19.05.2023

 Russland und Iran bauen eine Eisenbahnstrecke zusammen – Handelsroute Nord-Süd wird komplett

pressefreiheit.rtde.live, 18 Mai 2023 09:37 UhrAm Mittwoch haben Moskau und Teheran den Bau einer Eisenbahnstrecke im Nordwesten des Irans vereinbart. Die Route Rascht-Astara wird der letzte Abschnitt des internationalen Verkehrskorridors zwischen Sankt Petersburg und Mumbai werden.


Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Unterzeichnung des Abkommens über den Bau der Strecke Rascht-Astara.Quelle: Sputnik © Michail Klimentjew

Russland nimmt am Bau einer neuen Eisenbahnlinie zwischen den iranischen Städten Rascht und Astara teil. Am Mittwoch haben die Vertreter der beiden Länder, Russlands Minister für Transport, Witali Saweljew, und Irans Minister für Straßen und Stadtentwicklung, Mehrdad Bazrpash, das entsprechende Abkommen in Teheran unterzeichnet. Demnach werden Russland und der Iran die gemeinsame Finanzierung der Projektarbeit und des Baus sowie weiterer Lieferungen von Waren und Dienstleistungen vornehmen.
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Russlands Präsident Wladimir Putin, der per Videoschaltung an der Unterzeichnungszeremonie teilnahm, hob die besondere Bedeutung der Eisenbahnstrecke für die Diversifizierung der weltweiten Verkehrswege hervor. Ihm zufolge stelle sie aus logistischer Sicht eine bedeutende Ergänzung zum Suezkanal und den Meerengen des Schwarzen Meeres dar. Darüber hinaus wies Putin auf beträchtliche Wettbewerbsvorteile hin:

    "Zum Beispiel wird die Frachtlieferung von Sankt Petersburg nach, sagen wir, Mumbai etwa zehn Tage in Anspruch nehmen. Im Vergleich dazu dauert es auf den traditionellen Handelsrouten 30 bis 45 Tage. Das bedeutet eine erhebliche Ersparnis an Zeit und Kosten."

Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak, der sich auf einer Dienstreise in Teheran befindet, erklärte gegenüber Journalisten, dass für das Projekt ein zwischenstaatlicher Kredit in Höhe von 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt werde. Die Gesamtkosten sollen sich auf 1,6 Milliarden Euro belaufen.

Rund 170 Kilometer beträgt die Strecke Rascht-Astara, welche der letzte Teil des internationalen Verkehrskorridors Nord-Süd sein wird. Die Transkaspische Bodenroute verknüpft Sankt Petersburg in Russland mit dem indischen Mumbai über den Iran und dient als Alternative zur traditionellen Seeroute durch das Mittelmeer und den Suezkanal.

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Info: https://pressefreiheit.rtde.live/international/170316-russland-und-iran-bauen-eisenbahnstrecke


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19.05.2023

Wer nicht passt, wird rausgedrängt: Über den Umgang mit "missliebigen" Meinungen in Deutschland

pressefreiheit.rtde.live, 17 Mai 2023 21:17 Uhr, Von Gert Ewen Ungar

Man kann es nicht mehr leugnen: Es gibt in Deutschland politische Säuberungen. Menschen mit konträren Meinungen und einer auch nur angeblich zu großen Nähe zu Russland sollen aus dem öffentlichen Raum verbannt werden. Der Diffamierung ist Tür und Tor geöffnet.


Quelle: www.globallookpress.com © Rolf Vennenbernd


Wegen einer Diffamierungskampagne Jan Böhmermanns wurde er von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) aus dem Amt geworfen: Arne Schönbohm, ehemaliger Präsident des BSI. Vorwurf: Nähe zu Russland.


Zitat: Kann sich noch jemand an Rommy Arndt erinnern? Rommy Arndt hat im Januar für den öffentlich-rechtlichen Sender MDR einen Hörfunk-Kommentar zum Thema Panzerlieferungen an die Ukraine gesprochen. Sie war gegen Panzerlieferungen und es war ihr erster Kommentar für den MDR. Offenbar war es auch ihr Letzter. Sie erntete für ihre Meinung einen Shitstorm, der sich gewaschen hat.

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Die Forderungen reichten bis hin zu Berufsverbot, die bundesrepublikanische Waffenlobby drosch auf Arndt ein, was das Zeug hielt. Der MDR sah sich zu einer Klarstellung genötigt. Rommy Arndt bekam auch sehr viel Zuspruch, wurde für ihren Mut gelobt, eine Meinung öffentlich zu äußern, die konträr zur veröffentlichten Meinung steht.


Allerdings saßen diejenigen, die sich für Arndt einsetzten, nicht in den entsprechenden politischen Gremien und nicht in den Redaktionen deutscher Medien. Rommy Arndt ist inzwischen wie von der Bildfläche verschwunden. Über ihre Website habe ich zweimal versucht, Kontakt aufzunehmen ‒ sie antwortet nicht. Zumindest mir nicht ‒ ich bin bei RT DE, da kommen die Antworten aus Deutschland ohnehin nur spärlich. Mit dem Sender der Russen spricht man nicht. 

Man kann nur mutmaßen, was konkret passiert ist, aber Rommy Arndt wäre nicht die Erste und nicht die Einzige, die aufgrund einer falschen Meinung, einer falschen Haltung die Karriere eingebüßt hätte. Man sollte das, worum es hier geht, laut und brüsk aussprechen, denn es ist ein Skandal: Deutschland betreibt Säuberungen.


Das jüngste prominente Opfer ist So-yeon Schröder-Kim, die Frau des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (immer noch SPD). Ihr wurde ein Besuch in der russischen Botschaft anlässlich eines Empfangs zur Feier des Kriegsendes zum Verhängnis. Schröder-Kim arbeitete für die NRW.Global Business, die dem Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalens untersteht. Das Wirtschaftsministerium entließ Schröder-Kim fristlos unter Hinweis auf die Teilnahme am Botschaftsempfang. Mit dem Russen feiert man nicht. Schon gar nicht das Kriegsende 1945.


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Zuvor wurde dem NDR-Journalisten Patrick Baab der Lehrauftrag an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft gekündigt. Sein Vergehen: Er war während der Zeit der Unabhängigkeitsreferenden im Donbass und hat sich vor Ort einen Eindruck verschafft. Das geht nicht. Zumindest nicht in Deutschland in seinem aktuellen geistigen Zustand.


Baab konnte sich inzwischen vor Gericht durchsetzen. Die Uni musste seine Absetzung widerrufen. Aber der Vorgang zieht natürlich Kreise und wirft ein absolut schlechtes Licht auf Deutschland.


Auch die Publizistin und Professorin für Europapolitik an der Universität Bonn, Ulrike Guérot, musste ihre Weiterbeschäftigung vor Gericht erstreiten. Kündigungsgrund auch hier: falsche Meinung.


Dem Journalisten Ulrich Heyden hat die Wochenzeitung Der Freitag die weitere Beschäftigung verweigert. Zu ukrainekritisch.


Dem wenig witzigen Satiriker Jan Böhmermann war es mit falschen Anschuldigungen gelungen, die Entlassung des Chefs des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, zu bewirken. Zu große Nähe zu Russland, war der Vorwurf.

Innenministerin Nancy Faeser wartete irgendwelche Ermittlungen gar nicht erst ab, sondern entließ Schönbohm umgehend. Die Anschuldigungen erwiesen sich als falsch. Böhmermann muss dennoch nicht mit Entlassung rechnen. Er schwimmt mit dem Strom und wettert gegen Russland. Da kann nichts passieren. Das liegt im Trend.


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Böhmermann ist ein Mitläufer, wie man ihn in Deutschland schon aus Gründen der Tradition gern hofiert. Diffamieren ist in Deutschland okay, Verleumden auch, Nähe zu Russland dagegen nicht. Schon der Verdacht ist für das Karriereende ausreichend. Deutschland läuft wieder mal gehörig aus der Spur und wieder mal auf die schon bekannte Weise. 


Auch im Wirtschaftsministerium grassiert die Angst vorm Iwan, und Staatssekretäre, die zu Sachthemen eine andere Meinung äußern als Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), lässt dieser vom Verfassungsschutz überprüfen. Dabei ist jedem in Russland klar, dass von der deutschen Wirtschaft in den nächsten Dekaden keine großen Impulse ausgehen werden. Für diese Erkenntnis muss man das Wirtschaftsministerium nicht unterwandern. 

Dagegen wittert Habeck im Zusammenhang mit dem Rücktritt des Staatssekretärs Graichen eine russische Verschwörung. Anfeindungen von rechts und die Lügen von prorussischen Accounts gegen Graichen seien unerträglich, meint dieser in einer Pressekonferenz.

Er macht prorussische, rechte Kräfte für den Zwang zum Rücktritt verantwortlich. Dabei ging es eigentlich um den Vorwurf von Einstellungen bei zu großer familiärer Nähe unter Missachtung der Ausschreibungsregeln. Was Russland damit zu tun haben soll, bleibt unklar. Aber es sagt natürlich viel über den geistigen Zustand des Wirtschaftsministers, wenn dieser in der Graichen-Affäre Russland am Werk sieht. Es deutet auf eine Mischung aus Größenwahn und Paranoia. 

Man könnte es noch fortsetzen. Klar ist: In Deutschland, dort vor allem in Medien und Politik, werden Säuberungen betrieben. Es wird ausgemerzt. Man ruft zur Hatz auf, diesmal zur Hatz auf Russen und jene, die Russen nahestehen. Man lenkt so ab von inneren Differenzen, von eigenen Defiziten, vermeidet notwendige, inhaltliche Diskussionen. Man hat einen Sündenbock. Deutschland entfernt sich in seinem Russenhass von den Grundsätzen eines demokratischen, dem Pluralismus verpflichteten Staates immer weiter.


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Man glaubt in Deutschland wieder ganz offiziell an die große Verschwörung. Nicht die jüdisch-bolschewistische, dieses Mal ist es die russische Verschwörung, die sich aber wie ein Krebsgeschwür in die deutsche Gesellschaft hinein ausbreitet und ausgemerzt werden muss. Es braucht diese Säuberungen, denn der Iwan ist dabei, Deutschland zu unterwandern.


Überall sieht man in Deutschland prorussische Accounts am Werk, Trollfabriken arbeiten Tag und Nacht, um die Meinung der Deutschen zu beeinflussen, Putin sichert sich Einfluss im Verborgenen, russische Seilschaften sind überall und verbinden die politischen Extreme in Deutschland.

Man ist selbst bei der Rhetorik wieder da angekommen, wo man 1945 aufhören musste. Es ist alter deutscher Wahn in neuem Gewand. Krank ist es dennoch, und es ist eine Krankheit, für die Deutschland besonders anfällig ist. Und was am meisten Besorgnis erregt: Deutschland verfügt über keine Selbstheilungskräfte.


Mehr zum Thema – "Warum stoppt niemand RT DE?" – Mainstream bläst zur nächsten Runde im Propagandakampf


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Info: https://pressefreiheit.rtde.live/meinung/170335-wer-nicht-passt-wird-rausgedraengt


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19.05.2023

Mit Gewalt enteignet und aus Palästina vertrieben – der persönliche Rückblick eines Betroffenen

Dr. Salman Abu Sitta, 85, hat vor 75 Jahren die Vertreibung der Palästinenser aus Palästina selbst miterlebt. (Foto Karin Leukefeld)


globalbridge.ch, vom 17. Mai 2023 Autor: Karin Leukefeld in Geschichte, Politik

Salman Abu Sitta wurde 1938 im Süden Palästinas geboren. Er war 10 Jahre alt, als die Nakba begann, die Katastrophe. 65 Massaker wurden von jüdischen Milizen und Zionisten verübt, Hunderttausende Palästinenser wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Auch Salman Abu Sitta und seine Familie wurden vertrieben, in seiner Heimat wurde der Staat Israel gegründet. Salman Abu Sitta studierte in Kairo und wurde Ingenieur. Er erlebte den Krieg um den Suez-Kanal 1956, seit den 1960er Jahren lebte und arbeitete er in Kanada. Er heiratete und gründete seine Familie. In Kuwait erlebte Abu Sitta den Golfkrieg 1991. Nie hat er seine Heimat vergessen. Sein Leben lang hat er für die Rückkehr der Palästinenser in ihre Heimat Palästina gestritten. Karin Leukefeld traf Salman Abu Sitta in Beirut zu einem Interview.

Guten Tag Dr. Salman, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben für dieses Gespräch. Wir sind in Beirut und Sie, Dr. Salman, haben gestern hier auf einer Konferenz des „Zentrums für die Studien der arabischen Einheit“ gesprochen. Kürzlich haben Sie einen Brief an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschrieben, auf den wir später noch eingehen wollen. Zunächst möchte ich Sie bitten, etwas über sich zu sagen.

Salman Abu Sitta

Guten Morgen. Ich heiße Salman Abu Sitta und ich bin Palästinenser. Ich wurde in Al Ma’een Abu Sitta geboren, das liegt im Distrikt von Beer’Sheba und liegt nur acht Kilometer vom Mittelmeer entfernt. Von meinem Land ist es nur einen Kilometer bis zum Stacheldrahtzaun. Diesen Zaun nennt man „Armistice Linie“, die Waffenstillstandslinie von 1949. Anders gesagt, würden die Israelis sich drei, vier Kilometer zurückziehen, wäre unser Land, das ganze Land meiner Familie befreit. 

Unser Land umfasst ein Gebiet von 60.000 Dönüm, das ist eine Fläche von 6 mal 8 Kilometern. Dort wurde ich geboren, dort lebte meine Familie seit mindestens 250 Jahren. Warum sage ich 250 Jahre und nicht mehr? Nun, wir haben Dokumente aus der Osmanischen Zeit, in denen steht, dass mein Ur-Ur-Ur-Großvater in seinem Haus eine Ratsversammlung abhielt, auf der alle Führungspersönlichkeiten der Region ein Abkommen unterzeichneten. Mein Ur-Ur-Ur-Großvater war ein Scheich, eine bekannte Person, vergleichbar einem Bürgermeister. Diese Dokumente stammen aus der Zeit um 1840 und – ironischerweise – wurde in dieser Zeit (Arthur) Balfour in England geboren. Balfour, der 1917 ein Land, das ihm nicht gehörte, Leuten übergab, die kein Recht darauf hatten, während die rechtmäßigen Eigentümer dieses Landes nicht anwesend waren. Seitdem sind wir und ist Palästina Tod und Zerstörung ausgesetzt. Wir erleben die Zerstörung unseres Landes, unseres Volkes und die Entvölkerung unseres Landes. Von den 14 Millionen Palästinensern, die es heute gibt, sind zwei Drittel Flüchtlinge. Sie können ihre Heimat sehen und können sie doch nicht erreichen. Obwohl das Internationale Recht hinter ihnen steht. Nicht nur einmal, 135 Mal haben die Vereinten Nationen die Resolution Nr. 194 beschlossen und bekräftigt, mit der die Rückkehr der Flüchtlinge gefordert wird.

Das erste Mal stimmten die Vereinten Nationen im Dezember 1948 für die Resolution 194. Wann mussten Sie Ihre Heimat verlassen?

Salman Abu Sitta:

Das ist tief in meine Erinnerung eingemeißelt, ich werde das nie vergessen. Ich war 10 Jahre alt, als die Israelis angriffen. Sie hießen nicht Israelis, sie waren jüdische Einwanderer aus Europa. Wir und die Britische Regierung nannten sie Juden, eingewanderte Juden. Als sie uns angriffen, habe ich mich gewundert. Ich war ein Kind, 10 Jahre alt. Ich kannte diese Leute nicht, ich hatte nie im Leben einen Juden gesehen. Ich wußte auch nicht, warum sie uns angriffen. Warum sie in mein Zuhause kamen, es zerstörten und mich zu einem Flüchtling machten. Auch in meiner Familie waren die Leute ratlos, sie wußten nicht, warum diese Leute uns angriffen. Sie kamen aus verschiedenen europäischen Ländern. Aus Russland, Polen, Ukraine und aus anderen Ländern. Sie sprachen fremde Sprachen, wir konnten sie nicht verstehen. Als sie kamen, trugen sie Waffen und sie waren ausgebildet. Und sie hatten große politische und finanzielle Unterstützung. Sie verübten Massaker, in Deir Yassin und in den Dörfern um Jaffa. Zu dem Zeitpunkt gab es sie bei uns zu Hause, im Süden von Palästina, nicht. Ich hatte sie nie gesehen.

Als die ersten Massaker im Norden bekannt wurden, war ich in einem Internat in Beer’Sheba, etwa 40 Kilometer von meinem Elternhaus entfernt. Eines Tages, es war im April 1948, kam der Direktor unseres Internats zu uns Jungen und sagte: „Ihr müßt zu Euren Familien zurückgehen. Ich kann Euch nicht beschützen. Die Juden greifen an, sie töten Menschen in Deir Yassin und in Jaffa, geht nach Hause.“ Das kam sehr plötzlich und wir Kinder mussten uns auf den langen Heimweg machen. Wie sollte das gehen? Anfangs half man uns, aber schließlich mußte ich etwa 30 Kilometer zu Fuss gehen. Ich war ein Kind und ich trug meine Tasche mit Kleidung und mit meinen Schulbüchern auf dem Rücken. Das war schwer und ich mußte die Tasche schließlich wegwerfen, weil ich sie nicht mehr tragen konnte. Lange Zeit war ich tief traurig darüber, weil ich alle meine Schulbücher in der Tasche hatte. Ich hatte sie meinem Vater und meiner Mutter zeigen wollen, damit sie sehen konnten, was für ein guter Schüler ich war. Aber ich mußte mich davon trennen und warf die Tasche fort.

Unterwegs sagte ein älterer Junge zu uns: „Wenn Ihr in der Ferne eine jüdische Patrouille seht, legt Euch auf den Boden, in die Weizenfelder, damit sie Euch nicht sehen. Sie haben Maschinenpistolen und werden Euch sonst töten. Schließlich erreichte ich mein Elternhaus und meine Eltern waren sehr überrascht, mich zu sehen. Ich blieb einige Tage im Bett, weil ich völlig erschöpft war. Aber es blieb keine Zeit zum Ausruhen. Am 14. Mai 1948 griffen die Juden uns direkt auf unserem Grund und Boden an. Sie kamen in 24 gepanzerten Fahrzeugen und wir hatten nur 10 oder 15 Gewehre. Wir versuchten, sie abzuwehren und konnten sie etwas aufhalten. Aber dann kamen sie und zerstörten alles. Ich war sehr, sehr traurig, weil sie unsere Schule in die Luft sprengten, die mein Vater 1920 für das Dorf gebaut hatte. Wir hatten auch einen Bajara, einen Brunnen mit einer Pumpe. Mit dem Wasser konnten wir unsere Gärten und Felder bewässern und wir hatten natürlich auch Trinkwasser. Sie sprengten den Brunnen und die Pumpe in die Luft. Und auch unsere Mühle, mit der wir unseren Weizen mahlen konnten, so dass wir Mehl hatten. Sie zerstörten alle Häuser und brannten sie nieder.

Während des Angriffs und der Zerstörung versteckten sich die Frauen mit uns Kindern in einer nahegelegenen Schlucht.  Es war mehr eine Vertiefung im Land, wohin wir gelaufen waren und uns in Sicherheit bringen konnten. In der Schlucht hörten wir die Bombenexplosionen und wir sahen den Rauch aus den brennenden Häusern aufsteigen. Und jedes Mal sagten wir, das war das Haus von dem und dem, das war die Schule. Von unserem Versteck aus konnten wir sagen, welches Haus zerstört wurde, wenn wir den Rauch aufsteigen sahen.

In den frühen Morgenstunden zogen sie zu einem anderen Dorf weiter, aber wir waren uns nicht sicher, ob sie wirklich abgezogen oder noch dort waren. Erst als die Sonne hoch am Himmel stand, trauten wir uns zurück ins Dorf und sahen die Zerstörung. Die schwelenden Überreste der Häuser, die Trümmer, die Toten, die auf dem Boden lagen. Es war verheerend, ich habe es nie vergessen.

Sie waren ein zehnjähriges Kind …

Salman Abu Sitta: Ja, ich war damals 10 Jahre alt. Diese Erinnerungen stehen im Zentrum meines Buches „Kartierung meiner Rückkehr“ (Mapping My Return, American University of Cairo, 2016).

Wie ging es weiter? 

Salman Abu Sitta: Anders als andere hatte ich Glück. Meine älteren Brüder studierten damals an der Universität in Kairo. Meine Schule war zerstört, also bereitete mein Vater meine Abreise nach Kairo vor, damit ich dort weiter lernen konnte. Alle meine Brüder waren in Palästina zur Schule gegangen und später zum Studium nach Kairo. So war es auch für mich. Aber als ich mein brennendes und zerstörtes Elternhaus verließ, dachte ich nie, dass ich nicht zurückkehren und wieder dort leben würde. Es wurde die Aufgabe meines Lebens. Palästina zu dokumentieren, meine Heimat zu dokumentieren, jeden Ort in Palästina. Ich schrieb für die Rückkehr in meine Heimat an Universitäten, in Büchern, in Atlanten, auf Karten. Ich reiste um die Welt, um das zu tun. Ich war überall in Europa, in den USA. Ich reiste bis nach Japan, Australien und Neuseeland. Im Jahr 2000 gründete ich die Palestine Land Society in London, die Gesellschaft für das Land Palästina. Jetzt, nach 23 Jahren, haben wir an der Amerikanischen Universität von Beirut das Studienzentrum Land Palästina gegründet. Es enthält 10.000 Akten, Dateien, und Dokumente, die ich überall in der Welt gesammelt habe. Jetzt dienen sie der Forschung an der Universität. 

Sind Sie nie in Ihre Heimat zurückgekehrt?

Salman Abu Sitta: Ich bin nie in meine Heimat zurückgekehrt, nur als Besucher, als Tourist. Ich wurde Professor an einer Universität in Kanada, ich heiratete dort und meine Kinder wurden dort geboren. 1995 wurde es möglich, Palästina zu besuchen, das sie heute Israel nennen. Ich konnte als Tourist dorthin reisen, weil ich einen fremden Pass hatte. Wäre es ein palästinensischer Pass gewesen, wäre mir das nicht möglich gewesen. 1995 reiste ich also dorthin, um meiner Tochter ihre Heimat zu zeigen.

Haben Sie Ihre Heimat wiedererkannt?

Salman Abu Sitta:

Ich sah meinen Geburtsort wieder, er wird heute Nirim genannt. Ich sah die Schule, die mein Vater gebaut hatte. Die Schule war eine Ruine, der Ort, an dem die Schule gestanden hatte, war zu einem Friedhof geworden. Ein Friedhof für israelische Soldaten, die für eine Kolonie gefallen waren, die auf unserem Land gebaut worden war. Aus den Steinen, aus denen die Schule gebaut worden war, waren Grabsteine geworden. Der Ort, an dem wir Kinder gelernt hatten, war ein Ort geworden, an dem die Soldaten beerdigt wurden, die gekommen waren, um aus mir einen Flüchtling zu machen.

Ich zeigte meiner Tochter den Ort, von wo meine Mutter kam. Wo unsere Gärten gewesen waren, unser Haus. Wir fanden die Überreste des Brunnens, der noch immer dort war. In der Schule überkam es mich und ich kniete nieder und küsste den Boden. Lange verharrte ich so und meine Tochter befürchtete, ich sei ohnmächtig geworden. Sie machte einen Film über unseren Besuch dort, einen privaten Film.

Haben Sie mit Menschen dort gesprochen?

Eine Person, die auf dem Land meiner Familie in der Kolonie lebt, die heute Nirim genannt wird, ist eine Amerikanerin. Aller Wahrscheinlichkeit nach eine jüdische Amerikanerin. Sie heißt Adele Reimer, ist Journalistin und betreibt einen Blog. Sie lebt exakt auf dem Land meiner Vorfahren. Ich habe ihr damals geschrieben: Sie leben auf meinem Land. Ich schickte ihr ein Kapitel meines Buches darüber, wie ich Flüchtling wurde. Sie kommt aus der Bronx, Brooklyn und wurde Siedlerin auf unserem Land. In ihrem Blog beschwert sie sich über ihre Sorgen, was sie alles durchmachen mußte. Dass sie in der Nacht Bunker aufsuchen mußten, weil sie Angst vor den Ballons hatten, die die Palästinenser aus dem Gaza-Streifen hinüber schickten zu ihren Feinden, die ihr Land besetzt halten. Die schickten F-16 Kampfjets, um hohe Gebäude zu zerstören. Erst gestern haben sie 13 Leute, ganze Familien getötet. So ist das. Die Leute, die Flüchtlinge, schicken Ballons an die Siedler, die ihr Land besetzt halten, das ist, was sie haben. Und die Siedler haben solche Angst vor den Ballons, dass sie in Bunkern Schutz suchen. Sie beschweren sich über die Ballons, nicht aber über die F-16, die ganze Wohnviertel zerstören.

Und wie sieht es nun auf dem Land Ihrer Familie aus?

Salman Abu Sitta: Ich habe Karten gezeichnet, wie es war und wer von unserer Familie welches Land besitzt. Und dann habe ich mit Hilfe von Satellitenaufnahmen eine moderne Karte gezeichnet, die zeigt, wie es heute aussieht. Es gibt dort heute vier Kibbuzim: Nirim, Ein Hashlosha, Nir Oz, Mazen …

Nur auf Ihrem Land?

Salman Abu Sitta

Ja, vier. Magen hat für mich eine spezielle Bedeutung, weil es dort ein Maqam gibt, eine religiöse Stätte. Sie heißt Scheich Nouran. Es ist eine Art Pilger- und Gebetsstätte. In meinem Atlas über Palästina gibt 12.000 historische und religiöse Stätten. Fast jedes Dorf hatte zwei oder auch drei solcher Stätten und wir hatten Scheich Nouran. Frauen kamen dorthin, wenn sie Kinder haben wollten. Sie ließen kleine Dinge dort, schrieben Zeichen, banden bunte Bänder fest.

Damals war die Sterblichkeitsrate unter den Neugeborenen sehr hoch und diese Kinder wurden dann um das Maqam herum beerdigt. Als wir damals in das Kibbuz kamen, fragte man uns, was wir wollten. Wir sagten, wir seien Touristen. Sie fragten, warum wir das Kibbuz betreten wollten und wir sagten, wir wollten Kubour sehen, das ist Hebräisch und heißt Gräber. Dann ließen sie uns rein.

12.000 historische und religiöse Stätten, das ist sehr viel. Welche Bedeutung haben die Maqam?

Salman Abu Sitta: 

Ich möchte zu dem Maqam eine Geschichte erzählen. Unser Maqam war aus alten Steinen gebaut und einige waren zersprungen und bröckelten auseinander. Niemand in dem Kibbuz kümmerte sich darum, man ließ es verrotten. Als wir das Maqam erreichten, trat ich sehr vorsichtig auf, weil ich auf Erde ging, in der Kinder beerdigt worden waren. Ich ging um das Gebäude und fand ein offenes Fenster, es war kaputt. Ich nahm meine Kamera, hielt sie durch das Fenster und fotografierte. Und was sah ich, ein Byzantinisches Christliches Kreuz. Ich habe darüber einige Forschungen angestellt und fand bei Alois Musil, einem österreichischen Reisenden in Palästina, Informationen. Er war Experte für christliche byzantinische Geschichte in Palästina und bestätigte, dass im südlichen Palästina zur Zeit von Byzanz nie Juden gelebt hatten. Unser Maqam war offenbar ein Ort, von dem aus der Heilige Hilarion die christliche Kirche in Palästina gegründet hatte. Wir sind die Menschen, die dort immer gelebt haben. Es waren Christen, manche wurden Muslime, davor waren sie Kanaaniten, die vermutlich Aramäisch sprachen. Aber immer waren es die gleichen Leute und darum ist Palästina mit 12.000 religiösen Orten gesegnet. Diese Orte mögen ein Kloster gewesen sein und wurden eine Moschee. Oder es waren Orte, an denen den Göttern gehuldigt wurde, dann wurden sie christliche Kirchen. In Gaza gab es sechs Kirchen, heute gibt es noch drei. Warum? Weil einige der Christen Muslime wurden und aus den Kirchen wurden Moscheen. Das sagt vor allem eines: Die Menschen wollen beten und zwar in einem Gebäude, egal, wie man es nennt.

Sie haben eine starke, lebhafte Erinnerung sowohl als Kind als auch als Erwachsener. Nun haben Sie alle Ihre Unterlagen, Ihr gesamtes Archiv der AUB in Beirut überlassen. Meinen Sie, dass die Zukunft Palästinas in einer Universität liegt, in einem Museum, in einem Studienarchiv?

Salman Abu Sitta

Ich habe keinen Zweifel, keinerlei Zweifel – wie die Sonne jeden Morgen neu aufgeht, so werden wir zurückkehren. Was uns widerfahren ist, ist eine beispiellose Abweichung der Geschichte Palästinas seit 4000 Jahren. Es gibt nichts dergleichen. Armeen kamen und gingen, neue Herrscher kamen und gingen. Menschen nahmen neue Religionen an – aber nicht einmal in der Geschichte der alten Welt, die seit 4000 Jahren aufgezeichnet ist, nicht einmal ist es geschehen, dass plötzlich ein Teil dieses Landes herausgeschnitten wird! Dass die dort lebenden Menschen verjagt werden und dass man sich und seinen Freunden erzählt, dass die Russen, die Polen, die Ukrainer die eigentlichen Palästinenser sind?! Und dass ich und meine Familie keine Palästinenser sind?! Wie kann man eine solche Lüge auf Dauer aufrechterhalten? 

In meinen Palästina Atlas habe ich 55.000 Namen dokumentiert, die es innerhalb Palästinas gibt. Namen von Dörfern, Städten, Hügeln, Flüssen, Orten. Dann kamen sie und löschten das alles aus. Ben Gurion bildete ein Komitee, dessen Aufgabe es war, neue Namen zu finden. Schließlich lieferten sie 6800 Namen. Was ist das zu unseren 55.000 Namen! Alle Namen sind erfunden, konstruiert: Berg Herzl, Ben Gurion Straße usw. Eine Farce. Wie kann man die Geschichte eines Volkes ausradieren, ihre Namen, die in 4000 Jahren entstanden sind, bis zu 50.000 Namen. Und dort setzt sich ein Komitee an den Tisch und erfindet Namen? Unglaublich! Man löscht die Geschichte eines Volkes und seine Geographie aus. Man behauptet, dieses Volk habe es nie gegeben. Und dann legt man neue Geschichtsbücher auf und sagt in den Schulen, es habe nichts gegeben seit dem Jahr Null, Jesu Geburt bis Balfour 1917?! Nur leere Seiten? Leere Seiten?

Es ist, als würde man eine Pyramide auf den Kopf stellen, so unnatürlich ist das. Die Geschichte sagt uns, dass alle künstlichen Schöpfungen keinen Bestand haben. Nehmen wir Hongkong, die Britische Kolonie in China. Es gab sie 2-300 Jahre, dann verschwand sie. Wie eine Wunde im Körper sind diese künstlichen Gebilde. Einige Zeit sind sie da, dann verschwinden sie wieder und der Körper heilt. Palästina ist länger palästinensisch, als London Englisch ist. London wurde etwa um 1100 Englisch, wir Palästinenser sind viel, viel älter. Und das sagen uns auch die heiligen Orte, die Maqams. Sie finden sie überall und überall beten die Menschen in ihnen. Selbst die Kanaaniter können dort gebetet haben.

Von Beruf sind Sie Ingenieur und dann wurden Sie Historiker?

Salman Abu Sitta:

Nicht wirklich, nein. In aller Freundschaft muss ich dem widersprechen. Die Leute sagen, ich sei ein Geograph oder ein Historiker oder ein Aktivist, aber es ist viel einfacher. Jemand hat meine Heimat gestohlen und ich kämpfe mit Zähnen und Klauen, um sie zurückzubekommen. Um den Menschen zu beschreiben, wo meine Heimat ist, werde ich ein Geograph. Um ihnen zu sagen, dass ich dort war, werde ich Historiker. Um die Welt über meine Heimat zu informieren, werde ich ein Mann für Öffentlichkeitsarbeit. Um der Welt zu sagen, dass dieses Land rechtmäßig mir gehört, werde ich Anwalt für internationale Recht. Es ist doch so, wenn man von etwas überzeugt ist, wenn jemand Dir Deine Heimat nimmt, dann tust Du alles, um sie zurückzubekommen. Du rufst, schreist, Du nimmst auch ein Gewehr …

Der Staat, der entstand, indem er Sie und Ihre Familie vertrieb, wird Israel genannt und hat kürzlich seinen 75. Geburtstag gefeiert. Ursula von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, gratulierte per Video dem Staat Israel, ohne mit einer Silbe die Palästinenser zu erwähnen. Diese Erklärung wurde international kritisiert und auch Sie haben sich mit einem offenen Brief an Frau von der Leyen gewandt. Warum?

Salman Abu Sitta:

Ich habe Ihr geschrieben, weil sie die EU repräsentiert und auch, weil sie eine Deutsche ist. Ich wollte sie nicht nur auf ihre sachlichen Fehler in ihrer Erklärung aufmerksam machen, ich wollte sie daran erinnern, dass Deutschland uns gegenüber Verantwortung hat. Deutschland versucht seine Gräueltaten gegen die eigenen jüdischen Bürger mit dem Blut der Palästinenser zu kompensieren. Das ist ein doppeltes Verbrechen. Die ursprüngliche Tat war ein Verbrechen, aber dafür mit unserem Blut zu bezahlen, ist ein weiteres Verbrechen. Und dieses Verbrechen ist unverzeihlich. Denn es hält seit 75 Jahren an. Verbrechen in Kriegszeiten zu begehen, ist eine Angelegenheit für Deutschland. Aber ihre Verbrechen auf unser Volk auszuweiten und zwar seit 75 Jahren, das ist ein unverzeihliches Verbrechen. Sie sollte das wissen.

Es gibt da noch etwas, was ich in dem Brief hätte erwähnen sollen. Ich tat es nicht, weil ich mich kurzfassen wollte. Die deutschen Reparationszahlungen 1953 sollten an Juden bezahlt werden, als Wiedergutmachung für die Gräueltaten während des Zweiten Weltkrieges. Sie hätten an die deutschen Juden bezahlt werden müssen, die Bürger des Landes, das die Verbrechen beging. Stattdessen verübten sie ein großes Verbrechen, indem sie diese Reparationszahlungen an Israel bezahlten. So konnte Israel ein anderes Volk aus seiner Heimat vertreiben und dessen Land zu seiner neuen Heimat machen. Deutschland hätte sich an die Menschen wenden müssen, an denen sie Verbrechen begangen hatten. Warum hilft Deutschland einem anderen Land, um Verbrechen gegen ein anderes Volk zu begehen? Das Geld, das Deutschland als Reparationen für Juden bezahlte, ging an Israel und half, die Nakba zu begehen. Damit hat Deutschland An Nakba ermöglicht, geschaffen. Die bis heute anhält.

Und ich sage Ihnen auch, warum. Als die Menschen aus Palästina vertrieben wurden, wollten viele der europäischen Juden gar nicht nach Palästina. Sie wollten in die USA und nach England. Als Ben Gurion Israel gründete, verübte er 65 Massaker, um die Palästinenser aus dem Land zu vertreiben. Aber es kamen keine europäischen Bürger, um das Land neu zu besiedeln. Also beschloss er, Bomben in den Häusern und Wohnungen von Juden in arabischen Staaten explodieren zu lassen. In Baghdad, in Ägypten, in Marokko. So brachte er 800.000 arabische Juden aus ihren Heimatländern nach Palästina, wo sie auf unserem Land leben sollten. Finanziert wurde diese Kampagne mit dem Geld, das Deutschland an den Staat Israel bezahlte. Das Geld ging nicht an die Juden, sondern an den Staat Israel. Das hätte ich in meinem Brief erwähnen sollen.

Sie sprechen auf Konferenzen, halten Vorträge, Sie haben Beziehungen zur Amerikanischen Universität in Beirut aufgebaut. Was raten Sie jungen Leuten?

Salman Abu Sitta:

Mein Rat an junge Leute? Vor allem richtet sich mein Rat an die jungen Palästinenser. Gebt nie Euer Recht auf, in Eurem eigenen Land geboren zu werden. Gebt nie auf. Die Geschichte steht hinter Euch, die Geographie steht hinter Euch. Die Logik steht hinter Euch, das Recht ist hinter Euch. Gebt nie auf. Bis heute sind nur die Gewehre gegen Euch, aber Gewalt kann kein Recht schaffen. Solange es die Gewalt gibt, wird das Unrecht siegen. Aber die Zeit wird kommen, wenn die Gewalt nachlässt, das wissen wir aus der Geschichte. Also gebt nie Euer Recht auf, in Eure Heimat zurückzukehren. Es ist nicht nur Euer Recht, jeder Satz des Internationalen Rechts unterstützt Euch.

Und, um das mal klar zu machen, meine Untersuchungen zeigen, dass unsere Rückkehr machbar ist. 87% der Juden in Israel leben auf nur 12% des israelischen Territoriums. Der Rest ist leer bis auf einige Kibbuz und die Israelische Armee. Das Land, auf dem 500 Dörfer stehen, ist leer oder halbleer. Von der Demographie her gibt es kein Problem, zurückzukehren. Und das Recht unterstützt die Rückkehr. Heute gibt es 14 Millionen Palästinenser. 90% von ihnen leben entweder in Palästina oder in Syrien, Libanon und Jordanien. Die Leute sind jenseits der Mauern, die Palästina umgeben. Sie können ihr Land sehen und können nicht dort leben! Sie könnten sogar zu Fuss in ihre Heimat zurückkehren. Sie brauchen keine Flugzeuge oder Schiffe, wie die jüdischen Immigranten. Sie können einfach laufen. Wie kann man es wagen, ihnen ihr Recht vorzuenthalten.

Dr. Salman, vielen Dank für das Gespräch!

Salman Abu Sitta: Ich bedanke mich auch.

Zum Offenen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, in Deutsch und in Englisch, als PDF.

Zum Offenen Brief mit diversen Links:

OFFENER BRIEF AN MADAME URSULA VON DER LEYEN 

Präsidentin der Europäischen Kommission

29. April 2023

Ihre Exzellenz

Sie haben diese Woche eine Rede gehalten, in der Sie anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens die Gründung Israels lobten. Für jemanden in Ihrer Position ist es erstaunlich, dass es dabei so viele sachliche Fehler, Fehleinschätzungen, Verletzungen des Völkerrechts und Abweichungen von grundlegenden Normen der Gerechtigkeit gab.

Sie haben Israel zu 75 Jahren Existenz auf einer Fläche von 20.500 Quadratkilometer gratuliert, was 78 Prozent von Palästina entspricht. Kein einziger Quadratkilometer dieser Fläche wurde auf legalem oder gerechtem Wege erworben. 6 Prozent wurden durch das verräterische britische Einverständnis erlangt und 72 Prozent durch militärische Eroberung.  Wie können Sie ein Regime beglück-wünschen, das dieses Land durch das Vergießen des Blutes Unschuldiger erhalten hat?

Israel hat keine Grenzen, weder nach internationalem Recht noch nach seinem eigenen Eingeständnis. Das Waffenstillstandsabkommen von 1949 verleiht keinen Rechtstitel auf irgendwelche Grenzen. Welches Israel beglückwünschen Sie? Liegt es in dem 1948 von Israel besetzten Land oder in dem von 1967?

Es gibt keine einzige Zeile in den UN-Resolutionen, die Sie in diesen beiden Punkten unterstützt.

Sie beglückwünschen Israel zu seinem „dynamischen Einfallsreichtum und seinen bahnbrechenden Innovationen“. Ich frage Sie, wenn Sie die besten deutschen Wissenschaftler versammeln und sie auf der Insel Madagaskar ansiedeln, wo sie die Bewohner der Insel töten und das beste Labor einrichten. Würden Sie das als eine wissenschaftliche Leistung betrachten?

Einstein hat die Relativitätstheorie nicht entdeckt, weil er Jude oder Schweizer war, sondern weil er ein brillanter Wissenschaftler war. Zu seiner Ehre lehnte er die Idee von Israel ab und verurteilte das jüdische Massaker von Deir Yassin.

Ihre europäische Regierung hat im Rahmen des EU-Israel-Abkommens Milliarden von Euro für die „wissenschaftliche Forschung“ nach Israel fließen lassen. Das Abkommen enthielt eine Klausel, die Israel dazu verpflichtete, bei der Durchführung der Forschung die Menschenrechte einzuhalten. Aber Sie, insbesondere Deutschland und Holland, haben auf Verlangen Israels auf diese Klausel verzichtet.

Ihr Israel hat keine Zeit verschwendet. Sein Rüstungsunternehmen Elbit verkaufte Massenvernichtungswaffen an viele Länder und verbreitete damit Tod und Zerstörung in vielen Teilen der Welt.

