Informationen zu den Kriegen in der Ukraine und in Westasien (II von II)
6. IPPNW: Bundesregierung soll langfristigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen unterstützen
https://www.ippnw.de/startseite/artikel/de/bundesregierung-soll-langfristigen-w.html
IPPNW-Pressemitteilung vom 4. März 2025
Bundesregierung soll langfristigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen unterstützen
Pläne von Großbritannien und Frankreich für die Ukraine
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW begrüßt, dass sich jetzt auch
Großbritannien und Frankreich für einen Waffenstillstand in der
Ukraine einsetzen wollen. Sie fordert die noch amtierende
Bundesregierung auf, sich nach dem Eklat im Weißen Haus und der
Aussetzung der US-Militärhilfen an eigenen diplomatischen
Lösungsvorschlägen der EU zu beteiligen.
Die Friedensnobelpreisorganisation fordert jedoch eine dauerhafte
Waffenruhe und eine internationale Friedenskonferenz unter
Einbeziehung aller Kriegsparteien und relevanten Gruppen statt
weiterer Waffenlieferungen und Milliarden für die Aufrüstung.
Sicherheitsgarantien müssen letztlich aus der „Friedenslogik“
entwickelt werden auf dem Weg über vertrauensbildende Maßnahmen hin zu
einer gemeinsamen Sicherheitspolitik. Sie sollten auf
Demilitarisierung, Rüstungskontrolle und Abrüstung beruhen.
Falls die beteiligten Parteien zusätzlich eine militärische
Absicherung für unverzichtbar halten, müsste eine UN-Friedensmission
beschlossen werden. Länder wie China und Brasilien, die BRICS-Staaten
oder die afrikanische Union, die eigene diplomatische Vorschläge für
den Ukrainekrieg vorgelegt haben, sollten an der Lösungssuche
beteiligt werden.
So haben Brasilien und China im Mai letzten Jahres einen 6-Punkte-Plan
zum Ukrainekrieg veröffentlicht, der Maßnahmen zur Deeskalation
auflistete. Unter anderem unterstützen beide Länder eine
internationale Friedenskonferenz, die sowohl von Russland als auch der
Ukraine anerkannt wird, mit gleichberechtigter Teilnahme aller
Parteien. Beide Länder lehnen die Aufteilung der Welt in isolierte
politische oder wirtschaftliche Blöcke ab und rufen zur Intensivierung
der internationalen Zusammenarbeit auf.
„Die EU muss sich als Friedensprojekt begreifen, statt in den nächsten
Jahren Milliarden für Hochrüstung und `Kriegstüchtigkeit´ auszugeben,
die für soziale Belange und den Klimaschutz fehlen werden. Die
UN-Charta verbietet nicht nur den Einmarsch in andere Staaten, sondern
fordert auch eine friedliche Lösung kriegerischer Konflikte.
Der 2+4-Vertrag, dem Deutschland seine Wiedervereinigung verdankt,
gebietet in seiner Präambel und Artikel 2 wirksame Maßnahmen zur
Rüstungskontrolle und Vertrauensbildung sowie, dass von deutschem
Boden nur Frieden ausgehen wird. Die aktuelle Militarisierung der
Gesellschaft und das Festhalten an der atomaren Abschreckung stehen im
Widerspruch zur notwendigen Deeskalation“, erklärt
IPPNW-Vorstandsmitglied Ralph Urban.
—
siehe dazu auch:
Russlands Angriffskrieg Großbritannien und Frankreich arbeiten
mit der Ukraine an Plan für Waffenruhe
London und Paris wollen gemeinsam mit Kyjiw einen Weg suchen,
die Gefechte in der Ukraine zu beenden.
Der Plan soll im Anschluss den USA vorgelegt werden.
Möglicherweise sind noch weitere Länder an dem Vorhaben beteiligt.
02.03.2025, 16.21 Uhr
(…)
——
7. taz: Pressefreiheit in Israel - Regierung will Aufklärung von Kriegsverbrechen bestrafen
https://taz.de/Pressefreiheit-in-Israel/!6068408/
Pressefreiheit in Israel
Regierung will Aufklärung von Kriegsverbrechen bestrafen
Dem Internationalen Strafgerichtshof Ressourcen zu liefern, soll in
Israel strafbar sein. Verfassungsrechtler sind besorgt über die Pläne.
24.2.2025 7:14 Uhr
Von Lisa Schneider
Vergangene Woche hat Israels Regierung einen
Gesetzesentwurf in der Knesset präsentiert: Er soll es unter Strafe
stellen, dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) Dienstleistungen
oder Ressourcen zur Verfügung zu stellen – das gilt auch für Privatpersonen.
Weiter soll die Zusammenarbeit von Behörden und staatlichen
Institutionen mit dem IStGH verboten werden. Bis zu fünf Jahre Haft
drohen bei Verstößen. Und wer für den Strafgerichtshof arbeitet, soll
künftig weder nach Israel einreisen noch sich dort aufhalten oder
Vermögen im Land besitzen dürfen.
