17.11.2023

Inszenierung von Störungen bei Kundgebungen... ein Beispiel...

aus e-mail von Doris Pumphrey, vom 16. November 2023, 20:18 Uhr


*Wie werden medienwirksame Störungen bei Kundgebungen/Demonstrationen

inszeniert, um diese zu diffamieren?

*Hier am Beispiel der Kundgebung zur Energiekrise in Lubmin am 25.09.2022


Ein Team von 4 Personen präsentiert ihre Recherchearbeit:

*Video 1:

*https://www.youtube.com/watch?v=0uUwt-bUX8c


*Video 2:

*Neue Hinweise im Fall Lubmin. Das Spinnennetz hinter der inszenierten

Störung

https://www.youtube.com/watch?v=3TEj3SgIJbg


/Dies ist nur EIN Beispiel. Es könnte/sollte eine Anregung sein für

weitere Beobachtungen, Aufnahmen und Recherchen von aufmerksamen

Teilnehmern. Anlässe dazu wird es weiterhin genug geben. (dpg)/


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

16.11.2023

Lost in Ukraine, Streit über Russland-Strafen – und Justizpanne in Portugal

lostineu.eu, 16. November 2023

Die Watchlist EUropa vom 16. November 2023

Vor einer Woche hat die EU-Kommission empfohlen, Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine zu eröffnen. Man sollte meinen, Brüssel sei darauf gut vorbereitet. Doch dem ist nicht so, im Gegenteil. Die letzten Tage haben gezeigt, wie planlos die EU vorgeht – sie ist „Lost in Ukraine“.

Das fängt schon damit an, dass niemand sagen kann, wie man mit einem Land verhandeln soll, das sich im Krieg befindet und auf Hilfe von außen angewiesen ist. Beitrittsgespräche im Krieg seien ausgeschlossen, hieß es noch beim Sonder-EU-Gipfel in Versailles im Frühjahr 2022.

Eineinhalb Jahre und unzählige Kriegs-Tote später sollen die Gespräche nun angeblich zum Frieden beitragen. Doch wie? Niemand kann es erklären. Kein Wunder – denn Frieden ist kein Gegenstand der Beitrittsgespräche. Die EU hat Kriterien für alles mögliche – nur dafür nicht.

Kein Fahrplan für Reformen

Wie „lost“ die EU ist, zeigt auch die Debatte über Waffenlieferungen. Die Verteidigungsminister mussten gerade erst den Offenbarungseid leisten – und einräumen, dass sie nicht genug Munition liefern können und auch nicht wissen, wie sie mehr Waffen finanzieren sollen.

Normalerweise müsste dies dazu führen, dass man vom unmöglichen Ziel eines „Sieges“ der Ukraine ablässt und eine Verhandlungslösung mit Russland sucht. Doch die EU hat auch keinen diplomatischen Plan B, und sie will Kiew nicht brüskieren. Sie steckt in der Falle.

Dies zeigt sich auch bei der Debatte über EU-Reformen. Erweiterung und innere Reformen müssten Hand in Hand gehen, heißt es in Brüssel. Doch dafür gibt es nicht einmal einen Fahrplan – den soll die belgische EU-Präsidentschaft erst im nächsten Jahr erarbeiten.

Angst vor den Bürgern

Man stürzt sich also in ein Abenteuer, auf das man selbst nicht vorbereitet ist. Man macht den zweiten Schritt vor dem ersten und bringt sich selbst in Zugzwang. Dabei ist jetzt schon klar, dass der Beitritt der Ukraine die Agrarpolitik überfordern und das klamme EU-Budget sprengen wird.

Die EU wird nach den geopolitisch motivierten Erweiterungs-Plänen nicht mehr dieselbe sein. Auch Deutschland wird nicht mehr sein, wie es ist. Die Politiker in Brüssel und Berlin sollten den Bürgern deshalb reinen Wein einschenken und sagen, was auf sie zukommt. Doch das tun sie nicht.

Bei allen Diskussionen über die Ukraine und die Erweiterung auf bis zu 35 Länder („fit for 35“) habe ich nie gehört, wie EUropa künftig aussehen soll. Vor allem aber habe ich nie gehört, dass die Bürger ein Wörtchen mitzureden hätten. Sie kommen bei den EU-Plänen schlicht nicht vor…

Siehe auch „Sie fürchten Kriegsmüdigkeit – und Wahlen“

P.S. Wie „lost“ auch Deutschland ist, zeigt der Streit ums Geld. Nach dem 60-Milliarden-Euro-Debakel beim Klimafonds will Berlin überall sparen – nur nicht in der Ukraine. Außenministerin Baerbock will die Hilfe sogar massiv aufstocken. Fast könnte man meinen, der Krieg sei der Grünen-Politikerin wichtiger als das Klima…

News & Updates

  • Bauindustrie warnt vor „Worst Case“ in Ukraine. Da es keine gemeinsamen Standards gebe, laufe man Gefahr, dass der Wiederaufbau zwar von den Europäern finanziert, aber von Firmen aus China, den USA, Japan oder der Türkei realisiert werde, hieß es bei einem Pressegespräch in Brüssel. „Dies wäre der Worst Case“, sagte ein Sprecher. Die USA hätten sich eine günstige Ausgangsposition gesichert. „Sie setzen ihre Leute in entscheidende Positionen in Kiew und arbeiten dann ein Memorandum of Understanding aus“ – mit US-Firmen. – Mehr im „Europe.Table“ (Paywall)
  • Flüchtlingskrise: Aus für die Ruanda-Lösung. Asylverfahren in Ruanda: Auf diese (Schnaps-)Idee war zuerst Großbritannien gekommen, dann haben sie CDU/CSU in Deutschland propagiert. Doch nun lässt ein Londoner Gericht die Illusion platzen. Derweil hofft Kanzler Scholz auf den türkischen Sultan Erdogan – ausgerechnet. – Mehr im Blog
  • Weiter Streit über das 12. Sanktionspaket. Wie erwartet, hat die EU ein neues Maßnahmenbündel gegen Russland geschnürt. Doch es wurde nicht veröffentlicht – offenbar gibt es hinter den Kulissen weiter Streit. Nach Agenturmeldungen geht es vor allem um ein Embargo auf russische Diamanten. – Siehe auch „Neues vom Wirtschaftskrieg“ (Blog)

Das Letzte

Folgenreiche Justizpanne in Portugal. Der portugiesische Premierminister Costa ist offenbar Opfer einer Justizpanne geworden. Der angebliche Beweis, dass der Sozialist in Korruptionsfälle bei der Vergabe von Lizenzen für Lithiumbergewerke und andere Großprojekte verstrickt ist, beruht auf der fehlerhaften Abschrift eines abgehörten Telefongesprächs. Dort war nicht – wie behauptet – von Premier António Costa die Rede, sondern von Wirtschaftsminister António Costa Silva. Doch der Premier ist schon zurückgetreten, im März gibt es Neuwahlen. Offenbar gibt es nicht nur in Ungarn Probleme mit Demokratie und Rechtsstaat…

Siehe auch „Wegen Kritik an Israel: Habeck „cancelt“ Portugal“

Mehr Newsletter hier

___STEADY_PAYWALL___

4 Comments

  1. Monika
    16. November 2023 @ 11:30

    Wieso kann auf Grund der neuen Erkenntnisse im Fall Antonio Costa/Antonio Costa Silva nicht die Wiederherstellung des Status quo ante, also die Wiedereinsetzung ins Amt angeordnet werden?

Reply

  • Stef
    16. November 2023 @ 09:18

    https://www.zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-15-vom-26-oktober-2023.html#article_1574

    Lesenswerter Artikel u.a. von Harald Kujat, der die Verantwortlichkeiten für den andauernden Ukrainekrieg darlegt und umfangreich belegt. Herrn Kujat dürfte jetzt bevorstehen, dass er dafür als russischer Propagandist durch den Kakao gezogen wird, nur um sich mit dieser für die Bundesregierung und den Westen unangenehmen Publikation nicht inhaltlich auseinandersetzen zu müssen.

    Reply

  • Thomas Damrau
    16. November 2023 @ 08:57

    Viele Ideen zum Thema EU-Erweiterung werden am Geld scheitern. Die meisten europäische Regierungen sind finanziell klamm. Und da Austerität angesagt ist (und Steuererhöhung pfui sind), stellt sich die Frage, wo all das Geld herkommen soll, mit dem
    – die Ukraine bewaffnet
    – ukrainische Infrastruktur aufgebaut werden soll (die die Russen dann wieder zusammenbomben werden)
    – die fälligen ukrainischen Agrarsubventionen nach einem Beitritt bezahlt werden sollen
    – die anderen neuen Mitglieder schon vor dem Beitritt Anschub-finanziert werden sollen

    Dazu kommt, dass
    – einige heutige Netto-Empfänger unter den EU-Mitgliedern beim Nachrechnen darauf kommen werden, dass sie künftig einzahlen müssen
    – der deutsche Regierung durch Verfassungsgericht mal eben zig-Milliarden € aus dem Haushalt geschossen worden sind
    – das amerikanische Engagement in der Ukraine inzwischen von der Launenhaftigkeit der Republikanischen Hardliner abhängt

    Irgendwann wird die Abteilung Science Fiction & Fantasy in Brüssel die Bewusstseins-verändernden Drogen absetzen und auf kalten Entzug gehen müssen.

    Reply

    • Helmut Höft
      16. November 2023 @ 10:50

      @Thomas Damrau
      … am Geld scheitern. Genau das ist ja der Hebel mit dem uns das Kapital und die von ihr „beratene“ Politik immer wieder aushebt. Grund: Einerseits unverschämtes Ausnutzen von und Andererseits völlige Unkenntnis über elementare Bedingungen von/über Geld und Staatsfinanzierung (plus weitere erfolgreich herbeigeführte Komplikationen auf der EU-Ebene).

      Ansonsten: … die Abteilung Science Fiction & Fantasy in Brüssel … halte ich leider für normal. Viele von uns würden in diesem Getriebe vermutlich ebenfalls versacken. Abraham Lincoln (zugeschrieben): „Gib einem Menschen Mac ht und du lernst seinen wahren Charakter kennen“. Ergo: Man darf solche nicht beherrschbaren Strukturen erst gar nicht entsstehen lassen. Entsehen sie doch, müssen sie einer mehrstufigen und transparenten Kontrolle unterworfen werden.

      Reply


  • Info: https://lostineu.eu/lost-in-ukraine-streit-ueber-russland-sanktionen-und-hoffen-auf-waterloo


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Flüchtlingskrise: Die Ruanda-Illusion ist geplatzt, nun soll es Erdogan richten


    lostineu.eu, vom 15. November 2023

    Asylverfahren in Ruanda: Auf diese (Schnaps-)Idee war zuerst Großbritannien gekommen, dann haben sie CDU/CSU in Deutschland propagiert. Doch nun lässt ein Londoner Gericht die Illusion platzen.

    Der oberste britische Gerichtshof hat Pläne der Regierung zu Asylverfahren in Ruanda als gesetzeswidrig eingestuft.  Ruanda könne nicht als sicheres Drittland behandelt werden, urteilten die Richter in London.

    Dabei berief sich der Supreme Court vor allem auf Berichte des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sowie frühere britische Angaben über außergerichtliche Hinrichtungen, Todesfälle in Haft sowie Folter und eine hohe Ablehnung von Asylanträgen aus Konfliktgebieten wie Syrien.

    Für die konservative Regierung Sunak ist das ein herber Rückschlag. Die Abschiebung in das mehr als 6400 Kilometer entfernte afrikanische Land sollte Migranten davor abschrecken, von Frankreich aus über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu kommen.

    Aber auch CDU/CSU müssen nun umdenken. Sie hatten das „Ruanda-Modell“ ins Spiel gebracht, um die Ampel-Regierung unter Druck zu setzen. Nun ist die Ruanda-Illusion geplatzt. Merz und Söder müssen sich etwas Neues ausdenken.

    Auch die Ampel hat ein Problem. Denn die Flüchtlingskrise geht ungebremst weiter – und die Regierung hat immer noch kein überzeugendes Konzept, um sie zu beenden. Der angeblich „historische“ Plan von Kanzler Scholz hat bisher nur Ärger gemacht, aber kein Problem gelöst.

    In seiner Not hofft Scholz nun sogar auf den türkischen Sultan Erdogan, den er am Freitag im Kanzleramt empfängt. Mit einem neuen Flüchtlingsdeal soll er für etwas Beruhigung sorgen. Was macht es da schon, dass Erdogan Israel einen „Terrorstaat“ nennt…

    12 Comments

    1. Arthur Dent
      16. November 2023 @ 11:26

      @KK
      Armut, Perspektivlosigkeit, Bürgerkrieg, Naturkatastrophen mögen Fluchtursachen sein, sind aber alles keine anerkannten Asylgründe.
      Wie man allerdings ohne Ausweispapiere nachweisen will, dass man von der Staatsmacht seines eigenen Herkunftslandes politisch, religiös, rassisch verfolgt wurde, erschließt sich mir nicht. Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowenien, Ungarn sind doch sichere EU-Länder – wollen aber offensichtlich nur die wenigsten Geflüchteten hin. Man kommt des gemäßigt-warmen Klimas und der vielen Sehenswürdigkeiten halber lieber nach Deutschland…

    Reply

    • ebo
      16. November 2023 @ 11:45

      Da sind wir uns einig. Deshalb muß man auch die Asylregeln nachschärfen. Einreise ohne Ausweis könnte ja schon mal unter Strafe gestellt werden. Auch die unerlaubte Weiterreise in ein andees EU-Land könnte sanktioniert werden (so hätee man u.a. den letzten Terroranschlag in Brüssel verhindert). Vor allem aber müssen sich die EU-Staaten an die eigene Nase fassen und die Dublin-Verordnung endlich umsetzen! Denn die regelt ja, wer für ein Asylverfahren zuständig ist (normalerweise nicht Deutschland). Doch sie wir einfach nicht mehr angewendet…

      Reply

  • Helmut Höft
    16. November 2023 @ 10:39

    Es hilft nix, nmM muss man immer wieder ans Grundsätzliche ran: Nur wenn die Fluchtursachen beseitigt werden (Krieg, ungerechte Herrschaft, mangelnde Perspektive, Klimawandel …) kann der „Zug_wo_anders_hin“ gedämpft werden. Wenn die Menschen gerecht behandelt werden und eine Perspektive haben tun sie nichts lieberes, ale zu Hause zu bleiben und sich dort zu entwickeln.

    Stattdessen: „Wir“ hätten’s gerne, dass Andere die Drecksarbeit für uns machen. Kohle nehmen die gerne, Kontrolle? „Ja machen wir selbst“, durch uns „Auf keinen Fall, das ist ja Einmischung … Neokolonialismus …“ *plonk*

    Diplomaten die > 30 Jahre international unterwegs sind/waren – wie z. B. Michael von der Schulenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_von_der_Schulenburg – haben sich klar geäußert: „Gebt den Ländern eine Chance sich nach IHREN Möglichkeiten zu entwickeln, propft denen nicht unsere „Werte“ auf! – und werden nach Kräften isoliert, diffamiert, ignoriert. Wir wollen nur das Beste für die, zu unseren Gunsten. *kotz*

    Reply

    • ebo
      16. November 2023 @ 10:49

      Fluchtursachen bekämpfen hieße u.a., die Kriege in der Ukraine, in Israel und Syrien (Türkei und USA kämpfen dort immer noch) zu beenden und Libyen zu stabilisieren. Außerdem müssten Sanktionen, die ganze Regionen destabilisieren, aufgehoben oder so weit gelockert werden, dass es keinen Grund zu Wirtschaftsmigration gibt. Doch die EU macht das genaue Gegenteil. Unter dem Mäntelchen der Geopolitik – und der „höheren Moral“ – schießt sie sich selbst ins Knie…

      Reply

  • KK
    16. November 2023 @ 01:50

    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/urteil-britischer-ruanda-plan-102.html

    Sunak will, das Urteil per „Notstandsgesetzgebung“ aushebeln – hatte Baerbock dem UK nicht in der causa Assange wiederholt attestiert, ein tadelloser Rechtsstaat zu sein, in dem unabhängige Gerichte das letzte Wort hätten? Und damit ihre Untätigkeit im Fall Assange – entgegen ihrer Wahlkampfversprechen – begründet?

    Reply

  • Arthur Dent
    15. November 2023 @ 21:51

    Artikel 16a Grundgesetz: Niemand hat Anspruch auf Asyl in Deutschland, der über einen sicheren Drittstaat einreist. Sich an die eigene Verfassung halten, kombiniert mit Grenzkontrollen, die diesen Namen auch verdienen. Mit der Möglichkeit von Zurückweisungen käme es in kürzester Zeit zu einem Rückstau bis nach Italien und Griechenland. Dann müsste Europa mit Kontingentlösungen helfen. Das wären dann Obergrenzen, so wie wir sie schon in der Vergangenheit mit Resettlement-Programmen hatten. Das wäre das klassische Modell einer gesteuerten Zuwanderung – im Gegensatz zur heutigen Praxis, kann man dann selbst festlegen, wer zu welchem Zeitpunkt wohin kommt und wie viele insgesamt.
    (Auch bin ich gespannt, wann das Märchen, Fachkräftemangel durch Zuwanderung lösen zu wollen, aufhört. Für jeden Zuwanderer müssen schon jede Menge Fachkräfte hier sein: Ärzte, Anwälte, Apotheker, Beamte, Betreuer, Erzieher, Lehrer, Einzelhändler, Vermieter….)

    Reply

    • KK
      16. November 2023 @ 01:14

      „Artikel 16a Grundgesetz: Niemand hat Anspruch auf Asyl in Deutschland, der über einen sicheren Drittstaat einreist.“

      Das wären angesichts der geografischen Lage Deutschlands und eingebettet in die EU im Prinzip alle, die nicht direkt aus ihrem Heimatland per Direktflug auf einem deutschen Flughafen oder direkt per Schiffspassage in einem deutschen Nord- oder Ostseehafen (an-)landen. Dieser Einleitungssatz macht allerdings aus dem nach internationalem Recht, dem man sich auch durch Verträge verpflichtet hat, eine allzu seltene Ausnahme, da für tatsächlich Verfolgte diese direkten Wege der Ausreise i.d.R kaum offen stehen und zudem nur für hinreichend mit Geld gesegnete Personen in Frage käme. Flucht bedeutet im Regelfall jedoch alles andere als eine touristische Pauschalreise. Es ist mE erstaunlich, dass diese massive Einschränkung, die nahezu einem Ausschluss gleichkommt, einer verfassungsrechtlichen Überprüfung standgehalten hat.

      Reply

  • european
    15. November 2023 @ 17:45

    Es wird immer enger um die moralindurchtraenkten Ampelmänner*innen. Hier ein neuer Fluechtlingsdeal mit Erdogan, dort das eigene Bundesverfassungsgericht, das heute den Nachtragshaushalt abgelehnt hat. Nun haben wir eine Finanzierungsluecke von 60 Mrd.
    Wo bleibt denn jetzt der Wumms, der Doppel-und DreifachWumms, das neue Sondervermoegen?

    Ein Hoch auf die Schuldenbremse, der unser gefühltes Finanzgenie Lindner eine „höhere Weisheit“ bescheinigt. Aber ich bin sicher, wir werden unsere europäischen Nachbarn wieder mit dieser unserer Weisheit beglücken.
    Na denn. ????

    Reply

    • ebo
      15. November 2023 @ 17:47

      Eben. Höhere Weisheit, höhere Werte. Nur in Berlin. Geschichte verpflichtet!

      Reply

    • KK
      16. November 2023 @ 01:16

      Mit dem Urteil des BVerfG und der so entstandenen Finanzierungslücke müsste eigentlich als allererstes die angekündigte Verdoppelung der Waffenhilfe für die Ukraine gestrichen werden. Eigentlich.
      Wetten, dass es statt dessen die dringenden Ausgaben im eigenen Land trifft, die zusammengestrichen werden?

      Reply

  • KK
    15. November 2023 @ 17:43

    Schon bemerkenswert, dass das Urteil wenige Tage nach der Braverman-Entlassung fällt – also ausgerechnet der Innenministerin, die das Ruanda-Modell (zumindest mit-)entwickelt und durch alle Instanzen vorangetrieben hatte und sogar bereit war, entsprechende Urteile vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ignorieren.
    ——————————————————————————————-
    „Auch die Ampel hat ein Problem. Denn die Flüchtlingskrise geht ungebremst weiter – und die Regierung hat immer noch kein überzeugendes Konzept, um sie zu beenden.“

    Nun, wenn die Ampel so weiter macht, werden sich vielleicht demnächst viele hier Lebende, die es sich leisten können, entscheiden, das Land zu verlassen und Platz zu machen. Deutschland läuft Gefahr, sich zu einem autokratischen System zu entwickeln, in dem demokratischer Diskurs und Rechtsstaatlichkeit aus fanatischer Rechthaberei heraus geschleift werden und der Verfassungsschutz offenbar zu einer Art „smarter“ Gestapo umfunktioniert werden soll.

    Reply

    • ebo
      15. November 2023 @ 17:45

      Aber, aber. Die Migranten werden doch gebraucht, um die deutschen Boomer zu ersetzen! Und die anderen werden bestimmt wieder abgeschoben – fragt sich nur, wann und wohin?


  • Info: https://lostineu.eu/fluechtlingskrise-die-ruanda-illusion-ist-geplatzt-nun-soll-es-erdogan-richten


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    EU schweigt zu Angriff auf Krankenhaus in Gaza


    lostineu.eu, vom 15. November 2023

    Seit Tagen fordert die EU eine „sofortige Waffenpause“ in Gaza. Doch Israel ignoriert das. Heute hat die israelische Armee das Al-Schifa-Krankenhaus angegriffen und gestürmt. Brüssel schweigt.

    Kein Wort von EU-Chefin von der Leyen – dabei war heute Kommissionssitzung, bei der auch aktuelle Themen besprochen werden. Wichtiger war ihr ein neues „LinkedIn“ für Fachkräfte aus Drittländern.

    Kein Tweet von EU-Chefdiplomat Borrell. Er teilt lediglich die „tiefe Sorge“ von UN-Generalsekretär Guterres über die Lage in den Krankenhäusern, die Israel durch die Totalblockade unerträglich gemacht hat.

    Doch zum groß angelegten Angriff auf Al-Schifa – nichts. Dabei hat die EU bisher jede russische Attacke auf Krankenhäuser in der Ukraine als „Kriegsverbrechen“ gebrandmarkt und Sanktionen gefordert.

    Auch von „Massakern“ und „Völkermord“ war in der Ukraine die Rede. In Israel: nichts davon. Obwohl schon hunderttausende Palästinenser aus Nord-Gaza vertrieben wurden, schweigt die EU. Doppelstandards!

    Man darf gespannt sein, wie das Europaparlament reagiert. Am Donnerstag ist eine Aussprache zur Lage in Gaza und Israel geplant!

    P.S. US-Präsident Biden hatte von Israel gefordert, die Krankenhäuser zu schonen. Auch er wurde ignoriert. He’s losing control…

    9 Comments

    1. Helmut Höft
      16. November 2023 @ 10:18

      War der Terrorangriff der Hamas auf Israel schon eine ganz böse Nummer – und gleichfalls ist diees eine Untertunnelung von geschützter Infrastruktur durch die Hams –, so ist das Vorgehen Israels ebenfalls eine ganz böse Nummer. Wir lernen: Völkerrecht, Menschenrecht, Kriegsrecht ist nur a) wenn die Sonne scheint und b) ausschließlich für die Stärkeren, die „Sieger“.

      Der sog. Nahostkonflikt (die „Palestinafrage“) lässt sich nur lösen, wenn die 1948 Verantwortlichen (v. a. UK und F, aber auch USA) ihre Verantwortung übernehmen und – da man nicht rückwärts agieren kann – nehmen heute die Radikalen beider Seiten aus dem Verkehr (was immer sich der Einzelne darunter vorstellen mag). Alles andere ist nicht möglich, die Wunde wird immer wieder aufbrechen, die jüngsten Ereignisse sind dazu geeignet eine neue Generation Radikaler auf beiden Seiten zu zeugen!

    Reply

  • Richard Roe
    16. November 2023 @ 08:27

    Headline: „Angriff auf Krankenhaus“. Da muss man ideologisch schon sehr weit auf der Seite der Terroristen und Mörder sein, wenn man ausblendet, dass der Angriff eben NICHT dem Krankenhaus galt sondern den Terroristen, die sichs darunter gemütlich eingerichtet haben. Und wenn das so ist, so hat das ganze Spital seinen völkerrechtlichen Schutz verloren. DESHALB, lieber Verfasser des obigen Artikels, sagt die EU auch nix dazu.

    Reply

  • Andreas
    15. November 2023 @ 22:20

    gestern auf heise gepostet und despora:
    ein Lichtblick in dieser deutschen vergifteten Debatte – und die EU komme mir nicht mit „Werten“ … auch net Habeck mit seiner Schwurbel-Antwort …
    SIE spricht von WERTEN im unteren link
    https://www.arte.tv/de/videos/113639-002-A/das-buch-meines-lebens-mit-deborah-feldman/
    #Germany is a good place to be Jewish. Unless, like me, you’re a #Jew who criticises #Israel
    https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/nov/13/germany-jewish-criticise-israel-tv-debate
    wow !
    https://www.youtube.com/watch?v=yblJzvEw2Go&t=1s

    Reply

  • Stef
    15. November 2023 @ 16:54

    Das Delta zwischen moralischem Postulat unserer Politelite und ihrer gelebten Praxis ist so enorm, das lässt leider noch viel mehr Zensur, Sprech- und Meinungsverbote sowie die begleitenden Unterdrückungsmechanismen erwarten. Mit Argumenten kann diese klaffende Lücke jedenfalls nicht mehr geschlossen werden.

    Nur gut, dass wir totalitäre Methoden stets im Dienste der Demokratie anwenden… ????

    Reply

    • KK
      16. November 2023 @ 01:29

      „Nur gut, dass wir totalitäre Methoden stets im Dienste der Demokratie anwenden…“

      Und wie praktisch für die Regierenden, hinsichtlich der Methodik aus den Erfahrungen zweier diktatorischer Systeme im eigenen Land schöpfen zu können, nicht wahr?
      Bloss gut, dass die Stasi-Unterlagen neimand weggeworfen hat, die Kapitel zur Zersetzung aus deren Handbüchern wurden offenbar bereits im BMI schon fleissig studiert und stehen kurz vor der gesetzlichen Umsetzung.

      Reply

  • Corona Hotspot
    15. November 2023 @ 16:04

    Für Gottes auserwählte Psychopathen gelten andere Regeln. Hm, eigentlich gar keine Regeln, denn sie sind ja von Gott auserwählt. Alles klar?

    Reply

  • Godfried van Ommering
    15. November 2023 @ 15:54

    Und so beurteilt die Bundesregierung Angriff und Stürmung vom Krankenhaus Al Shifa:
    „Angesichts internationaler Kritik an der Erstürmung des größten Krankenhauses im Gazastreifen durch die israelischen Streitkräfte hat sich die Bundesregierung eher zurückhaltend geäußert. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hob in Berlin hervor, „dass es keine Bombardierung des Krankenhauses gegeben hat“. International sei ein „weniger einschneidendes“ Vorgehen gefordert worden. Er sehe nun, dass Israel „auch auf diese Mahnungen aus der internationalen Gemeinschaft zu reagieren scheint“.“
    Ich kann es einfach nicht fassen, daß die Leute, die Deutschland gegenwärtig regieren, so denken, urteilen, reden. Wie abgefeimt ist ihre Begründung. Man lese zum Vergleich wie Norwegens Außenminister sich heute geäußert hat zum Vorgehen Israels in Al Schifa!

    Reply

  • KK
    15. November 2023 @ 14:46

    „Man darf gespannt sein, wie das Europaparlament reagiert.“

    Wirklich? Gespannt? Ach… ausser ein paar vereinzelten Stimmen wird doch keiner Israel ernsthaft kritisieren und sich so dem hinter jeder Ecke lauernden Antisemitismusvorwurf aussetzen. Es wird wieder die beiläufige Erwähnung des Völkerrechts geben, ansonsten wird das „Selbstverteidigungsrecht Israels“ wieder in den Vordergrund geschoben werden.
    Same procedure…


  • Info: https://lostineu.eu/eu-schweigt-zu-angriff-auf-krankenhaus-in-gaza


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.11.2023

    Arbeitsmarkt
    Jobkiller Bürgergeld?

    makronom.de, vom 15. November 2023, Eine Analyse von ENZO WEBER

    Momentan wird viel darüber diskutiert, ob die Bürgergeld-Reform Menschen davon abhält, einen Job aufzunehmen – oder sogar dazu verleitet, ein bestehendes Beschäftigungsverhältnis aufzugeben. Auch wenn es zu früh ist für klare kausale Aussagen, können empirische Auswertungen doch bereits etwas Licht ins Dunkel bringen.


    Viel ist diskutiert worden über die Frage, ob das Bürgergeld Jobs in Deutschland vernichtet, indem die Außenoptionen, nicht zu arbeiten, verbessert werden. In der Tat gab es Erleichterungen, wie Karenzzeiten bei Wohnung und Vermögen, sowie deutliche Regelsatzerhöhungen zu Anfang 2023 und 2024.

    Auch wenn es zu früh ist für klare kausale Aussagen, können empirische Auswertungen doch bereits etwas Licht ins Dunkel bringen. Wenn das Bürgergeld Menschen von Beschäftigung abhält, könnte das auf zwei Wegen passieren: Es gehen mehr Personen aus Jobs in das Bürgergeld zu, oder weniger Bürgergeld-Bezieher nehmen Jobs auf.

    Tatsächlich liegen die monatlichen Zugänge aus Beschäftigung in die Grundsicherung (SGB-II-Arbeitslosigkeit) aber aktuell bis Oktober so niedrig wie noch nie. Nach der Bürgergeldeinführung Anfang 2023 sind die Zugänge sogar weiter gesunken.


