25.01.2024

Annalena Baerbock in Ostafrika: So geht absurde Außenpolitik

berliner-zeitung.de, vom 24.01.2024 | 20:13 Uhr, Thomas Fasbender

Verstiegenheit pur: Annalena Baerbock will im sudanesischen Bürgerkrieg vermitteln. Doch sie schafft es nicht einmal in die Region. Ein Kommentar.


Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) steigt aus dem A321LR der Flugbereitschaft auf dem Flugplatz in Dschidda. Auf dem Weg ins ostafrikanische Dschibuti durfte der Airbus nicht Eritrea überfliegen.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) steigt aus dem A321LR der Flugbereitschaft auf dem Flugplatz in Dschidda. Auf dem Weg ins ostafrikanische Dschibuti durfte der Airbus nicht Eritrea überfliegen.Michael Kappeler/dpa


Es gebe Außenminister, die stehlen dem Herrgott die Tage, schrieb der WELT-Chefkommentator Jacques Schuster am 12. Januar. Annalena Baerbock gehöre dazu, wobei er einschränkt, „jedenfalls wenn sie in den Nahen Osten reist.“ Es blieb nicht die einzige Medien-Häme nach ihrer letzten Reise in die Krisenregion. Schicke Bilder der immer fotogenen Grünen-Politikerin bezeugten, wie sie in Kairo im coolen Ministerinnen-Outfit die Rampe eines grauen Bundeswehr-Airbus hinabschritt – während unweit auf der Rollbahn der strahlend weiße Regierungsflieger der Flugbereitschaft stand.

Für die sozialen Medien war es ein gefundenes Fressen. Was hatte der Bundeswehrflieger, der Hilfsgüter für den Gazastreifen zum grenznahen Flughafen Al-Arisch transportieren sollte, im keine 300 Kilometer entfernten Kairo verloren? Fliegt Frau Baerbock jetzt sicherheitshalber mit Zweitflugzeug? Selbst die akribischsten Recherchen meiner BLZ-Kollegen brachten nicht wirklich Licht ins Dunkel. Jedenfalls blieb der Eindruck: Das Außenministerium mauert, und die Planung war suboptimal.


Anzeige | Zum Weiterlesen scrollenAuch inhaltlich überzeugte die Reise nur Baerbock-Ultras. Sogar die halbstaatliche Tagesschau titelte: „Deutliche Worte, aber keine Ergebnisse.“ Mit „teils scharfen Formulierungen“ kritisiere die Ministerin die humanitäre Lage in Gaza – doch ihre Appelle blieben ohne Resultat.Als wollte sie ihre Kritiker Lügen strafen, macht sie sich keine zwei Wochen später erneut auf den Weg. Diesmal hat sie sich besonders viel vorgenommen. Mit Aufenthalten in Dschibuti, Kenia und dem Südsudan will sie im sudanesischen Bürgerkrieg vermitteln. Elegisch leitet das Außenministerium die Reisemeldung ein: „Es war die Stunde der Frauen, als Sudan vor fünf Jahren Hoffnung schöpfte.“

Eine Frau, ein Wort

Beim Hoffnung schöpfen blieb es auch. Massendemonstrationen führten zwar 2019 zur Absetzung des langjährigen Diktators Umar al-Baschir. Doch inzwischen kämpfen zwei seiner ehemaligen Generäle um die Macht, Abdel Fattah al-Burhan und Mohamed Hamdan Daglo genannt Hemedti. An die 15.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen sind auf der Flucht. Alle Vermittlungsversuche arabischer und afrikanischer Länder und Organisationen, auch der USA, blieben vergeblich.

Auftritt Annalena Baerbock. Jetzt, so die Ministerin, „will ich Möglichkeiten ausloten, die Generäle Burhan und Hemedti endlich an den Verhandlungstisch zu bekommen, damit sie die Menschen in Sudan nicht weiter in den Abgrund reißen“. Eine Frau, ein Wort.


Nur ähnelt ihr Reiseschicksal bislang den Ringelnatz-Ameisen auf dem Weg nach Australien: „Bei Altona auf der Chaussee / Da taten ihnen die Beine weh.“ Eine Stunde lang kreiste der Regierungsflieger am Mittwoch über dem Roten Meer – Eritrea verweigerte die Überfluggenehmigung Richtung Dschibuti. Im Außenministerium der eritreischen Hauptstadt Asmara gab es offenbar einen Stromausfall. Fürs Erste also endete Baerbocks Friedensinitiative im saudischen Dschidda; dort wurde die Nacht zum Donnerstag verbracht.


Mit Humor betrachtet ist alles halb so wild – es gibt eben Außenminister, die dem Herrgott die Tage stehlen. Man könnte auch leise die Frage stellen, warum Deutschland das nötig hat: Pannenreisen ohne Resultat, verstiegene Vermittlungsambitionen in Konflikten, an denen sich ganz andere die Zähne ausbeißen. Wer an populistischen Debatten um die Absurdität deutscher Außenpolitik Gefallen findet („Millionen für Radwege in Peru“), kommt derzeit jedenfalls auf seine Kosten.


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Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/annalena-baerbocks-in-ostafrika-so-beweist-sie-ihre-absurde-aussenpolitik-li.2180201


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.01.2024

Deutschland soll neuen Verteidigungsplan bekommen

berliner-zeitung.de, 25.01.2024 | aktualisiert am 25.01.2024 - 05:54 Uhr, dpa

Deutschland soll erstmals seit dem Kalten Krieg wieder einen aktuellen Verteidigungsplan bekommen – und das schon bis Ende März. Das beinhaltet er.


Die Bundeswehr stellt sich auf eine gesamtstaatliche Verteidigung Deutschlands ein.Sina Schuldt/dpa

Berlin-Mit einer besseren Vernetzung zu Sicherheitsbehörden, Katastrophenschutzorganisationen und Industrieunternehmen stellt sich die Bundeswehr auf eine gesamtstaatliche Verteidigung Deutschlands ein. Dazu werde ein neuer Operationsplan Deutschland (OPLAN) erstellt, der festlege, wie im Spannungs- und Verteidigungsfall gemeinsam vorgegangen werde solle, sagte der Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos, Generalleutnant André Bodemann, der dpa.

Das streng geheime Dokument, das mehrere hundert Seiten umfasst, wird auf einem Symposium in Berlin mit Vertretern von Polizeibehörden, Bevölkerungsschutz, dem Technischen Hilfswerk (THW), Wissenschaftlern, der Energie- und Logistikbranche sowie Alliierten beraten. Ziel ist es, bis Ende März einen abgeschlossenen Plan vorzulegen, der anschließend regelmäßig aktualisiert wird. Deutschland hat dann erstmals seit dem Kalten Krieg wieder einen aktuellen und umfassenden Verteidigungsplan.


Doch die Lage in Europa ist anders als vor 30 Jahren, als Deutschland Frontstaat war. Nun ist Deutschland in der „rear area“, wie die Nato sagt, also im hinteren Bereich. Die Aufgabe Deutschlands werde es sein, die Aufmarschwege für Verbündete zu unterhalten und die Konvois zu versorgen („Host Nation Support“). Dazu laufen bereits jetzt verstärkte Übungen.


Bundeswehr erwartet vier Bedrohungen

Die Militärs erwarten vier Bedrohungen, die teils schon jetzt zu beobachten seien, darunter Fake News und Desinformation. Der Gegner werde versuchen, Regierungsentscheidungen, die Meinung der Bevölkerung und vielleicht auch der Medien zu beeinflussen. Zudem werden Angriffe im Cyberraum erwartet gegen Energieunternehmen und die Telekommunikation.

Das Dritte sind gezielte Ausspähungen. „Und der vierte Teil, gegen den wir uns jetzt schon wappnen müssen, ist ganz klar Sabotage auch durch beispielsweise Spezialkräfte, durch irreguläre Kräfte, die versuchen, das ein oder andere unbrauchbar zu machen, um damit den Aufmarsch zu behindern oder zu verhindern“, sagte der General. Zudem könne die kritische Infrastruktur Ziel von ballistischen Raketen der anderen Seite sein. An einem Schutzschirm werde gearbeitet.


Info: https://www.berliner-zeitung.de/news/deutschland-soll-neuen-verteidigungsplan-bekommen-li.2180283


Pistorius will Bundeswehr zum „Rückgrat der Abschreckung“ in Europa machen

Boris Pistorius (SPD) hat neue verteidigungspolitische Richtlinien für eine „kriegstüchtige“ Bundeswehr erlassen.


Berlin

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24.01.2024

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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.01.2024

Deutschland beteiligt sich wohl an Marschflugkörper-Ringtausch für Ukraine

berliner-zeitung.de, 24.01.2024 | aktualisiert am 24.01.2024 - 22:58 Uhr,

Olaf Scholz hatte im Oktober entschieden, vorerst keine Taurus-Lenkflugkörper an die Ukraine zu liefern. Stattdessen könnte es zu einem Ringtausch mit Großbritannien oder Frankreich kommen.


berliner-zeitung.de, vom 24.01.2024 | aktualisiert am 24.01.2024 - 22:58 Uhr

Ein Bundeswehr-Kampfjet ist mit dem Lenkflugkörper Taurus bestückt.

Ein Bundeswehr-Kampfjet ist mit dem Lenkflugkörper Taurus bestückt.Andrea Bienert/dpa


Die Bundesregierung könnte die Verteidigung der Ukraine über Umwege weiter vorantreiben. Einen Tag, nachdem das Verteidigungsministerium mitgeteilt hatte, dass erstmals Militärhubschrauber in das kriegsgeplagte Land geliefert werden, könnte sich Deutschland über einen Ringtausch an der Lieferung von Marschflugkörpern beteiligen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gibt es Überlegungen, Nato-Partnern wie Großbritannien oder Frankreich Taurus-Marschflugkörper der Bundeswehr zu liefern. Im Gegenzug würden diese Länder dann ihre Marschflugkörper in die Ukraine exportieren.

Das Handelsblatt berichtete unter Berufung auf Diplomaten und Regierungsvertreter, dass Großbritannien bereits angeboten habe, der Ukraine im Gegenzug für Taurus weitere seiner Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow liefern zu wollen. Das Kanzleramt wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren.


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Politik

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Olaf Scholz entschied, keine Taurus-Marschflugkörper an Ukraine zu liefern

Die Ukraine hat die Bundesregierung bereits im Mai vergangenen Jahres offiziell um Taurus-Marschflugkörper gebeten. Die Waffen können Ziele in bis zu 500 Kilometern Entfernung mit großer Präzision treffen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Anfang Oktober entschieden, vorerst keine dieser Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Dahinter steckt die Befürchtung, dass auch russisches Territorium getroffen werden könnte. Moskau liegt etwas weniger als 500 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt.

Großbritannien und Frankreich haben der Ukraine bereits Marschflugkörper der praktisch identischen Typen Storm Shadow und Scalp geliefert. Diese gelten aber als nicht so präzise wie die Taurus und haben auch eine geringere Reichweite.

Die Bundesregierung sagte der Ukraine am Dienstag sechs Mehrzweckhubschrauber vom Typ Sea King Mk41 aus Beständen der Bundeswehr zu. Die geplante Lieferung ist für das zweite Quartal 2024 vorgesehen und werde aus Bundeswehrbeständen erfolgen. Sie umfasst auch ein umfangreiches Zubehör- und Ersatzteilpaket sowie eine fliegerische und technische Ausbildungsunterstützung.


Info: https://www.berliner-zeitung.de/news/deutschland-beteiligt-sich-wohl-an-marschflugkoerper-ringtausch-fuer-ukraine-li.2180247


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25.01.2024

Bhadrakumar: Die Geopolitik bewegt sich in Nordkoreas Richtung

seniora.org, vom 25. Januar 2024, 23. Januar 2024 Von M. K. Bhadrakumar  – übernommen von indianpunchline.com

In weniger als drei Jahren breitet sich die Erosion der US-Hegemonie, die mit der Niederlage in Afghanistan im August 2021 begann, kaskadenartig auf Eurasien aus, gefolgt von der massiven Eruption in Westasien bis Ende 2023.


Präsident Wladimir Putin (3. von rechts) trifft den nordkoreanischen Außenminister Choe Son Hui (3. von links), Moskau, 16. Januar 2024

Zu Beginn des Jahres 2024 hören wir im Fernen Osten entfernte Trommeln, da Nordkoreas oberster Führer Kim Jong Un instinktiv eine seltene Angleichung positiver Faktoren in den existenziellen Konflikten in Eurasien und Westasien wahrnimmt und daraus mit einem strategischen Wechsel Kapital schlägt, um das herauszufordern, was Pjöngjang eine von den USA geführte "asiatische Version der NATO" nennt.

Die Korean Central News Agency berichtete über eine Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums, wonach Nordkorea "Präsident Putin zu einem Besuch in Pjöngjang herzlich willkommen heißt und bereit ist, den engsten Freund des koreanischen Volkes mit größter Aufrichtigkeit zu begrüßen".

Kim, ein gewiefter Geopolitiker, will durch eine strategische Fusion Synergien schaffen, die eigentlich auf Josef Stalin zurückgeht, der die USA absichtlich in einen militärischen Konflikt auf der koreanischen Halbinsel verwickeln und den Ausbruch eines dritten Weltkriegs verhindern wollte.

Stalins Kalkül war, dass die USA, erschöpft von der chinesischen Intervention im Koreakrieg, "in naher Zukunft zu einem dritten Weltkrieg nicht fähig sein würden". In der Tat, er hat Recht behalten.

Stalin schrieb am 27. August 1950 einen streng vertraulichen Brief an den damaligen tschechoslowakischen Präsidenten Klement Gottwald, in dem er seine Entscheidung erläuterte. Dieser Brief wurde 2005 in den ehemaligen sowjetischen Archiven entdeckt und im russischen Original in der historischen Zeitschrift Novaya I Noveishaya Istoriia veröffentlicht.

Offenbar stimmte Stalin während der geheimen Reise des nordkoreanischen Führers nach Moskau im April 1950 heimlich dem Plan Kim Il Sungs zu, und zwar nicht, weil er sich verkalkuliert hatte, dass die USA nicht in den Krieg verwickelt werden würden (wie westliche Historiker annahmen), sondern gerade weil er wollte, dass die USA in einen begrenzten Konflikt in Asien verwickelt werden.

Stalin beruhigte Gottwald, einen nervösen Verbündeten, über die internationale Lage und Moskaus Entscheidung, sich im Januar 1950 aus dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) zurückzuziehen, sowie über die Gründe für die sowjetische Abwesenheit im UNSC im Juli 1950, als dieser die Korea-Frage erörterte, und über die sowjetische Stimmenthaltung und die Nichtausübung seines Vetos gegen die US-Resolution zur Stationierung einer UN-Truppe in Korea.

Stalin schrieb: "Es ist klar, dass die Vereinigten Staaten von Amerika gegenwärtig im Fernen Osten von Europa abgelenkt sind. Verschafft uns das nicht einen Vorteil im globalen Gleichgewicht der Kräfte? Zweifellos ja."

Anders ausgedrückt: Europa war die Hauptpriorität in der internationalen Strategie der Sowjetunion, und der Koreakrieg wurde als Gelegenheit gesehen, den Sozialismus in Europa zu stärken und gleichzeitig amerikanische Interessen und Ressourcen von diesem Kontinent abzulenken.

Was Großmächte wie Russland auszeichnet, ist die schiere Tiefe ihres Geschichtsbewusstseins, das die vergangene Zeit mit der gegenwärtigen in Beziehung setzt und begreift, dass die Keime der zukünftigen Zeit größtenteils in der vergangenen Zeit zu finden sind. Schließlich kann die Zeit nicht abstrakt behandelt werden, sondern ist der Lebensgrund der menschlichen Realität. Das muss ein Grund dafür sein, warum in den USA heute so quälende Spekulationen über die jüngste Verbesserung der Beziehungen zwischen Russland und der DVRK angestellt werden.

Der leitende Direktor für Rüstungskontrolle im Weißen Haus, Pranay Vaddi, erklärte am Donnerstag, dass sich die Art der von Nordkorea ausgehenden Sicherheitsbedrohung im kommenden Jahrzehnt aufgrund der beispiellosen Zusammenarbeit mit Russland "drastisch" ändern könnte. "Was wir zwischen Russland und Nordkorea erleben, ist ein noch nie dagewesenes Maß an Zusammenarbeit im militärischen Bereich", sagte Vaddi dem Washingtoner Think Tank Center for Strategic and International Studies. Er fügte hinzu: "Und ich sage ganz bewusst 'beispiellos'   – so etwas haben wir noch nie gesehen."

Vaddi sagte, es sei notwendig, nicht nur die Hilfe des atomar bewaffneten Nordkoreas für den russischen Krieg in der Ukraine, vor allem in Form von Raketensystemen, genau zu beobachten, sondern auch "was in die andere Richtung gehen könnte."

Er fragte: "Wie könnte das die Fähigkeiten Nordkoreas verbessern? Und was bedeutet das für unsere eigene erweiterte Abschreckungsposition in der Region mit Korea und Japan?" Die USA haben die Botschaft Russlands sehr wohl verstanden.

Vaddis Äußerungen, die alles andere als spontan waren, folgten auf den fünftägigen offiziellen Besuch des nordkoreanischen Außenministers Choe Son-hui in Moskau, bei dem Putin in einer seltenen Geste den Würdenträger im Kreml empfing. Der russische Bericht verhöhnte die Amerikaner, indem er die Gespräche von Außenminister Sergej Lawrow mit Choe kryptisch als bedeutsamen Meinungsaustausch über aktuelle Fragen der Entwicklung der bilateralen Beziehungen mit Schwerpunkt auf "praktischen Fragen" und "weiterer Verbesserung des vertraglichen Rechtsrahmens" bezeichnete. So weit geht die Transparenz der Verlautbarungen selten.

In jedem Fall ging es um die Umsetzung der "Vereinbarungen" zwischen Putin und Kim während ihres Treffens im September im Raumfahrtzentrum von Wostotschny (russischer Weltraumbahnhof oberhalb des 51. nördlichen Breitengrades im Gebiet Amur im Fernen Osten Russlands).

Zu dem Treffen von Minister Choe mit Putin erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, Nordkorea sei "unser sehr wichtiger Partner, und wir konzentrieren uns auf die weitere Entwicklung unserer Beziehungen in allen Bereichen, auch in sensiblen Bereichen".

In einem Reuters-Bericht heißt es: "Moskau sagt, dass es Beziehungen zu allen Ländern aufbauen wird, zu denen es will... Russland hat sich bemüht, die Renaissance seiner Beziehungen zu Nordkorea, einschließlich der militärischen Beziehungen, öffentlich zu machen. .... Für Putin erlaubt das Umwerben von Kim ihm, Washington und seine asiatischen Verbündeten zu ärgern."

Kim ist in der Tat bestrebt, seine Rolle ebenfalls zu spielen. Allein in der vergangenen Woche führte Nordkorea einen Test seines Unterwasser-Atomwaffensystems durch und Kim kündigte an, dass eine Wiedervereinigung mit Südkorea nicht mehr möglich sei. Kim sagte, der Norden wolle "keinen Krieg, aber wir haben auch nicht die Absicht, ihn zu vermeiden".

Zweifelsohne hat sich Russland entschieden, sein Bündnis mit Nordkorea zu vertiefen. Und Kim hat sein Interesse an einer Vertiefung der Beziehungen zu Moskau öffentlich bekundet, indem er Russland im September einen persönlichen Besuch abstattete. Der Zeitpunkt dieser Reise war angesichts der jüngsten Schritte der USA, die trilateralen Abschreckungsbemühungen gegen den Norden für Südkorea und Japan zu verstärken, gewagt.

De facto ist ein trilateraler "Block" mit Russland und China im Entstehen, der sich gegen das trilaterale Bündnis zwischen den USA, Südkorea und Japan richtet. Die Unterstützung Russlands in der Ukraine durch die DVRK würde Chinas Interessen dienen, indem sie die Macht der USA eindämmt. Und Nordkorea gewinnt dank der Unterstützung durch zwei Mitglieder des UN-Sicherheitsrats, die ein Veto einlegen, unermesslich an strategischer Tiefe.

In einer Pressemitteilung des Außenministeriums in Pjöngjang hieß es nach den Gesprächen von Minister Choe in Moskau: "Die DVRK-Seite schätzt die wichtige Aufgabe und Rolle der mächtigen Russischen Föderation bei der Aufrechterhaltung der strategischen Stabilität und des Gleichgewichts in der Welt sehr und äußerte die Erwartung, dass die Russische Föderation auch in Zukunft in allen Bereichen an einer unabhängigen Politik und Linie festhält und damit einen großen Beitrag zum internationalen Frieden und zur Sicherheit sowie zur Schaffung einer gleichberechtigten und gerechten internationalen Ordnung leistet."

Tass griff die Pressemitteilung auf und schnitt nicht weniger als 3 positive Berichte daraus heraus. In der Tat entsteht im Fernen Osten ein neuer geopolitischer Vektor, der im Gegensatz zur Ukraine oder zum Gazastreifen auch ein nuklearer Krisenherd ist. Die Geopolitik bewegt sich endlich in die Richtung Nordkoreas   – eines Landes, das noch vor sieben Jahren davon träumte, einen atomgetriebenen US-Flugzeugträger "mit einem einzigen Schlag" zu versenken. Der Punkt ist, dass diese Fantasie ungetestet bleibt.

In der Politik fängt oft der Außenseiter den Kampf an   – und gelegentlich verdient der Stärkere den Sieg, tut es aber nur selten. Hamas, die Houthis, Kim   – es macht immer Spaß, die Leute zu überraschen. Denn es setzt sie weniger unter Druck, da sie nur eine Siegermentalität von Kämpfen entfernt sind, die einen Underdog in einen Champion und Aufsteiger verwandeln könnten. Putins Reise nach Pjöngjang wird von der Regierung Biden aufmerksam verfolgt werden.

Andrej Sushentsov, ein prominenter russischer Experte, schrieb kürzlich: "Unsere Konfrontation mit den Amerikanern wird noch lange andauern, auch wenn es gewisse Pausen geben wird... Russlands Aufgabe wird es sein, ein Netz von Beziehungen zu gleichgesinnten Staaten zu knüpfen, zu denen schließlich auch einige aus dem Westen gehören könnten. Die US-Strategie besteht darin, Punkte strategischer Autonomie gewaltsam auszulöschen, was Washington in der ersten Phase der Ukraine-Krise in Westeuropa gelungen ist, aber das war einer der letzten Erfolge in dieser Hinsicht."

Auf jeden Fall eröffnet sich in der Konfrontation zwischen den USA und Russland eine östliche Front, die die westlichen und südlichen Fronten in Eurasien bzw. Westasien ergänzt.

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M.K. Bhadrakumar

Über mich (M. K. BHADRAKUMAR)

Von Beruf war ich Berufsdiplomat. Für jemanden, der in den 1960er Jahren in einer abgelegenen Stadt an der Südspitze Indiens aufwuchs, war Diplomatie ein unwahrscheinlicher Beruf. Meine Leidenschaft galt der Welt der Literatur, dem Schreiben und der Politik - ungefähr in dieser Reihenfolge. Während ich über die Werke von Tennessee Williams promovierte, ermutigten mich jedoch Freunde, es mit der Beamtenprüfung zu probieren. Wie sich herausstellte, hatte mich das Schicksal, noch bevor ich die Tragweite dessen, was sich da abspielte, begreifen konnte, in die obersten Ränge der Verdienstrangliste befördert und mich in den indischen Auswärtigen Dienst befördert.

Etwa die Hälfte der drei Jahrzehnte meiner diplomatischen Laufbahn entfiel auf Einsätze in den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion sowie in Pakistan, Iran und Afghanistan. Weitere Auslandseinsätze waren in Südkorea, Sri Lanka, Deutschland und der Türkei. Ich schreibe hauptsächlich über die indische Außenpolitik und die Angelegenheiten des Nahen Ostens, Eurasiens, Zentralasiens, Südasiens und des asiatisch-pazifischen Raums.

Das Schreiben muss in einem spontanen Ansturm von Gedanken entstehen. Das berauschende Gefühl der Freiheit eines eklektischen Geistes macht den Unterschied aus. Keiner der indischen Punchline-Blogs ist ein vorsätzlicher Akt des Schreibens gewesen. Aber ich wäre sehr nachlässig, wenn ich nicht die beiden tiefgreifenden Einflüsse auf meine prägenden Jahre anerkennen würde - meine verstorbene Mutter, die eine tief religiöse Person von außergewöhnlicher Spiritualität war und meine innere Welt geformt hat, und mein verstorbener Vater, der ein produktiver Schriftsteller, Autor und marxistischer Intellektueller und Denker war, der mich in jungen Jahren in die Dialektik als unvergleichliches intellektuelles Werkzeug zur Analyse der materiellen Welt und zur Entschlüsselung der Politik einführte.

Die indische Punchline mag manchmal absichtlich provozieren, aber es gibt hier keine bösen Absichten, keine versteckten Absichten und keinen Versuch, zu predigen. Einfach ausgedrückt, spiegelt die indische Punchline die Markierungen eines Humanisten vor dem Hintergrund des "asiatischen Jahrhunderts" wider. Ich betone dies, weil wir in schwierigen Zeiten leben, besonders in Indien, mit einer solch akuten Polarisierung in den Diskursen - "Du bist entweder für uns oder gegen uns".


Quelle: https://www.indianpunchline.com/geopolitics-is-moving-north-koreas-way/
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4971&mailid=2096


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.01.2024

«Die Demokratie rettet man nicht durch Demonstrationen»

transition-news.org, Veröffentlicht am 24. Januar 2024 von TG.

Loyalitätsbeschaffung und Herrschaftssicherung

Die jüngsten Demonstrationen in Deutschland «gegen rechts» sind weniger Protest als Loyalitätsbekundungen für die Regierenden. Das sagt der Sozialwissenschaftler und Künstler Rudolph Bauer. Er warnt im Interview vor einer neuen Art von Faschismus, die vorgibt, die Gesellschaft vor dem alten, dem Retrofaschismus, zu schützen. Mit ihm sprach Tilo Gräser


Transition News : Medienberichten zufolge sind in den letzten Tagen Hunderttausende Menschen auf die Strasse gegangen. Das kurz nach den vielbeachteten Bauernprotesten. Werden die Deutschen ein Protestvolk?