Der Entwurf schlägt außerdem vor, dass der Justizminister einen Posten
schaffen soll, dem jede Kommunikation von öffentlichen Einrichtungen
Israels mit dem IStGH vorgelegt werden muss, und der diese dann genehmigt.
Mit 28 Für- und 5 Gegenstimmen, so berichtet es die Knesset in einem
Pressestatement, ist der Entwurf in erster Lesung durchgegangen und
wird nun dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung
vorgelegt.
Kritiker bemängeln Gesetz
Kritiker bemängeln, ein solches Gesetz hätte weitreichende Folgen. Die
israelische Zeitung Haaretz zitiert dazu Tamar Megiddo, Rechtsexpertin
an der Hebräischen Universität Jerusalem: „Die Definitionen in diesem
gefährlichen Gesetzentwurf sind so weit gefasst, dass selbst jemand,
der in den sozialen Medien ein Foto oder ein Video von einem Soldaten
teilt, der sich selbst dabei dokumentiert, wie er ein scheinbares
Kriegsverbrechen begeht, mit einer Haftstrafe rechnen muss.“
Auch die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten wäre von dem
Gesetz beeinträchtigt: Recherchen, etwa von Haaretzoder +972Mag, haben
in den vergangenen fünfzehn Monaten immer wieder Vorwürfe gegen Israel
für seine Kriegsführung im Gazastreifen hervorgebracht.
So veröffentlichte Haaretz zudem immer wieder Meinungsstücke, in denen
die Autoren Israel Kriegsverbrechen in Gaza vorwarfen, dafür Argumente
nannten – und damit, so könnte Israels Justiz künftig darauf blicken,
dem Strafgerichtshof Ressourcen zur Verfügung gestellt haben.
Dass die Dokumentation möglicher Kriegsverbrechen zu einer Straftat
werden könnte, wenn sie ihren Weg zu internationalen Gerichten finde,
bemängelt auch Itamar Mann, Verfassungsrechtler an der Universität Haifa.
Er sieht die Wissenschaftsfreiheit in Gefahr: „Wissenschaftler, die
sich mit potenziellen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht
befassen, stehen vor einer unmöglichen Wahl: Entweder sie führen ihre
Forschung unter der ständigen Bedrohung einer strafrechtlichen
Verfolgung durch oder sie geben wichtige Bereiche ihrer juristischen
Untersuchungen ganz auf.“
Israel und der IStGH: Ein schwieriges Verhältnis
Dass der Staat Israel und der Internationale Strafgerichtshof kein
gutes Verhältnis haben, ist bekannt. Israel ist kein Mitgliedsstaat
des IStGH, das international nicht von allen Ländern als Staat
anerkannte Palästina aber schon.
Und so ist der IStGH nach eigener Auslegung zuständig für sowohl von
palästinensischen Militanten auf israelischem Boden als auch vom
israelischen Militär auf palästinensischem Boden begangene Taten.
Seitdem der IStGH unter Chefankläger Karim Khan im November 2024 einen
Haftbefehl für Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ausgestellt hat,
ist das Verhältnis noch schlechter geworden. Der IStGH untersucht
bereits seit 2019 mögliche Kriegsverbrechen unter Beteiligung von
Palästinensern wie Israelis auf palästinensischem Gebiet.
Vorgeworfen werden Netanjahu selbst derzeit das Kriegsverbrechen des
Aushungerns als Methode der Kriegsführung, sowie Verbrechen gegen die
Menschlichkeit – Mord, Verfolgung und andere unmenschliche Handlungen.
——
8. n tv: "Wollen Erinnerungen auslöschen“
Israel bombardiert mehrere Flüchtlingslager in Westbank
26.02.2025 20:10 Uhr – 02:25 min
"Wollen Erinnerungen auslöschen“
Israel bombardiert mehrere Flüchtlingslager in Westbank
Nachdem in einem Vorort von Tel Aviv mehrere Busse explodiert sind,
ordnet Netanjahu einen massiven Militäreinsatz im Westjordanland an.
Die Streitkräfte der IDF bombardieren und räumen das Zuhause von
Zehntausenden Palästinensern - unter dem Vorwand, Strukturen
militanter Truppen treffen zu wollen. (…)
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9. Haaretz: Wenn die dritte Intifada ausbricht, vergesst nicht, dass Israel sie angestiftet hat
Haaretz
Meinung
Wenn die dritte Intifada ausbricht, vergesst nicht, dass Israel sie angestiftet hat
Gideon Levy
27.2. 2025
Zum ersten Mal in der Geschichte Israels geschieht etwas: Ein Krieg
ist noch nicht ganz abgeklungen, aber Israel schürt bereits den
nächsten. Uns wurde der Luxus eines Augenblicks zum Atmen oder ein
bisschen Täuschung und Hoffnung verwehrt. Israels "diplomatischer"
Horizont besteht nur noch aus einem Krieg nach dem anderen, ohne dass
eine andere Alternative auf dem Tisch liegt.
