aus e-mail von Ingrid Rumpf, 11. April 2024, 10:28 Uhr
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Betreff: BIP-Aktuell #299: Israels Nakba Forces (INF)
Datum: Tue, 9 Apr 2024 22:02:58 +0200
Von: Martin Breidert <martin.breidert@gmx.de>
An: Martin Breidert <martin.breidert@gmx.de>
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Beueler Kreuz 1
53604 Bad Honnef
02224/9118059
/ /martin.breidert@gmx.de/
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Betreff: BIP-Aktuell #299: Israels Nakba Forces (INF)
Datum: Tue, 9 Apr 2024 17:38:21 +0000
Von: Bündnis BIP <info@bip-jetzt.de>
BIP-Aktuell #299: Israels Nakba Forces (INF) Tamar Amar-Dahl: Warum
haben die Kriegsgegner in Israel keine Chance?
Dies ist der wöchentliche Newsletter des Bündnis für Gerechtigkeit
zwischen Israelis und Palästinensern (BIP) e.V.
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<https://mailchi.mp/9f16ea08737c/bip-aktuell-299-israels-nakba-forces-inf?e=cf5abdaf13>
*BIP-Aktuell #299: **Israels Nakba Forces (INF)*
*Tamar Amar-Dahl: Warum haben die Kriegsgegner in Israel keine Chance?*
*BIP-Aktuell #29**9**:*
1. Israels Nakba Forces (INF)
2. 48 Jahre Tag des Bodens
*/Am 28. März veröffentlichte die israelische Zeitung /**Haaretz/diesen
/**/Artikel/*
<*/der" rel="noopener">https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=e65ccb9f19&e=cf5abdaf13>*/der
Berliner Historikerin Dr. Tamar Amar-Dahl, den BIP mit Genehmigung der
Autorin ins Deutsche übersetzt hat. Letztes Jahr wurde das neue Buch von
Dr. Tamar Amar-Dahl: Der Siegeszug des Neozionismus (Promedia)
ver/**/öffentlicht./*
Mitte Oktober, noch bevor klar war, welche Pläne Israel mit dem
Einmarsch in den Gazastreifen verfolgt, fragte der Historiker Yuval Noah
Harari die israelische Regierung, worum es bei den Kämpfen genau gehe:
"Und wenn diese Regierung davon träumt, den Sieg zu nutzen, um Gebiete
zu annektieren, Grenzen mit Waffengewalt zu verändern, Bevölkerungen zu
vertreiben, Rechte zu unterdrücken, Stimmen zum Schweigen zu bringen,
messianische Fantasien zu erfüllen oder einen halachischen Staat zu
errichten, - wir (in der zionistischen Linken) müssen es jetzt wissen.
[...] Netanjahu, Gantz, Eisenkot und die anderen Chefs der
Notstandsregierung - sagen Sie uns sofort, was die langfristigen Ziele
dieses Krieges sind, damit wir wissen, wofür wir unser Leben riskieren
und opfern sollen" (/Haaretz/
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=889d6cfdec&e=cf5abdaf13>,
17.10).
Dr. Tamar Amar-Dahl. Sie wird auf der BIP-Konferenz im Mai in Nürnberg
sprechen. Quelle: 2023, Tamar Amar-Dahl.
Geschichte als Wünsch-Programm? Fünf Monate nach Beginn des Krieges ist
die israelische Rechte ihrem Ziel näher denn je. Die "Zerschlagung der
Hamas" als Endziel auf dem Weg zum "ultimativen Sieg"? Dies ist nicht
nur der Slogan von Benjamin Netanjahu. Auch die Öffentlichkeit und die
Armee akzeptieren es als ein zentrales Kriegsziel. Noch wichtiger: das
Militär verfolgt eben dieses mit Hingabe und Grausamkeit gegen mehr als
zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens, von denen die meisten zu
Flüchtlingen in ihrem eigenen Land geworden sind.
Aber der laufende Krieg erweist sich als zweischneidiges Schwert auch
für das ”vernünftige Israel.” Schon vor dem 7. Oktober - auf dem
Höhepunkt der Proteste gegen den Justizumbau - wurde ich (in einem
Vortrag über mein neues Buch über den /Siegeszug des Neo-Zionismus/
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=df5d96f771&e=cf5abdaf13>)
gefragt, ob ich glaube, dass die Piloten und Reservisten ihr Wort halten
und sich weigern werden, in den Kampf zu ziehen. Ohne zu wissen, welche
Katastrophe bevorsteht, lautete meine instinktive Antwort: "Schön
wär's." Im Nachhinein habe ich anscheinend nur den Wunsch des
israelischen Philosophen, Jeschajahu Leibowitz, wiederholt: "Stell dir
vor, es gibt Krieg und keiner geht hin."