Rudolph Bauer: In Bezug auf die Bauernproteste und die Demonstrationen «gegen rechts» muss unterschieden werden. Die Bauern protestieren für ihre Interessen, gegen die Politik einer Regierung, die den Landwirten schadet und die Nahrungsmittelgrundversorgung der gesamten Bevölkerung in Mitleidenschaft zieht. Bei den Demonstrationen am Wochenende hingegen handelt es sich meines Erachtens um Loyalitätsbekundungen gegenüber den Regierenden einschliesslich der Opposition aus CDU/CSU und der Partei Die Linke.

Das parlamentarische Parteiensystem hat es verstanden, in einer konzertierten Aktion, zusammen mit den Medien, den Kirchen und den Gewerkschaften, eine Propaganda-Show zu veranstalten, die doppeldeutig ist. Vom Anlass her wendet sie sich «gegen rechts», von der Zielsetzung her dient sie unverkennbar der Loyalitätsbeschaffung und Herrschaftssicherung.

Die Bauernproteste wenden sich gegen «die da oben». Die Kundgebungen am Wochenende sind Ergebnis einer gesteuerten Propagandakampagne für das etablierte System. Ihr Ziel ist es nicht zuletzt, von den Anliegen der Bauern – oder auch der Streikenden bei der Bahn – abzulenken. Das Protestvolk der Deutschen ist, wenn man so will, gespalten in die, welche sich für ihre Interessen einsetzen und gegen die Regierung opponieren, und jene, die sich faktisch das Interesse der Etablierten und ihrer Herrschaftssicherung zu eigen machen, ohne sich dessen allerdings mehrheitlich bewusst zu sein. Gegen den Rechtsextremismus zu sein ist moralischer Common sense.

TN: Die Demonstrationen richten sich «gegen rechts», und den Anstoss gab ein
fragwürdiger «Correctiv»-Bericht über ein Treffen rechter Politiker und
Intellektueller. Wie schätzen Sie das ein?

Bauer: Der Sachverhalt, nach dessen Einschätzung Sie fragen, hat nicht nur zwei, sondern drei Dimensionen: Einerseits haben sich verschiedene Personen, die als «rechts» gelten, in einem Potsdamer Hotel zu Vorträgen mit Diskussion getroffen. Warum eigentlich nicht? Was ist daran Besonderes? Andrerseits wurde dieses Treffen durch Mitarbeiter einer sich «Correctiv» nennenden Journalistenagentur ausgekundschaftet. Gut, warum nicht; Recherche ist okay, wenn sie in eine objektive Berichterstattung einmündet. Drittens erfolgte dann aber eine skandalisierende, medial breit orchestrierte Berichterstattung.

Die Skandalisierung wurde dergestalt inszeniert, dass der Bericht über das Potsdamer Treffen einen ganz bestimmten historischen Zusammenhang rekonstruierte, um das kollektive deutsche Schuldsyndrom der Juden- und Gefangenendeportationen zu triggern. Aufgrund dieser verletzlichen Flanke ihrer historischen Schuld werden in der deutschen Bevölkerung moralische Energien mobilisiert, die in der Auseinandersetzung mit der AfD jede sachliche Auseinandersetzung verunmöglichen. Diese moralisierenden Momente werden immer wieder in Stellung gebracht – natürlich auch, um von Anderem abzulenken.

TN: Warum gehen gegen die angeblich neue Gefahr des Faschismus so viele Menschen auf die Strassen – Menschen, die das nicht taten und nicht tun im Zusammenhang mit der Corona-Politik, der Kriegspolitik, dem Sozialabbau, der alle, nicht nur die Bauern und den Mittelstand, trifft?

Bauer: Wie gesagt, hier wirkt der kollektive deutsche Schuldkomplex. Über Jahrzehnte hinweg wurde in den Schulen, im Film, in den Medien usw. so etwas wie eine postfaschistische deutsche Identität geschaffen und gepflegt. Sie speiste und speist sich aus der berechtigten Verurteilung des historischen Nazifaschismus. Entscheidend aber ist: In der Abgrenzung gegenüber dem Nazifaschismus hat sich eine Art neuer «Volksgemeinschaft» konstituiert.

Was 1933 bis 1945 die arische NS-Volksgemeinschaft gewesen ist, ist heute die «antifaschistische» Anti-AfD-Volksgemeinschaft eines Grossteils all jener, die man in sozialer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht durchaus gegnerischen Lagern zuordnen kann. Ähnlich wie die neue Volksgemeinschaft gegen den Rechtsextremismus konstituierte sich in der Corona-Zeit eine Art Volksgemeinschaft gegen sogenannte Corona-Leugner, Impfgegner und Massnahmenkritiker. Das Engagement für die Grundrechte wurde als «rechtsaffin» denunziert und solcher Art ausgegrenzt und entwaffnet.

TN: Wie ist die in dem Zusammenhang geäusserte Warnung vor einem neuen
Faschismus zu bewerten?

Bauer: Ein «neuer Faschismus», der eine Neuauflage des alten ist, stellt durchaus eine Gefahr dar. Ich nenne das die Gefahr des Retrofaschismus, des rückwärtsgewandten Faschismus. Doch eine weitaus grössere Gefahr ist ein «neuer Faschismus», der sich als Gegner des alten inszeniert und ihn zwar abstrakt negiert, der aber im Kern totalitär ist. Meine Grundüberzeugung lautet: In Krisenzeiten – und in solchen befinden wir uns – ist die Gefahr des Umbruchs hin zu einer faschistischen Diktatur nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil.

Aber da hilft kein Warnen, da helfen keine Kundgebungen und Demonstrationen. Die gab es vor 1933 übrigens auch, und das Ergebnis ist bekannt. Vielmehr ist bzw. wäre eine Politik erforderlich, die gegen Krisen ansteuert, falls sie diese nicht rechtzeitig erkannt und verhindert hat. Nicht das Warnen hilft, sondern ein politisches Handeln, das einer faschistischen Entwicklung den Nährboden entzieht. Und daran hapert es, und zwar lange schon.

TN: Politiker der viel kritisierten und von vielen Menschen abgelehnten «Ampel»-Koalition freuen sich über die Demonstrationen, weil diese die Demokratie verteidigen und retten würden. Wie sehen Sie das?

Bauer: Die Demokratie rettet man nicht durch Demonstrationen. Siehe Weimarer Republik. Demokratie erfordert Auseinandersetzung – auch konkret «mit rechts», nicht abstrakt «gegen rechts». Demokratie basiert auf der Anerkennung der Grundrechte, der Meinungsfreiheit und der offenen Kritik. Wenn Politiker der «Ampel»-Koalition die Demonstrierenden loben, dass sie die Demokratie verteidigen und retten, stehlen diese Politiker sich aus der Verantwortung. Die parlamentarische Demokratie nimmt in erste Linie durch Diejenigen Schaden, die ihre Aufgaben als Volksvertreter nicht ernsthaft und mit Leidenschaft wahrnehmen. In der parlamentarischen Demokratie übertragen die Wähler den Gewählten die Verantwortung für die Erhaltung und Wahrung der Demokratie. Konsequenterweise müssten die Demonstranten «gegen rechts» sich eigentlich gegen diejenigen wenden, deren Politik dazu beiträgt, dass sich ein Teil der Wähler von ihnen ab- und der AfD zuwendet.

TN: Demokratie wird dabei als Zustand einer Gesellschaft behandelt, nicht als Prozess und gesellschaftliches Verfahren, um gesellschaftliche Probleme zu lösen. Zudem gefährdet die regierende Politik nicht erst mit der Corona-Politik, aber insbesondere mit und seit dieser, die Demokratie, die auch von Widerspruch und Gegenrede lebt. Was ist von den Reden zur Demokratie bei den Demonstrationen zu halten?

Bauer: Der Hinweis auf die Corona-Politik macht darauf aufmerksam, welch ein gefährliches und letztendlich undemokratisches Verständnis von Demokratie gegenwärtig, auch bei den Pro-Demokratie-Demonstranten, vorherrscht. Die allermeisten derjenigen, die moralisch überzeugt «gegen rechts» auf die Strasse gehen, waren bei den Kundgebungen und Demonstrationen gegen die autoritären Corona-Massnahmen nicht nur nicht dabei. Im Gegenteil, sie stimmten obrigkeitshörig und staatsfromm in den Chor der Corona-Paniker und Impf-Neurotiker ein.

Es hat den Anschein, als ob sich Orwell bewahrheitet: Demokratie ist Diktatur, Diktatur ist Demokratie. Oder um es zugespitzt zu formulieren: Antifaschismus ist Faschismus, und Letzterer dekoriert sich als antifaschistisch. Wir erleben gegenwärtig nicht nur aggressiven Militarismus, mörderische Kriege, Waffenexporte und militärische Aufrüstung, sondern eine vielgestaltige moralisch-ideologische Aufrüstung, die ins Totalitäre tendiert. Es entwickelt sich eine neue Art von Faschismus, die vorgibt, die Gesellschaft vor dem alten, dem Retrofaschismus, zu schützen.

Die Demonstrierenden «gegen rechts» erinnern mich in mancher Hinsicht an das Biedermeier. Nach den [am 20. September 1819 bewilligten] drakonischen Karlsbader Beschlüssen gegen die «Demagogen» der Freiheitsbewegung des Vormärz herrschte das politische Biedermeier des kritiklosen bürgerlichen Gehorsams, der Anständigkeit und der unterwürfigen Angepasstheit an die Obrigkeit.


Prof. Rudolph Bauer (Foto: privat)

Prof. Dr. Rudolph Bauer (Jahrgang 1939) ist Politikwissenschaftler und Sozialforscher. Er war unter anderem von 1972 bis 2002 Professor für Wohlfahrtspolitik und Soziale Dienstleistungen an der Universität Bremen. Arbeitsaufenthalte führten ihn nach China sowie in die USA. Er ist Autor und Herausgeber wissenschaftlicher Veröffentlichungen, Verfasser politischer Lyrik und von Bildmontagen. Mehr unter http://rudolph-bauer.de/



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Ihre Transition News-Redaktion

Kommentare

25. Januar, 17:55, von Dr. Rolf Lindner

BAUTZEN BLEIBT LEER

Seit die AfD besteht,
es um Argumente geht,
mit denen wollen die Roten
senken AfD-Wählerquoten.

Doch Rotgrüne wie üblich brechen,
was sie ihren Wählern versprechen,
statt Argumente liefern sie nur
Sudeledes Gehirnwäsche pur.

Man kann es nicht verhehlen,
könnten ganz einfach Wähler stehlen,
würden sie statt zu hetzen,
sich für Deutschland einsetzen.

Jetzt, wo sie Macht besitzen,
schau sie nur an ihre Spitzen,
müssen im Bundestag hören,
dass sie Deutschland zerstören.

Werden dort Fakten vorgelegt,
sind sie wie üblich harsch erregt,
hört man, dass ihnen Anstand fehlt,
und fragt: Wer hat die bloß gewählt?

Wollen spielen die erste Geige.
Argumente? - Fehlanzeige.
Alles, was ihnen nicht genehm,
bezeichnen sie als rechtsextrem.

Weil sinken ihre Wählerquoten,
drohen jetzt mit Parteiverboten.
Im Osten Deutschlands kennt man sie,
nannten das gar Demokratie.

Ginge es nach ihrem Willen,
würden sie wieder Bautzen füllen.
Nichts hassen Linksparteien mehr
als jene, die da denken quer,
doch Bautzen bleibt leer.

Info: https://transition-news.org/die-demokratie-rettet-man-nicht-durch-demonstrationen


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.01.2024

Paul Craig Roberts: Wird die andauernd zögerliche Haltung Putins zum Krieg führen?

seniora.org, 25. Januar 2024, 22. Januar 2024 Von Paul Craig Roberts - übernommen von paulcraigroberts.org

Paul Craig Roberts th 1289793236Paul Craig Roberts*

Ich habe oft meine Besorgnis darüber geäußert, dass das Fehlen proaktiver Maßnahmen von Putin, Xi und dem Iran die Ausweitung der israelischen und amerikanischen Aggression im Nahen Osten maximiert und zu einer gefährlichen Konfrontation und dem Ausbruch eines Atomkriegs führt. Es ist das Ziel Israels und Washingtons, den Iran anzugreifen. Darum geht es in dem Konflikt zwischen Israel, Hamas, Hisbollah, Washington und Houthis.

Für Russland, China und den Iran ist es ganz einfach, eine Ausweitung des israelischen Krieges gegen Palästina zu verhindern. Alles, was sie tun müssen ist, einen gegenseitigen Verteidigungsvertrag zu schließen: Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle.

Aber proaktives Handeln scheint nicht zu den Fähigkeiten von Washingtons anvisierten Feinden zu gehören. Mit der einzigen Ausnahme von Putins Intervention in Syrien, um Obamas Invasion zu verhindern, hat Putin bewiesen, dass er immer zögert, die Kontrolle über die Situation zu übernehmen. Es dauerte acht Jahre, bis er seine Illusionen über das Minsker Abkommen aufgab. Als er schließlich erkannte, dass er an der Nase herumgeführt worden war, war das russische Militär nicht auf das erforderliche Maß an Gewalt vorbereitet. Folglich dauert ein Krieg, den Russland in wenigen Tagen hätte gewinnen sollen, seit zwei Jahren an.

Aus meiner Erfahrung mit der liberalen russischen Intelligenz würde ich sagen, dass ihr Programm die Kapitulation vor Washington ist. Sie würden lieber als Gastprofessoren nach Harvard, Yale und Stanford eingeladen werden und als Berater für amerikanische Unternehmen arbeiten, als mit dem Westen in Konflikt zu geraten. Da Putin zu glauben scheint, dass die Duldung von Subversion ein Zeichen von Demokratie ist, könnte er wohl von den erforderlichen Druck-Maßnahmen abgehalten worden sein, um zu beweisen, dass er nicht, wie der gesamte Westen behauptet, ein Diktator sei. Putin hätte viele Leben retten können, wenn er die Propaganda seiner Feinde ignoriert und Russland energischer verteidigt hätte.

Aber jetzt zeigt Putin mehr Bewusstsein für das, was getan werden muss. Nachrichten, die ich in der indischen Presse und nicht in den amerikanischen Hurenmedien, einer Ansammlung bezahlter Lügner, gesehen habe, besagen, dass Russland und der Iran nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums einen Pakt abschließen, in dem sie ihr Bekenntnis zu den Grundprinzipien der russisch-iranischen Beziehungen, einschließlich der bedingungslosen Achtung der Souveränität und territorialen Integrität des jeweils anderen, bekräftigen.

In gewisser Weise ist dies eine gute Nachricht. Es deutet darauf hin, dass Putin endlich erkannt hat, dass der Iran, wenn er ungeschützt bleibt, verwundbar ist, und wenn der Iran fällt, Washington einen direkten Zugang hat, um "Dschihadisten" in die Russische Föderation und die ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepubliken zu schicken.

Doch wie schon bei der unsinnigen "Minsker Vereinbarung" hat Putin wieder einmal einen Fehler gemacht. Der Pakt ist angekündigt worden, bevor er in Kraft tritt. Es ist unklar, wann diese Anerkennung der gegenseitigen Assoziierung abgeschlossen sein wird. Die Botschaft an Washington und Israel lautet also, den Iran jetzt anzugreifen, bevor das Abkommen in Kraft tritt.

Es besteht die Gefahr, dass dies geschieht. Indem er versucht, eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten zu vermeiden, obwohl ein Konflikt von Washington und Israel beabsichtigt ist, hat Putin durch seine Nichteinmischung grünes Licht für die Ausweitung des Konflikts gegeben.

Außerdem scheint der russisch-iranische Pakt nur implizit ein gegenseitiger Verteidigungspakt zu sein. Sie können darauf wetten, dass Victoria Nuland und die amerikanischen neokonservativen Agenten Israels, die die Außenpolitik der USA kontrollieren, versuchen werden, den Iran anzugreifen, bevor der Pakt in Kraft ist, oder sie werden argumentieren, dass es sich nicht um ein gegenseitiges Verteidigungsabkommen handelt.

Es scheint, dass Russland, China, der Iran und Israels muslimische Feinde denken, dass Worte zählen, wo doch nichts anderes als Taten zählen. Im Westen sind Worte bedeutungslos. Nur Taten zählen. Und Russlands Taten fehlen.

Lassen Sie mich nun ein wenig ausholen. Es gibt andere Anzeichen für Fortschritte in Richtung eines Umfelds, das von Washington weniger leicht in einen Krieg verwandelt werden kann. China hatte die Weitsicht, ein Friedensabkommen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien zu vermitteln. Das war ein fundamentaler Schlag für Washington. Diese Annäherung hat, wenn sie gegenüber Washingtons Gegenangebot Bestand hat, Putins Organisation BRICS um den Iran, Saudi-Arabien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate erweitert. Dies gibt der Abkehr Saudi-Arabiens vom Petro-Dollar eine neue Bedeutung.

Es gibt sogar ein mögliches gutes Zeichen von Seiten Russlands. Russland hat Luftpatrouillen über dem syrischen Golan an der Grenze zu Israel angekündigt. Putin hat Washingtons Einmarsch in Assads Syrien verhindert, ist dann aber weich geworden. Putin hat die syrischen Ölfelder in den Händen Washingtons gelassen. Putin hat sowohl Israel als auch den USA Luft- und Raketenangriffe auf syrisches Gebiet gestattet und Syrien offenbar daran gehindert, das von Russland gelieferte Luftabwehrsystem S-300 zum Schutz des syrischen Territoriums einzusetzen.

Es bleibt abzuwarten, ob dies etwas bedeutet. Die Russen sind durch den westlichen Einfluss so sehr geschwächt worden, dass sie jetzt ein dem Verteidigungsministerium angegliedertes "Zentrum für Versöhnung" haben. Dieses Zentrum sagt, die Luftpatrouillen dienten nur der Überwachung. Mit anderen Worten: Es wird kein militärisches Eingreifen geben, so dass sie weitgehend bedeutungslos sind.

Das Versäumnis, die Feinde Russlands mit Niederlagen zu konfrontieren, bedeutet, dass der Druck auf Russland, die ständigen Provokationen und die Demütigungen weitergehen werden, bis Russland in einen Krieg gezwungen wird.

Es wird viel über die Überdehnung der USA, die veralteten Waffensysteme, die übermäßige Verschuldung, die Unfähigkeit zur Rekrutierung von Soldaten usw. geredet, und das meiste davon ist wahr. Aber die Neokonservativen, die das Sagen haben, sind immer noch voller Zuversicht, und diese Zuversicht wird durch die Unentschlossenheit Putins noch verstärkt. Der Krieg, der sich abzeichnet, scheint unvermeidlich zu sein.

Ich weiß, dass es arrogant, egozentrisch und selbstverherrlichend erscheint, Putin scheinbar Ratschläge erteilen zu wollen. Aber das ist nicht das, was ich tue. Ich beschreibe eine Situation. Um einen Angriff der USA und Israels auf den Iran zu verhindern, muss es ein Bündnis zwischen Russland, China und dem Iran geben, das wahrscheinlich auch die Türkei einschließen sollte. Gerade JETZT braucht der Iran die hochwirksamen russischen Luftabwehrsysteme und, wenn der Iran sie nicht hat, die russischen Hyperschall-Langstreckenraketen. Putin hat eine strategische Seite gezeigt, als er die russische Luftwaffe zur Verteidigung Syriens einsetzte und damit die Invasion Syriens durch Obama verhinderte. Aber er ist sehr spät ins Spiel gekommen, fast zu spät. Die multipolare Welt, von der Putin immer spricht, kann ohne einen russisch-chinesisch-iranischen Vertrag über gegenseitige Verteidigung nicht verwirklicht werden. Ohne mehr strategische Visionen und Maßnahmen von Seiten Russlands und Chinas ist ein Krieg unvermeidlich.

*Paul Craig Roberts (* 3. April 1939) ist ein US-amerikanischer Ökonom und Publizist. Er war stellvertretender Finanzminister der Regierung Reagan und ist als Mitbegründer des wirtschaftspolitischen Programms der Regierung Reagans („Reaganomics“) bekannt.[1] Er war Mitherausgeber und Kolumnist des Wall Street Journal, Kolumnist von Business Week und des Scripps Howard News Service. Er wurde bei 30 Anlässen über Themen der Wirtschaftspolitik im Kongress um seine Expertise gebeten.
Seine Kritik an der neoliberalen Wirtschaftspolitik, die seiner Auffassung nach zur Finanzkrise 2008 führte, legte er vor allem in seinem Werk The Failure of Laissez-Faire Capitalism and the Economic Erosion of the West (2012) dar.
Nach der Jahrhundertwende publizierte Roberts häufig in Counterpunch, wobei er sich mit den Regierungen Bushs und Barack Obamas hinsichtlich des War on Terror befasste, der seiner Meinung nach die Bürgerrechte der Verfassung der Vereinigten Staaten einschränkte. Im Unterschied zu früheren Parteifreunden unter den Republikanern lehnte er später den War on Drugs ebenso wie den War on Terror ab und kritisierte auch die Politik Israels im israelisch-palästinensischen Konflikt.[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Craig_Roberts

Quelle: https://www.paulcraigroberts.org/2024/01/22/will-war-result-from-the-ever-hesitant-putin/
Die Übersetzung besogte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4969&mailid=2095


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

25.01.2024

Spaltpilz Ukraine, Bösewicht China – und verlieren die Leyen die Mehrheit?

lostineu.eu, 25. Januar 2024

Die Watchlist EUropa vom 25. Januar 2024 – Heute mit Spannungen vor dem EU-Sondergipfel, angeblich riskanten Investments in EUropa und einer brisanten Projektion für die Europawahl.

Die EU steht wie ein Mann hinter der Ukraine. Also fast. Wenn da nicht Orban und Fico wären, stünden wir wie eine Eins. Vor allem Deutschland. Deutschland werde „nicht wackeln“ in der Unterstützung für die Ukraine, hat Finanzminister Lindner gerade wieder erklärt.

Doch das stimmt so nicht. Deutschland wackelt, genauso wie die meisten anderen EU-Staaten. Seit Wochen streiten die 27 über die Finanzierung der gemeinsamen Waffenhilfe für Kiew. Der Streit dürfte auch den Sondergipfel am 1. Februar überschatten.

Wenn nicht alles täuscht, werden sich die Mitglieder zwar auf eine Finanzspritze von 50 Mrd. Euro einigen, um das Land vor dem Bankrott zu bewahren. Doch die vergleichsweise geringe Summe von 5 Mrd. Euro für die gemeinsame Kriegskasse werden sie nicht freigeben.

Ukraine first, EU-Bürger second?

Und das ist nicht das einzige Problem. Streit gibt es auch über die Agrarpolitik, denn die Ukraine überschwemmt die EU mit Billigexporten. Neuerdings wandern große Agrarbetriebe sogar ins Kriegsland ab, weil sie dort günstiger produzieren und mehr Profit machen können.

Nicht zuletzt deshalb gehen die Bauern in Deutschland und Frankreich auf die Barrikaden. Doch die EU-Kommission, die in der Agrarpolitik viel mehr zu melden hat als Herr Özdemir, denkt nicht daran, auf ihre eigenen Bürger Rücksicht zu nehmen und ihren Kurs zu korrigieren.

So wird die Ukraine zum Spaltpilz, und das Jahre vor dem geplanten – und heftig umstrittenen – EU-Beitritt. Streit gibt es auch über weitere Sanktionen gegen Russland. Die EU plant sie zum 2. Jahrestag der Invasion, obwohl die bisherigen kaum wirken und neue Strafen neuen Streit auslösen.

So fordert Kiew neuerdings, auch Flüssiggas aus Russland mit Sanktionen zu belegen. Dies würde ausgerechnet Belgien treffen, das derzeit den EU-Vorsitz innehat. Es würde auch Deutschland treffen, das viel Flüssiggas aus Belgien importiert – via Antwerpen.

Egal, die Forderung steht im Raum. Wer Nein sagt, muß sich rechtfertigen. Wer fragt, was die Ukraine-Hilfe für die EU und ihre Bürger bringt, wird als „Putin-Freund“ angefeindet. Die Ukraine ist zum Spaltpilz geworden – und Orban ist ausnahmsweise mal nicht schuld.

