USA: Wachsender Unmut über Lebensbedingungen
aus e-mail von Doris Pumphrey, 14. April 2024, 20:23 Uhr
_RT DE 14.4.2024
_*Warum die Bürger der USA heutzutage so gut wie nichts mehr zu lachen
haben
*/Von Robert Bridge
/Angefangen bei einer schwächelnden Wirtschaft und einer hohen Inflation
bis hin zu mangelndem Vertrauen in die politische Führung des Landes,
äußern immer mehr Bürger der USA ihren Unmut über zahlreiche Aspekte
ihres täglichen Lebens.
Im jährlichen Bericht <https://worldhappiness.report/> über die
weltweite Zufriedenheit fielen die Vereinigten Staaten in der Rangliste
um acht Plätze auf den 23. Platz zurück. Dies ist ein historischer
Tiefpunkt für ein Land, das für sein perlweißes Lächeln bekannt ist. Es
ist das erste Mal seit der Veröffentlichung dieses jährlichen Berichts
im Jahr 2012, dass die USA nicht zu den 20 glücklichsten Ländern der
Welt gehören.
Was also zieht die US-Bürger in ihrer Zufriedenheit dermaßen nach unten?
Der naheliegendste Indikator ist vielleicht die Wirtschaft, von der
zahllose Menschen im Stich gelassen wurden, während die Reichen des
Landes immer reicher wurden. Hinzukommt, dass die Verbraucherpreise für
Grundnahrungsmittel weiterhin über dem Niveau vom Januar 2021 liegen,
dem Monat, in dem Präsident Joe Biden sein Amt antrat. Die Preise für
Hühnchen sind um 26 Prozent gestiegen, Brot um 30 Prozent, Zucker um 44
Prozent und Butter um 27 Prozent. Diese Preise mögen zwar noch viele
Verbraucher in die Supermärkte locken, aber ein einfacher Besuch einer
Gaststätte ist für viele zu einem seltenen Luxus geworden, weil
unzählige Verbraucher finanziell angeschlagen sind. Unterdessen sind die
Wohnungsmieten im selben Zeitraum um satte 20 Prozent gestiegen.
Inmitten dieser regelmäßigen Schocks an den Supermarktkassen des Landes
haben die US-Amerikaner zudem eine tiefe Skepsis gegenüber dem
politischen System entwickelt. Eine umfassende Umfrage des Pew Research
Center ergab
<https://www.pewresearch.org/politics/2023/09/19/americans-dismal-views-of-the-nations-politics/>
ein hohes Maß an Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit der Regierung,
mit der Demokratischen und der Republikanischen Partei sowie mit den
Kandidaten für das Amt des Präsidenten des Landes.
Laut den Ergebnissen der Umfrage gaben lediglich vier Prozent der
Befragten an, dass das politische System der USA gut oder sehr gut
funktioniert. 23 Prozent waren der Meinung, dass dieses politische
System einigermaßen gut funktioniert. Ungefähr sechs von zehn Befragten
– also rund 63 Prozent – äußerten, kein allzu großes oder gar kein
Vertrauen in das politische System der USA zu haben. Ein wachsender
Anteil der US-Bürger bringt eine Verachtung für beide politische
Parteien zum Ausdruck. Fast drei von zehn Befragten – 28 Prozent –
äußerten eine negative Meinung zu beiden Parteien. Das ist der höchste
Wert seit drei Jahrzehnten, in denen das Pew Research Center solche
Umfragen durchgeführt hat. Ein Anteil von 25 Prozent der Befragten fühlt
sich von keiner der beiden Parteien gut vertreten.
Während das Vertrauen in die jeweilige US-Regierung in den vergangenen
zwei Jahrzehnten weitgehend auf historischen Tiefstständen
verharrte, erreicht das Vertrauen heute die niedrigsten Werte seit fast
sieben Jahrzehnten. Drei Jahre nach den Protesten vom 6. Januar 2021 vor
dem US-Kapitol glauben immer mehr US-Bürger, dass ihr Land auf eine
politische Implosion zusteuert. Laut einer im vergangenen Januar
veröffentlichten Umfrage, die von /CBS/ und YouGov durchgeführt wurde,
erwarten 49 Prozent der Befragten irgendeine Form von Gewalt in
zukünftigen politischen Auseinandersetzungen – wie beispielsweise
zwischen Donald Trump und Joe Biden, wenn sie am kommenden 4. November
die Klingen kreuzen werden. Demgegenüber stimmten satte 70 Prozent der
Aussage zu, dass die US-amerikanische Demokratie bedroht ist.
Seit der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs hat das Volk der USA keine
so tiefe politische Spaltung erlebt. Und es scheint nur eine Frage der
Zeit zu sein, bis die blauen und die grauen Uniformen wieder in Mode
kommen – wenn auch wegen völlig anderer Ursachen als damals. Sowohl die
Demokraten als auch die Republikaner sind in ihren eigenen eisernen
Echokammern gefangen, in denen sie ihre politischen Gegner auf der
anderen Seite nicht mehr hören können. Dieser Mangel an nationalem
Dialog, der durch offenkundig "liberale" Medien noch verschärft wird,
war der Auslöser des sogenannten Aufstands vom 6. Januar 2021. Und es
könnte ohne Weiteres ein neuer Ausbruch von Gewalt bevorstehen.
Das Gefühl der Einsamkeit scheint eine weitere Belastung für die
US-Bürger zu sein. Im Mai 2023 bezeichnete der oberste
Sanitätsinspekteur der USA, General Vivek Murthy, Einsamkeit als eine
"Epidemie, die eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit darstellt".
Eine monatlich stattfindende Umfrage des Psychiatrie-Verbands der USA
hat ergeben
dass Anfang 2024 rund 30 Prozent der Erwachsenen im vergangenen Jahr
mindestens einmal pro Woche das Gefühl von Einsamkeit verspürt haben,
während 10 Prozent angaben, dass sie ständig einsam sind.
Etwas überraschend in dieser jüngsten Umfrage ist, dass vornehmlich
jüngere Menschen Gefühle der Einsamkeit verspüren: 30 Prozent der
US-Bürger im Alter von 18 bis 34 Jahren gaben an, dass sie "jeden Tag
oder mehrmals in der Woche Einsamkeit verspüren". Bei alleinstehenden
Erwachsenen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Einsamkeit verspüren,
fast doppelt so hoch wie bei verheirateten Erwachsenen: 39 Prozent
gegenüber 22 Prozent.
Unterdessen berichten die Zentren für Krankheitskontrolle und
Prävention, dass etwa jeder zehnte US-Bürger ab dem Alter von zwölf
Jahren Medikamente gegen Depression einnimmt. Mehr als 60 Prozent der
US-Bürger, die diese Medikamente konsumieren, nehmen diese bereits seit
zwei Jahren oder noch länger ein, während 14 Prozent solche Medikamente
seit mindestens zehn Jahren oder noch länger einnehmen.
Was hat die Bevölkerung der USA in eine dermaßen große und breite
Verzweiflung getrieben? Unnötig zu erwähnen, dass die galoppierende
Inflation ein tiefes Misstrauen gegenüber der Politik und den Konzernen
hervorgerufen hat, die, wie es aussieht, nur darauf aus sind, die
machtlosen Verbraucher auszuplündern. Diese Entfremdung der Bürger von
den Eliten, zusammen mit dem Gefühl der Einsamkeit, ausgelöst durch eine
tief gespaltene Gesellschaft, die sich zunehmend nur noch online trifft,
hat zu einem psychischen Notfall geführt. (…)
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.