08.06.2024

Syrien-Politik: EU-Staaten fordern Kurswechsel

aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. Juni 2024, 13:28 Uhr


_Berliner Zeitung 7.6. 2024


_*EU-Staaten fordern Kurswechsel in der Syrien-Politik


*Eine Gruppe von EU-Staaten: Man müsse erkennen, dass man mit der

aktuellen Syrien-Politik „auf dem Holzweg“ sei.


Einige Mitgliedsstaaten wollen einen Kurswechsel in der Syrien-Politik

der EU: „Gemeinsam mit einer Handvoll anderer Staaten bereiten wir einen

Vorschlag vor, wie wir nach 13 Jahren eine neue Politik gegenüber Syrien

beginnen wollen“, sagte der österreichische Außenminister Alexander

Schallenberg am Freitag bei einem Pressegespräch in der österreichischen

Botschaft in Berlin.


Schallenberg sagte, der syrische Präsident Bashar al-Assad „sitzt fester

im Sattel denn je, wir müssen uns dieser Realität stellen, wir brauchen

eine offene Diskussion ohne Scheuklappen zu Syrien“. Die EU müsse

erkennen, dass man mit der aktuellen Syrien-Politik „auf dem Holzweg“

sei: „Wir können nicht weitere Jahrzehnte sagen, Assad muss weg.“ Man

müsse mit Regierungen und Regimes kooperieren, auch wenn der Westen

andere Werte hochhalte. Schallenberg: „Wir werden auch mit Russland

zusammenarbeiten müssen.“ Die Annäherung soll laut Schallenberg noch

nicht so weit gehen, dass die drakonischen Maßnahmen der EU gegen Syrien

aufgehoben werden.


Die Sanktionen schaden nach Ansicht von Menschenrechtsorganisationen und

Kirchen in Syrien vor allem der Zivilbevölkerung. Alena Douhan, eine

unabhängige UN-Menschenrechtsexpertin, schrieb nach einem Besuch in

Syrien im November 2022 laut dem Magazin Jacobin: „Die Blockierung von

Bankzahlungen und die Verweigerung von Lieferungen durch ausländische

Produzenten, gepaart mit begrenzten Devisenreserven aufgrund der

Sanktionen, haben zu schweren Engpässen bei Medikamenten und

spezialistischer medizinischer Ausrüstung geführt, insbesondere bei der

Behandlung chronischer und seltener Krankheiten.“ Laut Jacobin leben

derzeit 90 Prozent der Menschen in Syrien unterhalb der Armutsgrenze und

haben nur begrenzten Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, Strom,

Medikamenten, Koch- und Heizmaterial.


Österreich will gemeinsam mit anderen Ländern zunächst einen Entwurf für

eine neue Syrien-Politik vorlegen. Der Entwurf soll möglichst noch vor

dem Sommer im Rat der Außenminister diskutiert werden.


Es gebe, so Außenminister Schallenberg, in Syrien bereits zahlreiche

Landstriche, wo keine Kampfhandlungen mehr stattfinden. Dorthin sollten

Flüchtlinge zurückkehren können. Der Krieg in Syrien ist laut

Schallenberg auch ein „Stellvertreterkrieg mit Staaten wie Russland,

Iran und den USA“. Betroffen sind von den Flüchtlingsbewegungen aus

Syrien vor allem die südeuropäischen Staaten. Die Lage habe sich

inzwischen verschärft: Neulich hätten ihm Amtskollegen aus Süd- und

Mittelamerika erzählt, dass Tausende Syrer versuchten, über die Karibik

nach Ecuador und Mexiko und von dort weiter in die USA zu gelangen.


Schallenberg sagte, auch der Libanon sei betroffen: Millionen Syrer

lebten als Flüchtlinge im Libanon ohne Perspektive. Dies führe auch

deshalb zu sozialen Spannungen, weil Flüchtlinge Hilfsgelder in Dollar

ausbezahlt bekämen, während die libanesische Bevölkerung unter einer

massiven Inflation der Landeswährung leide. Schallenberg sieht die

Gefahr, dass die Lage auch in Jordanien eskalieren könne, wo ebenfalls

viele Syrer als Flüchtlinge leben. Sowohl der Libanon als auch Jordanien

könnten mit einer neuen EU-Politik in die Lage versetzt werden, in

Syrien mehr humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zu ermöglichen.


