24.11.2023

Plan B für die Ukraine enthüllt: Westen zwingt Kiew an den Verhandlungstisch mit Russland

freedert.online, 24 Nov. 2023 18:57 Uhr

Die Gegenoffensive hat ihre Ziele im Großen und Ganzen verfehlt. BILD erfuhr, dass sich die Bundesregierung mittlerweile zum Hauptziel gesetzt hat, die Ukraine auf Basis des aktuellen Frontverlaufs an den Verhandlungstisch mit Russland zu bewegen. Während Scholz für Waffenstillstand argumentiert, setzt Pistorius auf Eskalation und weitere Waffenlieferungen an Kiew.


Quelle: AFP © Tobias Schwarz


Scholz (re.) und Pistorius (li.)


Exakt 21 Monate nach dem Beginn des Ukraine-Krieges sieht es düster für die Ukraine aus. 17 Prozent des Landes stehen unter russischer Kontrolle, im Osten des Landes rücken russische Truppen weiter vor. Dennoch glaubt die politische Führung in Kiew weiter an einen Sieg gegen die Übermacht Russland. 


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Allerdings bräuchte die Ukraine dafür viel mehr neue Waffen aus dem Westen, so die Experten. Die westlichen Unterstützer des Kiewer Regimes haben nach BILD-Recherchen hingegen ganz andere Pläne für die Ukraine. Berlin und Washington hätten sich – als größte Rüstungslieferanten der Ukraine – dazu entschieden, "die Regierung in Kiew über Qualität und Quantität ihrer Waffenlieferungen zur Verhandlungsbereitschaft mit Moskau zu bewegen". 

BILD erfuhr, dass sich die Bundesregierung mittlerweile zum Hauptziel gesetzt habe, die Ukraine auf Basis des aktuellen Frontverlaufs in eine "strategisch gute Verhandlungsposition" zu versetzen. Aus dieser Position heraus solle das Land mit der Kremlführung über seine "Souveränität und territoriale Integrität", also über die Staatsform und die Grenzverläufe, verhandeln.

"Selenskij soll selbst zu der Erkenntnis kommen, dass es so nicht weitergeht. Ohne Aufforderung von außen. Er soll sich aus freien Stücken an seine Nation richten und erklären, dass man verhandeln muss", sagt ein Regierungsinsider zu BILD.

"Der deutsch-amerikanische Plan: Kiew genau jene Waffen in genau den Mengen zu liefern, dass die ukrainische Armee zwar die aktuelle Front halten kann, zu einer Rückeroberung der besetzten Gebiete militärisch jedoch nicht in der Lage ist."

So soll Präsident Selenskij zu der Einsicht gelangen, dass eine Fortsetzung des Krieges entlang einer festgefahrenen Front für sein Land nicht mehr sinnvoll sei. 

Nach BILD-Informationen gibt es auch in westlichen Hauptstädten einen Plan B zu Verhandlungen, der im Ergebnis auf dasselbe hinauslaufen würde. Weiter erklärt der Regierungsinsider zu BILD:

"Was Berlin und Washington als Alternative zu Verhandlungen anstreben, ist ein eingefrorener Konflikt ohne Einvernehmen der Konfliktparteien."

Auch wenn Selenskij und Putin nicht miteinander reden wollen, verfestigt sich die Kontaktlinie und wird zu einer neuen Quasi-Grenze zwischen der Ukraine und Russland. "Das ist dann wie Minsk, nur ohne Minsk", sagt der Insider mit Blick auf den 2014 geschlossenen brüchigen "Friedensvertrag" zwischen der Ukraine und Russland sarkastisch.

Ein Regierungsbeamter erklärt gegenüber BILD: "Es wird immer offensichtlicher, dass das Kanzleramt nicht an einen Sieg der Ukraine glaubt und ihn auch überhaupt nicht will. Das Waffenpaket, das Pistorius in die Ukraine brachte, ist kein Ausdruck, dass man das Ziel 'Die Ukraine muss gewinnen' verfolgt. Sondern es steht symbolisch dafür, dass man nur so wenig unterstützt, dass die Ukraine zu Verhandlungen, einem 'Minsk 3', gedrängt wird."


Mehr zum Thema - Experten ziehen bittere Bilanz zur Gegenoffensive: "Die Ukraine verbraucht sich"


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Info: https://freedert.online/inland/187991-bild-enthuellt-plan-b-fuer


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

24.11.2023

Gefährlicher VertrauensverlustAngesichts der Reaktionen auf den Gazakrieg verliert die feministische Außen- und Entwicklungspolitik der Bundesregierung massiv an Glaubwürdigkeit.

ipg-journal.de, vom 23. November 2023, Außen- und Sicherheitspolitik 23.11.2023 | Lydia Both

DPA

Wer sich vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der Hamas und im Angesicht der humanitären Katastrophe in Gaza zwischen unterschiedlichen Realitäten und ihren Diskursen bewegt, bleibt oft sprachlos zurück. In Deutschland rückten Politik und Medien die Sicherheit und das Selbstverteidigungsrecht Israels nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober ins Zentrum der Debatte. Gleichzeitig wächst in der arabischsprachigen Welt und darüber hinaus die Wut und die Trauer angesichts des schier unfassbaren Leids, das die israelische Armee derzeit in Gaza anrichtet.


Das Einzige, was diese beiden unterschiedlichen Positionen vereint, ist das Fehlen jeglicher Empathie für die jeweils andere Seite. Die Gleichzeitigkeit von unterschiedlichen Realitäten und Wahrnehmungen, der Israelis, wie auch der Palästinenser, muss erkannt und ausgehalten, und darf nicht a priori delegitimiert werden.


Dabei helfen könnten die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag vereinbarte feministische Außenpolitik und die feministische Strategie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die nicht nur Handlungsanweisungen, sondern auch eine Sprache bereithalten, die unterschiedslos für alle außenpolitischen Krisen gelten sollte und der wir uns bedienen könnten, um auf den Krieg im Gazastreifen zu reagieren.


Doch an welcher Stelle wurden diese Leitlinien seit dem 7. Oktober angewandt? Sicher nicht, als die deutsche Zusammenarbeit in den palästinensischen Gebieten und mit der dortigen Zivilgesellschaft automatisch unter Terrorverdacht und damit auf den Prüfstand gestellt wurde. Wie feministisch war es, in einem zweiten (weitaus weniger hörbaren) Atemzug nachzuschieben, dass die Unterstützung von Frauen und Kindern prioritär sei und daher schnell überprüft werde?

Sie galten auch nicht, als Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in der EU geradezu reflexhaft, aber wenig feministisch, gegen einen humanitären Waffenstillstand in Gaza stimmte, um gar nicht erst in Verdacht zu geraten, das Selbstverteidigungsrecht Israels, das davon nicht betroffen wäre, in Frage zu stellen.

Dabei gilt das Ruhen von Waffen zur Ermöglichung humanitärer Hilfe als einer der Grundsätze feministischer Außenpolitik.

Dabei gilt das Ruhen von Waffen zur Ermöglichung humanitärer Hilfe als einer der Grundsätze feministischer Außenpolitik. Und so löste das Abstimmungsverhalten Deutschlands bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen bei denjenigen im Globalen Süden, die die Entwicklung der feministischen Außenpolitik der Bundesregierung und ihrer Leitlinien einst enthusiastisch verfolgt hatten, ungläubiges Kopfschütteln und Empörung aus. Zumal auch sämtliche internationale Organisationen und die UN schon früh einen humanitären Waffenstillstand gefordert haben, darunter auch UN Women mit einem besonderen Fokus auf Frauen und Kindern. Jetzt für Feuerpausen einzutreten, kommt verspätet und wird nicht helfen, das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit an deutscher feministischer Politik zu erhalten.


Wie sähe ein feministischer Umgang mit dem Nahost-Konflikt dagegen aus, welche Möglichkeiten hätte die Bundesregierung, sich durch ihre bedingungslose Solidarität mit Israel nicht vollends international ins Abseits zu stellen, sondern entlang der selbst auferlegten Werte einen gerechten und wirkungsvollen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten?


Herzstück feministischer Außen- und Entwicklungspolitik ist ihr menschenrechtsbasierter Ansatz mit der Grundüberzeugung, dass alle Menschen inhärente Rechte und Würde besitzen. Internationales und humanitäres Recht muss für alle gelten. Definitionen, wer als Zivilistin und wer als Kombattant gilt, dürfen nicht aufgeweicht und ganze Bevölkerungsgruppen dürfen nicht kollektiv bestraft werden.


Wenn der Zugang zu Strom, Wasser, Benzin und Medizin eingeschränkt oder komplett blockiert ist, wie es seit Beginn des Krieges in Gaza passiert, müssten Vertreterinnen und Vertreter feministischer Außen- und Entwicklungspolitik aufschreien. Denn somit sind auch die sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen und anderen Minderheiten eingeschränkt, wenn nicht gar verwehrt. 15 Prozent der schwangeren Frauen in Gaza werden Komplikationen bei den Geburten erleiden, das Leben vieler Neugeborener ist gefährdet. Wenn feministische Politik für die Rechte von Frauen und anderen Marginalisierten eintreten will, dann muss sie dies konsequent und konsistent tun. Aber während Expertinnen und Experten, darunter auch feministische, warnen, dass internationales Recht gerade durch die israelische Regierung ausgehebelt wird, halten sich deutsche Vertreterinnen und Vertreter von vermeintlich feministischer Politik bislang bedeckt.

Den Hamas-Terror als antikolonialen Widerstand zu framen, ist fatal und komplett irreführend.

Sie sollten sich außerdem an den simplen wie einleuchtenden Grundsatz erinnern, dass feministische Außenpolitik politische statt militärische Lösungen fördern sollte. Ihr erklärtes Ziel ist die Förderung der Repräsentation von Frauen – in Konfliktsituationen geht es hier vor allem um die Beteiligung von Frauen und marginalisierten Gruppen an Friedensverhandlungen. Wenn aber niemand nach einer politischen Lösung sucht, stellt sich auch die Frage nach der Beteiligung von Frauen an dieser erst gar nicht.


Das Verhalten und die Rhetorik deutscher Politik macht dagegen vielmehr den Eindruck, dass der militärischen Supermacht Israel in ihrem Kampf gegen die Terrororganisation Hamas nach den Gräueltaten vom 7. Oktober freie Hand gelassen wird. Das ist alles andere als deeskalierend, sondern begünstigt die Durchsetzung militärischer Macht.


Apropos Macht: Feministische Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit haben gemeinsam, dass das Hinterfragen von Machtstrukturen ihre theoretische Grundlage bildet. Das würde bedeuten, die Gewaltdynamik im Nahen Osten zu kontextualisieren und anzuerkennen, dass der Konflikt nicht erst am 7. Oktober begonnen hat. Das heißt explizit nicht, den Massenmord an und die Entführung von Zivilistinnen und Zivilisten zu rechtfertigen oder kleinzureden. Um wirklich dauerhaft für die Sicherheit Israels, der viel beschworenen Staatsräson Deutschlands, zu sorgen, müssen die Ursachen der Gewalt angegangen werden – eine Kontextualisierung ist dafür essentiell und stünde im Einklang mit den feministischen Ansätzen, derer sich das Auswärtige Amt und das BMZ verschrieben haben.


Ein großer Streitpunkt ist derzeit der mit Machtfragen verbundene postkoloniale Ansatz. Das BMZ hat postkoloniale und antirassistische Entwicklungspolitik in seine Strategie aufgenommen. Den Hamas-Terror als antikolonialen Widerstand zu framen, ist fatal und komplett irreführend. Es widerspricht jeglichem humanistischen Ansatz, das Verletzen, Entführen und Töten von Zivilisten mit Widerstand zu rechtfertigen. Jeglichen postkolonialen Diskurs allerdings unter Generalverdacht des Antisemitismus zu stellen, wie kürzlich durch Habecks „Rede an die Nation“ geschehen, erlaubt jedoch keinen produktiven Austausch.

Schon vor dem jetzigen Krieg wurden die feministischen Strategien in der internationalen Politik kritisch beäugt.

Feministische Außen- und Entwicklungspolitik muss eine Debatte ermöglichen, die die strukturelle Asymmetrie der Machtverteilung zwischen einer militärischen Supermacht und einer zunehmend fragmentierten und entrechteten Gesellschaft benennt. Feministische Organisationen aus dem Globalen Süden, gemeinsam mit Geberorganisationen, zeigen, wie es gehen kann, jahrzehntelange Vertreibung, Besatzung und Belagerung als Gewaltursache anzusprechen und sich gleichzeitig mit allen zivilen Opfern dieses Konflikts sowie den Opfern von zunehmenden Hasskampagnen zu solidarisieren.


Ein weiteres Kernziel feministischer Außenpolitik ist die Bekämpfung sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt in bewaffneten Konflikten. Dementsprechend müssen belegte Taten der Hamas als Verstoß gegen internationales humanitäres Recht verurteilt werden.


Vorsicht ist angebracht, wenn eine ausschließliche Viktimisierung von Frauen, die ihnen ihre Handlungsfähigkeit abspricht, dazu führt, dass Kriege begründet werden mit dem vermeintlich feministischen Ziel, Frauen, Kinder und Minderheiten zu schützen. Dieser sogenannte „Securo-feminism“ macht sich auch in der Rhetorik zum Gazakrieg bemerkbar, wenn Vergewaltigungsvorwürfe ungeprüft für das Verteidigungsrecht herangezogen werden oder ein israelischer Soldat mit einer Regenbogenflagge auf Ruinen in Gaza verkündet, er handle „im Namen der Liebe“. Zugespitzt könnte man von „empowerment through bombing“ sprechen. Wenn Frauen und LGBTIQ erst befreit und ermächtigt werden können, wenn die patriarchalen Regime, in deren Schlingen sie sich befinden, militärisch plattgemacht wurden – und sie selber gleich mit –, hat das wenig mit den feministischen Grundsätzen von Frieden, menschlicher Sicherheit und Gewaltfreiheit zu tun.


Schon vor dem jetzigen Krieg wurden die feministischen Strategien in der internationalen Politik kritisch beäugt und dahingehend geprüft, inwieweit sie Machtstrukturen tatsächlich ändern können, wo diese doch so sehr in historisch gewachsene Ungleichheiten zwischen Globalem Norden und Süden eingebettet sind. Angesichts der jetzigen humanitären Katastrophe in Gaza verliert Deutschland massiv an Glaubwürdigkeit im Globalen Süden und ganz besonders bei progressiven sowie feministischen Akteurinnen und Akteuren sowie Bewegungen, die wertvolle Partner für die Umsetzung deutscher Außen- und Entwicklungspolitik hätten sein können.

Feministische Ansätze bieten die Sprache, die vielen derzeit fehlt, um angemessen auf die humanitäre Katastrophe in Gaza zu reagieren.

Feministische Entwicklungs- und Außenpolitik muss den Hamas-Terror verurteilen, darf aber nicht alle Palästinenserinnen und Palästinenser als vermeintliche Terroristen kollektiv bestrafen. Gleichzeitig muss Israel als sicherer Staat für Jüdinnen und Juden geschützt werden, und gerade deshalb muss erkannt werden, dass die derzeitige Reaktion des Flächenbombardements Gazas nicht zu dieser Sicherheit beiträgt, sondern viel wahrscheinlicher gleich die nächste Welle von Hass und Gewalt erzeugt.


Feministische Außen- und Entwicklungspolitik sollte progressive Stimmen auf beiden Seiten fördern und Räume für diese schaffen. Was klar ist: Weder Antisemitismus im Namen eines vermeintlich antikolonialen Widerstandes noch islamophober und antiarabischer Rassismus im Namen sogenannter unbedingter Israelsolidarität haben in diesen Räumen einen Platz. 


Aber feministische Außen- und Entwicklungspolitik darf nicht in die Falle tappen, das eine wichtiger als das andere zu nehmen. Beides gilt es gleichermaßen zu identifizieren und zu verbannen, während andere Stimmen nicht vorverurteilt und ausgeschlossen werden dürfen. Feministische Aufrufe zum Waffenstillstand skandalisieren sowohl antisemitische als auch antimuslimische Gewalt, die im Zuge des Krieges überall auf der Welt, und besonders im Westen, drastisch angestiegen sind.


Feministische Ansätze bieten die Sprache, die vielen derzeit fehlt, um angemessen auf die humanitäre Katastrophe in Gaza zu reagieren. Sie bieten auch Handlungsanweisungen für eine gerechte, für alle gleichermaßen geltende Politik. Derzeit scheint aber die deutsche politische Öffentlichkeit und die Bundesregierung an der Anwendung dieser im Fall des Krieges in Gaza zu scheitern.


Info: https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/gefaehrlicher-vertrauensverlust-7145/


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

24.11.2023

Gräueltaten der Bandera-Anhänger und Entnazifizierung der Ukraine

aus e-mail von Doris Pumphrey, 24. November 2023, 14:09 Uhr


Es sind sehr viele Mails mit dieser Information zurückgekommen,

deshalb noch einmal - eventuelle Doppelsendung bitte entschuldigen...



*Schwarzbücher über Gräueltaten der Bandera-Anhänger

heute und vor 80 Jahren


*In den vorgelegten „Schwarzbüchern“ werden Beweise über grausame

Folterungen und die beispiellose Gewalttätigkeit der Bandera-Anhänger im

XX. Jahrhundert (Teil 1) sowie über die Gräueltaten ukrainischer

Nationalisten und der Streitkräfte der Ukraine in den Jahren 2014 – 2023

(Teil 2) erfasst.


Jeden Tag dokumentierte die Russische Militär-Historische Gesellschaft

und andere Organisationen die Gräueltaten gegen friedliche Bürger und

russische Gefangene im Donbass, in Cherson, im Gebiet von Saporoschje

und in anderen Gebieten der Sondermilitäroperation.

Präsident Putin betont den Schutz unschuldiger Menschen vor dem

Terrorregime in Kiew. Die Sondermilitäroperation zielt darauf ab, die

Ukraine zu demilitarisieren und zu denazifizieren sowie Kriegsverbrecher

vor Gericht zu bringen.


In diesen Broschüren, die auf der Grundlage von Archivdokumenten des

Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation und des

Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation ausgearbeitet

wurden, werden schreckliche Einzelheiten über bestialische

Foltermethoden, die von Bandera-Anhängern zur zielstrebigen Vernichtung

der friedlichen Bevölkerung – der Polen, Juden, Russen und Ukrainer –

eingesetzt wurden, beschrieben. Hier werden nicht nur Fakten über

Verbrechen beschrieben, sondern auch Berichte über Gerichtsprozesse

gegen Mörder.Die Übersetzung erfolgte freiwillig und unentgeltlich durch

Dr. Wolfgang Schacht und dient allein der Wahrheitsfindung für unsere

Kinder und Kindeskinder.


*(Teil 1):* Schwarzbuch über die Gräueltaten der Bandera-Anhänger

<https://germany.mid.ru/upload/iblock/16e/9kvqr6wl2sa6vfps4gc5fhp56ceu8r8l.pdf



*(Teil 2) *Schwarzbuch über die Gräueltaten der Bandera-Anhänger und

ukrainischen Neonazis. 2014 – 2023

<https://germany.mid.ru/upload/iblock/8b9/pbz5rxtc0ri33vhbrvbx3068ou278wt5.pdf>


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https://freedert.online/europa/187917-aufgabe-fuer-jahrzehnte-konferenz-in-donezk-plan-entnazifizierung-ukraine/

24.11.2023

*"Aufgabe für Jahrzehnte": Konferenz in Donezk legt Plan zur

Entnazifizierung der Ukraine vor


*Am 21. und 22. November fand in Donezk die gesamtrussische

wissenschaftliche Konferenz "Entnazifizierung: Geschichte und Moderne"

statt. 160 Wissenschaftler, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und

Journalisten aus Moskau, Sankt Petersburg, Wolgograd, Rjasan, Woronesch,

der Krim, Lugansk und anderen russischen Orten nahmen daran teil. Viele

von ihnen waren per Live-Übertragung zugeschaltet.


Obwohl Russland schon seit bald zwei Jahren seine militärische

Sonderoperation führt, ist dies in Russland die erste Konferenz dieser

Art. Dass ausgerechnet die Hauptstadt der rebellischen Donezker

Volksrepublik zum Austragungsort der Konferenz wurde, war natürlich kein

Zufall. Die Volksrepublik wurde infolge des nationalistischen Putsches

in Kiew im April 2014 ausgerufen und trat im Oktober 2022 nach mehr als

acht Jahren des Kampfes der Russischen Föderation bei. Im sogenannten

Ersten Donbass-Krieg, der mit dem Einmarsch der russischen Armee endete,

starben mindestens 14.000 Menschen, darunter mehr als 3.000 Zivilisten.

Denis Puschilin, Chef der Donezker Volksrepublik (DVR), sagte

<:" rel="noopener">https://t.me/pushilindenis/4020>:

/"Im Kampf gegen den modernen Neonazismus ist der Donbass ein Vorreiter.

Wir waren die Ersten, die die Erscheinungsformen des ukrainischen

Nationalismus und Neonazismus nicht nur gespürt, sondern auch begonnen

haben, Gegenmaßnahmen zu ergreifen."/


Er äußerte sich zuversichtlich, dass nach der DVR, der LVR sowie den

Gebieten Cherson und Saporoschje ‒ Teile der historischen Region

"Neurussland" ‒ auch andere ukrainische Territorien "befreit werden":

/"Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um die Gebiete zu befreien,

die seit langem unter der Diktatur des ukrainischen Regimes stehen."/


Die Donezker Volksrepublik habe ihm zufolge Erfahrungen mit der

Entnazifizierung gesammelt und wolle sie nun "nicht nur weitergeben,

sondern sie auch auf verschiedene Weise formalisieren und in Form von

methodischen Empfehlungen, Materialien und Verwaltungsvorschriften zur

Verfügung stellen". Er teilte auch mit, dass zu diesem Zweck an der

Staatlichen Universität Donezk noch vor einem Jahr das Zentrum für

ethnopolitische Rehabilitation eingerichtet wurde.


Die Rektorin der Universität, Swetlana Bespalowa, wies in ihrem Vortrag

darauf hin, dass der Faschismus niemals kampflos besiegt worden sei,

sondern durch Einwirkung von außen "vernichtet wurde".


An der Konferenz nahm auch der stellvertretende Leiter der

Präsidialverwaltung, Sergei Kirijenko, teil. In seinem

Begrüßungswort hob er hervor, dass der Sturz der Denkmäler für die

Helden des Großen Vaterländischen Krieges in der Ukraine ein sicheres

Zeichen für die Errichtung eines neonazistischen Regimes gewesen sei.

Seine Teilnahme zeigte, dass die Rückführung der Ukraine in die

Einflusssphäre Russlands eine wichtige staatliche Angelegenheit ist.


Aber bedeutet diese Rückführung etwa die Vernichtung des Ukrainischen?

Es ist die gängige Meinung im Westen, dass Russland die Ukraine und das

ukrainische Volk "ausmerzen" wolle. Keineswegs. Die ukrainische Kultur

müsse man nicht ausmerzen, sondern als Teil der gesamtrussischen

Ethnizität in den russischen Kulturraum integrieren, betonten die

Referenten der Konferenz. Dafür sei ein besonderes Erziehungssystem

nötig, denn in der Ukraine sei eine ganze Generation herangewachsen,

deren Bewusstsein vom Gift der Propaganda verunstaltet sei. Man müsse

den Leuten und vor allem der Jugend die "wahre Geschichte" erzählen. Die

Entnazifizierung müsse nicht nur an der Front, sondern auch im

Bewusstsein der Menschen vollendet sein. "Das ist eine Aufgabe für

Jahrzehnte."


Die Referenten stellten fest, dass die russische Identität in der

Ukraine unter der Presse des ukrainischen Neonazismus fast vollständig

vernichtet oder stark beschädigt wurde. Es gelte, die kulturelle und

geistige Identität des russischen Volkes wiederherzustellen, sagte

<https://ilns.ranepa.ru/lingvolab/massmedia/?ELEMENT_ID=9142> Professor

Gennadi Slyschkin vom Institut für Recht und nationale Sicherheit der

Russischen Präsidentenakademie für Volkswirtschaft und öffentliche

Verwaltung. Entnazifizierung sei daher einer der wichtigsten

Kommunikationsprozesse. Nach der Wiedergeburt der kulturellen und

geistigen Identität werde auch die wirtschaftliche Selbstständigkeit

wiederhergestellt werden, sagte der Wissenschaftler. Er wies darauf hin,

dass Donezk ein "Ort der Stärke" für die neue russische Identität sei.

