02.10.2023

Der Traum ist aus

taz.de, 1. Oktober 2023, 18:58 Uhr, von

Das 1,5-Grad-Ziel beim Klimawandel: Der Traum ist aus Der Klimawandel – die physikalische Konsequenz unserer Blödheit – ist da. Dass das 1,5-Grad-Ziel nicht zu halten ist, macht den Kampf nicht zwecklos.


Alles zu spät in Sachen Klimawandel? Ja und nein Foto: K.C. Alfred/ZUMA Wire/dpa


Die Uhr tickt. Unerbittlich. Und rückwärts. Am 1. Oktober 2026 wird, so zeigt es die CO2-Uhr auf taz.de, wird die Menschheit das Budget an Kohlendioxidausstoß verbraucht haben. Jede weitere Tonne wird dazu führen, dass das hehre Ziel der Klimakonferenz in Paris, die Erwärmung bis 2100 möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, nicht mehr zu erreichen ist.


Am Sonntag um 17.30 Uhr bleiben der Menschheit noch genau noch drei Jahre für ein Wunder. Aber nichts deutet daraufhin. Im Gegenteil. Jedes Auto mit Verbrennungsmotor, das noch gekauft wird, jede Gasheizung, die noch installiert wird, jedes Kohlekraftwerk, das gebaut wird, ist ein Verstoß gegen das Pariser Klimaabkommen – weil sie alle nicht am 1. Oktober 2026 aufhören werden, CO2 ausstoßen. Aber der Verkauf von Verbrennern ist sogar bis 2034 erlaubt, neue Gasheizungen bleiben im Extremfall bis 2028 legal und China plant Kohlekraftwerke im Wochenrhythmus. Damit steht fest: das 1,5-Grad-Ziel ist Makulatur. Ein schöner Traum ist aus. Die Welt wird sich stärker erhitzen. Wir sind auf dem Weg zu 3 Grad mehr bis zum Jahr 2100. In Städten mit Kontinentalklima wie Berlin hieße das: 6 Grad mehr.


Ist also alles zu spät? Zumindest so spät, dass Politik sich auf Hitze ausrichten müsste, wie in Frankreich, wo mit Plus 4 Grad kalkuliert wird. Aber nicht so spät, dass der Kampf gegen den Klimawandel zwecklos würde. Im Gegenteil. Denn jedes Zehntelgrad zählt.


Jahrzehntelang wurde versucht, das Drama des Klimawandels mit dem steigenden Meeresspiegel zu veranschaulichen. Mit geringem Erfolg. Denn wer wohnt schon am Meer? Mittlerweile ist der Klimawandel längst Realität. Der September war mal wieder der heißeste seit Menschengedenken. Und das Meer wartet nicht mehr, bis es über die Deiche schwappen kann. Es fällt uns vom Himmel auf den Kopf: Seit März liegt die Temperatur der Weltmeere auf Rekordniveau. Die Verdunstung steigt, die Folge sind dramatische Starkregen weltweit – zuletzt mit tausenden Toten in Libyen.

Ist das die Rache von Mutter Erde? Nein, es ist die physikalische Konsequenz aus der Blödheit der Menschen. Die aber steigt offenbar ebenso unaufhaltsam wie die Temperaturen. Nicht nur bei den Klimawandelleugnern der AfD oder den FDP-Radikalen, die die Welt nur retten, wenn technologieoffene Märkte garantiert sind, sondern selbst bei Linken, die etwa gegen ein klimaneutrales Berlin votierten, weil das nicht finanzierbar sei.

Ist das die Ignoranz der Gegenwart vor der Zukunft? Nein, viel schlimmer. Es ist ein Verbrechen an der Generation, die gerade in die Kita geht. Die Kinder von heute werden im Sommer 2100 die 80-Jährigen sein, die dann den Hitzetod sterben.


Info: https://taz.de/Das-15-Grad-Ziel-beim-Klimawandel/!5960936


unser Kommentar: Auf unserem Weg zur Zivilisation subsumieren sich hier auch von uns mit zu verantwortende Kriege, Flüchtlingsabwehr bzw. Migration und Klimawandel zur sog. Menschheitskrise.

02.10.2023

Wenn der Rechtsstaat zum Risiko für den Bürger wird

freischwebende-intelligenz.org, 02.10.2023, Milosz Matuschek

Eine aktuelle juristische Diskussionsrunde hat es in sich. Welche Schlüsse ziehen wir aus der Rechtsschutzverweigerung der Gerichte?


Im Jahr 2001 nahm ich mein Jurastudium in München auf. Im Öffentlichen Recht durfte ich Vorlesungen bei zwei illustren Staatsrechtslehrern hören: Prof. Udo di Fabio und Hans-Jürgen Papier. Beide damals Richter am Bundesverfassungsgericht, letzterer sogar Präsident. Beiden Hochschullehrern zuzuhören war für sich genommen eine interessante Erfahrung, denn die Temperamente hätten kaum unterschiedlicher sein können. Hier di Fabio: Ein glühender mitreissender Redner, ein Anwalt der Freiheit und Vernunft, jede Vorlesung war voll. Grundrechte zum Anfassen. Dort der eher monoton vortragende Papier, Vorlesung: “Einführung in das Verwaltungsrecht”. Eine etwas weniger aufregende Materie. Die Vorlesung war schnell leer.


Gut 20 Jahre später ist mit Corona der Ernstfall auch für den Verfassungsstaat eingetreten. Und die Rollen tauschten sich um. Von di Fabio hörte man wenig Staatskritisches, der Luhmann-Schüler blieb ganz Positivist und Funktionalist. Kuscheln mit dem Covid-Narrativ. Gänzlich anders Papier: Der eher bedächtige Professor mauserte sich zum Löwen des Rechtsstaats und stellte sich als prominentester Kritiker des eigenen Gerichts nochmal ins Licht der Öffentlichkeit. Dazu muss man wissen: Kollegenschelte ist unter hohen Richtern quasi nicht existent, sofern man sich überhaupt in der Öffentlichkeit äußert. Papier wirft seine gesamte Reputation als Ex-Verfassungsgerichtspräsident in einer für den Verfassungsstaat höchst gefährlichen Situation in die Waagschale. Im Ernstfall muss man immer wieder mit den Unerwarteten rechnen. Papier ist für mich ein solcher Unerwarteter.


Die Selbstabschaffung des Rechtsstaats

Vor kurzem fand eine Diskussionsveranstaltung des konservativen Thinktanks Denkfabrik21 statt. Auf dem Podium saßen neben Hans-Jürgen Papier auch die Schriftstellerin und Landesverfassungsrichterin Juli Zeh, die Strafrechtlerin Jessica Hamed und der bekannte SZ-Journalist und ehemalige Richter Heribert Prantl. Den Ton setzte Papier in seinem Eröffnungsvortrag, der deutlicher kaum hätte ausfallen können. In Stichpunkten:


  • Das Bundesverfassungsgericht hat die Anforderungen des Rechtstaats nicht hinreichend beachtet und durchgesetzt.

  • Es hätte bei der Bewertung der Maßnahmen stärker differenzieren müssen. Es hätte frühzeitig den staatlichen Stellen aufgeben müssen „durch intensive Sachverhaltsaufklärung und Datenermittlung eine rechtzeitige und aussagekräftige Evaluation zu ermöglichen“. Diese Evaluation ist bis heute nicht erfolgt.

  • Erwägungen, dass es „keine roten Linien“ (Scholz) mehr gebe, sind zurückzuweisen.

  • Eine Notstandsverfassung, die zur zeitweiligen Außerkraftsetzung der verfassungsmäßigen Grundrechte in Krisenzeiten führt, gibt es nicht.

  • Mit anderen Worten: Die staatlichen Stellen hielten eine unklare Datenbasis aufrecht und verhinderten die Schaffung einer echten evidenzbasierten Faktenlage. Diese Unklarheiten wurden durch die Gerichte nicht beseitigt, während sie die negativen Folgen dieses Zustands zugleich dem Grundrechtsträger auferlegten.

  • So kam es in Summe zu einer großen Rechtsschutzverweigerung durch die Gerichte. Es war, als hätte es eine stille Absprache staatlicher Stellen zur Aushöhlung der Grundrechte gegeben.


Die Runde ist sich hier ziemlich einig: Die Richterschaft hat in der Summe versagt. Diejenigen, die es nicht taten und beispielsweise bei der Maskenpflicht anders entschieden, werden exemplarisch gerade mit Verfahren wegen Rechtsbeugung überzogen. Besondere Kritik erfuhr das Urteil des Bundesverfassungsgericht zur „Bundesnotbremse“, über welches ich hier damals geschrieben habe und mich im Nachgang fragen musste, ob Corona das Bundesverfassungsgericht eingeschläfert hatte:

„Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist das Ende evidenzbasierter Rechtsprechung. Es ist ein Beispiel für Narrativrettungsargumentation. Warum? Zwar sagt das Gericht, dass umfassende Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen nur bei größter Gefahr verhängt werden dürfen. Aber die Grundlagen dieser Gefahr, die Statik dieser Konstruktion selbst, lässt es unangetastet. Das Bundesverfassungsgericht ist eine Bundes-Narrativ-Bestätigungs-Instanz geworden. Es entpackt keinen einzigen der Begriffe, mit dem die Politik seit 20 Monaten jongliert. Das aber wäre seine Pflicht als Kontrollinstanz. So kommt unten eben raus, was man oben hineingegeben hat.


Die «Inzidenz der Neuinfektionen» von 100 als Basis der Notbremse zum Beispiel ist eine statistische Wundertüte: Aus 0,1% positiver PCR-Tests, die schon als diagnostisches Mittel nicht zugelassen sind, und deren CT-Werte dem RKI nicht mal bekannt sind, wird auf hochgradig gefährliche infektiöse Menschen geschlossen, welche eine Gefahr für andere darstellen, weshalb aber nun allen anderen Gesunden Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen aufgezwungen werden.

Statistische Vergleichsgruppen? Fehlanzeige. Nachprüfung der Kausalität von Covid-19 als Todesfallgrund durch Obduktionen? Fehlanzeige. Eine Suche nach milderen Mitteln, sei es durch Rechtsvergleichung oder unabhängige Studien? Fehlanzeige. Wie passt die statistische Untersterblichkeit im Jahre 2020 zum Narrativ einer gefährlichen Pandemie? Fehlanzeige. Abwägung von Gesundheitsgefahr mit Gefahren durch Kollateralschäden? Fehlanzeige. Keine der medizinischen und rechtlichen Ungereimtheiten, die schon vor gut einem Jahr deutlich wurden, wird wirklich aufgelöst, geschweige denn diskutiert.

Diesem Urteil gingen zudem zahlreiche Nichtannahmebeschlüsse voraus. Das Gericht verweigerte grundlos eine juristische Prüfung, es arbeitete aktiv einer juristischen Aufklärung der Lage entgegen. Nicht einmal ein abweichendes Votum eines Richters gab während Corona. Man signalisierte Einigkeit im totalen Blindflug: Ein höchst peinlicher Aussetzer des höchsten Gerichts, welcher dieses nachhaltig beschädigt hat. Heribert Prantl sagt es deutlich:

“Dass acht Richterinnen und Richter dieses Urteil unterschreiben, ist ein Armutszeugnis für das Bundesverfassungsgericht.”

Welche Lehre ziehen wir?


- ab hier Bezahlschranke -


Info: https://www.freischwebende-intelligenz.org/p/wenn-der-rechtsstaat-zum-risiko-fur

02.10.2023

Bergkarabach: Armenier protestieren gegen EU-Politik

lostineu.eu, 2. Oktober 2023

In Brüssel haben mehrere tausend Exil-Armenier gegen die Politik der EU und die Vertreibung aus Bergkarabach protestiert.

Die Organisatoren, die die Zahl der Demonstranten mit 10.000 angaben, beschuldigten Aserbaidschan, eine „ethnische Säuberung“ in Bergkarabach vorzunehmen.

Sie warfen der EU vor, wegen Gaslieferungen die Augen vor dem Leid der Armenier zu verschließen. „Verkaufe 2000 Jahre armenische Zivilisation gegen aserbaidschanisches Gas“, stand auf einem Plakat.

Den EU-Außenbeauftragten Borrell hat der Protest nicht erreicht. Er hatte Besseres zu tun: Bei einem Besuch in Odessa klagte er Russland wegen der Angriffe auf den Hafen an…

…während die UN eine Mission in das mittlerweile fast menschenleere Bergkarabach schickte.

Rund 120.000 Menschen sind in wenigen Tagen vertrieben worden – unter den Augen der „Weltgemeinschaft“!!!

Siehe auch „EUropas Verrat an den Armeniern“


Info: https://lostineu.eu/bergkarabach-armenier-protestieren-gegen-eu-politik


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Die Slowakei hat „falsch“ gewählt – wird Wahlsieger Fico bestraft?


lostineu.eu, vom 1. Oktober 2023

Er hat die Slowakei in den Euro geführt und Streit mit der EU weitgehend vermieden. Doch weil R. Fico keine Waffen an die Ukraine liefern will, wird sein Comeback nach dem Wahlsieg am Samstag zum Problem erklärt.

Schon vor der Wahl sprach die EU-Kommission von „Desinformation“ aus Russland, die Fico und seine Partei Smer-SD begünstigen könne. Alle Hoffnungen der Pro-EUropäer lagen bei der prowestlichen Partei „Fortschrittliche Slowakei“.

Doch bei der Parlamentswahl am Samstag kam diese nur auf den zweiten Platz. Ficos Smer-SD liegt mit rund 23 Prozent der Stimmen weit vorn; er wird wohl versuchen, eine Koalition mit der drittplazierten Partei HLAS zu bilden.

Anstatt die Regierungsbildung abzuwarten, machen viele Medien und Politiker ihrer Enttäuschung über den Wahlausgang Luft. Fico wird als „pro-russisch“ diffamiert, seine Partei in eine „linkspopulistische“ Ecke gestellt.

Angeblich droht auf EU-Ebene ein Bündnis mit dem rechtspopulistischen V. Orban aus Ungarn. Der „Linksruck“ in der Slowakei könne die „Ukraine-Unterstützung schwächen“, schreibt die Nachrichtenagentur dpa.

Frieden? Gefährlich!

Auf die Idee, dass die Wähler nicht für die Ukraine, sondern für ihr eigenes Land gestimmt haben könnten, kommt man nicht. Der Gedanke, dass Ficos Forderung nach Frieden richtig sein könnte, gilt als gefährlich.

In Brüssel sinnt man schon darüber nach, wie man Fico ausbremsen könnte. Eine Idee ist, ihn außenpolitisch zu isolieren. Eine andere, den Geldhahn mit Verweis auf die Rechtsstaatlichkeit zuzudrehen.

Wäre die EU eine echte Demokratie, würde sie den Wählerwillen respektieren und Fico an seinen Taten messen. Stattdessen sieht es so aus, als sollte das Land für seine „falsche“ Wahl abgestraft werden…

P.S. Kaum erwähnt wird Ficos Verstrickung in die Korruptionsskandale der letzten Jahre. Das scheint mir viel problematischer als seine Haltung zu Waffenlieferungen an die Ukraine…

6 Comments

  1. Robby
    2. Oktober 2023 @ 03:13

    Nimmt die EU Freiheit und Demokratie in den Mund sterben woanders die Menschen wie die Fliegen.

Reply

  • MarMo
    1. Oktober 2023 @ 18:58

    Die EU und Demokratie – das wird immer mehr ein Widerspruch. Meiner Meinung nach hat vdL die vorhandenen Reste von Demokratie so was von abgeräumt. Ekelhaft, diese Verunglimpfung eines Wahlergebnisses, das nicht zum Kriegskurs passt. In all diesen Vorgängen zeigt sich das „echte“ Bild der mal als Friedensprojekt gegründeten EU.

    Reply

  • Katla
    1. Oktober 2023 @ 18:10

    Die Slowaken sollten doch die Deutschen zum Vorbild nehmen – „wir“ sind ja davon bekannt, immer „richtig“ zu wählen. Das Ergebnis einer „richtigen“ Wahl können wir in Deutschland jeden Tag besichtigen und hautnah erleben: ein Kreis von ausgewiesenen, hochkarätigen Experten in allen Ressorts rackert sich für das Wohl und für das Wohlergehen der Bevölkerung ab. Wirtschaft, Aussenpolitik, Migration, Gesundheitswesen, Sozialpolitik, innere und äußere Sicherheit, alles ist in einem hervorragenden Zustand, die Bevölkerung könnte gar nicht zufriedener sein. So macht man das „richtig“, liebe Slowaken!

    Reply

  • Thomas Damrau
    1. Oktober 2023 @ 18:09

    Genau genommen stören der WählerInnen nur: Jetzt haben sie einmal nach vielen Jahren Gelegenheit, ihre Meinung zu sagen – dann kommt in der Slowakei so ein Mist dabei heraus. Wir haben schon so viele Medien auf den richtigen Kurs gebracht und trotzdem verstehen in einigen Ländern die BürgerInnen immer noch nicht, wo der Hammer hängt.

    In Deutschland funktioniert das viel besser – da wird immer Mitte gewählt: Ampel, Schwarz-Rot, Rot-Schwarz, Schwarz-Grün, Grün-Schwarz, im Notfall sogar Rot-Rot-Grün, mal mit Himbeer-, mal mit Erdbeer-Geschmack. Aber in jedem Fall mit der Garantie, dass sich nicht viel ändert. Das nenne ich eine stabile Demokratie.

    Fragt sich jemand, warum in immer mehr Ländern schräge Vögel an die Macht kommen? „Neeeee – denn die Antwort ist klar: Schuld sind irgendwelche Internet-Trolle mit dubiosen Auftraggebern.“
    Könnte der Unmut der Wähler etwas mit der aktuellen Politik im Land und in der EU zu tun haben? „Neeeee – keinesfalls, denn wir arbeiten ja zum Wohl der Bevölkerungsmehrheit.“

    Meine Lösung: Die EU-Kommission sollte ein Programm auflegen, um Wähler für die markt-konforme Demokratie in der Retorte züchten. (Mit CRISPR-CAS müsste da doch was gehen …)

    Reply

  • Arthur Dent
    1. Oktober 2023 @ 17:53

    Als biederer Hinterwäldler entstand der Mensch, nicht als Verantwortung tragender Weltbürger. Er hatte Sorge hat ums tägliche Brot für sich und seine Sippe. Letztendlich wählt man immer das Prinzip des vollen Kühlschranks, da können sich die urbanen Wohlfühlblasen die Welt in ihren schönsten Farben herbeiphantasieren. Den Menschen, denen jetzt schon immer mehr Geld für alles Nötige fehlt, ist das Hemd näher als die Hose. Wetten, dass es sich 2025 ausgeampelt hat – mal sehen, wohin wir dann „falsch abgebogen“ sind.

    Reply

  • KK
    1. Oktober 2023 @ 16:37

    „Wäre die EU eine echte Demokratie, würde sie den Wählerwillen respektieren…“

    Wohl gesprochen – wenn eine durch und durch korrupte und mit der OK in Verbindung gebrachte Figur mit deutlichem Abstand eine Wahl gewinnt, nur weil sie für Frieden eintritt, sollte man sich in Brüssel und den anderen Hauptstädten mal Gedanken machen!


  • Info:https://lostineu.eu/die-slowakei-hat-falsch-gewaehlt-nun-will-bruessel-den-wahlsieger-ausbremsen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Asylstreit geht weiter, Nato interveniert weiter – und Vertreibung aus Bergkarabach


    lostineu.eu, 30. September 2023

    Die Watchlist EUropa vom 30. September 2023 – heute mit der Wochenchronik

    Deutschland macht den Weg für die Asylreform frei, hieß es diese Woche in Brüssel, nachdem Kanzler Scholz ein Machtwort gesprochen und die Grünen auf Linie gebracht hatte. Sie mußten ihre – durchaus berechtigten – humanitären Bedenken zurückstellen.

    Doch anders als erwartet, ist die Kuh immer noch nicht vom Eis. Denn Innenministerin Faeser hat Änderungen an der sog. Krisenverordnung ausgehandelt, die die Internierung von Asylbewerbern erleichtert und auch sonst einige Zumutungen enthält.

    Das geht nun Italien zu weit. Regierungschefin Meloni will die Änderungen prüfen, was einige Tage dauern könnte. Zudem liegt sie mit Deutschland im Clinch, weil Berlin die Seenotretter mitfinanziert, die die Migranten nach Italien bringen.

    Wie der Streit ausgeht, ist offen. Selbst wenn es eine Einigung geben sollte, wird es aber noch einige Wochen dauern, bis die Asylreform endgültig beschlossen werden kann. Denn es laufen noch Verhandlungen mit dem EU-Parlament!

    Gegen die aktuelle Flüchtlingskrise hilft das zähe EU-Gesetzgebungsverfahren gleich gar nicht. Und auch nicht gegen die drohende Überlastung Deutschlands. Dafür wären ganz andere Maßnahmen nötig…

    Was war noch? Die armenische Enklave Bergkarabach ist nach dem azerbaidschanischen Militäreinsatz verloren, die Menschen sind zum größten Teil nach Armenien geflohen. Die EU und Deutschland haben untätig bei der Vertreibung zugeschaut.

    Außerdem war Nato-Generalsekretär Stoltenberg in Kiew, um der Ukraine weitere Unterstützung zuzusichern. Nach der gescheiterten Gegenoffensive greifen die Alliierten mehr und mehr in den Krieg ein, wie es scheint…

    Mehr Newsletter hier. Die Wochenchronik können Sie hier abonnieren (via STEADY


    Info: https://lostineu.eu/asylstreit-geht-weiter-nato-hilft-ukraine-und-bergkarabach-ist-verloren


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    02.10.2023

    Nachrichten von Pressenza: Rezension: „Die Jakarta-Methode“

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 2. Oktober 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 02.10.2023


    Rezension: „Die Jakarta-Methode“


    Vincent Bevins beschreibt die mörderischen US-Programme für die Putsche in Indonesien und in Chile. Die Bundesrepublik trug Mitverantwortung. „Yakarta viene“ („Jakarta kommt“) war einer der unheilverheißenden Slogans, die in Chile im Vorfeld des Militärputsches vor 50 Jahren auftauchten. In den&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/10/rezension-die-jakarta-methode/


     -----------------------


    Erntedank feiern ohne Glyphosat – Offener Brief an Özdemir


    In einem Offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zum Erntedankfest fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weniger Pestizide auf Äckern und in Gärten. Mehr als 60.000 Bürger*innen haben mittlerweile eine BUND-Petition für eine dringende Pestizidreduktion sowie ein Nein zu Glyphosat unterschrieben.&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/10/erntedank-feiern-ohne-glyphosat-offener-brief-an-oezdemir/


     -----------------------


    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    02.10.2023

    TRAUMSTADT

    Baut eine Stadt, wo keine Pflicht noch Plage drückt,
    Ein Dach der Muse, Heimstatt allem Heiteren,
    Wo unbefragt ihr wandelt nach Woher, Wohin
    Und euch das Schicksal immerwährend Körner streut.