Das Hauptopfer ist unser Volk in Gaza. In den vier israelischen Kriegen gegen den Gazastreifen in den letzten sechs Jahren wurden nicht nur Produkte von Elbit eingesetzt, um Frauen und Kinder zu töten, sondern auch deren Bediener waren vor Ort, um die israelischen Soldaten zu führen.

Menschen mit gutem Gewissen in Großbritannien haben dagegen protestiert und gegen die Elbit-Fabrik in England demonstriert. Auch in Deutschland haben Menschen gegen Elbit protestiert und Ihre Regierung hat sie ins Gefängnis gesteckt. Ist das die israelische Wissenschaft, die Sie feiern?

Sie sagen auch „Israel hat die Wüste zum Blühen gebracht“. Sie sind in die Falle der israelischen Propaganda getappt. Mit den Möglichkeiten Ihrer Regierung hätten Sie es besser machen können. Die Fläche des südlichen Bezirks beträgt 12.500 Quadratkilometer. Israel hat bestenfalls 800 Quadratkilometer bewässert. Die restlichen 94 Prozent waren und sind immer noch Wüste. Die Ironie dabei ist, dass es sich bei dem Bewässerungswasser um gestohlenes Wasser aus dem Westjordanland und den Golanhöhen handelt. Das gesamte gestohlene Wasser, das in der Landwirtschaft verwendet wird, erzeugt nur 1,5 Prozent des israelischen BIP. Die „Wüste zum Blühen zu bringen“ ist ein Mythos. Wie kann Ihnen das entgehen?

Sie haben für Ihre Schuld an den Gräueltaten gegen Ihre jüdischen Bürger mit palästinensischem Blut bezahlt. Ihre Führer strömten nach Yad Vashem, das in Palästina und nicht in Deutschland errichtet wurde, um Tränen zu vergießen und um Vergebung zu bitten. Aber keiner Ihrer führenden Politiker hatte den moralischen Mut, auf den gegenüberliegenden Hügel zu schauen, 3 km entfernt, auf Deir Yassin, und Ihre israelischen Gastgeber, die Verbrecher, die dort das Massaker begangen haben, zur Rede zu stellen.

Sie haben die von Israel betriebenen Konzentrationslager und Zwangsarbeitslager für gefangene palästinensische Zivilisten, die von Ihren nach Palästina geflohenen Bürgern eingerichtet wurden, nicht zur Kenntnis genommen und sich nicht darum gekümmert, obwohl das IKRK über diese Lager berichtet hat.

Der größte Fehler in Ihrer Rede ist, dass Sie den Elefanten im Raum nicht gesehen haben. Sie haben Al Nakba, die schlimmste Katastrophe in der 4000-jährigen Geschichte Palästinas, nicht gesehen oder aber verdrängt. Sie verzichteten auf die Erwähnung der zionistischen Invasion durch 120.000 europäische Soldaten in 9 Brigaden, die 31 militärische Operationen durchführten. Diese Invasion hat 560 Städte und Dörfer durch Massaker entvölkert und zwei Drittel des palästinensischen Volkes zu Flüchtlingen gemacht. Wie können Sie diese Katastrophe einfach umgehen? Kennen Sie Palästina nicht?

Gehen Sie zurück zu den Karten, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Ihren Geographen Kiepert und Van de Velde erstellt wurden. Dort finden Sie etwa 1200 Orte in Palästina. Sie (gemeint ist von der Leyen, Red.) sprechen fließend Französisch. Lesen Sie die sieben Bände von Victor Guerin, in denen jedes Dorf in Palästina beschrieben wird.

Wenn Sie das alles verpassen, dürfen Sie wenigstens den historischen Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. im palästinensischen Jerusalem am 31. Oktober 1898 nicht verpassen. Und Sie dürfen das umfangreiche wissenschaftliche Werk von Gustav Dalman über die Menschen in Palästina nicht verpassen.

Mit diesem Wissen ist es sehr traurig und bezeichnend für den westlichen Rassismus, dass Sie in der UNO häufig gegen die unveräußerlichen Rechte der Palästinenser gestimmt und sich dabei auf die schmutzige europäische Geschichte des Kolonialismus berufen haben.

Aber es ist noch nicht zu spät. Sie können Ihre Worte und Taten zurücknehmen und auf den wahren Weg zurückkehren: Frieden und Gerechtigkeit für die Palästinenser. Die Palästinenser sind die wahren Erben von Jesus Christus, nach dem Ihre Partei benannt wurde.


Hochachtungsvoll

Dr. Salman Abu Sitta


Info: https://globalbridge.ch/mit-gewalt-enteignet-und-aus-palaestina-vertrieben-der-persoenliche-rueckblick-eines-betroffenen/


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

19.05.2023

Kampfjets: Hofreiter & Co. betteln bei Biden

lostineu.eu, 19. Mai 2023

Erst Panzer, nun Kampfjets: Es gibt schon wieder Streit über die (schier endlose) Bewaffnung der Ukraine. Doch diesmal steht nicht Kanzler Scholz auf der Bremse, sondern US-Präsident Biden. Ein bizarrer Appell soll das ändern.


Unterschrieben haben den Aufruf u.a. der Grünen-Politiker A. Hofreiter und sein Kampfgenosse R. Kiesewetter von der CDU. Darin fordern sie US-Präsident Joe Biden auf, „den überfälligen Schritt zu gehen und die Führung bei der Organisierung einer effektiven Belieferung der Ukraine mit F-16 im Rahmen der Ramstein-Koalition zu übernehmen.“

Nach einer peinlichen Ergebenheits-Adresse („wir danken für Ihre unerschütterliche Unterstützung der Ukraine und für die Führungsrolle der USA“) kommen die Unterzeichner mit einer bemerkenswerten Begründung: „Es gibt keinen Grund, eine Fortsetzung des Krieges über 2023 hinaus auszuschließen.“

Russland sei stärker als viele glauben, die immer wieder beschworene „Frühjahrs-Offensive“ der Ukraine werde wohl nicht reichen. Hört, hört! Dabei hat diese Offensive noch nicht einmal begonnen; Präsident Selenskyj hat sie – angeblich wegen Material- und Personalmangel – verschoben.

Die Unterzeichner sehen darin jedoch kein Problem; auch die Verlängerung des Krieges um (mindestens) ein weiteres Jahr scheint sie nicht zu stören. Ihr Hauptanliegen ist es, dass die USA ihr „Nein“ zur Entsendung von F-16-Kampfjets aufgeben!

Doch da könnten sie sich die Zähne ausbeißen. Denn die USA haben andere Prioritäten. Sie fordern, dass die Ukraine ihre Offensive so schnell wie möglich beginnt – und wenden ein, dass die Lieferung von F-16 noch einige Monate dauern würde und zu spät käme.

Abfuhr aus Washington

Wie groß der Widerstand ist, geht aus einem Artikel der „New York Times“ hervor. Demnach hat sich der niederländische Außenminister W. Hoekstra eine Abfuhr in Washington eingefangen. Mr. Hoekstra said that “we haven’t reached a solution yet” in what another senior European diplomat described as a slow-moving and difficult discussion.

Die Niederlande und das UK haben eine „Kampfjet-Koalition“ gebildet. Allerdings verfügen diese beiden Länder selbst nicht über das begehrte Kriegs-Material. Sie wollen es anderswo beschaffen, was lange dauern kann. Um es einzusetzen, benötigen sie aber das „Go“ aus Washington.

Und das lässt auf sich warten…



15 Comments

  1. Alexander Hort
    19. Mai 2023 @ 20:28

    @european:
    Wirklich interessante Zitate. Die Vertreter der Wirtschaft scheinen eine Fortsetzung des bisherigen exportorientierten deutschen Wirtschaftsmodells mittels der Ukraine im Blick zu haben, wenn auch möglicherweise in kleinerem Maßstab als bisher.
    Die Exportorientierung der deutschen Wirtschaft dürfte durch die geopolitischen Verwerfungen mit China in Zukunft nicht so fortsetzbar sein, wie bisher, da benötigt man neue Märkte, sowie insbesondere auch ein Reservoir an billigen Arbeitskräften für die interne Abwertung und als Ersatz dafür, dass China nicht mehr die „verlängerte deutsche Werkbank“ darstellt.
    Das wäre jedenfalls meine Interpretation, ich habe mich sowieso schon die ganze Zeit gefragt, warum die Interessengruppen aus exportorientierten Industrie so merkwürdig still sind.

Reply

  • KK
    19. Mai 2023 @ 19:25

    @ ebo:
    „Wenn es so kommt, werden viele geflüchtete Ukrainer nicht mehr in ihr Land zurückkehren.“
    Das werden sie ohnehin nicht, denn von dem Land wird nicht mehr viel übrig sein, bis die sich endlich mal dazu durchringen, sich mit einem Mediator an einen Tisch zu setzen und eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu suchen.
    Und wenn dort jetzt noch die Uranmunition der Briten ins Spiel kommt, dann wären die ja auch mit dem Klammerbeutel gepudert, mit ihren Kindern in die dann verseuchte Ukraine zurückzugehen!

    Reply

  • MartyG
    19. Mai 2023 @ 18:15

    Der Hauptgrund für das Zögern der USA dürfte der Rattenschwanz sein, der eine solche Flugzeuglieferung zwangsläufig nach sich zieht. Neben Piloten, die das Flugzeug wie im Schlaf beherrschen müssen, kommt da noch geschultes Bodenpersonal für Wartung und Reparatur, und die notwendigen Ersatzteile nicht zu vergessen.
    Woher die Leute nehmen, und was ist, wenn Mr. Kinshal bei denen vorbeischaut?


  • Info: https://lostineu.eu/kampfjets-hofreiter-co-betteln-in-washington


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:



    Open Thread: G-7-Gipfel in Hiroshima


    lostineu.eu, vom 18. Mai 2023

    In Japan sind die ersten Teilnehmer des G-7-Treffens in Hiroshima eingetroffen. US-Präsident Joe Biden landete auf dem Militärstützpunkt Iwakuni, wo er mit US-Soldaten sprach. Die westlichen Führer wollen neue Sanktionen gegen Russland verhängen, aber auch über China diskutieren.

    Dies ist ein „open thread“ – hier können Sie die News aus Hiroshima aufgreifen und kommentieren. Die Meldungen werden laufend aktualisiert!


    Biden will sich nicht für Atomangriff in Hiroshima entschuldigen

    Schon vor Beginn des Treffen wurde bekannt, dass sich Biden nicht für die verheerenden amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki entschuldigen will – dies meldet der „Spiegel“. Vielmehr will er seine Partner auf einen möglichen Krieg gegen China einstimmen, wie „Politico“ berichtet…

    G-7-Staaten wollen Export russischer Diamanten einschränken 

    Die G-7 will den milliardenschweren Export von Rohdiamanten aus Russland einschränken. Eine entsprechende Erklärung soll beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima beschlossen werden, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur sagten. In der EU sei der Handel mit russischen Diamanten schon jetzt durch freiwillige Selbstverpflichtungen um etwa 80 Prozent zurückgegangen, hieß es. Allerdings hat sich Belgien bisher gegen Sanktionen gesträubt…

    G-7 wollen China auf „regelbasierte Ordnung“ verpflichten

    „Ich denke, wir werden sagen, dass wir bereit sind, ein stabiles und konstruktives Verhältnis zu China zu unterhalten und es bei globalen Herausforderungen einzubinden“, sagte ein EU-Beamter. Dafür müsse China sich aber an Spielregeln halten. Aus EU-Sicht geht es dabei vor allem um die sog. regelbasierte internationale Ordnung. Mit ihr sind neben den Normen des Völkerrechts auch rechtlich nicht bindende Normen, Standards und Verhaltensregeln gemeint – an die sie sich selbst nicht immer halten…

    China hält Gegengipfel ab – mit Zentralasien

    Chinas Staatschef Xi Jinping hat den ersten China-Zentralasien-Gipfel als Beginn einer „neuen Ära“ in den Beziehungen zwischen Peking und den fünf ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan bezeichnet. Bei einem Willkommensbankett vor dem Treffen in der historischen chinesischen Handelsstadt Xian sprach Xi am Donnerstag einer von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Redeabschrift zufolge von einem „Meilenstein“ und einer „glänzenden Zukunft“.

    China Daily nennt G-7 einen „Witz– und kritisiert EU

    By preparing to use its summit in Hiroshima, Japan, from Friday to Sunday to accuse China of using economic coercion, the Group of Seven is proving itself to have become not only outdated but also somewhat of a joke. (…) European Commission President Ursula von der Leyen joined the US this week in accusing China of economic coercion by citing the examples of Lithuania and Australia. She got is all wrong, of course.“ Quelle: China Daily

    Selenskyj kommt

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird voraussichtlich persönlich am G7-Gipfel in Japan teilnehmen. Selenskyj werde bei dem bis Sonntag angesetzten Treffen erwartet, hieß es aus informierten Kreisen am Freitag in Hiroshima. Details, wann genau der ukrainische Staatschef zu dem Gipfel der Gruppe großer Industrienationen (G7) reist, gab es zunächst nicht. – Wenn er kommt, wird er auch diesen Gipfel zu einer Waffenmesse umfunktionieren – genau wie die Karlspreis-Verleihung…

    Die Bilderberger tagen auch

    Die G-7 bekommen Konkurrenz: Neben dem Zentralasien-Gipfel mit China gibt es auch noch ein Bilderberg-Treffen in Portugal. Laut (wie immer sehr dürrer) Pressemitteilung geht es – wie in Hiroshima – um Russland, die Ukraine und China – aber auch um Nato, Europa und „US leadership“. Mit von der Partie: A. Hofreiter von den Grünen. Das passt...- Dazu passt ein Bericht in den Nachdenkseiten

    Von der Leyen: Mehr Waffen, keine Verhandlungen

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim G7-Gipfel in Japan für einen weiteren Ausbau der militärischen Unterstützung für die Ukraine geworben. Es gelte, der Ukraine so lange wie nötig die notwendige militärische und finanzielle Unterstützung zu geben. Friedensverhandlungen, die den Angreifer und das Opfer auf eine Stufe stellten, müssten abgelehnt werden.

    G-7 richten ultimative Drohung an Drittstaaten

    Die G-7 legt sich mit den Geschäftspartnern Russlands an. Countries supporting the Russian military will bear “severe costs” if they do not cease that activity “immediately,” the G7 countries said in a joint statement Friday, pledging to “further prevent” circumvention of sanctions against Moscow over its full-scale invasion of Ukraine. Dies berichtet „Politico“. Außerdem wolle man Russland „die Technologien, Industrieausrüstung und Dienstleistungen entziehen“, die für den Krieg in der Ukraine genutzt würden.

    Diamanten: G-7 bringen Belgien in die Bredouille

    Die G-7 wollen den Handel mit russischen „Blutdiamanten“ einschränken. Ein Großteil davon wird bisher in Belgien verarbeitet. Das gerät jetzt in die Bredouille. – Mehr hier

    „Hiroshima-Gipfel versagt bei nuklearer Abrüstung“

    Das sagt die auf Rüstungsfragen spezialisierte NGO ICAN: „The leaders of the G7, meeting in Hiroshima, have failed to come up with any concrete proposals that would take forward their stated goal of a world without nuclear weapons.“



    13 Comments

    1. european
      19. Mai 2023 @ 19:05

      @ebo zu G7
      Es ist die fehlende Glaubwürdigkeit und die Gewissheit, dass G7 eigentlich schon Geschichte ist. Es wird noch ein paar Tagungen geben, aber das war es dann auch. Gerade lese ich dass G7 sich nicht mit den USA gegen China richten wird. Scheinbar setzt so etwas wie Vernunft ein, dass es doch keine gute Idee ist, ohne Fallschirm aus dem Flieger zu springen.


    Info: https://lostineu.eu/open-thread-g-7-gipfel-in-hiroshima


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    19.05.2023

    Nachrichten von Pressenza: Die Patentierung der Natur: Wie Agrarkonzerne das Erbe der Menschheit verkaufen

    aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 19. Mai 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 19.05.2023


    Die Patentierung der Natur: Wie Agrarkonzerne das Erbe der Menschheit verkaufen


    Bei einem Abend mit der Trägerin des alternativen Nobelpreises Vandana Shiva stellte das Bündnis für ein gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft in Bayern die aktuellen Pläne der EU-Kommission zum Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen vor. So sollen entgegen dem Vorsorgeprinzip die&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/05/die-patentierung-der-natur-wie-agrarkonzerne-das-erbe-der-menschheit-verkaufen/


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    Besuch von Präsident Selenskyj und ein Flüchtlingsgipfel der Länderchefs


    Das Timing beider Events in Deutschland stimmte. Beider unguter Ergebnisse passten zu einander. Bundeskanzler Olaf Scholz hielt beim Gipfel mit den Ministerpräsidenten der Länder den Deckel auf seinem Haushaltstopf fest geschlossen. Waffenlieferungen heißt mehr Tote. Die deutschen Bundesländer wollten unisono&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/05/besuch-von-praesident-selenskyj-und-ein-fluechtlingsgipfel-der-laenderchefs/


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    Bio ist der Hebel zum Erreichen der Klimaziele


    Die Agrarförderung in Europa (GAP) muss aus Sicht von Naturland grundlegend vereinfacht und endlich konsequent an den Umwelt- und Klimaleistungen der Landwirtschaft ausgerichtet werden. „Der ökologische Umbau der Landwirtschaft ist nicht nur unverzichtbar für den Schutz der Artenvielfalt, sondern auch&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/05/bio-ist-der-hebel-zum-erreichen-der-klimaziele/


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    Bilanz des Grauens


    Der aktuelle Report von Amnesty International zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe der weltweiten Hinrichtungen dokumentiert für 2022 mindestens 883 Hinrichtungen in 20 Ländern – die höchste Anzahl von gerichtlichen Hinrichtungen seit 2017. Von Helmut Ortner Erhängen, Enthaupten, Giftinjektion oder Erschießen:&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/05/bilanz-des-grauens/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    19.05.2023

    Gegen Nordkorea, Russland und ChinaVor G7-Gipfel: Denkfabrik der Bundesregierung fordert intensivere Militärkooperation mit Japan. Neues Abkommen soll Logistik für künftige Asien-Pazifik-Operationen der Bundeswehr erleichtern.

    german-foreign-policy.com, 19. Mai 2023

    TOKIO/BERLIN (Eigener Bericht) – Die Bundesregierung soll die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit den Streitkräften Japans und ihre Beteiligung an Manövern dort energisch vorantreiben. Dies fordert die Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS), das wichtigste militärpolische Strategiezentrum der Bundesregierung, in einem neuen „Arbeitspapier“. Bereits jetzt sind die Streitkräfte Deutschlands und Japans dabei, ihre Kooperation stark zu intensivieren. So hat die Deutsche Marine begonnen, mit den japanischen Seestreitkräften und mit der U.S. Seventh Fleet zusammenzuarbeiten, die in Yokosuna am Eingang zur Bucht von Tokio ihr Hauptquartier hat. Die Luftstreitkräfte der beiden Länder sind seit ihrer gemeinsamen Teilnahme an Manövern im vergangenen Jahr in Australien ebenfalls mit einer stetigen Stärkung ihrer Beziehungen befasst. Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigt weitere Schritte an; die BAKS plädiert dafür, Abkommen zu schließen, die die Logistik für künftige Asien-Pazifik-Operationen der Bundeswehr erleichtern und der deutschen Seite den Zugang zu exklusiven Lagebildern aus Ostasien eröffnen. Von dem G7-Gipfel an diesem Wochenende in Japan werden auch militärpolitische Absprachen erwartet.


    Zitat: Marinekooperation

    Einen ersten Schritt zum Ausbau der deutsch-japanischen Militärkooperation unternahm die Deutsche Marine. Im November 2021 legte die Fregatte Bayern auf ihrer Asien-Pazifik-Fahrt in Yokosuna am Eingang zur Bucht von Tokio an. Die Fregatte führte gemeinsame Übungen mit den japanischen Streitkräften durch; ein Teil ihrer Besatzung gedachte an einem Gedenkstein in Japan verstorbener Soldaten der NS-Marine (german-foreign-policy.com berichtete [1]). Außerdem gab es einen Austausch mit der U.S. Navy, deren Seventh Fleet ihr Hauptquartier in Yokosuna hat. Anschließend beteiligte sich das deutsche Kriegsschiff an der Überwachung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea. Diese wird von einer US-geführten Koalition der Willigen umgesetzt, an der sich neben den Mitgliedern des Spionageverbundes Five Eyes (USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland) Japan, Südkorea und Frankreich beteiligen. Gesteuert werden die Überwachungsmaßnahmen von einer speziellen Einheit (Enforcement Coordination Cell, ECC), in der während der deutschen Beteiligung an der Sanktionsüberwachung Soldaten der Bundeswehr vertreten waren. Als Außenministerin Annalena Baerbock im Juli 2022 Japan bereiste, wurde sie vom Kommandeur der U.S. Seventh Fleet in Yokosuka empfangen.[2] Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte im März Tokio den Flugzeugträger Ronald Reagan, der zur U.S. Seventh Fleet gehört.


    Gemeinsame Luftwaffenmanöver

    Neben der Marine, deren Kooperation mit den japanischen Streitkräften und mit der U.S. Seventh Fleet von der Bundesregierung systematisch begleitet wird, baut auch die Luftwaffe ihre Zusammenarbeit mit dem japanischen Militär kontinuierlich aus. Einen ersten größeren Schritt dazu unternahm sie im Zusammenhang mit ihrer Beteiligung an Großmanövern in Australien (Pitch Black, Exercise Kakadu) im August und im September vergangenen Jahres, bei denen auch japanische Einheiten präsent waren. Danach flogen einige Militärflugzeuge der Luftwaffe nach Japan, wo sie gemeinsame Kriegsübungen mit japanischen Kampfjets abhielten.[3] Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz nahm persönlich an der Verlegung teil. Anfang März legte Gerhartz, der sich auf einer Reise aus Australien nach Alaska befand, erneut einen Zwischenstopp in Tokio ein, wo er den Luftwaffenstützpunkt Meguro besuchte und dort mit dem Kommandeur des japanischen Air Command and Staff College, Generalleutnant Kageura Seiki, zusammentraf.[4] Die Bundesregierung will neben der Marine- auch die Luftwaffenkooperation mit Japan weiter stärken. Laut Berichten nimmt im Juni an der Übung Air Defender 2023, dem größten Luftkriegsmanöver in der gesamten NATO-Geschichte, auch ein Transportflugzeug der japanischen Luftstreitkräfte teil.


    „Noch intensiver“

    Während Marine und Luftwaffe längst weitere Asien-Pazifik-Manöver planen, bei denen mutmaßlich der Ausbau der Kooperation mit Japan eine zentrale Rolle spielen wird, kündigt Verteidigungsminister Boris Pistorius nächste Schritte an. Nach den – zweiten – deutsch-japanischen Regierungskonsultationen, die am 18. März in Tokio stattfanden, teilte Pistorius mit, er habe mit seinem japanischen Amtskollegen Yasukazu Hamada „besprochen, welche Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit sich in Zukunft bieten“.[5] Dabei liege der Fokus darauf, gemeinsam gegen Nordkorea, Russland und China operieren zu können. Im Rahmen der Regierungskonsultationen wurde unter anderem vereinbart, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verlegung deutscher Truppen nach Japan zu vereinfachen. Damit sei, heißt es dazu im Verteidigungsministerium, „ein weiteres Zeichen für eine noch intensivere Kooperation und gegenseitige Verbindlichkeit gesetzt“ worden. Eigens wies das Ministerium im März darauf hin, dass auch NATO und EU „den Dialog und die Kooperationen mit neuen und bestehenden Partnern im indopazifischen Raum zu stärken“ suchen.[6] Darüber hinaus ist geplant, die bilaterale Rüstungskooperation mit Japan zu vertiefen. Als Modell wird zuweilen Japans Beteiligung an Entwicklung und Produktion des britisch-italienischen Tempest genannt, eines Kampfjets der sechsten Generation.


    Logistik und Lagebildinformationen

    Noch weiter reichende Vorschläge hat jetzt die Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) vorgelegt, das bedeutendste militärpolitische Strategiezentrum der Bundesregierung. Wie es in einem aktuellen BAKS-Arbeitspapier heißt, könne die Verstetigung der deutsch-japanischen Regierungskonsultationen künftig um „einen engeren Austausch zwischen sicherheitspolitischen Experten beider Länder“ erweitert werden.[7] Zudem könnten mehrere Abkommen geschlossen werden, um eine Teilnahme deutscher Einheiten an Manövern in Japan zu erleichtern. Denkbar sei etwa ein Abkommen, das – nach dem Modell einer britisch-japanischen Vereinbarung vom Januar 2023 – „das Verfahren zum Besuch von Streitkräften im jeweils anderen Land regelt“. Wünschenswert sei darüber hinaus ein Vertrag, der „die gegenseitige Bereitstellung von Treibstoff, Lebensmitteln und Transportmitteln für gemeinsame Aktivitäten“ festlegt: Er „würde für die Bundeswehr die Logistik der geplanten Indo-Pazifik-Entsendungen vereinfachen“. Schließlich sei „eine permanente Entsendung eines deutschen Verbindungsoffiziers an die sogenannte Enforcement Coordination Cell in Yokosuka“, die die Überwachung der Sanktionen gegen Nordkorea steuert, „von größter Bedeutung“: „Eine derartige Beteiligung ermöglicht Zugang zu Lagebildinformationen der Region, die auch für Deutschland von großer Relevanz sind.“


    Wie Großbritannien und die USA

    Der Ausbau der deutsch-japanischen Militärkooperation erfolgt parallel zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften Japans und denjenigen der Vereinigten Staaten sowie Großbritanniens. Der britische Premierminister Rishi Sunak soll am Rande des G7-Gipfels an diesem Wochenende in Hiroshima zusätzlich zu dem erwähnten, im Januar geschlossenen britisch-japanischen Abkommen eine weitere Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit der Streitkräfte und der Rüstungskonzerne beider Staaten unterzeichnen.[8] Auch die Vereinigten Staaten intensivieren und optimieren ihre Militärkooperation mit Tokio – dies im Zusammenhang ihrer Bestrebungen, die vollständige erste Inselkette vor Chinas Küste zu militarisieren (german-foreign-policy.com berichtete [9]).

     

    [1] S. dazu Mit der Luftwaffe an den Pazifik.

    [2] S. dazu Die neue Achse Berlin-Tokio.

    [3] S. dazu Die zweite Front der Bundeswehr.

    [4] Bündnisse stärken: Reise des Inspekteurs der Luftwaffe. bundeswehr.de 03.03.2023.

    [5], [6] Deutschland und Japan: Militärkooperation im Indo-Pazifik wird ausgebaut. bmvg.de 19.03.2023.

    [7] Alexandra Sakaki: Japans Zeitenwende: Neue Chancen für die Zusammenarbeit mit Europa. BAKS-Arbeitspapier 2/23. Berlin, Mai 2023.

    [8] Britain, Japan to reach new defense, technology agreement. english.kyodonews.net 14.05.2023.

    [9] S. dazu Die Militarisierung der ersten Inselkette.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9244




    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    19.05.2023

    Russland vernichtet Waffen des kollektiven Westens, während Zelensky durch Europa reist

    seniora.org, vom 17. Mai 2023, Video-Analyse von Alex Christoferou mit Alexander Mercouris 34 Min. The Duran, 16. Mai 2023, Transkript von Andreas Mylaeus

    Analyse von Alex Christoforou mit Alexander Mercouris 34 Min.

    Das Transkript für seniora.org besorgte Andreas Mylaeus

    Alex Christoforou:

    Also gut, Alexander, lassen Sie uns ein Update zur Ukraine machen, und da ist eine Menge los. Wo sollen wir anfangen? Sollen wir über die Fehlzündung von abgereichertem Uran aus Großbritannien sprechen   – der Rückschlag? Ich denke, das wäre ein guter Anfang.

    Alexander Mercouris:

    Ich denke, das ist die Frage, die sich jetzt stellt, ganz klar. Ich denke, das ist die große Geschichte, denn was passiert ist, und ich denke, die Geschichte innerhalb dieser Geschichte ist, dass ich vermute, dass die Ukraine ihre Offensive sehr gegen den Willen ihrer westlichen Sponsoren verschieben musste, weil ihre Munitionssituation in den letzten Wochen eine massiv kritische Wendung genommen hat. Das große Thema der letzten zwei Wochen in der Ukraine waren diese sehr, sehr schweren russischen Raketen- und Bombenangriffe in der Ukraine. Es gab noch viele andere Dinge: Kämpfe in Bakhmut, Probleme mit dem Abschuss einiger russischer Flugzeuge, aber im Großen und Ganzen hat die Ukraine im Zuge der Vorbereitung dieser Offensive Munitionslieferungen aus dem Westen erhalten und diese   – wie ich annehme   – in bestimmten großen Munitionslagern konzentriert. Vor etwa 10 Tagen haben die Russen eines an einem Ort namens Pawlograd in der Ostukraine zerstört, und es gab eine riesige Explosion [30. April 2023: https://www.youtube.com/watch?v=N38qd_A4DwM], und wir haben Satellitenbilder des Kraters gesehen, der entstand, als offenbar eine große Anzahl von Granaten und Munition infolge dieses Raketeneinschlags explodiert ist.

    Aber gestern gab es einen noch größeren Raketenangriff der gleichen Art auf ein Munitionsdepot an einem Ort namens Chmelnyzkyj [14. Mai 2023: https://www.youtube.com/watch?v=N38qd_A4DwM], und zwar in absolut gigantischem Ausmaß. Davon gibt es eine Fülle von Bildern. Man sieht eine Art riesigen Atompilz, der über der Stadt schwebt, und es gab sogar einige Hinweise darauf, dass es sich um eine taktische Atomwaffe handelte. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass das nicht der Fall war. Ich habe einige Leute gesehen, die das behauptet haben. Aber was einige dieser Gerüchte hervorruft, ist, dass dies wie ein Atompilz aussah. Aber die andere Sache ist, dass es einen Anstieg von radioaktiven Signalen gegeben hat. Ich meine, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet, aber es scheint radioaktives Material in der Gegend zu geben, und die Gerüchte   – und ich vermute, dass diese Gerüchte plausibel sind, vielleicht sind sogar wahr   – besagen, dass sich unter der Munition, die bei diesem Angriff auf das Munitionslager in Chmelnyzkyj zerstört wurde, auch Munition mit abgereichertem Uran befand, die von Großbritannien geliefert wurde, und die ein offensichtliches Ziel für die Russen dargestellt hat.

    Vielleicht waren es nicht alle, aber wir wissen, dass es etwa tausend von ihnen waren, und das erzeugt natürlich Staub, der zirkuliert. Ich verstehe, dass der Staub nicht gerade radioaktiv ist, aber einige der Partikel können, wenn man sie einnimmt, sehr giftig sein, sehr, sehr giftig. Sie können Krebs erzeugen und so weiter, und natürlich sind die Menschen in dieser Stadt Chmelnyzkyj äußerst beunruhigt. Im Internet kursieren Berichte darüber. Die Menschen in diesem Ort sind sehr, sehr beunruhigt über das, was passiert ist, und übrigens haben die ukrainischen Behörden nicht viel zur Beruhigung beigetragen, zumindest nicht bis zu diesem Punkt.

    Dies ist also in zweierlei Hinsicht ein wichtiger Schlag. Einerseits wird die Ukraine dadurch ihrer Munition beraubt. Zelensky sagte nach dem Angriff auf Pawlograd, dass die Ukraine ihre Offensive verschieben musste, weil sie nicht über alles verfügte, was sie zur Durchführung der Offensive brauchte. Und vielleicht hat sie bei dem Angriff auf Pawlograd Munition verloren, und das war die Ursache dafür. Jetzt hat sich die Situation durch den noch größeren Angriff auf das Munitionslager in Chmelnyzkyj noch verschlimmert.

    Aber wir haben natürlich auch die Sorge, und das ist eine große Sorge, dass diese abgereicherte Uranmunition, die die Briten an die Ukraine geliefert haben, sich als absolute Katastrophe für die Ukraine selbst herausgestellt hat, denn es gibt Anzeichen für eine Kontamination einer ukrainischen Stadt, von der die Zivilbevölkerung in dieser Stadt und das nahe gelegene Land betroffen sein könnten.

    Alex Christoforou:

    Richtig, das Vereinigte Königreich wollte also den Donbass vergiften, und stattdessen hat das Vereinigte Königreich nun den Westen der Ukraine vergiftet. Nun, das unterstreicht nur, was die Russen der Sunak-Regierung gesagt haben. Sie haben der Sunak-Regierung gesagt: Macht das nicht! Aber die Sunak-Regierung musste eskalieren. Nicht, dass die Sunak-Regierung und die Neocons, die die Sunak-Regierung kontrollieren, sich wirklich um die Menschen in der Westukraine kümmern würden. Nein! Sie kümmern sich um die Waffen. Aber sie kümmern sich nicht um die Menschen, die sie vergiftet haben. Aber ich meine, sie haben die dumme Entscheidung getroffen, abgereichertes Uran an das ukrainische Militär zu liefern, obwohl die Russen ihnen gesagt haben: Tut das nicht, denn das ukrainische Militär ist nicht ausgerüstet dafür, es ist nicht in der Lage, mit diesen Dingen umzugehen. Und natürlich hatten sie damit Recht. Und sie haben das abgereicherte Uran in eine Konfliktzone gebracht, in ein Kriegsgebiet. So etwas tut man nicht!

    Sobald das abgereicherte Uran in die Ukraine gelangt, wird es zum Ziel. Aber das Vereinigte Königreich musste das machen. Sie mussten es tun. Sie mussten eskalieren. Sie mussten Polen übertrumpfen und Nuland und Sullivan übertrumpfen und... Dann mussten sie zeigen, dass sie mehr eskalieren können als die anderen.

    Währenddessen ist Zelenksy in Kiew nirgends zu finden. Nirgendwo! Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist.

    Und wir sagen das jetzt schon eine ganze Weile, dass die Russen einfach weitermachen. Wo auch immer die Ukraine die Waffen lagert, die Russen greifen diese Waffen an. Und ja, die Ukraine kann diese große Offensive nicht starten, und so reist Zelensky durch Europa, um nach weiteren Waffen zu suchen. Und die Hohlköpfe in Europa, die Dummköpfe in Europa versprechen ihm mehr Waffen, denn wenn sie es nicht tun, wenn sie diesen Krieg, auf den sie ihre gesamte politische Existenz verwettet haben, nicht fortsetzen, dann sind sie am Ende. Zelensky war also in Finnland, er war in den Niederlanden, er war in Polen, glaube ich, er ist in Berlin, er war in Berlin, er war in Frankreich, jetzt ist er in Großbritannien und besucht Sunak. Er will nicht in die Ukraine. Er möchte aus verschiedenen Gründen nicht in der Ukraine sein. Er war auch in Italien, wo ihm die neue Globalisten-Marionette Meloni ebenfalls mehr Geld und Waffen versprochen hat.

    Und er hat den Papst besucht. Und natürlich hat der Papst nichts über das Anzünden von Kirchen gesagt. Der Papst hat nichts von Zelenskys Kirchenverbrennungen erwähnt. Nein, darüber wollen wir nicht reden, er ist der Papst und ein Mann Christi und des Christentums. Es stört ihn nicht im Geringsten, dass Zelensky Kirchen niederbrennt und Priester verhaftet. Das interessiert den Papst nicht.

    Aber es gibt drei Gründe, warum Zelensky diese europäische Welttournee macht: Einer der Gründe ist, dass er zu Tode erschrocken ist, was die Russen vielleicht tun könnten. Ich glaube nicht, dass sie das tun werden, aber vielleicht als Vergeltung für seinen lächerlichen und dummen Attentatsversuch auf den Kreml vor ein paar Wochen mit diesen Drohnen. Das ist ein Grund. Der andere Grund ist, dass er weiß, dass er keine Gegenoffensive starten kann, weil seine gesamte Ausrüstung, die der US-Steuerzahler, die der britischen Steuerzahler und die der EU-Steuerzahler, sich in Luft auflöst, und er nun um mehr Ausrüstung betteln muss. Und diese Sache mit dem abgereicherten Uran. Es gibt dort Aufräumtrupps. Alexander, es gibt Berichte, dass es Aufräumtrupps gibt und dass sie Roboter haben, die versuchen, die Dinge aufzuräumen, weil sie nicht wollen, dass Menschen das aufräumen. Und dieser ganze Staub wird den Weizen beeinträchtigen, aus dem das Brot gemacht wird, die Landwirtschaft, den Boden. Oh, was für eine Katastrophe! Was für eine verdammte Katastrophe!

    Gebt diesem Kerl kein Geld mehr und beendet diesen Krieg! Gebt ihm kein Geld mehr und beendet diesen Krieg, denn er ist ein inkompetenter Clown und die Menschen in Europa sind alle inkompetente Clowns.

    Alexander Mercouris:

    Du hast mit jedem einzelnen Punkt, den Du vorgebracht hast, absolut Recht, und ich möchte noch einmal sagen, dass ich als Brite schockiert, angewidert und beschämt bin über die Aktionen meiner eigenen Regierung wegen der Lieferung dieser Waffen. Und wenn die Kontamination, wenn es diese Kontamination gibt   – und Du hast Recht, Du hast absolut Recht   –, dann deuten alle Anzeichen darauf hin, dass es die Kontamination gibt. Es gibt Roboter, wie Du sagst, diese Aufräumtrupps. Und für mich erinnert das alles ein wenig an die Bilder, die man in den 1980er Jahren von Tschernobyl gesehen hat. Ich will nicht sagen, dass dies genau vergleichbar oder analog ist. Aber wie auch immer, auch dort wurden Roboter eingesetzt, um die Aufräumarbeiten durchzuführen. Die Leute trugen spezielle Anzüge und versuchten, mit den Auswirkungen des ganzen Staubs fertig zu werden. Ich meine, die britische Regierung hätte sich der Möglichkeiten bewusst sein müssen, dass so etwas passieren würde, und natürlich hat sie alle Warnungen einfach ignoriert.

    Und die britische Gesellschaft hat sich in keiner Weise mobilisiert, um dies zu verhindern, und wenn Sie heute in die britischen Medien schauen, werden Sie absolut keine Erwähnung dieses Vorfalls finden. Wir haben diese riesige Explosion in einer ukrainischen Stadt. Man sieht diesen gewaltigen Atompilz, diesen gewaltigen Blitz und den gewaltigen Knall, und man erfährt absolut nichts. Man bekommt die üblichen Berichte im Hollywood-Stil von den Schlachtfeldern über heldenhafte ukrainische Soldaten und solche Dinge und die neuesten Nachrichten über Prigoschins Streitigkeiten mit dem Verteidigungsministerium. Das ist alles da. Aber diese große Explosion in dieser Stadt, die Möglichkeit einer Kontamination, einer radioaktiven? Nun, Verseuchung jedenfalls   – darüber wird nicht gesprochen. Es wird überhaupt nicht darüber gesprochen.

    Und Du hast völlig recht: Jetzt geht Zelensky überall hin. Er bleibt so wenig wie möglich in Kiew selbst. Und man fragt sich, warum... Ich meine, er war, wie Du sagst, in Polen, er war in Finnland, er war in den Niederlanden, er war in Deutschland, er war in Rom, wo er, wie Du sagst, Meloni getroffen hat und er hat den Papst getroffen und übrigens   – alles, was Du über den Papst sagst, ist absolut richtig.

    Es ist völlig richtig: Der Papst gibt vor, dass er   – es tut mir leid, dass ich so direkt bin   – der Papst gibt vor, dass er eine Art Friedensinitiative auf den Weg gebracht hat. Die Russen sagen, sie wüssten absolut nichts davon. Sie hatten keinerlei Kontakt mit dem Vatikan, und um das festzuhalten: Die Art und Weise, wie sich Zelensky bei der Audienz mit dem Papst verhalten hat, war absolut typisch. Er ist wieder weder mit Krawatte noch mit Anzug erschienen. Er war wieder der übliche Zelensky in seiner Tarnjacke und T-Shirts und all so etwas und er hat dem Papst im Grunde direkt ins Gesicht gesagt: „Wir brauchen keine Vermittler. Was wir brauchen, ist eine russische Kapitulation.“ Warum also lässt sich der Papst auf diese bizarren Scharaden ein? Ich meine, es ist auch in der Person des Papstes so würdelos. Ich könnte noch viel mehr sagen. Ich werde es nicht tun, weil ich, wenn Sie so wollen, einen gewissen Respekt vor der Geschichte dieser Institution habe. Aber ich schließe mich allem an, was Du über den Papst sagst. Er schweigt über die Tatsache, dass Kirchen beschlagnahmt wurden, dass Priester verhaftet wurden, all diese Dinge, und wir wissen, dass dies der Mann ist, der sagt, er sei der Stellvertreter Christi auf Erden. Aber all das scheint ihn nicht zu kümmern, und diejenigen von uns, die mit unserer Geschichte vertraut sind, werden wissen, dass es auch noch andere Situationen gab, in denen die Vorgänger des Papstes die gleiche Art von Kritik entgegennehmen mussten. Aber ich möchte nicht zu sehr auf all das eingehen.