Eine Veränderung der Zusammenarbeit sei auch vor dem Hintergrund der

Gewalttaten von Migranten aus Syrien und Afghanistan notwendig, sagte

Schallenberg. Wenngleich er betonte, dass es die Überlegungen über eine

pragmatischere Syrien-Politik der EU schon länger gebe, so sei doch

festzuhalten: „Wir alle stehen unter dem Schock des schrecklichen

Angriffs von Mannheim“, so der österreichische Außenminister, der sich

am Freitag in Berlin unter anderem mit Kanzleramtsminister Wolfgang

Schmidt traf. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte in dieser Woche

angekündigt, Abschiebungen von straffällig gewordenen Migranten auch

nach Afghanistan und Syrien durchführen zu wollen. „Das unterstützen wir

voll und ganz. Das ist eine wichtige Bewegung“, so Schallenberg.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.06.2024

Israel: u.a. Deutsche Botschaft in Tel Aviv gestürmt

aus e-mail  von Doris Pumphrey, 8. Juni 2024, 13:28 Uhr


*Deutsche Botschaft in Tel Aviv gestürmt: Aktivisten fordern Stopp von

Waffenlieferungen an Israel


*Aktivisten sind am Freitag in die deutsche Botschaft in Tel Aviv

eingedrungen, um gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel zu

protestieren. Die Aktivisten betonten die Dringlichkeit ihres Anliegens

und wiesen auf die weltweit geäußerten ethischen Bedenken gegen die

militärische Unterstützung Israels hin. Die friedliche Protestaktion

führte zu mehreren Festnahmen, als die Sicherheitskräfte der Botschaft

eingriffen.


Im März 2024 klagte Nicaragua Deutschland vor dem Internationalen

Gerichtshof in Den Haag wegen Beihilfe zum Völkermord an den

Palästinensern an. Ein Eilantrag auf einstweilige Maßnahmen gegen die

umfangreichen deutschen Rüstungsexporte nach Israel wurde jedoch Ende

April vom Internationalen Gerichtshof abgelehnt. Deutschland ist einer

der größten Waffenexporteure der Welt und nach den USA der zweitgrößte

Waffenexporteur für Israel.

/Siehe Video mit deutschen

Untertiteln:/https://odysee.com/@RTDE:e/Deutsche-Botschaft-in-Tel-Aviv-gest%C3%BCrmt--Aktivisten-fordern-Stopp-von-Waffenlieferungen-an-Israel-:7



_RT DE 8.6.2024


_*Israelische Führung empört: UNO setzt israelische Armee auf schwarze

Liste

*Die UNO hat die israelischen Streitkräfte (IDF) auf eine schwarze Liste

von Ländern und Organisationen gesetzt, die Kindern großen Schaden

zufügen. Der UN-Vertreter Israels reagiert empört und nennt seine Armee

die "moralischste der Welt".


Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, hat am

Freitag die israelischen Streitkräfte (IDF) auf eine UN-Liste von

Ländern und Organisationen gesetzt, die Kindern großen Schaden zufügen.

Dies teilte Israels UN-Botschafter Gilad Erdan auf der Plattform X mit.


Erdan bezeichnete den diesjährigen, vom UN-Generalsekretär Guterres

erarbeiteten Bericht zur weltweiten Situation von Kindern in

Konfliktgebieten, der am 14. Juni dem Sicherheitsrat vorgelegt werden

soll und noch nicht veröffentlicht ist, in Bezug auf Israel als

"empörend". Erdan nannte die IDF in seiner Erklärung "die moralischste

Armee der Welt". "Der Generalsekretär sollte sich schämen!", wetterte

der israelische Diplomat.


Guterres' jährlicher Bericht über Kinder in bewaffneten Konflikten

befasst sich mit der Tötung, Verstümmelung, Entführung oder Rekrutierung

von Kindern für Milizen.

Die Liste ist zweigeteilt in Länder und Organisationen, die Maßnahmen

zum Schutz von Kindern ergriffen haben, und solche, die dies nicht getan

haben. Erdan sagte, ihm sei mitgeteilt worden, dass Israel in die Liste

jener Parteien aufgenommen worden sei, die keine angemessenen Maßnahmen

zum Schutz von Kindern ergriffen hätten.


Die Vereinten Nationen wehrten sich gegen die israelischen Vorwürfe.