    Quelle: Statistik der BA, eigene Saisonbereinigung (ARIMA-X12). Anmerkungen: Die beiden Spitzen sind auf den ersten Corona-Lockdown und die Übernahme der Geflüchteten aus der Ukraine in die Grundsicherung zurückzuführen. Das Absinken im Januar 2017 geht auf die Übernahme der Aufstocker in den SGB-III-Bereich zurück.


    Eine zweite deutlicher Erhöhung der Regelsätze steht zum Januar 2024 an. Allerdings zeigen auch die frühzeitigen Arbeitsuchendmeldungen im SGB-II-Bereich bisher nichts Ungewöhnliches. Dennoch ist die Wirkung der kommenden Erhöhung weiter zu beobachten, denn für 2024 liegt sie über der Lohnentwicklung. In puncto Lohnstand gehört aber auch zum Bild, dass der Mindestlohn im vergangenen Jahr um 25 Prozent stieg, der Regelsatz dagegen um weniger als ein Prozent. Deshalb ist jetzt eher von einem Gleichziehen auszugehen.

    Nun wird es die Fälle absichtlicher Inanspruchnahme von Leistungen trotzdem geben, und dem ist bestmöglich vorzubeugen. Aber eine Verschlechterung der Lage ist nicht ersichtlich. Eine Flucht aus Beschäftigung sieht anders aus.

    Das derzeitige Problem mit der Arbeitslosigkeit liegt woanders: Die zweite Grafik zeigt bis Oktober 2023 den saisonbereinigten Anteil der Arbeitslosen, die pro Monat in Beschäftigung gehen. Die Jobchancen von Arbeitslosen sind tatsächlich gesunken – aber nicht etwa mit dem Bürgergeld, sondern mit Corona. Seitdem gab es keine nachhaltige Erholung mehr.


    Quelle: Statistik der BA, eigene Saisonbereinigung (ARIMA-X12)


    Das gilt gleichermaßen für den SGB-II- und den SGB-III-Bereich (Grundsicherung und Versicherung). Wurden Versicherungsansprüche erworben, würde der Zugang bei Kündigung zunächst in den SGB-III-Bereich erfolgen (wobei Sperrzeiten einträten). Wenn Kündigungen tatsächlich nur mit der Intention erfolgten, Leistungen zu beziehen, wäre zu erwarten, dass die Abgänge in Beschäftigung aus dem SGB-III-Bereich zurückgehen. Das ist mit der Bürgergeldeinführung in den Daten aber nicht zu beobachten. Auch die Jobaufnahmen nach elf Monaten Arbeitslosigkeit, also direkt vor dem Auslaufen vieler Versicherungsansprüche, zeigen keine Auffälligkeiten.

    Natürlich ist es theoretisch möglich, dass die Jobchancen im laufenden Jahr ohne Bürgergeldeinführung gestiegen wären. Inmitten eines hartnäckigen Wirtschaftsabschwungs darf das aber als hinreichend unplausibel gelten. Seit fast vier Jahren jagt jetzt eine Krise die nächste, und über die lange Zeit haben wir es mittlerweile mit Verfestigung von Arbeitslosigkeit zu tun. Vor allem gilt das für diejenigen ohne Berufsabschluss, deren Arbeitslosenquote mehrere Prozentpunkte über dem Stand von 2019 liegt.

    Dagegen hilft eine engagierte Politik für Qualifizierung, wie auch individuelle Betreuung und Vermittlung, mit den nötigen Kapazitäten. Die aktuellen Haushaltskürzungen im Bereich der Eingliederungsmittel sind deshalb als kritisch zu betrachten. Und sicher lohnt es sich, die Arbeitsanreize zu verbessern. Zumindest sollten Bürgergeld und weitere Sozialleistungen wie Wohngeld und Kinderzuschlag / Kindergrundsicherung gut aufeinander abgestimmt werden, sowohl was Anreize als auch Verwaltung angeht. So könnte die Unterstützung bei Wohnkosten in einer einheitlichen Leistung zusammengefasst werden. Vereinfachung und Transparenz würden auch dazu führen, dass Leistungen stärker in Anspruch genommen werden, was bisher oft an Unwissenheit bzw. Überforderung scheitert. Damit würde also der faktische Lohnabstand steigen.

    Zusätzliche Arbeitsanreize entstehen auch, wenn Einkommen weniger stark auf die Sozialleistungen angerechnet wird. Eine deutliche Absenkung der Einkommensanrechnung dürfte allerdings teuer werden und zu einer umfassenden Subventionierung des Niedriglohnsektors führen. Dann entsteht Lohndruck nach unten, wie etwa das Beispiel der ebenfalls subventionierten Minijobs zeigt; in Zeiten von Knappheit, demographischem Wandel und Transformation kommt es aber darauf an, das Erwerbspersonenpotenzial über Aufwärtsentwicklung qualitativ optimal auszuschöpfen.

    Innovative Instrumente könnten Anreize setzen, aber eine umfassende Subventionierung vermeiden. Dazu gehören Anschubhilfen bei Einkommensausweitung bzw. Jobaufnahme oder auch bei Übergang von einem Minijob in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Diese könnten aus einer vorübergehend abgesenkten Entzugsrate oder einer Auszahlung bspw. bei Absolvieren der Probezeit bestehen. Denkbar wäre auch ein gezielter Bonus für eine ausgeglichene Erwerbsbeteiligung in Partnerschaften, denn allzu oft sind es die Frauen, die bei hohen Entzugsraten ihre Erwerbstätigkeit einschränken. Diesen Effekt gibt es auch in Haushalten mit höherem Einkommen, wenn Sozialleistungsansprüche in diese Bereiche ausgedehnt werden. Schließlich kann ein Gesetz für Entgelttransparenz die nötige Aufwärtsentwicklung im Niedriglohnbereich stärken, denn gerade hier werden bessere Arbeitsmarktoptionen oft zu wenig wahrgenommen.

    Auch die Mindestlohnsetzung kann Lohnabstand schaffen. Hier sollte es einen Konsens geben, dieses Instrument zu nutzen, um Lohnungleichheit systematisch zu reduzieren – mit Augenmaß, soweit es Evaluationsergebnisse und Arbeitsmarktlage erlauben. Wenn das Bürgergeld an die Inflation angepasst wird, sollte das zudem auch für die Einkommenssteuertarife gelten, um den Nettolohnabstand nicht zu schmälern. Eine vollautomatische Anpassung muss zwar nicht immer situationsgerecht sein, aber diese könnte als Standard gesetzt werden, den der Gesetzgeber per Einzelfallentscheidung modifizieren könnte. Und wenn nötig, kann das Bürgergeld weiterentwickelt werden – am besten, wenn die wissenschaftlichen Evaluationen vorliegen. Mit mikrodatenbasierten Analysen werden sich inhaltlich gezieltere Aussagen treffen lassen.

     

    Zum Autor:

    Enzo Weber leitet den Forschungsbereich „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen” des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Wirtschaftsforschung, insbesondere Makroökonometrie und Arbeitsmarkt, der Universität Regensburg.


    Info: https://makronom.de/jobkiller-buergergeld-45313?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=jobkiller-buergergeld


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.11.2023

    Nachrichten von Pressenza: Machtkampf um Regierungsbildung in Polen: Morawiecki erhält den Vortritt

    aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 16. November 2023, 7:15 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 16.11.2023


    Machtkampf um Regierungsbildung in Polen: Morawiecki erhält den Vortritt


    Trotz der Stimmenmehrheit des Oppositionsblocks bei den vergangenen Parlamentswahlen hat Polens Präsident Andrzej Duda entschieden, dem amtierenden Premier Mateusz Morawiecki von der rechtskonservativen Regierungspartei PiS die Bildung einer neuen Regierung anzuvertrauen. Dies zeigt, dass die PiS alles daran setzen will,&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/machtkampf-um-regierungsbildung-in-polen-morawiecki-erhaelt-den-vortritt/


     -----------------------


    Zwölf Bitten für den Frieden


    Susanne Triners «zwölf Bitten zur aktuellen Situation im Nahen Osten» ist ein Appell an alle Beteiligte, im Leid des anderen den eigenen Schmerz wiederzuerkennen. Ich spreche meine zwölf Bitten mit der Hoffnung aus, dass dieser lange Konflikt durch uns alle&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/zwoelf-bitten-fuer-den-frieden/


     -----------------------


    Rezension: Ein Roman über Arbeit und Gemeinwohl-Ökonomie


    Mit „Mallingers Abschied oder Vom Sinn und vom Unsinn der Arbeit“ veranschaulicht der Autor Sven Hartberger ökonomische Aspekte von Arbeit in Romanform. Ein Psychotherapeut als Ich-Erzähler reflektiert dabei verschiedene Fälle aus seiner Praxis, die in unterschiedlicher Weise die psychischen Probleme&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/11/rezension-ein-roman-ueber-arbeit-und-gemeinwohl-oekonomie/


     -----------------------


    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.11.2023

    Chris Hedges: Der Gipfel des Grauens
    Joe Biden wird als Komplize des Völkermords in die Geschichte eingehen .

    Screenshot_2023_11_16_at_04_26_55_Seniora.org_Chris_Hedges_Der_Gipfel_des_Grauens


    seniora.org, vom 15. November 2023, 15. November 2023 Von Chris Hedges in Doha, Qatar Original to ScheerPost

    Der Gipfel des Grauens

    Joe Biden wird als Komplize eines Völkermordes in die Geschichte eingehen. Mögen die Geister der Tausenden von Kindern, an deren Ermordung er beteiligt war, ihn für den Rest seines Lebens heimsuchen.

    Ich sitze im Studio des arabischen Dienstes von Al Jazeera und sehe eine Live-Übertragung aus Gaza-Stadt. Der Al Jazeera-Reporter im nördlichen Gazastreifen war aufgrund des intensiven israelischen Beschusses gezwungen, in den südlichen Gazastreifen zu evakuieren.


    Er ließ seine Kamera zurück. Er richtete sie auf das Al-Shifa-Krankenhaus, den größten medizinischen Komplex in Gaza. Es ist Nacht. Israelische Panzer schießen direkt auf den Krankenhauskomplex. Lange horizontale rote Blitze. Ein vorsätzlicher Angriff auf ein Krankenhaus. Ein vorsätzliches Kriegsverbrechen. Ein vorsätzliches Massaker an den hilflosesten Zivilisten, einschließlich der Schwerkranken und Säuglinge. Dann bricht die Verbindung ab.


    [Die israelischen Truppen sind inzwischen in das Krankenhaus eingedrungen und befinden sich dort mitten in einer militärischen Operation.]

    Wir sitzen vor den Monitoren. Wir sind still. Wir wissen, was das bedeutet. Kein Strom. Kein Wasser. Kein Internet. Keine medizinische Versorgung. Jeder Säugling in einem Brutkasten wird sterben. Jeder Dialysepatient wird sterben. Jeder, der auf der Intensivstation liegt, wird sterben. Jeder, der Sauerstoff braucht, wird sterben. Jeder, der notoperiert werden muss, wird sterben.

    Und was wird mit den 50.000 Menschen geschehen, die durch die unerbittlichen Bombardierungen aus ihren Häusern vertrieben wurden und auf dem Krankenhausgelände Zuflucht gefunden haben? Auch hierauf kennen wir die Antwort. Auch von ihnen werden viele sterben.


    Es gibt keine Worte, um auszudrücken, was wir hier erleben. In den fünf Wochen des Grauens ist dies einer der Höhepunkte des Grauens. Die Gleichgültigkeit der Europäer ist schlimm genug. Die aktive Mittäterschaft der Vereinigten Staaten ist unfassbar.


    Nichts rechtfertigt dies. Nichts. Präsident Joe Biden wird als Komplize eines Völkermordes in die Geschichte eingehen. Mögen die Geister der Tausenden von Kindern, an deren Ermordung er sich beteiligt hat, ihn für den Rest seines Lebens verfolgen.


    Israel und die Vereinigten Staaten senden eine erschreckende Botschaft an den Rest der Welt. Internationales und humanitäres Recht, einschließlich der Genfer Konvention, sind bedeutungslose Papierstücke. Sie galten nicht im Irak. Sie gelten auch nicht in Gaza.


    Wir werden eure Nachbarschaften und Städte mit Bomben und Raketen pulverisieren. Wir werden eure Frauen, Kinder, Alten und Kranken mutwillig ermorden. Wir werden Blockaden errichten, um Hunger und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu fördern. Ihr, die "niederen Rassen" der Erde, seid nicht wichtig.


    Für uns seid ihr Ungeziefer, das ausgerottet werden muss. Wir haben alles. Wenn ihr versucht, uns etwas davon wegzunehmen, werden wir euch töten. Und wir werden niemals zur Rechenschaft gezogen werden.


    "Let Israel finish the job!"


    Keine Werte

    Wir werden nicht wegen unserer Werte gehasst. Wir werden gehasst, weil wir keine Werte haben. Wir werden gehasst, weil Regeln nur für andere gelten. Nicht für uns. Wir werden gehasst, weil wir uns das Recht angemaßt haben, wahllos zu morden.


    Wir werden gehasst, weil wir herzlos und grausam sind. Wir werden gehasst, weil wir Heuchler sind, die vom Schutz der Zivilbevölkerung, von Rechtsstaatlichkeit und Humanität reden, während wir täglich das Leben von Hunderten von Menschen in Gaza auslöschen, darunter 160 Kinder.

      );"> 

     

    Quds News Network

    #German Chancellor Olaf Scholz says #Israel is acting by international law in defending itself. In international law targeting civilians is forbidden, the death toll in Gaza is 11,200 civilians, 5000 of whom are children. Show more

     

     https://twitter.com/i/status/1724440460746211563

     

    Israel reagierte mit Empörung und moralischer Entrüstung, als es beschuldigt wurde, das arabisch-christliche Krankenhaus al-Ahli in Gaza bombardiert zu haben, was Hunderte von Toten zur Folge hatte. Israel behauptete, die Bombardierung sei von einer vom Palästinensischen Islamischen Dschihad abgefeuerten Rakete ausgegangen. Es gibt nichts im Arsenal der Hamas oder des Islamischen Dschihad, was die enorme Sprengkraft der Rakete, die das Krankenhaus traf, hätte erreichen können.


    Das israelische Militär und die Regierung lügen

    Diejenigen von uns, die über den Gazastreifen berichtet haben, haben diese israelische Floskel schon so oft gehört, dass es lächerlich ist. Sie beschuldigen immer die Hamas und die Palästinenser für ihre Kriegsverbrechen und versuchen nun zu argumentieren, dass Krankenhäuser Kommandozentralen der Hamas und daher legitime Ziele seien. Sie liefern nie Beweise. Das israelische Militär und die israelische Regierung lügen, als würden sie atmen.


    Medecins Sans Frontieres (Ärzte ohne Grenzen), die in Al-Shifa arbeiten, gaben eine Erklärung heraus, in der es heißt, dass Patienten, Ärzte und Krankenschwestern "in Krankenhäusern unter Beschuss" gefangen sind. Sie forderte die israelische Regierung auf, diesen unerbittlichen Angriff auf das Gesundheitssystem des Gazastreifens einzustellen".


    "In den letzten 24 Stunden wurden die Krankenhäuser in Gaza unerbittlich bombardiert. Der Al-Shifa-Krankenhauskomplex, die größte Gesundheitseinrichtung, in der die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen noch arbeiten, wurde mehrmals getroffen, darunter auch die Entbindungs- und Ambulanzabteilungen, was zu zahlreichen Toten und Verletzten führte", hieß es in der Erklärung.

    "Die Kampfhandlungen rund um das Krankenhaus haben nicht aufgehört. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen und Hunderte von Patienten befinden sich immer noch im Al-Shifa Krankenhaus. Ärzte ohne Grenzen fordert erneut, die Angriffe auf Krankenhäuser einzustellen, einen sofortigen Waffenstillstand und den Schutz von medizinischen Einrichtungen, medizinischem Personal und Patienten."


    Drei weitere Krankenhäuser im nördlichen Gazastreifen und in Gaza-Stadt sind von israelischen Streitkräften und Panzern umzingelt, was ein Arzt gegenüber Al Jazeera als "Tag des Krieges gegen Krankenhäuser" bezeichnete. Auch das indonesische Krankenhaus hat Berichten zufolge keinen Strom mehr. Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) berichtet, dass 20 von 36 Krankenhäusern in Gaza nicht mehr funktionieren.

     

    Luftbild des indonesischen Krankenhauses, aufgenommen von den israelischen Streitkräften am 1. November. (IDF Spokesperson's Unit, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)


    Der Zynismus Israels und Washingtons ist atemberaubend. Es gibt keine Unterschiede in den Absichten. Washington will nur, dass es schnell geht.

    Humanitäre Korridore? Unterbrechungen des Beschusses? Das sind Vehikel, die die vollständige Entvölkerung des nördlichen Gazastreifens erleichtern sollen.

    Die Handvoll Hilfsgütertransporte, die durch die Grenze bei Rafah nach Ägypten gelassen werden? Ein PR-Trick. Es gibt nur ein Ziel   – töten, töten, töten.

    Je schneller, desto besser.


    Alles, worüber Biden spricht, ist die Frage, was als nächstes kommt, wenn Israel seine Dezimierung im Gazastreifen beendet hat. Sie wissen, dass Israels Gemetzel erst dann zu Ende sein wird, wenn die Menschen im südlichen Teil des Gazastreifens unter freiem Himmel und ohne Obdach leben und aufgrund des Mangels an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung sterben.

     

    Solidaritätsmarsch für Palästina in London am 9. Oktober (Alisdare Hickson, Flickr, CC BY-SA 2.0)

    Vor dem israelischen Einmarsch war der Gazastreifen einer der am dichtesten besiedelten Orte der Welt. Stellen Sie sich vor, was passieren wird, wenn 1,1 Millionen Gaza-Bewohner aus dem Norden auf über 1 Million im Süden stoßen.


    Stellen Sie sich vor, was passieren wird, wenn Infektionskrankheiten wie Cholera zu einer Epidemie werden. Stellen Sie sich die verheerenden Folgen des Hungertods vor.


    Der Druck wird wachsen, etwas zu tun. Und dieses Etwas, so hofft Israel, wird darin bestehen, die Palästinenser über die Grenze in den Sinai in Ägypten zu drängen. Einmal dort angekommen, werden sie nie wieder zurückkehren. Israels ethnische Säuberung des Gazastreifens wird vollständig sein. Seine ethnische Säuberung des Westjordanlandes wird beginnen.

    Das ist Israels wahnsinniger Traum. Um ihn zu verwirklichen, werden sie Gaza unbewohnbar machen.


    Fragen Sie sich selbst, wenn Sie ein Palästinenser in Gaza wären und Zugang zu einer Waffe hätten, was würden Sie tun? Wie würden Sie reagieren, wenn Israel Ihre Familie töten würde? Warum sollten Sie sich um internationales oder humanitäres Recht kümmern, wenn Sie wissen, dass es nur für die Unterdrückten gilt, nicht für die Unterdrücker?

    Wenn Terror die einzige Sprache ist, die Israel benutzt, um zu kommunizieren, die einzige Sprache, die es offensichtlich versteht, würden Sie dann nicht mit Terror antworten?

    Israels Orgie des Todes wird die Hamas nicht zerschlagen. Die Hamas ist eine Idee. Diese Idee nährt sich vom Blut der Märtyrer. Israel liefert der Hamas reichlich davon.


    Chris Hedges ist ein mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Journalist, der 15 Jahre lang als Auslandskorrespondent für die New York Times tätig war, wo er das Büro für den Nahen Osten und das Büro für den Balkan leitete. Zuvor arbeitete er im Ausland für The Dallas Morning News, The Christian Science Monitor und NPR. Er ist der Gastgeber der Sendung "The Chris Hedges Report".

    Anmerkung des Autors an die Leser: Es gibt keine Möglichkeit mehr für mich, weiterhin eine wöchentliche Kolumne für ScheerPost zu schreiben und meine wöchentliche Fernsehsendung ohne Ihre Hilfe zu produzieren. Die Mauern schließen sich mit erschreckender Geschwindigkeit gegen den unabhängigen Journalismus, und die Eliten, einschließlich der Eliten der Demokratischen Partei, schreien nach mehr und mehr Zensur. Bitte, wenn Sie können, melden Sie sich unter chrishedges.substack.com an, damit ich weiterhin meine Montagskolumne auf ScheerPost veröffentlichen und meine wöchentliche Fernsehsendung "The Chris Hedges Report" produzieren kann.

    Diese Kolumne stammt von Scheerpost, für die Chris Hedges eine regelmäßige Kolumne schreibt. Klicken Sie hier, um sich für E-Mail-Benachrichtigungen anzumelden.

    Quelle: https://consortiumnews.com/2023/11/15/chris-hedges-pinnacle-of-horror/?eType=EmailBlastContent&eId=a6cfbe14-5356-41ad-bd42-69117ea19ae1
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/chris-hedges-der-gipfel-des-grauens?acm=3998_2000


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.11.2023

    Chinas zweiter Gegenschlag   EU einigt sich auf Gesetz zur Rohstoffsicherung, um im westlichen Wirtschaftskrieg gegen China eigene Angriffsflächen zu reduzieren. China reagiert auf Sanktionen und beschränkt die Ausfuhr wichtiger Ressourcen.

    german-foreign-policy.com, 16. November 2023

    BERLIN/BEIJING (Eigener Bericht) – Im Machtkampf gegen China hat die EU ein neues Gesetz zur Stärkung ihrer Unabhängigkeit von chinesischen Rohstofflieferungen beschlossen. Der Critical Raw Materials Act (CRMA), auf den sich die zuständigen Stellen am Montag geeinigt haben und der noch in diesem Jahr offiziell verabschiedet werden soll, sieht vor, dass strategisch wichtige Rohstoffe in Zukunft nur noch zu 65 Prozent in einem einzelnen Land gekauft werden dürfen. Zugleich sollen Förderung sowie Aufbereitung in Europa ausgeweitet werden. Aktuell beziehen deutsche Unternehmen einige bedeutende Rohstoffe zu großen Teilen oder sogar fast vollständig aus der Volksrepublik. Beijing, das bislang stets zuverlässig geliefert hat, beginnt sich aktuell gegen den westlichen Wirtschaftskrieg zur Wehr zu setzen, in dem es immer mehr mit Strafzöllen und Sanktionen attackiert wird, und greift dabei auf Beschränkungen beim Export strategisch wichtiger Bodenschätze zurück – darunter Gallium, Germanium und in Kürze auch Graphit. Hält der Westen an seinem Wirtschaftskrieg fest, droht ihm schon in absehbarer Zeit Materialknappheit etwa bei der Produktion von Halbleitern sowie in Technologien der Klimawende.


    Zitat: Rohstoffabhängigkeit reduzieren

    Am Montagabend haben sich Unterhändler der EU-Kommission und des Ministerrats auf neue Regularien zur Versorgung der Mitgliedstaaten mit sogenannten kritischen Rohstoffen geeinigt. Dabei geht es um Rohstoffe, die für die wichtigsten Industriezweige der Zukunft unverzichtbar sind, darunter die Herstellung von Produkten der Energiewende wie etwa Windrädern oder Elektroautobatterien, aber auch die Fertigung von Halbleitern oder Gütern der Rüstungsindustrie. Bei zahlreichen Rohstoffen ist die EU fast vollständig von ihrem Import abhängig, oft von der Einfuhr aus China, das manche Ressourcen in großen Mengen selbst fördert, das vor allem aber in der oft umweltschädlichen und arbeitsaufwendigen Aufbereitung der Bodenschätze zuweilen eine Monopolstellung besitzt. Der Critical Raw Materials Act (CRMA) sieht vor, dass die EU ab 2030 keinen Rohstoff mehr zu über 65 Prozent in einem einzigen Land erwerben darf. Zugleich sollen mindestens zehn Prozent in Europa abgebaut, mindestens 40 Prozent in der EU aufbereitet sowie 25 Prozent mittels Recycling gewonnen werden.[1] Vorläufig ist eine Liste von 17 Rohstoffen geplant, auf die die Bestimmungen des CRMA in einem ersten Schritt angewandt werden sollen; weitere können folgen. Verabschiedet werden soll der CMRA noch vor dem Jahresende.


    Im Wirtschaftskrieg

    Konkreter Anlass für die Einführung des CRMA ist der eskalierende Machtkampf des Westens gegen China. Die Volksrepublik liefert Rohstoffe bislang zuverlässig. Sie hat aber inzwischen zu erkennen gegeben, dass sie ihre Stärke auf dem Rohstoffsektor nutzen wird, um sich gegen Angriffe im Wirtschaftskrieg gegen sie zur Wehr zu setzen, den vor allem die USA entfesselt haben – etwa mit Sanktionen in der Halbleiterbranche –, an dem sich aber in wachsendem Maß auch die EU beteiligt, etwa mit Plänen für die Einführung massiver Strafzölle auf die Einfuhr von Elektroautos (german-foreign-policy.com berichtete [2]). Will die EU den Wirtschaftskrieg nicht einstellen, sondern ihn gewinnen, muss sie bestehende Angriffsflächen reduzieren. Konkrete Beispiele liegen bereits vor.


    Chinas erster Gegenschlag

    So hat Beijing im Sommer in Reaktion auf den US-Versuch, China von Hochleistungschips komplett abzuschneiden, Kontrollen auf den Export von Gallium und Germanium eingeführt. Beide Elemente werden zur Produktion von Halbleitern verwendet, Germanium etwa auch zur Herstellung von Nachtsichtgeräten. Germanium wurde zuletzt zu mehr als zwei Dritteln in der Volksrepublik aufbereitet, Gallium sogar zu beinahe 100 Prozent. Im August, als die Kontrollen in Kraft traten, führte China weder Gallium noch Germanium aus, im September lediglich ein Kilogramm Germanium. Im Juli hatte die Exportmenge noch bei 5,15 Tonnen Gallium und 8,63 Tonnen Germanium gelegen.[3] Bislang genügen die Vorräte offenbar noch, über die westliche Unternehmen verfügen, die auf einen der Rohstoffe angewiesen sind. Allerdings haben die Preise zuletzt bereits deutlich angezogen. Beide Elemente können im Grundsatz ohne weiteres auch im Westen produziert werden, etwa als Nebenprodukt der Aluminiumschmelze. Doch dauert es eine Zeitlang, bis die benötigten Kapazitäten aufgebaut sind. Zudem ist die Herstellung im Westen teurer als in China. Kurzfristig können Engpässe nicht ausgeschlossen werden – mit womöglich schmerzlichen Folgen für die Industrie.


    Knappheit droht

    Am 20. Oktober hat Beijing einen zweiten Gegenschlag gestartet – in Reaktion auf neue US-Restriktionen gegen die Lieferung von Halbleitern in die Volksrepublik, die am 17. Oktober bekanntgegeben worden waren. Demnach treten zum 1. Dezember Kontrollen auf den Export von Graphit in Kraft.[4] Graphit ist einer der zentralen Grundstoffe für die Herstellung von Elektroautobatterien. Laut einer Studie, die kürzlich im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität von Prognos, dem Öko-Institut sowie dem Wuppertal-Institut erstellt wurde, ist es einer von sieben Rohstoffen, ohne die auch darüber hinaus die technologische Realisierung der Klimawende unmöglich ist.[5] Laut Angaben von Experten kommen aktuell fast zwei Drittel des natürlich abgebauten und beinahe das gesamte synthetisch hergestellte Graphit aus China. Dort werden außerdem weit über 90 Prozent des weltweiten Graphits für die Verwendung in Batterien aufbereitet. Experten gingen bereits vor der Ankündigung Beijings, die Ausfuhr von Graphit mit Exportkontrollen zu regulieren, von einer bevorstehenden Knappheit auf dem Weltmarkt aus.[6] Auch Graphit kann natürlich im Westen hergestellt werden; der Aufbau der nötigen industriellen Kapazitäten kostete jedoch gleichfalls Zeit, und die Produktion wäre teurer.


    Kein Geld für Rohstoffe

    Gallium, Germanium wie auch Graphit gehören zu den 17 Rohstoffen, auf die der CMRA unmittelbar angewandt werden soll. Um Abbau wie auch Aufbereitung in der EU möglichst rasch auszuweiten, sieht das EU-Gesetz vor allem eine Beschleunigung der erforderlichen Genehmigungsverfahren vor; die zulässige Höchstdauer soll künftig 15 Monate bei Projekten zur Aufbereitung und 27 Monate bei Abbauprojekten betragen.[7] Finanzielle Fördermittel sind nicht eingeplant; der EU-Haushalt steht ohnehin aufgrund der hohen Milliardensummen, die für den Ukraine-Krieg ausgegeben werden, unter Druck.


    Chance verpasst

    Eine weitere Chance, sich einen privilegierten Zugriff auf die CMRA-Rohstoffe zu sichern, hat die EU soeben verspielt. Zu den Ländern, aus denen sie bevorzugt Lithium beziehen will, zählt Australien. Canberra hatte erkennen lassen, es sei engeren Geschäftsbeziehun gen zur EU keinesfalls abgeneigt, wünsche dafür aber die Unterzeichnung des schon seit Jahren geplanten Freihandelsabkommens. Dieses ist jetzt an mangelnder Bereitschaft Brüssels, sich auf Zugeständnisse an australische Landwirte einzulassen, gescheitert (german-foreign-policy.com berichtete [8]). Canberra hat zugleich seinen Handelskonflikt mit Beijing weithin beigelegt und weitet entsprechend seine Exporte nach China wieder aus, unter anderem die Ausfuhr von Lithium. Diese stieg von 350 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr 2021 auf 7,8 Milliarden US-Dollar im ersten Halbjahr 2023; damit verkaufte Australien fast sein gesamtes Lithium zur Weiterverarbeitung in die Volksrepublik.[9] Die EU dagegen ging leer aus.

     

    [1] Wie die EU unabhängiger von China werden will. Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.11.2023.

    [2] S. dazu Paradebranche unter Druck (II).