Nicht weniger als drei stehen auf der Tagesordnung: die Wiederaufnahme
des Krieges in Gaza, die Bombardierung des Iran und die Führung eines
Krieges im Westjordanland.
Die letzten davon begannen am Tag nach dem 7. Oktober 2023 geschürt zu
werden. Wenn die dritte Intifada ausbricht, sollten sich die Menschen
daran erinnern, wer sie absichtlich angezettelt hat. Auch die
Behauptung, dass sie bei tödlichen Angriffen Opfer geworden seien,
wird nichts an den Fakten ändern.
Dämonisierung der "menschlichen Tiere" im Westjordanland und ihrer
Verwandten in Gaza. Israel allein wird die Verantwortung für den
nächsten Krieg im Westjordanland tragen. Sagen Sie nicht, wir seien
überrascht worden; Ich wage nicht zu sagen, wir hätten es nicht
gewusst. Die Schrift ist seit 16 Monaten an der Wand, buchstabiert in
Feuer und Blut – und niemand hält sie auf. Es wird kaum darüber berichtet.
Das ist nicht mehr das Westjordanland, das wir einst kannten. Die
Dinge haben sich geändert. Die Besatzung – die nie nur schrittweise
vorangetrieben wurde – ist brutaler denn je geworden. Am Tag nach dem
7. Oktober hat Israel die drei Millionen Einwohner des
Westjordanlandes faktisch inhaftiert. Seitdem haben mindestens 150.000
Menschen – die meisten von ihnen fleißige und engagierte Arbeiter –
ihre Lebensgrundlage verloren.
Sie hatten nichts mit dem Massaker an der Grenze zu Gaza zu tun. Sie
versuchten nur, für ihre Familien zu sorgen. Aber Israel hat ihnen die
Chance auf ein menschenwürdiges Leben genommen – eines, das
wahrscheinlich nicht zurückkehren wird. Hunderttausende sind zu einem
Leben im Elend verurteilt worden. Die Jüngeren werden nicht schweigen.
Das war erst der Anfang. Auch das Westjordanland wurde von innen
abgeriegelt. Rund 900 Checkpoints – teils permanent, teils
provisorisch – haben das Westjordanland und das Leben seiner Bewohner
geprägt. Jede Reise zwischen den Gemeinschaften ist zu einem Spiel
russisches Roulette geworden. Wird der Checkpoint geschlossen oder
geöffnet sein? Als ich sechs Stunden am Jaba-Checkpoint wartete, war
ein Bräutigam auf dem Weg zu seiner Hochzeit hinter mir. Die Hochzeit
wurde abgesagt. Die Straßen im Westjordanland sind leer geworden.
Die Checkpoints sind nur ein Teil des Bildes. Auch unter den Soldaten
der Besatzung hat sich etwas verändert. Vielleicht beneiden sie ihre
Kameraden in Gaza, oder vielleicht ist es einfach der derzeit
vorherrschende Geist des israelischen Militärs. Aber die meisten haben
die Palästinenser noch nie so behandelt, wie sie es jetzt tun.
Es geht nicht nur um das einfache Betätigen des Abzugs oder den Einsatz
von Waffen, die noch nie zuvor im Westjordanland eingesetzt wurden, wie
Kampfjets und tödliche Drohnen. Es ist vor allem die Art und Weise,
wie sie die Palästinenser sehen – als "menschliche Tiere", so wie man
es ihnen von den Menschen in Gaza erzählt hat.
Die Siedler und ihre Unterstützer sind mit großem Eifer mit von der
Partie. Für sie ist dies eine historische Gelegenheit zur Revanche.
Sie wollen einen umfassenden Krieg im Westjordanland, unter dessen
Deckmantel sie ihren großen Plan zur Massenvertreibung umsetzen
können. Erschreckenderweise ist dies der einzige Plan, den Israel zur
Lösung der Palästinenserfrage hat.
Währenddessen vergeht keine Woche, in der nicht ein weiterer nicht
autorisierter Siedler-Außenposten auftaucht – eine einzelne Hütte, die
von Tausenden gestohlener Dunums umgeben ist, die als "Weideplatz"
beansprucht werden. Es vergeht kein Tag, an dem es nicht schon wieder
ein Pogrom gibt. Diese Angriffe funktionieren. Die schwächsten Teile
der palästinensischen Gesellschaft im Westjordanland – die Hirten –
geben einfach auf. Ganze Gemeinschaften verlassen das Land ihrer
Vorfahren und fliehen in Angst vor den Gangstern mit Kippa.
Und dann kam die organisierte Vertreibung der Flüchtlingslager. Sagen
Sie nicht, dass es keinen Plan gibt. Es gibt einen, und er ist
monströs. Geplant ist, alle Flüchtlingslager im Westjordanland zu
leeren und dann dem Erdboden gleichzumachen. Das ist die "Lösung" des
Flüchtlingsproblems. Es begann mit der Demontage des UN-Hilfswerks und
setzt sich mit D-9-Bulldozern fort. 40.000 Menschen wurden bereits
vertrieben, einige von ihnen wurden bereits zerstört. Die drei
Flüchtlingslager im nördlichen Westjordanland sind heute Ödland ohne
Menschen.
