aus e-mail von Clemens Ronnefeldt, 2. August 2023, 17:44 Uhr
Liebe Friedensinteressierte,
beiliegend einige Beiträge zum Ukraine-Krieg:
1. n tv: Ukraine-Ticker:
2. SZ: Marschflugkörper: Und wenn sie Moskau beschießen?
3. infosperber: Der Krieg macht die Ukraine zum Vasallenstaat des Westens
4. BZ: Moskau: Ukraine attackiert russische Flotte im Schwarzen Meer
5. Focus: "Er wird sterben“. Selenskyj warnt: Er wird den Krieg nicht überleben
6. ZDF: Selenskyjs Friedensplan: Kiew: Friedensgipfel in Saudi-Arabien geplant
7. ZDF: Krieg gegen die Ukraine: Wolfgang Ischinger fordert ein breites diplomatisches Bündnis
8. DBG: Antikriegstag 2023: Die Welt braucht Frieden!
9. IPPNW: Ärzteorganisation fordert Verbot von Militärangriffen auf Atomkraftwerke
10. BSV: Edgar Morin: Von Krieg zu Krieg
11. Der Freitag: Ohne Krieg und Aggression: Unter Pazifisten
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1. n tv: Ukraine-Ticker:
https://www.n-tv.de/politik/17-31-Brasiliens-Praesident-Lula-Weder-Putin-noch-Selenskyj-zu-Frieden-bereit--article23143824.html
17:31 Brasiliens Präsident Lula: "Weder Putin noch Selenskyj zu Frieden bereit“
Weder der russische Präsident Wladimir Putin noch der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj sind nach Ansicht ihres brasilianischen
Amtskollegen Luiz Inacio Lula da Silva zu Frieden bereit. Brasilien
bemühe sich darum, sagt Lula vor der ausländischen Presse. Vorschläge
für Friedenserklärungen lägen vor, sollten Russland und die Ukraine
verhandeln wollen. "Weder Putin noch Selenskyj sind zu Frieden
bereit", so Lula.
(…)
06:45 Russische Medien: Anschlagsversuch auf Einberufungsbüro in St. Petersburg
Eine unbekannte Frau soll am Vorabend versucht haben, das
Militärrekrutierungsbüro in St. Petersburg in Brand zu setzen. Das
berichteten staatlich kontrollierte russische Medien. Demnach wurde
beobachtet, wie die Frau eine Flasche mit einer brennbaren Mischung in
Richtung Eingang warf und vom Ort flüchtete. Die Mitarbeiter hätten
den Brand umgehend gelöscht. Die Polizei ermittle.
Eine andere kremlfreundliche Nachrichtenagentur veröffentlichte laut
"Kyiv Independent" ein Video, in dem zu sehen sei, wie sich eine
Person dem Eingang des Gebäudes nähert, ein Paket in der Nähe der Tür
ablegt und es anzündet. Vor einigen Tagen ereignete sich in St.
Petersburg eine ähnliche Situation, als ein Mann mit seinem Lastwagen
in die Tore des Hofes des Militärrekrutierungsbüros fuhr und
versuchte, das Gebäude anzuzünden. Er behauptete, der russische FSB
habe ihn dazu veranlasst.
(…)
22:08 Getreideabkommen: USA sehen Zeichen für Verhandlungsbereitschaft
Nach der Aufkündigung des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides
über das Schwarze Meer durch Russland sehen die USA Grund zur
Hoffnung. "Wir haben Anzeichen dafür gesehen, dass sie an einer
Rückkehr zu den Diskussionen interessiert sein könnten", sagt die
amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield in New York.
Bislang habe man aber keine konkreten Schritte Moskaus in diese
Richtung gesehen, sagt Thomas-Greenfield, die im August den Vorsitz
des UN-Sicherheitsrates innehat. Russland, das seit Februar 2022 einen
Angriffskrieg gegen das Nachbarland führt, hatte das internationale
Getreideabkommen im Juli trotz vieler internationaler Appelle
auslaufen lassen. Die Vereinten Nationen setzten sich mehrfach dafür
ein, das Abkommen wieder in Kraft zu setzen.