Seit rund einem Vierteljahrhundert erstelle der UN-Generalsekretär einen

solchen Bericht jedes Jahr auf Bitte von UN-Mitgliedsstaaten, die diese

Initiative einst über den UN-Sicherheitsrat ins Leben gerufen hätten,

sagte ein UN-Sprecher in New York auf Anfrage. Der Bericht basiere auf

"gut etablierter und transparenter Methodik" und es liege nach seiner

Veröffentlichung bei den Mitgliedsstaaten, ihn zu lesen und darauf

aufbauend zu handeln. Direkte Konsequenzen gebe es aber nicht. Der

jüngste Bericht wurde von Virginia Gamba verfasst. Sie ist

UN-Sonderbeauftragte für Kinder in bewaffneten Konflikten.



*Nach Palästina-Anerkennung schließt sich Spanien Völkermord-Klage gegen

Israel an

*Spanien hat kürzlich Palästina als souveränen Staat anerkannt und will

sich nun als erstes EU-Land der Klage Südafrikas anschließen, da Israel

die vom Internationalen Gerichtshof angeordneten Schutzmaßnahmen

ignoriere. Der Koalitionspartner macht mit Blick auf die

widersprüchliche Politik mit Blick auf die Westsahara Druck.

/Hier

weiterlesen:/https://overton-magazin.de/top-story/nach-palaestina-anerkennung-schliesst-sich-spanien-voelkermord-klage-gegen-israel-an/



*Erfundenes Vergewaltigungsvideo? –Nach Baerbock nun Scholz

*

Die Behauptungen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock über ein

angebliches Vergewaltigungsvideo der Hamas bleiben unbewiesen. Weder die

UNO noch der israelische Verteidigungsapparat haben die Existenz eines

solchen Videos bisher bestätigt. In der Bundespressekonferenz hatte

NachDenkSeiten-Journalist Florian Warweg Ende Mai vergeblich bei den

Vertretern des Auswärtigen Amtes nachgefragt. In der

Bundespressekonferenz am Mittwoch hakte er erneut nach.

Derweil wurden diese angeblichen Vergewaltigungsaufnahmen auch von

Bundeskanzler Olaf Scholz auf einer SPD-Veranstaltung in Leipzig

leidenschaftlich zur Sprache gebracht. Darum dürfe Israel die Hamas

bekämpfen, so Scholz.

/Siehe Video:

/https://odysee.com/@RTDE:e/Erfundenes-Vergewaltigungsvideo--%E2%80%93Nach-Baerbock-nun-Scholz:5



_RT DE 7.6.2024

_*

**Russland und China äußern Bedenken gegen UN-Resolutionsentwurf der USA

zum Gaza-Krieg

*Russland und China haben Bedenken gegen den UN-Resolutionsentwurf der

US-Regierung geäußert, der einen Vorschlag für einen Waffenstillstand

zwischen Israel und der palästinensischen Hamas enthält. Algerien

signalisierte Berichten zufolge ebenfalls, dass es nicht bereit sei, den

US-Vorschlag zu unterstützen. Moskau will beispielsweise, dass in dem

Entwurf betont wird, dass die Waffenruhe der ersten Phase so lange gilt,

wie die Verhandlungen über die zweite Phase andauern. Um eine Resolution

zu verabschieden, sind mindestens neun Ja-Stimmen erforderlich und die

USA, Frankreich, Großbritannien, China oder Russland dürfen keinen

Gebrauch von ihrem Veto-Recht machen.


Die Hamas fordert zudem klare Garantien, dass Israel den Krieg

im Gazastreifen tatsächlich beenden werde. Die saudische Zeitung

/Al-Sharq al-Awsat/ zitierte einen Hamas-Vertreter am Donnerstag mit der

Äußerung, der vorliegende Entwurf enthalte "zweideutige Passagen, die

offen für Interpretationen sind". Tel Aviv versuche zu manipulieren.

"Sie wollen eine vorübergehende Waffenruhe, und dann wird der Krieg

wiederaufgenommen."


Ein Hamas-Vertreter in Katar bekräftigte in einer Mitteilung,

die palästinensische Organisation werde sich "ernsthaft und positiv" mit

jedem Vorschlag auseinandersetzen, solange dieser auf dem Ende der

Kämpfe und dem Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen

basiere. Dieser Punkt ist in Israel hochumstritten. Ministerpräsident

Benjamin Netanjahu relativiert aus diesem Grund den Plan, den Biden am

vergangenen Freitag als israelische Initiative präsentierte.