    Baut eine Stadt, in deren knospendem Gebälk
    Die Liebe wehet wie in einem Blütenzweig,
    Wo Herz zu Herzen still wie Ros zu Rose schwebt,
    Vom Wind der reinen Neigung einzig hingelenkt.

    Baut eine Stadt, erbaut sie nach der Träume Schnur,
    Vom Stoff der Kühnheit, auf Entschlusses Fundament,
    Wo ihr euch selbst begegnet, eurer Wirklichkeit,
    Denn wie ihr leben wolltet, lebtet ihr ja nicht.

     

    Peter Hacks (aus Werke Bd. 1, Die Gedichte, S. 101)

    Info:

    https://www.peter-hacks-gesellschaft.de/gedichte/329-traumstadt.html



    02.10.2023

    PETER HACKS MARXISTISCHE HINSICHTEN
    Politische Schriften 1955–2003

    eulenspiegel.com, abgerufen am 2. Oktober 2023, 13:45 Uhr

    Herausgegeben von Heinz Hamm im Auftrag der Peter-Hacks-Gesellschaft


    55 Seiten als PDF-Datei

    Info: https://www.eulenspiegel.com/images/verlag/medien/2144-hacks-hinsichten-lp-home.pdf


    Rezension: https://kritisch-lesen.de/rezension/schreiben-gegen-die-konterrevolution




    Weiteres:




    Gespräch mit Frank Tichy (1992) S. 270


    Inhaltsverzeichnis: https://d-nb.info/1155199855/04


    grandtliesthacks.wordpress.com, abgerufen am 2. Oktober 2023, 13:12 Uhr

    „Wo kommen, wenn in einem Land Faschismus gebraucht wird…die entsprechenden Organisationen her… Ich nehme an, in Deutschland werden es die GRÜNEN und dieses sogenannte Bündnis 90 sein. Deswegen glaub ich auch, daß eben in Deutschland nicht die beiden Nazi-Parteien die Keimzelle werden werden, sonderm jemand, auf den man nicht kommt. Und diese weinenden Kleinbürgerorganisationen, die gegen alles sind, was ist mit Recht, und überhaupt nicht wissen, wofür sie sind, weil sie nur dumm sind, die eignen sich.“ (Gespräch mit Frank Tichy, November 1992, in: Marxistische Hinsichten, Eulenspiegelverlag, S. 302 f.)


    Info: https://grandtliesthacks.wordpress.com/zitate/zitate-peter-hacks-ueber-gott-und-die-welt




    Weiteres:




    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    unser weiterer Kommentar: Zitat: In einem Gespräch mit Frank Tichy merkt Hacks an, „dass der schlechteste Sozialismus immer noch besser ist als der beste Kapitalismus“ (S. 272).

    ( https://www.untergrund-blättle.ch/buchrezensionen/sachliteratur/peter-hacks-marxistische-hinsichten-5823.html)


    Hacks Jahrbuch 2016

    978-3-359-02540-5 Kai Köhler (Hrsg.)

    Hacks Jahrbuch 2016

    360 Seiten, brosch.
    Buch 25,– € / ISBN 978-3-359-02540-5

    Mit Beiträgen von der Achten wissenschaftlichen Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft zum Thema »Mein bester Wurf ist Eva«. Geschlechterverhältnisse bei Hacks.

     

    Die achte wissenschaftliche Tagung der Peter-Hacks-Gesellschaft hatte die Geschlechterverhältnisse im Werk des Dichters zum Thema. Welches Bild von Weiblichkeit transportiert Peter Hacks, in dessen Texten es auf den ersten Blick an starken Frauenfiguren nicht mangelt? Welchen Stellenwert hat sein Werk unter Gesichtspunkten der gegenwärtigen Debatten um die Gleichstellung der Geschlechter? Das Spektrum der Referate reicht von der Frau in feudalen Verhältnissen im »Volksbuch vom Herzog Ernst« bis zur Betrachtung der Gedichte in Bezug auf die Verwertbarkeit für die »Queer Studies«.

    Das erste Jahrbuch der PHG enthält neben den Referaten nun erstmals weitere Materialien aus der Forschung, eine Bibliografie der Neuerscheinungen und ein Verzeichnis der Aufführungen der Stücke von Peter Hacks.

     

    Bestellen können Sie das Buch im Aurora Verlag.

     

    Inhalt:

    Kai Köhler: Vorwort (S. 9)

    Tagungsbeiträge

    Constanze Kraft: Da stand die Sonne still. Biblische Maßgaben für Frauenfiguren im Werk von Peter Hacks (S. 21)
    Ella Vengerova: Frauengestalten im Werk von Hacks. Aus der Perspektive der Übersetzerin von Hacks’ Werken in die russische Sprache (S. 43)
    Felix Bartels: Und Adam erkannte sein Weib. Das Sexuelle als Welthaltung im Gedicht »Auf der Suche nach der weißen Göttin« (S. 54)
    Sebastian Speth: Zwei Körper einer Kaiserin. Natürliche und mystische Körper in Hacks’ »Das Volksbuch vom Herzog Ernst« (S. 86)
    Daria Šemberová: Die weibliche Tugend und ihre Attribute am Beispiel der dramatisierten Legende »Rosie träumt« (S. 101)
    Antje Budde: Hacking Hacks – Queer observations. Hacks als Ingenieur querer/queerer Baustellen imaginierter und spielerischer Welten? (S. 111)

    Beiträge und Essays

    Olaf Brühl: Allmächtig wirkt im Gang des Seins das längst Erledigte. Überlegungen zu Fragen und Folgerungen anlässlich der Omphale. Essay (S. 157)
    Peter Schütze: Klassische Gespenster I. Oder Peter Hacks und das Biedermeier (S. 197)
    Felix Kupfernagel: »Es birst von Dialektik«. Hegels Komödienbegriff in Peter Hacks’ Ästhetik und in Adam und Eva (S. 226)
    Ute Baum: Bester Wurf – bessere Hälfte. Gedanken zu Hacks’ Adam und Eva und Bojarenschlacht. Essay (S. 249)

    Aus dem Archiv

    »Ich bin an Freiheit absolut uninteressiert«. Protokoll des Gesprächs von Frank Tichy und Peter Hacks im November 1992 in Berlin. Herausgegeben, transkribiert und kommentiert von Felix Bartels und Ronald Weber (S. 259)

    Berichte und Rezensionen

    Ronald Weber: Laura Bradley: Cooperation and Con ict. GDR Theatre Censorship, 1961–1989 – Weber zu Bradley (S. 309)
    Dennis Püllmann: Peter Hacks: Senecas Tod. Hrsg. von Theodore Ziolkowski (S. 315)
    Cornelia Dlugos und Thorsten Unger: Peter Hacks: Das Theater des Biedermeier (1815–1840). Dissertation. Hrsg. von Peter Schütze (S. 319)
    Ronald Weber: Gottfried Fischborn: Peter Hacks und Heiner Müller. Essay-Collage (S. 325)
    Kai Köhler: Peter Hacks schreibt an »Mamama«. Der Familienbriefwechsel 1945–1999. Hrsg. von Gunther Nickel (S. 332)
    Felix Bartels: Bernadette Grubner: Analogiespiele. Klassik und Romantik in den Dramen von Peter Hacks (S. 338)

    Anhang

    Premieren 2011–2016 (S. 347)
    Bibliografie 2015/16 (S. 351)
    Über die Autoren (S. 355)

    02.10.2023

    Ignazio Silone (Wikipedia)

    de.wikipedia.org, abgerufen am 2. Oktober 2023, 5:30 Uhr

    Ignazio Silone (* 1. Mai 1900 in Pescina, Italien; † 22. August 1978 in Genf; Geburtsname Secondino Tranquilli) war ein politisch engagierter italienischer Schriftsteller.


    Leben

    Ignazio Silone wurde 1900 in einem kleinen Ort in den Abruzzen in der Provinz L’Aquila als Secondino Tranquilli geboren. Während seiner Untergrundaktivitäten gegen den Faschismus ersetzte er diesen Geburtsnamen durch das Pseudonym Ignazio Silone. Sein Vater war ein kleiner Grundbesitzer, die Mutter Weberin. Durch ein Erdbeben in der Marsica verlor Silone 1915 seine Mutter und fünf Geschwister; sein Vater scheint schon ein Jahr vorher umgekommen zu sein. Bereits in dieser Zeit begann Silone, sich politisch zu betätigen. Noch als Jugendlicher nahm er an den Kämpfen der Landarbeiter teil, denen gerade in seiner Heimatregion noch Überreste des alten feudalen Großgrundbesitzes gegenüberstanden. Hierbei kam er auch in Kontakt mit sozialistischem Gedankengut, das in seinem weiteren Leben eine wichtige Rolle spielen sollte.

    Ohne einen Schulabschluss erworben zu haben, widmete Silone sich ab 1917 verstärkt seinen politischen Interessen. Er schrieb Artikel für das Parteiorgan der Sozialistischen Partei Italiens (PSI), Avanti! („Vorwärts“), in denen er unter anderem die Missstände kritisierte, die in der Marsica durch das Erdbeben aufgetreten waren. Im selben Jahr trat er dem regionalen Bauernbund bei und wurde Sekretär der Landarbeitergewerkschaft. 1917, nach seinem Umzug nach Rom, wurde er dort Sekretär der sozialistischen Jugend und zum Direktor ihrer Wochenzeitung L’Avanguardia („Die Avantgarde“) gewählt. Etwas später, nach seinem Eintritt in die Kommunistische Partei Italiens (PCI), wurde er zudem Mitarbeiter der Zeitung Il Lavoratore („Der Arbeiter“). 1919 lernte er den römischen Polizeiinspektor Guido Bellone kennen, dem er Informationen über die sozialistische Bewegung lieferte. Der Kontakt zu Bellone dauerte auch nach der Machtergreifung durch die Faschisten an und wurde erst 1930 in einem Brief an den Polizeiinspektor gelöst. Wegen dieser Spitzeldienste wurde Silone offenbar von der Polizei in seiner Reisetätigkeit und seiner Arbeit nicht behindert. Inwieweit er den Parteifreunden mit seinen Berichten schadete, ist umstritten und bleibt Gegenstand der Forschung.[1]


    Auf dem Kongress des PSI in Livorno trat Silone 1921 mit einem Großteil der sozialistischen Jugendorganisation in den sich gründenden PCI ein, in dem er die Leitung der Jugendorganisation übernahm. Durch den Sieg der Faschisten in Italien wurde Silone gezwungen, im Untergrund weiterzuarbeiten. Dabei stand er auch in Kontakt zu Antonio Gramsci, mit dem er zusammen für die geheim erscheinende L’Unità schrieb. Aufgrund seiner Funktion nahm er auch mehrmals an der Seite von Palmiro Togliatti und Gramsci an Sitzungen der Komintern in Moskau teil und unternahm im Parteiauftrag Reisen in verschiedene europäische Länder. Etwa 1930 ging Silone ins Schweizer Exil. Sein Bruder Romolo, der einzige aus seiner engeren Familie, der das Erdbeben überlebt hatte, war kurz zuvor aufgrund falscher Anschuldigungen im Zusammenhang mit einem Attentat in Mailand ins Gefängnis gebracht worden, wo ihn die Faschisten später umbrachten.

    Im Exil wandelte sich Silones politische Haltung. Durch seine Position als Vertreter der italienischen Kommunisten bei der Komintern konnte er den Aufstieg Stalins und die damit verbundene Ausgrenzung innerparteilicher Gegner Stalins aus nächster Nähe miterleben. So war er zwischen 1927 und 1929 bei den Sitzungen anwesend, auf denen die Positionen Leo Trotzkis, Nikolai Bucharins und anderer vermeintlicher Stalingegner verurteilt wurden. Silone schloss sich diesen Verurteilungen nicht an. Aus Enttäuschung über die mangelnde Toleranz und Offenheit brach er mit der kommunistischen Bewegung und dem Kommunismus, was im Sommer 1931 auch zu seinem Parteiaustritt führte.


    Im Schweizer Exil begann Silones Schaffen als Schriftsteller. Hier schrieb er Fontamara und die Bücher über Pietro Spina: Pane e vino („Brot und Wein“) und Il seme sotto la neve („Der Samen unter dem Schnee“), in denen er sich unter anderem mit seinem eigenen Leben und seiner Sichtweise über den Sozialismus auseinandersetzte. Die Texte der beiden vorgenannten verwandte Hanns Eisler in seinen 9 Kammerkantaten 1937.[2] In dieser Zeit entstand auch Der Faschismus – seine Entstehung und Entwicklung.[3] Im Gegensatz zu diesem Sachbuch, das zunächst auch im Italien der Nachkriegszeit nicht verlegt werden durfte,[4] fanden seine ersten beiden Romane als Untergrundliteratur im faschistischen Italien ihre Leser.

    Im Exil betätigte sich Silone weiterhin politisch. So hatte er ab 1939 die Leitung des sozialistischen Auslandbüros inne. 1941 und 1943 wurde er interniert, da er gegen das Verbot der politischen Betätigung verstoßen hatte.


    Nach seiner Rückkehr nach Italien 1944 war Silone weiter im PSI aktiv und nahm als einer seiner Delegierten an der konstituierenden Nationalversammlung teil. Er wurde 1945 in die Direktion der sozialistischen Zeitung Avanti! berufen und leitete ab 1947 außerdem die von ihm mitgegründete Zeitung Europa Socialista („Sozialistisches Europa“). Nach der Spaltung des PSI, bei der Silones Sympathien bei dem sozialdemokratischen Flügel lagen, entschloss er sich zum weitgehenden Rückzug aus der Politik und widmete sich vor allem der schriftstellerischen Tätigkeit.

    In diesem Zusammenhang übernahm er 1952 die Leitung der Zeitung Tempo presente („Unsere Zeit“) und war gleichzeitig Vorsitzender der proamerikanischen L’Associazione Italiana per la Libertà della Cultura („Italienische Vereinigung für die Freiheit der Kultur“). Diese Organisation war das italienische Pendant zum Kongress für kulturelle Freiheit und wurde vom amerikanischen Geheimdienst CIA finanziert, um antiamerikanische und prokommunistische Kulturschaffende zu isolieren. Die Zeitung Tempo presente war das italienische Gegenstück zu Preuves in Frankreich, Encounter in Großbritannien und Der Monat in Westdeutschland. 1967 wurde bekannt, dass die Zeitung durch geheime Fonds der CIA mitfinanziert wurde, woraufhin Silone sich von seiner Tätigkeit für die Zeitung zurückzog, während er bis 1969 Vorsitzender der L’Associazione Italiana per la Libertà della Cultura blieb.

    1969 erhielt Silone den Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft. Er war ab 1950 Mitglied der American Academy of Arts and Letters und ab 1954 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung; 1977 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Zudem war er Träger weiterer Auszeichnungen.

    Neben seinem Abschied vom politischen Tagesgeschehen begann er sich auch in anderer Hinsicht neu zu definieren. Er beschrieb sich nunmehr als „Christ ohne Kirche und Sozialist ohne Partei“. Die Entwicklung in diese Richtung begann allerdings bereits in den 1930er Jahren; schon in seinem zweiten Buch Pane e vino wird die Figur Pietro Spina in ähnlicher Weise beschrieben. Am 22. August 1978 starb Ignazio Silone nach schwerer Krankheit in einer Genfer Klinik.

    Werk

    Epik

    Wie andere Romane beherrschen autobiographische Bezüge auch Silones Wein und Brot und verkünden seine Widerstands-Botschaft in den Worten Don Benedettos.

    1. Die Handlung spielt in der Heimat des Autors, in der Provinz L’Aquila, und beschreibt, wie in Fontamara und Il seme sotto la neve, das arme und mühsame Leben der Menschen, die Angst vor den faschistischen Milizen haben und ihre einzige Hoffnung auf Verbesserung der Lage nicht in einer sozialistischen Revolution, sondern eher in der Auswanderung nach Amerika sehen.

    2. Die Hauptfigur Pietro Spina hat eine ähnliche Biographie wie der Autor: Die meisten Familienangehörigen kamen beim Erdbeben 1915 ums Leben. Durch die Unterstützung des Priesters Don Benedetto (Don Luigi Orione) wurde er in ein kirchliches Internat aufgenommen. In Rom schloss er sich einer sozialistischen Jugendorganisation an und musste ins Ausland fliehen.

    3. Anders als der Autor kehrte Spina 1935 aus dem Exil zurück und versucht, als Priester Don Paolo Spada verkleidet in seiner Heimat eine Untergrundorganisation aufzubauen. Dazu knüpft er Kontakte zu seinen früheren Gefährten aus der Schulzeit und dem römischen Untergrund, allerdings ohne Erfolg. Sein Genosse Luigi Murica wird getötet, und er muss wieder aus der Provinz fliehen.

    4. Der Autor nutzt seine Figuren zu politischen und ideologischen Diskussionen, in denen der Protagonist und sein Lehrer Don Benedetto seine Sprachrohre sind. Spina kämpft mit vier Gegnern: der faschistischen Diktatur, den ängstlichen bzw. mehr oder weniger angepassten Menschen, der Vermeidungsstrategie der Amtskirche und der Doktrin seiner sozialistischen Organisation. Zur zweiten Gruppe zählt sein Schulkamerad, der Arzt Nuncio Sacca, der um seine Familie und seinen beruflichen Erfolg besorgt ist. Auf seine Argumentation: „Du bist nicht fähig zu begreifen, dass der Mensch im allgemeinen gar keine Wahl hat. Er findet Lebensbedingungen vor, denen er sich anpassen muss. Wenn die Verhältnisse ihm nicht zusagen, kann er nichts tun als abzuwarten, bis sie anders werden“,[5] antwortet Pietro Spina: „Und wenn sie nicht von selbst anders werden? Wer soll sie denn ändern? Ach, wie trostlos ist eine Intelligenz, die nur dazu dient, Argumente zu liefern, die das Gewissen beruhigen sollen“.[6] Sie müssten gegenüber der herrschenden Gesellschaftsordnung ihre „Wahl treffen: Unterdrückung oder Widerstand“.[7] Der Geiger Uliva, mit dem Pietro viele Jahre in der kommunistischen Studentengruppe tätig war, hat enttäuscht den Kampf gegen die faschistische Diktatur aufgegeben und fragt Spina: „Was seid ihr? Eine Bürokratie im Werden. Im Namen anderer Ideen, was einfach bedeutet mit anderen Worten und für andere Interessen, erstrebt auch ihr die totalitäre Macht? Wenn ihr siegt […] bedeutet das für uns Untertanen den Übergang von einer Tyrannei zur nächsten“.[8] Pietro widerspricht ihm zwar: „Das Schlimmste ist kapitulieren. Man kann die Herausforderung annehmen, sich widersetzen, kämpfen“,[9] teilt aber insgeheim dessen Befürchtungen: „Ist es möglich, am politischen Leben teilzunehmen, sich in den Dienst einer Partei zu stellen und trotzdem ehrlich zu bleiben? Ist die Wahrheit nicht für mich eine Parteiwahrheit geworden und die Gerechtigkeit eine Parteigerechtigkeit? Steht nicht für mich das Interesse der Organisation als Höchstes über allen moralischen Werten, die wir als kleinbürgerliche Vorurteile verachten? Bin ich also einer dekadenten Kirche entronnen, um einer machthungrigen Sekte zu verfallen?“[10] Am hilfreichsten ist für ihn die revolutionär-christliche Haltung Don Benedettos, der ihm auf sein Bekenntnis: „Ich habe schon seit vielen Jahren meinen Glauben verloren“,[11] mit dem Hinweis auf Pietros mit Kohle auf die Kirchenportalstufen geschriebenen Aufruf antwortet: „Auch ich habe mich in der Tiefe meiner Niedergeschlagenheit gefragt: Wo ist Gott? Warum hat er uns verlassen? […] Aber wenn ein einzelner wehrloser Mensch in einem feindlich gesinnten Ort sich eines Nachts aufmacht und mit einem Stück Kreide Nieder mit dem Krieg auf die Mauern schreibt, so spürt man ohne Zweifel hinter diesem wehrlosen Menschen die Gegenwart Gottes, und in der Missachtung der Gefahr und der Liebe zu den sogenannten Feinden spiegelt sich ein göttliches Licht“.[12] „In der Heiligen Schrift ist oft vom Leben im Verborgenen die Rede. […] war Jesus nicht auch später als Erwachsener mehr als einmal genötigt sich zu verstecken, um seinen Verfolgern zu entgehen?“[13]

    Politische Schriften

    „Der Fascismus“

    In seinem Buch Der Fascismus. Seine Entstehung und seine Entwicklung (1934), zugleich eine Geschichte der italienischen Arbeiterbewegung, lieferte Silone eine orthodox marxistische Interpretation des Faschismus. Seine Definition umfasste drei Dimensionen: Chronologisch beschrieb er den Faschismus als eine Bewegung, die in kapitalistischen Gesellschaften in Zeiten anhaltender Krisen entstehe, wenn weder kapitalistische Parteien noch Arbeiterbewegung in der Lage seien, das Vakuum zu füllen. Morphologisch stellte der Faschismus für Silone eine breite politische Massenbewegung des Kleinbürgertums mit nationalistischer Ideologie dar. Dialektisch sei der Faschismus eine sich entwickelnde und wandelnde Bewegung, die vom Faschismus als Regime zu unterscheiden sei.[14]