Siehe auch Streit ums Geld: Berlin bremst bei Waffen für die Ukraine

News & Updates

  • Brüssel will Investitionen aus China überwachen. Die EU-Kommission zieht die Daumenschrauben gegenüber China weiter an. Künftig sollen chinesische Investitionen in den 27 EU-Ländern systematisch erfasst und auf mögliche Risiken geprüft werden. Außerdem will die Behörde europäische Investitionen in China und anderen Drittländern erfassen und prüfen. – US-Multis und amerikanische Hedgefonds werden nicht überwacht – die sind ja keine Bösewichte...
  • Kiew will ukrainische Bürger aus EU zurückholen. Im September hat die EU beschlossen, den Schutzstatus für geflüchtete Ukraine bis 2025 zu verlängern. Ohne Begründung, und ohne Rücksicht auf die Wohnungsnot und andere Probleme. Nun kommt „Kommando zurück“, jedenfalls aus Kiew: Die Regierung fordert, die Rückkehr in die Ukraine zu fördern. – Man darf gespannt sein, ob Brüssel Folge leistet.
  • Berlin will, das alle mehr Waffen liefern. Klare Ansage von Kanzler Scholz: „Die Beiträge, die die europäischen Staaten bisher für 2024 vorgesehen haben, sind noch nicht groß genug“, sagte Scholz der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Europa muss diskutieren, was jedes Land beitragen kann, damit wir die Unterstützung erheblich ausweiten können.“Scholz zeigt Führung – leider an der falschen Stelle…

Das Letzte

Verlieren die Leyen die Mehrheit? Diese Frage treibt viele EU-Politiker um, die die jüngste Projektion zur Europawahl gelesen haben. Im neuen Parlament könnte fast die Hälfte der Sitze von Parteien gehalten werden, die nicht der großen Koalition um Frau von der Leyen angehören (also alle außer Sozis, Konservativen und Liberalen). Erstmals wäre sogar eine stramm rechte Mehrheit mit EVP, EKR, Nationalisten und Rechtspopulisten möglich, schätzt der ECFR. Der „scharfe Rechtsruck“ hätte „signifikante Konsequenzen“ für die EU-Politik, warnen die Experten. Auf die Idee, dass die aktuelle EU-Politik der Leyen „signifikante Konsequenzen“ für die Europawahl hat – nämlich genau den befürchteten Rechtsruck auslösen könnte – kommen sie nicht…

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6 Comments

  1. KK
    25. Januar 2024 @ 15:21

    „Neuerdings wandern große Agrarbetriebe sogar ins Kriegsland ab, weil sie dort günstiger produzieren und mehr Profit machen können.“
    Macht ja auch betriebswirtschaftlich Sinn: So ein Minenfeld pflügt sich quasi von selbst um, das spart Kosten [Zynismus aus]
    ——————————————————————————————-
    „Wer fragt, was die Ukraine-Hilfe für die EU und ihre Bürger bringt, wird als „Putin-Freund“ angefeindet.“
    Unsere Politiker tun derzeit auch wirklich alles, dass man einen Typ wie Putin dagegen eher noch als Freund betrachten könnte… Immerhin, das muss man erst mal schaffen!
    ——————————————————————————————-
    „Verlieren die Leyen die Mehrheit?“
    Die Mehrheiten im EU-Parlament sind völlig ohne Belang – dafür hat das Parlament zu wenig gestalterische Möglichkeiten. Kommission und Rat machen ja eh, was sie wollen, und sorgen dann mit den bewährten Mitteln dafür, dass das Parlament dann schon irgendwie abnickt – oder zur Not gar nicht abnicken muss…

Reply

  • Monika
    25. Januar 2024 @ 12:03

    …Berlin will, dass alle mehr Waffen liefern…
    Dass die Waffenlieferungen so forciert werden hat den Grund, die Verluste aus dem stark erodierenden zivilwirtschaftlichen Sektor durch Produktion von Kriegsgerät und Munition buchhalterisch im BIP auszugleichen. Drum schert es auch keinen, dass die Granaten sich gerade „granatenmäßig“ verteuern, Preissteigerungen von 50 – 100% lassen sich heute schon beobachten. Hauptsache die Statistik stimmt, ob Land und vorallem Leute was davon haben ist eher nebensächlich. So fährt die Infrastruktur voll auf Verschleiß und die „kleinen Leute“ verarmen. Aber man kann „Wachstum“ und eine „gesunde“ Wirtschaft“ verkünden.
    Das ist ein reines Kompensationsgeschäft für die Finanziers

    Reply

  • Kleopatra
    25. Januar 2024 @ 09:25

    Ihre Beschreibung der Zusammensetzung des EP blendet mit den Grünen ausgerechnet eine wichtige Fraktion aus, die eindeutig nicht der von Ihnen prophezeiten rechtspopulistischen Mehrheit angehört. Und letztlich würde eine starke rechtspopulistische Komponente im EP vor allem die Verhandlungsposition der EVP stärken (denn diese hätte dann in Streitfragen potenzielle andere Bündnispartner als die Sozialisten) und damit aber wieder eher von der Leyen zugute kommen – wenn diese denn die Kandidaten der EVP wird, wonach es aussieht.
    Und wenn Sie die Auswirkungen der Ukraineflüchtlinge auf die Wohnungsproblematik beklagen: wie stehen Sie unter diesem Gesichtspunkt zu anderen Migranten? Solange der Krieg andauert, ist übrigens der sachliche Grund für die Behandlung ukrainischer Flüchtlinge so offensichtlich, dass man ihn nicht jedesmal erwähnen muss.

    Reply

    • ebo
      25. Januar 2024 @ 09:54

      Die Glosse (es ist eine Glosse!) zitiert aus dem Papier des ECFR, in dem die Grünen nicht als Teil der von-der-Leyen-Koalition dargestellt werden. Dort ist nur von der “super grand coalition” of the three centrist groups die Rede. Natürlich gehören die Grünen zu dieser staatstragenden Koalition, sie sind sogar die größten VDL-Fans. Allerdings geht aus der ECFR-Projektion auch hervor, dass sie bei der Europawahl Federn lassen könnten.

      Reply

    • Karl
      25. Januar 2024 @ 10:40

      >> wenn Sie die Auswirkungen der Ukraineflüchtlinge auf die Wohnungsproblematik beklagen
      Warum machen Sie aus der Wohnungsnot eine „Wohnungsproblematik“? Angemessen ist aus meiner Sicht der Ausdruck: ‚die seit Jahrzehnten verschärfte Wohnungskrise‘.
      Und warum wollen sie das Menschenrecht auf Wohnraum nur – woke – im Zusammenhang mit Flüchtlingen diskutieren?

      Reply

    • KK
      25. Januar 2024 @ 15:08

      „Solange der Krieg andauert, ist übrigens der sachliche Grund für die Behandlung ukrainischer Flüchtlinge so offensichtlich, dass man ihn nicht jedesmal erwähnen muss.“

      Sie meinen die privilegierte Behandlung (Bürgergeld, sofortige Artbeitserlaubnis) gegenüber anderen Kriegsflüchtlingen aus den Krisenherden dieser Welt wie Afghanistan, Syrien, Libyen, Palästina und einigen Gegenden des afrikanischen Kontinents?

      Nein, die ist nicht offensichtlich, die ist sogar verfassungswidrig (Art. 3 GG)!

      Reply


  • Info: https://lostineu.eu/spaltpilz-ukraine-boesewicht-china-und-der-niedergang-einer-militaermacht


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Fast eine Milliarde Euro für Militärtransporte an die Ostfront


    lostineu.eu, 24. Januar 2024

    Die EU-Kommission hat 807 Mill. Euro für 38 Projekte der „militärischen Mobilität“ bewilligt. Es geht um die Verlegung von Panzern und anderem Kriegsgerät an die neue Ostfront.

    So würde es die Brüsseler Behörde natürlich nicht formulieren. Hier ihre Mitteilung im schönsten Behörden-English:

    The European Commission supports with EUR 807 million 38 projects that will upgrade key transport infrastructure in the EU to dual use, for both civilian and defence purposes. The projects were selected among the applications submitted under the third call for proposals in the field of military mobility published under the Connecting Europe Facility (CEF). The European Commission, assisted by CINEA, accelerated this CEF Transport call, in response to Russia’s war of aggression against Ukraine.

    EU Commission

    Es geht also um eine „Antwort auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine“. Die ist zwar weder EU- noch Nato-Mitglied. Dennoch fließt das Geld in Strömen.

    Im laufenden Sieben-Jahres-Budget sind insgesamt 1,74 Mrd. Euro vorgesehen, allein für „militärische Mobilität“.

    Dazu kommen in diesem Jahr nochmal 5 Mrd. Euro für Waffen – jedenfalls, wenn es nach dem EU-Außenbeauftragten Borrell geht.

    Sein Vorschlag wird derzeit allerdings noch von Deutschland ausgebremst – mit dem Argument, alle EU-Staaten müssten noch mehr zahlen…

    Siehe auch Streit ums Geld: Berlin bremst bei Waffen für die Ukraine

    4 Comments

    1. MarMo
      24. Januar 2024 @ 22:26

      Oh, das freut die USA. Wir nähern uns mit Riesenschritten deren Gesellschaftsmodell: eine neokonservative „Elite“, die die Strippen zieht, ganz egal wer auf der Regierungsbühne Demokratie spielt, absurd hohe Militärausgaben, um herbei fantasierte Feinde in Schach zu halten, Beteiligung an der ein oder anderen völkerrechtlich illegalen Militäroperation, natürlich im Namen unserer westlichen „Werte“, ein militärisch-industrieller Komplex, der gut vernetzt ist mit den politischen und medialen „Eliten“ und das alles geht einher mit einer wachsenden Verarmung breiter Bevölkerungsteile, Deindustrialisierung (außer der Rüstungsindustrie), Verfall der öffentlichen Infrastruktur, der Bildung, des Gesundheitswesen, etc.
      Und wir nehmen das alles still hin.

    Reply

    • KK
      25. Januar 2024 @ 05:43

      Ohne den Verfall der Bildung wäre der IST-Zustand wohl auch nicht unwiderspochen möglich… statt mit der Regierung gegen eine rechte Oppositionspartei zu demonstrieren, würden Millionen gegen diese Regierungspolitik auf die Strassen gehen…

      Reply

      • Helmut Höft
        25. Januar 2024 @ 09:19

        @KK
        „Ohne den Verfall der Bildung wäre der IST-Zustand wohl auch [definitiv] nicht möglich“ FACK

        Wichtig: Und jetzt noch zur Frage, warum ist die Bildung auf der Strecke geblieben? Da gibt’s zwei Seiten, eine aktive (Bildung? Nö! [wg. Kosten Ideologie usw.]) und eine passive (Boaeji, anstrengend, keine Zeit, kein Bock).

  • KK
    24. Januar 2024 @ 19:42

    Wieviel ist das in Tonnen CO2?


  • Info: https://lostineu.eu/fast-eine-milliarde-fuer-militaertransporte-an-die-ostfront


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Schweden rückt Nato-Beitritt näher – doch Sicherheit bringt es nicht


    lostineu.eu, 24. Januar 2024

    Das türkische Parlament hat die Aufnahme Schwedens in die Nato gebilligt. Damit ist der Beitritt näher gerückt. Doch mehr Sicherheit bringt das Land nicht – Stockholm ist erpressbar und hat Angst.

    Nach dem Votum des Parlaments wird erwartet, dass Präsident Erdogan den Vertrag zum Beitritt in den kommenden Tagen unterzeichnet. Der schwedische Ministerpräsident Kristersson teilte mit, sein Land sei nun einen Schritt näher an der Nato-Mitgliedschaft.

    Allerdings sind noch nicht alle Hürden überwunden. So steht noch die Zustimmung aus Ungarn aus. Regierungschef Orban könnte das nutzen, um erneut Druck auf Stockholm auszuüben – genau, wie dies Erdogan monatelang erfolgreich versucht hat.

    Die rechtslastige Regierung hat sich dabei als erpressbar erwiesen. Erdogan verzögerte die Ratifizierung unter anderem mit der Begründung, Schweden zeige mangelnden Einsatz gegen „Terrororganisationen“ wie die kurdische Arbeiterpartei PKK.

    Kristersson ließ sich auf mehrere Zugeständnisse ein. Dazu zählt die Verschärfung der schwedischen Anti-Terror-Gesetzgebung und eine erste Verurteilung wegen Terrorfinanzierung im Zusammenhang mit der PKK. Weitere dürften folgen.

    Besorgniserregend ist aber auch die Stimmung im Lande. In Schweden ist eine regelrechte Kriegs-Hysterie ausgebrochen. Sogar Kinder haben Angst: „Die Russen kommen“, heißt es auf TikTok. Ausgelöst wurde die Hysterie allerdings von Politik und Militär.

    Wie ein solches Land mehr Sicherheit im euroatlantischen Raum bringen soll, ist schleierhaft. Genau das ist aber von einem Nato-Beitrittskandidaten gefordert…

    9 Comments

    1. Ute Plass
      25. Januar 2024 @ 14:00

      Immmer wieder gehaltvolle Kommentare, insbesondere die von @european,

      Sehr empfehlenswert vom Kognitionsforscher Rainer Mausfeld folgendes Gespräch über sein neuestes Werk: „Hybris und Nemesis“.
      https://oe1.orf.at/programm/20240118/746495/Rainer-Mausfeld-Psychologe

      Erkenntnisreich in auch Bezug auf eigenes Denken und hilfreich um Propaganda und Indoktrinations-Mechanismen zu durchschauen, die aktuell kriegstreiberische Medien nutzen um die Bevölkerung auf „Kriegstüchtigkeit“ zu trimmen.

    Reply

  • Monika
    25. Januar 2024 @ 12:21

    @Kleopatra: ..Haltung zu Russland wohl immer vom Bewusstsein für die mit der wirtschaftlichen Attraktivität gleichzeitig vorhanden Gefahr geprägt…
    Genau aus dieser Geisteshaltung „ich habe was, was du nicht hast, deshalb willst du mir auf jeden Fall Böses, (denn wenn du was hättest,würde ICH es dir auf jeden Fall neiden und wegnehmen wollen)“ feinden Reiche jegliche Sozialsicherung als überflüssig weil leistungsmindernd an, ist ein sozialistisches Staatsmodell mit klarer Kante zu bekämpfen, ein kommunistisches gar des Teufels! Aus dieser Geisteshaltung heraus ist immer ein bitterböser, unmenschlicher, verabscheuungswürdiger Feind nötig, für beide Seiten einträchtige und einträgliche Nachbarschaft „undenkbar“. Was für ein Wahn!

    Reply

  • MarMo
    24. Januar 2024 @ 22:34

    Diese ganzen Transatlantiker hier in Deutschland ebenso wie in der EU sind wirklich irre. Man müsste sie alle in die geschlossene Psychatrie einweisen. Schon deshalb, weil sie so gefährlich sind. Die Menschen glauben diesen Irrsinn.

    Reply

  • Karl
    24. Januar 2024 @ 14:52

    „Was Finnland und Schweden betrifft, so stehen sie … nicht auf der richtigen Seite der Geschichte.“ ->
    Das Ende des nordischen Modells – von Heikki Patomäki
    https://monde-diplomatique.de/artikel/!5844527

    Reply

  • KK
    24. Januar 2024 @ 14:17

    Wäre Schweden in Bezug auf Russland doch so gelassen wie in Bezug auf die Corona-Hysterie… was läuft da jetzt falsch?

    Und vor allem: Ist Schweden nicht wie auch Finnland mit der jahrzehntelangen weitgehenden Neutralität gut gefahren? Warum geben die Länder das alles auf? Glauben die wirklich, Russland hätte plötzlich Interesse, diese Länder und ganz EUropa anzugreifen?
    Mit dem im Vergleich zu den USA mickrigen Militäretat schaffen die es ja nicht mal, in der Ukraine Fakten zu schaffen – die wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert! Denn eins ist Putin sicherlich nicht: Ein durchgeknallter Hallodri – wie zB ein Donald Trump! Vor dem sollten die EUropäer und die ganze Welt wirklich Angst haben, denn der ist wirklich unberechenbar.

    Reply

    • ebo
      24. Januar 2024 @ 14:42

      Das frage ich mich auch. Vor allem Finnland steht sich jetzt viel schlechter als vor dem Nato-Beitritt. Mit dem neuen Zaun und der Abschottung leidet die Wirtschaft, die früher von Handel und Tourismus mit Russland profitierte; gleichzeitig wächst die Abhängigkeit von den USA.

      Reply

      • Kleopatra
        25. Januar 2024 @ 09:50

        Die Finnen wissen von allen Ländern am besten, was für gefährliche Nachbarn die Russen sind, denn sie wurden im Jahr 1939 angegriffen wie 2022 die Ukraine (und sie haben sich verteidigt wie Ukrainer). Die sowjetische Seite scheint seinerzeit auch erwartet zu haben, dass die finnischen Arbeiter sie als Befreier begrüßen (stattdessen trug der Krieg vielmehr zu einer Art Union sacrée zwischen den Sozialpartnern bei). Insofern war die finnische Haltung zu Russland wohl immer vom Bewusstsein für die mit der wirtschaftlichen Attraktivität gleichzeitig vorhanden Gefahr geprägt, und für sie war die Entscheidung für die NATO eher wenig spektakulär. Die geschilderte Hysterie in Schweden kommt wahrscheinlich davon, dass sie sich zu lange von linken Pazifisten haben einreden lassen, die Russen hätten keine bösen Absichten; die Stimmung hat etwas von dem feurigen Glauben von Neubekehrten.
        Wer meint, Russland sei wenig gefährlich, weil es arm und relativ schwach sei, übersieht übrigens, dass seine Führung dumm genug ist, Kriege anzufangen, auf die sie nicht vorbereitet ist, und kriminell genug, um Schaden jeder Art anzurichten (Stichwort Kachivka).

      • european
        25. Januar 2024 @ 13:03

        Die Russen wissen wie gefaehrlich die Deutschen sind, denn sie wurden im Jahr 1941 von den Deutschen angegriffen. Die offizielle Zahl der Toten schwankt und wikipedia schreibt dazu: „Eine staatliche mehrjährige Überprüfung ergab bis 2009 37 Millionen sowjetische Kriegsopfer“

        https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Sowjetischer_Krieg

        Wir hatten Glueck aufgrund unserer Geographie. Die Weltengemeinschaft musste sich etwas ueberlegen, wie sie mit dem Stinker in der Mitte Europas umgehen soll und sie haben sich fuer den Wiederaufbau entschieden. Verdient hatten wir das nicht und heute zaehlen wir uns zu den Guten. Wir setzen die Werte und die Massstaebe. Wir sind so heilig, dass es abstossend wird. Mit welchem Recht eigentlich, nachdem unser Glueck auf sovielen Leichen und Kriegsverbrechen beruht? Nicht nur das. Wir folgen bedingungslos dem weltweit groessten Brandstifter und Kriegsverbrecher und behaupten, wir seien immer noch die Guten. Wie verblendet kann man sein.
        Von den Deutschen, die 1941 Russland ueberfallen haben, lebt heute kaum noch jemand. Ebenso von den Russen, die 1939 Finnland ueberfallen haben. Die Sowjetunion gibt es heute gar nicht mehr. Wie lange wollen wir mit dem „historischen Gedaechtnis“ denn hantieren? Fuer Polen gehen wir sogar bis 1775 zurueck. Koennen wir auch mit Russland. Da gab es noch den Ueberfall von Napoleon mit hunderttausenden Toten, Verletzten, Vermissten.

        Es sind diese abstossenden Doppelstandards, die den Wertewesten weltweit isolieren. Wir werden nicht mehr ernst genommen und das zu Recht. Statt dessen ruesten wir nun auf, lassen uns in den Sog eines untergehenden Imperiums ziehen und „verteidigen“ dessen Werte in harten Dollars, denn den Nachteil hat Europa, wie die Wirtschaftsdaten zeigen. C-Promis wie zu Guttenberg tauchen in der Bloed-Zeitung aus und faseln etwas von „verdammter Pflicht“ bezueglich eines imaginaeren Russen-Angriffs, fuer den es keinerlei ernstzunehmende Anzeichen gibt. Europa hat nichts zu bieten, was Russland nicht schon hat.

      • KK
        25. Januar 2024 @ 15:37

        @ Kleopatra:
        „Wer meint, Russland sei wenig gefährlich, weil es arm und relativ schwach sei, übersieht übrigens, dass seine Führung dumm genug ist, Kriege anzufangen, auf die sie nicht vorbereitet ist, und kriminell genug, um Schaden jeder Art anzurichten“

        Weit weniger gefährlich als die USA, die kriminell genug sind, über den grossen Teich hinweg und damit aus relativer Sicherheit heraus an EUropa eine nukeare Lunte zu legen, um die eigene Vormachtstellung und nebenbei ihre MKI zu sichern, indem die Sicherheitsinteressen von Russland mit Füssen getreten werden.
        ——————————————————————————————-
        @ european:
        „Es sind diese abstossenden Doppelstandards…“

        Nicht vergessen, Kleopatra ist ja genau deswegen hier: Uns diese abstossenden Doppelstandards nahezu täglich vor Augen zu führen.


  • Info: https://lostineu.eu/schweden-rueckt-nato-beitritt-naeher-doch-sicherheit-bringt-es-nicht


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    25.01.2024

    Nachrichten von Pressenza: Lateinamerika: Wie Ecuador vom zweitsichersten Land zum Kokain-Exporteur für Europa wurde

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 25. Januar 2024, 7:18 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 25.01.2024


    Lateinamerika: Wie Ecuador vom zweitsichersten Land zum Kokain-Exporteur für Europa wurde


    Seit Mitte Januar befindet sich Ecuador nach einem Dekret des Präsidenten in einem bewaffneten internen Konflikt. Auslöser war eine Welle massiver organisierter und koordinierter Gewalt durch verschiedene kriminelle Gruppen. Unser Land erlebt seither sogar die schwerste Gewaltwelle in seiner Geschichte.&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/01/lateinamerika-wie-ecuador-vom-zweitsichersten-land-zum-kokain-exporteur-fuer-europa-wurde/


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    Sepp Holzer: «Bauern sind Sklaven auf dem eigenen Hof»


    Poltern kann er auch mit 82 Jahren noch. Anlässlich seines neuen Buches «Agrarrebellion jetzt!» sprach ich mit dem bekannten Bergbauern aus Österreich über die Bauernproteste und was Bauern heute anders machen sollten. von Christa Dregger Sepp Holzer, heute 82, übernahm&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/01/sepp-holzer-bauern-sind-sklaven-auf-dem-eigenen-hof/


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    Solidaritätskundgebungen für argentinischen Generalstreik in Europa


    Unter dem Motto „Angesichts der internationalen Komplizenschaft, lasst uns die internationale Koordination vervielfachen“ rufen argentinische Migrant*innen in Europa, sowie feministische linke Gruppen und Arbeiter*innenorganisationen, zu Kundgebungen auf. Diese finden heute in Berlin, Madrid, Barcelona, Lissabon, Brüssel, Rom, Toulouse und Paris&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/01/solidaritaetskundgebungen-fuer-argentinischen-generalstreik-in-europa/


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    Ex-Finanzminister Lacina: Früher haben wir bei Krisen in Preise eingegriffen – warum tut diese Regierung das nicht?


    Der Ökonom Ferdinand Lacina war einer der längstdienendsten Finanzminister Österreichs und hat sich zeitlebens mit wirtschaftlichen Prozessen in Österreich beschäftigt. Kontrast hat mit ihm darüber gesprochen, warum er die ÖVP-Grünen-Regierung für die hohe Inflation in Österreich verantwortlich macht, was am Energiemarkt falsch&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/01/ex-finanzminister-lacina-frueher-haben-wir-bei-krisen-in-preise-eingegriffen-warum-tut-diese-regierung-das-nicht/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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    25.01.2024

    EuropawahlWer wird Mitglied der nächsten EU-Kommission?

    makronom.de, vom 24. Januar 2024, MANUAEL MÜLLER, Europa

    Bei den Europawahlen wird nicht nur das Parlament neu zusammengesetzt, sondern auch die EU-Kommission. Ein Blick auf die nationalen Debatten zeigt, wer in der nächsten europäischen Exekutive vertreten sein könnte.


    Bild: Pixabay


    Es ist Europawahljahr – und das bedeutet nicht nur, dass im Juni das Europäische Parlament neu zusammengesetzt wird, sondern auch eine neue Europäische Kommission im Herbst. Wie in parlamentarischen Demokratien üblich, wird die Kommission vom Europäischen Parlament gewählt (Art. 17 (7) (3) EUV). Anders als in parlamentarischen Demokratien üblich, liegt das Vorschlagsrecht dafür allerdings beim Rat, der seinerseits die Liste der Kommissionsmitglieder „im Einvernehmen mit dem gewählten [Kommissions-]Präsidenten“ und „auf der Grundlage der Vorschläge der Mitgliedstaaten“ annimmt (Art. 17 (7) (2) EUV).

    Vorschläge der Regierungen

    In der Praxis bedeutet das, dass jede der nationalen Regierungen der Mitgliedstaaten ein Kommissionsmitglied vorschlägt, aber das Parlament ein Veto gegen diese Vorschläge einlegen kann – und das auch tatsächlich immer wieder tut. Lehnen die Abgeordneten eine Kommissar:in ab, wird deren Ersatz dann allerdings ebenfalls von der jeweiligen nationalen Regierung vorgeschlagen. Ein zaghafter Versuch des Parlaments, einen eigenen Namensvorschlag ins Spiel zu bringen, blieb 2014 erfolglos.

    Etwas mehr Einfluss kann die Präsident:in ausüben, da diese auch für die „interne Organisation“ der Kommission zuständig ist – insbesondere die Ressortverteilung zwischen den verschiedenen Mitgliedern. Regierungen, die der von ihnen vorgeschlagenen Kommissar:in ein attraktives Tätigkeitsfeld sichern wollen, tun deshalb gut daran, sich im Vorfeld mit der Präsident:in abzusprechen.

    Sowohl 2014 als auch 2019 forderte die Präsident:in die Regierungen auf, nicht nur einen, sondern mehrere Bewerber:innen vorzuschlagen, und dabei insbesondere auch auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu achten. Dem kamen allerdings nur wenige Mitgliedstaaten nach. Bis heute sind in der Kommission deshalb mehr Männer als Frauen vertreten, auch wenn sich das Verhältnis im Lauf der Zeit etwas verbessert hat.

    Die Kommission ist parteipolitisch immer bunt

    Die starke Rolle der nationalen Regierungen bei der Ernennung der Kommission beeinflusst auch deren parteipolitische Zusammensetzung. In parlamentarischen Demokratien spiegelt die Regierung typischerweise die Parlamentsmehrheit wider, während Oppositionsparteien nicht darin vertreten sind. Die Europäische Kommission hingegen ist parteipolitisch grundsätzlich „bunt“ und reflektiert in etwa die Zusammensetzung der mitgliedstaatlichen Regierungen zum Zeitpunkt ihrer Ernennung.

    Allerdings ist die Kommission parteipolitisch auch nicht einfach eine Kopie des Europäischen Rates. Zwar ist es in vielen Mitgliedstaaten üblich, dass die stärkste Regierungspartei auch das Kommissionsmitglied stellt. In anderen Ländern gilt der Kommissionsposten aber auch als Verhandlungsmasse bei der nationalen Koalitionsbildung, wodurch auch kleinere Parteien zum Zug kommen können. Und manche nationalen Regierungen sind sogar bereit, Angehörige von Oppositionsparteien als Kommissionsmitglied vorzuschlagen, wenn sie sich dadurch einen größeren Einfluss für ihr Land erhoffen. Die genaue Zusammensetzung der Kommission ist deshalb immer von der spezifischen Situation in jedem einzelnen Mitgliedstaat abhängig.

    Die Übersicht

    Aber wer wird nun in der neuen Kommission vertreten sein? Wirklich fest steht dabei natürlich noch kaum etwas: Bis die Kommission im Sommer wirklich ernannt wird, kann noch einiges passieren. In einigen Ländern finden bis dahin sogar noch nationale Wahlen statt, sodass noch nicht einmal klar ist, welche Regierung überhaupt den Vorschlag machen wird. In vielen anderen Mitgliedstaaten hingegen hat die Debatte über das nächste „eigene“ Kommissionsmitglied bereits begonnen. In einigen Fällen wurden bereits erste Namen bekannt, in anderen steht wenigstens fest, welche Partei den Vorschlag machen wird.

    Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die möglichen Kandidat:innen und über die nationalen Konstellationen, die den Vorschlag beeinflussen werden. In Fällen, in denen noch keine neuen Namen kursieren, zeigt die Tabelle das bisherige Kommissionsmitglied des Landes in grauer Schrift, sofern dessen Partei weiterhin an der nationalen Regierung beteiligt und eine weitere Amtszeit möglich ist. Andernfalls steht die Angabe „NN“.

    Wenn neue Informationen bekannt werden, wird diese Tabelle künftig weiter überarbeitet werden. Die regelmäßig aktualisierte Tabelle finden Sie unter diesem Link.


    uelle: Der (europäische) Föderalist.

     

    Zum Autor:

    Manuel Müller ist Politikwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen. Er betreibt das Blog „Der (europäische) Föderalist“, wo dieser Beitrag zuerst erschienen ist. Auf X: @foederalist


    Info: https://makronom.de/wer-wird-mitglied-der-naechsten-eu-kommission-45715?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=wer-wird-mitglied-der-naechsten-eu-kommission


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    25.01.2024

    Rückschlag für die Transatlantiker EU-Kommission kann von den USA geforderte Kontrollen von Investitionen europäischer Unternehmen in China nicht gegen den Widerstand insbesondere der deutschen Wirtschaft durchsetzen.


    german-foreign-policy.com, 25.01.2024

    BEIJING/BRÜSSEL/BERLIN (Eigener Bericht) – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sind mit dem Versuch gescheitert, von den USA geforderte Investitionskontrollen in der EU einzuführen. Beide hatten im vergangenen Jahr dafür geworben, Investitionen von Unternehmen aus der EU in speziellen Drittstaaten, insbesondere in China, scharfen Prüfungen auszusetzen und sie bei Bedarf zu verbieten. Eine entsprechende Regelung hatte Washington im vergangenen Jahr eingeführt und seine Verbündeten gedrängt, die Maßnahme zu übernehmen. In den gestern vorgelegten Vorschlägen der EU-Kommission zur EU-„Strategie für wirtschaftliche Sicherheit“ aus dem Jahr 2023 heißt es nun, Brüssel werde „Daten“ über Investitionen etwa in China sammeln; Kontrollen jedoch sind nicht vorgesehen. Gescheitert ist der transatlantische Plan am Widerstand der – insbesondere deutschen – Wirtschaft, die ihr strategisch überaus wichtiges Chinageschaft bedroht sieht. Verschärft wird aber die Kontrolle auswärtiger Investitionen innerhalb der EU. Zudem wird die Forschungskooperation von Hochschulen in der EU insbesondere mit chinesischen Partnerorganisationen stärker reglementiert.


    Zitat: „Strategie für wirtschaftliche Sicherheit“Die Vorschläge, die die EU-Kommission am gestrigen Mittwoch vorgelegt hat, um ihre im Juni vergangenen Jahres offiziell präsentierte „Strategie für wirtschaftliche Sicherheit“ näher auszubuchstabieren, beziehen sich zunächst auf ausländische Investitionen in der EU. Diese werden von der Mehrheit der Staaten längst strikt kontrolliert, vor allem, wenn es sich um Investitionen aus China handelt. Diese hat etwa Deutschland in der Vergangenheit mehrmals eingeschränkt oder untersagt, wenn es um Investitionen in als sicherheitsrelevant geltende Branchen oder in sogenannte kritische Infrastruktur ging (german-foreign-policy.com berichtete [1]). Dazu sollen nun auch die – relativ wenigen – Staaten gedrängt werden, die bisher noch keine Einschränkungen vornehmen oder, wie etwa Griechenland und Bulgarien, schlicht keine Investitionskontrollsysteme besitzen.[2] Die EU-Kommission dringt darauf, die nationalen Vorschriften zu harmonisieren und einen „Mindestanwendungsbereich“ festzulegen, „in dem alle Mitgliedstaaten ausländische Investitionen überprüfen müssen“.[3] Zudem sollen unter bestimmten Umständen auch Investitionen von Unternehmen aus EU-Staaten kontrolliert werden – und zwar dann, wenn die jeweiligen Unternehmen von Personen oder Firmen aus einem Nicht-EU-Staat kontrolliert werden.


    Exportkontrollen

    Stärker kontrolliert werden sollen auch Exporte aus EU-Staaten nach China. Allerdings hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dabei spürbar Abstriche machen müssen. Ursprünglich hatte von der Leyen geplant, bis September vergangenen Jahres eine Schwarze Liste mit Produkten zu erstellen, die nicht mehr oder allenfalls mit klaren Einschränkungen nach China exportiert werden dürfen, etwa High-Tech-Halbleiter oder Technologien für Quantencomputer und Künstliche Intelligenz.[4] Vorbild waren erkennbar US-Regelungen, mit denen Washington Beijing auf Dauer in technologischem Rückstand halten will; sie wollte von der Leyen offenkundig für die EU übernehmen.[5] Das ist nicht gelungen. Nicht nur liegt die erwähnte Schwarze Liste bis heute nicht vor. Die Kommission gab am gestrigen Mittwoch zudem bekannt, sie habe lediglich ein „Weißbuch über Ausfuhrkontrollen“ erstellt, das mit bereits bestehenden „Vorschriften auf EU- und multilateraler Ebene vollständig im Einklang“ sei, also keinerlei signifikante Ausweitung von Exportbeschränkungen bringe. Für den Sommer sei jedoch eine „Empfehlung der Kommission für eine bessere Koordinierung der nationalen Kontrolllisten“ geplant.[6] Damit könnte der Versuch einer Verschärfung verbunden sein.


    Investitionskontrollen

    Einen herben Rückschlag musste von der Leyen beim Versuch hinnehmen, neben Exporten auch Investitionen von EU-Unternehmen in China scharfen Kontrollen zu unterwerfen. Dabei diente gleichfalls eine US-Regelung als Vorbild, in diesem Fall die Entscheidung der Biden-Regierung, in Zukunft Investitionen von US-Firmen in China zu prüfen und unter Umständen zu untersagen, wenn sie der Produktion von High-Tech-Halbleitern, von Quantencomputern oder von Technologien für Künstliche Intelligenz dienen. Washington hatte entsprechende Regeln im August vergangenen Jahres eingeführt [7] und mit aller Macht darauf gedrungen, dass seine Verbündeten sie rasch übernehmen. Von der Leyen hatte sich ebenso dafür eingesetzt wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der bereits im Mai vergangenen Jahres öffentlich gefordert hatte, ein „Outbound Investment Screening“ gemäß US-Modell zu implementieren.[8] Der Versuch ist gescheitert. Die EU-Kommission gab gestern bekannt, sie habe ein weiteres „Weißbuch“ erstellt – „über Investitionen in Drittstaaten“ –, in dem nun vorgeschlagen werde, Daten zu einschlägigen Branchen zu sammeln, sie auszuwerten und gegebenenfalls im kommenden Jahr einen neuen Gesetzesvorschlag vorzulegen.[9] Von konkreten Schritten hin zu Investitionskontrollen ist nicht die Rede.


    Ministerium gegen Minister

    Gescheitert ist der Versuch, faktisch US-Regelungen in die EU zu übertragen, den von der Leyen und Habeck unternommen haben, nicht zuletzt an der deutschen Wirtschaft. So hieß es etwa im August vergangenen Jahres, „die Wirtschaft“ mache „Druck“, von einem Outbound Investment Screening strikt Abstand zu nehmen; die wirtschaftspolitischen Sprecher von SPD und FDP sprachen sich offen dagegen aus.[10] In der Tat kommen deutsche Konzerne bei ihren Investitionen in der Volksrepublik kaum ohne die Nutzung etwa von High-Tech-Chips oder von Künstlicher Intelligenz aus. Der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier, hatte bereits unmittelbar nach Habecks Vorstoß im Mai 2023 gewarnt, deutsche Unternehmen verfolgten „die Diskussion über eine neue staatliche Aufsicht von Auslandsinvestitionen mit großer Sorge“.[11] Habeck stieß sogar in seinem eigenen Ministerium auf entschlossenen Widerstand. „Die Arbeitsebene“ dort, so hieß es, „bremst vor allem wegen der unklaren Auswirkungen des Instruments“.[12] „Die Sorge“ sei „groß, dass eine neue Investitionskontrolle ... ein bürokratisches Monster erschaffen wird, unter dem die deutschen Unternehmen wegen langwieriger Kontrollen leiden“. Letztlich setzte sich die Wirtschafts- gegen die transatlantische Polit-Fraktion durch.


    „Böswilliger Einfluss“

    Stärker reglementiert werden soll allerdings die Kooperation von Hochschulen und von Forschungseinrichtungen in der EU mit Partnerorganisationen in Drittländern, de facto vor allem mit Hochschulen in China. So erklärt die EU-Kommission, Forschungsergebnisse aus Europa könnten womöglich „für militärische Zwecke in Drittländern genutzt oder unter Verletzung von Grundwerten eingesetzt“ werden. Hochschulen in EU-Staaten könnten auch „dem böswilligen Einfluss autoritärer Staaten ausgesetzt sein“.[13] Die Kommission lege daher „einen Vorschlag für eine Empfehlung des Rates“ vor, der darauf ziele, der Forschung in der EU für die Kooperation mit Drittstaaten „mehr Klarheit, bessere Orientierungshilfen und stärkere Unterstützung zu bieten“. Zwar könne man auf Forschungskooperation nicht verzichten, heißt es wohl mit Blick auf die hochqualifizierte Forschung in China. Doch solle man „Risiken für die Forschungssicherheit mindern“. Die Maxime laute: „So offen wie möglich, so geschlossen wie nötig“.

     

    [1] S. dazu Die Dialektik des Chinageschäfts.

    [2] Brüssel rudert bei Kontrolle von Auslandsinvestitionen zurück. Frankfurter Allgemeine Zeitung 25.01.2024.

    [3] Kommission schlägt neue Initiativen zur Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit vor. ec.europa.eu 24.01.2024.

    [4] Carsten Volkery: EU stellt Anti-China-Pläne vor. handelsblatt.com 20.06.2023.

    [5] S. dazu Mit Investitionsverboten gegen China.

    [6] Kommission schlägt neue Initiativen zur Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit vor. ec.europa.eu 24.01.2024.

    [7] Sabine Gusbeth, Dana Heide, Felix Holtermann, Carsten Volkery: Biden reguliert US-Investitionen in sensible Technologien in China. handelsblatt.com 10.08.2023.

    [8] Martin Greive, Dana Heide, Moritz Koch, Julian Olk, Annett Meiritz: Habeck will China-Geschäfte deutscher Unternehmen kontrollieren. handelsblatt.com 11.05.2023.

    [9] Kommission schlägt neue Initiativen zur Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit vor. ec.europa.eu 24.01.2024.

    [10] Sabine Gusbeth, Dana Heide, Felix Holtermann, Carsten Volkery: Biden reguliert US-Investitionen in sensible Technologien in China. handelsblatt.com 10.08.2023.

    [11] Julian Olk: Ausländische Investitionskontrolle: Wie Habeck mit seinem Vorstoß alle überraschte. handelsblatt.com 11.05.2023.

    [12] Sabine Gusbeth, Dana Heide, Felix Holtermann, Carsten Volkery: Biden reguliert US-Investitionen in sensible Technologien in China. handelsblatt.com 10.08.2023.

    [13] Kommission schlägt neue Initiativen zur Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit vor. ec.europa.eu 24.01.2024.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9464


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    25.01.2024

    Applaus für schweizerischen Außenminister nach Treffen mit Lawrow bei UNO-Sicherheitsrat

    freedert.online, vom 24 Jan. 2024 20:03 Uhr

      Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis erntet breite Zustimmung von den Grünen bis zur SVP für sein Treffen mit Russlands Außenminister Sergei Lawrow beim UNO-Sicherheitsrat.


      Applaus für schweizerischen Außenminister nach Treffen mit Lawrow bei UNO-SicherheitsratQuelle: Sputnik



      Die Schweiz hat ihre Neutralität doch nicht aufgegeben – vielmehr betritt sie behutsam die internationale Bühne, um im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eine konstruktive Rolle zu spielen. Ein entscheidender Schritt in diese Richtung wurde durch das jüngste Treffen zwischen dem Schweizer Außenminister Ignazio Cassis und seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow unternommen. Dieses historische Aufeinandertreffen, das erste seit anderthalb Jahren, wurde bewusst vor einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats anberaumt und stieß auf breite Zustimmung. Es gilt in der schweizerischen Diplomatie als wegweisender Meilenstein in den Beziehungen zu Russland.

      Ein klares Signal dafür, dass die Schweiz an ihrer neutralen Position mit Entschlossenheit festhält und sich bemüht, bisherige Fehler in der Diplomatie zu beheben. Zugleich zeigt sich das Land bereit, aktiv zur Förderung des Friedens beizutragen – besonders vor dem Hintergrund der kürzlichen Ankündigung von Bundespräsidentin Viola Amherd, einen Ukraine-Friedensgipfel in dem Land auszurichten.


      Schweizer Außenpolitiker: Nach Selenskij sollte auch Putin nach Bern kommen





      Schweizer Außenpolitiker: Nach Selenskij sollte auch Putin nach Bern kommen






      Russland kritisierte die Schweiz für ihre vermeintliche Unterstützung der "antirussischen Linie des kollektiven Westens" und warf ihr vor, ihre Rolle als "unparteiliche internationale Vermittlerin" verloren zu haben. Die Schweiz, vertreten durch Außenminister Cassis, bemüht sich nun offensichtlich um Schadensbegrenzung.

      Während ihres Treffens haben sich die Außenminister intensiv zu "mehreren wichtige Themen" ausgetauscht, wie Cassis auf X mitteilte.

      Das Treffen erntete die Zustimmung von Schweizer Politikern sowohl aus dem linken wie auch aus dem rechten Teil des politischen Spektrums. SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel sieht es als "gutes Zeichen", dass man miteinander reden will, auch wenn Friedensverhandlungen derzeit noch nicht im Fokus stehen.

      Die Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter betonte die Notwendigkeit, mit allen Seiten zu sprechen, insbesondere vor dem Hintergrund der russischen Vorwürfe, dass die Schweiz nicht neutral agiere. Sie sieht in dem Treffen einen Schritt in Richtung Offenheit für einen möglichen Frieden, der nur mit Russland erreicht werden könne.

      Auch die Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan teilt diese Ansicht und hob hervor, dass der Außenminister in seiner Rolle mit allen Akteuren sprechen müsse.


      Mehr zum Thema - WEF diskutiert in Davos über "Friedensformel" der Ukraine – ohne Russland


      Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/schweiz/193849-applaus-fuer-schweizerischen-aussenminister-nach


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.01.2024

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    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.01.2024

    Komisches Deutschland: Rechte Demonstrationen "gegen rechts"

    freede.tech, vom 23 Jan. 2024 13:59 Uhr, Von Gert Ewen Ungar

    In Deutschland geht man auf die Straße – "gegen rechts" heißt die Losung. Vom Ausland her betrachtet wirkt das bizarr, denn die deutsche Außenpolitik selbst ist längst ganz weit rechts angekommen. Auch innenpolitisch ist das Eintreten vornehmlich für die Interessen der Regierung einem mangelnden Demokratieverständnis geschuldet.


    Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Bernd Elmenthaler


    Mit Parteiverbot und Zensur sollen Demokratie und Meinungsfreiheit geschützt werden, klingt es in großer kognitiver Dissonanz in diesen Tagen überall in Deutschland.


    Wenn man wissen möchte, wes Geistes Kind die Bundesregierung und die deutsche Gesellschaft als Ganzes sind, empfiehlt sich ein Blick darauf, wie Deutschland aus dem Ausland wahrgenommen wird. Dieser Blick von außen lässt sich aktuell recht knackig zusammenfassen. Deutschland unterstützt den Völkermord Israels an den Palästinensern und strebt durch Waffenlieferungen an die Ukraine einen Sieg über Russland an. Dabei nimmt Deutschland den Tod einer ganzen Generation ukrainischer Männer billigend in Kauf.

    Ernstzunehmende Vorschläge für eine friedliche Lösung beider Konflikte gibt es aus Deutschland nicht. Deutschland ist ein rechter, reaktionärer Staat, der in Gewalt ein Mittel zur Lösung von Konflikten sieht und Diplomatie und Verhandlungen ablehnt. Deutschland ist daher international weitgehend isoliert.


    "Mitte der Gesellschaft" – Öffentlich-Rechtliche interviewen eigene Mitarbeiter bei Protest



    "Mitte der Gesellschaft" – Öffentlich-Rechtliche interviewen eigene Mitarbeiter bei Protest





    Tja, so sieht es aus. Damit könnte der Text eigentlich auch enden, wäre da nicht die Selbstwahrnehmung vieler Deutscher.

    In Deutschland sehen das nämlich trotz der unleugbaren Tatsachen viele anders. Man wähnt sich auf der Seite der Guten und behauptet, aus der eigenen Geschichte gelernt zu haben. Das ist moralische Hybris in ihrer reinen Form. Der Irrtum, dem ein großer Teil der deutschen Gesellschaft dabei unterliegt, wird in diesen Tagen auf besonders skurrile Weise deutlich.

    Die Bundesregierung bläst gemeinsam mit den Medien des deutschen Mainstream zum "Kampf gegen rechts". Es handelt sich dabei um eine konzertierte Kampagne vor allem gegen die AfD und deren potenzielle Wähler. Eine große Zahl Deutscher folgt dem Aufruf dieser Regierung und fühlt sich dabei sogar auf den Pfaden von Sophie Scholl wandelnd mit dem Ruf "Wehret den Anfängen". Man bekenne sich zur Demokratie, fordert zugleich Zensur und Parteienverbot zu deren Schutz. Den sich darin offenbarenden Widerspruch bemerkt der gleichgeschaltete Deutsche nicht mehr. Meinungsfreiheit ist für ihn und seine Regierung dann verwirklicht, wenn alle öffentlich die gleiche Meinung äußern. 

    Nun gibt es zwischen all den Teilnehmern der aktuellen Demonstrationen gegen rechts einerseits und der legendären Sophie Scholl andererseits vor allem einen großen Unterschied: Sophie Scholl hat gegen die Interessen der damaligen Regierung protestiert – unter Inkaufnahme größter Gefahr für ihr eigenes Leben. Die Teilnehmer der heutigen Massenveranstaltungen demonstrieren im Interesse der Bundesregierung und zwar ohne jedes Risiko für sich und ihre Karriere, geschweige denn für ihr Leben. Sie sind die neuen Mitläufer. Jeder bekennende AfD-Wähler, jeder Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen, jeder öffentlich erkennbare Leser von RT DE setzt sich einem größeren Risiko für das eigene Wohlergehen aus.


    Nahost: Waffenlieferungen an Israel und Genozidleugnung isolieren Deutschland weiter





    Nahost: Waffenlieferungen an Israel und Genozidleugnung isolieren Deutschland weiter 






    Es geht bei den organisierten Protesten um den Ausschluss einer Opposition mit dem Argument, es handele sich dabei um Rechte und Nazis. Folgt man allerdings der Wahrnehmung aus dem Ausland, dann sitzen wirklich Rechte und Reaktionäre in Deutschland längst auf der Regierungsbank. Die Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete, das Leugnen der Genozid-Absichten sowohl in Israel als auch in der Ukraine, der feuchte Wunschtraum der deutschen Außenministerin, Russland ruinieren zu wollen – all das ist zutiefst reaktionär und ganz weit rechts. Bei der "oppositionellen" CDU sieht es nicht besser aus. "Russland muss verlieren lernen" wünscht man sich dort. Dieser Revanchismus kommt nicht von der AfD und nicht von den als Schwurbler diskriminierten Kritikern der Regierung. All dieses rechte Gedankengut repräsentiert die aktuelle Ampel-Regierung einvernehmlich mit der Oppositionsfraktion der CDU/CSU.

    Mit dem Blick von außen ergibt sich vielmehr: Das, was in Deutschland gerade passiert, ist das genaue Gegenteil von einem angeblichen "Widerstand gegen rechts". Die Demonstrationen haben – um im zeitlichen Horizont des Vergleichs mit Sophie Scholl zu bleiben – eher etwas von den Aufmärschen auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg an sich. Sie dienen nicht dem Schutz der Demokratie, sondern ihrem Rückbau.

    Ein relevant großer Teil der Deutschen macht sich erneut etwas vor: über sich selbst, über die deutsche Regierung und über die Stellung Deutschlands in der Welt. Deutschland ist heute ein rechtes, ein reaktionäres Land, das überall in der Welt bei Bedarf mit jedem rechten und reaktionären Regime kooperiert, das sich aber das Recht herausnimmt, andere Regierungen zu destabilisieren, wenn sie sich deutschen Interessen widersetzen. Man möchte in anderen Ländern durchaus auch durch Sanktionen Mangel und Hungerrevolten auslösen, um dort nicht genehme Regierungen zu stürzen. Russland ist dafür ein Beispiel, Syrien ein anderes.

    Deutschlands Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) hoffte im ersten Jahr des Ukraine-Krieges, die russische Wirtschaft würde durch diese Sanktionen im Umfang zweistelliger prozentualer Anteile einbrechen. Jeder Bürger Russlands, der den Zusammenbruch der Sowjetunion miterlebt hat, weiß, was das für die russische Gesellschaft bedeutet hätte und kann den Geist, von dem Habeck beseelt ist, sofort ganz klar einordnen. Viele Deutsche fanden auch das allerdings bereits richtig.


    "In Deutschland brechen Nazismus-Instinkte durch" – Lawrow beschuldigt Berlin historischer Amnesie





    "In Deutschland brechen Nazismus-Instinkte durch" – Lawrow beschuldigt Berlin historischer Amnesie





    Dass Menschen in anderen Ländern andere Ideen von gutem Leben haben, als man sie in Kassel, Gelsenkirchen oder Bielefeld pflegt, überfordert die Vorstellungskraft vieler Deutscher heutzutage. Genau das ist aber das Problem. Dieses Nicht-sein-lassen-Können, dieser Mangel an Toleranz und Empathie gegenüber Unterschiedlichkeit von Kulturen und Traditionen, dieser Drang nach Gleichschaltung und angeblicher "Ordnung" in der Welt nach deutschen Vorstellungen ist der alte kolonialistische Geist. Man hat da in Deutschland in den letzten hundert Jahren allem Anschein nach nichts dazugelernt. 

    In vielen Ländern teilt man nicht diese deutsche Sicht auf vieles, was momentan in Deutschland als tolle Errungenschaft gilt. Man hält die deutsche Sicht auch nicht für besonders frei, besonders klug oder besonders erstrebenswert. Das trifft beispielsweise für den LGBT-Hype zu. Es gilt aber ebenso für die in Deutschland verbreitete Vorstellung, dass Deutschland eine Demokratie in Vollendung sei. Andere Länder sehen in Deutschland keineswegs ein leuchtendes Vorbild und wünschen sich auch nicht, durch Deutschland von ihren angeblichen Diktatoren befreit zu werden. In Deutschland besteht man jedoch darauf, es dennoch zu versuchen. 

    In Deutschland herrscht zum angeblichen Schutz der Pressefreiheit derzeit eine strenge Zensur. Daher rangiert das Wissen vieler Deutscher um die tatsächlichen Vorgänge in anderen Ländern bestenfalls auf ganz provinziellem Niveau. Das ist ein Nebeneffekt, wenn man mediale Vielfalt nicht zulässt. Die Gesellschaft verblödet ein bisschen. Natürlich gibt es auch diejenigen, die sich von der Bundesregierung nicht vorschreiben lassen, welche Medien für sie gut und welche schlecht sind. Sie sind besser informiert, haben in Deutschland aber einen schweren Stand. Der soziale Druck ist groß. Auch die Existenz dieses Drucks deutet nicht darauf hin, dass es sich bei Deutschland um eine besonders freie und offene Gesellschaft handelt.


    Die Demokratie und ihre Feinde – Deutsche Medien zum "Vertreibungsplan" der AfD




    Meinung

    Die Demokratie und ihre Feinde – Deutsche Medien zum "Vertreibungsplan" der AfD






    Man nimmt im Ausland Deutschland auch nicht als einen souveränen Staat wahr. Deutschland ist vielmehr ein Vasall der USA, der noch nicht einmal den Anschlag auf die eigenen Ostseepipelines Nord Stream aufklären darf. Jeder weiß wer es war, aber in Deutschland darf man es nicht sagen. Wer sich außerhalb Deutschlands aktuell mit diesem Land beschäftigt, hört von Zensur und auch durchaus von Protesten gegen die amtierende Regierung aufgrund von immer umfassenderem Mangel und eklatanter Misswirtschaft. Der hört, dass die deutsche Regierung überall auf der Welt das westliche Sanktionsregime durchsetzen will, das die Weltwirtschaft in Mitleidenschaft zieht und gegen das der UN-Menschenrechtsrat scharf protestiert hat. Der weiß, dass Deutschland den Energiemarkt umkrempeln will, was bereits zu großen Verwerfungen führt – zum Nachteil vor allem armer Länder. Deutschland geht dabei ohne jede Rücksicht und ohne jedes Mitgefühl vor. Man weiß mit dem  Blick von außen, dass Deutschland allen Ländern der Welt seine Sicht und seine Weise zu Leben oktroyieren will – die "One-Love-Armbinde" mit der sich Deutschland während der Fußballweltmeisterschaft in Katar der Lächerlichkeit preisgegeben hat, grüßt an dieser Stelle noch einmal. Deutschland agiert übergriffig und autoritär. Deutschland ist daher in keiner Weise ein angesehenes Land, keines, das Sympathien genießt, denn Deutschland gilt selbst in seinem aufgesetzt wirkenden Bekenntnis zur Buntheit als reaktionär.

    Während deutsche Demonstranten meinen, gegen rechts zu demonstrieren, sieht man aus dem Ausland in den Märschen das Wiedererstarken eines rechten Deutschlands, das sich gegen Demokratie und deren Werte wendet, denn an der heutigen deutschen Außenpolitik wurde für das Ausland längst in aller Deutlichkeit jener Geist sichtbar, der in Deutschland wieder aus der Flasche ist.


