach eine eigene psychologische Beratungspraxis in Zürich. Nachdem er 1995 nach München übergesiedelt war, arbeitete er als Partner in einer Anwaltskanzlei in München, ab 2006 als Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht. Seit 2015 ist er freier Analyst für internationale Beziehungen.


Hänseler stammt aus Zürich, ist Rechtsanwalt, Manager, Unternehmer und ein leidenschaftlicher Reisender. Er studierte US-Recht an der Georgetown University und arbeitete später in einer New Yorker Anwaltskanzlei. Zum ersten Mal kam er 1997 aus beruflichen Gründen nach Russland, aber eine Geschäftsreise endete mit einem Umzug. In den letzten Jahren schreibt Hänseler in seinem Blog "Stimme aus Russland" in drei Sprachen über aktuelle geopolitische Themen.


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Man beachte die Logo-Animation als Intro mit dem stilisierten Wappenadler: Das zentrale Symbol der Bundesrepublik (es geht auf das römische Reich und das Heilige Römische Reich zurück und wurde später vom Deutschen Kaiserreich sowie der Weimarer Republik übernommen) zerstört mit einem Laserstrahl die Energie-Souveränität der Bundesrepublik   – ein selbstmörderischer Akt im Auftrag des Kolonialherrn   – und installiert anschließend einen Piraten, der die Kolonie kapert.


Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/deutschland/andreas-mylaeus-und-peter-haenseler-ueber-gegenwart-und-zukunft-des-westens


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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