    [3] China exported just 1kg of Germanium Last Month, No Gallium. asiafinancial.com 20.10.2023. S. auch Chinas erster Gegenschlag.

    [4] China schränkt Export von wichtigem Batterie-Rohstoff ein. handelsblatt.com 20.10.2023.

    [5] Klaus Stratmann: Auf diese 7 Rohstoffe kommt es bei der Transformation an. handelsblatt.com 04.09.2023.

    [6] Graphite, Dominated by China, Requires the Largest Production Increase of Any Battery Mineral. instituteforenergyresearch.org 07.07.2023.

    [7] Wie die EU unabhängiger von China werden will. Frankfurter Allgemeine Zeitung 15.11.2023.

    [8] S. dazu Der Oberlehrer.

    [9] David Uren: Despite the risks, Australian exports to China are booming again. aspistrategist.org.au 22.08.2023.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9406


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Krieg für das «Gute» – wie lange noch?

    aus e-mail von <news@transition-news.org>, 15. November 2023, 20:34 Uhr


    Wird diese Mail nicht richtig angezeigt?

    Diesen Newsletter im Browser anzeigen.

    Krieg für das «Gute» – wie lange noch?


    Wenn die Macht der Liebe

    über die Liebe zur Macht siegt,

    wird die Welt Frieden finden.


    Jimi Hendrix



    Liebe Freundinnen und Freunde


    Wie lange noch müssen wir Kriege führen? Gegen uns und unseresgleichen? Wie oft müssen wir noch den Kreislauf wiederholen: Gewalt führt zu Wunden führen zu Gewalt führt zu Wunden führen zu Gewalt …


    Wie viele Male lassen wir uns noch einreden, dieses Mal wäre es ein gerechter Krieg, wir müssten für das «Gute» kämpfen, mit Panzern, Raketen und Hinrichtungen?


    Wären wir doch wie die Bäume. Jeder Baum ist anders. Sie nehmen dankbar den Platz, das Wasser, die Luft an und streben zum Licht. Sie bekämpfen sich nicht. Der Wald als Ganzes ist das «Gute».


    Wie lange noch geben wir uns gegenseitig die Schuld und bekämpfen unsere Nächsten – und nicht diejenigen, die uns aufgestachelt haben und profitieren? Die immer profitiert haben in all den Jahrhunderten, und gefühllos und krank ihr Geld zählen? Ist der benachbarte Baum der Feind des Baumes? Oder der Holzkonzern mit Profitgier und Motorsäge?


    Wie lange noch sind wir davon überzeugt, nur wir wüssten, was zu tun ist? Und zwar nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt? Als wäre eine einzige weltweite Monokultur die Lösung?


    Immer haben wir angeblich für das «Gute» gekämpft, jahrhundertelang: Die Gräuel der Kreuzzüge – um den Ungläubigen das Heil zu bringen. Rassentrennung und Diskriminierung – um die eigene Rasse «rein» zu erhalten. Der Krieg für – oder gegen – den Kommunismus. Der Kampf zur Erhaltung – oder Überwindung – von Tradition und Nationalstaat.


    Leider neigen wir Menschen bei Problemen dazu, einen Sündenbock zu suchen: Hexen, Ausländer, Rechte, Linke, Christen, Moslems, Juden, Männer, Frauen, etc. Diejenigen, die die Motorsägen befehligen, kennen unsere Schwächen genau. Dafür sammeln sie ja die Riesen-Datenmengen – bei jeder Nutzung eines digitalen Gerätes. Sie haben es nicht nötig, neue Gräben und Ängste zu erfinden. Die Konzerne mit den Motorsägen missbrauchen und verstärken negative Gefühle für egoistische Interessen. «Divide et impera»: Säe Zwiespalt und herrsche.


    Wie lange noch müssen wir Krieg führen? Gegen unsere eigenen Gefühle? Gegen unsere eigenen Bedürfnisse? Gegen unsere eigene Hilflosigkeit? Wie lange noch sind wir mit uns selbst unzufrieden und wollen uns immer weiter perfektionieren? Wie lange noch geben wir uns selbst die Schuld, für Klimawandel, Pandemie, Angst, Wut, sexuelle Gefühle, Armut, Übergewicht?


    Wann erkennen wir den wahren Feind? Wann erkennen wir, dass wahre Stärke darin besteht, sich dem Irrsinn, der Gewalt und der Manipulation mit Entschlossenheit, Vernunft und Güte entgegenzustellen? Und seinen eigenen Weg zu gehen. Und diesen Weg – und alle anderen Wege, so andersartig sie sein mögen – als Bereicherung für das Ganze zu sehen? Als Bereicherung für die Vielfalt des Waldes?


    Wann können wir loslassen? Unser eigenes inneres Kind umarmen? Schwächen zugeben? Unsere eigenen Traumata anschauen? Unsere wahre Stärke und Bestimmung erkennen?


    Erst auf dem Totenbett?


    Herzlich


    Ihr Lars Ebert


    Email: le@corona-transition.org

    Auf Yunite: Lars Ebert https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/xvJX2uDGt



    ***********************



    Hinweise:


    Herzlichen Dank an alle, die Transition News treu unterstützen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/dA9RA11xie und damit unsere Arbeit und Unabhängigkeit erst ermöglichen!


    *********************** https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/Ks3zCTZNT7


    Hier https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/Ks3zCTZNT7 finden Sie unsere neuen Podcasts.


    *********************** https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/NnJBtdW-9C


    Transition TV, Sendung https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/Y6OpGZf1lR vom 10. November: «Geleakt, verstossen, verblendet»


        * Geleakt: Der Vertrag zwischen Pfizer und der EU 1:20

        * Verstossen: Der Westen und Russland verhandeln ohne Selenski über die Zukunft der Ukraine 4:25

        * Geblendet: Israel könnte den Krieg gegen die Hamas verlieren 8:16

        * Cassis beruft sich auf das humanitäre Völkerrecht, wendet es aber nicht an 13:25

        * Bald mehr Satelliten als sichtbare Sterne 16:37

        * Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger


    Sie finden uns auf folgenden Kanälen und Plattformen:

    Telegram https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/A25v2JIRXf│Rumble https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/C_0RqY2Ld7│Facebook https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/v1SfoEyqc5│YouTube https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/BHZnL9u7Id


    *********************** https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/75YHwJZ5F6


    Intelligent – kann Maschine Mensch sein? Ausgabe 175 https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/75YHwJZ5F6 des Zeitpunkt


    Der Mensch hat eine Tendenz, sich als biologische Maschine zu sehen und «intelligenten» Maschinen menschliche Züge zuzuschreiben.Die damit verbundene Abwertung des Menschlichen ist die Hauptgefahr der künstlichen Intelligenz. Diese Ausgabe zeigt, wie wir diesen Gefahren begegnen und wo die Chancen der KI liegen.


    ***********************


    Die neue Ausgabe von «DIE FREIEN» ist da, diesmal unter dem Motto: «Aufsteigen im Umsturz – über Evolution und Revolution».


    Haben uns die grossen historischen Umwälzungen irgendwie weitergebracht? Ist Wachstum in Zeiten des gesellschaftlichen Niedergangs überhaupt möglich? Oder rast die Menschheitsfamilie im Stillstand? Wir wagen die abenteuerliche Reise von der individuellen Entwicklung in die kollektive Verwicklung und zurück!


    In der neusten Ausgabe mit dabei: Kai Stuht, Carlos A. Gebauer, CJ Hopkins, Franzobel, James Corbett, Prof. Dr. Stefan Hockertz, Bruno Würtenberger, Sylvie-Sophie Schindler, Marco Caimi, Andreas Thiel, Titus Gebel, Marko Kovic u.v.m. ... Bestellen Sie die neunte Ausgabe hier https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/cnBj4yTFcP!


    ***********************



    Neuste Artikel:



    Zeitung «Blick» weist auf «autoritären Geist» des WHO-Pandemiepaktes hin https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/tJLM-WzBrl


    Die Partei Eidgenössisch Demokratische Union EDU sieht den Vertrag so kritisch, dass sie die Petition «Nein zur WHO-Diktatur!» gestartet hat. Der Bundesrat soll damit dazu aufgefordert werden, sich gegen den WHO-Pandemievertrag zu wehren.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/tJLM-WzBrl

    Impfpflicht in Brasilien https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/1AjMjnolZg


    Säuglinge, Kleinkinder und gefährdete Menschen müssen sich ab dem Jahreswechsel gegen Covid «impfen» lassen.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/1AjMjnolZg

    Studie: Geimpfte Kinder sind bis zu dreimal länger ansteckend mit SARS-CoV-2 als ungeimpfte https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/osxlqcY00I


    Die Autoren kommen jedoch durch einen statistischen Trick zu dem falschen Schluss, dass beide «gleich ansteckend» seien.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/osxlqcY00I

    Aufrecht in einer verkehrten Welt – Transition News braucht Ihre Hilfe! https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/07sIFV5sIS


    Big Techs Zensurmassnahmen zwangen uns dazu, das Verfahren für unseren Newsletterversand neu zu gestalten. Dies hat viel Zeit in Anspruch genommen, Kosten verursacht und sich negativ auf die Spendeneinnahmen ausgewirkt. Nun brauchen wir mehr denn je eine finanzielle Unterstützung.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/07sIFV5sIS

    «Wenn Millionen von Mädchen und Frauen gegen HPV geimpft werden, wird dies ein Massensterben auslösen» https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/Fmd9wrf37g


    Davor warnt James Lyons-Weiler, Krebsspezialist und Gründer des «Institute for Pure and Applied Knowledge». Darüber berichtet «The Defender».

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/Fmd9wrf37g

    Microsoft und Meta erläutern Pläne zur Bekämpfung von «Wahl-Desinformation» https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/7lj02jTASeW


    Die «neuen Zensurmassnahmen von Big Tech», wie es «Reclaim the Net» ausdrückt, beinhalten den Einsatz von Wasserzeichen und von «Faktencheckern».

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/7lj02jTASeW

    «Deutschland ist ein guter Ort, um jüdisch zu sein – es sei denn, man kritisiert Israel» https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/rOxvNyL8LDX


    Diese Meinung äussert die in Deutschland lebende Jüdin Deborah Feldman in einem Beitrag für «The Guardian». Darin erwähnt sie auch eine TV-Debatte mit dem Vizekanzler Habeck, in der sie feststellte, der politische Pro-Israel-Konsens habe alle abweichenden Stimmen zum Schweigen gebracht.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/rOxvNyL8LDX

    Selenskyj versuchte 2012, Russland zu erobern – im Film https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/4v8i6ZufFHH


    In dem Jahr wurde eine Komödie veröffentlicht, in der der jetzige ukrainische Präsident als Napoleon auftritt. Er marschiert darin in Russland ein und versucht vergeblich, es zu erobern. Gemäss dem Analysten Martin Armstrong ist der Klamaukfilm in der Ukraine später verboten worden.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/4v8i6ZufFHH



    Was andre Medien melden



    Kronen Zeitung: „Hamas-Knotenpunkt“ – Spital gestürmt: Israels Armee tötet Terroristen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/bqCp9m7EuXJ


    Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge zu Beginn der Erstürmung des Shifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt mehrere Kämpfer der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas getötet. Kurz vor Eindringen in das Spital seien die Truppen auf „Sprengsätze und terroristische Zellen“ gestoßen, teilten Israels Streitkräfte Mittwochfrüh mit.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/bqCp9m7EuXJ

    ORF: Afrikanische Staaten wollen Reparationen für Sklaverei https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/VNfZO7-HHxs


    Afrikanische und karibische Staaten fordern Reparationen für die Versklavung von Millionen Menschen. Das sei längst überfällig, sagte der ghanaische Präsident Nana Akufo-Addo gestern in Accra auf einer Konferenz zur Aufarbeitung der historischen Ungerechtigkeiten.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/VNfZO7-HHxs

    Infosperber: China tischt auf: Zwangsarbeit im Fischfang https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/Vnlp0gMVILS


    Ausbeutung und Gewalt auf See sind an der Tagesordnung. Das zeigt eine grossen Recherche zur chinesischen Fischfang-Flotte.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/Vnlp0gMVILS

    Jouwatch: Glückwunsch: Deutsche Privathaushalte zahlen EU-weite Spitzenpreise für Strom https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/HWSBkXJjyRr


    Wie war das noch mal mit der preiswerten Energie, die uns die Grünen versprochen haben? Nichts, weil es eben die Grünen versprochen haben.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/HWSBkXJjyRr

    Junge Welt: Mal eben zehn Milliarden https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/zlxfA8ban40


    Krieg in der Ukraine: Berlin verdoppelt Militärhilfe.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/zlxfA8ban40

    Handelsblatt: Worum es beim Treffen von Biden und Xi wirklich geht https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/ELz8Zku_2Ds


    Biden und Xi wollen sich am Rande des Apec-Gipfels in San Francisco auf großer Bühne annähern. Doch das Misstrauen sitzt tief. Beide Seiten haben teilweise diametrale Interessen.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/ELz8Zku_2Ds

    SRF: Was von Macrons Staatsbesuch in der Schweiz zu erwarten ist https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/UsaZioXo12B


    Seit einem Jahr herrscht Tauwetter in der schweizerisch-französischen Beziehung. Heute Mittwoch kommt erstmals seit acht Jahren ein französischer Präsident auf Staatsbesuch: Emmanuel Macron wird in Bern empfangen.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/UsaZioXo12B

    Welt: Gelder aus Russland – NDR prüft im Fall Seipel rechtliche Schritte – Buchverkauf gestoppt https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/3-509Djp3nW


    Der deutsche Journalist Hubert Seipel soll aus dem Umfeld von Wladimir Putin hunderttausende Euro für ein Buchprojekt erhalten haben. Der Verlag stoppt den Buchverkauf. Der NDR, für den Seipel auch gearbeitet hat, geht dem Verdacht nach, „dass wir und damit auch unser Publikum vorsätzlich getäuscht worden sind“.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/3-509Djp3nW

    RT.de: Umetikettierung von Waren aus Israel – zur Verhinderung von Boykott https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/eQ6jBdxvpo8


    Produkte aus Israel sollen von großen Lebensmittelketten in Frankreich umetikettiert worden sein. Lidl und Carrefour sind auch beteiligt. Die Waren wären versehentlich falsch ausgezeichnet worden, rechtfertigte sich der Lidl Betreiber.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/eQ6jBdxvpo8

    NZZ: Die Hamas mordet und schändet wahllos Kinder und Frauen – und das linke Milieu applaudiert. Was läuft hier gerade falsch? https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/O5eoaRGu4bW


    Der Gazakrieg hat eine Orgie des Antisemitismus entfesselt, der die besten Traditionen der Sozialdemokratie verrät: Aufklärung, Liberalität und universelle Werte.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/O5eoaRGu4bW

    ZDF: USA: Hamas hat Stützpunkte unter Kliniken https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/HntOFgpednu


    Die USA stützen israelische Angaben, wonach die radikalislamische Hamas Kliniken wie das Al-Shifa-Krankenhaus für Militäraktionen nutzt. Das sei ein "Kriegsverbrechen".

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/HntOFgpednu

    Tagesschau: Israel meldet Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/9O3S6Lp45q9


    Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben in einen Teil des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen eingedrungen. Es hieß, Soldaten führten "eine präzise und gezielte Operation" durch.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/9O3S6Lp45q9

    Telepolis: Warum der militärisch-industrielle Komplex in Feierlaune ist https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/vgonfqzwuKr


    Biden preist Waffenhersteller als "Arsenal der Demokratie". Doch sie profitieren von Tod und Krieg. Über einen der größten Unsicherheitsfaktoren der Welt. Gastbeitrag.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/vgonfqzwuKr

    Weltwoche: Die AfD veranstaltet ein Corona-Symposium – und keiner berichtet darüber. https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/M1rogpT6PP9


    Wenn ARD und ZDF nicht liefern, warum sollten deutsche Zuschauer überhaupt zahlen?

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/M1rogpT6PP9

    Nachdenkseiten: Lisa Fitz: «Seit 3 bis 4 Jahren wird systematisch jede Meinung, die vom offiziellen Narrativ abweicht, gedisst und wegdiskriminiert» https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/CmkH5X1qtOn


    So etwas habe sie «in ihrem ganzen Kabarettistenleben noch nie erlebt»

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/CmkH5X1qtOn

    Jouwatch: Deutschland geht unter: Nur noch 15 Millionen Nettosteuerzahler, die immer mehr Lasten tragen sollen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/0Oi7rzQgkyu


    Für Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor lohnt es sich auch immer weniger, noch zu arbeiten. Und wenn etwa bei einer vierköpfigen Familie in München der Bruttolohn eines Alleinverdieners von 4000 auf 4320 Euro steigt, bleibt der Familie netto sogar 4 Euro weniger, weil sich Kinderzuschlag und Wohngeld bei steigendem Einkommen verringern.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/0Oi7rzQgkyu

    Achgut.com: Abmahnungen – Die dubiose Geschäftemacherei der FDP-Abgeordneten Strack-Zimmermann https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/FRcyZhaQfow


    Es ist ohne Weiteres vorstellbar, dass Frau Strack-Zimmermann auf ihrem Abmahn-Feldzug, den sie auch über die deutschen Grenzen hinaus betreibt, mehr Geld einkassiert, als sie an Diäten im Bundestag vereinnahmt.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/FRcyZhaQfow

    Berliner Zeitung: Israelis über Hamas-Geiseln: «Netanjahu macht alles falsch» https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/CO34t5vQpBW


    Ist den einen in Israel der Weg ihrer Regierung zu weich, ist er vielen anderen zu hart. Sie habe «bereits Tausende Seelen im Gazastreifen auf dem Gewissen – und jeden Tag sterben weitere Unschuldige», wird kritisiert. Auch müssten die Gespräche intensiviert werden, um die Leute aus dem Gazastreifen zu bekommen.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/CO34t5vQpBW

    ZDF: Vertrauen in Kirche nimmt weiter ab https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/GhxaaAXmGfx


    Vertrauensverlust und kaum religiös – eine Umfrage zeigt, was die Menschen von den Kirchen in Deutschland halten. Eines wollen viele von ihnen: soziales Engagement.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/GhxaaAXmGfx

    Telepolis: Big-Tech-Lobby: Wie Google und Co. die Politik der EU beeinflussen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/8q_Hf6-rb4n


    Abgeordnete in Brüssel werden belagert von Vertretern der Technologie-Giganten. Sie benutzen verschiedene Taktiken der Beeinflussung. Was sie wollen, wie sie vorgehen.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/8q_Hf6-rb4n

    Spiegel: Mehlwurm statt Steak? https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/eQMqtg_XVGk


    In anderen Teilen der Welt stehen Insekten längst auf dem Speiseplan. Hierzulande lösen sie eher Ekel aus. Zwei Firmengründer wollen das ändern und träumen von Wurmfarmen statt Rinderställen.

    → Weiterlesen https://list.mailexpress.com/links/zvhm4S38A~399/rXb4S01BKE~399/3Lhu01d7Mnm~399/eQMqtg_XVGk

    [mt]


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Nahostkonflikt Krankenhaus als Ziel

    jungewelt.de, Aus: Ausgabe vom 16.11.2023, Seite 1 / Titel, Von Karin Leukefeld

    Krieg gegen Gaza: Schifa-Spital im Mittelpunkt der Kämpfe. Mutmaßliche Hamas-Zentrale darunter soll Angriff rechtfertigen

    1.JPG

    Israeli Defence Forces/Handout via REUTERS

    Israelische Soldaten durchkämmen das Al-Schifa-Krankenhaus (Gaza-Stadt, 15.11.2023). Aufnahme der israelischen Armee, Ausschnitt


    Seit 40 Tagen bombardiert die ­israelische Armee aus der Luft, vom Meer und mit Artillerie den dichtbesiedelten Gazastreifen. Die Zahl der Toten wurde vom palästinensischen Gesundheitsministerium zuletzt mit 11.400 angegeben, mehr als zwei Drittel sind Kinder und Frauen.

    In der Nacht zu Mittwoch stürmten israelische Bodentruppen das Schifa-Krankenhaus im Norden von Gaza-Stadt. Zuvor hatte die israelische Armeeführung Ärzte in der Klinik telefonisch über den bevorstehenden Angriff informiert. Der Arzt Munir Al-Barsch, dessen Telefonat online verbreitet wurde, hatte das Ansinnen der israelischen Armee zurückgewiesen. Alle Flure in dem sechsstöckigen Krankenhaus seien voller Menschen, Patienten und Inlandsvertriebenen. Selbst der Operationssaal sei überfüllt. Sollten die Truppen in das Krankenhaus kommen, werde das Angst und Hysterie auslösen.

    In dem einst modernsten und größten Krankenhauskomplex des belagerten palästinensischen Küstenstreifens hielten sich zum Zeitpunkt der Erstürmung nach Angaben des Arztes Ahmed Mokhallalati 650 Patienten auf, darunter 100 in kritischem Zustand. 700 Ärzte und Pflegepersonal seien in der Klinik, zudem bis zu 3.000 Vertriebene, die Zuflucht gesucht hätten. Von allen Seiten seien Schüsse zu hören, sagte der Chirurg im Gespräch mit dem katarischen Nachrichtensender Al-Dschasira.

    jW-Shop: DVD; Lösgelöst von allen Wurzeln

    Unbestätigten Angaben zufolge hätten die israelischen Soldaten alle Räume durchsucht und Material abtransportiert. Ärzte und Pflegepersonal wurden einzeln befragt. Die israelische Armeeführung und Regierung behaupten, das Schifa-Krankenhaus beherberge die Kommandozentrale der Hamas. Belege dafür gibt es nicht. Das Krankenhauspersonal hat ebenso wie die Hamas die Anschuldigungen zurückgewiesen.

    Erste Bilder aus dem Krankenhaus zeigen eine Spur der Verwüstung. Hinweise auf Hamas oder Geiseln fanden sich bis Redaktionsschluss nicht. Auslöser der Erstürmung der Klinik durch die israelische Armee war eine Erklärung von John Kirby, Sprecher des US-amerikanischen Nationalen Sicherheitsrates, am Dienstag. Danach verfüge der US-Geheimdienst über »Informationen, dass Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad einige Krankenhäuser im Gazastreifen, auch Al-Schifa, benutzten und von Tunneln unter diesen aus ihre militärischen Operationen durchführen und dort Geiseln festhalten«. Kirby gab das bekannt, während er mit US-Präsident Joseph Biden im Flugzeug »Air Force One« auf dem Weg zum APEC-Gipfel in San Francisco war. Biden selbst hatte zuvor wiederholt erklärt, dass das Krankenhaus geschützt werden müsse.

    Seit Tagen waren die israelischen Bodentruppen auf das Krankenhaus vorgerückt. Dabei wurden Mörsergranaten und Raketen eingesetzt. Dutzende Menschen kamen in den Räumen der Ambulanz und der kardiologischen Abteilung ums Leben. Bei Explosionen auf Parkplätzen der Klinik, wo Hunderte Menschen in Zelten Zuflucht gesucht hatten, wurden mindestens 13 Menschen getötet. Am Dienstag meldete das Krankenhaus, man bereite auf dem Klinikgelände ein Massengrab für 120 Tote vor.

    Das Dar-Al-Schifa-Hospital, das »Haus der Heilung«, war unter der britischen Mandatsregierung 1946 gebaut worden. Die Klinik wurde unter ägyptischer Kontrolle und – nach 1967 – unter israelischer Besatzung in den 1980er Jahren erweitert. Neben palästinensischen arbeiten auch viele ausländische Ärzte in dem Krankenhaus.

    Siehe auch


    Info: https://www.jungewelt.de/artikel/463247.nahostkonflikt-krankenhaus-als-ziel.html


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Willkommen im Selenskij-Saluschny-Zirkus! Hahnenkampf in den Machtzirkeln von Kiew

    freedert.online, 15 Nov. 2023 15:41 Uhr,Von Pepe Escobar

    Der spektakuläre Misserfolg von Kiews Gegenoffensive im vergangenen Sommer, der in der gesamten geopolitischen Galaxie Widerhall fand, hat vorhersehbar genau das hervorgerufen, was jeder mit Verstand erwartet hatte: einen Hahnenkampf in den Machtzirkeln in Kiew.


    Willkommen im Selenskij-Saluschny-Zirkus! Hahnenkampf in den Machtzirkeln von KiewQuelle: AFP © Anatoli Stepanov


    Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Präsidentin der Europäischen Kommission nach ihren Gesprächen in Kiew am 4. November 2023.





    Betreten wir den Selenskij-Saluschny-Zirkus – insbesondere nachdem Saluschny, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, öffentlich zugeben musste, dass der Krieg "in eine Pattsituation geraten ist" – das ist Schönsprech für "wir stecken tief in Schwierigkeiten". Er verwies auch auf "Positionsverteidigung" – Schönsprech für "Wir werden noch mehr Territorium verlieren".


    Noch mal acht Milliarden für die Ukraine: Russland soll besiegt werden – um jeden Preis





    Meinung

    Noch mal acht Milliarden für die Ukraine: Russland soll besiegt werden – um jeden Preis





    Der Hahnenkampf zwischen der Fraktion von Selenskij und Saluschny scheint in die Gefilde der Mafia-Kriege abzudriften, nachdem der 39-jährige Adjutant von Saluschny, Gennadi Tschastjakow, "versehentlich" eine ihm geschenkte Bombe zündete, dabei seine Tochter schwer verletzt wurde und er sich selbst in Fetzen sprengte.

    Dies könnte man auf den ersten Blick als eine weitere verrückte Nummer im Stil eines Quentin Tarantino betrachten (Pulp Fiction), an dem sich die Platzhirsche beteiligen, ohne die Filmfigur eines Winston Wolf, der "die Probleme löst". Aber der Vorgang transportiert eine bedrohliche Botschaft für Saluschny: Von nun an sollte er sich besser vor "Freunden" hüten, die Geschenke mitbringen. Mafia-Stil eben.

    Was die ukrainische Gegenoffensive betrifft, so scheint dieser Akt praktisch abgeschlossen zu sein. Es wird keine weitere Offensive geben – weil keine Waffen, keine Mittel und keine Truppen mehr zur Verfügung stehen, um sie erneut anzutreiben – außer ein paar ukrainischen Bürgern im fortgeschrittenen Alter und ahnungslosen Hausfrauen, die von den "Sicherheitsdiensten" abgefangen werden, wenn sie den Supermarkt verlassen.


    Ein moralisch-psychologisches Debakel

    Das bringt uns zu einer weiteren Momentaufnahme dessen, was wirklich an der Front in der Ukraine passiert. Das beigefügte Dokument, dessen Echtheit vollständig überprüft wurde, ist ein Bericht von Mitte Oktober an den Kommandeur des 10. Armeekorps der ukrainischen Streitkräfte.

    In diesem Bericht heißt es, dass die 116. separate mechanisierte Brigade "wegen der hohen Verluste und der großen Zahl von Soldaten, die psychologische und medizinische Hilfe benötigen, nicht in der Lage ist, Offensivoperationen durchzuführen". Die 116. Brigade ist bereits seit fünf Monaten intensiv an militärischen Operationen in der Region Saporoschje beteiligt. Drei Monate lang war die Brigade Teil des 10. Armeekorps.






    Ukrainischer Außenminister: Brüssel nicht imstande, Kiew eine Million Granaten zu liefern

    Ukrainischer Außenminister: Brüssel nicht imstande, Kiew eine Million Granaten zu liefern








    Der Bericht gibt an, dass die Verluste der Brigade sich auf 94 tote Soldaten belaufen, 1.122 Verwundete und 95 Vermisste. Das entspricht 25 Prozent der gesamten Mannschaftsstärke. Was die moralisch-psychologische Front betrifft, so wird davon ausgegangen, dass mindestens 153 Soldaten einer sofortigen psychologischen Rehabilitation wegen post-traumatischen Erlebnissen bedürfen. Diese Brigade ist eine recht bedeutende Einheit. Was impliziert wird, ist, dass ein moralisch-psychologisches Debakel nun als Systemfehler im Herzen des ukrainischen Militärs verankert wurde. Die kurz- und mittelfristigen Folgen werden verheerend sein.

    All dies geschieht, während der Zustrom ausländischer Söldner an die Seite der ukrainischen Streitkräfte versiegt. Was kein Wunder ist: Man betrete den perfekten Sturm, der über die ukrainischen Brigaden hinwegfegt und die damit gründlich dezimiert werden, und beobachte gleichzeitig das unsagbare Ausmaß an Korruption. Dann wird man feststellen, dass es bessere "Karrieremöglichkeiten" im wieder entfachten ewigen Krieg zwischen Israel und Palästina gibt.

    Zivilisten in Charkow bestätigen beispielsweise, dass ausländische Söldner, die Polnisch oder Englisch sprechen, mittlerweile "fast nicht mehr anzutreffen" seien. Nichts davon bedeutet, dass die Dinge für Russland von nun an ein Kinderspiel sein werden. So ist es der russischen Armee bis heute nicht gelungen, den ukrainischen Brückenkopf am Dnjepr in Cherson zu zerstören. Und im weiteren Verlauf des Krieges wird es immer schwieriger, die Ukrainer vom Ostrand des Dnjepr zu vertreiben.

    Die russischen Militärmedien tun auf höchster Ebene ihr Bestes, um schwerwiegende Fälle von Defiziten der russischen Armee deutlich hervorzuheben. Das ist ihre Pflicht – und dazu gehört es, die öffentliche Meinung zu stärken und die russische Armee zu zwingen, ihre Fehler zu korrigieren und vor allem den Feind nicht zu unterschätzen.

    Schließlich ist das alles noch lange nicht vorbei – ganz gleich, wie heftig die Machtkämpfe in Kiew derzeit toben.


    Mehr zum ThemaEx-Berater: Selenskij in "Konflikt" mit seinem Militär


    Aus dem Englischen.

    Pepe Escobar ist ein unabhängiger geopolitischer Analyst und Autor. Sein neuestes Buch heißt "Raging Twenties" (Die wütenden Zwanziger). Man kann ihm auf Telegram und auf X folgen.


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
    Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
    Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.

