03.06.2024

Annalena Baerbock will Kolonialtruppen für Gaza

Von Dagmar Henn

Das ist schon fast eine Art Zwangshandlung deutscher Regierungen, rund um die Welt immer die Bundeswehr schicken zu wollen. Niemand hat darum gebeten, aber Baerbock drängelt schon einmal: deutsche "Schutztruppen" für Gaza. Damit werden wir keine Freunde gewinnen.


Quelle: www.globallookpress.com © Monika Skolimowska


Baerbock in Potsdam, 1. Juni 2024


Nachdem sie monatelang die Deutschen mit auf die Tränendrüsen zielenden Geschichten über den "Hamas-Terror" beglückte, im Arm des israelischen Kriegsministers weinte, während dieser palästinensische Kinder töten ließ, und auch das unmenschliche US-Spiel, dem UN-Hilfswerk für Palästina UNRWA die Mittel zu entziehen, mitspielte, hat sie nun ganz neue alte Gedanken.


Jordaniens Außenminister lässt Baerbock abblitzen – für Mainstream-Medien kein Thema




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In den letzten Wochen war ihr nicht viel Anderes übrig geblieben, als endlich einzugestehen, dass das Vorgehen Israels in Gaza nicht gerade appetitlich ist (die Redewendung "nicht die feine englische Art" ist in diesem Zusammenhang angesichts der britischen Kolonialverbrechen untauglich); aber im Gegensatz zu einer ganzen Reihe anderer EU-Mitgliedsstaaten konnte sich die Bundesregierung immer noch nicht dazu durchringen, Palästina als Staat anzuerkennen oder auch nur offen Kritik an der Unterstützung Israels durch die USA zu üben. Das Wort "Genozid", das längst die Mehrheit der Weltbevölkerung für die einzig angemessene Bezeichnung dessen hält, was Israel in Gaza veranstaltet, kommt ihr nicht über die Lippen. Und die Maßnahmen, mit denen Menschen in Deutschland zu rechnen haben, die sich auf die Seite der Palästinenser stellen, gehen selbstverständlich weiter.

Aber sie liefert ihre Heuchelei meist in einem Ton, der sie für ihre grüne Klientel höchst konsumierbar macht. Nicht dass man tatsächlich eine Waffenruhe einfordern würde. Oder einen Rückzug der israelischen Armee. Oder eine sofortige Öffnung der Grenzübergänge für die humanitäre Versorgung. Doch sie weiß, wie man für Unaufmerksame die Gute geben kann, ohne es auch nur ansatzweise zu sein; schließlich ist die grüne Anhängerschaft darauf dressiert, wohlklingende Phrasen für die Wirklichkeit zu halten.

So lautete ihre "Perspektive" für Gaza am 16. Mai: "

"Klar ist: Die Hamas kann das Leid der Menschen in Gaza sofort beenden. Aber klar ist auch: Allein militärisch ist der Krieg gegen die Hamas nicht zu gewinnen. Ohne sichere Orte, Medikamente, Lebensmittel, Treibstoff – das Elementarste, was man zum Leben braucht – entsteht nur neues Leid und neuer Hass. Und mehr Bomben und mehr Panzer in Rafah gefährden auch die Geiseln."

Was erstens heißt, sie ignoriert immer noch die Besetzung. Zweitens, dass sie es für legitim hält, einen Krieg gegen die Hamas gewinnen zu wollen, also nach wie vor in der Hamas keine politische Vertretung der Palästinenser in Gaza sehen will. Es brauche nicht weniger oder kein Militär, sondern eben noch ein wenig Dekoration drumherum, und es ist nicht falsch, palästinensische Kinder zu töten, weil das Kinder sind, kleine, schutzbedürftige Menschen, sondern weil das "neuen Hass" erzeugt. Das ist ein wenig Sozialpädagogenrhetorik angesichts eines Völkermords.


Jahresbericht von Amnesty International: Bundesregierung schweigt zu Kriegsverbrechen Israels




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Aber wer erwartet schon Kompetenz von Annalena Baerbock. Das ist eben eine leicht camouflierte Herrenmenschin, deren eigentliche Sicht dann doch immer wieder durchbricht. Wie jetzt gerade, angesichts der aktuellen Versuche der USA, irgendwie so zu tun, als wolle man Frieden, ohne den israelischen Vertreibungsplänen in die Suppe zu spucken.

Eine humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg sei im Bereich des Möglichen, meinte sie auf einem kleinen Parteitag der Grünen in Potsdam. Und dann kommt ihre Sternstunde. US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag Vorschläge, die unter anderem in der Arabischen Liga schon länger kursierten und auch von der Hamas bereits weitgehend akzeptiert waren, nicht aber von Israel, als neue eigene verkauft. Dabei beinhaltete der Plan der Arabischen Liga auch UN-Friedenstruppen in Gaza – nach einem israelischen Rückzug und einer vollen Anerkennung eines palästinensischen Staates. Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Marokko sollen sogar schon ihre Beteiligung an einem solchen Einsatz prüfen.

Und dann kommt eben Baerbock in Potsdam und macht wieder einmal ein Angebot, das keiner haben will:

"Wenn es jetzt nicht nur einen Wiederaufbau braucht, sondern eine internationale Schutztruppe, die dafür garantiert, dass wir endlich, endlich zu Frieden im Nahen Osten kommen, dann ist das auch unser gemeinsamer Auftrag."

Mit der üblichen Schlagseite, versteht sich, denn selbst bei ihrer Aufzählung der Vorbedingungen kommt ein israelischer Rückzug aus Gaza zuletzt, und von der Anerkennung eines palästinensischen Staates – nicht zu vergessen: in den Grenzen von 1967 – ist überhaupt nicht die Rede.


Im Unterschied zu Deutschland: Paris stellt sich hinter IStGH-Haftbefehle





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Da wundert es dann auch nicht, dass sie gar nicht von Friedenstruppen spricht, sondern von einer "internationalen Schutztruppe". Das allerdings ist ein Begriff, der im Deutschen eine ganz eindeutige Vergangenheit besitzt. Schutztruppen wurden nämlich die deutschen Kolonialtruppen genannt, auch jene, die im Jahr 1905 den Völkermord an den Herero und Nama begingen.

Aber Verwirrung ist bei Baerbock Programm. Schließlich erklärt sie danach auch noch, eigentlich sei es eine Geste der Dankbarkeit, dass die deutsche Nase überall hineingedrängt werden muss, wo sie keiner haben will. Man habe ja den einstigen Gegnern des Zweiten Weltkriegs so viel zu verdanken.

"Dass wir im Herzen Europas frei und in Frieden leben können, liegt daran, dass andere für uns da waren."

Wäre da nicht die fundamentale Rechenschwäche der Grünen, man könnte darauf hinweisen, dass sie ihren Dank in die grundsätzlich falsche Richtung schickt. Schließlich könnte auch sie das internationale Publikum nicht quälen, hätte die Rote Armee einst die Maßstäbe angelegt, die sie Israel als "Selbstverteidigung" durchgehen lässt. Aber dazu müsste sie die Zahl der ermordeten Palästinenser durch die Zahl der tatsächlich von palästinensischer Seite am 7. Oktober getöteten Israelis teilen, und mit dem errechneten Quotienten dann 27 Millionen tote Sowjetbürger multiplizieren. Viel zu kompliziert, viel zu große Zahlen. Nur so als kleiner Hinweis: Hätte die Sowjetunion die moralischen Maßstäbe der heutigen israelischen Regierung gehabt, alleine die "Vergeltung" für die Belagerung von Leningrad hätte ein Drittel der deutschen Bevölkerung ausgelöscht.

Immerhin, das "Angebot" von Baerbock könnte dazu beitragen, den letzten Rest guter Beziehungen in den arabischen Raum auch noch zu ruinieren. Denn nur US-"Friedenstruppen" könnten noch mehr Freude aufkommen lassen als eine Beteiligung der Bundeswehr als "Schutztruppe" im Auftrag einer Regierung, die auf der Liste der Genozid-Verteidiger unübersehbar an prominenter zweiter Stelle steht.


Mehr zum Thema - Angriff auf Rafah: EU berät erstmals über Sanktionen gegen Israel


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03.06.2024

Der tägliche Wahnsinn – Ricarda Lang sieht Sylt-Video als Äquivalent zu Mannheimer Bluttat

freedert.online, 3 Juni 2024 17:15 Uhr

"Schöne neue Welt" oder einfach nur der normale Irrsinn? Täglich ist man als Medienkonsument mit Meldungen aus allen möglichen Themenbereichen konfrontiert, die man vor wenigen Jahren noch als Satire verbucht hätte. Wir präsentieren hier in loser Folge eine kleine Auswahl aktueller Fälle.


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  • 3.06.2024 16:56 Uhr

16:56 Uhr

Ricarda Lang sieht Sylt-Video als Äquivalent zu Mannheimer Bluttat

Nachdem in Mannheim ein Polizist bei einem Messerangriff ums Leben gekommen war, war dies nun auch Thema in zahlreichen Polit-Talkshows. In der ARD-Sendung Caren Miosga erklärt die Co-Vorsitzende der Grünen Ricarda Lang nun:

"Dass es ein 'Entweder – Oder' gab, das darf es aus meiner Sicht nicht geben. Weder ist es richtig, wenn Leute sagen: 'Wegen Islamismus sollten wir nicht mehr über das Video in Sylt reden', noch wenn andere sagen: 'Wir sollten über Islamismus schweigen, weil wird mit der Debatte vielleicht den Falschen in die Hände spielen'. Ich glaube, gerade die Debatte nicht zu führen, das würde am Ende schon den Falschen in die Hände spielen. Wir müssen das in der demokratischen Mitte hinbekommen, alle Feinde der Demokratie, alle Feinde der Freiheit gleichermaßen zu bekämpfen."

Dass Ricarda Lang im Fernsehen unwidersprochen Parolen grölende Menschen mit einem Islamisten, der Menschen absticht, vergleichen darf, sagt eigentlich alles über den Zustand des deutschen Fernsehens.

  • 09:08 Uhr

    Mannheim: Erstmal eine "Demo gegen rechts"

    Nach dem Messerangriff eines Afghanen auf eine Kundgebung von Islamkritikern am Freitag in Mannheim fand am Sonntag auf dem Marktplatz der Stadt eine Mahnwache der AfD-Jugend unter dem Motto "Remigration hätte diese Tat verhindert!" statt. Gegen diese Mahnwache gab es natürlich die passende "Demo gegen rechts", auf der auch die Antifa und die "Omas gegen rechts" vertreten waren. Der WDR For You war dabei – und ließ die "Omas gegen rechts erklären, das Remigration das "Allerletzte" sei und nichts bringe. 

    Bei der Messerattacke am Freitag wurden sechs Menschen verletzt. Der bei der Tat schwer verletzte Polizist starb am Sonntag im Krankenhaus.

  • 2.06.2024 18:09 Uhr

    18:09 Uhr

    Berlin: Mann wegen verwehrter Zigarette abgestochen

    Das Leben in Berlin ähnelt immer mehr einem schlechten Kriminalfilm: Wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag mitteilte, wurde ein 42-jähriger Mann am Samstagabend in Berlin mit einem Messer am Kopf schwer verletzt. Ein Unbekannter habe ihn im Stadtteil Tiergarten unvermittelt angegriffen.

    Vorher habe er den Mann um eine Zigarette gebeten. Dieser hatte dies abgelehnt, woraufhin der Unbekannte zwei Messer gezogen, zugestochen und die Flucht ergriffen habe. Der Verletzte kam ins Krankenhaus. Die Suche der Polizei nach dem Angreifer blieb bislang erfolglos.

  • 31.05.2024 10:19 Uhr

    10:19 Uhr

    Afrikanischer Kinderschänder wird für 120.450 Euro Kosten abgeschoben

    Das von der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) dargestellte Ereignis der massiven Verschwendung von Steuergeldern beginnt im Jahr 2019 (Bezahlschranke). Ein 27-jähriger Mann aus Niger, als Flüchtling im sachsen-anhaltinischen Dessau-Roßlau registriert, vergewaltigte am helllichten Tag eine Neunjährige. Das Landgericht Dessau verurteilte ihn daraufhin zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren. 

    Was folgte, kann guten Gewissens als "Alltagswahnsinn", damit neue Normalität des gegenwärtigen Deutschlands, verbucht werden. So heißt es in dem NOZ-Artikel:

    "Knapp vier Jahre nach dem Urteil – im Februar 2023 – wird der Mann mit einem Privatjet in sein Heimatland Niger abgeschoben. Die Kosten für die Abschiebung des Mannes belaufen sich auf 120.450 Euro. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Gruppe Die Linke hervor."

    Nach Angaben des Innenministeriums Sachsen-Anhalts wurde bereits im Jahr 2019 der Asylantrag des Mannes abgelehnt. Er konnte "allerdings nicht abgeschoben werden, weil er keinen Pass besaß". Das Innenministerium versuchte laut NOZ daraufhin, "sogenannte Passersatzpapiere zu beschaffen, damit der Mann in sein Heimatland reisen konnte". Nigrische Behörden schafften es jedoch erst drei Jahre später im Jahr 2022, "die Dokumente zur Verfügung zu stellen".

    Weiter heißt es wörtlich in der Verkettung bizarrer Abläufe:

    "Der afrikanische Staat machte es den deutschen Behörden allerdings schwer: Der Passersatz war nur für einen Tag und nur für einen Flug gültig. Man habe sich daher für einen sogenannten Mini-Charterflug von Leipzig aus entschieden, 'um einen Flugausfall oder die Ablehnung der Mitnahme des Straftäters nebst Sicherheitsbegleitung durch den Flugkapitän eines Linienfluges zu vermeiden'."

    Weitere Kosten entstanden demnach "durch den Treibstoff für den Flug in die mehr als 6.500 Kilometer entfernte Hauptstadt Niamey im Niger", so die Erklärung aus dem zuständigen Ministerium. Für das Gelingen des Unternehmens mussten zudem "vier Bundespolizisten, ein Arzt und ein Dolmetscher" den bequemen Abschiebeflug begleiten. 

    Im vergangenen Jahr gab es laut NOZ-Informationen "15 Abschiebungen im Privatjet". Insgesamt wurden im Rahmen dieser Variante 41 Menschen abgeschoben, "die meisten in die Türkei". Eine weitere "besonders teure Abschiebung" gab es in Düsseldorf. Das Land Nordrhein-Westfalen zahlte in diesem Fall "mehr als 114.000 Euro für die Abschiebung eines Mauretaniers". Zu den Hintergründen dieses Vorgangs schweigt das nordrhein-westfälische Innenministerium bis dato.

  • 30.05.2024 16:43 Uhr

    16:43 Uhr

    Strack-Zimmermann wollte sich bei allen "im autistischen Bereich" Tätigen entschuldigen

    Die umstrittene FDP-Politikerin und Waffenlobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat den Bundeskanzler Olaf Scholz als "Rechthaber mit autistischen Zügen" bezeichnet und sich dafür einen Shit-Storm aus dem Umfeld Betroffener eingefangen. Ihr Versuch einer Entschuldigung geriet allerdings zum Desaster. In der ARD-Sendung Bericht aus Berlin sagte Strack-Zimmermann: "Ich habe mich bei denen entschuldigt, die im autistischen Bereich tätig sind und damit ist es erledigt."

    Dass ein Fehltritt tatsächlich erst dann als erledigt angesehen werden kann, wenn die Entschuldigung auch angenommen wurde, übergeht Strack-Zimmermann ganz einfach. Mit Umgangsformen steht die FDP-Politikerin grundsätzlich auf Kriegsfuß, wie sie schon bei zahlreichen Gelegenheiten deutlich machte. 