    Da stehen wir also. Das ist die Situation, in der wir uns befinden. Wir befinden uns in genau der Situation, die Du beschrieben hast, und Du sprichst natürlich von einer Eskalation durch Großbritannien. Wir haben jetzt die Storm Shadow-Raketen geliefert. Sie wurden für die Raketenangriffe auf Lugansk eingesetzt. Bitte beachten: Ein Gebiet in der Stadt Lugansk, ein Gebiet hinter den Frontlinien. Es ist nicht klar, ob sie tatsächlich etwas Bedeutendes getroffen haben, aber die Russen behaupten, dass sie das Flugzeug abgeschossen haben, das diese Raketen abgeschossen hat. Die Lieferung dieser Raketen tötet also Menschen, wenn die Raketen ihre Ziele treffen, und sie tötet auch die Piloten, die diese Raketen abschiessen, die diese Ziele treffen. Auch hier könnte es also zu einem weiteren Debakel kommen.

    Alex Christoforou:

    Der Zweck der Langstreckenraketen und jetzt auch der Lieferung von Hunderten von Langstreckendrohnen, so Sunak   – der Zweck ist nicht, den Konflikt mit Russland zu gewinnen, sondern der Zweck der Lieferung dieser Waffen durch das Vereinigte Königreich dient nicht militärischen Zwecken. Es geht darum, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren. Es geht darum, die russische Bevölkerung zu terrorisieren, denn sie haben immer noch das Ziel, einen Regimewechsel herbeizuführen. Sie haben immer noch dieses Konzept, diese Idee, dass sie eine Art Panik erzeugen werden, die zu einer Art von russischem Regierungswechsel oder einer Palastintrige oder etwas ähnlich Dummem führen wird. Das wird nicht passieren. Es wird nicht passieren, und was sie tun sollten, ist, diesen Unsinn einfach zu beenden.

    Der Papst hätte Zelensky niemals eine Plattform geben dürfen. Er hätte seinen Besuch ablehnen müssen. Er hätte ihn abweisen müssen. Punkt. "Ich will dich nicht sehen!" Und in der Minute, in der er im Vatikan aufgetaucht ist und das Sweatshirt mit den Symbolen trug, die keine Verbindung zum Christentum, zu Christus, zu Gott oder anderen Dingen haben, hätte man ihn abweisen müssen. Wirklich einfach wegschicken.

    In der orthodoxen Kirche wäre das als Blasphemie angesehen worden. Tut mir leid, dass ich das sage. Aber es ist die Wahrheit. Es ist zweifelsohne die Wahrheit. Wie kann er es wagen, in diesem Aufzug den Vatikan zu betreten?

    Alexander Mercouris:

    Früher hätte man den Vatikan als Tourist in dieser Kleidung nicht betreten können. Schon gar nicht wurde man zu einer Audienz beim Papst zugelassen. Ich meine, ich spreche aus Erfahrung. Ich meine, ich war Anfang der 70er Jahre in Rom und kenne Leute, die den Vatikan schon früher besucht haben. Sie hätten das Vatikangebäude in dieser Kleidung nicht betreten können.

    Alex Christoforou:

    Wie auch immer. Wie geht es jetzt weiter? Jetzt sind die Russen   – alles, was die USA und der kollektive Westen schicken, zerstören die Russen. Und eine Gegenoffensive der Russen wird das zerstören. Selbst wenn die Ukraine Territorium gewinnt, kann sie es nicht halten. Die Russen werden alles zerstören, was auf dem Territorium gewonnen wird, so wie sie es in Cherson und Charkow getan haben. Wie lange kann das noch so weitergehen?

    Denn ich sehe die Dinge folgendermaßen: Ich habe gesehen, was die Washington Post kürzlich veröffentlicht hat. Sie hat einen Artikel veröffentlicht darüber, dass Zelensky ziemlich verrückt ist: Er will ungarische Pipelines in die Luft jagen und er will in Russland einmarschieren und russische Dörfer besetzen. Ja, die Washington Post ist die Zeitung der Geheimdienst-Agenturen mit den drei Buchstaben, des tiefen Staates und anderer Organisationen in DC. Es sind die Insider von DC. Und wir sagen schon seit einiger Zeit, dass es in DC einen Machtkampf gibt. Es gibt das Weiße Haus von Biden und die Neocons, die den Dritten Weltkrieg mit voller Eskalation führen wollen. Aber es gibt auch andere Kräfte in DC, die sagen, es ist vorbei. Es ist vorbei. Es ist Zeit, voranzuschauen. Konzentrieren wir uns auf Taiwan und China und Gott weiß, was sie sonst noch im Kopf haben.

    Aber ich glaube, dass ein Großteil dieser Tour, die jetzt stattfindet, und ein Großteil dieser britischen Eskalation eine Reaktion auf das ist, was sie glauben, was einige dieser Stimmen in DC signalisieren, dass Zelensky inkompetent ist. Er ist außer Kontrolle. Er ist ein Idiot. Er wird diesen Krieg nicht gewinnen. Seine Zeit ist abgelaufen. Und in der Zwischenzeit schwärmen Schultz und Macron und Sunak und Meloni von Zelensky und versprechen, dass sie mehr Waffen und mehr Geld zur Verfügung stellen werden, weil sie diese Sache am Laufen halten wollen. Und ich glaube, dass sie versuchen, einigen Kräften in DC zu signalisieren: Nein, beendet diesen Krieg nicht! Bei diesem Konflikt stehen unsere gesamten politischen Karrieren auf dem Spiel. Beendet ihn nicht! So etwas in der Art scheint es zu sein...

    Alexander Mercouris:

    Ich denke, das ist genau richtig. Wir haben gesagt   – ich glaube, wir waren die ersten, die das schon vor Ende des letzten Jahres gesagt haben   –, dass diese Offensiven in Charcow und Cherson ihr Ziel nicht erreicht haben, dass sie die politische Krise in Moskau nicht ausgelöst haben, dass sie die Russen nicht in Panik versetzt haben, dass sie das russische Militär nicht zum Zusammenbruch gebracht haben. Seitdem gibt es in Washington eine immer härtere Debatte zwischen den militärischen Fachleuten, unterstützt von Leuten aus dem Alphabet der Geheimdienste, zumindest einigen von ihnen, unterstützt auch von Leuten, die ich in den Finanz- und Wirtschaftsabteilungen der US-Regierung vermute, unterstützt von einigen der politischen Akteure, die die Demokratische Partei leiten und die sich um die Wahlen sorgen, die sie im nächsten Jahr gewinnen müssen, und sie wollen, dass die Sache ein Ende hat. Sie wollen eine Verhandlungslösung. Sie drängen auf eine solche, und wie Du ganz richtig sagst, war der Artikel der Washington Post vernichtend. Ich meine, dass Zelensky völlig außer Kontrolle geraten ist. Er will russische Städte einnehmen, Pipelines in die Luft jagen, alle möglichen verrückten Dinge innerhalb Russlands tun. Er ist privat viel aggressiver, als er in der Öffentlichkeit zu sein scheint, außer   – nebenbei bemerkt   – er ist auch in der Öffentlichkeit ziemlich aggressiv und untergräbt sich selbst. Mit anderen Worten: er stellt die Rationalität der weiteren Unterstützung seiner eigenen Person in Frage.

    Und auf der anderen Seite haben wir die Neocons. Wir haben Blinken und Nuland. Sie wollen den Krieg fortsetzen. Sie setzen immer noch auf eine Art Aufstand in Moskau.

    Und Sullivan, der zu diesem Team gehörte. Es gibt Anzeichen dafür, dass er langsam umschwenkt, dass er anfängt, die Seite zu wechseln, dass er auf die Seite der Realisten wechselt, weil er jemand ist, der sich mit Wahlen beschäftigt, und er sieht die Tatsache, dass Donald Trump in den Umfragen vorne liegt und seinen Vorsprung auszubauen scheint, und er ist darüber besorgt. Und er will das alles unter Kontrolle bringen und zu einem Ende bringen.

    Und Du hast völlig Recht: Die Europäer haben sich massiv überengagiert, massiv überinvestiert in dieses Abenteuer, in das die Neocons sie hineingeführt haben. Sie haben jetzt Angst, dass die Amerikaner ihnen den Geldhahn zudrehen, und sie tun alles, was sie können, um die Vereinigten Staaten zu verpflichten, diesen Krieg fortzusetzen, weil, wie Du zu Recht sagst, ihre Karrieren davon abhängen.

    Wir sehen also, dass Storm Shadow-Raketen geliefert werden, wir sehen, dass abgereichertes Uran geliefert wird, wir sehen, dass die deutsche Regierung ihre alten Waffenversprechen in ein neues Paketversprechen umwandelt. Es sind genau dieselben Dinge, von denen sie vorher gesagt hat, dass sie sie liefern würde, aber sie haben ein großes Getöse daraus gemacht. Wir sehen, Zelensky erhält den Karlspreis. All diese Dinge werden unternommen, um zu versuchen, die Sache am Laufen zu halten, um die Show am Laufen zu halten, und ich glaube nicht, dass dies von Dauer sein wird.

    Es gibt noch einen weiteren Faktor, der jetzt ins Spiel kommt, und zwar: Wir haben jetzt Informationen über den neuen Chef der Joint Chiefs of Staff. Er wird die Nachfolge von Milley antreten und ist ein Offizier der Luftwaffe. Sein Name ist Charles Q. Brown Jr. [https://www.airandspaceforces.com/air-force-charles-brown-chief-of-staff/]. Offenbar hat er aus seiner Skepsis gegenüber der ukrainischen Affäre keinen Hehl gemacht. Er konzentriert sich voll und ganz auf China. Er will keine Zeit damit verschwenden, diesen Krieg in der Ukraine zu führen.

    Und wir haben jetzt alle möglichen Berichte, die aus dem US-Militär stammen müssen, darüber, wie die Russen erfolgreich Waffen wie z.B. die HIMARS stören, die genau die Waffen sind, die die USA in ihrem kommenden Konflikt mit China verwenden wollen oder zu verwenden beabsichtigen. Die Waffentechnologien der USA werden also kompromittiert. Diese Sache spielt sich also in Washington ab. Der Präsident, so vermute ich, ist immer noch für den Krieg, die Leute von Blinken und Nuland und dem Außenministerium und die Neocons sind immer noch für den Krieg. Aber ich habe den Eindruck, wie Du völlig zu Recht sagst, dass die Realisten an Boden gewinnen und die Europäer nervöser werden.

    Alex Christoforou:

    Was passiert, wenn die USA ihren Fokus auf Europa aufgeben und sich China zuwenden? Was tun die baltischen Staaten? Was macht Polen? Was tut Deutschland? Was tut Großbritannien?

    Alexander Mercouris:

    Was wird Großbritannien tun? Nun, ich meine, sie werden eine weitere Debatte im Unterhaus abhalten, wie wir es nach dem Rückzug der USA aus Afghanistan getan haben. Wir werden über die Schwäche der Amerikaner sprechen und darüber, dass sie nicht den Willen haben, den Kurs zu halten. Wir werden angeben, dass wir das alles alleine hätten schaffen können, was absoluter Unsinn ist, was niemand ernst nehmen sollte, und das ist alles, was wir tun können, weil sie eine Supermacht sind und wir nicht.

    Nun muss man das auch über das europäische Aggregat sagen. Ich meine, die europäischen Volkswirtschaften sind ein Scherbenhaufen. Deutschland steuert auf eine Schrumpfung zu. Frankreich steuert auf eine Schuldenkrise zu. Großbritanniens Wirtschaft stagniert und ist rückläufig. Der Lebensstandard hierzulande sinkt, und unser Militär wird dezimiert. Ben Wallace, unser Verteidigungsminister, will die Größe der britischen Armee reduzieren.

    Wir haben uns jahrelang über die Russen lustig gemacht, weil ihr alter Flugzeugträger, die Admiral Kusnezow, nicht funktioniert, aber das war ein alter Flugzeugträger, der noch zu Sowjetzeiten gebaut wurde. Unser nagelneuer Flugzeugträger Queen Elizabeth II, dessen Motor funktioniert ebenfalls nicht. Man beachte: Niemand zieht diese Vergleiche, aber offenbar hat er mehrere Triebwerksprobleme. Wir haben nicht genug Kampfflugzeuge. Wir haben nicht genug Raketen. Wir schicken einfach immer mehr von dem, was wir haben, und das ist immer weniger, in die Ukraine. Wir haben gesagt, das sind unsere Storm Shadows, wir schicken sie, unsere Drohnen, die machen keinen Unterschied für den Kriegsverlauf.

    Offenbar gibt es jetzt Berichte, dass das US-Militär die Storm Shadows von den Briten angeboten bekommen hat. Sie waren davon nicht beeindruckt, als sie sie eingesetzt haben, und außerdem tun wir so, als wären wir stark und die Amerikaner schwach, obwohl jeder weiß, dass es genau andersherum ist.

    Alex Christoforou:

    Ja, ohne die Vereinigten Staaten ist Europa völlig exponiert, völlig exponiert ohne die USA…

    Alexander Mercouris:

    Absolut.

    Alex Christoforou:

    Orban weiß das. Orban weiß das und er sagt es jetzt auch öffentlich.

    Alexander Mercouris:

    Und jetzt erscheinen in den britischen Medien   – nebenbei bemerkt   – beängstigende Artikel über den Aufstieg von Donald Trump. Ein absolut empörender Artikel im Guardian von Jonathan Friedland, der ihn als eine klare und gegenwärtige Gefahr bezeichnet. Ich meine, um die amerikanische Terminologie zu verwenden, ich meine, wissen Sie, das ist und ich meine... Ich bin sicher, die Amerikaner wissen, woher dieser Ausdruck kommt, und ich meine, es ist fast eine Aufforderung, direkte Maßnahmen gegen ihn zu ergreifen. Zumindest habe ich den Artikel so gelesen. Aber ich denke, wenn man so etwas sieht, zeigt das, wie nervös die Stimmung in London geworden ist. Und ich bin mir sicher, dass es in Warschau genauso ist, und ich bin mir sicher, dass es auch in Berlin so ist, denn die politische Klasse dort hat sich ebenfalls verzweifelt auf dieses Abenteuer eingelassen, und sie spüren zunehmend, dass sich die deutsche Meinung gegen sie wendet. Und obwohl sich die politischen Parteien, die politische Zusammensetzung, in den Meinungsumfragen nicht geändert hat, würde ich vermuten, dass sich das mit der Zeit ändern wird. Und das wissen sie auch.

    [Anm. Übersetzer: Die letzten 5 Minuten der Diskussion drehen sich um den Wagner CEO Prigoschin. Die Diskutanten sind diesbezüglich leider ziemlich neben der Spur. Wer das nachhören möchte, möge sich an das Original halten.

    Der Übersetzer spart sich hier die Mühe… Wer sich informieren möchte, kann sich an Ray Macgovern halten: https://www.youtube.com/watch?v=tPBgSoLoJRM „All smoke and mirrors“ der russischen Geheimdienste, um den Westen zu verwirren.

    Und zum Hintergrund von Prigoschin: Larry Johnson: https://sonar21.com/what-are-we-to-make-of-prigozhin-and-the-wagner-group/ ]

     Quelle:The Duran @TheDuran 352.000 Abonnenten 2314 Videos


    Info:  https://seniora.org/politik-wirtschaft/russland-vernichtet-waffen-des-kollektiven-westens-waehrend-zelensky-durch-europa-reist


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    18.05.2023

    Russland vernichtet Waffen des kollektiven Westens, während Zelensky durch Europa reist

    seniora.org, vom 17. Mai 2023, Video-Analyse von Alex Christoferou mit Alexander Mercouris 34 Min. The Duran, 16. Mai 2023, Transkript von Andreas Mylaeus

    Analyse von Alex Christoforou mit Alexander Mercouris 34 Min. Das Transkript für seniora.org besorgte Andreas Mylaeus


    Alex Christoforou:

    Also gut, Alexander, lassen Sie uns ein Update zur Ukraine machen, und da ist eine Menge los. Wo sollen wir anfangen? Sollen wir über die Fehlzündung von abgereichertem Uran aus Großbritannien sprechen   – der Rückschlag? Ich denke, das wäre ein guter Anfang.

    Alexander Mercouris:

    Ich denke, das ist die Frage, die sich jetzt stellt, ganz klar. Ich denke, das ist die große Geschichte, denn was passiert ist, und ich denke, die Geschichte innerhalb dieser Geschichte ist, dass ich vermute, dass die Ukraine ihre Offensive sehr gegen den Willen ihrer westlichen Sponsoren verschieben musste, weil ihre Munitionssituation in den letzten Wochen eine massiv kritische Wendung genommen hat. Das große Thema der letzten zwei Wochen in der Ukraine waren diese sehr, sehr schweren russischen Raketen- und Bombenangriffe in der Ukraine. Es gab noch viele andere Dinge: Kämpfe in Bakhmut, Probleme mit dem Abschuss einiger russischer Flugzeuge, aber im Großen und Ganzen hat die Ukraine im Zuge der Vorbereitung dieser Offensive Munitionslieferungen aus dem Westen erhalten und diese   – wie ich annehme   – in bestimmten großen Munitionslagern konzentriert. Vor etwa 10 Tagen haben die Russen eines an einem Ort namens Pawlograd in der Ostukraine zerstört, und es gab eine riesige Explosion [30. April 2023: https://www.youtube.com/watch?v=N38qd_A4DwM], und wir haben Satellitenbilder des Kraters gesehen, der entstand, als offenbar eine große Anzahl von Granaten und Munition infolge dieses Raketeneinschlags explodiert ist.

    Aber gestern gab es einen noch größeren Raketenangriff der gleichen Art auf ein Munitionsdepot an einem Ort namens Chmelnyzkyj [14. Mai 2023: https://www.youtube.com/watch?v=N38qd_A4DwM], und zwar in absolut gigantischem Ausmaß. Davon gibt es eine Fülle von Bildern. Man sieht eine Art riesigen Atompilz, der über der Stadt schwebt, und es gab sogar einige Hinweise darauf, dass es sich um eine taktische Atomwaffe handelte. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass das nicht der Fall war. Ich habe einige Leute gesehen, die das behauptet haben. Aber was einige dieser Gerüchte hervorruft, ist, dass dies wie ein Atompilz aussah. Aber die andere Sache ist, dass es einen Anstieg von radioaktiven Signalen gegeben hat. Ich meine, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet, aber es scheint radioaktives Material in der Gegend zu geben, und die Gerüchte   – und ich vermute, dass diese Gerüchte plausibel sind, vielleicht sind sogar wahr   – besagen, dass sich unter der Munition, die bei diesem Angriff auf das Munitionslager in Chmelnyzkyj zerstört wurde, auch Munition mit abgereichertem Uran befand, die von Großbritannien geliefert wurde, und die ein offensichtliches Ziel für die Russen dargestellt hat.

    Vielleicht waren es nicht alle, aber wir wissen, dass es etwa tausend von ihnen waren, und das erzeugt natürlich Staub, der zirkuliert. Ich verstehe, dass der Staub nicht gerade radioaktiv ist, aber einige der Partikel können, wenn man sie einnimmt, sehr giftig sein, sehr, sehr giftig. Sie können Krebs erzeugen und so weiter, und natürlich sind die Menschen in dieser Stadt Chmelnyzkyj äußerst beunruhigt. Im Internet kursieren Berichte darüber. Die Menschen in diesem Ort sind sehr, sehr beunruhigt über das, was passiert ist, und übrigens haben die ukrainischen Behörden nicht viel zur Beruhigung beigetragen, zumindest nicht bis zu diesem Punkt.

    Dies ist also in zweierlei Hinsicht ein wichtiger Schlag. Einerseits wird die Ukraine dadurch ihrer Munition beraubt. Zelensky sagte nach dem Angriff auf Pawlograd, dass die Ukraine ihre Offensive verschieben musste, weil sie nicht über alles verfügte, was sie zur Durchführung der Offensive brauchte. Und vielleicht hat sie bei dem Angriff auf Pawlograd Munition verloren, und das war die Ursache dafür. Jetzt hat sich die Situation durch den noch größeren Angriff auf das Munitionslager in Chmelnyzkyj noch verschlimmert.

    Aber wir haben natürlich auch die Sorge, und das ist eine große Sorge, dass diese abgereicherte Uranmunition, die die Briten an die Ukraine geliefert haben, sich als absolute Katastrophe für die Ukraine selbst herausgestellt hat, denn es gibt Anzeichen für eine Kontamination einer ukrainischen Stadt, von der die Zivilbevölkerung in dieser Stadt und das nahe gelegene Land betroffen sein könnten.

    Alex Christoforou:

    Richtig, das Vereinigte Königreich wollte also den Donbass vergiften, und stattdessen hat das Vereinigte Königreich nun den Westen der Ukraine vergiftet. Nun, das unterstreicht nur, was die Russen der Sunak-Regierung gesagt haben. Sie haben der Sunak-Regierung gesagt: Macht das nicht! Aber die Sunak-Regierung musste eskalieren. Nicht, dass die Sunak-Regierung und die Neocons, die die Sunak-Regierung kontrollieren, sich wirklich um die Menschen in der Westukraine kümmern würden. Nein! Sie kümmern sich um die Waffen. Aber sie kümmern sich nicht um die Menschen, die sie vergiftet haben. Aber ich meine, sie haben die dumme Entscheidung getroffen, abgereichertes Uran an das ukrainische Militär zu liefern, obwohl die Russen ihnen gesagt haben: Tut das nicht, denn das ukrainische Militär ist nicht ausgerüstet dafür, es ist nicht in der Lage, mit diesen Dingen umzugehen. Und natürlich hatten sie damit Recht. Und sie haben das abgereicherte Uran in eine Konfliktzone gebracht, in ein Kriegsgebiet. So etwas tut man nicht!

    Sobald das abgereicherte Uran in die Ukraine gelangt, wird es zum Ziel. Aber das Vereinigte Königreich musste das machen. Sie mussten es tun. Sie mussten eskalieren. Sie mussten Polen übertrumpfen und Nuland und Sullivan übertrumpfen und... Dann mussten sie zeigen, dass sie mehr eskalieren können als die anderen.

    Währenddessen ist Zelenksy in Kiew nirgends zu finden. Nirgendwo! Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist.

    Und wir sagen das jetzt schon eine ganze Weile, dass die Russen einfach weitermachen. Wo auch immer die Ukraine die Waffen lagert, die Russen greifen diese Waffen an. Und ja, die Ukraine kann diese große Offensive nicht starten, und so reist Zelensky durch Europa, um nach weiteren Waffen zu suchen. Und die Hohlköpfe in Europa, die Dummköpfe in Europa versprechen ihm mehr Waffen, denn wenn sie es nicht tun, wenn sie diesen Krieg, auf den sie ihre gesamte politische Existenz verwettet haben, nicht fortsetzen, dann sind sie am Ende. Zelensky war also in Finnland, er war in den Niederlanden, er war in Polen, glaube ich, er ist in Berlin, er war in Berlin, er war in Frankreich, jetzt ist er in Großbritannien und besucht Sunak. Er will nicht in die Ukraine. Er möchte aus verschiedenen Gründen nicht in der Ukraine sein. Er war auch in Italien, wo ihm die neue Globalisten-Marionette Meloni ebenfalls mehr Geld und Waffen versprochen hat.

    Und er hat den Papst besucht. Und natürlich hat der Papst nichts über das Anzünden von Kirchen gesagt. Der Papst hat nichts von Zelenskys Kirchenverbrennungen erwähnt. Nein, darüber wollen wir nicht reden, er ist der Papst und ein Mann Christi und des Christentums. Es stört ihn nicht im Geringsten, dass Zelensky Kirchen niederbrennt und Priester verhaftet. Das interessiert den Papst nicht.

    Aber es gibt drei Gründe, warum Zelensky diese europäische Welttournee macht: Einer der Gründe ist, dass er zu Tode erschrocken ist, was die Russen vielleicht tun könnten. Ich glaube nicht, dass sie das tun werden, aber vielleicht als Vergeltung für seinen lächerlichen und dummen Attentatsversuch auf den Kreml vor ein paar Wochen mit diesen Drohnen. Das ist ein Grund. Der andere Grund ist, dass er weiß, dass er keine Gegenoffensive starten kann, weil seine gesamte Ausrüstung, die der US-Steuerzahler, die der britischen Steuerzahler und die der EU-Steuerzahler, sich in Luft auflöst, und er nun um mehr Ausrüstung betteln muss. Und diese Sache mit dem abgereicherten Uran. Es gibt dort Aufräumtrupps. Alexander, es gibt Berichte, dass es Aufräumtrupps gibt und dass sie Roboter haben, die versuchen, die Dinge aufzuräumen, weil sie nicht wollen, dass Menschen das aufräumen. Und dieser ganze Staub wird den Weizen beeinträchtigen, aus dem das Brot gemacht wird, die Landwirtschaft, den Boden. Oh, was für eine Katastrophe! Was für eine verdammte Katastrophe!

    Gebt diesem Kerl kein Geld mehr und beendet diesen Krieg! Gebt ihm kein Geld mehr und beendet diesen Krieg, denn er ist ein inkompetenter Clown und die Menschen in Europa sind alle inkompetente Clowns.

    Alexander Mercouris:

    Du hast mit jedem einzelnen Punkt, den Du vorgebracht hast, absolut Recht, und ich möchte noch einmal sagen, dass ich als Brite schockiert, angewidert und beschämt bin über die Aktionen meiner eigenen Regierung wegen der Lieferung dieser Waffen. Und wenn die Kontamination, wenn es diese Kontamination gibt   – und Du hast Recht, Du hast absolut Recht   –, dann deuten alle Anzeichen darauf hin, dass es die Kontamination gibt. Es gibt Roboter, wie Du sagst, diese Aufräumtrupps. Und für mich erinnert das alles ein wenig an die Bilder, die man in den 1980er Jahren von Tschernobyl gesehen hat. Ich will nicht sagen, dass dies genau vergleichbar oder analog ist. Aber wie auch immer, auch dort wurden Roboter eingesetzt, um die Aufräumarbeiten durchzuführen. Die Leute trugen spezielle Anzüge und versuchten, mit den Auswirkungen des ganzen Staubs fertig zu werden. Ich meine, die britische Regierung hätte sich der Möglichkeiten bewusst sein müssen, dass so etwas passieren würde, und natürlich hat sie alle Warnungen einfach ignoriert.

    Und die britische Gesellschaft hat sich in keiner Weise mobilisiert, um dies zu verhindern, und wenn Sie heute in die britischen Medien schauen, werden Sie absolut keine Erwähnung dieses Vorfalls finden. Wir haben diese riesige Explosion in einer ukrainischen Stadt. Man sieht diesen gewaltigen Atompilz, diesen gewaltigen Blitz und den gewaltigen Knall, und man erfährt absolut nichts. Man bekommt die üblichen Berichte im Hollywood-Stil von den Schlachtfeldern über heldenhafte ukrainische Soldaten und solche Dinge und die neuesten Nachrichten über Prigoschins Streitigkeiten mit dem Verteidigungsministerium. Das ist alles da. Aber diese große Explosion in dieser Stadt, die Möglichkeit einer Kontamination, einer radioaktiven? Nun, Verseuchung jedenfalls   – darüber wird nicht gesprochen. Es wird überhaupt nicht darüber gesprochen.

    Und Du hast völlig recht: Jetzt geht Zelensky überall hin. Er bleibt so wenig wie möglich in Kiew selbst. Und man fragt sich, warum... Ich meine, er war, wie Du sagst, in Polen, er war in Finnland, er war in den Niederlanden, er war in Deutschland, er war in Rom, wo er, wie Du sagst, Meloni getroffen hat und er hat den Papst getroffen und übrigens   – alles, was Du über den Papst sagst, ist absolut richtig.

    Es ist völlig richtig: Der Papst gibt vor, dass er   – es tut mir leid, dass ich so direkt bin   – der Papst gibt vor, dass er eine Art Friedensinitiative auf den Weg gebracht hat. Die Russen sagen, sie wüssten absolut nichts davon. Sie hatten keinerlei Kontakt mit dem Vatikan, und um das festzuhalten: Die Art und Weise, wie sich Zelensky bei der Audienz mit dem Papst verhalten hat, war absolut typisch. Er ist wieder weder mit Krawatte noch mit Anzug erschienen. Er war wieder der übliche Zelensky in seiner Tarnjacke und T-Shirts und all so etwas und er hat dem Papst im Grunde direkt ins Gesicht gesagt: „Wir brauchen keine Vermittler. Was wir brauchen, ist eine russische Kapitulation.“ Warum also lässt sich der Papst auf diese bizarren Scharaden ein? Ich meine, es ist auch in der Person des Papstes so würdelos. Ich könnte noch viel mehr sagen. Ich werde es nicht tun, weil ich, wenn Sie so wollen, einen gewissen Respekt vor der Geschichte dieser Institution habe. Aber ich schließe mich allem an, was Du über den Papst sagst. Er schweigt über die Tatsache, dass Kirchen beschlagnahmt wurden, dass Priester verhaftet wurden, all diese Dinge, und wir wissen, dass dies der Mann ist, der sagt, er sei der Stellvertreter Christi auf Erden. Aber all das scheint ihn nicht zu kümmern, und diejenigen von uns, die mit unserer Geschichte vertraut sind, werden wissen, dass es auch noch andere Situationen gab, in denen die Vorgänger des Papstes die gleiche Art von Kritik entgegennehmen mussten. Aber ich möchte nicht zu sehr auf all das eingehen.

    Da stehen wir also. Das ist die Situation, in der wir uns befinden. Wir befinden uns in genau der Situation, die Du beschrieben hast, und Du sprichst natürlich von einer Eskalation durch Großbritannien. Wir haben jetzt die Storm Shadow-Raketen geliefert. Sie wurden für die Raketenangriffe auf Lugansk eingesetzt. Bitte beachten: Ein Gebiet in der Stadt Lugansk, ein Gebiet hinter den Frontlinien. Es ist nicht klar, ob sie tatsächlich etwas Bedeutendes getroffen haben, aber die Russen behaupten, dass sie das Flugzeug abgeschossen haben, das diese Raketen abgeschossen hat. Die Lieferung dieser Raketen tötet also Menschen, wenn die Raketen ihre Ziele treffen, und sie tötet auch die Piloten, die diese Raketen abschiessen, die diese Ziele treffen. Auch hier könnte es also zu einem weiteren Debakel kommen.

    Alex Christoforou:

    Der Zweck der Langstreckenraketen und jetzt auch der Lieferung von Hunderten von Langstreckendrohnen, so Sunak   – der Zweck ist nicht, den Konflikt mit Russland zu gewinnen, sondern der Zweck der Lieferung dieser Waffen durch das Vereinigte Königreich dient nicht militärischen Zwecken. Es geht darum, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren. Es geht darum, die russische Bevölkerung zu terrorisieren, denn sie haben immer noch das Ziel, einen Regimewechsel herbeizuführen. Sie haben immer noch dieses Konzept, diese Idee, dass sie eine Art Panik erzeugen werden, die zu einer Art von russischem Regierungswechsel oder einer Palastintrige oder etwas ähnlich Dummem führen wird. Das wird nicht passieren. Es wird nicht passieren, und was sie tun sollten, ist, diesen Unsinn einfach zu beenden.

    Der Papst hätte Zelensky niemals eine Plattform geben dürfen. Er hätte seinen Besuch ablehnen müssen. Er hätte ihn abweisen müssen. Punkt. "Ich will dich nicht sehen!" Und in der Minute, in der er im Vatikan aufgetaucht ist und das Sweatshirt mit den Symbolen trug, die keine Verbindung zum Christentum, zu Christus, zu Gott oder anderen Dingen haben, hätte man ihn abweisen müssen. Wirklich einfach wegschicken.

    In der orthodoxen Kirche wäre das als Blasphemie angesehen worden. Tut mir leid, dass ich das sage. Aber es ist die Wahrheit. Es ist zweifelsohne die Wahrheit. Wie kann er es wagen, in diesem Aufzug den Vatikan zu betreten?

    Alexander Mercouris:

    Früher hätte man den Vatikan als Tourist in dieser Kleidung nicht betreten können. Schon gar nicht wurde man zu einer Audienz beim Papst zugelassen. Ich meine, ich spreche aus Erfahrung. Ich meine, ich war Anfang der 70er Jahre in Rom und kenne Leute, die den Vatikan schon früher besucht haben. Sie hätten das Vatikangebäude in dieser Kleidung nicht betreten können.

    Alex Christoforou:

    Wie auch immer. Wie geht es jetzt weiter? Jetzt sind die Russen   – alles, was die USA und der kollektive Westen schicken, zerstören die Russen. Und eine Gegenoffensive der Russen wird das zerstören. Selbst wenn die Ukraine Territorium gewinnt, kann sie es nicht halten. Die Russen werden alles zerstören, was auf dem Territorium gewonnen wird, so wie sie es in Cherson und Charkow getan haben. Wie lange kann das noch so weitergehen?

    Denn ich sehe die Dinge folgendermaßen: Ich habe gesehen, was die Washington Post kürzlich veröffentlicht hat. Sie hat einen Artikel veröffentlicht darüber, dass Zelensky ziemlich verrückt ist: Er will ungarische Pipelines in die Luft jagen und er will in Russland einmarschieren und russische Dörfer besetzen. Ja, die Washington Post ist die Zeitung der Geheimdienst-Agenturen mit den drei Buchstaben, des tiefen Staates und anderer Organisationen in DC. Es sind die Insider von DC. Und wir sagen schon seit einiger Zeit, dass es in DC einen Machtkampf gibt. Es gibt das Weiße Haus von Biden und die Neocons, die den Dritten Weltkrieg mit voller Eskalation führen wollen. Aber es gibt auch andere Kräfte in DC, die sagen, es ist vorbei. Es ist vorbei. Es ist Zeit, voranzuschauen. Konzentrieren wir uns auf Taiwan und China und Gott weiß, was sie sonst noch im Kopf haben.

    Aber ich glaube, dass ein Großteil dieser Tour, die jetzt stattfindet, und ein Großteil dieser britischen Eskalation eine Reaktion auf das ist, was sie glauben, was einige dieser Stimmen in DC signalisieren, dass Zelensky inkompetent ist. Er ist außer Kontrolle. Er ist ein Idiot. Er wird diesen Krieg nicht gewinnen. Seine Zeit ist abgelaufen. Und in der Zwischenzeit schwärmen Schultz und Macron und Sunak und Meloni von Zelensky und versprechen, dass sie mehr Waffen und mehr Geld zur Verfügung stellen werden, weil sie diese Sache am Laufen halten wollen. Und ich glaube, dass sie versuchen, einigen Kräften in DC zu signalisieren: Nein, beendet diesen Krieg nicht! Bei diesem Konflikt stehen unsere gesamten politischen Karrieren auf dem Spiel. Beendet ihn nicht! So etwas in der Art scheint es zu sein...

    Alexander Mercouris:

    Ich denke, das ist genau richtig. Wir haben gesagt   – ich glaube, wir waren die ersten, die das schon vor Ende des letzten Jahres gesagt haben   –, dass diese Offensiven in Charcow und Cherson ihr Ziel nicht erreicht haben, dass sie die politische Krise in Moskau nicht ausgelöst haben, dass sie die Russen nicht in Panik versetzt haben, dass sie das russische Militär nicht zum Zusammenbruch gebracht haben. Seitdem gibt es in Washington eine immer härtere Debatte zwischen den militärischen Fachleuten, unterstützt von Leuten aus dem Alphabet der Geheimdienste, zumindest einigen von ihnen, unterstützt auch von Leuten, die ich in den Finanz- und Wirtschaftsabteilungen der US-Regierung vermute, unterstützt von einigen der politischen Akteure, die die Demokratische Partei leiten und die sich um die Wahlen sorgen, die sie im nächsten Jahr gewinnen müssen, und sie wollen, dass die Sache ein Ende hat. Sie wollen eine Verhandlungslösung. Sie drängen auf eine solche, und wie Du ganz richtig sagst, war der Artikel der Washington Post vernichtend. Ich meine, dass Zelensky völlig außer Kontrolle geraten ist. Er will russische Städte einnehmen, Pipelines in die Luft jagen, alle möglichen verrückten Dinge innerhalb Russlands tun. Er ist privat viel aggressiver, als er in der Öffentlichkeit zu sein scheint, außer   – nebenbei bemerkt   – er ist auch in der Öffentlichkeit ziemlich aggressiv und untergräbt sich selbst. Mit anderen Worten: er stellt die Rationalität der weiteren Unterstützung seiner eigenen Person in Frage.

    Und auf der anderen Seite haben wir die Neocons. Wir haben Blinken und Nuland. Sie wollen den Krieg fortsetzen. Sie setzen immer noch auf eine Art Aufstand in Moskau.

    Und Sullivan, der zu diesem Team gehörte. Es gibt Anzeichen dafür, dass er langsam umschwenkt, dass er anfängt, die Seite zu wechseln, dass er auf die Seite der Realisten wechselt, weil er jemand ist, der sich mit Wahlen beschäftigt, und er sieht die Tatsache, dass Donald Trump in den Umfragen vorne liegt und seinen Vorsprung auszubauen scheint, und er ist darüber besorgt. Und er will das alles unter Kontrolle bringen und zu einem Ende bringen.

    Und Du hast völlig Recht: Die Europäer haben sich massiv überengagiert, massiv überinvestiert in dieses Abenteuer, in das die Neocons sie hineingeführt haben. Sie haben jetzt Angst, dass die Amerikaner ihnen den Geldhahn zudrehen, und sie tun alles, was sie können, um die Vereinigten Staaten zu verpflichten, diesen Krieg fortzusetzen, weil, wie Du zu Recht sagst, ihre Karrieren davon abhängen.

    Wir sehen also, dass Storm Shadow-Raketen geliefert werden, wir sehen, dass abgereichertes Uran geliefert wird, wir sehen, dass die deutsche Regierung ihre alten Waffenversprechen in ein neues Paketversprechen umwandelt. Es sind genau dieselben Dinge, von denen sie vorher gesagt hat, dass sie sie liefern würde, aber sie haben ein großes Getöse daraus gemacht. Wir sehen, Zelensky erhält den Karlspreis. All diese Dinge werden unternommen, um zu versuchen, die Sache am Laufen zu halten, um die Show am Laufen zu halten, und ich glaube nicht, dass dies von Dauer sein wird.

    Es gibt noch einen weiteren Faktor, der jetzt ins Spiel kommt, und zwar: Wir haben jetzt Informationen über den neuen Chef der Joint Chiefs of Staff. Er wird die Nachfolge von Milley antreten und ist ein Offizier der Luftwaffe. Sein Name ist Charles Q. Brown Jr. [https://www.airandspaceforces.com/air-force-charles-brown-chief-of-staff/]. Offenbar hat er aus seiner Skepsis gegenüber der ukrainischen Affäre keinen Hehl gemacht. Er konzentriert sich voll und ganz auf China. Er will keine Zeit damit verschwenden, diesen Krieg in der Ukraine zu führen.

    Und wir haben jetzt alle möglichen Berichte, die aus dem US-Militär stammen müssen, darüber, wie die Russen erfolgreich Waffen wie z.B. die HIMARS stören, die genau die Waffen sind, die die USA in ihrem kommenden Konflikt mit China verwenden wollen oder zu verwenden beabsichtigen. Die Waffentechnologien der USA werden also kompromittiert. Diese Sache spielt sich also in Washington ab. Der Präsident, so vermute ich, ist immer noch für den Krieg, die Leute von Blinken und Nuland und dem Außenministerium und die Neocons sind immer noch für den Krieg. Aber ich habe den Eindruck, wie Du völlig zu Recht sagst, dass die Realisten an Boden gewinnen und die Europäer nervöser werden.

    Alex Christoforou:

    Was passiert, wenn die USA ihren Fokus auf Europa aufgeben und sich China zuwenden? Was tun die baltischen Staaten? Was macht Polen? Was tut Deutschland? Was tut Großbritannien?

    Alexander Mercouris:

    Was wird Großbritannien tun? Nun, ich meine, sie werden eine weitere Debatte im Unterhaus abhalten, wie wir es nach dem Rückzug der USA aus Afghanistan getan haben. Wir werden über die Schwäche der Amerikaner sprechen und darüber, dass sie nicht den Willen haben, den Kurs zu halten. Wir werden angeben, dass wir das alles alleine hätten schaffen können, was absoluter Unsinn ist, was niemand ernst nehmen sollte, und das ist alles, was wir tun können, weil sie eine Supermacht sind und wir nicht.

    Nun muss man das auch über das europäische Aggregat sagen. Ich meine, die europäischen Volkswirtschaften sind ein Scherbenhaufen. Deutschland steuert auf eine Schrumpfung zu. Frankreich steuert auf eine Schuldenkrise zu. Großbritanniens Wirtschaft stagniert und ist rückläufig. Der Lebensstandard hierzulande sinkt, und unser Militär wird dezimiert. Ben Wallace, unser Verteidigungsminister, will die Größe der britischen Armee reduzieren.