    Info: https://freedert.online/meinung/187090-weiterer-meilenstein-in-kiews-militaerischem-zusammenbruch-aber-es-ist-noch-nicht-vorbei/


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Kritiker der israelischen Regierung setzt Recht auf Vortrag durch



    Screenshot_2023_11_15_at_19_52_15_Kritiker_der_israelischen_Regierung_setzt_Recht_auf_Vortrag_durch

    Verleger Stein. Bild: privat


    telepolis.de, vom 14. November 2023

    Verleger Georg Stein engagiert sich für Frieden in Nahost. Die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg wollte dennoch einen Vortrag von ihm verhindern – erfolglos. Über einen beachtlichen Konflikt.


    Ein Vortrag des Verlegers und Nahost-Kenners Georg Stein in der Universitätsstadt Heidelberg zum Thema "Eskalation im Nahen Osten" schlägt hohe Wellen. Erst hat die Hochschule für Jüdische Studien versucht, die Veranstaltung örtlicher Friedensgruppen mit dem Geschäftsführer des Palmyra-Verlages im Eine-Welt-Zentrum zu verhindern.

    Nachdem sie damit gescheitert war, hat sie in der Sache das Innenministerium in Baden-Württemberg eingeschaltet. Jetzt verlangt Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus die Prüfung des Vortrages.

    "Herr Stein ist regional bekannt für seine einseitigen antiisraelischen Positionen", heißt es in einem Brandbrief der Hochschule für Jüdische Studien an das Welthaus, das die Räumlichkeiten für den Vortragsabend am 26. Oktober stellte.


    GuliKit einbauen: Joycon-Drift an der Nintendo Switch beheben

    Eine Absage der Veranstaltung solle dazu beitragen, die "Verbreitung von Israel-Hass zu verhindern", argumentierten die Verfasser.

    Das auf Diffamierung angelegte und auf Einschüchterung abzielende Schreiben ist unterzeichnet von Rektor Werner Arnold, vom Vorsitzenden des Freundeskreises der Hochschule sowie von Studentenvertretern.

    Der Palmyra-Verlag sei "keineswegs ein wissenschaftlicher Verlag", sondern eine "Propagandaplattform", wettern die Verfasser. Sie weisen darüber hinaus darauf hin, dass Räumlichkeiten für den Vortrag von Georg Stein nicht mit öffentlichen oder steuerlich subventionierten Mitteln gefördert werden sollten – wohl wissend, dass das Welthaus finanzielle Unterstützung unter anderem durch die Stadt Heidelberg und das Staatsministerium des Landes erhält.


    Man muss es den Betreibern hoch anrechnen, dass sie sich von dem subtilen Hinweis auf mögliche Mittelkürzungen nicht beeindrucken ließen und an der Vergabe des Raumes unter Verweis auf die Meinungsfreiheit festhielten.

    Ablehnung der Staatsführung Israels und Verurteilung des Hamas-Terrors

    Eigentlich sollte die Veranstaltung in der Volkshochschule Heidelberg stattfinden, doch diese hatte den Raum aus Angst vor Tumulten abgesagt.

    Über den Vorgang berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung ausführlich und ausgesprochen sachlich. Den Berichten ist zu entnehmen, dass Georg Stein in seinem Vortrag Kritik an israelischer Politik geübt, jedoch auch betont hat, dass der Überfall der Hamas am 7. Oktober verabscheuungswürdig und mit nichts zu entschuldigen sei.

    Tatsächlich ist der Heidelberger Verleger ein Urgestein im Kampf für Frieden im Nahen Osten. Unter dem Motto "Von Arafat bis Zappa" bestimmen zwei Schwerpunkte das Programm des nach der weltberühmten antiken syrischen Ruinenstadt Palmyra benannten und 1989 gegründeten Verlages.

    Zu zahlreichen Bänden zur Rockmusik kommen politische Sachbücher zum israelisch-palästinensischen Konflikt und zur arabisch-islamischen Welt.

    Die verlegerische Tätigkeit ist bestimmt von der Notwendigkeit eines Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern sowie dem Westen und der arabisch-islamischen Welt.

    Die Vorwürfe der Hochschule für Jüdische Studien weist der Verleger denn auch "in aller Entschiedenheit" zurück. In einem am 8. November verbreiteten offenen Brief geht er ausführlich auf die Unterstellungen ein.

    Die Anschuldigungen seien "unwahr, beleidigend und ehrabschneidend. Strafrechtlich erfüllen sie den Tatbestand der üblen Nachrede und Verleumdung."

    Seinem Vortrag im Eine-Welt-Zentrum "eine einseitige Ausrichtung" zu unterstellen, ohne dass seine Kritiker überhaupt wussten, worüber er sprechen würde, sei "einfach nur unseriös". Genauso die Feststellung, die geplante Veranstaltung könne "Israel-Hass" verbreiten. "Nichts liegt mir ferner", betont Stein.

    Der Versuch, das Eine-Welt-Zentrum zu einer Veranstaltungsabsage zu bewegen, sei "anmaßend". Es gehe nicht an, dass die Hochschule für Jüdische Studien "quasi allein entscheidet", wer sich zum israelisch-palästinensischen Konflikt äußern dürfe und wer nicht. "Noch leben wir in einem Staat mit einer grundgesetzlich geschützten Meinungsfreiheit."


    Erklärung in Verteidigung der Meinungsfreiheit

    Die ausführliche Stellungnahme des Palmyra-Verlegers ist politisch in ihrer Klarheit und Konsequenz beachtlich und kann anderenorts Mut machen, die Meinungsfreiheit gegen mittlerweile grenzenlos gewordene Antisemitismus-Vorwürfe und Unterstellungen auf Israel-Feindschaft zu verteidigen.

    Einer Einladung der Lokalpresse an beide Seiten zu einem Disput stimmte der Verleger ausdrücklich zu. Rektor Arnold ließ über seine Pressestelle ausrichten, er habe "kein Interesse an einem Gespräch mit Herrn Stein".

    Baden-Württembergs Antisemitismus-Beauftragter Blume verlangt derweil eine Prüfung. "Ich hoffe, hier werden durch die Verantwortlichen in Heidelberg die Texte und Reden ausgewertet und, wo nötig, Grenzen gezogen", lässt der CDU-Politiker sich in der RNZ zitieren.

    Wen er dabei in der Zuständigkeit sieht, sagte er laut Lokalzeitung nicht. "Wenn vor Ort jedoch niemand Verantwortung übernähme, so würde ich mich landesseitig einschalten", lässt er dafür wissen.

    Verleger Georg Stein zeigt sich von Blumes Vorgehen nicht überrascht. "Quasi eine Drohkulisse aufzubauen, ist absurd, aber irgendwie auch typisch ‚The Länd‘", kommentierte der Palymra-Geschäftsführer gegenüber der RNZ.


    "Herr Blume sieht sich schon länger dem Vorwurf ausgesetzt, die berechtigte Kritik an der Politik Israels mit seinem wichtigen Auftrag als Antisemitismus-Beauftragter zu verwechseln", so Stein. Zu einem offenen Gespräch mit Innenminister Strobl und Blume sei er gerne bereit.

    Dass sich die Hochschule für Jüdische Studien in Schweigen hüllt – eine Antwort hat Georg Stein nicht erhalten, ein Gespräch mit ihm wird abgelehnt --, stößt in Heidelberg auf Unverständnis und Kritik.


    Leser der Lokalpresse empört

    "Kann es ein besseres Marketing für den Palmyra-Verlag geben?", fragt ein Leser der Lokalpresse. "In der Psychologie beschreibt man das, was Prof. Dr. Werner Arnold da treibt als Streisand-Effekt. Hätte der Professor mal lieber vorher auf Wikipedia nachgeschaut. Gute Geschäfte wünsche ich (dem Verlag)."

    Ein anderer Leser merkt an:

    Schade, dass hier vonseiten der Jüdischen Hochschule Spalten statt Dialog geübt wird. Beunruhigend zudem in der gegenwärtigen, aufgeheizten Debatte die Versuche politisch motivierter Zensur nicht genehmer Positionen durch die HfjS und Rektor Arnold.

    Die Diskreditierung des Palmyra-Verlages als Propagandaplattform gegen Israel kann ich als gelegentlicher, kritischer Besucher entsprechender Veranstaltungen (zufällig auch des von der HfjS inkriminierten Vortrages im Welthaus) nur als grotesk und völlig realitätsfern bezeichnen. Vielmehr erlebe ich dort das starke Bemühen, sowohl Israelis als auch Palästinensern ein Forum der Verständigung zu geben, im Interesse einer gerechten Lösung im Nahen Osten für beide Seiten und einer Beendigung der Gewaltspirale.

    Der fürchterliche Hamas-Überfall auf Israel erfuhr im Übrigen prominente Anteilnahme in dem historisch umfassenden Vortrag von Herrn Stein. Als Beobachter des thematisierten Konfliktes muss sich einem der Eindruck aufdrängen, dass es Herrn Arnold weniger um Austausch und Dialog, sondern vielmehr um die fragwürdige Durchsetzung exklusiver politischer Ansichten und Interessen geht. Nicht anders lassen sich die ungeheuerlichen Zensurversuche und das Ausschlagen des konstruktiven Gesprächsangebots der RNZ verstehen.

    Ganz im Sinne der Verteidigung der Meinungsfreiheit und Demokratie ist es ausdrücklich zu begrüßen, dass die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg mit ihrem Vorgehen gegen eine friedenspolitische Diskussionsveranstaltung gescheitert ist. "Die Hoffnung auf eine Lösung lebt weiter" – diese Schlagzeile der Lokalpresse weist über den Tag hinaus.


    TelepolisEklat um Vortrag: "Berechtigte Kritik an der Politik Israels" oder "Propaganda"?

    TelepolisWarum der militärisch-industrielle Komplex in Feierlaune istTelepolisMenschen statt Flaggen: Wenn Comedians ernst werden müssenTelepolisMassenausweisung im Krieg: Unternehmen in Israel möchten Inder statt PalästinenserTelepolis


    Lesen Sie auch

    TelepolisTelepolisDebatte über Richard David Precht: Eine Sternstunde für Zeigefinger
    Telepolis


    Info: https://www.telepolis.de/features/Kritiker-der-israelischen-Regierung-setzt-Recht-auf-Vortrag-durch-9528168.html?seite=all


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Reise ins Nirgendwo - Die große EU-Erweiterung wird ausfallen

    freedert.online, 15 Nov. 2023 14:11 Uhr, Von Pierre Lévy

    Die nächste Runde der EU-Erweiterung ist eingeleitet. Beitreten sollen unter anderem die Ukraine und Moldawien. Allerdings zeigt selbst eine EU-interne Studie, dass eine derartige Erweiterung die Europäische Union zerreißen dürfte.


    Quelle: Legion-media.ru © Ukrainian Presidency Via Abaca/Sipa USA


    Vor dem Zug ins Nirgendwo? Der taumelnde ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij und die skandalträchtige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im November 2023 in Kiew


    Die Erweiterung wird nicht stattfinden. Diese Vorhersage mag paradox erscheinen, da die Kommission am 8. November ihre Empfehlungen zu den Aussichten auf einen EU-Beitritt von sechs Balkanländern sowie der Ukraine und Moldawien veröffentlicht hat.

    In seiner jährlichen Bestandsaufnahme schlägt Brüssel die Aufnahme von "Verhandlungen" mit den beiden letztgenannten Ländern vor, denen im Juni letzten Jahres der offizielle Kandidatenstatus zuerkannt worden war. Der gleiche Vorschlag wird auch Bosnien unterbreitet. Für die Länder, die bereits in die Gesprächsphase eingetreten sind, will die Kommission sechs Milliarden Euro bereitstellen, um die internen "Reformprozesse" zu beschleunigen.


    Die Brüche in der EU werden tiefer





    Analyse

    Die Brüche in der EU werden tiefer






    Brüssel schlägt außerdem vor, Georgien eine Stufe weiterkommen zu lassen, indem man ihm den Kandidatenstatus verleiht. Alle diese Empfehlungen sind an Bedingungen geknüpft, die im März 2024 bewertet werden. Inzwischen sollte der Europäische Rat (die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten) auf seinem Treffen am 14. und 15. Dezember grünes Licht für den Beginn der "Verhandlungen" geben.

    Bei früheren Beitrittswellen dauerten die "Verhandlungen" (das heißt eigentlich eine allgemeine Überprüfung, um die Gesetze der Kandidatenländer an die EU-Verpflichtungen anzupassen) viele Jahre, obwohl es sich um Länder handelte, die die EU-Standards in größerem Masse erfüllten. Dieses Mal ist der Prozess noch komplexer. Mehrere EU-Experten halten es für unwahrscheinlich, dass er erfolgreich abgeschlossen werden kann.

    Dies gilt zum Beispiel für eine Studie zweier Wissenschaftler, die wenige Tage vor dem Europäischen Rat am 6. Oktober in Granada veröffentlicht wurde, einem Gipfeltreffen, das dem Prozess neuen Schwung verleihen wollte. Die beiden Autoren, Hans Kribbe und Luuk van Middelaar, arbeiten für einen Brüsseler Thinktank und sind als solche natürlich Befürworter der europäischen Integration. Ihre Analyse ist daher umso interessanter.

    In ihrer Schlussfolgerung vertreten Kribbe und van Middelaar die Ansicht, dass die EU-Führer "vor dem Dilemma stehen, ein Ziel zu erreichen, das sowohl notwendig als auch unmöglich ist". Jeder der beiden Begriffe bedarf einer näheren Erläuterung.

    "Notwendig"? In den Augen der EU-Führer hat der Krieg in der Ukraine das Bestreben beschleunigt, die Staaten, die sie als Teil ihres Einflussbereichs betrachten, enger an sich zu binden (ein höflicheres Verb als "annektieren"). Die Kommissionspräsidentin erklärte es in fast messianischer Manier: "Die Erweiterung ist die Antwort auf den Ruf der Geschichte, sie ist der natürliche Horizont unserer EU." Ist es nicht genau das, was ein Imperium ausmacht, den Horizont der Grenzen immer weiter zu verschieben? Für die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin "müssen unsere Nachbarn zwischen 'Demokratie' und 'autoritärer Herrschaft' wählen", mit anderen Worten zwischen Gut und Böse, zwischen der EU und Russland.

    Denn prosaischer ausgedrückt sind die Ambitionen der Erweiterung geopolitischer Natur. Frau von der Leyen macht keinen Hehl daraus, dass die Erweiterung eine "Investition in unsere Sicherheit" und ein Weg zur "Stabilisierung unserer Nachbarschaft" ist. Was die Studie der Forscher ungeschminkt klarstellt: "Andere geopolitische Akteure wie Russland oder China aus dieser potenziell instabilen Region fernzuhalten, ist zu einer absoluten Priorität geworden."

    Doch nachdem die "Notwendigkeit" erklärt wurde, befasst sich die Studie mit den explosiven Widersprüchen, die dieser Prozess unweigerlich hervorrufen wird. Sie unterteilen diese "unglaublich schwierigen Herausforderungen in den kommenden Jahren" (das sind ihre eigenen Worte) in fünf Bereiche.

    Zunächst einmal "Entscheidungsfindung und Institutionen". Die Frage der "Regierbarkeit", die bereits mit 27 Mitgliedstaaten kompliziert ist, würde mit 35 oder mehr Mitgliedstaaten nahezu unmöglich werden. Von daher müsste die EU reformiert werden, insbesondere müsste sie die Einstimmigkeitsregel in den letzten Bereichen, in denen sie noch besteht, wie Steuern und Außenpolitik, abschaffen. Berlin setzt sich stark dafür ein, aber viele kleinere Länder sind dagegen. Das Problem: Um die Verträge zu reformieren (wie auch um ein neues Mitglied aufzunehmen), braucht man Einstimmigkeit.

    Der zweite Bereich betrifft den EU-Haushalt. Entweder wird dieser sehr stark erhöht, indem die Beiträge der derzeitigen Mitglieder angehoben werden – ein völlig unrealistischer Weg; oder derselbe Kuchen wird in mehr und damit kleinere Stücke aufgeteilt. Da die Beitrittsländer ein Pro-Kopf-BIP von weniger als der Hälfte des EU-Durchschnitts haben, würden die derzeitigen Nettoempfänger (diejenigen, die von Brüssel mehr als den von ihnen gezahlten Beitrag erhalten, sehr oft die osteuropäischen Länder), zu Nettozahlern werden. Dies gilt unter anderem sowohl für regionale Subventionen (ein Drittel des EU-Haushalts) als auch für die Landwirtschaft (ein weiteres Drittel).

    Die Autoren schätzen, dass "die Ukraine allein über 40 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche verfügt – mehr als ganz Italien – und zu einem der größten Empfänger von GAP-Geldern (Gemeinsame Agrarpolitik) werden würde", natürlich auf Kosten der derzeitigen Mitglieder, was explosive Auseinandersetzungen verspricht. All dies kommt zu den Hunderten von Milliarden hinzu, die laut Kiew für den Wiederaufbau erforderlich sein werden – ganz zu schweigen vom Ausgang des Krieges.

    Im dritten Bereich, der mit "Binnenmarkt, Freizügigkeit und Beschäftigung" überschrieben ist, stellen die Experten fest, dass "auf einigen Märkten, wie dem Agrarmarkt, der Zustrom billigerer Waren, Kulturen und Produkte auch die lokale Wirtschaft treffen und zur Schließung von Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben führen könnte". Schon heute, so erinnern die Autoren, "hat die Entscheidung, den Binnenmarkt für ukrainisches Getreide zu öffnen, bereits zu heftigen Spannungen mit Polen und anderen osteuropäischen Ländern geführt".

    Und nicht nur das: Die Unterschiede bei den Arbeitskräften "könnten kurzfristig auch das Lohnniveau in der Union senken, eine korrosive Wirkung auf die Arbeitsbedingungen haben und gesellschaftliche und politische Unzufriedenheit schüren".

    Kribbe und van Middelaar mahnen, dass der explosionsartige Anstieg der innereuropäischen Einwanderung in das damalige EU-Mitglied Großbritannien zum Ergebnis des Brexit-Referendums 2016 beigetragen hatte. Sie hätten auch die Tausende von Industrieverlagerungen in die Beitrittsländer und die Hunderttausende von Arbeitsplätzen, die dadurch im Westen verloren gingen, erwähnen können.


    Welt im Wandel: Der Westen ist einsam





    Meinung

    Welt im Wandel: Der Westen ist einsam






    Im vierten Bereich, "Rechtsstaatlichkeit und Demokratie", weist der Bericht auf die Schwierigkeit hin, von den Bewerbern vorbildliche Regelungen zu verlangen, während Brüssel der Ansicht ist, dass mehrere derzeitige Mitglieder (Polen, Ungarn und weitere Länder) die erforderlichen Kriterien missachten. 

    Der letzte Bereich umfasst die "äußere Sicherheit". Die Autoren stellen fest, dass "der territoriale Schwerpunkt der Union sich weiter nach Osten verlagern wird, vom Atlantik zum Schwarzen Meer", und weisen also auf die Wahrscheinlichkeit hin, dass "die Abhängigkeit von den USA in Sicherheitsfragen zunehmen wird".

    Kurz gesagt: Einerseits können die EU-Führer aufgrund ihrer geopolitischen Ambitionen, insbesondere gegenüber Russland, ihrer Lust auf den Drang nach Osten nicht widerstehen. Anderseits aber, wenn sie diesen Weg einschlagen, wird dies sicher zu fatalen Spannungen innerhalb der EU-27 führen.

    Eine weitere, nicht zu unterschätzende Herausforderung bestehe darin, Wege zu finden, um ihre eigenen Wähler zu gewinnen. Kribbe und van Middelaar erinnern daran, dass das doppelte Nein der Franzosen und Niederländer zum Entwurf des europäischen Verfassungsvertrags von 2005 auf die Erweiterung von 2004 folgte.

    Daher der Alarmruf: "Die Union beginnt gerade erst, sich mit den Herausforderungen, Kosten, Risiken und Nachteilen auseinanderzusetzen, die eine erweiterte EU mit sich bringen könnte, ganz zu schweigen von der potenziellen Reaktion der Bevölkerung nicht nur gegen den einen oder anderen Beitritt, sondern auch gegen die Union selbst."

    Um die fatale Explosion zu verhindern, kann man davon ausgehen, dass es zu gegebener Zeit letztendlich realistische Führer geben wird, die den Prozess einfrieren werden – leider.


    Mehr zum Thema - Steigende Kosten, sinkender Lebensstandard – In der EU macht sich Kriegsmüdigkeit breit


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/europa/186968-es-wird-keine-eu-erweiterung


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    300 Anwälte verklagen den "zionistischen Staat" beim Internationalen Strafgerichtshof

    freedert.online, 15 Nov. 2023 17:07 Uhr

    Anwälte aus aller Welt haben gegen den Staat Israel wegen Völkermords und Kriegsverbrechen gegen das palästinensische Volk eine gemeinsame Klage beim IStGH eingereicht. Vertreter aus der Zivilgesellschaft haben sich ihnen angeschlossen.


    Quelle: www.globallookpress.com © Vincent Isore / IMAGO


    Internationaler Strafgerichtshof (IStGH), Den Haag, 18. Oktober 2020


    Ein internationaler Zusammenschluss von ungefähr 300 Rechtsanwälten und rund 100 Vertretern der Zivilgesellschaft reichte am 9. November beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) Klage gegen den "zionistischen Staat" ein. Wie das algerische Nachrichtenportal cip am Dienstag berichtete, verklagte das Anwaltskollektiv aus aller Welt den Staat Israel wegen Völkermords und Kriegsverbrechen gegen das palästinensische Volk.


    Türkische Anwälte klagen Netanjahu des Völkermordes an





    Türkische Anwälte klagen Netanjahu des Völkermordes an






    Die kollektive Klage wurde vom französischen Rechtsanwalt und Rechtswissenschaftler Gilles Devers aus Lyon initiiert. Der Anwalt gab dazu eine Erklärung ab, die am Montag vom Radio Algérie Internationale des Algerischen Rundfunks veröffentlicht wurde.

    Demnach wollten die Kläger nach dem Einreichen der Klage beim IStGH nun als nächsten Schritt ein Treffen der Opfer organisieren. Devers erklärte, dass "der zweite Schritt im nächsten Monat stattfinden wird, indem ein Treffen mit den Opfern organisiert wird". Der Rechtsanwalt sagte darüber hinaus:

    "Was wir zur Unterstützung des palästinensischen Volkes als Opfer tun konnten, ist die Klage, die beim IStGH gegen die zionistische Regierung eingereicht wurde. Wir rufen alle Länder der Welt dazu auf, sich dieser Initiative anzuschließen. Wir werden unseren Kampf fortsetzen."

    Die größten Sorgen bereiteten dem Anwalt die unaufhörlichen "zionistischen Bombenangriffe" auf Krankenhäuser, insbesondere auf das Al-Shifa-Krankenhaus.

    "Viele Verletzte und Patienten sind umgekommen. Das ist etwas, was wir in unserer Geschichte noch nie gesehen haben. Es ist nicht einmal mehr möglich, eine Beerdigung für die Opfer abzuhalten, da die Sicherheitslage wirklich beeinträchtigt ist", beklagte er im algerischen Rundfunk.


    Standing Ovations in Irland: "Israel muss vor internationalen Strafgerichtshof"


    Standing Ovations in Irland: "Israel muss vor internationalen Strafgerichtshof"






    Am Donnerstag fand eine Pressekonferenz zur Menschenrechtsklage des internationalen Anwaltteams statt, die von Rechtsanwalt Devers, Pierre Galand, ehemaliger Senator und Mitglied der belgischen Sozialistischen Partei, und Rechtsanwalt Khaled Al-Shouli aus Jordanien geleitet wurde. Die Moderatoren erklärten, angesichts all derer, die sich durch ihr Schweigen zu Komplizen dieses Völkermords machen, müsse man das palästinensische Volk unterstützen.

    In der Meldung "Israel-Palästina: Was die internationale Justiz unternimmt" wird die Kollektivklage gegen Israel am Dienstag auch auf der französischsprachigen Nachrichtenseite der UNO kurz erwähnt. Darin heißt es, diese Klage sei bereits am 8. November eingereicht worden, und zwar von nur circa 100 Juristen:

    "Eine dritte Klage wegen "Völkermords" in Gaza wurde am 8. November von einem Kollektiv eingereicht, das aus rund 100 Juristen aus mehreren Ländern besteht, darunter Mitglieder der Anwaltskammer in Algerien, einfache Privatpersonen und Vertreter von Vereinigungen, die von dem französischen Anwalt Gilles Devers vertreten wurden."


    Mehr zum Thema - Deutsche Waffenlieferungen nach Israel, ein gekündigter Kurator und ein verbotenes Zimmer


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Kommentare

    Sortieren nach Kürzlich aktualisierte


    15.11.2023 um 17:40

    Die Klage ist wichtig und richtig. Wer Völkermord begeht darf nicht ungeschoren davon kommen. Es darf keine Doppelmoral geben. Was die Nazis den Juden angetan haben war babarisch. Was jetzt der israelische Statt den Palistinenser antut ist ein Verbrechen. Die Verantwortlichen müssen zu Rechenschaft gezogen werden.


    15.11.2023 um 18:28

    Mit der weinerlichen Holocaust-Nummer, die uns Deutsche für Ewigkeiten in Sack und Asche zwingen und immer kräftig abdrücken lassen soll, müsste jedenfalls jetzt Schluss sein, oder?


    15.11.2023 um 18:16

    Das Ende des kollektiven Westens mit seiner regelbasierten Ordnung – was auch immer das sein soll – wurde am 7. Oktober 2023 eingeläutet. Und dass sich die Robenträger des IStGH an Israel schubbern werden müssen, ist auch nur eine unvermeidliche Begleiterscheinung im Prozess der Deglobalisierung.

    15.11.2023 um 18:02


    Wer zuletzt lacht…
    Die Wahhriet stirbt zuerst…

    Kanal Archiv: Grundsätzliches, Mediengeschichte, Tagesaktuelles—»
    https://odysee.com/@ARCHIV:8
    Kanal DDR & Putin: Deutsches Reich, Zeitgeschichte in O Tönen —»
    https://odysee.com/@DDR:c
    Kanal On Air/Auf Sendung: Fernsehdesign, Agitation, Gestaltung, Pauken und Trompeten —»
    https://odysee.com/@onair:0
    Kanal Jerusalem: Aus dem Nahen Osten in die Welt, Tempel, Glaube, Religionen und ihre Ausgestaltungen —»
    https://odysee.com/@jerusalem:b
    Playlisten:
    1. Verschwörungspraktisches Theoretikum
    https://odysee.com/@ARCHIV:8/Verschw%C3%B6run...

    ZDF
    https://odysee.com/@ARCHIV:8/Ziemlich-D%C3%A4...

    ARD
    https://odysee.com/@ARCHIV:8/Alles-Richtig-Do...

    Springer Dinger
    https://odysee.com/@ARCHIV:8/Springer-Dinger:8

    Mohn Blüten
    https://odysee.com/@ARCHIV:8/BERTELSMANN:b?r=...

    und
    6. Das Merkel Chroniken
    https://odysee.com/@ARCHIV:8/MERKEL-CHRONIK:7

    Unterstützen?
    Kommentieren. Abonnieren. Weitersagen. Vor allem jedoch: Frei denken. Freiheit teilen!

    Antworten
    Ausblenden
    Tucker Carlson als Vizepräsident – Trump kann es sich vorstellen
    11.11.2023 um 12:10
    Soforthilfe/Raus aus der Matrix in 6 Minuten:

    https://odysee.com/@jerusalem:b/wachauf:3


    15.11.2023 um 17:47

    Wer hat Hoffnung in den Internationalen Strafgerichtshof ?
    Das ist die Justizabteilung der Nato .


    15.11.2023 um 18:01

    Ja, leider sieht es wohl schlecht mit dem Erfolg aus.


    15.11.2023 um 17:53

    Wird schon zum Verfahren kommen – Ergebnis: Eine Rüge und zukünftig sind solche «Aktionen» wenn möglich zu vermeiden. Aber niemals wird ein Haftbefehl erlassen.


    15.11.2023 um 17:18

    Und gleich die Befürworter in Berlin und der EU die diese Kriegsverbrechen die Israel begeht mitanklagen.


    Info: https://freedert.online/der-nahe-osten/187115-300-anwaelte-verklagen-zionistischen-staat

    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Beitraege zu den Kriegen in der Ukraine und in Nahost   (I von II)

    Liebe Friedensinteressierte,


    nachfolgend einige Beiträge zu den Kriegen in der

    Ukraine und in Nahost - und einen Überblick (Nr. 4).


    1. n tv: Ukraine Ticker


    2. FR: Waffenruhe im Ukraine-Krieg möglich?  - Selenskyj nennt Bedingungen


    3. Eurotopics: Xi trifft Biden: Was darf man erwarten?


    4. jpg-journal: Welt im Zerfall. (…) Doch wie soll die Welt von morgen aussehen?