Das Biden-Angebot zum Waffenstillstand gliedert sich in drei Phasen:

*Die erste Phase* des Abkommens würde sechs Wochen dauern. In diesem

Zeitraum solle eine völlige Waffenruhe herrschen, die israelischen

Truppen würden die bevölkerten Teile des Gazastreifens verlassen. Zudem

sollen laut Biden mehrere Geiseln, darunter Frauen, ältere Menschen und

Verwundete, von der Hamas freigelassen werden. Im Gegenzug würde Israel

Hunderte inhaftierte Palästinenser freilassen. In der *zweiten

Phase* würden laut Biden alle noch lebenden Geiseln, einschließlich der

männlichen Soldaten, freigelassen. Die israelischen Streitkräfte würden

sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Die *dritte

Phase* sieht laut Biden den Beginn eines umfassenden Wiederaufbaus des

Gazastreifens vor.



Info:


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.06.2024

Türkei fällt NATO und EU in den Rücken

aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. Juni 2024, 13:28 Uhr


_RT DE 8.6.2024


_*Flirt mit der BRICS-Gruppe: Türkei fällt NATO und EU in den Rücken


*/Von Kirill Strelnikow


/Die türkische Führung hat angekündigt, sich für den Beitritt zur

BRICS-Staaten-Gruppe bewerben zu wollen, was einen Schlag für die

Europäische Union und die NATO darstellen könnte. Der türkische

Außenminister Hakan Fidan erklärte, dass die BRICS eine gute Alternative

zur EU bieten könne.


In ihrer Fähigkeit, meisterhaft zwischen zahlreichen "Stühlen" zu

balancieren und dabei die internationale Expertengemeinschaft regelmäßig

in Verwirrung und Schock zu stürzen, übertraf die türkische Führung

längst Ostap Bender [Held des Romans "Zwölf Stühle" von Ilja Ilf und

Jewgeni Petrow]. Doch nun scheint es, als hätten die Türken einen "Stuhl

mit Schätzen" gefunden, vor dem die Diamanten der Schwiegermutter von

Kisa Worobjaninow [Held des Romans "Zwölf Stühle"] verblassen — und

"dieser Stuhl steht am runden Tisch der BRICS".


Während seines gestrigen Besuchs in China erklärte der türkische

Außenminister Hakan Fidan, dass die Türkei beschlossen habe, ihren

Beitritt zu den BRICS-Staaten anzustreben. Um darüber zu diskutieren,

beabsichtige er, an dem Treffen der Außenminister der

BRICS-Mitgliedsländer teilzunehmen, das am 10. und 11. Juni in Nischni

Nowgorod stattfinden wird.


Zu sagen, dass die Worte des türkischen Spitzenvertreters im Westen

negative Reaktionen hervorgerufen haben, heißt gar nichts zu sagen. Die

Kommentare der offiziellen Vertreter enthalten so viel "Galle und

Säure", dass die gesamte "Sahne", die für das Bankett anlässlich des

bevorstehenden "Friedensgipfels" in der Schweiz vorbereitet wurde, sauer

geworden ist.


Während früher alle spektakulären Demarchen der Türkei dazu dienten, den

Westen zu erpressen und hart um alle möglichen Boni zu verhandeln, woran

eigentlich schon alle gewohnt sind ("Turkey, Sir!"), deutet jetzt alles

darauf hin, dass die Türken endlich den "Zug" fanden, der sie bequem in

eine "strahlende neo-osmanische" Zukunft bringen sollte.


Der türkische Außenminister sagte ganz direkt, dass sie "ihr

abgelaufenes Ticket zur EU" bereits abgegeben hätten: "Die BRICS können

der Türkei eine gute Alternative zur Europäischen Union bieten, deren

Beitritt Ankara bereits im April 1987 beantragt hat. Und diese Aussage

klingt diesmal ernster als das traditionelle: 'Ich verlasse dich, also

warte nicht mit dem Abendessen'".


Die Türkei bereitete ihre Entscheidung, den BRICS beizutreten, schon

seit geraumer Zeit vor, indem sie die Situation, die Statistiken und die

interne Dynamik in der Organisation sorgfältig studierte und die

globalen politischen, militärischen und wirtschaftlichen Trends

beobachtete. Im Juli 2018 kündigte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am

Rande des BRICS-Gipfels in Johannesburg erstmals offiziell den Wunsch

der Türkei an, den BRICS beizutreten, und der russische Präsident

Wladimir Putin erklärte damals, dass Ankara den BRICS im Jahr 2022

beitreten könnte.