    Mehr zum Thema – "Ganz Deutschland hasst die AfD" – Hunderttausende protestieren gegen "Hass und Hetze"


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    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freede.tech/meinung/193660-aussenblick-rechte-demonstrationen-gegen-rechts


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    24.01.2024

    28.1.: Zoom-Vortrag von Dr. Norman Paech: Palästina und die Klage Südafrikas


    PHOTO_2024_01_24_11_32_21


    Betreff: 28.1.: Zoom-Vortrag von Dr. Norman Paech: Palästina und die

    Klage Südafrikas

    Datum: Wed, 24 Jan 2024 12:11:05 +0000


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    24.01.2024

    Widersetzen wir uns der grassierenden Kriegspropaganda!

    aus e-mail von Helene+Ansgar Klein, 24. Januar, 12:45 Uhr


    Liebe Mitmenschen! - Doppel bitte entschuldigen -

     

    Es tobt eine Kriegspropaganda, wie wir 'Vorkriegskinder' es nicht für

    möglich gehalten hätten: Von Pistorius' "kriegstauglich" über die

    't-online'-Schlagzeile: "Wir könnten bald Krieg mit Russland haben." bis

    zur Aussage des Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses, des

    niederländischen Admirals Rob Bauer: "Wir bereiten uns auf einen Konflikt

    mit Russland ... vor. Wenn sie uns angreifen, müssen wir bereit sein."

     

    Es ist an uns Freundinnen und Freunden des Friedens, diesem Kriegsgeschrei

    entgegen zu treten! Dazu muss man informiert sein. "Sapere aude!" "Wage zu

    wissen!" sagte Horaz! Wir können 'wissen'! Vier Artikel möchten wir allen

    empfehlen, die diese noch nicht kennen:

    1.

    <https://apolut.net/der-dritte-weltkrieg-soll-demnaechst-stattfinden-von-hermann-ploppa/>

     

    2. Bernhard Trautvetter: "Das Endzeit-Manöver der NATO: Steadfast Defender

    2024" <<https://www.nachdenkseiten.de/?p=109834>  >

     

    3. Abschlusserklärung der Internationalen Friedenskonferenz "Stoppt den

    Dritten Weltkrieg", Rom, 27./28. Oktober 2023

    "Von NATO-Mitgliedschaft und US-Militärbasen befreien!" <

    <http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28839> >


    4. Oskar Lafontaine: "Krieg der USA gegen Europa" <

    <https://www.nachdenkseiten.de/?p=109821> > Hier geht um Wirtschaftskrieg,

    der genau so bösartig wie der militärische Krieg ist.

     

    Wie heißt es im 'Neuen Krefelder Appell': "Aber die Machthaber dieser Welt

    führen Kriege auch an neuen, andersartigen Fronten." <

    <https://peaceappeal21.de/> >; z.B. an der 'Pandemie-Front': Der Arzt und

    Analyst Heiko Schöning, der bereits 2018 in einem Interview den Beginn der

    "Corona"-Plandemie für das Jahr 2020 vorausgesagt

    <https://www.youtube.com/watch?v=ybCYMm6Ud4Y> hat, sagt nun in einem

    Interview die nächste 'Biowaffe' voraus:

    <https://auf1.tv/das-grosse-interview/heiko-schoening-sagt-voraus-angriff-aufs-mikrobiom-das-wird-groesser-als-corona

      "Wir müssen verstehen, was geplant ist."

     

    Widersetzen wir uns!

     

    Friedliche Grüße!

    Helene+Ansgar Klein

     

    Rosengarten 11, 52146 Würselen, Tel.: 02405 72112

     

    'Aachener für eine menschliche Zukunft' <<http://www.ac-frieden.de> >

    Aachener Bürgerinitiative "Gute Nachbarschaft mit Russland"

    Kampagne: NATO raus - raus aus der NATO <<http://www.NATOraus.de> >

    Freidenker-Netzwerk 'Demokratischer Widerstand'

    Neuer Krefelder Appell - Den Kriegstreibern in den Arm fallen (

    <https://peaceappeal21.de> )

     

    "Denn ist es erst einmal ein Verbrechen, die Wahrheit zu sagen, während die

    Mächtigen Straflosigkeit genießen, wird es zu spät sein, den Kurs zu

    korrigieren. Wir werden unsere Stimme der Zensur und unser Schicksal der

    ungezügelten Tyrannei überlassen haben." Nils Melzer,

    UNO-Sonderberichterstatter über Folter, in einem Artikel zum 'Fall' Julian

    Assange

     

    "Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie sehr große Ausmaße annimmt.

    " Bert Brecht

     

    "Falls Freiheit überhaupt irgend etwas bedeutet, dann bedeutet sie das

    Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George

    Orwell

     

    "Wer jetzt nicht auf die Beine kommt, könnte bald in die Knie gezwungen

    werden." Milosz Matuschek

     

    PS.: Wer von uns auf diesem Wege keine Informationen mehr erhalten möchte,

    möge diese Mail (kommentarlos) zurückswnden.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.01.2024

    Zum Tod der ukrainischen Kriegsgefangenen: Die Ukraine verschont niemanden

    freedert.online, 24 Jan. 2024 19:00 Uhr, Von Wiktorija Nikiforowa

    Die Ukraine tötete eigene Soldaten, die dabei waren, aus russischer Gefangenschaft in die Heimat zurückzukehren. Aber wundert das jemanden noch? Die Ukraine tötet ihre Soldaten genauso vorsätzlich, indem sie sie sinnlos in Krynki oder Awdejewka verheizt?


    Zum Tod der ukrainischen Kriegsgefangenen: Die Ukraine verschont niemandenQuelle: RT


    Trümmer am Absturzort der Il-76 im Gebiet Belgorod (24.01.2024)


    Die ukrainische Luftabwehr hat ein russisches Transportflugzeug vom Typ Il-76 abgeschossen, offenbar mit westlichen Raketen. Das Flugzeug stürzte ab, wobei alle Menschen an Bord ums Leben kamen. Dies ist ein weiterer blutiger, sinnloser Terroranschlag, der den Zusammenbruch des Kiewer Regimes keine Sekunde hinauszögern wird.

    Dieses Mal hat sich die Führung der ehemaligen Ukrainischen SSR in der Sinnlosigkeit ihres zerstörerischen Wütens allerdings selbst übertroffen. Die russische Il-76 war auf einer humanitären Mission unterwegs: An Bord befanden sich 65 ukrainische Kriegsgefangene, die heute ausgetauscht werden sollten. Der Zynismus der Situation ist kaum vorstellbar.

    Die Menschen, die für Kiew gekämpft haben, sollten nach Hause zu ihren Familien zurückkehren. Ja, sie sind unsere Gegner, aber wir halten uns an Gesetze und Gebräuche des Krieges. Sie wurden behandelt und verpflegt. Sie lebten bei uns unter menschlichen Bedingungen. Und dann hatten sie das Glück, auf die Austauschliste zu kommen. Ihre Angehörigen wurden benachrichtigt – ihre Frauen und Kinder warteten bereits auf sie.


    Blutbad in Donezk: Warum es keinen ukrainischen Donbass mehr geben wird





    Meinung

    Blutbad in Donezk: Warum es keinen ukrainischen Donbass mehr geben wird





    Doch das Flugzeug wurde abgeschossen, und die Zeitung Ukrainska Prawda berichtete voller freudigem Siegestaumel darüber – ganz im Stil der Kiewer Nazis: Sie töten ihre eigenen Bürger, ihre eigenen Verteidiger und brüsten sich damit.

    Inzwischen sind die Siegesmeldungen gelöscht oder verändert, aber das Internet vergisst nicht. Sogar der britische Guardian hat auf die prahlerische Berichterstattung durch die ukrainischen Medien hingewiesen.

    Es ist unwahrscheinlich, dass dies den Ehefrauen, Müttern und Kindern der heute Getöteten entgeht. Das Wechselbad der Gefühle, durch das sie gehen mussten, ist schwer vorstellbar. Zunächst ließen sie ihre Angehörigen in den Krieg ziehen und zitterten um ihr Schicksal. Dann konnten sie etwas ruhiger schlafen. Die russische Gefangenschaft ist viel besser als ein sinnloser Tod irgendwo in Krynki oder Awdejewka. In den vergangenen Tagen werden sie vor Glück beseelt gewesen sein, ihre Männer, Söhne und Väter sollten in die Ukraine zurückgebracht werden, ein Wiedersehen stand unmittelbar bevor. Das nahm ein jähes und abruptes Ende. Sie wurden von ihren eigenen Behörden am helllichten Tag vor den Augen der ganzen Welt umgebracht – übrigens hat sich selbst Hitlers Regime nicht zu so einer Tat herabgelassen.

    Dieser Terroranschlag ist im Grunde nichts Neues. Das Kiewer Regime macht seit Langem keinen Hehl daraus, dass die ihm unterstellte Bevölkerung nur Kanonenfutter ist, das Selenskij und Co. billig gegen Dollars verkaufen. Seine Kämpfer in den sicheren Tod bei Artjomowsk oder Marjinka zu werfen – war das nicht die gleiche Art von Massenmord an den eigenen Bürgern?

    Oder nehmen Sie dieses surreale Epos mit Krynki, einem ukrainischen Brückenkopf auf dem linken Dnjepr-Ufer. Die russische Armee vernichtet dort Tag für Tag ukrainische Kämpfer, aber das Kommando schickt immer weiter die nächsten Todgeweihten dorthin. Die Bilder von ihren Überfahrten über den Dnjepr lassen einem das Blut in den Adern gefrieren: Auf ihren Booten sind sie sichtbar wie auf einer Handfläche – ein leichtes Ziel für unsere Artillerie. Aber sie schicken sie immer wieder dorthin. Und warum?


    Medwedew über Absturz der Il-76: Ergebnis des innenpolitischen Kampfes in Kiew





    Medwedew über Absturz der Il-76: Ergebnis des innenpolitischen Kampfes in Kiew






    Und das Kanonenfutter der ukrainischen Streitkräfte, das sich von der eigenen Führung zu Recht verraten fühlt, tritt seinerseits nach unten, statt sich gegen die Verräter und Menschenhändler oben zu wehren. Es versteckt sich hinter Zivilisten und nimmt sie sogar als Geiseln – eine klassische Praxis von Terroristen. Die Ruinen von Mariupol sind ein Beweis dafür, dass die ukrainischen Militärs ihre Landsleute schlimmer als Feinde behandeln.

    Selenskij und Saluschny brauchen dieses endlose Blutvergießen wie die Luft zum Atmen. Sie wollen es zu Geld machen. Damit können Selenskijs Verwandte eine weitere Villa am warmen Meer kaufen. Seine Frau kann damit in London in schicken Boutiquen shoppen.

    Und die Ehefrauen der heute sinnlos getöteten ukrainischen Soldaten – was halten sie von dieser blutigen Lotterie?

    Sie haben den amerikanischen und deutschen Schirmherren von Kiew für diese Tragödie gesondert zu danken. Die Il-76 wurde von einem westlichen Luftabwehrsystem abgeschossen. Wjatscheslaw Wolodin, der Sprecher der Staatsduma, hat bereits vorgeschlagen, dass sich die Abgeordneten an den Deutschen Bundestag und den US-Kongress wenden. So würde ich den Appell formulieren: 

    "Kollegen, ihr habt versprochen, die Ukrainer zu unterstützen? Aber in Wahrheit tötet ihr sie. Ihr habt in der 'Unabhängigen' [Ukraine] ein derartiges Terrorregime entfesselt, dass es, da es die Russen nicht erreichen kann, auf die eigenen Leute losgeht. Diese ganze Hölle wird von euch finanziert, und einige von euch sagen, es sei eine 'gute Investition'. Nun, seht, wie die Menschen sterben, die ihr betrogen habt. Es wird für die amerikanischen und europäischen Steuerzahler besonders nützlich sein, von dieser Geschichte zu erfahren. Einige von ihnen glauben aufrichtig, dass sie der 'freien demokratischen' Ukraine helfen. So sieht diese Hilfe in Wirklichkeit aus – sie stinkt nach Förderung und Finanzierung des Terrorismus."

    Ich glaube nicht, dass der Angriff auf die Il-76 ein "tragischer Fehler" war. Der russische Transporter ist ein äußerst wertvolles Flugzeug, und es ist eine große Sache, ihn zum Absturz zu bringen. Die russischen Piloten sind Top-Profis, sie werden gejagt. Aus militärischer Sicht war es also ein sehr teures Ziel.


    Putin wird ein Attentat angedroht, Russland der Zerfall: Wo wird das Jahr 2024 wirklich explosiv?




    Meinung

    Putin wird ein Attentat angedroht, Russland der Zerfall: Wo wird das Jahr 2024 wirklich explosiv?





    Und die Gefangenen – welche Gefangenen? Das Kiewer Regime hasst solche Leute. An der Front wird ein Soldat, der auch nur mit dem Gedanken spielt, sich zu ergeben, ohne Zögern von seinem eigenen Kommandeur erschossen. Warum sollten sie also Mitleid mit denen haben, die sie für Verräter halten? Nur in Russland hat man Mitleid mit ihnen: Das zweite Flugzeug mit den Gefangenen konnte nach dem Angriff auf die Il-76 noch rechtzeitig umkehren und kehrte sicher nach Moskau zurück.

    Die Besatzungsmitglieder der abgestürzten Il-76 bewiesen außergewöhnlichen Mut und Geschick, indem sie das Flugzeug noch in den letzten Sekunden von einem Dorf weg steuerten, auf das die Trümmer sonst gestürzt wären. Ihre Tapferkeit und Selbstaufopferung ist ein weiterer schwieriger Schritt auf dem Weg zu unserem Sieg. Sie sind Helden.

    Aber was können wir über die ukrainischen Militärs sagen – die Opfer des Terroranschlags? Ihr Tod ist schrecklich und absolut sinnlos. Es sind auch russische Menschen, die von Kiewer Wahnsinnigen gefoltert und getötet wurden. Ihr Tod ist eine Metapher für das Schicksal der gesamten Ukraine.


    Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 24.01.2024 auf ria.ru erschienen. 

    Mehr zum ThemaAbschuss des Fliegers mit ukrainischen Kriegsgefangenen: Ukrainische Medien triumphierten zunächst


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/meinung/193846-zum-tod-ukrainischen-kriegsgefangenen-ukraine-verschont-niemanden


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.01.2024

    [VB-Vernetzung] Beiträge zum Ukraine-Krieg, zu den aktuellen Spannungen zwischen den baltischen Staaten und Russland - sowie zur Krisenregion Naher und Mittlerer Osten.    (I vom III)

    aus e-mail von Clemens Ronnefeldt, 24. Januar 2024, 21:55 Uhr


    Liebe Friedensinteressierte,


    nachfolgend einige friedenspolitische Beiträge zum Ukraine-Krieg,

    zu den aktuellen Spannungen zwischen den baltischen Staaten

    und Russland - sowie zur Krisenregion Naher und Mittlerer Osten.



    1. Die Zeit: Helmut W. Ganser: Krieg in der Ukraine: Die Ukraine kämpft nicht für uns


    2. Sicherheitsbulletin: Jürgen Hübschen: Die Ukraine hat den Krieg verloren - nur keiner „im Westen“ sagt es


    3. Connection / Die Welt: Ukraine: „Diese Männer zittern am ganzen Körper, können überhaupt nicht mehr schießen“


    4. IMI: Wie einst im Kalten Krieg


    5. taz, Spiegel, FAZ, Welt:  Russen in Lettland: Tausenden droht die Abschiebung - u.a.


    6. Wissenschaftliche Dienste - Deutscher Bundestag: Die russischen Minderheiten in den baltischen Staaten


    7. SZ: Krieg in Nahost: Israel will Kämpfe im Gazastreifen ungemindert fortsetzen


    8. The Guardian: Die völlige Verachtung des Westens für das Leben der Palästinenser wird nicht vergessen werden


    9. Qantara: Deutschland und der Krieg in Nahost

    10. DLF: Historiker Zimmermann „Netanjahu will den Krieg weiterführen“


    11. Irlands Außenminister zu Gaza: „Ich sehe das nicht als Selbstverteidigung an“

    12. SZ: Iran wirft Israel Tötung von Revolutionsgardisten in Syrien vor


    13. SZ:  Nahostkonflikt: US-Militär reagiert mit Gegenschlag auf Angriff im Irak



    14. IPPNW: Diplomatischer Einsatz für sofortigen Waffenstillstand und Geiselfreilassung statt Waffenlieferungen an Israel


    15. Medico International: Gaza-Krieg - Nie wieder, für alle!

    16. RND: Friedenspläne für Gaza und Israel: Was EU und arabische Länder planen


    17. taz: Appell für Waffenstillstand in Gaza: Aufstand gegen Scholz


    18. Chance.org: Zum Mitmachen: #CeasefireNow: Sofortige humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen und in Israel!



    ———


    1. Die Zeit:  Helmut W. Ganser: Krieg in der Ukraine: Die Ukraine kämpft nicht für uns



    https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-01/krieg-ukraine-frieden-sieg-verhandlungen


    Krieg in der Ukraine: Die Ukraine kämpft nicht für uns


    Die Ukraine verteidigt nicht die Freiheit des Westens, sondern ihre eigene.

    Das ist schwer genug, und ein Siegfrieden ist unrealistisch.

    Am Ende muss verhandelt werden.


    Ein Gastbeitrag von Helmut W. Ganser


    14. Januar 2024


    Helmut W. Ganser, Brigadegeneral a. D., war unter anderem

    stellvertretender Leiter der Stabsabteilung Militärpolitik im

    Verteidigungsministerium in Berlin, Dozent für Strategie an der

    Führungsakademie der Bundeswehr sowie militärpolitischer Berater der

    deutschen Ständigen Vertretung bei der Nato und den Vereinten

    Nationen.


    Ganser ist Diplom-Psychologe und -Politologe. Ende der Achtzigerjahre

    war er für die Erarbeitung der Verteidigungsplanung eines deutschen

    Korps im Kriegsfall zuständig.



    "Die Ukraine verteidigt die Freiheit und die Sicherheit des Westens":

    Solche und ähnliche Formeln werden immer wieder benutzt, um in

    Deutschland eine noch stärkere militärische Unterstützung der Ukraine

    gegen die russische Aggression zu untermauern.


    Damit verbunden ist zumeist der Anspruch, dass die Ukraine so weit

    gerüstet werden muss, dass sie alle von Russland seit 2014 besetzten

    Gebiete militärisch zurückerobern und den Krieg "gewinnen" kann.


    Die Hypothese, dass es in diesem Krieg um die Freiheit und Sicherheit

    des Westens gehe, ist jedoch analyseschwach und beruht auf militärisch

    nicht haltbaren und ethisch fragwürdigen Prämissen. (…)



    ——



    2. Sicherheitsbulletin: Jürgen Hübschen: Die Ukraine hat den Krieg verloren - nur keiner „im Westen“ sagt es


    https://sicherheitsbulletin.wordpress.com/2024/01/07/die-ukraine-hat-den-krieg-verloren-nur-keiner-im-westen-sagt-es/

    Jürgen Hübschen, Oberst a.D. der Luftwaffe


    Erstellt am 7. Januar 2024 von Jürgen Hübschen


    Dass die Ukraine den Krieg militärisch verloren hat, ist spätestens seit

    ihrer gescheiterten Frühlings-/Sommer Offensive offensichtlich.


    Mittlerweile muss allerdings davon ausgegangen werden, dass Kiew den

    Kampf gegen Russland auch politisch nicht mehr gewinnen wird, dass der

    Krieg also insgesamt verloren ist. Stellt sich die Frage, warum das

    niemand im „Westen“ sagt oder wahrhaben will.


    (…)


    Zusammenfassung


    Die weltpolitische Lage hat sich seit Beginn des Ukrainekrieges ganz

    entscheidend verändert und für „den Westen“ deutlich verschlechtert.

    Die vom „Westen“ auf Initiative der USA angestrebte Isolierung

    Russlands hat nicht funktioniert, sondern zur Bildung von für „den

    Westen“ nachteiligen neuen Bündnissen geführt.


    Russland und China sind näher zusammengerückt, und der Iran hat sich

    diesen beiden Staaten angeschlossen. Immer mehr Staaten schließen sich

    dem BRICS- Bündnis an oder bewerben sich um eine Mitgliedschaft.


    In Afrika gewinnen Russland und China zunehmend an Einfluss und zwar

    zu Lasten „des Westens.“ Mali ist aktuell dafür das deutlichste Beispiel.


    Die wirtschaftliche Situation hat sich vor allem in Deutschland durch

    die neue Energiepolitik deutlich verschlechtert. Statt des billigen

    russischen Gases importiert Deutschland jetzt u.a. das deutlich

    teurere amerikanische LNG-Gas, obwohl dieses durch das von Deutschland

    abgelehnte Fracking-Verfahren gewonnen wird.


    Die USA und mit ihr die westlichen Verbündeten wollen nicht zugeben,

    dass sie im Ukrainekrieg gescheitert sind und auch ihre einseitige

    anti-russische Strategie erfolglos oder besser gesagt sozusagen ein

    Schuss ins eigene Knie war und weiterhin ist. Ausschließlich auf die

    militärische Karte zu setzen, war völlig falsch und das damit

    verbundene Ignorieren einer diplomatischen Lösung ein kaum noch zu

    reparierender Fehler.


    „Der Westen“ hat zwar immer wieder behauptet, in der Ukraine würde

    auch seine Freiheit verteidigt, hat aber die ukrainischen Soldaten und

    auch die Zivilbevölkerung dafür den Preis bezahlen lassen.  Durch

    umfangreiche Waffenlieferungen und massive finanzielle Hilfe hat man

    dabei das eigene Gewissen beruhigt.


    Es ist an der Zeit, dass vor allem Washington einsieht, dass dieser

    Stellvertreterkrieg gegen Russland definitiv verloren ist, so wie die

    amerikanischen Kriege in Vietnam, im Irak und auch in Afghanistan

    verloren wurden und die USA auch in Libyen und Syrien mit ihren

    Einsätzen gescheitert sind.


    Außerdem müssen die USA und auch die EU endlich begreifen, dass

    Präsident Selensky kein geeigneter ukrainischer Verhandlungsführer für

    Gespräche mit Russland ist. Das hat er spätestens durch sein Interview

    bewiesen, dass er zum Jahresende dem britischen „Economist“ gegeben

    hat, in dem er „dem Westen“ für den Fall, dass die Ukraine den Krieg

    verlieren würde, prophezeite: „Putin wird Euch alle zum Abendessen

    fressen samt Eurer EU, NATO, Freiheit und Demokratie.“


    Es muss jetzt gehandelt werden, bevor Russland weitere ukrainische

    Gebiete mit überwiegend russischer Bevölkerung besetzt und sich

    dadurch die Verhandlungsposition „des Westens“ noch weiter verschlechtert.


    Greven, 07. Januar 2024



    ---------


    3. Connection / Die Welt: Ukraine: „Diese Männer zittern am ganzen Körper, können überhaupt nicht mehr schießen“



    https://de.connection-ev.org/article-3988

    Ukraine: „Diese Männer zittern am ganzen Körper, können überhaupt nicht mehr schießen“


    Interview mit Rudi Friedrich zu ukrainischen Kriegsdienstverweigerern (Die Welt)



    von Jan Alexander Casper

    (05.01.2024)


    Die Ukraine will Hunderttausende geflüchtete Männer in den Krieg gegen

    Russland schicken. Rudi Friedrich setzt sich für Kriegsdienstverweigerer

    ein und berichtet von einem stark steigenden Druck auf diese Gruppe.


    Zunehmend flüchteten auch Soldaten, die vom Einsatz schwer traumatisiert seien.


    (…)


    WELT: Wer meldet sich zurzeit bei Ihnen – Männer, die bislang ganz dem

    Kriegsgeschehen fernblieben, oder Soldaten?


    Friedrich: Es sind inzwischen immer mehr, die im Krieg waren und

    sagen: Ich war ewig lang im Einsatz, ich kann nicht mehr. Das sind

    Leute, die traumatisiert sind, die verletzt sind, die das Kriegszittern

    haben, wie die Soldaten es aus dem Ersten Weltkrieg beschrieben haben.


    Nach der permanenten, immensen Bedrohung, der sie im Graben

    ausgesetzt waren, zittern diese Männer am ganzen Körper, können

    überhaupt nicht mehr schießen. (…)


    WELT: Im Sommer 2022 sprachen wir in einem Interview bereits über

    russische Kriegsdienstverweigerer. Damals sollen etwa 100.000 Männer

    in russische Anrainerstaaten geflohen sein, dort hingen sie dann fest.

    Wie steht es heute um sie?


    Friedrich: Die Situation dieser Männer hat sich kaum verändert, nur

    sind es mehr geworden: Heute gehen wir von mehr als 250.000 aus.


    Damals kam aus der deutschen Politik das Signal, diese Menschen

    unterstützen zu wollen, weil sie sich einem völkerrechtswidrigen und

    verbrecherischen Krieg verweigern. Die Realität sieht anders aus.


    Sie haben keine Visa erhalten, um in die Europäische Union einzureisen.

    Und jenen, die es dennoch bis nach Deutschland geschafft haben, ist

    häufig Asyl verwehrt worden. 2022 gab es noch eine Reihe von

    Anerkennungen, 2023 kaum noch. Die Bundesregierung sagte bei

    russischen Deserteuren zu, dass sie einen Flüchtlingsschutz bekommen sollen.


    Für Militärdienst-Entzieher, die durch Ausreise einem

    Einberufungsbescheid zuvorkamen, gilt das nicht. Sie erhalten in der

    Regel keinen Schutz, ihnen droht sogar Abschiebung – zurück zum

    Kriegseinsatz nach Russland.


    WELT: Sollte Europa nicht froh sein über jeden russischen Mann, der

    sich hier und nicht in Putins Einzugsbereich befindet?


    Friedrich: So sollte man meinen. Das scheint bei den Behörden aber

    noch nicht angekommen zu sein. Ihre Entscheidungen sind völlig widersinnig.


