20.03.2024

Fremde Federn
Sparwahn, Mythos Entkopplung, Big Oil

Foto: Jojo Bombardo via Flickr (CC BY-ND 2.0)


makronom.de, vom 19. März 2024, Makrothek

In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.




Die katastrophalen Folgen des deutschen Sparwahnspiqer:


piqer: Jürgen Klute

„Deutschland ist nicht nur der kranke Mann Europas, es stellt sich heraus, dass es auch der dumme Mann Europas ist.“ Von diesem Zitat aus der „Financial Times“, auf das Peter Bofinger sich gleich zu Beginn seines Beitrags für die Blätter für deutsche und internationale Politik bezieht, ist auch der Titel seines Beitrags abgeleitet: „Kranker Mann und dummer Mann?“. Bofinger ergänzt, dass das Zitat vielleicht übertrieben klinge, dass die Bundesregierung aber tatsächlich am 8. Januar 2023 ein Sparpaket angekündigt habe, das alles andere als kluge Politik sei.

In diesem Artikel geht es also um die deutsche Schuldenbremse und um die daraus resultierende Sparpolitik sowie um das negative Wirtschaftswachstums Deutschland. Die FDP sieht die Ursache dafür in „überbordender Bürokratie“. Der Wirtschaftsweise Bofinger argumentiert in seinem Beitrag fundiert gegen dieses Standard-Argument der FDP. Für ihn liegt die Ursache für die negative Wirtschaftsentwicklung in der spezifischen Ausrichtung der deutschen Wirtschaft und der deutschen Wirtschaftspolitik, die den tatsächlichen heutigen Entwicklungen der Wirtschaft und den sich daraus und aus der Klimakrise ergebenden Notwendigkeiten nicht mehr gerecht wird.

Bofinger zeigt hier auf, weshalb aus seiner Sicht die Schuldenbremse eine dumme Antwort auf die gegenwärtige Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft ist und weshalb sie zugleich noch als Kollateralschaden den Aufstieg der AfD begünstig.

Zwei Ergänzungen (17.03.2024)

Achim Engelberg hat mich dankenswerterweise in seinem Kommentar auf den folgenden Beitrag auf dem Portal „Geschichte der Gegenwart“ aufmerksam gemacht, der eine gute Ergänzung zu meiner Leseempfehlung darstellt. Deshalb füge ich diesen Hinweis hier noch hinzu: Zur Geschichte der gegenwärtigen Sparpolitik – Lehren aus der Haushaltsoperation ’82.

Die Debatten auf EU-Ebene verlaufen im übrigen anders als in Deutschland. Im Ecofin-Rat, in dem die Finanzminister der EU-Mitgliedsländer sitzen, geht es vielmehr um die Frage, wie die immensen privaten Sparguthaben innerhalb der EU für die derzeit notwendigen (öffentlichen) Investitionen mobilisiert werden können. Da spielen eben auch – neben anderen Instrumenten – Staatsanleihen (also Kreditaufnahmen des Staates) eine Rolle. Vorhandenes Geld nicht zu nutzen und verrotten zu lassen, halten PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen außerhalb Deutschlands nicht für eine gute Idee.

Hier ein Artikel vom deutschsprachigen belgischen öffentlich-rechtlichen Nachrichtenportal Flanderninfo vom 23. Februar 2024 dazu: EU-Gipfel in Gent sucht nach Wegen zur Aktivierung der europäischen Sparguthaben.

BlätterKranker Mann und dummer Mann?Autor: Peter Bofinger




Mythos Entkopplung


piqer: Ole Wintermann

Das neoliberale Paradigma der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Treibhausgas-Emissionen wird von bekannten internationalen Organisationen wie der OECD oder der IEA vertreten, weil es die theoretische Möglichkeit anbietet, ohne „Verzicht“ auf rein quantitatives materielles „Wachstum“ weiter so zu wirtschaften wie in den letzten 200 Jahren und sich damit keine Gedanken über eine Veränderung unseres Umgangs mit der Umwelt machen zu müssen.

Die sogenannten heterodoxen Ökonomen, die von der neoliberalen Glaubensrichtung abweichen und dafür regelmäßig mit Nicht-Beachtung in der ökonomischen Debatte abgestraft werden, halten dem neoliberalen Traum aber ganz einfach die nüchternen Zahlen vor, so der Debattenbeitrag bei GRIST.

Wachstum wird nach wie vor vom Großteil der Ökonomen gleichgesetzt mit Mehrung des materiellen Wohlstandes, dem Anstieg der Zahl der Arbeitsplätze und der Reduzierung der sozialen Ungleichheit. Hierbei ist zu betonen, dass es die sogenannte „absolute“ Entkopplung durchaus geben kann. So haben 70 Länder weltweit zwischen 1990 und 2020 mindestens 5 aufeinander folgende Jahre der absoluten Entkopplung (BIP rauf, Gesamtemissionen runter) erlebt.

Spannend wird es aber eben, wenn diese erste Anzeichen einer Entkopplung extrapoliert werden, um zu analysieren, ob sich dieses Instrument wirklich eignet, um einen essenziellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Für diese Forschung ist vor allem Jason Hickel bekannt. Dabei zeigte sich nun bei einer aktuellen Analyse des Entkopplungspfades, dass die 11 Länder, die bereits am stärksten „entkoppelt“ haben, weitere 220 Jahre benötigen würden, um zu einer Dekarbonisierung der Wirtschaft zu kommen.

Gern wird von neoliberalen Ökonomen dann immer darauf verwiesen, dass uns eine Wundertechnik zukünftig ermöglichen würde, eine schnellere Entkopplung zu erreichen, die dann aus dem Nichts zu einer Steigerung der Entkopplungsrate um den notwendigen Faktor 10 führen würde. Aus dem Feld der alternativen Ökonomen werden stattdessen Strategien für ein Post-Wachstum oder ein De-Wachstum vorgeschlagen. Diese Strategien verweigern die Fixierung auf eine abstrakte Zahl wie das BIP-Wachstum, das nur wenig über Lebensqualität, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz auszusagen vermag. Dabei sollen vor allem die reichen Länder mit De-Wachstum konfrontiert werden, da diese ja auch für den allergrößten Teil der historischen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Und bei dieser gesamten Debatte ist noch nicht einmal das Problem der postkolonialen Stoffströme vom globalen Süden in den globale Norden berücksichtigt. Kurz: Es kommt das etwas auf uns zu und wir sollten uns mit dem Gedanken anfreunden, dass es ein „Weiter So“ nicht geben kann.

grist How to ‘decouple’ emissions from economic growth? These economists say you can’t. Autoren: Akielly Hu & Joseph Winters




Energiewenden dauern über ein Jahrhundert


piqer: Thomas Wahl

Daniel Yergin wird hier in der NZZ als einflussreichster Energieanalytiker der Welt bezeichnet. Auch wenn man seinen Argumenten nicht folgen will, man sollte sie kennen:

Ich habe die Diskussion über die Energiewende satt. Dabei wird der Bezug zur Realität und zur Wirtschaftsgeschichte vergessen. Wenn man sich die Geschichte von Energiewenden anschaut, dann dauern diese über ein Jahrhundert. Eine Wende in 25 Jahren oder weniger ist unwahrscheinlich.

Es geht ihm offensichtlich um eine realistische Einschätzung für einen globalen Prozess hin zu neuen energetischen Strukturen. Er sieht einen fundamentalen Unterschied zwischen früheren Energiewenden und der heutigen.

Früher haben sich die Energieformen ergänzt. Kohle wurde in den 1960er Jahren von Erdöl als dominante Energieform abgelöst. Kohle ist aber nicht verschwunden. Im vergangenen Jahr wurde gar dreimal so viel Kohle verbraucht wie damals.

Heute versuchen wir mit aller Gewalt, in sehr kurzer Zeit von einem gemischten, evolutionär gewachsenen System zu einem vorhergedachten anderen zu kommen. Und übersehen dabei die notwendigen enormen Mengen an Metallen (und andere Ressourcen) sowie den gewaltigen Energiebedarf. Aber auch die komplizierten, miteinander verflochtenen sozialen, ökonomischen und demographischen Prozesse. So werden zwar die erneuerbaren Energien weiter wachsen.

Aber es treten auch Probleme der realen Welt auf: schwierige Lieferketten, höhere Zinsen, Inflation. Vor zwei Jahren hatte es noch optimistische Ziele für Offshore-Windanlagen in den USA gegeben. Das hat sich gewandelt, manche Projekte wurden abgesagt. Politische Investitionsprogramme wie die «Inflation Reduction Act» in den USA beschleunigen sicher das Tempo. Das ist die Angebotsseite. Für die Nachfrageseite müssen wir auf die Demografie schauen. Im Jahr 2050 könnten 2 Milliarden mehr Menschen auf der Erde leben. Die Nachfrage kommt deshalb vor allem aus den Entwicklungs- und Schwellenländern. Diese müssen wachsen. Dafür braucht es Energie. Wenn sie dies nicht tun, verschlimmert sich u. a. die Flüchtlingskrise in Europa.

Ein Vorwurf von Yergin ist der Glaube an die einfachen, eindimensionalen Grafiken z.B. beim Wachstum der EE, in denen man vergangene Steigerungsraten durch einfache Annahmen linear in die Zukunft verlängert. In der Realität haben wir es aber mit einer multidimensionalen Energiewende zu tun. Die Prozesse laufen in den unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichem Tempo, werden durch technologische Innovationen und Durchbrüche verändert und durch politische bzw. ökonomische Ereignisse unterbrochen oder beschleunigt.

So hat der Krieg in der Ukraine der Welt klar gemacht, dass trotz der Dekarbonisierung die Versorgungssicherheit mit Kohle, Gas oder Öl wichtig bleibt, dass es um langfristige existentielle Prozesse geht. Deutschland reagiert mit einer improvisierten Kraftwerksstrategie aus Gaskraftwerken – nachdem man gerade die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet hat. Das ist das Problem bei dieser Art der beschleunigten Energiewende. Die realen Zielkonflikte treten in einem beschleunigten Wandelprozess in schneller Folge und oft unvorhergesehen auf.

Was zudem anders als bei anderen Energiewenden ist: Diese wird von der Politik angetrieben und nicht so sehr von Technologie und Wirtschaft. Ausserdem soll es nicht nur irgendeine Energiewende sein, vielmehr soll sie laut dem Ergebnis des Klimagipfels auch noch gerecht und angemessen ein. Aber was für die Niederlande mit 17 Millionen Einwohnern funktioniert, muss nicht unbedingt für Indonesien mit 280 Millionen funktionieren.

Das wird begleitet durch dramatische Verschiebungen in der Geopolitik. Die Suche nach den notwendigen Rohstoffen verschärft den Wettbewerb zwischen den Großmächten USA und China sowie dem Rest der Welt.

Es geht darum, die Lieferketten von China weg zu verlagern. Dies wird aber schwierig, denn es geht nicht nur um den Abbau, sondern auch um Chinas Vorherrschaft bei der Verarbeitung von Metallen und Mineralien. Was hinzukommt: Von der Entdeckung bis zur Förderung vergehen im Bergbau bis zu 20 Jahre. Die Herausforderungen in der Lieferkette werden unterschätzt. Es gibt eine grosse Kluft zwischen der politischen Rhetorik und dem, was tatsächlich am globalen Markt passiert.

Die USA sind in der Zeit zum größten Exporteur von Flüssigerdgas, zum größten Erdölförderer der Welt geworden. Man könnte Amerika als einen heimlichen Petrostaat sehen. Allerdings sind die USA mit Firmen wie Microsoft, Amazon oder JP Morgan noch viel mächtiger.

Aber es gibt etwas, was fast nicht anerkannt wird: Die USA sind der grösste Energieproduzent, was ich vor 15 Jahren nicht erwartet hätte.

Gerade erscheint ein Buch des Soziologen Jens Beckert, Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung. In einem Interview, ebenfalls in der NZZ, nimmt er Stellung zur Problematik des Klimawandels und der Klimapolitik, fordert ein realistisches Herangehen:

Ich will nicht apokalyptisch sein. Lieber spreche ich von einem nachdenklichen Realismus. Ich möchte auf die Ernsthaftigkeit der Situation hinweisen – und auf die Notwendigkeit, sofort zu handeln. Denn unsere Optionen sind mittlerweile sehr beschränkt, um das Problem überhaupt noch in den Griff zu bekommen. Wir müssen uns auf eine Temperaturerhöhung von 2,5 bis 3 Grad bis zum Ende dieses Jahrhunderts einstellen.

Das heißt für mich, die Welt muß handeln, aber richtig und realistisch. Dabei ist ein Agieren gegen Mehrheiten zum Scheitern verurteilt. Das Reden vom Untergang der Welt, von schnellen Systemwechseln und dem Schrumpfen der Wirtschaft führen zusätzlich ins Chaos. Dazu Beckert:

Für mich sind das Träumereien. Es gibt zwar gute Gründe, weshalb es weniger Wachstum und weniger Konsum brauchte. Aber wenn man politisch darüber nachdenkt, gibt es keine Mehrheiten, um das durchzusetzen. Eine realistische Klimapolitik darf sich deshalb nicht solchen Träumereien hingeben, die zu nichts führen. Sie muss vielmehr schauen, was möglich ist, und sich darauf fokussieren.

Also Anpassung an den Wandel und stetige Reduktion von Klimagasen ….

nzz„Ich habe die Diskussion über die Energiewende satt», sagt Daniel Yergin, der einflussreichste Energie-Analytiker der Welt“Interview: Gerald Hosp




Abgeschwächt – aber sie kommt: Die EU-Lieferkettenrichtlinie


piqer: Jürgen Klute

Die EU-Lieferkettenrichtlinie kommt nun doch dank des Verhandlungsgeschicks der belgischen EU-Ratspräsidentschaft – zwar abgeschwächt, aber der peinliche Widerstand der Berliner Bundesregierung hat sie nicht verhindern können. In welchen Punkten die Richtlinie abgeschwächt wurde, hat Anna Brunetti in ihrem Beitrag „EU-Lieferkettengesetz wird stark abgeschwächt: 70% weniger Unternehmen betroffen“ für Euractiv zusammengefasst.

Weshalb die EU-Lieferkettenrichtlinie aber trotz aller Abschwächungen ein Erfolg auf globaler Ebene ist, dass hat Hannes Koch in einem Kommentar für taz begründet.

Siehe auch meine vorhergehenden piqs zum Thema EU-Lieferkettenrichtlinie:

tazEine Idee, die Schule machtAutor: Hannes Koch




Big Oil lobbyiert schon seit den 1960er Jahren gegen Green Tech


piqer: René Walter

Im Jahr 2015 veröffentlichte Climate Inside News einen Blockbuster-Scoop: Exxon hatte seit den 1970er Jahren durch eigene Forschung über die Folgen der Verbrennung fossiler Energiespeicher nicht nur Bescheid gewusst, sondern neuen Erkenntnissen zufolge eigene Klimamodelle und Analysen erstellt, die so genau waren, dass sie Trends in der Erderwärmung vorhersagen konnten, die bis heute gültig sind (nämlich rund 0,2°C pro Dekade).

In der darauf folgenden Gerichtsverhandlung einer Klage durch die Stadt New York wurde Exxon (leider) von dem Vorwurf freigesprochen, seine Investoren betrogen zu haben. Ob Exxon die Menschheit selbst betrogen hat, wurde (bis jetzt) nicht verhandelt.

Vor einer Woche nun hat Exxon-CEO Darren Woods sich und seinen Konzern blamiert, als er behauptete, die Öffentlichkeit – also wir – seien Schuld an der nur schleppend voranschreitenden grünen Energiewende, da wir nicht dafür bereit seien zu zahlen. Für eine Energiewende wohlgemerkt, die in den 70er, 80er und 90er Jahren noch erheblich billiger ausgefallen wäre, da wir für eine Überführung des Wirtschaftssystems in ein nachhaltiges ausreichend Zeit gehabt hätten.

Ich erzähle diese kurze Episode aus dem klimawandelbezogenen Geschäftsgebaren eines der größten Öl-Konzerne der Welt als kleines Intro für den eigentlichen Piq, denn wie immer in klimawandelbezogenen wirtschaftspolitischen Angelegenheiten ist alles noch viel schlimmer: Dario Kenner von der Uni Essex hat öffentliche Verlautbarungen des American Petroleum Institutes und FuelsEurope, zwei der größten Lobby-Organisationen der Öl-Industrie in den USA und Europa, untersucht und fand heraus, dass diese bereits seit den 1960er Jahren gezielt gegen grüne, kohlenstoffbelastungsarme Technologien agitieren. So hat Kenner dutzende Fälle gefunden, in denen Lobbyisten Druck und Einfluss auf die Politik ausgeübt haben, um Subventionen etwa für E-Autos, Solaranlagen oder Wärmepumpen zu verhindern.

Das alles geschah bereits vor 60 Jahren unter dem Stichwort einer angeblichen „technologieneutralen Herangehensweise“ der dominierenden Energiekonzerne, was nicht nur ein bisschen an die „Technologiefreiheit“ erinnert, die heute noch von der gestrig-denkenden FDP propagiert wird. Auch wurden damals bereits die Scheinargumente einer angeblichen Wettbewerbsverzerrung durch staatliche Subventionen erneuerbarer Energien ins Feld geführt, während – und hier wird es ganz besonders haarsträubend – die gleiche Öl-Industrie selbst von Subventionen und Steuererleichterungen profitierte. Laut dem Internationalen Währungsfond belaufen sich die Subventionen für die Fossil-Industrie inklusive der gesellschaftlichen Kosten alleine für das Jahr 2022 auf stattliche 760 Milliarden Dollar in den USA, und 310 Millarden Dollar in der EU.

Und während all das an die Öffentlichkeit kommt, passiert von Seiten der Wirtschaft: zu wenig; von Seiten der Politik: zu wenig; und ansonsten: Polizeigewalt gegen Klimaaktivisten. Das Wort für dieses jahrzehntelange Hintergehen der Öffentlichkeit durch Politik und Öl-Industrie heißt: Heuchelei.

the guardianOil industry has sought to block state backing for green tech since 1960sAutor: Ajit Niranjan




Warum mancher Jubel über Energiewende-Erfolge verfehlt ist


piqer: Ralph Diermann

Eine Standard-Reaktion auf Energiewende-Missmut ist der Verweis auf die Strombörse: Nachdem die Preise dort seit Herbst 2021 und vor allem nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine stark angestiegen sind, hat sich der Wind etwa seit Mitte letzten Jahres gedreht – Strom ist dort seitdem so billig wie seit Jahren nicht mehr. Das wird gemeinhin dem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren, vor allem der Photovoltaik, gutgeschrieben (was allerdings nur ein Teil der Wahrheit ist, denn ebenso schlagen sich hier der Rückgang des Verbrauchs sowie die niedrigeren Gaspreise nieder).

Der Ökonom Peter Seppelfricke von der Hochschule Osnabrück begründet in der jüngsten Ausgabe seiner Kolumne für Capital, warum es Augenwischerei ist, die niedrigen Börsenpreise als Beleg für den Erfolg der Energiewende zu nehmen. Denn diese Betrachtungsweise lässt außer Acht, dass der überwiegende Teil der Kosten dort gar nicht abgebildet wird: Die Wetterabhängigkeit der Solar- und Windenergie verlangt Backup-Kapazitäten, Flexibilitäten und Speicher; die dezentrale Erzeugungsstruktur erfordert einen umfassenden Netzausbau. Deswegen sei es im Übrigen auch wenig erhellend, auf die niedrigen Gestehungskosten der Erneuerbaren („die Sonne schickt keine Rechnung“) zu verweisen, da diese Kosten hier ebenfalls nicht eingepreist sind.

Zudem erläutert Seppelfricke einen Effekt, mit dem sich die Erneuerbaren kannibalisieren: Je mehr Strom sie erzeugen, desto stärker sinkt in dieser Zeit der Börsenpreis – und damit die Erlöse, die sich mit dem Ökostrom erzielen lassen. Da die meisten Anlagenbetreiber aber für ihren eingespeisten Strom eine Fix- oder eine Mindestvergütung bekommen, muss der Staat umso mehr Geld zuschießen.

Was Seppelfricke hier ausführt, wird in Energiewirtschaft und -forschung schon seit vielen Jahren intensiv diskutiert. Einen wichtigen Beitrag liefert er damit aber trotzdem, da er die öffentliche Debatte um Energiewende-Erfolge etwas zurechtrückt – auch wenn man über einige seiner Schlüsse trefflich streiten kann.

capitalSind sinkende Preise ein Grund zum Jubeln?Autor: Peter Seppelfricke




ChatGPT und der verräterische Essay – Herausforderung KI an der Uni


piqer: Jannis Brühl

Es wird seit 2022 viel allgemeines über generative Künstliche Intelligenz und die Konsequenzen ihrer Verbreitung gesagt und geschrieben. Mich interessieren aber vor allem die konkreten Fälle, in denen die KI Konflikte provoziert. Wobei … in diesem Fall weiß man noch gar nicht, ob und wie ChatGPT wirklich eingesetzt wurde.

Die Technische Universität München hat einen Bewerber für einen Masterstudienplatz abgelehnt. Begründung: Er habe KI eingesetzt, um sein Bewerbungsessay zu schreiben. Der Abgelehnte hat geklagt, und im Verfahren zeigt sich, welche Fragen KI aufwerfen kann, wie dieser SZ-Artikel zusammenfasst.

Unter anderem die Frage, wie man KI-Texte erkennt. Die TUM verweist auf eine Prüfungssoftware. Doch – wie bei vielen KI-Anwendungen – weiß auch bei dieser ominösen Software niemand, wie sie funktioniert, welche Kriterien sie anlegt, um KI-Texte zu erkennen, und wie treffsicher sie ist.

Lustig ist der Verweis auf die angebliche Perfektion des Essays:

die „Kürze und Inhaltsdichte“ des Textes an, die sich stark von den Essays weiterer Bewerber unterscheide, zudem die „herausragende sprachliche Qualität des Textes mit der Abwesenheit jeglicher inhaltlicher wie logischer Brüche“, so ein Sprecher. Kurz gesagt: Das Essay war zu gut, um echt zu sein.

Wenn die KI Perfektion erreicht, wollen wir sie also nicht haben. Stellt sich die Frage: Wofür dann? (Die von der Uni vorgetragene Tatsache, dass das Bewerbungsessay des Studenten im Vorjahr sich gänzlich anders las, ist schon eher bedenkenswert.)