Im Jahr 2022, nach dem Beginn einer speziellen Militäroperation in der

Ukraine, machte die Türkei eine Pause, um zu sehen, was von Russland

übrig bleiben würde und "welcher Stuhl weicher sein würde".


Aber es stellte sich heraus, dass unser Land nach zwei Jahren eines

quasi heißen Krieges mit dem kollektiven Westen keineswegs zerbrochen,

sondern sogar stärker geworden ist. Und für die Türkei erwies es sich

als gelassener und profitabler, mit Russland befreundet zu sein als mit

dem Westen (ein kleines Beispiel: allein in den ersten sechs Monaten der

speziellen Militäroperation in der Ukraine explodierte das

Handelsvolumen zwischen Russland und der Türkei um fast 50 Prozent, und

nach Angaben der türkischen Wirtschaftszeitung /Dünya/ können die

Lagerhäuser des Landes derzeit kaum das Liefervolumen bewältigen, da die

Importe aus Europa und dem Fernen Osten nach Russland umgeleitet werden).


Aber vor allem wurde der türkischen Staatsführung plötzlich klar, dass

sie gerade den kontinuierlichen und unumkehrbaren Zusammenbruch der

alten, unipolaren Welt und der westlichen Hegemonie erleben, der sie 30

Jahre lang vergeblich versucht hatten beizutreten. Kurzzeitig öffnete

sich vor ihnen ein Zeitfenster mit Perspektiven, von denen mehrere

Generationen von türkischen Machthabern träumten.


Im Laufe ihres Bestehens haben die BRICS ihre Nachhaltigkeit und ihre

Vorteile für ihre Mitglieder mehr als deutlich unter Beweis gestellt.

Diese Vorteile werden im Zuge der Fragmentierung und Zerstörung der

westlich geprägten wirtschaftlichen und politischen Systeme nur noch

zunehmen, was durch die Beitritt-Warteschlange von fast 30

interessierten Staaten deutlich wird.


Hier nur einige Zahlen aus dem "Jahrbuch junger Politikwissenschaftler":

Landfläche der BRICS- und G7-Länder — 33,9 Prozent gegenüber 16,1

Prozent; Bevölkerung — 45,2 Prozent gegenüber 9,7 Prozent; BIP in

Kaufkraftparität — 36,7 Prozent gegenüber 29,6 Prozent;

Industrieproduktion — 39,3 Prozent gegenüber 31,2 Prozent;

Weizenproduktion — 44,7 Prozent gegenüber 19,7 Prozent. Am wichtigsten

ist aber, dass die BRICS keine starre Struktur sind, sondern eine Art

Wirtschaftsclub, in dem jeder unabhängig vom jeweiligen Politiksystem

profitieren sollte: die Mitgliedsstaaten respektieren die Souveränität

der anderen, greifen nicht in deren innere Angelegenheiten ein und

handeln in ihren eigenen und gemeinsamen Interessen, wobei sie

unabhängig und souverän bleiben, d. h. sie geben keinen Teil ihrer

Souveränität für irgendwelche Vergünstigungen ab. Das ist eine

super-innovative Formel für die moderne Welt.


Für die Türkei ist die BRICS-Mitgliedschaft eine Chance, ihre

ehrgeizigen Ambitionen zu befriedigen und ihren Wunschtraum zu

verwirklichen, ein "Weltmakler" zu werden. Die Republik ist bereits auf

dem Weg (unter aktiver Beteiligung Russlands) zum größten regionalen

Kraftstoff- und Energieknotenpunkt, der zu einem Zentrum für die

Umverteilung der Gasströme zwischen Russland und den Ländern Europas und

Asiens werden könnte, was enorme finanzielle Vorteile mit sich bringen

und den Einfluss der Türkei in der Welt stärken würde.


Doch Ankara glaubt, dass es durch seinen Beitritt zu den BRICS vor dem

Hintergrund der "großen Weltneuordnung" noch viel mehr gewinnen kann.

Bei seinem Besuch in China betonte der türkische Außenminister Fidan

wiederholt, dass die Türkei und China "zwei große Zivilisationen" seien,

die "durch ihre aktive und ergebnisorientierte Außenpolitik eine

zunehmende Rolle bei der Lösung globaler Probleme spielen". Übersetzt

ins Russische klingt das so: "Wir haben jedes Recht, zu den 'Großen' zu

gehören und globale Politik und Wirtschaft zu betreiben, anstatt im

'Vorzimmer' der EU zu warten".