    Wie eine Beschäftigung im "autistischen Bereich" konkret aussieht, bleibt überdies ihr Geheimnis. Entweder weiß sie nicht, wovon sie spricht, oder sie will ihre sowohl den Bundeskanzler wie auch die Betroffenen diskriminierende Äußerung mit dreister Flapsigkeit wegwischen. Sowohl das Eine als auch das Andere würde zu den charakterlichen Defiziten passen, die Strack-Zimmermann ihrem deutschen Publikum immer wieder gerne vorführt. Müsste man es psychiatrisch einordnen, deutet bei Strack-Zimmermann zwar nichts in Richtung Autismus, dafür aber vieles in die Richtung einer schweren Persönlichkeitsstörung. 

    Ihre Äußerung wirft auch ein Schlaglicht auf das Bildungsniveau von Strack-Zimmermann. Ob diese Kombination von mangelhafter Bildung und einer möglichen psychischen Störung Strack-Zimmermann für ihre Kandidatur als Abgeordnete des Europäischen Parlaments überhaupt geeignet erscheinen lässt, bleibt fraglich. Man sollte sich als Wahlberechtigter in Deutschland darüber zumindest vor dem 9. Juni nochmals Gedanken machen. Schließlich will diese Frau künftig die Bundesrepublik Deutschland in Brüssel und Straßburg repräsentieren.

  • 10:38 Uhr

    Habeck über BVB-Deal: Sponsoring mit Rüstungsgeldern sind "Realität der Zeitenwende"

    Eine von vielen Bürgern wahrgenommene "Neue Normalität" im Land, quer durch alle existierenden gesellschaftlichen Felder, erfuhr im Rahmen der mitverantwortlichen Ampelpolitik durch das Scholz-Wort "Zeitenwende" ein offizielles Synonym. So wurde es seitens der "Gesellschaft für deutsche Sprache" bereits im Jahr Dezember 2022 dienlich als das "Wort des Jahres" gekürt.

    Eine selbstverständliche neue Normalität in der Gegenwart ist zum Beispiel, dass der Fußballbundesliga-Verein Borussia Dortmund (BVB) mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall eine auf drei Jahre angelegte millionenschwere Sponsoring-Partnerschaft eingegangen ist.

    Vize-Kanzler Robert Habeck erklärte nun zum besseren Verständnis und möglicher Kritik den Deal vor Journalisten (ab Min. 08.37):

    "Dass Rheinmetall jetzt einen Fußballverein sponsert, ist in der Tat erst einmal ungewöhnlich, aber es zeigt, wo wir stehen. Wir sind im permanenten Kontakt, auch mit dem genannten Unternehmen, mit Rheinmetall, das sie doch mehr Munition produzieren sollen, um die Ukraine zu unterstützen.

    Wir wissen und müssen es leider zugeben, dass wir in einer anderen, bedrohlicheren Welt sind und deswegen ist die ja eingeübte, ja auch so verständliche Zurückhaltung, nicht über Rüstungsindustrie zu reden, sich politisch nicht zeigen zu wollen, das ganze auszugrenzen, auch nicht mehr haltbar und auch nicht mehr richtig.

    Insofern spiegelt dieses Sponsorship sicherlich auch ein Stück weit die Realität der Zeitenwende wider."

    Habeck gilt als assimilierter Fußball-Fan, so war er vor kurzem im Berliner Olympiastadion an der Seite von Regierungskollege Lauterbach vor Ort:

  • 29.05.2024 15:58 Uhr

    15:58 Uhr

    Das "Diversitätsmanagement" – neue Zeitgeistinitiative bei der Bundespolizei

    Die Bundespolizei, mit Sitz im berlinnahen Potsdam, verkündete am 28. Mai, dem "Diversity-Tag 2024":

    "Wir sind Sicherheit und Vielfalt"

    Die BPOL-Pressestelle informiert im Rahmen der Mitteilung über Neuerungen zum Thema drohender Betriebsblindheit. Es gelte aktuell ein "Bewusstsein für Vielfalt in der Arbeitswelt zu schaffen" und ganz wichtig zudem "Vorurteile abzubauen". Die Lösung lautet in der Mitteilung:

    "In der Bundespolizei wird ein Diversitätsmanagement implementiert. Ziel des Diversitätsmanagements ist es, alle Dimensionen von Vielfalt, zu denen sich die Bundespolizei mit Unterzeichnung der Charta der Vielfalt bekannt hat, anzusprechen."

    Als tägliche Herausforderungen der Bundespolizei gelten regelmäßige Messerereignisse, Schlägereien, Großdemonstrationen und sehr viel Sodom und Gomorrha, auch Alltagswahnsinn genannt.

    Der Leitung der Bundesbeamten gehe es nun vor allem um die nachdrückliche Stärkung und "Förderung von Vielfalt und Inklusion innerhalb der Bundespolizei". Es gehe zudem auch um eine "Wertschätzung und Gleichstellung unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion, Weltanschauung oder besonderer Merkmale".

    Als Hauptaufgabenfelder sind im Berufsalltag der Grenzschutz, die Unterstützung als Bahnpolizei sowie der Schutz für Objekte des Bundes und generelle Kriminalitätsbekämpfung auf der Webseite gelistet.

    Ob das "Diversitätsmanagement" bereits am 29. Mai bei einem Einsatz zur Geltung kam, ist nicht bekannt:

  • 09:00 Uhr

    "Zeitenwende" trifft Bundesliga: Rheinmetall wird Sponsor bei Borussia Dortmund

    In der Parallelwelt des heutigen Erstligaprofifußballs geht es zwar um Sport, bei den Spitzenmannschaften jedoch auch um professionell zur Schau gestellten Präsentierung von wohlfrisierten, tätowierten, mit Ohr-Brillis bestückten Selbstdarstellern.

    Das alles kostet sehr viel Geld, daher sorg(t)en für finanzielle Freiräume schon immer solide Sponsoren, unter anderem für stetig steigende unrealistische Gaga-Ablösesummen. Eine Sportregel aus alten Zeiten lautet weiterhin "Angriff ist die beste Verteidigung". In der Politik gilt seit Neuestem die auf Menschenleben aufgebaute Formel "Krieg ist Frieden". 

    Die logische Konsequenz derartiger Maximen lautet daher, dass ein deutscher Topverein mit internationalen Ambitionen vollkommen selbstverständlich einen eher fragwürdigen Sponsoren aus der Angriffsbranche der Rüstungsindustrie präsentiert. So informiert das Fußballmagazin Kicker:

    "Rüstungskonzern aus Düsseldorf wird Champions Partner - Rheinmetall wird Sponsor bei Borussia Dortmund. Borussia Dortmund geht mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall eine Sponsoren-Partnerschaft ein."

    Die Kicker-Redaktion erklärt den potentiell irritierten Lesern:

    "Die "Zeitenwende", die Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aufgerufen hat, ist jetzt auch im deutschen Fußball angekommen."

    Die politische Strategie lautet damit erweitert, die Bundeswehr an die Schulen, die Rüstungsindustrie in die Stadien. Militarisierung trifft auf "Militainment", als konsequente Maßnahmen einer kriegerischen Normalisierung und Konditionierung der Gesellschaft.

    Es gilt auch weiterhin, wer wagt der gewinnt, aber noch obliegt etwas Zurückhaltung bei den Kreativpartnern im Hintergrund:

    "Das Unternehmen, das im DAX gelistet ist und knapp 30.000 Mitarbeiter beschäftigt, wird Champions Partner – das heißt, er wird unter anderem auf den Banden Präsenz zeigen, nicht aber auf den Trikots des Bundesligisten. Die Partnerschaft, die am Mittwoch offiziell verkündet werden soll, ist zunächst auf drei Jahre angelegt und bringt dem BVB pro Vertragsjahr einen hohen einstelligen Millionenbetrag ein."

    Vielleicht zur nächsten Champions-League-Saison auch mit neuester Kriegswaffenpräsentation im Stadionrund und präsentem Rheinmetall-Logo auf der Trikotbrust der Dortmunder Spieler. Der Verein lässt schon einmal mitteilen, dass für die geopolitikaffine Marketingabteilung klar sei, dass "angesichts der seit Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 veränderten Weltlage" Hemmschwellen überwunden werden müssen. So heißt es:

    "Die Antwort nach den internen wie externen Beratungen fiel positiv aus, da zum Schutz einer Demokratie auch eine wehrhafte Verteidigung zähle."

    Schon Gert Müller – der Bomber der Nation – wusste Ende der 1960ern des noch jungen kalten Krieges zu trällern:

    "Dann macht es bumm"

  • 28.05.2024 17:20 Uhr

    17:20 Uhr

    Weil er Merkel als "Neutrum" bezeichnet hat – Kevin Kühnert ist nun "frauenfeindlich"

    Auch im täglichen Wahnsinn zeigt sich langsam, aber sicher, dass der Wahlkampf begonnen hat – und dieser dürfte so irre werden wie nie zuvor.

    Konkret merkt man dies am Streit zwischen der stellvertretenden Generalsekretärin der CDU, Christina Stumpp, und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Stumpp warf Kühnert nun vor, "frauenfeindlich" zu sein – denn er hatte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (zumindest indirekt) als "Neutrum" bezeichnet. In einem Post auf Instagram schrieb Kühnert:

    "Mit Olaf Scholz sitzt endlich kein Neutrum mehr im Kanzleramt. Wer Niedriglöhne als 'marktgerecht' bezeichnet oder Arbeitnehmer bis zum Sanktnimmerleinstag schuften lassen will, der hat ihn und die SPD gegen sich."

    Es darf zwar bezweifelt werden, ob es sich bei Olaf Scholz um einen "Kämpfer für soziale Gerechtigkeit" handelt, wie der Alpha-Kevin der SPD suggeriert, doch Stumpps Kritik ist eine andere. Wie sie gegenüber dem Boulevard-Blatt Bild erklärte, halte sie Kühnerts Aussage für "frauenfeindlich":

    "Ich bin schockiert über die frauenfeindliche Entgleisung von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Inhaltliche Kritik schön und gut – aber wer die langjährige Bundeskanzlerin Angela Merkel als 'Neutrum' verhöhnt, verlässt den Boden des demokratischen Diskurses und fischt im siffigen Sumpf der Populisten von rechts und links!"

    Wie das Springerblatt weiter berichtet, blieb eine Anfrage an die SPD schockierenderweise unbeantwortet. Dabei hatten sich sowohl Scholz als auch Kühnert in der Vergangenheit als "Feministen" bezeichnet, wie die Bild ganz investigativ herausgefunden hatte. Das muss wohl dieser "Rechtsruck" der Gesellschaft sein, der jetzt auch die SPD ergriffen hat.

  • 08:57 Uhr

    Nach Sylt-Eklat bietet ÖRR Hilfe: "So wirst du Ohrwürmer los"

    "Döp, dödö, döp!" – Gehen Ihnen diese Töne nicht mehr aus dem Kopf, summen Sie vielleicht sogar die schlimmen Worte vor sich hin ("Deutschland den Deutschen, Ausländer raus")? Gerade rechtzeitig kommt nun Hilfe vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, genauer gesagt von Funk. Das Portal bietet auf Instagram unter der Überschrift "So wirst du Ohrwürmer los" entsprechende Ratschläge: Kaugummikauen, das Hören des ganzen Songs und Ablenkung.

    Am Ende bereichern die Lebenshelfer ihre Leser noch mit dieser Einordnung:

    "Übrigens: Ohrwürmer müssen nicht immer positiv sein. Oft bleiben auch Lieder im Kopf, die man mit negativen Erinnerungen verknüpft. Heißt: Du bist also vermutlich nicht die einzige Person mit einem Ohrwurm vom Sylt-Song."


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    03.06.2024

    "Du versch**ner Lügner!" – Junger Mann sagt Habeck die Meinung

    freedert.online, 3 Juni 2024 15:01 Uhr

    Ausweiskontrollen, Besucherzonen, viel Sicherheitspersonal – Die Leipziger Grünen hatten am Freitag, den 31. Mai, zu einer Wahlkampfveranstaltung mit Robert Habeck und Cem Özdemir eingeladen. Beim Thema Ukraine kam es trotz der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zu einem Zwischenfall. Zwei Besucher riefen laut dazwischen und nannten den selbst ernannten "Rüstungsminister" Habeck einen Kriegstreiber.


    Sie erinnerten an die Rolle der Grünen beim völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf den Kosovo im Jahr 1999.

    "Du verschissener Lügner! Was ist mit den ganzen Leuten, die da gestorben sind!?", rief einer der Protestierenden, die umgehend aus dem Saal entfernt wurden.


    Unter einer rot-grünen Regierungskoalition hatte sich Deutschland 1999 zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg an einem Angriffskrieg auf einen anderen Staat beteiligt – ohne UN-Mandat.


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    03.06.2024

    Die absurde "Antirassismus"-Show des deutschen Establishments

    freedert.online, 1 Juni 2024 21:53 Uhr, Von Susan Bonath

    Seit Tagen schlachtet der deutsche Mainstream ausländerfeindliche Gesänge von jungen Leuten in einer Sylter Nobelbar aus. Politiker aller Couleur zeigen wieder einmal ganz "empört" auf die AfD. Dabei ist der Vorfall nur ein Abbild ihrer eigenen unsozialen und rassistischen Realpolitik.


    Quelle: Gettyimages.ru © PPAMPictures


    Liegestühle am Strand, Sylt Deutschland


    BildSpiegelTagesschau und Co. berichten immer gerne über "Nazis". Diese "Nazis" in ihren Geschichten stammen vorzugsweise aus der ostdeutschen Unterschicht. Am besten arm, dick und doof, dazu ein sächsischer Akzent beim "Ausländer raus"-Gebrüll, heute macht sich auch ein AfD-Fähnchen besonders gut dabei: So kann die dauerpikierte Mittelschicht im Eigenheim so richtig schön die Nase rümpfen.

    Doch heutzutage gibt es Smartphones, mit denen jeder alles filmen und ins Netz stellen kann. Manchmal verbreitet sich das sogar, so wie die medial hysterisch rauf und runter ausgeschlachteten Videoschnipsel aus einer Reichenbar auf Sylt. Wer hätte das gedacht: da grölte diesmal nicht der "Unterschichtenmob", sondern der Nachwuchs der gehobenen Mittelschicht in einem Ambiente, das eine dreistellige Summe schon für den Eintritt verlangt. Leitmediale Empörung in Dauerschleife bis hin zu Entlassungsforderungen ist angesagt.


    Nach Sylt-Eklat: Bundesweite Jagd nach "Döp, dödö, döp"





    Nach Sylt-Eklat: Bundesweite Jagd nach "Döp, dödö, döp"







    Geheuchelte Entrüstung

    Entlassen werden müssten eigentlich zuerst deutsche Politiker. Diese überboten sich mit moralintriefenden Statements bis in die höchste Riege: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) beklagte eine "Verrohung der politischen Umgangsformen". Offensichtlich, so wunderte er sich, seien es "nicht mehr nur die Randständigen, Abgehängten, die sich radikalisieren". Ja, war das denn jemals so?

    CDU-Chef Friedrich Merz, Meister der Scheinheiligkeit, kann sich "die Vorfälle" auch "mit Alkoholkonsum nicht mehr erklären". Dann zeigt er freilich wieder einmal auf die AfD, die schuld an allem sei. Das mutet grotesk an, denn Hardliner Merz ist stets vorn dabei, wenn es um Entrechtung von Ausländern und Armen geht. Leistungskürzungen am besten auf null für diese "Unterschicht" ist eines seiner Lieblingsthemen

    Merz verbreitet gerne auch mal Desinformationen, wenn es um die menschlichen "Kollateralschäden" geht, die Wirtschafts- und Kriegspolitik nach Europa treibt. Sein Zahnarztmärchen letztes Jahr war nichts weiter, als ein verkappter "Ausländer raus!"-Ruf der gehobenen Gesellschaft, entsprechend vornehm verpackt.  