Die Piloten und Reservisten gingen bekanntlich hin, und zwar sofort. Der
Gaza-Krieg wird in Israel zweifelsohne als eindeutiger
Verteidigungskrieg wahrgenommen. Seine Gegner, falls es welche gab,
hatten keine Chance. Weit weniger klar definierte Verteidigungskriege
fanden in der Öffentlichkeit breite Unterstützung. Die Auffassung, das
Militär sei der Beschützer der nationalen Existenz, gehört zu den
Grundlagen der säkularen Religion Israels. Es ist seine DNA. Der Mythos
der Sicherheit ist einer der stärksten und hält sich hartnäckig. Dieser
Mythos, demzufolge das Militär und seine Politik der Sicherheit dienen,
ist auch die Grundlage des israelischen Militarismus.
Der Militarismus in Israel ist schon immer tief aus dem Herzen der
Zivilgesellschaft heraus entstanden. Der "Zivilmilitarismus" - ein von
dem verstorbenen Soziologen Baruch Kimmerling geprägter Begriff
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=cc98d5569c&e=cf5abdaf13>
- erklärt die automatische Unterstützung der Gesellschaft und ihrer
Eliten für Israels Kriege, noch bevor deren Ziele klar werden. Inmitten
des historischen Ereignisses, als die unüberschaubare Zahl der
entführten Zivilisten augenfällig wurde, fragte ich mich, ob die Führung
dieses Mal die automatische Kriegsreaktion vermeiden würde, und sei es
nur wegen der unmittelbaren Gefahr für das Leben der Geiseln.
Aber der in der politischen Kultur so tief verwurzelte Militarismus
machte dies schier unmöglich. Der Krieg wurde als notwendig erachtet. So
einfach ist das. Netanjahu und Yoav Gallant ließen mit ihrer
Kriegsrhetorik keinen Raum für Zweifel. Selbst die Opposition, die
ebenfalls zivilmilitaristisch orientiert ist, unterstützte ihn ohne
Einwand. Fünf Monate nach Beginn des Krieges und trotz der enormen
Schäden, die er anrichtet, fällt es selbst dem "vernünftigen”, sprich
dem ”gemäßigsten” Israel, schwer, sinnvolle Kritik an seiner Fortsetzung
zu äußern, einschließlich derer, die sich danach sehnen, ihre entführten
Angehörigen aus dem Gazastreifen zurückzubringen. Alle sind Gefangene
des Sicherheitsmythos.
Was den israelischen Militarismus in der Tat einzigartig macht, ist das
effektive Fernhalten der Zivilgesellschaft von Entscheidungen im Bereich
der Sicherheit und sogar von deren öffentlicher Diskussion. Denken Sie
an die militärische Zensur, die Politik des Verschleierns und des
Leugnens in Bezug auf Atomwaffen (dies ist die wirksamste Politik, um
die Diskussion in Sicherheitsfragen zu unterbinden), an die jahrelangen
Bombardierungen im Libanon und in Syrien ohne wirksame Kritik an dem Was
und Warum. Und zu alledem: ein Ministerpräsident, der sich jahrelang
weigert, Interviews [in den israelischen Mainstream-Medien] zu geben und
Verantwortung zu übernehmen.
Das kumulierte Ergebnis ist eine schwache Zivilgesellschaft, die
faktisch von ihrem Staat und seinem Militär gefangen gehalten wird.
Nichts verdeutlicht so sehr wie der gegenwärtige Krieg das Phänomen der
gegensätzlichen Interessen in Fragen von Leben und Tod. Es gibt nichts
Vergleichbares zum 7. Oktober, um den Vertrauensbruch zwischen der
(ohnehin gespaltenen) Gesellschaft und ihren Führern zu verdeutlichen.
Letztere nutzen ihre Autorität, um ihre Macht zu erhalten, verlieren
dabei doch das Wohl der Gesellschaft gänzlich aus dem Auge und
gefährden die Zukunft Israels. All dies unter dem Deckmantel eines
weiteren ”unerlässlichen Krieges”. Hat die israelische Linke begonnen,
die Falle des Militarismus, in der sie gefangen ist, zu verinnerlichen?
Hat sie die Macht, die Armee aus dem Gazastreifen abzuziehen? Hier
beginnt der eigentliche Konflikt, der meines Erachtens von den
Verlierern dieses gefährlichen Spiels noch nicht hinreichend verstanden
worden ist.