    5. Die Zeit: Irak und Syrien: Mindestens 40 Angriffe auf US-Militärstützpunkte in drei Wochen


    6. F.A.Z.: Jahrhundertdeal im Nahen Osten :  Steht der Auszug der Palästinenser bevor?


    7. Rainer Hermann, Arabisches Beben. Die wahren Gründe der Krise im Nahen Osten.

    8. MSN/Tagesspiegel: Von Gaza in den Sinai?:  Die Angst der Palästinenser vor einer zweiten großen Vertreibung


    9. Die Zeit: Barack Obama: "Hätte ich etwas anderes tun können?“

    10. FR: Schriftstellerin Deborah Feldman: „Wir stehen am Beginn eines Zivilisationsbruchs“


    11. Tagesspiegel: Kristin Helberg: Israelis und Palästinenser:  


         Der Nahostkonflikt muss unsere Gesellschaft nicht zerreißen


    12. Stephan Detjen: Wir brauchen eine Debatte über das Verständnis von Antisemitismus


    13. Verfassungsblog: Clemens Arzt: Pro-Palästina als unmittelbare Gefahr?


          Zur Aushöhlung des Versammlungsrechts in aufgeheizten Zeiten


    14. ai: Israel/Gaza: Fordere alle Konfliktparteien zu einem Waffenstillstand auf


    15. medio: Den Horror in Gaza beenden


    16.Versoehnungsbund: Clemens Ronnefeldt: Friedenslogische Ansätze im Nahost-Konflikt


    ——


    1. n tv: Ukraine Ticker


    https://www.n-tv.de/politik/16-58-Selenskyj-Mehr-russische-Angriffe-im-Osten--article23143824.html


    14.11.2023


    13:48 USA zu Ukraine-Finanzierung: "Für uns schließt sich das Fenster“


    Mahnende Worte aus den USA. Während eines Pressebriefings zur

    US-Finanzierung für die Ukraine sagt der Nationale Sicherheitsberater

    der Vereinigten Staaten, Jake Sullivan, laut einem Bericht der „Kyiv Post":


    "Mit jeder Woche, die verstreicht, wird es schwieriger, das zu

    finanzieren, was wir für notwendig halten, um der Ukraine die

    Instrumente und Kapazitäten zu geben, die sie braucht, um ihr

    Territorium zu verteidigen und weitere Fortschritte zu machen. Also

    für uns schließt sich das Fenster.“



    https://www.n-tv.de/politik/12-22-Kran-reisst-Statue-von-russischem-Dichter-in-Kiew-vom-Sockel--article23143824.html


    (…)


    15.11.2023


    10:13  "Das Problem der Ukraine ist, dass ihr die menschlichen Reserven ausgehen“


    Zum Ukraine-Krieg schreibt die konservative Zeitung "Lidove noviny"

    aus Tschechien: "Noch vor einem halben Jahr wäre jegliche Erwähnung

    von möglichen Friedensverhandlungen für die proukrainische Welt ein

    rotes Tuch gewesen. Doch inzwischen sind aus Kiew realistischere

    Einschätzungen der Lage zu vernehmen. (...)


    Das Problem der Ukraine ist, dass ihr die menschlichen Reserven

    ausgehen. Es dürfte schwierig werden, weitere Männer einzuberufen,

    ohne Berufsgruppen zu berühren, die für den Lauf des Landes wichtig sind.

    (…)


    08:48 US-Repräsentantenhaus billigt Übergangshaushalt - Text enthält keine neuen Ukraine-Hilfen


    Das US-Repräsentantenhaus hat für einen Übergangshaushalt gestimmt und

    einen sogenannten Shutdown vorerst abgewendet. Der vom neuen

    republikanischen Vorsitzenden der Kongresskammer, Mike Johnson,

    vorgelegte und mithilfe der Demokraten gebilligte Entwurf stellt eine

    Finanzierung der Bundesbehörden bis Mitte Januar beziehungsweise

    Anfang Februar sicher.


    Der Text enthält aber keine neuen Hilfen für Israel und die Ukraine

    und muss vor einer Unterschrift von Präsident Joe Biden noch den Senat

    passieren. (…)


    ----------


    2. FR: Waffenruhe im Ukraine-Krieg möglich?  - Selenskyj nennt Bedingungen


    https://www.fr.de/politik/gespraeche-putin-waffenruhe-ukraine-krieg-russland-selensky-bedingungen-verhandlungen-zr-92667242.html


    Waffenruhe im Ukraine-Krieg möglich?


    Selenskyj nennt Bedingungen


    Stand: 12.11.2023, 05:19 Uhr


    Von:  Lukas Rogalla


    Kiew – Etwa fünf Monate nach Beginn der ukrainischen Gegenoffensive,

    um die von Russland besetzten Gebiete zu befreien, scheint es an der

    Front zum Stillstand gekommen zu sein. Kommt es auf einer Seite zu

    Geländegewinnen, sind es häufig nur wenige Meter pro Tag.


    Dafür werden Woche für Woche Hunderte Menschen im Ukraine-Krieg

    getötet. Den Begriff „Pattsituation“, den der ukrainische General

    Walerij Saluschnyj in einem Interview benutzt hatte, weist Präsident

    Wolodymyr Selenskyj weiter zurück – auch, dass die Ukraine angesichts

    der Lage im Krieg unter Druck stehe. (…)


    Der US-Sender NBC berichtet, dass sich die USA und EU in Gesprächen

    mit Kiew zu möglichen Verhandlungen mit Russland befinden würden. (…)

    Für Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs fordert

    Selenskyj„die Wiederherstellung der territorialen Integrität, der

    Rechte und die Freiheit der Bürger“. (…)


    Ein neuer internationaler Friedensgipfel könnte laut Kiew im Februar

    2024 stattfinden.


    ——


    3. Eurotopics: Xi trifft Biden: Was darf man erwarten?


    https://www.eurotopics.net/de/310713/xi-trifft-biden-was-darf-man-erwarten


    15. November 2023


    Xi trifft Biden: Was darf man erwarten?


    US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping

    wollen am heutigen Mittwoch am Rande des Gipfels der

    Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in San Francisco

    miteinander reden. Das Treffen wurde über Monate vorbereitet und gilt

    als Zeichen einer vorsichtigen Wiederannäherung nach einer Phase sich

    verstärkender Spannungen insbesondere in Bezug auf die Taiwan-Frage.


    Europas Presse ordnet ein.

    (…)


    NV (UA) / 14. November 2023


    Für die Ukraine wird sich wenig ändern


    Auf den Kriegsverlauf in der Ukraine wird das Treffen kaum

    Auswirkungen haben, wägt Politologe Wolodymyr Fessenko in NV ab:


    „Die Sache ist, dass China den Krieg in der Ukraine durch das Prisma

    seiner Konfrontation mit den USA wahrnimmt. Für China wäre der Sieg

    der Ukraine nicht von Vorteil, da Peking es auch als Sieg der USA

    betrachten würde. Aber auch eine übermäßige Verlängerung des Krieges

    oder dessen Eskalation sind für China nicht vorteilhaft. ...


    Für China ist alles in Maßen gut, auch die internationalen

    Turbulenzen. Die USA ihrerseits würden einen Frieden in der Ukraine zu

    Chinas Bedingungen nicht akzeptieren. Jedes ernsthafte Zugeständnis an

    China in geopolitischen Fragen würde in Peking als Ausdruck der

    Schwäche der USA gewertet.“


    ———


    4. jpg-journal: Welt im Zerfall. (…) Doch wie soll die Welt von morgen aussehen?


    https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/welt-im-zerfall-7107/?utm_campaign=de_40_20231114&utm_medium=email&utm_source=newsletter


    Global 13.11.2023  | Paul Mason <https://www.ipg-journal.de/ipg/autorinnen-und-autoren/autor/paul-mason/>

    Welt im Zerfall



    Afghanistan, Ukraine, Nahost:


    Die bestehende globale Ordnung ist dabei, sich aufzulösen.


    Doch wie soll die Welt von morgen aussehen?


    Zuerst Afghanistan: Im August 2021 bricht plötzlich die Regierung

    zusammen und mit ihr 20 Jahre westliches „Nation-Building“. Im Februar

    2022 dann die Ukraine: Erstmals seit 1945 kommt es in Europa wieder zu

    einem großen konventionellen Krieg. Russland entfesselt eine Barbarei

    im Stil des 20. Jahrhunderts, verschärft durch einen Informationskrieg

    im Stil des 21. Jahrhunderts.


    Am 7. Oktober nun der brutale Angriff der Hamas und die todbringende

    Antwort Israels. Israels Einmarsch in den Gazastreifen droht nicht nur

    einen regionalen Krieg auszulösen, mit koordinierten Angriffen der

    iranischen Stellvertreter im Libanon, Jemen und Irak.


    Strategisch droht auch die Gefahr, dass die Macht der Vereinigten

    Staaten in der Region einbricht. Letztlich zeigt sich in jedem dieser

    traumatischen Ereignisse das Versagen der USA: Erst scheiterte Donald

    Trumps Friedensabkommen mit den Taliban, dann gelang es Joe Biden

    nicht, diesen Fehler rückgängig zu machen, und schließlich schaffte

    Biden es auch nicht, die russische Aggression gegen die Ukraine durch

    Abschreckung zu verhindern.


    Jetzt drohen die USA im Nahen Osten zu scheitern – der wichtigsten

    Region, in der sie seit ihrem Rückzug aus Vietnam in den 1970er Jahren

    ihre Macht durchsetzen wollen. (…)


    Die massiven Seestreitkräfte, die die USA im östlichen Mittelmeer

    zusammengezogen haben, sollen den Iran und seine Anhänger von einer

    Eskalation abhalten und den Verbündeten in der Region die beruhigende

    Botschaft vermitteln, dass die Sicherheitsarchitektur der US-Basen,

    Horchposten und schäbigen Abkommen mit Autokraten tragfähig bleiben wird.


    Doch in den finsteren Fantasien radikaler Islamisten ist plötzlich

    etwas vorstellbar, von dem der Westen dachte, es sei dank ihm

    undenkbar: dass Israel besiegt wird und die Bereitschaft der USA, für

    Israel in den Kampf zu ziehen, schwindet. (…)


    Charkiw, Cherson und Odessa sollten mit den Schrecken des Zweiten

    Weltkriegs assoziiert werden, nicht mit der Gegenwart. Wir erleben

    derzeit den Zerfall einer Ordnung. (…)


    Auf einer übergeordneten Ebene geht es deshalb ums Verstehen. Nur wenn

    wir das Geschehen richtig einordnen und die miteinander verwobenen

    Krisen als ein komplexes Ganzes begreifen, können wir eine Vorstellung

    davon entwickeln, was getan werden muss, um das zu verteidigen, was es

    zu verteidigen gilt. (…)


    Die Weltwirtschaft hat begonnen, sich zu deglobalisieren, und zerfällt

    in rivalisierende Sphären. Der globale Informationsraum wird

    balkanisiert. Russland und China haben einen Systemwettbewerb gegen

    den Westen gestartet und sind mit Erfolg dabei, Oligarchien und

    gescheiterte Demokratien für ihr Projekt zu rekrutieren. (…)


    Natürlich sollten wir dagegenhalten und die globalen Institutionen

    stützen – vom UN-Hilfswerk, das in Gaza so massiv in Bedrängnis gerät,

    bis zum Internationalen Strafgerichtshof, der dort Kriegsverbrechen

    untersuchen könnte –, so wie es in den 1930er Jahren unsere Vorfahren

    taten, um den zusammenbrechenden Völkerbund zu retten. Doch wir müssen

    den Zerfallsprozess erkennen, der an den Fundamenten dieser

    Institutionen nagt.


    Wir sollten uns nicht fragen: „Wie erhalten wir die alte Weltordnung

    aufrecht?“, sondern wir sollten uns die Frage stellen, die 1943/44

    John Maynard Keynes und sein amerikanischer Amtskollege Harry Dexter

    White formulierten: Wie soll die Welt aussehen, wenn wir gewinnen?

    (Wobei mit „wir“ heute alle Völker der Welt gemeint sein müssten und

    nicht nur „der Westen“.)


    (…)


    Ich will weder eine Rückkehr zur unipolaren Welt im Zeichen der

    US-Macht noch ein Zurück zu einem Multilateralismus, bei dem mehr als

    die Hälfte der Weltbevölkerung weiter in Armut lebt und der Gewalt von

    Diktatoren ausgeliefert bleibt. Jede neu zu schaffende Rechtsordnung

    muss anerkennen, dass sich das Gravitationszentrum der Welt nach Süden

    verlagert. (…)


    Was wir aus der Entstehungsgeschichte der nach 1945 geschaffenen

    Ordnung lernen sollten, ist dies: Das Nachkriegsgefüge erforderte eine

    jahrzehntelange intellektuelle Anstrengung und rechtlich, politisch

    und ökonomisch ein in entscheidenden Punkten neues Denken des Westens

    – lange bevor dieses neue Denken in Form von Gesetzen und

    Institutionen in die Tat umgesetzt wurde.



    Dieser Artikel ist eine gemeinsame Publikation von Social Europe und

    dem IPG-Journal.


    Aus dem Englischen von Christine Hardung


    ———


    5. Die Zeit: Irak und Syrien: Mindestens 40 Angriffe auf US-Militärstützpunkte in drei Wochen


    https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-11/angriffe-us-militaerstuetzpunkte-syrien-irak-milizen


    Irak und Syrien: Mindestens 40 Angriffe auf US-Militärstützpunkte in drei Wochen


    Seit Beginn des Nahostkriegs intensivieren sich die Angriffe auf

    US-Militärbasen in der Region. Dahinter stecken Milizen, die wie die

    Hamas vom Iran unterstützt werden.


    7. November 2023, 23:14 Uhr


    Proiranische Milizen haben nach Angaben des Pentagons seit Mitte

    Oktober in mindestens 40 Fällen US-Militärstützpunkte angegriffen –

    davon 22 Mal im Irak und 18 Mal in Syrien.


    Die Angriffe mit Drohnen und Raketen seit dem 17. Oktober seien nicht

    erfolgreich gewesen und es habe "keine ernsthaften Verletzungen" von

    US-Soldaten gegeben, sagte eine Sprecherin des

    US-Verteidigungsministeriums. Ende Oktober hatten die USA im Osten

    Syriens mit Luftangriffen auf die Attacken reagiert. (…)


    ——


    6. F.A.Z.: Jahrhundertdeal im Nahen Osten :  Steht der Auszug der Palästinenser bevor?


    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/israel-und-palaestina-was-koennte-die-loesung-des-konflikts-sein-15342741.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2


    Jahrhundertdeal im Nahen Osten :


    Steht der Auszug der Palästinenser bevor?


    Von  Rainer Hermann


    Aktualisiert am 16.12.2017     08:56


    Nicht nur in Israel ist davon die Rede, auch in arabischen Ländern

    wird darüber seit Jahren spekuliert: Was dafür spricht, dass der

    Nordsinai zu einem Ersatzland für die Palästinenser werden könnte.


    ie Freude der ägyptischen Regierung währte nur kurz. Am 29. November

    besuchte seit Jahren endlich wieder ein Mitglied des israelischen

    Kabinetts Ägypten. Gila Gamliel, Ministerin für soziale Gleichheit,

    nahm an einer UN-Konferenz zur Förderung der Gleichheit der

    Geschlechter teil. Dort sagte die Tochter jüdischer Einwanderer aus dem

    Jemen und aus Libyen, was den ägyptischen Machthabern gar nicht gefiel.


    Sie sprach vom Sinai als dem besten und geeignetsten Ort für einen

    Staat der Palästinenser. Das ägyptische Außenministerium bat Israel um

    Klärung, und das israelische Außenministerium antwortete, die Äußerung

    von Gila Gamliel entspreche nicht der offiziellen Position der

    Regierung. Ein Dementi war das nicht.


    Gamliels Äußerung war nicht spontan. Sie selbst hatte das bereits in

    den Wochen zuvor in israelischen Medien gesagt und dabei

    wirtschaftliche Hilfen an Ägypten in Aussicht gestellt, die im

    Gegenzug geleistet würden.


    Ihre Äußerungen bedeuten, dass der Sinai der Ersatz für die Heimat der

    Palästinenser, das Westjordanland, werden soll. Denn die rasch

    expandierenden jüdischen Siedlungen schließen dort immer mehr die

    Gründung eines eigenen palästinensischen Staates aus, zumal Israel

    dieses Gebiet, das es Judäa und Samaria nennt, als biblisches Land für

    sich beansprucht.


    Nicht nur in Israel ist davon die Rede, dass der Sinai als Ersatzland

    für die Palästinenser in Frage kommt. Auch in arabischen Ländern wird

    darüber seit Jahren spekuliert, und dazu wird der Begriff

    „Jahrhundertdeal“ verwendet. Nahrung hat diesen Diskussionen der

    ägyptische Präsident Abd al Fattah al Sisi gegeben, als er am 4. April

    im Weißen Haus Präsident Donald Trump traf.


    Er sagte arabischen Medien, er werde mit Trump über einen Frieden

    zwischen den Palästinensern und Israel sprechen und in diesem Rahmen

    auch über den „Jahrhundertdeal“. Keiner der arabischen Reporter hakte

    nach, was er damit genau meint. Die israelische Zeitung „Haaretz“

    berichtete danach, Trump habe seinen Gast gebeten, Initiativen für

    diesen Deal zu starten und dabei Saudi-Arabien einzubeziehen.


    Der modernste Technologiepark der Welt


    Das hat Ägypten zwei Monate später auch getan. Denn am 14. Juni 2017

    billigte das ägyptische Parlament die Abtretung der zwei Inseln Tiran

    und Sanafir, die im Eingang in den Golf von Aqaba liegen, an

    Saudi-Arabien. Sisi hatte das Abkommen bereits im April 2016

    unterzeichnet und damit in Ägypten, das sich diese Abtretung gut

    bezahlen lässt, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.


    Mit der Abtretung der beiden Inseln ist die Einfahrt in den Golf – und

    damit zur israelischen Hafenstadt Eilat – kein ägyptisches

    Hoheitsgewässer mehr, sondern ein internationales, und Saudi-Arabien

    übernimmt eine Mitverantwortung für den Sinai. Nun stellte der

    saudische Kronprinz Muhammad Bin Salman am 24. Oktober das Projekt

    Neom vor, bei dem, unter Einschluss der beiden Inseln, in dem

    Dreiländereck von Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien der modernste

    Technologiepark der Welt entstehen soll.


    Der Verkauf der Inseln rief eine Äußerung des früheren israelischen

    Knessetabgeordneten Hiob Kara in Erinnerung. So berichtete der

    Nachrichtensender Al Dschazira, Kara, ein Druse und Mitglied im Likud,

    habe am 12. Februar 2017 gesagt, mit Ministerpräsident Benjamin

    Netanjahu treibe er das Projekt eines palästinensischen Staats auf dem

    Sinai voran. Kara setzte hinzu, der Vorschlag befinde sich im Einklang

    mit „dem Sisi-Plan“. Das Ganze diene dazu, den Weg zu einem

    umfassenden Frieden mit Hilfe einer Koalition sunnitischer Staaten zu

    erweitern.


    Der Plan liegt schon länger in der Schublade


    Diese Ideen seien, so Al Dschazira, bereits bei einem Treffen am 21.

    Februar 2016 in Aqaba erörtert worden. Zunächst war das Treffen geheim

    gehalten worden. Teilgenommen haben Netanjahu, Sisi, der jordanische

    König Abdullah und der damalige amerikanische Außenminister Kerry. Al

    Dschazira berichtete ferner, Pläne zur Ansiedlung von Palästinensern

    auf dem Sinai gebe es bereits seit 2003.


    Damals habe Israel erstmals die Verlängerung des Gazastreifens um 50

    Kilometer bis zur Stadt al Arish angeregt. Im Jahr darauf schlug der

    damalige Vorsitzende des israelischen Nationalen Sicherheitsrats, der

    frühere General Giora Eiland, Ägypten vor, vom Nordsinai 60.0000

    Quadratkilometer abzutreten, um dort Palästinenser anzusiedeln.


    Diese Berichte lösten keine Kontroverse aus, anders als eine

    Dokumentation von BBC Ende November. Die BBC berichtete auf der

    Grundlage von Dokumenten aus den achtziger Jahren, dass 1982 der

    damalige ägyptische Präsident Husni Mubarak Israel angeboten habe,

    Palästinenser, die aufgrund der israelischen Belagerung von Beirut

    fliehen mussten, auf dem Sinai anzusiedeln.


    In jenem Jahr erhielt Ägypten den letzten Teil des Sinai von Israel,

    das die Halbinsel im Sechstagekrieg von 1967 erobert hatte. Mubarak

    ließ diesen Bericht dementieren und hinzufügen, er habe noch 2010, im

    Jahr vor seinem Sturz, einen Vorschlag Israels zurückgewiesen,

    Palästinenser auf dem Sinai anzusiedeln.


    (…)


    Eine Umsiedlung erfolgt auch im arabischen Osten Jerusalems, wo

    palästinensische Immobilien enteignet werden. Für Verunsicherung sorgt

    auch eine Äußerung des amerikanischen Präsidenten Trump, Muslime

    sollen weiter das Recht haben, im Felsendom und in der Aqsa-Moschee zu

    beten. Das wird so verstanden, dass sie dann nicht mehr in Jerusalem

    wohnen können.


    In al Arish wohnen bereits Palästinenser. Mehrere hundert Angehörige

    der Sicherheitskräfte von Muhammad Dahlan, des früheren starken Manns

    im Gazastreifen und Gegenspieler des palästinensischen Präsidenten

    Mahmud Abbas, wurden dort angesiedelt.


    Unterstützt und finanziert wird Dahlan von den Vereinigten Arabischen

    Emiraten, die auch Ägypten finanziell unter die Arme greifen. In der

    arabischen Welt gilt das als ein weiteres Indiz dafür, dass der

    „Jahrhundertdeal“ kommen wird.


    -----


    Siehe dazu auch:


    https://www.n-tv.de/politik/Ein-Palaestinenserstaat-in-Agyptens-Sinai-article20204239.html


    Der "Jahrhundertdeal“


    Ein Palästinenserstaat in Ägyptens Sinai?


    Von Sofian Philip Naceur, Kairo


    28.12.2017, 15:55 Uhr


    (…)


    —————


    7. Rainer Hermann, Arabisches Beben. Die wahren Gründe der Krise im Nahen Osten.


    In dem Buch von Rainer Hermann, Arabisches Beben. Die wahren Gründe der Krise im Nahen Osten.

    Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart 2018, schreibt der Autor:


    "Unter dem Begriff 'Jahrhundertdeal' wird zunehmend eine vor allem von

    Israel diskutierte Lösung diskutiert, dass die Palästinenser auf einen

    Teil der Westbank verzichten und dafür im Nordsinai ein 'Ersatzland'

    angeboten bekommen" (S. 18).


    Gegen Ende seines Buches kommt Rainer Hermann noch einmal auf diesen Plan zurück:


    "Seit 2017 fordern Politiker der israelischen Regierungspartei Likud

    auch öffentlich, den Nordsinai den Palästinensern als 'Ersatzland' zu

    geben. Dazu werden nun auch die Voraussetzungen geschaffen:


    In dem Landstrich westlich von Gaza enteignet Ägypten unter dem

    Vorwand der Terrorbekämpfung Dörfer und macht sie dem Erdboden gleich,

    und Ägypten verkaufte 2016 seine zwei Inseln in der Einfahrt in den

    Golf von Aqaba, Tiran und Sanafir, an Saudi-Arabien, das damit eine

    Mitverantwortung für den Sinai erhält.


    Die Araber sind zu schwach, um gegen dieses Projekt Widerstand leisten

    zu können, und die junge Generation der Muslime kennt nur einen

    Konflikt um Palästina, in dem sich immer Israel durchgesetzt hat.

    Schwerer wiegt, dass die einzige starke arabische Macht,

    Saudi-Arabien, in der Gegenwart im Konflikt mit Iran auf die USA und

    auf Israel angewiesen ist, und Ägypten kann ohne amerikanische

    Militär- und Wirtschaftshilfe kaum überleben" (S. 335).


    ----


    Am 6. November 2018 berichtete die "Times of Israel“


    https://www.timesofisrael.com/netanyahu-says-occupation-is-baloney-if-a-country-is-powerful-enough-reports/


    "Premierminister Benjamin Netanyahu soll den Abgeordneten in seiner

    regierenden Likudpartei am Montag gesagt haben, dass mächtige Länder

    ohne Konsequenzen Gebiete besetzen und Völker transferieren können.


    Dabei bezog er sich anscheinend auf die scheinbare arabische

    Gleichgültigkeit der Araber im Hinblick auf Israels Kontrolle über die Westbank.


    'Macht ist die bedeutendste (Komponente) der Außenpolitik. ‘Besetzung’

    ist Unsinn. Es gab große Länder, die Völker besetzt und transferiert

    haben, und niemand spricht über sie,' wurde Netanyahu am Montag vom

    Armee-Radio anlässlich der geschlossenen Fraktionssitzung der Likud zitiert“.


    (Übersetzung: Inga Gelsdorf).


    ——


    8. MSN/Tagesspiegel: Von Gaza in den Sinai?:


    Die Angst der Palästinenser vor einer zweiten großen Vertreibung


    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/von-gaza-in-den-sinai-die-angst-der-pal%C3%A4stinenser-vor-einer-zweiten-gro%C3%9Fen-vertreibung/ar-AA1jjVxe


    2.11.2023

    Von Gaza in den Sinai?:


    Die Angst der Palästinenser vor einer zweiten großen Vertreibung


    Artikel von Mareike Enghusen


    (…)


    Manche Vertreter der israelischen Rechten fordern, dass es dabei nicht

    bleibt. Israel müsse in Gaza eine humanitäre Krise herbeiführen, die

    „Zehntausende oder sogar Hunderttausende dazu zwingt, in Ägypten oder

    im Golf Schutz zu suchen“, schrieb kürzlich Giora Eiland, ein

    pensionierter Generalmajor und früherer nationaler Sicherheitsberater,

    in dem Nachrichtenportal Ynet.


    Noch drastischer drückte sich Ariel Kallner aus, Abgeordneter der

    rechten Likudpartei des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. „Nakba

    jetzt für den Feind!“, schrieb er am Tag nach dem Terrorangriff der Hamas

    auf der Plattform X. „Eine Nakba, die die Nakba von 1948 verdoppelt.“


    Geleaktes Dokument aus dem Geheimdienstministerium


    Zudem berichtete die israelische Wirtschaftszeitung „Calcalist“

    kürzlich von einem geleakten Dokument, das innerhalb des

    Geheimdienstministeriums erstellt wurde. In dem online

    veröffentlichten Papier heißt es, Israel müsse nach den Verbrechen der

    Hamas eine gründliche Neuorientierung seiner Gaza-Politik vornehmen.


    Anschließend listet es drei Optionen auf, von denen es zwei, die die

    Einrichtung neuer politischer Strukturen in Gaza betreffen, gleich

    wieder verwirft.


    Bleibt Option drei: „Die Evakuierung der zivilen Bevölkerung Gazas in

    den Sinai“. Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel sollen zunächst Zelte

    und dann dauerhafte Siedlungen errichtet werden. Auf diese Weise

    könnte zum einen die Zahl der zivilen Opfer während des Krieges

    reduziert und zum anderen Israels Sicherheitsbedürfnisse am besten

    erfüllt werden.


    Das Büro Netanjahus beschrieb das Dokument als hypothetisches

    Konzeptpapier. Und auch der „Calcalist“ selbst, der zuerst darüber

    berichtete, hält die Bedeutung des Papiers für begrenzt.  (…)


    Verstärkung der Ängste der Palästinenser


    Dennoch trägt die Veröffentlichung des Papers dazu bei, die

    bestehenden Ängste unter Palästinensern vor einer zweiten Nakba zu

    verstärken.


    Und auf israelischer Seite scheinen manche Extremisten diese Ängste

    bewusst noch weiter zu schüren: Radikale Siedler im Westjordanland

    haben in den vergangenen Tagen offenbar Flyer unter die

    Scheibenwischer palästinensischer Autos geklemmt, die – auf Arabisch

    und auf Englisch – mit einer „großen Nakba“ drohen.


    Fotos von den Flyern kursieren in israelischen Medien und sozialen

    Netzwerken. „Ihr wolltet eine Katastrophe ähnlich wie 1948“, heißt es

    darin, „und bei Gott, eine große Katastrophe wird euch bald heimsuchen“.


    ----


    siehe auch:


    https://www.n-tv.de/politik/Was-in-Gaza-passiert-ist-eigentlich-eine-zweite-Nakba-article24517953.html


    Tom Segev im Interview


    "Was in Gaza passiert, ist eigentlich eine zweite Nakba"


    08.11.2023, 16:50 Uhr


    (…)


    ——


    9. Die Zeit: Barack Obama: "Hätte ich etwas anderes tun können?“


    https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-11/barack-obama-nahostkonflikt-israel-amtszeit/komplettansicht


    Barack Obama: "Hätte ich etwas anderes tun können?“


    Barack Obama spricht in einem Podcast über seinen Versuch, den

    Nahostkonflikt zu befrieden – und gibt zu:  Auch er habe sich mitschuldig gemacht.


    Von  Martin Klingst


    8. November 2023, 14:30 Uhr


    Barack Obama sprach diese Woche aus, was derzeit nur wenige zu sagen

    wagen: Selbstverständlich darf man sowohl für die unschuldigen Opfer

    in Israel als auch für die unschuldigen Opfer im Gazastreifen

    gleichermaßen Empathie empfinden. Es gibt in diesem Krieg eine

    moralische Komplexität.


    Im Podcast Pod Save America verurteilte der ehemalige Präsident der

    Vereinigten Staaten den Angriff der Hamas als "schrecklich", es gebe

    dafür "keine Rechtfertigung". Aber auch das, was den Palästinensern

    widerfahre, sei "unerträglich". Spreche man nur eine Seite der

    Wahrheit an, könne man vielleicht seine eigene "moralische Unschuld"

    bewahren, trage aber nichts zur Beilegung des Nahostkonflikts bei.


    Und dann sagte Obama einen Satz, der haften bleiben wird: Wer eine

    Lösung wolle, müsse "die ganze Wahrheit aufnehmen und zugeben, dass

    niemand saubere Hände hat, dass wir alle bis zu einem gewissen Grad

    mitschuldig sind". Damit meinte er auch sich selbst. Und er spricht

    damit die vielleicht wichtigste Lehre für den Umgang mit dem aktuellen

    Konflikt aus. (…)


    Obwohl jüdische Siedler im Westjordanland ein Dorf nach dem anderen

    errichteten, liefen die finanziellen und militärischen Zuwendungen aus

    Washington weiter und wurden auf innenpolitischen Druck hin sogar

    aufgestockt. Das meinte Barack Obama wohl, als er in dem Podcast

    eingestand, selbst keine ganz "sauberen Hände" zu haben.