    Nachuntentreter und Kriegstreiber

    Allgemein tritt der Ex-Blackrock-Aufsichtsrat und Millionär notorisch nach unten. Das mickrige Bürgergeld findet Merz zu hoch und die Sanktionen, mit denen der Staat ungehorsame Bezieher zur Billiglöhnerei erpresst, nicht hart genug. Bereits 2008 plädierte Merz dafür, Hartz IV auf 132 Euro zu stutzen. 

    Zu theatralischer Empörung sah sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) genötigt. Und während die Entrüstungsshow nicht abzuebben scheint, rüstet seine Ampel mit Zustimmung der gesamten Opposition abseits von den Resten der Linkspartei und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) weiter auf und produziert Asylbewerber ohne Ende, deren Rechte sie dann immer weiter aushöhlt.

    Schließlich, so der SPD-Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, müsse Deutschland "kriegstüchtig werden". Hier geht's bekanntlich vor allem gegen Russen, gerne gegen Araber, perspektivisch wohl auch gegen Chinesen. Das Feindbild steht sowohl politisch als auch medial fest. Rassismus ist demnach nicht immer schlecht für das angeblich so "antirassistische" Establishment.

    Schlechter und guter Rassismus

    Die laut beklagte Stimmung in der Sylter Nobelbar ist in Wahrheit in der Politik und den Medien direkt zu Hause. Rassistisch aufgeladen hetzt die deutsche Presse nicht nur gegen Russen. Auch gegen Araber, Muslime, hier aktuell besonders gegen Palästinenser geht es entsprechend dreist und häufig faktenfrei zur Sache. Das ist dann wohl der politisch akzeptierte, der gute Rassismus.


    Geheimdienst außer Kontrolle: Datenschutzchef Ulrich Kelber verklagt BND





    Analyse

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    Da wird der Massenmord an der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen durch Israel, Zehntausende Kinder darunter, ganz offiziell als notwendiger Preis für den Sieg der "Guten" herunterspielt, in aller Regel untermalt mit viel Antisemitismusgeschrei. Da ersetzt die "gute bürgerliche Mitte" ohne mit der Wimper zu zucken den aus Europa stammenden Antisemitismus, den sie mal eben allein "den Arabern" in die Schuhe schiebt, direkt mit einer anderen Form des Rassismus.


    Westlicher Überlegenheitsdünkel

    Mit der Attitüde der moralischen Überlegenheit verbietet dieses "saubere" Establishment der Kriegstreiber "Russenkunst" und "Russenmedien". Mit Feuereifer mobilisiert es seine Polizei, um Palästina-Demonstranten wie Schwerkriminelle zu verfolgen. Kriegsverbrechen, begangen durch "die Guten" sind nicht nur kein Problem – Es wird geradezu erwartet, dass man sie öffentlich billigt und beschönigt.


    Dabei hatte der deutsche Gesetzgeber den Volksverhetzungsparagrafen erst 2022 novelliert und genau das unter Strafe gestellt. Das trieb bereits absurde Blüten. So wurde etwa ein Mann verurteilt, weil er mit einem "Z" auf der Heckscheibe herumfuhr.  Mit diesem Siegeszeichen Russlands billige er, so hieß es, den Einmarsch der Russischen Armee in die Ukraine und somit automatisch Kriegsverbrechen.


    Über Russen und Palästinenser hingegen kann offensichtlich jeder alles billigen und behaupten. Da ist es kein Problem, mutmaßlich gezielte Massentötungen von Zivilisten im Gazastreifen zu feiern und Kollektivstrafen gegen "die Barbaren" zu fordern. Ja, das ist sogar erwünscht. Die Erzählung von über- und unterlegenen Menschen ist offensichtlich lange noch nicht tot im westlichen Hort ehemaliger Kolonialherren.


    Schützt Iran! Von europäischer Arroganz und vergessenen linken Tugenden





    Meinung

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    Da wird der Kontext jahrzehntelanger brutaler Besatzung Palästinas durch Israel genauso ausgeblendet wie der Faschismus, der die ukrainische Regierung unübersehbar durchdringt und schon im Mai 2014 zu dem blutigen Massaker in Odessa führte. In der politischen und medialen Erzählung kämpfen hier wie auch im Nahen Osten die "ultimativ Guten" den "gerechten Krieg" gegen die "ultimativ Bösen". Die Palette der von Deutschlands "Mitte" verbreiteten rassistischen Klischees über die erkorenen "Bösewichte" ist breit.


    Jugendliches Abbild der "guten Mitte"

    Dieser mangelhaft verdeckte Rassismus und Sozialdarwinismus dieser "Mitte", die Regierungsbänke drückt, weite Teile der "Opposition" umfasst und in Verbänden, NGOs und Institutionen regelhaft den Ton angibt, ist nur das logische Pendant des politisch propagierten Überlegenheitsgefühls, das seinen heuchlerischen Höhepunkt in der Metapher "westliche Werte" findet. Der Westen wertet sich auf, um andere abzuwerten.

    Dieser Haufen 25-Jähriger aus gut betuchten Elternhäusern, der "Ausländer raus!" in einer Nobelbar grölte, ist just ein unbedarftes, jugendliches Abbild dieser "Mitte". Sich vornehm auszudrücken, will schließlich erst gelernt werden. Wenn sich nun also dieses gute Mitte-Establishment darüber echauffiert und wieder einmal mit dem Finger auf die AfD zeigt, zeigt es in Wahrheit auf sich selbst.

    Verkleidet in bürgerliche Floskeln, tritt die empörte "Mitte"-Klientel weiterhin nach unten, führt "gerechte" Kriege gegen all jene, die es zu unabänderlichen "Minderwertigen" erklärt, hetzt fleißig die Bevölkerung gegeneinander auf und fabuliert von "Werten", die in Wahrheit nur einer Logik folgen: Profit und Macht. Und wenn die Jugend es ihr ungestüm nachahmt, tut sie dann ganz verdutzt: Wie kann das denn nur sein?


    Mehr zum Thema - Chemnitz, Potsdam, Sylt – eine echte "Virtuelle Realität" der Hysterie


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    03.06.2024

    Konföderation der Sahelstaaten und neuer Antikolonialismus

    freedert.online, 2 Juni 2024 20:42 Uhr, Von Gleb Prostakow

    Jene, die Afrikas Probleme lange ignorierten oder vielmehr zum eigenen Vorteil ausnutzten, werden heute vom Kontinent zurückgedrängt. Ihren Platz nehmen Länder und Bündnisse ein, die eine antikoloniale, multipolare Agenda fördern – wie etwa Russland.


    Konföderation der Sahelstaaten und neuer AntikolonialismusQuelle: AFP © HAMA BOUREIMA


    Symbolbild: Demonstranten mit den Flaggen Nigers, Malis und Burkina Fasos in der nigrischen Hauptstadt Niamey


    Die Regierungen von Niger, Mali und Burkina Faso haben sich am 18. Mai über die endgültige Variante des Plans zur Bildung einer Konföderation geeinigt. Das neue staatliche Gebilde soll bei einem Gipfeltreffen der drei Staaten in Kraft treten. Das Datum des Gipfels steht freilich noch nicht fest.

    Es ist nicht der erste Versuch, ein neues staatliches Gebilde in Afrika zu schaffen und damit die Folgen der jahrhundertelangen Kolonialherrschaft wenn schon nicht zu beseitigen, so doch zumindest zu lindern. Ein schillerndes Beispiel dafür ist die Konföderation Senegambia, die zwischen 1982 und 1989 existierte – eine Vereinigung zwischen der ehemals französischen Kolonie Senegal und der darin eingekeilten ehemaligen britischen Kolonie Gambia. Nach siebenjährigem Bestehen zerfiel diese Konföderation mangels weiterer integrativer Entwicklungen.


    Russische Truppen beziehen US-Militärflugplatz in Niger





    Russische Truppen beziehen US-Militärflugplatz in Niger







    Doch im Fall der Sahelländer ist die Lage etwas anders. Die Grundlage für die Integration der drei Staaten bildet nicht nur die Notwendigkeit, die Sicherheit zu gewährleisten (ein für fast alle afrikanische Staaten gemeinsames Problem), sondern auch die ausgeprägte Konfrontation mit dem ehemaligen "Mutterland" Frankreich und, im breiteren Sinne, dem weltweiten Hegemonen USA. Die Militärputsche der Jahre 2022/23 in Mali, Burkina Faso und Niger brachten neue Eliten an die Macht, die Paris und Washington kritisch gegenüberstehen.

    Das Erste, das die Oberhäupter der Militärregierungen taten, die die zivilen Regierungen Nigers, Malis und Burkina Fasos abgelöst hatten, war, ein Verteidigungsbündnis zu bilden und französische sowie US-amerikanische Truppen des Landes zu verweisen. Deren Stellen nehmen gerade russische und türkische Kontingente ein. Besonderen Ärger bereitet dabei den US-Amerikanern die Tatsache, dass Russen de facto die von den USA gebauten und ausgestatteten Stützpunkte in Niger besetzen.

    Dem neuen Bündnis stehen alle Etappen des Kampfes um eine echte, und keine vermeintliche, für die postkoloniale Periode typische, Souveränität bevor. In erster Linie geht es dabei um den Austritt aus der Währungsunion, die auf der Nutzung des westafrikanischen Franc (CFA) aufbaut, dessen Kurs fest erst an den französischen Franc und später an den Euro gebunden ist und von Frankreich geregelt wird. Der eigentliche Name der Währung, CFA, spricht für sich. Heute wird sie politisch korrekt als Communauté financière africaine (Afrikanische Finanzgemeinschaft) entschlüsselt. Ursprünglich hatte die Abkürzung aber eine ganz andere Bedeutung – colonies françaises d'Afrique (französische Afrika-Kolonien).


    Frankreichs Scheitern in Niger: Paris wird in der Sahel-Zone gezielt Unruhe schüren





    Frankreichs Scheitern in Niger: Paris wird in der Sahel-Zone gezielt Unruhe schüren






    Bis zum Jahr 2027 sollte der CFA-Franc durch eine neue Währung, den Eco, ersetzt werden – benannt nach der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS). Im Januar 2024 kündigten die Regierungen Nigers, Burkina Fasos und Malis ihren Austritt aus der ECOWAS an, nachdem die Gemeinschaft ihre eigenen Mitglieder mit Sanktionen belegt und mit einer militärischen Intervention in die drei Sahelländer gedroht hatte. Die Bildung eines Staatenbündnisses, und später möglicherweise einer Konföderation, markiert den Beginn der Konkurrenz zwischen westlichen und alternativen Projekten in Afrika. China, Indien, Pakistan und natürlich Russland zeigen seit Langem ein gesteigertes Interesse am Schwarzen Kontinent. Doch wahrscheinlich zum ersten Mal nimmt das konkurrierende Projekt die Form eines neuen Staates an.

    "Das beste Mittel, die Probleme in Afrika in den Griff zu bekommen, ist, sie zu ignorieren." Das ist ein Zitat aus dem bekannten Roman "Schwarzes Requiem" des französischen Schriftstellers Jean-Christophe Grangé. Es scheint, dass jene, die Afrikas Probleme lange ignorierten oder vielmehr zum eigenen Vorteil ausnutzten, heute vom Kontinent zurückgedrängt werden. Ihren Platz nehmen Länder und Bündnisse ein, die eine antikoloniale, multipolare Agenda fördern.

    Dabei sollte man sich Afrika nicht als ein Schachbrett vorstellen, auf dem die Großmächte ihr Spiel spielen. Der Kampf um die Souveränität wurde dem Kontinent nicht von außen aufgezwungen, sondern kommt aus dem Inneren der afrikanischen Länder und Völker. Gerade diese Bewegung bestimmt letzten Endes die erwünschten Partner und die unerwünschte Anwesenheit bestimmter Staaten oder Organisationen. Russland wird es kaum gelingen, den gleichen Einfluss in Afrika wiederherzustellen, über den die Sowjetunion verfügte. Doch seit den 1960er- und 1970er-Jahren wuchs die Bevölkerung des Kontinents um ein Fünffaches. Im Grunde ist es der einzige Kontinent auf der Erde, der eine positive Bevölkerungstendenz zeigt. Auf diesem riesigen Absatz-, Arbeits- und Rohstoffmarkt wird es Platz für alle geben.


    Machtwechsel im Senegal: Der nächste Sahelstaat wendet sich von Westen ab




    Analyse

    Machtwechsel im Senegal: Der nächste Sahelstaat wendet sich von Westen ab






    Wie die Abstimmungsergebnisse afrikanischer Staaten bei signifikanten UN-Resolutionen, ob hinsichtlich des russisch-ukrainischen Konflikts oder des Konflikts zwischen Israel und der Hamas zeigen, stimmt die Mehrheit dieser Länder entweder gegen die von den USA und der EU aufgezwungenen antirussischen und proisraelischen Resolutionen oder weicht der Abstimmung zumindest aus, indem sie sich enthält oder bei der Stimmabgabe fehlt. Anders formuliert, handelt es sich nicht um einen Kampf zwischen pro-US-amerikanischen und prorussischen Stellvertretern in Afrika, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Es handelt sich um Konkurrenz zwischen zwei ihrem Wesen nach unterschiedlichen Projekten. Die Aufgabe der Konföderation von Niger, Mali und Burkina Faso besteht nicht darin, in einen Konflikt mit anderen ECOWAS-Mitgliedern zu treten, sondern möglichst viele von ihnen auf die eigene Seite zu ziehen. Sollte eine solche Allianz auf formale oder informale Weise durch Länder mit Meereszugang, etwa Senegal oder die Elfenbeinküste, gestärkt werden, werden die Chancen auf eine wirtschaftliche Subjektivität der Sahelzone um ein Vielfaches steigen.

    Die Attraktivität Russlands als eines Verbündeten der afrikanischen Staaten ist ebenfalls objektiv bedingt. Russland deckt die Grundbedürfnisse der afrikanischen Länder nach Sicherheit und Lebensmittelversorgung ab. Gleichzeitig sind Russland, China, Indien und die Türkei in der Lage, umfassende Infrastrukturprojekte in Afrika umzusetzen, Kraftwerke, Straßen, Krankenhäuser und Schulen zu bauen. Das ist ein neues Niveau der Zusammenarbeit und der kulturellen Expansion.

    Die Sahelstaaten verfügen über mehr als genug Rohstoffe, die für eine wirtschaftliche Subjektivität notwendig sind – Gold, Diamanten, Uran, Kupfer, Mangan usw. Es stellt sich nur die Frage nach gerechten Preisen, für die sie diese Ressourcen verkaufen und den Erlös in die eigene Entwicklung investieren können. Durch die Kontrolle über die regionalen Warenbörsen, die den Handel in CFA-Franc abwickelten, versorgte Frankreich sich selbst jahrzehntelang mit billigem Uran. Diese Zeit neigt sich dem Ende zu.

    Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 25. Mai bei Wsgljad.

    Gleb Prostakow ist ein russischer Business-Analytiker und Journalist. Ehemals Redakteur und Reporter des ukrainischen Wochenblattes Westi. Ab Ende 2015 war er Leiter der Abteilung Innenpolitik des Stadtrates von Saporoschje. Wenig später ließ er sich in Russland nieder und schreibt seitdem für zahlreiche russische Medien Kommentare und Analysen.


    Mehr zum ThemaDie neu gegründete Sahel-Allianz wird die regionale militärisch-strategische Dynamik neu gestalten


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    03.06.2024

    Deutschland und Israel: Eine ganz besondere Beziehung

    freedert.online, 3 Juni 2024 07:30 Uhr, Von Tom J. Wellbrock

    Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich zwischen West-Deutschland und Israel eine innige Beziehung. Der Antrag auf Haftbefehle gegen israelische Politiker wird daran ganz sicher nichts ändern.


    Quelle: Legion-media.ru © https://www.legion-media.ru/item/en/1/239454878.158


    Deutschland und Israel verbindet eine lange und ziemlich pragmatische Beziehung.


