06.12.2023

Pistorius: Deutschland kein Partner der Ukraine

meinungsfreiheit.rtde.life, 6 Dez. 2023 16:39 Uhr

Im Interview mit dem ZDF hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erklärt, Deutschland sei kein Partner der Ukraine. Berlin liefere alles, was es könne. Das größte Problem bestehe in der schleppenden Waffenproduktion im Westen.


Quelle: AFP © INA FASSBENDER


Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius mit seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umerow am 21. November in Kiew


Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat Vorwürfe einer ungenügenden Waffenlieferung an die Ukraine zurückgewiesen. In einem Interview mit dem ZDF am Dienstag betonte der SPD-Politiker, Berlin tue sein Bestes, was auch für fast alle anderen Verbündeten und Partner gelte. Deutschland sei dazu kein Bündnispartner der Ukraine, daher handele es sich bei den Waffenlieferungen um keinen Bündnisfall.

Pistorius hob die Rolle Deutschlands als zweitgrößter Lieferant der Militärhilfe für die Ukraine hervor – und zwar mit einem wesentlichen Abstand zu anderen Ländern. Das betreffe vor allem Bereiche wie die Luftverteidigung, die im zweiten Kriegswinter sehr wichtig seien. Das Problem bestehe gerade in der schleppenden Produktion der westlichen Rüstungsindustrie. Es sei eine Frage des Tempos, das nicht unbegrenzt beeinflusst werden könnte.

Als Beispiel führte der Minister die Produktion von Gepard-Panzermunition an, die Deutschland neu aufgelegt habe. Der Prozess sei zwar relativ schnell abgeschlossen worden, habe aber sechs Monate gedauert:

"Es braucht Zeit, eine Fabrik hochzuziehen, die entsprechenden Munitions- und Explosivstoffvorräte anzulegen, um dann schnell und zügig produzieren zu können."

Rheinmetall will Massenproduktion von Panzerfahrzeugen in der Ukraine bereits 2024 starten





Rheinmetall will Massenproduktion von Panzerfahrzeugen in der Ukraine bereits 2024 starten





Die Rüstungsindustrie fahre die Kapazitäten so schnell wie möglich hoch, so Pistorius weiter. Deutschland müsse aktuell auf Nachhaltigkeit der Lieferungen bei allen möglichen Engpässen setzen. Darüber hinaus hätten die Sanktionen die Waffenproduktion in Russland nicht lahmgelegt. Während der Westen die Ukraine mit Militärhilfe beliefere, stelle auch Moskau weiterhin seinem Militär Ausrüstung zur Verfügung, "wenn auch nicht das hochmodernste Material".

Zu möglichen Friedensverhandlungen äußerte sich der Verteidigungsminister zuversichtlich, dass nur Moskau und Kiew darüber entscheiden dürften. Deutschland sei in dieser Hinsicht verantwortlich, eine Situation auf dem Schlachtfeld herbeizuführen, sodass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht mit einem Sieg rechnen könnte. Dies würde ihn an den Verhandlungstisch zwingen.

Am Dienstag hatte Außenministerin Annalena Baerbock weitere Unterstützung für die Ukraine versichert. Trotz der "schwierigen finanziellen Zeiten" im Zusammenhang mit dem Haushalt 2024 bleibe Berlin ein verlässlicher internationaler Partner, auch für Kiew. Baerbock erinnerte daran, dass Deutschland seine Hilfe für die Ukraine vor dem kommenden Winter von vier Milliarden Euro auf acht Milliarden Euro für das nächste Jahr erhöht habe. Diese Unterstützung werde geleistet, solange die Ukraine sie benötige.


Mehr zum Thema – "Halten ist gewinnen" - NATO schraubt ihre Ziele im Ukraine-Krieg herunter


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/europa/189087-pistorius-deutschland-kein-partner-ukraine


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

06.12.2023

aus: SZ, 6. Dezember 2023

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06.12.2023

Konflikte   Israel setzt Angriffe im Gazastreifen fort

sz.de, vom 3. Dezember 2023, 20:53 Uhr

Direkt aus dem dpa-Newskanal


Gaza/Tel Aviv (dpa) - Israel hat seine Militäroffensive auf den Süden des Gazastreifens
ausgeweitet und dabei die Luftangriffe auf Ziele der islamistischen Hamas massiv verstärkt. Führende US-Politiker mahnten Israel, Zivilisten bei den Kampfhandlungen besser zu schützen. Zuvor waren Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine neue Feuerpause und einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vorerst abgebrochen worden. Die Hamas erklärte daraufhin, dass sie erst wieder Geiseln freilassen wolle, wenn Israel seine "Aggression" beende und ein dauerhafter Waffenstillstand herrsche. Ein Unicef-Sprecher zeigte sich nach einem Besuch im Gazastreifen erschüttert.


Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort
In der Nacht griffen israelische Kampfflugzeuge und Hubschrauber "Terrorziele", darunter
Tunnelschächte, Kommandozentralen und Waffenlager an, wie das Militär mitteilte. Am Vortag
hätten auch Israels Marineeinheiten "Terrorziele" der Hamas angegriffen und den Einsatz der
Bodentruppen flankiert, hieß es.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 800
Tunnelschächte gefunden. Rund 500 davon seien unter anderem durch Sprengung zerstört
worden. Einige der Tunnelschächte hätten strategische Einrichtungen der Hamas unterirdisch
miteinander verbunden, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig
überprüfen.


Hamas-Behörde: Hunderte Tote bei neuen Angriffen
Ein Sprecher der Hamas-Behörde teilte mit, bei Angriffen im gesamten Gazastreifen seien
binnen 24 Stunden mehr als 700 Menschen getötet worden. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht
unabhängig überprüfen.
Der Sprecher berichtete von zahlreichen Leichen unter Trümmern. Es gebe auch große
Schwierigkeiten bei der Bergung von Verletzten und deren Transport in Krankenhäuser. Kein Ort
im Gazastreifen sei gegenwärtig sicher. Ein israelischer Armeesprecher hatte in arabischer
Sprache die Einwohner bestimmter Wohngebiete im Süden des Gazastreifens dazu aufgerufen,
diese zu verlassen und in ausgewiesene andere Gebiete zu fliehen.
Im Süden versuchen Hunderttausende, aus dem Norden geflohene Palästinenser den Beschüssen auszuweichen. Die Menschen leben nach UN-Angaben auf engstem Raum. Nach UN-
Schätzungen mussten wegen des Kriegs rund 1,8 der mehr als 2,2 Millionen Einwohner im
Gazastreifen ihre Wohnorte verlassen.


Unicef: Angriffe in Gaza "unmoralisch" und "sicher illegal"
Der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, kritisierte die israelischen Angriffe
während eines Besuchs im Süden des Gazastreifens scharf. Dort finde ein "Blutbad" statt, das
"unmoralisch" sei und das mit "mit Sicherheit als illegal verstanden werden wird", sagte Elder
dem Nachrichtensender Al-Dschasira. Wer das hinnehme, mache sich selbst schuldig.
"Schweigen ist Mittäterschaft", sagte der sichtlich erschütterte Elder.
Während seines Besuchs habe er überall Kinder mit schweren Verbrennungen, mit Verletzungen
durch Granatsplitter, Gehirnverletzungen und mit Knochenbrüchen gesehen. Die jüngsten
Angaben über sogenannten "sicheren Zonen" für die Bevölkerung in Gaza bezeichnete Elder als
"Falschdarstellung". Die Menschen würden dabei zu "winzigen Flecken Land bewegt", dort gebe
es nur Sand, kein Wasser, keine Sanitäranlagen und keinen Schutz vor dem Wetter.


USA drängen auf Schutz von Zivilisten
US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach am Samstag eine deutliche Mahnung in Richtung
Israel aus. "Zu viele unschuldige Palästinenser sind getötet worden. Offen gesagt, das Ausmaß
des zivilen Leids und die Bilder und Videos aus dem Gazastreifen sind verheerend", sagte sie in
Dubai. In einem Gespräch mit Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi bekräftigte Harris
zudem, dass die USA "unter keinen Umständen die Zwangsumsiedlung von Palästinensern aus
dem Gazastreifen oder dem Westjordanland, die Belagerung des Gazastreifens oder die
Neuziehung der Grenzen" zulassen werden.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin appellierte an Israels "moralische Verantwortung",
Zivilisten zu schützen. "Wenn man sie in die Arme des Feindes treibt, ersetzt man einen
taktischen Sieg durch eine strategische Niederlage. Deshalb habe ich der israelischen Führung
wiederholt deutlich gemacht, dass der Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im
Gazastreifen sowohl eine moralische Verantwortung als auch ein strategisches Gebot ist." Harris
wie Austin machten deutlich, dass es eine politische Perspektive eines eigenen Staates neben
Israel für die Palästinenser geben müsse.
Der israelische Regierungsberater Mark Regev wies Vorwürfe zurück, sein Land würde zu wenig
unternehmen, um die Zivilbevölkerung in Gaza zu schützen. "Wir unternehmen maximale
Anstrengungen, vielleicht sogar nie da gewesene in ähnlichen Umständen", sagte Regev der BBC.
Die Schuld für zivile Todesopfer liege zudem bei der Hamas, weil sie militärische Infrastruktur in
Wohnvierteln verstecke.
Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der
islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der
Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1200 Menschen
getötet und rund 240 Geiseln nach Gaza verschleppt worden. Israel reagierte mit massiven
Luftangriffen, einer Blockade des Küstengebiets und begann Ende Oktober mit einer
Bodenoffensive.
Bei den Angriffen sind nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde bisher bereits weit über
15.000 Menschen getötet worden, unter ihnen viele Zivilisten. Die Angaben lassen sich
gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter
weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als glaubwürdig
herausgestellt hätten.


Hamas: Freilassung von Geiseln erst nach dauerhaftem Waffenstillstand
Die Hamas will nach den Worten eines ihrer Anführer, Saleh al-Aruri, erst wieder Geiseln
freilassen, wenn Israel seine "Aggression" beende und ein dauerhafter Waffenstillstand herrsche.
Unter den verbliebenen Geiseln seien nur Männer, die in der Armee gedient hätten und Soldaten.
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte dagegen, es seien noch 15 Frauen und
zwei Kinder unter den Geiseln in der Gewalt der Hamas. Vorige Woche hatten Israel und die
Hamas 105 Geiseln frei, unter ihnen 14 Deutsche, und 240 palästinensische Häftlinge
ausgetauscht.


Weitere Ausländer und Doppelstaatler verlassen Gaza
Die Ausreisen von Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen gehen weiter. Mehr als 600 von ihnen - darunter Deutsche - sollten den Grenzübergang Rafah
überqueren und nach Ägypten einreisen, wie aus einer Liste der Grenzbehörde auf
palästinensischer Seite hervorging. Seit Ablauf der Feuerpause am Freitag sei der
Grenzübergang für fast 900 Ausländer und Doppelstaatler geöffnet worden, teilte das UN-
Nothilfebüro OCHA mit. Zudem hätten 13 Verletzte den Gazastreifen verlassen.


Info: URL: www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231203-99-162565


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

06.12.2023

Beiträge zu den Kriegen in der Ukraine und in Nahost   (I von II)

aus e-mail von Clemens Rommefeldt, 6. Dezember 2023, 20:30 Uhr


Liebe Friedensinteressierte,


beiliegend einige Beiträge zu den Themen  Ukraine und Nahost -

sowie ein längerer Artikel aus der Washington Post (4.) zur USA.

Besonders hinweisen möchte ich auf Punkt 10.


1. n tv: Ukraine Ticker


2. Eurotopics: Ukraine: Bröckelt die Geschlossenheit? - Wie geht es der russischen Wirtschaft wirklich?


3. Evangelische Friedensarbeit erfreut Synodenbeschluss zur Kriegsdienstverweigerung


4. Washington Post: Robert Kagan: Eine Trump-Diktatur ist zunehmend unvermeidlich.


5. Tagesschau:  New York Times zitiert Sicherheitspapier - Wusste Israel von Hamas-Angriffsplan?


6. Capital.de: Ermittlungen in Israel: Verdächtige Leerverkäufe: Haben sich Anleger am Hamas-Terror bereichert?


7. SZ: Krieg in Gaza: Niemand weiß, wo es noch sicher ist


8. SZ: Krieg in Nahost: "Das ist direkte Mittäterschaft"


9.  Monopol-Magazin: Susan Neiman: "Das Kulturleben nimmt Schaden“


10. Zenith: Gershon Baskin: »Deutschland muss den Staat Palästina anerkennen«


———————


1. n tv: Ukraine Ticker


https://www.n-tv.de/politik/14-14-Biden-Voellig-verrueckt-die-Ukraine-nicht-zu-unterstuetzen--article23143824.html


6.12.2023


(…)


13:40 Selenskyj-Mitarbeiter warnt vor drohender Niederlage


Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, warnt bei

weiter ausbleibender US-Finanzierung vor einer drohenden Niederlage

der Ukraine im Krieg gegen Russland.


"Natürlich macht es die Fortsetzung der Anstrengungen zur Befreiung

(der ukrainischen Gebiete) unmöglich und schafft ein großes Risiko,

diesen Krieg zu verlieren", sagte Jermak in Washington einer Meldung

des staatlichen US-Auslandssenders Voice of America zufolge.


Der Ukrainer forderte den Kongress auf, ein seit Oktober blockiertes

Milliardenpaket auf den Weg zu bringen. Zugleich versicherte Jermak,

dass Kiew militärische Pläne auch für das kommende Jahr habe. Zuvor

hatte Washington eingeräumt, dass im Dezember das Geld für die

Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes ausgehen werde.


(…)


08:08 Große Bühne heute für Putin in Emiraten und Saudi-Arabien


Trotz eines internationalen Haftbefehls besucht der russische

Präsident Wladimir Putin heute die Vereinigten Arabischen Emirate und

Saudi-Arabien.


Nach Angaben des Kreml wird Putin, gegen den ein Haftbefehl des

Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vorliegt, bei dem

"Arbeitsbesuch" in den Emiraten mit Präsident Mohammed bin Sajed

al-Nahjan zusammentreffen, um über die Zusammenarbeit beider Länder

und die Lage im Nahen Osten zu sprechen.


In Riad wird der Kreml-Chef vom saudiarabischen Kronprinzen Mohammed

bin Salman empfangen. Bei den Gesprächen in Riad geht es nach Angaben

des Kreml um Handel, Investitionen und internationale Politik.


In den Emiraten und in Saudi-Arabien muss Putin trotz des gegen ihn

vorliegenden Haftbefehls nicht mit einer Festnahme rechnen, da beide

Länder keine Vertragsparteien des IStGH in Den Haag sind.


(…)


05:45 Selenskyj wird bei G7-Gipfel zugeschaltet


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird heute an einem von

Japans Regierungschef Fumio Kishida geleiteten Video-Gipfel der

G7-Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Selenskyj werde dem ersten

Teil des Treffens zugeschaltet, so der japanische Regierungssprecher.


Bei dem Gipfel würden "wichtige Themen für die internationale

Gemeinschaft, wie die Situation in der Ukraine und die Lage im Nahen

Osten" erörtert, fügte er hinzu. Zu den G7 zählen die USA,

Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada.


(…)


21:10 Selenskyj sagt unerwartet Auftritt vor US-Kongress ab


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt seinen geplanten

Auftritt vor dem US-Senat offenbar unerwartet abgesagt. Selenskyj

könne an dem für 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr MEZ) geplanten Auftritt per

Videoschalte nicht teilnehmen, es sei "in der letzten Minute etwas

dazwischengekommen", sagt der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat,

Chuck Schumer.


Im Vorfeld war erwartet worden, dass Selenskyj vor den Mitgliedern der

Kongresskammer um weitere Militärunterstützung für sein Land wirbt.


---------


2. Eurotopics: Ukraine: Bröckelt die Geschlossenheit? - Wie geht es der russischen Wirtschaft wirklich?


https://www.eurotopics.net/de/311790/broeckelt-die-geschlossenheit-in-der-ukraine


6. Dezember 2023


Ukraine: Bröckelt die Geschlossenheit?


Monatelang beeindruckte die ukrainische Gesellschaft durch scheinbar

ungebrochene Geschlossenheit im Kampf gegen die russischen Invasoren.

Nun aber kommen innenpolitische Spannungen zum Vorschein.


Kyjiws Bürgermeister Klitschko kritisierte Präsident Selenskyj

ungewöhnlich scharf. Frauen von Soldaten protestierten und forderten

Fronturlaub für ihre Männer. Auch außerhalb der Ukraine werden wieder

Zweifel an Selenskyjs Kurs geschürt.


(…)


DELFI (LT) 5. Dezember 2023


Kaum vereinbare Prioritäten


Das angespannte Verhältnis von Selenskyj und seinem obersten General

Saluschnyj beschäftigt Delfi:


„Selenskyj befürchtet, dass eine ukrainische Armee, die defensiver

agiert und dann weniger anfällig für russische Angriffe ist, viel

weniger Unterstützung aus dem Westen erhalten wird. ...


Es ist also nicht überraschend, dass Selenskyj möchte, dass die

ukrainische Armee gute Leistungen erbringt. ... Saluschnyj will das

Leben seiner Soldaten nicht riskieren, weil die vorhandenen

Fähigkeiten für eine Offensive nicht ausreichen.


Der General und der Präsident haben also beide auf ihre Weise Recht.

Das Problem ist, dass ihre Wahrheiten kaum miteinander vereinbar sind.“


——


https://www.eurotopics.net/de/311865/wie-geht-es-der-russischen-wirtschaft-wirklich


06. Dezember 2023


Wie geht es der russischen Wirtschaft wirklich?


Die russische Wirtschaft ist nach Angaben des nationalen Statistikamts

im Sommer stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt BIP

legte im dritten Quartal 2023 um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

zu. Es ist das stärkste Plus seit Beginn des Ukrainekriegs. Was das

für Europas Sanktionspolitik bedeutet und ob man den Zahlen trauen

kann, diskutieren Kommentatoren.


(…)


FOKUS (UA) 04. Dezember 2023


Ukraine hinkt hinterher


Auch die Wirtschaft der Ukraine muss endlich in den Kriegsmodus

schalten, schreibt Journalist Taras Mokljak in Fokus:


„Was die [russische] Wirtschaft betrifft, so erreichen die westlichen

Sanktionen keines ihrer Ziele, weder einen Rückgang des russischen BIP

um 30 Prozent noch eine Verringerung der Importe um 50 Prozent.


Stattdessen sind Russlands Exporte um 20 Prozent im Vergleich zum

Vorjahr gestiegen. Heute verfügt Russland über praktisch

uneingeschränkte finanzielle Ressourcen für den Krieg. ...


Die Ukraine hingegen hat keine Strategie, um ihre Wirtschaft auf Krieg

umzustellen, was angesichts der politischen Turbulenzen im Westen das

einzig mögliche Szenario für das Überleben unseres Landes ist. ...