    „Das Kleinbürgertum kann wohl die politischen Führer für irgendeine Regierungsform liefern: als Klasse aber kann es keine Regierungsform richtunggebend beeinflussen, da sogar der Faschismus, die stärkste Bewegung, die je aus dem Kleinbürgertum hervorgegangen ist, in der offenen Diktatur der Hochfinanz und in einer noch nie dagewesenen Unterdrückung des Kleinbürgertums als Klasse ausläuft.“

    – Ignazio Silone: Der Fascismus[15][16]

    Diese Definition, so Dave Renton, sei entscheidend, weil sie durch die Berücksichtigung der inhärenten Widersprüchlichkeit des Faschismus über die einfache Erklärung in Fontamara hinaus gehe.[14] Silone begriff den Faschismus eher als eine gegen Reformen denn gegen Revolution gerichtete Bewegung. Dabei habe der Faschismus von der politischen Unreife der Arbeiterbewegung am Ende des Ersten Weltkriegs profitiert.[17]

    Geschrieben zwischen 1931 und 1934, wurde das Buch zu Silones Lebzeiten nicht in Italien veröffentlicht. Verbreitet wurde eine deutsche Übersetzung. Das Originalmanuskript ging im Schweizer Exil verloren.[16]

    Brief nach Moskau

    Im August 1936 wendete Silone den antifaschistischen Anspruch der Kommunisten gegen die stalinistischen Schauprozesse. In der Redaktion der in Moskau erscheinenden deutschen Exil-Zeitschrift Das Wort hatte man gehofft, Silone für eine Diskussion über die politischen Implikationen seines Romans Brot und Wein zu gewinnen. Eine Rezension des Romans durch Ernst Ottwalt wurde verworfen, da insbesondere Bertolt Brecht jede Polemik gegenüber Silone ablehnte. Ottwalt schrieb einen privaten Brief, und Silone erklärte sich bereit, mit einem offenen Brief zu antworten. In diese Zeit fiel der erste Schauprozess gegen Sinowjew, Kamenew und andere. Silone reagierte darauf, indem er eine ganz andere Erklärung verfasste, an Das Wort schickte und in der Arbeiter-Zeitung in Basel veröffentlichte.[18] Darin verwendete er vermutlich als Erster das Wort vom „roten Faschismus“.[19]

    „Welchen Wert haben da all Ihre Proteste gegen die fascistische Polizei und fascistische Gerichte? Welche Aufrichtigkeit Ihre Wortergüsse über die elementaren Rechte des Menschen, über die Würde des Menschen und über die Verteidigung der Kultur? Welchen moralischen Wert der sogenannte Humanismus, den Sie vertreten? […] Würde ich jetzt schweigen, so hätte ich nicht mehr den Mut, eine einzige Zeile gegen die fascistischen Diktaturen zu schreiben. […] Was wir vor allem brauchen, ist eine andere Art, das Leben und die Menschen zu betrachten. Ohne diese ‚andere Art…‘ würden wir selber Fascisten werden, meine lieben Freunde, nämlich rote Fascisten! Nun, was ich Ihnen ausdrücklich erklären mußte, ist, daß ich mich weigere, ein Fascist zu werden, und wenn es auch ein roter Fascist wäre.“

    – Ignazio Silone: Brief nach Moskau vom 30. August 1936.[20]

    „Die Schule der Diktatoren“

    Nach der Veröffentlichung von Brot und Wein schrieb Silone 1937/1938 die Satire Die Schule der Diktatoren. Darin erinnert sich ein in Zürich im Exil lebender italienischer Autor an eine Begegnung mit zwei Amerikanern, den Politiker Mr. Döbbel Juh und seinen Berater Professor Pickup, die in Europa Ideen sammeln wollen, wie man erfolgreich eine Diktatur errichten könnte.[21] Nach Angaben Darina Silones war das Vorbild des Mr. Döbbel Juh der amerikanische Politiker Huey Long.[22] Der Autor verweist die Amerikaner an Thomas, den Zyniker, ein Alter Ego Silones, und die Satire nimmt die Form eines Dialoges an. Als Thomas, der Zyniker, definiert Silone den Faschismus als eine Art Metapolitik.[21]

    „Obschon eine politische Bewegung, hat der Faschismus doch von Anfang an verstanden, dem Kampfterrain auszuweichen, auf dem seine Gegner ihm die Schlacht bereiteten und auf dem er zweifellos geschlagen worden wäre. Ohne den Programmen ein Programm entgegenzustellen, ohne sich auf diese oder jene Organisation des Staates von vornherein festzulegen, hat er es vielmehr gerade darauf abgesehen, die Politik als solche zu diskreditieren, samt deren Parteien und Programme [sic], und zwar mit Erfolg; und es ist ihm ferner gelungen, auf die verachtete politische Bühne eine Menge Überbleibsel einer primitiven, prälogischen und alogischen Mentalität zu bringen, die in den modernen Massen schlummerten und die der Zivilisationsfortschritt mit einem äußeren Firnis überzogen hatte, aber ohne ihre tieferen Wurzeln anzugreifen.“

    – Ignazio Silone: Die Schule der Diktatoren.[23][24]

    Silone setzt sich mit Sprache und Kommunikation auseinander und erläutert, dass Politiker, die Massen erobern wollten, keine Programme erläutern, sondern Slogans wiederholen und sich Symbole aneignen sollten, mit denen sich ein gleichsam heiliges Band mit dem Heimatland knüpfen lasse.[25] Für Silone ist die Entstehung des Faschismus nicht an eine Staatsform gebunden, sondern „eine Art nihilistische Betäubung“ für die „Besiegten des Lebens“, entstanden als Folge des Krieges, der Wirtschaftskrise und des Bankrotts der sozialistischen Parteien. Stanislao G. Pugliese sieht in Silones Analyse eine Synthese der Soziologie der Frankfurter Schule und der Psychoanalyse von Freud und C. G. Jungs, die auf Silones persönlichen Erfahrungen aufbaue und durch bäuerliche Weisheit gesiebt sei.[26]

    Von der Kritik wurde Silones Buch positiv aufgenommen und von einigen mit Machiavellis Der Fürst verglichen.[27]

    Nach 1945

    Nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte sich Silone in seinen Essays noch gelegentlich mit dem Thema Faschismus. Die Art und Weise, wie dieser untergegangen sei – halb Tragödie, halb Farce – warnte Silone, habe die unglückliche Illusion entstehen lassen, dass die moralische Infektion des Nihilismus, die den Faschismus inspiriert habe, mit ihm untergegangen sei.[28]

    Häufig wird Silone mit dem Ausspruch zitiert, dass der Faschismus sich bei seiner Wiederkehr als Antifaschismus ausgeben werde:

    Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus»

    Dieses Zitat ist durch den Schweizer Journalisten François Bondy (Vater des Regisseurs Luc Bondy) überliefert, findet sich aber nicht in Silones Schriften.[29] Bondy kannte Silone aus seiner Zeit in der Schweiz und schrieb sowohl im Nachruf 1979 als auch in dem Buch "Pfade der Neugier" aus 1988 über eine Begegnung mit Silone an dem Tag, an dem dieser aus dem Exil nach Italien zurückkehrte. Das war, nach Aussagen verschiedener Quellen im Oktober 1944, also noch während des Zweiten Weltkriegs. Bondy beschrieb die Begebenheit in seinem Buch wie folgt:

    Ich traf Silone in Genf am Tag, an dem er aus dem Exil nach Italien zurückkehrte, und plötzlich sagte er: «Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›.» Viele Jahre später, als «Antifaschismus» in der Tat instrumentalisiert wurde und zu einem Slogan herunterkam, verstand ich, daß dieses kaustische Aperçu prophetisch war.[30]

    Eine sinngemäße Aussage war bereits Huey Long zugeschrieben worden („When the United States gets fascism it will call it anti-fascism“). Dies habe Long nicht nur niemals gesagt, so der Historiker Arthur M. Schlesinger, es hätte auch seinem Denken nicht entsprochen.[31]

    Werke

    • 1933: Fontamara.
    • 1934: Der Fascismus: seine Entstehung und seine Entwicklung.
    • 1937: Brot und Wein (Pane e vino, zuerst in deutscher Übersetzung erschienen; späterer Titel Vino e pane bzw. Wein und Brot).
    • 1938: Die Schule der Diktatoren. Ein Lehrbuch für alle, die ernsthaft versuchen, die Männer, die Ideen und die Geschehnisse unserer Zeit zu erkennen. Deutsch von Jakob Huber (eig. Rudolf Jakob Humm). Europa Verlag Zürich und Longmans, Green, New York / Toronto 1938.
      • Auf italienisch erstmals 1962 in einer überarbeiteten Fassung unter dem Titel La scuola dei dittatori bei Mondadori
      • Übersetzung von Lisa Rüdiger unter dem Titel Die Kunst der Diktatur. Kiepenheuer & Witsch, 1965.
    • 1940: Der Samen unter dem Schnee (Il seme sotto la neve).
    • 1950: in: Ein Gott der keiner war. Europa Verlag, Zürich 1950, DNB http://d-nb.info/451566890 [Autobiographisches]
    • 1952: Eine Handvoll Brombeeren.
    • 1957: Das Geheimnis des Luca.
    • 1965: Notausgang. Autobiographie. Ausgezeichnet 1965 mit dem Premio Marzotto.
    • 1968: Das Abenteuer eines armen Christen (L’avventura d'un povero cristiano).
    • 1969: Der Fuchs und die Kamelien.
    • 1981: Severina. (von Darina Silone-Laracy vollendet)

    Literatur

    Weblinks

    Wikiquote: Ignazio Silone – Zitate

    Commons: Ignazio Silone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Arthur M. Schlesinger, Jr.: The Age of Roosevelt. Vol. III. The Politics of Upheaval. 1935–1936. (EA 1960) Houghton Mifflin Harcourt, Boston 2003, S. 67: Long «had no ideological preoccupations; he never said, “When the United States gets fascism, it will call it anti-fascism,” nor was he likely to think in such terms.»
      Im Jahr 2018 zitierte der texanische Gouverneur Greg Abbott den britischen Premier Winston Churchill mit einem ähnlichen Ausspruch (The fascists of the future will call themselves anti-fascists.), der bei Churchill ebenfalls nicht nachzuweisen ist. Churchillian Drift. Texas Governor Inadvertently Highlights Hazard. In: Churchill Bulletin No. 122 (August 2018).
    Normdaten (Person): GND: 118797220 (lobid, OGND) | LCCN: n80045043 | VIAF: 22148851 | Wikipedia-Personensuche

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    02.10.2023

    Ökofaschismus (Wikipedia)

    de.wikipedia.org, heruntergeladen am 2. Oktober 2023, 6:00 Uhr

    Ökofaschismus ist ein politischer Kampfbegriff, dem von einzelnen Autoren auch Potenziale eines analytischen Begriffs beigemessen werden. André Gorz sprach bereits 1977 vom Ökofaschismus, um (befürchtete) Formen eines Totalitarismus aufgrund einer ausschließlich ökologischen Orientierung der Politik zu charakterisieren.[1] Der Begriff wird weiterhin verwendet, um radikale ökologische Ideologien zu kennzeichnen, die entweder umweltpolitische Vorstellungen mit autoritären Mitteln durchsetzen wollen oder eine konzeptionelle Nähe zu Ausprägungen des Faschismus beziehungsweise Nationalsozialismus haben.[2]

    Inhaltsverzeichnis

    Wissenschaftliche Verwendung

    Insbesondere in der Umweltphilosophie der Vereinigten Staaten wird der Begriff Ökofaschismus verwendet. Mit seiner Hilfe wird versucht, ökozentrische Positionen ideengeschichtlich einzuordnen. Der unter anderem auf Aldo Leopold aufbauende Ökozentrismus vertritt die Auffassung, dass beispielsweise „Ökosystemen“ oder „Biozönosen“ ein moralischer Eigenwert zukomme. Damit bricht diese ethische Konzeption, wie sie etwa von Baird Callicott vertreten wird, mit der in der aktuellen Ethik üblichen Auffassung, dass in erster Linie einzelne Individuen und nicht kollektive Ganzheiten als solche moralisch zu berücksichtigen sind.[3] Diese Thematik wurde besonders von Michael E. Zimmerman untersucht.[4]

    Bernd Hamm und Barbara Rasche unterschieden 2002 entsprechend der Diskussion innerhalb des Bioregionalismus unterschiedliche Strömungen,[5] die alle Globalisierung, staatliche Macht und Konsumorientierung ablehnten. Die „Ökofaschisten“ tendieren nach den durchgeführten Analysen weiterhin „dazu, einem vulgären Evolutionismus zu huldigen und die eigene Gruppe als genetisch besser zu betrachten als andere. Sie schließen sich in ihrer Region nach innen zusammen und andere aus. Sie wollen in den Bioregionen vor allem selbst überleben, während die Erde zugrunde geht. „Ökofaschismus“ ist in seinem Kern gruppen-egoistisch. Wesentlicher Grundpfeiler ist der Biologismus, der als Bestandteil reaktionärer Gesellschaftsentwürfe auch soziale Unterschiede erklärbar macht und die herrschenden Machtverhältnisse als ‚durch die Natur(gesetze) bedingt‘ festschreibt“.[6] Anhänger dieser Sicht nehmen häufig die Position ein, dass aus der Zugehörigkeit zu einer Region, einer Nation oder einer Rasse das Recht auf einen bestimmten (höheren) Ressourcenverbrauch folge als für den Rest der Erdbevölkerung.[7]

    Vereinzelt wird der Begriff Ökofaschismus auch verwendet, wenn die Machtdimension der Umweltpolitik hinterfragt wird: Dann weist er „auf die Befürchtung einer machtpolitischen Dimension der gegenwärtigen Umwelt- und Naturschutzdiskussion hin“.[8]

    Politische Verwendung

    In der politischen Auseinandersetzung wird der Begriff insbesondere seitens der Linken auch als politisches Schlagwort und als polemischer Kampfbegriff genutzt. Das Schlagwort fand beispielsweise Verwendung als Vorwurf gegenüber der ÖDP in den 1980er Jahren, gegenüber ihrem damaligen Vorsitzenden Herbert Gruhl und auch in Bezug auf die deutsche Sektion des Weltbund zum Schutz des Lebens.[9]

    Verschiedene Quellen nennen den finnischen Tiefenökologen Pentti Linkola einen Ökofaschisten.[10] In geringem Umfang wird der Begriff auch innerhalb der Neuen Rechten verwendet.[11]

    Dem Vorwurf des Ökofaschismus sahen sich in der Schweiz in der Abstimmungsdiskussion die Initianten der Ecopop-Initiative ausgesetzt. Der entsprechende Vorwurf wurde unter anderem von EDA-Staatssekretär Yves Rossier an einer CVP-Veranstaltung vom 11. Januar 2013[12] erhoben. Nach einer Klagedrohung entschuldigte sich Rossier allerdings für diesen Vorwurf.[13]

    Siehe auch

    Literatur

    • Wolf Dombrowsky: „Öko-Faschismus“ – Neues Schreckgespenst oder reale Gefahr? Ein Beitrag zu einer Kritik der parteipolitischen Ökologie. In: Jan Peters (Hrsg.): Alternativen zum Atomstaat. Das bunte Bild der Grünen. Verlag Rotation, Berlin 1979, ISBN 3883840017, S. 101–112.
    • Janet Biehl, Peter Staudenmaier: Ecofascism: Lessons from the German Experience. AK Press, Edinburgh / San Francisco 1995, ISBN 1873176732.
    • Marie-Luise Heuser: Was grün begann endete blutigrot. Von der Naturromantik zu den Reagrarisierungs- und Entvölkerungsplänen der SA und SS. In: Dieter Hassenpflug (Hrsg.): Industrialismus und Ökoromantik. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 1991, ISBN 9783824440771.

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. NZZ vom 22. Januar 2013: Staatssekretär entschuldigt sich für Faschismusvergleich.

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  • André Gorz: Ökologie und Politik Rowohlt, Reinbek 1977, Seite 75 ff.
  • Thomas Jahn, Peter Wehling: Ökologie von rechts. Nationalismus und Umweltschutz bei der Neuen Rechten und den Republikanern. Campus, Frankfurt/Main, New York 1991; Jutta Ditfurth: Feuer in die Herzen. Plädoyer für eine ökologische linke Opposition. Hamburg 1992, S. 278 ff., 324 ff.
  • Käme „Ökosystemen ein moralischer Selbstwert zu, dann müssten sie prima facie vor allen Lebewesen berücksichtigt werden.“ Konrad Ott/Tanja Egan-Krieger im Ethik-Gutachten, Projekt Waldzukünfte, S. 19 (PDF; 709 kB)
  • Vgl. Zimerman: Possible Political Problems of Earth-Based Religions, sowie Zimmernman: Ecofacism (Encyclopedia of Religion and Nature) (Memento vom 3. Juni 2010 im Internet Archive) (PDF; 112 kB) und Zimmerman Ecofascism: An Enduring Temptation (Memento vom 3. Juni 2010 im Internet Archive) (PDF; 130 kB). Zimmerman war Leiter des Center for Humanities and the Arts an der Tulane University und arbeitet derzeit im Integral Institute mit Ken Wilber zusammen. Insbesondere in seinem Beitrag zur Encyclopedia of Religion and Nature stellt er darauf ab, dass „Ökofaschismus“ sich als analytischer Begriff eignen würde.
  • „Rechts“ stehen demnach die „Ökofaschisten“, „links“ die „Ökoanarchisten“, und unpolitisch geben sich die „Öko-Esoteriker“, wobei die Autoren diese Begriffe als „polemische Kampfbegriffe“ bezeichnen, aber wegen ihrer häufigen Verwendung in der Literatur des Bioregionalismus beibehalten.
  • Bernd Hamm, Barbara Rasche: Bioregionalismus: Ein Überblick (Memento vom 28. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 897 kB). Schriftenreihe des Zentrums für europäische Studien der Universität Trier, 2002, S. 24f., abgerufen am 21. Dezember 2009. Hamm und Rasche verwenden den Begriff nur in Anführungszeichen, da sie sich von der politischen Konnotation des Begriffs distanzieren.
  • vgl. dazu Eric Neumayer: The environment: One more reason to keep immigrants out? Ecological Economics 59 (2006): 204-107
  • Manuela Casselmann: Modelle ökologischen Wissens in der Umweltpolitik. Polis 22; S. 9 (PDF; 361 kB)
  • Frank Decker, Viola Neu (Hrsg.): Handbuch der deutschen Parteien. VS-Verlag, Wiesbaden 2007, S. 351.
  • Der Tagesspiegel: Es hilft nicht, Kameraden zu erschießen, 13. November 2007.
  • Martin Benninger: Ökofaschismus: Bedrohung oder Schimäre? Über ein neues Schlagwort, in: Criticón 26 (1996), Seite 191–195.
  • Chefdiplomat bezeichnet Ecopop-Initianten als Ökofaschisten. In: Tages-Anzeiger vom 19. Januar 2013.