Der Artikel führt ein weiteres Problem an: Nicht nur haben Unis unterschiedliche Standards, wie sie KI-Einsatz durch Studenten bewerten (oder gar dazu ermutigen). Auch viele Lehrstühle innerhalb einer Uni haben unterschiedliche Standards. Kurz: Es herrscht Willkür, weshalb KI für Studenten möglicherweise nicht nur Segen wird, sondern auch Fluch.

süddeutsche ZeitungEine kluge Bewerbung – zu gut, um echt zu seinAutorin: Katharina Haase


Info: https://makronom.de/sparwahn-mythos-entkopplung-big-oil-46289?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sparwahn-mythos-entkopplung-big-oil


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

19.03.2024

Nachrichten von Pressenza: Die Milizen im Osten des Kongo, der Konfliktexport aus Ruanda und die Lieferkette in den Norden

aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 19. März 2024, 7:20 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 20.03.2024


Die Milizen im Osten des Kongo, der Konfliktexport aus Ruanda und die Lieferkette in den Norden


„Derzeit brennt es wieder im Osten der DR Kongo, und die Welt schaut mal wieder zu“, so Maria Buchwitz, Sprecherin der pax christi-Kommission Solidarität mit Zentralafrika. Seit Wochen dringt die berüchtigte Miliz „M23“ in Richtung Goma vor, das sie 2012&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/die-milizen-im-osten-des-kongo-der-konfliktexport-aus-ruanda-und-die-lieferkette-in-den-norden/


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Bettenverlust und kaum Ersatz nach Krankenhausschließungen


Eine neue Untersuchung des Bündnis Klinikrettung über Krankenhausschließungen seit 2020 zeigt, dass die entstandenen Versorgungslücken kaum kompensiert werden. Bei 77% der Schließungen gingen die stationären Kapazitäten vollständig verloren, nur in 5% der Fälle wurden alle Betten erhalten – aber nicht&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/bettenverlust-und-kaum-ersatz-nach-krankenhausschliessungen/


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Das Wettern der Woche: Schiss in der Hose


Der Ignorant nimmt Fakten nicht zur Kenntnis, der Dumme kann es nicht, meint meine Omi Glimbzsch in Zittau zu den bevorstehenden Wahlen in den Kolonien. Die Ergebnisse für die Krim lagen ja auf der Hand, aber in Thüringen kann das&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/das-wettern-der-woche-schiss-in-der-hose/


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Aktuelle Situation Europa – Russland


Zwei bedeutende Entwicklungen haben sich weltweit bemerkbar gemacht. In Bezug auf den Kampf um das NATO-Russland-Narrativ war Tucker Carlsons Interview mit Putin sowohl zahlenmäßig als auch inhaltlich ein Vorher und Nachher. Bis heute hat es etwa eine halbe Million Aufrufe,&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/aktuelle-situation-europa-russland/


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Glyphosat-Verbot womöglich EU-konform


Berlin. (multipolar) Nach Ansicht der Bienenschutz-Stiftung Aurelia und des Vereins Deutsche Umwelthilfe ist das von der vergangenen Bundesregierung vorgesehene Glyphosat-Verbot mit EU-Recht vereinbar. Deutschland könne auch nach der Entscheidung der EU-Kommission, die Zulassung des Unkrautvernichters zu verlängern, „Glyphosat rechtmäßig national&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/glyphosat-verbot-womoeglich-eu-konform/


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Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzung durch Ölkonzern


In Quito haben Gemeinden, die von den Aktivitäten des kanadischen Ölkonzerns Gran Tierra Energy betroffen sind, am 4. März 2024 an der Übergabe eines von mehr als 80 Organisationen unterzeichneten Briefes an den kanadischen Botschafter in Ecuador, Stephen Potter, teilgenommen.&hellip;

http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/umweltverschmutzung-und-menschenrechtsverletzung-durch-oelkonzern/


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Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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19.03.2024

Der nächste Hinauswurf aus dem Sahel   Nachdem Niger die Stationierungserlaubnis für die US-Drohnenbasis in Niger widerrufen hat, steht auch das deutsche Luftdrehkreuz am Flughafen von Niamey in Frage. Der Westen hat den Sahel komplett verloren.

german-foreign-policy.com, 19. März 2024

NIAMEY/BERLIN/WASHINGTON (Eigener Bericht) – Der letzte Einsatz der Bundeswehr im Sahel steht vor dem Aus, nachdem Niger seine Genehmigung für die Stationierung von US-Truppen auf seinem Territorium offiziell widerrufen hat. Der Schritt erfolgte am Samstag nach Auseinandersetzungen mit einer hochrangigen US-Delegation, die nach Niamey gereist war, um den Pachtvertrag für die US-Drohnenbasis bei Agadez zu verlängern. Die Drohnenbasis ist die größte in der Region und einer der wichtigsten US-Stützpunkte auf dem afrikanischen Kontinent. Die Regierung in Niamey kappt ihre Beziehungen zu den US-Streitkräften, nachdem sie zuvor die Streitkräfte Frankreichs und anschließend diejenigen der EU aus dem Land geworfen hat. Stattdessen nimmt sie eine militärische Kooperation mit Russland auf. Die Bundeswehr, die ihre Präsenz in Niger im EU-Rahmen aufgeben musste, unterhält am Flughafen in Niamey ein bilateral vereinbartes Luftdrehkreuz, das sie Berichten zufolge nach Möglichkeit aufrechterhalten will. Dass dies möglich ist, wenn die USA sich gänzlich aus Niger zurückziehen müssen, zugleich aber russische Truppen in dem Land eine neue Präsenz entwickeln, gilt als schwer vorstellbar.


Zitat: US-Delegation in Niamey

Der Kündigung des Truppenstationierungsabkommens mit den Vereinigten Staaten durch Nigers Regierung war ein mehrtägiger Besuch einer hochrangigen US-Delegation in Niamey vorausgegangen. Er war aus Sicht Washingtons in doppelter Hinsicht unumgänglich. Zum einen läuft laut Berichten noch in diesem Jahr der Pachtvertrag für die US-Drohnenbasis bei Agadez im Norden des Landes aus; er muss verlängert werden.[1] Zum anderen hat Nigers Regierung eine militärische Zusammenarbeit mit Russland in die Wege geleitet, die in Zukunft auch eine Präsenz russischer Truppen in dem Land vorsieht. Ziel der US-Delegation um die Afrika-Beauftragte im US-Außenministerium, Molly Phee, der auch die Pentagon-Staatssekretärin Celeste Wallander sowie der Kommandeur des in Stuttgart ansässigen U.S. Africa Command, Michael Langley, angehörten, war es, nicht nur den Fortbestand der Drohnenbasis in Agadez zu sichern, sondern darüber hinaus gegen die nigrisch-russische Militärkooperation einzuschreiten. Die US-Mindestbedingung war, so berichtete ein Berater der nigrischen Regierung es der Pariser Abendzeitung Le Monde, dass russische Soldaten in Niger „nicht am selben Ort, auf demselben Terrain“ stationiert würden wie die rund 1.100 dort operierenden US-Soldaten.[2]


„Herablassend behandelt, mit Repressalien gedroht“

Die US-Delegation hat in Niamey in mehrfacher Hinsicht Widerstand hervorgerufen. Zum einen habe sie diplomatische Gepflogenheiten missachtet, die zwischen souveränen Staaten üblich seien, berichtete anschließend Regierungssprecher Oberst Amadou Abdramane. So habe Washington den Besuch der Delegation wie auch deren Zusammensetzung „einseitig“ angekündigt, anstatt beides mit Niamey abzustimmen. Termine seien ohne Absprache an die Medien durchgestochen worden; Phee habe ihre Gesprächspartner „herablassend“ behandelt und mit Repressalien gedroht.[3] Damit habe sie die bilateralen Beziehungen untergraben. Zum anderen hätten die US-Forderungen, so berichtete Le Monde unter Bezug auf nigrische Insider, den Willen erkennen lassen, „der souveränen nigrischen Bevölkerung das Recht abzusprechen, ihre Partner zu wählen“. Man habe der US-Delegation klargemacht, dass es sinnlos sei, nach Niamey zu reisen, „um uns Befehle zu erteilen“, wurden die Insider zitiert: „Die Bedingungen für ausländische Präsenz auf unserem Boden bestimmen wir!“[4] Die Delegation wurde letztlich von Ministerpräsident Ali Mahamane Lamine Zeine empfangen, nicht jedoch von Übergangspräsident Abdourahamane Tiani; trotz spontaner Verlängerung ihres Aufenthalts in Niamey um rund 24 Stunden musste sie schließlich am Donnerstag unverrichteter Dinge abreisen.


„Einseitig auferlegt“

Zwei Tage später, am Samstag, teilte Regierungssprecher Abdramane per Fernsehansprache mit, Nigers Regierung habe soeben entschieden, „das Abkommen mit den Vereinigten Staaten über die Stationierung von Militärpersonal und von zivilen Angestellten des US-Verteidigungsministeriums auf Nigers Territorium mit sofortiger Wirkung aufzukündigen“.[5] Die dazu erforderliche „diplomatische Korrespondenz“ mit Washington werde auf den Weg gebracht. Das Stationierungsabkommen vom 6. Juli 2012 sei Niger ohnehin von den USA „einseitig auferlegt“ worden; es habe damit „alle Regeln der Verfassung und der Demokratie verletzt“, sei also „illegal“ gewesen. Tatsächlich wirft das Stationierungsabkommen Fragen auf. Die Version, die auf der Website des State Department abrufbar ist, besteht zunächst aus einer formlos gehaltenen „diplomatischen Note“ der US-Botschaft in Niger vom 6. Juli 2012, in der die Botschaft „Vorschläge“ für Sonderrechte für US-Militärs in Niger wie auch allerlei Zugeständnisse der nigrischen Regierung an sie formuliert. Es folgt ein Schreiben des nigrischen Außenministeriums vom 28. Januar 2013, in dem dieses ein – nicht online einsehbares – Schreiben vom 23. Januar förmlich widerruft und die „diplomatische Note“ der US-Botschaft in vollem Umfang akzeptiert. Welche Einwände Niamey am 23. Januar 2013 vorgebracht hatte und wie es innerhalb von nur fünf Tagen zum Nachgeben gebracht wurde, geht aus den Dokumenten nicht hervor.


Abzug des Westens

Mit der Kündigung des Truppenstationierungsabkommens, gegen die sich die Vereinigten Staaten freilich noch zur Wehr zu setzen suchen, nähert sich die westliche Militärpräsenz im Sahel insgesamt dem Ende. Nach dem Putsch in Niger vom 26. Juli 2023 hatten die nun dort herrschenden Offiziere zunächst die Streitkräfte Frankreichs aus dem Land geworfen und dann auch ihre Zustimmung zu dem EU-Militäreinsatz EUMPM und zum EU-Polizeieinsatz EUCAP Sahel Niger zurückgezogen. Nachdem es zu Jahresbeginn noch heftigen Streit um die abziehenden Polizisten von EUCAP Sahel Niger gegeben hatte – Niamey warf ihnen vor, Waffen ohne die notwendige Genehmigung transportiert zu haben –, konnte am Sonntag die deutsche Einsatzleiterin das Land verlassen.[6] Müssen nun auch noch die Vereinigten Staaten ihre Drohnenbasis in Agadez schließen, dann wäre von der bis vor gut acht Monaten recht starken westlichen Militärpräsenz in Niger kaum etwas übrig. Schon zuvor hatten die Streitkräfte Frankreichs und der EU aus Mali sowie aus Burkina Faso abziehen müssen. In allen drei Sahelländern treten mittlerweile russische Militärs, darunter reguläre Soldaten wie auch Söldner, an ihre Stelle (german-foreign-policy.com berichtete [7]).


Vor dem Scheitern

Zugleich neigt sich mit dem gewaltlos kaum noch zu vermeidenden US-Abzug eine Ära dem Ende zu, in der sich die Bundesrepublik militärisch im nordwestlichen Afrika festzusetzen versucht hatte. Schwerpunkt war ab Anfang 2013 zunächst Mali gewesen. Berlin hatte die dortige Präsenz der Bundeswehr dann sukzessive um das Luftdrehkreuz in Niamey sowie um weitere Maßnahmen in Niger ergänzt (german-foreign-policy.com berichtete [8]). Bis auf das Luftdrehkreuz mussten alle inzwischen abgewickelt werden. Dieses aber sucht sich Berlin nach Möglichkeit zu sichern. „Logistisch spräche durchaus einiges dafür, das Luftdrehkreuz in Niger länger in Betrieb zu halten“, wurden Ende Februar „hochrangige Diplomatenkreise“ zitiert; man solle versuchen, Chancen „einer pragmatischen, eingeschränkten Kooperation auszuloten“.[9] Eine vollkommen isolierte deutsche Militärpräsenz am Flughafen in Niamey nach dem sich jetzt deutlich abzeichnenden Abzug der US-Truppen ist freilich nur schwer vorstellbar. Damit steht das letzte Element der einst ehrgeizigen deutschen Militärpräsenz im Sahel vor dem Scheitern.

 

[1] Nick Turse: The U.S. is building a drone base in Niger that will cost more than $280 million by 2024. theintercept.com 21.08.2018.

[2] Morgane Le Cam: Au Niger, la junte sourde aux pressions américaines. lemonde.fr 15.03.2024.

[3] Anna Sylvestre-Treiner: Le Niger exige le départ des soldats américains. lemonde.fr 18.03.2024.

[4] Morgane Le Cam: Au Niger, la junte sourde aux pressions américaines. lemonde.fr 15.03.2024.

[5] Anna Sylvestre-Treiner: Le Niger exige le départ des soldats américains. lemonde.fr 18.03.2024.

[6] EU-Missionsleiterin nach wochenlangem Streit aus Niger ausgereist. web.de 18.03.2024.

[7] Le Niger annonce l’intensification de sa cooperation militaire avec la Russie. rfi.fr 18.01.2024. S. auch Auf dem Weg zur Eigenständigkeit (III).

[8] S. dazu Die letzte Bastion im Kriegsgebiet (II).

[9] Bundeswehr will Drehkreuz erhalten. focus.de 22.02.2024.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9517


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

19.03.2024

Deine „Israel-Kritik“ ist Antisemitismus: Adbusting-Aktion in Berlin

de.indymedia.org, von: anonym am: 15.03.2024 - 15:59


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 dont hate the media, become the media!



Plakative Aktion in Friedrichshain: Die Künstler*innengruppe M.A.D. (Militante Antisemitismus Disser*innen) kaperte unerlaubt Werbevitrinen im Nahverkehr rund um die Eberswalder Straße. In die gekaperten Werbevitrinen hängte die Gruppe Kunstwerke. Die Kunstwerke entstanden aus ausgeliehenen Citylight-Postern, die die Gruppe re-arrangierte. Statt für "Schreib Dein Buch" oder ähnliches zu werben, vermitteln diese jetzt Fakten zum Nahostkonflikt. "Auf diese Weise wollen wir scheinheilige "Israel-Kritik" entlarven!" sagt Maddy, Sprecher*in der Gruppe M.A.D. "Denn dahinter steckt platter Antisemitismus."


Deckmantel "Israel-Kritik"
Israel hassen ist „in“; von allen Seiten. Unter dem Deckmantel der „Israel-Kritik“ lassen Deutsche alle Colour ihrem Ressentiment freien Lauf. Da wird mit doppelten Standards dämonisiert und delegitimiert, was das Zeug hält. Kein Stereotyp, kein Vorurteil, keine Verschwörungstheorie ist den Deutschen zu dumm, um nicht als angemessener Debatte-Beitrag zum Nahostkonflikt zu gelten. Das dabei zutage tretende Unwissen der selbsternannten Aufarbeitungs-Weltmeister*innen ist erschreckend. Antisemitismus ist in der gesamten Gesellschaft verbreitet.


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Laut werden gegen Antisemitismus
Um sich über dieses deutschnationale Sendungsbewusstsein bei gleichzeitiger totaler Ahnungslosigkeit lustig zu machen, lieh sich die Künstler*innengruppe „Militante Antisemiten-Disser*innen (M.A.D)  Werbeplakate aus. Diese gestalteten sie um, und präsentierten sie anschließend in unerlaubt gekaperten Werbevitrinen im öffentlichen Raum. Das nennt sich Adbusting und ist eine sehr coole Streetart-Technik (sagt das Internet, also muss es stimmen!).


Ausblenden des Hamas-Terrors
Vor lauter Israel-Hass und scheinheiligen Waffenstillstands-Appellen an die israelische Regierung hat die "deutsche Volksgemeinschaft" längst vergessen, was nochmal das Problem war. Deshalb lässt die Künstler*innengruppe  „Militante Antisemiten-Disser*innen (M.A.D)“ eine auf den Plakaten abgebildete Person „100 Geiseln sind noch in Gaza. Deine „Israel-Kritik“ ist antisemitisch“ sagen.


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Doppelte Standards
Auf einem anderen Plakat legten die Künstler*innen einer abgebildeten Person den Spruch "Schon mal was von Island-Kritik gehört?" in den Mund und kombinierten ihn mit dem Diss: Deine "Israel-Kritik" ist Antisemitismus.
Dabei zeigt die bloße Präsentation von Fakten bereits erheiternde Wirkung: "Araber*innen dürfen wählen in Israel. In den arabischen Staaten nicht. Deine "Israel-Kritik" ist Antisemitismus. Beides spielt darauf an, das an Israel häufig andere Maßstäbe angelegt werden als an andere Länder.


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Dämonisieren
Auf zwei weiteren Plakaten steht: "21% der Bürger*innen in Israel haben einen arabischen Hintergrund. 0% der Bevölkerung in den arabischen Staaten ist jüdisch. "Deine "Israel-Kritik" ist Antisemitismus."
Und: „74 Jahre ist die Lebenserwartung in Palästina. Alle 25 verdoppelt sich die Bevölkerung. "Deine "Israel-Kritik" ist Antisemitismus." Mit offensichtlich falschen Vorwürfen wie zum Beispiel Israel sei ein Apartheidsstaat wird Israel dämonisiert. Darauf gründend wird Israel das Existenzrecht abgesprochen und damit delegitimiert.

 

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Drei-D-Test
Auf einem weiteren Plakat sind drei  junge Menschen in Berlin zu sehen, die sich über israelbezogenem Antisemitismus unterhalten. Auf Sprechblasen steht: "DÄMONISIEREN", "DELEGITIMIEREN", "DOPPELTE STANDARDS". Zusätzlich ist zu lesen: "Antisemitismus widersprechen". Der Drei-D-Test wurde 2003 von Natan Scharanski entworfen. Es handelt sich um eine Methode, mit deren Hilfe versucht werden kann legitime Kritik an der Politik, bzw. Regierung Isreals von Antisemitismus zu unterscheiden.


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„Deutsche machen sehr gerne Urlaub in kriegsführenden Besatzungs-Staaten wie Türkei, Marokko, Ägypten oder Zypern. Dabei interessieren sie sich einen Scheißdreck für Zusammenhänge oder die Bedingungen vor Ort in Rojava, West-Sahara oder im Hala’ib-Dreieck“ sagt Maddy vom M.A.D. (Militante Antisemitismus Disser*innen). „Falafel futtern und Baden in Tel Aviv ist aber nicht drin, da geht das politische Gewissen der Deutschen auf einmal an!“ wundert sich Maddy vom M.A.D. „Der von links bis rechts verbreitete Israel-Hass zeigt: Auch fast 80 Jahre nach dem Ende der Shoa hat die Bevölkerung in Deutschland, auch der eher linke, einen Juden-Knacks.“


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Was tun?
Das Beispiel des Nahostkonfliktes zeigt unsere Unfähigkeit, komplexe Probleme angemessen zu betrachten. Eine emanzipatorische Perspektive muss es schaffen, eine Kritik an der Besatzung und ihren Folgen gleichzeitig mit Israels bis heute notwendiger Rolle als sicheres Land gegen mörderischen Antisemitismus zusammen zu denken. „Emanzipatorische Politik bedeutet auch, unangenehme Widersprüche auszuhalten, statt sich Schwarz-Weiß-Denken zu ergeben“ folgert Maddy vom M.A.D. (Militante Antisemitismus Disser*innen).


Mehr Infos: https://nichts-gegen-juden.de/

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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


unser weiterer Kommentar: Delegitimiert sich ein Besatzungsregime nicht selbst, sowohl im demokratischen wie auch im völkerrechtlichen Sinne? Hilfreich bleibt qua Aufklärung Tendenzen zur Dämonisierung und zu doppelten Standards vorzubeugen.

19.03.2024

Alastair Crooke: Der Widerstand gegen Israel ist bereit

seniora.org, 19. März 2024, Von Judge Napolitano mit Alastair Crooke - Judging Freedom 18.03.2024

Unser Freund und redaktioneller Mitdenker Dr. Andreas Mylaeus besorgte die Übersetzung des Transkripts und schreibt seine Gedanken dazu:

Alastair Crooke und Andrew Napolitano unterhalten sich über die furchtbare Situation im Nahen Osten und welche Lösung es dafür geben könnte. Der Staat Nicaragua hat die Bundesrepublik Deutschland inzwischen vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Mittäterschaft an dem von Israel begangenen Völkermord in Gaza verklagt. Josep Borrell, der Aussenbeauftragte der Europäischen Union hat Israel vorgeworfen, die Hungerkatastrophe in Gaza als Waffe einzusetzen. Bundeskanzler Scholz erhebt mahnend den "Du-Du-Finger" gegenüber Natanyahu - aber Konsequenzen ziehen weder die EU noch die Bundesrepublik gegen Israel und seine Mordmaschine.


Alastair Crooke klärt hier auf, dass der Iran im Gegenteil dazu in keiner Weise die Absicht hat, die israelische Bevölkerung oder gar "die Juden" umzubringen. Seit Jahren verlangt der Iran lediglich, dass in ganz Palästina diejenigen gesellschaftlichen und politischen Zustände wieder hergestellt werden, die jahrhundertelang dort geherrscht haben: Muslime, Juden, Christen und Angehörige aller anderen dort ansässigen Religionsgemeinschaften haben weitestgehend friedlich zusammengelebt (wie dies übrigens auch derzeit im Iran selbst der Fall ist, in dem eine namhafte jüdische Diaspora besteht). Der Iran verlangt also, dass für Palästina eine ein-Staaten-Lösung verwirklicht wird, bei der jeder Bürger eine Stimme und gleiche Rechte hat wie alle anderen auch.

Statt dessen besteht der Staat Israel seither darauf, dass zwischen "dem Fluss und dem Meer" nur ein Staat Israel auschließlich für Juden, die einzig die "Menschenrechte" in Anspruch nehmen dürfen, besteht. Zur Durchsetzung dieser aberwitzigen Vorstellung rufen israelische Rabbis inzwischen das israelische Militär dazu auf, "alle" Palästinenser umzubringen - einschliesslich der Kinder, die später ja zu Terroristen heranwachsen würden, und die Frauen, die solche Terroristen gebären würden - dies verlange die Halacha (der rechtliche Teil der jüdischen Überlieferung und jüdische Rechtsgrundlage). Es handele sich somit um Gottes Gebot und dem dürfe sich niemand entziehen. 74% der israelischen Bevölkerung sieht darin kein Problem - im Gegenteil: Sie meinen, nur wenn alle anderen Angst vor uns haben, können wir uns sicher fühlen.

Weil offensichtlich der Werte-Westen sich nicht dazu durchringen kann, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten (etwa indem einfach das Geld und die Waffenlieferungen gestrichen werden), wird der muslimische Widerstand das Problem auf seine Weise lösen. Wer dies umsetzen will und wird und wie, ist ebenfalls Gegenstand dieses sehr lesenswerten Interviews.(am)

Andrew Napolitano:

Hallo zusammen. Judge Andrew Napolitano für Judging Freedom. Heute ist Montag, der 18. März 2024.

Alastair Crooke, guten Tag, mein Freund. Wer oder was macht den Widerstand gegen den israelischen Völkermord in Gaza aus?

Alastair Crooke:

Nun, im Wesentlichen könnte man sagen, es ist der globale Süden. Es ist der größte Teil der islamischen Welt und ein großer Teil Europas und der Vereinigten Staaten, was den allgemeinen Widerstand angeht. Ich meine, nur um das klarzustellen: Was ich damit sagen will, ist, dass Israel bereits seinen globalen Einfluss auf die Menschen verloren hat. Das wird auch für die Zukunft sehr bedeutsam sein. Denn das ist ihre Fähigkeit, die Politik in Europa und Amerika zu lenken und zu unterstützen, und das hat Auswirkungen, wie man an den Ereignissen in Michigan in den Vereinigten Staaten gesehen hat. Aber Sie haben es auch an dem Versuch von Herrn Schumer, dem Vorsitzenden des Senats, gesehen, die Aufmerksamkeit abzulenken und der demokratischen Basis deutlicher zu machen, dass die Demokraten ihr Bestes tun, um zu versuchen, die... Ich denke, insbesondere die Opposition auf dem Parteitag... Ich denke, sie alle fürchten... Ich meine, Sie sind vielleicht viel besser informiert als ich, aber ich denke, 1968 gab es diese Opposition und es gab damals Proteste gegen Vietnam, und das lenkte viel Aufmerksamkeit von der Hauptveranstaltung ab.

Andrew Napolitano:

Ich erinnere mich gut daran. Ich war 18 Jahre alt und es war sozusagen meine Taufe für die amerikanische Politik.