Dass diese Veranstaltung an so einem Ort stattfinde, sei "prinzipiell

wichtig".


Auch die Frage nach der gerechten Bestrafung für die Verbrechen der

ukrainischen Streitkräfte gegen die Zivilbevölkerung beschäftigte die

Teilnehmer. Es müsse noch geklärt werden, welche Rolle die destruktive

Ideologie des Neonazismus dabei gespielt habe. Fast täglich werden immer

mehr Urteile gegen gefangengenommene ukrainische Militärangehörige

vermeldet, die der Tötung von Zivilisten am Rande der Kampfhandlungen

beschuldigt werden. Die Schuldigen erhalten langjährige Haftstrafen.

Auch frühere Vertreter des Kiewer Regimes, wie etwa Ex-Premierminister

Arseni Jazenjuk, werden nun in Russland zur Fahndung ausgeschrieben.

Ihnen werden verbrecherische Befehle gegen die Zivilbevölkerung des

Donbass vorgeworfen.


In dieser Frage lassen sich die beiden Ziele der russischen

Militäroperation verknüpfen ‒ Entmilitarisierung und Entnazifizierung

der Ukraine. Die Zerschlagung des ukrainischen Militärwesens bedeutet

objektiv auch die Zerschlagung des ukrainischen militanten Faschismus,

denn in der Ukraine ist es gelungen, aggressiv-nationalistische Kräfte

zu bewaffnen und das Militär sowie Spezialdienste mit ideologisch

motivierten, faschistischen Elementen zu infiltrieren.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

24.11.2023

Asarow: Ziel des "Euromaidan" war, die Ukraine in einen Krieg mit Russland zu verwickeln

freedert.online, vom 23 Nov. 2023 21:54 Uhr

Der frühere Premierminister der Ukraine, Nikolai Asarow, hat in einem langen Interview von dem Putsch vor zehn Jahren berichtet. Der gewaltsame Regimewechsel brachte Verfolgung und Terror gegen Oppositionelle. Und seit der Farbrevolution von 2014 herrscht Krieg in der Ukraine.


Screenshot_2023_11_24_at_15_19_53_Asarow_Ziel_des_Euromaidan_war_die_Ukraine_in_einen_Krieg_mit_Russland_zu_verwickelnQuelle: Sputnik © Григорий Сысоев/РИА Новости


Nikolai Asarow, der frühere Premierminister der Ukraine, während eines Pressegesprächs in Moskau, 26. April 2018


Die ersten Tage des Euromaidan schienen nichts Ernstes zu bedeuten. Doch bald wurde klar – es handelte sich um eine Provokation, die zu einem Staatsstreich führen sollte. Die Organisatoren der Proteste bezeichneten das Geschehen als "Revolution der Würde", aber jetzt drängt es die Ukrainer nicht mehr, von Würde sprechen. Darüber spricht der ehemalige ukrainische Premierminister Nikolai Asarow in einem Interview mit der Zeitung Wsgljad. Vor genau zehn Jahren begann der Euromaidan in der Ukraine.


Die Tagesschau lügt weiter über den "Euromaidan"





Analyse

Die Tagesschau lügt weiter über den "Euromaidan"






Am 21. November 2013 begannen die Proteste in Kiew, die als Euromaidan in die Geschichte eingingen. Die heutigen Mächtigen in Kiew feiern dieses Datum als "Tag der Würde und der Freiheit", doch infolge des Maidan verlor das Land nach und nach seine Souveränität und geriet in völlige Abhängigkeit vom Westen, und der anschließende Konflikt mit Russland beraubte es seiner Entwicklungsperspektiven. Nikolai Asarow, ukrainischer Premierminister von 2010 bis 2014, schilderte der Zeitung Wsgljad, wie sich die Ereignisse in jenem Herbst entwickelten.

Wsgljad: Nikolai Janowitsch, erzählen Sie uns, wie Sie die ersten Tage des Euromaidan erlebt haben. Welche Empfindungen und Emotionen haben Sie zum damaligen Zeitpunkt durchlebt?

Nikolai Asarow: Zunächst habe ich das, was geschah, nicht als etwas Ernstes wahrgenommen. Für die Ukraine waren Protestbewegungen kein außergewöhnliches Ereignis. Jedes Jahr hatten wir mit Unruhen in Kiew zu kämpfen. Im November 2013 waren übrigens nur relativ wenige Menschen auf dem Unabhängigkeitsplatz.

Wir sind dem mit Verständnis begegnet. Nicht allen Menschen gefiel die Entscheidung, die Unterzeichnung von Abkommen mit der EU auszusetzen. Das ist ihre Meinung, ihr Recht, auf die Straße zu gehen und ihre Meinung zu sagen. Dennoch hatten wir Informationen darüber, dass die westlichen Länder noch etwas Größeres vorbereiteten, das das Leben im Lande radikal verändern könnte.


Sacharowa: Trotz klarer Beweislage zu den Maidanmorden verurteilt Kiewer Gericht die Falschen


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Der erste Hinweis war die Nachricht über die Existenz von Ausbildungslagern in Polen, Litauen und der Westukraine. Dort wurden die Euromaidan-Kämpfer ausgebildet. Das zweite Signal war die Information einiger unserer ausländischen Kollegen, dass der Westen eine Richtlinie zur Identifizierung von Konten und Immobilien ukrainischer Politiker mit sogenannter pro-russischer Ausrichtung plane.

Wir haben versucht, auf die Situation zu reagieren. Insbesondere habe ich den Bildungsminister des Landes persönlich angewiesen, klärende Gespräche mit den Schülern darüber zu führen, warum wir die Unterzeichnung des Abkommens mit der EU verschoben haben. Wir haben auf der Webseite der Regierung ein entsprechendes Dokument in drei Sprachen veröffentlicht. Es weckte jedoch nicht das Interesse der Öffentlichkeit und der Medien; dennoch begannen viele Bürger zu schimpfen, dass wir ihnen ihre "europäische Zukunft" weggenommen hätten. Der Prozess der Zombifizierung der Bevölkerung begann. Und während die Bewohner des Südostens von diesem Thema weit entfernt waren, begannen die "Westler" [Einwohner der Westukraine; Anm. d. Red.] wirklich aktiv zu werden.

Der Maidan wuchs allmählich. Männer in ihren Vierzigern und Fünfzigern begannen nach Kiew zu strömen und bekamen Mietwohnungen bezahlt. Sie wurden kostenlos verpflegt und erhielten viel Geld. Am Freitag, dem 30. November, eskalierte die Situation jedoch drastisch.

Wsgljad: Wie haben sich die Ereignisse in der Zukunft entwickelt?

N. A.: Ich erinnere mich gut an diesen Tag – ich rief die Leiter der Strafverfolgungsbehörden spät in der Nacht an. Sie teilten mir mit, dass die Situation auf dem Maidan ruhig war – es gab nicht mehr als hundert Menschen. Alle schliefen, wärmten sich am Feuer und tranken Wodka. Im Allgemeinen gab es keinen Grund zur Besorgnis. Doch schon gegen vier Uhr morgens kamen Autos der wichtigsten Fernsehsender mit Kameras und Beleuchtungsanlagen im Zentrum an.


Mit einem Fuß im Abgrund: Was die Ukraine statt einer EU-Mitgliedschaft erhielt




Analyse

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Wenig später trafen mehrere Busse mit "Fans" von Dynamo Kiew am Hotel Ukraina ein. Es waren harte Kerle, die mit der Polizei, die das Zeltlager bewachte, aneinandergerieten. Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Polizisten nicht einmal ihre Dienstwaffen dabei hatten. Die Menschen, die die Nacht auf dem Maidan verbracht hatten, rannten zu dem Lärm. Sie schlossen sich dem Kampf an und begannen, die Milizionäre mit brennenden Holzscheiten aus Lagerfeuern zu bewerfen.

Natürlich riefen unsere Ordnungshüter um Hilfe. Die Jungs von "Berkut" [damalige Spezialeinheit der ukrainischen Miliz; Anm. d. Red.] kamen. Sie traten zur Verteidigung ihrer Kollegen auf. Leider haben sie nicht auf die Kameras und Beleuchtungsgeräte geachtet, auf die Tatsache, dass eine Provokation vorbereitet wurde. Ich erinnere mich, dass die Aufnahmen, auf denen zu sehen war, wie ein polnischer Journalist zusammengeschlagen wurde, besonders schlecht aufgenommen wurden.

 Jemand rief einen Krankenwagen, und es verbreitete sich das Gerücht, dass viele Studenten und "die-noch-Kinder" [Asarow spielt mit dieser Wendung darauf an, dass damals in der ukrainischen Öffentlichkeit davon die Rede war, dass es "noch Kinder" seien, die demonstrierten; Anm. d. Red.] zusammengeschlagen worden seien. Das war natürlich eine Lüge. Insgesamt wurden etwa 80 Personen ins Krankenhaus eingeliefert, darunter nur drei junge Menschen.

Alle anderen waren erwachsene Männer, die in Iwano-Frankowsk, Lwow und so weiter mit ihrem Wohnsitz gemeldet waren. Nichtsdestotrotz wurde die Angelegenheit publik gemacht, und bis zum Morgen hatten sich etwa zwanzig- oder dreißigtausend Menschen auf dem Platz versammelt.

Es begannen Aktionen nach dem "serbischen Szenario". Die Demonstranten stürmten das Gebäude der Präsidialverwaltung. Ein Bulldozer fuhr vor der Menge her. Er sollte die Absperrung durchbrechen. Unseren Leuten gelang es, ihn zu stoppen, aber die Demonstranten nahmen mehrere Straßensperren im Regierungsviertel in Beschlag. Das Stadtzentrum wurde blockiert.


10 Jahre Euromaidan: Historischer Rückblick auf die Ereignisse


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Wsgljad: Hatten Sie das Gefühl, dass das Land hoffnungslos verloren war?

N. A.: Ich persönlich hatte nicht so ein Gefühl. In den Nullerjahren machte ich den Maidan durch, der als "Orangene Revolution" bezeichnet wurde. Und sie war nicht weniger intensiv als diese – dieselben militanten Gruppen, die aus der Westukraine geholt worden waren, dieselben Massen von verblendeten Menschen, dieselben Reden, dieselbe pausenlose Musik. Wir haben das alles schon einmal gesehen, wir haben es durchgemacht. Zu diesem Zeitpunkt [Herbst 2013; Anm. d. Red. ] hatte die Ukraine bereits günstige Abkommen mit Russland und China geschlossen. Daher galt 2014 aus finanzieller und wirtschaftlicher Sicht als ein sehr zuverlässiges Jahr.

Abgesehen von einigen Gebieten in der Westukraine war die Lage in allen größeren Regionen absolut normal: Die Menschen gingen zur Arbeit, die Kinder zur Schule. Nur hier, im Zentrum von Kiew, rumorte es, allerdings nicht die ganze Zeit. Der Platz [der Unabhängigkeitsplatz Anm. d. Red.] selbst war ein Drecksloch, an dem ständig Reifen herumlagen, es keine organisierten Toiletten gab und Obdachlose herumliefen.

Wer auf dem Maidan war, hatte nicht das Gefühl, dass dort irgendjemand irgendeine Art von Freiheit, Demokratie, Bewegung in Richtung Europa verteidigt.

Die Menge lauschte den Liedern und dem endlosen Geplapper der Anführer der Proteste. Und die Strafverfolgungsbehörden waren in einer Stimmung à la Gebt den Befehl – und es wird keinen Maidan mehr geben!

Wsgljad: Warum hat Präsident Janukowitsch diesen Befehl dann nicht gegeben?

N. A.: Er war der Meinung, dass ein Räumungsbefehl zu Blutvergießen führen würde, weil es auf dieser Seite ausgebildete Kämpfer gab, die sehr realen Bandera-Anhänger. Es hätte wahrscheinlich zu Blutvergießen kommen können, aber wenn es früher passiert wäre, hätte es nicht mehr als fünfzig Verletzte gegeben, die Demonstranten hätten sich einfach zerstreut.


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Dennoch sagte Janukowitsch: Nein, das können wir nicht tun, wir müssen verhandeln und nach einem Kompromiss suchen. Und so begannen diese endlosen Verhandlungen. Aber alles, was vor sich ging, wurde von den Amerikanern gesteuert. So erinnerte sich unser ehemaliger Abgeordneter Oleg Zarjow kürzlich daran, dass es zu diesem Zeitpunkt eine Anfrage der US-Botschaft über die bevorstehende Ankunft von Diplomatenpost in der Ukraine gab. Sie schrieb: "Wir bitten um die Erlaubnis, zwei militärische Transportflugzeuge des Typs Lockheed C-130 Hercules landen zu dürfen."

Ich habe sofort zu Janukowitsch gesagt: "Hör' mal, was für eine Art von Diplomatenpost in zwei Hercules-Flugzeugen soll das sein? Das ist, gelinde gesagt, seltsam. Warum sollten wir das zulassen?" Schließlich wurden diese Hercules-Flugzeuge von einem Botschaftsfahrzeug mit einer US-Flagge empfangen. Offenbar kam der amerikanische Botschafter selbst zum Flughafen, begleitet von gepanzerten Geldtransportern. Da fragt es sich, um was für eine Art von Diplomatenpost es sich handelte?

Natürlich brachten die Amerikaner Geld und eine spezielle Ausrüstung mit, die es ihnen ermöglichte, alle unsere Gespräche sowie die Kommunikation der Geheimdienste abzuhören. Und sie begannen, diese Vorgänge zu steuern: Sie sammelten umfassende Informationen über unsere Aktivitäten und Pläne.

Unsere ganze Nachgiebigkeit war also unnötig, als wir mit all diesen Tjagniboks, Klitschkos und Jazenjuks verhandelten. Sie wurden als Führer des Maidan dargestellt, aber sie haben absolut nichts entschieden, sie waren "Marionetten".

Wsgljad: Wann wurde es klar, dass es notwendig war, wirklich ernstzunehmende Maßnahmen zu ergreifen?

N. A.: Am 21. Januar sagte ich auf einer Regierungssitzung, dass alle "roten Linien" überschritten worden seien und es an der Zeit sei, Maßnahmen zum Schutz der Verfassung zu ergreifen. Aber dann sagte Janukowitsch zu mir: "Du bringst die Verhandlungen zum Scheitern, die sich auf einen Kompromiss zubewegen." Und der Kompromiss bestand darin, dass die Regierung zurücktritt und ein Koalitionskabinett gebildet wird. Darauf hatte Victoria Nuland, die nach Kiew gekommen war, bestanden. Aber alles endete damit, dass alle Regierungsgebäude und -einrichtungen beschlagnahmt wurden und der Präsident gezwungen war, nach Charkow zu fliegen.

Wsgljad: Hätte die Ukraine nach dem Ende des Euromaidan die Situation entschärfen können und die Beziehungen zu Russland nicht auf das derzeitige Niveau eskalieren müssen? Oder war dies ein Wendepunkt, ab dem es kein Zurück mehr gab?

N. A.: Alles hätte geregelt werden können. Weißrussland, angeführt von Lukaschenko, hat dies im Jahr 2020 deutlich gezeigt, als man bei ihnen genau solch einen Staatsstreich vorbereitete. Vielleicht gab es nicht so viele Militante, aber sie traten in unserem Land aufgrund der Schwäche unserer Strafverfolgungsbehörden auf. Lukaschenko hat gezeigt, wie man mit einer "orangenen Revolution" umgeht. Es sollte klar sein, dass ...

... der Putsch in der Ukraine das Ziel hatte, das Land zu einem Anti-Russland zu machen, um es in einen Krieg mit Russland zu ziehen.

Die erste Entscheidung der illegalen Junta bestand darin, allen Maidan-Teilnehmern Amnestie für alle Artikel des Strafgesetzbuchs zu gewähren, einschließlich Vergewaltigung und Raub. Der Staatsanwaltschaft wurde untersagt, Strafverfahren einzuleiten. Dies zeigte der ganzen Welt, welche Art von Demokratie in der Ukraine Einzug gehalten hatte.


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Gleichzeitig wurde das Recht, Russisch zu sprechen und es als zweite Staatssprache zu verwenden, für die südöstlichen Regionen aufgehoben. Warum hat die Krim sofort rebelliert? Warum hat der Donbass rebelliert? Es wurde ihnen klar, dass eine Pro-Bandera-Junta an die Macht gekommen war, und Parubij wurde der Vorsitzende der Rada.

Die Amerikaner verstanden sehr gut, dass es notwendig war, einen blutigen Staatsstreich zu organisieren, die Staatsführung der Grausamkeit zu beschuldigen, die Beamten zu töten, Repressionen entlang der gesamten Machtvertikalen durchzuführen und eine Junta an die Spitze zu setzen. Sehen Sie sich doch an, wie grausam die "Partei der Regionen" zerstört wurde. Zwei Tage vor dem Putsch wurde das Hauptquartier der Partei im Zentrum von Kiew niedergebrannt. Nach dem Putsch wurden im ganzen Land alle Regional- und Bezirksverbände zerschlagen. Aktivisten wurden vernichtet, inhaftiert und aus dem Lande vertrieben.

Die Kommunisten, die Sozialisten und alle linken Bewegungen wurden ebenfalls zerschlagen. Es blieben nur Quasi-Oppositionelle übrig, die zur Legitimierung des neuen Regimes benötigt wurden. Bereits 2014 war es das Ziel, alle Kräfte, die eine Zusammenarbeit mit Russland anstrebten, vollständig zu vernichten. Auf die Krim wurden sie nicht gelassen, aber die Armee wurde in den Donbass geschickt, und in unmittelbarer Nähe zur Russischen Föderation wurde ein Spannungsherd geschaffen. Und Moskau konnte nicht anders, als darauf zu reagieren. Russland hat die Vertreter der Ukraine viele Male davor gewarnt, wie sich das alles entwickeln wird. Aber alles vergeblich.

Wsgljad: Was in der Ukraine geschah, wurde von den neuen Machthabern damals als "Revolution der Würde" [von den Fragestellern auf ukrainisch zitiert; Anm. d. Red. ] bezeichnet. Gibt es Ihrer Meinung nach überhaupt irgendeiner Würde in dem staatlichen Gebilde, das sich jetzt in der Ukraine befindet?

N. A.: Welche Würde kann es in einem Land geben, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Armut lebt? Übrigens erwähnt heute niemand mehr die Slogans vom Maidan. Aber damals riefen sie, dass "wir morgen in der Europäischen Union sein werden." Zehn Jahre sind vergangen – und kein EU-Beitritt steht für die Ukraine in Aussicht. Vielleicht steht die EU für diejenigen in Aussicht, die jetzt die Ukraine verlassen haben, sowie für die große Zahl von Menschen, die dieser "Würde" [Asarow verwendet das ukrainische Wort für 'Würde' statt des russischen; Anm. d. Red.] so schnell wie möglich nach dem Maidan entkommen sind. Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Ukraine mehr als die Hälfte ihrer Bevölkerung verloren hat. Von welcher Würde können wir in diesem Fall sprechen?


10 Jahre Maidan: "Revolution der Würde" oder "Spirale der Erniedrigung"?



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Biden hat kürzlich erklärt, dass die Vereinigten Staaten Freiheit, Demokratie und Souveränität in der Ukraine verteidigen. Das ist eine dreiste Lüge! Die orthodoxe Kirche wird dort zerschlagen, Kirchenoberhäupter werden inhaftiert und Andersdenkende werden verhöhnt und getötet. Ist das etwa die Freiheit?

Übrigens nehmen die Kopenhagener Kriterien für den EU-Beitritt einen großen Teil des EU-Assoziierungsabkommens ein. Sie beschreiben bestimmte Verpflichtungen der Ukraine, darunter vor allem die Schaffung einer unabhängigen Justiz. Wo ist diese unabhängige Justiz, wenn beispielsweise der Metropolit wegen seiner Predigten mit einer idiotischen Anklage wegen Vaterlandsverrats konfrontiert ist?

Darüber hinaus wurden alle oppositionellen politischen Parteien, Kanäle und Massenmedien in der Ukraine verboten und liquidiert. Und Selenskij entzieht ukrainischen Politikern die Staatsbürgerschaft, verhängt Sanktionen gegen sie, nimmt ihnen ihr Eigentum weg und sperrt ihre Konten. Niemand hat ihm in der Verfassung ein solches Recht gegeben. Sie pfeifen auf die Verfassung – sie machen, was sie wollen.

Das Interview mit Nikolai Asarow führten Jewgeni Posdnjakow, Rafael Fachrutdinow und Anastasija Kulikowa.

Übersetzt aus dem Russischen und zuerst erschienen bei Wsgljad am 21. November 2023.


Mehr zum Thema - Medienbericht: Selenskij befürchtet einen neuen "Maidan"


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/international/187701-asarow-ziel-euromajadan-war-ukraine


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

24.11.2023

Neben Militärhilfe: Was die USA vor und nach dem Maidan in der Ukraine investierten

freedert.online, 23 Nov. 2023 22:06 Uhr, Von Julija Gurejewa, Polina Poletajewa und Anastassija Beloussowa

Seit Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands haben die USA mehr als 44 Milliarden US-Dollar an Militärhilfe für Kiew ausgegeben. Doch schon lange vor der bewaffneten Eskalation förderten die USA in der Ukraine Programze der Wirtschaft, der Energietechnik und im sozialen Bereich, um das Land unter ihre Kontrolle zu bringen.


Quelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency


Symbolbild: Logo der USAID


Nach dem Kiewer Maidan, der mit einem Staatsstreich endete, haben die USA weiter aktiv Finanzmittel für Projekte in der oder mit Bezug zur Ukraine ausgegeben. RT rechnete nach, dass diese Ausgaben der US-Behörden seit dem Finanzjahr 2014 (das im Oktober des Kalenderjahrs 2013 begann) bis zum Beginn der russischen Militäroperation bereits über 2,8 Milliarden US-Dollar betrugen.

Zu diesem Betrag gehören Verträge mit Organisationen, die diverse Programme in der Ukraine durchführten, sowie Zuschüsse und sonstige Ausgaben.

Die größten Ausgaben sind mit der Tätigkeit der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID: United States Agency for International Development) verbunden. In diesem Zeitraum bewilligte allein diese Behörde der Ukraine knapp 1,2 Milliarden US-Dollar.

An zweiter Stelle der Ausgaben steht der Verband für private Investitionen im Ausland (OPIC). Dieses mit der US-Regierung verbandelte Finanzinstitut gab in diesem Zeitraum eine Milliarde US-Dollar aus, bevor es im Jahr 2019 aufgelöst wurde.

Danach folgen das Pentagon mit 281 Millionen US-Dollar, das US-Außenministerium mit 113 Millionen, die Ministerien für Gesundheitsschutz und Sozialdienste, Energie und sonstige staatliche Strukturen der USA.


Der Versuch, die Ukraine von Russland zu reißen – ein  großes Verbrechen der Menschheitsgeschichte




Meinung

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Auf einem speziellen Portal finden sich auch Angaben über entsprechende Ausgaben der US-Behörden für die Ukraine bereits vor den Ereignissen im November 2013. So wurden zwischen 2008 und 2013 insgesamt 1,09 Milliarden US-Dollar ausgegeben, wobei die USAID mit 373 Millionen auch dabei die Liste anführte.

Wie Malek Dudakow, Politologe und Amerikanist in einem Gespräch mit RT angab, investierten die USA noch vor dem Beginn der russischen Militäroperation in diverse Programme – sogenannte Soft-Power-Instrumente – zur eher indirekten Förderung der eigenen Interessen in der Ukraine.

"Washington formte einen proamerikanischen politischen Kurs in der Ukraine, arbeitete mit öffentlicher Meinung, Politikern und Aktivisten. Darüber hinaus ist es offensichtlich, dass ein Teil der Mittel in den Taschen von ukrainischen Beamten, Bürokraten und sonstigen Vertretern des Kiewer Regimes landete", meinte der Analyst.

Wladimir Olentschenko, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter für europäische Studien des Instituts für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Russischen Akademie der Wissenschaften, ergänzte noch, dass die Ukraine nach dem Maidan für die USA höchste Priorität erlangte. Dabei war die ganze Finanzunterstützung keinesfalls auf eine Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung gerichtet.