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2. SZ: Marschflugkörper: Und wenn sie Moskau beschießen?
https://www.sueddeutsche.de/meinung/ukraine-taurus-marschflugkoerper-waffenlieferungen-kommentar-1.6086910?reduced=true
Marschflugkörper: Und wenn sie Moskau beschießen?
1. August 2023, 17:06 Uhr
Soll Deutschland der Ukraine auch diese Waffen liefern?
Die Bundesregierung zögert, wieder einmal. Aber diesmal aus guten Gründen.
Kommentar von Mike Szymanski
———
In der Printausgabe der SZ vom 2.8.2023 steht dieser Beitrag auf der
Meinungsseite unter der gleichen Überschrift:
Marschflugkörper - Wenn sie Moskau beschießen?
(…) Also liefern? Der Kanzler und der Verteidigungsminister Boris
Pistorius zögern. Aus gutem Grund. Der Unterschied zu den deutschen
Systemen, welche die Ukraine bislang erhielt: Mit dem Taurus wäre es
ihr noch leichter möglich, Ziele tief auf russischem Gebiet anzugreifen. (…)
Kiew soll war auch vom Westen F-16-Kampfjets bekommen. Aber auch
dieses Flugzeug kann den Taurus nicht ohne Anpassung einsetzen.
Aktuell würde diese Entscheidung zu gunsten dieser Waffe wenig bewegen. (…)
Freimachen sollte sich Deutschland von dem Gedanken, es unterstütze
die Ukraine möglicherweise zu wenig: Das Land bekommt bei der
Flugabwehr bisweilen so modernes Gerät aus deutschen Rüstungsbetrieben,
dass noch nicht einmal die Bundeswehr darüber verfügt. (…)
——
3. infosperber: Der Krieg macht die Ukraine zum Vasallenstaat des Westens
https://www.infosperber.ch/wirtschaft/landwirtschaft/der-krieg-macht-die-ukraine-zum-vasallenstaat-des-westens/
Mittwoch, 2. August 2023 16:23 Uhr
Der Krieg macht die Ukraine zum Vasallenstaat des Westens
upg. / 26.07.2023
Die Ukraine kämpft für Unabhängigkeit.
Doch die Gläubiger diktieren den Ausverkauf der Heimat.
Oligarchen und Konzerne profitieren.
upg. Der Westen hilft der Ukraine nicht selbstlos.
Der Weltwährungsfonds IWF, Investmentkonzerne wie Vanguard und
andere Gläubiger sorgen für Landverkäufe, Privatisierungen und sozialen
Abbau. Die Bevölkerung hat dazu nichts zu sagen.
Das von Konzernen und Regierungsgeldern unabhängige Oakland Institute
in Kalifornien hat dazu im März 2023 einen grossen dokumentierten
Report veröffentlicht. Er trägt den Titel «Krieg und Diebstahl – die
Inbesitznahme von landwirtschaftlichen Flächen in der Ukraine». Grosse
Medien haben über diesen Bericht nicht informiert. Infosperber hat die
Zusammenfassung übersetzt und verlinkt auf den ausführlichen
Original-Report (auf Englisch).
(…)
In den letzten Jahren haben westliche Länder und Institutionen massive
militärische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine
bereitgestellt, die damit zum Hauptempfänger von US-Auslandshilfe
wurde. Es ist das erste Mal seit dem Marshallplan, dass ein
europäisches Land diesen Spitzenplatz einnimmt. Bis Dezember 2022,
also weniger als ein Jahr nach Kriegsbeginn, haben die USA der Ukraine
über 113 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt, darunter 65
Milliarden US-Dollar an Militärhilfe, was mehr ist als das gesamte
Budget des Aussenministeriums und von USAID weltweit (58 Milliarden
US-Dollar).
Unser Bericht beschreibt detailliert, wie die westliche Hilfe von
einem drastischen Strukturanpassungsprogramm abhängig gemacht wurde.