    -----


    10. FR: Schriftstellerin Deborah Feldman: „Wir stehen am Beginn eines Zivilisationsbruchs“


    https://www.fr.de/kultur/literatur/schriftstellerin-deborah-feldman-wir-stehen-am-beginn-eines-zivilisationsbruchs-92656041.html


    Schriftstellerin Deborah Feldman: „Wir stehen am Beginn eines Zivilisationsbruchs“


    Stand: 06.11.2023, 04:15 Uhr


    Von: Michael Hesse


    (…)


    Welche Folgen wird der Krieg im Gazastreifen haben?


    Wir stehen am Beginn eines Zivilisationsbruchs. Die Folge wird eine

    ungeheure Wut sein, die wir zu spüren bekommen werden. Wir konnten uns

    nicht darüber einigen, dass die Rechte aller Menschen für uns alle

    gleich wichtig sind. Dabei ist die einzige Lehre aus dem Holocaust,

    sich für die Rechte aller Menschen gleichermaßen einzusetzen –

    und nicht zu schweigen, wie viele Deutsche es leider tun.“


    (…)

     

    -------


    11. Tagesspiegel: Kristin Helberg: Israelis und Palästinenser:  Der Nahostkonflikt muss unsere Gesellschaft nicht zerreißen


    https://www.tagesspiegel.de/internationales/israel-und-palastinenser-der-nahostkonflikt-muss-unsere-gesellschaft-nicht-zerreissen-10760335.html?fbclid=IwAR2Lt37bA5FU4k3E1BsySjHzFMMR10bsnzmhSHUcwkyKzJ6QuADv8Vl9O2M


    Israelis und Palästinenser:


    Der Nahostkonflikt muss unsere Gesellschaft nicht zerreißen


    Was muss passieren, damit sich Juden in Deutschland sicher fühlen?


    Wir müssen Zugewanderte als Verbündete im Kampf gegen Antisemitismus betrachten


    und brauchen mehr Weitsicht im Nahostkonflikt.


    Ein Gastbeitrag von Kristin Helberg <https://www.tagesspiegel.de/meinung/experten/kristin-helberg>

    12.11.2023, 12:55 Uhr


    (…)


    ——


    12. Stephan Detjen: Wir brauchen eine Debatte über das Verständnis von Antisemitismus


    https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-israelkritik-antisemitismus-100.html


    Wir brauchen eine Debatte über das Verständnis von Antisemitismus


    Der Weg, den die Ampel bei der Bekämpfung des Antisemitismus eingeschlagen hat,


    ist problematisch, kommentiert Stephan Detjen.



    Wann Kritik an israelischer Politik in israelbezogenen Antisemitismus übergeht,


    sollte jetzt kontrovers diskutiert werden.


    Ein Kommentar von Stephan Detjen | 11.11.2023


    ——


    13. Verfassungsblog: Clemens Arzt: Pro-Palästina als unmittelbare Gefahr?


    Zur Aushöhlung des Versammlungsrechts in aufgeheizten Zeiten


    https://verfassungsblog.de/pro-palastina-als-unmittelbare-gefahr/


    26 Oktober 2023


    Pro-Palästina als unmittelbare Gefahr?


    Zur Aushöhlung des Versammlungsrechts in aufgeheizten Zeiten


    Clemens Arzt


    Seit dem menschenverachtenden Überfall der Hamas auf

    Israel am 7. Oktober 2023 und den weiteren Angriffen danach gehen die

    Wogen international wie auch in Deutschland hoch. Jüdinnen und Juden

    in Deutschland äußern ihre nur zu berechtigte Besorgnis und Angst vor

    Übergriffen auch hier. Dass sie diese Sorge haben müssen, ist

    bedenklich und real, nicht erst seit dem 7. Oktober 2023.


    Vor diesem Hintergrund hat der Kanzler abermals die deutsche

    Staatsräson (und Israels Sicherheit als Teil hiervon) aufgerufen und

    zum Leitbild staatlichen Handelns gemacht. Auf einer politischen oder

    auch moralphilosophischen Ebene ist das nachvollziehbar. Wenn die

    Staatsräson indes zum Maßstab der Versammlungsfreiheit in Deutschland

    wird, knirscht es laut, wie unten näher ausgeführt wird. Eine arge Gemengelage.


    Jedes Wort, auch an dieser Stelle, will sorgfältig abgewogen werden

    und das beschränkt auch die Fähigkeit zum kritischen Diskurs. Kritik

    an den Mitteln der israelischen Selbstverteidigung bis hin zum

    Vergeltungskrieg und der humanitären Krise im Gazastreifen ist in

    Deutschland deutlich leiser und zurückhaltender als in vielen Nachbarländern.


    Versammlungen werden von der Polizei als „israelfeindlich“ gelabelt

    und aufgelöst oder verboten. Jurist*innen beginnen, sich mit

    Strafnormen zu befassen, die eher nicht zum Kanon einer klassischen

    Jurist*innenausbildung gehören. Mensch kann sich hier fast nur die

    Finger verbrennen und rechtliche Einordnungen in der Öffentlichkeit

    begegnen schnell der aggressiven und um Teil schlicht uninformierten

    Kritik in öffentlichen Foren.



    Prof. Dr. Clemens Arzt ist Professor für Öffentliches Recht an der

    Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Gründungsdirektor des

    dort ansässigen Forschungsinstituts für private und öffentliche

    Sicherheit (FÖPS Berlin).


    ——


    14. ai: Israel/Gaza: Fordere alle Konfliktparteien zu einem Waffenstillstand auf


    https://www.amnesty.de/mitmachen/petition/israel-gaza-waffenstillstand-zwischen-allen-konfliktparteien


    Israel/Gaza: Fordere alle Konfliktparteien zu einem Waffenstillstand auf


    Die beispiellose Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der

    Hamas und anderen bewaffneten Gruppen fordert einen verheerenden

    Tribut unter der Zivilbevölkerung. Die Zahl der zivilen Opfer in

    Israel und im Gazastreifen ist beispiellos hoch. Das Leben unzähliger

    Menschen wird erschüttert, zerstört und ins Chaos gestürzt.


    Mit jedem Tag, der vergeht, sterben mehr Menschen. Die humanitäre

    Katastrophe im Gazastreifen wird immer dramatischer. Unterzeichne

    unsere Petition, die alle Parteien zu einem sofortigen

    Waffenstillstand aufruft, um das Blutvergießen unter der

    Zivilbevölkerung zu beenden und den Zugang von humanitärer Hilfe nach

    Gaza zu gewährleisten.


    Unterzeichne unsere Petition und fordere Bundeskanzler Olaf Scholz und

    die deutsche Bundesregierung dazu auf, sich für einen sofortigen

    Waffenstillstand einzusetzen und der anhaltenden humanitären

    Katastrophe in Gaza ein Ende zu setzen.


    Dies ist eine weltweite Petition von Amnesty International, die sich

    an Staats- und Regierungschefs weltweit richtet. Einwohner*innen

    anderer Staaten können sich hier an ihre Regierungen wenden.


    ---------


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Beitraege zu den Kriegen in der Ukraine und in Nahost   (II von II)


    15. medio: Den Horror in Gaza beenden



    https://www.medico.de/den-horror-in-gaza-beenden-19283


    Erklärung


    Den Horror in Gaza beenden



    Israel wird durch die Verbrechen der Hamas nicht seiner eigenen

    völkerrechtlichen Verantwortung entbunden. Der Krieg muss enden.


    medico international arbeitet seit Jahrzehnten mit

    Partnerorganisationen in Israel und Palästina. Wir haben in dieser

    langen Zeit unserer Zusammenarbeit, die meist mit politischen

    Minderheiten im jeweiligen Kontext stattfand, vieles versucht. Vieles

    ist gescheitert oder halb geglückt. Wir standen dabei immer auf der

    Seite der Unterdrückten und gleichzeitig auf der Seite der Idee von

    Verständigung und der Suche nach einer nicht-nationalistischen Perspektive.


    Trotz dieser Erfahrungen mit politischer Gewalt und der Gewöhnung an

    Rückschläge und Niederlagen, die zuallererst die Realität unserer

    Partner:innen ist, stellt alles, was seit dem 7. Oktober geschehen

    ist, die herkömmlichen Strategien, Gewissheiten und Sicherheiten in

    Frage. Wir hören Horrorgeschichten von Tod, Gewalt und Verzweiflung,

    die kaum auszuhalten sind, obwohl wir sie nicht selbst durchleben müssen.


    Wir stehen auch heute an der Seite unserer Partner:innen in Israel und

    Palästina, so gut, wie das gerade möglich ist. (…)


    Die Menschen in Gaza durchleben seit Wochen die blanke Hölle und kein

    Tunnel unter ihnen rechtfertigt die Fortsetzung dieses Albtraums. Seit

    dem 7. Oktober finden flächendeckende Angriffe auf alle Teile Gazas

    statt, die etwa die Hälfte aller Wohnhäuser beschädigt, zerstört oder

    bis auf weiteres unbewohnbar gemacht haben. 1,5 Millionen Menschen

    sind auf der Flucht, so viele wie noch nie in Palästina. Sichere

    Zufluchtsorte gibt es nicht, bombardiert wird überall. Ganze Familien

    werden durch Luftangriffe ausgelöscht.


    Das vorläufige Ergebnis: Binnen vier Wochen sind in Gaza mehr als

    doppelt so viele Frauen und Kinder dem Kriegsgeschehen zum Opfer

    gefallen, wie in der Ukraine seit Kriegsbeginn durch Verbrechen der

    russischen Armee den Tod fanden.


    Fast 11.000 Menschen sind bei israelischen Angriffen getötet worden,

    etwa 68 Prozent davon Frauen und Kinder. Schätzungsweise 2.650 gelten

    als vermisst, auch davon etwa 1.400 Kinder. Die meisten dürften unter

    den Trümmern ihrer Häuser begraben liegen. In keinem Konflikt weltweit

    haben die Vereinten Nationen bisher so viele Personal verloren wie in

    Gaza: 100 Mitarbeiter:innen kamen bei den Angriffen seit dem 7.

    Oktober ums Leben. (…)



    Laut WHO mussten 14 Kliniken ihren Betrieb einstellen. Das Personal

    der verbliebenen Krankenhäuser muss um das Leben der Patient:innen

    bangen. Ohne Strom funktionieren Autoklaven, Inkubatoren, Dialysen und

    andere lebenswichtige Geräte nicht.


    Die Lieferung von Treibstoff für die Notstromgeneratoren der Kliniken

    ist überlebensnotwendig und wird durch Israel weiterhin blockiert.

    Medikamente, Schmerz- und Betäubungsmittel, Antibiotika, Wundauflagen

    und Desinfektionsmittel sind nicht mehr in ausreichendem Maß vorhanden.


    Fraglos haben sich die Hamas und andere bewaffnete palästinensische

    Gruppierungen schwerer Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die

    Menschlichkeit schuldig gemacht und müssen dafür zur Verantwortung

    gezogen werden. Nach wie vor beschießen sie unterschiedslos Ziele in

    Israel und halten Zivilpersonen als Geiseln fest.


    Israel wird durch diese Verbrechen jedoch nicht seiner eigenen

    völkerrechtlichen Verantwortung entbunden. Die vollständige

    unterschiedslose Abriegelung der gesamten Küstenenklave und die

    weitgehende Vorenthaltung humanitärer Hilfe nimmt die palästinensische

    Zivilbevölkerung insgesamt in Haft für die Verbrechen jener Gruppen.

    Gezielte Angriffe auf nicht militärische Infrastruktur und die

    Zivilbevölkerung sind Kriegsverbrechen.


    Dem völkerrechtswidrigen Handeln muss schnellstmöglich ein Ende

    gesetzt werden. Die Bundesregierung muss, gemeinsam mit anderen

    Staaten, dringend entsprechenden Druck auf die Kriegsparteien ausüben,

    um ihrer völkerrechtlichen Verantwortung zur Verhütung von

    Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit nachzukommen.


    Sie sollte weiter die wichtige Arbeit des Internationalen

    Strafgerichtshofs unterstützen und dem Chefankläger jede erforderliche

    Hilfe anbieten, um weitere Massengräueltaten zu verhindern und

    diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, bei denen der Verdacht auf

    Beteiligung an Straftaten unter dem Römischen Statut oder

    Verantwortung für solche besteht.


    Ein politischer Horizont ist notwendig. Es ist an der Zeit, mit den

    Menschen zwischen Mittelmeer und Jordan eine politische Perspektive zu

    entwickeln. Nur so kann Sicherheit jenseits der militärischen Macht

    geschaffen werden. Rechte und Sicherheit wird es entweder für alle

    geben, oder aber für niemanden.


    medico international am 10. November 2023



    ——


    16. Versoehnungsbund: Clemens Ronnefeldt: Friedenslogische Ansätze im Nahost-Konflikt


    https://versoehnungsbund.de/2023-hochaktuell-vortrag-zu

    Friedenslogische Ansätze im Nahost-Konflikt


    von Clemens Ronnefeldt,


    Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes


    (…)




    Mit freundlichen Grüßen


    Clemens Ronnefeldt,


    Referent für Friedensfragen beim deutschen

    Zweig des internationalen Versöhnungsbundes



    -----

    P.S: Hier noch ein Hinweis auf eine neue Greeenpeace-Studie:


    https://www.greenpeace.de/publikationen/Greenpeace_BICC_StreitkraefteVergleich.pdf


    VERSCHWENDET ODER EFFEKTIV EINGESETZT?


    Militärausgaben in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten

    Königreich im Vergleich


    Vorwort


    „Kaputtgespart“, „blank”, „marode” – so lautet der Tenor in

    Politik, Medien und an den digitalen wie analogen Stammtischen über

    den Zustand der Bundeswehr. Von 2014 bis 2022 wuchs der Etat der

    Bundeswehr von rund 32 Milliarden Euro auf 50,3 Milliarden Euro, ein

    Zuwachs von über 50 Prozent.


    Das schwedische Friedensforschungsinstitut Stockholm International

    Peace Research Institute (SIPRI) listete die Bundesrepublik in ihren

    jährlichen Berichten über die weltweiten Militärausgaben für das Jahr

    2014 als Land mit dem achtgrößten Militärhaushalt, für das Jahr 2017

    als das mit dem neuntgrößten und für Jahr 2022 als das mit dem

    siebtgrößten auf.


    Im Auftrag von Greenpeace haben Markus Bayer, Marc von Boemcken,

    Stella Hauk und Paul Rohleder vom Bonn International Centre for

    Conflict Studies (BICC) sich diesen Mythos genauer angesehen.


    Für die vorliegende Studie verglichen sie die Bundeswehr mit den

    British Armed Forces und den Forces armées françaises. Armeen, deren

    Etats mit dem der Bundeswehr vergleichbar sind und die in den

    vergangenen Jahrzehnten ihre Einsatzfähigkeit wiederholt gezeigt

    haben.


    Die Analyse der Autor:innen zeigt eindeutig: Die Bundeswehr und ihr

    Apparat halten dem Vergleich mit den Streitkräften im Vereinigten

    Königreich und Frankreich im Hinblick auf Personalbestand und

    Ausrüstung stand. Die Studie räumt mit dem Mythos auf, dass die

    Bundeswehr nicht fähig wäre, ihren Beitrag zur Bündnisverteidigung zu

    leisten.


    Vor diesem Hintergrund dankt Greenpeace den Autor:innen der Studie

    nicht nur für die fruchtbare Zusammenarbeit, sondern vor allem für

    ihren Beitrag zu einer Ent-Dramatisierung der Debatte um die angeblich

    nicht vorhandene Verteidigungsfähigkeit Deutschlands.



    --------------------------------------------------------------


    Clemens Ronnefeldt

    Referent für Friedensfragen beim deutschen

    Zweig des internationalen Versöhnungsbundes


    C.Ronnefeldt@t-online.de 

    www.versoehnungsbund.de


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Israel/Gaza: Miko Peled, der Sohn des Generals...

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 15. November 2023, 16:42 Uhr


    /Miko Peled, "der Sohn des Generals" im aktuellen Interview zum

    Völkermord in Gaza:

    /*Sollten Palästinenser und Israelis gleichberechtigt in einem Staat

    leben?*


    Miko Peled, ein israelischer Soldat der zum Friedensaktivisten wurde,

    sieht in Israel das größte Hindernis für den Frieden im Nahen Osten.

    Der israelisch-amerikanische Friedensaktivist Miko Peled ist seit

    Jahrzehnten ein Verfechter des Antizionismus und vertritt die Ansicht,

    dass westliche Regierungen, die Israel unterstützen, "den Kampf gegen

    die Gerechtigkeit, den Kampf gegen den Frieden" unterstützen.


    Während US-Vertreter die Notwendigkeit einer Zwei-Staaten-Lösung

    betonen, erklärt Peled dem Moderator Steve Clemons, dass ein tragfähiger

    Frieden zwischen Palästinensern und Israelis nur erreicht werden kann,

    wenn alle - Anhänger des Judentums, des Christentums und des Islams -

    als gleichberechtigt leben und sich das Land teilen.


    Das größte Problem für die Palästinenser, so Peled, ist, dass sie

    "politische Waisen" sind - sie haben keine regionale Macht, die ihre

    Rechte und Bestrebungen verteidigt.

    /Hier zum Interview in Englisch vom 3. November 2023:

    /https://www.aljazeera.com/program/the-bottom-line/2023/11/3/should-palestinians-israelis-live-equally-in-one-state


    -------------------------------------------------


    /Zur Erinnerung: Wer ist Miko Peled

    Rezension seines Buches "Der Sohn des Generals":

    /


    https://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_deutsch/Strohmeyer_Arn_Rezension_Miko_Peled_Der_Sohn_des_Generals.htm

    25.7.2017


    *Die bittere Konfrontation mit der Wahrheit

    *Der Israeli Miko Peled schildert in seinem Buch „Der Sohn des Generals“,

    wie für ihn das Ideologie-Gebäude des Zionismus langsam zusammenbrach*


    *von Arn Strohmeyer


    Ich muss gestehen, dass ich mit einem beträchtlichen Misstrauen zu

    diesem Buch gegriffen habe. Wenn der Sohn eines der prominentesten

    israelischen Generäle seine eigene und die Geschichte seines Vaters

    erzählt, (beide überzeugte Zionisten), was kann man da anderes erwarten

    als ein Hohelied auf den Besatzungs- und Apartheidstaat Israel? Aber bei

    der Lektüre wird man mehr als angenehm enttäuscht.


    Die Befürchtung war ja zunächst auch durchaus berechtigt, denn General

    Peled (1923-1995) nahm als junger Offizier 1948 an der ethnischen

    Säuberung Palästinas (Nakba) und an dem Krieg gegen die arabischen

    Staaten teil, den die Israelis den „Unabhängigkeitskrieg“ nennen. Auch

    im Krieg von 1967, in dem Israel das Westjordanland, den Gazastreifen,

    die Golanhöhen und die Sinai-Halbinsel eroberten, spielte Matti Peled

    eine treibende und entscheidende Rolle. Er war also einer der

    militärischen Erbauer des siedlerkolonialistischen Staates Israel. Dass

    sein Sohn bei einem solchen Hintergrund ein gläubiger Zionist wurde,

    verwundert da nicht, zumal sein Großvater mütterlicherseits der radikale

    Zionist Abraham Katznelson war, der in der zionistischen Bewegung eine

    führende Rolle spielte und einer der Unterzeichner der israelischen

    Unabhängigkeitserklärung war.


    Aber der General-Vater machte nach dem Krieg von 1967 eine erstaunliche

    Wandlung durch. Zunächst erklärte er der obersten militärischen Führung,

    der er selbst angehörte, dass dieser Krieg kein Krieg um die Existenz

    Israels gewesen sei, wie die israelische Propaganda behauptet hatte,

    denn der Staat sei von den arabischen Armeen zu keinem Zeitpunkt bedroht

    gewesen. In höchster Gefahr habe sich dagegen die ägyptischen Armee

    befunden, die sich von der Sinai-Halbinsel aus der israelischen Grenze

    genähert habe. Deshalb habe man sich entschlossen, die Truppen Nassers

    zu vernichten.


    Und dann die Wende: Matti Peled gründete mit dem Publizisten Uri Avnery

    und anderen Linkssozialisten den „Israelischen Rat für den

    israelisch-palästinensischen Frieden“. Er forderte die eigene Regierung

    auf (zu einer Zeit also, als dies noch gesetzlich verboten war), mit der

    PLO Jassir Arafats zu verhandeln, weil diese die legitime Vertreterin

    des palästinensischen Volkes sei. Er forderte zudem den Rückzug Israels

    aus den 1967 besetzten Gebieten, wandte  sich gegen die Siedlungspolitik

    und setzte sich für die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen

    Staates im Westjordanland und im Gazastreifen mit Ost-Jerusalem als

    Hauptstadt ein – Forderungen, die auch in der Charta des Rates standen

    und zur damaligen Zeit äußerst radikal waren.


    Matti Peled sagte außerdem voraus, dass die Armee, die er selbst mit

    aufgebaut hatte, eine brutale Streitmacht ohne Moral  werden würde, wenn

    ihre Hauptaufgabe darin bestehe, eine ganze Nation zu unterdrücken, von

    der es klar war, dass sie Widerstand gegen die Besatzung leisten würde.

    Außerdem machte er sich Sorgen um den Zustand der jüdischen Demokratie,

    die er als Folge der Besatzung in der Gefahr sah zu korrumpieren –

    Prophezeiungen, die sich inzwischen erfüllt haben. Matti Peled machte

    diese Äußerungen als Zionist, der er sein Leben lang blieb, aber er war

    sich bewusst, dass nur ein gerechter Frieden unter Gleichen Israels

    Zukunft sichern könne. Dieser außergewöhnliche Mann redete nicht nur, er

    kämpfte (wenn auch erfolglos) für seine Ideen, traf mit Jassir Arafat in

    Tunis zusammen und pflegte eine enge Freundschaft mit dem Vertrauten des

    PLO-Chefs, dem Arzt und Politiker Issam Sartawi, der später ermordet

    wurde. Mit 45 Jahren verließ Matti Peled die israelische Armee, lernte

    Arabisch, studierte die Literatur dieses Kulturkreises, um dann noch

    Professor für dieses Fach zu werden.


    Der Sohn Miko Peled sucht in seinem Buch nach den Gründen für die

    erstaunliche Wandlung seines Vaters. Der frühere Fatah-Kommandeur Abu

    Ali Shahim entschlüsselte ihm das Rätsel. Kurz nach dem Krieg von 1967

    tauchte im Flüchtlingslager Rafah im Gazastreifen ein israelischer

    Offizier mit einem Trupp Soldaten auf. Sie befahlen allen Leuten, aus

    ihren Häusern zu kommen. Dann nahmen die Soldaten eine Selektion vor:

    Die Frauen und Kinder unter 13 Jahren schickten sie in die Häuser

    zurück, die Männer und Jungen über 13 brachten sie in einen anderen Teil

    des Lagers, stellten sie an eine Wand und erschossen sie. Die Leichen

    machten sie mit einer Planierraupe unkenntlich. Abu Ali Shahim verlor

    bei diesem Massaker alle männlichen Mitglieder seiner Familie.


    Matti Peled, der zu dieser Zeit auch Gouverneur von Gaza war, erfuhr von

    der Mordaktion, überzeugte sich an Ort und Stelle von der Wahrheit des

    ihm berichteten Geschehens und leitete eine Untersuchung ein. Er hat in

    seiner Familie und seinem Sohn Miko gegenüber nie über dieses Massaker

    gesprochen, aber es ist ganz offensichtlich, dass es für ihn die innere

    Wende brachte. Der Palästinenser Abu Ali Shahim  sagte zu dem Sohn: „Es

    wurde unter uns bekannt, dass dieser Vorfall ihn aus einem ‚Militanten‘

    in einen Mann verwandelte, der für den Frieden eintrat. Ich merkte. dass

    Ihr Vater auf unserer Seite war, und das schwemmte allen Zorn in meinem

    Herzen vollkommen weg. Vollkommen!“ Der zionistische General Matti Peled

    wird so bei den Palästinensern zu einem großen Sympathieträger, in

    Israel dagegen nennt man ihn einen „Verräter“.


    Der Sohn Miko Peled, der in Israel und den USA aufgewachsen und erzogen

    worden ist und seinen Wehrdienst in einer israelischen Elite-Einheit

    abgedient hat, schildert in seinem Buch, wie er sich langsam von dem

    zionistischen Hintergrund seiner Familie und seines Staates löst, weil

    er diese Ideologie immer mehr als brutal und unmenschlich empfindet. Als

    seine Schwester, die Pädagogin Nurit Peled, bei einem Terroranschlag

    ihre Tochter verliert, ist er schockiert, reagiert aber nicht mit Hass,

    sondern begrüßt die Gründung einer Organisation von jüdischen und

    palästinensischen Eltern, die bei Anschlägen ebenfalls Kinder verloren

    haben und sich nun gemeinsam für den Frieden einsetzen. Auch Nurit Peled

    tritt dieser Organisation bei.


    In San Diego (USA), wo Miko Peled eine Karateschule betreibt, nimmt er

    Kontakt zu dort lebenden Palästinensern auf, tritt mit ihnen gemeinsam

    bei Vortragsveranstaltungen auf, unternimmt Reisen ins Westjordanland

    und in den Gazastreifen, kommt mit vielen Palästinensern in Kontakt und

    kann aus allen diesen Begegnungen nur den Schluss ziehen: „Warum

    dämonisieren wir diese Menschen, warum fürchten wir sie, wo wir sie doch

    mit offenen Armen begrüßen sollten?“ Er ist überzeugt: Die Palästinenser

    wollen den Frieden, aber das zionistische Israel will ihn nicht.


    Miko Peled lässt damit auch die Positionen seines Vaters weit hinter

    sich. Er lehnt den Zionismus ab, weil er für ihn identisch ist mit

    Gewalt, Unterdrückung und Rassismus. Frieden in Palästina kann es –

    davon ist er überzeugt – nur außerhalb des ideologischen Paradigmas des

    zionistischen Staates geben. Er macht den zionistischen

    Siedlerkolonialismus für die offene politische Wunde im Nahen Osten

    verantwortlich, die hier seit der Ankunft der ersten jüdischen Siedler

    klafft. Er zitiert den französischen Schriftsteller Franz Fanon, der

    schrieb: „Der Kolonialismus ist keine Maschine, die des Denkens fähig

    ist, ein Körper, der Vernunft besitzt. Er ist nackte Gewalt und gibt nur

    auf, wenn er mit einer noch größeren Gewalt konfrontiert ist.“


    Deshalb nennt Miko Peled das ausführende Organ dieser Gewalt, die

    israelische Armee, eine „Schande“ und eine „Terrororganisation“, fordert

    die jungen Israelis zur Wehrdienstverweigerung auf, wirft Israel vor,

    aus dem Gazastreifen ein riesiges Gefängnis, ja ein

    „Konzentrationslager“ gemacht zu haben. Die ständigen brutalen Angriffe

    gegen den Gazastreifen sieht er als Fortsetzung des permanenten Krieges

    gegen die Palästinenser, der seit mehr als 60 Jahren betrieben werde und

    dessen Ziel es sei, die ethnische Säuberung Palästinas (Nakba) zu Ende

    zu führen. Er hält BDS für den einzigen Weg, diese Besatzungsbarbarei

    endlich zu stoppen. Das Ziel ist für ihn ein säkularer demokratischer

    Staat, in dem Juden und Palästinenser gleichberechtigt leben können. Nur

    so sei der Frieden möglich.


    Solche Ein- und Ansichten zwingen Miko Peled auch, das Verhältnis zu

    seinem Vater zu überdenken. Er ist überzeugt, dass der General es mit

    seinem versöhnenden Ansatz ernst gemeint hat, aber er bescheinigt ihm

    auch, gravierende Fehler gemacht zu haben. Miko Peled schreibt: „Er

    versuchte, die Bestie im Zaum zu  halten, zu deren Erschaffung er selbst

    beigetragen hatte, aber Israel wird vor nichts haltmachen.“ Das

    abschließende Urteil über den Vater fällt bitter aus: „Matti Peled

    spielte eine wichtige Rolle bei der Etablierung eines rassistischen,

    kolonialistischen Unternehmens in Palästina durch einen gewaltsamen

    Prozess der ethnischen Säuberung. Danach kämpfte er für die

    Aufrechterhaltung dieses Staates, indem dieser einen Kompromiss mit

    seinen Opfern, den Palästinensern, schloss. Heute bleiben vom ehemaligen

    Palästina nur noch kleine Bruchstücke, in denen die Palästinenser kaum

    noch Rechte genießen und gleichzeitig der Gnade des Militärs und der

    Geheimpolizei Israels ausgeliefert sind, zwei Institutionen, die sie

    bisher gnadenlos unterdrückt haben.“


    Und auch die Mutter bezieht er in seine Kritik ein. Er bat sie, das mit

    einer handschriftlichen Widmung versehene Bild des Zionistenführers und

    ersten israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion im Arbeitszimmer des

    Vaters abzuhängen – mit der Begründung: „Er war ein grausamer Mensch und

    war für schreckliche Verbrechen verantwortlich.“ Aber die Mutter

    weigerte sich. Das Bild hängt noch heute dort.


    Miko Peled hat ein sehr ehrliches, deswegen bewegendes und äußerst

    wichtiges politisches Buch geschrieben. Er beschreibt seine Wandlung vom

    überzeugten Anhänger des Zionismus (einer chauvinistischen

    Stammesideologie) zum Weltbürger, Menschenrechtler und Universalisten,

    der es mit der Gleichheit und dem Frieden unter allen Menschen (nicht

    nur in Palästina/Israel) sehr ernst meint. Dem Vater war dieser Schritt

    nur halb gelungen, der Sohn schafft ihn dann ganz und steht damit in der

    besten Tradition der großen humanistisch gesinnten Juden. Dem Buch ist

    allergrößte Verbreitung zu wünschen – vor allem unter Lesern, die immer

    noch an den Zionismus glauben, ihn mit Judentum gleichsetzen und ihn

    deshalb rückhaltlos verteidigen.