Nach der Konferenz der israelischen Rechten zur Wiederaufnahme der
jüdischen Besiedlung im Gazastreifen und den Aufrufen von Itamar Ben
Gvir [Minister für nationale Sicherheit] und Bezalel Smotrich
[Finanzminister], die Gaza-Bewohner aus dem Streifen zu vertreiben,
wurde ich an den Artikel von Yoash Feldash erinnert, der kurz nach dem
7. Oktober schrieb: "Plötzlich, wie von Geisterhand, stehen alle Kämpfer
für die Demokratie an ihrer Seite [der Siedler] und rufen dazu auf, den
Gazastreifen zu erobern, selbst wenn dies Tausende von Opfern kostet. Er
soll zu Staub zermahlen werden, Millionen von Babys, Kindern und
Erwachsenen sollen verhungern. Es gibt sogar Leute, die dazu aufrufen,
nicht über die Rückkehr der Geiseln zu verhandeln, bis das Gegenmassaker
beendet ist. Wie ist es dazu gekommen? Welche giftigen Worte haben die
Siedler dem israelischen Mainstream ins Ohr geflüstert? [..] Wie konnte
es geschehen, dass wir (in der zionistischen Linken) der kranken Vision
dieser Leute dienen?" (/Haaretz/
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=16f359a775&e=cf5abdaf13>,
14.10.)
Doch die Nakba, die für Israels rechten Flügel zum Programm gehört,
setzen die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) um. Die IDF ist es,
die Hunderttausende von Gaza-Bewohnern aus ihren Häusern vertreibt und
sie zerstört, damit sie nirgendwohin zurückkehren können. Auf dem Weg
dorthin tötet eben dieses Militär eine noch nie dagewesene Anzahl von
Menschen. Die Israelis können die Rolle ihrer Armee bei der Zerstörung
des Gazastreifens weiterhin verdrängen. Sollte aber der messianische
rechte politische Flügel seine wilden Träume tatsächlich in die Praxis
umsetzen, wird dies ein Ergebnis eines Krieges sein, der mit
überwältigender Unterstützung des israelischen Mainstreams geführt wird,
inklusiv des ”gemäßigten Israel”. Die Zeitgeschichte hat bereits
gezeigt: Der Siegzug des Neo-Zionismus und der messianischen Rechten
wäre ohne den /israelischen Militarismus/ kaum möglich gewesen - diese
/zerstörerische Kraft/, die Israels blutige Kriege seit Jahrzehnten
ermöglicht.
Dr. Tamar Amar Dahl
*****************************************************
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Palästinensern e.V. (BIP) und unterstütze unsere Arbeit. Jahresbeitrag
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BIP Aktuell berichtet an dieser Stelle regelmäßig über
Menschenrechtsverletzungen im besetzten Palästina, die in unseren Medien
zumeist nicht erwähnt werden.
*48 Jahre Tag des Bodens*
*/Zwangsumsiedlung von Palästinensern in Israel und in den Besetzten
Palästinensischen Gebieten (OPT) geht weiter/*
Israelische Streitkräfte feuern Tränengas auf palästinensische
Demonstranten während des "Großen Marsches der Rückkehr" an der Grenze
zwischen Israel und Gaza, 1. November 2019. Der Marsch begann am
Jahrestag des Tages des Bodens am 30. März 2018, um das Ende der
israelischen Blockade und das Recht auf Rückkehr für Flüchtlinge zu
fordern. Foto von Hassan Jedi / Flash90.
Jedes Jahr am 30. März begehen die Palästinenser den Tag des Bodens, den
Tag, an dem israelische Streitkräfte 1976 bei Protesten gegen die
Enteignung palästinensischen Landes in Galiläa durch die Regierung sechs
palästinensische Bürger töteten und Hunderte von ihnen verletzten und
verhafteten. Der Tag des Bodens ist zu einem Symbol für den Kampf der
Palästinenser gegen die Landkonfiszierung, die Zwangsumsiedlung und die
Politik der Judaisierung auf beiden Seiten der Grünen Linie geworden und
wird als Tag der Solidarität und des Gedenkens begangen, um die
anhaltende Widerstandsfähigkeit des palästinensischen Volkes bei der
Durchsetzung seiner Rechte zu unterstreichen.
48 Jahre später hält die israelische Politik der Vertreibung, Enteignung
und Umsiedlung sowohl in Israel als auch in den besetzten
palästinensischen Gebieten (OPT) unerbittlich an. In diesem Jahr begehen
die Palästinenser diesen Jahrestag während des anhaltenden Völkermords
in Gaza.