    Wir haben uns jahrelang über die Russen lustig gemacht, weil ihr alter Flugzeugträger, die Admiral Kusnezow, nicht funktioniert, aber das war ein alter Flugzeugträger, der noch zu Sowjetzeiten gebaut wurde. Unser nagelneuer Flugzeugträger Queen Elizabeth II, dessen Motor funktioniert ebenfalls nicht. Man beachte: Niemand zieht diese Vergleiche, aber offenbar hat er mehrere Triebwerksprobleme. Wir haben nicht genug Kampfflugzeuge. Wir haben nicht genug Raketen. Wir schicken einfach immer mehr von dem, was wir haben, und das ist immer weniger, in die Ukraine. Wir haben gesagt, das sind unsere Storm Shadows, wir schicken sie, unsere Drohnen, die machen keinen Unterschied für den Kriegsverlauf.

    Offenbar gibt es jetzt Berichte, dass das US-Militär die Storm Shadows von den Briten angeboten bekommen hat. Sie waren davon nicht beeindruckt, als sie sie eingesetzt haben, und außerdem tun wir so, als wären wir stark und die Amerikaner schwach, obwohl jeder weiß, dass es genau andersherum ist.

    Alex Christoforou:

    Ja, ohne die Vereinigten Staaten ist Europa völlig exponiert, völlig exponiert ohne die USA…

    Alexander Mercouris:

    Absolut.

    Alex Christoforou:

    Orban weiß das. Orban weiß das und er sagt es jetzt auch öffentlich.

    Alexander Mercouris:

    Und jetzt erscheinen in den britischen Medien   – nebenbei bemerkt   – beängstigende Artikel über den Aufstieg von Donald Trump. Ein absolut empörender Artikel im Guardian von Jonathan Friedland, der ihn als eine klare und gegenwärtige Gefahr bezeichnet. Ich meine, um die amerikanische Terminologie zu verwenden, ich meine, wissen Sie, das ist und ich meine... Ich bin sicher, die Amerikaner wissen, woher dieser Ausdruck kommt, und ich meine, es ist fast eine Aufforderung, direkte Maßnahmen gegen ihn zu ergreifen. Zumindest habe ich den Artikel so gelesen. Aber ich denke, wenn man so etwas sieht, zeigt das, wie nervös die Stimmung in London geworden ist. Und ich bin mir sicher, dass es in Warschau genauso ist, und ich bin mir sicher, dass es auch in Berlin so ist, denn die politische Klasse dort hat sich ebenfalls verzweifelt auf dieses Abenteuer eingelassen, und sie spüren zunehmend, dass sich die deutsche Meinung gegen sie wendet. Und obwohl sich die politischen Parteien, die politische Zusammensetzung, in den Meinungsumfragen nicht geändert hat, würde ich vermuten, dass sich das mit der Zeit ändern wird. Und das wissen sie auch.


    [Anm. Übersetzer: Die letzten 5 Minuten der Diskussion drehen sich um den Wagner CEO Prigoschin. Die Diskutanten sind diesbezüglich leider ziemlich neben der Spur. Wer das nachhören möchte, möge sich an das Original halten.

    Der Übersetzer spart sich hier die Mühe… Wer sich informieren möchte, kann sich an Ray Macgovern halten: https://www.youtube.com/watch?v=tPBgSoLoJRM „All smoke and mirrors“ der russischen Geheimdienste, um den Westen zu verwirren.

    Und zum Hintergrund von Prigoschin: Larry Johnson: https://sonar21.com/what-are-we-to-make-of-prigozhin-and-the-wagner-group/ ]

     Quelle:The Duran @TheDuran 352.000 Abonnenten 2314 Videos


    Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/russland-vernichtet-waffen-des-kollektiven-westens-waehrend-zelensky-durch-europa-reist?acm=3998_1766

    18.05.2023

    Sterblichkeit - Fallzahlen nach Monaten für Deutschland 2016 - 2023

                         Rohdaten Statistisches Bundesamt, aktueller Stand: 16. Mai 2023



           Jan. Feb.  März  April   Mai   Juni   Juli 
       Aug.    Sept.   Okt.   Nov. 
      Dez.
    2023
          99242  
    82655  93906
      83503
    Zelle 6Zelle 7Zelle 8Zelle 9Zelle 10Zelle 11Zelle 12Zelle 13
    2022      8944082809  93754  86222
      81815  79468  85968  86507  80850 94237
    88674114340
    2021    10680382191  81901  81877  80876  76836  76704  76402  77931 8508093915103171
    2020
          8498080030  87396  83830  75835  72159  73795  78742  74243 7978185989108792
    2019      8510581009  86739  77410  75669  73483  76926  73444  71022 7700678378  83329
    2018      8497385799107104  79539  74648  69328  75605  78370  69708 7403974762  80999
    2017      9603390649  82934  73204  75683  69644  71411  71488  69391 7522974987  81610
    2016      8174276619  83668  57315  74525  69186  72122  71295  69037 7600177050  84339


    Gesamtsterblichk. b. Apr.  2023 = 359 488; 2022 = 1 064 084; 2021 = 1 023 687; 2020 = 985 572                                                   2019 = 939 520; 2018 =     954 874; 2017 =    932 263; 2016 = 910 899

    Info: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-pdf.pdf?__blob=publicationFile

    Die endgültigen Daten zu Sterbefallzahlen sind in der gleichen Form für die Berichtsjahre 2000 bis 2015 ebenfalls verfügbar. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle-endgueltige-daten.html;jsessionid=11235EA955676410CC354AA4E3B07B3A.live722?nn=209016)

                         V.i.S.d.P.: Initiative: "Kein Militär mehr", Leinaustraße 3, D-30451 Hannover

    18.05.2023

    Brüssel will mehr Kontrolle – auch beim Online-Handel

    lostineu.eu, 18. Mai 2023

    Die EU-Kommission will die Zollunion reformieren. Künftig werden auch Warensendungen im Wert von unter 150 Euro erfasst – für digitale Händler könnte es teuer werden.

    Eine der ältesten Fundamente der Europäischen Union, die 1968 gegründete Zollunion, soll runderneuert werden. Die EU-Kommission will sie digitalisieren und den 27 Mitgliedstaaten zusätzliche Einnahmen von einer Milliarde Euro im Jahr bescheren. Dies könnte allerdings auch den Online-Handel verteuern und die Überwachung ausweiten.

    „Dies ist die größte Reform seit der Gründung der Zollunion“, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni am Mittwoch in Brüssel. Der Italiener pries eine „wegweisende, datengesteuerte Vision“, die den Zoll „einfacher, intelligenter und sicherer“ machen soll. Statt wie bisher auf dem Papier sollen Waren künftig digital angemeldet werden.

    Das klingt gut, hat jedoch auch Kehrseiten. So will die EU-Kommission eine neue Zollbehörde gründen, die eine EU-Zolldatenplattform steuern soll. Damit wird eine zentrale, mit „Künstlicher Intelligenz“ versehene Überwachung des Handels eingeführt, die für Klimaschutz, aber auch für Sanktionen und Strafverfolgung genutzt werden kann.

    Außerdem könnten Import-Produkte im Online-Handel teurer werden. Brüssel will nämlich künftig auch auf Warensendungen im Wert von unter 150 Euro Zoll erheben, wenn sie aus Ländern außerhalb der EU kommen. Mit den neuen Abgaben auf günstige Waren will die EU-Kommission nach eigenen Angaben „Betrügern“ das Handwerk legen.

    Bei bis zu 65 Prozent der Päckchen mit Ziel EU gäben die Absender den Warenwert zu niedrig an, um Importzöllen zu entgehen, erklärte die Behörde. „Uns geht es nicht darum, das Online-Shoppen teurer zu machen“, erklärte Gentiloni. Der Zoll auf die Päckchen werde nur einen geringen Betrag ausmachen. Dennoch: Die Reform hat ihren Preis.

    Kritiker fürchten, dass die EU eine Art „Frontex für den Zoll“ schaffen könnte – also eine neue, rigide Grenzschutzbehörde, die den Handel erschwert und verteuert. Gentiloni beteuerte zwar, es gehe nur darum, Daten mit den EU-Staaten zu teilen. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass die Digitalisierung ein Eigenleben entwickelt…


    Info: https://lostineu.eu/bruessel-will-mehr-kontrolle-auch-beim-online-handel


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Ukraine-Krieg: Afrika will Frieden – Europäer wollen Kampfjets


    lostineu.eu, vom 17. Mai 2023

    Neue Entwicklung im Ukraine-Krieg: Mehrere afrikanische Länder wollen sich in die Friedens-Bemühungen einschalten. Derweil basteln die Niederlande und das UK an einer „Kampfjet-Allianz“- sie wollen den Krieg noch ausweiten.

    Das sind die Meldungen des Tages:

    • Neue Friedensinitiative für die Ukraine: Afrikanische Politiker wollen zwischen Moskau und Kiew vermitteln – Der Tagesspiegel
    • London und Den Haag planen Kampfjet-Koalition – Die Tagesschau

    Bemerkenswert ist, dass die Niederlande und das UK selbst nicht über die F-16 verfügen, die die Ukraine gerne hätte. Sie wollen daher eine „internationale Koalition“ schmieden, die die Jets beschaffen soll.

    Bemerkenswert ist auch, dass die USA und die Nato bisher strikt gegen die Lieferung von Kampfjets waren. Deutet sich hier ein Riss an – oder ist es einfach nur ein Spiel mit verteilten Rollen?

    Festzuhalten bleibt, dass die EU in all dem keine Rolle spielt. Sie hat weder eine Strategie für die weitere Aufrüstung der Ukraine – noch einen Plan für den Frieden. Sie überlässt alles der weisen Führung in Kiew…

    …genau wie Kanzler Scholz, der es Präsident Selenskyj sogar schriftlich gegeben hat, dass nur er, der Karlspreis-Träger, über Krieg und Frieden in EUropa entscheiden dürfe. Wie blöd scholzig kann man sein?

    Siehe auch Waffen sind nur der Anfang: Was Scholz der Ukraine alles verspricht



    4 Comments

    1. european
      17. Mai 2023 @ 20:10

      Nicht nur Afrika will Frieden.

      Am Wochenende fand in Stockholm ein EU Indeo-Pacific Forum statt.“Eingeladen waren 30 Anrainerstaaten des Indischen und des Pazifischen Ozeans; nicht teilnehmen durfte China.“

      Mal davon abgesehen, dass 13 der 27 EU Außenminister fehlten, darunter die deutsche Vertreterin (obwohl die 27 am Tag zuvor alle in Stockholm zusammengesessen haben), hat die Absicht des Forums, Allianzen gegen China zu schmieden, auf ganzer Linie gefloppt. Es hagelte deutliche Kritik seitens der Gäste, sowohl an der Anti-China-Strategie als auch an der Befeuerung des Ukraine-Krieges seitens der EU. Man ist nicht bereit, sich der EU anzuschließen, so der Konsens.

      https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9239

      Dass Baerbock geschwänzt hat, wundert mich nicht. Es wäre keine erfolgreiche Bühne für sie gewesen. Der Applaus wäre ausgeblieben und eine Blamage sicher. Es sind ja immer Leute dabei, die filmen ???? und dann ist alles ungefiltert im Netz. Ist ja nicht wie bei Phoenix, wo der negative Kommentar des indischen Außenministers einfach nicht gesendet wurde.

    Reply

  • Hekla
    17. Mai 2023 @ 18:41

    Jetzt müsste die EU vor Scham mit Mann und Maus im Erdboden versinken… jahrzehntelang auf allen Kontinenten Frieden gepredigt und selber nicht in der Lage, einen (noch lokal begrenzten) Krieg in Europa zu befrieden? Und tut noch nicht mal zum Schein so, als ob sie Frieden wollte? Unfassbar, dass schon Politiker aus – in ihrer Geschichte extrem gewalttätigen – Ländern, wie Kongo oder Uganda kommen müssen, um Vorschläge für einen Frieden unterzubreiten! Ein historisches, nie wieder zu tilgendes Totalversagen der EU, neben dem politischen auch ein moralisches Ende. Ich sage bewusst EU, denn ohne die ständige „Öl ins Feuer“-Politik der EU wäre die Ukraine längst gezwungen gewesen, ernsthaft über Verhandlungen nachzudenken.

    Reply

    • ebo
      17. Mai 2023 @ 19:39

      So ist es – beschämend!

      Reply

  • european
    17. Mai 2023 @ 17:05

    Biden ist noch nicht wiedergewaehlt. Donald Trump laeuft sich warm mit einer Friedensinitiative, Waffenstillstand, Verhandlungen weil das Sterben aufhoeren muss. In zwei Minuten ist alles gesagt, was bei US Waehlern punkten koennte.

    https://youtu.be/fJNdAxzzT-Q


  • Info: https://lostineu.eu/ukraine-krieg-afrika-will-frieden-europaeer-wollen-kampfjets


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.





    Weiteres:





    Europawahl 2024: Der Termin steht, alles andere ist unklar


    lostineu.eu, vom 17. Mai 2023

    Die nächste Europawahl findet vom 6. bis 9. Juni 2024 statt. Darauf einigten sich die Botschafter der 27 EU-Staaten in Brüssel. Doch wie gewählt wird und wer kandidiert, ist noch unklar.


    „Gehen Sie wählen, lassen Sie niemand anders an Ihrer Stelle entscheiden“, sagte die Präsidentin des Europaparlaments, Metsola. Für sie und die über 700 Abgeordneten hat nun der Wahlkampf begonnen.

    Doch bisher steht nicht einmal fest, nach welchen Regeln gewählt wird. Das sog. Spitzenkandidaten-System war bei der letzten Wahl 2019 krachend gescheitert, ein neues ist nicht in Sicht.

    Es hat sich auch noch kein Spitzenkandidat gemeldet. Zwar wird in Brüssel damit gerechnet, dass die deutsche EU-Chefin von der Leyen noch einmal antritt. Doch offiziell ist das nicht.

    Gegen von der Leyen laufen derzeit mehrere Klagen wegen der Pfizer-Affäre, in der sie Milliarden-Verträge per SMS abgeschlossen haben soll – ohne Mandat und zu Lasten der Mittgliedsländer.

    Auch Metsola ist belastet. Nach dem Korruptionsskandal im EU-Parlament („Katargate“) hat sie zwar Reformen angekündigt, doch kaum etwas durchgesetzt. Zur Aufklärung hat sie nicht beigetragen.

    Last but not least stellt sich die Frage, ob es sich die EU leisten kann, eine Wahl im Krieg abzuhalten. Was will man den Wählern versprechen, wenn im Juni 2024 immer noch um die Ukraine gekämpft wird?

    Mehr zur Europawahl hier

    P.S. In Washington will man den Krieg bis zur Präsidentschaftswahl im Herbst 2024 hinter sich lassen, und sich wichtigeren Fragen zuwenden – z.B. China. In Brüssel weiß niemand, was werden soll…



    2 Comments

    1. KK
      17. Mai 2023 @ 17:56

      „Gehen Sie wählen, lassen Sie niemand anders an Ihrer Stelle entscheiden“

      Da ich eh nicht wüsste, wen ich wählen soll, mach ich es wie so viele EU-Parlamentarier: Ich biete meine Stimme zum Kauf an!
      In der heutigen Zeit brauch ich jeden Euro!

    Reply

  • european
    17. Mai 2023 @ 13:07

    Die ernuechternde Wahrheit ist, dass sich politisch nichts aendern wird. Waehler bleiben entweder weg oder aber waehlen eine Kleinstpartei. Man kann die Leute nicht abwaehlen, denn es gibt keine nennenswerte Opposition, ausser Sonneborn und den irischen Linken.

    Kann sich noch jemand daran erinnern, dass Juergen Moellemann seinerzeit als Wirtschaftsminister zurueckgetreten ist, weil er auf dem Briefbogen des Wirtschaftsministeriums ein Startup gefoerdert hat, das den Einkaufswagenchip erfunden hatte, so dass Kunden nicht auf passendes Kleingeld angewiesen waren?Damals ein Skandal.

    Sowas waere heute undenkbar. Die heutigen Politiker „uebernehmen die volle Verantwortung“ und nichts passiert. Sie bleiben im Amt auf ihrem Sessel kleben. Voellig egal, dass das ehrlos bzw. ruchlos ist. Man kann sie nicht abwaehlen und ein Rechtsweg ist extrem kompliziert und langwierig. Hier muss man Martin Sonneborn von der Partei richtig dankbar sein, dass er eine Neuwahl in Berlin nach dem Wahlbetrug durchgefochten hat. Es hat sich zwar nichts geaendert, aber immerhin wurde darueber diskutiert. Ich hoffe, dass er an der EUCO Praesidentin ebenso dranbleibt. Auch wenn sich nichts aendern wird, denn sie uebernimmt auch die volle Verantwortung, bleibt im Amt und macht einfach so weiter.


  • Info: https://lostineu.eu/europawahl-2024-der-termin-steht-alles-andere-ist-unklar


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    18.05.2023

    Entwicklungspolitik  Zuhören statt belehren

    makronom.de, vom 17. Mai 2023, Entwicklungspolitik, HANNAH GRUPPIn der deutschen Außenpolitik waren Werte und Interessen schon immer untrennbar miteinander verbunden. Diese Balance muss nun neu austariert werden. Dabei gilt es vor allem drei Aspekte zu berücksichtigen. Ein Beitrag von Hannah Grupp.


    Als jemand, der kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und kurz vor dem Beginn der Hyperglobalisierung geboren wurde, habe ich die Vorzüge von Frieden, Multilateralismus und Globalisierung, die wir seit 1991 erlebt haben, als selbstverständlich angenommen. Doch heute befinden wir uns mitten in einer Zeitenwende. Dabei geht es nicht nur um eine neue deutsche Außen- und Sicherheitspolitik, die (bisher erfolglos) versucht, mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen. Wir erleben derzeit auch das Aufeinandertreffen zweier gegensätzlicher Kräfte: strategische Konkurrenz versus internationale Kooperation.


    Einerseits war der Krieg Russlands gegen die Ukraine ein Weckruf für die europäischen Regierungen, mehr in ihre Verteidigung zu investieren. Der Handelskrieg zwischen den USA und China droht zu einem kalten Krieg zu eskalieren, oder schlimmer noch. Anderseits stellt sich die Frage: Ist die Welt wirklich de-globalisiert? Betrachtet man die Offenheit des Handels im Zeitverlauf, so stellt man fest, dass sich die Globalisierung auf einem historisch hohen Niveau eingependelt hat. Trotz der parteiübergreifenden Unterstützung für eine härtere Gangart gegenüber China lässt Apple immer noch über 90 Prozent seiner iPhones, iPads und Macbooks in China herstellen. Und trotz des Ballon-Zwischenfalls Anfang des Jahres reisten die CEOs von Apple und Pfizer im März 2023 nach Peking, um am China Business Forum teilzunehmen.


    Zusammen mit der Covid-19-Pandemie führt dies zu einem komplexen Geflecht von Ereignissen, das ich in der nachstehenden Abbildung zu veranschaulichen versuche:

     

    Screenshot_2023_05_18_at_08_29_44_Zuh_ren_statt_belehren


    Zu dieser Komplexität kommt noch eine Verschiebung des globalen Kräfteverhältnisses hinzu: Während sich die internationale Zusammenarbeit und der strategische Wettbewerb in den Haaren liegen, verschiebt sich das Kräfteverhältnis. Laut IWF ist der Anteil des gemeinsamen BIP der USA, der EU, Großbritanniens und Japans an der Weltwirtschaftsleistung von 75% im Jahr 1995 auf 50% im Jahr 2019 gefallen (siehe Grafik unten). Der Anteil der fortgeschrittenen Volkswirtschaften an der industriellen Wertschöpfung und an Hochtechnologieexporten sinkt unter 50%. Wie der Economist kürzlich schrieb, gewinnen die 127 „blockfreien“ Länder, die weder Russland unterstützen und die Nato kritisieren noch Sanktionen gegen Russland verhängt haben, insgesamt an Bedeutung: Die größten 25 blockfreien Volkswirtschaften haben einen größeren Anteil am globalen BIP als die EU.


    Screenshot_2023_05_18_at_08_31_43_Zuh_ren_statt_belehren


    Der Krieg in der Ukraine war auch ein Weckruf für diejenigen, die dachten, „der Westen“ sei immer noch globaler Meinungsführer: Obwohl nur eine Handvoll Länder gegen eine Verurteilung Russlands stimmte, enthielt sich ein großer Teil der Länder oder war bei der UN-Abstimmung nicht anwesend. Darunter 44% (24 von 54) der afrikanischen Länder, die die russische Invasion in der UN-Vollversammlung nicht verurteilten. Südafrika, China und Russland hielten am Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine sogar gemeinsame Militärübungen ab.


    Warum distanzieren sich Länder, insbesondere in Afrika, vom „Westen“?

    Zunächst einmal sollten wir aufhören, eine Gruppe fortgeschrittener Volkswirtschaften „den Westen“ zu nennen. Vor allem nach dem Fall der Berliner Mauer ist diese Bezeichnung geografisch falsch, politisch spaltend und hat einen negativen Beigeschmack – nicht nur im „Osten“, sondern auch bei überraschend großen Teilen der Bevölkerung in ganz Europa.


    Die Tatsache, dass afrikanische Länder es vorziehen, bündnisfrei zu bleiben, ist verständlich. Obwohl die USA eine Rolle bei der Lösung der anhaltenden Konflikte im Osten der Demokratischen Republik Kongo spielen, hat bisher kein Land außerhalb Afrikas die Aktivitäten Ruandas in der Demokratischen Republik Kongo offiziell verurteilt. Die meisten afrikanischen Länder haben extrem unter dem Kalten Krieg gelitten, in dem sowohl der Westen als auch der Osten Diktaturen unterstützten, was zu Bürgerkriegen in Angola und Mosambik von 1975 bis 2002 bzw. 1977 bis 1992 führte.


    Allein schon die Zunahme der offiziellen Besuche Chinas, Russlands, der EU und der USA in afrikanischen Hauptstädten lässt vermuten, dass der Wettbewerb der Großmächte wieder in Afrika stattfindet – sei es, um Stimmen bei den Vereinten Nationen zu gewinne, sich wichtige Mineralien für die grüne Transformation zu sichern, wirtschaftlichen Einfluss zu gewinnen oder afrikanische Länder über ihre Klima- und Gleichstellungspolitik zu belehren.


    Als jemand, der eng mit afrikanischen Entscheidungsträgern zusammengearbeitet hat, möchte ich drei Überlegungen anstellen, von denen ich mir wünsche, dass deutsche und europäische Entscheidungsträger sie bei ihren Kontakten mit afrikanischen Partnern berücksichtigen:

    1.

    Unterschiedliche Werte und Prioritäten anerkennen und respektieren: In ihrer neuen Afrikastrategie hebt die deutsche Bundesregierung zwei Prioritäten für die deutsche Entwicklungspolitik auf dem Kontinent hervor: die Gleichstellung der Geschlechter und die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft. Das Wort „LGBTQI“ kommt in dem Strategiedokument ebenso oft vor wie das Wort „Unternehmen“. Aber die Gleichstellung der Geschlechter und der Klimaschutz sind in den afrikanischen Ländern tatsächlich keine Prioritäten. Laut einer Afrobarometer-Umfrage in 34 afrikanischen Ländern halten nur drei Prozent der Befragten den Klimaschutz für das wichtigste Problem ihres Landes, und nur ein Prozent die Gleichstellung der Geschlechter.



    Screenshot_2023_05_18_at_08_37_43_Zuh_ren_statt_belehren

    Quelle: Afrobarometer. Umfragerunde 2016/2018


    Afrikanische Staatschefs erinnern immer wieder daran, dass ihre Prioritäten Arbeitsplätze und Investitionen sind. Nur 1% der deutschen Direktinvestitionen im Ausland befinden sich in Afrika – das ist weniger als in Ozeanien. Deutsche Unternehmen, vor allem im verarbeitenden Gewerbe, könnten einen Beitrag zur wirtschaftlichen Transformation der afrikanischen Volkswirtschaften leisten. Dabei würden wir unsere Lieferketten diversifizieren und die wirtschaftliche Abhängigkeit von einzelnen autoritären Ländern verringern. Die deutsche Politik sollte sich dieser Soft-Power bewusst sein und sie nutzen.

    2.

    Ideologische Klimapolitik schadet armen Ländern: Kein Land hat es je geschafft, ohne verlässlichen Zugang zu Elektrizität aus der Armut herauszuwachsen (siehe Grafik unten). Entgegen dem Wunsch vieler Europäer werden die afrikanischen Volkswirtschaften nicht in der Lage sein, sich nur mit erneuerbaren Energien zu transformieren. Erdgas muss Teil des Energiemixes sein: Nicht nur, dass die Speichertechnologie noch nicht weit genug fortgeschritten ist, um Solar- und Windenergie zu verlässlichen Energiequellen zu machen, Erdgas ist auch eine entscheidende Energiequelle zum Kochen, Heizen von Haushalten und Industrie sowie für die Produktion.



    Screenshot_2023_05_18_at_08_41_00_Zuh_ren_statt_belehren

    Quelle: Energy for Growth Hub


    Die G7-Staaten erklärten 2021 stolz, die internationale öffentliche Finanzierung fossiler Brennstoffe im Ausland einzustellen (allerdings nicht im Inland!). Zwar wurden Ausnahmen gemacht, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, aber die Europäer und ihre Politiker müssen verstehen, dass ein Verbot der internationalen öffentlichen Finanzierung der Erdgasentwicklung in armen Ländern die Treibhausgasemissionen nicht wesentlich verringern wird, sondern sogar das Gegenteil bewirken könnte: Statt mit Flüssiggas kochen mehr als 80 Prozent der Afrikaner mit Holzkohle und Biomasse. Dies ist nicht nur eine der Haupttodesursachen in einkommensschwachen Haushalten, sondern trägt auch wesentlich zu den Treibhausgasemissionen bei.


    Einem Bericht der Internationalen Energieagentur aus dem Jahr 2022 zufolge würde selbst dann, wenn alle bisher entdeckten Erdgasressourcen Afrikas erschlossen und für private und industrielle Zwecke genutzt würden, der Anteil Afrikas an den weltweiten Emissionen von derzeit 3% auf lediglich 3,5% steigen. Behalten wir im Hinterkopf, dass ein durchschnittlicher US Haushaltskühlschrank pro Jahr mehr Strom verbraucht als der durchschnittliche Nigerianer!


    Damit sollen Investitionen in erneuerbare Energien nicht diskreditiert werden. Da in Afrika 60% der weltweit besten Solarressourcen liegen, der Kontinent aber nur 1% der installierten Solarkapazität hat, ist der Ausbau von Klimapartnerschaften, wie sie Deutschland in Südafrika, Namibia, Mauretanien und Kenia eingegangen ist, im Interesse aller. Aber wir müssen dem Druck der Klimaschützer widerstehen und die afrikanischen Länder beim Ausbau eines verlässlichen Energiezugangs unterstützen – und dazu gehört auch Erdgas als Energieträger für den Übergang.

    3.

    Schluss mit dem China-Bashing: Schließlich „muss Europa aus der Denkweise herauswachsen, dass Europas Probleme die Probleme der Welt sind, aber die Probleme der Welt nicht Europas Probleme sind“, wie es der indische Außenministers Subrahmanyam Jaishankar im Jahr 2022 formulierte.

    Europäische und amerikanische Politiker, die afrikanische Regierungen über ihre wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu China belehren, sind nicht willkommen. Dies unterstrich der ghanaische Präsident Nana Akufo-Addo auf einer Pressekonferenz an der Seite von US-Vizepräsidentin Kamala Harris, als er erklärte: „In Amerika mag es eine Besessenheit mit chinesischen Aktivitäten auf dem Kontinent geben. Aber hier gibt es keine solche Besessenheit.“ Ein anderes Video zeigt den namibischen Präsidenten Hage Geingob, wie er den Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung und früheren Bundestagspräsidenten Norbert Lammert zurechtweist, weil er ihn über chinesische Aktivitäten in seinem Land belehrte.


    Die USA und Europa können nicht erwarten, dass blockfreie Länder Partei ergreifen, und sollten keine Blockbildung erzwingen. Während einzelne afrikanische Volkswirtschaften kurzfristig davon profitieren könnten, dass Länder wie Deutschland ihre Lieferketten weg von China diversifizieren, könnte die afrikanische Wirtschaft insgesamt laut einem aktuellen IWF-Bericht unter höheren Importpreisen leiden oder den Zugang zu wichtigen Exportmärkten verlieren, wenn die Weltwirtschaft in konkurrierende Handelsblöcke aufgeteilt würde.


    Schlussfolgerungen

    Die deutsche Außenpolitik war schon immer eine Politik, in der Werte und Interessen untrennbar miteinander verbunden sind. Für Konrad Adenauer, den ersten deutschen Nachkriegskanzler, war die vollständige Integration Nachkriegsdeutschlands in den „Westen“ nicht nur der vielversprechendste Weg zu Sicherheit und Wohlstand, sondern auch eine Entscheidung für die Demokratie. Die Integration Westdeutschlands in die Gruppe liberaler Demokratien wurde zur Grundlage einer jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte, die mit der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands 1990 ihren Höhepunkt fand.


    Heute wird die Politik jedoch eine Balance finden müssen zwischen dem Eintreten für ihre Grundprinzipien und einer zunehmend werteorientierten Handels-, Außen- und Entwicklungspolitik, die pragmatischer sein muss. Das bedeutet einerseits, für Freiheit, Menschenrechte, multilaterale Zusammenarbeit oder Freihandel einzutreten. Das bedeutet aber auch, andere Werte zu respektieren und zuzuhören, statt zu belehren. LGBTQI-Rechte werden erreicht, wenn sie von innen heraus erkämpft und nicht von außen indoktriniert werden. Der Freihandel kommt Ländern zugute, die sich auf einer ähnlichen Entwicklungs- und Einkommensstufe befinden. Für Länder mit niedrigem Einkommen, die bestimmte junge Industrien vor Billigimporten schützen wollen, ist er möglicherweise nicht geeignet.


    Afrikanische und europäische Länder haben mehr gemeinsam, als manche denken: Religion, Sprachen, Kultur, Sport und Demokratie. Trotz der jüngsten Putsche in der Sahelzone zeigt eine kürzlich durchgeführte Afrobarometer-Umfrage, dass die Mehrheit der afrikanischen Bürgerinnen und Bürger Wahlen gegenüber alternativen Methoden zur Bestimmung ihrer Regierungen vorzieht. Die Unterstützung für demokratische Institutionen ist (in den meisten Ländern) nach wie vor stark und stabil. Dies ist eine gute Nachricht für die internationale, auf Regeln basierende Ordnung, und auch für Deutschland.


    Europa wird in zunehmendem Maße Partner brauchen, die vielleicht nicht genau dieselben Werte, aber das Fundament und die Prinzipien der regelbasierten Ordnung, oder einfacher ausgedrückt, die UN-Charta, teilen. Es ist dringend notwendig, dass wir die Koalition der Länder, die diese Ordnung verteidigen, ausweiten.

     

    Zur Autorin:

    Hannah Grupp ist Analystin im Africa Chief Economist Office der Weltbank. Die geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der Weltbankgruppe wider. Auf Twitter: @hannahgrupp


    Hinweis:

    Dieser Beitrag ist zuerst in englischer Sprache im Blog Weltneuvermessung erschienen.


    Info: https://makronom.de/entwicklungspolitik-zuhoeren-statt-belehren-44135?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=entwicklungspolitik-zuhoeren-statt-belehren


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    18.05.2023

    Nachrichten von Pressenza: EU beschließt umfassenden Emissionshandel – Klimaschutz ade!

    aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 18. Mai 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 18.05.2023


    EU beschließt umfassenden Emissionshandel – Klimaschutz ade!


    Vor Kurzem gab es die Einigung auf EU-Ebene für die Ausweitung des Europäischen Emissionshandels (ETS). Viel gelobt von Seiten der Sozialdemokraten, Liberalen und Konservativen bis hin zu den Grünen im EU-Parlament wird die Einigung als Durchbruch für den Klimaschutz gefeiert. Der&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/05/eu-beschliesst-umfassenden-emissionshandel-klimaschutz-ade/


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    Die Rolle des Finanzsektors in den Verhandlungen des EU-Lieferkettengesetzes


    Nachdem die Europäische Kommission Anfang 2022 ihren Entwurf für ein EU-Lieferketten-gesetz veröffentlicht hatte, hat auch der Rat im Dezember 2022 seine Verhandlungsposition festgelegt. Diese will den Finanzsektor nicht zwingend in die Pflicht nehmen, wenn es darum geht, bei deren Geschäften Menschenrechte und die Umwelt&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/05/die-rolle-des-finanzsektors-in-den-verhandlungen-des-eu-lieferkettengesetzes/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.

    17.05.2023

    Newsletter Bremer Friedensforum 6/17. Mai 2023

    In diesen Tagen besonders wichtig:

    Jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr in Bremen (Himmelfahrt/18. Mai findet die Mahnwache nicht statt!)

    Mahnwache "Die Waffen nieder - Nein zum Krieg"/#FreeAssangeNow, Marktplatz Bremen <



    Newsletter Bremer Friedensforum 6/17. Mai 2023 (Weiterleitung sehr erwünscht!)


    Inhalt heute:


    01. Buchvorstellung "Ukrainekrieg - Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht"

    02. Tödliche Geschenke

    03. Bremer Friedensforum: Offener Brief an Bundeskanzler Scholz

    04. Neues Friedensjournal

    05. Die Zukunft der globalen Abrüstungs- und Rüstungskontrollarchitektur

    06. Neuer niederländisch-deutscher Blog zu Friedensverhandlungen und Appell für den Frieden

    07. Aufruf Frieden schaffen

    08. Friedensgesellschaft warnt vor Militarisierung der Universitäten

    09. Fünf Thesen zur Konferenz „Was tun?! DIE LINKE in Zeiten des Krieges“

    10. Resolution auf dem 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg

    11. Die Waffen nieder! – Internationaler Friedensgipfel in Wien

    12. Warum die geplante Bahnwerkstatt an einen anderen Standort gehört

    13. Veranstaltungen zum 78. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Nazifaschismus

    14. Veranstaltung zum 8. Mai in Bremen-Nord

    15. Rheinmetall entrüsten – erfolgreiche Protestaktion

    16. Großer Lyrikabend mit Anna Achmatowa

    17. Strategiekonferenz der Kooperation für den Frieden in Bremen

    18. Friedensdemonstration in Munster in der "Herzkammer des deutschen Militarismus"

    19. Fasia-Jansen-Fest

    20. Bürgerschaftswahl Bremen

    21. Mit Bildmontagen und Textzitaten gegen die herrschende Kriegspolitik

    22. Krieg macht niemand glücklich

    23. Bremer Friedensforum im Netz

    24. Termine

    25. In eigener Sache

    26. Datenschutz



    Vorbemerkung:

    Beim vorangegangenen Newsletter vom 21. April gab es zahlreiche Fehlermeldungen von t-online.de. Für das Archiv: https://www.bremerfriedensforum.de/newsletter/Newsletter5_April23.pdf



    1. Buchvorstellung am 23. Mai in Bremen:

    "Ukrainekrieg - Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht"


    Bremen. Der neu erschienene Sammelband "Ukrainekrieg - Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht" analysiert die Ursachen und Folgen des Ukrainekrieges und dabei im Besonderen die Rolle des Westens.

    Die Buchpräsentation in Bremen findet am Dienstag, 23. Mai, um 19 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, mit Herausgeber Stefan Luft und Autor Jürgen Wendler statt. Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum.


    Der Sammelband leistet einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion. Eine neue Entspannungspolitik, so die These, ist die zentrale Voraussetzung für einen Frieden in Europa und ein Ende des Konflikts in der Ukraine. Vertrauensbildende Maßnahmen und Verhandlungslösungen müssen ins Zentrum der politischen Debatte gerückt werden. Denn nur die Abkehr von einer Politik der Konfrontation, der Expansion und unversöhnlichen Rivalität kann einen großen Krieg und den Einsatz von Atomwaffen verhindern. Die internationalen Autorinnen und Autoren, die dieser Band versammelt, zeigen die verheerenden Auswirkungen der bisherigen Politik auf und bieten interdisziplinäre und multiperspektivische Analysen der Konfrontationspolitik zwischen Russland und der NATO sowie Perspektiven für ein Europa in Frieden und Freiheit.


    Mit Beiträgen von Günther Auth, Klaus von Dohnanyi, Sandra Kostner, Stefan Luft, Alexander Nitzberg, Jacques Sapir, Sabine Schiffer, Roland Springer, Wolfgang Streeck, David Teurtrie, Jürgen Wendler und Willy Wimmer.


    Herausgegeben von Sandra Kostner und Stefan Luft, Frankfurt am Main: Westend academics, 2023

    Broschur, 352 Seiten, ISBN 9783949925108, Preis 24,00 €., E-Book, 352 Seiten, ISBN 9783949925115, Preis 18,99 €.


    Die Buchpräsentation in Bremen findet am Dienstag, 23. Mai, um 19 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, mit Herausgeber Stefan Luft und Jürgen Wendler statt. In Kooperation mit dem Bremer Friedensforum.


    Weitere Informationen:


    https://www.westendverlag.de/buch/ukrainekrieg/


    https://www.bremerfriedensforum.de/1543/aktuelles/Buchvorstellung-am-23-Mai-in-Bremen/



    2. Tödliche Geschenke


    Berlin. Bundesregierung: Waffenlieferungen an Ukraine für 2,7 Milliarden Euro

    Scharfe Kritik am neuen Waffenpaket


    https://www.jungewelt.de/artikel/450771.verschickung-von-kriegsger%C3%A4t-t%C3%B6dliche-geschenke.html



    3. Bremer Friedensforum: Offener Brief an Bundeskanzler Scholz


    Bremen. Anlässlich seines Wahlkampfauftritts am 12. Mai in Bremen und im Vorfeld des G7-Gipfels vom 19. bis 21. Mai hat das Bremer Friedensforum einen Offenen Brief mit klaren Forderungen an Bundeskanzler Scholz gesendet, den Gipfel in Hiroshima zum Startpunkt neuer Abrüstungsverhandlungen zu machen: "In einer Zeit nuklearer Drohungen, der angekündigten Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus, der Aufkündigung von Rüstungskontrollabkommen und der weltweiten Aufrüstung der Arsenale aller Atomwaffenstaaten ist es wichtig, dass der G7-Gipfel ein starkes Zeichen für nukleare Rüstungskontrolle und Abrüstung setzt."


    In fünf der G7-Staaten befinden sich Atomwaffen, mit den USA, Großbritannien und Frankreich gleich drei Atomwaffenstaaten. In Deutschland und Italien sind im Rahmen der nuklearen Teilhabe US-Atombomben stationiert. In dem Offenen Brief betont das Friedensforum auch die Bedeutung des UN-Atomwaffenverbotsvertrages (AVV). Er ist das zentrale völkerrechtliche Instrument, um das Ziel einer atomwaffenfreien Welt zu erreichen. In dem Brief heißt es: "Wir erwarten, dass Ihre Regierung auch die zweite AVV-Staatenkonferenz im November 2023 als Beobachter begleitet und weitere Schritte auf dem Weg zu einem deutschen Beitritt geht."


    Wortlaut:


    https://www.bremerfriedensforum.de/1551/aktuelles/Bremer-Friedensforum-Offener-Brief-an-Bundeskanzler-Scholz-vor-seinem-Wahlkampfauftritt-in-Bremen/


    https://bremennews.de/offener-brief-des-bremer-friedensforums-an-bundeskanzler-scholz-zu-seinem-wahlkampfauftritt-in-bremen/



    4. Neues Friedensjournal


    Frankfurt/M. Das neue Friedensjournal ist als Online-Ausgabe verfügbar unter


    https://www.frieden-und-zukunft.de/pdf/fj/FJ_2023-3_Web.pdf

    bzw. https://frieden-und-zukunft.de/fj-archiv/


    Das Schwerpunktthema befasst sich mit den aktuellen weltpolitischen Entwicklungen und den realen Chancen für diplomatische Lösungen - nicht nur für den Ukraine-Krieg.


    Druckfassungen für Infostände können gerne bestellt werden.



    5. Die Zukunft der globalen Abrüstungs- und Rüstungskontrollarchitektur


    Berlin. „Die Zukunft der globalen Abrüstungs- und Rüstungskontrollarchitektur“ war Thema einer öffentlichen Anhörung des Unterausschusses Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung am 8. Mai.

    Die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen hat für die IPPNW ein Statement gehalten.


