So tief ist der Westen in den Kampf gegen Russland verstrickt
lostineu.eu, vom 3. März 2024
Bisher war es ein Tabu-Thema. Doch nun häufen sich Hinweise auf die westliche Beteiligung am Kampf gegen Russland in der Ukraine. Nicht nur Kanzler Scholz hat geplaudert – es gibt noch mehr Indizien.
Dies zeigt die folgende kleine Linksammlung – weitere Hinweise willkommen!
- Guerre en Ukraine : une discrète présence militaire alliée. Les propos d’Emmanuel Macron sur l’envoi éventuel de renforts militaires ont implicitement levé le voile sur la présence déjà effective de membres de divers services occidentaux sur le sol ukrainien. Le Monde 02.03.24
- British military chief helped Zelensky destroy Russian war ships. Admiral Sir Tony Radakin has postponed his retirement as chief of the defence staff by a year to continue offering advice to Ukraine. – The Times am 28.02.24
- NATO’s Military Has a New Nerve Center. The alliance has transformed its once sleepy headquarters into a war command focused on Russia. – Foreign Policy am 28.02.24
- The Spy War: How the C.I.A. Secretly Helps Ukraine Fight Putin. For more than a decade, the United States has nurtured a secret intelligence partnership with Ukraine that is now critical for both countries in countering Russia. – New York Times am 25.02.24
- Stoltenberg Hints Ukraine Could Use F-16 for Strikes on Military Targets Inside Russia. Stoltenberg mentioned Ukraine’s allies‘ desire for early F-16 deployment, stressing the jets‘ effectiveness hinges on pilot training and crew readiness. – Kyiv Post am 22.02.24
In deutschen Medien findet sich zu alldem kaum ein Wort – warum eigentlich?
Siehe auch „Ukraine-Krieg: Bundeswehr plant(e) Angriff mit Taurus“
Neues E-Book
Die EU steckt in der Dauerkrise. Kurz vor der Europawahl hat sie sich auch noch eine "Mission impossible" aufgehalst - die Ukraine. Unser neues E-Book analysiert die Probleme.
P.S. Folgt man „Le Monde“, so war Macrons umstrittene Aussage zur möglichen Entsendung von westlichen Truppen in die Ukraine kein Lapsus, sondern vorher mit den USA abgesprochen. Es habe dazu Konsultationen geschrieben, schreibt das Blatt. Macrons Auftritt gehöre zum „campaigning“, das Russland verunsichern soll…
Cette opération de transparence maîtrisée du renseignement américain – appelée campaigning (« faire campagne ») – fait partie de la manœuvre de renforcement de la posture d’« ambiguïté stratégique » amorcée par la réunion des alliés, lundi, à Paris, ont assuré au Monde plusieurs sources proches du dossier. Même si les Etats-Unis n’ont pas été associés à l’élaboration précise de ce que M. Macron allait dire, et ont pu être surpris par sa sortie, ils avaient été consultés en amont, et ils avaient envoyé un représentant à Paris, la pression grandissante de Moscou sur le flanc est de l’Europe les inquiétant tout autant que les autres participants.
Le Monde
‹ Brisante Enthüllungen zum Krieg, das Lieferketten-Gesetz und Mr. Mindestlohn › Es stand in Lost in EUrope
9 Comments
Arthur Dent
3. März 2024 @ 22:36ein Schmankerl hätte ich noch als Nachtrag:
da demonstrieren hundertausende Menschen in Deutschland für die Demokratie (Regierungspolitiker setzen sich sogar an die Spitze der Bewegung und demonstrieren gegen Teile der Opposition) – dann stimmt der Deutsche Bundestag ganz demokratisch mit großer Mehrheit gegen eine Taurus-Lieferung und hinter den Kulissen laufen ganz andere Planungen. Da sieht man doch, wes Geistes Kinder und Ewiggestrige an den Schalthebeln der Macht sitzen.
Hans L. Schmid
4. März 2024 @ 08:17Demonstrieren allein bringt unsere Kriegsdamen und -Herren nicht zur Vernunft! – Da bräuchte es mehr: Eine friedliche, virale online-Revolte von Millionen von Bürgerinnen und Bürgern in ganz Europa und in den USA – mit der Forderung, den Krieg sofort zu beenden, aufgrund von Gesprächen und einem für alle Beteiligten gesichtswahrenden Kompromiss – auf http://www.our-new-europe.eu – hier und jetzt!
Arthur Dent
3. März 2024 @ 21:49
„Krieg in der Ukraine: eine diskrete alliierte Militärpräsenz. Emmanuel Macrons Äußerungen zur möglichen Entsendung militärischer Verstärkung haben implizit den Schleier über die bereits effektive Präsenz von Angehörigen verschiedener westlicher Streitkräfte auf ukrainischem Boden gelüft“ – der Generalsinspekteur der Bundeswehr und der Ukraine-Beauftragte Generalmajor Dr. Freuding waren auch schon da, ebenso wie jede Menge US-Berater. Vermutlich tummeln sich auch Geheimdienste aller Art in der Ukraine – das ist die eine Sache. Eine andere ist es, Kampftruppen zu entsenden.