Sie haben Schumer erwähnt. Wir werden den Ausschnitt zeigen. Aber wenn ich mich recht erinnere, geht es im Wesentlichen darum, dass Israel zu einem Paria-Staat wird, und zwar wegen der unheiligen Allianz von Premierminister Netanjahu mit der extremen Rechten. Aber wir werden Senator Schumer für sich selbst sprechen lassen. Er ist natürlich der Mehrheitsführer im Senat und der höchstrangige gewählte Beamte in den Vereinigten Staaten und er ist Jude. Hier ist, was er letzte Woche im Senat über Premierminister Netanjahu gesagt hat:

[eingespielter Videoclip, 14. März 2024)

Chuck Schumer:

Premierminister Netanjahu ist vom Weg abgekommen, indem er seinem politischen Überleben Vorrang vor den besten Interessen Israels eingeräumt hat. Er hat sich in eine Koalition mit Rechtsextremisten wie den Ministern Smotrich und Ben-Gvir begeben, und infolgedessen war er zu bereit, die zivilen Opfer in Gaza zu tolerieren, was die Unterstützung für Israel weltweit auf einen historischen Tiefstand bringt. Israel kann nicht überleben, wenn es zu einem Paria wird.

Als lebenslanger Unterstützer Israels ist mir klar geworden, dass die Netanjahu-Koalition nach dem 7. Oktober nicht mehr den Bedürfnissen Israels entspricht. Die Welt hat sich seitdem radikal verändert, und das israelische Volk wird im Moment durch eine Regierungsvision, die in der Vergangenheit feststeckt, unterdrückt.

[Ende des eingespielten Videoclips]

Andrew Napolitano:

Eine Vision, die in der Vergangenheit feststeckt... Was halten Sie davon, Alastair?

Alastair Crooke:

Nun, ich denke, es geht zurück... Einige Ihrer Zuhörer und Zuschauer werden sich erinnern: Vor etwa 10 Jahren begann Netanjahu, das Rad der israelischen Politik zu drehen, und zwar dahingehend, dass er sagte, "die palästinensische Frage ist vorbei", niemand sei mehr an der palästinensischen Frage interessiert. Sie sei vom Tisch und wir könnten uns auf das Abraham-Abkommen und unsere Integration in der Welt konzentrieren. Aber der andere Teil, der sehr wichtig war, war, dass es ziemlich offensichtlich war, dass sich die israelische Politik sehr weit nach rechts bewegte, sowohl die jungen als auch die älteren Elemente der Politik. Die israelische Politik ist also in diesen zehn Jahren ziemlich stark nach rechts gerückt, und so war es schon damals, vor zehn Jahren, ziemlich offensichtlich, dass der Likud und die Demokratische Partei [der USA] auf unterschiedlichen Wegen waren.

Die eine wurde immer mehr “woke”*. Die Demokraten wurden mehr “woke”, und diese Werte passten nicht mehr zu den Werten des Likud. Der rechte Flügel der israelischen Politik befand sich auf einem ganz anderen Weg, und die Werte der Demokraten, die sich das "Woke"-Denken zu eigen machten, stellten natürlich eine gewisse Bedrohung für Israel dar, denn diese Art von Sprache war ziemlich bedrohlich, weil sie gleiche Rechte für alle bedeutete, wenn man sie wörtlich nahm.

Zu dieser Zeit sagte Netanjahu: Wir müssen umschwenken, und die Evangelikalen werden für uns der wichtigste Weg in die republikanische Partei sein, und dorthin müssen wir uns bewegen, Israel muss sich mehr auf die Republikaner zubewegen und weg von den Demokraten. Ich meine, das sind seine Worte darüber, wie es war. Sie können also verstehen, dass diese Rede von Schumer wirklich ein Höhepunkt ist. Dies ist die Scheidungserklärung, wenn Sie so wollen. Aber es hat 10 Jahre gedauert, und das ist der Grund, warum es nicht so viel Aufsehen erregt, wie Axios und die anderen Medien behaupten, dass es eine absolut außergewöhnliche Sache in Israel gewesen sei. Israelis, die die Nachrichten verfolgen, haben dies schon seit langem kommen sehen. Es wurde erwartet.

Sie interpretieren das so, dass Schumer einfach versucht, die Partei, das Element innerhalb der Demokratischen Partei, das Palästina unterstützt, für die Demokraten bei der Stange zu behalten und die Flammen ausreichend niedrig zu halten. Die Flamme des Protests soll bis zum Ende des Parteitags auf jeden Fall niedrig gehalten werden. Es ist also [für Israel] nicht so sehr eine Bedrohung.

Eines der interessanten Dinge ist: Eine gerade in Israel veröffentlichte Umfrage des Israelischen Demokratischen Instituts hat ergeben, dass eine klare Mehrheit der Israelis will, dass Gantz, der gerade in Washington war, wie Sie wissen, in der Regierung bleibt. Und gleichzeitig wollen 74% der Israelis, dass die Operation in Gaza fortgesetzt wird. Es ist nicht so, dass Netanjahu nicht mit der israelischen Meinung übereinstimmen würde. Er ist nicht im Einklang mit der Meinung der US-Demokraten, und das ist es, was sich hier widerspiegelt, und deshalb ist es nicht das Erdbeben gewesen, das so viele westliche Medien suggeriert haben. Es ist der Höhepunkt... Sie sind aber schon seit einigen Jahren auf unterschiedlichen Wegen unterwegs.

Andrew Napolitano:

Glauben Sie, dass Senator Schumer in dem Clip, den wir gezeigt haben   – die gesamte Rede dauert etwa 25 Minuten, aber in dem Clip, den wir gezeigt haben   –, das zum Ausdruck gebracht hat, was viele Amerikaner, insbesondere Demokraten, insbesondere jüdische amerikanische Demokraten, denken?

Alastair Crooke:

Ich denke ja, absolut, 100 %. Aber der Punkt ist, wo die Divergenz herkommt: Die meisten der jüdischen Diaspora, die für die Demokratische Partei stimmen, und sie stimmen überwiegend für die Demokratische Partei, sind reformistische Juden und sie sind auch liberale Juden, und deshalb sind sie natürlich viel mehr geneigt zu der Art der linken Parteien in Israel und nicht zu der Mehrheit, wo sich die israelische Politik jetzt zentriert hat. Ich denke also, dass er etwas widerspiegelt... Die Mehrheit der reformorientierten, liberalen Juden in Amerika ist sehr unzufrieden mit der Richtung, in die Israel geht. Aber der Punkt ist, dass Israel sich in diese Richtung bewegt hat.

Ich habe erst kürzlich einen Artikel darüber geschrieben, in dem ich auf die Zeit vor einigen Jahren zurückblicke und schon damals habe ich geschrieben, dass es offensichtlich war, dass wir uns auf eine ganz andere Situation zwischen Israel und der islamischen Welt zubewegen würden, und zwar eine, bei der die religiösen Symbole in den Mittelpunkt des Konflikts rücken würden: Der Tempelberg gegen Al-Aqsa. Und das ist genau das, was wir heute erleben. Die israelische Politik hat sich also weiterentwickelt und die amerikanische liberale Wählerschaft hat dies nicht richtig verinnerlicht. Das neue Israel ist etwas, das sie nur sehr schwer akzeptieren und anerkennen können. So ist es nun einmal. 74 % der Israelis wünschen sich eine Militäroperation in Rafah, wohl wissend, was das an toten Palästinensern bedeuten würde. Es macht ihnen nichts aus. Dies ist also ein neues Israel. Und ich bin mir nicht sicher, ob das Weiße Haus das wirklich begriffen hat, oder ob sie es doch begriffen haben und einfach beschlossen haben, dass das Beste, was wir tun können, darin besteht, das Feuer einzudämmen und zu versuchen, die richtigen Dinge für unsere Wählerschaft zu sagen, damit wir in den Vorwahlen und auf dem Parteitag keine Probleme bekommen, obwohl wir wissen, dass es in Israel keinen großen Unterschied machen wird. Ich weiß nicht, welches von beidem zutrifft.

Andrew Napolitano:

Wie schätzen Sie die Haltung der israelischen Öffentlichkeit gegenüber Netanjahu persönlich ein, angesichts der Vorwürfe kriminellen Verhaltens, der Einleitung mindestens eines seiner Strafverfahren, bevor all dies begann, und nun seiner Entfremdung von seinem Gönner, den Vereinigten Staaten von Amerika? Das ist der erste Teil der Frage.

Der zweite Teil der Frage lautet: Spielt der Mossad hier eine Rolle? Wenn zum Beispiel... Wenn die CIA beschließt, auf den Straßen Demonstrationen gegen die Netanjahu-Regierung aufzuwiegeln, wie sie es vor einem Jahr getan hat, als er versuchte, die Justiz zu übernehmen, welche Rolle würde der Mossad dabei spielen? Ich denke, dass der Mossad vor einem Jahr mitgemacht hat, was die CIA wollte. Würden die das wieder tun?

Alastair Crooke:

Nun, ich nehme an, dass ich jetzt etwas sage, was leicht gegen den aktuellen Trend des Denkens verstößt, aber was ich lese, ich meine vor allem in der hebräischen Presse und was wir von der hebräischen Presse übernehmen: Israel hat die Position Netanjahus in Israel tatsächlich gestärkt. Ja, er ist bei etwa einem Drittel der Israelis zutiefst unpopulär, und zwar aus einer ganzen Reihe von Gründen, die sehr, sehr weit zurückreichen, und die nicht nur mit der Palästinenserfrage zu tun haben. Er ist nicht populär. Er ist für Korruption und andere Dinge bekannt, und gegen ihn laufen diese Prozesse. Aber wenn überhaupt   – und es ist nicht überraschend, in Amerika macht man das genauso. Wenn ein anderes Land Ihnen sagen würde, was Sie zu tun haben und dass Sie Neuwahlen abhalten und eine neue Regierung einsetzen müssen, würden die Amerikaner auch nicht gerne so belehrt werden, und die meisten Israelis waren darüber nicht sehr erfreut. Und nur um das klarzustellen: Wie ich bereits sagte, hat die Demokratische Partei [in den USA] in diesen Jahren sukzessive aufgehört, Netanjahu zu unterstützen. Wenn Sie sich erinnern: Als die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt wurde, geschah dies unter der Schirmherrschaft der Evangelikalen, nicht der Demokraten.

Andrew Napolitano:

Richtig. Und die meisten dieser Evangelikalen sind Republikaner und die meisten von ihnen sind überzeugte Trump-Anhänger.

Lassen wir einmal Netanjahus Probleme und die Konflikte mit Präsident Biden und Senator Schumer beiseite und betrachten wir das große Ganze. Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach der Iran beim Widerstand gegen Israels Imperialismus, sei es bei der Ausweitung der Grenzen Israels oder beim Völkermord an den Palästinensern oder bei beidem?

Alastair Crooke:

Ich denke, das ist sehr wichtig. Wenn Sie mich fragen, hat der Iran in dieser Zeit seit vielen Jahren ein sehr kluges diplomatisches Spiel gespielt, und ich habe es in dieser Zeit sehr genau verfolgt. Der Iran hat eine neue Form des militärischen Denkens entwickelt, denn es war ihm natürlich klar, dass die Vereinigten Staaten den Luftraum beherrschen. Die USA hatten eine Luftwaffe. Der Iran hatte nichts. Also machten sich die Iraner daran, ihre eigene Luftwaffe aufzubauen. Es ist keine konventionelle Luftwaffe. Es ist eine Luftwaffe mit intelligenten, erdnahen Marschflugkörpern und Schwärmen von KI-gesteuerten Drohnen, und das hat für Abschreckung gesorgt. Sie haben diese in der gesamten Geografie des Irans verteilt.

Und der andere Teil davon ist, dass sie mit anderen   – nicht nur mit dem Irak   – eine Koalition gebildet haben, an der viele andere beteiligt sind. Syrien zum Beispiel und natürlich Libanon und Jemen, und sie haben eine Koalition gleichgesinnter Bewegungen zusammengestellt, die nicht die Nationalstaaten, die Staaten in der Region, sondern bis zu einem gewissen Grad unabhängig sind, obwohl sie auch ihre eigenen Staaten widerspiegeln. Und die haben sich auf einen Konsens geeinigt und die nächsten Schritte dieses langsamen Anstiegs geplant. Was der Iran also schon immer getan hat, und die Führer des Widerstands   – Hassan Nasrallah ist vereinbarungsgemäß der Sprecher des Widerstands, und sie bewegen sich nur im Konsens   –, ist unter anderem, dass sie die Intensität des Konflikts kontrollieren wollen, schrittweise kontrollieren wollen. Also schüren sie die Flammen an, sie bremsen sie, verschieben sie hierhin, verschieben sie woanders hin, und immer, um die Eskalationsdominanz bei sich zu behalten und nicht Israel zu überlassen. So dass Israel immer reagiert und nicht wirklich den Widerstand aktiviert.

Und wirklich, ich meine, das hat es... Israel ist wirklich   – und das sieht man in der israelischen Presse   – unter der größten Bedrohung seit seiner Gründung. Die Fronten sind auf vielen Seiten offen: Sie haben wirtschaftliche Probleme, aber mehr als alles andere haben sie interne Probleme. Es gibt sowohl einen internen Krieg innerhalb Israels als auch einen externen Krieg, den sie führen müssen, und sie wissen, dass, wenn sie am Ende mit der Hisbollah kämpfen, dies nicht auf die gewohnte Weise geschehen wird...

Im Westen sagt man einfach, na ja, mit Amerika, das Israel unterstützt, und mit Israels militärischen Kräften kann es nicht verlieren, weil es alles hat. Sie können sie einfach zu Staub zerbomben. Nun, das haben sie 2006 versucht, und ich versichere Ihnen, dass die Hisbollah inzwischen viel raffinierter geworden ist. Also wirklich, ich meine, Israel könnte den Kürzeren ziehen.

Was will der Iran? Wohin soll das führen? Der Iran hat immer gesagt, dass er für eine palästinensische Ein-Staat-Lösung ist   – einen palästinensischen Staat   – und dass die Lösung einfach darin besteht, dass Israel sein zionistisches Element aufgibt und einfach in der Region wie normale Bürger in der Region lebt, aber keine besonderen Rechte, keine besonderen rechtlichen, politischen und administrativen Rechte gegenüber der untergeordneten Bevölkerung hat, die das Gebiet mit ihnen teilt. Ihr Ziel ist, die Region wieder so zu gestalten, wie sie vor Hunderten von Jahren war, als die Juden ganz normal im Iran lebten und immer gelebt haben. Es gibt immer noch eine große jüdische Bevölkerung im Iran und in der gesamten Region. Sie wollen zu diesem Zustand zurückkehren.

Aber es würde keine Sonderrechte geben. Es gäbe kein Israel, das von den Vereinigten Staaten einen militärischen Vorteil erhalten hätte. Ihr Spiel ist also eines der langfristigen Zermürbung. Es geht nicht darum, Israelis zu bekämpfen und zu töten. Es geht einfach darum, Israel an den Punkt der Erschöpfung und des Gefühls der Niederlage zu bringen, an dem es gezwungen ist, das gesamte Projekt des Zionismus zu überdenken und zu überlegen, ob es weitergeführt werden kann und nach einer Lösung zu suchen. Und das bringt uns zum entscheidenden Punkt: Wie ist der Weg nach vorn?

Und ich erzähle Ihnen eine überraschende Anekdote, an die ich mich aber gut erinnere. Einmal sprach ich in Israel mit dem Leiter der israelischen Atomenergiekommission, dem Mann, der für die Atompolitik zuständig war, und er sagte: Wissen Sie, wir werden so weitermachen wie bisher. Aber eines Tages   – glauben Sie mir!   – wird Israel plötzlich anfangen, mit den Iranern zu reden. Und er sagte: Danach würden die Amerikaner nachziehen und lange danach würden die Europäer dazukommen und es auch wann kapieren. Aber er sagte mir etwas: Der einzige Ausweg aus dieser Situation wird sein, dass wir alle erkennen, dass es wichtig ist, den Iran sofort in die Situation einzubeziehen.

Trump hat, glaube ich, am Wochenende etwas ganz Ähnliches gesagt, und er sagte tatsächlich: Oh, ich werde das Abraham-Abkommen bekommen, okay. Aber er sagte: Und der Iran wird wahrscheinlich Teil davon sein. Das war ein sehr bemerkenswerter   – ein wichtiger Sprachwechsel, denn bis jetzt hat er nur gesagt: Nun, wir haben sie mit Sanktionen überzogen, als ich im Amt war. Und jetzt sagt er: Nun, ja, Israel muss Teil der Region sein, und der Iran wird Teil dieses Rahmens sein.

Andrew Napolitano:

Dies wirft eine Reihe von Fragen auf. Sind andere Golfstaaten gegen das Abraham-Abkommen? Hat der Iran nicht nicht nur überlebt, sondern gedeiht   – genau wie Russland   – trotz der amerikanischen Sanktionen? Und ist sich Israel darüber im Klaren, dass es sich bei einem Angriff auf die Hisbollah den Zorn der KI-Luftwaffe, über die der Iran verfügt, zuziehen wird?

Alastair Crooke:

Nun, ja. Ich meine, es gibt Dissidenten in Israel, die die Gefahr erkennen und immer wieder warnen. General Brick war einer von ihnen. Aber es gab auch andere, die gesagt haben: Wenn wir uns mit der Hisbollah einlassen, sind wir in höchster Gefahr, denn wir werden vernichtet werden. Ich meine, der Punkt ist hier nicht das israelische Militär, wie ich schon sagte, geht es nicht darum geht, Soldaten zu töten. Es geht darum, dass die Hisbollah in der Lage ist, die gesamte Infrastruktur Israels und die Flughäfen auszuschalten, all diese Infrastrukturprojekte: Häfen, Flughäfen bis nach Eilat. Das ist kein Scherz. Das ist eine ernsthafte Abschreckung. Aber Israel scheint gezwungen zu sein, diesen Weg einzuschlagen, weil es nicht bereit ist, sein derzeitiges Paradigma der zionistischen Hegemonie “vom Fluss bis zum Meer” aufzugeben. Und wenn es das beibehalten will, dann wird es unweigerlich zu einem Krieg mit der Hisbollah kommen, und die Menschen werden es merken.

Was denken die arabischen Staaten darüber? Nun, die arabische Bevölkerung, so sagt man mir, ist explosiv, und jetzt sagt jeder: Oh, aber die arabische Straße, wissen Sie, wir glauben nicht wirklich, dass... Ich denke, das ist jetzt auf einem anderen Niveau. Ich glaube, es ist jetzt ein anderes Niveau. Wenn Sie über einige Golfstaaten sprechen   – denken Sie daran: Die Bevölkerung einiger dieser Golfstaaten ist kleiner als eine Kleinstadt, und 80 % von ihnen sind Arbeiter, die aus Indien oder Pakistan oder Bangladesch geholt wurden, um die Arbeitskräfte, Kellner und Bediensteten zu stellen. Sie befinden sich also in einer anderen Lage.

Aber der Punkt ist, dass sie völlig abhängig waren. Schauen Sie sich an, wie sie sich in der Technologiebranche eingerichtet haben. Sie haben sich selbst zu einem Instrument der grünen Technologie gemacht, und zwar durch Israel. Und wer hat das unterstützt? Nun, es ist die Wall Street, die ihr Risikokapital, ihre Risikofonds, über Israel in diese Golfstaaten leitet, um Geld zu verdienen. Aber jetzt ist der größte Teil dieser Tech-Welt in Israel geschlossen. Sie ist nicht mehr da. Was bedeutet das also für das Geschäftsmodell dieser Golfstaaten? Ist es so gut, jetzt Teil des Abraham-Abkommens zu sein, oder müssen sie sich mit China, dem Iran und Russland befassen? Bleiben sie beim alten Modell statt dem neuen Modell, das das Kernland ist, der neuen BRICS-Version der Wirtschaft, die sich ganz Zentralasien öffnet?

Wo ist jetzt der spannendste Teil der Wirtschaft? Nun, eigentlich im Norden, in Wladiwostok, in Sibirien, wo die gesamte Wirtschaft... Ich meine, es ist eine außergewöhnliche Integration von China und Russland, die alle Arten von neuen wirtschaftlichen und technischen Innovationen hervorbringt, die die Region verändern werden. Schaut man also dort hin oder dorthin, wo das Pendel schon zurückschwingt?

Andrew Napolitano:

Sie malen eine sehr düstere Zukunft für die Israelis, wenn die ihre Zerstörung des Gazastreifens fortsetzen. Welches Streichholz wird das Feuer entfachen? Was wird andere staatliche Akteure dazu veranlassen, sich einzumischen? Erkennt Premierminister Netanjahu denn, dass er mit dem Feuer spielt? Er tötet nicht nur Zivilisten, er spielt auch mit dem Feuer?

Alastair Crooke:

Ich denke, ja, Netanjahu versteht das sehr gut. Deshalb benennt er das auch immer wieder... Er benutzt diese apokalyptischen Begriffe, dass Israel um sein Leben kämpft. Das ist Israel... Die große Schlacht von Armageddon steht bevor. Wir müssen den vollständigen Sieg erringen. Er ist absolut entschlossen, und dies wird von fast allen Israelis geteilt. Die Umfragen bestätigen dies absolut. Sie glauben nicht, dass es möglich ist, so zu überleben, wie sie als zionistisches Projekt überlebt haben, wenn andere Staaten sie nicht mehr fürchten.

Es war dieser militärische Vorsprung der Angst, der das Überleben Israels ausgemacht hat, und sie haben das Gefühl, dass dieser Vorsprung seit dem 7. Oktober weg ist und seitdem jeden Tag weiter erodiert, es sei denn, sie können ihn auf irgendeine Weise wiederherstellen. Er ist sich dessen bewusst, und ein angezündetes Streichholz kann nicht nur das Feuer mit der Hesbollah in Brand setzen. Was würde im Irak passieren? Der Irak greift bereits die Häfen von Ashdod und Haifa an. Eilat ist bereits geschlossen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis vielleicht auch der Ben Gurion [Flughafen] geschlossen wird. Ich meine, der Druck geht weiter. Das ist asymmetrische Kriegsführung, die die Konventionalisten leider nicht akzeptieren: Oh nein, das ist Unsinn, das wird nicht passieren... Aber es passiert, und es passiert jetzt, und Israel ist damit konfrontiert, und es versteht das.

Aber sie ist gezwungen, und zwar nicht durch die buchstäbliche Politik. Es wird von dem eschatologischen, dem biblischen Narrativ gezwungen, sodass Israel diese Dinge tun muss, weil es der Wille Gottes ist. Jeden Tag hören wir Rabbiner, die zu den Truppen kommen und sprechen   – ich meine, hochrangige Rabbiner kommen und sprechen gegenüber den Truppen   – über das Alte Testament und sie sagen: Das bedeutet, dass ihr die Kinder in Gaza töten müsst. Ihr müsst die Kinder töten, weil sie heranwachsen und zu Terroristen werden, die uns angreifen werden. Und ihr müsst die Frauen töten, denn sie sind die Gefäße, die diese zukünftigen Terroristen gebären, und ihr müsst alle töten. Und das ist ein halachisches Gebot, das nicht freiwillig ist, sondern zwingend. Nach halachischem Recht**   – halachisches Recht ist jüdisches Recht   – sind sie dazu verpflichtet, diese Dinge zu tun. Und der Talmud verlangt von uns, diese Dinge zu tun. Es handelt sich also um Zwang. Wir reden hier nicht… Und deshalb sage ich es Ihnen immer wieder   – der Westen betrachtet dies als eine Art typischen säkularen Managementprozess: Biete einen neuen Staat an, verwalte ihn, schiebe die Leute hierhin oder dorthin. Aber eigentlich hat man es mit ganz anderen Kräften zu tun. Ich meine, es gibt die allgemeinen Aspekte an der Oberfläche. Aber es gibt noch andere Kräfte, die ganz anders sind. Das sind die Kräfte der biblischen Mythen und Geschichten, die die Menschen dazu bringen, Dinge zu tun und zu befolgen, die in der buchstäblichen Welt vielleicht nicht viel Sinn ergeben, aber dennoch für diejenigen, die an sie glauben, sehr überzeugend sind.