Ändern wir nicht die Herangehensweise, verlieren wir.“


——


3. Evangelische Friedensarbeit erfreut Synodenbeschluss  zur Kriegsdienstverweigerung


https://www.evangelische-friedensarbeit.de/meldungen-friedensarbeit/evangelische-friedensarbeit-erfreut-synodenbeschluss-zur-kriegs


Evangelische Friedensarbeit erfreut Synodenbeschluss


zur Kriegsdienstverweigerung


Evangelische Friedensarbeit 06.12.2023


Die Evangelische Friedensarbeit hat den Beschluss der Synode der

Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), wonach sich der Rat der EKD

gegenüber der Bundesregierung dafür einsetzen soll, dass Menschen, die

den Kriegsdienst verweigern oder desertieren, die Möglichkeit zur

Einreise eröffnet und ihnen Asyl gewährt wird, nachdrücklich begrüßt.

(…)


Auch die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung

und Frieden (EAK) freut sich über den Beschluss der EKD-Synode.

„Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht.


Menschen, die aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe verweigern

und denen deshalb Verfolgung oder Gefängnis droht, haben daher

Anspruch auf Asyl in unserem Land“, unterstreicht

EAK-Vorstandsmitglied Michael Zimmermann, der auch Beauftragter für

Friedens- und Versöhnungsarbeit der Evangelisch-Lutherischen

Landeskirche Sachsens ist.


In dem Beschluss der EKD-Synode wird darauf hingewiesen, dass

Kriegsdienstverweigerung ein international anerkanntes Menschenrecht

ist. Viele Menschen aus Kriegsgebieten oder an Kriegen beteiligten

Ländern, denen der Kriegsdienst droht, würden versuchen, sich diesem

zu entziehen, weil sie keine Menschen töten und auch nicht in diesen

Kriegen sterben wollen.


Zudem gebe es Soldatinnen und Soldaten an der Front, die angesichts

des Grauens ihre Waffen niederlegen wollen und denen in vielen Ländern

dafür Repressionen und Gefängnisstrafen drohen, in manchen Ländern

sogar die Todesstrafe.


Darum bittet die Synode den Rat der EKD, sich gemeinsam mit den

ökumenischen Partnern gegenüber der Bundesregierung dafür einzusetzen,

dass Deutschland Menschen, insbesondere aus Russland, die den

Kriegsdienst verweigern oder desertieren, die Möglichkeit der Einreise

zu eröffnen und dass Deutschland diese Menschen schützt und ihnen Asyl gewährt.


——


https://www.washingtonpost.com/opinions/2023/11/30/trump-dictator-2024-election-robert-kagan/?pwapi_token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJyZWFzb24iOiJnaWZ0IiwibmJmIjoxNzAxNzUyNDAwLCJpc3MiOiJzdWJzY3JpcHRpb25zIiwiZXhwIjoxNzAzMTM0Nzk5LCJpYXQiOjE3MDE3NTI0MDAsImp0aSI6IjdjZGE0YmIyLTQwYmMtNGJiNC04YjU0LWQ2YzZiZjAzZTc3NCIsInVybCI6Imh0dHBzOi8vd3d3Lndhc2hpbmd0b25wb3N0LmNvbS9vcGluaW9ucy8yMDIzLzExLzMwL3RydW1wLWRpY3RhdG9yLTIwMjQtZWxlY3Rpb24tcm9iZXJ0LWthZ2FuLyJ9.gxVSgCtFiUwI0ecopftZr0xf8SfixEef0qM01XlifnU



Hinweis von C. Ronnefeldt:  Robert Kagan, Jg. 1958,  zählte in der Ära

von George W. Bush zu den Hardlinern unter den Neokonservativen.


Er war Mitbegründer der einflussreichen neokonservativen Denkfabrik

"Project for the New American Century“ (PNAC) und ist aktuell Mitglied

des Aufsichtsrates der Foreign Policy Initiative und Stipendiat des

German Marshall Fund.


——


4. Washington Post: Robert Fagan: Eine Trump-Diktatur ist zunehmend unvermeidlich.



Washington Post

Meinung


Eine Trump-Diktatur ist zunehmend unvermeidlich. (…)


(…)


30. November 2023 um 8:00 Uhr EST


Robert Kagan, Redakteur der Post Opinions, ist der Autor von

„Rebellion: How Antiliberalism Is Tearing America Apart' Again,

das im Mai bei Knopf erscheinen wird.


Stoppen wir das Wunschdenken und stellen wir uns der krassen Realität:


Es gibt einen klaren Weg zur Diktatur in den Vereinigten Staaten, und

es wird jeden Tag kürzer. (…) Die Idee, dass er bei den

Parlamentswahlen nicht wählbar ist, ist Unsinn - (…).


Trump wird nicht von den Gerichten oder der Rechtsstaatlichkeit

eingedämmt. Im Gegenteil, er wird die Prüfungen nutzen, um seine Macht

zu zeigen. Deshalb will er sie im Fernsehen übertragen. Trumps Macht

kommt von seiner Anhängerschaft, nicht von den Institutionen der

amerikanischen Regierung, und seine hingebungsvollen Wähler lieben ihn

gerade deshalb, weil er Grenzen überschreitet und die alten Grenzen

ignoriert. Sie fühlen sich dadurch ermächtigt, und das wiederum stärkt

ihn. (…)


Kann Trump die Wahl gewinnen? Die Antwort, es sei denn, etwas

Radikales und Unvorhergesehenes geschieht, ist: Natürlich kann er das.


Wenn das nicht so wäre, wäre die Demokratische Partei nicht in einer

zunehmenden Panik über ihre Aussichten.


Wenn Trump die Wahl gewinnt, wird er sofort die mächtigste Person

werden, die jemals dieses Amt innehatte. Er wird nicht nur die

ehrfurchtsvollen Befugnisse der amerikanischen Exekutive ausüben, die,

wie die Konservativen es früher beklagt haben, im Laufe der Jahrzehnte

gewachsen sind, sondern er wird dies auch mit den wenigsten Zwängen

eines Präsidenten tun, weniger sogar als in seiner eigenen ersten

Amtszeit. (…)


Wird ihn ein zukünftiger Kongress aufhalten? Die Präsidenten können

heutzutage viel ohne Zustimmung des Kongresses erreichen, wie sogar

Barack Obama gezeigt hat. (…)


Nachdem wir die Frage beantwortet haben, ob Trump gewinnen kann,

können wir uns jetzt der dringendsten Frage zuwenden: Wird seine

Präsidentschaft zu einer Diktatur werden? Die Chancen stehen wieder

ziemlich gut.


Schließlich wird Trump nicht die einzige Person sein, die Rache sucht.

Seine Regierung wird mit eigenen Feinden gefüllt sein, einem

bestimmten Kader von „vetierten“ Beamten, die es als ihre einzige,

präsidial autorisierte Mission sehen werden, diejenigen in der

Regierung, denen nicht vertraut werden kann, zu „ausrotten“.


Viele werden einfach gefeuert, aber andere werden

karrierezerstörerischen Untersuchungen unterzogen. Die Trump-Regierung

wird mit Leuten gefüllt sein, die keine explizite Anweisung von Trump

benötigen, genauso wenig wie Hitlers örtliche Gauleiter eine Anweisung

benötigen.


Unter solchen Umständen „arbeiten die Menschen auf den Führer hinzu“,

was heißt, sie antizipieren seine Wünsche und suchen Gunst durch

Taten, von denen sie denken, dass sie ihn glücklich machen und dadurch

ihren eigenen Einfluss und ihre Macht steigern.


Wie werden die Amerikaner auf die ersten Anzeichen eines Regimes

politischer Verfolgung reagieren? Werden sie empört werden? Verlassen

Sie sich nicht darauf.


Diejenigen, die keinen Grund gefunden haben, sich Trump in den

Vorwahlen zu widersetzen, und kein Grund, sich ihm im Allgemeinen zu

widersetzen, werden wahrscheinlich kein plötzliches Erwachen erleben,

wenn ein ehemaliger Trump-benachbarter Beamter wie Milley gegen ihn

ermittelt wird, (…)


Die Trump-Diktatur wird keine kommunistische Tyrannei sein, wo fast

jeder die Unterdrückung spürt und ihr Leben dadurch geprägt hat. (…)


Ja, es wird eine große Oppositionsbewegung in der Demokratischen

Partei geben, aber genau, wie genau diese Opposition die Verfolgung

beenden wird, ist schwer zu sehen. Der Kongress und die Gerichte

werden wenig Erleichterung bieten.


Demokratische Politiker, insbesondere Mitglieder der jüngsten

Generation, werden schreien und schreien, aber wenn sie nicht von den

Republikanern begleitet werden, wird es wie die gleiche alte

Parteilichkeit aussehen. (…)


Amerikaner könnten auf die Straße gehen. In der Tat ist es

wahrscheinlich, dass sich viele Menschen an Protesten gegen das neue

Regime beteiligen werden, vielleicht noch bevor es eine Chance hatte,

sich als verdient zu erweisen. Aber was dann?  (…)


Sollte Trump erfolgreich sein, eine Verfolgungskampagne zu starten,

und die Opposition sich als machtlos erweisen, um sie zu stoppen, dann

wird die Nation einen irreversiblen Abstieg in die Diktatur begonnen haben.


Mit jedem Tag wird es schwieriger und gefährlicher, es mit allen

Mitteln zu stoppen, legal oder illegal. Versuchen Sie sich

vorzustellen, wie es sein wird, auf einem Einspruchsticket in einem

solchen Umfeld für ein Amt zu kandidieren.


Theoretisch könnten die Zwischenwahlen im Jahr 2026 Hoffnung auf ein

demokratisches Comeback haben, aber wird Trump nicht seine

beträchtlichen Befugnisse nutzen, sowohl legal als auch illegal, um

dies zu verhindern?


Trump besteht darauf und glaubt zweifellos, dass die derzeitige

Regierung das Justizsystem korrupt benutzt hat, um seine Wiederwahl zu

verhindern. Wird er sich nicht damit berechtigt sehen, dasselbe zu

tun, wenn er die ganze Macht hat?


Er hat natürlich schon versprochen, genau das zu tun: die Befugnisse

seines Amtes zu nutzen, um jeden zu verfolgen, der es wagt, ihn

herauszufordern.


Das ist der Weg, auf dem wir uns jetzt befinden. Ist der Abstieg in

die Diktatur unausweichlich? Nein.


Nichts in der Geschichte ist unvermeidlich. Unvorhersehbare Ereignisse

verändern die Flugbahnen. Die Leser dieses Essays werden zweifellos

alle Arten aufzählen, in denen es wohl zu pessimistisch ist und diese

oder jene alternative Möglichkeit nicht ausreichend berücksichtigt. (…)


Sicher ist jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Vereinigten

Staaten in die Diktatur fallen, erheblich gewachsen sind, weil so

viele der Hindernisse dafür beseitigt wurden und nur noch wenige übrig

sind. Wenn es vor acht Jahren buchstäblich undenkbar schien, dass ein

Mann wie Trump gewählt werden könnte, wurde dieses Hindernis 2016

beseitigt.


Wenn es dann unvorstellbar schien, dass ein amerikanischer Präsident

versuchen würde, nach einer Wahl im Amt zu bleiben, wurde dieses

Hindernis im Jahr 2020 beseitigt.


Und wenn niemand glauben könnte, dass Trump, nachdem er versucht hat

und es versäumt hat, die Wahl zu entkräften und die Auszählung der

Stimmen des Wahlkollegiums zu stoppen, dennoch wieder als

unangefochtener Führer der Republikanischen Partei und ihres

Kandidaten im Jahr 2024 wieder auftauchen würde, nun, wir sind dabei,

dieses Hindernis auch zu klären.


Werden wir etwas dagegen tun? (…)


Es gibt keinen Grund, warum die Angst heute weniger sein sollte. Aber

warten Sie, bis Trump an die Macht zurückkehrt und der Preis, sich ihm

zu widersetzen, zu Verfolgung, Eigentumsverlust und möglicherweise zum

Verlust der Freiheit wird.


Werden diejenigen, die sich dagegen wehren, Trump zu widerstehen, wenn

das Risiko nur politisches Vergessen war, plötzlich ihren Mut

entdecken, wann die Kosten der Ruin von sich selbst und seiner Familie

sein könnten?


Wir sind heute näher an diesem Punkt als je zuvor, aber wir driften

weiter in Richtung Diktatur ab und hoffen immer noch auf eine

Intervention, die es uns ermöglichen wird, den Folgen (…) unserer

selbstgefälligen, absichtlichen Ignoranz und vor allem unseres Mangels

an tiefem Engagement für die liberale Demokratie zu entkommen. (…)



Robert Kagan ist Senior Fellow an der Brookings Institution und

Redakteur bei der Washington Post. Sein neuestes Buch ist „The Ghost

at the Feast: America and the Collapse of World Order, 1900-1941“.


Er ist der Autor des kommenden Buches "Rebellion: How Antiliberalism is

Tearing America Apart - Again", das im Mai bei Knopf erscheinen wird.


——


5. Tagesschau:  New York Times zitiert Sicherheitspapier - Wusste Israel von Hamas-Angriffsplan?


https://www.tagesschau.de/ausland/new-york-times-israel-100.html


New York Times zitiert Sicherheitspapier


Wusste Israel von Hamas-Angriffsplan?

Stand: 01.12.2023 16:29 Uhr


Seit dem Terrorangriff der Hamas wird gerätselt, wie Israels

Sicherheitsbehörden derart überrascht werden konnten. Nun berichtet

die New York Times: Sie hätten die Pläne gekannt, aber nicht ernst genommen.



Nach Angaben der US-Zeitung New York Times wussten die israelischen

Sicherheitsbehörden bereits seit mehr als einem Jahr von dem

Angriffsplan der Terrormiliz Hamas.


Ein Papier mit dem Codenamen "Jericho-Mauer", den die Redaktion nach

eigenen Angaben einsehen konnte, habe Hinweise auf die geplante

Attacke enthalten.


Zwar habe der Bericht kein konkretes Datum für den Angriff enthalten,

aber auf 40 Seiten sei Punkt für Punkt der Gefechtsplan skizziert worden,

darunter Raketenbeschuss und das Eindringen in israelisches Gebiet.


Dieser soll dann bis in Details dem Angriff geähnelt haben, den die

Terroristen am 7. Oktober aus dem Gazastreifen heraus ausgeführt haben.


Pläne als zu anspruchsvoll abgetan


Israel habe auf den Bericht nicht reagiert, weil Militär- und

Geheimdienstmitarbeiter diese Pläne als zu anspruchsvoll abgetan

hätten, berichtet das Blatt weiter.


Die Sicherheitskräfte hätten auch nicht reagiert, als ein

Geheimdienstmitarbeiter drei Monate vor dem Angriff Alarm geschlagen

habe - wegen einer groß angelegten Übung der Hamas-Kämpfer. Diese

Übung sei nach dem Plan abgelaufen, der den Behörden bereits vorlag.


Laut New York Times war der Bericht weiten Kreisen der israelischen

Sicherheitskräfte zugänglich - neben den Angriffsplänen habe er auch

geheime Informationen über die israelische Armee und deren

Kommunikation enthalten. Wie die Hamas an solch sicherheitsrelevante

Informationen kommen konnte, sei unklar.  (…)


——


6. Capital.de: Ermittlungen in Israel : Verdächtige Leerverkäufe: Haben sich Anleger am Hamas-Terror bereichert?


https://www.capital.de/geld-versicherungen/verdaechtige-leerverkaeufe--haben-sich-anleger-am-hamas-terror-bereichert--34259722.html


Ermittlungen in Israel


Verdächtige Leerverkäufe:


Haben sich Anleger am Hamas-Terror bereichert?


von Daniel Hüfner


05.12.2023, 13:21


Anleger sollen mit dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel

Geschäfte gemacht haben, wie ein Bericht zweier US-Forscher nahelegt.

Worauf sich ihre Beobachtungen stützen. Von dem Angriff der

radikal-islamischen Terrorgruppe Hamas auf Israel Anfang Oktober haben

einige Anleger finanziell offenbar massiv profitiert.


Das geht aus einem Bericht zweier US-Forscher hervor. Untersuchungen

der Rechtsprofessoren Robert Jackson Jr. von der New York University

und Joshua Mitts von der Columbia University haben ergeben, dass es im

Vorfeld der Angriffe zu verdächtig vielen Leerverkäufen von Aktien

israelischer Unternehmen kam.


Bei Leerverkäufen setzen Anleger auf fallende Kurse. Dabei werden

zuvor geliehene Aktien mit der Absicht verkauft, sie zu einem späteren

Zeitpunkt günstiger zurückzukaufen. Die Differenz wird als Gewinn

einbehalten. Können Anleger mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von

sinkenden Aktienkursen ausgehen – etwa durch Insiderinformationen –,

sind Leerverkäufe besonders lukrativ.


Dies könnten einige Anleger in den Tagen vor dem Angriff der Hamas auf

Israel ausgenutzt haben, wie die beiden US-Forscher schreiben.


"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Händler, die über die

bevorstehenden Angriffe informiert waren, von diesen tragischen

Ereignissen profitierten", heißt es in ihren Bericht.


hren Verdacht stützen Jackson Jr. und Mitts auf Handelsbewegungen auf

den MSCI Israel ETF. Der Indexfonds enthält Aktien von mehr als 100

israelischen Unternehmen, etwa die der Bank Leumi oder dem

Homepage-Baukastenbetreiber Wix. Leerverkäufe auf den ETF seien am 2.

Oktober „plötzlich und in erheblichem Umfang in die Höhe geschossen“,

heißt es.


Dazu habe es bei einem Unternehmen allein zwischen Mitte September und

Anfang Oktober mehr als vier Millionen leerverkaufte Aktien gegeben,

was letztlich zu Gewinnen „in Millionenhöhe“ geführt habe.

Die Forscher berufen sich hierzu auf Daten der US-Wertpapieraufsicht Finra.


Zudem hätten die Leerverkäufe insgesamt das Volumen vergangener Krisen

überschritten, etwa das des Israel-Gaza-Kriegs 2014 oder während der

Corona-Pandemie. Ein weiteres Indiz, dass einige Anleger die

Ereignisse vorausgesehen haben könnten.


Ob es sich dabei auch um Mitglieder der Terrorgruppe Hamas selbst

gehandelt hat, ist allerdings unklar. Laut der Nachrichtenagentur

Reuters gehen israelische Behörden dem Bericht inzwischen nach.


———


7. SZ: Krieg in Gaza: Niemand weiß, wo es noch sicher ist


https://www.sueddeutsche.de/politik/gazastreifen-chan-yunis-israel-angriffe-bodentruppen-1.6314495


Krieg in Gaza:


Niemand weiß, wo es noch sicher ist


5. Dezember 2023, 14:38 Uhr


(…)


Von Peter Münch, Tel Aviv


(…)


Israels Armee fordert Zivilisten seit Tagen zur Flucht auf


Zur Vorbereitung der Bodenkämpfe hat die israelische Luftwaffe Chan

Yunis in den vergangenen Tagen einem massiven Bombardement ausgesetzt.