Und nochmal – Wer glaubt, dass man nur durch Waffenlieferungen nicht zur Konfliktpartei werden kann, der irrt. Das Völkerrecht ist da nicht so klar und eindeutig, wie behauptet wird. Es gibt zahlreiche Grauzonen. Nach humanitärem Völkerrecht laufen westliche Staaten durchaus Gefahr, durch militärische Unterstützung der Ukraine zu Konfliktparteien zu werden. Gemäß dem ius in bello sind Angriffe auf militärische Ziele von Konfliktparteien nicht verboten, solange bestimmte humanitäre Grundregeln eingehalten werden.
Die (populistische) Äußerung Macrons war nicht hilfreich und eher kontraproduktiv. Gestützt wurde sie nur noch von Litauen – zeigt aber, dass der Westen keine Strategie hat.
„Und dass jeder Nato-Staat eigenständig entscheidet, ob er Kampftruppen entsenden will, entspricht nicht dem Nato-Vertrag. In dem Fall ist jedes Nato-Land sofort Kriegspartei und als Konsequenz daraus befindet sich somit aus Moskauer letztlich die Nato in einem Krieg mit Russland (siehe Jürgen Hübschen Blog).
Stef
3. März 2024 @ 19:43
@ ebo: „In der Tat spricht viel dafür, dass die westliche Hilfe zur Selbstverteidigung weit über das in der UN-Charta vorgesehene Maß hinausgeht.“
Das schon lange. Die Kriegsbeteiligung der Nato und ihrer wesentlichen Mitglieder ist offensichtlich. Zuerst nur in subjektiver Hinsicht durch Übernahme des Kriegsziels, Russland auf dem Felde zu schlagen. Inzwischen dann auch objektiv gegeben und faktisch erwiesen.
Nennen wir es beim Namen.
Monika
3. März 2024 @ 19:41
„Maßnahmen, die ein Mitglied in Ausübung dieses [auch kollektiven] Selbstverteidigungsrechts trifft, sind dem Sicherheitsrat sofort anzuzeigen;…“
Da über die NATO einerseits und „den Feind“ Russland sowie China als Russlands Adjutanten (aus westlicher Sicht) andererseits, sowieso quasi alle Sicherheitsratsmitglieder „Bescheid“ wissen was gespielt wird, meint der Westen wohl sich die Formalia „sparen zu können“ …
Außerdem fühlt der Westen sich schon seit spätestens 1999 über den lästigen Formalia der UN schwebend… ist das für uns nützliches Völkerrecht oder kann das weg…
Wer soll das anzeigen, wer die Strafverfolgung übernehmen, wenn die Kombattanten über das „Spielfeld“ laufen und vorsätzlich auf sämtliche Regeln sch… : meine Stärke, mein „Recht“. Wie solchen asozialen Playern beigekommen werden soll? Ihrem finanziellen Glaubenskonstrukt das glaubende Einverständnis entziehen… (Hatte so ähnlich beim Niedergang der Macht des Papstes auch schon mal was gebracht)
Helmut Höft
4. März 2024 @ 08:33@Monika
„ist das für uns nützliches Völkerrecht oder kann das weg“ Volltreffer! Wir, der Wertewesten® haben Ineressen, globale Interessen, niemand anderes darf eigene Interessen haben! „Krieg ist Frieden“ Ja, so ist das! https://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman)#Krieg_ist_Frieden
KK
3. März 2024 @ 17:23
Und da dies offenbar alles dem UN-Sicherheitsrat nicht angezeigt worden ist, stellt es ein Verstoss gegen Artikel 51 der UN-Charta dar und ist damit auch völkerrechtswidrig.
Wir erinnern uns:
„Maßnahmen, die ein Mitglied in Ausübung dieses [auch kollektiven] Selbstverteidigungsrechts trifft, sind dem Sicherheitsrat sofort anzuzeigen;…“
ebo
3. März 2024 @ 17:28Danke für den Hinweis. In der Tat spricht viel dafür, dass die westliche Hilfe zur Selbstverteidigung weit über das in der UN-Charta vorgesehene Maß hinausgeht.
Kleopatra
4. März 2024 @ 08:09Dass alle möglichen Staaten die Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung unterstützen, dürfte nicht einmal für den Sicherheitsrat ein Geheimnis sein. Im Übrigen kann die Benachrichtigung des Sicherheitsrats nur dann Folgen auslösen, wenn der Sicherheitsrat reagieren kann; das kann er in diesem Fall nicht, weil der Aggressor ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates ist. Auch deshalb wäre es absolut schwachsinnig, von den Verbündeten des angegriffenen Staates zu verlangen, dass sie den Aggressor (auf dem Umweg über den Sicherheitsrat) über ihre militärischen Maßnahmen zur Unterstützung informiert.