Es umfasst Sparmassnahmen, Kürzungen der sozialen Sicherheitsnetze und
die Privatisierung von Schlüsselsektoren der Wirtschaft.
Fruchtbares Land an die Meistbietenden
Zentral war die geforderte Grundstückbörse, die 2020 unter Präsident
Selensky gesetzlich verankert wurde, obwohl die Mehrheit der Ukrainer
befürchtet, dass dies die Korruption im Agrarsektor verschärfen und
seine Kontrolle durch mächtige Interessen verstärken wird.
Unsere Recherchen bestätigen diese Befürchtung. Sie zeigen, dass der
eingeführte Bodenmarkt den Anteil der landwirtschaftlichen Flächen in
den Händen von Oligarchen und grossen Agrarunternehmen wahrscheinlich
weiter erhöht. (…)
In der Hand von Oligarchen und ausländischen Interessen
In einer Zeit enormen Leids und der Vertreibung, in der unzählige
Menschen ihr Leben verloren haben und enorme finanzielle Mittel für
die Kontrolle der Ukraine aufgewendet wurden, gibt der vorliegende
Bericht Anlass zu grosser Besorgnis über die Zukunft der Agrar- und
Nahrungsmittelproduktion im Land. Sie wird mehr denn je von Oligarchen
und ausländischen Firmen kontrolliert werden.
Diese Befürchtungen werden durch die schwindelerregende und wachsende
Auslandsverschuldung der Ukraine noch verstärkt. Die Kredite wurden
aufgenommen, um die vom Strukturanpassungsprogramm geforderten
Massnahmen zu finanzieren. Die Ukraine ist jetzt der drittgrösste
Schuldner des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Bevölkerung
wird dies mit schlechteren Lebensbedingungen zu spüren bekommen.
Denn die lähmende Schuldenlast dürfte den Druck seitens ihrer
Gläubiger, Anleihengläubiger und internationalen Finanzinstitutionen
erhöhen. Ebenso der Wiederaufbau nach dem Krieg, der schätzungsweise
750 Milliarden Dollar kosten wird. Mächtige Geldgeber haben bereits
deutlich gemacht, dass sie ihren Einfluss nutzen werden, um den
öffentlichen Sektor des Landes weiter zu privatisieren und die
Landwirtschaft zu «liberalisieren».
Das Ende des Krieges sollte der Moment sein, um genau das Gegenteil zu
tun. Gefragt wäre ein erneuertes Wirtschaftsmodell, das nicht länger
von Oligarchie und Korruption beherrscht wird, sondern in dem das Land
und die Ressourcen von allen Ukrainern kontrolliert werden und dem
Volk dienen. Der Agrarsektor müsste ökologisch und sozial nachhaltiger
gemacht werden. Die internationale Politik sollte einen Wandel
anstreben, der den Menschen und den Bauern zugutekommt und nicht den
Oligarchen und den ausländischen Finanzinteressen.
---
Der Original-Report ist zu finden unter:
https://www.oaklandinstitute.org/war-theft-takeover-ukraine-agricultural-land
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4. BZ: Moskau: Ukraine attackiert russische Flotte im Schwarzen Meer
https://www.berliner-zeitung.de/news/moskau-ukraine-greift-mit-seedrohnen-russische-flotte-im-schwarzen-meer-an-li.374771
Moskau: Ukraine attackiert russische Flotte im Schwarzen Meer
Russischen Angaben zufolge wurden mehrere Boote der Schwarzmeerflotte
mit Seedrohnen angegriffen. Die Drohnen wurden zerstört.
AFP 01.08.2023 | 10:19 Uhr
Russische Patrouillenboote sind in der Nacht zu Dienstag nach Angaben
aus Moskau mit drei ukrainischen Seedrohnen angegriffen worden. Die
Marinedrohnen seien „zerstört“ worden, hieß es in einer Erklärung des
russischen Verteidigungsministeriums am Dienstag. Die Boote wurden
demnach 340 Kilometer südwestlich von Sewastopol, dem Stützpunkt der
russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim,
angegriffen.