    Kürzlich gab Daniel Marwecki der taz ein Interview. Marwecki ist Jahrgang 1987, lehrt Internationale Beziehungen an der University of Hong Kong und hat ein Buch mit dem Titel "Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson" herausgegeben.

    "Die Macht der Juden"

    Es war Konrad Adenauer, der von der "Macht der Juden" sprach. In einem Interview mit Günter Gaus sagte er 1966:

    "Die Macht der Juden auch heute noch, insbesondere in Amerika, soll man nicht unterschätzen. Und daher habe ich sehr überlegt und sehr bewusst – und das war von jeher meine Meinung – meine ganze Kraft daran gesetzt, so gut es ging, eine Versöhnung herbeizuführen zwischen dem jüdischen Volk und dem deutschen Volk."

    Der Kontext waren die Beziehungen zwischen West-Deutschland und Israel vor dem Hintergrund der arabischen Länder. Die "Judenfrage" (O-Ton Adenauer) musste geklärt werden, und das geschah durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland, die wirtschaftliche Unterstützung Israels durch Deutschland bedeutete, aber auch Waffenlieferungen. Was wiederum die arabische Welt wenig begeisterte, insbesondere da Deutschland Israel bei Beginn der Waffenlieferungen noch gar nicht diplomatisch anerkannt hatte. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen erfolgte dann 1965, und von diesem Zeitpunkt an konnte Deutschland ganz offiziell weiter Waffen liefern.


    Schon 1965 war es Israels Ministerpräsident David Ben-Gurion, der sich schnell wieder mit Deutschland versöhnen wollte. Er sagte damals:

    "Ich kam schon vor vielen Jahren zu der Überzeugung, dass wir heute mit einem völlig veränderten Deutschland zu tun haben. Von historischer Warte aus kann natürlich nicht vergessen werden, was das Hitler-Deutschland uns angetan hat. Aber heute gibt es kein Nazi-Deutschland mehr und es kann sich auch meines Erachtens nicht noch mal ein Nazi-Deutschland entwickeln, weil sich einmal das Volk selbst wandelte und weil sich auch das gesamte Weltbild veränderte. Und wenn wir auch niemals vergessen dürfen, was geschah, so dürfen wir heute nicht auf dieser Basis des damaligen Geschehens handeln."

    Trotz "tragischen Fehlers" bei Angriff auf Flüchtlingslager: Bodenoffensive auf Rafah intensiviert



    Trotz "tragischen Fehlers" bei Angriff auf Flüchtlingslager: Bodenoffensive auf Rafah intensiviert





    Das sahen nicht alle so, und die Tatsache, dass ein ehemaliger Wehrmachtsmajor als erster deutscher Botschafter in Israel nominiert wurde, brachte Überlebende des Hitler-Regimes völlig aus der Fassung. West-Deutschlands Kanzler Ludwig Erhard wollte es sich – zumal zu diesem Zeitpunkt mitten im Wahlkampf – nicht mit den Wehrmachtssoldaten und ihren Witwen verscherzen und reagierte auf die Empörung mit dem Hinweis, die Wehrmacht sei Hitlers Hauptgegner gewesen.


    Deutschlands Hilfe mit "Blutgeld"

    Mit dem Luxemburger Abkommen von 1952 verpflichtete sich Deutschland zur Zahlung von Reparationen an Israel. In Israel wollten viele dieses "Blutgeld" nicht annehmen, aber Ben-Gurion sah es pragmatisch, schließlich wollte er aus Israel eine Industrienation machen, dafür war Geld nötig. Laut Daniel Marwecki hatten die Zahlungen Deutschlands nichts mit dem Eingeständnis von Schuld zu tun, sondern mit der Motivation, seine Unschuld zu beweisen. Marwecki betont, dass eine Aufarbeitung des Hitler-Faschismus nie stattgefunden habe.

    Einige Zitate von deutschen Politikern bestätigen seine Vermutung. So sagte Konrad Adenauer:

    "Ich weiß schon längst, dass die Soldaten der Waffen-SS anständige Leute waren. Aber, solange wir nicht die Souveränität besitzen, geben die Sieger in dieser Frage allein den Ausschlag, so dass wir keine Handhabe besitzen, eine Rehabilitierung zu verlangen. Machen Sie einmal dem Ausland ... deutlich, dass die Waffen-SS keine Juden erschossen hat, sondern als hervorragende Soldaten von den Sowjets gefürchtet war!"

    Kurt Schumacher (SPD) äußerte, er habe "keine Vorbehalte gegenüber den Zusammenschlüssen ehemaliger SS-Angehöriger und lehne auch in Bezug auf die SS jede 'Kollektivschuld' ab."

    Franz-Josef Strauß (CSU) formulierte esin einem Brief an SS-Veteranen so:

    "Wie ich persönlich über die Leistungen der an der Front eingesetzten Verbände der Waffen-SS denke, wird Ihnen bekannt sein. Sie sind selbstverständlich in meine Hochachtung vor dem deutschen Soldaten des letzten Weltkrieges eingeschlossen."

    Eine besondere Form des "Blutgelds" waren die west-deutschen Waffenlieferungen, die Deutschland so lange wie möglich geheim halten wollte, um die arabischen Länder nicht zu verärgern. Die waren nämlich der Meinung, dass Reparationen wegen der Nazi-Verbrechen zwar in Ordnung seien, aber Waffen für einen Staat, der auf arabischem Boden gegründet worden war, kamen überhaupt nicht gut an. Deutschland hat hier aber seine Politik bis heute nicht geändert, es liefert Waffen an Israel und leistet als Alibi ein bisschen humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen. Zu einer gern in Sonntagsreden geäußerten Zwei-Staaten-Lösung konnte und kann es so nicht kommen.

    Doch die Folgen deutscher Politik gehen über das aktuell Sichtbare hinaus. Der Sechstagekrieg im Jahr 1967 wäre ohne die tatkräftige militärische Unterstützung Deutschlands nicht möglich gewesen. Der in diesem Krieg errungene Sieg wiederum hatte zur Folge, dass Ostjerusalem, das Westjordanland, die Golanhöhen und Gaza von Israel besetzt werden konnten. Der westliche Teil Deutschlands hat also eine große Mitverantwortung an dem, was heute in Gaza passiert.


    Borrell: EU muss sich bei Israel entscheiden





    Borrell: EU muss sich bei Israel entscheiden







    Die Empörung über die Kritiker Israels und die pauschale Verurteilung eines angeblichen Antisemitismus verdecken Deutschlands Rolle bei diesem Konflikt. Das, was als "Staatsräson" bezeichnet wird, ist nichts anderes als eine geschäftliche Beziehung, mit der sich viel Geld verdienen und Macht ausbauen lässt. Auf der Suche nach vermeintlich guten Gründen für die Unterstützung Israels nimmt man mit, was man kriegen kann. Als Netanjahu nach dem 7. Oktober – neben Kanzler Olaf Scholz stehend – sagte, die Hamas seien die "neuen Nazis", war das sehr im Sinne deutscher Politik. Deutsche, die Nazis bekämpfen? Wer kann dazu schon Nein sagen?

    Noch weiter gehen – wie immer – die Grünen, hier in Gestalt von Katrin Göring-Eckardt. Für sie ist Israel gewissermaßen mit Deutschland gleichzusetzen. Sie sagte:

    "Das Existenzrecht Israels ist unser eigenes."

    Das dürften angesichts der unfassbaren Taten Israels im Gaza-Streifen viele Deutsche so wohl nicht unterschreiben. Aber Göring-Eckhardt wird es vermutlich wie ihre Parteifreundin Annalena Baerbock sehen, der es ja bekanntlich egal ist, was ihre Wähler denken.


    Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Texter, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.

    Mehr zum Thema - Spanien erkennt offiziell Palästina mit Jerusalem als Hauptstadt an 

     

     

     

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    03.06.2024

    Moskau: USA stehen kurz vor einer "fatalen" Fehlkalkulation

    freedert.online, 3 Juni 2024 19:19 Uhr

    Russlands Antwort auf das, was Washingtons "Klienten" in der Ukraine tun, könnte "asymmetrisch" und stärker als erwartet ausfallen, warnte ein hochrangiger Diplomat, nachdem Washington Kiew erlaubt hat, NATO-Waffen einzusetzen, um russisches Territorium direkt anzugreifen.


    Moskau: USA stehen kurz vor einer "fatalen" FehlkalkulationQuelle: Sputnik


    Archivbild: Der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow


    Die USA stehen kurz vor einer "fatalen" Fehlkalkulation im Umgang mit Russland und dem Ukraine-Konflikt, warnte Vizeaußenminister Sergei Rjabkow.




    Fjodor Lukjanow: Russland muss dem Westen seine "roten Linien" endlich eindeutig aufzeigen




    Meinung

    Fjodor Lukjanow: Russland muss dem Westen seine "roten Linien" endlich eindeutig aufzeigen





    Der ranghohe Diplomat äußerte sich am Montag zu der angeblichen Entscheidung der USA, Kiew den Einsatz von NATO-Waffen zum direkten Angriff auf die Russische Föderation zu gestatten. Angeblich beschränkt sich dieser Schritt auf einen kleinen Teil des russischen Gebiets Belgorod, der für die Feindseligkeiten jenseits der Grenze im ukrainischen Gebiet Charkow relevant ist.


    "Ich möchte die amerikanischen Akteure vor Fehleinschätzungen warnen, die zu fatalen Folgen führen können. Aus irgendeinem unklaren Grund unterschätzen sie, wie ernst eine Reaktion 


    sein könnte", sagte Rjabkow vor Journalisten.

    Bis dahin war die erklärte Politik der USA, solche Angriffe zu verbieten, um einen "Dritten Weltkrieg" zu verhindern. Kiew zeigte sich enttäuscht über die Änderung, da es die Erlaubnis zum Abschuss US-amerikanischer Langstreckenwaffen tief in Russland haben möchte.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor "ernsten Konsequenzen" eines möglichen Langstreckenangriffs gewarnt, "wenn man bedenkt, dass die Länder bei den strategischen Waffen gleichauf liegen".

    Rjabkow forderte die US-amerikanischen Politiker auf, "einen Teil ihrer Zeit, die sie wahrscheinlich mit Computerspielen vergeuden, wenn man bedenkt, wie unbedarft sie an ernste Themen herangehen", auf Putins Worte zu achten.


    Bericht: USA erlauben der Ukraine Einsatz von US-Waffen bei Charkow





    Bericht: USA erlauben der Ukraine Einsatz von US-Waffen bei Charkow






    Der Beamte warnte auch davor, dass Russland auf einen ukrainischen Angriff auf seine nukleare Abschreckung asymmetrisch reagieren könnte, da Moskau die USA dafür verantwortlich machen würde. Die Beamten in Washington "haben Kiew einen Freibrief für jedes Verbrechen, jede Aktion gegeben und tun nichts, um die Provokationen ihrer Klienten einzudämmen... Aber die USA bekommen das nicht umsonst und werden die Konsequenzen spüren", warnte der stellvertretende Außenminister.

    Ukrainische Quellen haben gegenüber den Medien behauptet, dass Kiew im vergangenen Monat zwei Frühwarnradarstationen in Russland angegriffen und eine davon angeblich beschädigt hat. Die fraglichen Anlagen sollen den Start von ballistischen Interkontinentalraketen aufspüren und der russischen Führung ein Reaktionsfenster geben.

    Das russische Verteidigungsministerium hat sich zu den Berichten nicht geäußert.


    Mehr zum Thema ‒ Liveticker Ukraine-Krieg


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    Info: https://freedert.online/international/208027-moskau-usa-stehen-kurz-vor


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    03.06.2024

    Der BVB und Rheinmetall

    aus e-mail Friedensbüro Hannover, 3. Juni 2024, 9:38 Uhr


    Es ist ein Teil von einem Artikel aus dem Tagesspiegel, der Habecks Kommentar zu dem Deal deutlicher bringt, ich hole seine Worte aus der von ihm geübten Wolkigkeit und übersetze: ….. ist alles völlig normal. Früher waren Rüstung und Sport nicht so eng, heute haben wir die Zeitenwende, da müssen wir uns an Aufrüstung und Krieg gewöhnen. Da passt der Deal schon.         Gruß Gerd



    „Dass Rheinmetall jetzt einen Fußballverein sponsert, ist in der Tat erst einmal ungewöhnlich, aber es zeigt, wo wir stehen“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch in Berlin.


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     <https://abo.tagesspiegel.de/tagesspiegel-app>

    Man sei in ständigem Kontakt mit Rheinmetall <https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/weiterer-milliardenauftrag-rheinmetall-soll-123-radpanzer-fur-bundeswehr-liefern-11405357.html>, damit das Unternehmen noch mehr Munition zur Unterstützung der Ukraine produziere, sagte der auch für Rüstungsexporte zuständige Minister. „Wir wissen und müssen es leider zugeben, dass wir in einer anderen, bedrohlicheren Welt sind.“


    Deswegen sei „die ja eingeübte und auch so verständliche Zurückhaltung“ im öffentlichen Umgang mit der Rüstungsbranche nicht mehr haltbar und richtig, sagte Habeck. „Insofern spiegelt dieses Sponsorship sicherlich auch ein Stück weit die Realität der Zeitenwende wider.“


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    03.06.2024

    Der Bischof spricht: Es gibt keine Alternative, als die Kriegsgefahr auch für uns

    aus e-mail von Thomas Nauerth, 3. Juni 2024, 8:08 Uhr


    Guten Morgen,


    noch ein zweiter Punkt. Unser Friedenszentrum in Erfurt auf dem

    Katholikentag war wohl ein Erfolg, alle Veranstaltungen hatten

    Teilnehmer und Teilnehmerinnen, aber was kann man schon ausrichten gegen

    die mediale und öffentliche Resonanz und Reichweite, mit der Bischöfe

    jede Form christlichen Widerspruchs aus ethischer und theologischer

    Tradition öffentlichkeitswirksam aufgeben:


    /Der deutsche katholische*Militärbischof Franz-Josef Overbeck

    *unterstützt den Kurs der Regierung in Berlin, der Ukraine den *Einsatz

    deutscher Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet* zu erlauben.

    ////"Das ist deswegen richtig, weil sie es mit einem Gegner zu tun

    haben, ähnlich wie es bei Hitler gewesen ist, den sie nicht einschätzen

    können und der mehr als aggressiv ist und mit allen Mitteln seine Ziele

    erreichen will", sagte Overbeck laut /Kathpress /am Wochenende in

    Erfurt. Natürlich werde das "die Kriegsgefahr auch für uns erhöhen",

    ergänzte der Essener Bischof beim Katholikentag im Gespräch mit der

    deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Aber er sehe keine

    Alternative." ///

    https://kurier.at/politik/ausland/bischof-waffen-deutschland-waffenlieferung-russland-ukraine-krieg-militaer-franz-josef-overbeck/402907773 



    Mein Zynismus schlägt mir vor ein Gesellschaftsspiel zu entwickeln, wo

    solche Zitate mit Zitaten von Hofreiter, Strack-Zimmermann, Kiesewetter

    u.a. gemischt werden mit Zitaten solcher Bischöfe. Man muss dann raten,

    von wem das Zitat stammt......


    Pragmatisch gesehen, sollte man wahrscheinlich Briefe schreiben.


    Wer noch bessere Ideen hat, bitte melden.


    Pax et Bonum


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    03.06.2024

    "Jerusalem Interfaith March for Human Rights & Peace"

    Screenshot_2024_06_03_at_20_26_32_Microsoft_Word_Dokument1_Interreligi_serFriedensmarschJerusalem2024.pdf


    „Ich hae das Gefühl, als würden meine Beine beten"

    (Rabbi Avraham Yehoshua Heshel, 1965 bei den Märschen von Selma, an der Seite von Martin Luther King im Kampf für die Rechte der Schwarzen)


    Es gibt Zeiten, in denen man nicht auf dem Zaun sitzen bleiben kann. Am Montag, dem 3. Juni
    werden wir alle gemeinsam marschieren. Juden, Muslime, Christen, Drusen, Gläubige aller

    Konfessionen und jeder, der sich für Menschenrechte und Frieden einsetzt.