Inwiefern geht Ihrer Meinung nach die Unterstützung der Ukraine über die Hilfe zur Selbstverteidigung hinaus?
Info: https://lostineu.eu/wie-tief-der-westen-in-den-kampf-gegen-russland-verstrickt-ist
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.
Weiteres:
Unser aktuelles E-Book Lesen Sie den Sammelband mit Beiträgen aus „Lost in EUrope“
„Über allem steht die Frage, welche Mission die EU hat und wohin sie strebt. Ich fürchte, es ist eine „Mission impossible“ geworden…“
– Zitat aus dem Vorwort
Mission impossible?
ericbonse.eu, heruntergeladen am 4. März 2024, 9:21 Uhr
Der Frieden ist verloren, der Wohlstand schwindet, Demokratie und Rechtsstaat sind in Gefahr. Wohin treibt die Europäische Union? – Eine kritische Bilanz zur Europawahl 2024.
E-Book auf der Basis einer Artikelserie, die in meinem Watchblog „Lost in EUrope“ erschienen ist. Hier ein Auszug aus dem Vorwort:
Wir schreiben das Jahr 2024, in Deutschland und Europa geht die Angst um. Es ist die Angst vor Wahlen – ein Unbehagen, das in einer Demokratie eigentlich fehl am Platze sein sollte. Doch die Aussicht, dass bei der Europawahl im Juni ein massiver Rechtsruck kommen und bei der US-Präsidentschaftswahl im November erneut Donald Trump gewählt werden könnte, lässt europäischen und amerikanischen Politikern und Medien keine Ruhe. Die Demokratie sei in Gefahr, heißt es auf beiden Seiten des Atlantiks.
Die Sorge ist verständlich, doch die Warnungen lenken vom eigentlichen Problem ab. Der drohende Wahlschock ist nur ein Symptom für die Krise der westlichen Welt. Die USA sind innenpolitisch tief gespalten und drohen nun auch noch, ihre viel beschworene außenpolitische Führungsrolle zu verlieren. Die Kriege, in die sich Noch-Präsident Joe Biden in der Ukraine, in Israel und im Nahen Osten verwickeln ließ, könnten ihn die Wiederwahl kosten – mit weit reichenden Folgen nicht nur für die USA, sondern auch für Europa.
Dort steckt die EU seit Jahren in der „Polykrise“, neuerdings sprechen Experten auch von einer „Permakrise“. Sie äußert sich darin, dass die EU ihre Kernaufgaben – Frieden, Stabilität und Wohlstand – nicht mehr erfüllt, zugleich aber durch immer neue Probleme herausgefordert wird. Die Flüchtlingskrise 2015/16, der Brexit 2016-2020, die Coronakrise 2020/21, der Streit um den Rechtsstaat und schließlich der Ukraine-Krieg halten die Politik in Atem; Europa ist in einem permanenten Ausnahmezustand.
In Brüssel ist man stolz darauf, dass die EU auf alle Krisen eine Antwort gefunden habe. Aus Brexit, Corona und Krieg sei die Union sogar gestärkt hervorgegangen, brüstet sich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Doch in Wahrheit überfordern die Krisen-Missionen die Gemeinschaft. Der „Mission Creep“ lässt sich am klammen EU-Budget, aber auch am Kontroll-verlust bei der Migration ablesen. Brüssel liefert zwar Antworten wie den Asyl- und Migrationspakt, doch sie kommen zu spät und greifen zu kurz.
„Too little, too late“ – seit der Eurokrise ist das ein Dauerproblem der Europapolitik. Mit dem nun geplanten Ukraine-Beitritt droht aber auch noch „too big, too soon“. Die bis 2030 anvisierte Erweiterung könnte sich als „Mission impossible“ erweisen…
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Wir schreiben das Jahr 2024, in Deutschland und Europa geht die Angst um. Es ist die Angst vor Wahlen – ein Unbehagen, das in einer Demokratie eigentlich fehl am Platze sein sollte.
Doch die Aussicht, dass bei der Europawahl im Juni ein massiver Rechtsruck kommen und bei der US-Präsidentschaftswahl im November erneut Donald Trump gewählt werden könnte, lässt europäischen und amerikanischen Politikern und Medien keine Ruhe. Die Demokratie sei in Gefahr, heißt es auf beiden Seiten des Atlantiks.
Die Sorge ist verständlich, doch die Warnungen lenken vom eigentlichen Problem ab. Der drohende Wahlschock ist nur ein Symptom für die Krise der westlichen Welt. Die USA sind innenpolitisch tief gespalten und drohen nun auch noch, ihre viel beschworene außenpolitische Führungsrolle zu verlieren. Die Kriege, in die sich Noch-Präsident Joe Biden in der Ukraine, in Israel und im Nahen Osten verwickeln ließ, könnten ihn die Wiederwahl kosten – mit weit reichenden Folgen nicht nur für die USA, sondern auch für Europa.
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Info: https://lostineu.eu/neues-e-book/#new-release / https://ericbonse.eu/portfolio/mission-impossible
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.