Palästinenser im Gazastreifen, die aus ihren Häusern fliehen mussten,
11. November 2024. Foto von Atia Mohammed / Flash90.
*Massenhafte Zwangsvertreibung und Völkermord in Gaza*
Israels Vorgehen gegen die Palästinenser in Gaza in den letzten fünf
Monaten stellt einen Völkermord dar. Das israelische Militär hat einen
verheerenden Krieg gegen den Gazastreifen geführt, der mehr als 32.000
Palästinenser - darunter 13.000 Kinder - das Leben gekostet und mehr als
1,7 Millionen Menschen zwangsumgesiedelt hat, von denen die meisten
bereits Flüchtlinge waren. Unter unablässigem Bombardement hat das
israelische Militär die Palästinenser wiederholt aufgefordert, ihre
Häuser zu räumen und in den südlichen Gazastreifen zu ziehen, offenbar
mit dem Ziel, sie aus dem Gebiet zu vertreiben. Von Anfang an, im
Oktober 2023, forderte
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=25e9d3bd59&e=cf5abdaf13>
Adalah gemeinsam mit /Physicians for Human Rights-Israel/, dass Israel
diesen Plan sofort stoppt.
Israel hat eine strenge Belagerung des Gazastreifens verhängt und ihn
von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom und Treibstoff abgeschnitten, was zu
einer verheerenden humanitären Krise und einer drohenden Hungersnot
geführt hat. Fünf Menschenrechtsorganisationen, darunter Adalah,
reichten am 18. März 2024 beim Obersten Gerichtshof Israels eine
Petition ein, in der sie von der Besatzungsmacht den uneingeschränkten
Zugang aller humanitären Hilfsgüter zum Gazastreifen, die Öffnung
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=96cc5166d7&e=cf5abdaf13>
der Landübergänge und die Deckung aller Bedürfnisse der Zivilbevölkerung
fordern.
Darüber hinaus hat sich Israel jahrzehntelang der natürlichen Ressourcen
bemächtigt, die dem palästinensischen Volk zustehen und inmitten seines
Krieges gegen den Gazastreifen gab das israelische Energieministerium im
Oktober 2023 bekannt, dass es Lizenzen an sechs israelische und
internationale Unternehmen vergeben hat, um vor der Küste des
Gazastreifens nach Erdgas zu suchen, und zwar in palästinensischem
Seegebiet, das dem Völkerrecht unterliegt. Gemeinsam mit führenden
palästinensischen Menschenrechtsgruppen hat Adalah die illegalen
israelischen Lizenzen für die Gasexploration vor der Küste des
Gazastreifens angefochten und gefordert, die völkerrechtswidrigen
Ausschreibungen zu widerrufen
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=0ef30a7840&e=cf5abdaf13>.
Am 26. Januar 2024 befand
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=015ff148d9&e=cf5abdaf13>
der Internationale Gerichtshof (IGH) die Behauptung Südafrikas, dass
Israel einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen begeht,
für plausibel und ordnete vorläufige Maßnahmen an, um sicherzustellen,
dass das Militär keine völkermörderischen Handlungen begeht. Am 6. März
2024 forderte Südafrika den IGH auf, dringend zu handeln, um eine
Hungersnot im Gazastreifen zu verhindern, und weitere Maßnahmen zu
ergreifen, da Israel "weiterhin offenkundig gegen die vorläufigen
Maßnahmen" verstößt, die das Gericht zuvor angeordnet hatte.
Das nicht anerkannte Beduinendorf Ras Jrabah mit der Stadt Dimona im
Hintergrund, Mai 2023. Foto von Marwan Abu Frieh.
*Zwangsevakuierung palästinensischer Beduinendörfer im Negev*
Israel begeht weiterhin das Verbrechen der Apartheid, indem es Pläne zur
gewaltsamen Vertreibung von Beduinen von ihrem Land und ihren Häusern im
Negev vorantreibt. Im Juli 2023 entschied
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=d00e9ac388&e=cf5abdaf13>
ein israelisches Gericht, dass alle 500 Bewohner von Ras Jrabah, einem
Dorf aus der Zeit vor der Gründung des Staates, ihre Häuser bis März
2024 räumen und abreißen sowie 117.000 NIS (32.000 USD) zur Deckung der
Prozesskosten zahlen müssen. /Adalah/ vertritt die Dorfbewohner und hat
gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt. Am 30. Januar 2024 gab das
Bezirksgericht Be'er Sheva dem Antrag von /Adalah/ statt, die Abriss-
und Räumungsbefehle bis zur Entscheidung über die Berufung einzufrieren,
trotz des starken Widerstands des Staates, und verschob die Zahlung der
meisten Kosten. Eine Anhörung über die Berufung ist für den 29. Mai 2024
angesetzt.