    Die Welt, 5.1.2024. https://www.welt.de/politik/deutschland/plus249365854/Russlands-Angriffskrieg-Diese-Maenner-zittern-am-ganzen-Koerper-koennen-ueberhaupt-nicht-mehr-schiessen.html



    ————



    4. IMI: Wie einst im Kalten Krieg



    https://www.imi-online.de/2024/01/22/wie-einst-im-kalten-krieg/


    Wie einst im Kalten Krieg


    Die Quadriga und Steadfast Defender Großmanöver als Zeitenwende zum Anfassen


    von: Jürgen Wagner | Veröffentlicht am: 22. Januar 2024


    Aktuell macht in den Medien ein „Geheimpapier“ der Bundeswehr die

    Runde, dem ein Szenario zugrunde liegt, in dem mit massiven

    Truppenverlegungen auf einen – aus NATO-Sicht – möglicherweise

    bevorstehenden russischen Angriff reagiert wird. Generell wird der

    raschen Verlegung von Soldat*innen und Material an die Grenzen

    Russlands inzwischen große Bedeutung beigemessen.


    Bereits auf dem NATO-Gipfel im Juni 2022 beschloss die NATO die

    diesbezüglichen Zielgrößen, die nun auch die Grundlage für das aktuell

    diskutierte Bundeswehr-Papier bilden, massiv nach oben zu schrauben.

    Vor allem logistisch stellt dies eine enorme Herausforderung dar,

    wobei Deutschland und die Bundeswehr eine zentrale Rolle spielen.


    Unter anderem mit „Steadfast Defender“, dem größten NATO-Manöver seit

    dem vermeintlichen Ende des Kalten Krieges, sollen deshalb die

    diesbezüglichen Abläufe eingeübt werden. Im Zusammenhang damit will

    die Bundeswehrzwischen Februar und Mai 2024 in den Quadriga-Manövern

    mehrere Monate lang ebenfalls die schnelle Verlegung von Truppen und

    Material erproben.


    „[Nun] soll der Ernstfall im großen Maßstab geübt werden – bis zu 40

    000 Soldaten sollen zur Nato-Großübung ‚Steadfast Defender‘ allein aus

    den USA kommen – Teil des Manövers ist auch die von Deutschland

    organisierte Übung ‚Quadriga‘. Damit will die Bundeswehr den raschen

    Aufmarsch an die Nato-Ostflanke trainieren. (…) „.





    5. taz, Spiegel, FAZ, Welt:  Russen in Lettland: Tausenden droht die Abschiebung  - u.a.



    https://taz.de/Russen-in-Lettland/!5949236/


    Russen in Lettland: Tausenden droht die Abschiebung



    Rund 20.000 russische Bürger*innen sollen einen Sprachtest machen.


    Etwa 5.000 haben die Aufforderung ignoriert. Das hat Konsequenzen.


    8. 8. 2023, 08:02 Uhr


     BERLIN taz | Lettlands Behörden machen Ernst: Tausende

     Staatsbürger*innen der Russischen Föderation könnten im September

     Briefe von der Migrationsbehörde erhalten, in denen sie zur Ausreise

     aufgefordert werden.


     Das berichtet das Webportal rus.lsm.lv. Dabei handelt es sich um

     Personen, die sich nicht zur lettischen Sprachprüfung angemeldet und

     keine Unterlagen zur Verlängerung einer unbefristeten

     Aufenthaltserlaubnis eingereicht haben.


     Die neue gesetzliche Regelung wurde im April verabschiedet. Ingmar

     Lidaka, Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses für

     Staatsbürgerschaft, Migration und sozialen Zusammenhalt sowie

     Abgeordneter der Regierungspartei „Vereinigte Liste“, bezifferte die

     Anzahl der Betroffenen auf 5.000 bis 6.000.


     Sie hätten auf eine Aufforderung nicht reagiert und seien offenkundig

     weder an der Prüfung noch an einer Aufenthaltserlaubnis interessiert.


    Das Innenministerium bestätigte die Information. Die Menschen hätten

    nach der Aufforderung drei Monate Zeit, Lettland zu verlassen. Wer

    sich dennoch weiter im Land aufhalte, könne mit einer Geldstrafe

    belegt werden. Auch staatliche Leistungen könnten wegfallen.


    So würden beispielsweise Renten nicht mehr gezahlt. Aus dem

    Innenministerium hieß es dazu, die Menschen hätten das Recht, sich um

    ein Visum oder eine befristete Aufenthaltserlaubnis zu bemühen, sofern

    es hierfür eine Grundlage gebe.


    Der Abgeordnete Lidaka befürchtet, dass es zu Abschiebungen kommen

    könnte. Auch wenn Politiker*innen abwiegeln und sagen, dass das nicht

    passieren werde – das Gesetz sieht Ausweisungen vor. (...)



    ------



    https://www.spiegel.de/ausland/wladimir-putin-droht-nato-mitglied-lettland-glaube-nicht-dass-das-glueck-zu-denen-ins-haus-kommt-a-08ee39f3-4741-4727-ada0-e0c352bff88a


    Tirade gegen Nato-Staat


    Putin droht Lettland



    Wladimir Putin hat Lettland eine »schweinische« Behandlung der

    russischen Minderheit vorgeworfen. Man werde das Verhältnis zu dem

    Nato- und EU-Staat entsprechend gestalten: »Ich glaube nicht, dass das

    Glück zu denen ins Haus kommt.«


    05.12.2023, 13.57 Uhr


    Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Umgang Lettlands mit einem

    Teil der russischen Bevölkerung in bedrohlichen Worten kritisiert.

    »Ich glaube nicht, dass das Glück zu denen ins Haus kommt, die eine

    solche Politik verfolgen«, sagte der Kremlchef am Montag in Moskau.


    Wer Teile seiner Bevölkerung – so wörtlich – »schweinisch« behandele,

    brauche sich nicht zu wundern, wenn sich dies gegen einen selbst

    kehre. Das sagte Putin der Agentur Tass zufolge bei einer Sitzung des

    russischen Menschenrechtsrats.


    Die Aussagen wirken durchaus bedrohlich, vor allem vor dem Hintergrund

    des Ukrainekriegs. Auch in der Ukraine hatte sich Putin als scheinbar

    fürsorglicher Anwalt russischsprachiger Menschen inszeniert. Es

    folgten die Annexion der Krim, die Besetzung von Gebieten in der

    Ostukraine und schließlich im Februar 2022 der Überfall auf die

    gesamte Ukraine. (…)


    ———



    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/russische-spionage-im-baltikum-bischof-muss-ausreisen-19464325.html


    Russen im Baltikum: Bischof und Dozent als Sicherheitsrisiko



    Von  Gerhard Gnauck


    Aktualisiert am 21.01.2024 -   17:32


    Die russischen Geheimdienste wollen ins Baltikum eindringen, warnen

    die dortigen Behörden. Estland und Lettland ziehen nun Konsequenzen:

    Ein Kirchenmann muss ausreisen.


    Estland und Lettland gehen gegen in ihrem Land lebende Staatsbürger

    Russlands vor, die laut Behörden ein Sicherheitsrisiko darstellen. Vor

    einigen Tagen sagte ein hoher Beamter des estnischen Grenzschutzes,

    man werde die am 6. Februar endende Aufenthaltserlaubnis für das

    orthodoxe Kirchenoberhaupt, Metropolit (Bischof) Jewgenij, nicht verlängern.


    Der 2018 von Russland nach Estland entsandte Geistliche habe in

    öffentlichen Handlungen und Aussagen „den Aggressor (Russland)

    unterstützt, und er hat sein Verhalten trotz früherer Warnungen nicht geändert“.


    Der Kirchenführer hat zwar nach eigenen Angaben bald nach Russlands

    Angriff auf die Ukraine seine Haltung „gegen den Krieg“ deutlich

    gemacht. Er teile, sagte der Metropolit, auch nicht die Auffassung

    seines Vorgesetzten, des Moskauer Patriarchen Kyrill I., wonach

    russische Soldaten, die im Krieg in der Ukraine fielen, von ihren

    Sünden reingewaschen seien. (…)



    ------



    https://www.welt.de/politik/ausland/article249602536/Knapp-1000-Russen-droht-Ausweisung-aus-Lettland.html


    Ausland <https://www.welt.de/politik/ausland/


    Binnen zwei Wochen

    Knapp 1000 Russen droht Ausweisung aus Lettland


    Stand: 22.01.2024


    (…)


    In Lettland haben fast 1000 russische Staatsbürger einen Brief von der

    Migrationsbehörde mit der Aufforderung erhalten, binnen zwei Wochen

    freiwillig auszureisen oder ihren rechtlichen Status in dem baltischen

    EU- und Nato-Land zu regeln.


    Ansonsten könnte es auch zu Zwangsausweisungen kommen, sagte

    Behördenleiterin Maira Roze am Mittwochabend im lettischen Fernsehen.



    Hintergrund sind Änderungen an Lettlands Ausländerrecht, die im Herbst

    2022 in Reaktion auf Russlands Angriffskrieggegen die Ukraine

    beschlossen wurden.


    Um weiterhin legal in Lettland leben zu können, müssen russische

    Staatsbürger einen dauerhaften Aufenthaltsstatus beantragen und dafür

    alltagstaugliche Lettisch-Kenntnisse nachweisen.


    Personen, die nicht fristgerecht den Sprachnachweis erbracht und die rechtlichen

    Vorgaben nicht erfüllt haben, müssen das Land verlassen. Betroffen davon sind

    nach Behördenangaben gegenwärtig 985 Menschen. Weitere 2500 Personen

    könnten im April dazukommen. (…)


    Lettland grenzt im Osten an Russland. In dem Baltenstaat stellt die

    russischstämmige Minderheit rund ein Viertel der 1,9 Millionen

    Einwohner: mehrheitlich zur Sowjetzeit eingewanderte Personen und

    deren Nachkommen.


    Viele davon – vor allem ältere Menschen – sind nicht lettische Staatsbürger,

    sondern sogenannte Nichtbürger, andere haben einen russischen Pass. (…)



    ——



    Die beschrieben Konflikte können nicht militärisch gelöst werden.

    Zur diplomatischen Lösung sind Grundkenntnisse hilfreich, die der

    folgende Beitrag von 2017 enthält:



    5. Wissenschaftliche Dienste - Deutscher Bundestag: Die russischen Minderheiten in den baltischen Staaten



    https://www.bundestag.de/resource/blob/502250/654ef0029bbdbd201739eff87ba11920/wd-2-010-17-pdf-data.pdf


    Die russischen Minderheiten in den baltischen Staaten


    Aktenzeichen: WD 2 - 3000 - 010/17


    Abschluss der Arbeit: 24. Februar 2017


    (…)


    Vor allem in Estland und Lettland hielt sich bis ins 20. Jahrhundert

    eine in vier Ritterschaften organisierte deutsche Adelsschicht sowie

    eine nichtadelige deutsche Minderheit als Ergebnis der

    mittelalterlichen Ostsiedlung sowie der deutschen Dominanz innerhalb

    der Hanse, zu der auch viele baltische Städte gehörten.


    Die Deutschbalten stellten die Elite und dominierten die lokale

    Politik, Kultur, Kirche und Wirtschaft. In Litauen lebte ebenfalls

    eine deutsche Minderheit, die Oberschicht war aber eher polnisch

    geprägt. (S. 5)


    (…)


    Im Kriegsjahr 1941 besetzte Deutschland fast die gesamten baltischen

    Gebiete, was ihm unter anderem durch die Mithilfe zahlreicher

    Einheimischer, die die Wehrmacht als Befreierin von den Sowjets

    begrüßten, gelang.


    Ab 1943 wurden Esten und vor allem Letten für die Waffen-SS

    verpflichtet, viele davon freiwillig. In Lettland (Kurland) kämpften

    eingeschlossene Wehrmachtsverbände noch bis zum 31. März 1945

    zusammen mit lettischen Freiwilligenverbänden gegen die Rote Armee.


    Diese Kollaboration mit dem Dritten Reich war später einer der Gründe für

    die Ansiedelung der heutigen russischen Minderheiten im Baltikum (…). (S. 6)


    Während der deutschen Besatzung wurden fast alle Juden und Roma in den

    baltischen Staaten ermordet, die Polen und Russen vertrieben oder

    ermordet, die Estlandschweden repatriiert.  (S. 7)


    S. 8f.


    2.2. Ansiedlung von Russen zur Zeit der Sowjetunion


    Zwar hatten schon seit Jahrhunderten Russen im Baltikum gelebt

    (insbesondere in den östlichen Gebieten)12, doch sind die meisten der

    heutigen „russischen Balten“ nicht deren Nachfahren, sondern von

    Russen, die während der Sowjetzeit dort angesiedelt wurden.


    Diese An- bzw. Umsiedlungen wurden möglich, nachdem die Sowjetunion

    die baltischen Staaten nach Ende des Zweiten Weltkrieges angliederte.

    Insbesondere in Estland und Lettland wurden tausende Russen

    angesiedelt. (…)


    Ziel der UdSSR war, aus den drei agrarisch geprägten Ländern

    Industriezentren zu machen. Da es unter der einheimischen Bevölkerung

    zu wenig Industriearbeiter gab, wurden diese aus Russland ins Baltikum

    entsandt und dort mit ihren Familien angesiedelt.


    Die Kollaboration mit Deutschland während des Krieges lieferte den

    politischen Anlass, um durch die Ansiedlungspolitik die unter

    Generalverdacht stehenden Esten und Letten zu Minderheiten im eigenen

    Land zu machen. Dem diente auch die Bildungspolitik: bis 1957 durften

    Estnisch, Lettisch und Litauisch sowie die jeweilige Landesgeschichte

    nicht an den Schulen unterrichtet werden.


    Zugleich wurden zehntausende Angehörige der Oberschicht, tatsächliche

    und vermeintliche Widerstandskämpfer, Nationalisten, vermeintliche

    Dissidenten, Akademiker, Landbesitzer sowie Angehörige ethnischer

    Minderheiten (vor allem die noch verbliebenen Deutschen und Finnen) in

    das sowjetische Kernland (Sibirien und Kasachstan) deportiert.


    Erst nach Stalins Tod konnten viele der Überlebenden zurückkehren,

    waren aber nach wie vor Repressalien ausgesetzt und durften weder

    ihren Wohnort frei wählen noch ihr konfisziertes Eigentum zurückerhalten.

    (…)


    Im Baltikum lebende Russen erfuhren sich selbst als normal im Sinne

    von „normsetzend“: Russisch war die Standardsprache, Kyrillisch

    Standardschrift, russische Kultur und Sitten waren prägend.


    Zwar waren die Russen vor Ort eine zahlenmäßige Minderheit, bezogen

    auf die gesamte UdSSR aber Mehrheit. Es gab keine politische, soziale,

    kulturelle oder emotionale Notwendigkeit für sie, sich an die Kultur

    ihrer Umgebung anzupassen. (…)



    Seite 21f.


    4.1. Zahlen und Relationen


    Lettland hat eine Gesamtbevölkerung von ca. 2 Millionen. Ungefähr

    520.000 davon sind russischstämmig. Weitere faktisch russischsprachige

    Gruppen sind Ukrainer und Weißrussen. Insgesamt sind fast 38 Prozent

    der Bevölkerung nicht lettischer Abstammung.


    Die meisten Russischstämmigen, nämlich rund 70 Prozent, leben in

    Städten. In der Hauptstadt Riga sind knapp 40 Prozent der Bevölkerung

    „Russen“ (ca. 699.000 Einwohner insgesamt), in der Industriestadt

    Daugavpils (Dünaburg) sind es 54 Prozent (ca. 97.000 Einwohner

    insgesamt).


    Daugavpils ist damit die größte mehrheitlich russischsprachige Stadt der

    Europäischen Union. Der Bürgermeister von Riga, Nils Ušakovs, ist

    russischer Abstammung. (…)



    4.2. Rechtlicher Status und Erwerb der Staatsangehörigkeit


    Lettland ist einer Reihe von Konventionen und Abkommen zum Schutze von

    Minderheiten gegen Diskriminierung beigetreten: dem Internationales

    Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung,

    der Europäischen Menschenrechtskonvention, dem Rahmenübereinkommen zum

    Schutz nationaler Minderheiten des Europarates, dem Internationalen

    Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte („VN-Sozialpakt“)

    sowie zahlreichen anderen Verträgen, die die Rechte ethnischer Minderheiten

    schützen.


    Lettland engagiert sich darüber hinaus in zahlreichen internationalen

    Organisationen, die auch dem Minderheitenschutz verpflichtet sind,

    d.h. EU, VN, UNESCO, Europarat, Nordischer Rat (als Beobachter) etc.


    Laut Verfassung ist der lettische Staat zur Unterstützung nationaler

    Minderheiten verpflichtet. (…)


    Wie auch in Estland erhielten die zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit im

    Lande lebenden Russen nicht automatisch die Staatsbürgerschaft.

    Automatisch erhalten diese nur Menschen, die vor dem 17. Juni 1940

    (dem Datum der Annexion durch die UdSSR) lettische Staatsbürger waren,

    bzw. deren Nachkommen.


    Die während der Sowjetzeit in Lettland angesiedelten Russen und ihre

    Nachkommen hatten bzw. haben, wie in Estland, das Recht, in Lettland

    zu leben und sich um die Staatsbürgerschaft zu bewerben. (…)


    Die Gesetze und Regelungen bezüglich Staatsangehörigkeitserwerb,

    Wahlrecht, Wehrpflicht und EU-Reisefreiheit durch ethnische Russen

    sind heute weitgehend identisch mit denen Estlands, so dass hier auf

    eine erneute ausführliche Darstellung verzichtet wird.


    Ein fundamentaler Unterschied zur Rechtslage in Estland: die in Lettland

    geborenen Kinder von Nicht-Bürgern erhalten bis zu ihrem 15.

    Lebensjahr die lettische Staatsbürgerschaft auf Antrag der Eltern ohne

    Vorbedingungen. (…)


    Von den ca. 520.000 in Lettland lebenden Menschen russischer

    Abstammung sind ca. 354.000 inzwischen lettische Staatsbürger, d.h.

    ca. 68 Prozent haben sich einbürgern lassen. (…)



    4.3. Politische Repräsentation der russischen Minderheit in Lettland


    Anders als in Estland und Litauen befinden sich mit der

    Sozialdemokratischen Partei „Harmonie“ (lett.: Sociāldemokrātiskā

    Partija "Saskaņa", SDPS) und der eher konservativen kleinen Partei

    „Von Herzen für Lettland“ (lett.: No sirds Latvijai) zwei prinzipiell

    russlandfreundliche und den Angelegenheiten der russischstämmigen

    Minderheit eher zugeneigte Parteien im Parlament.


    „Harmonie“ konnte bereits zwei Mal die größte Fraktion in der Saeima

    (dem lettischen Parlament) bilden. Dennoch war sie nie an einer

    Regierung beteiligt, da sich mehrere kleinere Fraktionen, die zusammen

    auf mehr Stimmen als „Harmonie“ kommen, bisher stets auf eine

    Koalition einigen konnten.


    Die entsprechenden Parteien sind politisch eher lettisch-national

    einzuordnen und teilen ein außenpolitisches Konzept, zu dem das

    Misstrauen gegenüber Russland und die Anbindung an den Westen und die

    NATO gehören. Der Wahlkampf gegen „Harmonie“ wurde auch mit dem

    Verweis auf deren angebliche Russlandfreundlichkeit und Appellen an

    den ethnisch-lettischen Nationalismus geführt. (…)


    Zahlreiche Nicht-Bürger antworteten auf die Frage, wie sie ihren

    Status empfänden, dass sie ihn, ungeachtet der relativ geringen

    Auswirkungen auf ihren persönlichen Alltag, als grundsätzlich

    abwertend und diskriminierend wahrnehmen.


    Die meisten Russischstämmigen hegen weniger gegenüber Lettland als

    Ganzem als vielmehr gegenüber ihrem Wohn- oder Geburtsort Heimatgefühle


     Viele gaben an, sich als Teil einer „lettisch-russischen

     Gemeinschaft“ und als solche als verschieden von den „russischen

     Russen“ zu empfinden. Russland selbst betrachteten die meisten

     keineswegs als Heimat.


    Russische Medien werden von fast 60 Prozent der Russischstämmigen

    konsumiert jedoch nur von 15,7 Prozent der ethnischen Letten.


    Dies ist insoweit relevant, als russische Medien den Staat Lettland

    regelmäßig negativ darstellen. Insbesondere wird Lettland als

    „faschistisch“, „russenfeindlich“ und „heruntergewirtschaftet“

    dargestellt. Dem stimmt allerdings nur eine geringe Minderheit der

    Russischstämmigen zu.


    Hier wirkt die russische Propaganda offenkundig nur wenig. Anders

    sieht es im Hinblick auf die russische Außenpolitik aus. Bei der

    Bewertung der Ereignisse in der Ukraine stimmt die Mehrheit der

    Russischstämmigen der Annexion der Krim zu und teilt hinsichtlich des

    Hybridkrieges im Donbass eher die Linie des Kreml und seiner Medien.


    Die Propaganda der russischen Medien wird von Lettland immerhin als so

    bedrohlich wahrgenommen, dass in der Vergangenheit mehrere russische

    Sender wegen Volksverhetzung zeitweise aus dem Netz genommen wurden.



    S. 31f.


    6. Schlussbemerkungen


    (…) Eine systematische, gar politisch gewollte, Diskriminierung

    Russischstämmiger kann nicht pauschal festgestellt werden. Prinzipiell

    steht den weitaus meisten Russischstämmigen die Einbürgerung offen,

    und mehr als die Hälfte von ihnen hat diese Möglichkeit seit der

    Einbürgerung auch genutzt.


    In Lettland ist nahezu jeder Russischstämmige unter 20 inzwischen

    lettischer Staatsbürger. Alle drei Staaten verfügen über staatliche

    Institutionen, politische Strategien und Mechanismen, um den

    Minderheitenschutz zu gewährleisten und die Integration aller

    Minderheiten zu verbessern.


    Regelmäßige Studien im Auftrag der Regierungen und darauf folgende

    Anpassungen der Minderheitenpolitik zeigen, dass die baltischen Staaten

    grundsätzlich an einer Integration der Russischstämmigen interessiert sind.


    Zahlreiche Russischstämmige empfinden zwar ihre Gruppe als

    diskriminiert, aber der Anteil jener, die angeben, persönlich

    Diskriminierung erfahren zu haben, ist deutlich geringer. (…)


    Grundsätzlich lässt sich auch keine besonders starke Loyalität der

    Russischstämmigen gegenüber Russland feststellen – zu vorteilhaft ist

    die Zugehörigkeit zu Mitgliedstaaten der Europäischen Union und zu eng

    sind die Bindungen gerade der jungen Generation der baltischen Russen

    an das Land, in dem sie leben.



    ——



    siehe auch:


    https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/242517/die-baltischen-staaten-und-ihr-schwieriges-verhaeltnis-zu-russland/

    Die baltischen Staaten und ihr schwieriges Verhältnis zu Russland


    Kai-Olaf Lang

    17.02.2017


    (…)


    ——



    Eine langjährige OSZE-Mission hat maßgeblich zur Deeskalation im Baltikum

    bezüglich der russischen Minderheiten beigetragen - und wäre aktuell wieder

    äußerst notwendig.


    https://ifsh.de/file-CORE/documents/jahrbuch/97/Lange.pdf


    Falk Lange


    Die OSZE-Missionen im Baltikum


    (…)


    Seite 5f


    Die OSZE-Mission in Lettland - ein Überblick


    Nachdem im Laufe der Jahre 1994 und 1995 die grundsätzliche

    Gesetzgebung zu Problemen in Verbindung mit der Staatsbürgerschaft

    unter Mithilfe der Mission erarbeitet und die Gesetze zur

    Staatsbürgerschaft, zum Status der ehemaligen sowjetischen

    Staatsbürger ohne andere Staatsbürgerschaft sowie zur Einreise und zum

    Aufenthalt von Ausländern durch das lettische Parlament, den Saeima,

    verabschiedet worden waren, wandte sich die Mission der Umsetzung der

    Gesetze in Zusammenarbeit mit den entsprechenden staatlichen und

    nichtstaatlichen Institutionen zu. (…)


    Neben dem Empfang von Personen, die Probleme vorzubringen haben, ist

    es besonders die juristische Analyse von Rechtsakten, die das Büro zu

    einer wichtigen Institution des gesellschaftlichen Lebens macht.


    Diese wenigen Beispiele der Arbeit der Mission sollen aufzeigen, in

    welcher Weise und mit welchen Mitteln die OSZE in der Lage war und

    ist, die Entwicklung eines Rechtsstaats in Lettland und den

    Integrationsprozeß der Nicht-Staatsbürger zu fördern.


    Neben der Mission in Riga findet sich im Zusammenhang mit dem Rus-

    sisch-Lettischen Vertrag über den Truppenrückzug auch noch das Büro

    des OSZE-Vertreters in der Gemeinsamen Kommission zur Skrunda-Ra-

    darstation.


    Diese ABM-Frühwarnstation ist nach Abschluß des russischen

    Truppenrückzugs die einzige Einrichtung der Streitkräfte der

    Russischen Föderation auf lettischem Territorium.


    Ihr Betrieb bis 1998 wird durch regelmäßige Beobachtermissionen

    unter Leitung des dänischen Diplomaten Jörgen Andersen und des

    deutschen Luftwaffenoberst Jürgen Hübschen kontrolliert.


    Gleichzeitig arbeiten diese beiden OSZE-Repräsentanten in der

    Russisch-Lettischen Kommission zur Lösung von Fragen mit, die im

    Zusammenhang mit dem Betrieb von Skrunda stehen. (…)


    ———————

    24.01.2024

    [VB-Vernetzung] Beiträge zum Ukraine-Krieg, zu den aktuellen Spannungen zwischen den baltischen Staaten und Russland - sowie zur Krisenregion Naher und Mittlerer Osten.    (II vom III)

    7. SZ: Krieg in Nahost: Israel will Kämpfe im Gazastreifen ungemindert fortsetzen


    https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-gazastreifen-netajahu-hamas-nahost-1.6337342


    Krieg in Nahost: Israel will Kämpfe im Gazastreifen ungemindert fortsetzen


    23. Januar 2024, 14:40 Uhr


    Die Armee erleidet schwere Verluste, und Ministerpräsident Benjamin

    Netanjahu gerät stärker unter Druck. Für Berichte über das Angebot einer

    zweimonatigen Waffenruhe an die Hamas gibt es jedoch keine Bestätigung.



    Von Bernd Dörries, Kairo



    Der Montag sei einer der schwersten Tage seit Ausbruch des Krieges

    gewesen, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag.