    Neben der Klimakrise sei ein Atomkrieg die „größte Bedrohung im 21. Jahrhundert“, sagte Dr. Angelika Claußen von der Organisation International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW). Ihre Organisation sehe die Welt in höchster Gefahr seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die russische nukleare Drohung gegenüber der Ukraine bringe die „Gefahr des Atomkriegs zurück nach Europa“. Alle Nuklearwaffenstaaten rüsteten ihr nukleares Arsenal auf, es bestehe eine „erhebliche Eskalationsgefahr“. Ein Einsatz von Atomwaffen ließe sich nicht lokal begrenzen, ein globaler nuklearer Winter hätte den Hungertod von zwei Milliarden Menschen zur Folge. Die Sicherheitspolitik brauche einen Paradigmenwechsel. Oberstes Leitprinzip müssten Kooperation und gemeinsame Sicherheit, mit dem Ziel der Abrüstung und des Klimaschutzes, sein statt Konfrontation und Konkurrenz. Die G7-Staaten sollten ein starkes Zeichen setzen für nukleare Rüstungskontrolle und Abrüstung. Deutschland solle die fünf im UN-Sicherheitsrat vertretenen Atommächte zu einer Erklärung drängen, in der diese dem Ersteinsatz von Atomwaffen abschwören. Zudem müsse die Bundesregierung die zweite Staatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag begleiten und einen deutschen Beitritt zu dem Vertrag anstreben.


    Eine Zusammenfassung der Veranstaltung finden Sie unter https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw19-pa-ua-abruestung-946014


    Die Anhörung ist aufgezeichnet worden, unter folgendem Link anschauen: https://dbtg.tv/cvid/7553428



    6. Neuer niederländisch-deutscher Blog zu Friedensverhandlungen und Appell für den Frieden


    Immenhausen. Ein gemeinsamer Artikel von May-May Meijer (Peace SOS, The Niederlande) und Klaus Mögling zur Forderung nach Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg im Rahmen einer niederländisch-deutschen Kooperation  findet sich als aktueller Blog 1 frei lesbar auf https://www.klaus-moegling.de/actual-blogs/

    Der ‘Appell für den Frieden’ mit bald 8000 Unterzeichner:innen auf Change.org ist immer noch aktiv und eine Unterzeichnung wert. Bei 10.000 Unterzeichnungen werden die Politiker:innen wieder angeschrieben. Übrigens ist nun nicht nur Österreich sondern auch noch die Schweizer Friedensbewegung zu dem Appell dazu gekommen.


    Bitte weiter verbreiten:


    https://chng.it/N2ggCS5Q


    Auch die internationale (englischsprachig und etwas modifiziert) Fassung des Friedensappells (Appeal for Peace) ist auf Action.Network aktiv. Auch hier gilt es, die eigenen Kontakte ins Ausland hierüber zu informieren (Deutsche können natürlich auch unterzeichnen):


    https://actionnetwork.org/petitions/appeal-for-peace/



    7. Aufruf Frieden schaffen


    Bremen. Hinweis auf den aktuellen Aufruf: „Frieden schaffen“, der von Peter Brandt, Reiner Braun, Reiner Hoffmann und Michael Müller initiiert und inzwischen von fast 2000 Menschen unterschrieben wurde, darunter ehemalige DGB- und Vorsitzende von Einzelgewerkschaften, insbesondere der IG Metall, auch viele ver.di-Funktionsträger, ehemalige Minister, Oberbürgermeister etc. pp.. Ihr findet den Text und die Erstunterzeichner unter https://friedenschaffen.net/, könnt dort auch selbst noch unterzeichnen, soweit Ihr es noch nicht getan habt. Der Satz „Die Friedens- und Entspannungspolitik, der wir die deutsche Einheit und die Überwindung der europäischen Spaltung verdanken, ist nicht überholt. Wir haben uns in der Vergangenheit für ihre Ziele eingesetzt und tun es auch heute.“ zeigt, woran dieser aktuelle Aufruf anknüpft und wen er zum handeln motivieren will.


    Als wichtigen friedenspolitischen Impuls begrüßt das Bremer Friedensforum den Aufruf an Bundeskanzler Scholz für eine schnelle Waffenruhe und Verhandlungen mit Russland. "Frieden schaffen: Waffenstillstand, Verhandlungen und gemeinsame Sicherheit". Aus Bremen gehören der Bürgerschaftsabgeordnete Arno Gottschalk, Ekkehard Lentz vom Bremer Friedensforum, Beenhard Oldigs von der Historischen Kommission der SPD, Lars Pohlmeier (Vorsitzender der IPPNW), Alt-Bürgermeister Carsten Sieling und die Soziologin Margareta Steinrücke (Ortsfrauenrat Bremen) zu den Erstunterzeichnern.


    Siehe auch:


    https://frieden-und-zukunft.de/2023-04-01_aufruf-frieden-schaffen/



    8. Friedensgesellschaft warnt vor Militarisierung der Universitäten


    Trier. Angesichts der immer schlechteren finanziellen Ausstattung des Bildungsbereichs auf der einen und dem Milliarden-Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung für das Militär auf der anderen Seite, warnt die „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) vor einer Militarisierung von Universitäten und Hochschulen: Bestehende Zivilklauseln seien in Gefahr. Zum Auftakt der Hochschulrektorenkonferenz in Trier gab es deswegen Proteste.

     

    „Seit der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen militärischen ‚Zeitenwende‘ erleben wir zunehmend Angriffe auf Zivilklauseln“, konstatiert Chris Hüppmeier, Student an der Universität Kassel und im bundesweiten Netzwerk für friedliche Forschung aktiv. Zivilklauseln sind Selbstverpflichtungen von Universitäten und Hochschulen, Forschung und Lehre nur zu friedlichen und zivilen Zwecken zuzulassen – Militärforschung ist damit ausgeschlossen. „Bundesweit haben etwa 70 Bildungseinrichtungen eine Zivilklausel“, erklärt Hüppmeier. Die ausgerufene Zeitenwende der Bundesregierung soll auch als eine wissenschaftspolitische Zeitenwende wirken: Das 100 Milliarden Euro „Sondervermögen“ für die Bundeswehr führt aktuell zu einem enormen Aufschwung der Militärindustrie. Rüstungsunternehmen investieren in die Entwicklung neuer Waffen und wollen über so genannte Drittmittelprojekte auch zivile Universitäten und Hochschulen einbinden. Damit wollen sie Zugang zu für sie wichtigen Forschungs- und Innovationspotentialen bekommen.


    „Einige Unis stellen ihre Zivilklauseln daher nun in Frage und wollen sich dem Militär öffnen“, so Chris Hüppmeier, und weiter: „Sie vergessen dabei, dass Militärforschung meistens geheim ist und Forschungsergebnisse, auch wenn sie teilweise mit öffentlichen Geldern an zivilen Hochschulen erlangt wurden, nur den Rüstungsfirmen zur Verfügung stehen: Das ist intransparent, undemokratisch und öffnet Tür und Tor für eine Militarisierung der Unis“, so der Kasseler Student. Für den Erhalt der bestehenden Zivilklauseln – und eine Ausweitung auf weitere Einrichtungen – gab es eine Protestaktion in der Innenstadt von Trier. Dort fand die Auftaktveranstaltung der Jahres- und Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) statt. Die HRK ist ein Zusammenschluss von 269 deutschen Universitäten und Hochschulen, an denen mehr als 90 Prozent aller Studierenden in Deutschland immatrikuliert sind. Dazu Katharina Dietze von der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier: „Die Konferenz bietet den Uni-Vorständen Raum für Absprachen – wir fürchten sie könnten auch über die gemeinsame Abschaffung der Zivilklauseln sprechen.“ Aktuell wolle keine Universität die erste sein, die die Klausel kippt, so Dietze: „Die Zivilklauseln wurden in den letzten Jahrzehnten hart erkämpft und sind ein großer Fortschritt: Forschung muss der Menschheit dienen und nicht den Interessen der Rüstungsindustrie oder des Militärs, um noch effizienter Kriege führen zu können.“



    9. Kein Bündnis mit dem Hauptfeind – Fünf Thesen zur Konferenz „Was tun?! DIE LINKE in Zeiten des Krieges“


    Hannover. Die NachDenkSeiten geben die Rede wieder, die die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen (Die Linke) in Hannover auf dem Auftaktpodium des Kongresses „Was tun? Die Linke in Zeiten des Krieges“ am 6. Mai gehalten hat - interessant im Kontext der im linken Lager und der Linkspartei aktuell geführten Debatte.


    Fünf Thesen von Sevim Dagdelen zur Konferenz „Was tun?! DIE LINKE in Zeiten des Krieges“


    https://www.nachdenkseiten.de/?p=97359



    10. Resolution auf dem 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag (7. bis 11. Juni 2023) in Nürnberg


    Bremen. Der Kirchentag möge die Bundesregierung auffordern, dem UN-Atomwaffen-Verbots-Vertrag, der seit dem 22. Januar 2021 völkerverbindlich in Kraft ist, durch Unterschrift beizutreten und dem Bundesrat zur Ratifizierung zuzuleiten.


    Schon seit mehr als 15 Monaten dauert der Krieg in der Ukraine. Der völkerrechtswidrige Überfall Russlands hat nicht nur in Europa eine beispiellose Krise ausgelöst. Er hat Auswirkungen auf alle Kontinente und verschärft alle anderen Krisen auf der Welt wie den Hunger in vielen Ländern, den globalen Klimawandel, die Energiesituation und die Flüchtlingsströme, um nur einiges zu nennen. Die verlustreichen Kämpfe mit Opfern auf beiden Seiten haben das Potential zu immer weiterer Eskalation, haben schon zu einer Militarisierung im Denken und zum Beginn einer kaum vorstellbaren Aufrüstung geführt. Und ein Ende ist nicht in Sicht.


    Dabei sind Schritte zu einer Deeskalation das Gebot unserer Zeit, wenn wir nicht auf ein atomares Inferno zusteuern wollen. Jetzt ist die Zeit zu handeln! Seit dem 22. Januar 2021 ist der Atomwaffenverbotsvertrag völkerrechtlich verbindlich in Kraft. Er verbietet jegliche Entwicklung, Erprobung, Herstellung, Erwerb oder Lagerung von Kernwaffen, einschließlich deren unmittelbare oder mittelbare Annahme ihrer Verfügungsgewalt. Bisher haben 92 Staaten diesen Vertrag unterzeichnet und 68 Staaten haben ihn ratifiziert. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihre Zustimmung bisher verweigert und will an der sogenannten atomaren Teilhabe festhalten. Dabei hatten schon 2010 die Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen des Bundestages in einem gemeinsamen Antrag an die  Regierung u.a. gefordert, verbindlich auf den Einsatz von Atomwaffen zu verzichten und auf den Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Deutschland zu drängen (Drucksache 17/ 1159).


    Ein Schritt zur Deeskalation der gegenwärtigen bedrohlichen Spannungen durch den Krieg gegen die Ukraine ist die Unterzeichnung und Ratifikation des Atomwaffen-Verbots-Vertrages (AVV) durch die deutsche Regierung.

    Darum möge der Kirchentag dieser Resolution zustimmen und sie sich zu eigen machen. Rudolf Dibbern, Mitglied der Friedensinitiative der Kirchengemeinde „Unser Lieben Frauen“ Bremen



    11. Die Waffen nieder! – Internationaler Friedensgipfel in Wien


    Wien. Am 10. und 11. Juni 2023 findet in Wien der „International Summit for Peace in Ukraine“ statt. Namhafte zivilgesellschaftliche Friedensorganisationen, unterstützt von österreichischen Friedensinitiativen, laden zu diesem „Internationalen Friedensgipfel“ ein. Das Programm umfasst Plenarsitzungen, Podiumsdiskussionen, Voices for Peace und Arbeitsgruppen, deren Vorschläge zur Befriedung des Krieges in der Ukraine einen hoffentlich wichtigen Beitrag liefern werden. Das Ziel des Gipfels ist es, Lösungen für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu finden und einen „Wiener Friedensappell“ zu veröffentlichen, der die politischen Führer zum Handeln auffordert und die Unterstützung eines Waffenstillstands und Verhandlungen in der Ukraine fordert. Der Gipfel besteht aus einer Konferenz, die sich auf kreative Lösungen zur Beendigung des Krieges und Verhandlungen konzentriert, sowie aus Arbeitsgruppen, Expertenrunden und Dialogen.


    Am Vorabend des Friedensgipfels, am 9. Juni, dem 180. Geburtstag von Bertha von Suttner, findet im Borromäussaal in Wien 3 ein Friedenskonzert des 1. Frauen-Kammerorchesters statt, begleitet von einer Lesung mit Mercedes Echerer.


    Alle Details zum Programm finden sie auf der Webseite:


    https://www.peacevienna.org/



    12. Warum die geplante Bahnwerkstatt an einen anderen Standort gehört


    Bremen. Am 11. Mai hat eine Info- Veranstaltung im Bürgerhaus Oslebshausen zur geplanten Bahnwerkstatt stattgefunden. Die Veranstaltung der Bürgerinitiative zur Stärkung der Wohn- und Lebensqualität in Oslebshausen war gut besucht, der Informationsbedarf der Anwohner:innen entsprechend groß. Das Planfeststellungsverfahren steht unmittelbar bevor und alle Anwohner, die keine lärmende Bahnwerkstatt mit riesiger Abstellanlage in ihrer Umgebung auf historisch belastetem Boden (Gräberfeld sowjetischer Naziopfer) dulden möchten, sollten Einwendungen hiergegen einreichen. Die BI und ein sich entwickelnder Unterstützerkreis über den Ortsteil hinaus begleiten hierbei und möchten dann notfalls über den Klageweg den Bau der Werkstatt an diesem Standort verhindern! Ein Mailverteiler unter info@bi-oslebshausen.de wurde eingerichtet. Alle, die hier aufgenommen werden möchten, können dies kurz per Mail mitteilen. Wir halten Euch auf dem Laufenden!


    Siehe auch:


    https://www.aufstehen-bremen.org/index.php/theme-styles/ag-wohnen/1148-warum-die-bahnwerkstatt-an-einen-anderen-standort-gehoert


    Hier der Link zum Artikel im Stadtteilkurier des Weser Kurier (West) > Vollständiger Artikel ist über info@bremerfriedensforum.de erhältlich!


    https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-groepelingen/anwohner-bereiten-klage-gegen-bahnwerkstatt-in-bremen-oslebshausen-vor-doc7q62efuj3g11n3s81o3b



    - KURZRÜCKBLICK -



    13. Veranstaltungen zum 8. Mai - 78. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Nazifaschismus


    Bremen. Gemeinsam hatten die Bürgerinitiative zur Stärkung der Wohn- und Lebensqualität in Oslebshausen, das Bremer Friedensforum und der Verein Deutsch_Russische Friedens_Tage zur Kranzniederlegung und Kundgebung eingeladen. Der Forderung nach Schaffung eines würdigen Denkortes an der Reitbrake wurde Nachdruck verliehen.


    Kurzdokumentation und Reden von Dieter Winge und Bernd Fischer am 8. Mai:


    https://www.bremerfriedensforum.de/1549/aktuelles/Kranzniederlegung-und-Kundgebung-am-Graeberfeld-sowjetischer-Naziopfer-in-Bremen-Oslebshausen-an-der-Reitbrake-anlaesslich-des-8mai1945/


    https://deutsch-russische-friedenstage.de/2023/05/gedenken-zum-8-mai-1945-tag-der-befreiung/


    Siehe auch (9. Mai, Osterholzer Friedhof):


    https://deutsch-russische-friedenstage.de/2023/05/9-mai-1945-tag-der-befreiung/


    https://www.bremerfriedensforum.de/1552/aktuelles/Bremer-Gedenken-an-die-Befreiung-vom-Faschismus-im-Mai-1945/



    14. Veranstaltung zum 8. Mai in Bremen-Nord


    Bremen-Nord. An der KZ-Gedenkstätte Bahrsplate in Bremen-Blumenthal sprach Gerhard Schäfer vom Bremer Friedensforum. Zwei Gedichte trug Karin Schumann vor. Ergänzt wurde das Gedenken durch das gemeinsame Singen von drei Friedens- und antifaschistischen Liedern; das Lied der Moorsoldaten, Sag mir, wo die Blumen sind, und das Volks- und Partisanenlied Bella Ciao.


    Die Rede von Gerhard Schäfer ist online:


    https://www.bremerfriedensforum.de/1548/aktuelles/8-Mai-Nie-wieder-Faschismus-Nie-wieder-Krieg/


    https://www.bremerfriedensforum.de/pdf/NiewiederKriegNiewiederFaschismusMai2023.pdf



    15. Rheinmetall entrüsten – erfolgreiche Protestaktion

     

    Düsseldorf. An der Aktion „Rheinmetall entrüsten“ anlässlich der Hauptversammlung der Aktionär*innen von Rheinmetall nahmen am 9. Mai rund 70 Personen teil. Auf einem zentralen Großtransparent der Demonstration war zu lesen: „Rheinmetall – Händler des Todes“. Das Netzwerk Friedenskooperative hatte den Demonstrationsort mit Friedensfahnen und Peace-Zeichen geschmückt. Die Redner*innen der Kundgebung, u.a. Monika Schnicke von ethecon und der Theologe Peter Bürger von pax christi,  betonten die Forderungen der Aktion an Rheinmetall und an die Bundesregierung. Rheinmetall solle auf zivile Produkte umstellen und vor allem die Waffenexporte in Krisen- und Kriegsgebiete einstellen. Die Bundesregierung müsse ein striktes Rüstungsexportkontrollgesetz verabschieden, dass Schlupflöcher über Tochterfirmen im Ausland schließe. In einem Grußwort wies die EU-Parlamentsabgeordnete Özlem Demirel darauf hin, dass Rheinmetall mitschuldig ist am Tod von etwa 400.000 Menschen im Jemen-Krieg, da Rheinmetall Bomben an am Krieg beteiligte Staaten exportiert hatte. „Wir haben unsere Forderungen nach Ende der Rüstungsproduktion und der Rüstungsexporte und nach einem Rüstungsexportkontrollgesetz deutlich vorgetragen“, betonte Martin Singe als Mitveranstalter. Er hatte während der Kundgebung darauf hingewiesen, dass Rheinmetall jetzt auch in die Mitproduktion des neuen Atombombers F-35 einsteigen will, die in Büchel neu stationiert werden sollen.


    Auch Bremerinnen und Bremer haben die Aktion unterstützt:


    https://www.bremerfriedensforum.de/1550/aktuelles/Rheinmetall-entwaffnen/



    16. Großer Lyrikabend mit Anna Achmatowa


    Bremen. Im vollbesetzten Saal der Bremer Volkshochschule fand im Rahmen der vierten Deutsch-Russischen Friedenstage ein Abend mit Lyrik der russischen Dichterin Anna Achmatowa (1889-1966) statt. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer war es ein großes Erlebnis, diese sensible Lyrik in deutscher und russischer Sprache kennenzulernen. Der Hamburger Schauspieler Rolf Becker, die aus Russland stammende Bremer Slawistin Irene Baumann und andere trugen einfühlsam und ausdrucksvoll die Lyrik vor. Bereichert wurde der Abend mit musikalischen und historischen Beiträgen zu und aus der Zeit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zu der die russische Revolution, der Stalinismus und der Überfall von Nazideutschland gehörten. Jens Derner vom Verein „Deutsch-Russische Friedenstage Bremen“ begrüßte. Es wirkten außerdem mit: Der Chor „Rodina“, Serhat Bilgin (Rezitation), Tatjana Chilkewitsch (Rezitation und Gesang), Ivan Emelianov (Cello), Wolfgang Krieger (Historie), Grigorij Osmanian (Bajan), Wladimir Papadopoulos (Gesang und Gitarre), Vladislav Savenko (Violine) und Tim Schikoré (Gitarre). Der Abend endete mit starkem Applaus.


    Newsletter abonnieren - Neuigkeiten der Deutsch_Russischen_Friedens_Tage:


    https://deutsch-russische-friedenstage.de/newsletter/



    17. Strategiekonferenz für den Frieden in Bremen


    Bremen. "Unsere Sicherheit geht nur gemeinsam in einer multipolaren Welt", lautete das Motto der Strategiekonferenz für den Frieden in Bremen. Die "Kooperation für den Frieden" ist ein Bündnis von mehr als 50 Friedensorganisationen in Deutschland. In Kooperation mit dem Bremer Friedensforum fand die 17. Strategiekonferenz mit 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 28./29. April 2023 in Bremen statt. Die wichtigsten Redner waren: Birgit Mahnkopf (Professorin für Europäische Gesellschaftspolitik, Berlin) Jeremy Corbyn (ehem. Labour-Vorsitzender, Vizepräsident der Kampagne für nukleare Abrüstung, online zugeschaltet aus London) Joseph Gerson (Präsident der "Campaign for Peace", online zugeschaltet aus Boston/USA) Jürgen Kurz (Manager und Abteilungsleiter für einen deutschen Mittelständler in China, online zugeschaltet aus Shanghai) In fünf Arbeitsgruppen wurde über Analyse und Strategie diskutiert und gestritten. Am Schlussplenum ("Mut zum Engagement") nahmen teil: Pfarrerin Susanne Büttner (Dekanin und Initiative Christ*innen sagen Nein zu Waffenlieferungen und Aufrüstung, Schwäbisch-Gmünd) Christoph Butterwegge (Professor für Politik, Köln) Reiner Braun (International Peace Bureau und Kooperation für den Frieden, Köln) Anton Merlik Geburek (fridays for future, Mannheim) Joachim Schuster (MdEP SPD, Brüssel) Moderation: Claudia Hartwich (Bremer Friedensforum) Am Freitagabend spielte das Playbacktheater, ein Improvisationstheater mit Schauspielerinnen aus Russland, der Ukraine und Deutschland.


    Das Video von Marlies und Sönke Hundt bei Weltnetz TV vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der Themen und der zum Teil kontroversen Diskussionen.


    https://www.youtube.com/watch?v=fAaYn0hfDM8


    Rückblick/Dokumentation:


    https://www.bremerfriedensforum.de/1537/aktuelles/Unsere-Sicherheit-geht-nur-gemeinsam-in-einer-multipolaren-Welt-Strategiekonferenz-fuer-den-Frieden-in-Bremen/


    https://www.bremerfriedensforum.de/1546/aktuelles/17-Strategiekonferenz-der-Kooperation-fuer-den-Frieden-in-Bremen-eroeffnet/


    http://www.koop-frieden.de/strategiekonferenz-der-kooperation-fuer-den-frieden-am-28-und-29-april-bremen



    18. Friedensdemonstration in Munster in der "Herzkammer des deutschen Militarismus"


    Munster/Bremen. Ein norddeutsches Bündnis von Friedensgruppen (darunter aus Bremen: AG Frieden und Antimilitarismus in Die Linke Bremen, DFG-VK, Aufstehen, Bremer Friedensforum, Nordbremer Bürger gegen den Krieg) hatte am 13. Mai nach Munster aufgerufen. Den Fokus auf das alltägliche Militär zu legen und den Blickwinkel vom Ukraine-Krieg auch auf die Auswirkungen auf die deutschen Militärstandorte zu lenken, war ein Ziel der Friedensdemonstration. Los ging es am Bahnhof Munster mit einer starken Rede von Rolf Becker (schicken wir gern zu! Anfrage unter info@bremerfriedensforum.de). Munster liegt mitten in der am stärksten militarisierten Region Deutschlands zwischen Hamburg, Bremen und Hannover. Große militärische Einrichtungen liegen versteckt in Wäldern fern der großen Städte. Munster ist eine reine Militärstadt. Munster ist Deutschlands größter Bundeswehr-Heeresstandort.


    Ein Zwischenstopp der Demonstration erfolgte vor dem Deutschen Panzermuseum, bei dem Barbara Heller vom Bremen Friedensforum die Aktualität von "Die Waffen nieder!" von Bertha von Suttner hervorhob.


    Eine gute Dokumentation der Redebeiträge, hier können Sie die Beiträge hören:


    https://radioflora.de/samstag-13-mai-munster-demo-im-herz-des-deutschen-militarismus/


    Das Deutsche Panzermuseum in Munster kommentiert auf seiner Facebook-Seite: "Gestern fand in Munster eine Friedensdemonstration statt. Der Ort wurde ausgewählt, weil er für die Veranstalter:innen die "Herzkammer des deutschen Militarismus" darstellt: Da in der Region Rheinmetall, Bundeswehr und Panzermuseum angesiedelt sind, sei ein Dreiklang aus Produktion, Nutzung und Werbung für Kriegsgerät gegeben. Die ganze Veranstaltung lief freundlich und gewaltfrei ab..." Der Facebook-Account des Panzermuseums hat 88.000 Follower. Und auch bei Twitter (13.676 Follower) erscheint ein Thread mit hohen "Einschaltquoten". Die Demo wurde damit auch in Kreisen wahrgenommen, in denen Friedensgruppen sonst nicht verkehren.


    Gegen Militarismus, Aufrüstung und Krieg! Diplomatie statt Eskalation! Diplomaten statt Granaten! Für Frieden und Klimaschutz!



    19. Fasia-Jansen-Fest


    Bremen. Am 22. April wurde die neue Straße an der Waller Mitte, die Fasia Jansen Straße, feierlich eingeweiht (http://www.waller-mitte.de/baugruppen/fasia-jansen-strasse/). Fasia Jansen (1929-1997) war eine politische Sängerin und Friedensaktivistin. Als schwarze Deutsche wurde sie in Nazideutschland verfolgt. Sie sang ihr Leben lang gegen Faschismus, Krieg, Militarismus, für soziale Gerechtigkeit und Gleichheit. Sie prägte Jahrzehnte die Friedensbewegung und setzte sich bei sozialen Kämpfen für Unterprivilegierte, Geflüchtete, Kinder und Frauenrechte ("Die Frauen sind kein schwach' Geschlecht") ein. Fasia war mehrfach in Bremen bei Veranstaltungen der Friedensbewegung, u.a. zum Antikriegstag am 31. August 1980 bei der legendären Veranstaltung im Bremer Weserstadion, knapp vier Monate nach der öffentlichen Rekrutenvereidigung an gleicher Stelle (6. Mai 1980).


    Buten & Binnen hat einen informativen Beitrag über Fasia Jansen gesendet:


    https://www.butenunbinnen.de/videos/fasia-jansen-strasse-100.html



    - VERSCHIEDENES -



    20. Nachgang Bürgerschaftswahl Bremen


    Berlin/Bremen. "Regieren in Bremen heißt, noch schneller als anderswo in der Bundesrepublik den Schritt zu Kriegsbefürwortung und Kriegswirtschaft zu gehen..."


    Bitte Weiterlesen


    https://www.jungewelt.de/artikel/450883.spd-hat-die-wahl.html



    21. Mit Bildmontagen und Textzitaten gegen die herrschende Kriegspolitik


    Bremen. Der pad-Verlag hat in seiner Reihe „Edition Kunst“ zwei neue Hefte veröffentlicht, beide gestaltet von Rudolph Bauer. Pad-Edition Kunst #4 ist betitelt „Todessüchtig. Schlafwandler, Flintenweiber und andere Zivilversager“, pad-Edition Kunst #5 mit „Olivgrün und scholzvergesslich. Der unaufhaltsame Abstieg der Waffenbrüder“.


    Hinweis auf zwei Antikriegs-Broschüren mit Bildmontagen und Textzitaten:


    https://gela-news.de/mit-bildmontagen-und-textzitaten-gegen-die-herrschende-kriegspolitik



    22. Krieg macht niemand glücklich - auch die Flucht vor Kriegsdienst macht nicht unbedingt glücklicher


    Bremen/myheimat.de - Bürgerreporterin Heike Oldenburg: Stellvertreterkriege gibt es seit der Zeit des Kalten Krieges. Durch den aktuellen Stellvertreterkrieg in der Ukraine ist neuerliche Gefahr eines dritten Weltkrieges gegeben. Bereits in Eisners Graphic Novel „Last Day in Vietnam“ (2000) wird die Veränderung der Kriegsabsichten der USA deutlich. Es handelt sich um sechs Geschichten, die in Korea und Vietnam spielen, basierend auf Eisners Fotos während seiner Besuche vor Ort. Will Eisner war Soldat, sein Vater hat Auswege gesucht und gefunden. Es könnte momentan ein stärkeres Interesse an einer deutsch übersetzten Veröffentlichung dieses Buches geben. Den Vorschlag dazu habe ich einem der Graphic Novel Verlage gemacht.


    Mehr:


    https://www.myheimat.de/c-gedanken/krieg-aber-auch-flucht-vor-kriegsdienst-macht-nicht-gluecklich_a3463520



    23. Bremer Friedensforum im Netz


    Bremen. Mehr Informationen bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Friedenspolitische News aus Bremen gibt es auch auf Twitter und Instagram. Bitte liken, teilen, folgen und abonnieren!


    https://www.bremerfriedensforum.de

    https://www.facebook.com/bremerfriedensforum

    https://twitter.com/ekkehardlentz1

    https://www.instagram.com/bremer_friedensforum



    24. Termine


    * Termine aus der Friedensbewegung: https://www.friedenskooperative.de/termine

    * Weitere Informationen aus der Friedensbewegung: https://friedensratschlag.de/

    * Regelmäßige Termine in Bremen und Bremen-Nord:

    + Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Friedens-Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz Bremen

    + Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

    + Jeden Dienstag, von 10.45 bis 12.30 Uhr, Fußgängerzone in der Gerhard-Rohlfs-Straße, Friedensmahnwache mit Plakaten und Transparenten

    + Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen den Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße


    Bremen: Ausstellung KUTAIBA MAMOU Obsession, Verletzbarkeit und die Schatten des Krieges, HAUS DER SYRISCHEN KUNST, Wachtstraße 27-29, AUSSTELLUNGSDAUER bis 27. Mai 2023 / ÖFFNUNGSZEITEN DI-FR 13-17 Uhr, SA 11 - 17 Uhr

    https://www.takla-stiftung.org


    Bremen: Fotoausstellung "Gegen das Vergessen! Die Bunker des Atlantikwalls in Dänemark", Villa Ichon, Goetheplatz 4, Ausstellungsdauer bis 10. Juni /

    https://www.villa-ichon.de/kalender/austellungseroeffnung-gegen-das-vergessen/

    >

    https://www.bremerfriedensforum.de/1545/aktuelles/Austellung-Gegen-das-Vergessen-Die-Bunker-des-Atlantikwalls-in-Daenemark/


    Dienstag, 23. Mai, 19 Uhr, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Buchvorstellung mit Herausgeber Stefan Luft und Jürgen Wendler: "Ukrainekrieg - Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht"; in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum

     https://www.westendverlag.de/buch/ukrainekrieg/

    https://www.bremerfriedensforum.de/1543/aktuelles/Buchvorstellung-am-23-Mai-in-Bremen/

    >

    https://www.villa-ichon.de/kalender/ukrainekrieg-warum-europa-eine-neue-entspannungspolitik-braucht/

    Donnerstag, 1. Juni, 18.30 Uhr, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Treffen Bremer Friedensforum mit Gerhard Biederbeck (Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf) zur Demonstration 5 vor 12 gegen Nato-Manöver Air Defender 23 am 10. Juni vor dem Fliegerhorst Wunstorf


    Samstag, 10. Juni, 11.55 Uhr, Haupttor Fliegerhorst Wunstorf, Demonstration 5 vor 12 gegen Nato-Manöver Air Defender 23, Ansprechpartner Gerhard Biederbeck (Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf), ger.bie at t-online.de

     Mitfahrbörse nach Wunstorf: über info@bremerfriedensforum.de

    https://www.friedenskooperative.de/termine/demo-gegen-nato-manoever-air-defender-23

    >

    https://www.frieden-und-zukunft.de/pdf/fj/FJ_2023-3_18_AirDefender.pdf


    Samstag/Sonntag, 10./11. Juni, Wien, internationales friedenspolitisches Treffen, bei dem namhafte Referent:innen aus verschiedenen Ländern Vorträge halten, Workshops stattfinden und über einen gemeinsamen globalen Peace Appeal beraten wird: International Summit for Peace in Ukraine. Das (vorläufige) Programm und die Anmeldemöglichkeit finden sich unter:

    https://www.peacevienna.org/

    >

    https://www.peacevienna.org/wp-content/uploads/2023/04/DE-ISPUkraine-23-Invitation.pdf

     

    18. bis 25. Juni, Ramstein/Steinwenden – Friedenswoche: Soziale Sicherheit statt Krieg!

    https://www.stoppramstein.de/

    24. Juni, Demonstration und Kundgebung mit Oskar Lafontaine u.a.

    https://www.stoppramstein.de/event/24-juni-demonstration-vor-der-air-base-ramstein/


    Dienstag, 27. Juni, 19 Uhr, Vereinigte Ev. Gemeinde Bremen-Neustadt, Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31, 28201 Bremen, "Droht Deutschland eine Deindustrialisierung?" Gesprächspartner: Folker Hellmeyer, Prof. Wolfram Elsner, Moderation: Sönke Hundt      


    4. bis 9. Juli, Morschenich nahe der Airbase Nörvenich/NRW, IPPNW- und ICAN-Aktionscamp gegen Atomwaffen


    Sonntag, 6. August, 78. Jahrestag des US-Atombombenabwurfs auf Hiroshima


    Mittwoch, 9. August, 78. Jahrestag des US-Atombombenabwurfs auf Nagasaki


    Freitag, 1. September, Antikriegstag


    Montag, 11. September, 50 Jahre Faschistischer Putsch in Chile


    Donnerstag, 21. September, 17 Uhr, Bremen, Veranstaltung zum Weltfriedenstag der UN: "Wer den Frieden will, mache Frieden – Gewaltfreiheit als Beitrag der Zivilgesellschaft zum Frieden". Die Veranstaltung findet hybrid im Bremer Rathaus und als Videokonferenz statt.

    https://dieschwelle.de/themen/artikel/veranstaltung-weltfriedenstag


    Freitag, 13. Oktober, Bremen, Waller Kirche, Lange Reihe, Konzert „Friede auf Erden?

    --

    Bremer Friedensforum

    Villa Ichon

    Goetheplatz 4

    28203 Bremen


    E-Mail: info@bremerfriedensforum.de

    Sprecher*innenkreis

    Eva Böller, Hartmut Drewes, Barbara Heller, Ekkehard Lentz

    https://www.bremerfriedensforum.de

    https://www.facebook.com/bremerfriedensforum

    https://twitter.com/ekkehardlentz1

    https://www.instagram.com/bremer_friedensforum

    Info:

    17.05.2023

    Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland ist gescheitert

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 17. Mai 2023, 20:43 Uhr


    https://linkezeitung.de/2023/05/17/der-wirtschaftskrieg-des-westens-gegen-russland-ist-gescheitert/

    17. Mai 2023


    *Der Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland ist gescheitert

    *von John V. Walsh


    *Die britische Establishment-Presse gibt die Niederlage reumütig zu*

    Die USA haben mit ihren EU-Vasallen im Schlepptau einen zweigleisigen

    Angriff auf Russland unternommen. Der erste ist Joe Bidens grausamer

    Stellvertreterkrieg gegen Russland, bei dem die Ukrainer auf zynische

    Weise als Kanonenfutter benutzt werden. Die zweite Säule ist der

    Sanktionskrieg, mit dem Russlands Wirtschaft zerstört werden soll.


    Der Wirtschaftskrieg ist ein Fehlschlag. Russland hat gewonnen. Dieses

    Urteil stammt nicht von einer russlandfreundlichen Quelle, sondern von

    zwei bekannten britischen Publikationen. Die eine ist das älteste

    politische Magazin des Vereinigten Königreichs, The Spectator. Die

    andere ist der Daily Telegraph, ein britisches Massenblatt, das den

    Ukraine-Krieg unterstützt und stets die Kandidaten der Konservativen

    gefördert hat. Boris Johnson war einst Redakteur des Spectator und

    Kolumnist für den Daily Telegraph.


    Dieser Autor, der kein Anhänger der britischen Presse ist, wurde von

    Alexander Mercouris auf beide Artikel aufmerksam gemacht, der sie auf

    seinem eigenen YouTube-Kanal hier und, zusammen mit seinem Partner Alex

    Christoforou, auf dem Duran-Kanal hier diskutiert. (Ich kann diese

    Seiten mit ihren täglichen Beiträgen zur Geopolitik mit Schwerpunkt auf

    der Krise in der Ukraine und Europa nur wärmstens empfehlen).


    *Der Spectator gesteht sein Scheitern im Wirtschaftskrieg gegen Russland ein

    *

    Der erste Artikel des Spectator mit dem unverblümten Titel “Warum der

    Wirtschaftskrieg gegen Russland gescheitert ist” lautet auszugsweise:

    /“Die andere Säule hat sich jedoch als stumpf erwiesen: der Plan, einen

    Wirtschaftskrieg gegen Moskau zu führen, der finanzielle Schocks in

    einem nie zuvor gesehenen Ausmaß auslöst. Russland sollte fast

    vollständig abgeschnitten werden, mit Sanktionen und Boykotten für alle

    Importe und Exporte mit Ausnahme von humanitären Gütern wie

    Medikamenten. Putins Russland, so die Theorie, würde bis zur

    Kapitulation verarmt werden. (Die Brutalität der Phrase “bis zur

    Kapitulation verarmt” passt so leicht auf die Seite dieses Stücks, weil

    es das übliche westliche imperiale Verhalten ist, das jetzt normalisiert

    wurde. ~ jw)/


    /“Nur wenige Menschen im Westen sind sich bewusst, wie schlecht dieser

    Aspekt des Krieges läuft. Europa hat selbst einen hohen Preis gezahlt,

    um einen teilweisen Boykott von russischem Öl und Gas durchzusetzen. ….”/


    /“Es wurde schnell klar, dass der Westen zwar an einem Wirtschaftskrieg

    interessiert war, der Rest der Welt jedoch nicht. Als die Öl- und

    Gasexporte nach Europa zurückgingen, steigerte Russland schnell seine

    Ausfuhren nach China und Indien – die beide lieber Öl mit

    Preisnachlässen kauften, als sich gegen die Invasion in der Ukraine zu

    wehren. Schlimmer noch: Ein Teil des russischen Öls, das nach Indien

    exportiert wurde, scheint nach Europa weitergeleitet worden zu sein,

    denn die Zahl der Schiffe, die raffiniertes Öl aus Indien durch den

    Suezkanal transportieren, ist gestiegen./


    /“Der Westen hat seinen Sanktionskrieg mit einer übertriebenen

    Vorstellung von seinem eigenen Einfluss in der Welt begonnen. Wie wir

    festgestellt haben, fehlt den nicht-westlichen Ländern der Wille (sic!),

    Sanktionen gegen Russland oder gegen russische Oligarchen zu verhängen.

    Die Ergebnisse dieser Fehlkalkulation sind für alle sichtbar. Im April

    letzten Jahres prognostizierte der IWF, dass die russische Wirtschaft im

    Jahr 2022 um 8,5 Prozent und in diesem Jahr um weitere 2,3 Prozent

    schrumpfen würde. Tatsächlich ist das BIP im vergangenen Jahr nur um 2,1

    Prozent gesunken, und für dieses Jahr rechnet der IWF mit einem leichten

    Anstieg von 0,7 Prozent. … Die russische Wirtschaft wurde nicht

    zerstört; sie wurde lediglich neu konfiguriert, neu ausgerichtet, um

    nach Osten und Süden statt nach Westen zu schauen.”/


    *Der Telegraph-Artikel gesteht das Scheitern des Wirtschaftskriegs gegen

    Russland ein

    *

    Der zweite Artikel, diesmal im Daily Telegraph, zeichnet ein ebenso

    düsteres Bild:/“Russland sollte bereits kollabiert sein. Der Plan

    Großbritanniens, Amerikas und Europas war, dass drastische Handels-,

    Finanz- und Technologiesanktionen, eine Begrenzung des Preises für

    russisches Öl auf dem Seeweg und umfangreiche Hilfe für die Ukraine

    ausreichen würden, um Moskau zu besiegen. Es hat nicht funktioniert.

    Trotz aller Opfer des ukrainischen Volkes ist der Krieg in eine

    Patt-Situation geraten, zumindest bis zur Gegenoffensive Kiews./


    /“Der Grund? China hat sich still und leise eingemischt und Putins

    zerrüttete Wirtschaft im großen Stil gerettet, indem es Energie und

    Rohstoffe gegen Waren und Technologie getauscht hat. Die Sanktionen sind

    ein Scherz. Der russisch-chinesische Handel stieg in den ersten vier

    Monaten des Jahres um 41,3 Prozent auf 73,5 Milliarden Dollar und

    finanzierte damit Putins Krieg. Chinas Exporte nach Russland stiegen

    allein im April 2023 um 153 Prozent; ihr Anstieg gleicht den Rückgang im

    deutschen und französischen Handel mehr als aus, wie Robin Brooks vom

    Institute for International Finance feststellt. Auch mit Weißrussland,

    Kasachstan, Georgien und der Türkei, die alle einen leichten,

    durchlässigen Zugang zu Russland haben, ist der chinesische Handel in

    die Höhe geschossen./


    /“Kein Wunder, dass die russische Gesellschaft noch nicht implodiert

    ist. In Moskau gibt es zwar keinen McDonald’s mehr, aber der Absatz

    chinesischer Autos boomt. Man sagte uns, Russland könne ohne westliche

    Technologie nicht überleben, aber es wechselt stattdessen zu den

    konkurrierenden Systemen Chinas.”/

    Mercouris beschreibt den Ton dieser Artikel als verbittert. Und in der

    Tat scheint es, als hätten die Angelsachsen einige sehr bittere Früchte

    der Niederlage zu schmecken bekommen.