Am Dienstagnachmittag meldete die Armee, dass nun auch direkt am

Boden, "im Herzen der Stadt", gekämpft werde.


Es seien die härtesten Gefechte seit Beginn der Bodenoffensive Ende

Oktober. Die Armee hatte die Zivilbevölkerung seit Tagen zur Flucht

aufgefordert. Schutzzonen sind ausgewiesen, aber wo die Menschen

wirklich sicher sind, weiß wohl niemand zu sagen.


Von Vertretern der UN sowie von Hilfsorganisationen wird deshalb die

Kritik am militärischen Vorgehen Israels immer lauter, dem Angaben aus

Gaza zufolge inzwischen fast 16 000 Palästinenser zum Opfer fielen.


"Die Zahl der getöteten Zivilisten nimmt rapide zu", warnte Philippe

Lazzarini, Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks UNRWA. Die

Evakuierungsanordnungen lösten "Panik, Angst und Unruhe" in der

Bevölkerung aus.


Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana

Spoljaric Egger, sprach nach einem Besuch des Gazastreifens von einem

nicht hinnehmbaren Level des menschlichen Leidens. UN-Generalsekretär

António Guterres erneuerte seine Forderung nach einem "dauerhaften

humanitären Waffenstillstand“.


Über die Geiseln wird offiziell nicht mehr verhandelt


Stark beansprucht werden Israels Truppen auch weiterhin im Norden des

Küstenstreifens. Hier konzentrieren sich die Kämpfe auf zwei

Stadtteile von Gaza-Stadt, die als Hochburg der Hamas gelten. Gezielt

werden von der Armee alle militärischen und sonstigen Einrichtungen

zerstört, die für die Machtausübung der Hamas gestanden haben.


Am Montag traf es das Hauptgerichtsgebäude in Gaza, das 2018 mit Geld

aus Katar errichtet worden war. Vor drei Wochen schon war das

Parlamentsgebäude gesprengt worden.


Neben solch symbolträchtigen Bauten zielt die Armee weiter auf die

Zerstörung des Tunnelsystems der Hamas ab. Das Wall Street Journal

berichtete nun unter Berufung auf Quellen in der US-Regierung von

Plänen, die weitverzweigten Tunnelanlagen zu fluten, um die dort

versteckten Hamas-Kämpfer an die Oberfläche zu zwingen.


Fünf große Pumpanlagen für Meerwasser seien deshalb bereits aufgebaut

worden. Doch noch sei keine Entscheidung getroffen worden - zum einen

wegen unabsehbarer Folgen für die Umwelt, zum anderen wohl auch, weil

in den Tunneln noch israelische Geiseln vermutet werden.


Nach starkem öffentlichem Druck empfing Premierminister Benjamin

Netanjahu zusammen mit weiteren Mitgliedern seines Kriegskabinetts am

Dienstag in Tel Aviv nach längerer Pause wieder die Angehörigen der

immer noch in Gaza festgehaltenen mehr als 130 Geiseln.


Die Familien verlangen Antworten darauf, wie angesichts der

eskalierenden Kämpfe die Entführten freikommen könnten. Offizielle

Verhandlungen gibt es nicht mehr. Die Regierung setzt erklärtermaßen

darauf, die Hamas mit militärischer Kraft zu einem neuen Austausch zu

zwingen.


———


8. SZ: Krieg in Nahost: "Das ist direkte Mittäterschaft“


https://www.sueddeutsche.de/politik/menschenrechtsaktivist-bahgat-kritisiert-bundesregierung-nahost-1.6313820?reduced=true



Krieg in Nahost:


"Das ist direkte Mittäterschaft"


4. Dezember 2023, 15:29 Uhr


Der ägyptische Menschenrechtsaktivist Hossam Bahgat wirft der

Bundesregierung vor, in ihrer Nahostpolitik das Leid der Menschen in

Gaza auszublenden.


Interview von Bernd Dörries


(…)



In der SZ-Printausgabe vom 5.12.2023 steht der


Artikel auf Seite 2 unter der gleichen Überschrift:


"Das ist direkte Mittäterschaft“


Hossam Bahgat, 45, ist Gründer der „Egyp tian Initiative for Personal

Rights, eine ägyptischen Menschenrechtsorganisati on, die sich für

persönliche Freiheiten und politische Gefangene einsetzt. Sie wird

immer wieder von den Behörden in Ägypten drangsaliert, auch Bahgat

wurde mehrmals verhaftet.


SZ: Herr Bahgat, Sie waren vor einem Monat für den

deutsch-französischen Menschenrechtspreis nominiert, Sie haben ihn

abgelehnt. Warum?


Hossam Bahgat:  Uns gibt es seit 21 Jahren als Organisation, wir sind

also nicht neu, wir sind nicht naiv, und wir sind nicht unrealistisch.

Ich bin nicht schockiert über Doppelmoral.


Und ich bin auch nicht schockiert über einige westliche Regierungen,

die sich nicht laut genug äußern, wenn es um das Leben der

Palästinenser geht. Aber das ist nicht das Problem.

Wir sind daran gewöhnt.


Wir waren bei jedem Krieg in Gaza dabei. Wir wissen also, wie es

läuft. Aber dieses Mal ist es anders. Dieser Krieg ist historisch, was

die Schäden und die zivilen Opfer angeht. Wir haben noch nie so ein

Ausmaß an Zerstörung und zivilen Opfern gesehen.


Es ist die größte Anzahl von Kindern, die in einem bewaffneten

Konflikt dieser Länge getötet wurden, die höchste Anzahl von

Journalisten, die in einem Krieg getötet wurden, und die höchste

Anzahl von UN-Mitarbeitern, die in einem bewaffneten Konflikt getötet wurden.


In unserer Arbeit als Menschenrechtsorganisation kritisieren wir stets

die Untätigkeit insbesondere westlicher Regierungen, wenn es um autokratische

Regime geht.

Diesmal geht es um ihr Handeln, ihre Unterstützung für Israel und den Krieg

gegen Gaza. Das ist direkte Mittäterschaft.



Das müssen Sie erklären.


Bei den Treffen der EU-Außenminister waren es die Deutschen, die die

kleine Minderheit anführten, sogar innerhalb der EU, um eine Forderung

nach einem Waffenstillstand zu blockieren. Die deutschen Medien haben

letzten Monat berichtet, dass die derzeitige Regierung die deutschen

Waffenexporte nach Israel in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr

verzehnfacht hat.


Über 80 Prozent dieser Exporte wurden nach dem 7. Oktober genehmigt.

Sie greift sogar proaktiv ein, um sicherzustellen, dass das Töten

nicht aufhört, wenn man weiß, dass die Blockade besteht, dass die

Menschen hungern, dass das Trinkwasser knapp wird.



Deutschland wurde auch von Israel für seine Stimmenthaltung im

UN-Sicherheitsrat kritisiert,  als es um eine Waffenruhe ging. Auch

der Zentralrat der Juden war enttäuscht.


Wir sehen das als direkte Mitschuld, wenn man weiß, dass es keinen

sicheren Raum in Gaza gibt, dass es keine Möglichkeit gibt, die

Zivilisten zu schützen. Dass Kinder weiterhin in einem noch nie

dagewesenen Ausmaß sterben werden. Deutschland hat in Gaza versagt.


Als Deutschland die Forderung nach einem Waffenstillstand nicht

unterstützt, sondern auf EU-Ebene sogar blockiert hat, habe ich

beschlossen, dass ich diesen Preis nicht haben will. Und wir als

Organisation wollen in Zukunft keine finanzielle Hilfe mehr aus

Deutschland. (…)


-----


 9. Monopol-Magazin: Susan Neiman: "Das Kulturleben nimmt Schaden“



https://www.monopol-magazin.de/interview-susan-neiman-bds-antisemitismus-kultur



Philosophin Susan Neiman

"Das Kulturleben nimmt Schaden“



Die Philosophin Susan Neiman, geboren 1955 in Atlanta, ist Direktorin

des Potsdamer Einstein-Forums.


Zuletzt erschien von ihr "Links ist nicht woke" (Hanser Verlag, 2023)


(…)


Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 haben Sie ein Buch

über "Das Böse" geschrieben. Wenn Sie zurückblicken: Würden Sie sagen,

dass die Debatten damals offener, differenzierter waren als heute?


Ich denke zurzeit viel an 9/11. Damals war es absolut möglich, zwei

verschieden Formen des Bösen gleichzeitig zu verurteilen. Sowohl sein

Entsetzen über die Terrorattacken von al-Quaida auszudrücken, wie auch

entschieden gegen den Angriff auf den Irak zu sein. Genauso sollte es

jetzt möglich sein, die israelische Regierung zu kritisieren – was

israelische Zeitungen wie "Haaretz" tagtäglich tun. Das Schreckliche

an den Hamas-Attacken ist sonnenklar, aber rechtfertigt das 14.000

Tote in Gaza? Warum ist es so schwierig, beides zu verurteilen?


Die Kulturwelt ist derzeit zerstritten wie nie zuvor.

Welche Möglichkeiten eines positiven Neuanfangs sehen Sie, wie

können die Gräben überwunden werden?


Es gibt in mehreren Ländern – auch in Israel - vereinzelte Koalitionen

von Juden und Muslimen, die zusammenarbeiten wollen, um die Wunden zu

heilen, um einen Weg zum Frieden zu finden. Die haben es schwer,

werden von beiden Seiten als Verräter beschimpft. Aber es gibt diese

Zusammenarbeit, auch in Deutschland. Darauf baue ich. Und ich hoffe,

dass sich auch die Politik von diesen zivilgesellschaftlichen Projekten leiten lässt.


———

06.12.2023

Beiträge zu den Kriegen in der Ukraine und in Nahost   (II nvon II)

10. Zenith: Gershon Baskin: »Deutschland muss den Staat Palästina anerkennen«


https://magazin.zenith.me/de/politik/interview-zu-verhandlungen-mit-der-hamas-und-einem-neustart-des-friedensprozesse

»Deutschland muss den Staat Palästina anerkennen



Interview von Pascal Bernhard


21.11.2023


Über Jahre verhandelte Gershon Baskin mit Hamas-Funktionären. Doch für

den britisch-israelischen Friedensaktivisten ist klar: Mit dem

Massaker vom 7. Oktober hat sie ihre Existenzberechtigung verloren.


Ein Gespräch über einen Weg zum Frieden und was dafür notwendig ist.


(…)


Sie haben kürzlich in einem Artikel erklärt, dass Sie es leid sind zu

hören, dass die israelische Regierung alles tue, um die Geiseln

zurückzubringen und dabei nichts unversucht lasse. Wie meinten Sie das?


Ich habe jahrelang zugeschaut, wie Netanyahu in der Öffentlichkeit

erklärte, das Foto von Gilad Shalit stehe auf seinem Schreibtisch und

er »stehe ihm täglich gegenüber«. Gleichzeitig lehnte seine Regierung

Verhandlungen mit der Hamas aber ab. Zurzeit stellt Netanyahus

Kriegskabinett bloße Vermutungen auf.


Darüber, was Hamas-Führer Jahja Sinwar will, unter welchen Bedingunen

und militärischem Druck er sich zu einem Deal zwingen lässt. In

Wahrheit weiß es die Regierung nicht und pokert – auf Kosten der

Familien der Geiseln und der Palästinenser in Gaza.



Sie haben auch bezweifelt, dass die Kataris über direkte

Kommunikationskanäle zur Hamas verfügen und es halten es für

wahrscheinlicher, dass Ägypten Einfluss auf die Qassam-Brigaden hat.

Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?


Zunächst einmal gibt es keine direkten Kommunikationswege von Katar zu

den Hamas-Funktionären in den unterirdischen Tunneln des

Gazastreifens. Anstelle von digitalen Kommunikationswegen setzt die

Hamas auf analoge Kommunikationskanäle: über Kabel, die sich über das

Tunnelsystem erstrecken.


Die Hamas gibt buchstäblich schriftliche Notizen weiter, um mit der

Außenwelt zu kommunizieren. Wenn es eine Person gibt, die Kontakt zu

den Hamas-Führern vor Ort hat und in Doha sitzt, dann ist es Khalil

Hayya: Der ehemalige stellvertretende Hamas-Chef im Gazastreifen wurde

kurz vor dem Massaker als Vermittler nach Katar geschickt. Aber diese

Kanäle funktionieren nur sehr langsam und sind angesichts des Krieges

im Gaza instabil.


Die Ägypter hingegen verfügen über direkte Kommunikationskanäle in den

Gazastreifen und haben bereits unter Beweis gestellt, dass die

Waffenstillstände aushandeln können – wie etwa in den Jahren 2014 mit

der Hamas und dann 2021 mit dem »Islamischen Dschihad«. Für die

Ägypter ist es schlicht einfacher, diese Drähte aufrecht zu halten.


(…)


Hat die israelische Regierung die Legitimität, diesen Krieg mit

maximaler militärischer Zielsetzung zu führen?


In einer Demokratie kommt die Legitimität vom Volk, das die Regierung

wählt. Es ist unbestritten, dass das israelische Volk hinter dem

Hauptziel der Regierung steht: die Hamas als militärische Kraft und

zivile Regierung im Gazastreifen auszuschalten. Darüber hinaus fordert

ein Großteil der israelischen Gesellschaft, dass die Regierung

Netanyahu sie nach diesem Krieg politische Verantwortung übernimmt und

zurücktritt – und eine Minderheit fordert das Kabinett bereits jetzt

zum Rücktritt auf.



Und Sie?


Netanyahu sollte im Gefängnis sitzen – verurteilt wegen Korruption und

Betrug – und weil er uns dahin geführt hat, wo wir heute stehen. Aber

lassen Sie mich Folgendes hinzufügen: Die gesamte internationale

Gemeinschaft trägt die Verantwortung für das, was geschehen ist.


... für den 7. Oktober?


... für die Vorstellung, dass Israel weiterhin palästinensische

Gebiete besetzen kann, ohne dafür zur Verantwortung gezogen zu werden.



Sie haben einen Plan für einen Waffenstillstand und einen neuen

Friedensprozess vorgelegt. Er umfasst unter anderem eine Reform der

Palästinensischen Autonomiebehörde, einen Marshallplan für Gaza sowie

eine neue Phase der Verhandlungen über territoriale Fragen. Ist das realistisch?


Wir müssen uns darüber im Klaren sein: Jede Kontrolle ohne

palästinensische Führung wird nur eine weitere Form der Besatzung

sein. Deswegen müssen wir die Palästinenser von eben jener Besatzung

befreien. Das beste Szenario, das wir anstreben können, ist eine

multinationale arabische Koalition, die die neue zivile Regierung im

Gazastreifen unterstützt – unter palästinensischer Führung.


Engagement für die Zweistaatenlösung bedeutet Anerkennung des Staates

Palästina durch alle Länder, unter anderem durch Aufnahme als

Vollmitglied der Vereinten Nationen.



Hat ein Neustart des Friedensprozesses bessere Chancen unter einer

anderen israelischen Regierung – etwa unter Führung von Yair Lapid

oder Benny Gantz?


Yair Lapid ist genauso schuldig wie Netanyahu, weil er sich weigert,

sich mit der palästinensischen Frage zu befassen. Und als Gantz in den

Jahren 2018/2019 für seine neu gegründete Partei HaMachane HaMamlachti

(»Das Staatslager«) in den Wahlkampf zog, veröffentlichte er ein Video

von sich, in dem er damit prahlt, wie viele Palästinenser er während

des Krieges 2014 getötet hat. Keiner von beiden, weder Lapid noch

Gantz, wird den notwendigen Sinneswandel herbeiführen, um den

Friedensprozess wieder in Gang zu bringen.



Wem könnte das gelingen?


Es liegt in den Händen der Amerikaner, entsprechenden Druck auf Israel

auszuüben. Es ist an der Zeit, dass die Biden-Administration auf den

progressiven Flügel innerhalb der Demokraten zu hören. Tatsächlich

erhöhen die USA auch den Druck in einigen Bereichen. In dieser Woche

etwa drohte Biden, dass seine Regierung gewalttätigen Siedlern keine

Visa mehr erteilen werde.


Wird das ausreichen?


Nein. Aber die Biden-Administration könnte Israel zur Kooperation

drängen. Ohne die amerikanische Militärhilfe würde die israelische

Armee bald zusammenbrechen. Wenn es die Amerikaner wollten, könnten

sie Israel sehr wohl dazu zwingen, sich aus dem Gazastreifen

zurückzuziehen und auf einen Friedensprozess einzulassen.



Was wären weitere Bedingungen für einen Neustart des Friedensprozesses?


Es muss einen Wandel in der Verhandlungskultur geben: Der Oslo-Prozess

wurde von dem Kissinger-Prinzip der »konstruktiven Ambiguität«

geleitet. Bewusst blieben wichtige Punkte unerwähnt, um die Gespräche

so am Laufen zu halten. Zu keinem Zeitpunkt des Dialogs wurde

vereinbart, dass Israel die Siedlungen im Westjordanland nicht

ausbauen würde.


Man ging davon aus, dass Israel nicht so handeln würde – aber es gab

keine klaren Überprüfungsmechanismen für die Umsetzung. Das verleitete

beide Parteien letztlich dazu, Vereinbarungen eher zu brechen, denn

den Forderungen der anderen Seite zu schrittweise nachzukommen.



Wie die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits 2008 in der

Knesset erklärte, gehört Israels Sicherheit zu Deutschlands

Staatsräson. Oft interpretieren deutsche Politiker das als

bedingungslose Solidarität mit der israelischen Regierung. Welche

Rolle kann Deutschland in der Konfliktlösung spielen?


Ich habe mich in den letzten zwei Jahrzehnten mit vielen deutschen und

europäischen Diplomaten ausgetauscht. Viele von ihnen sagten mir unter

vier Augen, dass die Zweistaatenlösung nicht mehr machbar sei – aber

sie erwähnten sie trotzdem in jeder verabschiedeten Resolution.

Deutschland muss verstehen, dass Gerechtigkeit für Israel auch

Gerechtigkeit für das palästinensische Volk erfordert.


Als Israel gegründet wurde, wurden die Palästinenser zu

Kollateralschäden. Ich rufe zur Solidarität mit der Vision von 7

Millionen Israelis und 7 Millionen Palästinensern auf, die vom Fluss

bis zum Meer in Koexistenz leben – zwei Staaten für zwei Völker.

Deutschland muss den Staat Palästina so bald wie möglich anerkennen.



Das Massaker vom 7. Oktober war auch ein Anschlag auf die israelische

Zivilgesellschaft. Sie haben, wie viele andere auch, Freunde und

Kollegen verloren. Darunter die bekannte Friedensaktivistin Vivian

Silver, die Sie als »moralischen Kompass« bezeichnet haben. Wie kann

sich die israelische Zivilgesellschaft von diesem Schock erholen?