Andrew Napolitano:

Bevor wir schliessen, möchte ich Ihnen sagen, was Josep Borell, der Spitzendiplomat der EU, heute zur Hungersnot in Gaza gesagt hat.

[eingespielter Videoclip, 18. März 2024]

Josep Borrell:

In Gaza stehen wir nicht mehr am Rande einer Hungersnot. Wir befinden uns in einer Hungersnot, die Tausende von Menschen betrifft. Bundeskanzler Scholz hat Premierminister Netanjahu gesagt, dass wir nicht zusehen können, wie die Palästinenser verhungern. Okay, was werden wir dann tun? Wir können nicht tatenlos zusehen, wie die Palästinenser verhungern. Was sollen wir tun? Denn diese Hungersnot ist keine Naturkatastrophe, keine Flut. Es ist kein Erdbeben. Sie ist vollständig von Menschen gemacht. Von wem? Das ist es, was ich sagen will. Von wem? Nun, ja, Israel provoziert eine Hungersnot. 'Oh, wie können Sie das sagen? Welche Beweise haben Sie?' Kommen Sie, welche Beweise habe ich denn? Hunderte von Lastwagen warten auf die Einreise, und es ist absolut notwendig, die Grenzübergänge in Betrieb zu nehmen, und tatsächlich zusätzliche Grenzübergänge zu öffnen, und es ist nur eine Frage des politischen Willens. Israel muss es tun. Das ist inakzeptabel.

Hungersnot wird als Kriegswaffe eingesetzt. Ja, der Hunger wird als Kriegswaffe eingesetzt. Sagen wir es so, und es ist keine Frage des Mangels an ausreichenden Vorräten. Wir hören, dass es auf ägyptischer Seite Lebensmittelvorräte für mehrere Monate gibt. Lebensmittelvorräte für mehrere Monate.

[Ende des eingespielten Videoclips]

Andrew Napolitano:

"...und sie wird als Kriegswaffe eingesetzt." Ich habe noch keinen Diplomaten oder Staatschef oder eine hochrangige Person in einem Außenministerium eines relevanten Landes gehört, der sich so direkt geäußert hat   – vielleicht haben Sie so etwas schon gehört. Aber was wird er dagegen tun? Was kann er dagegen tun?

Alastair Crooke:

Dies ist das entsprechende Gegenstück zu Schumers Rede. Er hat die richtigen Dinge gesagt. Schumer hat viele Dinge gesagt, die richtig waren. Der hat auch Dinge gesagt, die richtig sind, und ich habe mir heute Morgen angeschaut, was auf der Tagesordnung der bevorstehenden Ratssitzung der Europäischen Union steht, und da steht: Wir werden in dieser Sache zwei Dinge tun: Wir werden die Sanktionen gegen die Hamas verschärfen und wir werden mehr Sanktionen gegen die Siedler verhängen. Das ist es, was wir tun werden. Ich meine, das ist töricht.

Das ist alles PR, und ich meine, dass die Gefühle, die er zum Ausdruck gebracht hat, nett und eloquent formuliert waren und dass sie wahrscheinlich auch echt waren. Aber was wird die EU dagegen tun? Sie kann es nicht, weil sie gelähmt ist   – anders gelähmt als Amerika   – aber die Auswirkungen sind bereits sehr ähnlich. Die europäische Politik wird es nicht zulassen, dass sie etwas wirklich Ernsthaftes dagegen unternimmt. Also werden sie die Hamas sanktionieren und ein paar Siedler sanktionieren. Ich meine, das ist es, was Europa tun wird.

Andrew Napolitano:

Alastair, vielen Dank, mein lieber Freund. Eine brillante und begnadete Analyse und sehr, sehr zeitgemäß. Danke für Ihre Zeit, danke für Ihre Analyse. Wir sehen uns Anfang nächster Woche wieder, hoffe ich.

Alastair Crooke:

Danke.

Andrew Napolitano:

Alles Gute.

Quelle: //w>Judge Napolitano   – Judging Freedomww.youtube.com/@judgingfreedom"
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus

____________________

* Anmerkung Übersetzer: Der Begriff "woke" stammt ursprünglich aus der afroamerikanischen Gemeinschaft und wurde in den 1940er Jahren als eine Art spirituelles oder politisches Erwachen verwendet. In den letzten Jahren hat sich seine Bedeutung jedoch erweitert und wird heute oft verwendet, um jemanden zu beschreiben, der sich bewusst ist oder sensibel für soziale Ungerechtigkeiten, insbesondere im Hinblick auf Rassismus und Diskriminierung, ist. Ein "woke" Individuum ist jemand, der sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, für die Rechte marginalisierter Gruppen kämpft und sich aktiv bemüht, gegen Vorurteile und Ungleichheiten anzugehen. Der Begriff wird oft in sozialen Medien und in politischen Diskussionen verwendet.

** Anmerkung Übersetzer: Der Begriff Halachisches Recht bezieht sich auf das jüdische religiöse Rechtssystem, das auf den religiösen Schriften und Traditionen des Judentums basiert, insbesondere auf dem Tanach (hebräische Bibel), dem Talmud und anderen rabbinischen Schriften. Es bildet die Grundlage für das religiöse Leben und die Rechtsprechung innerhalb der jüdischen Gemeinschaft.

Das halachische Recht deckt viele Aspekte des täglichen Lebens ab, einschließlich ethischer Normen, religiöser Rituale, familiärer Beziehungen, Geschäftstransaktionen, Strafrecht und vieles mehr. Es wird von rabbinischen Autoritäten interpretiert und weiterentwickelt, um auf zeitgenössische Fragen und Bedürfnisse der jüdischen Gemeinschaft zu reagieren.

Halachisches Recht legt auch die religiösen Verpflichtungen fest, die Juden gemäß der jüdischen Tradition einhalten sollen. Es wird in vielen jüdischen Gemeinschaften als maßgebliche Rechtsquelle betrachtet und beeinflusst das Leben und die Praktiken seiner Anhänger auf vielfältige Weise.


Screenshot_2024_03_19_at_23_55_10_Seniora.org_Alastair_Crooke_Der_Widerstand_gegen_Israel_ist_bereit

Video https://youtu.be/CEPySWJfpls Dauer  35:26 min


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=5091&mailid=2139


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19.03.2024

US-Finanzanalyst Armstrong: Westen braucht den Krieg zum Vertuschen seiner Misswirtschaft

meinungsfreiheit.rtde.life, 19 Mär. 2024 17:44 Uhr

Der US-amerikanische Finanzanalyst Martin A. Armstrong sieht demnächst "einen kritischen Wendepunkt" im Ukraine-Krieg heranrücken. Aus seiner Sicht werde das der Eintritt in einen "Stellvertreterkrieg" gegen Russland, der dann dazu dient, die Misswirtschaft des Westens zu vertuschen.


Quelle: www.globallookpress.com © Kai Nietfeld


Der Bundeskanzler Olaf Scholz, der nun mit den Gewinnen aus beschlagnahmten russischen Vermögenswerten Waffen für die Ukraine kaufen will, traf sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij beim EU-Gipfeltreffen im Oktober 2023.


Der international renommierte US-Finanzanalyst Martin A. Armstrong macht in seiner letzten Publikation darauf aufmerksam, dass der Westen "sich am Rande einer Finanzkrise" befinde. "Ihm geht das Geld aus, und er versucht, seine Agenda von Klimaerwärmung, Wokeness und Russlandhass durchzusetzen", schreibt Armstrong in einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag auf seinem Blog Armstrong Economics.


Dazu gehöre auch, dass der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag einen Plan verkündete, mit den Gewinnen aus beschlagnahmten russischen Vermögenswerten Waffen für die Ukraine zu kaufen. Scholz kündigte dies im Zuge eines Treffens mit Donald Tusk und Emmanuel Macron zum Meinungsaustausch über die Fortsetzung der Ukraine-Hilfen an. Armstrong warnt davor:

"Wenn sie das russische Vermögen an die korrupteste Regierung der Welt aushändigen, wird Russland das gesamte Privatvermögen der Europäer und US-Amerikaner konfiszieren, und zwar zu Recht, denn es gibt dann keine Rechtsstaatlichkeit mehr."

Es stehe "absolut außer Frage", dass der Westen auf einen sehr ernsten Staatsschuldenausfall zusteuere. Die westlichen Regierungen haben sich laut Armstrong auf ein betrügerisches Ponzi-Schema eingelassen, das auf Intransparenz zur Verschleierung seiner mangelnden Tragfähigkeit setzt. Das Kartenhaus breche zusammen, sobald die westlichen Regierungen keine neuen Schulden mehr aufnehmen zu können, um die alten zu tilgen.

"Sie brauchen diesen Krieg als Vorwand, um ihre fiskalische Misswirtschaft zu vertuschen, und dann werden sie mit digitalen Währungen und ihrem geplanten Bretton Woods II wieder von vorne anfangen. Allein die Tatsache, dass sie Russlands Vermögen anzapfen, beweist zweifelsfrei, dass ihnen das Geld ausgeht."

Dritter Weltkrieg? Was Washington von Russland wirklich will





Analyse

Dritter Weltkrieg? Was Washington von Russland wirklich will





All dies diene der Förderung des Krieges, den die westlichen Regierungen als ihren Ausweg ansehen würden, schreibt Armstrong. Macron habe vorgeschlagen, Truppen in die Ukraine zu entsenden, "wohl wissend, dass dies ein kriegerischer Akt wäre und ganz Europa zum Ziel Russlands machen würde". Für den Finanzanalysten stehe außer Frage, dass der Westen Kiew auch weiterhin nicht erlauben werde, Friedensverhandlungen mit Moskau aufzunehmen. Selbst in der Ukraine würde sich die Stimmung gegen den Westen wenden, "da die Menschen allmählich erkennen, dass sich die Welt nicht um sie oder ihr Land schert".

Martin Armstrong ist ein US-Börsenanalyst, der die Trends der Weltwirtschaft vorauszusagen versucht. Seine Prognosen stützt er auf besondere Rechenmodelle und Analysen vergangener Ereignisse. Mit dem davon handelnden Film "The Forecaster" und seinem selbst entwickelten Computer-Modell "PI Cycle" wurde Martin Armstrong weltbekannt. Das Modell sagte präzise Ereignisse der Weltwirtschaft wie unter anderem die Dotcom-Blase 2000, die Finanzkrise 2008 und viele weitere Ereignisse voraus. 

1999 sperrten die US-amerikanischen Behörden Armstrong ohne Anklage ins Gefängnis und erst 2011 wurde er entlassen, ohne dass substanzielle Vorwürfe bekannt gemacht worden wären. Heute gehört Armstrong zu den scharfen Kritikern der westlichen Politik. In einem Interview auf YouTube mit dem Finanzblogger Marc Friedrich sagt Armstrong Zusammenbruch des Währungssystems im Jahre 2032 oder früher voraus.


Mehr zum Thema - Kreative Räuber: Westen entwickelt neuen Plan, wie er sich Russlands Milliarden aneignet


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19.03.2024

Gruß und freundliche Warnung an Macron

aus e-mail von Doris Pumphrey, 19. März 2024, 19:09 Uhr


_RT DE Liveticker Ukraine-Krieg 19.3.2024


_*Russland: Frankreichs Truppen werden in der Ukraine zum Hauptziel

*Nach Angaben des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR will Frankreich

ein Militärkontingent in die Ukraine entsenden. In der entsprechenden

Pressemitteilung wird der Behördenchef Sergei Naryschkin mit den Worten

zitiert:

/"Nach Informationen, die Russlands Außenaufklärungsdienst bekommt, wird

bereits ein Kontingent zur Entsendung in die Ukraine vorbereitet. In der

Anfangsetappe wird es sich auf etwa 2.000 Mann belaufen."/

In diesem Zusammenhang warnt Naryschkin, dass dieses Kontingent dann das

vorrangige legitime Ziel der russischen Streitkräfte sein werde.

Inzwischen mache sich die französische Armee Sorgen wegen der Zahl der

in der Ukraine getöteten Kämpfern aus dem EU- und NATO-Land, denn es

handele sich um die größten Verluste seit dem Algerienkrieg Mitte des

20. Jahrhunderts. In diesem Zusammenhang verweist der SWR-Chef auf den

Tod von Dutzenden französischen Söldnern infolge eines Angriffs auf

Charkow am 17. Januar. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zögere die

Veröffentlichung der genauen Zahl der Getöteten hinaus, um mögliche

Antiregierungsproteste zu verhindern.



RT DE 19.3.2024

<https://luuul.ru/uv/service/hvtrs8%2F-dg.pt%2Ccmm-ewrmpc%2F39%3B942%2Frwsqlcnfs%2Frckgtgncnerkfd-cud-drcnxogsksahg-qoglfngr%2Fofeqsc-erwsq-cn%2Fmccpol%2F>


*Russlands Raketenangriff auf französische Söldner in Odessa – Gruß und

freundliche Warnung an Macron

*/Von Andrei Restschikow/


Zwei Angriffe des russischen Militärs gegen Ziele in Odessa am Freitag,

dem 15. März 2024, haben hochrangige ukrainische Offiziere, Kriegsgerät,

Kämpfer der Nazi-Terrormiliz Ljut und an die einhundert westliche

Söldner neutralisiert. Die Offiziere wie die Söldner waren in einer

Kommandozentrale disloziert, das im Kurhaus Mrija eingerichtet worden

war. Experten halten die Stadt im Süden der ehemaligen Ukrainischen SSR

für ein Wespennest, eine logistische Drehscheibe, wohin Söldner aus dem

Ausland anreisen und westliche Waffen geliefert werden. Neben ihrem

militärischen Zweck erfüllen diese Angriffe einen weiteren: Sie dienen

als Warnung an Emmanuel Macron, der die Bereitschaft verkündet,

französische Spezialeinheiten nach Odessa schicken zu wollen.


Mrija, das Kurhaus, liegt in der Straße Datscha Kowalewskogo. Hier

wurden in den 1930er Jahren Einrichtungen der Küstenwehr gebaut.

Ebenfalls am Freitag wurde ein weiterer Angriff des russischen Militärs

gemeldet – eine ballistische Rakete des

Gefechtsfeld-Lenkflugkörpersystems Iskander schlug auf einem Stützpunkt

eines ukrainischen Nazi-Bataillons in derselben Straße ein. Allem

Anschein nach handelte es sich um zwei unterschiedliche Objekte;

örtliche Medien hatten von zwei Explosionen in Odessa berichtet, die

wenige Minuten auseinanderlagen. Bei der ersten Explosion kamen 14 bis

20 Mann ums Leben – darunter der Kommandeur des Nazi-Bataillons Tsunami,

Alexander Gostischtschew, ehemals Leiter des Polizeipräsidiums von

Odessa, sowie Sergei Tetjuchin, Offizier der ukrainischen Streitkräfte

und ehemals stellvertretender Bürgermeister der Stadt. Verwundet wurden

über 50 Mann. Örtliche Medien bemängelten, dass die Toten und

Verwundeten entgegen allen Sicherheitsbedenken an einer

Massenveranstaltung teilnahmen.


Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach in letzter Zeit öfter von

einer möglichen Entsendung französischer Truppen in die Ukraine. Den

Anlass hierfür könnte ein Vorrücken des russischen Militärs gen Kiew

oder Odessa liefern. Wie /Le Monde/ herausfand, eröffnete Macron nach

der feierlichen Überführung der sterblichen Überreste des

kommunistischen Résistance-Kämpfers Missak Manouchian

<https://de.wikipedia.org/wiki/Missak_Manouchian> ins Pariser Panthéon

einem engen Kreis von Gästen:

/"In jedem Fall werde ich im kommenden Jahr einige Jungs nach Odessa

schicken müssen."/


Wenige Tage nach dem Durchsickern dieser Information erklärte Macron

öffentlich, dass westliche Staaten die Frage einer Truppenentsendung in

die Ukraine ins Auge fassen würden; nach Daten, die /Le Monde/

vorliegen, sollen derartige Szenarien noch im Sommer 2023 besprochen

worden sein. In Reaktion darauf schlossen die USA, Großbritannien,

Polen, Schweden, Deutschland, die Slowakei, Tschechien, Ungarn und

Italien eine solche Möglichkeit öffentlich aus. Doch Frankreich sei nach

wie vor unbeirrt dabei, eine Gruppe von Staaten zusammenzutrommeln, die

zu einer solchen Entsendung bereit sind, schreibt /Politico/.


Raketenangriffe in Odessa sind in diesem Kontext zweifelsohne ein

freundlicher Gruß an Macron, der auch heute noch in jedem Interview die

Entschlossenheit demonstriert, Truppen in die Ukraine schicken zu wollen.


Denn man muss hierzu eines verstehen: Es sind nicht bloß Erklärungen,

die Macron da abgibt. Alexander Perendschijew, Dozent des Lehrstuhls für

politische Analyse und sozialpsychologische Prozesse an der Russischen

Plechanow-Wirtschaftsuniversität sowie Mitglied des Expertenrates der

Offiziere Russlands, schätzt:

/"Macron baut Militäreinheiten in den Staatsgebieten der Ukraine,

Moldawiens und Rumäniens für Aggressionen gegen Russland auf."/


Frankreich beteilige sich unter anderem am Aufbau von Logistikkorridoren

zur Lieferung von Waffensystemen, Militärfahrzeugen und Munition in die

Ukraine – wobei der Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa eine Schlüsselrolle

zukomme. Perendschijew wörtlich:

/"Macron beschloss, sich an Selenskij ein Beispiel zu nehmen und sich am

Krieg zu bereichern – er hat sich an die Spitze der Prozesse zum Aufbau

eines Militär-Schengen gestellt, um auch die Finanzströme der NATO ein

Stück weit zu sich hinzulenken."/


Allein die beiden erwähnten Raketenangriffe haben im Ergebnis nur ein

weiteres Mal gezeigt, dass Odessa ein förmliches Wespennest geworden

ist, eine Drehscheibe zum Empfang ausländischer Söldner und zur

Zwischenlagerung westlicher Waffen. Der Offizier weiß:

/"Russland hat mehrfach darauf hingewiesen, dass unter dem

Deckmäntelchen des Getreidekorridors Waffen aus dem Westen in die

Ukraine geliefert werden. Zudem laufen in Odessa als einem großen

Seehafen zahlreiche Schattenkanäle zusammen, über die Waffen und

Kriegsgerät auf dem weltweiten Schwarzmarkt verkauft werden. Die

Zerstörung dieser Infrastruktur ist ein wichtiges Ziel der

Sonderoperation. Gerade von Odessa aus werden Angriffe auf die

Schwarzmeerflotte und Spionageaktionen im Schwarzen Meer ausgeführt."/


Sollte Macron eine Verlegung von Truppen in die Ukraine beschließen, so

kann dies in kürzester Frist umgesetzt werden. Im Februar 2022 verlegte

Frankreich ein zur vorgeschobenen Dislozierung bestimmtes Bataillon

seiner Schnelleingreifkräfte nach Rumänien, im Rahmen der NATO-Mission

Aigle. Dieses Aufgebot plante Frankreich auf die Stärke einer Brigade zu

bringen – bis zum Jahr 2025. Doch kann dies auch im Expressverfahren

bewerkstelligt werden, um damit eine Operation in der Ukraine

durchzuführen. Oberst a.D. Anatoli Matwijtschuk gibt in diesem

Zusammenhang folgende Einschätzung ab:

/"So ist der Angriff in Odessa denn auch eine Antwort auf Versuche, die

Präsidentschaftswahlen in Russland zu stören – aber natürlich auch eine

Warnung an Russlands westliche 'Partner', und insbesondere an Macron,

falls sie sich entscheiden, die Grenze zu übertreten."/


Washington plante noch vor dem Putsch in der Ukraine, Odessa zu seinem

Flottenstützpunkt zu machen, erinnert der Experte – und jetzt sei die

Hafenstadt gar zu einem Aufmarschgebiet der NATO im Schwarzen Meer

avanciert:

/"Die USA versuchen, ihren Einfluss in der Schwarzmeerregion

auszuweiten. Dafür benötigen sie einen Startpunkt, einen gar nicht

einmal zu großen. Diesen einzurichten, ist nur in Odessa möglich – wohin

viele Bewohner der Westukraine und viele nationalistische Formationen

von ebendort umgezogen sind. Nun sind dort Ausbildungszentren der

Marineinfanterie aktiv, ebenso wie Fertigungswerkstätten für unbemannte

Wasserfahrzeuge."/


Oberst Matwijtschuk betont, dass Russlands Militär systematische und

erfolgreiche Angriffe mit Marschflugkörpern und Raketen gegen Ziele in

ukrainischem Hinterland unternimmt – Ziele in Hafenstädten, aber nicht

nur dort:

/"Angegriffen werden auf diese Weise auch Ziele in Nikolajew, aber zum

Beispiel auch in Charkow – überall dort, wo sich Nazi-Milizen versammeln

und etwaige Bedrohungen offenbaren."/


Perendschijew merkt an, dass derartige Angriffe nicht zu häufig werden

dürften – weil sie dann an Zieleinwirkung verlieren könnten. In einer

weiteren Hinsicht bildet der jüngste Angriff in Odessa vielleicht sogar

eine Ausnahme:

/"Russland verfolgt nicht das Ziel, den Feind einzuschüchtern – sondern

ihn zu eliminieren. Westliche Söldner beginnen nach einem solchen

Ausgang der Missionen ihrer Kameraden zu überlegen, ob sie überhaupt in

der Ukraine sein sollten."/


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19.03.2024

Das ist strafbar, nach dem 2+4-Vertrag

Das ist ein Putsch. Das ist strafbar, nach dem 2+4-Vertrag <https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbereinkommen_zur_Regelung_bestimmter_Fragen_in_bezug_auf_Berlin>  hat sich die Bundesrepublik zum Frieden verpflichtet, so wie es im Grundgesetz steht. Das Besondere ist, das sagte ein Jurist der jahrelang für die Bundeswehr in Washington als hochrangiger Beamter täglich im Pentagon aus- und einging, wie er selbst betonte.

Dieser Tatbestand wird so gar nicht in der kritischen Öffentlichkeit dargestellt.


                                                    

                                                      Artikel 2 aus 2+4 Vertrag


Artikel_2_aus_2_4_Vertrag



                                                      Artikel 3 aus 2+4 Vertrag


Artikel_3_aus_2_4_Vertrag


Info: https://www.auswaertiges-amt.de/blob/243466/2851e102b97772a5772e9fdb8a978663/vertragstextoriginal-data.pdf


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19.03.2024

Wichtiger Aufruf: Exmatrikulationsgesetz

aus e-mail von Ingrid Rumpf, 19, März 2024, 9:50 Uhr


DRINGENDER AUFRUF: STUDENTEN, AKADEMISCHE FREIHEIT und DEMOKRATIE GEFÄHRDET


E-MAIL AN ENTSCHEIDUNGSTRÄGER:https://forms.gle/GfQcbRUoPcxC9fpr6

PETITION UNTERZEICHNEN:

https://www.change.org/p/h%C3%A4nde-weg-vom-hochschulgesetz-politisch-motivierte-exmatrikulationen-in-berlin-stoppen


Am 26. März wird in Berlin über eine Änderung des Hochschulgesetzes

debattiert, nach der ein "politisch motivierter Ausschluss" als

Disziplinarmaßnahme an Hochschulen eingesetzt werden kann. Dies bedroht

nicht nur das Recht der Menschen, in Deutschland zu bleiben, da Visa an

den Studentenstatus gebunden sein können, sondern schafft einen

beängstigenden Präzedenzfall für die Unterbindung der politischen

Organisierung von Studenten und die Einschränkung der akademischen

Freiheit. Das wird in den Semesterferien schnell durchgedrückt und lässt

kaum Möglichkeiten für organisierten Widerstand. Wir brauchen ein

breites Bündnis von Studierenden und Nicht-Studierenden, um uns dem

Rechtsruck in Deutschland entgegenzustellen: Wir können das nicht

durchgehen lassen!


ZEITPLAN::

MONTAG, 18. MÄRZ: Der Wissenschaftsausschuss wird den Text prüfen und

Kommentare und Vorschläge hinzufügen.