    *Nach drei Wirtschaftsangriffen der USA geht Russland nach Osten

    *

    Es ist das dritte Mal seit dem Ende des Kalten Krieges 1.0, dass die USA

    versucht haben, die russische Wirtschaft zu zerstören. Der erste Versuch

    wurde von Bill Clinton in den 90er Jahren unternommen und führte zu

    einer tieferen und länger andauernden Depression als die

    Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, mit einem Rückgang des BIP um 43

    % und einer Verkürzung der Lebenszeit um vier Jahre. Das ist die

    Grausamkeit der Wirtschaftskriegsführung.


    Der zweite kam nach dem von den USA unterstützten Putsch in der Ukraine

    2014 und dem Beschuss des Donbass mit dem anschließenden Referendum auf

    der Krim und ihrer Wiedereingliederung in Russland, was den perfekten

    Vorwand für brutale Sanktionen gegen Russland lieferte. Russland hat

    gelernt, mit diesen Sanktionen umzugehen, was ein Grund dafür ist, dass

    es sich den aktuellen Sanktionen erfolgreich entziehen konnte. Das

    jetzige Scheitern ist das dritte. Es ist kaum verwunderlich, dass

    Russland genug hat und sich entschlossen China und den anderen

    dynamischen Volkswirtschaften Ostasiens zuwendet.


    In beiden Artikeln, vor allem aber in dem des Telegraph, wird China

    dafür verantwortlich gemacht, dass sich Russland erfolgreich dem

    imperialen Rachen des Westens entziehen konnte. Der Titel des

    Telegraph-Artikels lautet: “Xi Jinping läuft die Zeit davon und er weiß

    es”. Obwohl China (mit dem Rest des globalen Südens an der Spitze) der

    “Great Enabler” war, der es Putin ermöglichte, sich nach Osten zu

    orientieren, läuft ihm nach dieser Ansicht die Zeit davon. Bald wird

    China seinen Höhepunkt erreichen und den Abstieg einleiten – eine

    Vorhersage, die wir im letzten Vierteljahrhundert immer wieder gehört

    haben, die aber noch nicht eingetreten ist.


    In dieser Erzählung erscheint Russland immer als unglücklich

    kolonisierte Nation mit China als dem gerissenen Oberherrn. Die einzige

    Möglichkeit ist ein Ergebnis, bei dem beide Seiten gewinnen, was uns

    mehr über die Weltsicht des Westens verrät als alles andere. Die Idee

    einer multipolaren Welt, in der alle Seiten gewinnen und die Nationen

    als souveräne Gleichberechtigte respektiert werden, gehört einfach nicht

    zum Vokabular des Westens. Hoffen wir, dass sich das ändert, bevor wir

    uns in einem Atomkrieg verausgaben oder uns so sehr mit Krieg und

    Konflikten beschäftigen, dass wir es versäumen, uns mit den drohenden

    Gefahren für unser Überleben auseinanderzusetzen.


    Original:

    https://www.antikrieg.com/aktuell/2023_05_16_derwirtschaftskrieg.htm


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    17.05.2023

    Analyse von Kofman-Lee's dringendem neuen Gastbeitrag bei Foreign Affairs

    seniora.org, 17. Mai 2023,

    Wenn militärische oder politische "Persönlichkeiten" auf einer solchen Plattform das Wort ergreifen, dann in der Regel, um einen dringenden Aufruf zur Solidarität zu machen, eine Art "Think-Tank"-beschleunigte Erklärung an die Welt ihrer NATO-Anhänger. Und genau das haben sie getan; gemeinsam haben Kofman und Lee Alarm geschlagen und die westliche Welt aufgefordert, ihren Worten über die veränderten Aussichten der SMO und die Richtung, in die sich die Dinge entwickeln, Gehör zu schenken.


    Vor einigen Tagen wurde in Foreign Affairs ein Artikel veröffentlicht, der von den beiden Kronprinzen der pro-ukrainischen Militärs, den herausragenden Michael Kofman und Rob Lee, gemeinsam verfasst wurde. Dies ist eine gute Gelegenheit, einen Blick unter die Motorhaube des aktuellen Narrativs von den beiden Hauptpropagandisten zu werfen und zu erfahren, was als so wichtig erachtet wurde, dass es eine dringende Foreign Affairs-Titelseite rechtfertigt.

    Der Tenor ihres Artikels deckt sich mit einem Thema, das Europa und die gesamte die Ukraine unterstützende westliche Struktur erfasst hat. Es ist die langsam nagende Erkenntnis, die diesen Euro-Apparatschiks in den letzten Wochen wie kalter Schweiß auf die Stirn getreten ist: dass sich die kommenden Offensiven der Ukraine in keiner Weise als entscheidend erweisen werden; dass die Ukraine weder in der Gegenwart noch in der kurzfristigen Zukunft eine echte Chance hat. Dass die einzige Möglichkeit, ohne eine historisch demütigende Niederlage weiterzukommen, darin besteht, die Sache auf die lange Bank zu schieben und sich darauf zu konzentrieren, eine Pro-Kriegs-Koalition für die Zukunft aufzubauen, die hoffen kann, Russlands langfristiges militärisch-wirtschaftliches Unterstützungspotenzial zu erreichen.

    Und das ist der allgemeine Bogen von Kofman-Lees verzweifeltem Plädoyer hier. In vorsichtigen Tönen   – um nicht zu viel Panik oder Alarm unter ihren ausgesprochen zerbrechlichen NAFO-Anhängern [Anm. Übersetzer: NAFO = Northwest Atlantic Fisheries Organization] auszulösen   – legen Kofman-Lee langsam dar, warum keine dramatischen oder entscheidenden Erfolge zu erwarten sind und warum stattdessen der Schwerpunkt auf den Aufbau einer langfristigen Infrastruktur für die Ukraine gelegt werden muss, damit sie in der Lage ist, einen wahrscheinlich sehr langen, langwierigen Konflikt zu führen.

    Die Ukraine will auch beweisen, dass ihr Militär trotz monatelanger brutaler Kämpfe nicht erschöpft ist und weiterhin in der Lage ist, die russischen Linien zu durchbrechen.

    Tatsächlich könnte auf diese Operation eine weitere Periode unbestimmter Kämpfe und Zermürbung folgen, allerdings mit reduzierten Munitionslieferungen an die Ukraine. Dies ist bereits ein langer Krieg, und er wird sich wahrscheinlich noch weiter hinziehen. Die Geschichte ist ein unvollkommener Leitfaden, aber sie zeigt, dass Kriege, die länger als ein Jahr andauern, wahrscheinlich noch mehrere Jahre andauern und äußerst schwer zu beenden sind. Eine westliche Erfolgstheorie muss daher verhindern, dass sich der Krieg in die Länge zieht, die westlichen Länder aber nicht in der Lage sind, der Ukraine einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen.

    Ich habe in den letzten Artikeln mehrfach darauf hingewiesen, dass sich das Narrativ in diese Richtung zu bewegen beginnt. Überall sieht man, wie die Eurokraten und die techno-faschistische Nomenklatura der verschiedenen westlichen Staaten ihre Öffentlichkeit darauf konditionieren, die unvermeidliche Bedeutungslosigkeit der kommenden Offensive zu akzeptieren. Am deutlichsten wird dies in den jüngsten Schlagzeilen, die darauf drängen, sich auf den künftigen Aufbau der Infrastruktur und die Nachhaltigkeit der Kriegsanstrengungen zu konzentrieren:

    Dieses Twitter thread von Dr. Snekotron beleuchtet die Probleme.

    Er erklärt, dass den USA nie wirklich "das Geld für die Unterstützung der Ukraine ausgehen wird", aber... es gibt einige wichtige Nuancen:

    Unter der Haube gibt es eine Veränderung in der Art der Hilfe. Es gibt zwei Arten von Militärhilfe   – PDA und USAI. Bei ersterer werden Waffen aus US-Militärbeständen entnommen, während es sich bei letzterer um neue Bestellungen handelt.https://comptroller.defense.gov/Budget-Execution/pda_announcements/ https://comptroller.defense.gov/Budget-Execution/USAI_Announcements/

    Die überwiegende Mehrheit der Unterstützung kam bisher von der Presidential Drawdown Authority (PDA), bei der die USA der Ukraine Waffen aus ihren eigenen Beständen schicken, anstatt neue herstellen zu lassen:

    Die überwiegende Zahl der Pakete waren PDAs, die für die riesigen Pakete im Januar verantwortlich waren, aber seither sind die PDA-Anfragen zurückgegangen und die USAI-Bestellungen haben erheblich zugenommen. Die USA wollen diesen Krieg auf eine nachhaltige Grundlage stellen, die mit ihrer eigenen Produktion im Einklang steht.

    Es ist klar, dass die USA zunehmend den Abbau von Beständen an strategisch wichtigen Waffen fürchten. Wie Sie jedoch wissen, wenn Sie meine Meldungen verfolgt haben, wird die US-Produktion in naher Zukunft nicht wesentlich steigen, was bedeutet, dass der Umfang der Ausrüstungslieferungen an die Ukraine begrenzt sein wird.

    Er verweist auf die Tatsache, dass es keine wirklich substanziellen Produktionssteigerungen gibt, weil eine tatsächliche Produktionssteigerung extrem schwierig ist, insbesondere in dem derzeit unbeständigen Wirtschafts- und Marktklima. Snekotron kommt daher zu dem Schluss, dass die USA zwar in gewissem Sinne über "unbegrenztes Geld" verfügen mögen, die Versorgung der ukrainischen Armee aber auf absehbare Zeit weiterhin stark eingeschränkt sein wird.

    Die westlichen Staaten haben der Ukraine eine neue Chance gegeben, indem sie ihre Armee auf Kosten ihrer eigenen begrenzten Vorräte von Grund auf wiederaufgebaut haben. Aber jetzt, wo diese Vorräte aufgebraucht und versiegt sind, sieht der Weg zur magischen Umstrukturierung ihrer hinkenden Volkswirtschaften in blühende industrielle Kraftwerke ziemlich unsicher aus.

    Das heimtückische Desinformations-Duo scheint zu behaupten, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs ihre Waffenlieferungen lediglich in der Hoffnung aufgestockt haben, "ihre Hände in Unschuld zu waschen" oder den Anschein zu erwecken, dass sie dazu beigetragen haben, ein Kästchen abzuhaken, um nicht geächtet zu werden, in der Annahme, dass die kommende Offensive alles regeln wird und sie sich nicht mehr mit dem Problem befassen müssen. Kofman-Lee warnen jedoch davor, dass diese Offensive wahrscheinlich keinen Anreiz für Putin schaffen wird, den Krieg zu beenden":

    Indem sie zu stark auf den Ausgang dieser Offensive gesetzt haben, haben die westlichen Länder ihr Engagement für einen längeren Einsatz nicht wirksam signalisiert. Sollte sich diese Operation als Höhepunkt der westlichen Unterstützung für Kiew erweisen, könnte Moskau davon ausgehen, dass die Zeit noch auf seiner Seite ist und dass die angeschlagenen russischen Streitkräfte das ukrainische Militär schließlich zermürben können. Unabhängig davon, ob die nächste ukrainische Operation erfolgreich ist oder nicht, dürfte die russische Führung wenig Anreize für Verhandlungen haben. Damit die Ukraine die Dynamik   – und den Druck   – aufrechterhalten kann, müssen die westlichen Staaten eine Reihe von Verpflichtungen eingehen und Pläne für die Zeit nach dieser Operation aufstellen, anstatt weiterhin abzuwarten. Andernfalls riskiert der Westen, eine Situation zu schaffen, in der sich die russischen Streitkräfte erholen, ihre Linien stabilisieren und versuchen können, die Initiative wieder zu ergreifen.

    Als Nächstes wird Russland ironischerweise dafür gelobt, dass es genau das getan hat, was von ihm erwartet wurde, nämlich kluge strategische Manöver   – was in krassem Widerspruch zu dem steht, was beide Seiten damals in der Öffentlichkeit gesagt haben. Hier schreiben sie, dass Russlands geordneter und "erfolgreicher" Rückzug vom rechten Ufer von Cherson es ihnen ermöglicht hat, ihre Linien zu verkürzen und ihre Kräfte auf eine weitaus günstigere Weise zu konzentrieren, was offensichtlich der Sinn der Sache war.

    Sie fahren fort zu behaupten, dass Russlands "Winteroffensiven" ein Misserfolg waren, konnten aber nur Ugledar als Beispiel anführen und griffen wieder einmal in die bevorzugte Propagandatasche, um zu behaupten, dass die Marines dort "Tausende von Verlusten" erlitten, obwohl die offiziellen Verluste während des gesamten Angriffs sehr gering waren (einige Hundert) und dass die falsche Darstellung der Angriffe auf Ugledar ausschließlich auf zwei oder drei kurzen, irreführend bearbeiteten Videos beruhte, die kleinere Pannen auf Platoon-Ebene oder darunter zeigten.

    Wenn sie sich Bakhmut zuwenden, machen sie eine seltsame und unsinnige Aussage:

    Moskau verfügte nicht über die erforderlichen Kräfte, um Bakhmut einzukesseln, was zu einem bedeutenden Sieg hätte führen können, und konzentrierte sich stattdessen auf den eher symbolischen Sieg durch die Einnahme der Stadt selbst.

    Die Einnahme von Bakhmut durch Einkreisung wäre also "bedeutend" gewesen, aber die Einnahme der Stadt "an sich" ist eine Verschlechterung? Warum genau? Ich vermute, ihr Argument ist nicht stichhaltig: "Nun, weil man durch die Einkreisung der Stadt eine große Zahl von Truppen hätte einschließen und vernichten können." Aber wo ist der Unterschied? Als die Ukraine weiterhin weit mehr Truppen einsetzte, als sie sich jemals vorstellen konnte, führte die Methode des langsamen Vorgehens tatsächlich zu weitaus größeren Verlusten für die AFU, als dies selbst bei einer "Einkreisung" der Fall gewesen wäre.

    Es befanden sich in der Stadt jeweils nur etwa 20-30.000 Soldaten gleichzeitig, aber in den Außenbezirken und den Vororten waren es mehr. Durch die "Einkreisung" hätte Wagner potenziell 15-25.000 Mann vernichten können, aber stattdessen fügten sie, wie Prigozhin erklärt hat, der AFU mehr als 50-60.000 Opfer zu, die gezwungen war, einen nicht enden wollenden Strom von Verlusten durch die Entsendung von Kanonenfutter-Verstärkungen zu stoppen, eine billige "Territorialverteidigung" zum Wegwerfen, immer und immer wieder, bis zu einem Punkt, an dem es sogar ihre westlichen Unterstützer zu schockieren begann. In der schlimmsten Zeit gaben sie im westlichen Fernsehen zu, dass die Lebenserwartung eines Soldaten an der Front von Bakhmut etwa vier Stunden oder weniger betrug. Und mehrmals gaben AFU-Offiziere zu, dass ihre Verluste in der Regel zwei Kompanien pro Tag (400-500 Soldaten) betrugen.

    Erst heute wurde von einem westlichen Offizier, das Hauptquartier bei den Gegenangriffen auf die Flanken der Bakhmut-Gruppe am 12. Mai unterstützt hat, Folgendes über die jüngsten heroischen "offensiven" Versuche der Ukraine, die Blockade von Bakhmut zu lösen, berichtet:

    Am 12. Mai, dem ersten Tag ihres Einsatzes, wurden 1.725 ukrainische Soldaten an der Front im Donbass getötet. Das ist die höchste Zahl an militärischen Opfern an einem Tag, seit der US-Putsch in Kiew den Krieg im Februar 2014 ausgelöst hat.

    Laut der Financial Times hat es diese Toten nicht gegeben. Stattdessen lautet die Schlagzeile: "Ukrainische Gegenoffensive nimmt mit ersten Erfolgen um Bakhmut Gestalt an." Auch die Washington Post meldete dies: "Wie ukrainische Kräfte Russland den Sieg in Bakhmut bis zum Tag des Sieges verwehrten." The New York Times wiederholte: "Ukrainische Vorstöße bei Bakhmut legen Risse in den russischen Streitkräften frei." Laut dieser Propaganda waren diese Erfolge auf ukrainischer Seite unblutig.

    Ein Veteran der NATO-Truppen bemerkt dazu: "Ein ganzes Regiment ist vernichtet worden. Das ist ein zynischer Handel mit Fleisch und Blut."

    In Wirklichkeit gab es auf dem Schlachtfeld Dutzende von ukrainischen Truppenbewegungen in verschiedene Richtungen entlang einer Front von mehr als neunzig Kilometern.

    Einem NATO-Veteranen zufolge "ist dies eher eine Propaganda-Offensive als eine echte Offensive. Sie haben genug Ausrüstung, Munition und Soldaten zusammengekratzt, um einen kaum wahrnehmbaren taktischen Knall zu erzeugen. Es ist ein Schlag, hinter dem nichts steckt. Diese Leute sind bereits tot. Das ist nicht einmal Wunschdenken. Das ist zynischer Handel mit Fleisch und Blut."

    Nach Angaben eines der NATO-Offiziere, die das Hauptquartier bei den Gegenangriffen auf die Flanken der Bakhmut-Gruppe am 12. Mai unterstützten, erlitt die Ukraine einen der größten Verluste seit 2014   – 1.725 Menschen wurden getötet.

    Die Angriffe der 2. Asow-Brigade an der Südflanke sowie zweier mechanisierter Brigaden und eines motorisierten Gewehrbataillons an der Nordflanke wurden gestoppt, die Verluste beliefen sich auf ein Regiment.

    Der rasche Rückzug der russischen Truppen in die Ebene und der Beschuss der russischen Panzer, der Artillerie und der russischen Flugzeuge aus großer Höhe an der Verteidigungslinie führten zu schweren Verlusten.

    Eine große Zahl ausländischer Söldner und rechtsextremer Gruppen sitzt in Bakhmut fest. Die ukrainischen Streitkräfte versuchen seit mehreren Tagen, den Druck auf die Gruppe zu verringern, damit sie abgezogen werden kann, aber Russland macht diese Versuche mit massivem Bombardement zunichte.

    Kurz gesagt, er behauptet, dass ein ganzes Regiment vernichtet wurde, nur damit Zelensky im westlichen Fernsehen zwei Minuten lang schadenfroh verkünden konnte, dass eine unbedeutend kleine Ecke von Bakhmuts Flanke für ein paar Tage "befreit" wurde.

    Glaubt man angesichts dessen wirklich, dass die "Einkreisung der Stadt" einen "bedeutenderen Sieg" gebracht hätte als ein sechsmonatiges Schleiffest, das   – wie viele AFU-Soldaten selbst berichten   – das Beste ihres Personals vernichtet hat?

    Kofman-Lee machen dann das folgende Eingeständnis:

    Die Mehrheit der russischen Verluste in Bakhmut geht auf das Konto von Wagner, und die meisten Verluste Wagners sind auf minimal ausgebildete Sträflinge zurückzuführen. Diese Verluste sind wichtig, aber der Verlust von Sträflingen beeinträchtigt Russlands Kriegsanstrengungen insgesamt viel weniger als der Verlust von regulären Soldaten oder mobilisiertem Personal, insbesondere außerhalb von Situationen wie Bakhmut. Die Wagner-Sträflinge stellen eine minimale Investition dar und sind keine Individuen, die der Wirtschaft entzogen werden, so dass ihre Verluste keine politischen Auswirkungen haben.

    Und schließlich kommen sie dazu, meiner eigenen Ansicht zuzustimmen, und zwar auf Umwegen, und widersprechen sogar ihrer eigenen früheren Aussage, dass die schnelle Einkreisung von Bakhmut ein "bedeutenderer Sieg" gewesen wäre:

    Die Ukraine könnte aber auch feststellen, dass die Kräfte und die Munition, die sie zur Verteidigung von Bakhmut in relativ ungünstigem Gelände aufgewendet hat, ihre Operationen im weiteren Verlauf dieses Jahres einschränken werden. Darüber hinaus wurde durch Wagners Angriffe eine beträchtliche Anzahl ukrainischer Truppen über den Winter hinweg gebunden, was den russischen Streitkräften Zeit gab, ihre Linien zu stabilisieren und sich zu verschanzen.

    Plötzlich geben sie zu, dass die lange Schinderei die AFU nicht nur personell, sondern auch materiell stark dezimiert haben könnte, und das zu dem fragwürdigen Preis einiger Verurteilter. Außerdem stimmen sie implizit mit Prigozhins eigener Aussage über den Zweck von Bakhmut überein, der darin bestand, den russischen Streitkräften Zeit zu geben, sich zu mobilisieren und zu trainieren, nachdem die Mobilisierung im September letzten Jahres zum ersten Mal angekündigt worden war.

    Langfristig wird die Bedeutung der Ressourcen, die beide Seiten in der Schlacht eingesetzt haben, wahrscheinlich der wichtigste Faktor sein. Ob die Ukraine in diesem Fall einen besseren Ansatz hätte verfolgen können, wird ein Thema sein, über das die Historiker diskutieren werden.

    Sicher, Kofman-Lee. Ein offensichtlicher Versuch, zu täuschen und ihren Verlust zu vertuschen.

    Der nächste Abschnitt ist zukunftsorientiert. Sie versuchen, die Chancen der UA in den kommenden Offensiven zu bewerten. Ihre einleitende Erklärung stimmt einen nicht zuversichtlich:

    Die Herausforderung für die Ukraine besteht darin, dass ihre Streitkräfte trotz des Zustroms westlicher Ausrüstung weitgehend mobilisiert sind, eine uneinheitliche Qualität aufweisen und nach einem engen Zeitplan ausgebildet werden. Außerdem hat das ukrainische Militär im Laufe des letzten Jahres erhebliche Verluste erlitten. Viele junge Offiziere, Unteroffiziere, altgediente Kämpfer und Soldaten, die zuvor von der NATO ausgebildet worden waren, sind bei den Kämpfen ums Leben gekommen. Für neu mobilisierte Soldaten bleibt nur sehr wenig Zeit, um sich mit neuer Ausrüstung vertraut zu machen und eine Ausbildung an den kombinierten Waffen als Einheit zu üben.

    In der Tat: Diese Grafik zeigt, wie viele dieser Offiziere die Ukraine verloren hat.

    Dann kommt ein großes, wenn nicht gar komisches Eingeständnis:

    Die Ukraine hat den Krieg auf ihre eigene Art und Weise geführt, mit einer Mischung aus Missionskommandos auf den unteren Ebenen und einem zeitweise zentralisierten Kommando nach sowjetischem Vorbild an der Spitze. Sie hat in der Kriegsführung den Schwerpunkt auf Artillerie und Zermürbung statt auf Manöver gelegt, während sie gleichzeitig westliche Präzisions- und Aufklärungsmethoden für Langstreckenangriffe integriert hat. Der westliche Ansatz bestand darin, die ukrainischen Streitkräfte in Manövern mit kombinierten Waffensystemen auszubilden, damit sie mehr wie ein NATO-Militär kämpfen, ähnlich wie es der Westen in früheren Ausbildungs- und Unterstützungsprogrammen gelehrt hat. Die Herausforderung bei diesem Ansatz besteht darin, dass die NATO-Streitkräfte nicht daran gewöhnt sind, ohne Luftüberlegenheit zu kämpfen, insbesondere ohne die von der amerikanischen Luftwaffe aufgebaute und aufrechterhaltene Luftüberlegenheit oder zumindest ohne die Logistik und die Fähigkeiten, die die Vereinigten Staaten in der Regel in den Kampf einbringen. Infolgedessen müssen die ukrainischen Soldaten gegen die vorbereiteten russischen Verteidigungsanlagen ohne die Art von Luftunterstützung und Logistik vorgehen, an die ihre westlichen Ausbilder seit langem gewöhnt sind.

    Also: Der Ukraine wurde "die NATO-Methode" beigebracht, ABER... anscheinend ist die NATO tatsächlich nicht in der Lage, ohne Luftüberlegenheit zu kämpfen. Huch! Das hätte man den armen AFU-Laborratten wohl im Voraus mitteilen müssen, oder? Tatsache ist, dass die ganze "NATO-Ausbildungs"-Geschichte ein Schwindel war, der von zynischen westlichen Machthabern seit fast einem Jahrzehnt verbreitet wird. Seit den Anfängen des Donbass-Krieges 2014 und danach wurde von den AFU-Soldaten selbst immer wieder festgestellt, dass die NATO-Ausbilder den ukrainischen Truppen, die sie angeblich ausbildeten, in Wirklichkeit unterlegen waren. Der Grund dafür ist, dass ihr "Wissen" nur theoretisch ist und man auf dem Schlachtfeld schnell lernt, dass nichts mit der realen Erfahrung eines erfahrenen Kämpfers vergleichbar ist, der den Kampf tatsächlich erlebt hat, und zwar nicht auf den speckigen Seiten eines Lehrbuchs, sondern im zermürbenden Chaos der Schützengräben selbst.

    Dieses Saker Interview mit Dmitry Orlov zum Beispiel hob die Tatsache hervor:

    Nachdem sich die NATO-Ausbilder einige Mühe gegeben hatten, die Ukrainer auszubilden, gaben die Ausbilder auf. Die Ukrainer lachten ihnen einfach ins Gesicht, denn es war ihnen klar, dass die Ausbilder überhaupt nicht wissen, wie man kämpft. Daraufhin wurde beschlossen, dass der "Fahrplan" für die Aufnahme der Ukraine in die NATO ad acta gelegt werden sollte, weil die Ukrainer einfach zu verrückt für die behäbige und altbackene NATO sind. Die Ausbilder wurden dann durch CIA-Leute ersetzt, die lediglich Informationen darüber sammelten, wie man einen hochintensiven Bodenkrieg ohne Luftunterstützung führen kann   – etwas, was keine NATO-Truppe jemals in Erwägung ziehen würde. Unter solchen Bedingungen würden sich die NATO-Streitkräfte automatisch zurückziehen oder, falls dies nicht möglich wäre, kapitulieren.

    Und dieser Artikel von 2017:

    Dabei wurde deutlich, dass NATO-Ausbilder ukrainische Kämpfer an Waffensystemen ausgebildet haben, bei denen die Ausbilder selbst keine Ahnung davon hatten, wie sie zu laden oder zu handhaben waren. Fotos zeigten, wie NATO-Ausbilder der AFU das Laden von DShK-Maschinengewehren falsch beibrachten, ganz zu schweigen von der falschen Art von Munition.

    Ein aufmerksamer ukrainischer Soldat wies jedoch darauf hin, dass die Bilder eigentlich nur beweisen, dass die NATO-"Experten" keine Ahnung haben, wie die vom ukrainischen Militär verwendeten Waffen zu handhaben sind.

    So wüssten die ukrainischen Maschinengewehrschützen nach dem mit Hilfe der NATO-Ausbilder durchgeführten Lehrgang nicht einmal, wie sie die Munitionsgürtel ihrer schweren Maschinengewehre richtig laden könnten, sagt der freiwillige Kämpfer Roman Donik.

    Aber zurück zu Kofman-Lee:

    Dennoch ist die Lage für die ukrainischen Streitkräfte weniger günstig als im September in Charkow. Die Aufgabe der Ukraine ist gewaltig. Sie muss nicht nur erfolgreich sein, sondern auch eine Überdehnung vermeiden.

    Als Nächstes wird etwas erörtert, worüber ich kürzlich in einem Bericht geschrieben habe:

    Das Problem bei der bevorstehenden Offensive ist, dass sie trotz der hohen Erwartungen eine einmalige Angelegenheit zu sein scheint. Die Ukraine wird im Vorfeld dieser Operation wahrscheinlich eine beträchtliche Menge an Artilleriemunition erhalten, aber dieses Paket wird eher ein Zeitfenster als einen dauerhaften Vorteil bieten.

    Ich hatte erwähnt, dass ein "Daten-Leck" besagt, dass der Ukraine für eine bevorstehende Offensive ein Munitionsvorrat von etwa 10-14 Tagen zur Verfügung steht. Bei einer Offensive handelt es sich um einen Zeitraum mit hoher Intensität, in dem in der Regel weitaus mehr Munition verschossen wird als in normalen Phasen mit niedriger Intensität, wie es in der derzeitigen Phase der Fall ist. Wenn die Ukraine also derzeit etwa 2.000-6.000 Granaten pro Tag abfeuert, müsste sie während der Offensive 20.000 und mehr pro Tag abfeuern. Das bedeutet, dass sie für einen hypothetischen Zeitraum von 14 Tagen etwa 300.000 Geschosse vorbereitet und gelagert haben müsste.

    Kofman-Lee erkennen hier diese Tatsache an   – dass für die Offensive ein begrenztes "Fenster" mit hoher Intensität zur Verfügung steht, in dem die Ukraine wahrscheinlich keine entscheidenden Durchbrüche erzielen wird können.

    In der Tat könnte die Ukraine Ende dieses Jahres gezwungen sein, mit weniger Artillerie- oder Luftabwehrmunition zu kämpfen, als sie während der russischen Winteroffensive verbraucht hat.

    Hier wird eingeräumt, dass die Ukraine, nachdem die AFU ihre Vorräte während der bevorstehenden "Offensive" aufgebraucht hat, aufgrund der "Kurzsichtigkeit" der Versorgungsziele der westlichen Partner in der Tat mit einer viel geringeren Zuteilung dastehen könnte als im letzten halben Jahr oder so. Kurz gesagt, die Versorgungslage der Ukraine in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 könnte sich als äußerst schwierig erweisen.

    In einem weiteren augenöffnenden Eingeständnis stellen Kofman-Lee fest, dass die Konzentration auf "das Spiel verändernde" Wunderwaffen zu nichts als Enttäuschungen geführt hat, da kein einziges System stark genug ist, um einen Krieg vollständig zu gewinnen. Das Traurige daran ist, dass jeder kompetente Militärstratege das schon lange vor dem Krieg hätte sagen können, aber es waren die pro-westlichen Clowns, die darauf bestanden, sich mit solch krassen Fantasien zu täuschen.

    Was sich jedoch nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass Analysten und politische Entscheidungsträger, die glaubten, das nächste Waffensystem, das in die Ukraine geschickt wird, würde sich als bahnbrechend erweisen, immer wieder enttäuscht wurden. Konventionelle Kriege dieser Größenordnung erfordern eine große Anzahl von Ausrüstung und Munition sowie umfangreiche Ausbildungsprogramme. Fähigkeiten sind wichtig, aber es gibt keine Patentrezepte.

    Nachdem sie sich über die gesamte Länge des Artikels so gut geschlagen haben, indem sie zum ersten Mal in ihrer Gaunerkarriere sehr ehrliche Erkenntnisse und Eingeständnisse gemacht haben, enden sie mit einem typischen unpassenden Ton. Es ist natürlich verständlich, dass sie nach der Präsentation eines so pessimistischen Bildes für ihre verblendeten und schwammigen Anhänger geneigt waren, ihnen eine wohltätige Aufmunterung zukommen zu lassen, um ihre Hoffnungen nicht völlig zu zerstören.

    Also haben sie diesen irreführenden Textbaustein nach Art von CNN in die Welt gesetzt:

    Dennoch scheint Russland für einen Krieg auf ewig nicht gut gerüstet zu sein. Die Fähigkeit Russlands, gelagerte Ausrüstung zu reparieren und zu restaurieren, scheint so eingeschränkt zu sein, dass das Land zunehmend auf sowjetische Ausrüstung aus den 1950er und 1960er Jahren angewiesen ist, um mobilisierte Regimenter aufzufüllen. Da die Ukraine bessere westliche Ausrüstung erwirbt, ähnelt das russische Militär zunehmend einem Museum aus der Zeit des frühen Kalten Krieges.

    Komisch, dass sie das erwähnen. Erst gestern meldete der stellvertretende russische Ministerpräsident und Minister für Handel und Industrie, Denis Manturow, die folgenden Neuigkeiten:

    1. Im ersten Quartal 2023 wurden mehr Panzer produziert als im gesamten Jahr 2022.
    2. Es wird aus 7-mal mehr Waffen gefeuert als im Jahr 2022.
    3. Das Gesamtvolumen der militärischen Produktion wird bis 2023 um das Vierfache steigen.

    Hinzu kommen die bereits früher gemeldeten Zahlen von Rostec-Chef Tschemezow, wonach Russland in den ersten Monaten dieses Jahres mehr als 300 Hubschrauber hergestellt hat, verglichen mit etwa 150 im gesamten letzten Jahr.

    Extrapoliert man die Zahlen, so hat Russland bisher 150-250 Panzer pro Jahr hergestellt, wobei Medwedew versprach, diese Zahl auf 1.600+ zu erhöhen. Obwohl diese Zahl auch überholte und aufgerüstete Panzer umfasst, die den Großteil der Produktion ausmachen, ist sie dennoch ein Hinweis auf die enorme industrielle Leistung. Die neuen Zahlen von Manturow werfen ein Licht auf diese Tatsache. Es ist unklar, ob er sich nur auf die neu hergestellten Panzer bezieht oder auf die Gesamtzahl, die auch die überholten und aufgerüsteten Panzer einschließt, aber es deutet auf jeden Fall auf eine kolossale Zahl hin, die wahrscheinlich weit über alles hinausgeht, was so kleingeistige Inkompetente wie Kofman-Lee anzuerkennen vermögen.

    Tatsache ist, dass der "Westen", angetrieben von der Propagandamühle unfähiger "Analysten" wie den hier genannten, einen massiven Schock und ein böses Erwachen erleben wird, wenn er die Auswirkungen von Russlands beispiellosem wirtschaftlichen Aufschwung auf dem Schlachtfeld zu spüren bekommt. Das bleibt vorerst nur deshalb unbemerkt, weil Russland weiterhin wie ein Panther in der Savanne auf die richtige Gelegenheit zum Zuschlagen lauert. Doch wenn der Westen weiterhin von diesen falschen Voraussetzungen ausgeht, um die Dynamik auf dem Schlachtfeld zu verstehen, dann wird die Zukunft von kognitiven Dissonanzen und Schuldzuweisungen geprägt sein, wie wir sie uns kaum vorstellen können. Es ist nur zum Nachteil der Ukraine und des Westens, dass sie so verzweifelt versuchen, Russlands beispiellose industrielle Wiederbelebung herunterzuspielen und zu beschönigen.

    Die kommenden Offensiven werden zeigen, ob die westlichen Länder die Ukraine bewaffnen, um Kiew bei der vollständigen Wiederherstellung der territorialen Kontrolle zu helfen oder nur, um das Land in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen.

    Ich denke, wir alle kennen die Antwort auf diese Frage.

    Der Schlussabsatz ist ein letzter dringender Appell an die westlichen Mächte, über die Offensive "hinauszudenken" und sich stattdessen auf die Unterstützung der Ukraine bis ins Jenseits zu konzentrieren:

    Obwohl die bevorstehende ukrainische Offensive viel dazu beitragen wird, die Erwartungen an die künftige Entwicklung dieses Krieges zu bestimmen, besteht die eigentliche Herausforderung darin, sich Gedanken darüber zu machen, was danach kommt. Die Offensive hat die Planung in Anspruch genommen, aber ein nüchterner Ansatz würde erkennen, dass die Unterstützung der Ukraine eine langfristige Aufgabe sein wird. Es ist daher an der Zeit, dass der Westen mit einer aktiveren Planung für die Zukunft beginnt, die über die kommende Offensive hinausgeht. Die Geschichte zeigt, dass Kriege schwer zu beenden sind und oft weit über die entscheidenden Phasen der Kämpfe hinaus andauern, auch wenn die Verhandlungen weitergehen. Für die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer muss eine funktionierende Siegestheorie auf Ausdauer basieren und die langfristigen Bedürfnisse der Ukraine in Bezug auf die Qualität, die Fähigkeiten und die Aufrechterhaltung ihrer Streitkräfte berücksichtigen. Die Vereinigten Staaten und Europa müssen die notwendigen Investitionen tätigen, um die Kriegsanstrengungen weit über das Jahr 2023 hinaus zu unterstützen, und Pläne für aufeinanderfolgende Operationen entwickeln   – und es vermeiden, ihre Hoffnungen auf eine einzige Offensivaktion zu setzen.

    Wie schnell sich doch die Dinge geändert haben. Erinnern wir uns: Noch Anfang des Jahres hieß es, die kommende Offensive nach dem Winter würde Russland "brechen" und den Krieg endgültig beenden. Unzählige MSM-Schlagzeilen erzählten uns die Geschichte von Russland in den letzten Zügen, von Putin, der in den Seilen hängt und auf den K.O.-Schlag wartet. Zu schade, dass sie ihr Publikum nicht darüber informiert haben, dass Putin lediglich Ali in Zaire imitierte, als auch Foreman übereifrig war, seinen vermeintlich in den Seilen hängenden Gegner zu erledigen.

    Tatsächlich überschlugen sich die ukrainischen Offiziellen, um zu verkünden, dass der "Krieg" diesen Sommer oder sogar schon im Mai vorbei sein würde.

    "Ihm zufolge werden sich die Ukraine und Russland bereits in diesem Frühjahr in einer entscheidenden Schlacht gegenüberstehen, die die letzte vor dem Ende des Krieges sein wird. Er hat jedoch keine Beweise für seine Behauptungen geliefert".

    Jetzt ändert sich plötzlich der Ton. Die westlichen MICs [Anm. Übersetzer: MIC = Militärisch-Industrieller-Komplex] suchen händeringend nach Optionen zur "Aufrechterhaltung" und langfristigen Überlebensstrategien, Maßnahmen gegen den Verfall der Moral usw. Wie ich bereits sagte, ist es wahrscheinlich, dass viele europäische Länder nur ihren symbolischen Beitrag leisten, um ihre Hände in Unschuld zu waschen, damit sie nicht der Illoyalität gegenüber der europäischen, technokratischen und globalistischen Ordnung beschuldigt werden. In Wirklichkeit reicht dieses Minimum gerade aus, um der Ukraine einen letzten Auftritt in der Fernsehshow zu verschaffen, bei dem sie hofft, ein einziges großes psychologisches Druckmittel gegenüber Russland zu erlangen, das sie bei den anschließenden Verhandlungen einsetzen kann. Das wahrscheinlichste Ziel dafür kann logischerweise nur das Kernkraftwerk ZNPP in Energodar sein.

    Allein heute hat das russischen Verteidigungsministerium den Abschuss von insgesamt sechs Storm Shadow-Raketen bekannt gegeben, so dass diese Wunderwaffe, von der viele erwartet hatten, dass sie die Zerstörung der Kertsch-Brücke aus der Distanz bewerkstelligen würde, bereits auf denselben Müllhaufen mittelmäßiger Leistungen verbannt wurde, auf dem sich derzeit auch die Javelin und die HIMARs befinden.

    Die einzige letzte Hoffnung, die die EU/UA haben, ist das blinde Gebet, dass Russlands scheinbare Untätigkeit und die Konzentration auf Bakhmut allein in den letzten Monaten verräterische Anzeichen von Unfähigkeit und Truppenerschöpfung waren und nicht der geduldige Aufbau, den es eindeutig darstellt. Die Ukraine setzt fatalerweise auf die Vorstellung, dass Russland sich so lange "zurückzieht", bis eine für die Ukraine vorteilhafte Verhandlungslösung gefunden ist, und wird dies auch weiterhin tun.

    Es ist zu schade, dass sie den "Rückzug" nicht als das sehen, was er wirklich ist:

    Der russische „Rückzug“

    Quelle: https://simplicius76.substack.com/p/analysis-of-kofman-lees-urgent-new
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus

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    17.05.2023

    Scholz: "Eines ist sicher" – Der Ukraine-Krieg wird nicht mit einem Sieg Russlands enden

    Fest in seinem Glauben erklärte Scholz dazu:
    "Irgendwann wird Russlands Krieg gegen die Ukraine enden. Und eines ist sicher: Er wird nicht mit einem Sieg des Putin’schen Imperialismus enden."

    Er versicherte, dass man die Ukraine so lange militärisch und finanziell unterstützen werde, "bis ein gerechter Frieden erreicht ist".

    Schuldig blieb er allerdings die Antwort, wie man Russland mit einem der Ukraine völlig überlegenem Militär Einhalt gebieten will.


    Auf jeden getöteten russischen Soldaten kommen statistisch gesehen rund sieben getötete ukrainische Soldaten. Auf dem Schlachtfeld wird ein heftiger Artilleriekrieg geführt, in dem auf jedes ukrainische Artilleriegeschütz im Durchschnitt zehn russische kommen.