  • Info: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kofaschismus

    02.10.2023

    Am Scheideweg der Zivilisationen    Zahl der Todesopfer unter Flüchtlingen auf dem Mittelmeer ist dieses Jahr um die Hälfte gestiegen. EU verschärft Flüchtlingsabwehr erneut. Papst Franziskus kritisiert Indifferenz der EU gegenüber dem Massensterben.

    german-foreign-policy.com, 2. Oktober 2023

    BRÜSSEL/BERLIN/ROM (Eigener Bericht) – Trotz eines rasanten Anstiegs der Zahl der Todesopfer unter den Flüchtlingen auf dem Mittelmeer treiben Berlin und die EU die nächste Verschärfung der europäischen Flüchtlingsabwehr voran. Hatten sich die EU-Innenminister bereits am 8. Juni auf neue „Grenzverfahren“ geeinigt, die von Menschenrechts- und von kirchlichen Organisationen als „Entwertung europäischer Grund- und Menschenrechte“ kritisiert wurden, so steht jetzt die abschließende Einigung auf neue Maßnahmen bevor, die sogar die vollständige Schließung der Außengrenzen für Asylsuchende möglich machen. Verzögert wird eine Einigung darauf nur noch durch einen Streit zwischen Berlin und Rom, wer Flüchtlinge aufnehmen soll, die von Seenotrettern gerettet wurden. Laut Angaben des UNHCR ist die Zahl der Todesopfer auf dem Mittelmeer von Anfang Januar bis zum 24. September um mehr als die Hälfte auf über 2.500 gestiegen. Seit 2014 kamen auf der Flucht über das Mittelmeer und durch die Sahara nachweislich mindestens 34.000 Menschen zu Tode. Papst Franziskus warnt vor einer Gewöhnung an das Massensterben und urteilt mit Blick auf die Indifferenz der EU: „Wir stehen an einem Scheideweg der Zivilisationen.“


    Zitat: „Entwertung von Menschenrechten“

    Bereits am 8. Juni hatten sich die Innenminister der EU-Mitgliedstaaten auf eine drastische Verschärfung der Flüchtlingsabwehr geeinigt. Demnach werden an den EU-Außengrenzen in Zukunft „Grenzverfahren“ durchgeführt, bei denen Flüchtlinge während der Überprüfung ihres Asylanspruchs in Grenzlagern interniert werden können; dies trifft auch Kinder. Zudem wurden die Regeln für sogenannte sichere Drittstaaten weiter aufgeweicht. Experten gehen davon aus, dass bis zu 120.000 Flüchtlinge pro Jahr in die EU-Grenzlager gepfercht werden können.[1] Die Einigung wurde damals von Bundesinnenministerin Nancy Faeser als „historischer Erfolg“ und von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock als „seit Jahren überfällig“ gelobt.[2] Dabei liefen nicht nur Flüchtlings- und Menschenrechtsorganisationen gegen sie Sturm. In einem Appell hatten vorab unter anderem die Diakonie, der Deutsche Caritasverband, Brot für die Welt sowie diverse weitere kirchliche Organisationen vor einem „Trend der Entwertung europäischer Grund- und Menschenrechte“ gewarnt; das Vorhaben, hieß es, rüttele „an den Grundfesten des Rechtsstaates“. Rund 700 Juristen warnten in einem Offenen Brief, mit der Regelung machten Deutschland und die EU „die Ausgrenzung von Geflüchteten ... und deren Inhaftierung und Abschiebung zu ihrem Markenkern“.[3]


    „Instrumentalisierung“ von Migration

    Im Kern haben sich die EU-Innenminister am vergangenen Donnerstag auf eine zusätzliche Verschärfung geeinigt. Demnach kann unter bestimmten Umständen die Frist, innerhalb derer ein Asylantrag an der Grenze registriert werden muss, auf vier Wochen verlängert werden. Auch die Höchstdauer der Grenzverfahren, während derer Flüchtlinge in Lagern interniert werden können, wird ausgeweitet – von zwölf auf zwanzig Wochen. Darüber hinaus wird die bisherige Beschränkung der Internierung auf Flüchtlinge aus Staaten, bei denen die Asyl-Anerkennungsquote unter 20 Prozent liegt, aufgehoben; es dürfen Flüchtlinge aus Staaten mit einer Anerkennungsquote von bis zu 75 Prozent in Grenzlagern eingesperrt werden. All dies gilt in einer „Krisensituation“ sowie bei „höherer Gewalt“.[4] Neu eingeführt wird zudem die Kategorie einer angeblichen „Instrumentalisierung“ von Migration; diese soll vorliegen, wenn ein Drittstaat die Flucht von Menschen in die EU fördere, um die Union oder einen Mitgliedstaat zu destabilisieren. In diesem Fall sollen die Außengrenzen geschlossen werden dürfen, wie es in Polen und den baltischen Staaten bereits der Fall ist.[5] Schließlich soll es dann zulässig sein, alle ankommenden Flüchtlinge in Grenzlagern zu internieren. In der Praxis ist zudem mit zunehmenden illegalen Zurückweisungen („pushbacks“) zu rechnen.[6]


    Streit um die Seenotrettung

    Unter Dach und Fach ist die jüngste Einigung lediglich aus einem Grund noch nicht: Italien und Deutschland streiten sich einmal mehr um die Seenotrettung im Mittelmeer. Aktueller Anlass ist zum einen, dass die EU empfehlen will, Einsätze von Seenotrettern nicht als „Instrumentalisierung“ von Migration zu Lasten Italiens zu werten. Italien, wo die Schiffe der Seenotretter aus Gründen der unmittelbaren räumlichen Nähe üblicherweise anlanden, lehnt die Empfehlung ab, um die Rettungsschiffe abweisen zu können. Deutschland befürwortet sie.[7] Rom protestiert zudem dagegen, dass Berlin aus PR-Gründen gewisse staatliche Mittel für die Seenotrettung zur Verfügung stellt, zugleich aber nicht bereit ist, die von deutschen Rettungsschiffen an Bord genommenen Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Wegen des Streits wurde die offizielle Verabschiedung der jüngsten Asylrechtsverschärfung vertagt. Denkbar sei, so heißt es, eine Einigung zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Rand des informellen Treffens des Europäischen Rats am Freitag dieser Woche in Granada.


    34.000 Todesopfer seit 2014

    Während der Streit um die Seenotretter und um die Frage anhält, welcher Staat die auf dem Mittelmeer geretteten Flüchtlinge aufnehmen soll, steigt die Zahl derjenigen, die während der Überfahrt zu Tode kommen, erheblich an. Ende vergangener Woche bestätigte ein Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, bis zum 24. September 2023 hätten mehr als 2.500 Flüchtlinge nachweislich ihr Leben verloren oder seien verschollen – rund 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Jahres 2022.[8] Das Missing Migrants Project der International Organization for Migration (IOM) gibt die Zahl der seit dem Jahr 2014 auf dem Mittelmeer verstorbenen oder verschollenen Flüchtlinge mit 28.105 an – mindestens: Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Hinzu kommen Todesopfer, die auf dem Weg durch die Sahara in Richtung Mittelmeerküste verzeichnet werden. Das Missing Migrant Project zählte von Anfang Januar bis Mitte Juni 212 tote Flüchtlinge in der Sahara, geht dabei aber von einer noch erheblich höheren Dunkelziffer aus.[9] Für die Jahre von 2014 bis 2022 konnte die IOM rund 5.600 Tote oder Verschollene in der Sahara registrieren, doch auch diese Zahl sei viel zu niedrig, heißt es bei der Organisation.[10] Die Gesamtzahl der toten Flüchtlinge beläuft sich demnach auf fast 34.000 – nur seit 2014, nur verlässlich dokumentierte Fälle.


    „Zerbrochene Leben, zerstörte Träume“

    Außergewöhnlich scharfe Kritik an der Tatsache, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten das Massensterben im Mittelmeer nicht nur tolerieren, sondern mit ihrer Flüchtlingsabwehr sogar noch verstärken, hat vor kurzem bei einem Besuch in Marseille Papst Franziskus geäußert. „Zuviele Personen, die vor Konflikten, Armut und Umweltkatastrophen fliehen, finden in den Wellen des Mittelmeers die endgültige Zurückweisung ihrer Suche nach einer besseren Zukunft“, konstatierte das Oberhaupt der katholischen Kirche: „So ist dieses großartige Meer zu einem gewaltigen Friedhof geworden, in dem sich zahlreiche Brüder und Schwestern selbst noch des Rechts auf ein Grab beraubt finden und in dem die Menschenwürde begraben ist.“[11] Man dürfe sich nicht daran gewöhnen, „die Schiffbrüche unter ‘Vermischtes‘ zu subsumieren und die Toten im Meer als Ziffern zu betrachten“, mahnte Franziskus: „Es geht um Gesichter und Geschichten, um zerbrochene Leben und zerstörte Träume.“ Europa stehe „an einem Scheideweg“: „auf der einen Seite die Geschwisterlichkeit ..., auf der anderen die Indifferenz, die das Mittelmeer mit Blut tränkt. Wir stehen an einem Scheideweg der Zivilisationen.“

     

    Mehr zum Thema: Ab in die Wüste (II).

     

    [1] Ausverkauf der Menschenrechte: Deutschland stimmt für Aushebelung des Flüchtlingsschutzes. proasyl.de 09.06.2023.

    [2] EU-Staaten wollen Asylverfahren verschärfen. zdf.de 08.06.2023.

    [3] S. dazu Abschiebung als Markenkern.

    [4] Verhandlungskrimi in Brüssel: Bundesregierung stimmt toxischer Krisenverordnung zu. proasyl.de 29.09.2023.

    [5] S. auch Flüchtlingssterben im Niemandsland (III) und „Willkommen in Guantanamo!“

    [6] Verhandlungskrimi in Brüssel: Bundesregierung stimmt toxischer Krisenverordnung zu. proasyl.de 29.09.2023.

    [7] Eine Einigung, die keine war. Frankfurter Allgemeine Zeitung 30.09.2023.

    [8] More than 2,500 dead, missing as 186,000 cross Mediterranean in 2023. aljazeera.com 29.09.2023.

    [9] Franziska Grillmeier, Katy Fallon, Vincent Haiges: Disappeared in the desert: bodies lie in the sand in Niger while Europe pours millions into blocking migration route. theguardian.com 15.06.2023.

    [10] Bodies of 27 migrants, including children, found in Chad desert. aljazeera.com 13.12.2022.

    [11] Le discours en intégralité du pape François en hommage aux migrants morts en Méditerranée. lepelerin.com 24.09.2023.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9362


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    Bahn schließt analog Lebende von bezahlbarem Bahnfahren aus

    norberthaering.de, vom 30. 09. 2023 | Die Bahn verkauft ab Oktober auch an physischen Verkaufsstellen Fahrkarten zum Sparpreis nur noch gegen Angabe eines Namens und einer Handynummer oder E-Mailadresse. Der Staatsmonopolist begründet die Maßnahme zur besseren Überwachung der Bewegungen seiner Kunden verlogenerweise damit, dass er diese besser über den Reiseverlauf informieren wolle. Bei Fahrkartenkauf über die Netzseite der Bahn sind diese ohnehin schon personalisiert.


    So richtig stolz scheinen die Bahn-Oberen nicht auf die Maßnahme zu sein. Auf der eigenen Netzseite, etwa zu den Sparpreis-Angeboten, ist auch im ausführlichen Fragen-und-Antworten-Teil nichts davon zu erfahren. Man muss schon in den Medien darauf stoßen, die wenige Tage vorher davon informiert wurden.


    Die Personalisierung der mit maschinenlesbarem QR-Code ausgestatteten Fahrkarten bedeutet, dass beim Kauf und bei jeder Fahrkartenkontrolle an eine zentrale Datenbank übermittelt werden kann und sicher wird, wer wann wohin fahren will und auch tatsächlich gefahren ist.

    Wer das nicht will, oder nicht digital angebunden ist, muss sich entweder ein Normalpreis-Ticket kaufen, das meist ein Mehrfaches kostet, oder das letzte verbliebene Schlupfloch nutzen, den Kauf am Automaten. Diese hat man wohl noch nicht geschafft, entsprechend umzuprogrammieren. Über sie werden aber sehr wenige Sparpreise verkauft, weil sie eher für den Fahrkartenkauf zur sofortigen Nutzung programmiert sind, für die es keinen Sparpreis gibt, als dafür, günstige Fahrkarten für die Zukunft zu ermitteln und zu kaufen.


    Wir brauchen immer dringender ein Recht auf analoges, nicht überwachtes Leben, das es staatlichen Stellen und Anbietern wesentlicher Dienstleistungen verbietet, Menschen ohne sehr guten Grund zu diskriminieren, die sich nicht digital anbinden und überwachen lassen wollen.


    Info: https://norberthaering.de/macht-kontrolle/bahn-sparpreis


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    01.10.2023

    Die globale Verschwörung

    aus e-mail von <newsletter@transition-news.org>, 1. Oktober 2023 17:40 Uhr

    Die Geschichte ist seit drei Jahrhunderten
    eine fortwährende Verschwörung gegen die Wahrheit.
    Joseph de Maistre
    Liebe

    Leserinnen und Leser Die Aufklärung der Corona-Geschehnisse wird von offizieller Seite mit allen Mitteln behindert. Das weltweite Lügengebilde, das einen enormen wirtschaftlichen Schaden und unendliches menschliches Leid ausgelöst hat, darf nicht zusammenbrechen. Warum das so ist, wurde am 13. September 2023 bei einer Konferenz im EU-Parlament beleuchtet. Thema: «Gesundheit und Demokratie nach dem neuen Regelungsvorschlag der WHO». Einige mutige EU-Abgeordnete hatten eine Reihe von Experten eingeladen. Diese entlarvten, wie und warum unsere «Volksvertreter» derzeit versuchen, unser Wohl in die Hände globalistischer Menschenfeinde zu übergeben und demokratische Gesellschaften in totalitäre Regime zu verwandeln. Die Ausführungen der anwesenden Juristen hatten vor allem ein Ziel: Den EU-Abgeordneten und nationalen Politikern der Mitgliedstaaten fundierte rechtliche Informationen zur WHO-Machtübernahme an die Hand zu geben, damit sie Fragenkataloge für ihre Parlamente erstellen können. Auch die Gefahren der «Corona-Impfstoffe» standen einmal mehr im Fokus (hier und hier). Dr. David E. Martin zerlegte die WHO und sprach Klartext. Seit 2006 informiert er über die Ursprünge von SARS, und ihm ist es gelungen, eine historische Zeitleiste zu erstellen, die zur angeblichen «Pandemie» führte. Für ihn ist klar: Es handelte sich um einen vorsätzlichen terroristischen Akt, der sich nicht über Nacht ereignete. Detailliert erläuterte er, wie die Menschheit seit 110 Jahren belogen wird. Damals habe «eine kleine Zahl krimineller, industrieller Verschwörer beschlossen, die Bevölkerung des Planeten ihren finsteren Plänen zu unterwerfen, um sich selbst zu bereichern und den Rest der Menschen zu verarmen und zu töten» (hier und hier). Die Weltgesundheitsorganisation spielt dabei seit ihrer Gründung 1947 eine elementare Rolle. Sie sei ein kriminelles Kartell, Teil einer kriminellen Verschwörung, die 1913 in den USA mit dem Clayton Act und den Vorläufern der WHO ihren Anfang genommen habe. Seine These, dass es sich bei der «Pandemie» um eine Verschwörung handelt, untermauerte Dr. Martin mit den Daten von Lebensversicherungen, die «im Jahr der weltweiten Todespandemie über 30 Milliarden US-Dollar weniger an Leistungen auszahlen mussten».

    «Diese Daten sind eindeutig. Wir hatten keine Pandemie, wir hatten einen Völkermord. Und wir müssen es als das benennen, was es ist.»

    Die EU, die unter der Leitung von Ursula von der Leyen dabei half, diese kriminelle Verschwörung zu organisieren, bezeichnete Dr. Martin als «dysfunktionale europäische Kabale». Bei der Gründung der WHO sei bereits klar gewesen, dass sie formiert wurde, um Verbrechen zu begehen. Denn damals wurde eine «Immunität vor persönlicher Festnahme oder Inhaftierung und vor Gerichtsverfahren jeder Art» festgelegt.

    «Wenn man nicht die Absicht hat, ein Verbrechen zu begehen, warum sollten sie sich dauerhaft eine absolute Immunität vor jeder Form der Strafverfolgung verschaffen – und was noch schlimmer ist: sogar vor Ermittlungen zur Strafverfolgung?»

    Die WHO habe ihr eigenes Gesetz in Kraft gesetzt, um sich zuerst vor Verbrechensverfolgung zu schützen und dann ihre Pläne umzusetzen. Die Bevölkerungskontrolle sei ein primäres Ziel. Auffällig: 88 Prozent der Spenden von Stiftungen, die bei der WHO eingehen, kommen von Bill Gates. Dies stelle einen Verstoss gegen alle Wettbewerbsgesetze in Europa und den USA dar. Nach den Steuergesetzen handle es sich um gezielte Spenden, die ausdrücklich verboten seien.

    «Wenn ich sage, dass das kriminell ist, meine ich damit Steuerkriminalität, ein Verbrechen der Geldwäsche (...) eine organisierte Kriminalität, die jetzt zu Mord und globalem Terrorismus führt.»

    Die «Pandemie» sei keine Gesundheitskrise gewesen, so Dr. Martin. Vielmehr seien ihre Kassen leergelaufen. Die «verschwörerische Kabale» entlarve sich durch ihre eigenen Aussagen:

    «Um die Finanzierungsbasis über die Krise hinaus zu erhalten, müssen wir das öffentliche Verständnis für die Notwendigkeit der MSMs (medizinische Gegenmassnahmen) erhöhen, wie z. B. für einen Pan-Influenza- oder Pan-Corona-Impfstoff. Ein Schlüsseltreiber sind die Medien, die Wirtschaft wird dem Hype folgen. Wir müssen diesen Hype für unseren Vorteil nutzen (…) Investoren werden reagieren, wenn sie am Ende des Prozesses einen Gewinn sehen.»

    Screenshot: Präsentation David E. Martin Weltweit wird Dr. Martin dafür kritisiert, dass er hinsichtlich der «Pandemie» den Begriff «biologische Kriegsführung» verwendet. Dabei reiste er seit Ende der 1990er Jahre für die US-Regierung durch die Welt, um die Verbreitung biologischer und chemischer Waffen zu untersuchen. Mit der Definition biologischer Kampfstoffe und der entsprechenden Rechtslage sei er bestens vertraut, konstatierte er. Zudem wies er darauf hin, dass die WHO bereits 2019 «eine sich schnell ausbreitende Pandemie durch einen tödlichen Atemwegserreger» angekündigt hatte. Das Wort «tödlich» sei von Bedeutung, denn so habe man die Menschen dazu bewegt, einen Universalimpfstoff zu akzeptieren, den sie sich sonst niemals hätten verabreichen lassen. Mit dem Ergebnis, dass Pfizer/BioNTech, Moderna oder das NIAID (National Institute of Allergy and Infectious Diseases) von Anthony Fauci riesige Gewinne einfuhren. Umgehend hätte die WHO daraufhin den Antrag gestellt, ihr Budget um elf Prozent zu erhöhen. So hätten sie ihr Geld gleich wieder waschen können.

    «Dies ist keine Kriminalität im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Dies ist eigentlich keine die Verfassung betreffende Kriminalität, dies ist ein krimineller Akt, der von einer kriminellen Organisation begangen wird, die seit ihrer Gründung dafür geschaffen wurde, kriminelles Verhalten zu ermöglichen (…)», betonte Dr. Martin.

    Diese Kriminellen hätten alles geplant, inszeniert und die «behördlichen Gefangennahmen» durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Menschen die Begriffe verwendeten, die sie ihnen vorgaben: Wie «Impfstoffe», «Gesichtsmasken», «Gesundheit» oder «Soziale Distanzierung». Mithilfe ineinandergreifender Direktorien hätten die Geschäftemacher in direkter Absprache die Preise festgelegt. Damit hätten sie sowohl gegen die Standards der EU als auch die der USA verstossen. Solange wir die Geschehnisse nicht als kriminelle Verschwörung von Verbrechern behandelten, die zu globalem Terrorismus mit dem Ziel der Profiterzielung und des Mordes führte, würden wir die falsche Debatte führen, resümierte Dr. Martin. Seinen Vortrag beendete er mit diesen Worten: «Dies ist mein Aufruf an jeden einzelnen Menschen auf diesem Planeten. Begrenzen Sie nicht nur die Macht der WHO, zerstören Sie die WHO.» Herzlich Wiltrud Schwetje

    Hinweise DIE FREIEN – konstruktiv, inspirierend und visionär. Liebe Leserinnen und Leser, wir sind sprachlos – die achte Ausgabe ist tatsächlich bereits ausverkauft. Doch keine Sorge, die achte Ausgabe lebt digital weiter und kann nach wie vor als PDF-Version bestellt werden! In unserer neusten Ausgabe «Vertrauen – von Naivität bis Paranoia» mit dabei: Dr. Daniele Ganser, Kayvan Soufi-Siavash, Prof. Dr. Stefan Hockertz, Christian Oesch, Alex Baur, Nicolas Lindt, Raphael Bonelli, Susanne Lohrey, die Geschwister Birkenmeier und viele weitere spannende Persönlichkeiten ... Bestellen Sie gleich jetzt ein Abo, um die kommenden Ausgaben nicht zu verpassen!
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    Info: https://transition-news.org/der-globale-terrorismus

    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    Indien wird in einem multipolaren Umfeld nicht schikaniert werden

    seniora.org, 01. Oktober 2023, M. K. Bhadrakumar 29. September 2023 - übernommen von indianpunchline.com

    Die CFR-Gastgeber forderten den indischen Minister auf, sich zu Indiens wachsendem Selbstbewusstsein auf der Weltbühne zu äußern


    Außenminister S. Jaishankar (L) trifft US-Außenminister Antony Blinken, Washington, DC, 28. September 2023











    (Red.) Der konziliante Tonfall und das Selbstbewusstsein der indischen Aussenpolitik hebt sich sehr wohltuend von dem überheblichen westlichen Anspruchsdenken ab. In der hier dokumentierten Rede des indischen Aussenministers beim Treffen des Council of Foreign Relations in New York weist Indien den USA und dem Westen den angemessenen Platz in der Welt zu und stellt klar, dass nur Kooperation auf Augenhöhe und Pragmatismus die brennenden Weltprobleme lösen kann. Welch ein Unterschied zu unseren ungebildeten, unkulitvierten und ideologisch verblendeten westlichen Politikern!(am)

    Die düstere Stimmung beim Council on Foreign Relations (CFR) in New York während der Rede von Außenminister S. Jaishankar am Dienstag war vor dem Hintergrund des diplomatischen Streits zwischen Indien und Kanada über die Ermordung eines Sikh-Abtrünnigen in Vancouver im Juni, die Berichten zufolge von kanadischer Seite mit Washington auf der Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen der Five Eyes "koordiniert" wurde, nur zu erwarten.


    Das Hauptthema der Veranstaltung war jedoch eindeutig geopolitischer Natur: Die CFR-Gastgeber forderten den indischen Minister auf, sich zu Indiens wachsendem Selbstbewusstsein auf der Weltbühne zu äußern und seine Sichtweise der internationalen Situation mit Russland und China sowie die "Grenzen" der amerikanisch-indischen Beziehungen darzulegen.

    Es ist kein Geheimnis, dass der kanadisch-indische Streit, in den sich Washington eingemischt hat, eine tiefere geopolitische Agenda verfolgt. Die Financial Times, die westliche Tageszeitung, die als der Biden-Regierung am nächsten stehend angesehen wird, brachte letzte Woche einen Bericht mit dem Titel The west's Modi problem (Das Modi-Problem des Westens) mit einem Klappentext, der das Hauptthema treffend auf den Punkt brachte:

    "Die USA und ihre Verbündeten kultivieren Indien als wirtschaftlichen und diplomatischen Partner. Aber die autoritären Züge des indischen Premierministers sind immer schwerer zu ignorieren."

    Der Artikel enthielt eine Warnung:

    "Indien entwickelt sich zu einem der wichtigsten ausländischen Partner der USA als Bollwerk gegen China. Die USA haben stark in die Stärkung der Beziehungen zu Neu-Delhi investiert, als Teil ihrer breiteren Strategie zur Verbesserung der Beziehungen in der indisch-pazifischen Region. Der Vorstoß hat sich in diesem Jahr beschleunigt... Wenn und falls Beweise auftauchen, die Kanadas Behauptung unterstützen könnten, wird Washington einen Balanceakt zwischen seinem engsten Nachbarn und einem bedeutenden aufstrebenden Verbündeten vollziehen müssen."