Um den begehrten "Schatz"-Sessel am BRICS-Tisch zu besetzen, "verkauft"

sich die türkische Führung sehr geschickt. So erklärte Herr Fidan in

China, dass "die geostrategische Lage der Türkei und ihre ausgedehnten

Handelsverbindungen freien und einfachen Zugang zu einem Markt mit einem

Volumen von 28 Billionen US-Dollar und etwa 1,5 Milliarden Menschen

bieten, der sich von Europa über den Nahen Osten und Nordafrika bis nach

Zentralasien erstreckt, und das alles innerhalb von vier Flugstunden".

Klingt gut? Wo bekommt man dann eine "Mitgliedskarte"?


Um jegliche Bedenken hinsichtlich der gleichzeitigen NATO-Mitgliedschaft

der Türkei auszuräumen, veröffentlichten die Türken gestern eine

Erklärung, die von Fahrettin Altun, dem Leiter der

Kommunikationsabteilung der Präsidialverwaltung, abgegeben wurde: "Es

gibt keine Türkei mehr, die Befehle aus dem Westen entgegennimmt und

nicht in der Lage ist, ihre eigene unabhängige Politik und Strategie zu

entwickeln". Übersetzung: "Unabhängig von der NATO-Mitgliedschaft werden

wir nur das tun, was für uns günstig ist, macht euch keine Sorgen".


Die "beeindruckenden Pirouetten" der Türkei sind im Kreml natürlich

nicht unbemerkt geblieben. Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärte,

dass "Russland das große Interesse einiger Länder am BRICS-Format,

einschließlich der Türkei, begrüßt". Aber die BRICS seien "keine

Straßenbahn, auf die man aufspringen kann", was bedeutet, dass man die

Entwicklung beobachten muss: "Die Organisation ist selbstverständlich

nicht in der Lage, das Interesse aller interessierten Staaten in vollem

Umfang zu befriedigen, aber die BRICS ist daran interessiert, Kontakte

mit allen interessierten Staaten zu pflegen".


Das bedeutet, dass die Entscheidung über die Aufnahme der Türkei in die

BRICS ausschließlich auf der Grundlage realer Taten und nicht auf der

Grundlage schön klingenden Geredes und unter Berücksichtigung aller

Risiken getroffen werden wird. Und wenn die Türken, anders als üblich,

nicht wieder anfangen, "auf Stühlen hin und her zu hüpfen", können wir

in absehbarer Zeit von der Aufnahme eines neuen Mitglieds in die BRICS

erfahren, und die EU und die NATO werden einen weiteren schmerzhaften

Schlag erhalten.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

08.06.2024

Was nach der Wahl kommt

lostineu.eu, vom 7. Juni 2024

Wegen der Europawahl mußte die EU einige “heiße” Dossiers zurückstellen – sie könnten die Wähler verschrecken. Dafür kommt es nach der Wahl ganz dicke.

Dieser Beitrag ist für zahlende Mitglieder reserviert. Er wird nach der Wahl freigeschaltet. Wenn Sie noch schnell ein Abo abschließen wollen, bitte hier entlang (externer Link zu unserem Dienstleister STEADY)!

Hier eine Liste der Themen, die nun bald aus dem Giftschrank geholt werden:

  • Strafzölle auf chinesische E-Autos. Mit Rücksicht auf Deutschland zurückgestellt – nun könnte es ganz schnell gehen. Danach droht ein Handelskrieg mit China!
  • Neue Russland-Sanktionen. Sind so gut wie fertig, doch Ungarn bremst noch. Nach der Wahl dürfte die EU versuchen, Viktor Orban zu übergehen…
  • Beitrittsgespräche mit der Ukraine und Moldau. Brüssel hat grünes Licht gegeben, am 25. Juni soll es losgehen – damit Orban sich nicht mehr querstellen kann. Am 1. Juli übernimmt Ungarn den EU-Vorsitz…
  • Sicherheitsgarantien für die Ukraine: Wurden schon weitgehend ausgehandelt, könnten beim EU-Gipfel im Juni kommen.
  • Neue Regeln für ukrainische Flüchtlinge: Der besondere Schutzstatus soll nicht verlängert werden – werden bald wehrfähige Männer an Kiew ausgeliefert?