Beide Seiten dieses Konflikts schreiben in diesen Tagen ihr

kollektives Gedächtnis um. Wir werden nicht vergessen. Es gibt keinen

Grund, zu vergessen. Aber wir müssen auch miteinander reden. Anstatt

zu warten, bis beide Seiten Vertrauen ineinander aufgebaut haben,

müssen wir Überwachungs- und Überprüfungsmechanismen unter

internationaler Kontrolle einführen und uns an den Verhandlungstisch

setzen. Wir brauchen Friedensvereinbarungen, auch wenn wir einander

nicht trauen.


----


Dr. Gershon Baskin, 67, ist britisch-israelischer Analyst und

Friedensaktivist. Er ist der Nahost-Direktor der Londoner NGO

»International Communities Organisation«. Baskin wurde 1994 an der

Greenwich University mit einer Analyse über die »Souveränität und das

Territorium in Jerusalem« promoviert.


Er verhandelt seit mehr als 15 Jahren mit Hamas-Vertretern und war der

wichtigste Vermittler beim Gefangenenaustausch von Gilad Shalit im

Jahr 2011.


——


Mit freundlichen Grüßen


Clemens Ronnefeldt

Referent für Friedensfragen beim deutschen

Zweig des internationalen Versöhnungsbundes


C.Ronnefeldt@t-online.de 

www.versoehnungsbund.de


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

06.12.2023

Ernüchterung: Selenskij hat's einfach nicht gebracht...

aus e-mail von Doris Pumphrey, 6. Dezember 2023, 19:00 Uhr


RT 6.12.2023


*"Etwas ist in letzter Minute passiert": Selenskij hält doch keine Rede

vor US-Senatoren


*Eine Videoansprache des ukrainischen Präsidenten ist am Mittwoch

kurzfristig abgesagt worden. In letzter Minute sei etwas dazwischen

gekommen, erklärte der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat.

Selenskij wollte um weitere finanzielle Unterstützung bitten.


Chuck Schumer, der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, sagte bei

einer Pressekonferenz am Dienstag, dass es Wladimir Selenskij nicht

gelungen sei, sich per Videoschalte an den US-Senat zu wenden. Ziel sei

es gewesen, die Senatoren über die Kriegsereignisse zu informieren und

um weitere finanzielle Unterstützung zu bitten. "Selenskij hat es

übrigens nicht geschafft. Etwas ist in letzter Minute passiert", zitiert

ihn /The Guardian/. Der ukrainische Staatschef sollte um 15:00 Uhr

Ortszeit sprechen.


Warum der ukrainische Präsident nicht teilnehmen konnte, sagte Schumer

nicht. Er appellierte an die republikanischen Senatoren, schnell

weiteren US-Hilfen zuzustimmen: "Dies ist ein historischer Moment",

betonte er.

Am Montag hatte Schumer erklärt, US-Beamte hätten Selenskij eingeladen,

sich in einer nicht öffentlichen Pressekonferenz per Videoschalte an den

US-Senat zu wenden. Schumer sagte damals, er erwarte die Anwesenheit

aller Senatoren bei diesem wichtigen Treffen.


Der US-Senat soll am Mittwoch über ein neues Militärhilfepaket für die

Ukraine in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar abstimmen. Shalanda Young,

die Leiterin des Büros für Verwaltung und Haushalt im Weißen Haus, hatte

am Montag in einem Brief an die US-Gesetzgeber gewarnt, dass den USA bis

zum Ende des Kalenderjahres die Mittel zur Unterstützung Kiews

ausgingen, falls die von der Regierung beantragten zusätzlichen Mittel

nicht bewilligt würden.



RT. 6.12.2023


*Ukraine-Konflikt: NATO-Traum vom Tisch,

Selenskij vor Absprung in die USA


*Das ist das Aus für den ukrainischen NATO-Traum. Sogar US-Kriegstreiber

Senator Graham verweigert neue Hilfen für die Ukraine. Die gigantischen

Forderungen der Ukraine stehen im luftleeren Raum. Selenskij wird

zunehmend Zielscheibe scharfer Kritik von Innen und vom Westen. Darüber

hinaus finden sich Hinweise, dass er sich schon bald in die USA absetzen

will.


/Von Rainer Rupp/


US-Außenminister Antony Blinken hat anscheinend seine europäischen

Amtskollegen anlässlich des jüngsten NATO-Treffens gebeten, mit Kiew

nicht mehr die Frage des Beitritts zum transatlantischen Bündnis zu

thematisieren. Dieses NATO-Thema verärgere die außenpolitische Elite der

USA, so Alexei Gontscharenko

<https://www.mk.ru/politics/2023/12/05/v-rade-zayavili-chto-blinken-poprosil-ne-obsuzhdat-s-ukrainoy-nato.html>,

Abgeordneter im ukrainischen Nationalparlament Werchowna Rada. Unter

Berufung auf seine Quellen in Washington berichtete Gontscharenko auf

seiner Seite in den so genannten "sozialen" Netzwerken weiter, dass es

"einiges an Bewegung in der NATO geben wird, aber wir werden im Jahr

2024 kein Mitglied sein." Das Büro des Präsidenten (Selenskij) habe sich

damit abgefunden und arbeite jetzt verstärkt am Eintritt in die EU.


Am Montag, dem 5. Dezember, wollte Schauspieler-Präsident Selenskij per

Video-Schaltung vor den US-Senatoren eine neue Bettelvorstellung für

mehr Geld und Waffen aufführen. Die wird nicht gut ankommen. Zum

Entsetzen des kollektiven Westens hat sich die Ukraine als Fass ohne

Boden herausgestellt, ohne dass sie irgendwelche Erfolge gegen Russland

vorweisen könnte. Im Vorfeld seines Video-Auftritts erreichte Wolodimir

Bettelinskij (wie böse Zungen ihn inzwischen nennen) eine vernichtende

Nachricht aus Washington.


Denn jetzt hat sich einer der einflussreichsten US-Kriegstreiber und

Scharfmacher gegen Russland, Senator Lindsey Graham vorerst gegen

weitere Hilfe für die Ukraine ausgesprochen. Ja, es ist derselbe Lindsey

Graham, dem zufolge die zig-Milliarden US-Militärhilfen an die Ukraine

die beste Investition sind, die die Vereinigten Staaten je getätigt

haben. Denn erstens würden damit russische Soldaten getötet und die

russische Armee geschwächt, und zweitens: Solange die USA Waffen

liefern, wird die Ukraine bis zum letzten Mann

<https://www.youtube.com/results?search_query=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DMsI6rh4nbbE> kämpfen.


Jetzt sagte Senator Graham in einem /CNN-/Nachrichteninterview

<https://t.me/Slavyangrad/77425> im "State of the Union"-Programm vom 5.

Dezember, es werde KEINE weiteren Hilfsgüter in die Ukraine geben, "so

lange in den USA die eigenen Grenzen (gegen die illegale Migration aus

dem Süden) nicht gesichert sind." Damit haben die pro-ukrainischen

Kriegstreiber in der Biden-Regierung ihren wichtigsten Verbündeten in

der republikanischen Opposition verloren. Die Grenze zu Mexiko dicht zu

machen, wird die Biden-Regierung so kurz vor den Wahlen nicht wagen, aus

Angst, auch noch die Anhänger der selbsternannten progressiven "Refugees

-Welcome"-Bewegung zu vergraulen. Denn die stellen eine wichtige Stütze

im Wahlkampf und in der Wählerschaft der Demokratischen Partei dar. Es

scheint, als habe es hinter den politischen Kulissen der Macht in

Washington ein gewaltiges Beben gegeben.


Wie zur Bestätigung berichtete /The Financial Times,/ das Weiße Haus

habe gewarnt, dass die US-Finanzierung für die Ukraine bis Ende des

Jahres auslaufen werde. Laut der Budgetdirektorin des Weißen Hauses,

Amanda Young, werden ohne die Freigabe neuer Finanzmittel durch den

US-Kongress bis Ende des Jahres die Mittel ausgehen, um mehr Waffen und

Ausrüstung für die Ukraine zu beschaffen oder Waffen aus

US-Militärbeständen bereitzustellen.


"Es gibt keine magische Finanzierungsbank. Wir haben kein Geld mehr –

und wir haben fast keine Zeit mehr", sagte sie. Da im Unterhaus des

Kongresses (House of Representatives) die oppositionellen, mehrheitlich

gegen Ukraine-Hilfe eingestellten Republikaner die Mehrheit haben,

stehen die Chancen für mehr Geld und Waffen für die Ukraine schlecht.


Zeitgleich jedoch werden die Forderungen des Regimes in Kiew an den

kollektiven Westen immer exorbitanter. Ukrainische Medien haben jetzt

berichtet, dass der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte,

General Saluschny, den US-Verteidigungsminister um 17 Millionen

155mm-Granaten gebeten hat. Die Anfrage überraschte sogar den

Pentagon-Chef, "weil es so viele Granaten auf der ganzen Welt nicht

gibt." Darüber hinaus berichteten die Ukro-Medien, dass Saluschny dem

amerikanischen Minister gesagt habe, dass 350 bis 400 Milliarden Dollar

nötig seien, nur um alle ukrainischen Gebiete zu "entbesetzen", also

militärisch die Russen auf die Grenzen von 1991 zurückzudrängen.


Solchen Forderungen stoßen im Westen zunehmend auf blanke Nerven. Das

wird an der Reaktion des ehemaligen Oberbefehlshabers von NATO-Europa

(SACEUR), des pensionierten amerikanischen Generals und Russenfressers

Ben Hodges deutlich, der bisher immer nur "Die Ukraine muss gewinnen,

die Ukraine wird gewinnen" schreien konnte. Jetzt antwortete er auf die

Forderung von General Saluschny nach mehr Granaten mit dem Vorwurf, dass

die Ukraine an dem Munitionsmangel selbst schuld sei. Wörtlich sagte er:

/"Seien wir ehrlich – was hat die Ukraine seit 2014 getan?"/


Unter Anspielung auf die ukrainische, vor dem Krieg noch sehr starke

Rüstungsbranche sagte er, dass Kiew "Berge von Artilleriemunition hätte

herstellen können. Jetzt sind sie enttäuscht, dass der Westen nichts

mehr gibt. Und was hat die Ukraine nach 2014 getan, um die eigene

Munitionsproduktion zu steigern?"


Den Ton im Umgang mit den Vertretern der "großartigen und

freiheitsliebenden Demokratie Ukraine" ist rauer geworden. Auch im

besten Deutschland aller Zeiten gibt es aufgrund der gigantischen

Haushaltslöcher Probleme mit der versprochenen Verdoppelung der

Ukrainehilfe für das nächste Jahr von 4 auf 8 Milliarden Euro, die hier

zu Hause fehlen und zu den Milliarden hinzugezählt werden müssen, die

für die Flüchtlinge aus der Ukraine ausgegeben werden. Das wäre alles

nicht notwendig, wenn sich Kanzler Scholz und seine Ampel-Koalition

zurückgehalten hätten, statt sich begeistert an dem US-angezettelten

Krieg gegen Russland zu beteiligen. Aber nicht nur Deutschland, sondern

alle Länder der Europäischen Union, die ihren Mitgliedern einst

Wohlstand versprach, haben wirtschaftliche Probleme und die

Mittelschicht kämpft gegen den unausweichlichen sozialen Abstieg, der

eine zwingende Folge der EU-Beteiligung an US-Krieg und -Sanktionen

gegen Russland ist.


Aufgrund der Haushaltskrise in Deutschland und der Stärkung der Position

rechtsextremer Parteien in Europa besteht jetzt laut /Financial Times/

die Gefahr, dass die Ukraine die von der EU versprochenen 50 Milliarden

Euro nicht erhält. Unter Berufung auf einen anonyme EU-Beamte berichtet

die Zeitung: /"Die EU-Mitgliedsstaaten sind weit davon entfernt, vor dem

EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember in Brüssel eine Einigung über die

Aufstockung des gemeinsamen Haushalts der Union zu erzielen,

einschließlich der 50 Milliarden Euro für die Ukraine."/


All das hat Selenskijs Position und Ansehen auch im eigenen Land arg

geschwächt, so sehr, dass sich inzwischen sogar politische Zwerge wie

der Boxer Klitschko aus der Deckung wagen, und ihn öffentlich angreifen.

Klitschko war nach dem Maidan-Gewaltputsch dank Unterstützung

Deutschlands, vor allem der Konrad-Adenauer-Stiftung, Oberbürgermeister

von Kiew geworden, was er bis heute geblieben ist. Politisch aber war er

still wie eine Maus. Jetzt wittert er Morgenluft, sicherlich nicht ohne

Rückversicherung bei seinen deutschen Gönnern. Mit einer langen

Abrechnung gegen Selenskij ist er dieser Tage vor die Presse getreten.

Unter anderen sagte er: /"Die Menschen sehen, wer effektiv ist und wer

nicht. Es gab und gibt zahlreiche Erwartungen. Selenskij wird für die

Fehler bezahlen, die er gemacht hat."/


Und Klitschko ist nicht allein. Immer mehr Medien singen jetzt das

gleiche Lied. Vorbei sind die Lobeshymnen auf die große,

freiheitsliebende Ukraine, auf Selenskij, der /Times/-Mann des Jahres,

der Kriegsheld, der mit Churchill verglichen wurde. Keiner schreibt mehr

von der angeblich gescheiterten russischen Wirtschaft und dem

Zusammenbruch des russischen Militärs. Selbst die "Falsche Flagge" vom

Butscha-"Massaker" wird nicht mehr bemüht, um Mitleid zu erregen und die

Geldbeutel des Westens zu öffnen.


Alle Zeichen deuten darauf hin, dass sich die für die ukrainische

Geschichte katastrophale Selenskij-Episode ihrem Ende zuneigt. Daher

scheint die Meldung der russischen Tageszeitung /Prawda/ vom 5. Dezember

unter Berufung auf den "John Doe" YouTube-Kanal durchaus glaubwürdig,

dass der US-Secret Service einen umfassenden Plan zur "Umsiedlung" von

Wladimir Selenski und seiner gesamten Familie in die Vereinigten Staaten

vorbereitet. Angeblich habe Selenskijs Ehefrau kürzlich wissen lassen,

sie wolle nicht, dass er in der nächsten Amtszeit nochmals Präsident wird.


Derweil gibt es immer mehr Schuldzuweisungen von westlichen,

hauptsächlich US-amerikanischen Politikern und Militärs, dass Selenskij

und seine Militärführung selbst für das Desaster im Land verantwortlich

sind. US-Medien wie zum Beispiel die /Washington Post/ vom 5. Dezember

schlagen mit langen Reportagen und Analysen über die katastrophalen

Zustände in den Streitkräften der Ukraine in dieselbe Kerbe.


Passend dazu kann man auch auf der offiziellen Informationsseite der

BRICS lesen <https://infobrics.org/post/39994/>, dass jetzt "westliche

Politiker und Medien ihre Öffentlichkeit auf die unvermeidliche

Niederlage der Ukraine vorbereiten."


"Ihre Aufgabe ist es zu erklären, dass dieser Krieg nicht gewonnen

werden kann, dass keine Notwendigkeit mehr besteht, weiterhin

uneingeschränkte Unterstützung" zu gewähren, schreibt Lucas Leiroz,

Forscher am "Center for Geostrategic Studies" auf der BRICS-Seite.

Demnach bereiten westliche Beamte und Journalisten die öffentliche

Meinung für die unvermeidliche Niederlage der ehemaligen Sowjetrepublik

vor und versuchen, die Aufmerksamkeit auf den neuen "Notfall" Israel zu

lenken. Diesbezüglich sei die Erklärung von NATO-Generalsekretär Jens

Stoltenberg, wo er die Öffentlichkeit auf "schlechte Nachrichten aus der

Ukraine" vorbereitet, die Anerkennung des Westens mit Blick auf die

bevorstehende Katastrophe in Kiew. Schließlich müsse auch betont werden,

dass die Anerkennung der Niederlage der vom Westen mit Geld und Waffen

aller Art massiv unterstützten Ukraine auch ein schwerer Schlag für den

Hochmut und das Selbstverständnis des kollektiven Westens sei.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

06.12.2023

Israelkritik: Sachsen-Anhalt knüpft Einbürgerung an Bekenntnis zum Existenzrecht des Staats Israel

meinungsfreiheit.rtde.life, 6 Dez. 2023 14:05 Uhr

Bei Einbürgerungen in Sachsen-Anhalt soll darauf geachtet werden, ob es bei den Bewerbern Hinweise auf antisemitische Einstellungen gibt. Das Problem besteht darin, dass Deutschland stets Grenzen des Antisemitismus neu zieht. Dabei fehlen zudem konkrete Kriterien, an denen "Richter" antisemitische Haltungen messen können.


Quelle: AFP © Ina Fassbender


Ein Mann mit einer israelischen Flagge nimmt am 9. November 2023 an einer von deutschen Parteien organisierten Kundgebung in Dortmund teil.


In Sachsen-Anhalt ist es ab sofort Voraussetzung für die Einbürgerung, sich zum Existenzrecht des Staats Israel zu bekennen. Das Innenministerium hat in einem entsprechenden Erlass festgelegt, dass den Bewerberinnen und Bewerbern andernfalls die Einbürgerung verweigert werden soll. Das Existenzrecht Israels sei "deutsche Staatsräson", hieß es. Das soll nun auch bundesweit zur Regel werden, fordert Innenministerin Tamara Zieschang.


Greta Thunberg an Israel: "Völkermord ist keine Selbstverteidigung"





Greta Thunberg an Israel: "Völkermord ist keine Selbstverteidigung"






Im Erlass heißt es, das Existenzrecht des israelischen Staates sei deutsche Staatsräson. Bewerberinnen und Bewerber für eine Einbürgerung müssten deshalb schriftlich bestätigen, "dass sie das Existenzrecht Israels anerkennen und jegliche gegen die Existenz des Staates Israel gerichteten Bestrebungen verurteilen."

Zudem solle bei Einbürgerungen darauf geachtet werden, ob es bei den Bewerbern Hinweise auf antisemitische Einstellungen gibt, erklärte Zieschang. In dem Erlass an die Kommunen heißt es, Einbürgerungen seien ausgeschlossen, wenn Ausländer Bestrebungen verfolgten, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind. Hierzu gehörten auch antisemitische Straftaten oder die Leugnung des Existenzrechts Israels.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs wird Kritik am Staat Israel und das brutale Vorgehen der IDF in Gaza pauschal als "antisemitisch" gebrandmarkt. Dabei bleibt auch eine konkrete Definition der antisemitischen Haltung sehr vage. Eine Abgrenzung zwischen Kritik an Israel und Antisemitismus bleibt weiterhin unklar und wird im Grunde je nach Intensitätsgrad des Konflikts zwischen Palästinensern und Israel neu definiert. 