Lage am Schwarzen Meer zunehmend angespannt
Marinedrohnen sind Boote, die ohne Besatzung auf der Wasseroberfläche
eingesetzt und ferngesteuert werden. Moskau wirft der ukrainischen
Armee regelmäßig vor, diese neben Flugdrohnen auch für Angriffe auf
Ziele im Schwarzen Meer einzusetzen.
Im Juli war Russland aus dem internationalen Getreideabkommen
ausgestiegen, das den sicheren Transport ukrainischen Getreides über
das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Das Schwarze Meer steht seitdem im
Zentrum verschärfter Spannungen zwischen Kiew und Moskau.
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5. Focus: "Er wird sterben“. Selenskyj warnt: Er wird den Krieg nicht überleben
https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/putins-untergang-selenskyj-sagt-er-werde-den-krieg-nicht-ueberleben_id_200702112.html
"Er wird sterben"
Selenskyj warnt: Er wird den Krieg nicht überleben
Mittwoch, 02.08.2023, 07:24
Präsident Selenskyj behauptet in einem Interview, Putin werde den langen
Krieg gegen die Ukraine nicht überstehen und sei innerhalb von zehn Jahren tot.
Der Krieg könnte mit Putins Tod enden.
Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, machte kürzlich in einem
Interview mit dem brasilianischen Fernsehsender GloboNews deutliche
Äußerungen über den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Selenskyj behauptete, Putin könne einen langen Krieg gegen die Ukraine
nicht überstehen und sei innerhalb von zehn Jahren tot. Selenskyj
wurde gefragt, ob die Ukraine das Schicksal Syriens wiederholen könne,
wo Russland seit 2015 an der Seite der Regierung kämpft.
Daraufhin antwortete er, Putin werde nicht mehr viele Jahre leben und
werde einen Krieg in dem Tempo, mit dem er gegen die Ukraine kämpfe,
nicht aushalten. „Er wird sterben – das sei völlig klar“, sagte der
ukrainische Präsident, berichtet Kyiv Post. (…)
Diese Äußerungen Selenskyjs folgten auf eine frühere Erklärung im
Dezember, in der er, wie die Kyiv Post berichtete, anmerkte, dass der
Krieg in der Ukraine mit Putins Tod enden werde.
Die Kyiv Post hebt hervor, dass diese Äußerungen die angespannte Lage
zwischen den beiden Ländern weiter reflektieren und einen Einblick in
Selenskyjs Sicht auf die Zukunft des Konflikts bieten.
——
6. ZDF: Selenskyjs Friedensplan: Kiew: Friedensgipfel in Saudi-Arabien geplant
„Er wird sterben“Selenskyj warnt: Er wird den Krieg nicht überlebe
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/saudi-arabien-gespraeche-ukraine-krieg-russland-100.html
Selenskyjs Friedensplan : Kiew: Friedensgipfel in Saudi-Arabien geplant
Datum: 31.07.2023 08:16 Uhr
Vertreter mehrerer Länder bereiten nach Angaben Kiews ein Treffen in Saudi-Arabien vor.
Dabei soll es um den Friedensplan von Präsident Selenskyj gehen.
Nach mehreren vergeblichen Vermittlungsbemühungen Chinas und anderer
Länder will nun Saudi-Arabien eine neue Friedensinitiative für die
Ukraine starten: Der Golfstaat lädt kommende Woche zu einem Treffen in
Dschidda ein.
Selenskyj-Plan sieht Abzug aller Truppen vor
Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, teilte am
Sonntag mit, Vertreter mehrerer Länder bereiteten ein Treffen in
Saudi-Arabien vor. Dabei soll es um den Friedensplan von Präsident
Wolodymyr Selenskyj gehen, der den Abzug aller russischer Truppen aus
der Ukraine vorsieht.