Dies ist kein Krieg gegen den Terror. Man bekämpft den Terror nicht,
indem man die Wasserinfrastruktur, Stromnetze, Straßen und
Abwassersysteme zerstört. Dabei handelt es sich um die systematische
Zerstörung von Flüchtlingslagern. Es wird nicht am Lager Nur al-Shams
in Tul Karm oder den Lagern Askar und Balata in der Nähe von Nablus
Halt machen. Es geht weiter bis zum Lager Al-Fawwar in der Nähe von
Hebron, im südlichen Teil des Westjordanlandes, bis nichts mehr übrig ist.
Das ist es, was Israel jetzt tut, nur um das klarzustellen: eine Nakba.
——
10. SZ: Krieg in Nahost: Arabische Länder beraten über den Wiederaufbau von Gaza
https://www.sueddeutsche.de/politik/kairo-gaza-trump-arabische-liga-li.3213212
Krieg in Nahost:
Arabische Länder beraten über den Wiederaufbau von Gaza
4. März 2025, 16:54 Uhr
Die Arabische Liga reagiert auf die Vertreibungspläne Donald Trumps
mit einem eigenen Vorschlag zur Zukunft des Gazastreifens.
Die strittigen Fragen bleiben allerdings ungeklärt.
Von Bernd Dörries, Kairo
Seit fast einem Monat bemühen sich die Staaten der Arabischen Liga
unter Führung von Ägypten, einen Plan auszuarbeiten, der eine
Alternative bieten soll zur Drohung von Donald Trump. Der US-Präsident
hatte eine ethnische Säuberung des Gazastreifens angekündigt und will
aus dem Küstenstreifen ein Immobilienprojekt machen. Er verbreitete
ein Video, in dem Casinos und Hotels mit dem Logo „Trump-Gaza“ zu
sehen sind.
Am Dienstag trafen sich die Vertreter von 22 arabischen Ländern in
Kairo, um sich nach langen Vorbereitungen auf eine gemeinsame
Erklärung zu einigen, wie sie sich die Zukunft Gazas vorstellen. Die
entscheidende Sitzung fand erst am späten Abend statt, wegen der
Fastenzeit im Ramadan.
Und weil viele Fragen offen sind. Grundlage des Treffens war der Plan
Ägyptens, der von den Teilnehmern unterstützt wurde. Er enthält aber
viele Allgemeinplätze und bleibt in strittigen Belangen vage.
Ägypten schlägt einen Wiederaufbau Gazas in drei Phasen vor, der 53
Milliarden Dollar kosten soll. Das Geld soll von arabischen Staaten
kommen, aber auch von internationalen Institutionen. Es scheint
bislang aber keinerlei konkrete Zusagen geben, Ägypten selbst ist erst
vor wenigen Monaten knapp am Staatsbankrott vorbeigeschrammt. Länder
wie Saudi-Arabien und Katar sehen sich auch mit Wünschen aus Libanon
und Syrien konfrontiert, die ebenfalls viele Milliarden für den
Wiederaufbau brauchen.
Arabische Staaten sollen eine Stabilisierungstruppe stellen
Regiert werden soll Gaza vorerst durch einen „Lenkungsausschuss“, der
aus wichtigen arabischen Ländern, Mitgliedern der Organisation für
Islamische Zusammenarbeit, den USA, Großbritannien und der EU bestehen
soll.
Der Plan sieht eine internationale Stabilisierungstruppe vor, die
hauptsächlich arabische Staaten stellen sollen. Sie soll Sicherheit
gewährleisten und eventuell eine neue örtliche Polizei aufbauen.
Hier beginnen die Probleme. Unter den arabischen Staaten ist es
bislang umstritten, ob Gaza ohne eine Beteiligung der
Palästinensischen Autonomiebehörde regiert werden kann. Die Hamas hat
zwar Bereitschaft erkennen lassen, einen Teil der Macht im
Gazastreifen abzugeben.
Die Waffen aber nicht. Das wiederum macht Israel zur Bedingung, um
überhaupt in die zweite Phase des Waffenstillstands einzutreten, in
der weitere Geiseln ausgetauscht werden könnten.
Die erste Phase war am Samstag abgelaufen. Israel lässt seit drei
Tagen keine Hilfslieferungen mehr nach Gaza, um die Hamas zu zwingen,
die erste Phase des Waffenstillstands zu verlängern. Die Staaten der
Arabischen Liga werfen Israel vor, Hunger als Waffe zu benutzen.
Länder wie die Vereinigten Emirate wollen langfristige Hilfe für Gaza
aber durchaus davon abhängig machen, dass Hilfsgelder nicht wieder an
die Hamas fließen, die damit einen neuen Krieg beginnen könnte, was
jeden Wiederaufbau sinnlos machen würde.