Die Antisemitismus-Keule, zu der man in Deutschland greift, um jegliche Einwände gegen die israelische Politik zum Verstummen zu bringen, zeugt von Doppelmoral der deutschen Politik. Im Westen wird Israel generell politisch-moralisch mit anderen Maßstäben gemessen als andere Staaten. Nun scheint es, dass Deutschland diese Doppelmoral auch in der Verfassung verankern und israelische Interessen über deutsche Sicherheitspolitik stellen will.


Mehr zum Thema - USA sehen Risiko einer strategischen Niederlage für Israel


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/inland/189090-israelkritik-sachsen-anhalt-knuepft-einbuergerung


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06.12.2023

Greta Thunberg an Israel: "Völkermord ist keine Selbstverteidigung"

meinungsfreiheit.rtde.life, vom 5 Dez. 2023 20:56 Uhr

In einem Gastartikel für den britischen "Guardian" wiederholt Thunberg den Vorwurf an die israelische Regierung, im Gazastreifen gezielt einen Völkermord durchzuführen. Der Titel lautet demgegenüber lapidar zur Unterstellung: "Es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Menschenrechte."


Quelle: www.globallookpress.com © Vuk Valcic


"Palästina-Versteherin" Greta Thunberg auf einer Demonstration am 19. Oktober in London


Der erste Auslöser für einen fortdauernden medialen Niedergang der bis dato unangreifbaren "Klima-Ikone", der vom Time-Magazin gekürten "Person des Jahres 2019", der "Frau des Jahres 2019" in Schweden, der zweimaligen Friedensnobelpreis-Kandidatin und Trägerin des "Ehrendoktortitel in Theologie" 2023 ereignete sich im Oktober dieses Jahres durch einen israelkritischen Beitrag in den sozialen Medien. Die weltweite Kritik bezog sich auf ein Foto von Greta Thunberg und drei anderen Frauen, die Plakate mit propalästinensischen Slogans hielten. Es folgte ein weiteres propalästinensisches X-Posting sowie eine Israel kritisierende Rede bei einer Klimademonstration in Amsterdam.

Der vorläufige Höhepunkt einer vermeintlich gesellschaftspolitischen Eigendemontage, in der Wahrnehmung speziell in Deutschland (#Staatsräson), gipfelt nun in einem Gastbeitrag mit Kollegen der Fridays for Future-Gruppe Schweden in der britischen Tageszeitung Guardian. In dem Artikel heißt es einleitend, Bezug nehmend der jüngsten Militäroperationen der israelischen Armee im Gazastreifen:

"Mehr als 15.000 Menschen, darunter mindestens 6.000 Kinder. So viele Menschen hat Israel Berichten zufolge innerhalb weniger Wochen im Gazastreifen getötet – und diese Zahlen steigen weiter."

"Ab jetzt hauptberuflich Israelhasserin" – Empörung im Netz nach Palästina-Rede von Greta Thunberg



"Ab jetzt hauptberuflich Israelhasserin" – Empörung im Netz nach Palästina-Rede von Greta Thunberg





Die Autorengruppe erinnert daran, dass "Dutzende Experten der Vereinten Nationen" die Situation in Gaza als einen "im Entstehen begriffenen Völkermord" bezeichneten. Des Weiteren hätten "Hunderte von internationalen Wissenschaftlern vor einem sich anbahnenden Völkermord gewarnt". Der prominente israelische "Völkermordexperte", der Historiker Raz Segal, hätte die Ereignisse der zurückliegenden Wochen als "einen Fall von Völkermord aus dem Lehrbuch" bezeichnet. Greta und ihre schwedischen Mitstreiter kritisierten, dass der "Großteil der Welt, insbesondere der sogenannte Globale Norden", dabei wegschauen würde.

Der sich jetzt in die weltweite Medienwelt katapultierende Absatz lautet:

"Die schrecklichen Morde an israelischen Zivilisten durch die Hamas können die andauernden Kriegsverbrechen Israels in keiner Weise legitimieren. Völkermord ist keine Selbstverteidigung und auch keine verhältnismäßige Reaktion. Es darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass dies vor dem Hintergrund der jahrzehntelangen Unterdrückung der Palästinenser geschieht, die von Amnesty International als Apartheidregime bezeichnet wird."

Für die Gruppe stehe trotz aller Kritik fest, dass sie sich nicht "radikalisiert" hätten oder extrem "politisch geworden" wären:

"Wir sind immer politisch gewesen, weil wir immer eine Bewegung für Gerechtigkeit waren. Die Solidarität mit den Palästinensern und allen betroffenen Zivilisten stand für uns nie in Frage."

Die unmissverständliche Solidarität mit den Menschen in "Palästina ist nicht anders, als sich für Klimagerechtigkeit und grundsätzlich für die Menschen und ihre Menschenrechte einzusetzen". Fridays for Future Schweden würde es daher nicht zuzulassen, dass "der Fokus der Öffentlichkeit von dem entsetzlichen menschlichen Leid abweicht, dem die Palästinenser derzeit ausgesetzt sind".

Symptomatisch für die Ablehnung dieser politischen Haltung durch die deutsche FFF-Leiterin Luisa Neubauer, die für ihren aufopfernden Kampf gegen den Klimawandel extra nach Dubai geflogen war, heißt es in dem Gastartikel, dass alle Fridays for Future Gruppen autonom agieren würden, "und dieser Artikel gibt die Meinung von niemandem außer FFF Schweden wieder". 

Der Artikel wurde auch in der schwedischen Zeitung Aftonbladet veröffentlicht. Thunberg, wie auch die anderen Mitautoren legten Wert auf die Erwähnung ihrer individuellen Pronomen, dies jedoch nur im Guardian-Beitrag. Greta möchte gerne als "she/her" gesehen werden. Ihre engste Mitstreiterin Alde Nilsson trägt demgegenüber "alle Pronomen".


Mehr zum Thema Israel-Staatsräson: Luisa Neubauer distanziert sich nach medial-politischem Drängen von Greta


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/der-nahe-osten/189004-gastartikel-greta-zu-israels-vorgehen


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06.12.2023

Erdoğan droht Israel: Verfolgung von Hamas-Leuten in der Türkei wird gerächt

meinungsfreiheit.rtde.life, 6 Dez. 2023 18:19 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Israel mit scharfen Worten gedroht. Auslöser ist ein Medienbericht, laut dem Israels Geheimdienste sich darauf vorbereiten, nach Ende des Gaza-Krieges Hamas-Anführer weltweit aufzuspüren und zu töten.


Erdoğan droht Israel: Verfolgung von Hamas-Leuten in der Türkei wird gerächtQuelle: AFP © Adem Altan


Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan während der Fraktionssitzung seiner Partei in der Großen Türkischen Nationalversammlung, Ankara, 29. November 2023.


Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Israel im Falle einer Verfolgung von Mitgliedern der Hamas in seinem Land gedroht. Erdoğan sagte nach Angaben seines Büros am Mittwoch auf seinem Rückflug von Katar:

"Wenn sie einen solchen Schritt gegen die Türkei wagen, werden sie den Preis auf eine Weise zahlen, dass sie sich nicht erholen können."

Bereits am Montag hatte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, Ankara habe Israel mit "schwerwiegenden Konsequenzen" gedroht, sollten die israelischen Geheimdienste Hamas-Anhänger in der Türkei verfolgen.


Greta Thunberg an Israel: "Völkermord ist keine Selbstverteidigung"





Greta Thunberg an Israel: "Völkermord ist keine Selbstverteidigung"






Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, Israels Geheimdienste bereiteten sich darauf vor, nach Ende des Gaza-Krieges Hamas-Anführer weltweit aufzuspüren und zu töten. Die Türkei unterhält Verbindungen zur Hamas, es sollen sich auch Funktionäre im Land aufhalten.

Hamas-Chef Ismail Haniyeh lebt mit seiner Familie seit Jahren im Emirat Katar. Die Hamas gilt in Europa und den USA als Terrororganisation, in der Türkei nicht.

Erdoğan lehnt zudem Pläne zur Errichtung einer Pufferzone im Gazastreifen nach Ende der Kämpfe ab. Ein solcher Plan sei respektlos gegenüber den Palästinensern, sagte er auf dem Rückflug von Katar in die Türkei.

Die Zukunft nach dem Ende des Krieges müsse vom palästinensischen Volk entschieden werden. Israel müsse den Palästinensern die von ihm besetzten Gebiete zurückgeben, zitierten der Sender Habertürk und andere Medien den türkischen Präsidenten.


Mehr zum ThemaMassaker im Gaza-Streifen: Erdoğan nennt Netanjahu "Schlächter von Gaza"


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/189136-sollten-hamas-mitglieder-in-tuerkei-verfolgt-werden-erdogan-droht-israel


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06.12.2023

Moskau und Teheran unterzeichnen Dokument zur Bekämpfung westlicher Sanktionen

meinungsfreiheit.rtde.life, 5 Dez. 2023 16:34 Uhr

Russlands Außenminister Sergei Lawrow gab bei einem Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir Abdollahian in Moskau am Dienstag bekannt, dass beide Staaten eine Erklärung über ein gemeinsames Vorgehen gegen einseitige Strafaktionen unterschrieben haben.


Moskau und Teheran unterzeichnen Dokument zur Bekämpfung westlicher SanktionenQuelle: Sputnik © GEORGI

 



SYSOJEW


Der russische Außenminister Sergei Lawrow (r.) und der iranische Außenminister Hossein Amir Abdollahian (l.) bei der Unterzeichnung von Dokumenten im Anschluss an ein Treffen in Moskau. Aufnahme vom 05. Dezember 2023


Der iranische Außenminister Hossein Amir Abdollahian traf am Dienstag in Moskau ein, um an einem Treffen der Außenminister von fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres (Russland, Iran, Kasachstan, Aserbaidschan, Turkmenistan) teilzunehmen. Einer auf der Webseite des russischen Außenamtes veröffentlichten Mitteilung zufolge fand in der Hauptstadt Russlands auch ein Treffen mit seinem Amtskollegen Sergei Lawrow statt.


Medienbericht: Iran will großen Krieg gegen Israel vermeiden





Medienbericht: Iran will großen Krieg gegen Israel vermeiden






In seiner Einführung stellte Lawrow fest, Regierungsvertreter auf beiden Seiten pflegten Kontakte auf verschiedenen Ebenen. Wie er betonte, entwickle sich die Interaktion zwischen Russland und Iran in allen Schlüsselbereichen. Moskau und Teheran seien derzeit dabei, ein neues großes zwischenstaatliches Abkommen abzuschließen, verkündete der Minister. Ferner gab Lawrow bekannt, mit Iran eine Deklaration unterzeichnet zu haben, in der Mittel und Wege zur Bekämpfung einseitiger Zwangsmaßnahmen, aber auch zur Abmilderung sowie Kompensation ihrer negativen Folgen festgelegt worden seien.

"Dies ist ein wichtiger Schritt, der darauf abzielt, die Bemühungen der Weltgemeinschaft zur Überwindung illegaler Sanktionen verstärkt zu koordinieren, die die USA und ihre Verbündeten zu einem Ersatz für Diplomatie gemacht haben."

Irans Vize-Wirtschaftsminister Seyed Ali Rouhani hatte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti Mitte Oktober erklärt, dass Teheran die Politik Russlands hinsichtlich der westlichen Sanktionen in besonderer Weise beobachtet habe. Die iranische Seite halte die Erfahrungen Moskaus bei der Bekämpfung der Beschränkungen für erfolgreich und wertvoll, fügte er damals hinzu. Außerdem seien die Ansätze der russischen Behörden in Bezug auf Zinssätze sowie den Verkauf von Öl und Gas nur in Rubel angemessen gewesen, betonte der iranische Beamte. Dadurch sei es der Regierung gelungen, den Schaden für die russische Wirtschaft zu verringern, den die Sanktionen insbesondere im Banken- und Devisensektor hätten anrichten können.


Mehr zum Thema - Teheran bietet Moskau Transportkorridore für Getreideexporte aus Russland an


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06.12.2023

Biden: US-Streitkräfte könnten gegen Russland eingesetzt werden

meinungsfreiheit.rtde.life, 6 Dez. 2023 19:44 Uhr

US-Präsident Joe Biden hat gewarnt, dass US-amerikanische Truppen gegen russische Truppen kämpfen müssen, wenn der US-Kongress weitere Militärhilfe für die Ukraine verhindert.


Screenshot_2023_12_06_at_20_29_35_Biden_US_Streitkr_fte_k_nnten_gegen_Russland_eingesetzt_werdenQuelle: AFP © Mandel NGAN


US-Präsident Joe Biden


US-Präsident Joe Biden plädierte am Mittwoch bei den Republikanern für eine neue Finanzspritze für die Ukraine und warnte, dass ein Sieg Russlands über die Ukraine Moskau in die Lage versetzen würde, NATO-Verbündete anzugreifen, und die USA in einen Krieg hineinziehen könnte.


Finanzministerin Yellen: USA könnten für Niederlage der Ukraine verantwortlich gemacht werden




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Biden sprach, als die Vereinigten Staaten vorhatten, 175 Millionen US-Dollar an zusätzlicher Ukraine-Hilfe aus ihrem schwindenden Geldvorrat für Kiew anzukündigen. Er signalisierte seine Bereitschaft, die US-Migrationspolitik an der Grenze zu Mexiko erheblich zu ändern, um die Unterstützung der Republikaner zu gewinnen.


"Wenn Putin die Ukraine einnimmt, wird er dort nicht stoppen", sagte Biden. Putin werde einen NATO-Verbündeten angreifen, so Biden, und dann "werden wir etwas haben, was wir nicht wollen und was wir heute nicht haben: Amerikanische Truppen kämpfen gegen russische Truppen." Biden sagte weiter:

"Wir können Putin nicht gewinnen lassen."

Das Weiße Haus hat diese Woche gewarnt, dass den USA die Zeit und das Geld für die Unterstützung der Ukraine bei der Abwehr der russischen Invasion ausgehen.


Bis Mitte November hatte das US-Verteidigungsministerium bereits 97 Prozent der 62,3 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Mitteln verbraucht, die es erhalten hatte, und das US-Außenministerium hatte alle 4,7 Milliarden US-Dollar an militärischer Unterstützung verwendet, die ihm zugewiesen worden waren, sagte die US-Haushaltsdirektorin Shalanda Young diese Woche.


Ein US-Beamter sagte, die Vereinigten Staaten hätten weniger als 1 Milliarde US-Dollar an "Wiederauffüllungsbefugnis". Das bedeutet, dass die USA, die Ukraine und die Waffenhersteller gezwungen sein könnten, andere Maßnahmen zu ergreifen, um die Bestände aufzufüllen, wenn der US-Kongress keine neuen Mittel für den Kauf von Ersatzausrüstung bereitstellt.


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Analyse

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Die Sicherheit an der US-Grenze zu Mexiko ist ein wichtiges Thema, das die Verhandlungen über die Finanzierung der Ukraine und Israels belastet.


Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus und im Senat befürworten den erneuten Bau einer Grenzmauer, ein wichtiges Ziel des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, während sie gleichzeitig eine große Zahl von Migranten als nicht asylberechtigt einstufen und eine umstrittene Politik wiederbeleben, nach der Asylbewerber in Mexiko bleiben müssen, bis ihr Einwanderungsfall verhandelt wurde.


Biden sagte, er sei bereit, in der Grenzfrage "bedeutende" Kompromisse einzugehen, aber die Republikaner würden nicht alles bekommen, was sie wollten. Einzelheiten nannte er nicht. "Dies muss eine Verhandlung sein", sagte er.


Biden, der am Mittwoch auf einem virtuellen Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten über die Ukraine gesprochen hatte, sagte, die Verbündeten der USA seien bereit, die Ukraine in ihrem 22-monatigen Krieg gegen die Russen zu unterstützen.


Mehr zum ThemaLiveticker Ukraine-Krieg: Autobombenanschlag im Zentrum von Lugansk – Ex-Politiker getötet


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Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/189161-biden-us-streitkraefte-koennten-gegen


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06.12.2023

Diskurs Prof. Dr. Krone-Schmalz und Eugen Drewermann - Moderation: Sabine Schiffer

youtube.com, vom 05.12.2023, Human Projects gGmbH Löwenherz Friedenspreis Verleihung 2023 - an Frau Prof.Dr.Krone-Schmalz von Human Projects Die Preisverleihung am 19.11.23 im Kupfersaal Leipzig Die zentrale Rede hält Eugen Drewermann.


Info: Video https://www.youtube.com/watch?v=kj8H7XN0S1U Dauer 18:37 Uhr

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06.12.2023

Löwenherz Friedenspreis 23 Frau Prof.Dr.Krone-Schmalz Dankesrede

youtube.com, vom 28.11.2023, Human Projects gGmbH Löwenherz Friedenspreis Verleihung 2023 - Human Projects Dankesrede nach dem Empfang des Löwenherz Friedenspreis 23 Gorbatschow, Dalai Lama, Drewermann, Krone Schmalz, Ramelow, Konstantin Wecker, Karsten Enz, Mutter Mechthild, Pfarrer Ehepaar Schlechtweg, Leonberg , Hilfsorganisation, Frieden, Pressefreiheit, Kupfersaal, Leipzig, Musik für den Frieden


Info: Video https://www.youtube.com/watch?v=uby-U2kLG5c Dauer 17:34 Uhr

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06.12.2023

Zur Gleichsetzung von Juden, Zionismus und Israel

aus e-mail von Rainer Butenschön, 6. Dezember 2023, 12:38 Uhr


Liebe Friedensaktive,

 

immer mal wieder werden wir mit dem Vorwurf überzogen, wir seien Antisemiten. Die beiden in Berlin lebenden Antifaschisten und Friedensaktive Doris und George Pumphrey haben vor einigen Jahren im Rahmen der Berliner Friedenskoordination dazu Überlegungen publiziert, die weiterhin aktuell sind.


Beste Grüße

Rainer


Freundlich grüßt

Rainer Butenschön


"Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch

niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung

und Förderung des Friedens geworfen hätte. Die beutegierige Canaille hat

von eh und je auf Krieg spekuliert.“


Carl von Ossietzky in der Weltbühne vom 8. Dezember 1931


Lest Ossietzky – die Zeitschrift, die mit Ernst und Witz das

Konsensgeschwafel der Berliner Republik stört. Jahresabo 65 € für 25 Hefte  http://www.ossietzky.net



Anfang der weitergeleiteten Nachricht:


Zur Gleichsetzung  <>von Juden, Zionismus und Israel

Von Doris und George Pumphrey, August 2007

(für das Nahostkomitee der Berliner Friko)


Antisemitismus ist seit geraumer Zeit einer der meist missbrauchten Begriffe der politischen Terminologie und gehört in die gleiche Kategorie wie "Menschenrechte" und "Terrorismus" – Begriffe mit "dehnbaren" Definitionen. Die Gleichsetzung von Israel, Zionismus und Juden und der daraus folgende Missbrauch des Begriffs "Antisemitismus" spielt eine Schlüsselrolle in der Einschüchterung der Kritik an israelischer und zionistischer Politik.