"Der Betrag ist beachtenswert, es ist eine große Summe. Es ist schwer zu sagen, wofür konkret dieses Geld ausgegeben wurde. Dennoch bemerkten die Medien, dass ukrainische Beamte und Politiker in diesem Zeitraum ihre materielle Lage beträchtlich verbesserten – sie erwarben Immobilien im Ausland, teure Autos. Ein Vergleich der Zahlen bringt einen auf den Gedanken, dass das Geld wohl kaum für eine Vergrößerung des Wohlstands im Land ausgegeben wurde", sagte Olentschenko.

"Komplexe Herangehensweise" während der Militäroperation


US-Finanzministerin: Ukraine völlig abhängig von westlicher Hilfe





US-Finanzministerin: Ukraine völlig abhängig von westlicher Hilfe






Wie aus den Angaben des Portals folgt, wuchs die Finanzierung von ukrainebezogenen Initiativen in den vergangenen zwei Jahren um ein Vielfaches an: im Finanzjahr 2023 betrugen die Ausgaben der US-Regierung für solche Projekte 16,8 Milliarden US-Dollar und im Jahr 2022 noch 10,3 Milliarden US-Dollar.

An dieser Stelle sei betont, dass die eigentliche Militärhilfe der USA bei den obigen Angaben nicht berücksichtigt wurde. Nach dem Stand vom Anfang November gaben die USA dafür seit dem Beginn der russischen Militäroperation insgesamt 44,2 Milliarden Dollar aus.

Laut der Erklärung des Politologen Iwan Mesjucho wenden die Vereinigten Staaten somit eine komplexe Herangehensweise in Bezug auf die Ukraine an.

"Die USA handeln immer umfassend. Einerseits liefern sie Waffen an die Ukraine, andererseits beachten sie auch den nichtkommerziellen Bereich, der jahrelang von US-amerikanischen Geldern abhängt und US-amerikanische Interessen bedient. Gewöhnlich sind Agenten der USA Vertreter der sogenannten Zivilgesellschaft und Leiter von nichtkommerziellen Organisationen. Sie unterstützen nach Kräften den außenpolitischen Kurs der Ukraine auf Verbundenheit mit den USA, wenn nicht gar auf eine Unterwerfung", bemerkte der Analyst.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow hatte allerdings zuvor in einem Interview mit RT bereits festgestellt, dass eine Einmischung der USA noch nie die Lage eines Landes verbesserte.

"Unser Präsident erläuterte jüngst die internationale Lage und führte zahlreiche Beispiele an, die zeigen, dass die USA, wenn sie in die eine oder andere Region auf dem Planeten kommen, in der Regel Chaos bringen. Nach ihrer Meinung können sie dieses Chaos kontrollieren. Und das wird von Zivilopfern begleitet", betonte der Außenminister.

Wladimir Putin erklärte während einer Besprechung am 30. Oktober wörtlich:

"Wir sollten klar verstehen, wer das tödliche Chaos organisiert (und) wer davon profitiert. Heute ist es meiner Ansicht nach inzwischen für alle offensichtlich und verständlich geworden. Gerade die gegenwärtig regierenden Eliten der USA und ihre Satelliten sind die Hauptprofiteure der weltweiten Instabilität. Die USA als Weltmacht werden schwächer und verlieren ihre Stellungen. Die Welt nach US-amerikanischer Art, mit einem einzigen Hegemon, zerfällt und vergeht allmählich, aber unabwendbar. Doch die Vereinigten Staaten wollen sich damit nicht abfinden. Im Gegenteil, sie wollen ihren Einfluss, ihre globale Diktatur beibehalten und verlängern. Unter Bedingungen des allgemeinen Chaos ist es einfacher, dies zu tun, denn mit Hilfe dieses Chaos wollen sie ihre Konkurrenten, ihre – wie sie sie nennen – geopolitischen Gegner destabilisieren. Dazu zählen sie auch unser Land, doch in Wirklichkeit (auch) neue Zentren der weltweiten Entwicklung, souveräne, selbstständige Länder, die sich nicht erniedrigen und als Lakaien dienen wollen."

Die höchsten Ausgaben


Der Weltgendarm ist übergeschnappt – aber Putin soll schuld sein





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Laut den Angaben des speziellen Portals wurde der größte Vertrag mit der Ukraine der letzten zehn Jahre im Jahr 2018 von der Vertretung von der USAID beschlossen. Er soll bis 2025 laufen und sieht "professionelle, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" vor, dabei wird in der Beschreibung der Transaktionen auch ein "Projekt der Energiesicherheit" erwähnt. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden dafür über 552 Millionen US-Dollar ausgegeben. Einzelheiten der Initiative werden nicht genannt.

Der höchste Betrag unter den Zuschüssen wurde ebenfalls von der USAID bewilligt. Im April 2022 gab die Organisation eine Milliarde US-Dollar im Rahmen einer Vereinbarung mit Kiew über die Fortsetzung laufender USAID-Programme aus, die die ukrainische Regierung gegenwärtig nicht finanzieren kann. Als Empfänger der Förderung wird die Weltbank im engeren Sinne, also die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD: International Bank for Reconstruction and Development) angeführt.

Dieses Finanzinstitut ist ebenfalls Empfänger von 20,2 Milliarden Dollar von der USAID im Rahmen der Unterstützung der Wirtschaft der Ukraine. Die entsprechenden Zahlungen begannen im vergangenen Jahr. Deren Beschreibung lautet "Förderung der makroökonomischen Unterstützung der Regierung der Ukraine. Gesetz über zusätzliche Zuwendungen an die Ukraine vom Jahr 2022".

Darüber hinaus beinhaltet das Portal Informationen über eine Überweisung in Höhe von 400 Millionen US-Dollar im Jahr 2017 an die Investitionsbank Goldman Sachs. Laut den veröffentlichten Angaben bestehe das Ziel der Transaktion in der Unterstützung der Zahlungsfähigkeit des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz zum Verkauf und Wiederverkauf von Gas. Diese Überweisung wurde von der US-amerikanischen Institution für Investitionen im Ausland OPIC (Overseas Private Investment Corporation) durchgeführt.


Plan für Zerfall der Ukraine


Die USA versichern sich gegen Kiews Verrat





Meinung

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Wie Nikita Danjuk als stellvertretender Leiter des Instituts für strategische Studien und Prognosen der Russischen Universität der Völkerfreundschaft und Mitglied der Gesellschaftskammer Russlands anmerkte, handelt man in Washington, D.C. im Hinblick auf Auslandsprojekte der USA sehr systematisch und denkt Jahre voraus. Seinen Angaben zufolge gaben die USA riesige Finanzmittel für die Ukraine aus, um die Innenpolitik und den soziokulturellen Raum des Landes vollständig zu kontrollieren.

"Die zehn Jahre dauernde Einmischung der USA in die Verwaltung des Landes führte dazu, dass die Ukraine in naher Zukunft gänzlich aufhören wird zu existieren. Wir sehen einen Prozess der Erosion der ukrainischen Staatlichkeit und der Gesellschaft, die im Grunde am Rand einer weiteren Spaltung und eines Bürgerkriegs steht. Und das, obwohl Selenskij nach Kräften und mit Hilfe aller möglichen diktatorischen Gesetze und eines Gewaltapparats versucht, diese Gesellschaft zu kontrollieren", fügte Danjuk hinzu.

Nach Meinung des Politologen werde Washington in den nächsten Jahren das Kiewer Regime weiterhin unterstützen, darunter über die vom Weißen Haus kontrollierte USAID.



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Ausgaben der USAID im Finanzjahr 2022 für die Ukraine© usaid.gov / RT


Laut Angaben der USAID war zwischen den Jahren 2017 und 2022 der meistgeförderte Bereich in der Ukraine der Programmsektor "Verwaltung und Zivilgesellschaft". Zuvor war bekannt geworden, dass die Organisation unter anderem Projekte zur Jugendarbeit, zum Widerstand gegen "russische Desinformation", zur Korruptionsbekämpfung und Sonstiges in der Ukraine finanziert.

"Dies ist eine zielgerichtete Vorbereitung von Kadern, die Heranzüchtung einer Elite unter den Journalisten, der Jugend, deren Ziel in der Schaffung einer möglichst russophoben Atmosphäre in ihren Arbeitsbereichen und das Vollpumpen der Gesellschaft mit russophoben Narrativen besteht. Tatsächlich ist ihnen das gelungen. Gerade dadurch konnten sie den Maidan organisieren und einen bedeutenden Anteil der ukrainischen Bevölkerung 'umprogrammieren'", resümierte Danjuk.

Übersetzt aus dem Russischen


Mehr zum ThemaDie Welt ist komplexer, als die USA planen können


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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Info: https://freedert.online/international/187861-ueber-militaerhilfe-hinaus-was-usa


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24.11.2023

Gräueltaten der Bandera-Anhänger und Entnazifizierung der Ukraine

aus e-mail von Doris Pumphrey, 24. November 2023, 11:53 Uhr


*Schwarzbücher über Gräueltaten der Bandera-Anhänger

heute und vor 80 Jahren


*In den vorgelegten „Schwarzbüchern“ werden Beweise über grausame

Folterungen und die beispiellose Gewalttätigkeit der Bandera-Anhänger im

XX. Jahrhundert (Teil 1) sowie über die Gräueltaten ukrainischer

Nationalisten und der Streitkräfte der Ukraine in den Jahren 2014 – 2023

(Teil 2) erfasst.


Jeden Tag dokumentierte die Russische Militär-Historische Gesellschaft

und andere Organisationen die Gräueltaten gegen friedliche Bürger und

russische Gefangene im Donbass, in Cherson, im Gebiet von Saporoschje

und in anderen Gebieten der Sondermilitäroperation.

Präsident Putin betont den Schutz unschuldiger Menschen vor dem

Terrorregime in Kiew. Die Sondermilitäroperation zielt darauf ab, die

Ukraine zu demilitarisieren und zu denazifizieren sowie Kriegsverbrecher

vor Gericht zu bringen.


In diesen Broschüren, die auf der Grundlage von Archivdokumenten des

Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation und des

Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation ausgearbeitet

wurden, werden schreckliche Einzelheiten über bestialische

Foltermethoden, die von Bandera-Anhängern zur zielstrebigen Vernichtung

der friedlichen Bevölkerung – der Polen, Juden, Russen und Ukrainer –

eingesetzt wurden, beschrieben. Hier werden nicht nur Fakten über

Verbrechen beschrieben, sondern auch Berichte über Gerichtsprozesse

gegen Mörder.Die Übersetzung erfolgte freiwillig und unentgeltlich durch

Dr. Wolfgang Schacht und dient allein der Wahrheitsfindung für unsere

Kinder und Kindeskinder.


*(Teil 1):* Schwarzbuch über die Gräueltaten der Bandera-Anhänger

<https://germany.mid.ru/upload/iblock/16e/9kvqr6wl2sa6vfps4gc5fhp56ceu8r8l.pdf



*(Teil 2) *Schwarzbuch über die Gräueltaten der Bandera-Anhänger und

ukrainischen Neonazis. 2014 – 2023

<https://germany.mid.ru/upload/iblock/8b9/pbz5rxtc0ri33vhbrvbx3068ou278wt5.pdf>


--------------------------------------------------------


https://freedert.online/europa/187917-aufgabe-fuer-jahrzehnte-konferenz-in-donezk-plan-entnazifizierung-ukraine/

24.11.2023

*"Aufgabe für Jahrzehnte": Konferenz in Donezk legt Plan zur

Entnazifizierung der Ukraine vor


*Am 21. und 22. November fand in Donezk die gesamtrussische

wissenschaftliche Konferenz "Entnazifizierung: Geschichte und Moderne"

statt. 160 Wissenschaftler, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und

Journalisten aus Moskau, Sankt Petersburg, Wolgograd, Rjasan, Woronesch,

der Krim, Lugansk und anderen russischen Orten nahmen daran teil. Viele

von ihnen waren per Live-Übertragung zugeschaltet.


Obwohl Russland schon seit bald zwei Jahren seine militärische

Sonderoperation führt, ist dies in Russland die erste Konferenz dieser

Art. Dass ausgerechnet die Hauptstadt der rebellischen Donezker

Volksrepublik zum Austragungsort der Konferenz wurde, war natürlich kein

Zufall. Die Volksrepublik wurde infolge des nationalistischen Putsches

in Kiew im April 2014 ausgerufen und trat im Oktober 2022 nach mehr als

acht Jahren des Kampfes der Russischen Föderation bei. Im sogenannten

Ersten Donbass-Krieg, der mit dem Einmarsch der russischen Armee endete,

starben mindestens 14.000 Menschen, darunter mehr als 3.000 Zivilisten.

Denis Puschilin, Chef der Donezker Volksrepublik (DVR), sagte

<:" rel="noopener">https://t.me/pushilindenis/4020>:

/"Im Kampf gegen den modernen Neonazismus ist der Donbass ein Vorreiter.

Wir waren die Ersten, die die Erscheinungsformen des ukrainischen

Nationalismus und Neonazismus nicht nur gespürt, sondern auch begonnen

haben, Gegenmaßnahmen zu ergreifen."/


Er äußerte sich zuversichtlich, dass nach der DVR, der LVR sowie den

Gebieten Cherson und Saporoschje ‒ Teile der historischen Region

"Neurussland" ‒ auch andere ukrainische Territorien "befreit werden":

/"Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um die Gebiete zu befreien,

die seit langem unter der Diktatur des ukrainischen Regimes stehen."/


Die Donezker Volksrepublik habe ihm zufolge Erfahrungen mit der

Entnazifizierung gesammelt und wolle sie nun "nicht nur weitergeben,

sondern sie auch auf verschiedene Weise formalisieren und in Form von

methodischen Empfehlungen, Materialien und Verwaltungsvorschriften zur

Verfügung stellen". Er teilte auch mit, dass zu diesem Zweck an der

Staatlichen Universität Donezk noch vor einem Jahr das Zentrum für

ethnopolitische Rehabilitation eingerichtet wurde.


Die Rektorin der Universität, Swetlana Bespalowa, wies in ihrem Vortrag

darauf hin, dass der Faschismus niemals kampflos besiegt worden sei,

sondern durch Einwirkung von außen "vernichtet wurde".


An der Konferenz nahm auch der stellvertretende Leiter der

Präsidialverwaltung, Sergei Kirijenko, teil. In seinem

Begrüßungswort hob er hervor, dass der Sturz der Denkmäler für die

Helden des Großen Vaterländischen Krieges in der Ukraine ein sicheres

Zeichen für die Errichtung eines neonazistischen Regimes gewesen sei.

Seine Teilnahme zeigte, dass die Rückführung der Ukraine in die

Einflusssphäre Russlands eine wichtige staatliche Angelegenheit ist.


Aber bedeutet diese Rückführung etwa die Vernichtung des Ukrainischen?

Es ist die gängige Meinung im Westen, dass Russland die Ukraine und das

ukrainische Volk "ausmerzen" wolle. Keineswegs. Die ukrainische Kultur

müsse man nicht ausmerzen, sondern als Teil der gesamtrussischen

Ethnizität in den russischen Kulturraum integrieren, betonten die

Referenten der Konferenz. Dafür sei ein besonderes Erziehungssystem

nötig, denn in der Ukraine sei eine ganze Generation herangewachsen,

deren Bewusstsein vom Gift der Propaganda verunstaltet sei. Man müsse

den Leuten und vor allem der Jugend die "wahre Geschichte" erzählen. Die

Entnazifizierung müsse nicht nur an der Front, sondern auch im

Bewusstsein der Menschen vollendet sein. "Das ist eine Aufgabe für

Jahrzehnte."


Die Referenten stellten fest, dass die russische Identität in der

Ukraine unter der Presse des ukrainischen Neonazismus fast vollständig

vernichtet oder stark beschädigt wurde. Es gelte, die kulturelle und

geistige Identität des russischen Volkes wiederherzustellen, sagte

<https://ilns.ranepa.ru/lingvolab/massmedia/?ELEMENT_ID=9142> Professor

Gennadi Slyschkin vom Institut für Recht und nationale Sicherheit der

Russischen Präsidentenakademie für Volkswirtschaft und öffentliche

Verwaltung. Entnazifizierung sei daher einer der wichtigsten

Kommunikationsprozesse. Nach der Wiedergeburt der kulturellen und

geistigen Identität werde auch die wirtschaftliche Selbstständigkeit

wiederhergestellt werden, sagte der Wissenschaftler. Er wies darauf hin,

dass Donezk ein "Ort der Stärke" für die neue russische Identität sei.

Dass diese Veranstaltung an so einem Ort stattfinde, sei "prinzipiell

wichtig".


Auch die Frage nach der gerechten Bestrafung für die Verbrechen der

ukrainischen Streitkräfte gegen die Zivilbevölkerung beschäftigte die

Teilnehmer. Es müsse noch geklärt werden, welche Rolle die destruktive

Ideologie des Neonazismus dabei gespielt habe. Fast täglich werden immer

mehr Urteile gegen gefangengenommene ukrainische Militärangehörige

vermeldet, die der Tötung von Zivilisten am Rande der Kampfhandlungen

beschuldigt werden. Die Schuldigen erhalten langjährige Haftstrafen.

Auch frühere Vertreter des Kiewer Regimes, wie etwa Ex-Premierminister

Arseni Jazenjuk, werden nun in Russland zur Fahndung ausgeschrieben.

Ihnen werden verbrecherische Befehle gegen die Zivilbevölkerung des

Donbass vorgeworfen.


In dieser Frage lassen sich die beiden Ziele der russischen

Militäroperation verknüpfen ‒ Entmilitarisierung und Entnazifizierung

der Ukraine. Die Zerschlagung des ukrainischen Militärwesens bedeutet

objektiv auch die Zerschlagung des ukrainischen militanten Faschismus,

denn in der Ukraine ist es gelungen, aggressiv-nationalistische Kräfte

zu bewaffnen und das Militär sowie Spezialdienste mit ideologisch

motivierten, faschistischen Elementen zu infiltrieren.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

24.11.2023

Wilders kommt zur Unzeit

lostineu.eu, 24. November 2023

Der Wahlsieg des niederländischen Islam-Hassers G. Wilders platzt mitten in die Vorbereitungen zur Europawahl. Hält die „Brandmauer“ gegen Rechts?

Viktor Orban hatte es eilig. Noch bevor das Endergebnis der Wahl in den Niederlanden feststand, gratulierte der rechtslastige ungarische Ministerpräsident bereits seinem Gesinnungsfreund Geert Wilders. „The winds of change are here!“, schrieb Orban auf Twitter/X.

Auch Marine Le Pen, die prominente Führerin der französischen Nationalisten, ließ ihrer Freude freien Lauf. Sie sprach von einer „spektakulären Leistung, die das wachsende Engagement für die Verteidigung nationaler Identitäten bestätigt.“

Ähnlich äußerten sich der Chef der rechtsextremen Lega, Matteo Salvini, aus Rom und die AfD-Politikerin Alice Weidel in Berlin. Europas Rechte, die eigentlich nur der Haß auf „Brüssel“ und die EU eint, wittert Morgenluft. Nach der Wahlniederlage der PiS in Polen hat sie endlich wieder etwas zu feiern.

Im Brüsseler Europaviertel dagegen herrscht betretenes Schweigen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, sonst immer die erste Gratulantin, hält sich bedeckt. Sie fand nicht einmal tröstende Worte für Frans Timmermans, ihren ehemaligen EU-Klimakommissar.

Timmermans war im Sommer von Brüssel nach Den Haag gewechselt, um den gescheiterten niederländischen Premier Marc Rutte abzulösen. Doch sein Wahlbündnis aus Sozialdemokraten und Grünen kam trotz beachtlichen Stimmengewinnen nur auf den zweiten Platz.

Mit Europa lassen sich in den Niederlanden offenbar keine Wahlen gewinnen. Wilders konnte nicht nur mit dem Thema Migration punkten – er fordert eine härtere Asylpolitik – sondern auch mit Kritik an hohen Lebenshaltungskosten. Der Teuro macht den Pro-Europäern zu schaffen.

Alarmsignal für 2024

Für die EU kommt der Wahlerfolg des „niederländischen Trump“ zur Unzeit. Brüssel bereitet gerade den nächsten EU-Gipfel vor, bei dem es vor allem um die Ukraine gehen soll. Orban hat bereits Widerstand angekündigt. Nach Ungarn könnten nun auch die Niederlande von der Fahne gehen. Wilders will keine Waffen mehr liefern.

Der Rechtsruck in den Niederlanden ist aber vor allem ein Alarmsignal für die Europawahl im Juni 2024. Projektionen deuten seit Wochen auf Zugewinne für die EU-Gegner hin. Wilders Erfolg dürfte Le Pens „Rassemblement National“, aber auch der AfD weiteren Auftrieb geben.

Alle Blicke richten sich nun auf Manfred Weber, den Chef der konservativen Europäischen Volkspartei. Weber hatte seine Bewegung, der auch CDU/CSU angehören, in den letzten Monaten gegen Timmermans und seine angeblich industrie- und bauernfeindliche Klimapolitik mobilisiert.

„Harte Abgrenzung“

Zudem hat CSU-Politiker versucht, mit rechten Parteien in ganz Europa anzubandeln. Wird er nun auch noch die „Brandmauer“ schleifen, die die EVP bisher von Bündnissen mit Nationalisten und EU-Gegnern abhielt? Genau das war in den Niederlanden passiert.

Statt sich klar von Wilders abzusetzen, hatte Dilan Yeşilgöz, Chefin der rechtsliberalen Partei VVD, eine Koalition nicht ausgeschlossen. Nach Ansicht von Ria Cats, EU-Korrespondentin von „Het Financieele Dagblad“, war es dieser „strategische Fehler“, der Wilders zum Durchbruch verhalf.

Weber hat versprochen, prinzipienfest zu bleiben und eine „harte Abgrenzung“ von der AfD und anderen Rechtsparteien zu suchen. Doch der Rechtsruck in den Niederlanden könnte dazu führen, dass einige EVP-Mitglieder schwach werden. Bei der Europawahl drohen weitere böse Überraschungen wie in den Niederlanden…

10 Comments

  1. KK
    24. November 2023 @ 10:56

    „Mit Europa lassen sich in den Niederlanden offenbar keine Wahlen gewinnen. … Projektionen deuten seit Wochen auf Zugewinne für die EU-Gegner hin. Wilders Erfolg dürfte Le Pens „Rassemblement National“, aber auch der AfD weiteren Auftrieb geben.“

    Solange es in der EU „Ukraine first“ heisst, wird das auch so bleiben!
    Wenn alle eigenen Interessen und vor allem diejenigen der eigenen Bürger hinter denen eines nur mittels undemokratischen Staatsstreich sich der NAhTOd als Waffe gegen das verhasste Russland anbiedernden korrupten nationalistischen Staatsgebildes zurückstehen sollen, dann braucht es dafür keine Nationalisten, um aus diesem selbstverleugnenden Verein herauszuwollen.
    Und wenn es im linken Spektrum keine Möglichkeit gibt, dem Ausdruck zu verleihen, dann fallen halt immer mehr auf diese rechten Rattenfänger herein.

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  • Arthur Dent
    24. November 2023 @ 10:27

    Erstaunlich, dass ausgerechnet die „Faschisten“ keine Waffen mehr an die Ukraine liefern wollen, zeichnen sich doch gerade rechtsextreme, nationalsozialistischen Regierungen durch eine „Kultur der Gewalt“ aus. Wo sind denn die Terror verbreitenden paramilitärischen Brigaden, die willkürlichen Verhaftungen (des politischen Gegners), Gestapo, Mauern, Stacheldraht, Schießbefehle? Die Konzentrationslager? Das eigene Volk (gemeint als Demos, nicht Ethnos) kommt im Denken und Handeln der selbsternannten, demokratischen Parteien doch nur als Melkkuh vor, während der „halben Welt“ der rote Teppich ausgelegt wird. Marokko wird von Deutschland unterstützt bei Ausweitung flächendeckender Sozialleistungen. Scholz kommt ohne greifbare Ergebnisse aus Westafrika zurück, hat aber schon 220 Millionen verteilt. Deutschland soll mit aller Macht transformiert werden, obwohl Deutschland das gar nicht will. Vor allem durch Potemkinsche Dörfer und Wolkenkuckucksheime. Obwohl eine Schuldenbremse im Grunde genommen ökonomischer Unsinn ist, hier nicht. Der Ampel muss man das Geld einteilen, die kennen kein Maß.