    Es ist offensichtlich, dass Jaishankar, dessen Erfahrung und Expertise in der Steuerung der amerikanisch-indischen Beziehungen durch unruhige Gewässer wie auch durch einen milden Herbst im indischen Establishment unübertroffen ist, von Modi beauftragt wurde, die Auswirkungen des Streits mit Kanada auf Indiens Beziehungen zu den USA einzudämmen. Der Unterschied heute ist jedoch, dass seine Mission in Washington weit über einen diplomatischen Tango hinausgeht, der auf Schadensbegrenzung abzielt oder etwas Zusätzliches in den transaktionalen Beziehungen bewirken soll, denn die Unzufriedenheit des Westens über "Modis Indien" betrifft im Kern die unabhängige Außenpolitik des Landes und seinen Widerstand, ein Verbündeter im traditionellen Sinne zu werden und sein Auftreten auf der globalen Bühne entsprechend der "regelbasierten Ordnung" zu gestalten, die die Hegemonie der USA in der Weltpolitik untermauert.

    Normalerweise hätten die USA einen Ausgleich mit Indien angestrebt, aber die Zeiten haben sich geändert, und die USA befinden sich selbst in einem Alles-oder-Nichts-Wettstreit um die globale Vorherrschaft mit China (und zunehmend im Schatten einer chinesisch-russischen Achse), bei dem natürlich viel auf dem Spiel steht und Washington Indien eine Rolle zuweisen und Erwartungen an Modis Führung stellen möchte.


    Insgesamt entschied sich Jaishankar für einen hybriden Ansatz. Einerseits bekräftigte er, dass Indien eine unabhängige Außenpolitik betreiben wird, die auf eine multipolare Weltordnung abgestimmt ist. Andererseits lautete seine Hauptthese, dass Washington äußerst töricht wäre, die Partnerschaft mit Indien zu riskieren.


    Die Blockmentalität ist obsolet

    Möglicherweise ist Jaishankars Mission wie ein Eisberg, von dem nur die Spitze sichtbar ist   – zumindest im Moment. Trotzdem liefern seine Ausführungen auf dem CFR-Treffen in New York einige vernünftige Anhaltspunkte. Im Wesentlichen fasste Jaishankar seine Gedanken in drei miteinander verknüpften Themenkomplexen zusammen: die entstehende Weltordnung und die Beziehungen zwischen den USA und Indien, die Stellung Russlands im Gesamtgefüge der Dinge und die Herausforderung durch den Aufstieg Chinas. Er bietet einen seltenen Einblick in die Architektur der derzeitigen indischen Weltsicht und lässt sich wie folgt zusammenfassen:


    1. Die Weltordnung verändert sich, und auch die USA passen sich "grundlegend an die Welt an". Dies ist zum Teil als "langfristige Konsequenz" der Niederlage im Irak und in Afghanistan zu sehen, ergibt sich aber vor allem aus der Tatsache, dass sich die Dominanz der USA in der Welt und ihre relative Macht gegenüber anderen Mächten im letzten Jahrzehnt verändert hat.


    Es ist klar, dass "die Welt in gewisser Weise demokratischer geworden ist, und wenn Chancen universeller verfügbar sind", ist es nur natürlich, dass andere Produktions- und Konsumzentren entstehen und es zu einer Neuverteilung der Macht kommt   – "und das ist geschehen."

    Washington ist sich dieses Wandels bewusst und hat bereits damit begonnen, sich auf eine multipolare Weltordnung einzustellen, ohne dies offen zu sagen, und bemüht sich aktiv darum, die Pole und das Gewicht der Pole so zu gestalten, dass es ihm nützt.


    Anders ausgedrückt: Die USA blicken auf eine Welt, in der es ihnen nicht mehr möglich ist, nur mit ihren Verbündeten zusammenzuarbeiten. Der QUAD ist eine anschauliche Demonstration dieses neuen Phänomens, und die US-Politiker verdienen ein Kompliment für ihre "Vorstellungskraft und Vorausplanung".


    Kurz gesagt, die USA befinden sich bereits auf dem Weg in eine Weltordnung, in der "die Machtzentren sehr viel fließender und verstreuter sind"   – sehr oft sehr viel regionaler, manchmal mit verschiedenen Themen und verschiedenen Schauplätzen, die ihre eigenen Kombinationen hervorbringen. Das bedeutet, dass es nicht mehr realistisch ist, klare, schwarz-weiße Lösungen für Probleme zu suchen.


    1. Die USA sollten die "enormen Möglichkeiten" nicht aus den Augen verlieren, mit Indien zusammenzuarbeiten, um die gegenseitigen Interessen zu stärken, wobei der Schwerpunkt auf der Technologie liegen sollte, da das Gleichgewicht der Kräfte in der Welt immer auch ein Gleichgewicht der Technologie ist. Die USA brauchen Partner, die ihre Interessen effektiver durchsetzen können, und es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Partnern da draußen. Um zusammenzuarbeiten, müssen die USA daher mit ihren Partnern eine Art von Vereinbarung treffen.


    Aus indischer Sicht gibt es noch mehr Länder, die als Partner in Frage kommen, und die USA sind in der Tat eine optimale Wahl für Indien. Daher ist es für Indien und die USA heute zwingend notwendig, zusammenzuarbeiten, wobei sich der Großteil der Partnerschaft auf die Technologie bezieht, während "ein kleiner Teil davon" in den Verteidigungs- und Sicherheitsbereich übergreifen könnte und ein dritter Teil die Politik sein könnte.


    Tatsache ist, dass der globale Süden heute dem globalen Norden gegenüber sehr misstrauisch ist und es für die USA nützlich ist, Freunde zu haben, die gut über Amerika denken und sprechen. Und Indien ist eines der wenigen Länder, die die Fähigkeit haben, die Polarisierung in der Weltpolitik   – Ost-West, Nord-Süd   – zu überbrücken.


    1. Jaishankar untermauerte dieses überzeugende Argument mit dem unausgesprochenen Vorbehalt, dass die Regierung Biden keine unrealistischen Forderungen an Indiens unabhängige Politik stellen oder seine Kerninteressen in Frage stellen sollte, da dies sonst kontraproduktiv sei.


    Er machte auf die verblüffende geopolitische Realität aufmerksam, dass Russland seiner drei Jahrhunderte alten Suche nach einer europäischen Identität den Rücken kehrt und sich intensiv um neue Beziehungen zum asiatischen Kontinent bemüht. Russland ist ein Teil Asiens, aber sein Schwenk zielt darauf ab, sich eine starke Rolle als asiatische Macht zu erarbeiten. Dies ist in der Tat von großer Bedeutung.


    Was Indien betrifft, so sind seine Beziehungen zu Russland "seit den 1950er Jahren äußerst stabil". Ungeachtet der Wechselfälle in der Weltpolitik oder der aktuellen Geschichte haben beide Seiten darauf geachtet, die Beziehungen "sehr, sehr stabil" zu halten. Und das liegt daran, dass Delhi und Moskau sich einig sind, dass es eine "strukturelle Grundlage" für die Zusammenarbeit der beiden Länder gibt, und deshalb achten beide Seiten "sehr darauf, die Beziehungen aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass sie funktionieren".


    "Wälder sind schön, dunkel und tief..."

    Der obige Gedanke impliziert die klare Botschaft, dass es angesichts der zentralen Bedeutung der russisch-indischen strategischen Partnerschaft nahezu unmöglich ist, Indien zu isolieren. Jaishankar untermauerte seinen Standpunkt, indem er ausführlich über Indiens Patt mit China an der Grenze berichtete (in sachlicher Form aus indischer Sicht), aber bezeichnenderweise ohne dem chinesischen Verhalten Motive zuzuschreiben oder es gar in pittoresken Begriffen der Selbstverherrlichung zu charakterisieren.


    Interessant wurde es, als Jaishankar offen genug war, die Präsenz der chinesischen Marine im Indischen Ozean zu begründen, und sich strikt weigerte, Indiens QUAD-Mitgliedschaft damit in Verbindung zu bringen.


    Jaishankar wies die von amerikanischen Analysten verbreitete Vorstellung einer chinesischen "Perlenkette" um Indien zurück und stellte stattdessen gelassen fest, dass die stetige Zunahme der chinesischen Marinepräsenz in den letzten 20 bis 25 Jahren eine Folge der starken Vergrößerung der chinesischen Marine ist.


    Wenn ein Land eine größere Marine hat, ist zu erwarten, dass sich dies auch in den Einsätzen niederschlägt. Dennoch ist es für Indien nur realistisch, sich auf eine weitaus größere chinesische Präsenz als bisher einzustellen.


    Wichtig ist, dass die maritimen Belange heute nicht zwischen zwei Ländern stehen. Es handelt sich vielmehr um Probleme, mit denen sich die Länder auseinandersetzen müssen. Rückblickend betrachtet hat die US-Präsenz im Indischen Ozean heute abgenommen, was zu einer Zeit, in der die Bedrohungen tatsächlich zunahmen, Lücken hinterließ.


    Indien sieht QUAD jedoch nicht unbedingt als geeignet an, um China zu bekämpfen, da es "ein bisschen altmodisch wäre, auf ein anderes Land zu zeigen". Sicherlich gibt es globale Gemeingüter, die geschützt werden müssen, und "es gibt Bedenken, die besser angegangen werden können, wenn die Länder zusammenarbeiten."


    Außerdem ist Indien nicht mehr sicher, ob die USA auf einen weiteren Tsunami in Asien mit der gleichen Geschwindigkeit und dem gleichen Ausmaß reagieren würden wie auf den Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004. "Die Zeiten haben sich geändert, die Kräfteverhältnisse haben sich geändert und die Fähigkeiten haben sich geändert. Und China ist eines der Länder, dessen Fähigkeiten gewachsen sind." Aber Indien arbeitet mit Ländern zusammen, "mit denen es das kann, und nicht mit denen, mit denen es das nicht kann".


    In der Tat hat sich der Tonfall des indischen Narrativs nach dem kurzen Austausch zwischen Premierminister Narendra Modi und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Rande des jüngsten BRICS-Gipfels weiter verschoben.


    Jaishankars Äußerungen machten überdeutlich, dass Indiens Beziehungen zu Russland nicht verhandelbar sind, während das Überraschende daran ist, dass die Modi-Regierung auch die gestörten Beziehungen zu China vor der Einmischung Dritter abschirmt und vermutlich darauf achtet, Möglichkeiten für eine Normalisierung der Beziehungen auf bilateralem Wege in absehbarer Zukunft offen zu halten.


    Wenn die Agenda der USA, Kanadas und der Five Eyes darauf abzielte, Indiens strategische Autonomie einzuschüchtern, so wies Jaishankar sie zurück. Kurioserweise bemerkte er an einer Stelle sarkastisch, dass Indien weder Mitglied der Five Eyes sei noch dem FBI Rechenschaft schuldig sei.


    Insgesamt zieht es Delhi vor, den Streit mit Kanada als bilaterales Problem des Terrorismus in all seinen Erscheinungsformen, einschließlich des Sezessionismus, zu behandeln, das auch in einem größeren Zusammenhang mit Ottawas politischer Lässigkeit gegenüber Indiens legitimen Sicherheitsanliegen und seiner Neigung steht, sich als Wächter der "regelbasierten Ordnung" immer wieder in die inneren Angelegenheiten Indiens einzumischen.


    Quelle:https://www.indianpunchline.com/india-wont-be-bullied-in-multipolar-setting/
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4500&mailid=1927




    Weiteres:




    Der Quadrilaterale Sicherheitsdialog (Quad) zwischen Australien, Indien, Japan und den USA


    swp-berlin.org, SWP-Aktuell 2023/A 35, 02.06.2023, 7 Seiten, Felix Heiduk, Christian Wirth

    Mehr Symptom als Lösung des Problems wachsender Instabilität im Indo-Pazifik


    Nach offiziellen Verlautbarungen besteht der Hauptzweck des Quadrilateralen Sicher­heitsdialogs (Quad) darin, die Zusammenarbeit der vier Partnerländer Australien, Indien, Japan und die USA bei der Bewältigung dringlicher Herausforderungen zu intensivieren; dazu zählen unter anderem Klimaschutz, Gesundheitspolitik oder maritime Sicherheit. In erster Linie ist es aber der Aufstieg Chinas und die mit ihm verbundene Infragestellung der US-Hegemonie in der Region, welche die vier Partner zusammenbringen. Minilaterale Kooperationsformate wie der Quad gewinnen zwar global an Bedeutung. Aber auch mehr als 15 Jahre nach dem Beginn formeller Diskus­sionsrunden und trotz verstärkter Zusammenarbeit erscheint der Sicherheitsdialog zwischen den vier ungleichen Partnern mehr als Symptom regionaler Instabilität denn als Abhilfe gegen sie.

    Wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA hatte Präsident Joe Biden seine Reise zum Quad-Gipfel nach Sydney Ende Mai kurzfristig absagen müssen. Stattdessen trafen sich die Regierungschefs Australiens, Indiens, Japans und der USA am Rande des unmittelbar davor stattfindenden G7-Gip­fels am 20. Mai in Japan. Es war das fünfte Treffen der Teilnehmer des Quadrilateralen Sicherheitsdialogs (»Quad«) auf dieser Ebene. Auf der Agenda standen regionale Herausforderungen wie Klimaschutz, kritische und neue Technologien, Cybersicherheit, Infra­struktur, regionale Gesundheitssicherheit, Sicherheit im maritimen und im Weltraum, Terrorismusbekämpfung sowie humanitäre und Katastrophenhilfe. China jedoch wird bisher in keiner offiziellen Verlautbarung explizit erwähnt.

    Diese Tatsache ist insofern bemerkenswert, als der Großmächtekonflikt zwischen den USA und China und die damit verbun­dene Eskalationsspirale derzeit die zentrale sicherheitspolitische Herausforderung der Region darstellt. Abgesehen davon wurde der Quad im Jahre 2007 auf Initiative von Japans damaligem Premier Shinzo Abe ins Leben gerufen, um dem wachsenden Ein­fluss Chinas in der Region entgegenzuwirken, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Territorialdisputs um die Diaoyu-/Senkaku-Inseln und Pekings historisch bedingt wenig freundlicher Haltung gegenüber Japan. Mehrere aufeinanderfolgende japa­nische und US-amerikanische Regierungen teilten deshalb die Ansicht, dass Indien in die regionale Ordnung eingebunden wer­den müsse, die von den USA angeführt wird und bislang auf bilateralen Militärbündnis­sen und Partnerschaften beruht. Ziel war dabei, Chinas Einfluss zu beschränken und so die Region zu stabilisieren. Leitend ist die Annahme, dass regionale Stabilität nur über die Bewahrung einer hegemonialen Stellung der USA (US primacy) zu sichern sei.

    Ein erstes Vierer-Treffen im Mai 2007 und ein gemeinsames Marinemanöver konn­ten die heterogene Gruppe von Staaten noch nicht von einer dauerhaften minilateralen Zusammenarbeit überzeugen. Zum einen erschien das Forcieren einer verstärk­ten Sicherheitskooperation zu konfrontativ gegenüber China. Peking hatte den Quad von Anfang an als eine gegen China gerich­tete Initiative kritisiert. In Tokio setzten die damals neue, von der Demokratischen Partei Japans (DPJ) geführte Regierung eben­so wie in Washington die Administration von Präsident Barack Obama und in Austra­lien die Regierung von Premier Kevin Rudd wieder ver­stärkt auf diplomatische Annä­herung. Zum anderen trübte vor allem die Weigerung Australiens, Uran nach Indien zu exportieren, die Zusammenarbeit. Indien, das klandestin Nuklearwaffen entwickelt hatte, ist bis heute keinem der völkerrecht­lichen Non-Proliferations-Verträge beigetre­ten. In den anschließenden zehn Jahren fanden deshalb keine Treffen auf politischer Ebene statt. Ihre bilateralen Kontakte verstärkten die vier Staaten jedoch stetig.

    Als die Regierung Shinzo Abes, der seit 2012 in Tokio wieder an der Macht war, 2017 eine Revitalisierung des Quad ins Ge­spräch brachte, hatten die zwischen Quad-Mitgliedern und der Volksrepublik (VR) China schwelenden Konflikte im Südchine­sischen Meer, im Ostchinesischen Meer und an der indisch-chinesischen Grenze massiv an Schärfe gewonnen. Zudem hatten sich die chinesisch-amerikanischen Beziehungen unter Präsident Donald Trump auch als Folge von dessen Wirtschaftskrieg generell abgekühlt. Eine Konvergenz der Wahrnehmung Chinas als sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Bedrohung wie auch der Wahl der Mittel, mit denen wachsenden chinesischen Machtansprüchen entgegen­getreten werden sollte, führte Ende 2017 zur Wiederaufnahme des Quad. Zunächst lediglich auf Arbeitsebene der Außenminis­terien angesiedelt, trafen sich ab 2019 die Außenminister der vier Mitgliedstaaten per­sönlich. Nachdem die Biden-Administration den Quad zu einem Hauptinstrument für die Umsetzung ihrer Indo-Pazifik-Politik auf­gewertet hatte, wurde die Zusammenarbeit ab März 2021 durch regelmäßige Quad Leaders Summits quasi zur Chefsache. Mit­tels fester Arbeitsgruppen, die von der Be­reit­stellung von Covid-19-Impfstoffen bis hin zur Governance des Weltraums ein brei­tes Spektrum von Politikfeldern abdecken, wurde die Quad zudem stärker institutio­nalisiert. Welche Rolle spielt der Quad fak­tisch bei der Stabilisierung der regionalen Ordnung?

    Quad und regionale Sicherheit Die bisherige regionale Sicherheitsordnung, die auf einem System US-geführter Militär­allianzen unter anderem mit Japan und Australien basiert, bezeichnete Chinas Staatspräsident Xi Jinping als Relikt des Kalten Krieges. Als Alternative forderte er die Bildung einer neuen Sicherheitsarchi­tektur »von Asiaten für Asiaten«. Seit 2014 hat die VR China unter Xi Jinping deshalb eigene Ideen zur Zukunft der regionalen Ordnung entwickelt und damit begonnen, diese zumindest partiell umzusetzen. Dazu gehört die umfassende Aufrüstung der Volksbefreiungsarmee, die forcierte Milita­risierung des Südchinesischen Meeres eben­so wie der Ausbau bilateraler Partnerschaften, unterfüttert durch verstärkte wirtschaft­liche Zusammenarbeit im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI).

    Dass China die historisch gewachsene US-amerikanische Hegemonialstellung in der Region infrage stellt, ist also die Heraus­forderung, die gerade diese vier Staaten überhaupt erst zusammenbringt. Der Qua­drilaterale Sicherheitsdialog ist demnach in erster Linie ein Format zur Koordinierung einer Koalition von »Gleichgesinnten« (like-minded) mit dem Ziel, die US-geführte regio­nale Ordnung zu bewahren. Manche Beob­achter sehen in der Quad sogar einen Bei­trag zur Eindämmung (containment) Chinas.

    Der Quad steht zudem sinnbildlich für das Eingeständnis Washingtons, das erklärte strategische Ziel, die regionale Vormachtstellung der USA im Indo-Pazifik zu bewah­ren, allein nicht mehr erreichen zu kön­nen. Da die USA gegenüber China zuse­hends an Macht verlieren, reicht selbst das etablierte System bilateraler Militärallianzen nicht mehr aus. Das Geflecht an Koope­rationen muss vielmehr um gleichgesinnte Partner wie Indien erweitert werden.

    Im Unterschied zu den existierenden, vorwiegend militärischen bilateralen For­maten sollen im Rahmen der Quad vor allem gemeinsame regionale Interessen gefördert werden. Diese mehr auf Gestal­tung als nur auf Bewahrung ausgerichtete Strategie umfasst die Sicherung der See­wege, den freien Handel, die Förderung der Demokratie und den Schutz der Menschenrechte. Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Agenda ist auf Unterstützung und Akzeptanz angewiesen, und dies über die vier gleichgesinnten Quad-Partner hinaus.

    Unter dem Eindruck der Covid-19-Pan­demie kam es im März 2020 zu einem ers­ten virtuellen »Quad-Plus-Treffen«. Unter den Teilnehmern waren Vertreter Vietnams, das den ASEAN-Vorsitz innehatte, Neuseelands, das Mitglied im Five-Eyes-Verbund der angelsächsischen Nachrichtendienste ist, und Südkoreas, eines weiteren wichtigen US-Verbündeten in der Region. Im Mai 2021 waren Israel und Brasilien zu Beratun­gen über Impfstrategien eingeladen worden.

    Dies zeigt, dass die Quad-Partner unter Führung von Präsident Biden seit Anfang 2021 vermehrt darum bemüht sind, der Kritik vor allem aus Südostasien und sei­tens der pazifischen Inselstaaten entgegenzuwirken, der Sicherheitsdialog sei ledig­lich ein Instrument der Großmächtepolitik. In Washington und auch in Tokio hatte man erkannt, dass zahlreiche asiatische Staaten zwar eine aktive Rolle der USA in der Region begrüßen. Dies aber nur, wenn deren Engagement langfristig ist, glaubwürdig erscheint und in einer Weise erfolgt, die nicht dazu führt, dass die Fronten mit China sich weiter verhärten, was die Zwei­teilung der Region fördern würde. Um diese kritischen Stimmen zu beschwichtigen und den eigenen Anspruch zu bekräftigen, öffentliche Güter zum Wohl aller bereit­zustellen, haben die Quad-Staaten im März 2021 sechs Arbeitsgruppen eingerichtet. Sie befassen sich mit den Themenbereichen Gesundheitssicherheit, Klima, kritische und neue Technologien, Weltraum, Infrastruktur und Cybersicherheit.

    Die Debatte über den eigentlichen Zweck und die Weiterentwicklung des Quad bleibt lebhaft, weil der kleinste gemeinsame Nen­ner der vier Partner noch relativ schmal ist. Er besteht darin, Chinas Einfluss zu begren­zen – und so gleichzeitig den eigenen Sta­tus und Einfluss in der Region zu stärken.

    Doch dieser Gemeinsamkeit wohnen potenzielle Interessenkonflikte inne. Und trotz der ostentativ einvernehmlichen Auf­tritte herrschen unterschiedliche Ansichten selbst darüber, welche Art Bedrohungen von China ausgehen und mit welchen Prio­ritäten und Mitteln ihnen entgegengetreten werden soll. Ein Beispiel dafür ist Indiens Herangehensweise an die Herausforderungen im Indo-Pazifik.