    Wir versammeln uns um 16:00 Uhr auf dem Zionsplatz und marschieren zum Neuen Tor. Dort
    werden sich unsere paläs nensischen Freunde aus dem Osten der Stadt uns anschließen, und

    gemeinsam werden wir zum Jaffa-Tor marschieren.


    Im Angesicht des Hasses antworten wir mit Liebe.
    Im Angesicht der Gewalt antworten wir mit Frieden.

    Im Angesicht der Macht antworten wir mit Hoffnung.


    Wir werden zusammenstehen in einer echten Partnerschaft von Organisationen, Gemeinschaften und Einzelpersonen.


    Es ist Zeit für einen Wandel.


    Der Marsch findet wenige Tage vor der Parade zum Jerusalem Flag Day, ein Ereignis, das Spal-
    tung schürt und Gewalt provoziert.
    Wir werden eine klare Alterna ve vorleben, eine Alterna ve der Zusammenarbeit und Ein-

    heit, die die gegensei ge Menschlichkeit unserer Religionen zeigt.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    03.06.2024

    Europawahl: FDP macht Druck auf von der Leyen

    lostineu.eu, 3. Juni 2024

    In Berlin spielt die FDP schon lange Opposition in der Regierung. Nun macht sie auch in Brüssel Ärger – und stellt von der Leyen Bedingungen.

    “Die Performance von Frau von der Leyen war enttäuschend”, sagte FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann in einem Interview mit den Funke-Zeitungen. Von ihr habe man sich “mehr Expertise” vorgestellt.

    Nun macht die FDP Druck. In einem Sofortprogramm, das am Montag verabschiedet werden soll, fordert die FDP die sogenannte “Technologieoffenheit” in allen Bereichen als zentrale Leitlinie europäischer Politik.

    Mit dieser Begründung hatte die EU schon die Flottengrenzwerte zum “Verbrennerverbot” infrage gestellt.

    Außerdem dürften Gemeinschaftsschulden der EU-Staaten nicht zur Regel werden. Bürokratie müsse abgebaut und Entscheidungen in einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik müssten zur “Top-Priorität” gemacht werden.

    Strack-Zimmermann rief zudem zu einer Art Generalmobilmachung. Sie fordert die Aktivierung von 900.000 Reservisten in Deutschland. Wenn sie ins Europaparlament einzieht, dürfte sie Ähnliches auf EU-Ebene fordern.

    Die FDP-Forderungen sind schwer nachvollziehbar. Dennoch könnten sie VDL das Leben schwer machen. Denn für eine 2. Amtszeit braucht die CDU-Politikerin jede Stimme – und Grüne und SPD halten sie auch hin…

    Mehr zur Europawahl hier

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    9 Kommentare

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    exKK

    1 Stunde zuvor

    Ich wüsste gar nicht, vor welcher der beiden “Damen” mir mehr ekelt, müsste ich mich entscheiden…

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    Arthur Dent

    2 Stunden zuvor

    Hurra, der Feind ist da – Strack-Zimmermann rief zudem zu einer Art Generalmobilmachung. Sie fordert
    die Aktivierung von 900.000 Reservisten in Deutschland. Wenn sie ins
    Europaparlament einzieht, dürfte sie Ähnliches auf EU-Ebene fordern.
    Und wo sollen die dann alle hin? Gleich auf´s Schlachtfeld, Kasernen sind ja eher rar in Deutschland? Bewaffnet werden die Reservisten mit Knüppeln, Steinen und einer Zwille? Wer kocht – Generalfeldmadame persönlich? ebo hat recht, das ganze klingt irgenwie unausgegoren.Wir könnten ja schon mal ein Lied anstimmen:
    Links, zwo vier marschieren wir, im schnellen Lauf Berg hinaufoben dann alle Mannschaun mit List wo Feind ist

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    european

    2 Stunden zuvor

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist fuer mich als Person indiskutabel und als Politikerin ungeeignet. (“Weiss dein Arbeitgeber, was du hier machst?”). Oma Courage als Verweis auf Mutter Courage passt hier erstaunlich gut. Eine Kriegsgewinnlerin, die ihre Kinder im Krieg verliert.

    Manchmal beschleicht mich das Gefuehl, dass aktuell Personen in die vorderste Reihe der Politik gespuelt werden, die im normalen Leben nicht mal einen Job bekaemen.

    Waehrenddessen wuppen da draussen viele Leute ihren Alltag verbunden mit Job, Carearbeit und vielen anderen Verpflichtungen, die wesentlich besser qualifiziert und menschlich geeigneter waeren. Aber sie sind zu beschaeftigt, eben diesen Alltag zu wuppen, so dass fuer politisches Engagement weder die Zeit noch die Kraft bleibt.

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    Antworten anzeigen (2)

    Helmut Höft

    8 Stunden zuvor

    Es sind immer die gleichen Worthülsen: „Technologieoffenheit“, nicht so recht wissen was kommt – im 21ten Jh.!!! –, nach allen Seiten offen also nicht ganz dicht, „Bürokratieabbau“ (fehlt nich Digitalisierung) … und dann? Alles gut? https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2024/05/25/keine-ahnung-lauter-bruellen-teil-3-b-was-hat-die-politik-mit-nutzen-mehren-schaden-abwenden-zu-tun-buerokratie/
    Fehlt noch Wasserstoff. Los, M-A StraZi, los, sag mal „wir wollen Wasserstoff“, noch besser: „grünen Wasserstoff“. *facepalm*


    Info: https://lostineu.eu/europawahl-fdp-macht-druck-auf-von-der-leyen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    03.06.2024

    Nachrichten von Pressenza: Europawahl 2024: Ein Offener Brief an Frau Dr. Strack-Zimmermann – Zwischen Krieg, Frieden und politischer Verantwortung

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 3. Juni 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 03.06.2024


    Europawahl 2024: Ein Offener Brief an Frau Dr. Strack-Zimmermann – Zwischen Krieg, Frieden und politischer Verantwortung


    Die Europawahl 2024, die zwischen dem 6. und dem 9. Juni stattfindet, ist die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Gewählt werden in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union 720 Abgeordnete und damit 15 mehr als 2019, Deutschland hat 96 Sitze&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/europawahl-2024-ein-offener-brief-an-frau-dr-strack-zimmermann-zwischen-krieg-frieden-und-politischer-verantwortung/


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    Weltmilchtag am 1. Juni: Wie natürlich und gesund ist Milch?


    Der Weltmilchtag wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (International Dairy Federation) 2001 ins Leben gerufen und wird in über 30 Ländern veranstaltet. Er findet einmal jährlich meist am 1. Juni statt, um&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/weltmilchtag-am-1-juni-wie-natuerlich-und-gesund-ist-milch/


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    Auftaktveranstaltung des 3. Weltmarschs für Frieden und Gewaltfreiheit in Berlin und Hamburg


    Angesichts der aktuellen globalen Situation ist es dringend notwendig, den Stimmen mehr Gehör zu verschaffen, die auf allen Kontinenten eine Welt ohne Krieg und Gewalt fordern. Zu diesem Zweck führt die Organisation &#8222;Welt ohne Kriege und Gewalt&#8220; den 3. Weltmarsch&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/auftaktveranstaltung-des-3-weltmarschs-fuer-frieden-und-gewaltfreiheit-in-berlin-und-hamburg/


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    Todesstrafe: Eine Schreckens-Bilanz


    Der aktuelle Report von Amnesty International zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe der weltweiten Hinrichtungen dokumentiert für 2023 mindestens 1.153 Hinrichtungen. – die höchste Anzahl seit 2015. Von Helmut Ortner Erhängen, Enthaupten, Giftinjektion oder Erschießen: mindestens 1.153 Menschen in 16 Ländern&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/todesstrafe-eine-schreckens-bilanz/


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    Klima-Urteil: KlimaSeniorinnen weisen fehlerhafte Erklärung zurück und fordern vom Bund eine unabhängige Analyse des CO2-Budgets


    Nach dem Klima-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) muss die Schweiz ihre Klimaziele überarbeiten sowie stärkere Massnahmen zur Begrenzung der Klimaerwärmung ergreifen. Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung in der Rechtskommission des Ständerats fordern die KlimaSeniorinnen das Parlament und den Bundesrat&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/klima-urteil-klimaseniorinnen-weisen-fehlerhafte-erklaerung-zurueck-und-fordern-vom-bund-eine-unabhaengige-analyse-des-co2-budgets/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    03.06.2024

    Schlagzeile




    Info:


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    03.06.2024

    Die Erweiterung des Schlachtfelds    Berlin erlaubt Kiew Angriffe mit deutschen Waffen auf russisches Territorium. Die Ukraine hat jüngst Teile des russischen Frühwarnsystems gegen Atomangriffe attackiert; auf solche Attacken behält Moskau sich nukleare Reaktionen vor.

    german-foreign-policy.com, 3. Juni 2024

    BERLIN/KIEW/MOSKAU (Eigener Bericht) – Russland kündigt eine Antwort auf die Erlaubnis für die Ukraine an, russisches Territorium mit westlichen – auch mit deutschen – Waffen beschießen zu dürfen. Man werde „asymmetrisch, aber empfindlich“ reagieren, teilte Ende vergangener Woche der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma mit. Zuvor hatte die Bundesregierung es den ukrainischen Streitkräften ausdrücklich gestattet, Stellungen auf russischem Hoheitsgebiet, von denen aus Russland die Region Charkiw attackiert, mit Waffen anzugreifen, die Deutschland geliefert hat; dazu zählen etwa die Panzerhaubitze 2000 oder auch der Mehrfachraketenwerfer MARS II. Für westliche Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehreren hundert Kilometern gilt die Genehmigung Berichten zufolge noch nicht; allerdings hat die französische Regierung angekündigt, dies ändern zu wollen. Die ukrainischen Streitkräfte haben erst kürzlich zwei Radaranlagen weit entfernt auf russischem Territorium angegriffen, die Teil des russischen Frühwarnsystems gegen Atomangriffe sind. Ein Angriff auf solche Anlagen kann nach einem russischen Präsidialdekret eine nukleare Reaktion der russischen Streitkräfte auslösen.


    Zitat: Beschuss mit deutschen Waffen

    Die Bundesregierung gestattet der Ukraine ab sofort den Einsatz deutscher Waffen für Angriffe auf russisches Territorium. Das hat ein Sprecher der Bundesregierung am Freitag bestätigt. Demnach bezieht sich die Erlaubnis auf ukrainische Versuche, sich gegen Angriffe zu wehren, die Russland „insbesondere im Raum Charkiw von Stellungen aus dem unmittelbar angrenzenden russischen Grenzgebiet heraus“ vorbereitet und führt; „dazu“ darf die Ukraine in Zukunft auch deutsche Waffen nutzen.[1] Der Beschuss von Zielen auf russischem Territorium jenseits der Stellungen, von denen aus die Ukraine attackiert wird, fällt nicht unter diese Formulierung. Allerdings bietet die Erlaubnis, Stellungen angreifen zu dürfen, an denen russische Angriffe vorbereitet werden, großen Interpretationsspielraum. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob die Erlaubnis die einzige ist, die Berlin erteilt hat. Erst vor wenigen Tagen bestätigte Verteidigungsminister Boris Pistorius, Vereinbarungen zur Nutzung deutscher Waffen seien prinzipiell „nicht für die Öffentlichkeit bestimmt“: Er halte nichts davon „klarzulegen, was wir dulden oder nicht dulden“.[2] Für die nun offiziell erlaubten Angriffe wären etwa die Panzerhaubitze 2000 und der Mehrfachraketenwerfer MARS II geeignet. Die Panzerhaubitze hat eine Reichweite von 30 bis 40 Kilometern und kann diese mit spezieller Munition auf bis zu 70 Kilometer steigern.


    Raketen und Marschflugkörper

    Das MARS II-System verfügt über eine Reichweite von gut 100 Kilometern und kann sie sogar auf bis zu 300 Kilometer steigern; dafür benötigt es allerdings die US-amerikanischen ATACMS-Raketen. Washington hat der Ukraine am vergangenen Freitag gleichfalls die Nutzung seiner Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland erlaubt, dies aber – wie Berlin – offiziell auf Angriffe auf diejenigen russischen Stellungen eingeschränkt, von denen aus die Region Charkiw beschossen wird oder werden soll. US-Regierungsmitarbeiter wurden am Freitag zudem mit der Aussage zitiert, die Genehmigung schließe ATACMS- oder andere weitreichende US-Raketen explizit nicht ein.[3] Demnach stünden diese nach offiziellem Stand für Attacken auf russisches Hoheitsgebiet mit dem deutschen MARS II-System nicht zur Verfügung. Noch mit Einschränkungen versehen ist laut einem Bericht des Londoner Guardian auch der Einsatz britischer Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow, die zwar bereits – wie auch die französischen SCALP-Marschflugkörper – gegen russische Ziele auf der Krim eingesetzt wurden; Kiew beansprucht die Krim weiter als sein Territorium. Eine umfassende Genehmigung für Angriffe mit dem Storm Shadow auf Territorium, das bereits vor 2014 zu Russland gehörte, hat die britische Regierung der Ukraine demnach nicht – respektive noch nicht – erteilt.[4]


    Weit auf russisches Territorium

    Allerdings deutet sich auch bei Raketen bzw. Marschflugkörpern mit einer Reichweite von mehreren hundert Kilometern ein Kurswechsel an. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich schon am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz dafür ausgesprochen, den Beschuss alten russischen Territoriums auch mit solchen Waffen freizugeben.[5] Macron wollte das lediglich auf Stellungen beschränkt wissen, von denen aus die Ukraine beschossen worden sei. Um solche Angriffe zu ermöglichen, will Paris nun Militärausbilder in die Ukraine entsenden, die dort die Programmierung der Ziele begleiten sollen – offiziell, um das „Risiko von Fehlschlägen“ zu reduzieren.[6] Faktisch aber geht es mutmaßlich darum, die Abschüsse der SCALP-Marschflugkörper zu kontrollieren. Dass Großbritannien genauso vorgeht und inoffiziell längst Soldaten in die Ukraine geschickt hat, deren Aufgabe es ist, den Abschuss von Storm Shadow-Marschflugkörpern strikt unter Kontrolle zu halten, ist aus der von russischen Geheimdiensten mitgeschnittenen und geleakten Videokonferenz vierer deutscher Luftwaffenoffiziere vom 19. Februar bekannt, in der Luftwaffen-Generalinspekteur Ingo Gerhartz berichtete, „die Engländer“ hätten ein „paar Leute vor Ort“. Es ging um Militärs, die mit dem Abschuss von Marschflugkörpern durch ukrainische Truppen befasst waren.[7]


    Angriff in Zentralasien

    Welche Eskalationsgefahr in der Freigabe westlicher Marschflugkörper für den Beschuss russischen Territoriums steckt, zeigen zwei ukrainische Angriffe auf russische Radaranlagen am 23. und am 26. Mai. Bei den Radaranlagen handelt es sich um sogenannte Over The Horizon (OTH) – Ultra High Frequency (UHF) Radare, die genutzt werden, um anfliegende ballistische Raketen bereits in großer Entfernung von horizontal bis zu 6.000 und vertikal bis zu 8.000 Kilometern zu entdecken.[8] Eine der zwei Anlagen befindet sich in Armawir in der südwestrussischen Region Krasnodar, die zweite bei Orsk an der Grenze zu Kasachstan. Kiew behauptet, Moskau nutze beide Anlagen, um Operationen der ukrainischen Streitkräfte aufzuklären. Experten halten dies im Fall der Anlage bei Orsk für eindeutig falsch: Diese werde verwendet, um mögliche Angriffe aus dem Mittleren Osten oder aus Richtung China aufzuspüren, berichtet etwa die Washington Post.[9] Mit Blick auf die Anlage in Armawir sind sich Spezialisten weithin einig, dass sie nicht taugt, Angriffe mit Drohnen zu entdecken. Bezüglich Angriffen mit ATACMS-Raketen gehen die Meinungen auseinander. Allerdings habe Russland dafür eigentlich „andere Radarsysteme“ zur Verfügung, stellt Markus Reisner fest, ein Offizier des österreichischen Bundesheeres, der mit seinen detaillierten Analysen zum Kriegsgeschehen in der Ukraine bekannt geworden ist.[10]