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    • KK
      24. November 2023 @ 12:26

      „Wo sind denn die Terror verbreitenden paramilitärischen Brigaden, die willkürlichen Verhaftungen (des politischen Gegners), Gestapo, Mauern, Stacheldraht, Schießbefehle? Die Konzentrationslager?“

      Die braucht man heute immer weniger – sie werden nämlich sukzessive durch die Digitalisierung des Lebens und der Abschaffung des Bargelds immer mehr obsolet.
      Es wird bald möglich sein, unliebsame Zeitgenossen trotz prall gefüllten Kontos an ausgestreckter Bankkarte verhungern zu lassen – da braucht man doch solche offensichtlich archaischen Methoden nicht mehr, um das Volk kontrollieren zu können. Faeser ist ja mit dem Gesetz, das es dem Verfassungsschutz erlauben soll, „Systemgegner“ bei Arbeitgebern, Vermietern und allen denkbaren Kontakten zu diskreditieren und gesellschaftlich zu isolieren, bereits auf bestem Weg… und wenn dann das Leben nur noch mittels „smartem“ Telefon zu organisieren sein wird, der Haushaltsstrom nach Belieben per „smartem“ Stromzähler aus- und abgedreht werden kann – dann treibt man die entsprechende Klientel auch so in den Wahnsinn und Suizid, und kann sich sowas kostspieliges und durchschaubares wie Gestapo oder KZs sparen.

      Und sie können sicher sein, dass die Rechten diese Vorarbeiten sehr gerne nutzen und weiter ausbauen werden, wenn sie erst das Sagen haben!

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  • Thomas Damrau
    24. November 2023 @ 09:50

    „Zur Unzeit“ – wann wäre denn die richtige Zeit für Wilders gewesen? Der Kabarettist Volker Pispers hat mal sinngemäß gelästert, die Klimakrise käme ja sehr ungelegen – ob man die nicht verschieben könne …

    Man kann es sich halt nicht aussuchen – und Wilders kommt ja nun wirklich nicht aus heiterem Himmel, sondern ist nur ein Teil des generellen Trends zum Rechtspopulismus.

    Der wachsende Rechtspopulismus wird zwar beklagt – führt aber zu keinerlei sinnvollen Konsequenzen. Das passende Bild ist für mich immer noch „Titanic und Eisberg“: Das Eisberg kommt immer näher, aber auf der Brücke (in Brüssel) möchte man Kurs halten.

    Wir wissen seit vielen Jahren,
    — dass die soziale Schere immer weiter aufgeht: Wer hat, dem wird gegeben. Das wird gerne in Sonntagsreden beklagt – und das war’s dann.
    — dass die Migration den Druck auf den finanziell schlechter gestellten Teil der Bevölkerung erhöht: Lohn-Dumping, Konkurrenz um Wohnraum, … Das wird wenig thematisiert. In Deutschland musste für 100-Tausende von UkrainerInnen Wohnraum auf einem in vielen Regionen leer gefegten Wohnungsmarkt gesucht werden. Das schafft Aggression bei den Menschen, die keine passende Wohnung finden.
    — dass eine (oft knappe) Mehrheit der Bevölkerung zwar für Umwelt- und Klimaschutz ist – aber nicht, wenn deshalb Einschränkungen in der eigenen Lebensweise erforderlich sind. Diesem Konflikt wurde lange genug mit Nebelkerzen wie „Grünes Wachstum“, „Green New Deal“, … ausgewichen. Aber das Konzept „Wir transformieren, während ihr gemütlich am Pool liegt“ funktioniert nicht – das hat sich spätestens mit den ersten Maßnahmen der deutschen „Fortschrittskoalition“ gezeigt. Eine ökologische Transformation von Wirtschaft und Lebensstil wird ein Stresstest für unsere Gesellschaft werden. Damit muss die Politik sich auseinandersetzen.
    — dass der Mittelstand realisiert, dass das Versprechen „es wird uns immer besser gehen“ nicht zu halten ist. Das erzeugt Abstiegsängste, Wut und Aggression gegen alles, was scheinbar den eigenen Status gefährdet. Wenn dann auch noch lässig dekretiert wird „Euer Häuschen ist nicht mehr zeitgemäß, nehmt mal ’nen Kredit auf, um die Bude auf Vordermann zu bringen“, brennen bei vielen die Sicherungen durch.
    — dass eine hegemoniale Dominanz in der Welt immer schwieriger wird und immer mehr Geld kostet. Die US konnten den Ansatz „Wir bewaffnen uns bis an die Zähne, damit wir im Zweifelsfall überall in der Welt brutal zuschlagen können“ bisher nur deshalb durchhalten, weil sie als „Besitzer“ der Welt-Leitwährung sich beliebig verschulden konnten. (Die USA sind pro Bürger dreimal so hoch verschuldet wie Deutschland.) Diesen Ansatz kann die EU nicht nachahmen, ohne sich zu übernehmen.
    — dass die Begeisterungen der europäischen Bevölkerung, sich in der Ukraine dauerhaft militärisch und wirtschaftlich zu engagieren, deutlich geringer ist als die der EU-Kommission oder der deutschen Regierung.

    Ich habe inzwischen kaum mehr Lust, mich an Diskussionen über die AfD zu beteiligen: „Schlimm, schlimm“, „… und die Lügen, die die verbreiten“, „das sind doch alles Faschisten“, „sollte man die nicht verbieten“. Mit Empörung kommt man aber nicht weiter: Die Rechtstendenz in der EU ist keine Pandemie, für man nur den passenden Impfstoff finden muss, sondern das Ergebnis fataler politischer Grundsatzentscheidungen.

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    • ebo
      24. November 2023 @ 10:02

      D’accord. Die „Unzeit“ ist natürlich aus Sicht der EU-Politiker. Sie hätten jetzt gerne Timmermans gehabt, und natürlich so schnell wie möglich auch Tusk in Polen. Dann könnten sie Orban an den Rand drängen und ihre Agenda (Ukraine, Ukraine, Ukraine) durchziehen. Das geht jetzt nicht mehr…

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    • european
      24. November 2023 @ 10:19

      @Thomas Damrau

      Genau so ist es. Diese Entwicklung faellt nicht vom Himmel und es ist zu erwarten, dass sich die Lage weiter verschaerft.

      Der von mir sehr geschaetzte Heinz Rudolf Kunze hat vor vielen Jahren einmal gesagt, dass es nur sehr begrenzt oder gar nicht moeglich ist, eine Politik gegen das Volk zu betreiben. – Womit er Recht behalten sollte.

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    • KK
      24. November 2023 @ 11:01

      „Wer hat, dem wird gegeben. Das wird gerne in Sonntagsreden beklagt – und das war’s dann.“

      Noch nicht mal mehr das – CDU und FDP wollen doch inzwischen ganz offen das fehlende Geld für zB Ukraine, Klima und INTEL bei den Ärmsten einsammeln.
      Und bei der sogenannten „AfD“ wäre es nicht anders, würde sie auch einsammeln müssen statt nur Reden zu halten!

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  • Kleopatra
    24. November 2023 @ 08:54

    Die EU ist kein parlamentarisch verfasster Staat, deshalb kann die Mehrheitsbildung imParlament sehr viel flexibler erfolgen und sich an einzelnen Sachfragen orientieren. Deshalb bringt es nicht viel, grundsätzliche Aussagen zu machen, mit wem man nicht zusammenarbeiten will. Außerdem kann man im EP im Raum rechts von der EVP noch differenzieren (zwei rechte Fraktionen: ID als eher rechtsradikale und ECR als eher gemäßigt; Melonis Partei ist bei den ECR, die AfD hingegen in der Fraktion ID).

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    • ebo
      24. November 2023 @ 09:31

      Die EU ist nicht einmal eine parlamentarische Demokratie. Doch EU-Kommission und Rat fürchten nichts mehr als ein unkontrollierbares Parlament mit wechselnden Mehrheiten. Sie sützen sich auf die „überzeugten Europäer“, also Konservative, Sozialdemokraten, Liberale und Grüne, zur Not auch Linke. Weber hat begonnen, sich nach rechts zu öffnen – weil ihm die aktuelle Mehrheit zu „links“ ist, aber auch, um seiner formation eine Mehrheit bei der Europawahl zu sichern.

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  • european
    24. November 2023 @ 08:21

    Es war doch absehbar, dass dieser Moment kommen wird. Der Trend zeichnet sich doch schon seit langem ab. Man hat auch bewusst eine solche Politik betrieben, insbesondere nach der Finanzkrise.

    Meine Befürchtung geht dahin, dass man über das Thema Einwanderung die grundsätzlichen Probleme nicht lösen wird, die Auflösung der Strukturen, der sozialen Netze, die Dumpinglöhne und die fehlenden Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Zukunftstechnologien.

    Man muss generell über Migration nachdenken, denn sie wird durchaus missbraucht, um Druck auf die Lohnstruktur auszuüben. Sie wird auch benutzt, um nicht selbst investieren zu müssen. Arme Länder investieren oft überdurchschnittlich hoch in Bildung, damit gut gebildete junge Menschen das Land voran bringen. Reiche Länder investieren im Vergleich deutlich weniger und rufen lieber „Fachkräftemangel“ und „Migration“, um die selbst verursachten Probleme zu lösen. Siehe Ärzte aus Rumänien. Die kommen gar nicht so schnell nach mit ihrer Ärzteausbildung wie andere Länder ihre Ärzte abgreifen, obwohl sie selber mehr ausbilden könnten. Aber das kostet Geld und wir sparen lieber.

    Die Rechten reduzieren ein grundsätzliches Problem der Länder auf einen einzigen Nenner, die Migration – und hetzen damit Teile der Gesellschaft gegeneinander auf, ohne die wahren Probleme anzugehen, bzw. sie sogar noch zu verschlimmern. Lässt man z.B. mal die Nazis in der AfD ausser Acht, dann bleibt sie einfach nur eine weitere neoliberale Partei, die die allgemeine Situation in der Gesellschaft nur verschärfen wird.


  • Info: https://lostineu.eu/wilders-kommt-zur-unzeit


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Rien ne va plus: Sturmwarnung für Brüssel


    lostineu.eu, vom 23. November 2023

    Mehr Geld für die Ukraine, grünes Licht für Beitrittsgespräche und vage Worte zur Flüchtlingskrise: So hatte sich Ratspräsident Michel den nächsten EU-Gipfel im Dezember vorgestellt. Doch nun wankt seine Agenda. Eine Sturmwarnung erreicht Brüssel.

    Sie kommt aus den Niederlanden, wo der rechte EU-Gegner G. Wilders offenbar die Parlamentswahl gewonnen hat. Wilders hat sich gegen den früheren EU-Klimakommissar Timmermans durchgesetzt und mit einem Anti-Asyl- und Flüchtlings-Programm gepunktet.

    Selbst wenn Wilders wohl nicht (gleich) Regierungschef wird – die EU kann diesen Wahlschock nicht ignorieren. Michel & Co. müssen endlich zur Kenntnis nehmen, dass die europäische Flüchtlings- und Klimapolitik nicht die versprochene Wirkung zeigen – und viele Bürger „aussteigen“.

    Eine Warnung kommt auch aus Berlin. Die Bundesregierung stützt zwar Michels Agenda. Sie will mehr für die Ukraine tun – allerdings nicht das EU-Budget aufstocken, wie dies Brüssel bisher plant. Die akute deutsche Haushaltskrise macht nun alles noch schlimmer. Rien ne va plus, cher Charles!


    Info: https://lostineu.eu/rien-ne-va-plus-sturmwarnung-fuer-bruessel


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Platzt Ruttes Wechsel zur Nato?


    lostineu.eu, vom 23. November 2023

    In den Niederlanden ist er gescheitert. Dennoch wollte Ex-Premier Rutte im nächsten Jahr zur Nato wechseln und Noch-Generalsekretär Stoltenberg ablösen. Doch nun werden Bedenken laut.

    Er war der beste Freund von Angela Merkel und ein Liebling der deutschen Medien. Obwohl er um ein Haar den Corona-Aufbaufonds verhindert und die EU in eine existentielle Krise gestürzt hätte, wurde Mark Rutte in Berlin verehrt.

    Auch in Brüssel wurde er geschätzt – vor allem wegen seiner „Führung“ im Ukraine-Krieg. Rutte war, zusammen mit dem britischen Ex-Premier Johnson, immer unter den ersten, wenn es um Waffen ging. Jedenfalls schrie er als erster.

    Doch nun kommt raus, dass die Niederlande unter Ruttes Führung das Nato-Ziel von 2 Prozent des BIP verfehlt haben. Angesichts seines sprichwörtlichen Geizes – Rutte führte die „frugal four“ – eigentlich keine Überraschung.

    Doch zusammen mit dem verheerenden politischen Erbe, das er in den Niederlanden hinterlässt – nun könnte der Rechtsausleger Wilders die Regierung übernehmen -, könnte dies seinen Nato-Ambitionen den Garaus machen.

    Eigentlich wäre es doch schön, wenn der nächste Generalsekretär eine Frau wäre, heißt es plötzlich…

    4 Comments

    1. Peter Kiefer
      24. November 2023 @ 10:01

      Generelles Problem bei der Besetzung von Spitzenpositionen ist, dass weder Können, noch Expertise, eine Rolle spielen, sondern es alleine auf das Beziehungsgeflecht ankommt.

    Reply

  • pittiplatsch
    24. November 2023 @ 09:08

    .. wenn wir nun auch noch Frauen nach ihren Taten beurteilen, wo kommen wir denn da hin? Ein paar Tabus brauchen wir schon noch – zum Erhalt der Demokratie… – oder?

    Reply

  • KK
    23. November 2023 @ 17:47

    „Eigentlich wäre es doch schön, wenn der nächste Generalsekretär eine Frau wäre, heißt es plötzlich…“

    Ja, Frauen haben sich hinsichtlich Kriegsgeilheit und Militarismus sehr hervorgetan in den letzten beiden Kalenderjahren, da geht sicher noch was. Wäre ja mal was anderes, wenn für den nächsten Weltkrieg dann ausnahmsweise eine Frau verantwortlich wäre – Baerbock zB ist ja mit Kriegserklärungen schnell bei der Hand.

    Was stehen die Buchmacher-Quoten für Flinten-Uschi?

    Reply

    • ebo
      23. November 2023 @ 17:50

      VDL will offenbar in der Kommission bleiben, mit Schützenhilfe von Stracki


  • Info: https://lostineu.eu/platzt-ruttes-wechsel-zur-nato


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.11.2023

    Lebenshaus-Newsletter, 24. November 2023

    Mail im Browser anzeigen (https://mailchi.mp/bf4335ab1e84/lebenshaus-newsletter-vom-24112023?e=51d2a34ef5)


    ** Spendenbitte zum Jahresende

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    Wir haben Euch im Jahr 2023 auf der Lebenshaus-Website

    wieder intensiv informiert. Fast täglich wurden neue Texte

    eingestellt. Inzwischen befinden sich rund  12.700 Artikel auf

    unserer Website. Der Zugang zu unserer Website ist

    kostenlos, finanziert jedoch werden diese Veröffentlichungen

    sowie unser sonstiges Engagement nahezu vollständig durch

    Spenden und Mitgliedsbeiträge von einzelnen Menschen. Mit

    unserem Verein Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft

    für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

    engagieren wir uns politisch unabhängig seit über 30 Jahren

    für eine weltweite friedliche, soziale gerechte und

    umweltverträgliche Entwicklung. Um dies fortsetzen zu

    können, bitten wir um Unterstützung unseres Engagements

    und freuen uns, wenn Du uns mit einer Einzelspende oder gar

    einer regelmäßigen Spende oder einer Fördermitgliedschaft

    unterstützt. Unser Spendenkonto findet sich unten am

    Seitenende. Weitere Infos >>

    https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=553417c406&e=51d2a34ef5


    Liebe Freundinnen und Freunde,


    heute zu Beginn dieses Newsletters das Gedicht "An den Schwankenden" von Bertolt Brecht.

    An den Schwankenden


    Du sagst:

    Es steht schlecht um unsere Sache.

    Die Finsternis nimmt zu.

    Die Kräfte nehmen ab.

    Jetzt, nachdem wir so viele Jahre

    gearbeitet haben, sind wir in

    schwierigerer Lage als am Anfang.


    Der Feind aber steht stärker da denn jemals.

    Seine Kräfte scheinen gewachsen.

    Er hat ein unbesiegliches

    Aussehen angenommen.


    Wir aber haben Fehler gemacht,

    es ist nicht zu leugnen.

    Unsere Zahl schwindet hin.

    Unsere Parolen sind in Unordnung.

    Einen Teil unserer Wörter

    hat der Feind verdreht

    bis zur Unkenntlichkeit.


    Was ist jetzt falsch von dem,

    was wir gesagt haben?

    Einiges oder alles?

    Auf wen rechnen wir noch?

    Sind wir Übriggebliebene,

    herausgeschleudert aus dem lebendigen Fluß?

    Werden wir zurückbleiben?

    Keinen mehr verstehend und

    von keinem verstanden?

    Müssen wir Glück haben? So fragst du.


    Erwarte keine andere Antwort als die deine.


    (Bertolt Brecht)



    Herzliche Grüße

    Ihr / Euer

    Michael Schmid


    Die Texte und Informationen in unserem Newsletter und auf unseren Webseiten dienen der Information und sollen zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Sie entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorinnen und Autoren und geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.


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    ** Artikel

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    ** Demonstration: Ein Zeichen für den Frieden setzen

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    Die Friedensdemonstration am 25. November in Berlin ist ein wichtiger Termin, um die Eskalationsgefahr am Rande des Atomkriegs zu verdeutlichen. Hier werden nochmals einige Gründe für die Dringlichkeit der Situation beschrieben. Von Bernhard Trautvetter.  >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=1dc0b6b2b4&e=51d2a34ef5



    ** Die Welt braucht einen Tag des Waffenstillstands

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    Ukraine braucht einen Waffenstillstand. Palästina braucht einen Waffenstillstand. Nagorno-Karabach braucht einen Waffenstillstand. Syrien, Sudan, Nigeria und so viele andere Länder brauchen einen Waffenstillstand. Die US-amerikanische Bevölkerung und ihre Amokläufer brauchen einen Waffenstillstand. Und mit Waffenstillstand meine ich nicht eine Pause zum Nachladen. Ich meine ein Ende des idiotischen Wahnsinns von Massenmorden, die eine nukleare Katastrophe herbeiführt. Ein Ende, um einen klügeren Weg auszuhandeln. Einen Kompromiss ohne weiteres Töten. Von David Swanson. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=3aaf6862d2&e=51d2a34ef5



    ** Nirit Sommerfeld: Am Beginn eines Zivilisationsbruchs

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    Nein, es ist kein Völkermord. Wissenschaftlich betrachtet. Sagt Omer Bartov, Professor für Holocaust- und Völkermordstudien an der Brown University, Massachusetts. Aber er fügt hinzu, es könnte einer werden, wenn wir nicht alles daran setzen, ihn zu verhindern. Denn alles deutet darauf hin, dass er beabsichtigt sein könnte - der Völkermord, das schlimmste aller Menschheitsverbrechen. Von Nirit Sommerfeld. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=6ece134458&e=51d2a34ef5



    ** Gideon Levy: "Der Horror ist sowohl hier wie dort"

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    In scharfen Worten kritisiert Gideon Levy den britischen Gitarristen und Mitgründer der Rockgruppe Pink Floyd, Roger Waters. Dieser hatte das Ausmaß des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober in Zweifel gezogen. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=44b7584897&e=51d2a34ef5



    ** Al-Shifa-Krankenhaus: Israel greift das größte Krankenhaus in Gaza an

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    Das Al-Shifa-Krankenhaus ist das wichtigste Krankenhaus im Gaza-Streifen. Israel hat die drei größten Krankenhäuser im nördlichen Teil des Gazastreifens angegriffen, darunter auch Al-Shifa. Bei den Angriffen wurden Bomben, Panzer und Gewehrfeuer eingesetzt und der Zugang zu lebensnotwendigen Gütern verweigert, so dass Patienten starben und Leichen verwesten, ohne dass die Angehörigen sie nach muslimischem Brauch begraben konnten. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=cc3dd64406&e=51d2a34ef5



    ** Deutschlands Verantwortung

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    Der argentinisch-israelische Dirigent Daniel Barenboim setzt sich seit vielen Jahren für Frieden und Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ein. Die Sicherheit Israels hat für ihn einen hohen Stellenwert - aber offensichtlich einen anderen als für die deutsche Politik: "Die Israelis werden dann Sicherheit haben, wenn die Palästinenser Hoffnung spüren können, also Gerechtigkeit." Eigentlich eine selbstverständliche Feststellung; angesichts des Agierens deutscher Spitzenpolitiker schwingt allerdings eine herbe Kritik mit. Von Georg Rammer. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=e6880bf5d1&e=51d2a34ef5



    ** Rücktrittsschreiben: Craig Mokhiber, Leiter der OHCHR-Vertretung in New York.

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    Am 28. Oktober 2023 trat Mokhiber als Direktor des New Yorker Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte wegen der Reaktion der Organisation auf den Krieg in Gaza zurück. In seinem Rücktrittsschreiben bezeichnete er Israels militärische Intervention in Gaza als "Völkermord wie aus dem Lehrbuch" und warf der UNO vor, nicht gehandelt zu haben. Das Rücktritts Schreiben von Craig Mokhiber hat die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ auf Deutsch übersetzt. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=64d257062b&e=51d2a34ef5



    ** medico international: Den Horror in Gaza beenden

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    Israel wird durch die Verbrechen der Hamas nicht seiner eigenen völkerrechtlichen Verantwortung entbunden. Der Krieg muss enden. - Erklärung von medico international. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=4e60fa80e8&e=51d2a34ef5



    ** Gaza, Völkerrecht und Staatsraison: Deutschland steht tief im Abseits

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    Peter Vonnahme, ehemaliger Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, hat für die NachDenkSeiten einen Text zum Geschehen in Nahost geschrieben. Es ist die kritische Betrachtung und Einordnung der Vorgänge durch einen im Völkerrecht geschulten Zeitgenossen.  >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=f720b36268&e=51d2a34ef5



    ** Ankündigung: Aktionswoche für Schutz und Asyl für Kriegsdienstverweiger*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine vom 4. bis 10. Dezember 2023

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    Über 40 Friedensgruppen aus ganz Europa rufen vom 4. Dezember bis zum "Internationalen Tag der Menschenrechte" am 10. Dezember 2023 zu Aktionen auf: Sie fordern Aufnahme und Schutz für alle, die sich dem Krieg in der Ukraine entziehen. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=c7de6c2ed9&e=51d2a34ef5



    ** Harald Kujat: "Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen"

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    Politiker stellten die Lage zu rosig dar. "Hunderttausende ukrainische Soldaten wurden getötet oder gefechtsunfähig verletzt".  Von Urs P. Gasche. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=457f46e602&e=51d2a34ef5



    ** "Der allergemeinste Mord" - Bob Dylans um Jahrzehnte verspätetes Requiem für John F. Kennedy

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    Völlig überraschend veröffentlichte Bob Dylan zu Beginn des globalen Lockdowns einen siebzehn Minuten langen Song über die Ermordung Präsident Kennedys. Heute, 60 Jahre nach dem Mord in Dallas, hört man den Song, in dem Dylan deutliche Zweifel an der offiziellen Täterversion durchschimmern lässt, nochmals mit anderen Ohren. Das war eine Punktlandung. Von Leo Ensel. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=73d60b93a7&e=51d2a34ef5



    ** Verteidigungspolitische Richtlinien 2023: Nach der "Zeitenwende" nun auch eine "Gedankenwende" - zur "Kriegstüchtigkeit"

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    Nach der federführend vom Auswärtigen Amt bearbeiteten "Nationalen Sicherheitsstrategie" von Juni 2023 kamen nun Ende 2023 - ausgerechnet am 9. November - neue "Verteidigungspolitische Richtlinien" (VPR) heraus, die vom Verteidigungsministerium erlassen werden. Unterzeichnet sind die Richtlinien von Minister Pistorius und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer. Kernforderung ist eine Rückbesinnung auf den "Zentralauftrag" der Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung. "Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt" - lautet der erste Satz der neuen VPR im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine, ohne auch nur einen Gedanken an den völkerrechtswidrigen Krieg der NATO gegen Jugoslawien 1999 zu verschwenden. Von Martin Singe. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=078a9aa3ab&e=51d2a34ef5



    ** "Bedrohte Diskurse" - der Studientag des Forum Friedensethik (FFE) 2023 fand großes Echo

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    Das FFE, eine Basis-Initiative innerhalb der Evangelischen Kirche in Baden mit ca. 80 Mitgliedern, sieht die freie öffentliche Debatte in unserer Gesellschaft gefährdet. Deshalb hatte sein Leitungskreis das Thema "Bedrohte Diskurse" für den Studientag am 11.11.2023 gewählt. Es haben sich 130 Interessierte zum Studientag 2023 im Albert-Schweitzer-Saal der Karlsruher Christuskirchengemeinde eingefunden. Manfred Jeub (FFE) konnte in seiner Einführung an Beispielen sehr klar belegen, wie Positionen ins Abseits geschoben, skandalisiert oder auch mundtot gemacht werden. Dazu brachten sich dann auch beide Referentinnen mit ihrem jeweiligen thematischen Schwerpunkt ein. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=3b6f45c489&e=51d2a34ef5



    **  Broschüre "Richter-Blockade 1987 in Mutlangen"Geheime Mächte oder reale Verhältnisse?

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    Die von IALANA Deutschland herausgegebene Broschüre "Richter-Blockade 1987 in Mutlangen" soll einen Beitrag zum kollektiven Gedächtnis der Friedensbewegung leisten und Mut machen für aktuelle Herausforderungen. Nach einer jahrelangen Vorgeschichte richterlichen Protestes gegen die Stationierung von atomaren Pershing II-Raketen und Cruise Missiles blockierten am 12.01.1987 zwanzig Richterinnen, Richter auf der Fahrbahn sitzend zwei Stunden die Zufahrt zum Raketenstandort in Mutlangen. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=c39cda0f4e&e=51d2a34ef5


    Die Broschüre "Richter-Blockade 1987 in Mutlangen" kann hier heruntergeladen werden: https://www.ialana.info/wp-content/uploads/2023/11/Richterblockade_lv.pdf


    Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von

    Geschichte der Friedensbewegung

    https://www.lebenshaus-alb.de/cgi-bin/cms/mt-search.cgi?tag=Geschichte%20der%20Friedensbewegung&blog_id=1


    Gewaltfreie Aktion Mutlangen

    https://www.lebenshaus-alb.de/cgi-bin/cms/mt-search.cgi?tag=Gewaltfreie%20Aktion%20Mutlangen&blog_id=1


    ** Hinweise

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    ** Jetzt unterzeichnen! - Bundestags-Petition zum Schutz von Kriegsdienstverweigerern aus Russland, Belarus und Ukraine

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    Seit vielen Monaten setzen wir uns gemeinsam über die #ObjectWarCampaign für den `Schutz und Asyl für Deserteure und Verweigerer aus Russland, Belarus und Ukraine´ ein. Jetzt haben wir die Chance im ersten europäischen Parlament, dem Deutschen Bundestag, unser Anliegen in einer öffentlichen Ausschusssitzung vorzustellen. Wir können uns für den Schutz jener Menschen einsetzen, die sich gegen das Töten entschieden haben, unabhängig davon aus welchem Land sie kommen. Es ist eine große Möglichkeit, das Thema Kriegsdienstverweigerung in die öffentliche Diskussion zu bringen. Kriegsdienstverweigerer brauchen unseren Schutz. Die deutsche und europäische Öffentlichkeit sollte sich aktiv für dieses Menschenrecht einsetzen. Dafür brauchen wir Deine Unterstützung! Wenn wir für die Petition im Deutschen Bundestag bis zum 8. Dezember 50.000 Unterschriften erhalten, befasst sich der Petitionsausschuss des Bundestages in einer öffentlichen Sitzung mit dem Anliegen. Vertreter der Regierung werden ebenfal

    ls anwesend sein.