Der Plan werde in drei Phasen diskutiert, die in ein Treffen der
Staats- und Regierungschefs münden sollen. Ziel sei es, dafür so viele
Staaten wie möglich heranzuziehen, die das internationale Recht und
die Grundordnung der Vereinten Nationen anerkennen. Das "Wall Street
Journal" hatte am Samstag erstmals über ein Treffen von Vertretern aus
30 Staaten berichtet, das am 5. und 6. August in Dschidda stattfinden soll.
Saudi-Arabien um Vermittlerrolle bemüht
Saudi-Arabien bemüht sich schon seit längerem um eine Vermittlerrolle
im Ukraine-Krieg. Im Mai hatte Selenskyj am Rande eines Gipfeltreffens
der Arabischen Liga in Dschidda unter anderem Kronprinz Mohammed bin
Salman getroffen.
Im vergangenen September hatte Saudi-Arabien überraschend zu einem
Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beigetragen.
Saudi-Arabien hat einerseits die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats
gebilligt, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie
die von Russland erklärte Annexion besetzter ukrainischer Gebiete
verurteilten.
Andererseits stimmt sich die saudische Regierung in der Energiepolitik
weiterhin eng mit Russland ab - unter anderem mit einer im vergangenen
Oktober beschlossenen Drosselung der Erdöl-Fördermengen.
—
Siehe dazu auch:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ukraine-krieg-saudi-arabien-wem-dient-eine-ukraine-friedenskonferenz-bei-der-eine-kriegspartei-fehlt-li.374682
Saudi-Arabien: Wem dient eine Ukraine-Friedenskonferenz, bei der eine Kriegspartei fehlt?
Nächste Woche findet in Saudi-Arabien eine Konferenz zum ukrainischen Friedensplan statt.
Russland ist nicht eingeladen. Was wollen Veranstalter und Teilnehmer erreichen?
Thomas Fassender
31.07.2023 | 21:34 Uhr
Die Nachricht kam als Überraschung nach dem Besuch des
Sicherheitsberaters der USA Jake Sullivan in der saudischen Hauptstadt
Riad am vergangenen Donnerstag: Saudi-Arabien lädt zu internationalen
Ukraine-Friedensgesprächen am 5. und 6. August in die Hafenstadt
Dschidda.
Noch ist der Teilnehmerkreis nicht bestätigt, doch erwartet werden
Repräsentanten aus ungefähr 30 Nationen. Darunter sind die westlichen
Unterstützer der Ukraine, zudem die BRICS-Staaten Indien, Brasilien
und Südafrika. Die Rede ist auch von Chile, Ägypten, Indonesien,
Mexiko, Sambia und anderen Staaten.
Von den kriegführenden Ländern wird nur die Ukraine vertreten sein –
Russland ist nicht eingeladen. Nach einem ähnlich zusammengesetzten
Treffen im Juni in Kopenhagen erhofft man sich im Westen, wichtige
Länder der nichtwestlichen Welt für ein entschiedeneres Vorgehen gegen
Russland zu gewinnen.
———
Zum gleichen Thema:
https://www.dw.com/de/ukraine-aktuell-friedensinitiative-der-saudis/a-66386175
Friedensinitiative der Saudis?
30.07.202330. Juli 2023
Saudi-Arabien plant für das kommende Wochenende eine Ukraine-Konferenz.
Die Ukraine greift eine Krimbrücke an. Der Überblick.
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7. ZDF: Krieg gegen die Ukraine: Wolfgang Ischinger fordert ein breites diplomatisches Bündnis.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/saudi-arabien-verhandlungen-konferenz-frieden-ukraine-krieg-russland-100.html
31.7.2023
Krieg gegen die Ukraine: Wolfgang Ischinger fordert ein breites diplomatisches Bündnis.
Die Bundesregierung müsse Verhandlungen vorbereiten und russische Forderungen durchdenken.
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8. DBG: Antikriegstag 2023: Die Welt braucht Frieden!
https://www.dgb.de/termine/++co++8acfd9f4-01e1-11ed-8b48-001a4a160123
Aufruf des DGB zum Antikriegstag 2023
Antikriegstag 2023:
Die Welt braucht Frieden!