Wird es einen Staat für die Palästinenser geben?
Wie mit den Waffen der Hamas umzugehen sei, erwähnt der
Resolutionsentwurf der Ägypter bislang nicht explizit. „Der
vollständige Rückzug Israels aus allen palästinensischen Gebieten wird
voraussichtlich das Ende aller damit verbundenen palästinensischen
Widerstandsoperationen markieren“, heißt es in Entwürfen der
Abschlusserklärung des Gipfels, die ägyptische Medien zitieren.
Die Länder sind sich zumindest einig, dass jeder langfristige
Friedensplan für Gaza eine Perspektive für eine Zwei-Staaten-Lösung
enthalten muss. Konkreter wird es bislang nicht. Die israelische
Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat immer wieder
deutlich gemacht, dass es mit ihr keinen Staat für die Palästinenser geben wird.
——
11. BerlZ: Atomgespräche mit dem Iran: Putin will Trump bei der Vermittlung helfen
Atomgespräche mit dem Iran: Putin will Trump bei der Vermittlung helfen
Im Gespräch mit dem russischen Präsidenten soll Trump sein Interesse
an Atomverhandlungen mit dem Iran ausgedrückt haben. Putin habe
zugestimmt, Trump zu helfen.
Sophie Barkey
04.03.2025 14:52 Uhr
Russland hat sich einem Bericht zufolge bereit erklärt, die Regierung
von US-Präsident Donald Trump bei der Kommunikation mit dem Iran zu
unterstützen. Dabei soll es nach Informationen des amerikanischen
Nachrichtenportals Bloomberg auch um das Atomprogramm der Islamischen
Republik gehen.
Trump drückte demnach sein Interesse an Atomverhandlungen mit dem Iran
in seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im
Februar aus. Spitzendiplomaten seiner Regierung sollen die
Angelegenheit zudem Tage später bei Gesprächen in Riad mit ihren
russischen Amtskollegen erörtert haben, berichtet Bloomberg unter
Berufung auf russische Quellen.
Beamte des Weißen Hauses reagierten demnach nicht sofort auf eine
Bitte um Stellungnahme. Auch Russland und der Iran haben die Anfrage
öffentlich nicht bestätigt oder dementiert.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte jedoch in einer Antwort auf Fragen
von Bloomberg, dass „Russland glaubt, dass die Vereinigten Staaten und
der Iran alle Probleme durch Verhandlungen lösen sollten“, und dass
Moskau „bereit ist, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um dies zu erreichen“.
Laut einem vertraulichen Bericht der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA) von Ende Februar hatte der Iran seine
Urananreicherung in den vergangenen Monaten deutlich ausgeweitet.
Teheran hatte bereits im vergangenen Dezember damit gedroht, seine
Urananreicherung hochzufahren, nachdem ein IAEA-Gremium zuvor dessen
mangelnde Kooperation bei Atomfragen gerügt hatte.
Trump hatte Atomabkommen mit Iran einseitig aufgekündigt
In den vergangenen Jahren hat Teheran seine Zusammenarbeit mit der
IAEA immer weiter zurückgefahren. Im Jahr 2015 hatte das Land mit den
USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland ein
Abkommen zur Einschränkung seines Atomprogramms geschlossen.
Die USA hatten das Abkommen 2018 unter Präsident Trump aber einseitig
aufgekündigt und Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt, woraufhin
der Iran sich schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen hielt.
Der Iran beharrt darauf, Atomkraft zu zivilen Zwecken nutzen zu
dürfen, und bestreitet Absichten zum Bau einer Atombombe, für die eine
Anreicherung von Uran auf 90 Prozent nötig ist. Die IAEA verweist
allerdings darauf, dass bereits die Anreicherung auf 60 Prozent höher
sei, als es für die Nutzung von Atomkraft zur Energiegewinnung nötig
wäre. Zudem sei der Iran der einzige Staat ohne Kernwaffen, der
solches Nuklearmaterial herstelle.
Seit seinem Amtsantritt vor etwa sechs Wochen versucht Trump, die
Beziehungen zu Putin wiederherzustellen, die die USA nach Russlands
Invasion in der Ukraine 2022 abgebrochen hatten. Trump versucht dabei
nicht nur ein Ende des Ukrainekrieges mit Putin auszuhandeln – beide
Seiten haben seither auch signalisiert, dass sie für eine
Zusammenarbeit bei anderen geopolitischen Fragen offen sind. (mit AFP)
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12. IPG: Verlorene Staatskunst - Aufrüstung ersetzt Diplomatie:
Europa steuert blindlings in die nächste Konfrontation mit Russland.
Außen- und Sicherheitspolitik
27.02.2025 | Roland Popp <https://www.ipg-journal.de/ipg/autorinnen-und-autoren/autor/roland-popp/>
Verlorene Staatskunst
Aufrüstung ersetzt Diplomatie: Europa steuert blindlings in die nächste Konfrontation mit Russland.