    Russlands Frühwarnsystem

    Die offenkundig vorgeschobene Kiewer Behauptung, man habe mit dem Angriff auf die beiden Radaranlagen lediglich russische Operationen im Ukraine-Krieg verhindern wollen, wiegt deshalb besonders schwer, weil es sich bei den Anlagen um Teile des russischen Frühwarnsystems gegen Angriffe mit Nuklearwaffen handelt. Werden sie beschädigt und in ihrer Funktion eingeschränkt, dann könnte Russland auf einen etwaigen Atomangriff unter Umständen nicht rechtzeitig reagieren. Das ist der Grund dafür, dass es in einem Moskauer Präsidialerlass vom 2. Juni 2020 ausdrücklich heißt, eine „feindliche Einwirkung auf wesentliche staatliche oder militärische Einrichtungen der Russischen Föderation, deren Ausschaltung die Antwortmaßnahmen der Nuklearstreitkräfte vereiteln würde“, könne eine Reaktion mit russischen Atomwaffen auslösen.[11] „Der Angriff auf Armawir“, stellte Reisner in der vergangenen Woche fest, könne diese „Bedingungen erfüllen“.[12]


    Das eigentliche Ziel

    Der Angriff auf die Radaranlagen hat zu Spekulationen Anlass gegeben, ob er mit Wissen Washingtons geschah und die russischen Reaktionen austesten sollte oder ob Kiew dabei im Alleingang gehandelt hat. Für letzteren Fall besagen die Spekulationen, womöglich spiele Kiew mit dem Gedanken, einen russischen Militärschlag zu provozieren, auf den die NATO antworten müsse; in einer Situation wie der gegenwärtigen, in der die Ukraine vor einer militärischen Niederlage stehe, könne sich das als ein letztes Mittel erweisen, um das Ruder noch herumzureißen. Belastbare Belege für die Spekulationen liegen nicht vor. Ähnliche Erwägungen waren allerdings bereits im April laut geworden, als das Kernkraftwerk Saporischschja, das von Russland kontrolliert wird, mit Drohnen attackiert wurde. Moskau wirft Kiew vor, für den Angriff verantwortlich zu sein; Kiew streitet dies ab, wenngleich nicht ersichtlich ist, wieso Russland ein von ihm kontrolliertes Kernkraftwerk gezielt mit Drohnen angreifen sollte. Tatsache ist, dass für den Fall einer absichtsvoll hervorgerufenen nuklearen Verseuchung der Ukraine durch Russland über ein Eingreifen der NATO in den Krieg diskutiert worden ist.[13]


    Asymmetrische Antworten

    Unabhängig von all diesen Erwägungen kündigt Moskau für Angriffe auf altes russisches Territorium mit westlichen Waffen scharfe Reaktionen an. So wurde bereits am Freitag der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses in der Staatsduma, Andrej Kartapolow, mit der Aussage zitiert: „Wir werden antworten. Asymmetrisch, aber empfindlich.“[14] Laut bisher noch nicht bestätigten Berichten sind am Wochenende bei ukrainischen Angriffen auf die russische Stadt Belgorod erstmals westliche Waffen zum Einsatz gekommen. Trifft dies zu, dann ist in absehbarer Zeit mit der angekündigten asymmetrischen Antwort Moskaus zu rechnen.


    Soldaten ins Kriegsgebiet

    Zusätzlich verschärft wird die Lage dadurch, dass Frankreich ankündigt, in Kürze eigene Soldaten offiziell in das ukrainische Kriegsgebiet zu entsenden; sie sollen dort militärische Aufgaben übernehmen. german-foreign-policy.com berichtet in Kürze.

     

    [1] Zum Einsatz gelieferter Waffen an die Ukraine. bundesregierung.de 31.05.2024.

    [2] Peter Carstens, Eckart Lohse: Zurückschießen erlaubt. Frankfurter Allgemeine Zeitung 01.06.2024.

    [3] Lara Jakes: The Weapons That Ukraine Might Use to Shoot Into Russia. nytimes.com 31.05.2024.

    [4] Katharine Viner, Luke Harding, Shaun Walker, Nick Hopkins: Volodymyr Zelenskiy: Russian troops are laughing at and ‘hunting’ Ukrainians. theguardian.com 31.05.2024.

    [5] Pressekonferenz von Bundeskanzler Scholz und Präsident Macron zum 24. Deutsch-Französischen Ministerrat am 28. Mai 2024 in Meseberg.

    [6] Thomas Gutschker, Friedrich Schmidt, Michaela Wiegel, Matthias Wyssuwa: Der Westen löst die Fesseln. Frankfurter Allgemeine Zeitung 31.05.2024.

    [7] S. dazu Das Kriegskriterium.

    [8] Drei Fragen zum Angriff auf das russische Atomraketen-Frühwarnsystem: Oberst Reisner antwortet. bundesheer.at 26.05.2024.

    [9] Ellen Nakashima, Isabelle Khurshudyan: U.S. concerned about Ukraine strikes on Russian nuclear radar stations. washingtonpost.com 29.05.2024.

    [10] Drei Fragen zum Angriff auf das russische Atomraketen-Frühwarnsystem: Oberst Reisner antwortet. bundesheer.at 26.05.2024.

    [11] Erfolge, die Biden Sorgen bereiten. Frankfurter Allgemeine Zeitung 01.06.2024.

    [12] Drei Fragen zum Angriff auf das russische Atomraketen-Frühwarnsystem: Oberst Reisner antwortet. bundesheer.at 26.05.2024.

    [13] British Lawmaker: Nuclear Accident Could Draw NATO Allies into War. voanews.com 20.08.2022.

    [14] Russland droht mit „asymmetrischer“ Reaktion. n-tv.de 31.05.2024.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9573


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    02.06.2024

    Doctorow: Erstschlagfähig: Warum es Russland gleichgültig ist, ob die eine oder andere bodengestützte Radaranlage beschädigt wird

    seniora.org, 02. Juni 2024, Von Gilbert Doctorow 01.06.2024 - übernommen von gilbertdoctorow.com


    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich diese Diskussion mit einer unkonventionellen Erklärung dafür beginnen, warum Russland sich nach der Zerstörung einer seiner Frühwarnradaranlagen im Süden des Landes und der unbestimmten Beschädigung einer weiteren Anlage in der vergangenen Woche offenbar zurückhält. Dies, während die westlichen Mainstream-Medien von einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der russischen Verteidigung sprechen und einige Militärexperten in den USA die Regierung Biden dafür anprangern, dass sie das Land einem nuklearen Angriff aus Russland aussetzt, weil ihre Monitore in den letzten Minuten eines vermeintlichen Angriffs falsch positive Signale anzeigen, weil es kein geeignetes Bodenradar gibt, um zu überprüfen, was das unzureichende russische Satellitenwarnsystem sagt.

    Das grundsätzliche Problem wurde meines Erachtens schon vor langer Zeit angesprochen, als Präsident Putin sagte, dass Russland auf alle Herausforderungen, die die USA und die verbündeten Streitkräfte darstellen, asymmetrisch reagiert. Als Washington unter George W. Bush aus dem ABM-Vertrag ausstieg und damit die Grundlagen der nuklearen Abschreckung untergrub, machten sich die Russen auf den Weg, um eine verheerende Gegenmaßnahme zu finden und umzusetzen.

    Wie sich herausstellt, haben die russischen IT-Genies, die in den Jelzin-Jahren ins Ausland gingen, um Google und andere wunderbare und mächtige Unternehmen im Silicon Valley zu gründen, die vor allem dem Verbrauchersektor dienen, Russland nicht um seine Intelligenz gebracht. Tatsächlich blieben mehr als genug patriotische IT-Genies im Lande, um Herrn Putin und das Land insgesamt mit einem angemessenen Talentpool zu versorgen, um das zu entwickeln und zu produzieren, was wir 22 Jahre später als weltbeste russische Verteidigungssysteme anerkennen.

    Niemand im Westen spricht über die Auswirkungen dessen, was die Russen entwickelt haben, und insbesondere darüber, was es im gegenwärtigen Kontext der Sorge bedeutet, dass die armen, verblendeten Russen keine Frühwarnung vor einem Atomangriff erhalten. Lassen Sie es mich laut sagen: Die Russen sind dank ihrer neu eingeführten Sarmat-Raketen, die kleinere, unaufhaltsame Hyperschallraketen als Nutzlast tragen, zum nuklearen Erstschlag fähig. Eine voll beladene Sarmat kann ein Land von der Größe des Vereinigten Königreichs dem Erdboden gleichmachen; mehrere Sarmat-Raketen können die USA ziemlich sicher von der Landkarte tilgen. Darüber hinaus verfügen die Russen über Hyperschallraketen mit kurzer bis mittlerer Reichweite, die von Fregatten 400 km vor Amerikas Küsten gestartet werden können. Und sie arbeiten an einem Atomtorpedo (Poseidon), der allein durch die von ihm ausgelösten Tsunamis ganze Städte auslöschen kann.

    Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die Russen, wenn es hart auf hart kommt, wenn ihre Geheimdienste beispielsweise die Konzentration von atomar bewaffneten Kreuzfahrt- und ballistischen US-U-Booten im Arabischen Golf melden, wenn ihre Satelliten sie über Raketenkonzentrationen in West-, Mittel- und Osteuropa informieren, die eine unheilvolle Botschaft enthalten, mit einem verheerenden Erstschlag gegen die USA drohen und diesen möglicherweise auch durchführen werden, die, wie sie offen sagen, nicht nur in der Ukraine, sondern in ganz Westeuropa der Marionettenspieler sind.

    Das zweite Argument dafür, dass wir das russische Militär nicht von oben herab betrachten sollten, weil es nicht über ein dem US-Raketenabwehrsystem entsprechendes System verfügt, sind die Investitionen, die die Russen in den Bau ihrer eigenen Version von Iron Domes getätigt haben, um Großstädte und vermutlich auch wichtige militärische Infrastrukturen vor einem US-Atomangriff zu schützen.

    Vor zwei Tagen wurde mir klar, was das bedeutet, als ich dem Moderator von Great Game, Wjatscheslaw Nikonow, zugehört habe, der über die Angriffe sprach, die am Vortag (29. Mai) mit US-amerikanischen ATACMS-Langstreckenraketen von der Ukraine aus auf das Gebiet der Brücke von Kertsch und andere Ziele tief in Russland abgefeuert wurden.

    Sehen Sie die ersten Minuten dieses 46-minütigen Programmteils: https://rutube.ru/video/ef8865c657153655c76030b72c5ae5ac/

    Beachten Sie, dass diese Angriffe einen Tag vor der offiziellen Ankündigung von Präsident Biden stattfanden, dass die USA die Absicht Kiews, innerhalb Russlands zuzuschlagen, billigen. Das Biden-Team versicherte, dass die Waffen ausschließlich gegen militärisch wertvolle Ziele eingesetzt würden. Die Brücke von Kertsch zur Krim ist natürlich jetzt eine rein zivile Infrastruktur, da alle russischen Militärlieferungen an die Front seit langem auf landgestützte Eisenbahnlinien umgelenkt wurden, die parallel zum Asowschen Meer verlaufen und die die Russen im vergangenen Jahr ausgebaut haben.

    Nikonov wies darauf hin, dass alle diese Raketen von russischen Luftabwehrsystemen abgeschossen wurden. Ein eingeladener Experte teilte dem Publikum mit, dass die amerikanischen Raketen ihre Schwachstellen haben, die die Russen erforschen und ausnutzen, um sie in der Luft zu zerstören.

    Dies bedeutet nicht, dass die russische Luftabwehr zu 100 % zuverlässig ist. Aber es bedeutet, dass sie in Bezug auf Raketen aller Art hervorragende Arbeit leistet. Dies steht natürlich im Gegensatz zur Verteidigung gegen die viel schwieriger zu findenden kleineren und wendigeren Drohnen, die beim ukrainischen Angriff auf die russischen Radaranlagen die Waffe der Wahl waren. Aber Drohnen zerstören keine Städte und töten Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen. Das tun Raketen.

    Am selben Tag wurden vier bis sechs unbemannte britische Kutter im Wert von je sechs Millionen Dollar, die gegen russische Schiffe im Schwarzen Meer eingesetzt wurden, von der russischen Seite zerstört.

    Diese jüngsten US-amerikanischen und britischen Angriffe gelten als Beweis dafür, dass der von den USA geführte Westen inzwischen genau weiß, dass der Ukraine eine Niederlage droht, und dass er alles tut, um den Einsatz zu erhöhen. Die F16, die bald in den Konflikt eingeführt werden sollen, werden eine weitere große Eskalation des Westens darstellen. Sie werden von Russland als eine atomar bewaffnete NATO-Eingreiftruppe zur Eindämmung Russlands betrachtet werden. Die von Frankreich angeführten Bemühungen, eine Koalition von Ausbildern vor Ort in der Ukraine zusammenzustellen, sind eine weitere Dimension der sehr gefährlichen Eskalation.

    Anmerkung: Nikonov und seine Diskussionsteilnehmer erörterten diese existenziellen Bedrohungen in ruhiger und überlegter Weise. Niemand weiß, wie der Kreml auf einen erfolgreichen Angriff reagieren wird, der nominell von der Ukraine ausgeht, de facto aber vom Westen gesteuert wird. Vielleicht wird es einen massiven russischen Angriff auf die Stadt Kiew geben.

                                                                      *****

    Ich frage mich wirklich, welchen Nutzen eine 15-minütige Vorwarnung vor einem eintreffenden Raketenangriff hat, wenn, wie es mit 100-prozentiger Sicherheit der Fall ist, ein automatischer „Dead Hand“-Abschuss bereits geplant ist. Welchen Sinn hätte es außerdem, den Hörer eines roten Telefons in Washington abzuheben, um mit....wem zu sprechen? Biden, Sullivan oder einem anderen der Lügner und Betrüger, die die obersten Ränge der US-Bundesregierung bevölkern? Unter ihnen gibt es nicht eine vertrauenswürdige Person, mit der Sie das Schicksal Ihrer Nation riskieren würden.

    Die wichtigste Botschaft, die ich vermitteln möchte, ist, dass die Amerikaner ihre alte Volksweisheit vergessen haben, dass es „viele verschiedene Wege gibt, eine Katze zu häuten“. Experten in Amerikas dissidentem Untergrund können genauso wenig bereit sein zu begreifen, dass die Russen nicht schwach und dumm sind, wie amerikanische Generäle und ihre Lakaien in der Presse sagten, als sie Russlands erste Schritte in seiner speziellen Militäroperation anprangerten, weil sie nicht das taten, was Amerika in solchen Fällen tut: eine „Shock and Awe“-Kampagne durchführen, um jeden zu ermorden und alles in seinem Weg zu zerstören.