    Indiens Schlüsselposition und die unterschiedlichen Interessen der Quad-Mitglieder Im Rahmen des Quad besetzt Indien die Schlüsselposition. Ohne Indien hätte das Format keinen Mehrwert, da bereits andere bi- und trilaterale Formate existieren, die dazu dienen, die Kooperation der USA mit ihren japanischen und australischen Ver­bündeten zu verstärken. Nun vertritt Indien dezidiert eigene Standpunkte, und dies trotz seiner großen Besorgnis über die chi­nesische Marinepräsenz im Indischen Ozean und wiederholter Auseinandersetzungen mit militärischen Einheiten Chinas an um­strittenen Grenzabschnitten im Himalaya. Aus Sorge vor einem allzu konfrontativen Auftreten gegenüber China verwendete Delhi die Bezeichnung »Quad« lange Zeit nicht einmal in Regierungsdokumenten. Indien gilt auch nach wie vor als Bremser einer Entwicklung der Quad, die sich mili­tärisch stärker gegen China richtet. Dies zum einen, weil Delhi für den Indo-Pazifik ein sehr viel inklusiver angelegtes Konzept verfolgt. Zum anderen, weil Indien als wirt­schaftlich schwächster Partner der Quad, der zudem als einziger der vier Staaten direkt an China grenzt (der Grenzverlauf ist umstritten), eine weitere Verschlechterung der Beziehungen mit China vermeiden will.

    Im Unterschied zu Japan und Australien ist Indien auch kein Verbündeter der USA, steht bilateralen militärischen Bündnissen kritisch gegenüber und betont regelmäßig seine eigenständige Rolle in einer inter­nationalen Ordnung, die aus seiner Sicht zusehends multipolar wird. Dies zeigt sich unter anderem in der offiziellen indischen Haltung zur russischen Invasion in die Ukraine: Indien trägt weder westliche Sank­tionen gegen Russland mit, noch hat es bis­her Russland als Aggressor klar verurteilt.

    In einer ganz anderen Situation befinden sich Japan und Australien. Beide unterhalten seit den 1950er Jahren dank ihrer Bünd­nisse sehr enge Beziehungen mit den USA. Obwohl diese stark vom Ost-West-Konflikt in der Zeit des Kalten Krieges geprägt waren, verloren sie nach dem Niedergang der Sow­jetunion kaum an Bedeutung. Im Gegenteil: Schon vor Beginn des globalen Krieges gegen den Terrorismus, an dem Australien aktiv teilnahm und der in Japan die Abkehr von einer Sicherheitspolitik einläutete, die strikt auf Territorialverteidigung ausgerichtet war, wurde die militärische Zusammenarbeit mit Blick auf das erstarkende China vertieft.

    Dabei zeigte sich über die letzten drei Dekaden, dass die Sicherheitspolitik Austra­liens und Japans – je nach weltpolitischer Lage und parteipolitischen Konstellationen geringfügig variierend– auf beiden Seiten des Pazifiks regelmäßig von Sorgen um die Beständigkeit und Stärke der jeweiligen Bündnisse dominiert waren. Die Angst, als schwächerer Bündnispartner allein gelas­sen zu werden, verstärkte sich mit jeder Ver­schlechterung der Beziehungen zwischen China und den USA – wegen des auch his­torisch schwierigen chinesisch-japanischen Verhältnisses zuweilen aber auch in Phasen der Entspannung.

    Australien war grundsätzlich immer bereit, US-amerikanische Strategien zur Wahrung der globalen Sicherheit auch mili­tärisch zu unterstützen. Darum blieb der Widerspruch zwischen der immer stärker werdenden Abhängigkeit Australiens von Agrar- und Rohmaterialexporten nach China einerseits und dem – besonders im Zuge des Kriegs gegen den Terrorismus – enger werdenden Bündnis mit den USA an­dererseits lange ohne große Konsequenzen.

    Japanische Entscheidungsträger befanden sich seit Ende des Ost-West-Gegensatzes in einer ungleich schwierigeren Lage. Aus­schlaggebend dafür waren Japans geographi­sche Nähe zu Russland, ungelöste Probleme im Zusammenhang mit der Erinnerung an den Expansionskrieg vor 1945, anhaltende Streitigkeiten mit Russland, Südkorea, China und Taiwan um maritime und territoriale Gebietsansprüche sowie das in der Verfas­sung verankerte Verbot, sich an militäri­schen Auslandseinsätzen zu betei­ligen.

    Das wirtschaftliche Erstarken und die militärische Aufrüstung Chinas haben Japans sicherheitspolitische Abhängigkeit von den USA in dramatischer Weise weiter verstärkt. Gleichzeitig trat der Gegensatz zur wirtschaftlichen Abhängigkeit von China in den 2010er Jahren offen zutage. Für die japanische Außen- und Sicherheitspolitik wurde es immer schwieriger, die USA sowohl in Asien wie auch auf Japans Seite zu halten und Chinas politischen Einfluss wann immer möglich zu begrenzen. Mehr noch als Australien schien die Einbindung Indiens für Japan eine Option zu eröffnen, mit diesem Dilemma künftig besser umgehen zu können. Dies wurde möglich durch die Ausdehnung militäri­scher Aktivitäten über den Asien-Pazifik hinaus in den wiederentdeckten geopoli­tischen Raum des Indo-Pazifiks.

    Die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA im Jahre 2016, dessen Japan-Bild durch Erinnerungen an den amerika­nisch-japanischen Wirtschaftskrieg in den 1980er Jahren geprägt war, hätte daher nicht ungelegener kommen können. Pre­mier Abe sah sich gezwungen, alle Register zu ziehen, Trump bei guter Laune zu halten, um wirtschafspolitischen Druck ebenso abzuwenden wie Forderungen, deutlich höhere Beiträge für die Aufrechterhaltung der US-Militärpräsenz zu leisten. Gleich­zeitig ließ sich Präsident Trump auch von der durch Abe propagierten Idee des Indo-Pazifiks überzeugen.

    Den USA würde die Ausdehnung des strategischen Raums von Asien-Pazifik in den Indischen Ozean nicht nur die Unterstüt­zung Indiens sichern, um ein Gegengewicht gegen China zu bilden. Auch Australien und Japan könnten als regional viel akti­vere Partner stärker in das Vorhaben einbe­zogen werden, die US-amerikanische Hege­monialstellung in der Region zu bewahren.

    Andere Staaten der Region haben eine eigene Sicht auf die Ursachen für die Insta­bilität in ihrem Umfeld und für mögliche Gegenmaßnahmen. Bei ihnen dominiert vor allem die Sorge vor einer zunehmend instabilen regionalen Ordnung, die aus einer eskalierenden Großmächterivalität und einer daraus resultierenden erneuten Blockbildung hervorgehen könnte. Diese Bedrohungswahrnehmung eint eine ganze Reihe ansonsten heterogener regionaler Akteure wie Südkorea, seinerseits US-Alli­ierter, oder auch die ASEAN-Staaten und die Inselstaaten des Südpazifiks.

    Die Quad als Symptom regionaler Unsicherheit Das Quad-Format, ebenso wie andere mini­laterale Initiativen, erscheint zusehends komplementär sowohl zu den auf militä­rischen Beistand ausgerichteten, traditio­nell bilateralen Bündnissen als auch zu den bislang wenig effektiven, ASEAN-zentrier­ten multilateralen Foren wie dem East Asia Summit (EAS) oder dem ASEAN Regional Forum (ARF). Aus einer funktionalen Per­spektive ist der Quad insofern durchaus robust: Er basiert auf engen bilateralen Beziehungen der Partner und ist im Unter­schied zu den etablierten multilateralen Foren der Region viel stärker output- als pro­zessorientiert. So versucht beispielsweise die Indo-Pacific Partnership for Maritime Domain Awareness der Quad, die Staaten der Region bei der Bekämpfung illegaler maritimer Aktivitäten zu unterstützen. Dies vor allem durch Bereit­stellung von Satelli­tendaten über Schiffsbewegungen, die mit den Daten der auto­matic identification systems abgeglichen wer­den können. Da viele ille­gale Fischerboote ihre automatic identification systems gezielt abschalten, bieten die bereit­gestellten Satel­litendaten neue Möglichkeiten, sie dennoch zu orten und aufzubringen.

    Infolgedessen verfügt der Quad mittlerweile über ein gewisses Maß an Legitimität über den engen Mitgliederkreis hinaus. Der Präsident Indonesiens, das derzeit den ASEAN-Vorsitz innehat, bezeichnete den Quad denn auch unlängst als »Partner, nicht Wettbewerber« bei den Bemühungen der ASEAN, regionale Stabilität und Frieden zu bewahren. Minilaterale Formate wie der Quad werden auch für Staaten wie Vietnam oder Indonesien immer interessanter. Grund dafür sind die Flexibilität, die Out­put-Orientierung und der Umstand, dass diese Formate unterhalb der Schwelle mili­tärischer Allianzen angesiedelt sind. Da­durch wiederum verlieren die etablierten multilateralen ASEAN-zentrierten Organisationen weiter an Bedeutung.

    Ungeachtet dessen ist der Quad mehr als 15 Jahre nach dem ersten Treffen und trotz verstärk­ter Zusammenarbeit – vor allem zur Wah­rung maritimer Sicherheit – eher ein Symptom für regionale Instabilität als eine Lösung für dieses Problem.

    Dies liegt vor allem daran, dass der Quad keine Antwort auf das strukturelle Problem der rivalisierenden Machtansprüche der USA und Chinas bietet. Das Format ist in erster Linie eine institutionelle Reaktion auf diese Rivalität. Chinesische Hegemo­nialansprüche, die sich auf die gesamte Region richten, stoßen auf Bestrebungen, die Vorherrschaft der USA (US primacy) in eben dieser Region aufrechtzuerhalten; die damit verbundene Konfrontation folgt zwingend einer Nullsummenlogik.

    Wenngleich seine Mitglieder den Quad als Beitrag zu regionaler Stabilität und Kooperation preisen, ist das Format in­sofern fester Bestandteil der strategischen Rivalität zwischen den USA und China. Er kann deshalb nur unter der Prämisse als Beitrag zur Lösung des Problems regionaler Instabilität gelten, dass regionale Stabilität durch ein Zurückdrängen Chinas erreicht werden soll. Diese Prämisse wird allerdings weder von der Mehrzahl der Staaten in der Region noch überall in Europa geteilt. Selbst im Falle kurzfristiger Erfolge bei der Zurückdrängung des chinesischen Einflusses bleibt zudem fraglich, ob eine solche Eindämmungsstrategie – sollte sie in Zu­kunft genügend Unterstützung finden – dauerhaft durchgesetzt werden könnte. Implizit liegt dieser Strategie die Annahme zugrunde, dass China als Reaktion seine als nationale »Kerninteressen« deklarierten machtpolitischen Ziele aufgibt oder zumin­dest deren Verfolgung temporär einstellt. Keine dieser Reaktionen ist aber derzeit er­kennbar. Im Gegenteil: Nahezu ausnahms­los sind größere Spannungen das Resultat.

    Mehr noch: Durch die militärische Auf­rüstung der letzten Jahrzehnte und unter dem politischen Imperativ, seine »Kerninter­essen« zu verteidigen, vermag China seine Nachbarschaft jederzeit zu destabilisieren. Dabei verlagert es die Rivalität jedoch ver­stärkt auch auf die geoökonomische Ebene. Mittels Initiativen wie der BRI und anderer außenwirtschaftspolitischer Instrumente versucht die chinesische Führung, die Inter­essen ärmerer Staaten an schnellem Wirt­schaftswachstum und Infrastrukturausbau für sich zu nutzen. Die Quad-Mitglieder konnten hierauf bislang weder qualitativ noch quantitativ zufriedenstellende Antwor­ten geben. Neben erheblich größeren Inves­titionen in Entwicklungshilfe und höheren Beiträgen an deren Projekte müssten etwa auch die Funktionsweise der Kapitalmärkte und die Regeln des Welthandels im Sinne der Interessen ärmerer Staaten reformiert wer­den; außerdem müssten die Quad-Mitglie­der eigene protektionistische Maßnahmen redu­zieren und die bilateralen Beziehungen zu den ärmeren Staaten über viele Politik­felder hinweg umfassend intensivieren.

    Aus der Sicht deutscher Außen­politik muss unabhängig hiervon jedoch beachtet werden, dass minilaterale Kooperations­formate wie der Quad in einer regionalen Ordnung, die sich in einer Übergangsphase befindet, zusehends an Bedeutung gewinnen.

    Quad: Implikationen für Deutsch­land und die Europäische Union Die wachsende Bedeutung der Quad wurde bereits 2021 auf europäischer Ebene ersicht­lich. In ihrer Indo-Pazifik-Strategie bekun­dete die Europäische Kommission Interesse an einer Kooperation im Rahmen des Formats. Der Umgang mit dem Quad stellt Deutschland und die EU zumindest vorder­gründig vor ein Dilemma. Einerseits propa­gieren europäische Akteure – Deutschland zum Beispiel in den Indo-Pazifik-Leitlinien – unter dem zentralen Begriff der regelbasier­ten Ordnung einen VN-zentrierten effek­tiven Multilateralismus und Inklusivität. Andererseits tendieren viele der sogenann­ten gleichgesinnten Quad-Partner in der Region zu exklusiven bi- und minilateralen Kooperationsansätzen. Dies obwohl eigent­lich alle Arbeitsgruppen der Quad Problembereiche bearbeiten, die auch – eventuell sogar nachhaltiger – auf regionaler oder gar globaler multilateraler Ebene behandelt werden könnten. Der Stellenwert multilateraler regionaler Institutionen wie der ASEAN oder dem Pacific Islands Forum sinkt gleich­zeitig weiter.

    Auch die angeblich gemeinsamen demokratischen Werte der Quad-Mitglieder, eines der zentralen Merkmale des Formats, stehen oft nicht im Einklang mit dem Demokratie­verständnis der meisten politischen Ak­teure in Europa.

    Denn die Betonung dieses Merkmals dient im Kontext der Sicherheitspolitik im Indo-Pazifik hauptsächlich dazu, sich gegen das autokratische China abzugrenzen. Tat­sächlich waren bis zu den letzten Regierungswechseln zu den amtierenden Ad­ministrationen in Washington, Tokio und Canberra keine der vier Quad-Führungen durch demokratiefreundliche Politik auf­gefallen. Im Gegenteil: Indem sie den Fokus auf das autoritäre China und dessen ille­gitime und illegale Praktiken richteten, wurden nicht selten Angriffe der regieren­den Parteien auf eigene demokratische Institutionen relativiert und unterschätzt; das gilt vor allem für die USA und Indien. Im letzten Vision Statement der Quad werden die vormals sehr stark betonten gemein­samen demokratischen Werte denn auch nicht mehr erwähnt.

    Das erwähnte Dilemma für die EU ist allerdings eher theoretischer als praktischer Natur. Da insbesondere Europas sicherheits­politische Gestaltungsmacht im Indo-Pazi­fik äußerst gering ist, ist die EU in der Pra­xis längst zu mehrheitlich exklusiven, vor allem bilateralen Kooperationen mit »gleich­gesinnten« Quad-Partnern übergegangen. Beispiele dafür sind neu ins Leben gerufene sogenannte 2+2-Dialogformate, etwa der deutschen Außen- und Verteidigungsministerinnen oder ‑minister mit ihren Amtskol­leginnen und ‑kollegen sowie Teilnahmen der Marine, Luftwaffe und des Heeres der Bundeswehr an Übungen unter anderem mit den Streitkräften Australiens und Japans.

    Die wesentliche Frage scheint daher eine viel pragmatischere zu sein: Welchen Mehr­wert bietet die Quad, und gegebenenfalls die Kooperation mit ihr, wenn es darum geht, die regionale Stabilität im Indo-Pazifik zu bewahren? Eine Antwort hierauf ist janusgesichtig. Denn die Quad versucht einerseits immer öfter, mit funktionalen Ansätzen auf konkrete regionale Herausforderungen in verschiedenen nichtmilitärischen Politikfeldern zu reagieren. Diese funktionalen, output-orientierten Ansätze werden in der Region zusehends positiv ge­wertet und haben die Legitimität der Quad erhöht. Die Quad könnte daher künftig entsprechende minilaterale Initiativen für andere Staaten öffnen. Dies böte die Mög­lichkeit, die Rolle der Quad in der Region inklusiver zu gestalten und gegebenenfalls sogar zur Multilateralisierung einzelner Quad-Initiativen durch aktive Mitwirkung anderer Staaten beizutragen, die dem For­mat nicht angehören.

    Auf der anderen Seite ist der Quad aber mehr Symptom als Lösung des Problems regionaler Instabilität. Unabhängig davon, ob hauptsächlich die Führung in Peking oder die chinesisch-amerikanische Groß­mächterivalität für die Instabilität der Region verantwortlich gemacht wird: Klar ist, dass weder Regierungen in Peking noch in Washington in der Lage sein werden, die Eskalationsspirale zu durchbrechen.

    Zweifellos sind chinesische Gebiets­ansprüche im Ost- und Südchinesischen Meer und auf Taiwan unmittelbare Ur­sachen für Spannungen. In anderer Hin­sicht vergrößern wiederum die Spannungen zwischen China und den USA mittelbar auch die Sorgen vor allem Japans und Australiens, die ihnen ihre stetig wachsenden sicher­heitspolitischen Abhängigkeiten vom zu­neh­mend unverzichtbaren, aber auch un­berechenbaren Verbündeten USA bereiten.

    Als Konsequenz dieser destabilisierenden Wechselwirkung zwischen China und den USA (sowie Japans und Australiens als Ver­bündeten der USA) ist es ratsam, dass euro­päische Entscheidungsträger darauf achten, die Kooperation mit regionalen Akteuren nicht auf die Quad-Mitglieder zu begrenzen. Das bedeutet nicht, die Augen vor der wach­senden Bedeutung der Quad und anderer minilateraler Initiativen zu verschließen. Eine Entschärfung der wechselseitigen Eskalation erscheint derzeit aber nur mög­lich, indem mit einer Vielzahl von Partnern in der Region kooperiert wird, vorzugsweise jenen, die keine großmachtpolitischen Am­bitionen hegen. Im Rahmen eines solchen Kreises von Akteuren müssten gemeinsam Ideen für ein Management der Großmächte­rivalität entwickelt werden; das Hauptaugen­merk sollte darauf liegen, den Ausbruch militärischer Konflikte zu verhindern. Deutschland und andere europäische Staa­ten sollten schon jetzt signalisieren, dass sie derartige künftige Initiativen unterstützen.

    Dr. Felix Heiduk ist Leiter der Forschungsgruppe Asien, Dr. Christian Wirth Wissenschaftler in dieser Forschungsgruppe.

    © Stiftung Wissenschaft und Politik, 2023

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    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    22. Juni 1941 – Wir vergessen nicht! Sowjetisches Ehrenmal Berlin – Heiner Bücker, Coop Anti-War Café

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    cooptv.wordpress.com, Heruntergeladen am 1. Oktober 2023, 18:35 Uhr

    Der Deutsch-Sowjetische Krieg begann heute vor 81 Jahren am 22. Juni 1941 mit dem sogenannten Unternehmen Barbarossa. Ein Raub- und Vernichtungskrieg gegen die UDSSR von unvorstellbarer Grausamkeit. In der Russischen Föderation wird der Krieg gegen Deutschland als Großer Vaterländischer Krieg bezeichnet.


    Bis zur Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 starben ca. 27 Millionen Bürger der Sowjetunion, die Mehrheit davon Zivilisten, Nur zum Vergleich: Deutschland verlor weniger als 6,350.000 Millionen Menschen, 5,180.000 davon Soldaten. Es war ein Krieg der wie das faschistische Deutschland erklärte gegen den jüdischen Bolschewismus und die slawischen Untermenschen gerichtet war.

    Heute 81 Jahre nach diesem historischen Datum des faschistischen Angriffs auf die Sowjetunion unterstützten Deutschlands führende Kreise wieder dieselben rechtsradikalen und russophoben Gruppen in der Ukraine mit denen wir bereits während des 2. Weltkriegs kooperiert haben. Diesmal gegen Russland.

    Ich möchte aufzeigen, welches Ausmaß an Scheinheiligkeit und Lügen von den deutschen Medien und Politikern betrieben wird, wenn jetzt eine noch stärkere Bewaffnung der Ukraine propagiert und die völlig unrealistische Forderung aufgestellt wird, die Ukraine müsse den Krieg gegen Russland gewinnen, oder zumindest dürfe die Ukraine diesen Krieg nicht verlieren – während immer weitere Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet werden.

    Das im Frühjahr 2014 durch einen Putsch in der Ukraine installierte rechtsradikale Regime hat intensiv daran gearbeitet, eine faschistische Ideologie in der Ukraine zu verbreiten. Der Hass gegen alles Russische wurde permanent genährt und hat immer mehr zugenommen.

    Die Verehrung rechtsextremer Bewegungen und ihrer Führer, die mit den deutschen Faschisten im 2. Weltkrieg zusammenarbeiteten hat immens zugenommen. Beispielsweise für die paramilitärische Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN), die den deutschen Faschisten bei der Ermordung abertausender Juden half, und für die Ukrainische Aufständische Armee (UPA), die zig-Tausende von Juden und andere Minderheiten ermordet hat. Die Pogrome richteten sich übrigens auch gegen ethnische Polen, sowjetische Kriegsgefangene und pro-sowjetische Zivilisten.

    Insgesamt kamen 1,5 Millionen, ein Viertel aller im Holocaust ermordeten Juden, aus der Ukraine. Sie wurden von deutschen Faschisten und ihren ukrainischen Helfern und Helfershelfern verfolgt, gejagt und brutalst ermordet.

    Seit 2014, seit dem Putsch wurden in erstaunlichem Tempo Denkmäler für Nazi-Kollaborateure und Holocaust-Täter errichtet. Es gibt inzwischen hunderte Denkmäler, Plätze und Straßen, zu Ehren von Nazi-Kollaborateuren. So viele wie in keinem einzigen anderen Land in Europa.