DIENSTAG, 26. MÄRZ: Er wird dem Abgeordnetenhaus vorgelegt.


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19.03.2024

„Freiluftfriedhof Gaza“: Baerbock gegen Borrell

lostineu.eu, vom 18. März 2024

Der Krieg in Gaza wird nun auch in Brüssel ausgetragen: Mit Worten. Außenministerin Baerbock und EU-Chefdiplomat Borrell reden mit Verve gegeneinander an.

Borrell wirft Israel vor, eine Hungersnot im Gazastreifen zu provozieren. „Das ist inakzeptabel. Hunger wird als Kriegswaffe eingesetzt“. Gaza werde so vom Freiluftgefängnis zum „Freiluftfriedhof“ gemacht.

„Gaza war vor dem Krieg das größte Freiluftgefängnis. Heute ist es der größte Freiluftfriedhof – ein Friedhof für Zehntausende Menschen und auch ein Friedhof für viele der wichtigsten Grundsätze des humanitären Völkerrechts“, sagte er. 

Kein Wort dazu von Baerbock. Stattdessen kündigt sie Sanktionen gegen Hamas und extremistische israelische Siedler im Westjordanland an. Doch spürbaren Druck auf Israel will sie nicht machen.

Das fordern aber Spanien, Irland und – Borrell. Der Spanier will sogar das Kooperationsabkommen zwischen der EU und Israel aussetzen. Zudem wird die Forderung nach einem Waffenstillstand laut.

Dafür könnte es sogar eine Mehrheit der 27 EU-Länder geben. Doch zumindest ein großes Land ist dagegen. Dreimal dürfen Sie raten, wie es heißt…

5 Comments

  1. Skyjumper
    19. März 2024 @ 10:02

    Nunja – Deutschland tut ja was und versorgt Gaza aus der Luft mit Lebensmitteln und Medikamenten. Berlin-Luftbrücke in Modern.
    Zynismus aus!

    Wie schauts aus? Laut verschiedenen Meldungen hat DE in 2 Einsätzen 2 x 36.000 MRE-Portionen abgeworfen. Jede Portion hat Pi x Daumen 1.200-1.300 Kalorien. EINE erwachsene Person benötigt pro Tag also (unter den derzeitigen anstrengenden Bedingungen vor Ort) 2 Portionen für eine ausgewogene Ernährung. Kinder (nicht wirklich korrekt) mal mit 1 Portion gerechnet.
    Pro Tag! würden also sehr grob geschätzt 3 Millionen Portionen gebraucht. Von Decken, Kleidung, Medikamenten etc. wurde hier noch nicht gesprochen. Aber DE hat in 3 Tagen 72.000 Portionen abgeworfen. Ganz großes Kino. Wer hat nochmal die andere 2.975.000 Portionen geliefert?

Reply

  • Karl
    19. März 2024 @ 08:54

    Die „Erziehung der Deutschen zum Krieg“ und für den Profit reicher Aktionäre der Waffenindustrie – heute sogar noch stulliger als im Deutschland des Hauptmanns von Köpenick.

    Könnte dieser Hauptmann heute Außenminister oder Verteidigungsminister sein?

    Reply

  • B.K.F.
    18. März 2024 @ 22:14

    Annalena Baerbock . . .

    Steht für permanente Unwahrheiten und angloamerikanische Vasallentreue oder „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ oder am bestens „Wessen Brot ich eß,dessen Lied ich sing“ !
    Achtmal den Lebenslauf geändert, Nebeneinkommen lange verschwiegen bis es ihr um die Ohren flog.
    Erfinder der Feministischen Aussenpolitik, was immer das sein soll !
    Beste Freundin der Amis und Briten gern gesehen in Israel und nie Probleme im Umgang mit Antidemokraten -Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ . . .
    Ihre “ Karriere “ deckt sich mit der von Leuten wie Zamperoni, Özdemir und Co.
    Also alles „brave Leute im Dienste unserer Freunde“
    Und dafür werden sie auch “ belohnt “ nicht das Volk.
    Aber egal . . .wie sagte „Dummkäppchen von den NATO-Oliv- Grünen“ . . . was auch immer meine Wähler/innen von mir denken.
    Die Mehrheit der Grünen-Wähler/innen sind aber eher für den Kommenden Atomkrieg.
    Man nehme nur Anton „Panzer-Toni den Atompilz-Sammler“ Hofreiter.
    Einen begrenzten Atomkrieg führen . . . Toni, geht’s noch ?
    Bei Atomkraftwerken auf die Barrikaden gehen,aber den Atomkrieg schauen wir uns im Frühstücksfernsehen an ?
    Wer solche Politiker wählt braucht keine Zukunft mehr.

    Es sei denn man wählt sie nicht wieder.
    Aber dann versiegt die Grandiose Einnahmequelle Politiker . . .Und die üppigen Pensionen !
    Scheiß was auf Demokratie und Menschenrechte Hauptsache der Rubel rollt . . .Entschuldigung ist mir so herausgerutscht !
    Borell, der „Alte Franco- Fanatiker“ und Annalena sind zwar in der Gaza-Frage nicht einer Meinung,aber sonst sind sie beste „Werte-Demokraten“ des Westen.
    Waffen liefern und gleichzeitig Palästinenser abschlachten und verhungern zu lassen, dafür steht Baerbock und Co. . . .

    Reply

  • KK
    18. März 2024 @ 18:50

    Da sagt Borrell ausnahmsweise mal was richtiges und wichtiges, und dann ist es unseren selbsternannten Hütern und -Innen von Moral und Völkerrecht auch wieder nicht recht…
    Alle, die ihm diesbezüglich noch widersprechen, sollten mal für eine Woche (im Falle besonders lernresistenter Fälle wie Baerbock gerne länger) in den Gaza-Streifen zum Anschauungsunterricht expediert werden.

    Reply

  • european
    18. März 2024 @ 15:26

    In San Sebastian im Baskenland haben hunderte Künstler und Aktivisten das Leid von Gaza als Parallele zum Luftangriff auf Guernica nachgestellt. Im Hintergrund hört man die Sirenen von Guernica als Erinnerung an die Zerstörung Guernica’s durch einen Luftangriff der deutschen Legion Condor und der italienischen Corpo Truppe Volontarie im Spanischen Bürgerkrieg.
    https://youtu.be/y7WUbJuyyF4?feature=shared
    Sehr beeindruckend.
    Zu Deutschland und der deutschen Politik fällt mir aktuell nichts mehr ein. Da ist tatsächlich einer schlimmer als der andere, egal ob Männer od


  • Info: https://lostineu.eu/krieg-in-gaza-baerbock-gegen-borrell


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

    19.03.2024

    Energiekrise  Wer hat Angst vor Preiskontrollen?

    makronom.de, vom 18. März 2024, Deutschland, TOM KREBS  & ISABELLE WEBER

    Eine neue Studie zeigt, dass die Ökonomen-Angst vor Preiskontrollen zu einer verspäteten und sub-optimalen Reaktion auf die Energiekrise führte – was mit hohen wirtschaftlichen und politischen Kosten verbunden war. Ein Beitrag von Tom Krebs und Isabella Weber.


    Die Inflationserfahrung der letzten Jahre hat einige Glaubenssätze in der Volkswirtschaftslehre ins Wanken gebracht. Beispielsweise haben viele EU-Länder Energiepreisbremsen eingeführt, obwohl Preiskontrollen in der Ökonomenzunft verpönt sind. Zwar gab es auch Ökonomenstimmen, die frühzeitig Preiskontrollen zur Inflationsbekämpfung in der Energiekrise forderten, doch die große Mehrheit blieb skeptisch gegenüber einem Instrument, das direkt in das Preissystem eingreift und Marktsignale ändert.

    In einer aktuellen Studie für das Forum New Economy zeigen wir, dass die Angst der Ökonomen vor Preiskontrollen als Kriseninstrument unbegründet ist und dramatische wirtschaftliche und politische Konsequenzen haben kann. Dazu betrachten wir zuerst die jüngste Erfahrung in der Energiekrise und die Ereignisse, die zur Einführung der Energiepreisbremse im Herbst 2022 geführt haben.

    Wirtschaftliche und Soziale Kosten der Energiekrise 2022

    In der Studie belegen wir, dass die Energiekrise 2022 mit hohen wirtschaftlichen und sozialen Kosten verbunden war. Anders gesagt: Große Energieschocks haben große Auswirkungen, und die Energiekrise 2022 war eine ausgewachsene Wirtschaftskrise.

    Wir machen unsere Krisendiagnose an der Entwicklung zweier Indikatoren fest: Bruttoinlandsprodukt und Reallöhne. Die kurzfristigen gesamtwirtschlichen Verluste durch die Energiekrise betrugen rund 4%. Diese Verluste sind hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die zurecht erwartete wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise aufgrund des Energieschocks 2022 in Deutschland – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – nicht eingetreten ist. Die folgende Tabelle zeigt, dass die kurzfristigen wirtschaftlichen Verluste in der Energiekrise 2022 vergleichbar sind mit den entsprechenden Verlusten in der Finanzkrise 2008 und der Corona-Krise 2020.

    Kurzfristige Produktionsverluste in drei Krisen

     ProduktionsverlusteReallohnverluste
    Energiekrise 20224,1 %3,4 %
    Corona-Krise 20202,5 %0,8 %
    Finanzkrise 20085,8 %0,4 %

    Quelle: Kurzfristige Produktions- und Reallohnverluste sind die Differenz zwischen den Vorkrisen-Prognosen und tatsächlichen Werten der jeweiligen Quartalsgrößen ein Jahr nach Krisenbeginn. Vorkrisen-Prognosen sind die Prognosewerte der Gemeinschaftsdiagnose (DIW, Ifo, IfW, IWH, RWI).

    Tabelle 1 verdeutlicht darüber hinaus die starke Verringerung des Lebensstandards, mit der Menschen weit in die Mitte der Gesellschaft hinein konfrontiert wurden. Die kurzfristigen Reallohnverluste in der Energiekrise 2022 waren wesentlich größer als in der Finanzkrise 2008 und der Corona-Krise 2020. Dies ist eine Folge der hohen Inflation 2022 und der relativ starren Nominallöhne. Ein Blick auf die historischen Daten belegt, dass 2022 das Jahr mit den höchsten Reallohnverlusten in der deutschen Nachkriegsgeschichte war, wobei berücksichtigt werden muss, dass für das Wiedervereinigungsjahr keine verlässlichen Daten verfügbar sind:


    Quelle: Jährliche prozentuale Veränderungen der Reallöhne definiert als die Differenz zwischen dem nominalen Index der durchschnittlichen Bruttoverdienste und dem Verbraucherpreisindex (Destatis). Werte für 1950 bis 1990 beziehen sich auf Westdeutschland und aufgrund des strukturellen Bruchs in 1990 fehlt der Wert für 1991.


    Abbildung 1: Reallöhne in Deutschland seit 1950

    Eine umfassende ökonomische Analyse sollte nicht nur die kurzfristigen Folgen der Energiekrise betrachten, sondern muss auch die langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft berücksichtigen. Ein Blick auf die Daten verdeutlicht, wie bedenklich die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist. Zu Beginn des Jahres 2024 gibt es immer noch keine Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung, und die gesamtwirtschaftliche Produktion liegt mittlerweile rund 7% und die Reallöhne rund 10% unter ihrem Vorkrisen-Trend:


    Auelle: Vierteljährliches reales Bruttoinlandsprodukt auf einer logaritmischen Skala (Destatis). Blaue Linie sind die tatsächlichen Werte und gestrichelte Linie der lineare Trend im Zeitraum 2010 bis 2019 (Vorkrisentrend).


    Abbildung 2: Produktion und Produktionstrend seit 2010

    Die in Tabelle 1 und den Abbildungen 1 und 2 dargestellte Entwicklungen erklären gut, warum derzeit viele Menschen in Deutschland enttäuscht und verunsichert sind. Unsere Ergebnisse widerlegen auch die Behauptung einiger Ökonomen, dass die Energiekrise die deutsche Volkswirtschaft kaum getroffen habe („not even a recession“).

    Darüber hinaus unterstreicht unsere Analyse, dass die von Christian Lindner 2023 durchgeboxte „Normalisierung“ der Finanzpolitik ein wirtschaftspolitischer Fehler von historischer Dimension war. Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist in keinster Weise „normal“, und ein Finanzminister, der sich dieser Realität verweigert, schadet der deutschen Wirtschaft und spaltet die Gesellschaft.

    Wirtschaftliche und politische Folgen der Ökonomen-Angst vor Preiskontrollen

    Ökonomische Theorien beeinflussen die Politik, und politische Entscheidungen haben wirtschaftliche und politische Konsequenzen. In einem zweiten Teil unserer Studie zeigen wir, dass die Ökonomen-Angst vor Preiskontrollen zu einer verspäteten und sub-optimalen Anwendung der Energiepreisbremse in Deutschland führte, die mit hohen wirtschaftlichen und politischen Kosten verbunden war.

    Der erste politische Fehler war die verspätete Einführung der Energiepreisbremse. Im Sommer 2022 hatten die Gas- und Strompreise schwindelerregende Höhen erreicht, und vielen Familien wurde bewusst, dass die Heizkosten im bevorstehenden Winter ins Unerschwingliche steigen könnten. Doch die Bundesregierung verfolgte eine Politik des Abwartens, und wollte zuerst sogar entsprechend der Empfehlung einiger Ökonomen die Heizkosten durch eine Gasumlage verteuern. Zwar gab es auch in Regierungskreisen bereits im Sommer erste Überlegungen zur Einführung einer Energiebremse, doch jeder Versuch der frühen Umsetzung wurde von der FDP und ihrem Finanzminister Christian Lindner abgeblockt. Und mit ihrer negativen Haltung gegenüber Preiskontrollen war die FDP nicht allein: In einer vom Ifo-Institut durchgeführten Umfrage unter 178 ÖkonomInnen im September 2022 sprachen sich nur 14% für einen Gas- und Strompreisdeckel aus.

    Im September 2022 war die Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung schließlich so hoch, dass die Bundesregierung nicht mehr anders konnte und die Einführung einer Energiepreisbremse zusammen mit einem 200-Milliarden Sondervermögen zur Bekämpfung der Folgen der Energiekrise ankündigte. Doch der politische Schaden war bereits entstanden, denn die rechtspopulistische AfD hatte im Sommer mächtig von der Verunsicherung profitiert und in Umfragen stark zugelegt. Die nächste Grafik verdeutlicht, dass die Umfragewerte für die AfD im Zeitraum Juli bis Oktober 2022 um rund 50% anstiegen.


    Quelle: Ergebnisse der Umfragen der „Forschungsgruppe Wahlen“ für des ZDF-Politbarometer. Antwort auf die Frage “Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, für welche Partei würden Sie stimmen?“.


    Abbildung 3: Zustimmung zu den Ampel-Parteien und zur AfD

    Unsere Interpretation der Ereignisse wird von empirischen Arbeiten unterstützt, die eine Zusammenhang zwischen der Zustimmung für rechtspopulistische Parteien und der wirtschaftlichen Unsicherheit sowie restriktiver Fiskalpolitik finden. Natürlich sind ökonomische Unsicherheit und verfehlte Fiskalpolitik nicht die einzigen Erklärungsfaktoren für den Aufstieg der rechtspopulistischen Parteien in Europa und den USA, aber sie können häufig einen erheblichen Teil des Anstiegs der Zustimmung erklären.

    Die zweite Fehlentscheidung der Bundesregierung war die Einführung einer Energiepreisbremse, welche die deutsche Industrie nicht ausreichend vor den steigenden Energiekosten schützte. Und auch dieser politische Fehler kann auf die unbegründete Angst der Ökonomenzunft vor Preiskontrollen zurückgeführt werden.

    Die Bundesregierung beauftragte die ExpertInnen-Kommission „Gas und Wärme“ mit der konkreten Ausgestaltung der Energiepreisbremse mit preisdämpfendem Effekt. Die Kommission legte am 31. Oktober ihre Empfehlungen in einem Abschlussbericht vor. Die überwiegende Mehrheit der ÖkonomInnen in der Kommission war der Ansicht, dass Pauschalzahlungen einer Preisbremse vorzuziehen sind. Die Gaspreisbremse für Haushalte und nicht-industrielle Nutzer ist ein Preisdeckel für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs, der aus umsetzungstechnischen Gründen als Bonus angerechnet wurde, und somit für Kunden, die den Abrechnungsdetails folgen, die Preisanreize erhält bis die Gasrechnung auf Null fällt. Für Industriekunden verabschiedete die Expertenkommission bei nur einem Sondervotum von Isabella Weber am 31. Oktober 2022 einen Vorschlag, der keinen preisdämpfenden Effekt entfalten würde und daher keinen Anreiz zur Produktion setzte.

    Der von der Mehrheit der Ökonomen entwickelte Vorschlag war eine staatliche Subvention für Unternehmen, von der die Beschäftigten in Deutschland kaum profitieren würden. Diese Fehlkonstruktion wurde dann zwar auf Drängen der Arbeitnehmerseite und mit Unterstützung des BDI mit einer Standortsicherung notdürftig repariert, und die EU-Beihilferegeln begrenzten das Volumen der Transferzahlungen an Unternehmen. Doch das Endergebnis war eine industrielle Gas- und Strompreisbremse, die kaum jemand mehr wollte – und die damit auch kaum geholfen hat. Dieser Politikfehler zusammen mit dem Fehlen einer kohärenten Industriepolitik könnte der Anfang vom Ende der industriellen Stärke Deutschlands gewesen sein.

    Keynes und optimale Preiskontrollen

    Im letzten Teil unserer Studie wenden wir uns der Frage zu, wann Preisbremsen als wirtschaftspolitische Antwort auf Schocks in systemrelevanten Sektoren wie dem Energiesektor gesamtwirtschaftlich optimal sind. Dazu führen wir eine theoretische Analyse auf Basis eines allgemeinen Gleichgewichtsmodells durch und zeigen, dass Energiepreisbremsen mit einem preisdämpfenden Effekt immer dann optimal sind, wenn selbsterfüllende Erwartungen der Marktteilnehmer endogene Preisunsicherheit und damit verbundene Ineffizienzen erzeugen. Anders gesagt: Gegner von Preiskontrollen schließen zuerst die Existenz von erwartungsgetriebenen Überreaktionen in Finanz- oder Energiemärkten per Annahme aus, und folgern dann die Effizienz der Preissignale und die damit verbundene Sub-Optimalität von Preiskontrollen.

    Wir hingegen argumentieren, dass Preiskontrollen ein unentbehrliches wirtschaftspolitisches Instrument zur Bekämpfung der erwartungsgetriebenen Überreaktionen von systemrelevanten Märkten in Krisenzeiten darstellt, wenn keine öffentlichen Reserven vorhanden sind, die mobilisiert werden können, um das Herdenverhalten der Märkte zu korrigieren und ausreichendes Angebot zu sichern. Unsere formale Analyse stützt sich auf die sogenannte „Sunspot-Theorie der Märkte“, die sich in den 1980er Jahren als Reaktion auf die Rationale-Erwartungs-Revolution in der Makroökonomik entwickelte. Dieser Ansatz integriert die Keynesianische Idee, dass die selbsterfüllenden Erwartungen („animal spirit“) der Marktteilnehmer zu Instabilitäten und Ineffizienzen in der Marktwirtschaft führen, in den Modellrahmen der allgemeinen Gleichgewichtstheorie.

    In unserer Studie zeigen wir, dass die negativen Effekte der erwartungsgetriebenen Preisunsicherheiten in Krisenzeiten am besten mit Preiskontrollen bekämpft werden, besonders wenn die Krisen durch Schocks in systemkritischen Sektoren wie dem Energiesektor verursacht worden sind. Im Gegensatz dazu legt der aktuell in der makroökonomischen Mainstream-Literatur dominierende Neu-Keynesianische Ansatz den Fokus auf Preisstarrheiten („sticky prices“) und vernachlässigt die rein erwartungsgetriebenen Überreaktionen der Märkte. Aus dieser Sicht ist es nicht verwunderlich, dass Mainstream-Ökonomen zwar eine auf Pauschalzahlungen und Liquididitätshilfen basierende Stabilitätspolitik in Krisenzeiten unterstützen, aber Preiskontrollen als Stabilitätsinstrument kategorisch ablehnen.

    Eine Energiepreisbremse mit einem preisdämpfenden Effekt für die Industrie hätte den Gasverbrauch der industriellen Kunden erhöht, aber sie hätte auch Zeit gekauft für die enormen Anstrengungen der Bundesregierung, durch Gasankäufe das Gasangebot zu erhöhen. Häufig ist der Einwand zu hören, dass eine solche Industriepreisbremse die Energiesicherheit im Winter 2022/2023 gefährdet hätte. Dieses Argument ist jedoch nicht überzeugend, weil es zwei wesentliche Aspekte der Versorgungsrealität vernachlässigt. Erstens wäre der zusätzliche Gasverbrauch zeitlich verteilt erfolgt, und zweitens wäre der zusätzliche Verbrauch relativ gering, so dass Gasspeicherstand und Versorgungsicherheit nur sehr moderat beeinträchtigt gewesen wären. Der zusätzliche Gasverbrauch der industriellen Kunden hätte dann im Sommer 2023, als die Gasmärkte sich beruhigt hatten, zu relativ günstigen Konditionen ersetzt werden können.

    Die folgende Abbildung unterstreicht, dass der Gasspeicherstand nur moderat geringer ausgefallen wäre, wenn die Industriekunden ihren Gasverbrauch im Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges nicht – wie tatsächlich geschehen – um 17%, sondern nur um 7% reduziert hätten.


    Quelle: Bundesnetzagentur und eigene Berechnungen.


    Abbildung 4: Gasspeicherstand in die verschiedenen Szenarien

    Grafik 4 zeigt auch, dass die Versorgungslage im Falle eines sofortigen Embargos im April 2022, wie es viele deutsche Ökonomen gefordert hatten, dramatisch gewesen wäre. Zwar hätte eine allgemeine Gasmangellage im Winter 2022/23 knapp vermieden werden können, doch die Gasspeicher hätte sich nur sehr langsam und nie vollständig gefüllt. Dies hätte zu zusätzlichen Marktturbulenzen, durchgehend höheren Gaspreisen und wahrscheinlich einem Eingreifen der Bundesnetzagentur mit einer Rationierung des industriellen Verbrauchs geführt – eine Situation sehr ähnlich zu einem extremen Risiko-Szenario wäre eingetreten.

    Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse von Studien, die die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen eines hypothetischen Risiko-Szenarios simulieren, in dem der industrielle Gasverbrauch um etwas mehr als die Hälfte gefallen wäre. Dabei zeigt die Tabelle nur die Ergebnisse von Studien, die auch die angebotsseitigen Effekte eines solchen Einbruchs des Energieverbrauchs berücksichtigen (hier mehr zur Diskussion der verschiedenen Wirkmechanismen).


    Tabelle 2: Produktionsverluste in einem hypothetischen Risiko-Szenario

    Bachmann et al (2022)Bundesbank (2022)Gemeinschafts-Diagnose (2022a)Gemeinschafts-Diagnose (2022b)Krebs (2022)
    0,2% – 1,3%9%8%10%5% – 12%


    Quelle: Bundesbank (2022) und Gemeinschaftsdiagnose (2022a,b) sind die Differenz zwischen der Vorkrisenprognose des Bruttoinlandsprodukts und den simulierten Werten im Risikoszenario ein Jahr  nach Krisenbeginn. Gemeinschaftsdiagnose berücksichtigt nur angebotsseitige Effekte, alle anderen nachfrageseitige und angebotsseitige Effekte.

    Tabelle 2 unterstreicht die dramatischen Konsequenzen eines Risiko-Szenarios. Die Mehrheit der Studien schätzt, dass bei Eintreten des Risikoszenarios die kurzfristigen Produktionsverluste 8 bis 10% betragen hätten, also 4 bis 6 Prozentpunkte mehr als die tatsächlich eingetretenen Produktionsverluste während der Energiekrise (siehe Tabelle 1). Zudem wäre mit einem zusätzlichen Inflationsschub zu rechnen gewesen, so dass die historisch hohen Reallohnverluste (Grafik 1) nochmals höher ausgefallen wären.