    Miko Peled

    Der Sohn des Generals*

    Reise eines Israeli in Palästina*

    Zürich 2016, ISBN 978-3-85990-290-9, 23,80 Euro

    https://edition8.ch/buch/der-sohn-des-generals


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Was läuft im Fernsehen? CNN- und BBC-Berichterstattung über Gaza im Vergleich zu Russlands Vesti-Berichterstattung

    seniora.org, 15. November 2023, Von Gilbert Doctorow 13.11.2023 - übernommen von gilbertdoctorow.com

    Was ich jetzt sagen werde, ist kontraintuitiv, was es meiner Meinung nach umso wichtiger macht, es explizit darzulegen.

    Es hat den Anschein, dass die Berichterstattung von CNN und BBC über den Krieg zwischen Israel und Hamas der palästinensischen Sache recht wohlwollend gegenübersteht und gute Arbeit bei der Aufdeckung israelischer Kriegsverbrechen leistet. Russlands führender Nachrichtensender Vesti tut sein Bestes, um "neutral" oder "ausgewogen" zu sein.

    Wie kann das sein? Schließlich unterstützen sowohl CNN als auch BBC in der Regel die außenpolitischen Positionen ihrer Regierungen, und sowohl die USA als auch das Vereinigte Königreich stellen sich voll hinter Israel und bezeichnen die Operation in Gaza als legitime Verteidigungsmaßnahme.

    Was veranlasst mich zu diesen allgemeinen Feststellungen?

    Zunächst widmet CNN viel Sendezeit den schrecklichen Entbehrungen, unter denen die Palästinenser im Gazastreifen leiden, seit die Israelis alle Lieferungen von Treibstoff, Trinkwasser, medizinischer Versorgung und Lebensmitteln in die Enklave eingestellt haben. Jetzt widmet der Sender noch mehr Sendezeit der katastrophalen Lage in den Krankenhäusern von Gaza und interviewt das medizinische Personal. All diese Berichte stehen im Einklang mit der Priorität, die CNN normalerweise Geschichten von "menschlichem Interesse" einräumt. Aber das Nettoergebnis ist stark anti-Netanjahu und anti-israelisch.

    Noch überraschender ist, dass die BBC tatsächlich versucht, ordentlichen Journalismus zu betreiben, was einen großen Unterschied zu ihren Vollzeit-Propagandasendungen darstellt, als der Ukraine-Krieg das beherrschende Thema der Nachrichten war. Sie gaben nur die Kiewer Seite des Konflikts wieder und hielten jede von Zelensky erhobene Anschuldigung von Kriegsverbrechen für die reine Wahrheit.

    Heute Abend strahlte die BBC ein Interview mit einem israelischen Mediziner aus, das im Geiste der "harten Worte" geführt wurde, mit bohrenden Fragen über den Tod und die Zerstörung, die der Tsahal in unmittelbarer Nähe des Al-Shifa-Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen anrichtet. Was wurde unternommen, um den Plan zur Evakuierung der Babys in Brutkästen durch israelische Krankenwagen umzusetzen, fragte er und fragte erneut. Er erlaubte dem israelischen Sprecher, sich mit dem ihm gegebenen Seil zu erhängen. Der Moderator der BBC-Sendung "Hard Talk", Stephen Sackur, macht so etwas nie, wenn er es mit einer heiligen Kuh zu tun hat, wie zum Beispiel John Kerry. Jetzt haben sich die Spielregeln für Israel geändert. Nichts wird als selbstverständlich angesehen. Der Journalist sagt es nicht, aber der offizielle israelische Sprecher wird durch seine eigenen Worte als unverschämter Lügner und zutiefst unmoralischer Mensch entlarvt.

    Die russischen Nachrichten im Staatsfernsehen teilen die Sendezeit gleichmäßig auf zwischen den Gräueltaten, die heute von der Tsahal begangen werden, und den Gräueltaten, die die Hamas am 7. Oktober begangen hat. Die letztgenannten Gräueltaten sind keine neuen Nachrichten, sagen Sie. Das macht nichts: Der russische Journalist nimmt uns heute mit auf einen Rundgang durch einen Kibbuz im Süden Israels und zeigt uns erneut, wie die Bewohner bei lebendigem Leib verbrannt wurden und was von ihren Unterkünften nach dem Hamas-Amoklauf übrig geblieben ist.

    Sicher, Vesti erzählt seinen Zuschauern von den Schrecken, die es bedeutet, heute im Gazastreifen unter israelischem Beschuss gefangen zu sein. Aber der Sender lässt normale Menschen erzählen, nicht den Journalisten selbst. Nachdem 70 russische Passinhaber heute den Gazastreifen verlassen durften, interviewte Vesti einige von ihnen nach ihrer Ankunft in Kairo, wo sie von russischen Konsularbeamten abgefertigt wurden, und kurz bevor sie mit speziellen Transportflugzeugen, die vom russischen Ministerium für Notsituationen geschickt wurden, nach Moskau geflogen wurden. Sie beklagten sich über Lebensmittelknappheit und Sorgen um ihre Sicherheit angesichts der israelischen Bombardierungen. Aber das ist nicht so schockierend wie die Fotos von Babys in Al-Shifa, die wegen fehlender Elektrizität und medizinischer Versorgung nicht medizinisch versorgt werden, wie die BBC berichtet hat.

    Ich habe keine einfachen Erklärungen für die eher unerwarteten redaktionellen Positionen der beiden großen westlichen Sender und des russischen Staatsfernsehens. Aber es ist wahrscheinlich, dass die jeweiligen Entscheidungsträger sowohl nationale als auch internationale Erwägungen berücksichtigt haben.

                                                                          *****

    Bevor ich diese kurzen Ausführungen zu den russischen Medien schließe, möchte ich noch auf etwas anderes hinweisen, das in den Vordergrund rückt und über das ich im weiteren Verlauf ausführlich berichten werde. Ich denke dabei an die Debatte innerhalb der russischen Eliten darüber, wie der Krieg in der Ukraine enden soll. Diese Debatte ist umso aktueller, als sich in den Vereinigten Staaten und in Europa die Einsicht durchzusetzen scheint, dass die ukrainische Gegenoffensive ein massiver Misserfolg war, und es Anzeichen dafür gibt, dass man zögert, Kiew weitere Gelder oder Ausrüstung zukommen zu lassen. Die Bühne für westliche Forderungen nach einer Beendigung der Kämpfe und Friedensverhandlungen mit Moskau ist bereitet. Doch wie wird Moskau auf die wahrscheinlichen "humanitären" Appelle zur Beendigung des Sterbens reagieren?

    Bislang musste der Kreml keine cleveren Argumente finden, um den Krieg bis zum totalen Sieg fortzusetzen. Zelenskys Gesetz, das Verhandlungen über eine Einigung mit Russland verbietet, solange Putin an der Macht ist, war für den Kreml von Vorteil. Aber Zelenskys Amtszeit könnte sich dem Ende zuneigen, und wer auch immer von den USA mit diesem Amt betraut würde, bekäme ein Skript in die Hand gedrückt, das den Friedenspropagandisten im Westen gefallen würde, während es die Russen in die Enge triebe.

    In der heutigen Ausgabe von Sechzig Minuten wurden bereits einige Gedanken zu diesem Thema vorgestellt. Wir haben gehört, dass, wenn der Westen der Ukraine anbietet, den Verlust des jetzt von Russland besetzten Territoriums anzuerkennen, Moskau weitere Bedingungen stellen müsste, zum Beispiel mindestens die Entmilitarisierung der an Russland angrenzenden ukrainischen Regionen, also vor allem Charkow. Aber es gibt viele Hardliner in Moskau, die nichts unversucht lassen wollen, um die Neutralität der gesamten Ukraine zu erzwingen und einen tiefgreifenden Regimewechsel herbeizuführen, der die neonazistischen Hintermänner, die nicht nur den Präsidenten Zelenski kontrolliert haben, aus ihren Machtpositionen entfernt.

    Wenn sich diese interne Debatte in Russland weiterentwickelt, werde ich mit Sicherheit darüber berichten.

    Quelle: https://gilbertdoctorow.com/
    Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/was-laeuft-im-fernsehen-cnn-und-bbc-berichterstattung-ueber-gaza-im-vergleich-zu-russlands-vesti-berichterstattung?acm=3998_1999


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Neues vom Wirtschaftskrieg (216) – EU plant 12. Sanktionspaket

    lostineu.eu, 15. November 2023

    Gazprom behauptet, dass die Mehrheit der EU-Länder weiter russisches Gas kauft. Der groß angekündigte Ölpreis-Deckel ist ein Flop. Und am Mittwoch will die EU ihr 12. Sanktionspaket gegen Russland vorlegen – wenn alles gut geht.

    • Am Mittwoch will die EU ihr 12. Sanktionspaket gegen Russland vorlegen – wenn alles gut geht. Denn eigentlich sollte es schon letzte Woche kommen. Doch Streit über das geplante Embargo auf russische „Blut-Diamanten“ und über die Listung weiterer Personen und Unternehmen hat die Vorlage laut „FT“ verzögert. Diesmal könnte die EU auch chinesische Unternehmen ins Visier nehmen, heißt es in Brüssel. China sei hauptverantwortlich für die Umgehung der EU-Sanktionen. (ebo) Die ersten elf Sanktionspakete haben sich als Fehlschlag erwiesen, wie auch die beiden folgenden Meldungen zeigen. Einige Strafen haben sogar geschadet. Die EU wäre besser beraten, die Sanktionspolitik im Schlepptau der USA zu korrigieren, statt den falschen Kurs einfach nur fortzusetzen.
    • Der groß angekündigte Ölpreis-Deckel ist ein Flop. Almost no Russian oil is sold below $60 cap, meldet die „FT“. “The latest data makes the case that we’re going to have to toughen up… there’s absolutely no appetite for letting Russia just keep doing this,” one EU official said. Despite difficulties with (…) the price cap, Western officials told FT that they were committed to keeping the limit in place, with a U.S. Treasury official saying the sanctions have forced Russia to sell its oil without Western insurance or shipping.
    • Gazprom behauptet, dass die Mehrheit der EU-Länder weiter russisches Gas kauft. Viele EU-Staaten kaufen weiterhin russisches Gas, unter ihnen auch solche, die sich offiziell von der Energie aus Russland abwenden. Das erklärte Gazprom-Chef Alexei Miller. (…) „Natürlich gibt es russisches Gas auf dem europäischen Markt, und zwar nicht in kleinen Mengen. Ich möchte noch einmal betonen: auch in den Ländern, die erklären, dass es in ihrem Land kein russisches Gas auf dem Markt gibt.“ (Exxpress)

    Mehr zum Wirtschaftskrieg hier

    P.S. Nach einem Bericht der „FT“ soll Dänemark künftig russische Öltanker in der Ostsee kontrollieren. So will man den Ölpreisdeckel doch noch irgendwie durchsetzen. Moskau erklärte, man wisse nichts von dem Plan. Aus Brüssel gab es bisher auch keine Bestätigung…

    4 Comments

    1. european
      15. November 2023 @ 13:14

      Dazu eine aktuelle Umfrage von Deloitte
      https://www.telepolis.de/features/Deutschland-verliert-seinen-Glanz-Der-steigende-Trend-zur-Deindustrialisierung-9528223.html
      „Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen (67 Prozent) gaben an, wichtige Teile ihrer Wertschöpfungskette in moderatem bis sehr starkem Umfang ins Ausland verlagert zu haben“
      Und weiter:
      „Die bevorzugten Ziele dieser Verlagerungen sind andere EU-Länder wie Polen, Rumänien oder Tschechien sowie, Asien und die USA. China verliert dabei nur geringfügig an Beliebtheit. Nur ein kleiner Teil der Unternehmen plant, Asien zugunsten anderer Standorte zu verlassen oder nach Europa zurückzukehren.“
      Nebenbei bemerkt gibt es deutliche Hinweise auf Verhandlungen hinter den Kulissen. (Biden droht die Wahl zu verlieren und die Zeit wird knapp). Die EU ist nicht mal in Gespräche eingebunden. Da kommen neuerliche Sanktionen sicher gut.

    Reply

  • Arthur Dent
    15. November 2023 @ 10:13

    Doof bleibt Doof, da helfen keine Pillen mehr.
    (Bin mal gespannt, wann uns EU-Bürgern ein Licht aufgeht, dass wir uns noch jahrzehntelang dumm & dusslig zahlen für einen längst verlorenen Krieg).
    Demnächst können wir als Armutsflüchtlinge alle in die Schweiz flüchten.

    Reply

    • KK
      15. November 2023 @ 11:17

      In der Schweiz kommen Sie als „Armutsflüchtling“ aber auch nicht weit. Ausserdem machen die Schweizer ja im Fahrwasser der EU die gleichen Fehler, haben sogar für die Ukraine ihre jahrhundertealte und bewährte Neutralität aufgegeben.

      Reply

  • KK
    15. November 2023 @ 10:12

    Niemand hat die Absicht, russisches Gas zu kaufen… es geht nur nicht ohne. Aber Ehrlichkeit ist in der Politik so selten wie in der Natur karierte Maiglöck


  • Info: https://lostineu.eu/neues-vom-wirtschaftskrieg-216-eu-plant-neues-sanktionspaket


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Chatkontrolle: Noch keine Entwarnung


    lostineu.eu, vom 14. November 2023

    Das Europaparlament lehnt die anlaßlose, also dauernde Überwachung von Chats auf Handys und anderen Mobilgeräten ab. Doch damit ist das Thema noch nicht vom Tisch.

    In der Debatte um ein Gesetz gegen Kindesmissbrauch im Internet haben Europaabgeordnete gegen umstrittene Eingriffe in verschlüsselte Chats – die sog. Chatkontrolle – gestimmt.

    Der Innenausschuss des Parlaments einigte sich darauf, dass Ende-zu-Ende verschlüsselte Inhalte nicht durchsucht werden dürfen. Mit dem Gesetz will die EU gegen die Verbreitung von Fotos und Videos vorgehen, die sexuellen Kindesmissbrauch zeigen.

    Für Entwarnung ist es aber noch zu früh. Denn hier geht es nur um die Verhandlungsposition des Parlaments. Die 27 EU-Staaten haben sich noch nicht auf eine gemeinsame Haltung geeinigt.

    Erst wenn dies erfolgt ist, geht es in den sog. Trilog, also die abschließenden, geheimen Verhandlungen. Nicht auszuschließen, dass die Chatkontrolle dort in der einen oder anderen Form wieder auftaucht!

    Vor allem die Bundesregierung ist gefragt, der anlaßlosen Überwachung einen Riegel vorzuschieben. Zuletzt hat sich allerdings immer wieder gezeigt, wie wankelmütig sie in der EU-Politik ist…

    3 Comments

    1. Helmut Höft
      15. November 2023 @ 12:00

      Warum gibt es keine Klarnamenpflicht im Netz? Zitat:
      Die Anonymität im Internet ist aufzuheben!
      Wer keine Gesetze bricht und/oder Persönlichkeitsrechte verletzt, muss die Verantwortung aus der Meinungsäusserungsfreiheit nicht scheuen. Dieser Mut gehört zur Freiheit.
      Mehrfachem Austausch zum Thema sind immer nur fadenscheinige bis plumpen/unwilligen Ausreden gefolgt.
      Man will nicht! Ein Hoch auf Click-Konzerne und Hater. *Tusch*

    Reply

  • Jan
    14. November 2023 @ 17:46

    Braucht es nicht wenigstens eine richterliche Anordnung?

    Reply

  • KK
    14. November 2023 @ 17:04

    „Nicht auszuschließen, dass die Chatkontrolle dort in der einen oder anderen Form wieder auftaucht!“

    Mal ketzerisch nachgefragt:
    Wozu dann eigentlich dieses sauteure Parlament?
    Inklusive dessen monatlicher Prozession von Brüssel nach Strassburg und zurück?
    Dieses Demokratieschauspiel ist doch nur ein komplett überflüssiger und teurer Fake und dient allenfalls der Letztverwendung von langgedienten oder als Abstellgleis (oder Abklingbecken) für daheim (vorübergehend) nicht mehr tragbare Parteisoldaten (die dann zB später mal Landwirtschaftsminister werden).


  • Info: https://lostineu.eu/chatkontrolle-noch-keine-entwarnung


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.





    Weiteres:




    EU verfehlt Granaten-Ziel, keine Besserung in Sicht


    Noch ein Offenbarungseid: Kriegsminister Pistorius hat eingeräumt, dass die EU ihr Ziel, der Ukraine eine Million Artilleriegeschosse bis zum Frühjahr zu liefern, nicht erreichen wird. Konsequenzen? Keine!

    Vor zehn Tagen hatte der ukrainische Generalstabsschef Saluschniyj zugegeben, dass die Gegenoffensive gescheitert ist. Nur noch mit neuen (Wunder-)Waffen könne man die russischen Besatzer vielleicht noch zurückdrängen.

    Nun kommt der nächste Hammer: „Die eine Million (Artilleriegeschosse) werden nicht erreicht. Davon muss man ausgehen“, sagte Pistorius bei einem EU-Verteidigungsministertreffen in Brüssel.

    Als Grund nannte der SPD-Politiker unzureichende Produktionskapazitäten. Nicht einmal ein Beschluss über Kriegswirtschaft könnte dazu führen, dass die Produktion morgen anspringen und der Bedarf abgedeckt werden könnte.

    Das sagt derselbe Minister, der Deutschland kriegsbereit machen will, die Bundeswehr nach Litauen schickt und der Ukraine einen Sieg gegen Russland verspricht. Irgendwie passt das alles nicht zusammen, oder?

    Schuld soll aber die EU sein, nicht Deutschland. Er habe sich das Granaten-Ziel nie zu eigen gemacht, so Pistorius. Angeblich hat EU-Chefdiplomat Borrell zu viel versprochen. Mir würden da noch ein paar andere Namen einfallen…

    Siehe auch „Baerbock will Ukraine-Hilfe massiv ausweiten“

    P.S. EU-Kommissar Breton hat den Schwarzen Peter an Deutschland zurückgegeben. Der Franzose sagte, die EU-Staaten müssten sicherstellen, dass die Produktion, die auf ihrem Territorium stattfinde, vorrangig für die Ukraine bestimmt sei. Dies lässt sich als heftiger Seitenhieb lesen. Die Düsseldorfer Firma Rheinmetall gilt als größter Produzent in der EU – und als größter Exporteur…

    12 Comments

    1. Arthur Dent
      15. November 2023 @ 13:33

      @Stef
      „muslimfeindliche Klima“ – ich kann mich nicht erinnern, in den 70er und 80er Jahren ständig von Religion umgeben gewesen zu sein. Als einer -zu-keiner-Glaubensgemeinschaft-Zugehöriger fühle ich mich heutzutage geradezu von Religion und Gott belästigt. Religionsfreiheit heißt für mich, auch frei von jeglicher Religion leben zu können, vor allem in einem säkularen Staat. Die Soziologin Nekla Kelec hat kürzlich in der NZZ kein Blatt vor den Mund genommen (wer mit unserer westlichen Lebensweise nicht klar kommt, sollte Deutschland wieder verlassen).

    Reply

    • KK
      15. November 2023 @ 15:00

      „…ich kann mich nicht erinnern, in den 70er und 80er Jahren ständig von Religion umgeben gewesen zu sein.“

      In der DDR gelebt damals? Dann gehören Sie zu den Gücklichen…
      Hier war Religion damals omnipräsent, aber eben nur die christliche (ausser einer Phase, wo man orangefarbene Baghwan-Jünger nicht ignorieren konnte). Alle anderen haben ihre Religion damals im stillen Kämmerlein gelebt (wo sie auch hingehört), aber inzwischen sind zB die Muslime zahlreicher und wegen besserer Sprachkenntnisse auch selbstbewusster im Streben nach entsprechender Gleichbehandlung, und auch das jüdische Leben hat durch entsprechende Zuwanderung aus dem ehemaligen Ostblock stark zugenommen. Ich persönlich brauche keine Religion, andere offenbar schon.

      Und eine Ordensschwester in Tracht, die im Religionsunterricht mit Einmachgläsern voll abgetriebener menschlicher Föten in Formalin die Schüler traumatisieren durfte, habe ich selbst in dieser Zeit noch erleben müssen.

      Reply

  • Helmut Höft
    15. November 2023 @ 11:53

    Konsequenzen? … Vorschlag: Alle Versprecher treten zurück! Alle!!

    Irgendwie passt das alles nicht zusammen, … Ein Politnik der etwas hervorwürgt was zusammen passt? Never ever!

    Die Erkenntnis ist auf beiden Seiten (UA und NATO) vorhanden: Die Fortführung des Krieges stärkt den Aggressor(!), das Ding geht in jedem Fall zu Gunsten von RUS aus. Konsequenz: Schnellsten Friedensverhandlungen mit einem Ausschluss eines NATO-Beitritts und Bestandsgarantien für die (Rest)Ukraine durch NATO und RUS. Die Zulassung eines Vasallenregimes – wie hier im Westen auch – muss geduldet diesseits werden.

    Das alles war und ist vorhersehbar!

    Reply

  • Arthur Dent
    14. November 2023 @ 23:44

    Noch’n Offenbarungseid: Deutschlands Deindustrialisierung ist in vollem Gange.
    Noch’n Offenbarungseid:
    Viele wollen bei Weihnachtsgeschenken sparen – Weihnachtsgeschäft dürfte für den Einzelhandel zum Flop werden.
    Noch’n Offenbarungseid:
    Heizungsgesetz und Dämmpflicht werden rund dreitausend Milliarden Euro kosten, pro Kopf sind das 36.000 Euro. Die schlechte Nachricht: Auf den Klimawandel hat das keinen Einfluss. Eher verschärft er sich noch.
    Noch’n Offenbarungseid:
    Ab Januar steigt der CO2-Preis, ab Dezember verdoppelt sich die LKW-Maut, praktisch werden alle Waren des täglichen Bedarfs teurer….

    Reply

  • Arthur Dent
    14. November 2023 @ 18:21

    „Merkwürdigkeiten“:
    Wer wurde am 7.10. angegriffen und warum soll der Angegriffene aufhören sich zu verteidigen?
    Warum wird die Hamas nicht aufgefordert, den Beschuss Israels einzustellen?
    Wie kommen eigentlich die ganzen Granaten und Raketen ins „Freiluftgefängnis“ hinein?
    Warum hat der Krieg Jemen / Saudi-Arabien nicht die öffentliche Aufmerksamkeit bekommen? Vielleicht, weil Israel nicht beteiligt war?

    Reply

    • Stef
      15. November 2023 @ 09:52

      @ Arthur Dent:

      „Merkwürdigkeiten“:
      Wer wurde am 7.10. angegriffen und warum soll der Angegriffene aufhören sich zu verteidigen?
      > Die Verhältnismäßigkeit ist auch im Rahmen der Verteidigung zu wahren.
      Warum wird die Hamas nicht aufgefordert, den Beschuss Israels einzustellen?
      > Das passoert doch, höre ich dieser Tage eigentlich immer. Sie wird sogar allen ersntes aufgefordert, sich doch einfach selbst aufzulösen, was doch ziemlich absurd ist.
      Wie kommen eigentlich die ganzen Granaten und Raketen ins „Freiluftgefängnis“ hinein?
      > Dass die Palästinenser Wege finden, das Freiluftgefägnis zu umgehen und sich zur Wehr zu setzen, kann ihnen kaum verübelt werden. Sie haben sich das Gefägnis ja nicht ausgesucht.
      Warum hat der Krieg Jemen / Saudi-Arabien nicht die öffentliche Aufmerksamkeit bekommen? Vielleicht, weil Israel nicht beteiligt war?
      > Dass der Jemen-Krieg zu wenig Aufmerksmkeit bekommen hat, ist in der Tat sehr zu bedauern. Da hat sich der Westen die Finger doch recht schmutzig gemacht. Ich glaube nicht, dass das an der fehlenden Beteiligung Israels gelegen hat. Eher daran, dass man die Aufmerksamkeit nicht auf die Sünden Saudi-Arabiens und der USA lenken und den Fokus voll auf den „bösen“ Akteuren wie Russland und China belassen wollte. Mein Eindruck hierzulande ist jedenfalls, dass sich das zunehmend ,uslimfeindliche Klima vor dem Antisemisismus nicht verstecken muss. Es geht an allen Fronten bergab.

      Von daher sehe ich keine Merkwürdigkeiten.

      Reply

  • Godfried van Ommering
    14. November 2023 @ 15:55

    „Die Vorwürfe, die gegen Israel erhoben werden, sind absurd“, sagt Scholz in Berlin“. Geht es noch? Die Bundesregierung plant dem Staat Israel kostenlos das an Waffen zu liefern was Israel nur so braucht, auch wenn das vorübergehend eine Schwächung der Einsatzbereitheit der Bundeswehr zu Folge hat. Bislang galt diese Regelung nur die Ukraine. Ich wohne in den Niederlanden und ich kann sagen: von hieraus betrachtet nehme ich eine Art geistige und moralische Schwindsucht in Deutschland wahr, die mich zutiefst beunruhigt. Eine Brutalität an Wirklichkeitsleugnung und eine diabolische Versessenheit auf Denunziation, Verdächtigung und moralische Verurteilung ( heute Felix Klein und andere zu Greta Thunberg‘s Auftritt in Amsterdam). Das sind die Geister die von Politik und Medien freigelassen worden sind und die Atmosphäre verderben; mich erinnert es an schlimmsten „deutschen“ Zeiten. Und ich ahne Schlimmes, schon in den Corona-Jahren, wie in den Ukraine-Jahren hat es sich abgezeichnet, nun aber erleben wie den blitzschnellen Versuch einer politischen und gesellschaftlichen Neu-Ordnung durch wirtschaftlichen, juridischen und meinungsbeschränkenden Maßnahmen. Das Schwierigste aber finde ich das einfache Leugnen des Offensichtlichen, das Ignorieren der Fakten, wie von Herrn Scholz täglich demonstriert. Das ist eine Art gespenstische Kriegsführung gegen die Vernunft, die nur durch konsequenten Widerspruch bekämpft werden kann. Das Allerschwierigste: es gibt keine ernst zu nehmen Opposition, der Laut widerspricht, und so läßt man den Bundeskanzler gewähren.

    Reply

    • KK
      14. November 2023 @ 16:37

      „„Die Vorwürfe, die gegen Israel erhoben werden, sind absurd“, sagt Scholz in Berlin.“

      Ja, die ganze Welt spinnt, nur Deutschland nicht.

      Aktuelle Verkehrsmeldung: „Und wieder ein Geisterfahrer auf der Autobahn.“
      Scholz: „Einer? Hunderte!“

      Reply

  • KK
    14. November 2023 @ 14:42

    Und jetzt wird auch noch Israel großzügig aus deutschen Bundeswehr-Beständen bedacht, um weiter Kriegsverbrechen bis zum Genozid begehen zu können. Diesmal ist Deutschland dann wenigstens nur der beihilfe schuldig, nicht wahr?

    Sollte es wirklich dazu kommen, dass die Bundeswehr zur Landesverteidigung gebraucht werden sollte, wird sie das wohl mit Baseballschlägern und Fäusten tun müssen. Kommen denn wenigstens im Tausch für die deutschen Waffen ein paar KravMaga-Trainer aus Israel in die deutschen Kasernen?

    Reply

  • Robby
    14. November 2023 @ 13:32

    Granaten statt Wärmepumpen.
    Jetzt!
    Der Beliebteste Wasauchimmer-Minister aller Zeiten.

    Reply

    • KK
      14. November 2023 @ 14:53

      Und in der Regierung nur Blindgänger und Luftpumpen

      Reply

  • Arthur Dent
    14. November 2023 @ 13:32

    Heute groß versprochen, morgen schon von der Wirklichkeit überholt. Ich frage mich, ob überhaupt ein deutscher Politiker eine Ahnung von seinem Handwerk hat. Deutsche Politiker möchten vor allem in schöne, lukrative Pöstchen gewählt werden – ansonsten reden sie viel, wenn der Tag lang ist.


  • Info: https://lostineu.eu/eu-verfehlt-granaten-ziel


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Fremde Federn
    SVR, Zombie-Wälder, AI-Regulierung

    makronom.de, vom 14. November 2023, Makrothek

    In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.



    Kein Jahresgutachten des Grauens – aber schlechte Aussichten


    piqer: Thomas Wahl

    Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat Anfang des Monats wieder sein aktuelles Jahresgutachten 2023/24 veröffentlicht. Laut Wikipedia besteht der gesetzliche Auftrag des Sachverständigenrats darin,

    die gesamtwirtschaftliche Lage und ihre absehbare Entwicklung im Sinne einer Prognose darzustellen. Dabei soll nach Möglichkeiten gesucht werden, das Preisniveau stabil zu halten, Arbeitslosigkeit zu vermeiden und ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht zu halten oder herzustellen. Dies solle alles im Rahmen der freien Marktwirtschaft und bei stetigem und angemessenem Wachstum geschehen. Die Verteilung von Einkommen und Vermögen soll ebenfalls berücksichtigt werden. Die wirtschaftliche Lage wird auch auf mögliche aktuelle Spannungen zwischen Nachfrage und Angebot untersucht. Dabei sollen eventuelle Fehlentwicklungen erörtert werden. Der Rat verfolgt die als Magisches Viereck bezeichneten vier wirtschaftspolitischen Ziele: Stabilität des Preisniveaus (Geldwertstabilität), hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht sowie stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum. Er darf in seinem Gutachten keinen Lösungsweg empfehlen.

    Der Titel lautet dieses Jahr salomonisch „Wachstumsschwäche überwinden – In die Zukunft investieren“. Angesichts der vielen bekannten wirtschaftlichen Probleme hierzulande und global verwundern die Erwartungen des Sachverständigenrates nicht. Dieser meint,

    dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 um 0,4 % zurückgeht. Hierfür ist insbesondere der Rückgang der inländischen Nachfrage verantwortlich, zum großen Teil bedingt durch den starken Rückgang der staatlichen Konsumausgaben zu Jahresbeginn 2023.