    Quelle: https://gilbertdoctorow.com/
    Mit freundlicher Genehmigung von Gilbert Doctorow
    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=5884&mailid=2208


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    unser weiterer Kommentar: Erstschlagsfähigkeit, was für ein Dummsinn, wenn sich die Antagonisten doch im gleichen kleinergewordenen Gefäß quasi im gleichen Nest befinden, wenn sie agieren.
    02.06.2024

    Die Farce mit der „Zivilcourage“, „Meinungsfreiheit“ und „Würde des Menschen“ Von Evelyn Hecht-Galinski

    sicht-vom-hochblauen.de, vom 30. Mai 2024 Evelyn Hecht-Galinski Kommentar vom Hochblauen, Kommmentar vom Hochblauen primär

    Kommentar vom Hochblauen

    Die Farce mit der „Zivilcourage“, „Meinungsfreiheit“ und „Würde des Menschen“

    Von Evelyn Hecht-Galinski

     

    Als am 23. Mai 2024 75 Jahre Grundgesetz gefeiert wurde, dachte ich mir, wie kann man so verlogen und geschichtsverleugnend „feiern“? Mich verbindet mit dem Grundgesetz besonders, dass es im selben Jahr geboren wurde wie ich, und der prägende Satz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ und der Satz „Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde“. Nicht das Grundgesetz, diese vorbildliche Verfassung ist das Problem, sondern es ist die Nichteinhaltung wichtiger Aussagen dieser Verfassung. Werden uns nicht in dem Fundament unserer Rechtsordnung individuelle Freiheiten wie Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit garantiert?

     

    Was für eine Zeitenwende!

     

    Da hielt Bundespräsident Steinmeier eine seiner „schwülstigen Kampfreden“, die nichts offen ließen von kommenden Plänen deutscher Politik. Steinmeier machte wie bei ihm nicht unüblich Außen- und Sicherheitspolitik, um deutsche Bürger auch von oberster Stelle, „auf die Bedrohung, die von Russland für uns ausgeht“, einzuschwören und mit. „Und niemand weiß, wann Putins Machthunger gestillt ist“ zu krönen. Für Steinmeier ist es daher zwingend, mehr in unsere Verteidigung zu investieren und für die Sicherheit zu tun. Er versuchte, deutsche Bürger und ausgesuchte Zuhörer ganz auf „Putin- und Hamas-Hass“ einzuschwören. Putin als Bedrohung und die „Hamas und ihr Terror“, als Kriegsverursacher im Nahen Osten. Wenn Steinmeier solche Sprüche führt wie „wer die Freiheit liebt, darf vor dem Aggressor nicht weichen. Das gilt auch für uns. Und niemand weiß, wann Putins Machthunger gestillt ist.“, sind das Sätze die in eine solche Rede eines Staatsoberhaupts gehören? Ich sage nein und halte diese Verdrehung und Nichtberücksichtigung grundsätzlicher Fakten, von Ursache und Wirkung für völlig unpassend. Unser Bündnis stärken, was für mich heißt, noch mehr Waffen zu kaufen, den USA in ihrer gefährlichen Konfrontationspolitik zu folgen. Wenn er von starker Gesellschaft spricht, die es dazu braucht, heißt das im Umkehrschluss: „Kriegshaushalt“ bezahlt von „starken Bürgern“. Was für eine Zeitenwende!

     

    Beängstigend auch, wenn kurz vor der Fußball-Europameisterschaft ein Waffenlieferant wie Rheinmetall Sponsor von Borussia Dortmund wird. Was für ein gewolltes Zusammenspiel von Politik und Sport, um die „Kriegstüchtigkeit“ mitten in die Gesellschaft zu bringen. Wo doch Reporter inzwischen nur noch von „Kugel“ sprechen, wenn sie den Ball meinen. Was kommt wohl als nächstes ins Spiel der „Zeitenwende“?

     

    Wie diese Zeitenwende aussieht, erleben wir täglich. Die freie Meinungsäußerung hört immer auf, wenn es Russland oder Palästina betrifft. Wo bleibt die so oft bemühte „Zivilcourage“, wenn es um Erfüllung dieser Grundgesetz-Garantien geht? Zivilcourage heißt auch, einzustehen für eine Gesellschaft, die politisch und demokratisch gestützt wird und nicht von oben auf kriegstauglich eingeschworen wird. Nur weil ich auch die Meinung vertrete, dass nicht die Ukraine sondern Russland unser Partner ist, und weil ich weder kriegstüchtig oder noch einmal alte faschistischen Bande und Allianzen erleben möchte, und dafür meine Zivilcourage zeige, stehe ich voll auf dem Boden des Grundgesetzes. Es macht mir Angst, wenn ich in einen Topf geworfen werde mit AfD-Anhängern, die gegen alles Fremde sind, aber fest an der Seite des „jüdischen Staats“ stehen. Tatsächlich haben AfD und Israel so viel gemeinsam!

     

    Netanjahu nach Den Haag ausliefern?

     

    Ich erinnere mich noch allzu gut daran, wie ich ausgebuht wurde, als ich nach Gründung der AfD vor dieser Partei warnte. Heute, nachdem die Politik so viel rechte Parolen der AfD in die „Mitte“ holte, wird die AfD massiv bekämpft, als gefährlicher Konkurrent, nachdem viele Bürger beschlossen, doch das „Original“ rechter Parolen zu wählen. Es scheint das Ventil des fehlerhaften Versagens deutscher Politik zu sein, endlich ablenken zu können von dem, was durch diese „Zeitenwende“-Politik in Zukunft noch auf uns zukommt. Übrigens schließt man inzwischen auch pro-palästinensische Demonstranten bei anti-AfD Demonstrationen aus, weil, und das scheint wichtig, gegen die AfD zu demonstrieren, lange noch nicht heißt, auch gegen ein rechtsextremes Regime in Israel zu sein, dafür aber für ein freies Palästina. Das Gift der Propaganda hat schon gewirkt, gegen die AfD zu sein, ist erwünscht, aber für ein freies Palästina zu sein ist antisemitisch. Wir, die wir uns dafür einsetzen, sind gegen Faschismus, leiden aber unter faschistischen Tendenzen. So einfach und gefährlich ist das inzwischen.

     

    Wenn deutsche Politiker vom Präsidenten bis zum Kanzler immer wieder von „Nie wieder“ schwadronieren, während sie fleißig Waffen und Milliarden an einen mehr als zweifelhaften, korrupten Staat wie die Ukraine und an einen völkermordenden Besatzungsstaat Israel liefern, dann erfordert es Zivilcourage, dafür zu demonstrieren, diese Politik sofort zu beenden.

     

    Werden wir demnächst erleben, dass Netanjahu nach einem ICC-Haftbefehl – sollte er die Dreistigkeit an den Tag legen und Deutschland besuchen – hier, wie es sich gehört, verhaftet und nach Den Haag ausgeliefert werden? Wohl kaum, schließlich steht Deutschland unverbrüchlich an der Seite des „jüdischen Staats“, und Scholz sieht – hört man seine Aussagen – Israel immer noch mit seinem Gaza-Vorgehen im Rahmen des Völkerrechts. Deutsche „Herrschaftsmedien“ lassen „Experten“ dafür plädieren, dass Deutschland Netanjahu nicht ausliefern dürfte.

     

    Keine Auszeichnung für Kriegsrhetorik!

     

    Was aber geschieht? Deutsche – sicher wohlmeinende – Bürger werden aufgerufen, für die Demokratie und gegen die AfD zu demonstrieren. Das ist an Verlogenheit nicht zu überbieten. Schließlich empfingen wir rechtsextreme und faschistische Politiker von Netanjahu bis Meloni. Und die EU-Kommissionspräsidentin scheut sich nicht, für eine Zusammenarbeit und Unterstützung mit rechtsextremen Regierungen Bündnisse abzuschließen. Kriterium: sie sind gegen Russland und für die Ukraine. Diese Präsidentin von der Leyen ist eine Gefahr für Europa und will um jeden Preis ihren Machterhalt, was hoffentlich im EU-Parlament noch vereitelt wird. Während Präsident Macron anlässlich seines Staatsbesuchs den Friedenspreis der Stadt Münster bekam, mit der fast „poetischen Kriegsrhetorik “-Begründung: „Macron wird für seine Bemühungen geehrt, Putin vom Einmarsch in die Ukraine abzubringen“. Was für ein Paradox in Zeiten von Ukraine-Krieg und alles anderer als friedlicher Politik Macrons.

     

    Ebenso die Karlspreis Verleihung an den Chef der Europäischen Rabbinerkonferenz Pinchas Goldschmidt und die jüdischen Gemeinschaften in Europa. Was für ein fatales Zeichen, den in der Schweiz geborene ehemaligen Oberrabbiner von Russland zu ehren, der forderte die „Werte der Freiheit“ und die russische Opposition zu unterstützen der russischen Juden zur Ausreise aus Russland riet! Bei seiner Dankesrede sprach er von einem „entfesselten“ Judenhass seit dem 7. Oktober 2023, anstatt den „entfesselten“ Hass des Netanjahu-Regime gegen Gaza und die Folgen zu benennen. Wo er doch „Probleme mit Israels Regierung habe, aber nur die Hamas habe den Schlüssel mit der Freilassung der Geiseln in der Hand. Kein Wort über Besatzung, dafür aber von „islamistischen“ Fundamentalismus und Antizionismus der sich hinter Antisemitismus verberge. Wird er geehrt für seine Bemühungen, die Israelis in ihrem “Bemühen“, palästinensischen Widerstand gegen die Besatzung zu unterstützen? Was für ein Preisträger und was für eine Preisverleihung! Ein weiteres Paradox! Wenn Deutschland wirklich an die freie Meinungsäußerung glaubt und den Versammlungsrecht-Paragrafen einhält, dann würde es danach handeln.

     

    Schlimmer noch die Vorkommnisse bei und nach dem Verbot der Berliner Palästina-Konferenz, mit einem Polizeiangriff auf das Versammlungsrecht, von oberster Berliner Seite veranlasst und gesteuert! Sie haben gezeigt, wie es darum bestellt ist. Juden, Aktivisten, Mitglieder der Jüdischen Stimme werden verfolgt. Der neue Antisemitismus ist die neue Gefahr und hat den alten abgelöst. Es macht mir Angst, wenn ich lese, wie Konten jüdischer Aktivisten und der Jüdischen Stimme gekündigt wurden und nur dank deutscher Gerichte zum Teil wieder aufgehoben wurden. Ein unhaltbarer Zustand! Warum wohl werden Pro-Palästina-Proteste schon so lange diskriminiert und mit Gewalt verhindert? Wir sollten uns einmal fragen, ob nicht die wahren Antisemiten im Berliner Senat sitzen, wenn sie so gegen Palästina-Demonstrationen und jüdische Aktivisten vorgehen?

     

    Heuchlerische Feiern zum Grundgesetz-Jubiläum

     

    Müssen Juden, die sich für Palästina einsetzen, demnächst auch Deutschland wieder verlassen? Haben ihre Familien das nicht schon einmal erlebt? Will die deutsche Politik wirklich wieder eine „symbolische Rampe einrichten“ für die Selektion von guten „Israel liebenden Juden“ und „Pro-Palästina-Juden“- (antisemitischen und islamistischen“)? Deutsche Unterstützer von Russland wie Journalisten erlebten das gleiche. Vielen von ihnen blieb keine andere Möglichkeit, als Deutschland zu verlassen.

     

    Ich kann es nur immer wieder betonen: solange Palästina Kongresse, Pro-Palästina-Demonstrationen, Nakba-Gedenkfeiern unter dem Vorwurf des Antisemitismus unterdrückt werden – Symbol der verbindenden Kraft für Palästinenser über Generationen hinweg und dem Symbol der gemeinsamen Geschichte der Verfolgung und des Kampfes für Gerechtigkeit und Selbstbestimmung – solange es willkürliche Einreiseverbote für Zeugen der Gaza-Massaker gibt, solange die Rede- und Versammlungsfreiheit nicht alle gilt, zeigt Deutschland, dass die Feiern zum Grundgesetz-Jubiläum heuchlerisch sind.

     

    Ebenso ist es keine Volksverhetzung, wenn „From the River to the Sea – Palestine will be free“ gerufen wird. Ich empfehle dazu einmal das Studium der Geschichte dieses Slogans, der zurückgeht auf die Staatsgründung des „jüdischen Staats“, bei dem Hunderttausende Palästinenser aus ihren Häusern und ihrem Land vertrieben wurden und sie Palästina als unteilbares Heimatland betrachteten. Während Zionisten ein „Groß-Israel from the River to the Sea“ errichten wollten und wollen. Während die Aufstachlung zu Kriegsverbrechen und Vertreibungen von damals bis heute nicht verboten wurden, solange sie von israelischen Politikern kommen, solange zeigt die Politik ihre heuchlerische Doppelmoral. Jeder getötete Ukrainer wird gemeldet und betrauert, während der Völkermord des Netanjahu-Regimes an den Palästinensern als „Selbstverteidigung“ hingenommen wird. Wie lange noch? Bis die zionistische „Endlösung“ vollbracht ist?

     

    Was für eine Schande! Wieder klebt Blut an deutschen Händen!

     

    Es ist eine beängstigend feindliche Atmosphäre, wenn Palästinenser mit Palästina-Symbolen wie Keffiyeh und Hidschab, dem palästinensischen Kopftuch, Plakaten oder Flaggen mit Repressalien, Razzien konfrontiert sind – eine Art von Racial Profiling, die nicht nur Palästinenser und ihre Verbündeten sondern auch Juden betrifft. Während Davidstern und Ukraine-Flagge von öffentlichen Gebäuden wehen, ist die Palästina-Flagge ebenso wie die russische zum Feindesobjekt geworden. Was für eine Schande!

     

    Deutschland steht doch so auf die Fata Morgana der Zwei-Staatenlösung, verweigerte aber die Anerkennung eines Staates Palästina als Symbol für die Freiheit und Selbstbestimmung – zusammen mit anderen europäischen Staaten. Mit diesem Veto, ganz im Sinne der USA und Israel, bewies Deutschland erneut seine Komplizenschaft an Besatzungsverbrechen, ganz zu schweigen von der Komplizenschaft am Gaza-Völkermord. Solange die Staatsräson erhalten bleibt, solange Waffenlieferungen und Kooperationen nicht sofort gestoppt werden, solange klebt wieder Blut an deutschen Händen.

     

    Auch der Druck auf Universitäten, Gaza-Proteste und -Camps zu verbieten, auf Veranstalter und Vermieter pro-palästinensischer Veranstaltungen, auf Sender und Presse, Ausstellungen und Konferenzen entspricht nicht dem Grundgesetz, würde es denn nicht nur gefeiert, sondern ernst genommen.

     

    Menschenwürde auch für Palästinenser und kritische Juden!

     

    Ich wehre mich gegen eine neue deutsche, politisch gesteuerte philosemitisch-zionistisch-extremistische Vergesellschaftung. Mit dieser Art der falschen „Holocaustisierung“, der traumatisierten Scham, nachdem das säkulare Judentum ausgelöscht wurde, versucht man selbstgerecht und fatal diese Schuld mit einer Schuldzuweisung an Palästinenser zu kompensieren, die allerdings nicht den Holocaust betrieben haben, sondern die heutigen Opfer sind.

     

    Mit Zivilcourage muss eine gespaltene Linke und eine eingeschüchterte Zivilgesellschaft aufgerüttelt werden, für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit. Die Würde des Menschen gilt ebenso für Palästinenser wie für kritische Juden.

     

     

    Elegie im Kriege

    Von Erich Mühsam

     

    Lieder sing ich, seit ich denke,

    weil mein Herz empfindsam ist

    und den Spender der Geschenke

    im Genießen nicht vergißt.


    Doch sie haben mich vergessen,

    denen ich mein Lied beschert.

    Niemand lebt auf Erden, dessen

    Seele meines Sangs noch wert.


    Heldentaten zu vollbringen

    ist kein Lob in dieser Zeit:

    Disziplin heißt sie vollbringen,

    Angst gebiert die Tapferkeit.

    Liebe, die das Herz beseligt,

    zupft an keiner Leier mehr.


    Haß ersetzt sie. Haß befehligt.