Die Auseinandersetzung mit dem Zionismus soll tabu sein, denn die Kritik am Zionismus rührt an die Mythologie des israelischen Staates. Wie es die israelische Historikerin Idith Zertal formulierte: „Unsere Fähigkeit, uns als ewiges Opfer zu betrachten, während wir Furchtbares tun – nach innen wie außen –, ist nur durch die Beibehaltung eines unkritischen, irrationalen und mythologisierenden Narrativs möglich.“[i] <x-msg://4/#_edn1>

Diese Mythologie spielt auch eine erhebliche Rolle in der „Aufarbeitung“ (bundesrepublikanischer Prägung) der faschistischen deutschen Geschichte. Ein Rütteln an dieser Mythologie, das schon fast mit der Leugnung des Judenmords gleichgesetzt wird, ruft hierzulande Beißreflexe bzw. Weiterdenkverbote hervor. Die Folge ist die Verdrängung von Fakten und ein gepflegtes Unwissen.


Das betrifft im Besonderen das Verhältnis Juden/Zionismus. Von vielen wurde die zionistische Propaganda der Gleichsetzung übernommen: der jüdische Staat als Heimat aller Juden. Das Weiterdenkverbot hindert an der Wahrnehmung der logischen Konsequenz: „judenfreie“ Länder und ein jüdisches Ghetto namens Israel.


Das völkische Prinzip charakterisiert nicht nur die Ideologie des deutschen Faschismus, sondern auch des Zionismus. Die zionistische Ideologie hatte vor dem Faschismus nur wenige Anhänger unter den Juden. Nur wenige waren dem Ruf gefolgt, einen jüdischen Staat aufzubauen. Das änderte sich drastisch durch ihre Verfolgung im Faschismus. Zionisten, die sich gegen die Integrierung der Juden in Deutschland wandten und ihre Auswanderung und die Errichtung eines reinen "Judenstaates" erstrebten, und Repräsentanten des "judenfreien" Staates konnten in den ersten Jahren des Faschismus durchaus kollaborieren. Für Moshe Zuckermann, dem Leiter des Instituts für Deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv, lässt sich nicht abweisen, „dass der Zionismus sich nicht nur (in gewissem Maße) dem Antisemitismus ‚verdankte’, sondern dass er ab einem bestimmten Zeitpunkt seiner geschichtlich angelaufenen Praxis und der mit dieser einhergehenden Ideologiearbeit seiner regelrecht bedurfte.“ Auch wenn sie antisemitische Ausschreitungen gegen Juden nicht herbeisehnten, käme den Zionisten „die Virulenz des Antisemitismus objektiv nicht ungelegen, bediente er ja ihr politisch-ideologisches Anliegen. Nicht um den brachialen Schaden diasporischer Juden ging es ihnen also, sondern um deren, durch die antisemitische Praxis geförderte Bewusstseinsbildung, dass das jüdische diasporische Dasein keine Zukunft haben könne."[ii] <x-msg://4/#_edn2>

Das entsprach natürlich auch den Rechten in der Nachkriegs-BRD, denen die Gründung eines jüdischen Staates sehr entgegenkam. Den alten Nazis und ihrer Förderer, die in der Bundesrepublik wieder an den Schalthebeln der Macht saßen, kam der Aufschwung des Zionismus nach dem Genozid an den Juden durchaus gelegen. Das Eintreten für die Existenz Israels war eine bequeme Ablenkung vom kurz zuvor verübten Verbrechen – man war ja nun zum besten Verbündeten des "Judenstaates" geworden. Der Staat war weit weg genug auf dem Territorium eines Volkes, das keinerlei Verantwortung für den deutschen Faschismus trug. Die eigene Geschichte konnte bequem auf dem Rücken der Palästinenser und anderer Araber entsorgt werden.


Erschreckend ist allerdings die unreflektierte Unterstützung linker Kräfte für den zionistischen "Judenstaat", der die Nichtintegration von Juden in ihren Heimatländern propagiert. Und dies, trotz des Unrechts, das von seinen höchsten Repräsentanten offen verkündet wurde. So hatte bereits der erste israelische Ministerpräsident, Ben Gurion, stolz erklärt, warum Israel keine Verfassung haben kann: es würde die Festlegung eigener Grenzen voraussetzen. Die Grenzen aber „sind immer da, wo die Zahal (die israelische Armee) ankommt.'"[iii] <x-msg://4/#_edn3> Oder anders gesagt: die territorialen Grenzen Israels werden vom Erfolg bestimmt, den die israelische Armee bei der ethnischen Säuberung und der Aneignung fremder Territorien hat. Selbst die Methoden und das Ziel verschwieg er nicht: „Wir müssen Terror, gezielte Tötungen, Einschüchterung, Landbeschlagnahmung und die Verweigerung jeglicher sozialer Dienste benutzen, um Galiläa von der arabischen Bevölkerung zu befreien.“[iv] <x-msg://4/#_edn4> 


Die ethnische Dominanz der Juden, nennt Daniel Cil Brecher das „zionistische Sine qua non Israels“ und er fragt: „Wie konnte ich als deutscher Jude ein solches völkisches Prinzip von Nation und Nationalität hinnehmen?“ Besonders ärgerte ihn dabei, “dass dies auch noch als Entschädigung für die Verfolgung von Juden in christlichen Ländern und als einzig denkbare Folgerung aus dem Holocaust dargestellt wurde“.[v] <x-msg://4/#_edn5>

Der israelische "narzisstische Diskurs, die absolute Gewissheit im Recht zu sein und einer höheren Zivilisation anzugehören" (Ella Shohat[vi] <x-msg://4/#_edn6>), der Anspruch über allem Völkerrecht zu stehen, gekoppelt mit der Anmaßung im Namen aller Juden zu sprechen und zu handeln, leistet dem judeo-phobischen Antisemitismus Vorschub. Die zionistische Gleichsetzung von Juden und Israel zielt bewusst darauf ab, aus israelischen Verbrechen jüdische Verbrechen zu machen, um daraus abzuleiten: Kritik an Israel ist Kritik an DEN Juden und das kann wiederum nur Antisemitismus sein. Wenn israelische Aggressions- und Besatzungspolitik auch noch durch den Missbrauch der kollektiven Erinnerung an den Genozid der Juden gerechtfertigt wird, dann sollte es gerade auch für alle nichtjüdischen deutschen Antifaschisten selbstverständlich sein, sich an der Seite vieler Juden weltweit dagegen zu wehren, wie die israelische Menschenrechtsanwältin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Felicia Langer: "Israel missbraucht die Geschichte, unsere Tragödie, den Holocaust, um jede Verurteilung israelischen Verhaltens im Keim zu ersticken und als Antisemitismus zu diffamieren. Das alles, um ungestört die Unterdrückung der Palästinenser fortsetzen zu können. Und das funktioniert, bis heute! Ich sage das als Überlebende des Holocaust, deren Ehemann in 5 Nazi-Konzentrationslagern inhaftiert war und als einziger seiner Familie überlebte. Die Toten können sich nicht wehren, aber wir, die Lebenden, wehren uns. Zusammen mit Tausenden Juden sagen wir: 'Nicht in unserem Namen!'"[vii] <x-msg://4/#_edn7>

Der Einschüchterung von Kritik an zionistischer Politik dient nicht nur die Instrumentalisierung der Vernichtung von Millionen von Juden und der Missbrauch des Antisemitismusvorwurfs, sondern auch die Bedrohungslüge. Von wem aber soll die einzige atomare Supermacht im Nahen Osten und eine der stärksten Militärmächte der Welt, die die mächtigsten imperialistischen Staaten hinter sich weiß, bedroht werden? Weder ein arabischer Staat noch der Iran kann Israel in seiner Existenz bedrohen, ohne seine eigene Vernichtung zu riskieren. Und von einer existentiellen Bedrohung Israels durch die Palästinenser kann wohl kaum die Rede sein. Wer will denn ernsthaft den täglichen und nächtlichen Terror der israelischen Armee, mit ihren Bulldozern, Panzern, Bomben, Raketen, gezielten Tötungen, Häuserzerstörungen, Quälereien und Demütigungen gegen die palästinensische Bevölkerung auf eine Stufe stellen mit dem Terror von Qassam-Raketen und jungen Palästinensern, die nur ihren Körper als Waffe haben für eine Verzweiflungstat?


Warum wird bei der gebetsmühlenartigen Forderung nach der Anerkennung eines „Existenzrechts Israels“ hierzulande meist das wichtigste Attribut unterschlagen: Die Forderung Israels bezieht sich nämlich auf seine Existenz „als jüdischer Staat“? Warum wird auch nicht danach gefragt auf welchem Territorium dieses Israel das Recht auf Existenz haben soll? Auf die, von der UNO für einen jüdischen Staat 1947 empfohlenen 55 Prozent des historischen Palästinas, oder die 78 Prozent des historischen Palästinas, die 1948 von Israel besetzt wurden? Oder etwa die 100 Prozent des historischen Palästinas, die von Israel seit 1967 besetzt werden?


Von den Palästinensern zu verlangen, das „Existenzrecht Israels als jüdischen Staat" anzuerkennen, hieße zu verlangen, „dass ein Volk, das seit fast 60 Jahren und heute immer noch als Untermenschen behandelt wird, öffentlich sein Untermensch-Sein verkündet und damit - zumindest indirekt - einräumt, dass man verdient, was einem angetan wurde und immer noch angetan wird,“ meint der Völkerrechtler John V. Whitbeck.[viii] <x-msg://4/#_edn8> Niemand wäre auf die Idee gekommen, etwa von den nordamerikanischen Ureinwohnern die Anerkennung des Existenzrechts der USA zu fordern, nachdem ihr Land durch ethnische Säuberung und Genozid erobert wurde. „Warum wird diese seltsame Forderung von den Palästinensern verlangt“, fragt Uri Avnery. „Warum sollen sie das Existenzrecht Israels als jüdischen Staat anerkennen?". [ix] <x-msg://4/#_edn9>

Der Zionismus setzt den Antisemitismus voraus. Ohne Antisemitismus verliert der Zionismus als Ideologie seine Existenzberechtigung und Israel als jüdischer Staat seine Rechtfertigung. Israel müsste dann zu einem wahrhaft demokratischen Staat werden. Ob er dann noch Israel oder Palästina heißt oder einen dritten Namen bekommt, wird die Geschichte zeigen. Aber nur so wird er zu einem Staat all seiner Einwohner werden. Zu einem Staat, in dem alle ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit oder Abstammung gleichberechtigt leben und auch miteinander streiten können.


Dass so viele Deutsche sich davor scheuen die völkische Politik Israels, den Zionismus und seine chauvinistische Bigotterie zu kritisieren, ist auch eine Folge der Reduzierung des Faschismus auf den Genozid an Juden, wie sie seit ihrem Beginn in der alten Bundesrepublik (im Gegensatz zur DDR) üblich war. Wir meinen, dass es eine besondere Pflicht der deutschen Linken ist, den Nazi-Faschismus mit seinen Wurzeln, in seiner Entwicklung und in seiner gesamten Wirkung zu begreifen. Gerade die gefährliche Reduzierung – eine Selektierung der Opfer – dient der Rechtfertigung neuer Aggressionskriege und der Unterstützung der völkerrechtswidrigen Politik Israels. Auschwitz, Buchenwald, Dachau, Ravensbrück, Sachsenhausen, die verbrannte Erde in der Sowjetunion, die Opfer des deutschen faschistischen Krieges und der Besatzung so vieler Länder verpflichten zum Widerspruch und Widerstand gegen jede Politik, die sich anmaßt im Namen der damals Gequälten und Ermordeten heute Verbrechen gegen andere Völker zu rechtfertigen.



[i] <x-msg://4/#_ednref1>[i] Interview mit Idith Zertal, "Hannah Arendt wird in Israel gehasst" taz 14.10.2006 (https://taz.de/!365212/)

[ii] <x-msg://4/#_ednref2> Zuckermann, Moshe, Antisemitismus und "Antisemitismus"-Ideologie - Anmerkungen zur israelischen politischen Kultur (Inamo, Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten e.V.), Nr. 38, Juni 2004, http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Rassismus/zuckermann.html

 <[iii" rel="noopener">http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Rassismus/zuckermann.html>[iii] <x-msg://4/#_ednref3> Giladi, Naeim, "The Jews of Iraq,” The Link - Volume 31, Issue 2, April - May 1998, www.inminds.co.uk/jews-of-iraq.html <http://www.inminds.co.uk/jews-of-iraq.html

[iv] <x-msg://4/#_ednref4> Ben-Zohar, Michael, “Ben Gurion – A Biography”, Delacorte, New York 1978

[v] <x-msg://4/#_ednref5> Brecher, Daniel Cil, “Fremd in Zion“, DVA 2005

[vi] <x-msg://4/#_ednref6> Shoat, Ella, "Le Sionisme du point de vue de ses victimes juives", La Fabrique édition, Paris, 2006

[vii] <x-msg://4/#_ednref7> Am 9.6.2007 in Berlin, Kundgebung zum 40. Jahrestag der Besatzung der Westbank, des Gazastreifens Ostjerusalems und der Golanhöhen.

[viii] <x-msg://4/#_ednref8> (http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/Stimmen_international/whitbeck_john_existenzrecht_israel.htm)

[ix] <x-msg://4/#_ednref9> (http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Nahost/avnery18.html)


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

06.12.2023

Ami go home – Das wird die zentrale Botschaft des nächsten Jahrzehnts

nachdenkseiten.de, vom 07. November 2022 um 16:41 Ein Artikel von: Redaktion

Hier hat Diether Dehm ein aktuelles Thema aufgegriffen, einen Text formuliert und gesungen. Wenn wir in Frieden und im gemeinsamen, friedlichen Haus von Lissabon bis Wladiwostok leben wollen, dann wird das wahrscheinlich nur gehen, wenn unsere Freunde sich über den Atlantik zurückziehen. Allerdings muss ein gewaltiges Stück Aufklärungsarbeit geleistet werden, bis die europäischen Völker das mit Nachdruck verlangen.

Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Kultur und Kulturpolitik

Schlagwörter:


Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=90100


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06.12.2023

Ich möchte schreien, aber ich kann nicht

sz.de, vom 5. Dezember 2023 - 6 Min. Lesezeit, Gastbeitrag von Alena Jabarine, Illustration: Stefan Dimitrov

Die Stimmen von Palästinensern würden die Debatte in Deutschland nicht bereichern, sie würden sie überhaupt erst komplettieren. Doch es herrscht Sprachlosigkeit.


Wenn ich meine Kufija trage, fühle ich mich verb


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Info: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/kultur/palaestinenser-deutschland-nahost-debatte-e897128


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Nahostpolitik: „Das ist direkte Mittäterschaft“

Krieg in Nahost:"Das ist direkte Mittäterschaft"sz.de, 4. Dezember 2023, 15:29 Uhr

"Dieser Krieg ist historisch, was die Schäden und die zivilen Opfer angeht": Palästinensische Geschwister in Rafah. (Foto: Mohammed Salem/REUTERS)Lesezeit: 5 min

Der ägyptische Menschenrechtsaktivist Hossam Bahgat wirft der Bundesregierung vor, in ihrer Nahostpolitik das Leid der Menschen in Gaza auszublenden.

Interview von Bernd Dörries


Hossam Bahgat, 45, ist Gründer der "Egyptian Initiative for Personal Rights", einer ägyptischen Menschenrechtsorganisation, die sich für persönliche Freiheiten und politische Gefangene einsetzt. Sie wird immer wieder von den Behörden in Ägypten drangsaliert, auch Bahgat wurde mehrmals verhaftet.


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Muslime in Deutschland

:"Diese Debatte bricht uns alle"

Viele Muslime in Deutschland finden die Taten der Hamas entsetzlich. Aber sie finden auch, dass die deutsche Gesellschaft das Leid der Palästinenser geradezu ignoriert. Die Geschichte einer Entfremdung.


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    Israels Armee hat das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza eingenommen - und sagt, sie habe ein gutes Recht dazu gehabt, denn in dem Gebäude befänden sich auch Waffen. Stimmt das? Fragen an den Völkerrechtler Christoph Safferling.


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  • MeinungGeiseln in Gaza

    :Der Terror geht weiter

    Selbst eine Freilassung einiger der Verschleppten wird am Leid der Menschen auf beiden Seiten wenig ändern. Die Hamas spielt mit dem Schicksal der Opfer. Aber das Abkommen zeigt, dass jenseits der Waffen auch die Kriegsparteien sprechen.



  • Info: https://sz.de/1.6313820


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    06.12.2023

    Die neue EU-Krise (7): Die Wirtschaft fällt zurück, die Bürger verlieren

    lostineu.eu, vom 5. Dezember 2023

    Die EU steckt wieder in der Krise. Doch diesmal ist alles anders. Die 27 sind vom Kurs abgekommen – sie wissen nicht mehr, wo sie stehen und wohin sie gehen.Heute: Die Wirtschaft fällt zurück, die Bürger verlieren.

    Seit Wochen tobt ein ungewöhnlicher Streit in Brüssel. Ausgelöst wurde er durch einen Artikel in der britischen „FT“, wonach die EU bei fast allen wichtigen Wirtschaftsindikatoren hinter die USA zurückgefallen sei.

    Noch 2008 sei die Wirtschaft etwas größer als jene in den USA gewesen. Doch 2022 habe sich das Verhältnis umgekehrt – die US-Wirtschaft sei nun ein Drittel größer – und sogar 50 Prozent mehr als die EU ohne das UK.

    “In 2008 the EU’s economy was somewhat larger than America’s: $16.2tn versus $14.7tn. By 2022, the US economy had grown to $25tn, whereas the EU and the UK together had only reached $19.8tn. America’s economy is now nearly one-third bigger. It is more than 50 per cent larger than the EU without the UK.”

    Financial Times

    Das klingt nach einem dramatischen Niedergang. Doch offenbar wurde der Wechselkurs vergessen. Auch andere Aspekte seien vernachlässigt worden, heißt es im Brüsseler Thinktank Bruegel. In Wahrheit halte sich die europäische Wirtschaft ganz gut.

    Wer hat recht? Das sollen die Ökonomen entscheiden. Fest steht, dass das Wirtschaftswachstum hinter andere Regionen zurückfällt, Deutschland flirtet sogar mit der Rezession. Sie könnte bald schon die ganze Eurozone erfassen.

    Fest steht auch, dass es so nicht weitergehen kann. Während die Wirtschaft um den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit fürchtet und mit Abwanderung droht, können viele Menschen ihre Rechnungen nicht mehr zahlen – das Leben ist schlicht zu teuer geworden.

    Die Wirtschaft fällt zurück, die Bürger verlieren und gehen verloren – wie sich bei der Wahl in den Niederlanden gezeigt hat. Wahlsieger Wilders hat nicht nur von der ungelösten Flüchtlingskrise profitiert, sondern auch von der Inflation und zu hohen Lebenshaltungskosten.