    Nicht nur die Corona-Pandemie und die Energiekrise haben in Europa und insbesondere in Deutschland deutliche Spuren hinterlassen. Zwar hofft man, dass sich bis Ende 2024 die privaten Konsumausgaben wegen steigender Realeinkommen wieder erholen.

    Die unerwartet schleppende Erholung der Weltwirtschaft, insbesondere Chinas, dürfte sich aber fortsetzen und auch im Jahr 2024 die deutschen Exporte bremsen. Dementsprechend dürfte der Außenbeitrag negativ sein. Für das Jahr 2024 ist davon auszugehen, dass sich das BIP-Wachstum leicht erholt und 0,7 % beträgt.

    Viele Wachstumshemmnisse sind ja bereits seit vielen Jahren bekannt, wurden allerdings bisher nicht ausreichend ernst genommen:

    Erstens ist absehbar, dass durch die demografische Alterung der Anteil der 20- bis 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung sinken wird und das inländische Arbeitsvolumen zurückgeht. Zweitens sind das Produktivitätswachstum und das Wachstum des Kapitalstocks, aber auch der Modernitätsgrad des Kapitalstocks, seit Jahrzehnten rückläufig. Dies spiegelt sich in den niedrigen und gesunkenen Gründungsraten und der geringen Verfügbarkeit von Wagniskapital für junge Wachstumsunternehmen wider. Deutschland droht somit eine Alterung nicht nur seiner Bevölkerung, sondern auch seiner industriellen Basis.

    Dementsprechend lauten auch die Empfehlungen des Gutachtens. Verbesserte Erwerbsanreize und Reformen der Zuwanderungspolitik sollen das Sinken des Arbeitsvolumens dämpfen. Gleichzeitig müssen die Innovationsanstrengungen und die Investitionstätigkeit gesteigert werden.

    Zur Modernisierung der Wirtschaft können der Einsatz neuer Querschnittstechnologien wie beispielsweise Künstlicher Intelligenz (KI), ein dynamisches Gründungsgeschehen und insbesondere junge Wachstumsunternehmen entscheidend beitragen. …. Ein zu enger Fokus auf Wirtschaftsbereiche, die im Strukturwandel gefährdet sind, würde die notwendige Reallokation von knappen Ressourcen hin zu neuen Geschäftsfeldern bremsen.

    In einem Interview mit der NZZ wird eine der „Wirtschaftsweisen“, Veronika Grimm, noch etwas deutlicher. Es gebe gute Gründe, besorgt zu sein, was den Erhalt unseres Wohlstandes betrifft.

    Unsere Projektion kommt auf ein jährliches Wachstum von lediglich 0,4 Prozent bis 2028. Das ist nur ein Drittel dessen, was in der vergangenen Dekade der Normalfall war. Wichtig ist aber zu betonen, dass es sich hierbei weder um eine Vorhersage noch um eine Prognose handelt. Politische Entscheidungen können daran etwas ändern. Im schlimmsten Fall könnte das deutsche Wachstum also noch geringer ausfallen, im besten Fall aber auch deutlich darüberliegen.

    Wenn jetzt keine grundlegenden Reformen angestoßen werden, sieht es also trübe aus. Und die vorgeschlagenen Maßnahmen haben es in sich. Besonders radikal erscheint diese:

    Eine Nettozuwanderung von jährlich 400 000 Personen würde das Erwerbspersonenpotenzial konstant halten. Das wären – wenn man berücksichtigt, dass auch viele wieder abwandern – 1,5 Millionen Menschen pro Jahr. Um diesen Zuzug zu stemmen, müsste die Bundesregierung dringend die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Man sollte etwa eine eigene Zuwanderungsbehörde schaffen, die losgelöst von den Asylverfahren arbeitet. Vor allem aber müssen Arbeitnehmer aktiv angeworben werden ….

    Aber auch die Unternehmen müssen massiv in Automatisierungssysteme und KI investieren, um dem Problem der fehlenden Arbeitskräfte entgegenzuwirken. Aber aktuell warten Unternehmen eher ab,

    die regulatorische Unsicherheit ist hoch, ständig kommen aus der Regierung neue Vorschläge, die den Standort perspektivisch unattraktiver machen könnten. Planungs- und Genehmigungsverfahren dauern zu lange, die Digitalisierung wurde in den Behörden grossflächig verschlafen.

    Die Uhr tickt weiter, Deutschland scheint seine wirtschaftspolitische Lethargie nicht wirklich überwinden zu können oder zu wollen. Und das ist ja nicht das einzige Problemfeld, das der Sachverständigenrat aufmacht und für das drastische Schritte erforderlich werden.

    Die Empfehlungen der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer etwa zum Dauerthema Renten sind ähnlich radikal. Um das Wachstum der Altersarmut zu verhindern, schlägt sie eine Umverteilung innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung vor: Besserverdiener geben einen Teil ihrer Rente ab, um die Renten von Geringverdienern zu erhöhen. Ich höre schon den Aufschrei in den Medien. Dieser Vorschlag hat schon im Rat intensive Diskussionen provoziert, zwei Ratsmitglieder haben sich wohl gegen den Vorschlag ausgesprochen. Für diese Umverteilung im Rentensystem gäbe es laut Schnitzer zwei Wege.

    Je nachdem, wie viele Rentenpunkte man über sein Leben angesammelt habe, schmelze deren Wert ab einer bestimmten Summe ab. „Das hat aber den Nachteil, dass mit zunehmendem Alter der Arbeitsanreiz reduziert wird“, sagte sie. Daher schlug Schnitzer vor, dass Rentenpunkte pro Jahr nicht wie bisher proportional mit dem Einkommen steigen wie bisher. Stattdessen sollten Beschäftigte mit niedrigem Einkommen eine überproportionale Anzahl an Rentenpunkten erhalten, Beschäftige mit höherem Einkommen hingegen unterproportional viele Punkte.

    Ob diese Abkoppelung der Renten von den Löhnen politisch durchsetzbar ist? Ich vermute: nein. Allerdings stehen wir vor einem wirklichen Dilemma:

    „Wenn man das Rentenniveau so wie geplant halten will und gleichzeitig die Beitragssätze begrenzen, dann müsste noch viel mehr Geld aus dem Bundeshaushalt in die Rentenkasse fließen“, erklärte Schnitzer in der SZ. Derzeit zahle der Bund pro Jahr bereits 110 Milliarden Euro für die Renten, ein Viertel des Haushalts. „Wenn wir es so laufen lassen, müsste der Bund in 25 Jahren mehr als die Hälfte des Haushalts dafür ausgeben.“

    Man kann also erwarten, dass auch hier unsere Gesellschaft, unsere politische Klasse, bald mit der Realität zusammenstößt.

    SachverständigenratWachstumsschwäche überwinden – in die Zukunft investieren




    Neue Schuldenregeln für die EU-Mitgliedsstaaten


    piqer: Jürgen Klute

    Anfang 2012 hat die damalige deutsche Bundesregierung gegen erhebliche Widerstände den EU-Stabilitätspakt durchgedrückt und damit eine an die gern in diesem Zusammenhang bemühte schwäbische Hausfrau orientierte Vorstellung von Fiskalpolitik. Die deutsche Verliebtheit in Austeritätspolitik wurde vielfach äußerst fundiert kritisiert und ist im internationalen Vergleich alles andere als ein Erfolgsmodell, wenn man auf die Folgen dieser Politik in der Bundesrepublik schaut, etwa auf den maroden Zustand der Deutschen Bahn, auf baufällige Brücken und Schulen.

    Von solchen Wirkungen unbeeindruckt hat sich auch die aktuelle Bundesregierung mit Unterstützung einiger nordwesteuropäischer EU-Mitgliedsländer für eine Fortsetzung dieser als gescheitert einzuschätzenden Fiskalpolitik auf EU-Ebene stark gemacht.

    János Allenbach-Ammann gibt in seinem Euractiv-Artikel einen guten Einblick in die Diskussion auf dem EU-Finanzministerinnentreffen in Brüssel am 9. November 2023. Zum einen gibt er einen Überblick über die Regelungen, die als konsensual gelten und andererseits legt er dar, welche Fragen nach wie vor offen sind.

    euractivWas wir über die neuen EU-Schuldenregeln wissen – und was nichtAutor: János Allenbach-Ammann




    Adam Tooze rechnet mit den schlechtgelaunten Deutschen ab


    piqer: Jannis Brühl

    Ich habe manchmal das Gefühl, viele in Deutschland interessieren sich nur dann dafür, was man im Ausland von ihnen denkt, wenn es ihre eigene negative Sicht auf das Land bestätigt. Dazu zählt der Economist-Slogan vom“ kranken Mann Europas“, der nun wieder aufgewärmt wurde. Er bestätigt die Menschen in Europas reichstem Land darin, dass es doch viele Gründe gibt, sich zu beschweren. Da tut es gut, dieses SZ-Interview mit dem gutgelaunten britischen Wirtschaftshistoriker Adam Tooze zu lesen. Er macht einige gute Punkte, die die gefühlte Wahrheit über ein im Abstieg befindliches Deutschland wieder gerade rücken:

    • Eine gewisse De-Industrialisierung ist normal. Selbst Frankreich macht erfolgreich vor, wie das geht.
    • Unsere Wahrnehmung auf diese De-Industrialisierung ist verzerrt: „Insgesamt wird ja nicht weniger, sondern viel mehr produziert, selbst in der Landwirtschaft. Nur produzieren wir effizienter mit weniger Arbeitskräften.“
    • Viele der geläufigen Kritikpunkte (zum Beispiel am Verbrenner-Aus) basieren nicht auf Rationalität, sondern auf Nostalgie.
    • Die Angst davor, Schulden aufzunehmen, ist irrational – vor allem, wenn es um Investitionen in die Zukunft geht, zum Beispiel bei frühkindlicher Bildung.
    • Der Rassismus der AfD schreckt Fachkräfte kaum ab – den gibt es leider nämlich überall (in Indien gegen Muslime, in den republikanisch geprägten Teilen der USA, in Frankreich …)
    • Ob zum Beispiel Chip-Firmen wirklich nur wegen der Subventionen in Deutschland sind, ist fraglich. Vielleicht wären sie ohnehin gekommen, haben aber einfach nur clever verhandelt.
    • Probleme bei der Migration werden nur mit hohen Investitionen bewältigt: „Es wirft nichts höhere Renditen ab als die Investition in frühkindliche Erziehung. Je mehr hier investiert wird, desto weniger Kriminalität gibt es, desto mehr tragen die Menschen als Erwachsene zum Bruttoinlandsprodukt bei.“

    Money Quote zum BASF-Chef:

    Die BASF soll Farbe bekennen. Nach ihrer bewussten Panikmache während der Energiekrise muss man sie als „Bad actor“ betrachten. … BASF-Chef Brudermüller war zynisch und erpresserisch, er wollte regelrecht für Verunsicherung sorgen.

    Dieses Interview ist ein guter „Spickzettel“, wenn ein Gesprächspartner in ein Lamento über den Wirtschaftsstandort ansetzt.

    süddeutsche„Deutschland macht Industriepolitik aus der Mitte des 20. Jahrhunderts“Interview: Thomas Fromm & Meike Schreiber




    Klimakrise: Die Zombie-Wälder der Sierra Nevada


    piqer: Ole Wintermann

    Ich habe mich schon häufiger gefragt, warum bei der Analyse des Waldsterbens im Harz, Teutoburger Wald und anderswo stets nur darauf hingewiesen wird, dass der Borkenkäfer in Kombination mit zunehmendem Dürre-Stress Schuld sei und mittelfristig ein neuer Mischwald entstehen werde. Woher kommt dieser Optimismus, der erstens die indirekten Wirkungen dieses Wald-Austauschs ausblendet und zweitens nicht die weitere Erhitzung der Atmosphäre berücksichtigt?

    Ein aktueller Beitrag in der Los Angeles Times befasst sich mit diesen beiden Fragen, die angesichts der immer größeren sogenannten „Zombie-Wälder“ in Kalifornien eigentlich auch für unsere Wälder drängend wären.

    Der Austausch des Waldes führt zu einem Problem für die dortige Tier- und Pflanzenwelt, da der neue Wald mit anderen Tieren und Pflanzen interagiert. Die dort nachwachsenden neuen „Bäume“ sind eher Sträucher und kleine Bäume, die damit in der Summe weniger CO2 als der Vorgängerwald absorbieren können. Die neue Vegetation führt zudem zu anderen Feuerzyklen und hat damit Implikation für die Bewirtschaftung des Waldes. Die zunehmenden Extremwetter-Ereignisse führen im Falle der Sturzfluten in den Zombie-Wäldern zu starken Erosionen der Bodenbedeckung.

    WissenschaftlerInnen haben Karten erstellt, die Klimadaten und Vegetationen abgleichen, sodass direkt erkannt werden kann, welcher Teil der Vegetation inzwischen im „falschen“ Temperatur- und Niederschlagsbereich angesiedelt ist. Die Forschenden befürchten, dass die Sierra Nevada bis Ende des Jahrhunderts nur noch von Zombie-Wäldern bedeckt sein wird.

    Aber ist der Versuch, die Natur „zu managen“, vielleicht nicht letztlich Ursache der Problematik der Zombie-Wälder (und hier gibt es die Parallele zu Deutschland)? Der örtliche Vorsitzende der Native Americans, Ron Goode, bringt es auf den Punkt, wenn er sagt:

    “I always say to my people when I’m working out there that what we do for Mother Nature is we give her a pedicure, a manicure; we even try to clean her up a little bit. But she’s going to the ball in the springtime; she’s going to put on her own dress. When you give her the opportunity, she knows how to dress herself up. That’s the whole difference between what the Native American did with the land and what the European American does to the land — is we put back. We give back.”

    la timesCalifornia’s mountains are too warm for some trees to surviveAutorin: Alex Wigglesworth




    AI-Regulierung tritt in ihre heiße Phase


    piqer: René Walter

    Die Bemühungen um AI-Regulation treten derzeit offensichtlich in ihre heiße Phase: US-Präsident Joe Biden unterzeichnete vor wenigen Tagen eine Anordnung zur sicheren Entwicklung künstlicher Intelligenz, die G7 haben einen internationalen Verhaltenskodex für Organisationen angekündigt, die fortschrittliche KI-Systeme entwickeln, die EU finalisiert derzeit ihren AI-Act, und 28 Staaten, inklusive China, unterzeichneten am ersten Tag des AI Safety Summit der britischen Regierung die sogenannte Bletchley-Erklärung.

    In meinem Newsletter habe ich aufgeschrieben, warum ich diese, für Verhältnisse des politischen Parketts durchaus schnelle Entwicklung gutheiße und das Open Sourcing von AI-Technologie sehr kritisch betrachte.

    Large Language Models sind automatisierte Wissens-Interpolatoren, die jedes Muster in ihren Trainingsdaten auf jede nur erdenkliche Art transformieren und ausgeben können. Ein Large Language Model enthält deshalb nicht nur alle Informationen zu, sagen wir mal, einzelnen chemischen Reaktionen, sondern auch alle Variationen zwischen diesen Reaktionen. Deshalb kann ich mit einem unzensierten Large Language Model problemlos eine Bombenbauanleitung produzieren, die im Latent Space bereits enthalten ist. Und das trifft nicht nur auf chemische Reaktionen und Bomben zu, sondern jegliches Wissen, auf das AI-Systeme trainiert wurden.

    Die Interpolation von Wissen kann dazu benutzt werden, um neue Bilder aus den Trainingsdaten von Stable Diffusion zu generieren, in denen sich die unterschiedlichsten Stilrichtungen und Motive zu nie gesehenen Welten in einem neuen Output vereinen. Dasselbe Prinzip angewendet auf Biologie wiederum bietet Hackern die Möglichkeit, bislang unbekannte Pathogene mit Hilfe von spezialisierten Open Source-LLMs zu finden und in DIY-Biolaboren herzustellen. Ich möchte nicht in der Nähe sein, wenn dies geschieht.

    Deshalb denke ich, dass das Open Source-Paradigma im Zeitalter der künstlichen Intelligenz kein geeigneter Ansatz ist, um Sicherheit und Verantwortlichkeit zu garantieren und eine Lösung gefunden werden muss, die irgendwo zwischen „Offener Entwicklung und frei zugänglichem Code auf Github“ und „AI-Entwicklung in abgeschlossenen Laboratoren großer Unternehmen“ liegt.

    venture beatBiden AI exec order rolls out to applause, concerns of overreachAutorin: Sharon Goldman




    Online-Interaktion erzeugt eine Vorliebe für Konflikt


    piqer: René Walter

    In drei Experimenten stellten Forscher fest, dass „nachdem den Nutzern von sozialen Medien die Möglichkeit gegeben wurde, mit anderen zu interagieren, eine Bias für gleichgesinnte Inhalte beseitigt wurde. Stattdessen wählten die Nutzer bevorzugt konträre Inhalte für ihre Antworten aus, um ihre Meinungsverschiedenheiten mit anderen auszudrücken. Die Neigung, abweichende Ansichten anderer User anzugreifen, nahm zu, wenn das allgemeine Diskussionsklima die Ansicht eines Nutzers unterstützte.“

    Three experiments (total N = 320; convenience student samples from Germany) and an internal meta-analysis show that in a discussion-forum setting where participants can reply to earlier comments larger cognitive conflict between participant attitude and comment attitude predicts higher likelihood to respond (uncongeniality bias). When the discussion climate was friendly (vs. oppositional) to the views of participants, the uncongeniality bias was more pronounced and was also associated with attitude polarization. These results suggest that belief polarization on social media may not only be driven by congeniality but also by conflict.

    Die Autoren sind der Meinung, dass dies dem „Gefälligkeitsnarrativ“ widerspricht, also Filterbubbles und Echochambers. Aber beides sind unterschiedliche, jedoch voneinander abhängige Phänomene.

    Filterblasen sind keine geschlossenen Netzwerke, sondern sie bestehen aus halbdurchlässigen Wänden, durch die nur ausgewählte Informationshappen eindringen, um von unserer Peergroup verarbeitet zu werden. Meistens stammen diese Informationshappen vom politischen Gegner und werden gezielt genutzt, um zu zeigen, wie dumm und böse diese sind. Wir verstärken diese Infobits in einer Echokammer, indem wir die anderen verspotten und stärken hierdurch weiter die halbdurchlässigen Wände unserer Filterblase.

    Das Ergebnis ist die in dem Paper erwähnte Vorliebe für Konflikte: Sobald wir die Gelegenheit zu Interaktion in Sozialen Medien erhalten, ziehen wir es vor, auf von unserer eigenen Meinung abweichende Ansichten zu reagieren, in mal mehr, mal weniger hitzigen Online-Debatten. Dann können wir die dämlichen Äußerungen des politischen Gegners screenshotten, um sie für die Verwertung in die Filterbubble-bauenden Echokammern weiterzureichen.

    Dies ist die in das Internet eingebaute Empörungsmaschine und sie hat wohl weniger mit Algorithmen oder Kapitalismus zu tun, sondern mit unserer menschlich-psychologischen Neigung zu Tribalismus und Angriffen auf Andersdenkende. Ein weiteres Paper, das diese fatalen Dynamiken aus Filterbubbles, Echochambers und menschlich-tribalistischem Verhalten bestätigt.

    Sage JournalsOnline Interaction Turns the Congeniality Bias Into an Uncongeniality BiasAutoren: Jürgen Buder, Anja Zimmermann & Markus Huff


    Info: https://makronom.de/sv utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=svr-zombie-waelder-ai-regulierung r-zombie-waelder-ai-regulierung-45306?


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    Gedankensplitter/Zitat aus e-mail vom 14. November 2023, 23:35 Uhr

    ..auf Druck mehrerer arabischer Länder im Mai 2001 geschlossenen Versöhnungsabkommen zwischen den palästinensischen Fraktionen, berichtet Muriel Asselburg, die renomierteste deutsche Palästinaexpertin in https://www.chbeck.de/asseburg-palaestina-palaestinenser/product/32392603 .  .., dass die Aussagen: "Auch hat sich Gaza seit 2004 nicht an die Vereinbarung 'Land für Frieden' gehalten" und "Realität, dass die Gaza-Seite Verträge bzw. Abkommen nicht einhält" in zweifacher Weise nicht zutreffen: Zum einen gab es keine Vereinbarung "Land für Frieden". Eine solche Vereinbarung war vielmehr von arabischer und palästinensischer Seite in Aussicht gestellt worden als Ergebnis einer gerechten Lösung des gesamten  Konflikts. Die Räumung des Gaza-Streifens bei gleichzeitiger verstärkter Siedlungstätigkeit in den Westbanks war nicht tauglich für eine Lösung des Konflikts.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    15.11.2023

    In Paris und Washington : Diplomaten begehren gegen proisraelischen Kurs auf

    Steht in der Kritik: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Bild: Reuters


    faz.net, vom Aktualisiert am 14.11.2023-19:29, Von Michaela Wiegel und Sofia Dreisbach

    Französische und amerikanische Diplomaten stellen die Unterstützung Israels in Frage – der Unmut über den Kurs von Macron und Biden wächst. Darauf folgen Versuche einer Kurskorrektur.


    Michaela Wiegel Politische Korrespondentin mit Sitz in Paris.

    Sofia Dreisbach Politische Korrespondentin für Nordamerika mit Sitz in Washington.


    In Frankreich wächst der Unmut über Präsident Macrons Unterstützung für die israelische Regierung. Ein Dutzend französischer Botschafter auf Posten im Nahen Osten und im Maghreb haben in einem vertraulichen Brief an Außenministerin Catherine Colonna vor einem Glaubwürdigkeitsverlust für die französische Diplomatie gewarnt. Die Kritik der Diplomaten, über die „Le Figaro“ am Dienstag berichtete, zielt auf Präsident Macrons „proisraelischen Kurs“.


    So wird demnach beklagt, dass Macron mit der traditionellen arabischen Politik gebrochen und Frankreich deshalb ein schlechtes Image in der arabischen Welt habe. Die Arbeit der Botschafter sei seit dem Auftritt Macrons in Jerusalem eingeschränkt. Einige Botschafter hätten keinen Zugang mehr zu den Entscheidungsträgern in ihren Gastländern, da die Staatsführungen über die französischen Positionen verärgert seien.


    - ab hier Bezahlschranke -


    Info: https://www.faz.net/aktuell/israel-krieg/diplomaten-in-paris-und-washington-kritisieren-den-proisraelischen-kurs-19313895.html




    Weiteres:




    https://www.faz.net/aktuell/israel-krieg/diplomaten-in-paris-und-washington-kritisieren-den-proisraelischen-kurs-19313895.html

     

     In Paris und Washington : Diplomaten begehren gegen proisraelischen Kurs auf

       

       -    

    Von Michaela Wiegel und Sofia Dreisbach

     

       -    

    -Aktualisiert am 14.11.2023-19:29

     

       -   

     

    Französische und amerikanische Diplomaten stellen die Unterstützung Israels in Frage – der Unmut über den Kurs von Macron und Biden wächst. Darauf folgen Versuche einer Kurskorrektur.  

     


    In Frankreich wächst der Unmut überPräsident Macrons Unterstützung für die israelische Regierung. EinDutzend französischer Botschafter auf Posten im Nahen Osten und imMaghreb haben in einem vertraulichen Brief an AußenministerinCatherine Colonna vor einem Glaubwürdigkeitsverlust für diefranzösische Diplomatie gewarnt. Die Kritik der Diplomaten, überdie „Le Figaro“ am Dienstag berichtete, zielt auf PräsidentMacrons „proisraelischen Kurs“.



    So wird demnach beklagt, dass Macron mit der traditionellenarabischen Politik gebrochen und Frankreich deshalb ein schlechtesImage in der arabischen Welt habe. Die Arbeit der Botschafter seiseit dem Auftritt Macrons in Jerusalem eingeschränkt. EinigeBotschafter hätten keinen Zugang mehr zu den Entscheidungsträgernin ihren Gastländern, da die Staatsführungen über diefranzösischen Positionen verärgert seien.



    Drei Botschafter im Ruhestand, Denis Bauchard, Charles-Henrid’Aragon und Yves Aubin de La Mes­suzière bewerteten den Briefals „ein kollektives Vorgehen, das es von französischenBotschaftern im Nahen Osten noch nie gegeben hat“.



    Macrons Vorschlag nicht mit Außenministeriumabgestimmt


    Die Kritik konzentriert sich auf den Vorschlag Macrons, eine internationale Koalition gegen die Terrororganisation Hamas nach demVorbild der internationalen Koalition gegen die Terrororganisation„IslamischerStaat“ (IS) zu bilden. Macron trug den Vorschlag an der Seite des israelischen Regierungschefs BenjaminNetanjahu in Jerusalem vor. „Frankreich ist bereit, dass die internationale Anti-IS-Koalition, in deren Rahmen wir im Irak und in Syrien engagiert sind, auch gegen die Hamas kämpfen kann“, sagteMacron am 24. Oktober. Der Vorschlag war mit dem eigenenAußenministerium nicht abgestimmt, sondern soll dem Präsidenten im Flugzeug nach Tel Aviv von seinem diplomatischen Berater und ENA-Kameraden Xavier Chatel souffliert worden sein. Der Vorschlag führte zu Irritationen unter den westlichen Verbündeten und scharfer Ablehnung in der Region.



    Am Dienstag hat Macron seinen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu zu Krisengesprächen nach Ägypten, in mehrere Golfstaaten und nach Israel entsandt. Der 37 Jahre alte Minister sieht sich als Gaullist und hat zuletzt in einem Fernsehinterview betont, Frankreich habe „einebesondere Stimme“ in der arabischen Welt. Außenministerin Colonna sei seit dem 7. Oktober zwei Mal in den Nahen Osten gereist, aber„nahezu unhörbar“ geblieben, schrieb „Le Monde“. ImAußenministerium am Quai d’Orsay wird der Unmut über Macron geteilt. Die Diplomaten der Nordafrika- und Nahost-Direktion sollensehr frustriert über die Volten Macrons sein. Die Hilfskonferenz für Gaza in Paris wie auch das BBC-Interview wurden als Versuch einer Kurskorrektur gewertet.

     


    Streit gärt unter amerikanischen Diplomaten seit Wochen


    im amerikanischen Außenministerium wächst der Unmut über Präsident Joe Bidens Israelpolitik. Am Montag äußerte sich AußenministerAntony Blinken in einer Nachricht an alle Mitarbeiter zu den Meinungsverschiedenheiten. Man höre denen zu, „die nicht mit den Ansätzen einverstanden sind, die wir verfolgen“, äußerte Blinken laut amerikanischen Medien. Er wisse, „dass das durch die Krise verursachte Leid“ von vielen „einen hohen persönlichen Tribut fordert“. Man habe Foren organisiert, um „an Standorten auf der ganzen Welt offene Diskussionen zu führen“.



    Der Streit über eine angemessene Haltung der Vereinigten Staaten gärt unter amerikanischen Diplomaten seit einigen Wochen. Blinken hatte Israel auf seiner Nahostreise in den vergangenen Tagen immerdeutlicher dazu aufgefordert, das Leid der Menschen in Gaza zu lindern. In Neu Delhi sagte Blinken, es seien „viel zu viele“ Palästinenser getötet worden. Man wolle „alles tun, um zu verhindern, dass ihnen Schaden zugefügt wird“. Das scheint den Kritikern innerhalb der Regierung jedoch noch nicht zu genügen.



    Am Dienstag setzten laut „New York Times“ mehr als 400 Mitarbeiter von etwa vierzig Regierungsbehörden einen Brief ab, indem sie gegen die Unterstützung Israels protestieren. Biden müsseauf einen sofortigen Waffenstillstand dringen und Israel dazu bringen, humanitäre Hilfe in Gaza zuzulassen. Anfang November hatte ein junger Diplomat Präsident Biden in einem internen Papier vorgeworfen, die Vereinigten Staaten hätten es versäumt, „unsere Haltung gegenüber Israel zu überdenken“. Der Brief wurde von 100 Mitarbeitern des Außenministeriums und der Behörde für Entwicklungszusammenarbeit USAID unterzeichnet.



    Mehr als tausend USAID-Mitarbeiter unterzeichneten außerdem einen offenen Brief, in dem sie einen sofortigen Waffenstillstand fordern. Mehrere interne Schreiben wurden laut amerikanischen Medienberichtenüber einen anonymen „Dissens-Kanal“ im Außenministerium abgesetzt. Dieser besteht seit dem Vietnamkrieg und soll es Diplomaten ermöglichen, ohne Furcht vor möglichen Folgen Kritik ander Regierungspolitik zu äußern.


    Quelle: F.A.Z.


    Konferenzfür Gazastreifen : Macron wirbt für Waffenstillstand im Nahen Osten


    Auf Einladung von Präsident Macron haben in Paris Vertreter von achtzig Staaten und Hilfsorganisationen über Hilfe für die Palästinenser beraten. Israel war nicht dabei. Berlin war von der Initiative überrascht worden.

       

       -    

    Michaela Wiegel, Paris



    Kriegin Nahost : Wachsender internationaler Druck auf Israel


    Nach Einschätzungen des amerikanischen Außenministers Blinken seien in den letzten Wochen zu viele Palästinenser gestorben.Dennoch zementierte er die weitere Unterstützung Israels. Derfranzösische Präsident forderte unterdessen eine Waffenruhe.



    FAZPlus Artikel: Krisendiplomatie im Gazakrieg : Warum es der Westengerade sehr schwer hat


    Der Zorn über die getöteten Zivilisten im Gazastreifen erschwert auch Deutschlands Krisendiplomatie. Die Wut wächst gerade unter denjenigen, die als Partner gebraucht werden.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    Seite 384 von 784

    < 1 2 3 4 .. 10 .. 20 .. 30 .. 100 .. 200 .. 300 .. 360 .. 370 .. 380 381 382 383 384 385 386 387 .. 390 .. 400 .. 410 .. 500 .. 600 .. 700 .. 760 .. 770 .. 780 781 782 783 784 >