    Einen Tag zuvor waren im Gazastreifen bei einem einzigen Angriff der

    Hamas 21 israelische Soldaten ums Leben gekommen. Nach Angaben der

    israelischen Armee hatten die Reservisten in der Mitte des

    Gazastreifens den Auftrag, Gebäude zu sprengen, und deshalb Landminen

    in einem Haus platziert, das dann von einer Granate der Hamas

    getroffen worden sei.


    Netanjahu kündigte an, dass die Armee den Vorfall untersuchen werde.

    Und fügte hinzu: "Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir den

    vollständigen Sieg errungen haben."


    Der Ministerpräsident gerät mit seiner kompromisslosen Haltung aber

    zunehmend unter Druck. Innenpolitisch werfen ihm die Kritiker vor, zu

    wenig für die Freilassung der immer noch 130 Geiseln der Hamas getan

    zu haben. Am Montag stürmten Unterstützer und Angehörige der Geiseln

    eine Sitzung des israelischen Parlaments. "Schämt euch!", riefen

    einige Demonstranten, andere forderten Neuwahlen.


    International wächst die Kritik an Netanjahu, dessen Regierung bisher

    kein klares Konzept für die Zukunft des Gazastreifens vorgelegt hat

    und der seinem erklärten Kriegsziel, der Zerstörung der Hamas, nicht

    wirklich nahe gekommen ist - trotz mittlerweile mehr als 25 000

    getöteter Palästinenser in Gaza, die meisten von ihnen Frauen und Kinder.


    Jetzt berichtete das US-amerikanische Nachrichtenportal Axios von

    einem Angebot zum Waffenstillstand der israelischen Seite: Demnach

    sollen für zwei Monate die Kämpfe eingestellt werden, Israels Militär

    würde sich lediglich aus den Bevölkerungszentren zurückziehen.


    Die Palästinenser, die auf Anweisung des israelischen Militärs in den

    Süden des Gazastreifens geflohen sind, könnten wieder in den Norden

    zurückkehren. Im Gegenzug müsste die Hamas alle Geiseln freilassen.

    Der Sender CNN berichtete von einem ähnlichen Angebot, das den

    Vermittlern Katar und Ägypten gemacht worden sei.


    Israel lehnt eine Feuerpause ab, solange die Hamas nicht alle Geiseln

    aus ihrer Gewalt entlassen hat. Israels Regierungssprecher bekräftigte

    die Kriegsziele seines Landes: "Die Zerstörung der

    Regierungsfähigkeiten und militärischen Fähigkeiten der Hamas im

    Gazastreifen und die Rückkehr aller Geiseln."


    Israels Außenminister Israel Katz hatte sich am Montag mit seinen

    EU-Kollegen in Brüssel getroffen und dort Irritationen und Ärger ausgelöst.


    Die EU-Außenminister wollten sich mit ihm eigentlich über die

    Notwendigkeit einer Zweistaatenlösung unterhalten, Katz unterbreitete

    ihnen aber eine Videopräsentation, in der es um die Möglichkeit der

    Schaffung einer künstlichen Insel im Mittelmeer ging, auf der ein

    Hafen und - so ein Mitarbeiter von Katz nach Angaben der New York

    Times - auch Wohnraum für Palästinenser geschaffen werden könne.


    Zur Zweistaatenlösung sagte Katz offenbar nichts Konstruktives.

    Ministerpräsident Netanjahu hatte sie zuletzt wiederholt

    ausgeschlossen: "Ich werde keine Kompromisse eingehen, wenn es um die

    vollständige israelische Sicherheitskontrolle des gesamten Gebiets

    westlich des Jordans geht, und das ist unvereinbar mit einem

    palästinensischen Staat.“


    Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge Chan Yunis umstellt,

    dort leben Hunderttausende Flüchtlinge


    Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und

    Sicherheitspolitik, äußerte sich nach dem Treffen mit Katz enttäuscht

    über Israels Weigerung, über eine Zweistaatenlösung zu verhandeln:

    "Welche anderen Lösungen haben sie im Sinn? Alle Palästinenser zu

    vertreiben? Sie zu töten?“


    Unterdessen gehen die Kämpfe vor allem im Süden des Gazastreifens

    weiter, wo die israelische Armee nach eigenen Angaben die Stadt Chan

    Yunis umstellt hat. In Zelten und einfachen Behausungen leben dort

    Hunderttausende Flüchtlinge, die zuvor von Israel aufgefordert worden

    waren, sich hier vor den Kämpfen im Norden in Sicherheit zu bringen.


    Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNRWA sind mehr als eine halbe

    Million Menschen von akuter Hungersnot bedroht, da immer noch zu wenig

    Hilfe nach Gaza komme. Nach Angaben des Palästinensischen Roten

    Halbmonds nehmen israelische Truppen das Al-Amal-Krankenhaus in Chan

    Yunis unter Beschuss, weshalb die Krankenwagen das Hospital nicht

    erreichen könnten.


    Etwa 70 Prozent der Gebäude im Gazastreifen sind mittlerweile zerstört

    oder beschädigt. Pläne für einen Wiederaufbau nach dem Krieg

    existieren nicht.


    Saudi-Arabien machte nun deutlich, dass es sich nur dann mit

    finanzieller Unterstützung an der Zukunft für den Gazastreifen

    beteiligen werde, wenn es einen "glaubwürdigen" Plan für eine

    Zweistaatenlösung gibt, so Außenminister Prinz Faisal bin Farhan

    al-Saud gegenüber CNN.


    Das Königreich und Israel hatten vor dem Terrorangriff der Hamas am 7.

    Oktober kurz vor einer Normalisierung der Beziehungen gestanden. Die

    sei erst wieder denkbar, wenn es einen Palästinenser-Staat gebe, sagte

    der Außenminister.


    ———



    8. The Guardian: Die völlige Verachtung des Westens für das Leben der Palästinenser wird nicht vergessen werden


    ( mit angebotener deutscher Übesetzung)



    https://www.theguardian.com/commentisfree/2024/jan/21/palestinian-lives-gaza-politics-media?CMP=share_btn_link


    Die völlige Verachtung des Westens für das Leben der Palästinenser wird nicht vergessen werden


    Owen Jones


    (…)


    Sicherlich würden 10.000 Kinder, die gewaltsame Todesfälle erleiden,

    oder die 10 Kinder, die jeden Tag ein oder beide Beine amputiert

    (bekommen) haben, oft ohne Betäubung, starke Emotionen wecken.

    Sicherlich würden jeden Monat 5.500 schwangere Frauen gebären – viele

    mit Kaiserschnitt ohne Betäubung – oder Neugeborene, die an

    Unterkühlung und Durchfall sterben, eine unaufhaltsame Abscheu auslösen.


    Sicherlich würden Prognosen, dass innerhalb eines Jahres ein aufgrund

    der Zerstörung des Gesundheitssystems durch Israel allein sterben

    könnte, zu übermächtigen Forderungen nach etwas, irgendetwas, führen,

    um diese Obszönität zu beenden.


    Sicherlich würden endlose Geschichten von Helfern, Journalisten oder

    Sanitätern, die zusammen mit mehreren Verwandten – oder sogar ihrer

    ganzen Familie - wegen einer israelischen Rakete abgeschlachtet

    werden, schließlich einen überwältigenden Chor in der westlichen

    Gesellschaft auslösen: Das ist verwüstet, ein verabscheuungswürdiger

    Wahnsinn, er muss aufhören?


    Das ist nicht geschehen, und deshalb werden die Folgen schwerwiegend sein.


    Die Abwertung des palästinensischen Lebens ist keine Vermutung, es ist

    eine statistische Tatsache. Laut einer neuen Studie über die

    Berichterstattung in großen US-Zeitungen werden Israelis für jeden

    israelischen Tod achtmal erwähnt - oder mit einer Rate, die 16-mal

    mehr pro Tod ist als die der Palästinenser.


    Eine Analyse der BBC-Berichterstattung durch die Datenspezialisten

    Dana Najjar und Jan Lietava fand eine ähnlich verheerende Diskrepanz,

    und dass humanisierende Begriffe wie "Mutter" oder „Ehemann“ viel

    seltener verwendet wurden, um Palästinenser zu beschreiben, während

    emotionale Begriffe wie „Massaker“ oder "Schlachten" fast immer nur

    auf die israelischen Opfer angewendet wurden. All dies wird

    tiefgreifende Auswirkungen haben. (…)


    (…) wir haben gesehen, wie die Weigerung, Palästinenser als Menschen

    zu behandeln, den heutigen Albtraum unvermeidlich gemacht hat. Wir

    können sehen, wie die moralischen Behauptungen, die verwendet wurden,

    um die westliche globale Dominanz zu rechtfertigen, dauerhaft zerfetzt werden.


    Aber es wurde wenig darüber nachgedacht, wie politische und mediale

    Eliten in westlichen Nationen ihre moralische Autorität abgefackelt

    haben, so dass sie neben Tausenden von nicht identifizierten

    palästinensischen Leichen, die unter den Trümmern begraben wurden,

    eitern ließ. Ein Wendepunkt, um sicher zu sein, mit Konsequenzen, die

    nur verstanden werden, wenn es viel zu spät ist.


    Owen Jones ist Kolumnist des Guardian


    ----


    siehe auch: Ronen Steinke:


    https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zivilisten-sind-zivilisten-auch-in-gaza/?utm_source=pocket-newtab-de-de


    Eine Erwiderung von Ronen Steinke auf Tobias Huchs Kommentar »Die Zivilisten in Gaza sind nicht unschuldig«


    ——



    9. Deutschland und der Krieg in Nahost



    https://qantara.de/artikel/deutschland-und-der-krieg-nahost-arabische-kritik-der-doppelmoral



    Deutschland und der Krieg in Nahost


    18.01.2024


    Arabische Kritik an der deutschen Doppelmoral



    https://qantara.de/artikel/deutschland-und-der-krieg-nahost-arabische-kritik-der-doppelmoral



    Für die arabische Welt war Deutschland ein Vorbild. Das hat sich

    geändert, seit die israelische Armee im Krieg gegen die Hamas Tausende

    Zivilisten getötet hat – und von deutschen Politikern kaum Protest zu hören ist.


    Essay von Amro Ali


    Zwischen Deutschland und der arabischen Welt gab es schon immer einen

    seltsamen, unausgesprochenen Pakt. Die Araber empörten sich weniger

    über die deutsche Unterstützung für Israel als über jene der USA und

    Großbritanniens. Das lag auch an der verbreiteten Ansicht, dass

    Deutschland wegen seiner historischen Schuld gar nicht anders könne.


    Arabische Regierungen und ihre Öffentlichkeiten waren Deutschland eher

    freundlich gesinnt. Deutschland konnte sich darauf berufen, dass es

    nie arabische Länder kolonisiert hatte. Deutschlands dunkle

    Vergangenheit ging an der arabischen Welt vorbei, mit Ausnahme der

    Invasion in Nordafrika im Zweiten Weltkrieg. Und wenn man mit

    Westdeutschland unzufrieden war, gab es immer noch die DDR.

    Man konnte das Deutschland seiner Wahl mögen.


    (…)


    Das Szenario einer zweiten »Nakba« ist real


    Die Palästinenser sterben zu Tausenden, und das Szenario der

    Zerstörung des gesamten Gazastreifens mit einer erzwungenen

    Massenvertreibung, einer zweiten »Nakba«, ist sehr real. Namhafte

    Experten sind alarmiert, manche sprechen von einem Völkermord.


    Währenddessen kümmert sich die deutsche Politik um diskursive

    Triggerpunkte, zensiert »Free Palestine« und lässt die Palästinenser

    bis heute den Preis für Europas blutige Vergangenheit zahlen, indem

    sie Israel mit Verweis auf die eigene historische Schuld alles

    durchgehen lässt.


    In diesem Monat hat Deutschland die Mittel für ein Programm zur

    Bekämpfung des Menschenhandels beim Zentrum für Rechtshilfe für

    ägyptische Frauen gestrichen, weil die Leiterin Azza Soliman Israels

    Krieg im Gazastreifen ablehnt. Soliman war 2020 mit dem

    Deutsch-Französischen Preis für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit

    ausgezeichnet worden.


    Hossam Bahgat, Leiter der ägyptischen Menschenrechtsorganisation EIPR,

    will die Zusammenarbeit bei Projekten mit der deutschen Regierung

    beenden, weil »Berlins Position bezüglich des Krieges große Zweifel an

    dem Raum gemeinsamer Werte zwischen Deutschland und

    Menschenrechtsaktivisten, Feministinnen und unabhängigen Medien in

    Ägypten aufkommen lässt«.


    In der ganzen arabischen Welt verliert Deutschland gerade Verbündete,

    die sich bisher als Teil einer Wertegemeinschaft verstanden, die den

    Menschenrechten verpflichtet ist.


    Es war schon lange klar, dass die liberale Ordnung und das Völkerrecht

    oft mit zweierlei Maß messen. In den ersten Tagen von Putins Einmarsch

    in die Ukraine war es ein Leichtes, eine Analogie zum besetzten

    Palästina herzustellen. Aber man erntete darauf nur schweigende

    Blicke, ein Schweigen, das Bände sprach.


    Ein Fall von Doppelstandards


    Die Doppelmoral ist unerträglich: In einem Fall befürwortet man die

    Entsendung von Waffen für den Widerstand gegen eine illegale

    Besatzung, während man im anderen Fall eine Besatzungsmacht, die

    fortlaufend illegal palästinensisches Land an sich reißt, militärisch,

    wirtschaftlich und moralisch unterstützt. Bestenfalls erinnert man

    Israel ab und zu, aber ohne jede Konsequenz, an die Einhaltung des

    Völkerrechts.


    Wenn es um die israelische Besatzung geht, gilt in Deutschland oft

    eine alternative Realität, die einem den Verstand raubt.


    Jetzt ist angesichts der westlichen Unterstützung für offenkundige

    israelische Kriegsverbrechen im Gazastreifen der letzte Anschein von

    Universalität zerbrochen. Die Autokraten haben sich Notizen gemacht

    und sind bereit, die aktuellen Ereignisse künftig als Vorwand zu nutzen.


    Die westliche Reaktion auf den israelischen Krieg im Gazastreifen ist

    ein unverdientes Geschenk für den russischen Machthaber Wladimir

    Putin, auch im Globalen Süden wird so bald niemand mehr hinhören, wenn

    westliche Politiker auf das Völkerrecht pochen.   (…)


    »Shar« ist das arabische Wort für das Böse im islamischen Glauben,

    aber eigentlich bedeutet es »unzureichend, unvollständig«. Der vollen

    Verantwortung eines Menschen nicht gerecht zu werden, bedeutet,

    weniger als vollständig zu sein.


    Mitgefühl und Barmherzigkeit sind solche verantwortungsvollen

    Eigenschaften, deren Fehlen das Versagen der Menschen widerspiegeln,

    als Menschen zu handeln. Die Formel sollte einfach sein:

    Palästinensisches Leben ist genauso heilig wie jüdisches Leben,

    jüdisches Leben ist genauso heilig wie palästinensisches Leben.


    Daran zu glauben, es auszusprechen und danach zu handeln, sollte nicht

    allzu schwer sein.


    Der Beitrag ist zuerst am 1. Januar 2024 bei Spiegel Online erschienen.



    Amro Ali ist ein ägyptisch-australischer Soziologe und Autor. Er hat

    an der University of Sydney seine Doktorarbeit geschrieben.


    Seine Spezialgebiete sind unter anderem die arabische Öffentlichkeit,

    mediterrane und globale Studien, soziologische Philosophie und

    politische Philosophie.


    2021 ist sein viertes Buch »The Arab State« erschienen. Er lebt in

    Alexandria, Casablanca und Berlin.




    10. DLF: Historiker Zimmermann „Netanjahu will den Krieg weiterführen“


    https://www.deutschlandfunk.de/bald-neuer-geisel-deal-in-nahost-interview-moshe-zimmermann-historiker-dlf-2f2b6db0-100.html


    Historiker Zimmermann


    „Netanjahu will den Krieg weiterführen“


    Netanjahus Feuerpause als Angebot für den Frieden sei nur Verzögerungstaktik,


    sagt der israelische Historiker Moshe Zimmermann.


    Er wolle weder Geiseln freibekommen noch auf die Hamas-Forderungen eingehen,


    weil er den Krieg dann beenden müsse.



    Müller, Dirk | 23. Januar 2024, 12:15 Uhr


    (…)



    11. Irlands Außenminister zu Gaza: „Ich sehe das nicht als Selbstverteidigung an“



    https://zeitung.faz.net/faz/politik/2024-01-22/97fab8d8629215527757b71af7d891e9/?GEPC=s5


    Irlands Außenminister zu Gaza

    „Ich sehe das nicht als Selbstverteidigung an“


    22. Januar 2024


    Irlands Außen- und Verteidigungsminister Micheál Martin kritisiert Israels Vorgehen in Gaza.


    Im Gespräch fordert er einen Waffenstillstand.



    Herr Minister, Sie haben Außenministerin Annalena Baerbock getroffen,

    die gerade wieder im Nahen Osten war, auch um die deutsche

    Unterstützung für das Selbstverteidigungsrecht Israels zu bekräftigen.

    In Berlin merkt man, dass man immer einsamer wird mit dieser Position

    in der Welt. Sehen Sie das auch so?


    Ich habe selbst den Nahen Osten besucht, vor den Gräueltaten der Hamas

    und nach den Gräueltaten der Hamas. Wir verstehen die historische

    Position Deutschlands gegenüber Israel in Bezug auf die Geschichte und

    die Schoa.


    Aber wir sind uns auch im Klaren, dass wir bei diesem Konflikt

    unterschiedliche Ansichten haben. Es ist wichtig, dass wir die

    schreckliche Natur der Gräueltaten betonen, und das tun wir auch, ich

    habe auch einen betroffenen Kibbuz besucht.


    Wir sind jedoch der Meinung, dass wir eine sofortige Einstellung der

    Feindseligkeiten und einen humanitären Waffenstillstand brauchen. Man

    kann Gaza nicht bombardieren, ohne unschuldige Zivilisten zu töten,

    unschuldige Kinder. Es ist ein dicht besiedeltes Gebiet.


    Ich akzeptiere Israels Recht, gegen die Hamas vorzugehen. Aber ich bin

    nicht der Meinung, dass die Zivilbevölkerung von Gaza kollektiv

    bestraft werden sollte.



    Das klingt nach: Wir erkennen das Selbstverteidigungsrecht Israels an,

    aber kritisieren es, wenn Israel es auch nutzt.


    Nein, das ist es nicht. Aber eine offensive, aggressive Bombenkampagne

    gegen Gaza sehe ich nicht als Selbstverteidigung an. Ich bin der

    Meinung, dass Israel das Recht hat, die Hamas zu verfolgen angesichts

    des Angriffs am 7. Oktober und des anhaltenden Raketenbeschusses.


    Aber ich denke, wie sie es tun, ist völlig kontraproduktiv. Es ist falsch,

    wenn man die Zahl der Zivilisten betrachtet, die dabei getötet wurden. (…)


    ——


    siehe dazu auch:


    https://www.ipg-journal.de/regionen/naher-osten/artikel/genozid-in-gaza-7258/?utm_campaign=de_40_20240119&utm_medium=email&utm_source=newsletter


    Naher Osten/Nordafrika


    19.01.2024



    Kai Ambos

    Genozid in Gaza?


    Südafrika verklagt Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.


    Ist Israels Kampfführung legitim und wie schwer wiegt der Vorwurf des Völkermords?



    ------



    Dass der Nahost-Krieg bereits entgrenzt ist, zeigen u.a. die beiden folgenden Meldungen:


    12. SZ: Iran wirft Israel Tötung von Revolutionsgardisten in Syrien vor



    https://www.sueddeutsche.de/politik/iran-wirft-israel-toetung-von-revolutionsgardisten-in-syrien-vor-1.6336036


    20. Januar 2024, 13:44

    Iran wirft Israel Tötung von Revolutionsgardisten in Syrien vor


    (…)


    Ein mehrstöckiges Gebäude in Damascus sei durch israelische

    Raketenangriffe dem Erdboden gleichgemacht worden. Es habe sich um

    Militärberater gehandelt, hieß es in einer vom iranischen

    Staatsfernsehen am Samstag verbreiteten Mitteilung.


    (…)


    ----


    13. SZ:  Nahostkonflikt: US-Militär reagiert mit Gegenschlag auf Angriff im Irak



    https://www.sueddeutsche.de/politik/irak-gegenschlag-usa-pro-iranische-miliz-kataib-hisbollah-1.6337694?intsrc=taboola&intmdm=feed_below_article


    Eine Erwiderung von Ronen Steinke auf Tobias Huchs Kommentar »Die Zivilisten in Gaza sind nicht unschuldig«


    von Ronen Steinke <https://www.juedische-allgemeine.de/autor/ronen-steinke/>  21.01.2024 10:14 Uhr


    <Via Facebook teilen>

      <https://www.facebook.com/sharer.php?u=https%3A%2F%2Fwww.juedische-allgemeine.de%2F%3Fp%3D2424525><Via Twitter teilen>

      <https://twitter.com/share?text=Zivilisten%20sind%20Zivilisten%2C%20auch%20in%20Gaza&url=https%3A%2F%2Fwww.juedische-allgemeine.de%2F%3Fp%3D2424525&via=JuedischeOnline><Via WhatsApp teilen>

      <https://web.whatsapp.com/send?text=Zivilisten%20sind%20Zivilisten%2C%20auch%20in%20Gaza%0AMehr%20unter:%20https%3A%2F%2Fwww.juedische-allgemeine.de%2F%3Fp%3D2424525><Via E-Mail teilen>

     <mailto:?Subject=Zivilisten%20sind%20Zivilisten%2C%20auch%20in%20Gaza&body=Hallo,%20ich%20habe%20gerade%20diesen%20interessanten%20Beitrag%20auf%20www.juedische-allgemeine.de%20gelesen:%0D%0Dhttps%3A%2F%2Fwww.juedische-allgemeine.de%2F%3Fp%3D2424525%0D%0DBeste%20Gr%C3%BC%C3%9Fe%0D>

    Wie die Jüdische Allgemeine dazu kommt, eine derart menschenverachtende Polemik ins Blatt zu heben, wie es in der vergangenen Woche geschehen ist, stellt mich vor ein Rätsel. »Die Zivilisten in Gaza sind nicht unschuldig« <https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/zivilisten-in-gaza-sind-nicht-unschuldig/>, stand hier als Überschrift über einem Kommentar des ehemaligen Unternehmers Tobias Huch. Denn: Zivilisten aus Gaza hätten schließlich den Hamas-Terror bejubelt. Zivilisten aus Gaza hätten auch in den Kibbuzim gearbeitet, diese ausspioniert »und ihnen so den Tod gebracht«.


    Und weiter: »Wenn es so etwas wie kollektive Verantwortung für Verbrechen gibt, dann trifft dies auf Gazas Bevölkerung zu« – mit der unausgesprochenen Konsequenz, dass diese ganze Bevölkerung von mehr als zwei Millionen Menschen im Krieg ein legitimes Ziel sei.


    Das ist grotesk. Erstens: Die Bewohner des Gazastreifens sind heute zur Hälfte Minderjährige. Sie waren noch nicht einmal geboren, als die Hamas hier ihre Wahl gewann. Sie haben sich nicht ausgesucht, an diesem von allen guten Geistern verlassenen Ort geboren zu werden. Jetzt machen sie die Hälfte unter den Getöteten aus, in den von Israels Armee bombardierten Wohngebäuden wie auch etwa in den Krankenhäusern. Welche »Schuld« trifft sie?


    Zweitens: Auch die Erwachsenen in Gaza haben seit der Wahl im Jahr 2006 nicht mehr frei entscheiden können, ob sie den höllischen Weg der Hamas, die diktatorisch regiert, weiter mitgehen wollen. Auswandern war, nun ja, keine Option.  


    Drittens: Wenn der Kommentator schreibt: »Laut einer Umfrage unterstützten rund zwei Drittel der Gaza-Bewohner die Verbrechen am 7. Oktober«, dann ist das nicht nur unseriös, sondern hanebüchen. Unabhängige, wissenschaftlich valide Demoskopie existiert nicht in diesem Flecken der Erde, der beherrscht wird von einer Gangsterbande, die ihre Gegner vor den Augen der Öffentlichkeit ermordet, indem sie sie von hohen Gebäuden hinabwirft. Viel mehr spricht dafür, dass auch unter den Zivilisten in Gaza viele den Tag verfluchen, an dem die Hamas einen weiteren Krieg mit Israel vom Zaun gebrochen hat. Für Jugendliche, die 2024 volljährig werden, ist dies übrigens schon der fünfte.


    Sind das einfach alles pauschal Terror-Komplizen? Absurd. Die Unterscheidung zwischen Kombattanten und Zivilisten ist im Krieg elementar. Kombattanten haben sich ausgesucht, dass sie am Krieg teilnehmen wollen. Zivilisten haben das nicht. Für die Unterscheidung kommt es auf das individuelle Verhalten an. Wer sich individuell dafür entscheidet, an einem kriegerischen Überfall auf Kibbuzim teilzunehmen, der trägt die Konsequenzen – er ist dann nach allen geltenden völkerrechtlichen Regeln kein Zivilist mehr, und er darf sich nicht wundern, wenn er vom gegnerischen Militär als Kombattant behandelt wird. Aber für die große Masse der Unbeteiligten gilt das nicht – und ihr Tod ist, selbst wenn er in einzelnen Fällen unvermeidbar sein mag, zu beklagen.


    Das ist kein tumbes »Schwarz-Weiß-Denken«, wie in dem Kommentar von Tobias Huch zu lesen war. Sondern das ist Zivilisation. Wie viel Lust an Provokation und wie wenig Neigung zu ernsthaftem Nachdenken muss man haben, um diesen Unterschied einfach wegzuwischen.


    Der Autor ist rechtspolitischer Korrespondent bei der »Süddeutschen Zeitung«.


    Nahostkonflikt:


    US-Militär reagiert mit Gegenschlag auf Angriff im Irak


    24. Januar 2024, 7:09 Uhr


    Das US-Militär hat im Irak mit einem Gegenschlag auf einen Angriff

    proiranischer Milizen reagiert. Es seien drei Einrichtungen aus der

    Luft angegriffen worden, die von der Miliz Kataib Hisbollah und

    anderen mit Iran verbundenen Gruppen im Irak genutzt würden, teilte

    das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X

    mit.