    Eine der wichtigsten Personen, die in der Ukraine verehrt wird, ist Stepan Bandera. Der 1959 in München ermordete Bandera war ein rechtsradikaler Politiker und Nazi-Kollaborateur, der eine Fraktion der OUN anführte.

    2016 wurde ein Kiewer Boulevard nach Bandera benannt. Besonders obszön deshalb, weil diese Straße nach Babi Jar führt, zu der Schlucht am Stadtrand von Kiew, an der deutsche Nazis mit Unterstützung ukrainischer Kollaborateure in zwei Tagen weit über 30.000 Juden in einem der größten Einzelmassaker des Holocaust ermordeten.

    In zahlreichen Städten gibt es Denkmäler auch für Roman Shukhevych, ein weiterer wichtiger Nazi-Kollaborateur, der die Ukrainische Aufständische Armee (UPA) befehligte, verantwortlich für die Ermordung von Tausenden von Juden und Polen. Nach ihm wurden auch Dutzende von Straßen benannt.

    Eine weitere wichtige, von den Faschisten verehrte Person ist Jaroslav Stezko der 1941 die sog. Unabhängigkeitserklärung der Ukraine verfasste und die Deutsche Wehrmacht willkommen hieß. Stezko versicherte in Briefen an Hitler, Mussolini, und Franco, dass sein neuer Staat ein Teil von Hitlers Neuer Ordnung in Europa sei. Außerdem erklärte er: „Moskau und die Juden sind die größten Feinde der Ukraine.“ Kurz vor der Nazi-Invasion versicherte Stezko (dem OUN-B-Führer) Stepan Bandera: „Wir werden eine ukrainische Miliz organisieren, die uns helfen wird, die Juden zu entfernen.“

    Er hielt Wort – die deutsche Besatzung der Ukraine wurde von schrecklichen Pogromen und Kriegsverbrechen begleitet, an denen die OUN-Nationalisten teils führend beteiligt waren.

    Nach dem Krieg lebte Stezko bis zu seinem Tod in München, von wo aus er Kontakte mit vielen Resten nationalistischer oder faschistischer Organisationen wie z.B. aus dem Taiwan Chiang Kai-sheks, aus Franco-Spaniens, und Kroatiens aufrecht erhielt. Er wurde Präsidiumsmitglied in der World Anti-Communist League.

    Es gibt auch eine Gedenktafel für Taras Bulba-Borovets den von den Nazis ernannten Anführer einer Miliz die zahlreiche Pogrome durchführte und viele Juden ermordete. Und es gibt eine Reihe weiterer Denkmäler für ihn. Nach dem Krieg ließ er sich wie viele Nazi-Kollaborateure, in Kanada nieder, wo er eine ukrainischsprachige Zeitung leitete. In der kanadischen Politik gibt es viele Unterstützer der Nazi-Ideologie Banderas.

    Es gibt auch einen Gedenkkomplex und ein Museum für Andryi Melnyk, Mitbegründer der OUN, der ebenfalls auf engste mit der Wehrmacht zusammenarbeitete. Der deutsche Einmarsch in die Ukraine 1941 wurde mit Spruchbändern und Proklamationen wie „Ehre Hitler! Ehre sei Melnyk!“ zelebriert. Nach dem Krieg lebte er in Luxemburg und war eine feste Größe in ukrainischen Diaspora-Organisationen.

    Jetzt 2022 fordert sein Namensvetter Andryi Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland immerfort mehr schwere Waffen. Melnyk ist ein glühender Bewunderer Banderas, an dessen Grab er in München Blumen niederlegte und dies sogar stolz auf Twitter dokumentierte. In München leben überdies viele Ukrainer, die sich regelmäßig am Grab Banderas versammeln.

    All dies sind nur einige wenige Ausschnitte des faschistischen Erbes der Ukraine. In Israel weiß man darum und schließt sich vielleicht auch deshalb den massiven antirussischen Sanktionen nicht an.

    Der Präsident der Ukraine Selinsky wird in Deutschland hofiert und im Bundestag willkommen geheißen. Sein Botschafter Melnyk ist häufiger Gast in deutschen Talkshows und Nachrichtensendungen. Wie eng die Verbindungen zwischen dem jüdischen Präsidenten Selenskyj und dem faschistischen Asow-Regiment ist, zeigte sich beispielsweise als Selenskyj bei einem Videoauftritt vor dem griechischen Parlament auch rechtsradikale Asow-Kämpfer zu Wort kommen ließ. In Griechenland verwehrten sich die meisten Parteien gegen diesen Affront.

    Sicherlich verehren nicht alle Ukrainer diese menschenverachtenden faschistischen Vorbilder, aber ihre Anhänger sind in großer Anzahl in der ukrainischen Armee, in den Polizeibehörden, im Geheimdienst und in der Politik vertreten. Weit über 10.000 russischsprachige Menschen haben wegen diesem von der Regierung in Kiew angestacheltem Hass gegen Russen seit 2014 im Osten der Ukraine in der Donbassregion ihr Leben verloren. Und jetzt in den letzten Wochen nehmen die Angriffe gegen Donezk im Donbass nochmals massiv zu. Es gibt hunderte Tote und Schwerstverletzte.

    Mir ist unbegreiflich, dass die deutsche Politik wieder dieselben russophoben Ideologien unterstützt, auf deren Basis das Deutsche Reich 1941 willige Helfer vorfand, mit denen man eng kooperierte und gemeinsam mordete.

    Alle anständigen Deutschen sollten vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte, der Geschichte von Millionen ermordeter Juden und Abermillionen ermordeter Sowjetischer Bürger im 2. Weltkrieg jegliche Zusammenarbeit mit diesen Kräften in der Ukraine zurückweisen. Auch die von diesen Kräften in der Ukraine ausgehende Kriegsrhetorik müssen wir vehement zurückweisen. Nie wieder dürfen wir als Deutsche an einem Krieg gegen Russland in irgendeiner Form beteiligt sein.

    Wir müssen uns zusammenschließen und uns diesem Irrsinn gemeinsam entgegenstellen.

    Wir müssen offen und ehrlich versuchen, die russischen Gründe für die militärische Sonderoperation in der Ukraine zu verstehen und warum die überwiegende Mehrheit der Menschen in Russland ihre Regierung und ihren Präsidenten darin unterstützen.

    Ich persönlich will und kann die Sichtweise in Russland und die des russischen Präsidenten Wladimir Putin sehr gut nachvollziehen.

    Ich hege kein Misstrauen gegen Russland, denn der Verzicht auf Rache gegen Deutsche und Deutschland bestimmte seit 1945 die sowjetische und danach auch die russische Politik.

    Auch die Menschen in Russland hegten bis vor Kurzem zumindest keinen Groll gegen uns, obwohl fast jede Familie Kriegstote zu beklagen hat. Bis vor Kurzem konnten die Menschen in Russland zwischen Faschisten und der deutschen Bevölkerung differenzieren. Aber was geschieht jetzt?

    Alle mühsam aufgebauten freundschaftlichen Beziehungen drohen jetzt abzureißen, ja sie werden potentiell zerstört.

    Die Russen wollen ungestört in ihrem Land und zusammen mit anderen Völkern leben – ohne ständig von westlichen Staaten bedroht zu sein, weder durch den unablässigen militärischen Aufmarsch der NATO vor Russlands Grenzen, noch indirekt durch den hinterhältigen Aufbau eines Anti-Russlands in der Ukraine unter Ausnutzung historischer nationalistischer Irrtümer.

    Es geht also zum einen um die schmerzliche und beschämende Erinnerung an den so ungeheuerlichen wie grausamen Vernichtungskrieg, den das faschistische Deutschland der gesamten Sowjetunion – vor allem der ukrainischen, der belorussischen und der russischen Republik angetan hat.

    Zum anderen um das ehrende Gedenken der Befreiung Europas und auch Deutschlands vom Faschismus, die wir den Völkern der UdSSR verdanken, einschließlich der daraus erwachsenden Verpflichtung, für eine gedeihliche, vernünftige und friedliche Nachbarschaft mit Russland in Europa einzustehen. Damit verbinde ich Russland verstehen und dieses Russland Verstehen (wieder) politisch wirksam zu machen.

    Wladimir Putins Familie überlebte die Blockade Leningrads die ab September 1941 900 Tage andauerte und fast 1 Million Tote kostete, die meisten Menschen verhungerten. Die totgeglaubte Mutter Putins wurde bereits abtransportiert, als der verletzt nachhause zurückkehrende Vater, bemerkt haben soll, dass seine Frau noch atmete. Er rettete sie dann vor dem Abtransport in ein Massengrab.

    Dies alles müssen wir verstehen und heute gedenken und uns auch in großer Ehrerbietung vor dem sowjetischen Volk verneigen.

    Vielen Dank.


    Info: https://cooptv.wordpress.com/2022/07/04/22-juni-1941-wir-vergessen-nicht-sowjetisches-ehrenmal-berlin-heiner-bucker-coop-anti-war-cafe


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    180-Grad-Kehrtwende Londons: Keine Entsendung von Soldaten in Ukraine

    freeassange.rtde.life, 1 Okt. 2023 13:48 Uhr

    Londons Politik scheint dem Wetter im Königreich gleich zu werden ‒ unbeständig. Erst erklärt der Verteidigungsminister Shapps, man werde britische Soldaten in die Ukraine schicken. Kurz danach rechtfertigt sich Premierminister Sunak und dementiert dies.


    Quelle: AFP © DANIEL LEAL


    Archivbild: Britische Militärangehörige


    Der britische Premierminister Rishi Sunak hat die Erklärung des Verteidigungsministers Grant Shapps dementiert, wonach das britische Militär angeblich in die Ukraine geschickt werde. Der Premierminister wörtlich:

    "Es werden keine britischen Soldaten in den aktuellen Konflikt geschickt."

    Zuvor hatte der britische Verteidigungsminister erklärt, dass das Vereinigte Königreich die Möglichkeit der Stationierung seiner Streitkräfte in der Ukraine zur Ausbildung von ukrainischen Soldaten erwäge.


    Ukraine-Krieg: Großbritannien sucht direkte Konfrontation mit Russland





    Ukraine-Krieg: Großbritannien sucht direkte Konfrontation mit Russland






    Bei einem Besuch in Burnley am Sonntag brachte Sunak zum Ausdruck, er wolle die Situation "absolut klarstellen", und behauptete, Shapps habe nicht gemeint, dass britische Soldaten während des Konflikts mit Russland in der Ukraine stationiert würden. Das Vereinigte Königreich bilde schon seit langem ukrainische Soldaten auf britischem Boden aus, hieß es.

    Sunak zufolge habe der Verteidigungsminister eigentlich gemeint, dass "es durchaus möglich sein könnte, dass wir eines Tages in der Zukunft einen Teil dieser Ausbildung in der Ukraine durchführen". Aber das sei "etwas Langfristiges, nicht etwas für das Hier und Jetzt", so der britische Premierminister.

    Mehr zum Thema - Ex-Präsident Medwedew: Britische Ausbilder der ukrainischen Soldaten sind "legitimes Ziel" Russlands

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freeassange.rtde.life/international/182372-180-grad-kehrtwende-londons-keine


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    01.10.2023

    Weltweit über 900 US-amerikanische Militärstützpunkte – und alles nur für den Frieden?

    Screenshot_2023_10_01_at_17_52_56_Weltweit_ber_900_US_amerikanische_Milit_rst_tzpunkte_und_alles_nur_f_r_den_Frieden_GlobalBridge


    globalbridge.ch, 01. Oktober 2023 Von: in Allgemein, Militär, Politik

    (Red.) Während die großen Medien der NATO-Länder die eigene Politik als dem Frieden verpflichtet darstellen, zeigt die Landkarte weltweit über 900 US-amerikanische Militärstützpunkte. Auffallend sind auch zunehmende Militär-Aktivitäten im pazifischen Raum. Selbst deutsche Kriegsschiffe sind dort unterwegs. Was aber hat Deutschland dort zu suchen? Alle diese Fakten dürfen nie in Vergessenheit geraten! Es ist das erklärte Ziel der USA, die ganze Welt politisch und militärisch zu beherrschen. Aber wollen wir das wirklich? Auch in Europa? (cm)

    Man schaue sich diese Karte an, auf der für jeden US-Militärstützpunkt die bekannten Daten abgerufen werden können.


    Hier zum Anklicken. (https://worldbeyondwar.org/de/no-bases)


    Es erscheint ein Text, dort bitte nach unten scrollen und einen Moment warten, bis die Karte erscheint, die bewegt werden kann und auf der jeder Stützpunkt angeklickt werden kann, worauf auf der rechten Seite die Daten – Größe des Stützpunktes, Anzahl militärisches Personal, etc – abgelesen werden kann.


    US-Militärstützpunkte weltweit


    Zu einem älteren Artikel zum gleichen Thema.


    Info: https://globalbridge.ch/weltweit-ueber-900-us-amerikanische-militaerstuetzpunkte-und-alles-nur-fuer-den-frieden


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Das Militärimperium der USA: Eine visuelle Datenbank


    Die Vereinigten Staaten von Amerika unterhalten im Gegensatz zu jeder anderen Nation ein riesiges Netzwerk ausländischer Militärbasen auf der ganzen Welt.

    Wie ist diese entstanden und wie wird sie weitergeführt? Einige dieser physischen Anlagen befinden sich an Land, das als Kriegsbeute besetzt ist. Die meisten werden durch die Zusammenarbeit mit Regierungen aufrechterhalten, von denen viele brutale und repressive Regierungen von der Präsenz der Basen profitieren. In vielen Fällen wurden Menschen vertrieben, um Platz für diese militärischen Einrichtungen zu schaffen, wodurch den Menschen oft Ackerland entzogen wurde, die lokalen Wassersysteme und die Luft in großem Umfang verschmutzt wurden und als unerwünschte Präsenz existierten.

    Um diese Datenbank zu erkunden, klicken Sie auf Kartenmarkierungen oder verwenden Sie das Dashboard, um eine Auswahl zu treffen:


    Learn About US Military Bases
    View Mode: 

    Navigate map and click on markers to learn about each military base. Refine your selection with optional controls.

    Select by:

    Showing all 902 results

    Design mit © Mapbox und © OpenStreetMap by World BEYOND War.

    Warum wir diese Datenbank erstellt haben
    Diese visuelle Datenbank wurde recherchiert und entwickelt von World BEYOND War um Journalisten, Aktivisten, Forschern und einzelnen Lesern zu helfen, das immense Problem der übermäßigen Kriegsvorbereitung zu verstehen, das unweigerlich zu internationalem Mobbing, Einmischung, Drohungen, Eskalation und Massengräueln führt. Indem wir das Ausmaß des amerikanischen Imperiums militärischer Außenposten veranschaulichen, hoffen wir, die Aufmerksamkeit auf das umfassendere Problem zu lenken. Dank an davidvine.net für eine Vielzahl von Informationen, die hierin enthalten sind.

    Regierungstypen
    Wir arbeiten ständig daran, die Kategorisierung der Nationen zu aktualisieren, wenn sich die Nationen ändern. Bitte senden Sie uns Ihre Kommentare und Informationen. Wir definieren die von uns verwendeten Typen wie folgt.

    Repräsentative Demokratie: verfügt über ein relativ hohes Maß an Selbstverwaltung und bürgerlichen Freiheiten.
    Fehlerhafte Demokratie: verfügt über ein Mindestmaß an Selbstverwaltung und bürgerlichen Freiheiten.
    Hybrid: hat eine formale Struktur und einen Anspruch oder Anspruch auf eine repräsentative Regierung.
    Autoritär: hat jeglichen ernsthaften Anspruch auf Repräsentation oder Respekt gegenüber Gruppen oder Einzelpersonen aufgegeben.
    Brutal bedrückend: Machtmissbrauch ohne Rücksicht auf den Willen des Volkes oder den Schutz des Einzelnen.
    Kolonien: vom Ausland aus regiert, ohne Vertretung durch die ausländische Regierung.

    Wie kannst du helfen
    Bitte helfen Sie mit, die Nachricht zu verbreiten, dass Informationen über das Militärimperium der USA der Öffentlichkeit zugänglich sind.

    Diese Datenbank ist noch in Arbeit und verwendet Informationen aus verschiedenen öffentlichen Datenquellen. Wenn Sie Fehler oder Auslassungen sehen, bitte lassen Sie es uns wissen.

    World BEYOND War bemüht sich um Finanzierung, um die Forschung, Datenerfassung und Softwareentwicklung für dieses Projekt und andere damit verbundene Karten-/Datenbankprojekte fortzusetzen, die die Probleme der globalen Militarisierung hervorheben. Wir hoffen, diese App auf die folgenden drei Arten verbessern zu können:

    Weitere Länder einbeziehen

    Die aktuelle Version enthält nur Daten über die ausländischen Außenposten der USA, aber zukünftige Versionen dieser App werden Informationen über ausländische Militärstützpunkte enthalten, die von allen Nationen unterhalten werden.

    Größerer Umfang an Informationen über jede Basis

    Es gibt viele Informationen über die Auswirkungen ausländischer Militärbasen auf lokale Gemeinschaften und Bevölkerungen. Wir hoffen, mehr Datenpunkte verfolgen zu können, die mehr Aspekte der schwerwiegenden Probleme abdecken, die durch diese militärischen Außenposten verursacht werden.

    Software-Verbesserung

    World BEYOND War hofft, weiterhin originelle, qualitativ hochwertige und informationsreiche Präsentationen für die globale Antikriegsbewegung produzieren zu können. Dies erfordert Investitionen in Programmier- und UX-Fähigkeiten. Wir suchen nach Mitteln, um diese App zu verbessern, sie für verschiedene Arten von Bildschirmen anzupassen und es uns zu ermöglichen, informationsreichere Präsentationen verschiedener Art zu erstellen.

    Bitte werden Sie ein World BEYOND War Spender um dieses und andere Projekte zu unterstützen. Wenn Sie unsere Aktivitäten für Close Military Bases sponsern oder dazu beitragen möchten, bitte kontaktieren Sie uns.

    Erfahren Sie hier mehr über Stützpunkte und unsere Kampagne zu deren Schließung.


    Info: https://worldbeyondwar.org/de/no-bases


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    01.10.2023

    Asylstreit geht weiter, Nato interveniert weiter – und Vertreibung aus Bergkarabach

    lostineu.eu, vom 30. September 2023

    Die Watchlist EUropa vom 30. September 2023 – heute mit der Wochenchronik

    Deutschland macht den Weg für die Asylreform frei, hieß es diese Woche in Brüssel, nachdem Kanzler Scholz ein Machtwort gesprochen und die Grünen auf Linie gebracht hatte. Sie mußten ihre – durchaus berechtigten – humanitären Bedenken zurückstellen.

    Doch anders als erwartet, ist die Kuh immer noch nicht vom Eis. Denn Innenministerin Faeser hat Änderungen an der sog. Krisenverordnung ausgehandelt, die die Internierung von Asylbewerbern erleichtert und auch sonst einige Zumutungen enthält.

    Das geht nun Italien zu weit. Regierungschefin Meloni will die Änderungen prüfen, was einige Tage dauern könnte. Zudem liegt sie mit Deutschland im Clinch, weil Berlin die Seenotretter mitfinanziert, die die Migranten nach Italien bringen.

    Wie der Streit ausgeht, ist offen. Selbst wenn es eine Einigung geben sollte, wird es aber noch einige Wochen dauern, bis die Asylreform endgültig beschlossen werden kann. Denn es laufen noch Verhandlungen mit dem EU-Parlament!

    Gegen die aktuelle Flüchtlingskrise hilft das zähe EU-Gesetzgebungsverfahren gleich gar nicht. Und auch nicht gegen die drohende Überlastung Deutschlands. Dafür wären ganz andere Maßnahmen nötig…

    Was war noch? Die armenische Enklave Bergkarabach ist nach dem azerbaidschanischen Militäreinsatz verloren, die Menschen sind zum größten Teil nach Armenien geflohen. Die EU und Deutschland haben untätig bei der Vertreibung zugeschaut.

    Außerdem war Nato-Generalsekretär Stoltenberg in Kiew, um der Ukraine weitere Unterstützung zuzusichern. Nach der gescheiterten Gegenoffensive greifen die Alliierten mehr und mehr in den Krieg ein, wie es scheint…

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    Die meistgelesenen Beiträge der Woche:

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    Ukraine: Die Gegenoffensive war ein Fehlschlag – muß nun die Nato ran? 29. September 2023

    Die ukrainische Gegenoffensive hat keine nennenswerten Erfolge gebracht, wie die „New York Times“ eindrucksvoll belegt. Muß nun die Nato ran? Ein Besuch von Generalsekretär Stoltenberg in Kiew wirft Fragen auf.

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    Nord Stream

    Das Nordstream-Attentat wird wohl nie aufgeklärt 26. September 2023

    Ein Jahr nach dem Anschlag auf die Nordstream-Pipelines wird die Aufklärung weiter verschleppt. Die Bundesregierung hält ihre Erkenntnisse geheim, die EU ermittelt nicht, die NATO schweigt. Bleibt der Kriegsakt gegen eine wichtige europäische Infrastruktur ungesühnt?

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    Baerbock

    Ethnische Säuberung? Baerbock warnt Putin und tut: nichts 25. September 2023

    In Bergkarabach verdichten sich Hinweise auf eine ethnische „Säuberung“. Außenministerin Baerbock sieht aber nicht Aserbaidschan, die Türkei oder die EU in der Pflicht – sondern Russland.

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    Die wichtigsten Themen im Überblick:

    Ukraine-Krieg

    Wirtschaftskrieg

    Flüchtlingskrise

    Berg-Karabach

    Europawahl

    Die neuesten Beiträge zu diesen Themen finden Sie im Menü unter „Hot in EUrope“.


    Info: https://lostineu.eu/asylstreit-geht-weiter-nato-hilft-ukraine-und-bergkarabach-ist-verloren


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    01.10.2023

    Offener Brief an die Ruhr-Universität Bochum: Kein Platz füranti-palästinensischen und antimuslimischen Rassismus!

    (aus e-mail von Ingrid Rumpf, 1. Oktober 2023, 11: 26 Uhr

    Liebe Nahost-Interessierte,


    hier wieder eine Bitte um Unterschrift. Leider eilt es und sollte _*bis

    heute abend unterschrieben sein*_. Bitte Namen und Anschrift an Leon

    (s.o.) schicken. Der Brief ist im Anhnag.