    Tabelle 2 zeigt auch, dass die Studie von Bachmann et al. (2022) als einzige sehr kleine Produktionseffekte in einem Extrem-Szenario prognostiziert. Die in der Studie berechneten Produktionsverluste in einem hypothetischen Risikoszenario sind sogar wesentlich kleiner als die tatsächlichen eingetretenen Produktionsverluste (Tabelle 1) – die Ergebnisse der Modellanalysen von Bachmann et al (2022) stehen also im krassen Widerspruch zur wirtschaftlichen Realität. Dies ist nicht überraschend, denn der verwendete Modellrahmen basiert auf einigen kritischen Annahmen, die empirisch widerlegt sind (siehe Geerolf (2022) für eine ausführliche Analyse dieser Problematik).

    Fazit

    Unsere Analyse zeigt, dass Preiskontrollen immer dann ein optimales Politikinstrument darstellen, wenn erwartungsgetriebene Unsicherheit zu Überreaktionen in systemkritischen Märkten führen und kein ausreichender Katastrophenschutz für systemrelevante Sektoren, wie zum Beispiel Pufferlager, vorhanden ist. Die kategorische Ablehnung von Preiskontrollen ist also ökonomisch weder aus Mainstream- noch aus Keynesianischer Sicht begründbar, und kann erheblichen wirtschaftlichen und politischen Schaden anrichten.

    Es verbleibt die Frage, wo und wann das Phänomen der endogenen Preisunsicherheit besonders relevant ist. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in Situationen wie der Finanzkrise 2008 und der Energiekrise 2022 der Fall gewesen, als die Märkte durch große Unsicherheit gekennzeichnet waren, die allein durch eine entsprechende Veränderung der Fundamentaldaten schwer zu erklären sind. Aber auch auf globalen Getreidemärkten sind 2022 ähnliche Preisexplosionen zu beobachten gewesen, die 20 Jahre Fortschritt in der weltweiten Bekämpfung des Hungers zunichte gemacht haben. Letztlich läuft es auf die Frage hinaus, ob die Volkswirtschaftslehre bereit ist, die Idee der erwartungsgetriebenen Überreaktion von Märkten in Krisenzeiten ernst zu nehmen und die entsprechenden wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen zu akzeptieren.

     

    Zu den Autoren:

    Tom Krebs ist Professor für Makroökonomik an der Universität Mannheim und wissenschaftliches Mitglied der Mindestlohnkommission. Auf Twitter: @tom_krebs_

    Isabella Weber ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der University of Massachusetts Amherst. Auf Twitter: @IsabellaMWeber


    Hinweis:

    Hier finden Sie die Studie, auf der dieser Beitrag beruht.


    Info: https://makronom.de/wer-hat-angst-vor-preiskontrollen-46264?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=wer-hat-angst-vor-preiskontrollen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

    19.03.2024

    Nachrichten von Pressenza: Tag der politischen Gefangenen: Bundesregierung soll sich für Freilassung von Julian Assange einsetzen

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 19. März 2024, 7:19 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 19.03.2024


    Tag der politischen Gefangenen: Bundesregierung soll sich für Freilassung von Julian Assange einsetzen


    Anlässlich des heutigen Tages der politischen Gefangenen am morgigen fordert die DFG-VK Gruppe Köln die Bundesregierung auf, sich bei der Regierung des Vereinigten Königreichs für die sofortige Freilassung von Julian Assange einzusetzen, sowie sich bei der Regierung der Vereinigten Staaten&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/tag-der-politischen-gefangenen-bundesregierung-soll-sich-fuer-freilassung-von-julian-assange-einsetzen/


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    Der Kapitalismus hat das Gebäude verlassen, nun kommt der Technofeudalismus ins Spiel


    Die Suche nach einer Begriffsbestimmung In den letzten vier oder fünf Jahren hatte ich, wie fast jeder andere auch, das Gefühl, dass eine Art große Veränderung, eine Art grundlegender Wandel stattgefunden hat, den ich nicht ganz definieren konnte. Es gab&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/der-kapitalismus-hat-das-gebaeude-verlassen-nun-kommt-der-technofeudalismus-ins-spiel/


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    Eine Suche nach den Träumen der Menschen


    Ein Kino-Dokumentarfilm über die ereignisreiche Zeit nach dem Sieg der sandinistischen Revolution in Nicaragua und das Engagement tausender westdeutscher UnterstützerInnen, die in den 1980er Jahren nach Nicaragua reisen. Was ist 45 Jahre später aus ihren Träumen, Wünschen und Hoffnungen geworden?&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/eine-suche-nach-den-traeumen-der-menschen/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

    19.03.2024

    Geld gegen Flüchtlinge   Die EU unterzeichnet ihren dritten Flüchtlingsabwehrdeal mit einem Land des nördlichen Afrika – mit Ägypten. Kairo lässt Flüchtlinge illegal deportieren, darunter Sudanesen, die vor Milizen fliehen, die einst für die EU Flüchtlinge jagten.

    german-foreign-policy.com, 19. März 2024

    KAIRO/NOUAKCHOTT/TUNIS/BERLIN (Eigener Bericht) – Die EU hat am Sonntag den dritten ihrer neuen Flüchtlingsabwehrdeals mit Staaten des nördlichen Afrikas geschlossen, diesmal mit Ägypten. Brüssel sagt Kairo darin für die nächsten vier Jahre Gelder in Höhe von 7,4 Milliarden Euro zu; als Gegenleistung verlangt es, Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa zu stoppen. Konkret geht es unter anderem um Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in Sudan fliehen. Bereits zuvor hatte die EU ähnliche Abkommen mit Tunesien und Mauretanien geschlossen – dies nach dem Vorbild des EU-Flüchtlingsabwehrdeals mit der Türkei vom 18. März 2016. Menschenrechtsorganisationen protestieren energisch. So weist etwa Human Rights Watch darauf hin, dass Ägypten schon jetzt Flüchtlinge völkerrechtswidrig deportiert; sein neues Abkommen mit der EU kann als Ansporn verstanden werden, derlei Praktiken auszuweiten. Schon im Juli 2023 verdursteten, während EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Flüchtlingsabwehrdeal mit Tunis unterzeichnete, dutzende Deportierte in der tunesisch-libyschen Wüste. Sudanesen, die Kairo nun aufhalten soll, fliehen vor Milizen, die einst im Namen und mit Mitteln der EU Flüchtlingsabwehr trieben.


    Deal mit TunesienDen ersten ihrer neuen Flüchtlingsabwehrdeals mit Ländern im nördlichen Afrika hatte die EU im vergangenen Jahr mit Tunesien geschlossen. Das Vorbild: der Flüchtlingsabwehrdeal mit der Türkei vom 18. März 2016, der im Kern die Zahlung von sechs Milliarden Euro gegen die Zusage beinhaltete, Flüchtlinge so weit wie möglich von einer Reise nach Europa abzuhalten. Der Deal gilt bis heute. Am 16. Juli 2023 unterzeichneten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Tunesiens Präsident Kaïs Saïed in Tunis eine im Kern identische Vereinbarung, die ebenfalls die Zahlung größerer Beträge im Gegenzug gegen die feste Zusage vorsah, Flüchtlinge an der Fahrt über das Mittelmeer nach Europa zu hindern. Berichtet wurde damals, Brüssel habe Tunis 150 Millionen Euro „Soforthilfe“ und 105 Millionen Euro unmittelbar für Maßnahmen gegen Flüchtlinge zugesagt.[1] Zudem war von Krediten in Höhe von bis zu 900 Millionen Euro die Rede. Die EU legte zusätzlichen Wert auf die Feststellung, sie finanziere für eine mittlere dreistellige Millionensumme Unterseekabel aus Italien nach Tunesien. Nach längeren Streitigkeiten zwischen beiden Seiten um die Höhe der Zahlungen gab die EU Anfang März 2024 schließlich die ersten 150 Millionen Euro für Tunis frei.


    Deal mit Mauretanien

    Der zweite der Flüchtlingsabwehrdeals mit Ländern des nördlichen Afrika folgte am 7. März – in Form eines Abkommens zwischen der EU und Mauretanien. Legen von Tunesien aus Flüchtlingsboote vor allem nach Italien ab, so nehmen Boote, die von der mauretanischen Küste aufbrechen, üblicherweise Kurs auf die Kanarischen Inseln, also auf spanisches Territorium. Spanien hat seit 2006 Polizisten in Mauretanien stationiert – derzeit ungefähr 50 –, die den mauretanischen Behörden beim Einschreiten gegen Flüchtlinge unter die Arme greifen sollen. Obgleich es mit Hilfe der spanischen Beamten im vergangenen Jahr gelungen sein soll, mindestens 7.000 Flüchtlinge von der Bootsreise auf die Kanarischen Inseln abzuhalten, genügt dies nach Ansicht Madrids und Brüssels längst nicht mehr.[2] Die EU sagte Nouakchott in der Vereinbarung vom 7. März Finanzhilfen im Wert von 210 Millionen Euro zu, 60 Millionen davon für die Flüchtlingsabwehr. Spanien steuerte weitere 300 Millionen Euro bei.[3] Im Gegenzug versprach Mauretaniens Regierung, Flüchtlinge künftig zu stoppen. „Unsere Nation wird kein Land für irreguläre Migranten sein“, erklärte Wirtschaftsminister Abdessalam Ould Mohamed Saleh: Man wolle sie „in Übereinstimmung mit dem gemeinsamen Abkommen weder empfangen noch sie beherbergen“.[4]


    Deal mit Ägypten

    Der dritte Flüchtlingsabwehrdeal der neuen Serie ist am vergangenen Sonntag (17. März) mit Ägypten geschlossen worden. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten in Kairo EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ägyptens Präsident Abd al Fattah al Sisi. In diesem Fall geht es weniger um Flüchtlinge, die von Ägypten aus das Mittelmeer mit Kurs auf Europa zu überqueren suchen; dies war bis September 2016 in gewissem Umfang der Fall, wurde dann aber von Kairo auf Druck und in Kooperation mit Brüssel unterbunden (german-foreign-policy.com berichtete [5]). Das Interesse der EU-Staaten richtet sich derzeit vor allem darauf, Flüchtlinge an der Reise nach Libyen zu hindern; vor allem im Osten des Landes fehlt es Brüssel an Kooperationspartnern, die in seinem Auftrag Flüchtlingsboote stoppen würden. Zudem fordert die EU, dass Ägypten die Grenze zu Sudan strikt abschottet. In Sudan tobt ein mörderischer Bürgerkrieg, der bislang mehr als zehn Millionen Menschen auf die Flucht, mindestens 1,7 Millionen davon ins Ausland getrieben hat. Als Gegenleistung erhält Kairo, verteilt auf vier Jahre, gut 7,4 Milliarden Euro aus Brüssel: fünf Milliarden als Darlehen, 1,8 Milliarden für Investitionen und 600 Millionen als Zuschuss, davon 200 Millionen direkt für die Flüchtlingsabwehr.[6]


    Die Handlanger der EU

    Beobachter weisen darauf hin, dass die Flüchtlinge aus Sudan in vielen Fällen vor Milizen fliehen, die einst mit EU-Geldern ausgerüstet wurden – und dies, ganz wie heute wieder, zur Flüchtlingsabwehr. Als die EU vor Jahren im Rahmen des sogenannten Khartum-Prozesses unter anderem mit Sudan zusammenarbeitete, um die Fluchtrouten aus dem östlichen Afrika nach Europa abzuriegeln [7], da zählten zu denjenigen, die auf sudanesischem Territorium Flüchtlinge abfingen, die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) unter Milizenführer Mohammed Hamdan Daglo. Daglo selbst hat sich einst gebrüstet, im Auftrag der EU Flüchtlinge festgesetzt zu haben.[8] Das ist nicht bloß deshalb von Interesse, weil die RSF aus den Janjaweed-Milizen hervorgingen, die ab 2003 Massaker größten Umfangs in Darfur verübten. Die RSF kämpfen heute im Bürgerkrieg in Sudan gegen die regulären Streitkräfte; sie treiben mit erneuten Massakern wieder zahllose Menschen auf die Flucht. Zwar streitet die EU ab, die RSF unmittelbar finanziert zu haben; doch räumt sie ein, mit der Central Reserve Police kooperiert zu haben.[9] Gegen diese haben die USA Sanktionen verhängt, da ihre Mitglieder im Jahr 2022 bei der Niederschlagung von Demokratieprotesten in Sudan Demonstranten umgebracht haben.


    Tod in der Wüste

    Gegen den neuen EU-Deal mit Ägypten erheben Menschenrechtsorganisationen scharfen Protest. So weist etwa Human Rights Watch (HRW) in einer aktuellen Stellungnahme darauf hin, dass die ägyptische Regierung nicht nur Verantwortung für harte Repression gegenüber Kritikern und Regierungsgegnern trägt. HRW hat zudem Fälle dokumentiert, in denen Flüchtlinge und andere Migranten von ägyptischen Behörden willkürlich festgenommen und misshandelt wurden. Darüber hinaus sind völkerrechtswidrige Deportationen nach Eritrea dokumentiert. Mittlerweile liegen HRW zufolge auch glaubwürdige Berichte über die Deportation sudanesischer Flüchtlinge vor.[10] Die Menschenrechtsorganisation konstatiert, die EU mache sich mit ihrem Flüchtlingsabwehrdeal vom Sonntag zur offenen Komplizin von Menschenrechtsverbrechen. Das ist auch in Tunesien der Fall. Dort kamen, während am 16. Juli 2023 von der Leyen in vermutlich wohlklimatisierten Räumen in Tunis den Deal zur Abwehr von Flüchtlingen unterzeichnete, in der sengenden Hitze des tunesisch-libyschen Grenzgebiets mindestens 27 Flüchtlinge um, die die tunesischen Behörden Tage zuvor in die Wüste dort deportiert hatten.[11] Deportationen in die Wüste an der tunesisch-algerischen Grenze sind auch für die Zeit danach noch dokumentiert.[12]

     

    [1] S. dazu Ab in die Wüste.

    [2] Hans-Christian Rößler: Niemand soll sagen, es gehe nur um Grenzschutz. faz.net 08.02.2024.

    [3] The European Commission launches new migration partnership with Mauritania. ec.europa.eu 07.03.2024.

    [4] EU signs agreement to help Mauritania stop Europe-bound migrants. africanews.com 08.03.2024.

    [5] S. dazu Sisi in Berlin (III) und Mubarak 2.0 (II).

    [6] EU verspricht Ägypten Milliarden Euro. tagesschau.de 17.03.2024.

    [7] S. dazu Nützliche Milizen und Die Türsteher der EU.

    [8] S. dazu Kein günstiges Hinterland.

    [9] Jerôme Tubiana: Europe Is Making Sudan’s Refugee Crisis Worse. foreignpolicy.com 08.01.2024.

    [10] Claudio Francavilla: EU Deal with Egypt Rewards Authoritarianism, Betrays “EU Values”. hrw.org 15.03.2024.

    [11] S. dazu Ab in die Wüste (II).

    [12] Tunisia: African Migrants Intercepted at Sea, Expelled. hrw.org 10.10.2023.a


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9516


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

    19.03.2024

    Das letzte Stottern des jüdischen Faschismus

    voltairenet.org, März 2024, Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | von Thierry Meyssan

    Jeder, der in gutem Glauben handelt, versteht, dass der Mord an 30.000 unschuldigen Menschen nichts mit der Beseitigung der Hamas zu tun hat. Operation Iron Glaive erscheint als das, was sie ist: ein Deckmann, um den alten Traum zu verwirklichen, den jüdische Faschisten von Jabotinsky nach Netanjahu verfolgten: die arabische Bevölkerung aus Palästina zu vertreiben. Von da an stellte dieses Massenverbrechen, das zum ersten Mal live im Fernsehen begangen wurde, das politische Schachbrett der Welt auf den Kopf. Die jüdischen Rassisten selbst fühlten sich bedroht und bedrohten die Vereinigten Staaten. Die Vereinigten Staaten sind bestrebt, Meister der "freien Welt" zu bleiben, und bereiten sich darauf vor, die jüdischen Rassisten zu stürzen.


    Deutsch Espacol fransais italiano Nederland norsk Portugus

     


    "Die beiden irreduziblen Feinde: der Demokrat Benny Gantz und der Faschist Benjamin Netanjahu"


    Die Biden-Regierung beobachtete mit angehaltenem Atem, wie Israel auf den Angriff des palästinensischen Widerstands reagierte, einschließlich der Hamas, die als "Überschwemmung von Al-Aqsa" (7. Oktober) bekannt ist. Die Operation Iron Glaive begann mit einem massiven Pfund von Gaza-Stadt in einem Ausmaß, das nirgendwo auf der Welt beispiellos ist, einschließlich der Weltkriege. Ab dem 27. Oktober folgten Bodeninterventionen, Plünderungen und die Folter von Tausenden Zivilisten aus dem Gazastreifen. In fünf Monaten wurden 37.534 Zivilisten getötet oder verschwanden, darunter 13.430 Kinder und 8.900 Frauen, 364 medizinisches Personal und 132 Journalisten. 1[1].

    Zunächst reagierte Washington, indem es "Israels Recht, sich selbst zu verteidigen", unerschütterlich unterstützte und drohte, ein Veto gegen jeden Waffenstillstandsantrag einzulegen und so viele Bomben wie nötig für die weitverbreitete Zerstörung der palästinensischen Enklave lieferte. Es war undenkbar, in seinen Augen eine weitere Niederlage zu erleiden, nach denen in Syrien und der Ukraine. Die Amerikaner beobachteten jedoch, wie die Schrecken live auf ihren Handys saßen. Viele hochrangige Beamte des Außenministeriums schrieben und sprachen von ihrer Schande, diese Schlachtung zu unterstützen. Es wurden Petitionen verteilt. Prominente, sowohl jüdische als auch muslimische, traten zurück.

    Inmitten eines Präsidentschaftswahlkampfes konnte Joe Bidens Team seine Hände nicht mehr mit Blut beflecken. Sie begann daher, Druck auf das israelische Kriegskabinett auszuüben, um die Freilassung der Geiseln auszuhandeln und einen Waffenstillstand zu schließen. Benjamin Netanjahus Koalition weigerte sich jedoch, mit dem Trauma ihrer Bürger zu spielen, um sicherzustellen, dass der Frieden erst zurückkehren würde, wenn die Hamas ausgerottet war. Washington erkannte schließlich, dass die Ereignisse vom 7. Oktober nur ein Vorwand für Jabotinskys Anhänger waren, das zu tun, was sie schon immer tun wollten: die Araber aus Palästina zu vertreiben. Er wurde beharrlicher und betonte, dass die Palästinenser ein Recht auf Leben hätten, dass die Kolonisierung ihres Landes nach internationalem Recht illegal sei und dass die israelisch-palästinensische Frage durch eine "Zwei-Staaten-Lösung" gelöst werden würde (und nicht durch den binationalen Staat, der durch die Resolution 181 von 1947 vorgesehen ist).

    Revisionistische Zionisten" (d.h. Anhänger von Jabotinsky 2[2]) reagierten mit der Organisation der "Konferenz für den Sieg Israels" [33] am 28. Januar 2024. An der Spitze der Veranstaltung stand Rabbiner Uzi Sharbaf, der in Israel wegen seiner rassistischen Verbrechen gegen Araber zu lebenslanger Haft verurteilt, aber von seinen Freunden begnadigt wurde. Sharbaf zögerte nicht, sich selbst zum Erben der Lehi- und Stern-Gruppen zu verkünden, die neben Benito Mussolini gegen die Alliierten kämpften.

    Die Botschaft wurde in Washington und London perfekt aufgenommen: Diese winzige Gruppe wollte den Angelsachsen ihren Willen aufzwingen und würde nicht zögern, sie anzugreifen, wenn sie versuchten, ethnische Säuberungen zu verhindern.

    Das Weiße Haus erließ sofort ein Verbot von Fundraising und Transfers an sie 4[4]. Dieses Verbot wurde auf alle westlichen Banken im Rahmen des Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) ausgedehnt.

    Darüber hinaus unterzeichnete Präsident Joe Biden am 8. Februar ein Memorandum über die Bedingungen der US-Waffentransfers 5[5]. Israel hat bis zum 25. März Zeit, schriftlich zu garantieren, dass es weder gegen das Internationale Humanitätsgesetz (aber auch das Völkerrecht selbst) oder die Menschenrechte (im Sinne der US-Verfassung) verstoßen wird.

    Die Parlamente der Niederlande und des Vereinigten Königreichs ihrerseits haben begonnen, über die Möglichkeit zu debattieren, den Waffenhandel mit Israel einzulegen.

    In Israel organisierte die jüdische demokratische Opposition antizionistische Demonstrationen, die nicht sehr gut besucht waren. Die Redner betonten den Verrat des Premierministers, der den Schock vom 7. Oktober nicht nutzte, um die Geiseln zu retten, sondern um seinen kolonialen Traum zu verwirklichen.

    Die "revisionistischen Zionisten" starteten dann eine Medienoffensive gegen das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Seit 1949 bietet diese UN-Agentur 5,8 Millionen staatenlose Palästinenser in Palästina sowie in Jordanien, Libanon und Syrien Bildungs-, Ernährungs-, Gesundheits- und Sozialdienste an. Es hat ein jährliches Budget von über 1 Milliarde Dollar und beschäftigt über 30.000 Mitarbeiter. Bereits 2018 hatte Präsident Donald Trump die Unterstützung der Agentur für die Palästinenser in Frage gestellt und die US-Finanzierung dafür ausgesetzt. Seine Absicht war es, die palästinensischen Fraktionen zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen. Fünf Jahre später ist das Ziel der "revisionistischen Zionisten" ganz anders. Indem sie das UNRWA angreifen, beabsichtigen sie, Jordanien, den Libanon und Syrien zu zwingen, auch palästinensische Flüchtlinge auszuweisen. Zu diesem Zweck beschuldigten sie 0,04 % ihrer Mitarbeiter, an der Operation Flood of Al-Aqsa teilgenommen zu haben, und blockierten ihre Bankkonten in Israel. UNRWA-Direktor Philippe Lazzarini aus der Schweiz suspendierte die 12 Angeklagten sofort und ordnete eine interne Untersuchung an.

    Natürlich erhielt er nie den Beweis, den die Israelis behaupteten, aber ein Spender nach dem anderen, angeführt von den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union, setzte die Finanzierung aus. Innerhalb weniger Tage in Gaza und Wochen in Jordanien, im Libanon und in Syrien brach das Hilfssystem der Vereinten Nationen zusammen.

    Als David Cameron, ehemaliger britischer Premierminister und derzeitiger Außenminister, Israel besuchte, um zu diskutieren, wie man das retten kann, was den Palästinensern übrig blieb, verglich Amichai Chikli, Minister der Diaspora, ihn mit Neville Chamberlain, bei der Unterzeichnung des Münchner Abkommens mit Adolf Hitler. "Hallo an David Cameron, der "Frieden zu Unserer Zeit" bringen und den Nazis, die die Gräueltaten vom 7. Oktober begangen haben, einen Preis in Form eines palästinensischen Staates als Zeichen der Dankbarkeit für den Mord an Babys in ihren Wiegen, die Massenvergewaltigungen und die Entführung von Müttern mit ihren Kindern begehen will", erklärte er. Wie auf der "Israel Victory Conference" bedrohten die "revisionistischen Zionisten" die Angelsachsen.

    Benjamin Netanjahus jüdischer Überlegenheitskoalition begann von einer neuen Phase "Eiserner Schwerter" zu sprechen, diesmal gegen Rafah. Zivilisten, die bereits aus Gaza geflohen waren, müssten wieder fliehen. Da Tshal jedoch eine Straße gebaut hatte, die den Gazastreifen in zwei Teile abschnitt, konnten sie nicht dorthin zurückkehren, wo sie hergekommen waren. Ägypten bereitete sich auf das Schlimmste vor und richtete ein riesiges Gebiet des Sinai ein, um vorübergehend die Bewohner des Gazastreifens zu beherbergen, deren Ausweisung unvermeidlich schien [66].