    Übrigens: Die Petition kann unabhängig von der Staatsbürgerschaft und Wohnort unterzeichnet werden. Lade Deine Freunde und Freundinnen, auch aus dem Ausland dazu, ein bei der Aktion mitzumachen. Rufe jetzt die Seite des Bundestages auf, registriere Dich und unterstütze diese Petition. Hier unterzeichnen! >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=d92b7b5e31&e=51d2a34ef5



    ** Nie wieder ist jetzt!

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    Die dauerhafte Arbeit gegen Antisemitismus, Krieg und Gewalt prägt die Arbeit der AnStifter. Die Kampagne "Vom Wert der Menschenrechte" versammelt in der Zeitung 30 Tage im November mehr als 100 Veranstaltungen und Ausstellungen unterschiedlichster Art - Filme, Theater, Lesungen, Konzerte, Vorträge, Führungen. "Es gibt weder in der Stadt noch im Land ein auch nur annähernd vergleichbares Medium und Projekt, das im Kontext von Antisemitismus, Rassismus, Gewalt und Gewaltverherrlichung mehr als 200 Akteure zu dieser Arbeit ermutigt und dabei unterstützt"- und das von den hiesigen Medien (Presse, Funk, Fernsehen) so gut wie komplett ignoriert wird.

    Die Programmzeitung "Vom Wert der MenschenRechte" steht hier weiterhin zum Download zur Verfügung >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=ffee270865&e=51d2a34ef5

    Alle Termine finden Sie auch online hier >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=bf52a989cf&e=51d2a34ef5



    ** Muss Deutschland kriegstauglich werden?

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    Wegen der steigenden Gefahr eines Krieges in Europa müsse Deutschland wehrhaft werden, fordert Verteidigungsminister Boris Pistorius. Hat er recht? In einem Pro und Contra diskutieren auf www.publik-forum.de Henning Otte (CDU), stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Bundestag und Ute Finckh-Krämer (SPD), Pazifistin und Mitgründerin des Bundes für Soziale Verteidigung Pro und Contra. Weiterlesen >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=ef96fe8658&e=51d2a34ef5



    ** Kurskorrektur für den Klimaschutz - Forderungen zur 28. Weltklimakonferenz in Dubai

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    Vom 30. November bis 12. Dezember findet die 28. Weltklimakonferenz (COP28) der Vereinten Nationen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Dubai, statt. Vor dem Hintergrund globaler Rekordtemperaturen ist der Schutz unseres Klimas dringender denn je, um eine Eskalation der Klimakrise zu verhindern. Die erste globale Bestandsaufnahme (Global Stocktake) des Pariser Abkommens zeigt bereits jetzt, dass eine erhebliche Kluft zwischen den aktuellen und den notwendigen Klimaschutzmaßnahmen besteht. Um diese Kluft zu schließen, muss die Staatengemeinschaft auf der COP28 eine tiefgreifende Kurskorrektur vornehmen. Dazu gehört, den dringend notwendigen gerechten Ausstieg aus den fossilen Energien zu beschließen und den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv voranzutreiben. Die Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel und der Bewältigung von Schäden und Verlusten für die Länder des Südens ist sicherzustellen. Die globale Zivilgesellschaft muss uneingeschränkt an der Weltklimakonferenz beteiligt

    und die Betroffenen müssen sichtbar und gehört werden. Diese Punkte hat VENRO gemeinsam mit der Klima-Allianz Deutschland in einem Positionspapier festgehalten, das hier zum Download bereitsteht. >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=f058778198&e=51d2a34ef5



    ** Termine

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    ** :: 24.-/26.11.2023 - Hepperhalle in Tübingen: IMI-Kongress: Deutschland im Kriegszustand?!

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    Der (anhaltende) russische Angriff auf die Ukraine und die kurz darauf von der Bundesregierung ausgerufene "Zeitenwende" haben hierzulande den wohl größten Militarisierungsschub der letzten Jahrzehnte ausgelöst. Politische, militärische und wirtschaftliche Akteure gerieren sich fast so, als ob Deutschland sich im Krieg befinde. Zur Lösung des Konfliktes wird nahezu ausschließlich auf militärische Gewalt gesetzt. Eine ganze Reihe von gesellschaftlichen Veränderungen vollziehen sich, hin zu noch mehr Geld für noch mehr Waffen, noch mehr Rüstung, noch mehr Militär. Die Veränderungen werfen die Frage auf, ob Deutschland faktisch in einen Kriegszustand übergewechselt ist. Ob dies der Fall ist, und wenn ja, wie sich das zeigt, welche Folgen dies auf verschiedenen Ebenen hätte oder hat und vor allem, was dagegen getan werden könnte, diesen Fragen wollen wir beim diesjährigen Kongress der Informationsstelle Militarisierung nachgehen. Alle Infos zum Kongress finden sich hier >>

    https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=65620c9610&e=51d2a34ef5



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    :: 25.11.2023 - 13:00 Uhr Brandenburger Tor in Berlin: Demonstration / Kundgebung: Nein zu Kriegen - Rüstungswahnsinn stoppen - Zukunft friedlich und gerecht gestalten

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    Auftaktkundgebung: Begrüßung: Reiner Braun (für die Initiator:innen der Demo),  Ates Gürpinar (stellvertr. Vorsitzender DIE LINKE), Iris Hefets (Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost), Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz (Autorin, Publizistin), Michael Müller (ehem.Staatsekretär im Umweltministerium, MdB a.D., Vorsitzender der NaturFreunde), Dr. Michael von der Schulenburg (Diplomat, Assistant General Secretary des UN Generalsekretärs), Dr. Sahra Wagenknecht (MdB, BSW), Mod.: Wiebke Diehl und Jutta Kausch-Henken, anschl. Rundkurs durch die Stadt, wieder zurück zur Abschlußkundgebung: 15 Uhr, wieder Brandenburger Tor, (Ende: ca 16 Uhr), VA: "Ukraine Initiative – die Waffen nieder". Mehr >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=edb0259bb0&e=51d2a34ef5



    ** :: 26.11.2023ff. - 18:00-18:30 Uhr Live aus New York: Online-Gespräche zur Atomwaffenverbot-Konferenz

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    Seit 2021 ist der UN-Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) geltendes Völkerrecht. Vom 27. November bis 1. Dezember 2023 kommen die Vertragsstaaten in New York zu ihrer zweiten Konferenz zusammen. Mit den Online-Gesprächen nimmt der Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen   bei uns anfangen!" Euch mit nach New York. In fünf kurzen, prägnanten Gesprächen mit Fachleuten berichten wir von der Konferenz: Wie ist die Stimmung in New York? Welche Themen stehen im Vordergrund? Wie geht es weiter mit dem Atomwaffenverbot? Und wie ist die Rolle der deutschen Regierung zu bewerten? Alle Infos hier >> https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=fb4209fd64&e=51d2a34ef5



    ** :: 10.12.2023 - 11:00 Uhr Theaterhaus Stuttgart: FriedensGala der AnStifter 2023

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    Der FriedensPreis der AnStifter wird verliehen an die Seebrücke Baden-Württemberg. Laudatio: Ryyan Alshebl, Bürgermeister von Ostelsheim. Der JugendPreis der AnStifter wird verliehen an das Junge Theater der Waldbühne Sigmaringendorf. Laudatio: Babette Ulmer, Vizepräsidentin des Landesverbands Amateurtheater Baden-Württemberg.

    Musik: RAPfugees. Weitere Infos: https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=557a61d20e&e=51d2a34ef5

    Veranstaltungstermine finden sich u.a.:

    * Netzwerk Friedenskooperative (https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=dcdd7dc0d1&e=51d2a34ef5)

    * Die AnStifter (https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=d57119c249&e=51d2a34ef5)

    * Bessere Welt Links. Norbert's Bookmarks für engagierte Leute (https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=88d508f77d&e=51d2a34ef5)

    * Plattform Zivile Konfliktbearbeitung (https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=36193e4176&e=51d2a34ef5)

    * .ausgestrahlt Termine (https://lebenshaus-alb.us2.list-manage.com/track/click?u=38051d55d1f126d064e4cd1f4&id=00c892bdf4&e=51d2a34ef5)


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    Lebenshaus Schwäbische Alb e.V.

    Bubenhofenstr. 3

    D-72501 Gammertingen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.11.2023

    ImmobilienmarktEin Weg zu mehr Wohnungen

    makronom.de, 24. November 2023, FRANZ NAUSCHNIGG & GUSTAV A. HORN, Deutschland

    Die Steigerung des lahmenden Wohnungsbaus würde die Konjunktur beleben, über ein verstärktes Angebot die Preise senken und so ein gravierendes soziales Problem abmildern. Ein Beitrag von Franz Nauschnigg und Gustav A. Horn.


    Vom Nachbarn lernen kann helfen. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich herrscht Wohnungsknappheit und die Konjunktur ist flau. Es ist also naheliegend, einen neugierigen Blick über den nachbarlichen Zaun zu werfen, um die Probleme möglichst effektiv angehen zu können. Der lahmende Wohnungsbau spielt dabei eine Schlüsselrolle. Dessen Steigerung würde die Konjunktur beleben, über ein verstärktes Angebot die Preise senken und so ein gravierendes soziales Problem abmildern.

    Österreich korrigiert mit seinem geförderten Gemeinnützigen Wohnbau die Preisexzesse des privaten Marktes spürbar effektiver als Deutschland. Insbesondere das Wiener Modell – zwei Drittel aller Wohnungen gehören der Gemeinde bzw. gemeinnützigen Unternehmen – wird derzeit international als vorbildlich angesehen. Wien stellt zudem über einen Bodenfonds der Stadt und durch die Verpflichtung, bei Umwidmungen von Grundstücken einen Teil günstig für den sozialen Wohnbau zu widmen, ausreichend Grundstücke zur Verfügung, so dass die Bodenpreise für den sozialen Wohnbau sich vergleichsweise moderat entwickeln.

    Das österreichische Förderungssystem für sozialen Wohnbau hat sich bewährt. Es dämpfte Boom/Bust-Zyklen bei den Wohnungspreisen und Immobilienblasen, wie sie beispielsweise in den USA und Großbritannien mit gravierenden negativen wirtschaftlichen Folgen zu verzeichnen waren. Dieses Förderungssystem hat darüber hinaus zu einer sozialen Durchmischung geführt und damit eine Ghettobildung, wie es sie in anderen Ländern gibt, weitestgehend verhindert. Die Mieten für Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen sind gegenüber dem privaten Wohnungsmarkt wesentlich niedriger (bis zu 20%) und drücken damit das gesamte Mietpreisniveau, sodass dieses im internationalen Vergleich sehr günstig ist. Dieses Vorgehen ist eine wirksame Sozialpolitik, da für ärmere Schichten die Wohnungskosten ansonsten bis zu 50% ihres Einkommens betragen. Ein weiterer positiver Effekt der günstigen Mietpreise ist, dass dadurch der Konsum unterstützt und die Binnenkonjunktur gefördert wird.

    Das Wohnbauförderungssystem ist jedoch gefährdet: Viele Bundesländer, mit der löblichen Ausnahme Wiens, haben die Zweckbindung für die Wohnbauförderung aufgegeben und drohen damit die Fehler Deutschlands in den vergangenen Jahrzehnten zu wiederholen. Der geförderte Wohnungsbau hat in den letzten Jahren mit der steigenden Nachfrage nicht mehr mitgehalten, was zu massiv steigenden Immobilienpreisen und höheren Mieten führte. Zusätzlich verteuern die geldpolitisch erhöhten Zinsen die Finanzierung.


    Was eine Wohnbauoffensive leisten könnte

    Mit einer Wohnbauoffensive könnte in Deutschland und in Österreich die Rezession in der Bauwirtschaft überwunden, die Baukonjunktur belebt, durch zusätzliches Angebot die Wohnkosten gesenkt und, da Neubauten energieeffizienter sind, zusätzlich noch dem Klima geholfen werden.

    Wegen der beschränkenden Defizitregeln sollte die Finanzierung nicht durch traditionelle Schuldenaufnahme erfolgen, sondern über Staatsgarantien. Seit den 1990er Jahren gibt es in Österreich die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs- Aktiengesellschaft (ASFINAG), eine günstige Infrastrukturfinanzierung für den Straßenbau. Diese konnte durch die günstige Finanzierung durch Staatsgarantien massive Straßenbauinvestitionen vorfinanzieren und dadurch die Konjunktur ankurbeln. Die deutsche Regierungskommission zum Infrastrukturausbau („Fratzscher-Kommission“) qualifizierte es als dem deutschen Public Private Partnership-Modell (PPP) weit überlegen. In der Folge wurde mit der deutschen Autobahn GmbH das ASFINAG-Model teilweise umgesetzt.

    Es sollte daher eine Förderschiene für den sozialen Wohnbau analog dem ASFINAG-Model bzw. dem Autobahn Modell geschaffen werden. In der Umsetzung sollte der Bund einen Garantierahmen über 10 Milliarden Euro in Österreich und 50 Milliarden in Deutschland für den sozialen Wohnungsbau beschließen. Gemeinnützige oder kommunale Wohnbaugesellschaften können die Finanzierung bei der jeweiligen Bundesfinanzierungsagentur, welche sie zu Selbstkosten weitergibt, abrufen.

    Da die Finanzierungskosten des Staates relativ niedrig sind, senkt dies per se die Kosten. In Zeiten hoher Zinsen wie jetzt, sollten die Zinsen für die Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus darüberhinaus auf z.B. 1% herunter subventioniert werden. Hierfür müsste der Fonds mit entsprechenden Mitteln ausgestattet werden. In Deutschland könnte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) dies übernehmen.

    Die Kosten wären wesentlich niedriger als die Einnahmen des Staates aus dieser Wirtschaftsbelebung. Die Multiplikatorwirkung von Wohnungsbauinvestitionen ist mit über Eins besonders in konjunkturellen Schwächephasen relativ hoch, während der finanzielle Einsatz des Staates in Form von Garantien und eventuellen Zinssubventionen relativ niedrig ist. Gleichzeitig werden beide Volkswirtschaften spürbar von diesen Ausgaben profitieren. Die Konjunktur würde gestärkt, die Wohnkosten fallen und der Hausbestand wird durch modernere Bauten emissionsärmer – genau das, was derzeit gebraucht wird. Der Blick über den Zaum lohnt.

    Die Politik ist gefordert, aus konjunkturellen und sozialen Gründen aktiv gegen die Flaute am Bau gegenzusteuern. Es braucht eine Wohnbauoffensive, die durch den gezielten Einsatz von zusätzlichen Mitteln den Neubau von Wohnungen mit Sozialbindungen finanziert. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um die Bevölkerung mit preiswertem Wohnraum zu versorgen.

     

    Zu den Autoren:

    Franz Nauschnigg war Abteilungsleiter der Internationalen Abteilung in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), in den 1980er Jahren im Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium, seit 1987 der OeNB und in den 1990er Jahren wirtschaftspolitischer Berater zahlreicher Finanzminister. Er war in die Schaffung der ASFINAG involviert und arbeitete zudem in der deutschen Regierungskommission zum Infrastrukturausbau („Fratzscher-Kommission“) mit. Außerdem ist er Mitglied des Boards der „European Task Force on Carbon Pricing”.

    Gustav A. Horn ist außerplanmäßiger Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Duisburg-Essen. Er ist Mitglied im Parteivorstand der SPD und leitet dessen Wirtschaftspolitischen Beirat. Bis 2019 war Horn Direktor Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans Böckler Stiftung.


    Info: https://makronom.de/ein-weg-zu-mehr-wohnungen-45399?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=ein-weg-zu-mehr-wohnungen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.11.2023

    EU will „Schlüsselrolle“ in Nahost   EU dringt erneut auf stärkere Rolle bei Beendigung des Gaza-Krieges – laut Borrell „aus Eigeninteresse“ und um die Beziehungen zum Globalen Süden zu verbessern. Diese werden durch Berlins Position zum Krieg geschwächt.

    german-foreign.policy.com, 24. November 2023

    TEL AVIV/BERLIN (Eigener Bericht) – Vor der verzögerten Freilassung von Geiseln der Hamas und der damit verbundenen Feuerpause im Gazastreifen dringt die EU auf eine stärkere Rolle in künftigen Friedensverhandlungen wie auch bei der Neuordnung des Nahen Ostens nach einem Ende des Kriegs. „Wir Europäer“ müssten schon „aus Eigeninteresse“ künftig eine Schlüsselrolle im Nahen Osten spielen, fordert der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell; davon werde „ein bedeutender Teil der künftigen globalen Rolle der EU“ abhängen, insbesondere auch die Beziehungen der Union zu den Ländern des Globalen Südens. Dem Streben nach einer stärkeren Rolle in den Bemühungen um die Beendigung des Kriegs steht aktuell insbesondere die Bundesregierung im Weg, die einem dauerhaften Waffenstillstand wiederholt eine Absage erteilt hat. Die Position Berlins wird etwa in der arabischen Welt als noch verhärteter eingestuft als diejenige Washingtons, das Israels Kriegführung – anders als Berlin – immer wieder kritisiert. Deutschland bringt sich damit in Gegensatz zum Globalen Süden, der zunehmend gegen die Nahostpolitik des Westens opponiert. Aktuell bringt sich das BRICS-Bündnis als sein Sprachrohr in Position.


    Zitat: Am Rand des Zusammenbruchs

    Die EU bereitet für die viertägige Feuerpause im Gazastreifen, auf die sich Israel und die Hamas geeinigt haben, neue Maßnahmen zur humanitären Hilfe vor. Wie der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Janez Lenarčič, am Mittwoch im Europaparlament erklärte, hoffe man, die Feuerpause werde „einen substanziellen Anstieg“ der Lieferung lebensnotwendiger Güter ermöglichen.[1] Die durchschnittlich 50 Lkw pro Tag, die Gaza zur Zeit erreichten, seien völlig unzureichend im Vergleich zu den 100 Lkw pro Tag, die das Gebiet in der Zeit vor Kriegsbeginn beliefert hätten. Es gebe „einen akuten Mangel an den grundlegendsten Bedarfsgütern“, bestätigte Lenarčič, so etwa „Nahrung, Medikamente, darunter Anästhetika, und Wasser“. Die Lebensmittel, die aktuell in den Gazastreifen transportiert würden, deckten lediglich zehn Prozent der notwendigen täglichen Kalorienaufnahme ab. Dabei nimmt der Bedarf an Hilfsgütern rasch zu. So sind inzwischen mehr als 40 Prozent aller Häuser zerstört; immer mehr Einwohner des Gebiets müssen unter freiem Himmel übernachten und sind auf Unterstützung angewiesen. Die medizinischen Einrichtungen seien weiter „am Rande des Zusammenbruchs“ oder sogar schon geschlossen, insbesondere wegen Mangels an Treibstoff, hielt Lenarčič fest.