    Probleme nicht erkannt

    Die EU hat sich jedoch als unfähig erwiesen, diese Probleme zu erkennen, geschweige denn zu lösen. Die Energiekrise (die lange vor dem Krieg in der Ukraine begann und durch EU-Sanktionen noch verschärft wurde) wurde verschlafen, die Inflation ignoriert.

    Als die Europäische Zentralbank schließlich reagierte, war es zu spät – nun drohen die allzu hohen Zinsen die Krise noch zu verschärfen. Auch die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten haben sich nicht mit Ruhm bekleckert.

    Auf schwindende Wettbewerbsfähigkeit und drohende Abwanderung wurde man in Berlin und Brüssel erst aufmerksam, als Washington längst Fakten geschaffen hatte – mit dem „Inflation Reduction Act“.

    Doch da war es schon zu spät. Jetzt hechelt die EU nur noch hinterher – auf allen Ebenen…

    Dies ist Folge 7 einer mehrteiligen Serie. Fortsetzung folgt. Teil 6 (Haushalt außer Kontrolle) steht hier

    P.S. Bei kritischen Rohstoffen hinkt die EU „meilenweit“ hinterher, berichtet der „Guardian“. Dabei sind sie für den Green Deal unverzichtbar – und der wiederum soll doch das neue, „grüne“ Wachstum bringen…

    5 Comments

    1. Arthur Dent
      6. Dezember 2023 @ 09:01

      „Wettbewerbsfähigkeit“ hat sich die deutsche Wirtschaft viele Jahre lang in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften durch Niedriglohn und moderate Lohnerhöhungen erschlichen. Hinzu kam eine jahrelange Nullzinspolitik der EZB. (Hat die Sparkonten der Bürger entwertet). Die Aussicht, dass die Leitzinsen in Kürze wieder sinken, lässt den DAX auf ein Allzeithoch klettern. Auch glaubt sie ein verbrieftes Anrecht auf Zufuhr billiger Lohnsklaven, Verzeihung, Fachkräften zu haben. Soll sich die Politik gefälligst drum kümmern. Merke: die deutsche Wirtschaft und Industrie brilliert nicht durch Herstellung und Vertrieb von Spitzenprodukten, sie lebt von Börsenspekulation und staatlicher Subvention. Dass sie abwandern will, ist keine Drohung sondern ein Segen.

    Reply

  • Karl
    6. Dezember 2023 @ 09:00

    Die Medien schieben gern Flüchtlinge vor, damit sie über den Krieg und den Wirtschaftskrieg nicht schreiben brauchen.
    Der Rassismus soll dafür sorgen, dass Krieg und Wirtschaftskrieg weitergehen.

    Reply

  • Arthur Dent
    5. Dezember 2023 @ 22:32

    „Auf schwindende Wettbewerbsfähigkeit“ – so ist das mit der Wettbewerbsfähigkeit, einige verlieren damit andere gewinnen.

    Reply

    • KK
      6. Dezember 2023 @ 00:19

      „…einige verlieren damit andere gewinnen.“
      Sollte es nicht – der Realität angemessener – heissen „…einige MÜSSEN verlieren, damit andere gewinnen KÖNNEN“?

      Reply

  • Art Vanderley
    5. Dezember 2023 @ 20:17

    Die Probleme werden hier richtig benannt, umso schlimmer, daß jetzt auch noch der gefährliche Unfug der Schuldenbremse zuschlägt, von Kritikern lange prognostiziert.
    Murphys law, was schiefgehen kann, geht schief, gerne alles auf einmal…


  • Info: https://lostineu.eu/die-neue-eu-krise-7-die-wirtschaft-bangt-die-buerger-murren


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Ukraine vor Bankrott – müssen Deutschland und die EU zahlen?


    lostineu.eu, vom 5. Dezember 2023

    Ohne neue Finanzspritzen droht der Ukraine im Frühjahr 2024 der Staatsbankrott. Doch die US-Hilfe ist blockiert – müssen Deutschland und die EU einspringen?

    Den USA geht das Geld für die Ukraine aus. Wenn nicht neue Hilfen gewährt werden, könnte schon zum Jahresende Schluß sein, warnt das Weiße Haus in einem Brandbrief an den Kongreß.

    Dort hängt ein neues, milliardenschweres Hilfspaket fest. In seiner Not hat sich Präsident Selenskyj nun persönlich an den US-Senat gewandt. In nichtöffentlicher Sitzung flehte er um mehr Geld.

    Doch was, wenn sein Wunsch nicht erhört wird? Dann droht dem Land der Bankrott. Denn allein kann sich die Ukraine schon lange nicht mehr finanzieren. Im Frühjahr muß eine Finanzsspritze kommen.

    Je schwieriger die Geldsuche in den USA wird, desto mehr richten sich die Blicke auf die EU. Kommissionspräsdentin von der Leyen hat schon ein neues 50 Mrd.-Euro-Hilfspaket gefordert.

    Doch das wird von Ungarn blockiert. Auch andere EU-Staaten haben Bedenken, weil für sie kein Geld aus der EU-Kasse da sein soll. Beim EU-Gipfel Mitte Dezember droht ein Eklat.

    Denkbar ist aber auch, dass die EU einen „Notfall“ ausruft – und am Ende auch für die USA einspringt. Den Weg hat Kanzler Scholz schon bereitet.

    Scholz hat die Ukraine-Hilfe für „existenziell“ erklärt – und plant offenbar, deshalb auch für 2024 einen Haushalts-Notstand auszurufen. Die EU könnte es ihm gleichtun…

    P.S. Die scheidende niederländische Regierung hat der Ukraine im Krieg gegen Russland 2,5 Mird. Euro für 2024 zugesagt.Außenministerin Hanke Bruins Slot sagte, dass Kiew auf die Unterstützung der Niederlande zählen könne. „Ihre Sicherheit ist unsere Sicherheit“, sagte sie.

    1 Comment

    1. KK
      6. Dezember 2023 @ 00:16

      „Doch das wird von Ungarn blockiert. … Beim EU-Gipfel Mitte Dezember droht ein Eklat.“

      Laut DLF hat Orban Michel aufgefordert, die beiden Ukraine-Punkte beim Dezember-Gipfel zu streichen und die Beitrittsverhandlungen „auf Eis zu legen“.
      Und ganz typisch für unseren ÖRR endete die Meldung mit dem Satz, dass „Orban der engste verbündete Putins in Europa“ sei, nur um die ja durchaus vernünftigen Vorschläge direkt zu diskreditieren… die übliche Propaganda-Methodik also weiterhin.

    Reply

    Was sagen Sie dazu?


    Info:https://lostineu.eu/ukraine-vor-bankrott-muss-die-eu-zahlen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    06.12.2023

    Nachrichten von Pressenza: Abrüstungskonferenz endet erfolgreich mit Konsens und verabschiedet starke politische Erklärung. Deutschland war nur beobachtend dabei.

    aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 6. Dezember 2023, 7:18 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 06.12.2023


    Abrüstungskonferenz endet erfolgreich mit Konsens und verabschiedet starke politische Erklärung. Deutschland war nur beobachtend dabei.


    Die Staatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrages (AVV) im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York endete mit einem wichtigen Konsens unter den Vertragsstaaten. Anders als bei den jüngsten Konferenzen des Schwesternvertrages zur Nichtverbreitung von Atomwaffen (NVV) wurde ein Abschlussdokument verabschiedet, dem alle&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/12/abruestungskonferenz-endet-erfolgreich-mit-konsens-und-verabschiedet-starke-politische-erklaerung-deutschland-war-nur-beobachtend-dabei/


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    Trotz Sanktionen: Russland liefert kostenloses Getreide nach Afrika


    Ungeachtet der westlichen Sanktionen, die den russischen Agrarexport bremsen sollen, setzt Russland sein Versprechen um, afrikanischen Krisenländern kostenlos Getreide als humanitäre Hilfe zukommen zu lassen. Das erste russische Getreideschiff war am vergangenen Donnerstag in Somalia eingetroffen. Weitere Lieferungen werden in&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/12/trotz-sanktionen-russland-liefert-kostenloses-getreide-nach-afrika/


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    Brüssel: Großer Marsch für das Klima


    Am 3. Dezember demonstrierten mehr als 20.000 Klimaaktivisten in Brüssel. Text und Fotos von Dimitrios Karyamis Der Marsch wurde von der Klimakoalition organisiert, einer Organisation, die ein breites Spektrum von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften in ganz Belgien zusammenbringt. Diese 100 Verbände&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/12/bruessel-grosser-marsch-fuer-das-klima/


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    Wissenschaftler fordern Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen


    Digitalisierung gilt derzeit im Bildungsbereich für alle Altersstufen als zeitgemäße Lösung von Bildungsfragen. Tatsächlich sind die Wirkungen und Nebenwirkungen digitaler Medien auf Entwicklungs-, Lern- und Bildungsprozesse wissenschaftlich oft ungeklärt. Vielmehr verdichten sich die wissenschaftlichen Hinweise auf enorme Nachteile und Schäden&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/12/wissenschaftler-fordern-moratorium-der-digitalisierung-in-kitas-und-schulen/


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    Frauen und Kinder als «Kollateralschaden» in Gaza unter Kritik


    Noch nie tötete ein Krieg in kurzer Zeit so viele Kinder und Frauen, schreibt die New York Times. Ein Grund sei die Art der Waffen. Urs P. Gasche für die Onlinezeitung InfoSperber Vor der Feuerpause «starben Zivilisten unter israelischem Sperrfeuer&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/12/frauen-und-kinder-als-kollateralschaden-in-gaza-unter-kritik/


     -----------------------


    «Russland hatte Frieden gegen Neutralität vorgeschlagen»


    Es war in Istanbul kurz nach dem russischen Angriff. Der ukrainische Verhandlungsleiter bestätigt jetzt das russische Angebot. Urs P. Gasche  für die Online-Zeitung INFOsperber Dawyd Arachamija ist seit 2019 Fraktionsvorsitzender der Partei Sluha narodu (Diener des Volkes). Im März 2022 hatte er&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/12/russland-hatte-frieden-gegen-neutralitaet-vorgeschlagen/


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    Corona-Leaks: Verletzungen des Amtsgeheimnisses sind nicht relevant


    Die Untersuchungskommission zu den Corona-Leaks im Innendepartement listet viele Indizien auf, will aber Bundesrat Berset nichts nachweisen können. Sie schliesst sich damit der Haltung Bersets an, der gesagt hatte, die Untersuchung werden nichts Relevantes zutage fördern. Der Missbrauch ist die&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2023/12/corona-leaks-verletzungen-des-amtsgeheimnisses-sind-nicht-relevant/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    06.12.2023

    Reform der EU-Fiskalregeln
    Mehr Investitionen und mehr Demokratie wagen

    makronom.de, vom 5. Dezember 2023, Dominika Biegon & Cédric Koch, Europa

    Auch in der EU werden die Grundpfeiler der Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten gerade neu verhandelt. Doch anstatt eine grundlegende Neujustierung einzuleiten und die Finanzierung des sozial-ökologischen Umbaus in den Mittelpunkt der Reformagenda zu stellen, werden alte Konzepte der Fiskalpolitik zementiert. Ein Beitrag von Dominika Biegon und Cédric Koch.


    Bild: Christian Lue via Unsplash


    Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds hat die Haushaltspolitik der Bundesregierung durcheinandergewirbelt. Die Ampel-Koalition steht nun vor der Herkulesaufgabe, die Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation neu zu justieren. Damit könnte das Urteil auch eine Chance darstellen, überkommene Konzepte der Fiskalpolitik grundlegend in Frage zu stellen und eine Reform der Schuldenbremse auf die politische Agenda zu setzen.

    Was jedoch bislang in der Debatte fehlt, ist eine ganzheitliche Perspektive auf die Schuldendebatte, die sowohl die nationale als auch die europäische Ebene in den Blick nimmt. Denn auch in der EU werden die Grundpfeiler der Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten gerade neu verhandelt. Doch anstatt eine grundlegende Neujustierung einzuleiten und die Finanzierung des sozial-ökologischen Umbaus in den Mittelpunkt der Reformagenda zu stellen, werden in den aktuellen Verhandlungen auf EU-Ebene alte Konzepte der Fiskalpolitik zementiert. Was die EU-Fiskalpolitik stattdessen bräuchte, wären mehr Investitionen und mehr Demokratie!


    Der sozial-ökologische Umbau unserer Wirtschaft hat ein massives Finanzierungsproblem

    Die Klimakrise eskaliert mittlerweile unverkennbar auch hierzulande rapide und erfordert massive zusätzlichen Anstrengungen zu ihrer Bekämpfung. Mehr Tempo in der Dekarbonisierung der EU ist laut aktueller Studien unumgänglich, um Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und damit die Erderwärmung hoffentlich auf zumindest unter zwei Grad begrenzen zu können. Ein zentraler Baustein für den sozial-ökologischen Umbau unserer Wirtschaft ist eine deutliche Ausweitung von Investitionen.

    Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, sind Mehrinvestitionen in Höhe von 2 bis 6% der Wirtschaftsleistung der EU notwendig. Ein Großteil dieser Investitionen wird von Unternehmen gestemmt werden müssen, doch auch die Investitionen des staatlichen Sektors bleiben zentral – nicht zuletzt, weil staatliche Investitionen die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, die eine höhere Mobilisierung von privaten Investitionen zu marktwirtschaftlichen Konditionen ermöglichen. In wissenschaftlichen Studien wird davon ausgegangen, dass der Staat bei der Finanzierung der grünen Investitionslücke einen Anteil von 20% bis über 50%  tragen muss (siehe Heimberger 2023).

    Der Anteil, den der staatliche Sektor zu tragen hat, ist auch abhängig von normativen Erwägungen und der Frage, welche Rolle dem Staat in der sozial-ökologischen Transformation zukommt. Wir gehen davon aus, dass zumindest die Hälfte der zusätzlichen jährlichen Investitionen aus dem öffentlichen Sektor kommen sollte.  Mit der Untergrenze von 2% des EU-BIP an jährlichen zusätzlichen Gesamtinvestitionen bedeutet dies, dass zusätzliche öffentliche Investitionen von mindestens 1% der EU-Wirtschaftsleistung pro Jahr finanziert werden müssen – etwa so viel wie das gesamte letzte EU-Budget aufs Jahr runtergerechnet beträgt. Diese Einschätzung deckt sich mit der vieler aktueller Studien zu dem Thema (siehe etwa McKinsey 2020, Heimberger 2023, Darvas und Wolff 2021, Pisany-Ferry, Tagliapietra und Zachmann 2023).

    Um diese Investitionslücke zu schließen, gibt es im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Die Mitgliedsstaaten oder die EU selbst müsste die investiven Ausgaben deutlich erhöhen. Für Letzteres konnten sich die Mitgliedsstaaten dieses Jahr nicht durchringen: Ein entsprechender Vorschlag der EU-Kommission für einen Souveränitätsfonds wurde abgelehnt und wackelt sogar in eingestampfter Form einer minimalen Erhöhung des EU-Budgets um 1,3% angesichts einer bisher unklaren Ratsposition.

    Für die Alternative einer nationalen Lösung müssten jedoch die aktuell verhandelten EU-Fiskalregeln so reformiert werden, dass den Mitgliedstaaten mehr Spielraum gewährt wird, um die eigene Verschuldung für mehr Zukunftsinvestitionen auszuweiten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Obwohl die Kommission hier durchaus fortschrittliche Vorschläge unterbreitet hat, setzen die Verhandlungen im Rat und mittlerweile auch im Europäischen Parlament stattdessen auf altbewährte Rezepte. Es dominiert die Sorge um die Nachhaltigkeit der nationalen Haushaltspolitik, die Angst vor den Finanzmärkten und die Stabilität der Währungsunion.

    Übersehen werden die ökonomisch positiven Auswirkungen öffentlicher Investitionen und Investitionshilfen ebenso wie die Kosten einer verschleppten Transformation in Zeiten der Klimakrise. Es werden stattdessen aller Voraussicht nach numerische Zielgrößen für die Reduktion des Defizits und des Schuldenstandes eingezogen, die den eigentlich begrüßenswerten Schwenk hin zu einer Ausgabenregel verwässern. Rigide Schuldenabbaupfade, die weder die wirtschaftliche Lage noch die anstehenden Investitionsbedarfe in der Transformation berücksichtigen, werden sowohl vom Rat als auch vom Europäischen Parlament für höher verschuldete Länder gefordert.

    Wenn der EU-Gesetzgeber sich nicht gleichzeitig auf irgendeine Art der bevorzugten Behandlung öffentlicher Investitionen bei der Festlegung des zukünftig erlaubten Ausgabenpfades einigt, steht die nationale Finanzierung des sozial-ökologischen Umbaus in der EU auf dem Spiel. In den nächsten Jahren wird es  allein aufgrund der höheren Refinanzierungskosten des Staates, aufgrund des demografischen Wandels und der zusätzlichen Verteidigungsausgaben zu einer Erhöhung der Schuldenquote in der EU kommen (Sigl-Glöckner 2023). Die Finanzierung eines öffentlichen Investitionsprogramms durch eine Ausweitung der nationalen Kreditaufnahme ist unter diesen Maßgaben schlicht nicht möglich.

    Und es kommt noch schlimmer: Für eine Ausweitung der Verschuldung zur Finanzierung von Zukunftsinvestitionen gibt es im Rat keine Mehrheit. Bei Militärausgaben hingegen zeigt man sich spendabel:  Wenn einzelne Mitgliedstaaten die 3%-Defizitquote aufgrund einer Ausweitung des Verteidigungsbudgets überschreiten, wollen die Mitgliedstaaten zukünftig Milde walten lassen und von einer strikten Anwendung des Exzessiven Defizitverfahren absehen. Letzteres hätte eine verschärfte Überprüfung der nationalen Haushaltspolitik zur Folge, an dessen Ende Sanktionen stehen können. Bei Militärausgaben will man also ein Auge zudrücken, bei Zukunftsinvestitionen hingegen setzt die EU den Rotstift an – eine sehr fragwürdige politische Prioritätensetzung!

    Die Flexibilität beim Schuldenabbau, die der Gesetzesvorschlag der EU-Kommission ursprünglich beinhaltete, wird mit dem Verweis auf die Notwendigkeit einer regelbasierten Fiskalpolitik abgelehnt. Die Einwände sind zum Teil nachvollziehbar: Der ursprünglich vorgeschlagenen Gesetzespaket hätte zu einem Machtzuwachs der EU-Kommission geführt. Der Vorschlag lief auf bilaterale Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten hinaus. Auf der Basis einer intransparenten und von methodischen Annahmen abhängigen Schuldentragfähigkeitsanalyse wollte die EU-Kommission die Ausgabenpläne der Mitgliedstaaten für die nächsten Jahre festlegen. Ein solcher Machtzuwachs der EU-Kommission birgt Risiken, die die Glaubwürdigkeit des neuen Regelwerks untergraben und politischer Willkür Tür und Tor geöffnet hätte. Doch anstatt – wie jetzt geplant – wieder auf rigide Schuldenabbauregeln zu setzen, gäbe es eine andere Lösung, die nicht nur zu einer stärkeren sozialen und ökologischen Balance der economic governance in der EU beitragen könnte, sondern auch die politische Steuerung verbessert: Mehr Demokratie wagen!