Dr. Roland Popp forscht an der Militärakademie (MILAK) an der ETH
Zürich zu militär- und gesamtstrategischen Fragen, Nuklearwaffen,
technologischer Innovation und internationaler Geschichte. Er ist
Historiker des Kalten Krieges und Islamwissenschaftler.
Henry Kissinger galt als eine der prägendsten Figuren der
internationalen Politik – bewundert für seine strategische Weitsicht,
kritisiert für seine opportunistische Wendigkeit. Selbst seine
zahlreichen Fehleinschätzungen vermochten seinen Nimbus als große alte
Erklär-Eule der Weltpolitik nicht zu schmälern.
Bei aller berechtigten Kritik zeigt sich heute, dass Kissinger ein
tieferes historisches Verständnis besaß als diejenigen, die in den
Folgejahren das Verhältnis mit Moskau maßgeblich bestimmen durften.
Der ehemalige US-Außenminister erkannte die enorme Widerstandskraft
Russlands (im Neusprech „Resilienz“) – eine Fähigkeit zur Erholung und
zum geopolitischen Comeback, die sich durch die Jahrhunderte zog.
Niederlagen und Krisen bedeuteten für Moskau selten das Ende, sondern
oft den Auftakt zur nächsten Phase strategischer Neuorientierung.
Entsprechend plädierte Kissinger in seinen letzten Lebensjahrzehnten
für einen integrativen Ansatz gegenüber Russland.
Er warnte unermüdlich vor einer übermäßigen Ausdehnung des
amerikanischen Einflusses in die unmittelbare russische Peripherie und
vor den Risiken einer konfrontativen Politik.
Kissinger erkannte bereits 1990, dass die Schwächephase der russischen
Großmacht – damals noch in das größere sowjetische Kostüm gehüllt –
nur von begrenzter Dauer sein dürfte. Im Gegensatz zur Mehrheit der
sogenannten Strategic Community in den USA sah er die langfristigen
Gefahren, die mit der Versuchung einhergingen, Moskaus Schwäche
auszunutzen.
In dieser Haltung erinnerte er stark an den großen amerikanischen
Strategen George Kennan, der – von der Nachwelt oft missverstanden –
bereits im frühen Kalten Krieg nicht vor der Stärke, sondern vor der
Schwäche und Furcht der Sowjetunion gewarnt hatte. Kennan wehrte sich
vehement gegen die Militarisierung seiner Eindämmungskonzeption –
sodass er bald ins politische Abseits gedrängt wurde. Kissinger hätte
sich über diesen Vergleich mit Kennan übrigens kaum gefreut.
Spätestens mit der Invasion der Ukraine ist das Belächeln russischer
Macht vorbei. Die anfängliche Zuversicht, die haushohe wirtschaftliche
und militärische Überlegenheit des Westens werde das Scheitern des
russischen Abenteuers quasi zwangsläufig herbeiführen, ist inzwischen
einer regelrechten Panik gewichen.
Spätestens mit der Invasion der Ukraine ist das Belächeln russischer
Macht vorbei.
Nun lohnt es sich, genau hinzuschauen, welche Stimmen aus dem
Kommentariat und der deutschen Strategic Communityderzeit vor
überlegenen russischen Streitkräften und einer angeblich
bevorstehenden Absicht Moskaus, zeitnah NATO-Länder anzugreifen,
warnen.
Tatsächlich sind es fast genau jene Akteure, die sich zuvor für eine
konfrontative Ukraine-Politik und ein NATO-Beitrittsversprechen für
Kiew starkmachten – und dabei jede Eskalationsgefahr in Kauf nahmen.
Dieselben Stimmen argumentierten nach Kriegsausbruch vehement für
westliche Intervention und Waffenlieferungen, während sie gleichzeitig
einen baldigen militärischen Zusammenbruch der – damals noch als weit
unterlegen dargestellten – russischen Streitkräfte herbeifantasierten.
Dass sich das gleichzeitige Beschwören eines militärischen Sieges in
der Ukraine – aufgrund russischer Schwächen – und die Warnung vor
einer direkten Bedrohung des NATO-Bündnisses durch ein angeblich
übermächtiges Russland in einem Maße widersprechen, das selbst
unvoreingenommene Beobachter an der tatsächlichen Expertise dieser
Experten zweifeln lässt, scheint die deutschen Medien wenig zu stören.
Keine Talkshow im Fernsehen kommt ohne die Mitglieder dieser Gruppe
aus – bisweilen sind sie dort sogar ganz unter sich.
Auch ein Blick über den großen Teich liefert wenig Klarheit – dort von
Chaos zu sprechen, ist fast eine Untertreibung. Die in Deutschland
womöglich erhoffte 360-Grad-Wende hat Trump exakt in der Mitte
abgebrochen, und die neue Administration in Washington scheint sich
auf eine Politik zu konzentrieren, die einen Deal mit Moskau zur
Beendigung des Krieges anstrebt – egal zu welchem Preis.