    „Die globale Rolle der EU“

    An ihre Beteiligung an der humanitären Hilfe für den Gazastreifen knüpft die EU nach wie vor einen Anspruch, eine starke Rolle bei einer etwaigen Neuordnung des Nahen Ostens nach dem Ende des Krieges einzunehmen. Die EU-Außenminister hatten bereits Anfang vergangener Woche über ein künftiges „Rahmenwerk“ für den Gazastreifen diskutiert, dessen Grundzüge der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell anschließend angedeutet hatte (german-foreign-policy.com berichtete [2]). Nach einer Reise nach Israel sowie in weitere Staaten der Region bekräftigte Borrell am Dienstag, Brüssel setze dabei auf die Palästinensische Autonomiebehörde, die „in den kommenden Monaten eine Menge zusätzliche Unterstützung“ benötige; unter anderem müsse sie in Wahlen im Westjordanland, in Ostjerusalem und im Gazastreifen neu legitimiert werden.[3] Am Mittwoch fügte Borrell hinzu, die EU könne auch schon in eventuellen Friedensgesprächen „eine Schlüsselrolle“ spielen.[4] „Wir Europäer“ müssten schon „aus Eigeninteresse“ zukünftig stärkere Aktivitäten im Nahen Osten entfalten: „Ein bedeutender Teil der künftigen globalen Rolle der EU“ werde „von unserem Einsatz abhängen, zur Lösung dieses Konfliktes beizutragen“. Das gelte insbesondere für die Beziehungen der Union zu vielen Ländern des Globalen Südens.[5]


    Berlin gegen Waffenstillstand

    Dabei werden Aktivitäten der EU weiterhin von inneren Streitigkeiten gehemmt, in denen die Bundesrepublik eine zentrale Rolle innehat. Mehrere Mitgliedstaaten dringen längst darauf, der Forderung nach einem Waffenstillstand Nachdruck zu verleihen. Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen wurde gestern mit mehr als 14.500 beziffert, darunter über 6.000 Kinder. Ein dauerhafter Waffenstillstand soll das Massensterben stoppen, die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen lindern und nicht zuletzt die weitere Radikalisierung der Bevölkerung im Bombenhagel stoppen. Zuletzt sprach sich am gestrigen Donnerstag Spaniens Außenminister José Manuel Albares für einen baldigen Waffenstillstand aus. Ausgebremst werden solche Forderungen allerdings regelmäßig von der Bundesrepublik. Kanzler Olaf Scholz unterstellte kürzlich, die Forderung nach dem Ende der Kämpfe im Gazastreifen werde gezielt mit dem Hintergedanken gestellt, „dass Israel die Hamas sich erholen lassen soll“.[6] Außenministerin Annalena Baerbock äußerte Anfang dieser Woche: „Waffenstillstand hieße ja, dass Israel mit der Hamas darüber verhandeln muss, dass man sich jetzt nicht mehr gegenseitig beschießt. Und das würde bedeuten, dass Israel sich unter dem andauernden Raketenterror nicht verteidigen könnte.“[7]


    „Freiwillige Umsiedlung“

    Damit blockiert Berlin nicht nur die EU; es isoliert sich auch zunehmend gegenüber den Ländern unter anderem der arabischen Welt, darunter diejenigen, die einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen, und andere, die ihre Beziehungen zu Israel mit den Abraham Accords normalisiert haben. So hieß es zu Wochenbeginn nach einer hochrangig besetzten Konferenz in Bahrains Hauptstadt Manama, auf der Tagung sei Berlin vorgeworfen worden, sich bis heute nicht ernsthaft für ein Ende der Kämpfe stark zu machen und im Hinblick auf Israels weithin als völkerrechtswidrig krisisierte Kriegführung sogar noch hinter die Vereinigten Staaten zurückzufallen, die etwa zu israelischen Angriffen auf Krankenhäuser „deutlichere Worte“ fänden als die Bundesregierung.[8] Jordaniens Außenminister Ayman Safadi weigere sich inzwischen, sich zur Politik Berlins zu äußern, und habe in Manama nur erklärt: „Die deutsche Position möchte ich nicht kommentieren.“ Berlin rückt von seiner Haltung nicht ab, obwohl die israelischen Streitkräfte, wie Borrell berichtet, sich nun darauf vorbereiten, die Bevölkerung des Gazastreifens auf ein kleines Territorium am Meer zurückzudrängen [9], während Geheimdienstministerin Gila Gamliel öffentlich eine „freiwillige Umsiedlung“ der Bevölkerung des Gazastreifens fordert. Gamliel gehört der Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an.[10]


    Die Position des Südens

    Berlin isoliert sich mit seiner Haltung auch zusehends gegenüber dem Globalen Süden. Dieser beginnt seinerseits politisch in die Offensive zu gehen. So hat sich am Dienstag zum ersten Mal das BRICS-Bündnis auf einem virtuell abgehaltenen Sondergipfel zu dem Krieg geäußert und sich dabei als Sprachrohr des Globalen Südens in Position gebracht, der die westliche Unterstützung für Israel immer offener kritisiert. Auf dem BRICS-Gipfel, zu dem auch UN-Generalsekretär António Guterres sowie die sechs Staaten zugeschaltet waren, die zum 1. Januar dem Bündnis beitreten können, übten die meisten Staaten scharfe Kritik an Israels Kriegführung; Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa warf den israelischen Truppen offen Kriegsverbrechen vor. Der Gipfel forderte die Freilassung aller Geiseln und einen sofortigen Waffenstillstand. Russlands Präsident Wladimir Putin schlug vor, bei künftigen Vermittlungsbemühungen könne das BRICS-Bündnis eine bedeutende Rolle spielen.[11] Lediglich Indien, dessen hindunationalistische Regierung im eigenen Land repressiv gegen die muslimische Minderheit vorgeht, hielt sich mit Kritik an Israels Kriegführung zurück.

     

    [1] Mared Gwyn Jones: EU calls for ‘surge’ in Gaza aid after four-day truce deal. euronews.com 22.11.2023.

    [2] S. dazu EU-„Rahmenwerk“ für Gaza.

    [3] Josep Borrell: Two takeaways from an intense mission to the Middle East. eeas.europa.eu 21.11.2023.

    [4] Mared Gwyn Jones: EU calls for ‘surge’ in Gaza aid after four-day truce deal. euronews.com 22.11.2023.

    [5] Josep Borrell: What the EU stands for on Gaza and the Israeli-Palestinian Conflict. eeas.europa.eu 15.11.2023.

    [6] Scholz lehnt Waffenstillstand im Gaza-Krieg ab. spiegel.de 12.11.2023.

    [7] Jens Thurau: Annalena Baerbock für „internationale Verantwortung“ in Gaza. dw.com 20.11.2023.

    [8] Christoph Ehrhardt: Keiner will hinter Israel aufräumen. Frankfurter Allgemeine Zeitung 20.11.2023.

    [9] Josep Borrell: Two takeaways from an intense mission to the Middle East. eeas.europa.eu 21.11.2023.

    [10] Likud-Ministerin schlägt Umsiedlung von Gaza-Bewohnern vor. n-tv.de 20.11.2023.

    [11] Lynsey Chutel, Matthew Mpoke Bigg: At BRICS Summit, Countries Diverge Slightly on Israel and War in Gaza. nytimes.com 21.11.2023.


    Info:  https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9415


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    23.11.2023

    Nachrichten von Pressenza: Statt Krieg gegen Menschen und Krieg gegen die Natur: Frieden mit der Erde!

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 23. November 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 24.11.2023


    Statt Krieg gegen Menschen und Krieg gegen die Natur: Frieden mit der Erde!


    Europa hatte zweimal Krieg Der dritte wird der letzte sein Gib bloß nicht auf, gib nicht klein bei Das weiche Wasser bricht den Stein (Bots, 1981) Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnte bereits im Frühjahr 2023 vor Kriegsmüdigkeit. Verteidigungsminister Boris Pistorius&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/statt-krieg-gegen-menschen-und-krieg-gegen-die-natur-frieden-mit-der-erde/


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    Auf besetztem Land gibt es keine Klimagerechtigkeit – Warum Greta Thunberg Recht hat


    Yaak Pabst belegt mit bemerkenswertem Material zu Palästina, wie die These von Greta Thunberg “Auf besetztem Land gibt es keine Klimagerechtigkeit” zutrifft. In Deutschland können wir beobachten, wie die Politik eines “Grünen Kapitalismus”, vornehmlich vorangetrieben durch Wirtschaftsminister Habeck, sowohl soziale&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/auf-besetztem-land-gibt-es-keine-klimagerechtigkeit-warum-greta-thunberg-recht-hat/


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    Historischer UN-Beschluss ebnet den Weg für demokratische Steuerrevolution


    Erstmals können alle Staaten gleichberechtigt ein globales Steuerabkommen aushandeln Die UN-Generalversammlung hat gestern Abend in New York mit großer Mehrheit eine historische Resolution über die zukünftige internationale Zusammenarbeit in Steuerfragen verabschiedet. Sie sieht vor, Verhandlungen über ein UN-Rahmenübereinkommen im Steuerbereich&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/historischer-un-beschluss-ebnet-den-weg-fuer-demokratische-steuerrevolution/


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    Akku voll, Umwelt kaputt? – Lithium-Raub der EU in Chile stoppen!


    Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin haben Aktivist*innen des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac mit einer Banner-Aktion unter dem Motto „Akku voll, Umwelt kaputt? – Lithium-Raub der EU in Chile stoppen!“ gegen das EU-Chile-Abkommen protestiert. Mehrere Flamingos aus Stoff und ein aufblasbarer Flamingo&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/akku-voll-umwelt-kaputt-lithium-raub-der-eu-in-chile-stoppen/


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    EU-„Rahmenwerk” für Gaza


    EU beansprucht starke Rolle bei der künftigen Neuordnung des Gazastreifens bzw. eines palästinensischen Staates. Berlin lehnt Waffenstillstand weiter ab, isoliert sich damit inner- und außerhalb Europas immer mehr. Die EU beansprucht für die Zeit nach dem Ende des Krieges zwischen&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/eu-rahmenwerk-fuer-gaza/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    23.11.2023

    Zitate zur Diskussion:

    aus e-mail vom 23. November 2023, 15:31 Uhr


    Begriff "Apartheid" 

    Dieser Terminus ist unabhängig von den historischen Entwicklungen in Südafrika im internationalen Strafrecht kodifizirt. "Das internationale Strafrecht einschließlich der Internationalen Konvention über die Bekämpfung und Bestrafung des Verbrechens der Apartheid von 1973 und des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofes von 1998 definiert Apartheid als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das aus drei Hauptelementen besteht:  


    1) die Absicht einer rassischen Gruppe, eine andere zu dominieren, 


    2) die systematische Unterdrückung der dominanten Gruppe gegenüber der marginalisierten Gruppe und 


    3) besonders schwerwiegende Verstöße in Form unmenschlicher Behandlung." (Omar Shakir)


    Dass diese Kriterien (leider) auf Israel zutreffen, haben die renommierten Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch 2021 und Amnesty International 2022 ausführlich und eindrucksvoll nachgewiesen.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Wikipedia dazu:

    Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Apartheid_%28Recht%29_




    Weiteres:




    Unser Kommentar: Zitat: Zum Aufflammen des Antisemitismus in unserem Land. / Es wäre wirklich verheerend, wenn die tief verwurzelte Judenfeindlichkeit bei uns wieder salonfähig würde. (Zitatende)


    Aus pazifistischer Sicht nach Ursache und Wirkung zu fragen, also auch wissenschaftlich auf das Entstehen und das Wirksamwerden der zionistischen Bewegung zu blicken, hilft zu verstehen aber auch, wie sehr unsere Blicke auf das scheinbar Gleiche niemals das Selbe sein können, da diese immer auch ganz unwissenschaftlich durch Sehnsüchte und Wünsche getrübt bleiben.


    Einen Ort der Gemeinschaft zu finden und zu erhalten ist universell für viele Menschen, doch dieses weiterhin auch auf der Grundlage des menschenverächtlichen kolonialen Eroberungswahns zu tun, der im vergangenen Jahrhundert noch vorherrschte, verletzt geltende Vereinbarungen und Gesetze der Weltgemeinschaft.


    In meiner Wahrnsahmung ist dieser Staat Israel (i.Gr.) auch weiterhin ein nicht konstituiertes Besatzungsregime, das so nicht den Anschein eine Demokratie zu sein, glaubwürdig aufrechterhalten kann.

    Es existiert auch kein Recht für die faktischen Besetzer gewaltsam gegen die Besetzten vorzugehen.

    Da der Staat Israel (i.Gr.) bisher weder seine Grenzen noch seine Verfassung völkerrechtlich rechtswirksam festgelegt hat und zentrale UN-Resolutionen hintertreibt und apartheitsartige Segregation gegen das palästinensische Volk betreibt, gilt es hier und sofort die Ursachen für weitere Gewalt zu suchen und zu überwinden. Und das mittels internationalem Recht.


    Es gilt: Der gewaltsame Übergriff der sog. Hamas auf Israelis seit dem 7. Oktober, ebenso wie die Geiselknahme, ist und bleibt durch nichts zu rechtfertigen und ist eine Verletzung des Völkerrechts.


    Mit freundlichem Gruß Thomas Bauer

    23.11.2023

    Kassel: Diskussions-Veranstaltung: "Israels Sicherheit - Deutsche Staatsräson" am Do. 30.11.23

    „Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson“

    Was bedeutet das für die deutsche
    Außen- und Innenpolitik?


    Diskussionsveranstaltung
    Mit:

    • Wissam Fakher, palästinensisches Mitglied der Kasseler Hochschulgruppe Unidiversität
    • Wieland Hoban, Vorsitzender der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in NahOst
    • Mit Werner Ruf, ehemaliger Professor an der Kasseler Hochschule, Friedensforscher
    • Mit Brigitte Domes, Mitglied der DPG-Regionalgruppe Kassel


    Donnerstag, 30. November 2023, 19.30 Uhr
    Café Buch-Oase, Germaniastr. 14, 34119 Kassel

    Wir haben Fragen:
    < Die Bundesregierung fordert von uns allen eine Identifikation mit dem Staat
    Israel.
    Aber mit welchem Staat ?


    < Bedeutet die „Deutsche Staatsräson“ auch Komplizenschaft mit
    Kriegsverbrechen ?


    < Warum werden pauschal alle Migrant:innen aus arabischen und muslimischen
    Ländern des Antisemitismus bezichtigt und so eine Spaltung der Gesellschaft
    in Kauf genommen?
    Mit welchen Argumenten werden für sie demokratische
    Grundrechte eingeschränkt ?


    < Warum werden auch Menschen mit jüdischem Hintergrund, die sich seit Jah-
    ren für gleiche Rechte von Palästinenser:innen einsetzen, in Deutschland aus
    gegrenzt und ihre Kundgebungen behindert und verboten ?


    < Geschieht all das im Namen des „Nie wieder!“?


    < Ist das die Lehre, die wir aus dem Holocaust ziehen ?


    Veranstalter:innen: Hochschulgruppe Unidiversität
    Unterstützt von: Kasseler Friedensforum • Liebknecht-Kreis Kassel,
    Deutsch-Palästinensische-Gesellschaft Kassel • Die Linke, Kreisverband Kassel-Stadt


    aus e-mail von buchinvo@t-online.de, 23. November 2023, 22:39 Uhr


    www.rf-news.de/2023/kw47/juden-fuer-palaestina-irland-prangern-bedingungslose-deutsche-unterstuetzung-von-israel-an <http://www.rf-news.de/2023/kw47/juden-fuer-palaestina-irland-prangern-bedingungslose-deutsche-unterstuetzung-von-israel-an>


    www.palaestina-portal.eu <http://www.palaestina-portal.eu/>


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    23.11.2023

    Chris Hedges: Israels Krieg gegen die Krankenhäuser

    seniora.org, 23. November 2023, Von Chris Hedges 20.11.2023 - übernommen von scheerpost.com

    Israel führt eine Kampagne durch, um den Gazastreifen unbewohnbar zu machen. Zu dieser Kampagne gehört die Zerstörung aller Krankenhäuser in Gaza. Die Botschaft Israels ist klar: Nirgendwo ist es sicher. Wenn du bleibst, stirbst du.

    Vorabend der Vernichtung  – von Mr. Fish

























    Israel greift die Krankenhäuser in Gaza nicht an, weil sie "Hamas-Kommandozentralen" sind. Israel zerstört systematisch und absichtlich die medizinische Infrastruktur des Gazastreifens als Teil einer Kampagne der verbrannten Erde, um den Gazastreifen unbewohnbar zu machen und eine humanitäre Krise zu eskalieren. Es beabsichtigt, 2,3 Millionen Palästinenser über die Grenze nach Ägypten zu zwingen, wohin sie niemals zurückkehren werden.


    Israel hat das Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt zerstört und fast leer geräumt. Das indonesische Krankenhaus in Beit Lahia ist das nächste. Israel setzt Panzer und gepanzerte Mannschaftswagen um das Krankenhaus ein und hat das Gebäude beschossen, wobei zwölf Menschen getötet wurden.

    Das Drehbuch ist bekannt. Israel wirft Flugblätter über einem Krankenhaus ab, in denen die Menschen aufgefordert werden, das Krankenhaus zu verlassen, weil es ein Stützpunkt für "terroristische Aktivitäten der Hamas" ist. Panzer und Artilleriegranaten reißen Teile der Krankenhausmauern weg. Krankenwagen werden von israelischen Raketen in die Luft gesprengt. Strom und Wasser werden abgestellt. Die medizinische Versorgung wird blockiert. Es gibt keine Schmerzmittel, Antibiotika und Sauerstoff. Die Schwächsten, Frühgeborene in Brutkästen und Schwerkranke, sterben. Israelische Soldaten stürmen das Krankenhaus und zwingen alle mit vorgehaltener Waffe hinaus.

    So geschah es im Al Shifa Krankenhaus. So geschah es im Al Rantisi Kinderkrankenhaus. So geschah es im wichtigsten psychiatrischen Krankenhaus von Gaza. Dies geschah im Nasser-Krankenhaus. Das ist, was in den anderen Krankenhäusern geschah, die Israel zerstört hat. Und so wird es auch mit den wenigen Krankenhäusern geschehen, die noch übrig sind.

    Israel hat 21 der 35 Krankenhäuser in Gaza geschlossen, darunter auch das einzige Krebskrankenhaus in Gaza. In den Krankenhäusern, die noch in Betrieb sind, herrscht ein großer Mangel an grundlegenden Medikamenten und Versorgungsgütern. Eines nach dem anderen werden die Krankenhäuser abgezogen. Bald wird es keine Gesundheitseinrichtungen mehr geben. Dies ist beabsichtigt.

    Zehntausende verängstigter Palästinenser, die von Israel zur Evakuierung gezwungen wurden und deren Häuser in Schutt und Asche gelegt wurden, suchen Zuflucht vor den unerbittlichen Bombardierungen, indem sie in und um die Krankenhäuser von Gaza kampieren. Sie hoffen, dass die medizinischen Zentren nicht von Israel angegriffen werden. Würde sich Israel an die Genfer Konventionen halten, hätten sie Recht. Aber Israel führt keinen Krieg. Es führt einen Völkermord durch. Und bei einem Völkermord wird eine Bevölkerung und alles, was eine Bevölkerung ernährt, ausgelöscht.

    Ein unheilvolles Zeichen dafür, dass sich Israel nach der Zerstörung des Gazastreifens gegen die Palästinenser im Westjordanland wenden wird, ist, dass gepanzerte Fahrzeuge mindestens vier Krankenhäuser im Westjordanland umstellt haben. Das Ibn-Sina-Krankenhaus und das Krankenhaus in Ost-Jerusalem wurden von israelischen Soldaten gestürmt.

    Israels Siedlerkolonialstaat wurde auf Lügen gegründet. Er wird durch Lügen aufrechterhalten. Und jetzt, wo er fest entschlossen ist, das schlimmste Gemetzel und die ethnische Säuberung der Palästinenser seit der Nakba, der "Katastrophe" von 1948, durchzuführen, bei der 750.000 Palästinenser ethnisch gesäubert und etwa 50 Massaker von jüdischen Milizen verübt wurden, spuckt er eine groteske Absurdität nach der anderen aus. Er spricht von den Palästinensern als einer entmenschlichten Masse. Es gibt keine Mütter, Väter, Kinder, Lehrer, Ärzte, Anwälte, Köche, Dichter, Taxifahrer oder Ladenbesitzer. Im israelischen Lexikon sind die Palästinenser eine einzige Seuche, die ausgerottet werden muss.

    Sehen Sie sich dieses Video von israelischen Schulkindern an, die in Gaza singen: "Wir werden alle auslöschen".

    Die Hitlerjugend hat solche Lieder über die Juden gesungen.

    Diejenigen, die Projekte zur Massentötung in Angriff nehmen, lügen, um die eigene Bevölkerung nicht zu demoralisieren, die Opfer in dem Glauben zu wiegen, dass sie nicht alle ausgerottet werden, und um zu verhindern, dass externe Kräfte eingreifen. Die Nazis behaupteten, dass die Juden, die in Züge verfrachtet und in die Vernichtungslager geschickt wurden, Arbeitsdienst hatten, medizinisch gut versorgt würden und ausreichend zu essen bekämen. Kranke und ältere Menschen würden in Erholungsheimen versorgt. Die Nazis errichteten sogar ein Scheinlager für die "Umsiedlung" von Juden "in den Osten"   – Theresienstadt   – wo internationale Organisationen wie das Rote Kreuz sehen konnten, wie human die Juden behandelt wurden, obwohl Millionen von ihnen vernichtet wurden.

    Mindestens 664.000 und möglicherweise bis zu 1,2 Millionen Armenier wurden während des vom Osmanischen Reich vom Frühjahr 1915 bis zum Herbst 1916 verübten Völkermords massakriert oder starben an Aussetzung, Krankheit und Hungersnot. Der Völkermord an den Armeniern war ebenso öffentlich wie der Völkermord in Gaza. Europäische und US-amerikanische konsularische Vertretungen berichteten ausführlich über die Kampagne zur Säuberung der Armenier in der heutigen Türkei.

    Die osmanische Regierung versuchte, den Völkermord zu vertuschen, und verbot Ausländern, armenische Flüchtlinge oder die Leichen, die die Straßen säumten, zu fotografieren. Auch Israel hat die ausländische Presse aus dem Gazastreifen ausgesperrt und nur eine Handvoll kurzer und sorgfältig inszenierter Besuche zugelassen, die vom israelischen Militär arrangiert wurden. Israel unterbricht regelmäßig die Internet- und Telefondienste. Seit dem Einmarsch der Hamas in Israel am 7. Oktober wurden mindestens 43 palästinensische Journalisten und Medienmitarbeiter von Israel getötet, viele davon zweifellos gezielt durch israelische Streitkräfte.

    Wie die Palästinenser wurden auch die Armenier aus ihren Häusern vertrieben, niedergeschossen und erhielten weder Nahrung noch Wasser. Armenische Deportierte wurden auf Todesmärsche in die syrische Wüste geschickt, wo Zehntausende erschossen wurden oder an Hunger, Cholera, Malaria, Ruhr und Grippe starben. Israel zwingt 1,1 Millionen Palästinenser in die Südspitze des Gazastreifens und bombardiert sie auf ihrer Flucht. Diesen Flüchtlingen fehlt es wie den Armeniern an Nahrung, Wasser, Brennstoff und sanitären Einrichtungen. Auch sie werden bald von Epidemien ansteckender Krankheiten heimgesucht werden.

    Talat Pascha, der De-facto-Führer des Osmanischen Reiches, sagte dem Botschafter der Vereinigten Staaten, Henry Morgenthau Sr., am 2. August 1915 mit Worten, die Israels Haltung wiedergeben, "dass unsere armenische Politik absolut festgelegt ist und dass nichts daran etwas ändern kann. Wir werden die Armenier nirgendwo in Anatolien dulden. Sie können in der Wüste leben, aber nirgendwo sonst."

    Je länger der Völkermord andauert, desto absurder werden die Lügen.

    Es sind große israelische Lügen. Die Auslöschung des Gazastreifens und die mutwillige Tötung Tausender Palästinenser, so behauptet Israel, sei ein gezielter Versuch, die Hamas loszuwerden, und keine Kampagne, die den Gazastreifen in einen Trümmerhaufen verwandelt, Massenmorde begeht und die Palästinenser ethnisch säubert.

    Es sind kleine israelische Lügen. Vierzig enthauptete Babies. Das Al Shifa Krankenhaus ist eine "Hamas-Kommandozentrale". Ein Kalender in arabischer Sprache an der Wand eines Krankenhauses ist laut IDF-Sprecher Konteradmiral Daniel Hagari "eine Wächterliste, in die jeder Terrorist seinen Namen einträgt, und jeder Terrorist hat seine eigene Schicht, um die Leute zu bewachen, die hier waren." Eine israelische Schauspielerin, die sich als Krankenschwester verkleidet hat und mit starkem Akzent Arabisch spricht, behauptet, eine palästinensische Ärztin zu sein und gesehen zu haben, wie die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzt. Sie sagt, Mitglieder der Hamas hätten das Al Shifa-Krankenhaus "angegriffen" und "Treibstoff und Medikamente" gestohlen. Nach israelischer Auffassung sind nicht israelische Panzer, sondern militante Palästinenser für den Beschuss des Al Shifa-Krankenhauses verantwortlich. Israel hat im Südlibanon ein Auto voller "Terroristen" beschossen, "Terroristen", die sich als drei Mädchen, ihre Mutter und ihre Großmutter herausstellten. Die Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus war das Ergebnis eines irrtümlichen Raketenbeschusses durch die Palästinenser, eine Behauptung, die von der New York Times in Frage gestellt wurde, als sie das Video aufgrund einer Analyse des Zeitstempels diskreditierte. Israel sagte, es habe "auf die Bitte des Direktors des Shifa-Krankenhauses reagiert, den Bürgern des Gazastreifens, die im Krankenhaus Zuflucht gesucht hatten und die vom Shifa-Krankenhaus in Richtung des humanitären Grenzübergangs im Gazastreifen evakuiert werden wollten, die Möglichkeit zu geben, das Krankenhaus über eine sichere Achse zu verlassen", eine Aussage, die Mohammed Zaqout, Generaldirektor der Krankenhäuser im Gazastreifen, als "falsch" bezeichnete und hinzufügte: "Wir wurden mit Waffengewalt gezwungen, das Krankenhaus zu verlassen". Der israelische Oberstleutnant Jonathan Conricus zeigt in einem Video, das von der BBC verrissen wurde, den Zuschauern in einem Werbevideo einen mageren Vorrat an automatischen Waffen, der sich auf magische Weise vergrößert, sobald ausländische Reporter zu einer Führung eintreffen. Die IDF haben das Video später gelöscht.