Außerdem gibt es schon Ideen für die nächste EU-Kommission:

  • Verteidigungskommissar: Dieses Amt soll neu geschaffen werden, es dient natürlich vor allem der koordinierten Aufrüstung.
  • Kriegsanleihen: Sie werden nicht so heißen, sollen aber die Aufrüstung der EU und der Ukraine finanzieren.
  • Mittelstandsbeauftragter: Von der Leyen mußte ihren CDU-Kandidaten zurückziehen, doch nach der Wahl muß sie keine Rücksichten mehr nehmen…

Und dann könnte es noch ein paar “Überraschungen” geben:

  • Social Media: Ein Verbot von TikTok und Telegram (wird diskutiert), harte Auflagen für Twitter / X (in der Pipeline)
  • Chatkontrolle: Diese verrückte Idee wurde immer noch nicht fallen gelassen!
  • Desinformation: Die EU plant ein “Frühwarnsystem”, das dem “Pre-Bunking” dienen soll (also der Vermeidung)

In einer parlamentarischen Demokratie würde man natürlich warten, bis das neue Parlament konstituiert ist, und dann schauen, ob es für diese und andere umstrittene Vorhaben auch Mehrheiten gibt.

In der EU läuft es aber anders – wetten, dass?

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Info: https://lostineu.eu/was-nach-der-wahl-kommt


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Brüssel gibt grünes Licht für Ukraine


lostineu.eu, vom 7. Juni 2024

Noch eine gute (?) Nachricht pünktlich zur Europawahl: Die EU-Kommission in Brüssel gibt grünes Licht für Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine. Genau wie Moldau habe sie alle Bedingungen erfüllt.

Die Ukraine und Moldau erfüllen nach Einschätzung der Brüsseler Behörde alle Voraussetzungen für den Beginn von Verhandlungen über einen EU-Beitritt. Eine entsprechende Analyse sei Vertretern der Regierungen der EU-Staaten mündlich präsentiert worden, teilten Diplomaten in Brüssel mit.

Beide Länder haben demnach im März noch offene Punkte abgehakt. Bei der Ukraine ging es beispielsweise um Maßnahmen für einen besseren Schutz von nationalen Minderheiten und zur Einschränkung des politischen Einflusses von Oligarchen. 

Erstaunlich ist, dass es seit März zwei Monate gedauert hat, bis das (gewünschte) Ergebnis bekannt gegeben wurde. Möglicherweise liegt dies daran, dass Ungarn bis zuletzt auf der Bremse stand. Denkbar ist aber auch, dass man die Verhandlungen ohnehin nicht vor der Wahl starten wollte.

Denn dann hätten ja kritische Fragen gestellt werden können – nach der Beitrittsreife der Ukraine, oder nach den Vorbereitungen (=Reformen) der EU. Meiner Meinung nach sind beide Seiten in keiner Weise auf die anstehenden Gespräche vorbereitet…

Siehe auch 20 Jahre EU-Erweiterung: Nichts dazugelernt. Mehr zur EU-Erweiterung hier

P.S. Frankreich wird vorerst doch keine (weiteren) Militärs in die Ukraine schicken. Die Zeit sei noch nicht reif, erklärte Präsident Macron. Noch vor wenigen Tagen hatte er angekündigt, französische “Ausbilder” würden bald vor Ort sein. Doch außer Frankreich will bisher niemand an diesem Himmelfahrts-Kommando teilnehmen…

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10 Kommentare

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MarMo

17 Stunden zuvor

Macron ist ein Vollidiot (wie sehr, wird jetzt so richtig deutlich). Pistorius ein Provinzpolitiker, der jetzt einen auf Staatsmann macht, auf die gruseligste Art und Weise: einen Krieg aktiv vorzubereiten, indem eine irrationale Gefahr beschworen wird.
Die Waffenlobbyistin Marie-Agnes Flak-Trümmermann, die Unerträgliche, zieht ins EU-Parlament ein. Anton Wer-reitet-Dich und Katerina Barley – all diese transatlantischen Handpuppen können ihr unheilvolles Werk weiterspinnen.
Der Beitritt der Ukraine wird der EU den Rest geben. Es ist ja völlig klar, dass die Bedingungen nicht erfüllt sind. Aber UvdL interessieren solche Petitessen nicht. Sie hat mehrfach gezeigt, dass geltende Verfahrensregeln und Rechtsnormen ihres Erachtens nach für sie nicht gelten und kommt damit ja auch durch.
Leider müssen wir Europa den Leyen überlassen…

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Arthur Dent

20 Stunden zuvor

Dann ist die Ukraine jetzt ja wohl wettbewerbsfähig um sich selbstständig im Binnenmarkt zu behaupten.