Aus europäischer Sicht könnte man zumindest hoffen, dass dieser
unfreiwillige und erzwungene Frieden zu einer allgemeinen
Stabilisierung des Kontinents führt. Doch gleichzeitig stellt Trump
die amerikanische Sicherheitsgarantie für Europa offen infrage – oder
hat sie mit seinen Äußerungen bereits spürbar entwertet.
Ein Europa, das über Jahrzehnte darauf sozialisiert wurde, im
Lippenlesen amerikanischer Politiker stets eine Bestätigung zu suchen,
um bloß keine eigenständigen Entscheidungen über die eigene
Verteidigung treffen zu müssen, fühlt sich nun im Stich gelassen.
Beraten von einer durch und durch transatlantisch geprägten Strategic
Community wirken die sicherheitspolitischen Technokraten in Brüssel
nun wie „Servants without Masters“ – wie es der britische Journalist
Aris Roussinos angemessen bösartig auf den Punkt brachte.
Vielleicht ist der wichtigste Schritt zur Wiederherstellung
europäischer militärischer Glaubwürdigkeit zunächst, sich von diesen
Stimmen zu emanzipieren. Und sich auf das zu besinnen, was in der
Tradition des Kontinents einst als Staatskunst bezeichnet wurde.
Ein genauerer Blick auf die Working Papers, Berichte und Analysen
anglo-amerikanischer sicherheitspolitischer Denkfabriken zeigt
schnell, dass viele alarmistische Prognosen auf denselben Quellen
basieren – jenen, die bereits im Ukraine-Krieg maßgeblich die
westliche Berichterstattung beeinflussten. Angesichts der enormen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stakes, die ein groß
angelegtes europäisches Aufrüstungsprogramm mit sich bringen würde,
sollte man sich auf fundiertere Analysen stützen – und nicht auf die
oft frei erfundenen Mondzahlen panzerzählender „Experten“ der
sogenannten Open-Source-Community.
Die hohen Materialverluste in der Ukraine dürften in absehbarer Zeit
kompensiert sein.
Unbestreitbar ist, dass Russland weitgehend auf Kriegswirtschaft
umgestellt hat und das Ausmaß der Anstrengungen über die aktuellen
Operationen in der Ukraine hinausweist. Im Grunde wäre von einer
rationalen Streitkräfteplanung auch nichts anderes zu erwarten. Die
hohen Materialverluste in der Ukraine dürften in absehbarer Zeit
kompensiert sein – was langfristig zu einer technologisch moderneren
Streitmacht führen könnte als jener, die vor dem Krieg existierte.
Die geplante Aufstockung der Sollstärke auf bis zu 1,5 Millionen
Soldaten wird zwar viel Zeit in Anspruch nehmen, doch selbst wenn
dieses Ziel nicht vollständig erreicht würde, blieben die russischen
Streitkräfte mit Abstand die größten und schlagkräftigsten des Kontinents.
Anders als die Armeen der europäischen NATO-Mitglieder sind sie zudem
kampferprobt in hochintensiven Gefechten – und möglicherweise
selbstbewusster denn je, sollte der Krieg in der Ukraine mit einem
russischen Sieg enden. Ein solcher Erfolg würde bedeuten, dass
Russland die zahlenmäßig zweitstärksten Streitkräfte Europas besiegt
hätte, obwohl diese massiv von der „mächtigsten und erfolgreichsten
Militärallianz der Geschichte“ unterstützt wurden – wie es
US-VerteidigungsministerLloyd Austin großspurig formulierte.
Letzterer war allerdings selbst kaum einer der erfolgreichsten
Verteidigungsminister der amerikanischen Geschichte.
Dass die Verteidigungsbudgets der europäischen NATO-Staaten
zusammengenommen ein Vielfaches des russischen betragen, mag zutreffen
– ist aber letztlich irrelevant. Spätestens die gescheiterte westliche
Militärstrategie in der Ukraine sollte uns gelehrt haben, wie wenig solche
Zahlen über die tatsächlichen Machtverhältnisse in einem Krieg aussagen.
Dasselbe gilt für diverse Quervergleiche zwischen Waffensystemen, mit
denen die Medien gerne ihre Analysen schmücken. All das wäre relevant
– gäbe es keine Geografie. Doch aus geografischer Perspektive wäre
eine militärische Konfrontation im Baltikum, an der polnischen
Ostgrenze oder entlang der nun durch Finnlands Beitritt stark
verlängerten NATO-Grenze im Norden am wahrscheinlichsten.
Wie schwierig es wäre, in einem Ernstfall dorthin effektiv militärische
Macht zu projizieren, war allerdings schon vor Putins
Ukraine-Abenteuer bekannt.
Die Wahrscheinlichkeit eines neuen Nordischen Krieges ist durch den
Ukraine-Konflikt, die NATO-Norderweiterung und die
De-facto-Aufkündigung der amerikanischen Sicherheitsgarantie
zweifellos gestiegen. Und selbst eine sofortige Verdopplung der
Verteidigungshaushalte Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens
würde aus militärischer Sicht keine glaubwürdige Verteidigung dieser
Peripherie ermöglichen.