Termin: 01.09.2023
Veranstalter: DGB
Seit 1957 wird am 1. September an die Schrecken des Ersten und Zweiten
Weltkriegs sowie an die schrecklichen Folgen von Krieg, Gewalt und
Faschismus erinnert. An jedem 1. September machen auch der DGB und
seine Mitgliedsgewerkschaften seitdem deutlich: Die deutschen
Gewerkschaften stehen für Frieden, Demokratie und Freiheit.
Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!
Der DGB-Aufruf zum Antikriegstag 2023 steht unter dem Motto:
"Die Welt braucht Frieden!“
Erklärung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Antikriegstag am 1. September 2023
Die Welt braucht Frieden!
Jeder Krieg ist ein Angriff auf die Menschheit und die Menschlichkeit.
Das ist die zentrale Lehre, die der DGB und seine
Mitgliedsgewerkschaften aus der Geschichte gezogen haben. Das ist der
Grund, weshalb wir uns mit all unserer gewerkschaftlichen Kraft für
Frieden, Rüstungskontrolle und Abrüstung, für die Achtung der
Menschenrechte und für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen.
Wir leben in einer Zeit, in der dieses Engagement besonders gefordert
ist. In unserer Nachbarschaft tobt der völkerrechtswidrige
Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Wir fordern die russische
Regierung auf, ihn durch den Rückzug ihrer Truppen zu beenden und die
territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen. Das in der
Charta der Vereinten Nationen niedergelegte Recht der Ukraine auf
Selbstverteidigung steht für uns außer Frage.
Wir warnen aber eindringlich vor dem Irrglauben, immer mehr Waffen für
die Ukraine würden zu einem schnelleren Ende des Krieges führen. Und
wir warnen vor der einseitigen Fixierung der Debatte auf
Waffenlieferungen und ein Denken in den Kategorien „Sieg“ oder
„Niederlage“. Wir fordern die Bundesregierung auf, ihr Handeln stärker
auf friedliche Ansätze zur Konfliktlösung zu fokussieren: Haben Sie
den Mut, mehr Diplomatie zu wagen!
Was uns eint, ist die Überzeugung, dass dauer-hafter Frieden und eine
stabile internationale Friedensordnung nur möglich sind, wenn sich die
Stärke des Rechts durchsetzt – und nicht das Recht des Stärkeren. Mit
Waffen lässt sich kein Frieden schaffen! Das sehen wir überall da, wo
Kriege und Bürgerkriege toben – ob in Syrien, im Iran, im Jemen, im
Sudan oder in Äthiopien. Militärische Konflikte und der Einsatz
bewaffneter Gewalt bringen Tod, großes Leid und führen zu Flucht und
Vertreibung. Unsere Solidarität gilt den Menschen auf der Flucht, egal
auf welchem Kontinent. Wir verurteilen alle Regierungen, die Krieg,
Unterdrückung, Gewalt und Folter als Mittel der Politik und
Instrumente zur Sicherung ihrer Macht einsetzen!
Die Waffen müssen endlich schweigen – überall! Gerade in Zeiten, in
denen die geopolitischen Spannungen zwischen Weltregionen zunehmen,
ein Rückfall in das Denken in Machtblöcken die Oberhand zu gewinnen
droht und ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf begonnen hat. Die Zahl
unmittelbar einsatzfähiger Nuklearsprengköpfe steigt immer weiter.
Gleichzeitig nehmen die Ausgaben für atomare Aufrüstung aberwitzige
Ausmaße an und lagen allein im letzten Jahr bei rund 77 Milliarden Euro.
Jeder Euro, der zusätzlich für Aufrüstung ausgegeben wird, fehlt an
anderer Stelle. Neue Waffensysteme dürfen nicht mit der Schließung von
Krankenhäusern oder dem Verzicht auf Zukunftsinvestitionen bezahlt
werden. Die jüngste Häufung weltweiter Extremwetterereignisse führt
uns drastisch vor Augen, dass die Bekämpfung des Klimawandels keinen
Aufschub duldet. Der dafür erforderliche Umbau unserer Wirtschaft und
seine sozial gerechte Gestaltung werden nur gelingen, wenn dafür
ausreichend öffentliche Mittel bereitstehen.
Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, von einer – wie es die
NATO fordert – weiteren Aufstockung des Rüstungsetats auf zwei Prozent
des BIP oder sogar mehr abzusehen und sich mit ihren EU-Partner*innen
und im Rahmen der internationalen Staatengemeinschaft für neue
nukleare Rüstungskontrollabkommen und eine Eindämmung von
Rüstungsexporten stark zu machen.
Wir werden von der Überzeugung getragen, dass wir unsere Ziele nur in
großer Solidarität erreichen. Rechtsextreme Positionen und
Verschwörungsmythen haben bei uns keinen Platz. Wir werden uns nicht
wegen der Hautfarbe, sexuellen Orientierung, geschlechtlichen
Identität, Religion oder Behinderung spalten lassen.
Die Welt braucht Frieden! Wir stehen zusammen: für Solidarität,
für Gerechtigkeit, für Freiheit und für Frieden – jetzt!
——
9. IPPNW: Ärzteorganisation fordert Verbot von Militärangriffen auf Atomkraftwerke
https://www.ippnw.de/startseite/artikel/de/aerzteorganisation-fordert-verbot-von.html
02.08.2023
Ärzteorganisation fordert Verbot von Militärangriffen auf Atomkraftwerke
Bericht zu den möglichen Auswirkungen einer Kernschmelze in Saporischschja
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert von den
Mitgliedsstaaten des Atomwaffensperrvertrages, eine deutliche
Verurteilung jeglicher Angriffe auf Atomkraftanlagen, einschließlich
Reaktoren, Lager für abgebrannte Brennelemente und andere kritische
Infrastruktur oder Personal.
Atomkraftwerke dürften nicht als Lager für schwere Waffen oder als
Stützpunkt für militärisches Personal genutzt werden. Die
Mitgliedsstaaten müssten zudem den Schutz aller Strukturen, Systeme
und Komponenten, die für den sicheren Betrieb der Atomkraftwerke
wesentlich sind, verbindlich vereinbaren.
„Jede Kernschmelze, ob durch militärische Aktivitäten verursacht oder
in Friedenszeiten durch technische Sicherheitsdefizite bedingt, führt
zu schweren dauerhaften Schäden für die Umwelt und die menschliche
Gesundheit, in einigen Fällen mit tödlichen Folgen“, erklärt Dr. med
Angelika Claußen, europäische Vizepräsidentin der Internationalen
Ärzt:innen zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) anlässlich der
Vorstellung eines von der IPPNW in Auftrag gegebenen Berichts zu den
möglichen Auswirkungen einer Kernschmelze in Saporischschja auf der
NPT PrepCom in Wien (dem Vorbereitungskomitee für die
Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrages).
Vorläufige Studienergebnisse wurden heute auf einer Pressekonferenz in
Wien präsentiert. (…)
—
10. BSV: Edgar Morin: Von Krieg zu Krieg
https://www.soziale-verteidigung.de/krieg-krieg
Von Krieg zu Krieg
Untertitel:
Von 1940 bis zur Invasion der Ukraine.
Herausgegeben von Werner Wintersteiner und Wilfried Graf
Edgar Morin (2023): Von Krieg zu Krieg. Von 1940 bis zur Invasion der
Ukraine. Herausgegeben von Werner Wintersteiner und Wilfried Graf, Aus
dem Französischen von Werner Wintersteiner, Wien: Turia und Kant, 120 S.,
ISBN 978-3-98514-075-6, 14 Euro
Edgar Morin ist ein französischer Philosoph und Soziologe, der im
französisch- und angelsächsischen Raum deutlich bekannter ist als bei
uns. Im Alter von 101 Jahren hat er die Schrift „Von Krieg zu Krieg“
verfasst. Gemeint ist die Zeit vom Zweiten Weltkrieg, in dem er
Mitglied der Résistance war, bis zum Ukrainekrieg. Die beiden
österreichischen Friedensforscher Werner Wintersteiner und Wilfried
Graf haben das Büchlein übersetzt und mit einem ausführlichen Vorwort
versehen.