    Grüße


    Ingrid Rumpf


    Hier das Anschreiben der InitiatorInnen (s.o.): An der Ruhr-Uni Bochum soll es im Oktober-November sehr üble Veranstaltungen vorgeblich zu »Antisemitismus« geben, in Wahrheit wird es darum gehen jegliche Kritik an Israel zu diskreditieren. Dagegen habe ich mit anderen einen offenen Brief verfasst, den wir von Organisationen und Einzelpersonen unterzeichnen lassen und am kommenden Montag veröffentlichen wollen.)



    1. Forderung:
    In den kommenden Wochen sollen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mehrere Veranstaltungen stattfinden, die sich vorgeblich um das Thema Antisemitismus drehen: zum einen die „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ (Zeitraum Oktober-November 2023) und zum anderen der Workshop „Jenseits von Kritik – Israelbezogenen Antisemitismus erkennen und
    reflektieren“ (18.10.2023).


    In Wahrheit aber werden hier der universitäre Rahmen und die einbezogenen Wissenschaftler:innen missbraucht, um jegliche Kritik am Staat Israel und seiner Politik als „antisemitisch“ zu diffamieren und so im Umkehrschluss die von Menschenrechtler:innen und Wissenschaftler:innen attestierte Apartheid und den anhaltenden Kolonialismus in Palästina, die seit Jahrzehnten bestehende militärische Besatzung, den Landraub, den völkerrechtswidrigen Siedlungsbau und die fortlaufenden Menschenrechtsverletzungen durch Tel Aviv zu legitimieren.


    Wir, die unterzeichnenden Organisationen und Einzelpersonen, fordern die Leitung, die Dozierenden und den ASTA der Ruhr-Universität Bochum daher auf, von diesen Veranstaltungen in ihrem derzeit geplanten Format Abstand zu nehmen! Die Wissenschaft in Deutschland hat sich immer wieder für Unrecht einspannen und instrumentalisieren lassen. Folgen Sie dieser Tradition nicht!
    Beziehen Sie klar Stellung gegen Rassismus, Kolonialismus und Kriegsverbrechen und für Völker-
    recht, Selbstbestimmung und einen gerechten Frieden im Nahen Osten!


    2. Ausführliche Begründung:
    Der Kampf gegen Antisemitismus ist wichtig und nach wie vor notwendig. Was ab kommendem
    Monat an der RUB stattfinden wird, hat aber weder etwas mit Kampf gegen Antisemitismus noch
    mit Wissenschaft (allein) etwas zu tun. Vielmehr werden hier der gute Wille sowie die wissenschaftliche Arbeit zahlreicher Dozierender und Forschender für anti-palästinensische und antimuslimische Stimmungsmache missbraucht.


    Keine Zusammenarbeit mit ADL und Co!
    Deutlich wird das bei den „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ daran, dass zwischen den wis-
    senschaftlichen Vorträgen einzelne Events platziert wurden, die von einschlägig bekannten Organisationen veranstaltet werden. Zu nennen ist hier in erster Linie die sog. „Anti-Defamation Le-
    ague“ (ADL), die die Abschlussveranstaltung in der Hand hat und die den Anwesenden erklären
    will, wie man angeblich gegen Antisemitismus kämpft. Die ADL jedoch ist keine antirassistische
    Organisation, im Gegenteil: Anders als ihr Name suggeriert, war sie in ihrer Geschichte selbst im-
    mer wieder Teil groß angelegter Diffamierungskampagnen und arbeitete bereits in den 1940er und 1950er Jahren mit dem berüchtigten „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ zusammen,
    (1) das damals vor allem Jagd auf (vermeintliche) Kommunist:innen und auf Schwarze Bürgerrechtsakti- vist:innen machte. Zudem soll sie in der Vergangenheit mutmaßliche Sozialist:innen, Anti-Apartheid-Aktivist:innen, den afroamerikanischen NAACP, pro-nicaraguanische und pro-palästinensischen Solidaritätsinitiativen sowie Aktivist:innen und Unterstützer:innen der israelischen Gruppe „Shalom Achshaw“ (Frieden jetzt) in den USA bespitzelt und die gesammelten Informationen an das südafrikanische Apartheidregime sowie den israelischen Geheimdienst weitergeleitet haben.(2)

    Als Teil des „American Israel Public Affairs Committee“ (AIPAC) legitimiert sie überdies israe-
    lische Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen und hat u. a. die Nahost-Politik Donald Trumps unterstützt.
    (3) Jegliche Kritik an Israel wird von der ADL als antisemitisch verunglimpft. Vor diesem Hintergrund riefen 2020 zahlreiche antirassistische, jüdische, friedenspolitische und Bürgerrechts-Organisationen in den USA zum Boykott der ADL auf.(4)


    Neben der ADL verhält sich auch die „Amadeu Antonio Stiftung“ (AAS) extrem einseitig und
    höchst problematisch zum sogenannten Palästina-Konflikt: So behauptet die AAS etwa, die Aussage, Israel sei ein Apartheid-Staat, falle unter „israelbezogenen Antisemitismus“.
    (5) Dass Israel tatsächlich ein Apartheid-Staat ist, wurde in jüngster Zeit von „Amnesty International“(6) und „Human Rights Watch“(7) sowie von „B’Tselem“, der größten israelischen Menschenrechtsorganisation,(8) hinreichend dargelegt. So sehen es auch die mittlerweile mehr als 2.800 vornehmlich jüdischenund israelischen Personen und Persönlichkeiten, darunter anerkannte Wissenschaftler:innen, Journalist:innen, Künstler:innen, Politiker:innen, Theolog:innen und Rabbis, die die Petition „The Elephant in the Room“ unterzeichnet haben.(9) Sie alle wären demnach Antisemit:innen. Die AAS relativiert also den realen Rassismus in Israel unter dem Deckmantel des Kampfs gegen Antisemitismus.


    Ähnliches gilt für die „Recherche- und Informationsstelle für Antisemitismus“ (RIAS), die am
    18. Oktober einen Workshop zu „israelbezogenem Antisemitismus“ für studentische Amtsinhaber:innen der RUB durchführen soll. So wird im Jahresbericht 2022 der RIAS auf Seite 25 eine antisemitische, den Holocaust relativierende Schmiererei mit einem Graffiti „Israel = Apartheid“ gleichgesetzt.
    (10) Pro-palästinensischen Aktivist:innen, die in Berlin-Neukölln Stolpersteine putzten, wird von RIAS auf Seite 21 des angeführten Berichts vorgeworfen, demonstratives Holo-
    caust-Gedenken zu betreiben, um ihren angeblichen Antisemitismus zu legitimieren.
    (11) Angesichts dessen halten wir es für offensichtlich, dass RIAS nicht geeignet ist, über tatsächlichen israelbezogenen Antisemitismus (wie er etwa von deutschen Neonazis und Reichsbürger:innen betrieben wird) aufzuklären, da RIAS diesen nicht von Kritik an Israel und dem Eintreten für die Rechte der Palästinenser:innen differenzieren kann bzw. will.


    Kein Weiter so!
    Es ist nicht das erste Mal, dass die RUB mit anti-palästinensischem und antimuslimischem Rassismus unter dem Deckmantel des Kampfs gegen Antisemitismus auffällt: Im Oktober 2020 lud „RUB bekennt Farbe“ (RbF), die auch diesmal zu den Organisator:innen der hier kritisierten Veranstalungsreihe zählen, Stephan Grigat ein, der vermeintlich über Antisemitismus aufklären sollte, in Wahrheit aber gegen Muslime und den Islam hetzte.
    (12) RbF hat sich bis heute nicht von diesem Vorfall distanziert. Ende 2021 gab es Protest nachdem in der Studierendenzeitung :bsz ein Interview mit einer Palästina-Aktivistin erschienen war, daraufhin Druck auf die Redaktion ausgeübt,(13) die Interviewte als angebliche Antisemitin diffamiert und der Artikel schließlich (von der :bsz selbst) zensiert wurde.(14) Obendrein machte die :bsz diesen „Ausrutscher“ wieder gut, indem sie in einer der nächsten Ausgaben über vermeintlichen Antisemitismus aufklärte, wobei sie sich völlig unkritisch auf den weithin kritisierten „3-D-Test“ stützte,(15) ein in den 2000er Jahren von der rechtsradikalen „Likud“-Regierung entwickeltes Modell, um jegliche Kritik an Israel als antisemitisch zu delegitimieren. Dass seit März 2021 mit der „Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus“ ein von 359 internationalen Wissenschaftler:innen unterzeichnetes Antisemitismus-Konzept existiert, das explizit derlei von staatlicher israelischer Seite forcierten Definitionen widerspricht, hat man in der :bsz offenbar nicht mitbekommen.


    Wir verstehen unsere Intervention daher als einen Weckruf an die Verantwortlichen der Ruhruniversität, sowohl im studentischen als auch im lehrenden Bereich:


    - Wir rufen die Leitung der RUB, die Dozierenden, den ASTA, die Hochschulgruppen, die :bsz
    und alle anderen an der Ruhr-Uni Aktiven, Engagierten und Beschäftigten auf, sich künftig kriti-
    scher mit dem Komplex Antisemitismus, Kolonialismus und Palästina auseinanderzusetzen.
    - Wir fordern, dass anti-palästinensischer, anti-arabischer und antimuslimischer Rassismus endlich ernst genommen werden, egal von welcher Seite sie kommen!
    - Wir appellieren an die Lehrenden und Forschenden der RUB: Machen Sie sich nicht zum wissenschaftlichen Feigenblatt für politische Akteure wie die ADL!
    - Wir hoffen in diesem Sinne, dass die „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ an der RUB ent-
    sprechend ohne ADL und Co stattfinden werden — oder aber, dass sich zumindest all jene Refe-
    rierenden, die sich nicht derart für eine rassistische, völkerrechtswidrige und kolonialistische Po-
    litik missbrauchen lassen wollen, aus dem Projekt zurückziehen!


    3. Die unterzeichnenden Gruppen:


    4. Belege/Endnoten
    https://www.bostonreview.net/articles/emmaia-gelman-anti-defamation-league/1
    http://www.cs.cmu.edu/afs/cs/project/theo-11/www/naive-bayes/20_newsgroup/talk.politics.mideast/2
    77257?fbclid=IwAR2T4ag2Q1RnE5wtqpiZDh7K6zWNzfkVEy98m0F-Li5k7HxtyVj8144V_F8
    https://www.jpost.com/diaspora/us-jewish-groups-laud-trumps-courageous-embassy-move-5564263
    https://droptheadl.org/the-adl-is-not-an-ally/4
    https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2022/09/israelbezogener-antisemitismus-falt5 -
    blatt.pdf
    https://www.amnesty.org/en/wp-content/uploads/2022/02/MDE1551412022ENGLISH.pdf6
    https://www.hrw.org/news/2021/04/27/abusive-israeli-policies-constitute-crimes-apartheid-persecution7
    https://www.btselem.org/topic/apartheid8
    https://sites.google.com/view/israel-elephant-in-the-room/home9
    https://report-antisemitism.de/documents/Antisemitische_Vorfaelle_in_Deutschland_Jahresbericht_RIA10 -
    S_Bund_2022.pdf
    https://report-antisemitism.de/documents/Antisemitische_Vorfaelle_in_Deutschland_Jahresbericht_RIA11 -
    S_Bund_2022.pdf
    https://www.bszonline.de/2020/10/20/mit-islamfeindlichkeit-gegen-antisemitismus/12
    https://www.instagram.com/p/CmZDRAoMcTS/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==13
    https://www.bszonline.de/wp-content/uploads/2022/12/bsz-1356-1.pdf14
    https://www.bszonline.de/wp-content/uploads/2023/03/bsz-1364.pdf15

    01.10.2023

    Nachrichten von Pressenza: Berliner Gewerkschafter*innen mobilisieren gegen Aufrüstung und Krieg

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 1. Oktober 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 01.10.2023


    Berliner Gewerkschafter*innen mobilisieren gegen Aufrüstung und Krieg


    Vertreter und Aktivisten aus allen großen Berliner DGB Gewerkschaften (Ver.di, IG Metall, IG Bau, GEW) haben zur aktuellen Situation einen gemeinsamen Aufruf verfasst und sich zusammengeschlossen zum “Berliner Gewerkschaftlicher Ratschlag gegen Aufrüstung und Krieg” Sie haben folgenden Aufruf verfasst: Hunderttausende&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/berliner-gewerkschafterinnen-mobilisieren-gegen-aufruestung-und-krieg/


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    Das Urteil ist eine Schande


    Schon vor vier Jahren hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei aufgefordert, den zu Unrecht inhaftierten Kulturförderer Osman Kavala sofort freizugelassen. Nun hat das Oberste Berufungsgericht hat das Urteil gegen den Kavala zu lebenslanger Haft bestätigt. Was folgt daraus?&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/09/das-urteil-ist-eine-schande/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    Baerbock: "Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen, wird die Butter nicht wieder billiger"

    Am vergangenen Freitag war die Außenministerin Annalena Baerbock in Augsburg, um die Grünen beim Wahlkampf in Bayern zu unterstützen. Dabei hielt sie eine Rede, wobei sie auch auf die aktuelle Ukraine-Politik zu sprechen kam. Dabei führte sie aus: "Auch ich weiß, wie viel teurer der wöchentliche Einkauf mittlerweile geworden ist. Aber wir wissen alle genau so, wenn wir sagen würden, 'jetzt hören wir auf, die Ukraine zu unterstützen', dann wird die Butter ja nicht wieder billiger."


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freeassange.rtde.life/kurzclips/video/182032-baerbock-wenn-wir-aufhoeren-ukraine


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    01.10.2023

    Europa hat in seinem Krieg mit Russland eine vernichtende Niederlage erlitten

    freedert.online, 30 Sep. 2023 20:01 Uhr,Von Jelena Karajewa

    Eine hochrangige westliche Delegation ist in die Ukraine gereist. Im Anschluss erklärte der französische Verteidigungsminister vor Ort, dass Kiew keine Waffen mehr umsonst erhalten werde. Der Stellvertreterkrieg scheint verloren, nun versucht der Westen noch, Geld daran zu verdienen, solange es geht.


    © Ukrainian Presidential Press Office via AP


    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bei ihrem Treffen in Kiew


    Die Leiter europäischer Verteidigungsministerien – genauer Großbritanniens und Frankreichs – sind in Begleitung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit einem Sonderauftrag nach Kiew gereist. Die hochrangigen Beamten wollen sich selbst vom "Erfolg der Gegenoffensive" überzeugen. Sie wollen wissen, wie und mit welchen militärischen Mitteln diejenigen vorgehen, die seit einem Monat versuchen, zumindest die erste Linie der russischen Verteidigung in der Zone der militärischen Spezialoperation zu durchbrechen.

    Die NATO-Leute sind wirklich neugierig darauf, wie sich diese ganze Armada von Hightech-Waffen, die zur Vernichtung russischer Soldaten geschickt worden war, als absolut nutzlos herausstellte und in ihre Einzelteile zerlegt wurde. Der milliardenschwere militaristische Godzilla muss wohl auf etwas aufgeschlagen sein. Und was genau dieses Etwas ist, will die Delegation in Erfahrung bringen.

    Kiews Gegenoffensive war von langer Hand geplant worden, 50 Länder hatten sich auf die eine oder andere Weise daran beteiligt. Sie hatten sich in der sogenannten Ramstein-Gruppe getroffen. Der Operationsplan war nicht von den allerletzten Narren, sondern von Spezialisten ausgearbeitet worden. Es folgte ein Reinfall – nicht des Kollektivs an sich, sondern des unvorstellbar großen westlichen militärisch-industriellen Komplexes.


    Ausweitung des Ukraine-Kriegs nach Deutschland? Dann wird der Tod atomar sein




    Meinung

    Ausweitung des Ukraine-Kriegs nach Deutschland? Dann wird der Tod atomar sein






    Wie üblich liegt der Fehler in der Verachtung für den Feind. Sie halten Russland vom allerersten Plan Barbarossa an für einen "Koloss auf tönernen Füßen". Sie dachten, wenn ihre selbst fahrende Haubitze vom Typ Caesar mit der Unterstützung des Leopard-Panzers die russische Armee angreift, dass diese sofort zusammenbrechen würde. Dieses Konstrukt, Konzept und diese Idee bildeten die Grundlage für die Strategie "Wie wir die Russen besiegen".

    Der Rest war, offen gesagt, eine Frage der Technik – "wir spucken auf ihre Sorgen um ihre eigene Sicherheit, wir nehmen die Ukraine mit ins Boot, locken sie mit dem europäischen Traum von einem Paradies, und schon ist das Geschäft unter Dach und Fach".

    Doch die Realität, die sich erst neulich zeigte, unterscheidet sich stark von den Karten im Hauptquartier und den Bildern im Fernsehen.

    Höchstwahrscheinlich haben die Kiewer Ansprechpartner, die öffentlich ihre Angriffsbereitschaft demonstriert hatten, den Europäern bei dem aktuellen Besuch hinter den Kulissen sanft angedeutet, dass sie den Russen nichts entgegenzusetzen haben, und baten daher um Unterstützung, Hilfe und Kredite. Die Reaktion war jedoch unerwartet.

    Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu zog eine Bilanz der Gespräche. Er hatte eine ganze Reihe von Spitzenmanagern des französischen militärisch-industriellen Komplexes mitgebracht, um deren Einschätzung der ukrainischen Kampffähigkeit in allen Parametern zu erörtern.

    Was Lecornu zu hören bekam, hat ihn offenbar so sehr verblüfft, dass er mehrere sensationelle Aussagen traf. Die Ukraine werde keine kostenlosen Waffen erhalten, sondern für die Lieferungen bezahlen müssen – wenn Kiew die Unterstützung aufrechterhalten will. Der Minister fügte hinzu:

    "Dies ist eine große Chance für die Entwicklung unseres militärisch-industriellen Komplexes."

    Auf die Frage, was er damit sagen wollte, antwortete Lecornu, dass eine Situation, in der die französische Armee entwaffnet wird, nicht in die heutige Zeit passe. Es werde Lieferungen geben, aber gegen Geld. Zum Abschluss entschuldigte sich der Minister, stellte aber klar, dass man in Zukunft Freundschaft und Geschäft trennen muss.


    Sarkozy irrt – Russland braucht Europa nicht





    Meinung

    Sarkozy irrt – Russland braucht Europa nicht






    Der Besuch der europäischen Militärdelegation in der Ukraine war also von europäischem Pragmatismus geprägt. Man kann über ihre Technokraten denken, was man will, aber auch sie machen manchmal ihre Arbeit. Sie sind sich der Dringlichkeit des Problems bewusst und verstehen und akzeptieren die Einschätzung der Geschehnisse des russischen Präsidenten Wladimir Putin – wenn auch gezwungenermaßen und nicht so lautstark. Drei Wochen vor der Reise der hohen Beamten nach Kiew erklärte Putin nämlich unmissverständlich und militärisch klar:

    "Dies ist kein Ausrutscher – es ist ein Reinfall."

    Wenn eine Gegenoffensive scheitert (die im NATO-Hauptquartier, im Pentagon und an mindestens einem Dutzend anderer geheimer und streng geheimer Orte vorbereitet wurde), ist es in der Tat nicht weit zur Niederlage und zur Kapitulation.

    Ein Bild für das Fernsehen anbringen zu können, auf dem den Europäern von den "Erfolgen der ukrainischen Armee" berichtet wird, ist nicht dasselbe wie das Durchbrechen zumindest der ersten russischen Verteidigungslinie. Dies sind sehr unterschiedliche Verfahrensweisen.

    Was bleibt also Europa jetzt zu tun?

    Ein Ausweg wäre, wie der Leiter des französischen Verteidigungsministeriums recht zynisch formulierte, damit zu beginnen, Waffen an Kiew zu verkaufen, und es dann (nach Vorauszahlung und anschließender vollständiger Abrechnung) selbst mit Russland klarkommen zu lassen. Sollen die Ukrainer doch so kämpfen, wie sie es können. Wie viele dabei sterben werden, ist nicht das Problem der Europäer. Den Ukrainern wurde der "europäische Traum" verkauft. Sie haben ihn gekauft. Europa hat sie mit Waffen und Geld unterstützt, doch nun ist der Laden zum Zählen des Geldes geschlossen, und der Geldautomat funktioniert auch nicht.

    Diese Option ist am wahrscheinlichsten, denn es ist schwer vorstellbar, dass die Franzosen, die im Prinzip schon lange vergessen haben, was es heißt, ein Land zu verteidigen, irgendwo in der ukrainischen Steppe für "Freiheit und Fortschritt" kämpfen würden.


    Diamantenpaket: G7 wollen russische Edelsteine verbieten





    Analyse

    Diamantenpaket: G7 wollen russische Edelsteine verbieten






    Aber es gibt im Westen nicht nur Menschen, die relativ vernünftig sind, es gibt auch Menschen, die noch in Rachegefühlen schwelgen. Manche wollen ihren "Großvater in den Schützengräben von Königsberg" rächen, manche ihren Vorfahren, der auf dem Eis der Beresina herumgesprungen war.

    Europa ist an Russland gescheitert. Das ist natürlich keine Neuigkeit. Neu ist, dass es gegen unser Land in beschämender Weise verloren hat – nicht nach Punkten, nicht nach der Entscheidung des Richters, sondern weil wir einen absolut klaren und unangefochtenen Vorteil hatten. Die militärische Spezialoperation steht für die Verteidigung von Werten, von denen der wichtigste das Leben ist. Wir sind zur Rettung gekommen, wo man uns töten und vernichten wollte. Jetzt müssen sie ihre Lektion endlich gelernt haben. Und wenn nicht, wird sie sich wiederholen!

    Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen auf RIA Nowosti am 30. September 2023.

    Jelena Karajewa ist eine russische Journalistin und Kolumnistin bei RIA Nowosti.


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    Info: https://freedert.online/europa/182334-europa-hat-in-seinem-krieg-mit-russland-eine-vernichtende-niederlage-erlitten


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