Niemand kann seriös die russischen Intentionen vorhersagen.
Wenig überraschend setzen die NATO-Planer daher auf eine Neuauflage
der Vorwärtsverteidigung des Kalten Krieges – nur dieses Mal an der
neuen Ostgrenze der Allianz. Militärisch mag dies logisch erscheinen,
doch angesichts der enormen Entfernungen und der technologischen
Veränderungen der letzten Jahrzehnte ist es kaum umsetzbar – und
darüber hinaus politisch wenig durchdacht.
Die „Staatskünstler“ des 19. Jahrhunderts, die in der heutigen
scheinmoralisierenden Zeit so gerne verachtet werden, hätten auf eine
solche Lagebeurteilung vermutlich völlig anders reagiert. Niemand kann
seriös die russischen Intentionen vorhersagen. Doch außer Frage steht,
dass die europäische Haltung diese maßgeblich beeinflussen kann.
Der gegenwärtige europäische Kurs – die Fortsetzung und Vertiefung der
Konfrontation mit Russland, selbst über ein mögliches Ende der
Kampfhandlungen in der Ukraine hinaus – könnte tatsächlich in eine
künftige militärische Auseinandersetzung münden, sei es auch nur aus
Mangel an Alternativen.
Die in Brüssel agierende sicherheitspolitische Elite – längst
entkoppelt von den öffentlichen Meinungen der europäischen
Bevölkerungen – mag den Aufbau eines rein europäischen militärischen
Abschreckungssystems für machbar und finanzierbar halten. Doch sie
überschätzt dabei die Bereitschaft der Zentral- und Westeuropäer, nach
der Ukraine ein weiteres Mal osteuropäische Wunschvorstellungen
bedingungslos zu unterstützen.
Der Blowback des Ukraine-Krieges wird die zahlreichen Konflikte und
Bruchlinien offenlegen, die hinter dem Trugbild europäischer Einigkeit
während des Krieges verborgen blieben. Staatskunst muss in diesem Fall
mehr sein als bloße Aufrüstung. Letztere wird angesichts des maroden
Zustands der kaputt gesparten europäischen Armeen zwar unvermeidlich sein.
Doch sie sollte nicht vorrangig auf Extremszenarien einer
Vorwärtsverteidigung in einem zeitlich begrenzten Bewegungskrieg an
der Suwalki-Lücke – der einzigen Landverbindung zwischen den
baltischen Staaten und dem restlichen NATO-Territorium – ausgerichtet
werden. Denn je glaubwürdiger eine solche europäische Kapazität
erscheint, desto wahrscheinlicher wird letztlich das Eintreffen genau
jenes Szenarios.
Selbst für ein militärisch wiedererstarktes Russland wären die
polnischen und finnischen Streitkräfte eine ebenso große
Herausforderung wie die ukrainischen – zumal sie in einem solchen Fall
massiv von einem inzwischen auf einen Abnutzungskrieg vorbereiteten
Europa unterstützt würden. Zudem wären die urbanen Zentren im Baltikum
als Operationsraum weit weniger attraktiv.
Gleichzeitig könnte eine Begrenzung – oder besser noch die
Nichtpräsenz – anderer Streitkräfte im Nordosten dazu beitragen, den
Einkreisungstheoretikern im Kreml den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Doch all das, so lehrt es die alte Staatskunst, könnte nur dann
erfolgversprechend sein, wenn es von dem begleitet würde, was einst
eine europäische Spezialität war: Diplomatie.
—
13. Lobbying4peace: Kein Sondervermögen 2.0!
https://www.lobbying4peace.de/kein-sondervermoegen
28. Februar 2025
Kein Sondervermögen 2.0!
„Mehr Geld fürs Militär muss her!“ Bei dieser Forderung sind sich auch
nach der Wahl die Union, die SPD und die Grünen einig. Jetzt wird
diskutiert, ob noch mit den aktuellen Mehrheitsverhältnissen des
„alten“ Bundestages ein milliardenschweres Aufrüstungspaket
verabschiedet werden kann.
Diesmal soll es gleich um voraussichtlich 200 Milliarden Euro gehen.
Ein solches schuldenfinanziertes Sondervermögen würde nicht nur den
Rüstungswettlauf befeuern, sondern dieses Vorgehen wäre obendrein eine
fragwürdige Umgehung der Ergebnisse der Bundestagswahl.
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Unter dem Link
https://www.lobbying4peace.de/formsteps-nur-einzeladresse/formstep2-einzel/?aktion=Aktion14
können e-mails geschrieben werden an:
Friedrich Merz
CDU
Lars Klingbeil
SPD
Robert Habeck
GRÜNE
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Mit freundlichen Grüßen
Clemens Ronnefeldt
Referent für Friedensfragen beim deutschen
Zweig des internationalen Versöhnungsbundes
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Pal