    Im Bewusstsein, dass sie dank des Schocks vom 7. Oktober nur an der Macht bleiben konnten, verabschiedeten die "revisionistischen Zionisten" ein Gesetz, das jede Reflexion über die "Überschwemmung von Al-Aqsa"-Operation mit einer Herausforderung für die Nazi-Endlösung gleichsetzte. Sie verbot jede Untersuchung dieser Ereignisse unter dem Schmerz von 5 Jahren Haft. Revisionisten könnten den Angriff daher weiterhin nur der Hamas zuschreiben, obwohl der Islamische Dschihad und die PFLP teilgenommen hatten. Sie könnten es als antisemitische Demonstration interpretieren, es mit einem gigantischen Pogrom gleichsetzen und so sein Ziel der nationalen Befreiung verleugnen.

    Da sie wussten, dass viele Staaten ihren Rückzug aus der UNRWA-Finanzierung in Frage stellten, setzten die revisionistischen Zionisten ihre Angriffe auf die Agentur fort. Sie behaupteten, dass sich das Hauptquartier der Hamas in einem Tunnel unter dem Hauptquartier der Agentur befände. Philippe Lazzarini drückte seine Ratlosigkeit aus und erinnerte daran, dass Israel regelmäßig kam, um die Einrichtungen der Agentur zu durchsuchen. Aber Gilad Erdan, Israels Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, twitterte: "Es ist nicht so, dass man es nicht weiß, dass man es nicht wissen will. Wir haben den Terrortunneln unter UNRWA-Schulen gezeigt und Beweise dafür geliefert, dass die Hamas das UNRWA ausnutzt. Wir haben Sie aufgefordert, eine umfassende Durchsuchung aller UNRWA-Einrichtungen in Gaza durchzuführen. Aber Sie haben nicht nur sich weigert, Sie haben auch Ihren Kopf in den Sand gesteckt. Übernützen Sie Ihre Verantwortung und treten Sie heute zurück. Jeden Tag finden wir mehr Beweise dafür in Gaza, Hamas – die UNO und umgekehrt. Man kann nicht allem vertrauen, was die UNO sagt, oder allem, was sie über Gaza sagen.

    Die jüdischen Rassisten bildeten eine Organisation, Tzav 9 (in Analogie zur allgemeinen Mobilisierungsanordnung "Tsav 8"), um das UNRWA daran zu hindern, seine Hilfe an die Bewohner des Gazastreifens fortzusetzen. Sie stationierten Aktivisten an den beiden Einfahrtspunkten in den Gazastreifen, um die Durchfahrt von Lastwagen zu behindern. Zur gleichen Zeit wurde ein UNRWA-LKW-Fahrer in Gaza ermordet, was die Agentur dazu züchtete, ihre Konvois auszusetzen. Die Konvois wurden schließlich wieder aufgenommen, aber nur unter israelischer Militäreskorte. Es war an diesem Punkt, dass die ersten Angriffe von hungernden Menschenmengen stattfanden. USAID-Direktorin Samantha Power kündigte an, dass sie die Gegend besuchen würde, um zu überprüfen, was passierte. Washington ging davon aus, dass die Angriffe nicht spontan, sondern von "revisionistischen Zionisten" ermutigt wurden. Erst dann fand das Massaker im Naboulsi-Verkehrskreis (südlich von Gaza-Stadt) statt: Laut der IDF wurden 112 Menschen während einer Verteilung der Nahrungsmittelhilfe zu Tode getrampelt. Die israelischen Soldaten schafften es nur, sich durch den Einsatz ihrer Waffen zu befreien. In Wirklichkeit wurden nach Angaben des medizinischen Personals und der United Church of Christ 95% der Opfer durch Kugeln getötet. Washington gab eine Erklärung ab, in der es die Position von Tel Aviv unterstützte, aber laut Haaretz : "Es ist zweifelhaft, dass die internationale Gemeinschaft diese Erklärungen kaufen wird" 7[7]

    .

    Washington reagierte, indem es Jordanien und Frankreich ermächtigte, Lebensmittelrationen an den Stränden von Gaza fallen zu lassen, und dann, indem es sich diesen Luftoperationen anschloss. Darüber hinaus begannen sie, ihre Logistik einzusetzen, um eine schwimmende Insel zu schaffen, die als Landebühne für die internationale humanitäre Hilfe für Gaza dienen könnte (die Küste des Gazastreifens ist zu flach, um große Schiffe unterzubringen). Damit greift das Pentagon eine Idee auf, die 2017 von Israel Katz, dem derzeitigen Außenminister, vorgelegt wurde. Das Prinzip eines humanitären Marinekorridors von Zypern ist bereits vereinbart. Es wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Europäischen Union verwendet

    Während Israel immer noch ohne Beweise beschuldigte, jetzt 450 UNRWA-Mitarbeiter, Mitglieder der Hamas zu sein, traf sich das UNRWA und hörte hundert Zivilisten aus dem Gazastreifen, die von der IDF "zum Verhör" in die Haft genommen worden waren. Sie bereitet einen Bericht über die systematische Folter vor, die sie durchgemacht haben. Die ganze Welt hat die Bilder dieser Männer gesehen, die von israelischen Soldaten gezwungen wurden, sich nackt zum Verhör zu stolpern.
    Die "revisionistischen Zionisten" nörgeln, machten ihre Kolonisierungsprojekt wieder auf. Sie drangen über den Grenzübergang Eretz/Beit Hanoune in den Gazastreifen ein, um die ersten Gebäude einer neuen Siedlung, New Nisanit, zu bauen. Sie konnten zwei Holzgebäude errichten, bevor sie von der IDF zurückgewiesen wurden.

    36 Redakteure führender angelsächsischer Medien unterzeichneten einen Brief des Komitees zum Schutz von Journalisten, in dem sie den Tod ihrer Mitarbeiter in Gaza anprangerten und die israelische Regierung an ihre Verantwortung für ihre Sicherheit erinnerten [88].

    Doch während die israelische Regierung vorgab, von diesen Todesfällen überrascht zu sein, reichten die meisten Beamten des Ministeriums ihre Rücktritte en bloc ein. Minister Galit Distel-Etebaryan war bereits am 12. Oktober zurückgetreten, um gegen die Militärzensur zu protestieren. Jetzt war die Krise viel ernster: Die Verantwortlichen für Desinformation weigerten sich, weiter zu lüfen, da sich die Kluft zwischen ihrem Narrativ und der Wahrheit weiter vergrößerte.

    Benjamin Netanjahus einziges Zugeständnis war die Aufhebung des Verbots der Ramadan-Feierlichkeiten in der Al-Aqsa-Moschee. Nachdem arabische Abgeordnete in der Knesset mit König Abdullah II. von Jordanien interveniert hatten, der allein für die Sicherheit der muslimischen heiligen Stätte Jerusalems verantwortlich war, genehmigte er diese Versammlungen schließlich für die erste Woche, die alle sieben Tage verlängerbar war.

    Washington beschloss dann, seine Politik radikal zu ändern. Bis dahin war sie der Ansicht, dass sie es sich nicht leisten könne, Israel verlieren zu lassen. Sie hatte daher ihre Kriminalität unterstützt. Jetzt konnte sie es sich nicht mehr leisten, die jüdischen Faschisten gewinnen zu lassen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Washington seine Meinung nicht geändert hat, als es das Leiden der Bewohner des Gazastreifens sah, noch wegen eines plötzlichen Ausbruchs von Antifaschismus, sondern wegen der Drohungen der "revisionistischen Zionisten". Seine Positionen werden ausschließlich von seinem Wunsch diktiert, seine Herrschaft über die Welt zu bewahren. Sie konnte keine weitere Niederlage für ihre israelischen Verbündeten in Betracht ziehen, diesmal nach denen in Syrien und der Ukraine. Aber es könnte noch weniger vor, gegen die "revisionistischen Zionisten" zu verlieren.

    Die Biden-Regierung hat daher General Benny Gantz, den ehemaligen alternativen Premierminister und seit dem 12. Oktober Minister ohne Portfolio, eingeladen, sich trotz der Opposition von Premierminister Benjamin Netanyahu in den Vereinigten Staaten zu beraten. Es ist eine Art Gegenreaktion auf die Art und Weise, wie letzterer eingeladen wurde, 2015 gegen den Rat von Präsident Barack Obama eine Rede vor dem Kongress zu halten. Die Vereinigten Staaten sind sehr daran interessiert zu zeigen, dass sie das Sagen haben und niemand sonst.

    Die Vereinigten Staaten fühlen sich zum Handeln gezwungen. Russland hat sechzig palästinensische politische Organisationen nach Moskau eingeladen. Sie forderte sie auf, sich zu vereinen und die Hamas davon zu überzeugen, die PLO-Charta anzunehmen, d.h. den Staat Israel anzuerkennen.

    General Benny Gantz nahm diese Einladung nicht an, Hilfe von außen zu suchen und den Premierminister zu stürzen. Er ging nach Washington, um sicherzustellen, dass er Israel noch retten konnte und dass seine Verbündeten ihn nicht im Stich lassen würden. Zu ihrer großen Überraschung erschienen er ihnen nicht als strategische Alternative zu Benjamin Netanjahu, sondern als General, der nicht dazu da ist, unschuldige Menschen en masse zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft zu massenhaft.

    Am 5. März wurde Benny Gantz von Vizepräsident Kamala Harris empfangen, die eine kompromisslose Denunziation des Massakers von Benjamin Netanjahus Koalition abgab. Die US-Presse wies darauf hin, dass ihre erste Rede noch härter geschrieben worden sei. Das Wichtigste ist, dass sie die Rolle des "schlechten Polizisten" spielte, während das Außenministerium und das Pentagon den verständnisvolleren "guten Bullen" spielten. Er traf auch den Staatssekretär Antony Blinken, der ihn so im Namen "Amerikas" zum zukünftigen Premierminister Israels salbte. Dort erfuhr er von der sofortigen Pensionierung der Unterstaatssekretärin Victoria Nuland.

    Sie ist in Europa dafür bekannt, dass sie 2014 den Sturz des gewählten Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch, überwacht hat. Sie war auch dafür verantwortlich, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Präsidenten Francois Hollande davon zu überzeugen, die Minsker Vereinbarungen zu unterzeichnen, um den Rückzug Russlands zu sichern. Wir wissen jetzt, dass der Westen nicht die Absicht hatte, das Massaker an den Donbass-Bewohnern zu stoppen, sondern nur Zeit zu kaufen, um die Ukraine zu bewaffnen.

    Victoria Nuland ist jedoch in erster Linie die Frau des Historikers Robert Kagan, der das Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert leitete. In dieser Funktion kündigten sie die Anschläge vom 11. September an, den "New Pearl Harbor", der das "American Empire" wieder erwecken würde [99]. Beide sind Schüler des Philosophen Leo Strauss, selbst ein Jünger von Vladimir Jabotinsky und eine führende Figur der neokonservativen Bewegung 10[10]. Die Nummer 2 beim Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert war Elliott Abrams, der Mann, der im vergangenen Jahr Benjamin Netanjahus Wahlkampf und Staatsstreich 11[11] finanzierte.

    Im Jahr 2006 stoppte Victoria Nuland, damals US-Botschafterin bei der NATO, den israelisch-libanesischen Krieg und rettete Israel vor der Niederlage durch die Hisbollah. Sie kennt daher Benjamin Netanjahu sehr gut.
    Ihre Entlassung zeigt den Wunsch der Biden-Regierung, ihr eigenes Haus zu säubern, während sie dasselbe für Israel tut.

    Am 6. März machte Benny Gantz auf dem Heimweg in London Halt. Er wurde von Sicherheitsberater Tim Barrow, Premierminister Rishi Suna und Außenminister David Cameron empfangen. Er betonte, dass Israel das Recht habe, sich zu verteidigen, aber nur im Einklang mit dem Völkerrecht. Für ihn war dies ein obligatorischer Stopp, da die Hamas der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft ist, einer politischen Geheimgesellschaft, die vom britischen MI6 geführt wird und jahrzehntelang von König Karl III. (dem damaligen Prinz von Wales) verfolgt wurde.

    Während seiner Rede zur Lage der Nation am 7. März sagte Präsident Joe Biden: "An die israelische Führung sage ich Folgendes: Humanitäre Hilfe kann keine sekundäre Überlegung oder ein Verhandlungs-Chip sein. Der Schutz und die Rettung unschuldiger Leben müssen eine Priorität sein. Was die Zukunft betrifft, so ist die einzige wirkliche Lösung der Situation eine Zwei-Staaten-Lösung. Ich sage dies als langjähriger Verbündeter Israels und als der einzige amerikanische Präsident, der Israel in Kriegszeiten besucht hat. Aber es gibt keinen anderen Weg, um Israels Sicherheit und Demokratie zu garantieren. Es gibt keine andere Möglichkeit, den Palästinensern ein Leben in Frieden und Würde zu garantieren. Und es gibt keinen anderen Weg, der den Frieden zwischen Israel und allen seinen arabischen Nachbarn garantiert, einschließlich Saudi-Arabiens" 12[12].

    Während des Massakers im Gazastreifen begannen viele Führer im weiteren Nahen Osten, die mit der Muslimbruderschaft sympathisierten, die Hamas zu befragen. Wenn es verständlich wäre, dass die Bruderschaft angeblich im Namen des Islam gegen die Sowjets gekämpft hätte, dann die Säkularisten Muamar Gaddafi und Bashar al-Assad, wie könnte man erklären, dass sie eine Operation durchgeführt hätten, für die nur ein muslimisches Volk den Preis zahlen würde? Zunächst als Reaktion entzog der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan der türkischen Staatsbürgerschaft des Obersten Führers der Bruderschaft, des Ägypters Mahmud Huseyin, den er ihm zwei Jahre zuvor gewährt hatte.

    Das bedeutet natürlich nicht, dass Recep Tayyip Erdogan die Ideologie des politischen Islam aufgibt, sondern dass er versucht, ihn vom angelsächsischen Kolonialismus zu distanzieren, wie es Bruder Mahmoud Fathi vorgeschlagen hat.

    Seit 75 Jahren hat der Westen seinen früheren Kolonien im "breiteren Nahen Osten" seinen Willen aufgezwungen, entweder durch Dschihadisten oder direkt durch seine Armeen. Durch die Unterstützung der Massaker, die die jüdischen Faschisten der Jabotinsky-Netanyahu-Gruppe verübt haben, hat der Westen sein Ansehen verloren. Was auch immer Israel als nächstes tut, mit Benny Gantz und Yair Lapid und Benjamin Netanjahu und Itamar Ben-Gvir, ist Israels Macht, basierend auf dem Mythos, dass Juden mit dem Faschismus unvereinbar sind, zusammengebrochen. Von nun an wird es möglich sein, alle Verbrechen zu exhumieren, die diese winzige Gruppe im Namen der CIA während des Kalten Krieges im Nahen Osten, Afrikas und Lateinamerika begangen hat.


    Info: https://www.voltairenet.org/article220564.html


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

    19.03.2024

    Israelischer Ex-Inlandsgeheimdienst-Chef: Tel Aviv hat die Hamas jahrelang gefördert

    meinungsfreiheit.rtde.life, vom 17 Mär. 2024 12:34 Uhr

    Der frühere Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes hat in einem Interview mit der "FAZ" enthüllt, dass Israel die Hamas jahrelang gefördert hat. Denn Tel Aviv wollte eine politische Spaltung unter den Palästinensern schüren.


    Quelle: AFP © Yoav Lemmer


    Der frühere Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes, Ami Ayalon


    Der frühere Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes, Ami Ayalon, sagte in einem Interview mit der FAZ, dass Israel den Konflikt mit den Palästinensern immer "managen" wollte und "nicht lösen, denn das könnte zu Unruhen führen". Zum Managen habe gehört, "die politische Spaltung der Palästinenser" beizubehalten. Die Situation, in der die Hamas den Gazastreifen und die Palästinensische Autonomiebehörde Teile des Westjordanlands kontrollierte, sei perfekt für Israel gewesen. So habe die israelische Regierung sich darauf berufen können, "dass es keinen einheitlichen Ansprechpartner gibt".

    "Dies hat aber dazu geführt, dass wir die Hamas gefördert haben. Obwohl sie eine radikale, militante Organisation ist, die einen palästinensischen Staat vom Fluss bis zum Meer schaffen will", sagte der Ex-Schin-Bet-Chef.

    Ayalon glaubt nicht, dass man die Hamas militärisch besiegen kann. Im Interview erklärte er: Lieber sollten die Verbündeten Israel zu Verhandlungen drängen. "Der Krieg, den wir führen, ist sehr problematisch."

    "Aber jeder Krieg muss irgendwann enden, und dafür braucht es ein klares politisches Ziel. Genau das verweigert die Regierung aber – es gab sogar einen Kabinettsbeschluss, sich nicht mit dem Tag danach zu beschäftigen! Und warum? Weil die Koalition sonst zerfallen würde. Wenn ein Krieg keinem politischen Ziel dient, dann läuft er aber Gefahr, zum Selbstzweck zu werden. Und zugleich laufen wir Gefahr, im Treibsand von Gaza zu versinken", so der Ex-Schin-Bet-Chef gegenüber der FAZ.

    Ayalon sagte, dass Israel mehr auf die "Hardware" achte, während die Hamas auf "Software" baue: Die Hamas sei nicht der stärkste Akteur in diesem Spiel, aber sie sei deutlich "cleverer als wir". Auf einer ihrer Internetseiten hätte die Hamas ihre Strategie sogar ausformuliert: Ziel sei, die israelische Armee in die Städte zu locken – damit die Soldaten dort möglichst viele Zivilisten töten könnten. Danach würden die "arabische Straße" und die internationale Gemeinschaft sich auf ihre Seite stellen, sagte Ayalon bezüglich der Hamas-Operation im Hinterland Israels am 7. Oktober. "Und wir Israelis folgen dieser Strategie bis ins Detail", kritisierte der Ex-Schin-Bet-Chef.

    "Der Krieg auf dem Schlachtfeld ist wichtig, aber wichtiger ist der Krieg der Ideen. Eine Ideologie kann man nicht mit militärischen Mitteln zerstören. Manchmal ist es sogar umgekehrt: Je mehr Gewalt man anwendet, desto stärker wird die Ideologie. Genau das passiert hier gerade", so Ayalon.

    Mehr zum Thema - Gazakrieg: Netanjahu gibt grünes Licht für Militäreinsatz in Rafah

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/der-nahe-osten/199654-israelischer-ex-inlandsgeheimdienst-chef-tel


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    19.03.2024

    Nach Besuch von US-Delegation: Niger beendet Militärabkommen mit USA

    meinungsfreiheit.rtde.life, vom 17 Mär. 2024 10:03 Uhr

    Im Rahmen einer unangekündigten Reise versuchte eine US-Delegation durch Einschüchterungsversuche, die neue Regierung in Niger zur Änderung ihres Kurses zu zwingen. Niger kündigte daraufhin mit sofortiger Wirkung die militärische Zusammenarbeit mit den USA auf.


    Quelle: AFP © Tele Sahel


    Der Sprecher Amadou Abdramane


    Die neue Regierung in Niger hat mit sofortiger Wirkung die militärische Zusammenarbeit mit den USA aufgekündigt. Dies teilte der Regierungssprecher im staatlichen Fernsehen mit. Die Entscheidung folgt auf einen Besuch von US-Beamten in dieser Woche, der von der stellvertretenden Staatssekretärin für afrikanische Angelegenheiten, Molly Phee, geleitet wurde und an dem auch General Michael Langley, Kommandeur des US-Afrika-Kommandos, teilnahm. Die USA haben derzeit rund 1.000 Soldaten in dem westafrikanischen Land stationiert.


    Frankreichs Scheitern in Niger: Paris wird in der Sahel-Zone gezielt Unruhe schüren




    Meinung

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    Der Regierungssprecher Amadou Abdramane erklärte im Fernsehen des westafrikanischen Landes, die US-Delegation habe sich nicht an das diplomatische Protokoll gehalten und Niger sei nicht über die Zusammensetzung der Delegation, das Datum ihrer Ankunft oder die Tagesordnung informiert worden.

    Er sagte, dass es bei den jüngsten Gesprächen um den Übergang zur Zivilregierung in Niger, die militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern und Nigers Auswahl seiner Partner im Kampf gegen die Milizen von Al-Qaida gegangen sei.

    "Niger bedauert die Absicht der US-amerikanischen Delegation, dem souveränen nigrischen Volk das Recht zu verweigern, seine Partner und die Art der Partnerschaften zu wählen, die ihm im Kampf gegen den Terrorismus wirklich helfen können", erklärte Abdramane und fügte hinzu:

    "Die nigrische Regierung verurteilt mit Nachdruck die herablassende Haltung des Leiters der US-amerikanischen Delegation gegenüber der nigrischen Regierung und dem nigrischen Volk, die mit der Androhung von Vergeltungsmaßnahmen einhergeht."

    Abdramane sagte, dass der Status und die Anwesenheit von US-Truppen in Niger illegal seien und gegen verfassungsmäßige und demokratische Regeln verstoßen würden, da diese dem afrikanischen Land 2012 einseitig auferlegt wurden.

    Er erklärte, dass Niger keine Kenntnis von der Anzahl des zivilen und militärischen US-Personals auf seinem Boden oder der Menge der eingesetzten Ausrüstung habe, und gemäß dem Abkommen das US-Militär nicht verpflichtet sei, auf ein Ersuchen um Hilfe gegen Militante zu reagieren.

    Seit der Machtübernahme im Juli letzten Jahres hat die neue Regierung in Niger, wie auch die in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso, Frankreich und weitere europäische Staaten zum Abzug ihrer vor Ort stationierten Truppen gezwungen und sich an Russland gewandt.


    Mehr zum Thema - Während Frankreichs Einfluss in Afrika schwindet: Algerien weitet Englischunterricht aus


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    18.03.2024

    Fico an Parlament /Macron-Scholz-Gespräche

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 18. März 2024, 20:45 Uhr


    RT DE Liveticker Ukraine-Krieg 18.3.2024

    <https://luuul.ru/uv/service/hvtrs8%2F-dg.pt%2Ccmm-iltgrlavimncl-111683-niteviakgr%2Fuircile%2Fkpigg->


    *Fico an Parlament: Wir sollten Entsendung westlicher Soldaten in die

    Ukraine verbieten*


    In einer auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft an seine Mitbürger

    spricht sich der slowakische Ministerpräsident Robert Fico dafür aus,

    dass der Nationalrat (Parlament) der Republik die Entsendung westlicher

    Soldaten in die Ukraine verbietet. Fico wörtlich:


    /"Einige europäische Politiker sprechen mit einer solchen Intensität

    über die Notwendigkeit einer direkten Beteiligung am Krieg in der

    Ukraine gegen Russland, dass ich beginne, dies als Realität

    wahrzunehmen. Deshalb halte ich es für richtig, dass der Nationalrat so

    schnell wie möglich beschließt, dass er mit einem solchen militärischen

    Abenteuer nicht einverstanden ist."/


    Seiner Meinung nach würde die Entsendung von Soldaten aus EU- und

    NATO-Mitgliedstaaten in die Ukraine zu einer derartigen Eskalation der

    Spannungen führen, dass ein dritter Weltkrieg drohe.


    RT DE 17.3.2024

    <https://luuul.ru/uv/service/hvtrs8%2F-dg.pt%2Ccmm-iltgrlavimncl-1%3B9485-oaarmn%2Fsahmlx-eeqppagcje%2Fugbgr%2Fuircile->


    *Macron-Scholz-Gespräche über Ukraine-Kurs: Geld aus Deutschland,

    Bodentruppen aus Frankreich?


    *Nach seinem jüngsten Besuch in Berlin sprach Macron von einer

    Aufgabenteilung zwischen Deutschland und Frankreich im Ukraine-Krieg.

    Berlin habe mehr Haushaltsspielraum, und Paris könne im Notfall Truppen

    in die Ukraine schicken.