    Die Reform der EU-Fiskalregeln und die Grenzen demokratischer Politikgestaltung

    Die europäische wirtschaftspolitische Koordinierung, in deren Zentrum das Europäische Semester steht, ist bisher ein weitestgehend intransparenter, technokratischer Prozess. Bislang nehmen sowohl das Europäische Parlament als auch die nationalen Parlamente eine reine Beobachterrolle ein. Auf der Ebene der Zivilgesellschaft sieht es nicht besser aus. Es finden zwar regelmäßig Konsultationen mit den Sozialpartnern und anderen Akteuren der organisierten Zivilgesellschaft statt, diese sind aber wenig effektiv. Es ist unklar, in welchem Umfang und ob überhaupt das Feedback der organisierten Zivilgesellschaft Einfluss hat auf die Politikempfehlungen der EU-Institutionen.

    Es ist stattdessen vor allem die EU-Kommission, die in der wirtschaftspolitischen Koordinierung eine federführende Rolle spielt und Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten formuliert. Die Entscheidung über die Empfehlungen im Rat ist eine reine Formsache und verläuft im Gegensatz zu nationaler Haushaltspolitik intransparent und ohne formellen Einfluss durch die jeweilige Opposition. Bürger*innen können daher weder klar Verantwortung für finanzpolitische Entscheidungen in der EU zuordnen, noch demokratische Alternativen aufgezeigt bekommen, denen sie bei Ablehnung der aktuellen Politik ihre Stimme geben könnten. Das heißt: Die europäische wirtschaftspolitische Koordinierung wird in einer politischen Arena verhandelt, die sich weitestgehend demokratischer Kontrolle entzieht.

    Die Idee, wirtschaftliche Entscheidungen der demokratischen Kontrolle zu entziehen, folgt einem neoliberalen Politikprogramm, das die Währungsunion seit ihren Ursprüngen geprägt hat. Die Unabhängigkeit der Zentralbank und ihr enges geldpolitisches Mandat sind dafür ein gutes Beispiel. Die Regelgebundenheit europäischer Fiskalpolitik ist in derselben Tradition zu sehen: Die EU-Fiskalpolitik basiert darauf, dass numerische Zielgrößen der Fiskalpolitik im Primär- und Sekundärrecht der EU festgelegt und damit im politischen Prozess nur schwer revidierbar sind. Damit soll ein restriktiver fiskalpolitischer Kurs der Mitgliedstaaten über die Legislaturperioden hinaus festgeschrieben werden.

    Die sozialen Folgen eines solchen Politikprogramms haben wir in der Eurozone erlebt. Viele erinnern sich noch genau an die Sparpolitik, die durch die sogenannte Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds verordnet wurde. Dabei waren vor allem, aber nicht nur die sogenannten Programmländer, die Finanzhilfen aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus bekommen haben, einem enormen makroökonomischen Anpassungsdruck ausgesetzt, der zu Lasten der Beschäftigten und der Sozialsysteme ging. Das gilt auch für Kernländer der Währungsunion, wie neuere Studien belegen.


    Die bisher ungenutzte Chance zur Demokratisierung der europäischen Wirtschaftspolitik

    Das aktuelle Gesetzgebungsprozess zur Reform der wirtschaftspolitischen Steuerung könnte eine Trendwende einleiten und demokratische Kontrolle und Rechenschaftspflicht im Mehrebenensystem der EU stärken. Eine neue Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung entwickelte hierzu juristisch tragfähige Vorschläge innerhalb des aktuellen Reformprozesses. Autor Mark Dawson, Professor für EU-Recht an der Hertie School in Berlin, macht darin klar, dass die EU-Verträge einer umfassenden Demokratisierung der europäischen wirtschaftspolitischen Koordinierung nicht im Weg stehen. Mehr noch: Die Studie entwickelt konkrete Reformmaßnahmen, die auf eine Stärkung des Europäischen Parlaments, eine effektive Einbindung der nationalen Parlamente und der organisierten Zivilgesellschaft abzielen.

    Eine Stärkung des Demokratieprinzips ist mindestens aus drei Gründen wichtig. Sie ist einerseits zentral, um die Legitimität politischer Entscheidungen auf europäischer Ebene zu stärken. Die Fiskalpolitik wird oft als technischer Politikbereich angesehen, steht aber im Mittelpunkt demokratischer Politikgestaltung. Es gibt keinen Bereich der Politik, der nicht von fiskalpolitischen Entscheidungen berührt wird. Wenn die Europäische Kommission zukünftig darüber entscheidet, in welchem Umfang und in welchem Tempo die Mitgliedstaaten ihre Staatsschulden abbauen müssen, wird das Auswirkungen haben auf die sozialen Sicherungssysteme der Mitgliedstaaten sowie auf die Lohnverhandlungen im öffentlichen Dienst. Es wird darüber hinaus den Spielraum der Mitgliedstaaten für Investitionen in den grünen Wandel und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur festlegen. Die Entscheidung über die zukünftige Ausgaben der einzelnen EU-Mitgliedstaaten, kann man nicht Expert*innen überlassen – sie muss in demokratisch gewählten Parlamenten unter Einbeziehung der organisierten Zivilgesellschaft getroffen werden.

    Mehr demokratische Legitimität könnte auch dazu beitragen, die bisher wenig effektive Umsetzung der Regeln durch die Mitgliedsstaaten zu verbessern. EU-Reformempfehlungen werden nur dann erfolgreich umgesetzt, wenn die nationalen Parlamente und die organisierte Zivilgesellschaft in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden. Mehr Demokratie kann also einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die „ownership“ von EU-Politikempfehlungen in den Mitgliedstaaten zu stärken und damit die Umsetzung von EU-Vorgaben zu verbessern. Dafür ist aber eine Stärkung von Beteiligungs- und Entscheidungsrechten jenseits der Regierungsebene, also insbesondere der nationalen Parlamente und der organisierten Zivilgesellschaft, unerlässlich.

    Aus progressiver Perspektive ist drittens eine Demokratisierung der wirtschaftspolitischen Steuerung notwendig, um eine stärkere soziale (und ökologische) Balance der EU-Politikentscheidungen herzustellen. Der technokratische Politikstil, der derzeit in der europäischen wirtschaftspolitischen Koordinierung vorherrschend ist, begünstigt unausgewogene Politikergebnisse, die die sozialen und ökologischen Folgen fiskalpolitischer Entscheidungen nicht angemessen berücksichtigt. Nicht zuletzt, da soziale und ökologische Nebeneffekte öffentlicher Ausgaben auch fiskalische Kosten für die Zukunft beinhalten, ist die aktuell einseitige Betrachtung allein fiskalischer Risiken kontraproduktiv.


    Zurück in die Vergangenheit der EU-Wirtschaftspolitik?

    Die Geschichte zeigt: Die Praxis, ökonomische Entscheidungen vor den Eingriffen des demokratischen Souveräns zu bewahren, ist nicht nur undemokratisch. Sie ist auch ökonomisch nicht zielführend und zeitigt sozial unausgewogene Politikergebnisse. Bleibt es bei diesem technokratischen Politikstil, läuft die wirtschaftspolitische Koordinierung in der EU Gefahr, zukünftig nicht nur die Interessen der Beschäftigten unzureichend zu berücksichtigen, sondern auch die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu unterschätzen, die sich durch den Klimawandel ergeben.

    Es braucht daher eine kritische Öffentlichkeit, institutionalisiert durch eine parlamentarische Kontrollinstanz, die die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten unter Druck setzt, hier die richtigen fiskalpolitischen Entscheidungen zu treffen. Das geht nur, wenn in dem anstehenden Gesetzgebungsprozess auch eine Reform des politischen Prozesses angestoßen wird und das Demokratieprinzip in der wirtschaftspolitischen Koordinierung deutlich gestärkt wird.

    Bleibt die Reform der wirtschaftspolitischen Koordinierung dagegen auch durch die nun anstehende heiße letzte Phase bei der bisherigen Ausrichtung, so landet die EU vor den Wahlen im Juni 2024 bei einer makroökonomischen Verschlimmbesserung im Angesicht der historischen Herausforderung, die sozial-ökologische Transformation zu finanzieren: Es gäbe dann erneut strikte Fiskalregeln alter Schule, die a priori keinen zusätzlichen Spielraum für essenzielle Zukunftsinvestitionen auf nationaler Ebene erlauben. Gleichzeitig wurde die nach wie vor riesige öffentliche Investitionslücke für die Transformation aber auch nicht auf europäischer Ebene angegangen – und das, obwohl hier konkrete Vorschläge seitens der EU-Kommission auf dem Tisch lagen.

    Die Aufgabe für die nächste EU-Legislatur wäre angesichts des einsetzenden Spardrucks und des auslaufenden Corona-Wiederaufbaufonds klar: Es braucht eine großangelegte europäische Investitionsoffensive, um die selbstverschuldete makroökonomische Schieflage zu korrigieren. Ansonsten werden auch die neuen Schuldenregeln letztlich angesichts ökonomisch kontraproduktiver und politisch unrealistischer Sparvorgaben an der Einhaltung scheitern.

     

    Zu den AutorInnen:

    Dominika Biegon ist Referatsleiterin für europäische und internationale Wirtschaftspolitik beim Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

    Cédric M. Koch ist Referent für europäische und internationale Wirtschaftspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung.


    Info: https://makronom.de/reform-der-eu-fiskalregeln-mehr-investitionen-und-mehr-demokratie-wagen-45492?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=reform-der-eu-fiskalregeln-mehr-investitionen-und-mehr-demokratie-wagen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    06.12.2023

    Bhadrakumar: Der Krieg in der Ukraine ist im Umbruch

    seniora.org, 05. Dezember 2023, M. K. Bhadrakumar 5. Dezember 2023 - übernommen von indianpunchline.com

    Ukrainische Offizielle behaupten, Eisenbahnverbindungen zwischen Russland und China in die Luft gesprengt zu haben, und zwar tief im feindlichen Gebiet


    Die Videokonferenz des ukrainischen Präsidenten Vladimir Zelensky mit den US-Senatoren am Dienstag dürfte aus drei Gründen ein Wendepunkt im Ukraine-Krieg sein. Erstens hat die Biden-Administration ihn nicht völlig abgeschrieben und, was noch wichtiger ist, sie mischt im Spiel um die Thronfolge in Kiew nicht mit. Zweitens hat die Biden-Regierung die Hoffnung nicht aufgegeben, dass in diesem Krieg nicht alles verloren ist. Drittens, und das ist das Wichtigste, signalisieren die USA den Europäern, dass sie nicht daran denken, sich abzusetzen und sich aus Eurasien zurückzuziehen, wie es in Afghanistan der Fall war.

    Es steht außer Frage, dass das geheime Briefing, das er den Parlamentariern in Washington wird zukommen lassen, ein Versuch der Biden-Administration ist, die Abgeordneten davon zu überzeugen, dass jede Kürzung der Hilfe weitreichende Folgen haben wird. Die Abstimmung im Senat kann auch schicksalhaft für Bidens schwindende Chancen auf eine zweite Amtszeit bei den Wahlen 2024 sein.

    Zelenskys eigene politische Zukunft wird entscheidend von der morgigen Entscheidung des US-Senats über die zusätzliche Hilfe der Regierung in Höhe von 60 Mrd. Dollar für die Ukraine abhängen. Das Weiße Haus setzt alle Hebel in Bewegung.

    Shalanda Young, die Direktorin des Office of Management and Budget, schrieb am Montag in einem Brief an die führenden Kongressabgeordneten: "Ich möchte klarstellen, dass wir ohne Maßnahmen des Kongresses bis zum Ende des Jahres keine Mittel mehr haben werden, um mehr Waffen und Ausrüstung für die Ukraine zu beschaffen und Ausrüstung aus US-Militärbeständen bereitzustellen. Es gibt keinen magischen Topf mit Finanzmitteln, um diesen Moment zu überbrücken. Wir haben kein Geld mehr   – und fast keine Zeit mehr."

    Young warnte eindringlich davor, dass der Verlust der finanziellen Unterstützung durch die USA "die Ukraine auf dem Schlachtfeld in die Knie zwingen würde, was nicht nur die Errungenschaften der Ukraine gefährden, sondern auch die Wahrscheinlichkeit russischer militärischer Siege erhöhen würde".

    Sie stellte die düstere Prognose auf, dass ein russischer Sieg dazu führen könnte, dass sich der Krieg zu einem breiteren regionalen Konflikt ausweitet, in den auch die europäischen Verbündeten der USA verwickelt sind. Das mag übertrieben erscheinen, da Russland keine Anzeichen dafür gezeigt hat, einen kontinentalen Krieg zu führen, aber wenn die Ukraine zusammenbricht, werden sich ihre westlichen Nachbarn, die territoriale Ansprüche auf das Land erheben, darum reißen   – die Bürde der Geschichte.

    Ebenso wird das Schicksal der Kandidatur Bidens eher durch die Unwägbarkeiten des Gaza-Krieges als durch den Ukraine-Krieg besiegelt, aber dennoch können schlechte Nachrichten von der Kriegsfront möglicherweise die Argumente für eine neue Führung im Weißen Haus verstärken. Einfach ausgedrückt: In Bidens Auseinandersetzung mit Donald Trump passt alles zusammen.

    Kann amerikanisches Geld etwas für die geschwächten ukrainischen Streitkräfte bewirken? Aber kein amerikanisches Geld bedeutet keinen Krieg. Die Europäische Union hat kaum Glaubwürdigkeit als Ersatz. In zehn Tagen findet ein Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs statt (14./15. Dezember), bei dem die "weitere Unterstützung der EU für die Ukraine und ihre Bevölkerung" als oberster Tagesordnungspunkt aufgeführt ist.

    Die große Frage des bevorstehenden Gipfels ist, ob Ungarns Feindseligkeit überkochen wird, wenn die Staats- und Regierungschefs der EU über einen historischen Beschluss zur Aufnahme der Ukraine in die Gruppe beraten und eine wichtige Haushaltsvereinbarung formalisieren, die Kiew eine Rettungsleine in Höhe von 50 Milliarden Euro zukommen lässt. Premierminister Viktor Orban fordert, dass der gesamte Prozess auf Eis gelegt wird, bis die Staats- und Regierungschefs einer umfassenden Überprüfung der EU-Unterstützung für Kiew zustimmen.

    Im Prinzip geht es darum, dass Orban, wenn es sich nicht um eine Transaktionstaktik seinerseits handelt, den Block als Geisel nehmen kann, da dieser bei großen strategischen Entscheidungen einstimmig handeln muss. Erschwerend kommt hinzu, dass Orban zu einem Zeitpunkt zuschlägt, an dem die Ukraine-Müdigkeit in der öffentlichen Meinung vieler EU-Länder zunimmt. Auch der Gewinner der jüngsten Wahlen in den Niederlanden, Geert Wilders, ist ein vehementer Gegner der EU. Angesichts des Aufstiegs einiger weiterer rechts stehender Politiker in Europa und einer möglichen Rückkehr von Trump steht die Haltung der EU zur Ukraine auf dem Spiel.

    Viel schwieriger vorherzusagen ist der Stand der Dinge in Kiew. Eigentlich sollten in der Ukraine im März 2024 Wahlen abgehalten werden, wie es die Verfassung vorsieht. Doch Anfang November erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, die ukrainische Verfassung erlaube es dem Land, die Wahlen abzusagen. Daraufhin stimmte das ukrainische Parlament zu, dass die Wahlen so lange verschoben werden, wie das Kriegsrecht in Kraft bleibt, sowie für weitere sechs Monate nach dessen Aufhebung.

    Hinter den Kulissen ist jedoch ein schwelender Machtkampf zwischen Zelensky und seinem obersten Militärbefehlshaber, General Valery Zaluzhny, an die Öffentlichkeit gedrungen. Zelenskys Popularität ist in letzter Zeit auf unter 65 Prozent gesunken, und es tauchen immer wieder Berichte auf, wonach viele Armeekommandeure mit der Taktik von Präsident Zelenski nicht einverstanden sind.

    Zaluzhnys Behauptung in einem Interview mit der Zeitschrift "Economist", der Krieg sei festgefahren, führte zu einer öffentlichen Rüge durch Zelensky, der dem charismatischen General die Flügel gestutzt hat   – zuletzt durch die Ablösung eines seiner Stellvertreter, des Chefs der Sondereinsatzkräfte, General Viktor Khorenko.

    In der New York Times heißt es: "Spekulationen über Spannungen zwischen dem Präsidenten und dem kommandierenden General des Militärs in Bezug auf die Strategie und die Ernennung von Befehlshabern gab es in Kiew schon seit mehr als einem Jahr ... US-Militäroffiziere, die mit General Chorenko zusammengearbeitet haben, waren von der Nachricht über seine Entlassung überrascht und beschrieben eine enge und effektive Arbeitsbeziehung mit ihm, so amerikanische Militärbeamte ... Die Entlassung schien die Autorität von General Zaluzhny zu untergraben." (hier)

    Und all dies fällt interessanterweise mit einer sensationellen Meldung des bekannten Journalisten Seymour Hersh vom Wochenende zusammen, wonach "jeder in Europa über" geheime Friedensgespräche zwischen Zaluzhny und General Valery Gerasimov spricht, der den Krieg für den Kreml leitet. Die Nachrichtenagentur Tass berichtete über die Enthüllungen von Hersh, obwohl die Geschichte die Handschrift eines Informationskriegs trägt, der Zaluzhny wahrscheinlich das Leben schwer machen soll.

    In der Washington Post war am Montag ein fesselnder Bericht über das katastrophale Scheitern der viel gepriesenen ukrainischen "Gegenoffensive" gegen die russischen Streitkräfte zu lesen, aus dem hervorging, dass Zaluzhnys Ablehnung der westlichen Militärdoktrin, die einen konzentrierten Vorstoß auf ein einziges Ziel, nämlich das Erreichen der Küste des Asowschen Meeres, vorsieht, und seine Vorliebe, stattdessen die gewaltige Länge der 600 Meilen langen Front zu einem Problem für Russland zu machen, verringerte letztlich die Feuerkraft des ukrainischen Militärs an jedem einzelnen Angriffspunkt und schwächte seine Kampfkraft, während die russische Verteidigung, die den sowjetischen Lehrbuchstandards folgte, standhaft blieb.

    Es bleibt abzuwarten, wie sich das Narrativ der Washington Postie in den Machtkampf in Kiew einfügt. Wie es aussieht, ist Zelensky im Vorteil.

    Quelle: https://www.indianpunchline.com/ukraine-war-is-undergoing-mutation/
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=4783&mailid=2030


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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