Jeder Krieg, so weiß Morin aus eigener Erfahrung des Zweiten
Weltkriegs, bringt „Verbrechen mit sich, … Manichäismus, einseitige
Propaganda, Kriegshysterie, Spionage, Lügen, die Herstellung immer
tödlicherer Waffen, Irrtümer und Illusionen, Unerwartetes und
Überraschendes.“ (S. 72).
In seinem Rückblick, um die verschiedenen Phänomene, die Krieg
hervorbringt, zu beschreiben (s. das erste Zitat oben), beschränkt
sich der Autor aber nicht nur auf den Zweiten Weltkrieg. Auch der
Erste Weltkrieg mit seiner massiven Kriegspropaganda, der
Algerienkrieg, die Kriege im ehemaligen Jugoslawien und der
israelisch-palästinensische Konflikt finden Erwähnung.
Morin sieht drei Dimensionen dieses Kriegs, dessen Vorgeschichte er
mit einigen Details, die hier ausgelassen werden sollen, beschreibt:
„… die Fortsetzung des internen Krieges zwischen der ukrainischen
Regierung und den separatistischen Provinzen, den
russisch-ukrainischen Krieg und einen internationalisierten
antirussischen politisch- wirtschaftlichen Krieg des Westens, der von
den USA angeführt wird.“ (S. 99)
Morin warnt eindringlich vor den möglichen Entwicklungen, die der
Krieg in der Ukraine noch nehmen könnte. Die Schrift endet mit den
Sätzen: „Je mehr der Krieg sich verschärft, desto schwieriger wird der
Frieden, aber desto dringender ist er nötig. Vermeiden wir einen
Weltkrieg. Er wäre schlimmer als der letzte.“ (S. 112)
——
11. Der Freitag: Ohne Krieg und Aggression: Unter Pazifisten
https://www.freitag.de/autoren/ghanloser/ohne-krieg-und-aggression-unter-pazifisten
Ohne Krieg und Aggression: Unter Pazifisten
Praxis „Wehrhaft ohne Waffen“?
In Hannover sucht eine Tagung nach Wegen sozialer Verteidigung gegen Krieg und Aggression
Ausgabe 20/2023
Die Diversität hier ist ja noch steigerungsfähig!“ Lachen.
Die Bemerkung der oder des Teilnehmenden schien den Nagel auf den Kopf
getroffen zu haben.
Im Naturfreundehaus Hannover, wo die Tagung des Bundes für Soziale
Verteidigung ein ganzes Wochenende Konzepte für gewaltfreien
Widerstand ausloten wollte, versammelten sich meist ältere Friedensfreunde.
Auf dem Transparent vor dem langgezogenen Podiumstisch stehen die
Parolen „Militär und Rüstung abschaffen“ und „Wehrhaft ohne Waffen“.
Letzteres ist auch der Name einer 2022 ins Leben gerufenen Kampagne.
Durch sie soll das ältere Konzept der Sozialen Verteidigung einer
breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. (…)
----
Mehr unter:
https://wehrhaftohnewaffen.de/
Stell dir vor, es ist Krieg und alle leisten Widerstand!
Stell dir vor, wir könnten die Logik des Krieges auf den Kopf stellen.
Stell dir vor, wir könnten wehrhaft ohne Waffen sein.
Stell dir vor, dass Menschlichkeit gegen Gewalt gewinnt.
Klingt utopisch?
Wir arbeiten daran!
—
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Ronnefeldt
Referent für Friedensfragen beim deutschen
Zweig des internationalen Versöhnungsbundes
C.Ronnefeldt@t-online.de
www.versoehnungsbund.de
________________
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.