    Die Lügen werden in den israelischen Schulbüchern stehen. Die Lügen werden von israelischen Politikern, Historikern und Journalisten wiederholt werden. Die Lügen werden im israelischen Fernsehen und in israelischen Filmen und Büchern erzählt werden. Israelis sind ewige Opfer. Palästinenser sind absolut böse. Es gab keinen Völkermord. Die Türkei leugnet ein Jahrhundert später immer noch, was mit den Armeniern geschehen ist.

    In Kriegszeiten glauben die Menschen, was sie glauben wollen. Die Lügen stillen den Hunger in der israelischen Öffentlichkeit, die den Konflikt als einen binären Kampf zwischen "den Kindern des Lichts und den Kindern der Finsternis" sieht. Die Lügen sind eine Verteidigung gegen die Rechenschaftspflicht, denn wenn Israel sich weigert, die Realität anzuerkennen, ist es nicht gezwungen, auf die Realität zu reagieren. Die Lügen schaffen eine kognitive Dissonanz, bei der Fakten zu Fiktion und Fiktion zu Wahrheit werden. Die Lügen machen jede Diskussion über Völkermord oder Versöhnung unmöglich.

    Israel wird mit Unterstützung der Regierung Biden weiterhin alle Systeme auslöschen, die das Leben in Gaza aufrechterhalten. Krankenhäuser. Schulen. Kraftwerke. Wasseraufbereitungsanlagen. Fabriken. Bauernhöfe. Wohnblocks. Häuser. Und dann wird Israel so tun, als wäre es nie passiert, wie die Mörder bei früheren Völkermorden.

    Die Lügen, mit denen sich Israel aus der Verantwortung stehlen will, werden die israelische Gesellschaft zerfressen. Sie werden das moralische, religiöse, zivile, intellektuelle und politische Leben zersetzen. Die Lügen werden Kriegsverbrecher in den Status von Helden erheben und diejenigen dämonisieren, die ein Gewissen haben. Israels Völkermord wird, wie die Massenmorde in Indonesien 1965, mythologisiert werden, als epischer Kampf gegen die Mächte des Bösen und der Barbarei, so wie wir den Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern mythologisiert und unsere Siedler und mörderischen Kavallerieeinheiten zu Helden gemacht haben. Die Mörder im indonesischen Krieg gegen den Kommunismus werden auf Kundgebungen als Retter bejubelt. Sie werden über die "heldenhaften" Schlachten interviewt, die sie vor fast sechs Jahrzehnten geschlagen haben. Israel wird das Gleiche tun. Es wird sich selbst deformieren. Es wird seine Verbrechen feiern. Es wird Böses in Gutes verwandeln. Es wird in einem selbst konstruierten Mythos existieren. Die Wahrheit wird, wie in allen Despotien, verbannt werden. Israel, das für die Palästinenser ein Monster ist, wird für sich selbst ein Monster sein.

    Quelle: https://scheerpost.com/2023/11/20/chris-hedges-israels-war-on-hospitals/
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4744&mailid=2015


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    23.11.2023

    RT: EU gesteht das Scheitern ihrer Zensur ‒ Simonjan spottet

    freedert.online, 23 Nov. 2023 19:17 Uhr

    Seit bald zwei Jahren wird die Verbreitung von RT mit verschiedensten Mitteln erschwert. Allerdings scheinen die Verantwortlichen nicht wirklich zufrieden. Zu häufig erreichen die Informationen dennoch ihr Publikum. Auf Bloomberg erschien jetzt ein wahrer Klagegesang.


    Quelle: www.globallookpress.com


    Margarita Simonjan


    Bloomberg berichtet mit merklicher Erschütterung über die neuesten Aussagen aus der EU-Kommission zu den Versuchen, RT aus der EU auszusperren. "Nach beinahe zwei Jahren Krieg scheint es so, als lachte der Kreml zuletzt", heißt es im Artikel.


    In eigener Sache: EU will Blockierung von RT-DE- Seiten ausweiten – So bleiben Sie auf Empfang


    In eigener Sache: EU will Blockierung von RT-DE- Seiten ausweiten – So bleiben Sie auf Empfang





    Mindestens 19 Spiegelseiten gebe es für RT.com, die englischsprachige Seite. Die Plattformen hätten bewiesen, dass sie flexibler seien als die Versuche der EU, sie zu unterdrücken, und auch auf X, TikTok oder auf Facebook würden die Texte weiter geteilt, obwohl man RT in diversen Suchmaschinen nicht mehr finden könne.

    Die Tschechin Věra Jourová, Vizepräsidentin der EU-Kommission und als "Kommissarin für Werte und Transparenz" seit 2019 unter anderem die Zensurverantwortliche der EU, versuchte die Bilanz zu beschönigen. "Ich möchte betonen, dass die Sanktionen trotz einiger Umgehungsversuche effektiv sind. Niemand kann diese Kanäle durch zufälliges Herumklicken finden."

    Immerhin sei die Zahl der unmittelbaren Nutzer bei der englischsprachigen Spiegelseite Swentr (die Umkehrung von RTnews) mit drei Millionen Zugriffen im Oktober deutlich niedriger als die 141 Millionen Zugriffe, die RT.com einmal verzeichnete.

    Auch die journalistische Arbeitsweise macht der EU-Kommission offenkundig zu schaffen:

    "Russlands ideologische Flexibilität ist ein Hauptvorteil beim Versuch, Desinformation zu verbreiten. Es versucht oft, Zweifel zu wecken, statt einen festen Satz an Fakten vorzugeben, wie im Oktober ein Bericht des US-Außenministeriums über den Propagandaexport des Kreml ergab."

    Baiba Braže, eine Lettin, die bis Juni ihr Brot als stellvertretende Generalsekretärin für öffentliche Diplomatie direkt bei der NATO verdiente, meint, genau zu wissen, welche Absichten Russland und RT verfolgen: "Wahlergebnisse beeinflussen und die Integrität von Wahlen anzweifeln, Gesellschaften zu bestimmten Themen polarisieren." Gesellschaften, die, so scheint das Braže vorauszusetzen, ohne die Einwirkung besagter "russischer Desinformation" keinerlei Makel am NATO-Narrativ entdecken würden.


    Das dystopische "Medienfreiheitsgesetz" der Europäischen Union ist ein Trojanisches Pferd




    Meinung

    Das dystopische "Medienfreiheitsgesetz" der Europäischen Union ist ein Trojanisches Pferd





    "Russlands Kriegsführungsdoktrin widmet unkonventioneller Kriegsführung viel Aufmerksamkeit", sagte Braže noch. Ginge es allerdings tatsächlich um Desinformation, wären weder die Maßnahmen noch die Verfechter derselben derart verzweifelt. Sie leiden mittlerweile unter der Tatsache, dass im Zeitverlauf, solange die Informationsquelle nicht vollständig unterdrückt werden kann, das Publikum selbst erkennen kann, wo die Wahrheit und wo die Desinformation beheimatet sind.

    Die EU-Sanktionen, die seit dem 2. März 2022 verhängt wurden, haben jedenfalls auch die deutsche und die französische Ausgabe von RT nicht zum Verschwinden gebracht. "Es [RT] hat verschiedene Methoden gefunden, sie zu umgehen." Womit der Kommentar von RT-Chefin Margarita Simonjan, den Bloomberg zitiert, den Zustand am klarsten zusammenfasst:

    "Wir spucken auf eure Sanktionen."

    Mehr zum Thema - Maria Sacharowa: "Versteht Baerbock überhaupt, wovon sie redet?"


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/europa/187936-rt-eu-gesteht-scheitern-ihrer


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    23.11.2023

    Wo ist sie, die "polnisch-ukrainische Freundschaft"? Angst und Schrecken an der Grenze

    freedert.online, vom 22 Nov. 2023 21:29 Uhr, Von Oleg Chawitsch

    Die Spirale des Hasses auf beiden Seiten der polnisch-ukrainischen Grenze eskaliert derzeit rasch. Die Protestaktion der polnischen Lastwagenfahrer wurde lediglich zu einem Auslöser.


    Quelle: AFP © Wojtek Radwanski


    Protestierende polnische Lastwagenfahrer am Grenzübergang in Dorogusk am 6. November 2023


    Der Botschafter der Ukraine in Warschau hat polnischen Lastwagenfahrern vorgeworfen, seinem Land einen "schmerzhaften Stoß in den Rücken" versetzt zu haben. Indessen beschimpfen ukrainische Spediteure ihre polnischen Kollegen als "katholischen Abschaum" und versprechen, ihnen die Kehlen durchzuschneiden. Dies ruft bei den Polen direkte Assoziationen mit dem Wolhynien-Massaker im Zweiten Weltkrieg hervor, als ukrainische Nationalisten etwa 100.000 polnische Zivilisten ermordeten. Nur wenige Tage der Proteste von polnischen Lastwagenfahrern, die seit dem 6. November den Verkehr an drei Grenzübergängen zwischen Polen und der Ukraine vollständig blockieren, reichten damit aus, dass das Kartenhaus angeblicher "polnisch-ukrainischer Freundschaft", das jahrelang, besonders eifrig aber nach dem Beginn der russischen Militäroperation aufgebaut wurde, vollständig in sich zusammenbrach.

    Dabei fordern die polnischen Lastfahrer doch lediglich eine Rückkehr zum bisherigen System der Erteilung von Arbeitsgenehmigungen in der EU an ihre ukrainischen Kollegen. Seit dem Beginn der russischen Militäroperation hatte die EU-Kommission in Brüssel nämlich bislang beispiellose Maßnahmen zur Unterstützung der ukrainischen Wirtschaft ergriffen und für zunächst ein Jahr die ukrainischen Spediteure von der Notwendigkeit befreit, die besagte Genehmigung zu erlangen. Im Sommer des laufenden Jahres verlängerte die EU die Gültigkeit dieser Regelung bis zum Juni 2024. Nun fordern polnische Spediteure, diese einseitige Vergünstigung gänzlich abzuschaffen und das alte Genehmigungssystem wiederherzustellen. Eine weitere Forderung besteht in der Verschärfung von Transportregeln gemäß der CEMT-Genehmigung auch für ihre ukrainischen Kollegen.

    Es ist anzumerken, dass die Blockade der drei Grenzübergänge Dorohusk/Jagodin, Korczowa/Krakowez und Hrebenne/Rawa-Russkaja keine totale Sperrung ist: die Protestierenden lassen einen bis zwei Lastwagen mit kommerziellen Gütern pro Stunde durch und schränken dabei den Verkehr von humanitären Gütern und Personenfahrzeugen gar nicht ein. Dennoch ist es zweifellos eine viel ernstere Protestaktion als jene Straßenblockade für Lastwagen mit billigem ukrainischem Getreide, die im Frühling dieses Jahres von polnischen Bauern organisiert wurde. Jene Blockade dauerte nur wenige Tage, während die Lastfahrer jetzt ankündigen, mindestens bis zum 3. Januar 2024 protestieren zu wollen.


    Polnische LKW-Fahrer blockieren Grenzübergänge zur Ukraine



    Polnische LKW-Fahrer blockieren Grenzübergänge zur Ukraine






    Infolge der Blockade sind die Preise für den Gütertransport aus Polen in die Ukraine um ein Vielfaches gestiegen. Betrug der Preis für die Lieferung einer Last von 22 Tonnen aus dem polnischen Hafen Gdansk nach Kiew etwa 1.000 Euro, so erreichen die Preise inzwischen bis zu 4.000 Euro. In der Perspektive kann diese Lage zu Unterbrechungen bei Güterlieferungen, Preissteigerungen und Verlusten sowohl bei Spediteuren als auch bei deren Auftraggebern führen und somit die gesamte ukrainische Wirtschaft beeinträchtigen.

    Das Ministerium für Entwicklung von Gemeinden, Territorien und Infrastruktur der Ukraine führte am 13. November ein Treffen mit Vertretern der polnischen Behörden und der Spediteure durch, das freilich zu keinem Ergebnis führte. Denn Kiew ist lediglich bereit, technische Fragen zu besprechen: etwa die Einrichtung von separaten Fahrstreifen für die Ausfahrt von leeren Wagen aus der Ukraine nach Polen, die Möglichkeit, Fahrer im System der elektronischen Grenzübergangs-Warteschlange e-Tscherga (ukrainisch: єЧерга – Електронна черга перетину кордону) zu ersetzen und so weiter. Was eine Rückkehr zum System der Genehmigungen für Transporte zwischen der Ukraine und der EU angeht, so haben die Kiewer Behörden nicht vor, dies überhaupt zu diskutieren. Darüber hinaus beschuldigt Kiews Propaganda nur polnische Spediteure für die Entstehung dieser Lage. Dies rief eine erwartungsgemäße Reaktion der ukrainischen Lastfahrer hervor – sie begannen, ihren polnischen Kollegen zu drohen. Darüber berichtete das polnische Nachrichtenportal Wirtualna Polska (WP).

    "Selbst, wenn die Blockade mit einem Einvernehmen endet, weiß ich nicht, ob ich unsere Nachbarn mit den gleichen Augen betrachten kann. Ich habe schon Dutzende Drohungen über soziale Netzwerke und Telefonnachrichten erhalten", erklärte gegenüber WP Rafał Mekler, der Inhaber einer Speditionsfirma aus der Woiwodschaft Lublin und einer der Organisatoren des Lkw-Fahrer-Protests.

    Mekler zeigte den Journalisten Screenshots von Meldungen, die er von Ukrainern erhalten hatte. Sie beschimpfen die protestierenden Fahrer als "katholischen Abschaum". In einer der Meldungen schrieb ein gewisser Alexander Dunaitschuk auf Ukrainisch: "Ich habe Russen die Kehlen durchgeschnitten und denke, dass ich dasselbe mit dir tun werde." Ein Nutzer unter dem Namen Vozia schrieb: "Unsere glorreichen Kosaken haben noch zu wenige von euch verbrannt." Auf solche Versprechen von Ukrainern, Polen "abzuschlachten", reagiert man in Polen sehr gereizt, denn dabei werden sofort Erinnerungen an das Massaker von Wolhynien wach. Während dieser Aktion ermordeten ukrainische Nationalisten und einheimische Ukrainer – oft mit einfachen Geräten für die Feldarbeit – über 100.000 polnische Zivilisten, überwiegend Frauen, Kinder und alte Menschen.


    Polnisches Außenministerium knüpft EU-Beitritt der Ukraine an Umgang mit Wolhynien-Massaker an





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    Die Erinnerung an das Wolhynien-Massaker ist in Polen wach: während des "Marsches der Unabhängigkeit" von Hunderttausenden in Warschau am 11. November 2023 trugen die Teilnehmer ein großes Spruchband mit der Aufschrift "Wir erinnern uns an Wolhynien! Das Wolhynien-Massaker ist ein ukrainisches Genozid an Polen" und riefen die Losung "Wir erinnern uns an Wolhynien" auch vielfach. Daher ist es kein Wunder, dass ihrerseits auch Polen, die Meklers Seiten in sozialen Netzwerken besuchen, nicht an Beschimpfungen für die Ukrainer sparen. Die Hassspirale auf beiden Seiten der polnisch-ukrainischen Grenze eskaliert sehr schnell.

    "Ich und meine Kollegen haben unsere Kennzeichen zugeklebt. Man hat uns fotografiert und dennoch unsere Firmendaten herausgefunden. Danach erhielten wir Drohungen, dass jenen, die in die Ukraine fahren werden, die Zähne ausgeschlagen werden und der Wagen verbrannt wird", berichtete einer der protestierenden Fahrer den Journalisten von WP. Seiner Meinung nach sei dies der endgültige Schlusspunkt der polnisch-ukrainischen Freundschaft.

    "Man bedenke nur, sie kämpfen gegen Menschen wie mich, der Waffen, Schutzwesten, Konserven und sonstige Lebensmittel transportierte, die vor dem Beginn der ukrainischen Offensive bei Charkow notwendig waren. Nun schreibt man mir, dass ich Blut an den Händen habe, und dass ich genau wie die russischen Soldaten ein Kriegsverbrecher sei. Es ist schlimm mit diesen Leuten", klagt der polnische Lastfahrer. Seinen Angaben zufolge droht man ihm, dass der ukrainische Geheimdienst ihn beseitigen wird, weil er mit seinen Protesten an der Grenze angeblich Russland helfe.

    Polnische Unternehmer behaupten außerdem, dass ukrainische Beamte den Grenzverkehr kontrollieren und ausgewählten ukrainischen Spediteuren erlauben, die Grenze schneller zu überqueren. Die Rede ist von einigen Kiewer Unternehmen, deren Fahrzeuge nicht in der elektronischen Warteliste erscheinen und dennoch die Grenze überqueren. Auch einige Güter, die in die Ukraine transportiert werden, rufen den Unmut der Polen hervor. Am vergangenen Montag veröffentlichten die Protestierenden ein Video, auf dem sie einen ukrainischen Lkw-Anhänger blockieren, der mit Porsches und sonstigen Luxusfahrzeugen beladen ist, die von ukrainischen Firmen aus dem Westen importiert wurden.

    "Ich werde noch einige von diesen Materialien sammeln und mich wegen dieser Drohungen an die Polizei wenden. Diese Emotionen können soweit eskalieren, dass jemand wirklich verletzt wird", versprach Mekler.


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    Doch bisher leiden in Polen unter der örtlichen Justiz vor allem Einheimische, die trotz ihres kritischen Verhältnisses zu ukrainischen Nationalisten den Flüchtlingen aus der Ukraine halfen. Der Unternehmer Jerzy Andrzejewski aus Lublin, der 40 ukrainische Flüchtlinge im Jahr 2022 aufgenommen hatte, wurde am 9. November dennoch zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe wegen "Beleidigung der Ukrainer" in sozialen Netzwerken verurteilt. Das Urteil war noch im April gefällt worden. Seitdem versuchte Andrzejewski, dagegen Berufung einzulegen, bisher aber ohne Erfolg. Dabei wurde weder im Gerichtsurteil noch im Beschluss der Staatsanwaltschaft angegeben, von welchen Beiträgen und sozialen Netzwerken überhaupt konkret die Rede sei. Als Anlass für juristische Verfolgung diente eine Denunzierung durch das "Zentrum für Beobachtung des rassistischen und fremdenfeindlichen Verhaltens", das mit westlichen Geldern finanziert wird. Freilich fanden die Journalisten einige Kommentare von Andrzejewski, zu denen Worte gehören, dass sich die Ukrainer "gegenseitig aufhetzen" und "keine willkommenen Gäste in Polen sein sollten". Andrzejewskis Kommentare über das Wolhynien-Massaker, das der Angeklagte den Ukrainern anlastet, bezeichnete der Richter während der Sitzung als "böswillig", ohne sie aber konkret anzuführen. Der Angeklagte betonte, dass er Banderas Ideologie verurteilt, aber nicht die Ukrainer wegen ihrer Abstammung. Das Gericht beachtete dies indessen nicht und gab an, dass die verhängte Strafe "mögliche Nachahmer" abschrecken solle.

    Ereignisse, die bereits in Details beschrieben wurden, sind in Polen keine Einzelfälle und führen zu einer rapiden Abnahme des Wunsches vieler Polen, ukrainische Flüchtlinge in ihrem Land zu unterstützen. Dieser Trend wurde noch im Herbst des vergangenen Jahres festgestellt. Im Vorfeld der Parlamentswahlen am 15. Oktober erklärten 60 Prozent der befragten Polen, dass sie gegen weitere finanzielle Hilfen an Flüchtlinge aus der Ukraine eintreten. Auf die Frage "Sollen wir weiterhin ukrainische Bürger, die in Polen wohnen, unterstützen, indem wir ihnen beispielsweise Sozialleistungen für Kinder und sonstige Vergünstigungen gewähren?" antworteten 36 Prozent der Polen mit "definitiv nein" und 24 Prozent mit "eher nein". Eine entgegengesetzte Meinung vertreten nur 26 Prozent der Befragten, von denen acht Prozent mit "definitiv ja" und 18 Prozent mit "eher ja" antworteten.

    Kazimierz Kik, Professor für Politologie an der Jan-Kochanowski-Universität in Kielce erklärte in seinem Kommentar zu den Umfrageergebnissen, dass Polen den Ukrainern zwar helfen, aber immer mehr dazu neigen, bei dieser Hilfe Schaden für sich selbst zu vermeiden. "Wir haben sehr viel Sympathie für die Flüchtlinge, doch es stellt sich heraus, dass wir nicht unsere eigenen Interessen ignorieren können", sagte er. Nach seiner Meinung hatte auch die Auseinandersetzung um den Import des ukrainischen Getreides das Verhältnis der Polen gegenüber den Ukrainern beeinträchtigt.

    Im Übrigen antwortete Jacek Piechota, der polnische Präsident der Polnisch-Ukrainischen Handelskammer und ehemalige Wirtschaftsminister Polens, auf die Frage, welche weitere Branche nach den Bauern und den Lastfahrern womöglich weitere antiukrainische Proteste organisieren könnte: "Eine beliebige." Eine ernstere Bestätigung für die Worte eines einfachen Lastwagenfahrers über den "endgültigen Schluss der polnisch-ukrainischen Freundschaft" lässt sich kaum finden.

    Übersetzt aus dem Russischen und zuerst erschienen bei Wsgljad.

    Oleg Chawitsch ist gebürtiger Westukrainer und Experte für die ukrainische Politik. Seit 2014 publiziert er hauptsächlich auf der Plattform ukraina.ru und in russischen Medien.


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    23.11.2023

    Rheinmetall: Mehr Blut gibt mehr Dividende

    freedert.online, 23 Nov. 2023 08:39 Uhr

    Den Freunden von Frau Strack-Zimmermann geht es blendend. Die Aktie von Rheinmetall nähert sich einem Allzeithoch. In den Nachrichten über die Ukraine kann man lesen, wie in den Tod geschickt wird, im Aktienkurs von Rheinmetall kann man lesen, wer daran verdient.


    Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Arnulf Hettrich


    Rheinmetall-Niederlassung in Oberndorf (Symbolbild)


    Inzwischen zeigt die Aktie von Rheinmetall im ganzen DAX den größten Zuwachs. Der Kurs schloss mit 291,30 Euro. Langsam nähert er sich dem Zehnfachen des Tiefststandes im Jahr 2014. Soll keiner sagen, dass sich Kriege nicht lohnen.


    Bundeswehrtagung in Berlin: Scholz sichert langfristige Erhöhung des Verteidigungsetats zu



    Bundeswehrtagung in Berlin: Scholz sichert langfristige Erhöhung des Verteidigungsetats zu





    Die Erwartungen von Rheinmetall liegen bei einem Umsatz von 13 bis 14 Milliarden Euro jährlich bis 2026. Also noch einmal das Doppelte des Umsatzes aus diesem Jahr von 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro. Ganze elf der 13 Milliarden sollen dabei von der Rüstungssparte erzielt werden. Der Mischkonzern, der in friedlichen Zeiten vor allem mit Maschinenbau überlebte, setzt also inzwischen fast vollständig auf Krieg. Die Kapazität für 155-Millimeter-Granaten wurde bereits von 100.000 Stück pro Jahr auf 350.000 gesteigert ‒ eine Ausweitung, an der die US-amerikanische Konkurrenz gerade scheitert, weil das qualifizierte Personal nicht aufzutreiben ist. Die Meldungen aus den USA lauten, dass bei Munition dieses Kalibers mühsam auf 24.000 Stück pro Monat gesteigert werden soll, aber ob das gelingt, ist ungewiss.

    Die Marge, mit der Rheinmetall bei Rüstungsgeschäften kalkuliert, liegt bei 17 Prozent. Vom Umsatz, wohlgemerkt, nicht vom eingesetzten Kapital. Kein Wunder, wenn die Preise für besagte 155-Millimeter-Granaten inzwischen auf 3.500 Euro pro Stück hochgeschraubt wurden. Soll keiner sagen, dass sich Kriege nicht lohnen.

    Das Unternehmen verdient aber nicht nur am Gebrauch von Kanonen, es bekommt auch einen Anteil ab, wenn aus dem Sondervermögen F-35 Flugzeuge gekauft werden. In Wien werden Militärlaster gebaut. Elektronik, Panzerungen und Luftabwehrsysteme sind auch noch im Angebot. Sprich, Rheinmetall hat inzwischen die Position übernommen, die einst Krupp und Thyssen in Deutschland hatten. Das Geld, das aus vergossenem Blut gemünzt wird, geht an diese Adresse.