    Die Ergebnisse des jüngsten Treffens mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

    in Berlin hat der französische Präsident Emmanuel Macron auf dem

    Rückflug aus Berlin der Zeitung /Le Parisien/ vorgestellt. Bei dem

    Austausch unter vier Augen im Bundeskanzleramt in englischer Sprache am

    Freitag hätten sie "eine sehr große Gemeinsamkeit in Bezug auf Ziele und

    die Situation" in der Ukraine festgestellt. "Nur die Art und Weise, wie

    sie übersetzt werden, ist unterschiedlich, weil die strategische Kultur

    in unseren Ländern verschieden ist", betonte Macron.


    Macron sprach von einer Aufgabenteilung zwischen Deutschland und

    Frankreich. "Deutschland gibt mehr aus als Frankreich und hat mehr

    Haushaltsspielraum, das ist eine Chance", sagte Macron und fügte hinzu:

    "Frankreich kann Dinge tun, die Deutschland nicht kann." Dazu zählt für

    den Präsidenten offensichtlich auch die Entsendung von Bodentruppen in

    die Ukraine.


    "Vielleicht müssen wir zu einem bestimmten Zeitpunkt – ich wünsche es

    nicht, ich werde nicht die Initiative ergreifen – Operationen vor Ort

    durchführen, um den russischen Kräften entgegenzuwirken. Die Stärke

    Frankreichs ist, dass wir das tun können", sagte er. Es sei sein

    Vorrecht als Oberbefehlshaber der Streitkräfte, über einen solchen

    Einsatz zu entscheiden.


    Das Wichtigste sei in seinen Augen jedoch, die Glaubwürdigkeit

    wiederherzustellen, die durch die Vorsicht einiger Verbündeter

    beschädigt worden sei. "Wie können Sie sagen, dass Russland den Krieg

    nicht gewinnen darf und im Vorfeld Grenzen setzen, wenn es doch die

    Verantwortung für die Eskalation trägt?", sagte Macron. Der französische

    Generalstab bereite sich auf alle militärischen Szenarien vor. "Es wäre

    ein Fehler, dies nicht zu tun", so der Präsident.


    Vor Kurzem legte Kanzler Scholz in Berlin erstmals öffentlich dar, warum

    er Kiew die erbetenen weitreichenden Taurus-Marschflugkörper vorenthält.

    Wenige Stunden später ließ Macron in Paris mit seiner provokativen

    Bemerkung aufhorchen, dass er eine Entsendung westlicher Bodentruppen in

    die Ukraine nicht ausschließe.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

    18.03.2024

    Klage gegen Deutschland wegen Begünstigung von Völkermord wird im April verhandelt

    meinungsfreiheit.rtde.life, 18 Mär. 2024 12:52 Uhr

    Am 8. und 9. April wird die Klage Nicaraguas gegen Deutschland vor dem IGH verhandelt. Nicaragua beschuldigt Deutschland der Begünstigung von Völkermord. Hintergrund ist die Klage Südafrikas wegen Völkermords gegen Israel. Deutschland unterstützt Israel mit Waffen und finanziell.


    Quelle: www.globallookpress.com © Wilfried Wirth


    Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag muss sich Deutschland wegen des Vorwurfs der Begünstigung von Völkermord verantworten.


    Die Klage gegen Deutschland wegen Begünstigung von Völkermord wird im April vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag verhandelt. Nicaragua hat Deutschland verklagt und drängt auf eine Eilentscheidung. Hintergrund ist die Klage Südafrikas gegen Israel. Südafrika wirft Israel vor, Völkermord an den Palästinensern zu begehen. Von Deutschland wird dies bisher geleugnet. Trotz der hohen Zahl ziviler Opfer durch israelischen Beschuss vertritt Kanzler Scholz bisher die Haltung, er habe "keine Zweifel", dass sich Israel ans Völkerrecht halte. Deutschland liefert Israel Waffen, unterstützt das Land zudem finanziell und hat die Finanzierung des UN-Palästinenserhilfswerks ausgesetzt.


    Hilfslieferung für Gaza: Den Krieg für Israel führbar machen





    Hilfslieferung für Gaza: Den Krieg für Israel führbar machen






    Zwei Tage sind für die Anhörung der Klägerin und der Beklagten angesetzt. Am 8. und 9. April hat Deutschland die Möglichkeit, auf die Vorwürfe aus Nicaragua zu reagieren und sie zu entkräften. Ob das gelingt, ist fraglich. Das Gericht folgte in einer ersten Entscheidung im Kern der Argumentation Südafrikas und verhängte Maßnahmen gegen Israel. Es machte damit deutlich, dass es die Vorwürfe für begründet hält.

    Nicaragua hatte in seiner Klage gegen Deutschland ebenfalls auf eine Eilentscheidung gedrängt. Das Land beschuldigt Deutschland, durch die Verweigerung der Zahlungen an das Palästinenserhilfswerk der UN sowie durch die finanzielle und militärische Unterstützung Israels Völkermord zu begünstigen. 

    Nach einem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem nach israelischen Angaben über 1.100 Menschen getötet wurden, geht Israel massiv gegen die Hamas vor. Ziel ist deren völlige Vernichtung. Dabei starben nach offiziellen Angaben bisher über 31.400 Palästinenser, darunter ein hoher Teil Frauen und Kinder. Israel hat inzwischen eine weitere Offensive in der Grenzstadt Rafah angekündigt.


    Mehr zum Thema – Trotz Abwürfen von Hilfslieferungen bleibt Scholz dabei: Israel hält sich ans Völkerrecht


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/inland/199741-klage-gegen-deutschland-wegen-beguenstigung


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.-

    18.03.2024

    Taurus-Geheimnisverrat im Verteidigungsausschuss – eine(r) von 105 Anwesenden?

    meinungsfreiheit.rtde.life, 18 Mär. 2024 13:40 Uhr

    Das politische Berlin rätselt weiterhin, welche Person die Quelle von sensiblen Informationen an das Nachrichtenportal T-Online gewesen sein könnte. Die Ausschussvorsitzende Strack-Zimmermann (FDP) versorgte nun Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) mit Details zu der Veranstaltung.


    Quelle: Legion-media.ru © Christian Ditsch


    Symbolbild: Blick in den Raum des Verteidigungsausschusses in Berlin, Februar 2020


    Das zum Werbekonzern Ströer gehörende Nachrichtenportal T-Online hatte vergangene Woche über geleakte Informationen aus dem geheimen Teil einer Sondersitzung des in Berlin tagenden Verteidigungsausschusses berichtet. Durch die Angaben einer weiterhin unbekannten Quelle wurden technische und operative Details zum Taurus-Marschflugkörper bekannt. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, reagierte mehr als empört und kündigte strafrelevante Maßnahmen an. Nun zitiert die Rheinische Post (RP) Inhalte aus dem Brief der FDP-Politikerin an die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD).


    Das Schreiben liegt der RP-Redaktion vor. In dem Brief gibt Strack-Zimmermann genauere Details bekannt, wie viele Anwesende während der als geheim eingestuften Ausführungen von Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer im Raum anwesend waren. Dazu heißt es.

    "An der in Rede stehenden Sitzung des Verteidigungsausschusses nahmen insgesamt etwa 105 Personen teil, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung und der Landesvertretungen."


    Taurus: Strack-Zimmermann will Ermittlungen wegen Geheimnisverrat





    Taurus: Strack-Zimmermann will Ermittlungen wegen Geheimnisverrat






    Für Strack-Zimmermann ergebe sich damit die Situation, dass "also nicht zwingend ist, dass die Informationsweitergabe aus dem parlamentarischen Raum erfolgt sei", so die auf fortführende Kriegskonfrontation gegen Russland gepolte Politikerin. Weiter heißt es im Brief:


    "Gleichwohl möchte ich Sie über den vorstehenden Sachverhalt in Kenntnis setzen und darum ersuchen, eine Ermächtigung zur Strafverfolgung gemäß § 353 b Absatz 4 Strafgesetz zu erteilen, damit der Vorgang untersucht werden kann."  

    Bundeskanzler Scholz antwortete am Samstag am Flughafen Berlin-Brandenburg zur diesbezüglichen Causa und zu Strack-Zimmermanns Forderung:

    "Geheimnisverrat ist etwas, was nicht stattfinden darf. Und deshalb ist es immer richtig und auch in diesem Fall richtig, dass dem nachgegangen wird."

    Die FDP-Politikerin stellte für sich am 15. März unmissverständlich klar:

    "Informationen aus einer geheimen Ausschusssitzung zu verraten, ist kein Kavaliersdelikt. Die Anzeige läuft. Wer Geheimnisverrat begeht, um seine eigene Agenda durchzusetzen, hat in einem Parlament nichts zu suchen."


    Die jüngste Ausschusssitzung war genau vor einer Woche als unmittelbare Reaktion auf den sogenannten "Taurus-Leak" initiiert worden. Wer dann im unmittelbaren Anschluss die brisanten Informationen an das Portal T-Online weitergegeben hat, ist weiterhin unbekannt. Durch diesen Leak wurden sensible technische und operative Details zum Taurus-Marschflugkörper bekannt, die weiterhin seitens der ukrainischen Staats- und Militärführung vehement von Deutschland gefordert werden. Der T-Online-Artikel legt zu der Situation im Ausschuss dar:


    "Der ebenfalls geladene Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hielt demnach ein 20-minütiges Referat über die wichtigsten Fakten zum Taurus: Neben Einsatzfähigkeit und Stückzahl (die Luftwaffe verfügt nach Schätzungen über rund 600 Taurus) soll Breuer auch über besondere Risiken einer Lieferung für die Sicherheitsinteressen Deutschlands gesprochen haben."

    Eine mit dem Vorgang vertraute Person berichtet T-Online, dass manchen Abgeordneten dabei "die Kinnladen heruntergeklappt" seien. Nach Breuers Vortrag war erst mal Stille im Raum. Selbst diejenigen, die sonst laut Forderungen stellen, hatten keine Fragen mehr.


    Gegen die Entscheidung des Bundeskanzlers – Pistorius macht Taurus-Marschflugkörper einsatzbereit




    Gegen die Entscheidung des Bundeskanzlers – Pistorius macht Taurus-Marschflugkörper einsatzbereit





    Der Blogbetreiber und Wirtschaftsjournalist Norbert Häring verbindet in einem aktuellen Beitrag weitere Verknüpfungspunkte zu den scharf geführten Taurus-Diskussionen. Der Artikel trägt die Überschrift: "Das atomare Taurus-Geheimnis". Häring spielt einleitend auf die Debattensituation im Bundestag an, wo sich Bundeskanzler Scholz und der CDU-Abgeordnete Norbert Röttgen am 13. März einen verbalen Schlagabtausch lieferten. Häring schreibt:


    "Scholz sagte – im Bundestag –, ihn ärgere sehr, "dass du alles weißt und eine öffentliche Kommunikation betreibst, die darauf baut, dass dein Wissen kein öffentliches Wissen ist". Das sollte heißen, dass Röttgen es unfair ausnutze, dass Scholz nicht offen über seine Gründe – einer Ablehnung von Taurus-Lieferungen – sprechen könne. Röttgens Erwiderung verstärkte diesen Eindruck noch, statt ihm entgegenzuwirken. Er sagte: "Wenn er auf Geheimwissen verweist, über das ich angeblich verfüge, muss er wohl selbst welches haben"."


    Häring recherchierte eine schriftliche Anfrage der vormaligen Linken-Abgeordneten Sevim Dağdelen, heute BSW, aus dem August des Vorjahres an die Bundesregierung. Ihre Frage lautete:

    "Ist der Bundesregierung bekannt, dass Taurus-Marschflugkörper mit verschiedener Bestückung (Multiple Warhead, Modular Payload) und damit auch nuklear bestückbar sind?"


    Die Beantwortung der Bundesregierung sorgt dabei für erhebliche Freiräume von potenziellen Spekulationen, so heißt es in der von Dağdelen auf ihrer Webseite zitierten Beantwortung:

    "Die Beantwortung der Frage kann in offener Form nicht erfolgen. Die Einstufung als Verschlusssache mit dem Geheimhaltungsgrad 'VS – NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH' ist im vorliegenden Fall im Hinblick auf das Staatswohl erforderlich […]"


    Weiter heißt es, dass eine zur Veröffentlichung bestimmte Antwort der Bundesregierung "auf diese Frage, Rückschlüsse auf die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr ermöglichen würde". Häring kommentiert in seinem Artikel:


    "Ein Dementi klingt anders. Gehen wir also davon aus, dass Taurus-Marschflugkörper mit Atomwaffen bestückt werden können. Oder dass zumindest Russland im Glauben gelassen werden soll, dass dem so ist. Was hieße das bei einer Lieferung an die Ukraine, die mit Russland im Krieg ist?"


    Es stelle sich daher final die Frage, ob die sich seitens der Regierungsspitze wiederholenden Verweise und Rechtfertigungen auf eine "vorliegende Komplexität" bei Taurus-Datenmengen- und Übertragungen, den "komplizierten" technischen Details, nur als vorgeschobene Argumentationen verkauft werden, die laut Häring, ein reines politisch-mediales Ablenkungsmanöver darstellen, damit die verunsicherte, aber interessierte Öffentlichkeit "den Elefanten im Raum weiterhin nicht beachtet".


    Mehr zum Thema - Hitzige Debatte im Bundestag – Scholz bleibt beim Nein zu Taurus-Lieferungen


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/inland/199753-taurus-geheimnisverrat-im-verteidigungsausschuss-r


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    18.03.2024

    Starkes Russland, Wahlbeteiligung in Rekordhöhe und die Zukunft Charkows – Putins Pressekonferenz

    meinungsfreiheit.rtde.life, 18 Mär. 2024 18:44 Uhr

    Während der Pressekonferenz nach seinem Wahlsieg hat Russlands Präsident Wladimir Putin seine Einschätzungen zum Verlauf der Wahlen geäußert und die Perspektiven von innen- und außenpolitischen Entwicklungen, darunter im Ukraine-Konflikt, umrissen.


    Quelle: Sputnik © Gawr


    Russlands Präsident Wladimir Putin während seiner Pressekonferenz am 18. März


    Wladimir Putin, der nach vorläufiger Auszählung mit über 87 Prozent der Stimmen wiederholt zum russischen Präsidenten gewählt wurde, hat in der Nacht zum 18. März eine Pressekonferenz gehalten. Darin dankte er den Bürgern Russlands für das entgegengebrachte Vertrauen und versicherte:

    "Ich werde alles tun, was in meinen Kräften liegt, um die Aufgaben, vor die das Land gestellt wurde, zu lösen."

    Auf die Frage eines Journalisten, ob das Wahlergebnis seinen Träumen entspreche, erklärte Putin:

    "Ich träume von einem starken, unabhängigen, souveränen Russland. Und ich hoffe, dass die Wahlergebnisse mir ermöglichen, dieses Ziel gemeinsam mit dem russischen Volk zu erreichen."

    Die hohe Wahlbeteiligung brachte er mit der "Dramatik der Ereignisse, die das Land durchlebt", in Verbindung. Putin zufolge fühlen die Menschen, dass von ihnen viel abhängt, und sie verstehen, dass für Russland die Notwendigkeit besteht, die Interessen seiner Bürger "im direkten Sinne des Wortes" mit Waffen zu verteidigen und eine Zukunft zu schaffen, in der es sich souverän und sicher entwickeln kann. Putin erklärte in Bezug auf die Wahlbeteiligung:

    "Die Menschen kamen, um die Voraussetzungen für eine Entwicklung und Festigung ihrer Heimat Russland zu schaffen."

    Zu Wahlergebnissen in Russlands neuen Regionen erklärte Putin, dass er zwar erwartet habe, dass sie "bedeutend und positiv" ausfallen würden, seine Erwartungen allerdings übertroffen wurden. Diese Ergebnisse beweisen die Richtigkeit der russischen Politik, so der Präsident:

    "Erstens sagt es uns, dass wir alles richtig machen. Die Menschen sind uns für die Entscheidungen für ihren Schutz dankbar – und das ist unser wichtigstes Handlungsmotiv. Zweitens erwarten sie von uns Schutz im wahrsten Sinne dieses Wortes – vor allem im Bereich der Sicherheit. Natürlich erwarten sie auch eine Entwicklung der sozialen Sphäre und der Wirtschaft dieser Territorien. Und wir werden alles tun, um diese Erwartungen zu erfüllen."

    Die Kritik an den Wahlen aus dem westlichen Ausland hat Putin dagegen nicht überrascht. Er erklärte, dass dieses Verhalten von dem Interesse des Westens diktiert sei, Russlands Unabhängigkeit zu schmälern und das Land zu schwächen, und merkte an:

    "Habt ihr etwa erwartet, dass sie aufstehen und uns beklatschen? Sie kämpfen doch gegen uns, und zwar mit Waffen."

    Vor diesem Hintergrund wies Russlands Staatschef den impliziten Vorwurf eines Journalisten der US-Nachrichtenagentur NBC News zurück, wonach unter anderem der Tod von Alexei Nawalny im Gefängnis von einer mangelhaften Demokratie in Russland zeuge. Den Tod des Oppositionellen kommentierte der Präsident mit den Worten:

    "Das ist das Leben. Ja, er schied aus dem Leben, das ist ein trauriges Ereignis. Wir hatten auch andere Fälle, bei denen Menschen in Haftanstalten aus dem Leben schieden."

    Dabei erwähnte Putin auch, dass ein Vorhaben zum Austausch Nawalnys gegen russische Insassen in westlichen Haftanstalten existierte. Wenige Tage vor dem Ableben des Oppositionellen habe der russische Staatschef den Vorschlag erhalten, Nawalny gegen russische Bürger aus westlichen Gefängnissen auszutauschen. Putin führte aus:

    "Ob Sie mir glauben oder nicht – bevor mein Gesprächspartner den Satz beendete, sagte ich: 'Ich bin einverstanden.' Doch leider passierte, was passiert ist."

    Das Wahlverfahren in Russland bezeichnete Putin als demokratisch. Allerdings bemängelte er den Missbrauch der Justiz gegen einen der Kandidaten im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Dazu sagte er:

    "Das ist lächerlich und eine weltweite Schande für die Vereinigten Staaten und ihr 'demokratisches' – in Anführungszeichen – System. Ich habe jeden Grund, zu vermuten, dass wir heute in einigen westlichen Ländern, darunter in den USA, keine Demokratie beobachten."

    Putin stimmte Austausch von Nawalny gegen im Westen inhaftierte Gefangene zu





    Putin stimmte Austausch von Nawalny gegen im Westen inhaftierte Gefangene zu






    Die Arbeit seiner obersten Behörden, der Regierung sowie der russischen Zentralbank bezeichnete der Präsident als "durchaus effektiv" und zufriedenstellend. In Bezug auf die langfristigen Pläne bezüglich der Entwicklung Russlands verwies er auf seine Ansprache an die Föderationsversammlung und betonte, alles für deren Verwirklichung zu unternehmen.


    In erster Linie bestehen die Herausforderungen Putin zufolge im Erreichen der Ziele der Spezialoperation in der Ukraine und in der Stärkung von Russlands Verteidigungsfähigkeit. Diese Aufgaben werden "in gutem Tempo und ausgezeichneter Qualität" gelöst, fügte er hinzu. In Bezug auf den Verlauf der Kämpfe in der Ukraine erklärte er:

    "Insgesamt liegt die Initiative komplett bei den russischen Streitkräften. An einigen Abschnitten zerfetzen unsere Jungs den Gegner regelrecht. Sie rücken jeden Tag vor – allmählich, sorgfältig, aber täglich."

    Um die Sicherheit der russischen Grenzregionen zu gewährleisten und Angriffe wie die Überfälle auf das Gebiet Belgorod zu verhindern, schloss Putin weitere territoriale Änderungen nicht aus. Den von einem Journalisten angesprochenen Vorschlag des Gouverneurs des Gebiets Belgorod, das ukrainische Gebiet Charkow aus Sicherheitsgründen an Russland anzuschließen, kommentierte der Präsident wie folgt:

    "Ich bin heute nicht bereit, darüber zu sprechen, was wir wann und wie anschließen sollten. Doch unter Berücksichtigung der gegenwärtigen tragischen Ereignisse schließe ich nicht aus, dass wir gezwungen sein werden, irgendwann auf den Gebieten, die heute vom Kiewer Regime kontrolliert werden, eine bestimmte sanitäre Zone zu errichten."

    Angehörige des sogenannten "Russischen Freiwilligenkorps", die an Überfällen auf das Gebiet Belgorod beteiligt waren, verglich Putin direkt mit jenen Kollaborateuren, die unter der Führung des russischen Generals Andrei Wlassow im Zweiten Weltkrieg auf der Seite des Dritten Reichs kämpften. Der Präsident sagte:

    "Damals kämpften diese Verräter und dieser Abschaum auf der Seite der Nazis, jetzt gibt es genau solche Leute, die auf der Seite der Neonazis kämpfen. Wenn deren Nationalheld Bandera ist, der Hitler diente, gibt es hier nichts zu beweisen."

    Putin gab an, dass diese Verbände, deren Gesamtstärke bei unter 2.500 Menschen liegt, vom Kiewer Regime mit "minimaler Effektivität" als Kanonenfutter bei Angriffen auf die russische Staatsgrenze eingesetzt werden und dabei Personalverluste von etwa 50 Prozent erleiden. Anschließend betonte er, dass ukrainischen Kollaborateuren, die gegen Russland kämpfen, scharfe Konsequenzen drohen:

    "Wir haben keine Todesstrafe, doch diese Menschen werden wir immer – sowohl jetzt als auch in der Zukunft – als bewaffnete Kombattanten ansehen. Alle Sicherheitsbehörden werden Anweisungen erhalten, sie alle namentlich festzumachen und gegen Menschen, die mit Waffen gegen Russland kämpfen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wir werden sie nicht in Ruhe lassen."

    Zu einer Anmerkung, dass der ukrainische Präsident Selenskij im Gegensatz zu Putin sein Mandat nicht demokratisch verlängert hat und der Frage, mit wem Russland in Kiew in Zukunft verhandeln werde, sagte Russlands Staatschef:

    "Das ist eine Frage, die auf ihren fleißigen Forscher wartet. Wir werden darüber nachdenken."

    Zum Risiko eines vollwertigen Konflikts zwischen Russland und der NATO erklärte Putin, dass ein solcher Konflikt zwar möglich sei, allerdings in einen Weltkrieg zu münden drohe. Russlands Präsident vermutet:

    "Ich denke, dass kaum jemand daran interessiert ist."

    Zu den Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron über die Möglichkeit einer Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine merkte Putin an, dass Militärangehörige aus NATO-Staaten bereits jetzt in der Ukraine vertreten seien, und fügte hinzu:

    "Daran ist nichts Gutes – in erster Linie für sie selbst, denn sie fallen, und zwar in großer Menge."

    Russlands Präsident vermutete aber, dass Macrons Aussagen vor allem im Kontext des innenpolitischen Kampfes in Frankreich erfolgten:

    "Dass jemand seine innenpolitischen Probleme mit einer aggressiven außenpolitischen Rhetorik verdecken will, ist ein bekannter und häufig angewandter Trick."

    Dabei betonte Putin wiederholt, dass Russland Verhandlungen im Ukraine-Konflikt nicht grundsätzlich ablehne, solange diese die russischen Interessen berücksichtigen und nicht eine bloße Kampfpause erreichen sollen:

    "Wir befürworten Verhandlungen – doch nicht allein deswegen, weil dem Gegner die Kugeln ausgehen. Wir befürworten sie, wenn sie tatsächlich ernsthaft langfristig friedliche und nachbarschaftliche Beziehungen zwischen zwei Staaten aufbauen wollen, und nicht eine Pause für eineinhalb, zwei Jahre nehmen wollen, um sich neu zu bewaffnen."

    Mehr zum ThemaPräsidentschaftswahlen in Russland: Putin siegt überzeugend mit über 87 Prozent der Stimmen


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/199235-reuters-russlands-reaktion-auf-enteignungen


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