    Von der einst Berichten zufolge 500.000 Mann starken ukrainischen Armee ist ein Großteil gefallen. Mittlerweile spricht man auf ukrainischer Seite von bis zu 300.000 Gefallenen. Man setzt verstärkt auf Reservisten. Zudem ist es allen Männern unter 55 Jahren verboten, das Land zu verlassen. Sie müssen jederzeit damit rechnen, an die Front abkommandiert zu werden.


    Hinzu kommt, dass Russland über Raketensysteme verfügt, die selbst westliche Systeme überwinden und darüber hinaus eine Atommacht ist.


    Auch die Sanktionen gegen Russland seitens des Westens, von denen es hieß, sie würden Russland in den Ruin treiben, fruchten nicht. Im Gegenteil: Sie richten bei einigen ihrer Initiatoren den größeren Schaden an. Russlands Wirtschaftsleistung ist nicht eingebrochen, dieses Jahr soll sie sogar wieder steigen. Deutschland hingegen prognostiziert der Internationale Währungsfonds minus 0,1 Prozent und damit der einstigen hochgepriesenen Industrienation sogar den schlechtesten Wert in der Eurozone.


    Mehr zum Thema - Neuer Politik-Stil? Bundesregierung zahlt hunderte Millionen Euro für Werbekampagnen


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://pressefreiheit.rtde.live/kurzclips/video/170355-scholz-ist-sicher-ukraine-krieg


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    17.05.2023

    EU-Megacrash: Staatspleiten und Bankenrettungen läuten Euro-Untergang ein

    de.investing.com, vom Veröffentlicht am 09.05.2023 12:21 Aktualisiert 09.05.2023 12:33 Uhr, Wirtschaft, Von Marco Oehrl

     

    EU-Megacrash: Staatspleiten und Bankenrettungen läuten Euro-Untergang ein © Investing.com

    Investing.com – Die Verwerfungen im US-Bankensektor sind unübersehbar, denn nach den ersten Pleiten von Regionalbanken wie der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) gibt es bereits weitere Kandidaten, die dem Untergang geweiht zu sein scheinen.


    In Europa ist davon offiziell nicht viel zu spüren. Die Europäische Zentralbank argumentiert damit, dass die EU-Banken wesentlich besser kapitalisiert und somit gegen eine Ansteckungsgefahr aus den USA gewappnet sei.


    Genau das Gleiche erklärte die EZB allerdings auch im Rahmen der Subprime-Krise 2008/2009, die in Europa erhebliche Folgen hatte. Während es zu dieser Zeit in den USA vielen Regionalbanken an den Kragen ging und die US-Regierung die Unterstützung der Wirtschaft im Auge behielt, konzentrierte man sich in der EU darauf, mit Steuergeldern Banken zu retten. Die Maßnahmen in den Vereinigten Staaten führten zu einem schnellen Ende mit Schrecken, doch den europäischen Finanz- und Wirtschaftssektor beschäftigte die Misere noch über viele Jahre hinweg.

    Der Wirtschaftswissenschaftler und Fondsmanager Daniel Lacalle erklärte, dass wir uns erneut an dem gleichen Punkt wie zur Subprime-Krise befinden. Doch diesmal steht das europäische Finanzsystem noch schlechter da als während der letzten Finanzkrise.


    Lacalle stellt fest, dass die Kreditvergabe von US-Banken an Unternehmen und Verbraucher bereits zurückgeht, aber nicht so wie es sein müsste:

    "Die unvermeidliche Kreditklemme wird nur dadurch hinausgezögert, dass man davon ausgeht, dass die Fed die erforderliche Liquidität bereitstellen und die Zinsen bald senken wird. Dies ist eine äußerst gefährliche Wette. In der Erwartung einer baldigen Rückkehr der Fed zu einer lockeren Geldpolitik und der Hoffnung höherer Nettogewinnspannen aufgrund steigender Zinssätze gehen die Banker mehr Risiken ein – trotz des erhöhten Risikos einer Zunahme notleidender Kredite."

    In Europa sieht es ähnlich aus, aber die Lage ist wesentlich brisanter. Hintergrund ist, dass sich die US-Realwirtschaft nur zu lediglich 20 Prozent über Banken finanziert. Der Großteil wird unabhängig vom Bankensystem über Anleihen und private Direktkredite abgedeckt.

    In Europa sieht das ganz anders aus, denn hier wird das Wachstum zu 80 Prozent vom Bankensektor gefördert, wie Zahlen des IWF belegen. Sollten die Banken also gezwungen sein, der Wirtschaft den Geldhahn abzudrehen, dann wird das für die Realwirtschaft in Europa wesentlich dramatischere Einschnitte zur Folge haben als in den USA, erläutert Lacalle.


    Obwohl es heißt und auch stimmt, dass die EU-Banken besser kapitalisiert und reguliert sind, so bedeutet das nicht automatisch, dass man jeder Krise trotzt.


    Für den europäischen Bankensektor war es zu Zeiten des Niedrigzins sehr lukrativ, große Darlehen an Staaten und öffentliche Unternehmen zu vergeben. Vor allem in den Ländern, in denen die Staatsfinanzen an einem seidenen Faden hängen.


    Seit 2020 ist laut der EZB die Rate von Staatsanleihen, die Banken halten, rapide gestiegen. Die Vermögenswerte italienischer Banken bestehen zu 11,9 Prozent aus inländischen Staatsanleihen, spanische Banken bringen es auf 7,2 Prozent, während es in Frankreich und Deutschland lediglich knapp 2 Prozent sind. Es war die EZB, welche die Banken dazu ermutigte, denn in den Bilanzen dürfen Staatsanleihen mit einer Risikogewichtung von Null Prozent geführt werden.

    Hinzu kommen große Kredite, die Banken sogenannten Zombie-Unternehmen gewährten. Das sind Großkonzerne, die vor dem Hintergrund der steigenden Zinsen noch nicht einmal in der Lage sind ihre Zinsaufwendungen zu bedienen, von einer Tilgung ganz zu schweigen.


    Laut Lacalle führt das zwangsläufig dazu, dass die Zahl der notleidenden Kredite rasant zunimmt. Wie schnell das gehen kann, zeigte der Zeitraum zwischen 2008 und 2011, als die Quote uneinbringbarer Schulden von 3 Prozent der Gesamtaktive auf 13 Prozent zulegte. Durch die lange Niedrigzinsphase ist das Risiko jedoch um einiges größer, was auch zu potenziell schlimmeren Auswirkungen führen wird.


    Dass die Krise bereits in vollem Gange ist, zeigt die Zwangsübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse (SIX:CSGN). Außerdem haben die Europäer genauso wie die Amerikaner damit begonnen, ihr Geld von Banken abzuziehen – in Sicherheit zu bringen – auch wenn das gern bestritten wird, wie Lacalle sagt:

    "Nach Angaben der FT und EZB haben Einleger in den vergangenen fünf Monaten 214 Milliarden Euro von den Banken der Eurozone abgezogen, wobei die Abflüsse im Februar ein Rekordniveau erreichten. Es stimmt nicht, dass die Einlagenflucht in Europa kein Thema ist."

    Während alle mit dem Finger auf die USA zeigen, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass es Europa in jeder Hinsicht viel härter treffen wird. Eine längere und ausgeprägtere Rezession, bei der die Arbeitslosenzahlen und Privatinsolvenzen in einem bisher ungeahnten Ausmaß in die Höhe schnellen. Die Frage, warum das so ist, erklärt Lacalle abschließend wie folgt:

    "Die Kombination aus Ignoranz und Arroganz führte schon einmal dazu, dass die Europäer glaubten, sie seien gegen die Krise von 2008 immun, weil sie an die Wunderkräfte ihrer bürokratischen und aufgeblähten Regulierung glaubten. Doch jede noch so gute Regulierung hilft nichts, wenn die Regeln so gestaltet sind, dass sie ein immer größeres Engagement in fast insolventen Staaten ermöglichen, unter dem Vorwand, dass dafür kein zusätzliches Eigenkapital erforderlich ist und kein Risiko besteht. Das Staatsrisiko ist das größte Risiko überhaupt. Die europäischen Banken sollten nicht dem Irrglauben verfallen, dass eine Fülle von Vorschriften das Risiko einer Finanzkrise beseitigen wird."

    Wenn Banken und europäische Staaten wieder einmal gerettet werden müssen, dann wird abermals versucht werden, den Euro mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Die Europäer werden diese Rechnung bezahlen, indem sie eine weiter steigende Inflation und den Verlust von Arbeitsplätzen und Wohlstand erdulden müssen.


    Gelingt es ihnen nicht, sich auf die gemeinsame Zukunft zu besinnen, dann zerfällt die EU und der Euro geht unter. Politische Kräfte, die genau dieses Ziel verfolgen, gibt es genug.


    Info: https://m.de.investing.com/news/economy/eumegacrash-staatspleiten-und-bankenrettungen-lauten-eurountergang-ein-2401077


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    17.05.2023

    Seymour Hersh: Will die EU Selenskij fallen sehen?

    pressefreiheit.rtde.live, 17 Mai 2023 14:50 Uhr

    Bezug nehmend auf eine Quelle im US-Geheimdienst schreibt Seymour Hersh, die EU sei angeblich nicht länger bereit, Selenskij zu unterstützen. Der Krieg wird zu einer Belastungsprobe für die EU. In Washington, D.C. halte man aber gegen alle Vernunft an Selenskij fest.


    Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Chris Emil Janssen


    Bröckelt die beschworene Einheit? Laut Informationen des Pulitzer-Preisträgers Seymour Hersh sind Staaten der EU bereit, Selenskij fallen zu lassen.


    Der investigative Journalist und Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh hat auf seinem Blog einen neuen Beitrag zum Krieg in der Ukraine veröffentlicht. Demnach würden die baltischen Staaten sowie Ungarn und Polen Selenskij drängen, einen Weg zur Beendigung des Konflikts zu finden und den Wiederaufbau der Ukraine in Gang zu bringen. Auch ein Rücktritt des ukrainischen Präsidenten sei in diesem Zusammenhang im Gespräch.


    Selenskij geht bisher nicht auf solche Forderungen ein. Aber es werde deutlich, dass er allmählich die Unterstützung selbst enger Verbündeter verliert, schreibt Hersh. Einer der Gründe für den Sinneswandel sei die enorme Zahl ukrainischer Flüchtlinge, die zu einer zunehmenden Belastung für die Europäische Union (EU) werde.


    Hersh schreibt unter Bezugnahme auf eine Analyse des Thinktanks Council of Foreign Relations, es seien bisher Ausgaben für Humanitäre Hilfe in Höhe von "dutzenden Milliarden Euro" entstanden. Der Thinktank geht von baldigen Ermüdungserscheinungen in den Aufnahmeländern aus.


    Bevölkerungsschwund und Schuldenberg – Ukrainische Wirtschaft steuert Richtung Katastrophe




    Analyse

    Bevölkerungsschwund und Schuldenberg – Ukrainische Wirtschaft steuert Richtung Katastrophe





    Obwohl die Ukraine gar kein Mitglied der EU ist, genießen Ukrainer dort faktisch alle Freizügigkeit des Schengener Abkommens. Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Flüchtlingskrise wird für die Schengen-Staaten zu einer enormen wirtschaftlichen Belastung. Mit der Flüchtlingskrise sind zudem weitere gravierende Sicherheitsrisiken durch unkontrollierte Migration entstanden. 

    Hersh bezieht sich bei seinen Ausführungen erneut auf eine vertrauliche Quelle innerhalb der US-amerikanischen Geheimdienste. Laut dieser Quelle sei insbesondere Ungarn eine treibende Kraft, aber auch Polen und Deutschland würden hinter den Kulissen Selenskij zu Verhandlungen mit Moskau drängen. Selenskij könne im Gegenzug seine Villa in Italien ebenso behalten sowie seine Konten bei Offshore-Banken, würden ihm anscheinend – laut Hershs Quelle – die EU-Staatslenker zusichern.


    Dieser Plan innerhalb der Europäischen Union nach einem Wechsel in Kiew wird von der US-Administration bisher nicht unterstützt, schreibt Hersh und berichtet in diesem Zusammenhang von unterschiedlichen Kräften auch im Weißen Haus, die unterschiedliche Vorstellungen vom weiteren Verlauf des Konfliktes haben. Geheimdienstliche Informationen zum bedenklichen Zustand der Ukraine und zum Kriegsverlauf würden dabei bisher oft ignoriert. Allerdings käme auch Biden nicht auf Dauer an der Tatsache vorbei, dass die Ukraine in massiven finanziellen Schwierigkeiten stecke. 

    "Der Ukraine geht das Geld aus und es ist klar, dass die nächsten … Monate entscheidend sind. Daher reden die Osteuropäer über einen Deal

    Wir schulen die Ukrainer immer noch im Fliegen unserer F-16, die von Russland abgeschossen werden, sobald sie in das Kriegsgebiet gelangen. Die Mainstream-Presse ist Biden und dem Krieg hörig und Biden redet immer noch vom Großen Satan in Moskau, während es der russischen Wirtschaft gut geht. Putin kann weiter an der Macht bleiben", zitiert Hersh seine Quelle. 

    Das Problem bei diesem Dissens zwischen den USA und der EU sei, dass man in Washington an Selenskij festhalten will, während in der EU der Wunsch immer deutlicher zu Tage tritt, Selenskij fallen zu lassen.


    Mehr zum Thema – Die NATO und die Wiederholung der Geschichte


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
    Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
    Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

    Info:  https://pressefreiheit.rtde.live/international/170292-seymour-hersh-will-eu-selenskij


    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    17.05.2023

    Bundesregierung zum Einsatz von Uranmunition gegen Russland: „Keine signifikanten Strahlenexpositionen der Bevölkerung zu erwarten“

    nachdenkseiten.de, 17. Mai 2023 um 10:00 Ein Artikel von: Florian Warweg

    Die Bundesregierung und namentlich das Auswärtige Amt unter Annalena Baerbock sehen kein Problem im Einsatz von westlicher Uranmunition gegen die Russische Föderation. Der Einsatz dieser Art von panzerbrechender Munition habe angeblich keine messbaren Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Dies geht aus Antworten auf parlamentarische Anfragen zur Haltung der Bundesregierung in Bezug auf die Lieferung von Uranmunition durch NATO-Partner an die Ukraine hervor. Den NachDenkSeiten liegen die Dokumente vor. Mit ihrer Darstellung ignoriert die Bundesregierung bewusst Erkenntnisse aus dem Einsatz im Irak- und Jugoslawien-Krieg. 


    Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

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    Unter dem Titel „Uranmunition: geplante Lieferung durch Großbritannien an die Ukraine sowie mögliche Folgen für Mensch und Umwelt“ fragte der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron (AfD) mit Stand 25. April die Bundesregierung unter anderem, ob dieser Kenntnisse „zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Uranmunition auf den Menschen (…) und die Umwelt“ vorliegen. Ebenso wird abgefragt, ob die Bundesregierung „die Sicherheit und Gesundheit der Bürger Deutschlands durch die Lagerung von US-Uranmunition in Deutschland gefährdet (sieht).“ Die Antwort der Bundesregierung erfolgte letzte Woche (Bundesdrucksache 20/6742).

    Zuvor hatte bereits der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko (DIE LINKE) im Rahmen einer Fragestunde im Bundestag gefragt, ob die Bundesregierung „den Einsatz sogenannter Uranmunition (DU-Munition, depleted uranium) in militärischen Konflikten angesichts zahlreicher Berichte und Untersuchungen über toxische und radiologische Langzeitschäden, über den Anstieg von Fehlbildungen und Krebs bei Erwachsenen und Kindern sowie Umweltschäden wie die Kontamination des Bodens nach der Anwendung dieser Munitionsart verurteilt, und wenn nein, warum nicht?“ Hunko verwies in seiner Frage unter anderem auf die Ergebnisse einer Studie der „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ mit dem Titel: „Die gesundheitlichen Folgen von Uranmunition“.

    Zudem wollte er wissen, wie die Bundesregierung „mögliche Konsequenzen der Lieferung von Uranmunition in die Ukraine für den Kriegsverlauf (siehe z.B. die Ankündigung der russischen Seite, den Einsatz solcher Waffen wie den Einsatz einer schmutzigen Atombombe zu bewerten)“ einschätzt.

    Die Antworten der Bundesregierung schwanken zwischen unverschämt und zynisch.
    Die Fragen des europapolitischen Sprechers der Fraktion DIE LINKE bezüglich der gesundheitlichen Aspekte von Uranmunition ignorierte die Bundesregierung komplett und erklärte, vertreten durch die Staatsministerin im Auswärtigen Amt mit Grünen-Parteibuch, Dr. Anna Lührmann, lapidar:

    „Diese von Russland hergestellte Verbindung von Munition mit abgereichertem Uran als „nukleare Komponente“ weist die Bundesregierung in aller Deutlichkeit zurück. Die Bundesregierung steht bezüglich der Unterstützung der Ukraine im engen Austausch mit Partnern und Alliierten, kommentiert den Inhalt dieser Gespräche aber nicht öffentlich.“

    Diese „Antwort“ ist blanker Hohn, nicht nur gegenüber der politischen Opposition, sondern auch gegenüber den Menschen in der Ukraine, die im Zweifel mit den gesundheitlichen Folgen des Einsatzes von Uranmunition leben müssen.

    Die hier von der grünen Staatsministerin an den Tag gelegte Arroganz der Macht und Doppelmoral wird noch deutlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass es die Grünen waren, die 2014 bis vor das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) zogen und das sogenannte „Rüstungsexporturteil“ erstritten – just für das Recht auf Antworten der Bundesregierung, die sie, kaum sitzen sie mit an der Macht, Fragestellern der Opposition im Bundestag verweigern. In dem Urteilsspruch des BVerfGs heißt es unter anderem:

    „Die Antworten der Bundesregierung auf schriftliche Anfragen und auf Fragen in der Fragestunde des Deutschen Bundestages sollen dazu dienen, dem Bundestag und den einzelnen Abgeordneten die für ihre Tätigkeit nötigen Informationen auf rasche und zuverlässige Weise zu verschaffen. Die Bundesregierung schafft mit ihren Antworten auf parlamentarische Anfragen so die Voraussetzungen für eine sachgerechte Arbeit innerhalb des Parlaments.“ (BVerfG, Urteil vom 21. Oktober 2014 – 2 BvE 5/11 –, BVerfGE 137, 185-273, Rn. 130)

    Man könnte im Umkehrschluss daher folgern, dass das Grünen-geführte Auswärtige Amt mit dieser Form der (Nicht-)Beantwortung „eine sachgerechte Arbeit innerhalb des Parlaments“ und damit auch die Kontrollfunktion der Legislative gegenüber der Exekutive hintertreibt. Dass dies bei Weitem kein Einzelfall ist, sondern System zu haben scheint, zeigten die NachDenkSeiten bereits in einem Artikel vom Januar 2023 unter dem Titel „Unglaublicher Vorgang – Bundeswirtschaftsministerium unter Habeck verweigert Antworten zu Rüstungsexporten“ auf.

    Auf die Nachfragen der AfD zeigte sich die Bundesregierung interessanterweise etwas auskunftsfreudiger, dafür aber um so zynischer. Auf die Frage „Liegen der Bundesregierung Studien und Untersuchungen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Uranmunition auf den Menschen vor, und wenn ja, welche (bitte Quelle und Auftraggeber nennen)?“ erklärte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt Andreas Michaelis (der im Sommer 2023 als Botschafter nach Washington gehen wird) mit Verweis auf Untersuchungen zum Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran in „Kosovo, Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Irak und Kuwait“:

    „Die gemessenen Umweltkontaminationen waren im Hinblick auf die damit verbundene Radioaktivität gering. Dementsprechend sind gemäß Umweltprogramm der Vereinten Nationen und Internationaler Atomenergie-Organisation keine signifikanten Strahlenexpositionen der Bevölkerung zu erwarten.“

    Dieser Darstellung der Bundesregierung stehen zahlreiche Studien und Statistiken zu nach dem Einsatz von Uranmunition massiv gestiegenen Zahlen an Krebserkrankungen und Missbildungen bei Neugeborenen entgegen. Besonders eindrücklich ist dies beispielsweise im Falle der irakischen Stadt Falludscha zu beobachten, die im Zuge der US-geführten „Operation Phantom Fury“ (gespenstische Wut) dem Erdboden gleichgemacht und exzessiv mit Uranmunition beschossen wurde.

    Die Welt berichtet in einem Artikel über die Auswirkungen der Bombardierung Serbiens und Kosovos mit abgereichertem Uran (DU-Munition) unter dem Titel „Diese Schäden werden uns noch viele, viele Jahre beschäftigen“ unter anderem davon, dass der NATO-Partner Italien Tausende von ehemaligen Soldaten, die beim NATO-Einsatz im Kosovo den Nachwirkungen von Uranmunition ausgesetzt waren, mit Zahlungen zwischen 700.000 bis eine Million Euro pro Fall entschädigt habe, da diese „unter anderem an dem Balkan-Syndrom, einer speziellen Leukämieform, erkrankt waren. Weiter heißt es in dem Artikel:

    „Laut Nato selbst wurden 15 Tonnen Munition abgereichertes Uran auf Gebiete in Serbien und im Kosovo abgeworfen. (…) Überhaupt ist seit der Bombardierung mit DU-Munition die Krebsrate stark angestiegen.“

    In Serbien steigen seit der NATO-Bombardierung 1999 nachweislich die Krebsraten, insbesondere bei Lungenkrebs. Das Land belegt inzwischen seit Jahren den zweiten Platz weltweit bei der Verbreitung dieser Krebsart.

    Auch britischen Soldaten wurden, wie unter anderem t-online berichtet, Pensionszahlungen zuerkannt – da zum Beispiel die Missbildungen von Kindern der Kosovo-Veteranen auf den Einsatz der dort verwendeten Uranmunition zurückgeführt werden konnte. Wenn man weiß, wie umfassend und eindeutig diese Kausalität belegt werden muss, bevor Soldaten Anspruch auf Entschädigungen haben, bleibt wohl wenig Zweifel an den, von der Bundesregierung negierten, direkten Auswirkungen von Uranmunition auf die menschliche Gesundheit.

    Ähnlich fragwürdig mutet auch die Antwort auf die Frage an, ob die Bundesregierung „die Sicherheit und Gesundheit der Bürger Deutschlands“ durch US-amerikanische Uranmunition in Deutschland gefährdet sieht:

    „Uranmunition enthält abgereichertes Uran. Die Strahlung, die von abgereichertem Uran und seinen durch radioaktiven Zerfall entstehenden Folgenukliden ausgeht, wird durch den Penetrator selbst, das ihn umgebende Material der Patrone, den Lagerbehälter sowie die umgebenden baulichen Strukturen (zum Beispiel Munitionsbunker, Lagergebäude) vollständig (Alpha- und Betastrahlung) oder weitgehend (Gammastrahlung) abgeschirmt.“

    Hier sei in diesem Zusammenhang auf den Absturz eines US-amerikanischen Erdkampfflugzeugs A-10 Thunderbolt II (Donnerkeil) am 8. Dezember 1988 im nordrhein-westfälischen Remscheid verwiesen, bei dem zwei Wohnhäuser sowie eine Fabrik komplett zerstört wurden. Der Absturz forderte sieben Tote und Dutzende von Verletzten. Die NachDenkSeiten hatten erst am 8. April 2023 in der „Serie alter, interessanter Dokumente“ über diesen Vorfall mit dem Titel „Uranmunition hatte schon 1988 in Deutschland Auswirkungen“ berichtet.

    In einem Beitrag des Deutschlandfunks anlässlich des 30. Jahrestags des Unglücks wird unter der Überschrift „Flugzeugabsturz über Remscheid 1988 – Was war an Bord des abgestürzten US-Kampffliegers?“ darauf verwiesen, dass die Bordkanone einer Thunderbolt A 10 darauf ausgelegt ist, „hochexplosive, panzerbrechende Uranmunition abzufeuern“ und dass das Krebsregister in Mainz seit dem Vorfall „sehr wohl eine höhere Erkrankungsrate für Remscheid anzeige“.

    Aufschlussreich ist auch die Antwort der Bundesregierung auf die Frage 7 der Kleinen Anfrage, ob „die Bundesregierung über eigene oder fremde Erkenntnisse (auch geheimdienstliche) verfügt, dass Russland im Ukraine-Krieg Uranmunition einsetzt bzw. plant, diese einzusetzen“. Dazu heißt es:

    „Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vor.“

    Das ist insofern bemerkenswert, als dass die Bundesregierung damit Berichte unter anderem der FAZ zumindest indirekt dementiert, die impliziert hatten, Russland würde ebenfalls über „Uranmunition“ verfügen und diese auch einsetzen.

    Der außenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Petr Bystron, erklärte in Bezug auf die Antwort der Bundesregierung:

    „Die Bundesregierung verurteilt die britische Lieferung von Uranmunition an die Ukraine nicht, obgleich die Bundeswehr selbst diese Munition aufgrund der Gefährdung der eigenen Soldaten gar nicht einsetzt. Auch bezeichnend: Über den angeblichen Einsatz von Uranmunition durch Russland liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor, womit klar ist, dass es sich bei dieser Behauptung um reine Kriegspropaganda handelt.“

    Gegenüber den NachDenkSeiten nannte Andrej Hunko, Europapolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, die Lieferung von Uranmunition „hochgradig unverantwortlich“ und die unterstützende Haltung der Bundesregierung „skandalös“. Er fordert eine Ächtung dieser Munitionsart:

    „Die Entscheidung Großbritanniens, sogenannte Uranmunition an die Ukraine zu liefern, ist gefährlich und hochgradig unverantwortlich. Die Eskalationsspirale wird dadurch weitergedreht, denn auch ein verstärkter Einsatz von Uranmunition durch Russland kann im Gegenzug nicht ausgeschlossen werden.

    Bereits im März hatte ich die Bundesregierung nach ihrer Position zum Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran in militärischen Konflikten befragt. Leider bleibt die Bundesregierung bis jetzt eine schlüssige Antwort schuldig, trotz einer Beschwerde meinerseits über unzureichende Beantwortung meiner Frage.

    Dass die Bundesregierung sich ungeachtet zahlreicher Berichte und Untersuchungen, beispielsweise von der internationalen Ärzteorganisation IPPNW, über toxische und radiologische Langzeitschäden, über den Anstieg von Fehlbildungen und Krebs sowie über schwerwiegende Umweltschäden nach der Anwendung von Uranmunition nicht zu einer Verurteilung des Einsatzes dieser Munitionsart durchringen kann, ist absolut skandalös. Die Herstellung, Lieferung sowie der Einsatz von Uranmunition – egal durch wen – sollten weltweit geächtet werden.“

    Mehr zum Thema:

    „Unglaublicher Vorgang“ – Bundeswirtschaftsministerium unter Habeck verweigert Antworten zu Rüstungsexporten

    Uranmuniton hatte schon 1988 in Deutschland Auswirkungen

    „Über den Einsatz von Uranmunition und die Folgen zu berichten, ist auch heute noch nicht einfach“

    Die Infantilisierung der deutschen Außenpolitik: Botschafterin in der Ukraine posiert mit „Kuschel-Leo“


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    unser weiterer Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    17.05.2023

    Liveticker Ukraine-Krieg – Russisches Militär: Fünf US-Patriot-Systeme in Kiew liquidiert

    pressefreiheit.rtde.live, 17 Mai 2023 20:40 Uhr

    Russland führt gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine Militäroperation in der Ukraine durch. Der Westen reagiert mit immer neuen Waffenlieferungen an die Ukraine und beispiellosen Sanktionen gegen Russland. Lesen Sie hier die neuesten Entwicklungen.



    • 10:34 Uhr

    Großbritannien und Niederlande planen internationale "Kampfjet-Koalition"

    Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte haben vereinbart, eine internationale Koalition zu bilden, um die Luftstreitkräfte der Ukraine mit Ressourcen auszustatten. Dies umfasse die Ausbildung von Piloten und die Beschaffung von F16-Kampfjets, erklärte ein britischer Regierungssprecher am späten Dienstagabend.

  • 09:59 Uhr

    Seymour Hersh: Mehrere EU-Staaten fordern Selenskij heimlich auf, den Konflikt zu beenden

    Eine Reihe von EU-Ländern, angeführt von Polen, drängen den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij im Geheimen dazu, einen Weg zur Beendigung des Ukraine-Konflikts zu finden. Dies berichtet TASS unter Verweis auf den US-Journalisten Seymour Hersh.

    Laut Hersh gehören zu dieser Gruppe unter anderem Ungarn, Lettland, Litauen und Estland. Selenskij wolle das nicht akzeptieren, was dazu führe, dass die Unterstützung der Nachbarländer für Kiew allmählich nachlassen werde.  (Seymour HershCTK / Legion-media.ru Bild)

  • 09:19 Uhr

    Russische Luftabwehr schießt fünf Raketen aus US-Produktion in Richtung Süddonezk ab


    Die Gefechtsbesatzungen der Luftabwehrsysteme vom Typ S-300 und vom Typ Buk haben drei Hochgeschwindigkeits-Antiradarraketen HARM und zwei Raketen des Mehrfachraketenwerfers HIMARS aus US-Produktion am Frontabschnitt Süddonezk abgeschossen. Das teilte der Leiter der Pressestelle des Truppenverbands Wostok der RIA Novosti mit.

    Außerdem sei ein provisorischer Unterkunftsort des ukrainischen Militärs in der Ortschaft Wremewka durch den Einsatz der selbstfahrenden Mörser vom Typ Tjulpan vernichtet worden. Eine Station für elektronische Kriegsführung sei durch die russische Artillerie in der Nähe von Wolnoje Pole außer Gefecht gesetzt worden, hieß es weiter. Ferner habe die Flugabwehr die Drohnen Furia und Leleka abgeschossen.

  • 08:35 Uhr

    LVR: Wandel-Geschütze der ukrainischen Armee bei Krasny Liman gesichtet

    Am Frontabschnitt Krasny Liman nahe der Ortschaften Makejewka und Newskoje setzen die ukrainischen Truppen aktiv Wandel-Geschütze ein, teilte Oberstleutnant der Lugansker Volksmiliz a. D. Andrei Marotschko gegenüber der TASS mit.

    Dabei handle es sich um Granatwerfer, schwere Maschinengewehre, Mehrfachraketenwerfer im Kaliber 80 Millimeter und Panzerabwehrraketen, die auf Pick-ups aufgebaut wurden.  

  • 08:04 Uhr

    Donezk erneut unter Beschuss durch ukrainisches Militär

    Die ukrainischen Streitkräfte haben am Mittwochmorgen Donezk unter Beschuss genommen. Dies teilt die Vertretung der Donezker Volksrepublik (DVR) im Gemeinsamen Zentrum für die Kontrolle und Koordinierung im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen der Ukraine mit.

    Um 7:15 Ortszeit wurden demnach fünf Geschosse im Kaliber 155 Millimeter auf den Stadtteil Kirowski abgefeuert.   

  • 07:31 Uhr

    MiG-31K-Jäger mit Kinschal-Raketen zerstört US-Luftabwehrkomplex Patriot in Kiew


    Der russische MiG-31K-Abfangjäger mit Kinschal-Hyperschall-Luft-Boden-Raketen hat in Kiew ein Luftabwehrsystem Patriot aus US-Produktion außer Gefecht gesetzt, teilt RIA Novosti unter Verweis auf eine informierte Quelle mit. Diese wird hierbei mit den Worten zitiert:

    "Die US-Luftverteidigungssysteme wurden dank der Geschwindigkeit der Kinschal bei der Hinterhalt-Taktik plötzlich getroffen – die gegnerischen Gefechtsbesatzungen konnten nichts unternehmen, um ihre Flugabwehrsysteme zu schützen."

    Die Geschwindigkeitseigenschaften der Kinschal-Raketen ermöglichen es ihnen, so die Quelle, militärische Objekte in der Ukraine in wenigen Minuten zu erreichen, sodass Ziele wie das Luftverteidigungssystem Patriot keine Zeit haben, nach dem Abfeuern ihre Position zu ändern oder neue Raketen in Startanlagen zu laden.

    Der Abfangjäger vom Typ MiG-31K ist in der Lage, Kinschal-Hyperschall-Luft-Boden-Raketen mit einer Reichweite von rund 2.000 Kilometern zu tragen.

     

  • 22:00 Uhr

    Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!

  • 21:57 Uhr

    Stoltenberg: Die Entscheidung über eine Gegenoffensive obliegt allein der Ukraine

    Am Dienstag hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, dass die Ukraine selbst alle operativen Entscheidungen anlässlich einer möglichen Gegenoffensive treffen werde. Das Nordatlantische Bündnis werde Kiew lediglich dabei unterstützen.

    "Wie dies geschehen soll – in Form einer großen Offensive oder mehreren separaten Vorstößen – wird nicht von den NATO-Ländern entschieden, sondern von den Ukrainern selbst, und wir sollten die notwendige Unterstützung leisten, solange sie benötigt wird."

    Stoltenberg begrüßte auch die Entscheidung Großbritanniens, Marschflugkörper größerer Reichweite an die Ukraine zu übergeben. Es liege jedoch nicht nur an Waffenlieferungen. Der Westen müsse auch dafür sorgen, dass alle Waffen, die Kiew erhalten habe, effektiv genutzt werden können, und dass die Wartung ausreichend und notwendige Ersatzteile vorrätig seien.

    Darüber hinaus äußerte sich Stoltenberg hoffnungsvoll, dass die NATO-Mitglieder auf dem Juli-Gipfel in Vilnius eine weitere Unterstützung für die Ukraine und die Lieferung neuer Waffen erklären würden.

  • 21:47 Uhr

    Selenskijs Berater: Ukraine hat nicht genug Ausrüstung für eine Gegenoffensive


    In einem Interview mit dem britischen Fernsehsender Sky News erklärt der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Igor Schowkwa, dass die Ukraine nicht über genug militärische Ausrüstung für eine Gegenoffensive gegen Russland verfüge. Für einen erfolgreichen Vorstoß benötige Kiew genügend Artilleriesysteme und Munition sowie gepanzerte Fahrzeuge und Panzer.

    Das Endziel einer möglichen Gegenoffensive bestehe Schowkwa zufolge darin, die von Moskau eingenommenen Gebiete zurückzunehmen.

    "Ein Erfolg wäre die Befreiung aller eroberten Gebiete der Ukraine."

    Schowkwa fügte hinzu, dass Selenskijs jüngste Besuche in Europa nur dem Ziel dienten, zusätzliche Militärhilfen einzufordern.

  • 21:31 Uhr

    Großbritannien und die Niederlande zeigen sich für "Kampfjet-Koalition" bereit


    Großbritannien und die Niederlande beabsichtigen, eine internationale Koalition einzurichten, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Dies berichtete ein Sprecher der britischen Regierung am Dienstagabend. Ihm zufolge hätten sich der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte darauf am Rande des Gipfeltreffens des Europarats in Islands Hauptstadt Reykjavík geeinigt. Laut ihrer Initiative soll die Ukraine F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung unterstützt werden.

    Bisher wollten die NATO-Staaten die Forderung Kiews nach modernen westlichen Kampfflugzeugen nicht erfüllen. In den vergangenen Tagen hatte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bei Besuchen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien erneut zum Aufbau einer "Kampfjet-Koalition" aufgefordert. Nach einem Treffen mit Sunak am Montag zeigte sich Selenskij diesbezüglich bereits optimistisch.

  • 21:13 Uhr

    UN-Vertreter Weißrusslands: Taktische Atomwaffen Russlands noch nicht im Land stationiert

    Russland hat bisher keine praktischen Maßnahmen zur Stationierung seiner taktischen Atomwaffen in Weißrussland getroffen. Dies erklärt Walentin Rybakow, der Ständige Vertreter Weißrusslands bei den Vereinten Nationen. Bei einer Debatte in der UNO betonte der Diplomat, dass die Ankündigung über die Stationierung von Atomwaffen in der Republik Belarus zunächst nur eine Erklärung sei.

    "Praktisch ist in dieser Hinsicht noch nichts geschehen."

    Letztendlich würde nur Weißrussland jede Entscheidung in diesem Zusammenhang treffen.

    "Es ist eine souveräne Entscheidung jedes Staates, sich gegen alle Bedrohungen und Herausforderungen zu verteidigen, denen das Land ausgesetzt ist. Ich kann Ihnen versichern, wenn es eine Entscheidung in diesem Bereich gibt, wird es die Entscheidung der belarussischen Regierung sein."

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte unlängst angekündigt, Moskau und Minsk hätten sich darauf geeinigt, bei Bedarf taktische Atomwaffen Russlands in Weißrussland zu stationieren. Putin hatte dazu erklärt, dass Russland damit keineswegs seine Atomwaffen an Weißrussland übergeben würde. Der Bau eines geeigneten Standorts für taktische Atomwaffen in Weißrussland soll am 1. Juli abgeschlossen sein.

  • 20:42 Uhr

    CNN: Patriot-Luftabwehrsystem in Kiew wahrscheinlich getroffen, USA prüfen mögliche Schäden


    Ein russischer Raketenbeschuss am Dienstagmorgen könnte ein Patriot-Luftabwehrsystem aus US-amerikanischer Herstellung beschädigt haben. Dies berichtete der Fernsehsender CNN unter Berufung auf einen US-Beamten. Das Waffensystem sei jedenfalls nicht zerstört.

    Derzeit prüfe die USA, inwieweit die Patriot-Einheit beschädigt worden sei, erklärte CNN weiter. Danach würde entschieden, ob das System vollständig zurückgezogen oder von den ukrainischen Streitkräften vor Ort repariert werden müsse.

    Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Briefing erklärt, dass eine russische Hyperschallrakete vom Typ Kinschal einen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew stationierten US-Luftabwehrkomplex vom Typ Patriot getroffen habe. Die ukrainischen Behörden weigerten sich, diese Informationen zu kommentieren.

  • 20:21 Uhr

    Drei Menschen wegen Anschlags auf einen Polizisten im Gebiet Saporoschje festgenommen

    Im Gebiet Saporoschje sind drei Menschen wegen Verdachts auf Terrorismus festgenommen worden. Wie der Sprecher des Zentralen Polizeiamtes des Gebietes, Konstantin Rosin, berichtet, handele es sich um einen ukrainischen und zwei russische Staatsbürger.

    Im Auftrag des Sicherheitsdiensts der Ukraine (SBU) sollen die Festgenommenen einen Terroranschlag auf den stellvertretenden Leiter des Polizeiamtes in Melitopol verübt haben. Der Polizist sei dabei an seinen Verletzungen gestorben.

    Nach vorläufigen Angaben sei festgestellt worden, dass die Verdächtigen weitere Angriffe auf Mitglieder der Sicherheitsdienste und Verwaltungsorgane des Gebietes Saporoschje vorbereitet haben sollen. Der SBU soll ihre Handlungen koordiniert und sie mit Sprengstoff versorgt haben.

    Derzeit wird gegen die Festgenommenen ein Verfahren wegen des Verdachts auf Terrorismus eingeleitet.

  • 19:40 Uhr

    Getreideabkommen läuft aus: Kreml spricht von vielen offenen Fragen


    Am 18. Mai läuft das Getreideabkommen aus, das der Ukraine den Export von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Moskau ist unzufrieden, wie der unter der Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei geschlossene Deal in Bezug auf die Ausfuhr von Lebensmitteln und Düngern aus Russland umgesetzt wird. Deswegen sagt der Kreml einer Verlängerung der Abmachung noch nicht zu und spricht von vielen offenen Fragen. Kremlsprecher Dmitri Peskow wird von den russischen Medien mit den Worten zitiert:

    "Im Großen und Ganzen werden die Kontakte fortgesetzt. Man hat zuletzt miteinander kontaktiert. Es handelt sich grundsätzlich um eine konzentrierte Reihe von Kontakten."

    Die endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. Sie stehe aber kurz bevor, so Peskow.  

    Moskau beklagt im Einzelnen, dass die im Zuge des Ukraine-Krieges verhängten Sanktionen die Lieferungen von Landwirtschaftserzeugnissen und Düngemitteln aus Russland behinderten. Probleme gebe es etwa bei Versicherungen für die Frachter und bei den Zahlungen.

  • 18:53 Uhr

    Vorsitzender der russischen Staatsduma: Macron, Scholz, Biden, Selenskij sind Politiker der Vergangenheit


    Bei einer Sitzung der russischen Staatsduma hat ihr Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin einige westliche Politiker heftig kritisiert. Ihm zufolge sind Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden und der Präsident der Ukraine, Wladimir Selenskij, die Menschen der Vergangenheit und haben keinen Platz in einer Welt der Zukunft. Wolodin sagte wörtlich:

    "Was Macron, Biden, Selenskij, Scholz anbetrifft, sind sie die Menschen der Vergangenheit und haben keinen Platz in einer wunderschönen Welt der Zukunft, weil sie alles dafür getan haben, um die Welt in einen Krieg zu stürzen und aus der Ukraine einen Übungsplatz zu machen."

    Am Ende würden diese Politiker für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen, setzte Wolodin weiter fort.

    "Ihr politisches Zeitalter ist kurz. Wir alle werden sehen, wie man sie mit Applaus in den Ruhestand verabschiedet. Dann wartet auf sie der Internationale Strafgerichtshof."