Darüber hinaus reichte die israelische Landbehörde im Jahr 2022 18
Räumungsklagen gegen 290 Einwohner von Al-Bqea'ah ein, einem weiteren
nicht anerkannten Dorf, das von der Vertreibung bedroht ist, und
bezeichnete sie als "Eindringlinge" auf dem Land. Dass an ihrer
Vertreibung ein öffentliches Interesse besteht, wurde von staatlicher
Seite nicht dargelegt. /Adalah/ vertritt
<https://bib-jetzt.us14.list-manage.com/track/click?u=d2d027ff28580d7b9d45684bc&id=7c9990f6d4&e=cf5abdaf13>
zusammen mit der Organisation /Meezaan/ die Bewohner gegen die vom Staat
erlassenen Räumungsbefehle und Vertreibungsklagen. Die Organisationen
legten in vielen Fällen Beweise vor, darunter eidesstattliche
Erklärungen der Bewohner und Gutachten von Stadtplanern, die
Luftaufnahmen des Gebiets analysieren und alternative Planungen
vorschlagen. Bei einer Anhörung im Dezember 2023 stellte der Richter
fest, dass der Staat die Bewohner nicht weiterhin als unbefugte Personen
behandeln kann, und stellte jedoch gleichzeitig klar, dass der Staat sie
nach der bisherigen Rechtsprechung weiterhin vertreiben kann. Auf dieser
Grundlage forderte der Richter die Parteien auf, eine Lösung zu finden,
doch der Staat war nicht bereit, Alternativen zur Vertreibung des Dorfes
in Betracht zu ziehen. In diesem Monat haben /Adalah/ und /Meezan/ ihre
abschließenden Argumente in diesem Fall vorgebracht.
Israelische Siedlung Shvut Rachel, im Westjordanland, 30. Januar 2023.
Foto von Nasser Ishtayeh / Flash90.
*Siedlungs- und Annexionspolitik im besetzten Westjordanland*
Die rechtsextreme israelische Regierung hat ihre Politik zur
Konsolidierung der jüdischen Siedlungen der jüdischen Siedlungen und zur
Verfestigung ihrer Kontrolle und Annexion des besetzten Westjordanlandes
beschleunigt. Ein wichtiger Schritt war die Verabschiedung einer
Änderung der Grundgesetze: Die Regierung ermöglichte die Ernennung des
Vorsitzenden der Religiösen Zionistischen Partei, Bezalel Smotrich, zum
zusätzlichen Minister im Verteidigungsministerium. Die Änderung
ermöglicht die Verfolgung der Ziele der Koalition in Bezug auf die
"Legalisierung" von Siedlungen und Außenposten, Militärgesetze, die
israelische Gesetze im Wesentlichen nur auf israelisch-jüdische Siedler
im Westjordanland anwenden, und vieles mehr.
Nach seiner Ernennung übernahm Smotrich die Verantwortung für die
Einheit zur Koordinierung der Regierungsaktivitäten in den
[Palästinensischen] Gebieten (COGAT) und die Zivilverwaltung im
Westjordanland. Am 25. März 2024 forderte /Adalah/ in einem Schreiben an
Smotrich, den Verteidigungsminister, die Generalstaatsanwaltschaft und
andere die Annullierung des im Februar 2023 unterzeichneten "Dokuments
über die Verständigung und Aufteilung der Zuständigkeiten und Befugnisse
zwischen dem Verteidigungsminister und dem zusätzlichen Minister im
Verteidigungsministerium" sowie aller auf dieser Grundlage getroffenen
Maßnahmen und Entscheidungen. /Adalah/ argumentierte, dass das Abkommen
die Verstöße gegen das Völkerrecht vertieft, einschließlich der Begehung
von Kriegsverbrechen durch die Errichtung von Siedlungen in der OPT,
Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Apartheid) durch die faktische
Anwendung israelischer Gesetze auf israelische Siedler im Westjordanland
und Verbrechen der Aggression durch die faktische Annexion, während das
Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung verletzt wird.
Der Autor, Dr. Hassan Jabareen, Vorsitzender der
Menschenrechtsorganisation Adalah, wird auf der BIP-Konferenz einen
Vortrag halten.
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Das Redaktionsteam von BIP-Aktuell besteht aus dem Vorstand und dem
Geschäftsführer Dr. Shir Hever.
V. i. S. d. P. Dr. Götz Schindler, BIP-Vorstand.
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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.