    Mehr zum Thema - Rheinmetall gewinnt, auch wenn die Ukraine verliert


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    23.11.2023

    Eigenständige Außenpolitik Serbiens wird nicht akzeptiert

    nachdenkseiten.de, 23. November 2023 um 9:00 Ein Artikel von Bernd Duschner

    Vorbemerkung: Die NachDenkSeiten berichten über Vorgänge und Zustände, zu denen in den normalen Medien meist geschwiegen wird. So heute ein Beitrag von Bernd Duschner. Er müht sich seit vielen Jahren um einen Austausch mit serbischen Einrichtungen. Davon stammt auch das Foto mit serbischen Schülern. Jedes Jahr seit 2000 ist im Sommer eine Schülergruppe aus Valjevo zum Austausch in Pfaffenhofen/Ilm. Albrecht Müller.

    Aleksandar Vulin als Leiter der serbischen Geheimdienste zurückgetreten

    Aleksandar Vulin gehört zu den wichtigsten Vertrauten und Stützen des serbischen Präsidenten Aleksander Vucic. Seit 2014 führt dessen Fortschrittspartei (SNS) die Regierungen in Serbien und seit 2014 war Vulin war stets Mitglied des Kabinetts, zunächst als Minister für Arbeit und Soziales, dann als Verteidigungsminister und zuletzt als Innenminister, bevor ihm Vucic im Dezember 2022 die Leitung des serbischen Geheimdienstes (BIA) anvertraute. Auf Druck der USA sah sich Vulin Anfang November gezwungen, von seinem Posten zurückzutreten [1]. Mit seinem Rücktritt wollte der Spitzenpolitiker verhindern, dass gegen Serbien Sanktionen verhängt werden.

    Vor dem Hintergrund der mittlerweile offenkundigen Niederlage in der Ukraine haben Washington, Brüssel und Berlin ihren Druck auf Serbien und die Republik Srpska erheblich verstärkt. Serbien soll endgültig auf seine abtrünnige Provinz Kosovo verzichten, das Protektorat als eigenständigen Staat anerkennen und Sanktionen gegen Russland verhängen. Die Republik Srpska soll gezwungen werden, den deutschen Politiker Christian Schmidt (CSU) als „Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina“ mit nahezu unbeschränkten Vollmachten in Bosnien-Herzegowina anzuerkennen, auf ihrer Eigenständigkeit gegenüber der EU-hörigen bosnischen Zentralregierung in Sarajevo verzichten und sich ebenfalls in die Front gegen Russland und China einreihen [2].

    Aleksandar Vulin, Gründer und Vorsitzender der „Sozialistischen Bewegung“ (Pokret Socijalista), hat sich diesen Forderungen stets energisch widersetzt. Er war in der serbischen Regierung in Belgrad der entschiedenste Vertreter einer Politik der militärischen Neutralität, Befürworter freundschaftlicher Beziehungen zu Russland und China und einer engen Zusammenarbeit mit der Republik Srpska. Am 11. Juli 2023 hatte das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums gegen den serbischen Spitzenpolitiker Sanktionen verhängt. Ohne jeden Beleg warf das OFAC Vulin vor, in die organisierte Kriminalität und illegale Drogengeschäfte verwickelt zu sein. „Er hat“, so die OFAC weiter, „seine öffentlichen Ämter genutzt, um Russland zu unterstützen und so Russlands bösartige Aktivitäten begünstigt, die die Sicherheit und Stabilität des westlichen Balkans beeinträchtigen und Russland eine Plattform geboten, seinen Einfluss in der Region auszubauen. [3]“

    In seiner Rücktrittserklärung schreibt Aleksandar Vulin:

    „Präsident Vucic und Serbien sind mit Drohungen und Erpressungen konfrontiert, die man nur mit dem österreichisch-ungarischen Ultimatum von 1914 vergleichen kann. Von uns wird verlangt, dass wir Kosovo anerkennen, die Republika Srpska aufgeben und, indem wir Sanktionen gegen Russland verhängen, aufhören, ein souveränes Land und Nation zu sein. Falls wir dem zugestimmt hätten, wäre die nächste Forderung, Schluss mit chinesischen Investitionen zu machen, eine vollständige technologische und wirtschaftliche Abhängigkeit vom Westen, sowie die weitere politische und territoriale Desintegration Serbiens und die Übernahme westlicher Werte gewesen. In ihnen gibt es keinen Platz für die traditionelle Familie und Nation, und am Ende auch nicht für soziale Gerechtigkeit. USA und EU fordern meinen Kopf als Bedingung dafür, keine Sanktionen gegen Serbien zu erlassen. Ich bin nicht der Grund für die Erpressung und den Druck auf Serbien und die Serbische Nation, aber ich werde nicht zulassen, dass ich zum Vorwand für Erpressung und Druck auf Serbien und die serbische Nation genommen werde. Deshalb trete ich unwiderruflich als Leiter der serbischen Nachrichtendienste zurück (….). Mein Rücktritt wird die Politik der USA und EU gegenüber Serbien nicht ändern, aber er wird weitere Forderungen und Erpressungen hinauszögern.“

    Hinweis: Vucic zu Drogenhandel – Beendigung russischen Einfluss – breite Mehrheit der Serben


    [«1] Politika, 3. 11.23: „Vulin podneo ostavku na mesto direktora BIA

    [«2] Die Republik Srpska weigert sich, Christian Schmidt als Hohen Repräsentanten der EU anzuerkennen, weil seine Ernennung ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates und ohne Zustimmung der Republik Srpska als Vertragspartner des Dayton-Abkommens erfolgt ist. Ihm fehlt, so Milorad Dodik, Präsident der Republik Srpska, jede demokratische Legitimation.
    Novosti, 9.10.23: Autorski Tekst Milorada Dodika, predsednika Republike Srpske: Spremamo tužbe protiv svih razbijača “Dejtona”

    [«3] Treasury Sanctions Official Linked to Corruption in Serbia.
    Direktor BIA Aleksandar Vulin na spisku lica pod američkim sankcijama. Pripisuju mu se poslovi u vezi sa trgovinom narkoticima i veze za Slobodanom Tešićem


    Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Länderberichte

    Schlagwörter:


    Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=107108


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    Weiteres:




    Tschechien / Serbien / Moldawien


    aus e-mail von Doris Pumphrey, 23. November 2023, 19:38 Uhr


    *Prag warnt vor "Konflikt hoher Intensität" mit Moskau – Kreml

    dementiert "hysterische Äußerungen"

    *

    Die Warnungen des tschechischen Präsidenten, Europa müsse sich auf einen

    größeren Konflikt mit Russland vorbereiten, hat der Pressesprecher des

    russischen Präsidenten als Hysterie bezeichnet. Dmitri Peskow betonte am

    Donnerstag, dass Moskau keine Gefahr für die Europäische Union

    darstelle, sondern umgekehrt: Die EU sei eine Bedrohung für Russland,

    weil sie Teil der NATO sei und "mit aller militärischen Macht an unsere

    Grenzen drängt".


    /"Wir haben im vergangenen Jahr, in den vergangenen Jahren, viele

    hysterische Äußerungen aus Prag gehört. Derart hysterische Launen sind

    nicht vorteilhaft für die Führung der Tschechischen Republik. Aber

    sie haben eben eine solche Generation von Politikern an der Macht. Das

    ist eher ihr Problem, nicht unseres."/


    Zuvor hatte Petr Pavel erklärt, dass die EU-Länder Russland als größte

    Bedrohung für die europäische Sicherheit betrachten und sich auf einen

    potenziellen Krieg in absehbarer Zeit vorbereiten. Er sagte am Mittwoch

    bei einem Treffen der Präsidenten der Visegrád-Länder: /"Alle Armeen

    nehmen diese Bedrohung ernst, alle Armeen bereiten sich auf einen

    möglichen Konflikt hoher Intensität in Europa vor"./


    Russland werde nach dem Ende des Krieges in der Ukraine fünf bis sieben

    Jahre brauchen, um seine Kampffähigkeit wiederherzustellen und sich auf

    einen neuen militärischen Konflikt vorzubereiten. Dies sei jedoch direkt

    vom Ausgang des Krieges und den vereinbarten Sicherheitsbedingungen

    abhängig.

    Seine Amtskollegen hätten eine ähnliche Sicht auf den Ukraine-Konflikt,

    so Pavel: "Wir sind uns alle einig, dass es in unserem unmittelbaren

    Interesse liegt, dass die Ukraine gewinnt.


    Während Tschechien und Polen überzeugte Unterstützer der Ukraine sind,

    weigert sich Ungarn konsequent, Waffen nach Kiew zu schicken. Die

    ungarische Präsidentin Katalin Nováková sagte, Budapest sei zwar bereit,

    Kiew "maximale Hilfe" beim Schutz seiner Bevölkerung zu leisten, bestehe

    aber darauf, dass der EU-Beitritt der Ukraine direkt mit der Fähigkeit

    des Landes verbunden sei, die Rechte der ungarischen Minderheit zu schützen.

    Moskau erklärt wiederholt, dass es keine Pläne hat, die NATO

    anzugreifen. Russland betrachtet die schleichende Ausdehnung des

    Militärbündnisses in Richtung seiner Grenzen als kritische geopolitische

    Bedrohung.

    23.11.2023

    Kein Maulkorb für Kriegsgegner – Demokratische Rechte verteidigenDas wird man ja wohl noch sagen dürfen!

    unsere-zeit.de, , Categories Politik


    Stoppt den Völkermord! Solidarität mit Palästina“ sollte auf einem Aufkleber stehen, den die DKP in der vergangenen Woche in Druck gegeben hat. Die Online-Druckerei stornierte den Auftrag – mit Hinweis auf einen möglichen Straftatbestand der Volksverhetzung nach Paragraph 130 Strafgesetzbuch. Die Druckerei nennt das Qualitätskontrolle. Wir nennen es Zensur.


    In Leipzig wurden DKP und SDAJ Räume eines nach eigener Aussage antifaschistischen Kulturzentrums für eine Lesung aus Ronald M. Schernikaus „Die Tage von L“ gekündigt. Die „Ansichten und Werte des Veranstalters SDAJ zur aktuellen Lage in Israel und Gaza“ deckten sich „nicht mit denen des Vereins“, so die Begründung.

    Der Bundesauschuss der DGB-Jugend veröffentlichte einen Beschluss „Solidarität mit unseren Freund*innen in Israel“, in dem das Leid der Menschen in Gaza und im Westjordanland keine Erwähnung findet. Die Berliner Volksbühne lud den Ex-Labour-Chef Jeremy Corbyn aus, weil er sich „in der Vergangenheit nicht ausreichend von antisemitischen Positionen distanziert“ habe. Auf dem Parteitag von „Die Linke“ erntete ein Delegierter Pfiffe, als er den Völkermord in Gaza als solchen benannte. Berlins ehemaliger Kultursenator Klaus Lederer hingegen bekam Beifall für die Frage, wie man nach den Angriffen auf Israel am 7. Oktober noch immer dieses „Nahost-Theater“ aufführen könne. Er meinte damit offenbar die Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Streifen und im Westjordanland.

    In den Revierparks in Nordrhein-Westfalen dürfen Parteien keine Veranstaltungen mehr durchführen. Nach mehr als 20 Jahren UZ-Pressefesten im Dortmunder Revierpark Wischlingen lässt sich das durchaus als „Lex DKP“ verstehen. Die erste Absage erfolgte nach dem 24. Februar 2022, dem Eintritt Russlands in den Ukraine-Krieg.

    Alles nur Nadelstiche und Schwamm drüber? Nein, das ist die fortgeschrittene Formierung der Gesellschaft, die die Regierenden für ihre Kriegsertüchtigung brauchen. Die Formierung wird bereitet und flankiert von nahezu gleichgeschalteten Medien, willfähriger Justiz und losgelassener Polizei.

    Die Formierung begann nicht mit dem 7. Oktober und nicht mit dem 24. Februar vergangenen Jahres. Sie begann auch nicht mit den ersten Corona-Toten in diesem Land. Aber diese Ereignisse markieren Schübe im reaktionär-militaristischen Staatsumbau. Wer das Impfen und die Qualität der Impfstoffe in Frage stellte, war Corona-Leugner und rechter Schwurbler. Wer das Narrativ vom russischen Angriffskrieg, der zu verurteilen sei, und das der Ukraine als Hort der Demokratie in Frage stellte, war Putin-Versteher und Querfrontler. Wer den Krieg Israels gegen Gaza kritisiert, ist Antisemit. Alle zusammen sollen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Ihre Fragen und Zweifel an der Erzählung der Herrschenden sollen kein Gehör finden. Ihr Nein zur Politik der NATO-Kriegstreiber schon gar nicht. Für das, was diese Bundesregierung tut – alles für den Krieg, nichts für die Menschen in diesem Land –, braucht sie die geschlossene Heimatfront.

    Alle, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, können es sehen: Die SPD-geführte Bundesregierung führt Krieg nach innen und außen – die Menschen sollen dafür zahlen, sie sollen hungern und frieren. Ihre Interessen sind dieser Regierung egal. Dagegen müssen wir uns wehren – gemeinsam und solidarisch. Noch ist das möglich.

    Wir wollen Frieden mit Russland und China. Wir wollen Frieden für Palästina. Deshalb muss Deutschland raus aus NATO und EU. Wir wollen warme Wohnungen und Löhne, die zum Leben reichen – und auch noch Kleider und Schuh. Deshalb muss diese Regierung weg. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.


    Über die Autorin


    Wera Richter, geboren 1969, ist stellvertretende Parteivorsitzende der DKP und Chefredakteurin der UZ. Die journalistische Laufbahn begann in jungen Jahren mit einem Praktikum bei der UZ mit Rolf Priemer als Chefredakteur. Damals wurde die UZ wieder Wochenzeitung. Später arbeitete die gelernte Gärtnerin im Ressort Innenpolitik der Tageszeitung junge Welt. Auf dem 20. Parteitag der DKP 2013 wurde Wera Richter zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt und übernahm die Verantwortung für die Organisationspolitik. Ein Job, den sie in der SDAJ kennen und lieben gelernt hatte. 2020 löste sie Lars Mörking als UZ-Chefredakteur ab.

    Categories Politik 


    Info: https://www.unsere-zeit.de/das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-duerfen-4785996


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    23.11.2023

    Palästinenser in Deutschland erleben Wochen der Einsamkeit

    jacobin.de, vom 22. November 2023, Von Jules El-Khatib

    Während sie sich um ihre Familien in Gaza und im Westjordanland sorgen, fühlen sich viele Palästinenserinnen und Palästinenser in Deutschland von Politik und Medien im Stich gelassen.


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    Palästinenser protestieren auf den Strassen Berlins, 21. Oktober 2023. Jeremy Knowles


    Der schreckliche Angriff der Hamas am 7. Oktober, der mehr als 1.200 Menschen das Leben kostete, und bei dem mehr als 250 Israelis entführt wurden, hat vieles verändert. Seitdem herrscht in Israel und Palästina ein weiterer blutiger Krieg. Jeden Tag sterben in Gaza Babys und Rentner nebeneinander, denn die israelischen Bomben töten vor allem die Zivilbevölkerung. Und auch die israelische Bevölkerung hat Angst – vor einer Wiederholung der Gewalt, wie auch vor den Raketen der Hamas. In Gaza mangelt es aufgrund der Blockade Israels inzwischen an allem: Wasser, Lebensmittel, Medizin und Treibstoff, um die Generatoren zu betreiben, mit denen auch die Krankenhäuser am Laufen gehalten wurden. Inzwischen sind die meisten Generatoren aus und mit ihrem Ende stirbt die Hoffnung vieler Menschen auf ein Überleben noch weiter.

    Die Sorge um das Überleben der Menschen in Gaza, im Westjordanland, wo die Siedler immer brutaler agieren, und in Israel ist für mich keine abstrakte Sorge um Menschen, die ich nicht kenne, es ist die Sorge eines Menschen mit palästinensischen Wurzeln und israelischem Pass. Es ist die Sorge um Familie und Freunde, eine Sorge, die sich leider immer wieder bestätigt. Für viele Palästinenserinnen und Palästinenser bedeutet ein Blick in die Nachrichten aktuell traurige Gewissheit darüber zu erhalten, wieder ein Mitglied der eigenen Familie verloren zu haben – in einem Krieg, gegen den man in Deutschland viel zu wenig tun kann. Und mehr noch: in einem Krieg, der von der Regierung unterstützt wird, während meine und unsere Sorgen als Palästinenserinnen und Palästinenser in diesem Land ignoriert und beiseite gewischt werden.

    Deutschland ist meine Heimat, das Land, in dem ich geboren bin, in dem ich mein ganzes Leben verbracht habe, in dem ich aufwuchs, zur Schule ging, studierte und arbeite. Während die Politik, vollkommen richtigerweise, ihr Mitgefühl und ihre Trauer für die am 7. Oktober getöteten Israelis offenbarte, kommen den meisten Politikerinnen und Politikern keine Worte der Empathie für die leidenden Menschen in Gaza über die Lippen. Deutlich zeigen das die Reden des Bundeskanzlers Olaf Scholz, der voller Empathie über die Getöteten in Israel spricht, bei Gaza aber darauf beharrt, dass Israel im Sinne des Völkerrechts agiert. Für getötete Palästinenser hat er wenig Worte übrig. Diese Empathielosigkeit fand ihren bildlichsten Ausdruck in dem Austreten der Kerzen für verstorbene Palästinenser in der zweiten Woche nach dem Angriff der Hamas in Berlin-Neukölln.


    Die Konsequenz dieser einseitigen deutschen Anteilnahme ist die Unterstützung der israelischen Bombardierungen und die Ablehnung eines Waffenstillstands, der vielen Menschen das Leben gerettet hätte und es noch immer tun würde. Begründet wird diese Politik mit Verweis auf die Sicherheitsinteressen Israels. Dabei ist es in weiten Teilen der Welt Konsens, dass Israel nur dann sicher ist, wenn es eine langfristige Friedenslösung gibt, die Israelis und Palästinensern ein Leben in Würde, Frieden und Sicherheit gewährleistet. In Deutschland dagegen wird die Frage nach Sicherheit genauso beantwortet wie von der rechten Netanyahu-Regierung: Sie entsteht durch militärischen Sieg.

    Doch die Geschichte des Nahen Ostens, wie auch der Konfliktforschung insgesamt verdeutlicht, dass ein militärischer Sieg keine langfristige Sicherheit bieten wird. Denn jede Bombe, die auf Gaza fällt, schafft einen weiteren Nährboden für gewaltvolle statt friedliche Alternativen. Die israelische Friedensbewegung hat das schon lange erkannt und fordert die Welt auf, sich für einen Waffenstillstand und eine gerechte Lösung für beide Völker einzusetzen. Teilen der Regierung Netanyahus schwebt hingegen die Besetzung Gazas und die Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung als Lösung vor. Verdeutlicht wird dies durch die wiederholten Vorstöße von Politikern aller Parteien der israelischen Regierung, die fordern die Palästinenser sollten von anderen arabischen Ländern aufgenommen werden und dort langfristig bleiben, wie es erst vor Kurzem die Minister Smotrich und Gamliel vorschlugen.

    Statt das in Deutschland zu reflektieren, wird die Position der israelischen rechten Regierung unkritisch übernommen. Das geht einher mit einer bewussten Abkehr der deutschen Politik von palästinensischstämmigen Menschen in Deutschland. Es werden etliche Forderungen an uns gestellt oder wir werden direkt zu Sympathisanten der Hamas erklärt. Besuche bei palästinensischen Organisationen, Vereinen oder Familien in Deutschland durch führende Politikerinnen und Politiker bleiben dagegen aus, denn diese würden ihre harten Worte mit unserer traurigen Realität konfrontieren. Dabei gelingen diese Besuche in fast allen Ländern dieser Welt – selbst in den USA, wo sich Mitglieder der Biden-Regierung nicht nur mit israelischen Organisationen, sondern auch mit palästinensischen getroffen haben.


    Einseitige Politik und offener Hass

    Die Einseitigkeit in der Politik geht einher mit tausenden Hasskommentaren in den sozialen Netzwerken. Menschen ohne jeden Bezug zum Nahen Osten wünschen sich die Zerstörung Gazas, die Vertreibung aller Palästinenser oder gar ihre Ermordung. Jeder dieser Kommentare gleicht einem kleinen Stich ins Herz, denn sie nähren die Angst, dass man nicht nur möglicherweise im Nahen Osten keine Heimat mehr hat, sondern auch in Deutschland zum Fremden wird. Gepaart sind Äußerungen in den Sozialen Medien und in der Politik nicht nur mit mangelnder Empathie und Befürwortung von Gewalt, sondern erschreckend oft auch mit antimuslimischen und antipalästinensischem Rassismus.

    Es sind nicht nur die Debatten in sozialen Medien, die Trauer aufkommen lassen, es sind auch die Talkshows, Nachrichtensendungen und Zeitungsartikel in deutschen Medien, in denen Empathie für Palästinenserinnen und Palästinenser meist ebenso fehlt wie unsere Repräsentation. Der fehlende Raum für palästinensische Stimmen in der deutschen Öffentlichkeit ist, wie auch die fehlende Empathie, ein weltweit nahezu einmaliges Phänomen. Selbst in britischen und US-amerikanischen Medien gibt es kritische Debatten, zu denen nicht nur Mitglieder der israelischen Friedensbewegung eingeladen werden, sondern auch palästinensische Aktivistinnen und Aktivisten.

    Die Folge dieser Einseitigkeit in Politik, Medien und Sozialen Netzwerken ist ein Gefühl der Einsamkeit, das fast alle Palästinenserinnen und Palästinenser in Deutschland aktuell verspüren. Das resultiert nicht nur einem Vertrauensverlust in die Politik und Parteien, sondern auch in deutsche Medien. Aktuell gibt es kaum Palästinenserinnen und Palästinenser, die deutsche Medien konsumieren. Stattdessen schauen sie Al Jazeera oder Al Arabiya, lesen linksliberale israelische Zeitungen wie Haaretz oder informieren sich durch Videos und Bilder von Menschen, die live aus Gaza berichten – weil dort unsere Stimmen und unsere Perspektive zumindest gehört werden.

    Der Empathielosigkeit von offizieller Seite und in sozialen Medien steht oftmals eine gegenteilige Erfahrung im Alltag gegenüber. Immer mehr Menschen artikulieren ihr Mitgefühl für Palästinenserinnen und Palästinensern und gehen auf die Straße gegen Krieg und Gewalt, für einen Waffenstillstand, für die Freilassung der Geiseln und der gefangenen palästinensischen Kinder genauso wie für ein Ende der Blockade Gazas. Deutlich wird dieses Mitgefühl nicht nur bei Menschen mit arabischen Wurzeln oder islamischer Religionszugehörigkeit, sondern auch bei Menschen ohne jegliche Migrationsgeschichte, die das Leid in Gaza nicht mehr schweigend mitansehen wollen.


    Jüdisch-palästinensische Solidaritäten

    Die besten Verbündeten und die größte Solidarität aber bekommen wir von jenen, die von diesem Krieg ebenso betroffen sind wie wir: progressive Israelis, Jüdinnen und Juden. Menschen, die ebenfalls Familie in der Region haben, die geschockt sind von der Gewalt des 7. Oktober und von den hohen Todeszahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung. Denn während die Regierungen in der Region kaum Interesse an Frieden haben, so wissen viele von uns doch, dass Perspektiven für alle Menschen im Nahen Osten geschaffen werden müssen. Es braucht eine politische Lösung, die Sicherheit, Gerechtigkeit und Freiheit für alle Menschen schafft.

    Es sind insbesondere die Worte von jüdischen und israelischen Bekannten, Freundinnen und Freunden, die mich besonders berühren. In einer Situation der Angst schafft es gegenseitiges Mitgefühl und Empathie zumindest ein wenig unsere Trauer zu lindern. Eine jüdische Freundin mit Familie in Israel schrieb mir vor wenigen Tagen: »Ich habe heute Nacht geträumt, du und ich würden zusammen vor einer Menschenmenge stehen, gegen Krieg und für Frieden. Das war ein schöner Gedanke!« Dieser Traum ist einer, der es verdient, zum Leben erweckt zu werden. Ich würde mir wünschen, ihn wahrzumachen – und dass deutsche Politikerinnen und Politiker genauso wie Medienschaffende dabei an unserer Seite stehen.


    Info: https://jacobin.de/artikel/gaza-palaestina-deutschland-einsamkeit-medien


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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