    Kämpfer hatten vor wenigen Tagen mehrere Raketen auf den Stützpunkt

    Ain al-Assad im Westen des Landes abgefeuert.


    Ziel des Gegenschlags seien ein Hauptquartier der Miliz sowie Lager-

    und Ausbildungsstätten für Raketen, Flugkörper und Angriffsdrohnen

    gewesen, hieß es weiter.


    Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas

    auf Israel am 7. Oktober begonnen hatte, ist die Sicherheitslage in

    der gesamten Region angespannt. (…)



    ——


    14. IPPNW: Diplomatischer Einsatz für sofortigen Waffenstillstand und Geiselfreilassung statt Waffenlieferungen an Israel


    https://www.ippnw.de/startseite/artikel/de/diplomatischer-einsatz-fuer-sofortige.html


    18.01.2024


    Diplomatischer Einsatz für sofortigen Waffenstillstand und

    Geiselfreilassung statt Waffenlieferungen an Israel


    Bundesregierung will Panzermunition an Israel liefern


    Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert die Bundesregierung

    auf, keine weiteren Waffen an Israel zu liefern und sich stattdessen

    für einen sofortigen Waffenstillstand auf beiden Seiten und eine

    Freilassung der Geiseln einzusetzen. Laut einem Bericht des „Spiegel“

    haben sich die beteiligten Ressorts geeinigt, Panzermunition an Israel

    zu liefern – trotz der horrenden Opferzahl auf palästinensischer Seite.


    Die Ärzt*innenorganisation begrüßt, dass der Internationale

    Gerichtshof die Völkermordklage Südafrikas untersucht, und hofft, dass

    seine anstehende Entscheidung zur Beendigung des katastrophalen

    Krieges im Nahen Osten beiträgt.


    Als Vertragspartei des Arms Trade Treaty (ATT) ist Deutschland

    verpflichtet, keine Transfers konventioneller Waffen zu genehmigen,

    wenn die Möglichkeit besteht, dass Waffen z.B. zur Begehung von

    Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Angriffe auf zivile Objekte oder

    Zivilpersonen oder andere Kriegsverbrechen verwendet werden könnten.


    Die IPPNW ist erschüttert, dass die Bundesregierung ausgerechnet zum

    120. Jahrestag des deutschen Völkermordes an den Herero und Nama im

    heutigen Namibia die Klage Südafrikas vor dem IGH als unbegründet

    bezeichnete und angekündigt hat, sich in dem Verfahren als Drittpartei

    an die Seite Israels zu stellen, ohne die vorgebrachten Argumente

    ernsthaft zu prüfen.


    Erst 2021 erkannte die Bundesregierung den

    Völkermord an den Herero und Nama (1904-1908) an, wenngleich das

    vereinbarte Aussöhnungsabkommen bis heute nicht zustande gekommen ist.

    Namibias Präsident Hage Geingob warf Deutschland in einer Stellungnahme

    vor, keine Lehren aus seiner eigenen Geschichte gezogen zu haben.


    Ein Ergebnis des Gerichtsverfahrens vor dem IGH könnte die Anordnung

    eines sofortigen Stopps des israelischen Angriffs sein, bis die Klage

    geprüft ist - und damit möglicherweise ein Ende des unerträglichen

    Leids und der humanitären Katastrophe im Gazastreifen.


    Die Bundesregierung hat die Gesamtheit der Völkerrechtsverbrechen in

    ihre Rechtsprechung aufgenommen und ebenso das Römische Statut des

    Internationalen Strafgerichtshof anerkannt. Als Vertragsstaat hat sie

    sich verpflichtet, Völkermord und auch andere Kriegsverbrechen zu

    verhindern. Nun werfen UN-Menschenrechtsexpert*innen Israel vor,

    Hunger als Kriegswaffe gegenüber der palästinensischen Bevölkerung

    einzusetzen.


    Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden seit dem 7.

    Oktober 2023 knapp 23.000 Palästinenser*innen getötet und weitere mehr

    als 58.000 verletzt - davon schätzungsweise 70 % Frauen und Kinder.

    Die Gesamtzahl der Todesopfer in Israel beläuft sich auf etwa 1.200 -

    darunter 36 Kinder.


    Noch immer sind 136 israelische Geiseln in Haft. Sie sollen jetzt nach

    der von Katar verhandelten Übereinkunft zwischen Israel und der Hamas

    wenigstens Medikamente erhalten. Im Gegenzug erhält die

    Zivilbevölkerung in Gaza weitere Hilfslieferungen.


    „Wir appellieren an die Bundesregierung keine weiteren Waffen an

    Israel zu liefern und ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen

    nachzukommen.


    Sie muss nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um auf

    beide Konfliktseiten einzuwirken, damit Verstöße gegen das humanitäre

    Völkerrecht unterbleiben, die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen

    gestoppt, die israelischen Geiseln befreit werden und der

    Verhandlungsprozess für eine politische Lösung des Konflikts mit allen

    beteiligten Konfliktparteien eingeleitet werden kann“, sagt die

    IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen.



    15. Medico International: Gaza-Krieg - Nie wieder, für alle!


    https://www.medico.de/nie-wieder-fuer-alle-19348

    Gaza-Krieg


    Nie wieder, für alle!


    Für die Bundesregierung gilt das Völkerrecht offenbar nur noch dann,

    wenn es eigenen Interessen dienlich ist.


    Mehr als 100 Tage nach den Angriffen der Hamas und dem Beginn der

    israelischen Bombardierung von Gaza hat sich die deutsche

    Öffentlichkeit offenbar an den nächsten Krieg, an das nächste Grauen

    gewöhnt. Doch die Macht der Gewohnheit ändert nichts an Tatsachen, die

    kaum noch bestritten werden können:


    Die deutsche Bundesregierung, wie der Westen insgesamt, beteiligen

    sich durch politische Rückendeckung, Waffenlieferungen und die

    Blockade völkerrechtlicher Mechanismen an schwerwiegenden Völker- und

    Menschenrechtsverbrechen der israelischen Armee in Gaza.


    Sie machen sich seit über drei Monaten in mehrfacher Hinsicht

    mitschuldig. Die Rückseite der öffentlich eingeübten militärischen

    Solidarität mit Israels Regierung ist das Totalversagen deutscher

    Außenpolitik.


    (…)


    Dennoch: Ein Hoffnungsschimmer


    Der Auftritt Südafrikas vor dem internationalen Gerichtshof hat jedoch

    auch ohne Unterstützung Deutschlands gezeigt, dass es eine Alternative

    gibt. Das ist und bleibt die Kraft des Völker- und Menschenrechts.

    Dafür wurden nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und des

    Holocausts Institutionen wie der Internationale Gerichtshof und später

    der Internationale Strafgerichtshof geschaffen.


    Sie können mit dem Weltrecht im Rücken ein Ende des Grauens verlangen

    und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen. Und zwar für alle, denen

    das Grauen angetan wird und wurde, auf beiden Seiten der Grenze. Die

    Region wird nur eine Zukunft haben, wenn die Straflosigkeit beendet

    und Gerechtigkeit hergestellt wird.


    Das zur deutschen Staatsräson erklärte Bekenntnis der politischen

    Elite zum herrschenden israelischen Sicherheitsverständnis hingegen,

    das seit jeher auf das Recht des Stärkeren setzt, enthüllt sich als

    das, was es ist: eine Politik des Zwangs, die keine andere politische,

    juristische, philosophische oder historische Position zulässt.


    Von Demokratie ist in dieser Hinsicht nur noch schwer zu reden. Erst

    recht nicht von Politik, wenn man sie im unbedingten Sinne Hannah

    Arendts als Entscheidung des kollektiven freien Willens begreift.


    Die Gleichgültigkeit der deutschen Politik gegenüber dem Geschehen in

    Gaza, in dessen Windschatten zusätzlich das Projekt zur weiteren

    israelischen Besiedlung radikal vorangetrieben wird, macht die

    Bundesregierung zu einem unglaubwürdigen Akteur in der Region.


    Niemals wirkte der appellhafte Rückgriff auf die Zwei-Staaten-Lösung

    so leer wie jetzt. Hinter all den Floskeln bleibt die Absicht kaum

    verborgen, das ohnmächtige Publikum an Verbrechen zu gewöhnen, die zum

    Bestandsschutz Deutschlands und des Westens nötig scheinen.


    medico international am 18. Januar 2024



    ———



    16. RND: Friedenspläne für Gaza und Israel: Was EU und arabische Länder planen


    https://www.rnd.de/politik/friedensplaene-fuer-gaza-und-israel-was-eu-und-arabische-laender-planen-I36ZWV4FGJBLZMLXYCRDXQFKAI.html


    EU-Außenministertreffen in Brüssel

    Friedenspläne für Gaza und Israel: Was EU und arabische Länder planen


    Die Außenminister Europas treiben einen Zwölfpunkteplan für Frieden in

    Gaza und Israel voran. Doch Kritiker monieren, dass entscheidende

    Punkte fehlen: Wie sollen etwa die angekündigten Sicherheitsgarantien

    für Israel aussehen, wenn schon der Iron Dome nicht ausreicht?


    Sven Christian Schulz


    23.01.2024, 17:36 Uhr


    Brüssel. Nach den Beratungen der EU-Außenministerinnen und

    -Außenminister am Montag in Brüssel über die Lage im Nahen Osten ist

    in den europäischen Hauptstädten eine Debatte über den vorgelegten

    Zwölfpunkteplan für Frieden in Gaza und Israel entbrannt.


    Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte in dem Papier eine

    „vorbereitende“ Friedenskonferenz mit internationaler Beteiligung

    vorgeschlagen, die den Grundstein für endgültige Verhandlungen über

    eine Zwei-Staaten-Lösung legen soll.


    Ziel sei es, dass beide Parteien „in Frieden und Sicherheit Seite an

    Seite leben“ könnten. Israel verspricht der Friedensplan „robuste

    Sicherheitsgarantien“, den Palästinensern einen „eigenständigen“

    Staat. Innerhalb eines Jahres sollen die Schritte zu einem

    Friedensabkommen abgeschlossen sein.


    Unmöglich, mit Israelis und Palästinensern an einem Tisch zu verhandeln


    An der Friedenskonferenz sollen neben der EU auch die USA, Ägypten,

    Jordanien, Saudi-Arabien, die Arabische Liga und die Vereinten

    Nationen teilnehmen. Sie sollen den Druck auf Israel und die

    Palästinenser erhöhen, um sie zu Verhandlungen zu bewegen.


    Gleichzeitig räumt der Zwölfpunkteplan ein, dass es unmöglich sei, mit

    Israelis und Palästinensern an einem Tisch zu verhandeln. Daher

    sollten die Treffen getrennt, aber zeitgleich stattfinden.


    Die Teilnahme Israels an einer solchen Friedenskonferenz war zuletzt

    immer unwahrscheinlicher geworden, nachdem Regierungschef Benjamin

    Netanjahu am Wochenende der Zwei-Staaten-Lösung und damit einem

    Kernelement des Plans eine klare Absage erteilt hatte.


    Laut Borrell würde die Friedenskonferenz aber auch dann stattfinden,

    wenn Israelis oder Palästinenser ihre Teilnahme verweigerten.


    Beide Seiten würden dann in jeder Phase der Gespräche konsultiert,

    müssten sich aber am Ende auf eine abschließende Friedenserklärung einigen.


    Arabische Staaten arbeiten an einem eigenen Plan


    Der spanische Außenminister José Manuel Albares sagte am Dienstag,

    dass mittlerweile 88 Staaten die Idee einer Friedenskonferenz

    unterstützten. Die Chancen, dass die Europäische Union eine solche

    Konferenz ausrichtet, stehen nicht schlecht.


    Einige EU-Staaten haben mehr Sympathien für Israel, andere mehr für

    die Palästinenser – die EU könnte also glaubwürdig vermitteln. Das

    Papier sieht auch wirtschaftliche Hilfen für den völlig zerstörten

    Gazastreifen vor, um den Friedensprozess zu stabilisieren und die

    Zusammenarbeit zu vertiefen.


    Bislang handelt es sich nur um einen ersten Entwurf, der jedoch in

    Europa große Beachtung findet. Kritikerinnen und Kritiker verweisen

    auf entscheidende Details, die das Papier auslässt.


    Wie sollen zum Beispiel die Sicherheitsgarantien für Israel aussehen,

    wenn schon der Iron Dome – das israelische Abwehrsystem gegen

    Raketenbeschuss aus Gaza – am 7. Oktober nicht ausreichte? Auch eine

    Friedenskonferenz über die Köpfe Israels und Palästinas hinweg ist für

    viele EU-Staaten nicht vorstellbar.


    Außerdem braucht der Plan die Unterstützung der arabischen Staaten und

    der USA. Sie können den größten Druck auf Israel ausüben, sollte die

    israelische Regierung der ausgehandelten Lösung am Ende nicht zustimmen.


    Ob sich die arabischen Staaten tatsächlich dem europäischen

    Friedensplan anschließen und ihn gemeinsam auf einer Konferenz in

    Europa vorantreiben, ist offen. Denn sie arbeiten bereits an einem

    eigenen Plan, der aber wesentliche Elemente wie die

    Zwei-Staaten-Lösung beinhalten soll.


    Die arabischen Staaten verlieren zusehends die Geduld und wollen ein

    schnelles Ende der Kämpfe, sagen Diplomaten. Der von Katar, Ägypten

    und Saudi-Arabien ausgearbeitete Plan sieht vier Phasen über einen

    Zeitraum von drei Monaten vor. Nach und nach sollen Geiseln, gefangene

    Soldaten und inhaftierte Palästinenser freigelassen werden, bevor im

    letzten Schritt eine Normalisierung der Beziehungen angestrebt wird.


    Die USA unterstützen den arabischen Friedensplan. Er soll in den

    nächsten Wochen vorgelegt werden.


    ----

    24.01.2024

    [VB-Vernetzung] Beiträge zum Ukraine-Krieg, zu den aktuellen Spannungen zwischen den baltischen Staaten und Russland - sowie zur Krisenregion Naher und Mittlerer Osten.    (III vom III)

    17. taz: Appell für Waffenstillstand in Gaza: Aufstand gegen Scholz



    https://taz.de/Appell-fuer-Waffenstillstand-in-Gaza/!5986550/


    Appell für Waffenstillstand in Gaza: Aufstand gegen Scholz


    20 SPD-Abgeordnete fordern mit Kollegen aus den USA und Kanada einen sofortigen Waffenstillstand.


    Sie wenden sich damit gegen den Kurs der Ampel.



    18. 1. 2024, 16:14 Uhr


    Tanja Tricarico



    BERLIN taz | Der Appell ist eindeutig und scharf formuliert: Deutsche,

    kanadische und US-amerikanische Abgeordnete fordern US-Präsident Joe

    Biden, den kanadischen Premierminister Justin Trudeau sowie

    Bundeskanzler Olaf Scholz eindringlich auf, sich für einen sofortigen

    Waffenstillstand in Gaza starkzumachen und eine Zweistaatenlösung

    voranzutreiben.


    In einem offenen Brief, der der taz vorab in der deutschen Fassung

    vorliegt, heißt es: „Wir glauben, dass der Preis, die Hamas zu

    besiegen, nicht die Inkaufnahme des andauernden Leids der

    palästinensischen Zivilbevölkerung sein kann. Inzwischen sind auch

    israelische Geiseln den Angriffen zum Opfer gefallen. Ein erneuter,

    humanitärer Waffenstillstand ist sofort notwendig.“


    Zu den Unterzeichner:innen gehören 20 deutsche Bundestagsabgeordnete

    der SPD, darunter Ralf Stegner und Aydan Özoğuz, sowie 20 kanadische

    Abgeordnete der Neuen Demokratischen Partei sowie der Liberal Party of

    Canada und 10 US-Abgeordnete der Demokraten.


    „Wir verurteilen den Terror der Hamas aufs Schärfste und fordern die

    sofortige Freilassung aller Geiseln“, sagte die SPD-Abgeordnete Derya

    Türk-Nachbaur der taz. Sie gehört zu den Initiator:innen des Briefes

    und ist stellvertretende menschenrechtspolitische Sprecherin der SPD.


    Der Staat Israel hätte das Recht, sich im Rahmen des Völkerrechts zu

    verteidigen und gegen künftige Angriffe zu schützen. „Die humanitäre

    Lage in Gaza ist jedoch katastrophal.“ Über 20.000 tote Zivilistinnen,

    davon tausende Kinder, könnten „uns nicht unberührt lassen“. (…)


    -----


    siehe auch:


    Globaler Aufruf


    Parlamentarier für Waffenruhe


    530 Parlamentarier weltweit haben diese Kampagne bereits unterzeichnet.


    https://parliamentariansforceasefire.org/



    ———


    18. Chance.org: Zum Mitmachen: #CeasefireNow: Sofortige humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen und in Israel!



    https://www.change.org/p/unterschreibt-und-teilt-diese-wichtige-petition-f%C3%BCr-ein-ceasefirenow-in-gaza-und-israel


    #CeasefireNow: Sofortige humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen und in Israel!


    (…)


    Heute vereinen wir unsere Stimmen und rufen alle Staatsoberhäupter,

    den UN-Sicherheitsrat und die Akteure vor Ort auf, dem Schutz von

    Menschenleben Vorrang vor allem anderen einzuräumen. Während dieser

    humanitären Waffenruhe rufen wir alle Parteien dazu auf, bedingungslos:



    1. Erleichterung der Lieferung lebensrettender Hilfe, einschließlich

    Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Treibstoff, Wiederherstellung

    der Stromversorgung und des Internets im Gazastreifen sowie sichere

    Durchreise für humanitäres und medizinisches Personal


    2. Befreiung aller zivilen Geiseln, insbesondere von Kindern und

    älteren Menschen


    3. Erlaubnis für humanitären Konvois, UN-Einrichtungen, Schulen,

    Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im nördlichen Gazastreifen

    zu erreichen und Schutz der Zivilbevölkerung und humanitärer

    Helfer*innen


    4. Aufhebung des Befehls der israelischen Regierung, dass

    Zivilist*innen den nördlichen Gazastreifen verlassen sollen


    5. Ermöglichung der medizinischen Evakuierung von Patient*innen in

    kritischem Zustand zur dringenden Behandlung


    Der UN-Sicherheitsrat, der UN-Generalsekretär und alle einflussreichen

    Staats- und Regierungschefs der Welt müssen unverzüglich Maßnahmen

    ergreifen, damit ein humanitäre Waffenruhe zustande kommt.


    Dies ist unsere einzige Möglichkeit, weitere Verluste an

    Zivilist*innen und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Alles

    andere wird für immer einen Makel auf unserem kollektiven Gewissen

    hinterlassen.


    Zivilist*innen sind keine Verhandlungsmasse. Die Familien müssen die

    Möglichkeit haben, ihre Toten zu beerdigen und zu betrauern.


    Der Kreislauf der Gewalt gegen unschuldige Zivilist*innen muss gestoppt werden


    ----


    Mit freundlichen Grüßen


    Clemens Ronnefeldt,

    Referent für Friedensfragen beim deutschen

    Zweig des internationalen Versöhnungsbundes


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    24.01.2024

    Zensur und Cancel-Culture: Künstler rufen zum Boykott Deutschlands auf

    freedert.online, 24 Jan. 2024 18:04 Uhr

    "Strike Germany" ist ein Aufruf zum Boykott der Zusammenarbeit mit deutschen Museen und Galerien. Grund ist die einseitige Haltung Deutschlands im Nahost-Konflikt. Die Künstler fürchten um die Freiheit der Kunst. In Deutschland herrscht der Geist von McCarthy, ist der Vorwurf.


    Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Peter Hartenfelser


    Verbotene Kunst: das Werk des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf der Documenta 15 bei seinem Abbau.


    Deutschland ist international bekannt für seine Kunst- und Kulturszene. Trotz immer stärkerer Einschnitte gilt der deutsche Kulturbereich international noch immer als gut finanziert. Bund und Länder lassen sich die Förderung von Museen und Galerien Millionen kosten. Die deutsche Szene gilt als ebenso kreativ wie tolerant und offen.


    Teuerster Kunst-Fake der Welt: Russischer Milliardär streitet mit einem Schweizer Kunsthändler




    Analyse

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    Inzwischen werden allerdings immer mehr Stimmen laut, die sich um diese Offenheit und Toleranz sorgen. Ursache ist die auch in der deutschen Kunstszene verbreitete einseitige Haltung zu Israel. In der Folge wird die Freiheit der Kunst in Deutschland massiv eingeschränkt – nicht per Gesetz, aber de facto. Künstler und Galerien, die sich kritisch zur israelischen Regierung und dem Beschuss des Gazastreifens positionieren, werden gecancelt. Immer mehr Künstler und Kunstschaffende fordern daher einen Boykott Deutschlands.

    Belege für die zwar sehr deutsche, international aber schwer zu vermittelnde Praxis, Kritik an Israel zu unterbinden, gibt es inzwischen mehr als genug. Auf der Documenta 15 wurde die indonesischen Künstlergruppe Taring Padi gecancelt. Auf einem großflächigen Bild, das sich mit der jüngsten indonesischen Geschichte auseinandersetzt, war unter anderem ein Mitglied des israelischen Geheimdienstes Mossad mit Schweinekopf zu sehen. Anlass war ein durch das Militär ausgeführter Genozid im Jahr 1965, bei dem Hunderttausende ums Leben kamen. Der Mossad soll den Verantwortlichen die dazu notwendigen Informationen geliefert haben. Das Werk musste abgebaut werden. Der Fall zog weite Kreise.


    Die Gräueltaten in Gaza sind die perfekte Verkörperung "westlicher Werte"





    Meinung

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    Kuratiert wurde die Documenta ebenfalls von einem indonesischen Kollektiv, das offensichtlich nicht mit den deutschen Überempfindlichkeiten vertraut ist. Der Skandal, der sich so wohl nur in Deutschland abspielen konnte, hatte für alle Beteiligten weitreichende Konsequenzen. 

    Ebenfalls wegen angeblichen Antisemitismus forderte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), zum Boykott der Konzerte von Pink Floyd-Gründer Roger Waters auf. Sie bedauerte, nicht über die Möglichkeit zu verfügen, die Konzerte verbieten zu lassen.

    Dem Berliner Kulturzentrum Oyoun wurde die Finanzierung durch den Berliner Senat gestrichen, nachdem es sich geweigert hatte, eine Veranstaltung mit der Gruppe "Jewish Voice for a Just Peace in the Middle East" abzusagen. 

    Die "Moderne Galerie" des Saarlandmuseums hat die für das Frühjahr geplante Eröffnung der jüdischen Künstlerin Candice Breitz abgesagt. Der Grund: Breitz hatte sich kritisch zum Bombardement des Gazastreifens geäußert.


    "Völkische" Massenbasis oder "bunter" NATO-Faschismus?





    Meinung

    "Völkische" Massenbasis oder "bunter" NATO-Faschismus?






    Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Selbst der international bekannte Club Berghain, der in Bezug auf Drogenkonsum und sexuelle Freizügigkeit umfassende Toleranz walten lässt, sagte einen Auftritt des französisch-libanesischen DJs Arab Panther wegen dessen Haltung zum Nahost-Konflikt ab. Kokain, Speed, Ketamin und Meth sind in Ordnung, aber Solidarität mit Palästina geht dem toleranten Club dann doch zu weit. 

    Die massiven Eingriffe führen zu einem Reputationsverlust der deutschen Kunstszene. Auf einer eigenen Webseite "Strike Germany" rufen immer mehr Künstler und Kunstschaffende zu einem Boykott Deutschlands auf. In dem Magazin Art News wird berichtet, dass Hunderte Künstler sich angeschlossen haben und die "McCarthy Politik" Deutschlands verurteilen. Sie sehen die Freiheit der Kunst in Deutschland in Gefahr. Auf der Webseite heißt es dazu:

    "Wenn es um Israel/Palästina geht, sind Positionen von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen Gegenstand von Background Checks geworden. Kulturinstitutionen durchsuchen soziale Medien, Petitionen, offene Briefe und öffentliche Erklärungen auf Solidaritätsbekundungen mit Palästina, um Kulturschaffende zu isolieren, die sich nicht der uneingeschränkten Unterstützung Deutschlands für Israel anschließen. Dabei wird auch mit der Streichung von öffentlichen Fördergeldern gedroht. Diese Überprüfungen stellen einen Eingriff in die verfassungsrechtlich geschützten Freiheitsrechte dar und ermöglichen de facto eine versteckte Form des Racial Profiling. 
    STRIKE GERMANY fordert Kulturinstitutionen auf, eine solche Kontrolle der politischen Einstellungen von Künstler*innen zu verweigern – und stattdessen auf ihrer Autonomie gegenüber staatlicher Politik zu beharren, zum kritischen Diskurs einzuladen und Dissens zuzulassen. Sie müssen das Grundrecht auf Kunstfreiheit sowie die Rechte auf Meinungsfreiheit, Vereinigungsfreiheit und Teilhabe am kulturellen Leben schützen.”

    Zudem setzen sich die teilnehmenden Kunst- und Kulturschaffenden für den Kampf gegen strukturellen Rassismus ein. Sie fordern deutsche Institutionen dazu auf, ihren doppelten Standard in der Bewertung aufzugeben und Richtlinien der Bewertung von Antisemitismus einzuführen, wie sie in der "Jerusalem Declaration of Antisemitism" festgelegt sind. 

    "STRIKE GERMANY ist ein Streik gegen antipalästinensischen Rassismus und Zensur in ihren ausgeprägtesten offiziellen Formen. Während der Gazastreifen zerstört wird, ist es die Verantwortung Kunstschaffender, für internationaler Solidarität einzustehen und für das Recht, gegen das andauernde Massaker die Stimme zu erheben."

    Der Aufruf macht deutlich, wie sehr sich Deutschland inzwischen durch die bedingungslose Unterstützung Israels isoliert hat und das Ausland einen Rückfall Deutschlands in den Totalitarismus fürchtet. Dieses Mal aus falsch verstandenem Philosemitismus.


    Mehr zum Thema – "Strike Germany" – Boykottaufruf gegen deutsche Kultureinrichtungen


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/inland/193840-zensur-und-cancel-culture-kuenstler


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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