    Haß ist Heil und Pflicht und Wehr.

    Niemals kehrt die Freude wieder

    und das Licht, das uns umgab.

    Still versinken auch die Lieder

    in der Menschheit Massengrab.

     

     

    In der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ) veröffentlicht in Ausgabe 831 vom 31.05.2024 unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29105

     

    Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem 1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten “Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik” ausgezeichnet.


    Info: https://www.sicht-vom-hochblauen.de/die-farce-mit-der-zivilcourage-meinungsfreiheit-und-wuerde-des-menschen-von-evelyn-hecht-galinski


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    02.06.2024

    Wird jemals ein deutscher Politiker an einem russischen Grab knien?

    globalbridge.ch, vom 01. Juni 2024 Von: in Allgemein, Geschichte, Medienkritik, Politik

    Annalena Baerbock macht es vor: Sie legt Kränze nur dort nieder und gedenkt nur dort, wo Menschen angeblich durch die Schuld von Stalin oder Putin starben, am Holodomor-Denkmal in Kiew oder in Butscha. Der deutsche Botschafter Graf Lambsdorff legte zwar im Januar zum 80. Jahrestag des Endes der Hungerblockade von Leningrad einen Kranz auf dem größten Friedhof der Stadt nieder. Aber die Bundesregierung weigert sich, die Blockade von Leningrad als Völkermord anzuerkennen und alle Überlebenden zu entschädigen. Russland bezeichnet die Blockade von Leningrad als Genozid. Die FAZ schreibt, diese Bezeichnung  sei „eine geschichtspolitische Wahnidee.“  Warum ist heute nicht möglich, was 1970 möglich war, als der damalige Bundeskanzler Willy Brandt in Warschau am Ehrenmal für die Helden des Warschauer Ghettos niederkniete?  

    Fast jede Familie auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion hat im von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieg Angehörige verloren. Insgesamt starben 27 Millionen Sowjetbürger, darunter 15 Millionen Zivilisten. 

    Und nun schickt Deutschland Waffen in die Ukraine. Ein Teil dieser Waffen – Leopard- und Marder-Panzer – stehen jetzt als Kriegstrophäen zusammen mit anderer von Russland erbeuteter, westlicher Kriegstechnik im Park „Verneigungshügel“, westlich des Moskauer Stadtzentrums. Täglich kommen Tausende Schaulustige, an Wochenenden sogar Zehntausende, um sich das erbeutete und zum Teil beschädigte Kriegsgerät anzugucken. Die Menschen in Russland sind von Deutschland enttäuscht. Viele sind wütend.


    „Für uns oder gegen uns?“

    Schon Anfang 2015 merkte ich, dass sich der Wind in Russland gedreht hatte. Ich war Teilnehmer der Talkshow „Politika“ im „Ersten“ russischen Fernsehkanal. Es ging um die Sanktionen des Westens gegen Russland. Als ich darauf hinwies, dass der griechische Regierungschef Aleksej Tsipras die westlichen Sanktionen gegen Russland kritisiert, wurde mir von einem der beiden Moderatoren bissig entgegengeschleudert, Griechenland habe bisher alle Sanktionen gegen Russland unterstützt. 

    Ich war verblüfft. Diese harten Konter hatte ich nicht erwartet. Aber er war typisch für die Stimmung 2015 in Russland. Einen großen Teil der russischen Gesellschaft beschäftigte nur noch eine Frage: Wer ist für uns, wer ist gegen uns? 

    Der Großteil der Russen war empört, dass sich die großen deutschen Medien nicht sonderlich für den von ukrainischen Ultranationalisten gelegten Brand im Gewerkschaftshaus in Odessa, am 2. Mai 2014, bei dem 42 Menschen starben, interessierten. Auch die Beschießung von Wohngebieten in den Gebieten Donezk und Lugansk durch rechtsradikale ukrainischen Freiwilligenbataillone und die ukrainische Armee, die im Sommer 2014 begann, war für den deutschen Mainstream nur ein Randthema.


    Empörung unterschätzt

    Wenn selbst ich – mit damals 23 Jahren Russland-Erfahrung – die Entrüstung der Russen über die westliche Ignoranz unterschätzt hatte, wie war es dann erst um die „kritischen Intellektuellen“ in Deutschland bestellt, die sich 1968 politisiert hatten und später die Partei «Die Grünen» aufbauten? 2015 stellte ich mit Schrecken fest, dass Leute, die von sich behaupten, sie hätten 1968 das „kritische Denken“ gelernt und das sei ein Kulturgewinn, auf den man stolz sein könne, es nicht für nötig hielten, die Lage in der Ukraine wirklich gründlich und von allen Seiten zu analysieren. 

    Wie war das möglich, dass die 1968er, für die kritisches Denken erste Bürgerpflicht war, in die Stereotypen ihrer Väter, die gegen die Sowjetunion gekämpft hatten, zurückfielen? War es die geschickte Integration der Revolutionäre von 1968 über beruflichen Aufstieg, das monatliche Salär, was auf dem Konto einging, die Angst, alleine zu sein in einer Gesellschaft, die sich wie gewohnt gegen Russland stellte?


    „Die Gliedmaßen bewegten sich noch“

    2015 gab es für mich noch ein zweites Schlüsselerlebnis. Ich hatte im April zusammen mit der Korrespondentin einer angesehenen deutschen Tageszeitung an einer Podiumsdiskussion in einer Universität im Westen Russlands teilgenommen. Auf der Veranstaltung ging es um die Prinzipien journalistischer Arbeit. 

    Spätabends ging ich mit der Korrespondentin und einer Vertreterin der Friedrich-Ebert-Stiftung, die die Podiumsdiskussion organisiert hatte, durch die Straßen der Stadt. Wir kamen auf den Zweiten Weltkrieg zu sprechen und plötzlich begann die deutsche Kollegin zu erzählen, ihr Vater sei dabei gewesen, als im Zweiten Weltkrieg sowjetische Zivilisten von deutschen Soldaten in einer Scheune bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Die Gliedmaßen hätten sich während der Verbrennung noch bewegt, habe der Vater erzählt. 

    Mein Herz blieb fast stehen. Das Bild der Verbrennung tauchte vor mir auf. Ich hatte es im Defa-Film „Komm und sieh“ gesehen. Ich drehte mich um. Ich wollte das Gesicht der Kollegin sehen. Aber ich sah es nur schemenhaft. Es war zu dunkel. Aber ich wunderte mich. In der Stimme der Erzählerin war keine Empörung. Oder war sie einfach nur gefasst? Sie erzählte wie Jemand, der eine Gruselgeschichte erzählt. 

    Doch was mich im Nachhinein noch mehr wunderte, war, dass ich von der Kollegin keinen einzigen Artikel über die Verbrechen der Wehrmacht gegen die Zivilbevölkerung in der Sowjetunion fand. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit waren stattdessen Artikel über die sogenannte „Beutekunst“, also antike Bilder und Möbel, welche die Rote Armee in Deutschland beschlagnahmt hatte. 

    Die Kollegin schrieb sich auch die Finger wund, als am Kursker Bahnhof in Moskau ein Anfang der 1950er Jahre entfernter Schriftzug wiederhergestellt wurde. Der hatte folgenden Inhalt: „Stalin hat uns zur Treue gegenüber dem Volk, zur Arbeit erzogen und uns zu Heldentaten inspiriert.“ Die Kollegin geißelte die Wiederherstellung des Schriftzuges als Zeichen des Rückfalls in den Stalinismus. 

    Anfang der 1990er Jahre hatte ich die Artikel der Kollegin noch mit großem Interesse gelesen. Sie schrieb in einem interessanten Reportage-Stil über in Moskau neu eröffnete Galerien mit moderner Kunst. Aber 1999 schockte sie mich mit einem Artikel, in dem sie behauptete, es gäbe in Russland faktisch keine eigenen Erfindungen. Alles sei mehr oder weniger vom Westen abgekupfert. 

    Ich war verblüfft und empört. Der erste Weltraumflug eines Menschen um die Erde, vom Westen abgekupfert? Und was war mit der Tabelle des Chemikers Dmitri Mendelejew, der 1869 als erster Forscher eine Tabelle mit 63 chemischen Elementen veröffentlichte, mit der die Abhängigkeit der chemischen Eigenschaften vom Atomgewicht dargestellt wurde? 


    Der Vater war Scharfschütze

    Ich weiß noch von einem anderen Kollegen, übrigens kein Russland-Hasser, der für ein deutsches Leitmedium mehrere Jahre in Moskau tätig war. Sein Vater war Scharfschütze bei der Wehrmacht und an der Kaukasus-Front im Einsatz. Er hatte also Rotarmisten aufgelauert, die ihre Heimat verteidigten. Ich wagte nicht, den Kollegen über die genaue Tätigkeit seines Vaters zu befragen und von sich aus erzählte er auch nichts. Aber auch dieser Kollege schrieb nichts zum Thema Verbrechen der Wehrmacht. Eigentlich merkwürdig. Versuchen Journalisten nicht auch über das zu schreiben, was sie persönlich bewegt?

    Und ich selbst? Auch mein Vater war am Überfall auf die Sowjetunion beteiligt gewesen. Mit seiner Aufklärungseinheit war er bis auf 140 Kilometer vor Moskau gekommen. Wie er mir nach langem Bohren erzählte, war er an der Erschießung von Gefangenen beteiligt. 

    Ich machte nur wenig Versuche, das Thema Verbrechen der Wehrmacht deutschen Redaktionen anzubieten. Dafür brauchte es Mut und einen aktuellen Anlass. Für Mainstream-Zeitungen, für die ich hauptsächlich arbeitete, gab es immer wichtigere Themen. Ich ahnte warum. Themen zu den Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion hätte „russischen Altkommunisten“ oder dem „Putin-Regime“ genützt. So ungefähr dachte man in vielen Redaktionen.

    Immerhin gelang es mir im Juni 2011, einen Bericht über eine von deutschen Gedenkstätten in Moskau organisierte Ausstellung über sowjetische Zwangsarbeiter, die nach Deutschland verschleppt worden waren, im Internetportal des Russland-freundlichen Korrespondenten Gisbert Mrozek zu veröffentlichen. 

    Dass es überhaupt zu dieser Zwangsarbeiter-Ausstellung in Moskau gekommen war, hing wohl damit zusammen, dass es in der Ausstellung nicht nur um die Verschleppung von Sowjetbürgern nach Deutschland ging, sondern auch um sowjetische Filtrationslager, in denen die Zwangsarbeiter nach ihrer Rückkehr in die Sowjetunion politisch überprüft wurden.


    An Aufarbeitung kein Interesse

    Was es in Westdeutschland nicht gab, waren Filme, welche das Thema Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion in künstlerischer Weise darstellten, so wie der 1979 im deutschen Fernsehen das erste Mal gezeigte US-Film „Holocaust“, der russische Film „Komm und sieh!“ (Elem Klimow, 1985) oder der DDR-Film „Die Abenteuer des Werner Holt“ (Joachim Kunert, 1965). Filme über die Verbrechen der Wehrmacht hätten helfen können, die Verbrechen unserer Großväter aufzuarbeiten. Aber so lange die noch lebten, gab es dafür keine politische Unterstützung der politischen Elite in Westdeutschland. 

    Als die Großväter tot waren, konnten die Grünen das Werk der Großväter fortsetzen. Wo legte Frau Baerbock im Februar 2022 einen Kranz nieder? Ach ja, in Kiew am Denkmal zum Holodomor, der großen Hungersnot, die angeblich von Stalin ausgelöst wurde, um „das ukrainische Volk zu vernichten“.


    „Die Sowjets benutzen sogar Kinder!“

    Die Erinnerung an Verbrechen der eigenen Soldaten war in Westdeutschland nie ein öffentliches Thema. Stattdessen erregte man sich in Westdeutschland an der Gedenkkultur der Sowjetunion und später Russlands. Ich erinnere mich noch gut an die 1970er Jahre, als man in Westdeutschland kritisierte, dass in der Sowjetunion Kinder an Gefallenen-Denkmälern als Ehrenwache stehen.

    Als dann ab 2012 Hunderttausende Angehörige von Rotarmisten mit Bildern ihre Vorfahren am 9. Mai durch die Straßen Russlands zogen, war man in Deutschland wieder nicht zufrieden. Deutsche Nachwuchs-Historiker krähten etwas von „militaristischem Spektakel“.

    Die Westdeutschen – so mein Eindruck – wollten den Sowjetbürgern und später den Russen vorschreiben, wie man „richtig“ der Toten gedenkt. Militärparaden auf dem Roten Platz wurden von westdeutschen Zeitungen als „zu protzig“ runtergemacht. Man vergoss Krokodilstränen über russische Kriegsveteranen, die in Russland immer noch auf eine eigene Wohnung warteten. Aber selbst machte man keinen Finger krumm, um der 27 Millionen getöteten Sowjetbürger zu gedenken oder wenigstens allen Überlebenden der Hunger-Blockade von Leningrad und den noch lebenden sowjetischen Kriegsgefangenen eine Entschädigung zu zahlen. 

    Wäre es eigentlich nicht wünschenswert gewesen, dass deutsche Politiker, wie Willy Brandt 1970 in Warschau, auch auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion an Gräbern der im Kampf gegen die Wehrmacht gefallenen Sowjetsoldaten niederknien? Hätte das nicht geholfen, eine Diskussion in der Gesellschaft in Gang zu bringen und das Verhältnis zu den Völkern der ehemaligen Sowjetunion von Grund auf zu verbessern?


    Schuldgefühle will man in Kriegsbereitschaft umwandeln

    Schmerz und Schuldgefühle schlummern noch in mancher deutschen Brust. Doch auch für dieses Gefühl gibt es in der deutschen Elite Verwendung. Man versucht es für ein militärisches Auftreten gegen Serbien und Russland zu instrumentalisieren. 1999 behauptete Joschka Fischer, man müsse „ein zweites Auschwitz“ in Jugoslawien verhindern. Heute behaupten Politiker der Grünen, man müsse die Ukraine als Opfer von Hitler und Stalin gegen „den neuen Stalin im Kreml“ militärisch schützen.

    Die Bereitschaft, für „unsere Werte“ zu sterben, ist in Deutschland bisher nicht groß. Damit das so bleibt, braucht es noch viel Aufklärungsarbeit.

    .
    Von Ulrich Heyden erschien 2024 das Buch „Mein Weg nach Russland. Erinnerungen eines Reporters“, Verlag Promedia (Wien)


    Info: https://globalbridge.ch/wird-jemals-ein-deutscher-politiker-an-einem-russischen-grab-knien


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    02.06.2024

    RUSSLAND – UND WIE WEITER? Mit der Journalistin und Publizistin Frau Prof. Dr. Krone-Schmalz

    youtube.com, vom 02.05.2024 

    In unserer letzten Vortragsveranstaltung durften wir Frau Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz begrüßen. Für alle, die den Vortrag verpasst haben oder ihn gerne noch einmal erleben möchten, haben wir die Aufzeichnung auf YouTube und als Podcast verfügbar gemacht. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich einen tieferen Einblick in dieses brisante Thema zu verschaffen. Zwischen Russland und dem Westen herrscht Eiszeit. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 sind die ohnehin abgekühlten Beziehungen auf einem historischen Tiefpunkt angelangt und scheinen auf lange Sicht irreparabel zu sein. Eine neue europäische Friedensordnung ist erforderlich, welche auch Russland als Teil unseres Kontinents einschließt


    Video  Dauer 48:43 Min

    Info: https://m.youtube.com/watch?v=Ii5akrtwVPI&si=RtTHfq4z1UZZn2YR


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


    unser Kommentar: Zitat daraus: Diplomatie ist das Kerngeschäft von Politik, Waffenlieferungen ist eher eine Bankrotterklärung derselben. Zitatende (siehe auch Zusammenhang ab 16:37 Min)

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