    Über den US-Präsidenten äußerte sich Wolodin mit noch weniger Zurückhaltung. Seiner Meinung nach lohne es sich gar nicht, über Biden zu reden – er sei "nur ein kranker Mann".

  • 18:18 Uhr

    Strack-Zimmermann will keine deutschen Kampfflugzeuge an Ukraine liefern


    Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat am Dienstag die Lieferung von deutschen Kampfflugzeugen an die Ukraine erneut abgelehnt. Sie sehe keinen Tornado und keinen Eurofighter über dem ukrainischen Luftraum, sagte die Vorsitzende des Bundestagsverteidigungsausschusses.

    "Das hat schlicht was mit der Reichweite der Maschine zu tun, mit der Komplexität der Ausbildung."

    Zugleich bezeichnete die FDP-Politikerin die Lieferung von anderen Flugzeugtypen wie etwa eine MiG aus sowjetischer Produktion oder die F-16 aus US-Produktion als hilfreich.

    "Man könnte Selenskij natürlich anbieten, in Deutschland Militärstützpunkte zur Verfügung zu stellen, wo die F-16 gewartet werden."

    Der ukrainische Präsident hatte zuletzt bei seinem Besuch in Deutschland für eine Kampfjet-Koalition plädiert. Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron reagierten jedoch zurückhaltend.

  • 17:50 Uhr

    Medienbericht: König Salman lädt Präsident Selenskij zum Gipfel der Arabischen Liga in Saudi-Arabien ein


    Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet unter Berufung auf Diplomatenkreise, dass der saudi-arabische König Salman ibn Abd al-Aziz den ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij zum Gipfel der Arabischen Liga eingeladen habe. Das Treffen soll am Freitag in der saudischen Stadt Dschidda stattfinden. Selenskij werde dort dem dpa-Bericht zufolge als Ehrengast fungieren. Seine Teilnahme biete die Gelegenheit, über eine Lösung des Ukraine-Kriegs zu sprechen, so arabische Diplomaten in Riad. Dabei könnten mögliche Wege zur Aufnahme von Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew diskutiert werden.

    Saudi-Arabien hatte sich bereits mehrmals als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine angeboten. Der saudische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan besuchte Ende Februar und Anfang März Kiew sowie Moskau und traf dort jeweils seinen Amtskollegen.

  • 17:17 Uhr

    Ukrainischer Geheimdienst gibt zu, hinter Terroranschlägen auf einige Medienvertreter in Russland zu stecken

    Kirill Budanow, der Leiter der Hauptabteilung des Nachrichtendienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums, hat am Dienstag zugegeben, dass der ukrainische Geheimdienst hinter den Terroranschlägen gegen einige Medienpersönlichkeiten in Russland steckt.

    "Wir haben bereits viele Personen des öffentlichen Lebens und der Medien angegriffen", sagte er in einem Interview mit dem ukrainischen Blogger Sergei Iwanow auf die Frage, ob Kiew an Wladimir Solowjow oder Alexander Dugin herankommen könnte.

    Auf die Frage, ob Sachar Prilepin, der kürzlich einen Anschlag nur knapp überlebt hatte, auf der Liste der Zielpersonen stehe, antwortete Budanow:

    "Wir können das weder bestätigen noch dementieren."

  • 16:58 Uhr

    Sicherheitsbeamte beschlagnahmen über 13.000 Schuss Munition bei ehemaligen ukrainischen Stellungen in Sewerodonezk

    Beamte des Innenministeriums der Lugansker Volksrepublik haben bei ehemaligen Stellungen der ukrainischen Streitkräfte in der Stadt Sewerodonezk mehr als 13.000 Schuss Munition verschiedener Kaliber und fast 40 Handgranaten beschlagnahmt. Dies teilte das Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit der Behörde am Dienstag mit.

    Es wird angegeben, dass die Ordnungskräfte Waffen und Munition bei einer Inspektion ehemaliger ukrainischer Stellungen gefunden haben, die sich im Waldgebiet von Sewerodonezk befanden.

  • 16:39 Uhr

    Südafrikas Präsident will zwischen Putin und Selenskij vermitteln: Moskau und Kiew werden afrikanische Friedensdelegation empfangen


    Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat nach eigenen Angaben seinen Amtskollegen in Russland und der Ukraine eine Friedensinitiative von mehreren afrikanischen Ländern vorgeschlagen. Der Politiker gab bekannt, dass Wladimir Putin und Wladimir Selenskij die Initiative von Sambia, Senegal, Kongo, Uganda, Ägypten und Südafrika, eine Vermittlerdelegation nach Moskau und Kiew zu entsenden, angenommen hätten. Ramaphosa habe UN-Generalsekretär António Guterres und die Leitung der Afrikanischen Union über die vorgeschlagene Friedensmission informiert. Der südafrikanische Staatschef teilte jedoch keine Termine mit.       

    "Afrika ist wegen der Ukraine-Krise besorgt, die sich unmittelbar negativ auf die afrikanischen Staaten auswirkt, indem sie die Preise für Lebensmittel und Brennstoffe in die Höhe treibt."

    Die afrikanischen Staats- und Regierungschefs seien der Meinung, dass Afrika eine Friedensinitiative vorlegen müsse, die zur Beilegung des Ukraine-Krieges beitragen könne, sagte Ramaphosa.

  • 16:26 Uhr

    LVR-Gesundheitsministerium: Keine Todesopfer nach gestriger Explosion im Zentrum von Lugansk

    Bei der Explosion im Zentrum von Lugansk am Montag hat es keine Todesopfer gegeben. Das teilte die Leiterin des Gesundheitsministeriums der Lugansker Volksrepublik (LVR), Natalia Paschenko, am Dienstag mit. Sie schrieb auf Telegram:

    "Es gab keine Todesopfer nach dem Terroranschlag."

    Am Nachmittag des 15. Mai wurde auf Igor Kornet, den amtierenden Innenminister der LVR, im Stadtzentrum ein Attentat verübt. Den Ermittlungen zufolge explodierte eine Granate in den Räumlichkeiten eines Friseursalons in der Demechin-Straße, wo sich Kornet aufhielt.

  • 16:10 Uhr

    Ukraine ermittelt gegen Bataillonsleiter nach Gefangennahme von 277 Marineinfanteristen in Mariupol


    Das ukrainische Staatsbüro für Ermittlungen hat nach eigenen Angaben eine strafrechtliche Untersuchung gegen einen der Leiter eines ukrainischen Bataillons eingeleitet. Der Offizier aus dem 501. Marineinfanterie-Bataillon wird des Landesverrats verdächtigt. Nach Darstellung der Ermittler sei er daran schuld, dass 277 Kämpfer des Bataillons im vergangenen Frühjahr in Mariupol gefangen genommen worden seien. Bei dem Verdächtigen handele es sich um den Chef des Versorgungsdienstes des Bataillons, der auf die russische Seite übergelaufen sei. In der Mitteilung der ukrainischen Ermittler heißt es:   

    "Indem er die schwierige Situation ausnutzte, in die die Verteidigungskräfte in Mariupol geraten waren, bewog der Verräter den Kommandeur, die Verteidigung aufzugeben, die Waffen zu strecken und das Personal dem Feind auszuliefern. 277 Angehörigen des Bataillons wurde eine Umdislozierung befohlen. In der Tat wurden sie aber in die 'Volksrepublik Donezk' befördert."

    Gleichzeitig stellt die ukrainische Behörde die Untersuchung gegen die jeweiligen Armeeangehörigen wegen Fahnenflucht ein. Somit können ihre Verwandten auf Zahlungen vom Staat rechnen.

  • 15:39 Uhr

    Vergabe russischer Pässe im Gebiet Saporoschje steigt stark an

    Der Prozess der Vergabe russischer Pässe an die Bevölkerung in der Region Saporoschje hat sich in letzter Zeit stark beschleunigt, trotz des verstärkten Beschusses durch die ukrainischen Streitkräfte. Dies erklärte Wladimir Rogow, Vorsitzender der Bewegung "Wir sind mit Russland".

    "Trotz der Intensivierung der Einschläge, trotz der Geschichten über die 'Offensive' und 'Gegenoffensive', hat sich der Prozess der Passportierung dramatisch beschleunigt, auch im ständig unter Beschuss stehenden Pologi. Die Menschen treffen ihre eindeutige Entscheidung [für den russischen Pass]."

  • 15:12 Uhr

    Selenskijs Frau ruft Südkorea zu Lieferung von nicht tödlichem Militärgerät auf


    Jelena Selenskaja, die Ehefrau des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij, hat bei einem Treffen in Seoul den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol aufgefordert, Kiew mit der Lieferung von nicht tödlichem Militärgerät zu unterstützen. Dies teilte ein Sprecher des südkoreanischen Staatschefs am Dienstag mit.

    Die ukrainische Präsidentengattin forderte auch südkoreanische Unternehmen auf, sich am Wiederaufbau des Landes nach dem Ende des Konflikts zu beteiligen.

    Der Präsident der Republik Korea erklärte seinerseits, Seoul werde Kiew in "enger Abstimmung mit den NATO-Ländern und der internationalen Gemeinschaft" unterstützen.

  • 14:56 Uhr

    Macron nach Treffen mit Selenskij: "Unsere Tür zur Ausbildung von Piloten steht offen"

    In einem Fernsehinterview mit dem französischen Sender TF1 am Montag erläuterte der französische Präsident Emmanuel Macron die neueste Militärhilfe, die Paris der Ukraine zukommen lassen will. Dabei sagte er, es sei "die Tür geöffnet" worden, um ukrainische Piloten auszubilden. Ein Training auf französischen Flugzeugen wie der Mirage 2000 könne "sofort beginnen".

  • 14:45 Uhr

    Ukrainische Streitkräfte beschießen Pologi im Gebiet Saporoschje mit schweren Waffen

    Die Stadt Pologi im Gebiet Saporoschje ist von den ukrainischen Streitkräften mit schweren Waffen beschossen worden. Dies berichtet Wladimir Rogow, Vorsitzender der Bewegung "Wir sind mit Russland". Er schreibt auf Telegram:

    "Heute beschießen die Nazis erneut Zivilisten in der Region Saporoschje mit schweren Waffen. Nach Tokmak steht mit Pologi eine weitere Stadt im Gebiet Saporoschje unter Beschuss."

    Rogow betont, dass die Entscheidung, die Bevölkerung aus mehreren Siedlungen in der Region umzusiedeln, richtig gewesen sei, da die Angriffe des ukrainischen Militärs anhielten:

    "Aufgrund des verstärkten Beschusses der Frontgebiete in der Region Saporoschje wurde die Entscheidung getroffen, die Bewohner vorübergehend in sichere Gebiete umzusiedeln. Die andauernden Angriffe der ukrainischen Truppen sind ein Beweis dafür, dass diese Entscheidung richtig war."

  • 14:14 Uhr

    Russische Luftwaffe schießt zwei ukrainische Kampfflugzeuge ab


    Das Verteidigungsministerium in Moskau hat auf seiner täglichen Pressekonferenz zur Sonderoperation in der Ukraine über zahlreiche Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainische Stellungen berichtet. Generalleutnant Igor Konaschenkow zufolge habe die russische Armee in den vergangenen 24 Stunden 75 ukrainische Artillerie-Einheiten und 102 Orte mit Technik und Personal des Gegners getroffen.

    Die russische Luftwaffe habe am Himmel über der Volksrepublik Donezk zwei ukrainische Kampfflugzeuge vom Typ Su-24 und Su-25 abgeschossen. Wie der Militärsprecher ferner sagte, habe die russische Luftabwehr im selben Zeitraum sieben Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow, drei Antiradarraketen vom Typ HARM und sieben HIMARS-Geschosse abgefangen. Zudem habe die Ukraine 22 Drohnen verloren. 

    Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 24. Februar 2022 insgesamt 427 Flugzeuge, 233 Hubschrauber, 4.178 Drohnen, 422 Flugabwehrraketenkomplexe, 9.176 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, 1.100 Mehrfachraketenwerfer sowie 4.828 Geschütze und Mörser verloren.

  • 13:59 Uhr

    Wagner-Kämpfer: Kiew versucht sein Bestes, um Artjomowsk zu halten

    Kiew hat seine kampfbereitesten Einheiten zur Verteidigung von Artjomowsk verlegt, so ein Kämpfer des privaten Militärdienstleisters Gruppe Wagner, der an mehreren Einsätzen in der Stadt teilgenommen hat. Er erklärte gegenüber RIA Nowosti:

    "Alle Hauptkämpfe finden jetzt im Westen statt, dort gibt es einen kleinen Platz, den sie halten. Nun, wie soll ich sagen, sie halten ihn, sie verstecken sich dort, aber nichtsdestotrotz halten sie immer noch gut die Stellung. Es gibt dort verschiedene Einheiten, darunter die Territorialverteidigung, Luftlandetruppen und sogenannte Weltraum Fallschirmjäger, Spezialeinheiten, das Asow-Regiment und andere Einheiten. Es sind keine einfachen Truppen, sondern wirklich kampffähige Einheiten, die hierher verlegt wurden."

    Seiner Meinung nach versuche Kiew sein Bestes, um den Vormarsch der Wagner-Kämpfer aufzuhalten.

  • 13:35 Uhr

    CIA bittet russische Bürger um wertvolle Informationen: "Wir suchen nach zuverlässigen Menschen"


    Der US-Auslandsgeheimdienst CIA versucht erneut, russische Bürger für eine Zusammenarbeit öffentlich anzuwerben. Diesmal hat die US-Behörde einen Telegram-Kanal angelegt, in dem ein Video und ein Appell auf Russisch zu finden sind. Nach eigenen Angaben will die CIA die Wahrheit über Russland wissen.   

    "Wir suchen nach zuverlässigen Menschen, die diese Wahrheit wissen und uns diese Wahrheit sagen können. Ihre Informationen können viel wertvoller sein, als sie denken."

    Insbesondere zeigt sich der US-Geheimdienst an Kontakten zu Armeeoffizieren, Mitarbeitern in den Bereichen Aufklärung, Diplomatie, Wissenschaft und Hightech sowie Leuten interessiert, die solche Menschen kennen. Dabei sucht die CIA nach eigenen Angaben nach Informationen über die Wirtschaft und die Chefetagen des Landes.      

    Ferner teilt der Geheimdienst mit, wie man mit ihm Kontakt aufnehmen kann. So sollen Interessenten einen speziellen Browser installieren, um auf die Tor-Webseite der CIA zugreifen zu können.

    Im Mai 2022 hatte die Washington Post unter Berufung auf US-Regierungsbeamte geschrieben, dass der US-Geheimdienst in den sozialen Medien Anleitungen auf Russisch veröffentlicht hatte, damit russische Bürger mit der CIA Kontakt aufnehmen und wichtige Informationen übermitteln könnten. Wassili Piskarjow, der Leiter des Duma Untersuchungsausschusses für ausländische Einmischungen in die inneren Angelegenheiten Russlands, kritisierte dies damals scharf und erklärte, dass solche Anwerbungs- und Spionageversuche russische Bürger zum Landesverrat anstachelten. Russlands Botschaft in den USA sprach von einem feindseligen Kurs Washingtons.

  • 13:27 Uhr

    Frontbericht des russischen Verteidigungsministeriums 


    Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Generalleutnant Igor Konaschenkow hat am Dienstag auf seiner täglichen Pressekonferenz über die jüngsten Entwicklungen an der Kontaktlinie berichtet. Am Frontabschnitt Kupjansk habe die russische Armee in den vergangenen 24 Stunden die Aktivitäten von fünf ukrainischen Aufklärungs- und Sabotagegruppen unterbunden. Die Gesamtverluste der Ukraine dort bezifferte Konaschenkow auf etwa 60 ukrainische Armeeangehörige und vier Militärwagen.

    Am Frontabschnitt Krasny Liman seien bis zu 65 ukrainische Soldaten ums Leben gekommen. Die russische Armee habe dort außerdem zwei Schützenpanzer und eine Selbstfahrlafette vom Typ Akazija außer Gefecht gesetzt, hieß es.

    Konaschenkow berichtete ferner über Offensivhandlungen der russischen Armee in den westlichen Vierteln von Artjomowsk. Am schwierigsten sei die Situation nahe der Ortschaft Krasnoje. Die russische Luftwaffe habe dort eine Autobrücke zerstört, über die das ukrainische Militär Nachschub und Verstärkung für seine Kräfte in Artjomowsk befördert habe. Bei den erbitterten Kämpfen vor Ort seien Konaschenkow zufolge über 70 ukrainische Armeeangehörige getötet worden. Die Ukraine habe dort zudem einen Schützenpanzer und zwei Transportpanzer verloren.

    Die Gesamtverluste der Ukraine am Frontabschnitt Donezk bezifferte der russische Militärsprecher auf bis zu 215 Soldaten, fünf Panzerfahrzeuge, sieben Militärwagen und zwei Haubitzen vom Typ Msta-B und D-30.

    Am Frontabschnitt südlich von Donezk und im Gebiet Saporoschje sei ebenfalls eine ukrainische Aufklärungs- und Sabotagegruppe ausgehoben worden, erklärte Konaschenkow. In den vergangenen 24 Stunden seien dort bis zu 135 ukrainische Armeeangehörige ums Leben gekommen. Drei Militärwagen, zwei Haubitzen vom Typ Msta-B und eine Selbstfahrlafette vom Typ Akazija seien außer Gefecht gesetzt worden.

    Die gegnerischen Personalverluste am Frontabschnitt Cherson bezifferte der russische Militärsprecher auf bis zu 25 Soldaten. Die Ukraine habe dort zudem eine Selbstfahrlafette vom Typ Akazija und fünf Militärwagen verloren.

  • 12:57 Uhr

    Russland meldet erfolgreichen Angriff mit Kinschal-Hyperschallrakete auf Patriot-Flugabwehrsystem in Kiew


    Das russische Verteidigungsministerium hat auf seiner täglichen Pressekonferenz über weitere hochpräzise Angriffe auf Stellungen der ukrainischen Streitkräfte sowie Lager mit Waffen und Munition aus dem Westen berichtet. Demnach seien die jeweiligen luft- und seebasierten Raketen aus einer großen Entfernung in Russland abgefeuert worden und hätten alle gegnerischen Ziele getroffen.

    Der Sprecher der russischen Militärbehörde Generalleutnant Igor Konaschenkow sagte unter anderem, dass eine russische Hyperschallrakete vom Typ Kinschal einen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew stationierten US-Luftabwehrkomplex vom Typ Patriot getroffen habe.

    Anfang Mai hatte das ukrainische Militär erklärt, eine Kinschal-Rakete mit einer Patriot-Abfangrakete abgeschossen zu haben. Das russische Militär dementierte aber diese Erklärung. Dies sei unmöglich, da die Geschwindigkeit der russischen Hyperschallwaffe die Kapazitäten der westlichen Abfangraketen, darunter denen vom Typ-Patriot, übertreffe.

  • 12:50 Uhr

    DVR-Chef: Lage in Richtung Marjinka ist kompliziert, da ukrainische Reserven umverteilt werden

    Die Lage am Frontabschnitt bei Marjinka wird durch ständige Umgruppierung der Reserven der ukrainischen Streitkräfte erschwert, aber die Einheiten der russischen Streitkräfte rücken weiter vor. Dies erklärt Denis Puschilin, das amtierende Oberhaupt der Donezker Volksrepublik (DVR). Er betont:

    "In Marinka war es jetzt ziemlich heiß, die Lage hat sich noch nicht beruhigt, aber selbst unter diesen Bedingungen verbessern wir unsere Positionen. Der Feind hat sich in mehreren ziemlich starken Befestigungen verschanzt, die er in letzter Zeit vorbereitet und verbessert hat. Es ist schwierig, diese zu überwinden. Ein weiteres Problem ist, dass sie ständig Reserven verlegen."

    "Die Lage ist schwierig, nicht einfach, aber trotzdem kommen wir voran."

    Marjinka liegt westlich von Donezk. Die Reste der ukrainischen Gruppierung haben sich im Wohnviertel am Stadtrand verschanzt.

  • 12:27 Uhr

    Ukraine erwartet bis zu 50 F-16-Kampfjets aus dem Westen


    Kiew rechnet damit, 40 bis 50 F-16-Kampfjets aus westlichen Ländern zu erhalten. Dies berichtete Politico unter Berufung auf Juri Sak, einen Berater des ukrainischen Verteidigungsministers. Er sagte, Kiew beabsichtige, mit diesen Kampfflugzeugen drei oder vier Staffeln zu bilden, um "den Himmel zu schützen". Derzeit habe die Ukraine "nichts, was russische Flugzeuge aufhalten könnte". Sak erklärte:

    "Jeder versteht, dass das Thema reif für eine Diskussion ist. Niemand sagt, dass es unmöglich ist. Wenn man es mit der Situation vor drei Monaten vergleicht, als wir noch versuchten, Panzer zu bekommen, spricht heute jeder über eine Koalition von Kampfjets. Das ist ein sehr vielversprechendes Zeichen. Uns ist klar, dass unsere Luftverteidigung ohne F-16-Kampfflugzeuge nicht komplett sein wird."

    Weiter wies der Berater des ukrainischen Verteidigungsministers darauf hin, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij das Thema der Kampfflugzeuge ganz oben auf die Tagesordnung des G7-Gipfels in Hiroshima und des NATO-Gipfels in Vilnius im Juli setzen wolle. Sak fügte hinzu, dass das Vereinigte Königreich, Italien, Frankreich und Deutschland zwar nicht über F-16 verfügten, die sie Kiew anbieten könnten, dass diese Länder aber die USA und die Türkei dazu drängen könnten, dies zu tun.

  • 11:51 Uhr

    Ukrainerin wegen Weitergabe von Informationen über Stellungen der russischen Streitkräfte verhaftet

    Eine ukrainische Staatsbürgerin ist wegen Spionage verhaftet worden. Sie soll Informationen über die Einrichtungen und Stellungen des Truppenverbands Ost der russischen Streitkräfte weitergegeben haben, teilt das Pressezentrum des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in einer Erklärung mit. Darin heißt es:

    "Der FSB hat im Rahmen seiner operativen und investigativen Tätigkeit die Spionageaktivitäten einer 25-jährigen ukrainischen Staatsbürgerin aufgedeckt und unterbunden. Auf Ersuchen ausländischer Spezialdienste gab die Verdächtige Informationen über Einrichtungen, militärische Ausrüstung, Befestigungen und Kampfstellungen der russischen Streitkräfte weiter."

    Es wird darauf hingewiesen, dass die Strafverfolgungsbehörden technische Mittel beschlagnahmten, in denen sie Geodaten über den Einsatz und die Aktivitäten des Truppenverbands Ost der russischen Streitkräfte vorfanden.

  • 11:34 Uhr

    Ukrainische Truppen griffen in der Nacht mehrere Städte im Gebiet Cherson an

    Die ukrainischen Truppen setzten in der Nacht ihre Artillerieangriffe auf Städte und Dörfer in der Region Cherson am linken Ufer des Dnjepr fort. Dies teilte ein Beamter der regionalen Rettungsdienste am Dienstag gegenüber Reportern mit. Er erklärte laut RIA Nowosti:

    "Das Kiewer Regime hat in der Nacht den Beschuss der zivilen Infrastruktur in den Siedlungen Nowaja Kachowka, Kachowka, Proletarka, Welikaja Lepeticha und Kairy fortgesetzt und insgesamt 32 Granaten aus Rohrartillerie abgefeuert. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung und die Schäden an der Infrastruktur werden derzeit ermittelt."

    Die ukrainischen Truppen führen ständig Artillerie- und Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur der Städte am linken Ufer des Dnjepr im Gebiet Cherson durch und feuern dabei bis zu 100 Granaten pro Tag ab.

  • 11:05 Uhr

    Russische Armee macht am Frontabschnitt bei Awdejewka Fortschritte


    Russische Streitkräfte haben mehrere befestigte Stellungen des ukrainischen Militärs in Richtung Awdejewka unter ihre Kontrolle gebracht. Dies teilt der amtierende Chef der Donezker Volksrepublik (DVR) Denis Puschilin am Dienstag mit.

    "Unsere Leute rücken auch in Richtung Perwomaiskoje vor. In letzter Zeit verbessern sich unsere Positionen, das heißt, mehrere feindliche befestigte Stellungen wurden eingenommen, und das auch auf der anderen Seite von Awdejewka."

    Puschilin sagt, dass die Kokerei von Awdejewka bereits von den russischen Stellungen aus "in Gehweite" zu sehen sei. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass die örtliche Halde weiterhin ein ernsthaftes Hindernis darstelle. Er hebt hervor:

    "Der Feind hat sich dort eingegraben und die Struktur der Halde ist so beschaffen, dass sie es dem Feind vorläufig ermöglicht, diese Position zu halten. Nicht für lange. Trotzdem ist es eine dominierende, künstlich geschaffene Anhöhe. Natürlich hilft das dem Feind im Moment. Aber nicht für lange."

    Während des Konflikts im Donbass haben die ukrainischen Streitkräfte Awdejewka zu einer ihrer Hauptbefestigungen gemacht. Von Awdejewka aus beschießen ukrainische Truppen Donezk, Makejewka, Jassinowataja und umliegende Gebiete.

  • 10:32 Uhr

    DVR-Chef: Russische Einheiten in Artjomowsk erhalten Verstärkung


    Die Lage in Artjomowsk (Bachmut) ist angespannt, aber die russischen Streitkräfte rücken weiter vor und es wurden Verstärkungen dorthin verlegt. Dies verkündete Denis Puschilin, der amtierende Chef der Donezker Volksrepublik (DVR), am Dienstag.

    Er stellte klar, dass die Situation an den Flanken nicht einfach sei, die aktivsten Kämpfe fänden dort statt, da die ukrainischen Streitkräfte ihre Reserven dorthin verlegt hätten. Gleichzeitig betonte der DVR-Chef, dass die russischen Streitkräfte "trotz aller Schwierigkeiten vorankommen".

  • 10:03 Uhr

    Experte: Konflikt in der Ukraine könnte im vierten Quartal des Jahres eingefroren werden

    Angesichts des Besuchs des Sonderbeauftragten der chinesischen Regierung für eurasische Angelegenheiten, Li Hui, in der Ukraine, in Polen, Frankreich, Deutschland und Russland könnte die Krise in der Ukraine bereits im vierten Quartal dieses Jahres eingefroren werden. Diese Ansicht äußerte Nikolai Wawilow, ein russischer Sinologe, am Dienstag in einem Gespräch mit TASS. Der Experte erklärte:

    "China hat im Rahmen der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Iran und Saudi-Arabien bereits erfolgreiche Erfahrungen gemacht. Das spricht dafür, dass es zu einer Einigung über die Ukraine kommen wird."

    "Der Zeitrahmen für die Umsetzung des langwierigen und umstrittenen Verhandlungsprozesses, insbesondere angesichts des Drucks der USA, könnte bis zu sechs Monate betragen, mit einem Ausgang, um den Konflikt bis zum vierten Quartal 2023 einzufrieren."

    Dem Wissenschaftler zufolge markiert der Beginn der Konsultationen zwischen den Kiewer Behörden und Li Hui, dem früheren chinesischen Botschafter in Russland, "eine wichtige Etappe beim Übergang Chinas, Russlands, der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zur Endphase offener Verhandlungen, die einen großen Deal und ein Einfrieren des Konflikts auf den Status irregulärer Feindseligkeiten beinhalten". Er fügte hinzu:

    "Aus Pekings Sicht hat die von den USA angezettelte Ukraine-Krise große Risiken für die engen Beziehungen zwischen China und der EU geschaffen."

    Wawilow stellte klar, dass die Zusammenarbeit zwischen China und Europa, die als führende Wirtschaftsmächte der Welt agieren, "als Grundlage für ihren Wunsch dient, Washingtons Bemühungen im ukrainischen Militärabenteuer zum Scheitern zu bringen."

  • 09:40 Uhr

    Donezker Volksrepublik meldet ein Todesopfer nach Beschuss durch ukrainische Streitkräfte


    Einheiten der ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen 24 Stunden 309 Schuss Munition auf die Volksrepublik Donezk (DVR) abgefeuert, wobei ein Zivilist getötet und neun weitere verletzt wurden. Außerdem wurden zehn Wohnhäuser und fünf zivile Infrastruktureinrichtungen beschädigt. Dies teilte die DVR-Vertretung beim Gemeinsamen Zentrum für die Kontrolle und Koordinierung von Fragen im Zusammenhang mit den Kriegsverbrechen der Ukraine am Dienstagabend mit.

    Laut den von der Behörde veröffentlichten Daten wurden bei dem Beschuss Artilleriegeschosse im Kaliber 152 und 155 Millimeter sowie Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Die Angriffe richteten sich gegen Gorlowka, Saizewo, Jassinowataja, Donezk, Dokutschajewsk, Wolnowacha und Wladimirowka.

  • 09:11 Uhr

    Transnistrien: Kiew und Chişinău hegen aggressive Pläne

    Die Ukraine und Moldawien spekulieren über eine gewaltsame Lösung des Transnistrien-Konflikts, sagte Waleri Gebos, der Leiter des Staatssicherheitsministeriums der nicht anerkannten Transnistrischen Moldauischen Republik, in einem Interview mit RIA Nowosti.

    "Generell setzen die Ukraine und Moldawien weiterhin ein Krisenszenario in Bezug auf Transnistrien um. Vor dem Hintergrund des hybriden Krieges spekulieren unsere engsten Nachbarn über eine Gewaltoption zur Lösung des Transnistrien-Konflikts."

    Er fügte hinzu, dass "die modernen Realitäten die Aktivitäten der transnistrischen Sicherheitsorgane in Richtung einer Erhöhung der Arbeitsintensität beeinflusst haben".

    Gleichzeitig betonte er, dass es einen groß angelegten Informationskrieg gegen die nicht anerkannte Republik gebe, bei dem sowohl moldauische als auch ukrainische Plattformen genutzt würden.

  • 08:33 Uhr

    Russische Armee greift große Ansammlung ukrainischer Truppen bei Orechow an

    Russische Streitkräfte haben eine große Ansammlung ukrainischer Soldaten nahe Orechow im Gebiet Saporoschje beschossen. Dies berichtet Wladimir Rogow, Vorsitzender der Bewegung "Wir sind mit Russland". Er schreibt auf Telegram:

    "Am späten Abend haben russische Soldaten einen massiven Angriff mit zwei Raketen- und Rohrartilleriebatterien auf eine große Konzentration ukrainischer Kämpfer im unmittelbaren Hinterland des Feindes westlich von Orechow durchgeführt."

  • 07:55 Uhr

    US-Militär wird in Deutschland ukrainische Soldaten in der Wartung von Panzern ausbilden


    Washington beabsichtigt, ukrainische Soldaten nicht nur für den Betrieb, sondern auch für die Wartung von Abrams-Panzern auszubilden, da diese Fahrzeuge einen hohen Wartungsaufwand erfordern, teilt das Pentagon mit.

    "Die Ausbildung wird nicht nur die Besatzungen darauf vorbereiten, die Panzer im Kampf zu bedienen, sondern auch das Wartungspersonal darauf vorbereiten, sie einsatzbereit zu halten."

    Außerdem wurde betont, dass der M1 Abrams-Panzer "erhebliche Wartungsarbeiten" erfordert, um ihn einsatzfähig zu halten.

    Am Montag erklärte Pentagonsprecher Patrick Ryder, die USA hätten 31 Abrams-Panzer zur Ausbildung ukrainischer Truppen nach Deutschland geliefert. Er erläuterte, dass die Fahrzeuge nicht für den Einsatz unter Kampfbedingungen vorgesehen seien und dass die Panzer, die an die Ukraine geliefert werden, aufgerüstet und für die Bedürfnisse Kiews vorbereitet werden sollen. Ryder fügte hinzu, dass ukrainische Soldaten in den "nächsten Wochen" zur Ausbildung in Deutschland eintreffen werden.

  • 07:34 Uhr

    Ukrainische Drohne im Gebiet Brjansk abgeschossen

    Russische Luftabwehrkräfte haben in Klinzy im Gebiet Brjansk eine Drohne abgeschossen. Dies teilt der Gouverneur der Region Alexander Bogomas auf Telegram mit.

    "Eine ukrainische Drohne der Art eines Flugzeugs wurde abgeschossen. Keine Verletzten."

    Nach Angaben des Gouverneurs wurde der Balkon eines Wohnhauses beschädigt. Einsatzkräfte seien vor Ort im Einsatz.

  • 07:09 Uhr

    Ukrainische Mörsergruppen in Richtung Krasny Liman zerschlagen

    Das russische Militär hat zwei Mörsergruppen der ukrainischen Streitkräfte an der Front bei Krasny Liman zerschlagen. Dies berichtet Alexander Sawtschuk, Leiter des Pressezentrums des russischen Truppenverbands Mitte.

    Er sagte auch, dass die Aufklärung des Verbands Mitte in den Gegenden bei Newski und Jampolowski und im Bereich der Försterei Serebrjanski die Bewegungen ukrainischer Truppen aufgedeckt hat.

  • 15.05.2023 22:00 Uhr

    22:00 Uhr

    Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!

  • 21:56 Uhr

    Ukrainische Drohne bombardiert Bagger im Gebiet Kursk

    Eine ukrainische Drohne hat ihre Sprengladung auf einen Bagger im russischen Gebiet Kursk abgeworfen. Dies meldete der Gouverneur des Gebiets, Roman Starowoit, auf seinem Telegramkanal. Er schrieb:

    "Heute hat im Bezirk Sudscha unweit des Dorfs Plechowo eine ukrainische Drohne eine Sprengladung auf einen arbeitenden Bagger abgeworfen. Die Explosion verletzte den Fahrer des Baufahrzeugs leicht an der Schulter."

    Starowoit zufolge wurde der Verletzte umgehend hospitalisiert und erhielt die notwendige medizinische Hilfe.

    Zuvor am heutigen Montag hatte Starowoit berichtet, dass ukrainische Militärs die Ortschaften Lokot und Krasny Pachar im Bezirk Rylsk sowie die Siedlung Krasnooktjabrski im Bezirk Gluschkowo beschossen und dabei eine Stromleitung und mehrere Gebäude beschädigt hätten. Bei diesen Angriffen wurde niemand verletzt.

  • 21:25 Uhr

    USA planen keine Übergabe von ATACMS-Raketen an Kiew


    Obwohl Großbritannien die Lieferung von Raketen des Typs Storm Shadow mit großer Reichweite an die Ukraine bereits angekündigt hat, planen die USA nicht, ihre ATACMS-Raketen an Kiew zu übergeben. Während einer Pressekonferenz erklärte der Kommunikationsdirektor des US-Sicherheitsrats, John Kirby, diesbezüglich:

    "Unsere Herangehensweise an Raketen mit großer Reichweite, wie etwa ATACMS, hat sich nicht geändert. In unserer Politik gibt es in dieser Hinsicht keine Änderungen."

    Kirby fügte hinzu, dass Washington zur Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs F-16 an die Ukraine ebenfalls weiterhin nicht bereit sei.

  • 20:53 Uhr

    Russlands UN-Botschafter: Westen nimmt am Ukraine-Krieg teil und kümmert sich nicht um einfache Ukrainer und Donbass-Bewohner


    Die westlichen Staaten kümmern sich nicht um die Menschen in der Ukraine und im Donbass, erklärte der russische Botschafter bei der UNO, Wassili Nebensja, während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats.

    Nebensja verwies darauf, dass es im April, als Russland den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat führte, keine Anfragen auf Sitzungen hinsichtlich der Lage in der Ukraine gegeben hätte, während inzwischen das Interesse angeblich zurückgekehrt sei. Der Diplomat erklärte:

    "Irgendwelche ernsthafte Sorge um die Schicksale der Menschen, die auf dem Gebiet der Ukraine, und erst recht in den befreiten Gebieten von Donbass leben, steht dahinter nicht, genauso wie sich die westlichen Delegationen seit 2014 nicht mehr um die Lage der einfachen Menschen dort kümmern."

    Nebensja fügte hinzu, dass der Westen seine Teilnahme am Ukraine-Konflikt direkt gestanden hätte. Dabei bezog er sich auf die Aussage der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, dass Waffenlieferungen von Drittstaaten an Russland inakzeptabel seien und als Beteiligung am Konflikt gewertet werden könnten. Nebensja erklärte:

    "Was ist mit der Tatsache, dass jetzt die ganze Kriegsmaschinerie des Westens für eine Fortsetzung des Krieges arbeitet? Das ist ein weiteres Geständnis der direkten Teilnahme des Westens am Konflikt."

  • 20:22 Uhr

    Russische Botschaft: Waffenlieferungen zeigen Großbritanniens Verwicklung in den Ukraine-Konflikt

    Neue Lieferungen von Waffen mit immer größerer Reichweite an Kiew belegen eine offene Verwicklung Großbritanniens in den Konflikt in der Ukraine. Dies verkündete die russische Botschaft im Vereinigten Königreich in einer Erklärung. Darin hieß es:

    "Wir sehen, dass London weiterhin systematisch und offen in den ukrainischen Konflikt verwickelt ist. Bei seinen Entscheidungen berücksichtigt es weder das Ausmaß der verursachten Zerstörungen noch die Zahl der verlorenen Menschenleben, geleitet von der Logik 'der Zweck heiligt die Mittel'. Londons langjährige Erfahrung mit außenpolitischen Machenschaften zeigt, dass die britische Führung in dieser Frage keine ernsthaften Zweifel hegt.

    Es besteht kein Zweifel daran, dass das Regime in Kiew der Versuchung nicht widerstehen wird, immer modernere Langstreckenwaffen aus dem Westen, einschließlich der angeforderten NATO-Kampfflugzeuge, einzusetzen, um Tod, Zerstörung und Terror unter der Zivilbevölkerung im Donbass, auf der Krim und in anderen russischen Regionen zu säen.

    Allerdings werden weder demonstrative Erklärungen über die Unverletzlichkeit der britisch-ukrainischen Verbindung noch Waffengeschenke den Verlauf der militärischen Sonderoperation und die Umsetzung ihrer Ziele wesentlich und grundlegend beeinflussen können. Wir sind sicher, dass dies sowohl in London als auch in Kiew verstanden wird."

  • 19:47 Uhr

    Deutschland will der Ukraine vier weitere Flugabwehrsysteme Iris-T SLM übergeben

    Das neue milliardenschwere Waffenpaket der Bundesregierung für die Ukraine sieht vor, dass vier weitere Flugabwehrsysteme Iris-T SLM geliefert werden. Dies teilte die Sprecherin des Verteidigungsministeriums, Nadine Krüger, während eines Briefings mit. 

    Zwei Flugabwehrsysteme seien bereits ausgeliefert worden, eines werde demnächst übergeben und fünf werde man später in die Ukraine schicken, hieß es. Insgesamt sollen acht Iris-T-SLM-Systeme an Kiew geliefert werden. 

    Das neue umfangreiche Maßnahmenpaket, das Deutschland gerade zusammenstellt, hat einen Wert von über 2,7 Milliarden Euro. Unter anderem sollen zwanzig weitere Marder- und dreißig Leopard-1-Panzer bereitgestellt werden.

  • 19:21 Uhr

    Pressesprecherin des russischen Außenministeriums: Scholz hat mit einem Nazigruß eine klare Grenze überschritten

    Der Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit einer öffentlichen Aussprache eines Nazigrußes eine "klare Grenze" überschritten, die von allen deutschen Staatschefs der Nachkriegszeit gezogen wurde, erklärte die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa. 

    In einem über Telegram veröffentlichten Beitrag bezog sich die Diplomatin auf eine Videoaufnahme, auf der zu sehen ist, wie Scholz während der Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij die Grußformel "Slawa Ukraine" (deutsch: Ruhm der Ukraine) ausspricht. Sacharowa erklärte:

    "Die Losung 'Slawa Ukraine' wurde als offizielle Grußformel der Organisation ukrainischer Nationalisten im Jahre 1939 festgelegt. Später kam die Geste in Form einer ausgestreckten rechten Hand und die Antwort 'Gerojam slawa' hinzu. Genauso haben Banderas Kollaborateure die Verbände der Wehrmacht begrüßt."

    Sacharowa bemerkte, dass eine "schlechte Ausbildung der westlichen Eliten" nicht von der Verantwortung freistelle und stellte fest:

    "Olaf Scholz hat eine klare Grenze überschritten, die vor ihm von allen Staatschefs der beiden deutschen Staaten der Nachkriegszeit gezogen wurde: Er hat öffentlich einen Nazigruß ausgerufen – kaum eine Woche nach dem 78. Jahrestag des Kriegsendes in Europa."  (Bundeskanzler Olaf Scholz während der Verleihung des Karlspreises an Wladimir Selenskij am 14. Mai.INA FASSBENDER / AFP Bild)

  • 18:14 Uhr

    Ukraine will nicht auf westliche Kampfjets warten, um eine Gegenoffensive zu starten



  • Info: https://pressefreiheit.rtde.live/international/131481-liveticker-ukraine-krieg

  • unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
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