Selbst Hofreiter konnte sich im Februar vergangenen Jahres nicht vorstellen ein Land aufzunehmen, dass sich im Krieg befindet.

Vielleicht ist es ja einfacher, die EU tritt der Ukraine bei.

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Sent

21 Stunden zuvor

Hallo, um auf diese – Ihre – Netzseite zu gelangen mußte ich 3 (in Worten drei) Hürden wegklicken. Entspricht das dem alten Sektengrundsatz: je weniger wir sind desto besser?

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european

23 Stunden zuvor

Beitrittsgespräche heißt noch nicht Beitritt, aber die Oligarchen lassen die Korken knallen.

Transparency international gibt da eine neutralere Auskunft. Die Ukraine rangiert zur Zeit auf Platz 104 von 180 was die Korruption angeht und im letzten Jahr haben 23% des öffentlichen Dienstes Bestechungsgelder angenommen.

https://www.transparency.org/en/countries/ukraine

Bezüglich des “Umgangs mit Minderheiten” würde mich interessieren, ob die Russen in den mittlerweile zu Russland gehörenden Gebieten da mitgerechnet wurden oder nicht. Welche Ukraine führt denn jetzt “Beitrittsgespräche”?


Info: https://lostineu.eu/bruessel-gibt-gruenes-licht-fuer-ukraine


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Weiteres:




Warum diese Wahl eine demokratische Zumutung ist


lostineu.eu, vom 7. Juni 2024

Der Countdown läuft. In wenigen Tagen geht die Europawahl zu Ende, und damit auch einer der langweiligsten und unehrlichsten Wahlkämpfe der EU-Geschichte.

Langweilig war es, weil niemand EU-Kommissionschefin von der Leyen ernsthaft herausgefordert und ihre Bilanz infrage gestellt hat. Nicht mal ihre zahlreichen Affäre und Skandale wurden thematisiert.

Unehrlich war es, weil das Parlament die Illusion aufrecht erhalten hat, der Wähler könne über die nächste Kommission und die künftige EU-Politik mitbestimmen. Beides ist falsch.

Die Kommissionsspitze wird von den Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel Ende Juni nominiert, das Parlament darf sie nur noch absegnen.

Von der Leyen ist gesetzt. Selbst wenn sie es nicht wird, entscheiden die Chefs – nicht die Wähler. Die Spitzenkandidaten spielen dabei keine entscheidende Rolle.

Und die EU-Politik ist schon weitgehend festgeklopft. Ukraine, Migration, Klima – längst hat Brüssel die groben Linien abgesteckt.

Beim Gipfel im Juni wird auch noch eine “strategische Agenda” beschlossen – die Wähler haben darauf keinen Einfluß. Selten war die Wahl so eingeschränkt.

Die EU-Politiker müssen eine Heidenangst vor den Wählern haben – anders ist kaum zu erklären, warum sie alle wichtigen Entscheidungen vorweggenommen haben.

Aber es geht doch um die Verteidigung der Demokratie, um den Kampf gegen Rechts? Richtig.

Eine selbstbewußte Demokratie sollte ihren Bürgern aber nicht mißtrauen – sondern sie ermächtigen, aktiv mitzubestimmen.

Davon kann diesmal keine Rede sein, die Wahl ist deshalb eine Zumutung. Das viel beschworene “demokratische Defizit” – nie war es größer als heute.

Siehe auch meinen Kommentar für die taz “Eine demokratische Zumutung”. Mehr zur Europawahl hier.

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3 Kommentare

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Daniel Kreutz

5 Stunden zuvor

Was ich angesichts der von ebo immer wieder kompetent beschriebenen Lage diesmal ausgesprochen nervig finde: dass ich seit Wochen mit Newslettern linksliberaler Kampagnenplattformen, NGOs etc. geflutet werde, die suggerieren, diese EU-Wahl sei eine “Schicksals”- und “Richtungswahl”, und die absurde Hoffnungen auf das EP und die EU insgesamt projizieren- sowohl grundsätzlich als auch für das jeweilige Kernthema, ob Klima, soziale Gerechtigkeit oder Fluchtmigration. Verstand sich die Linke (im weitesten Sinne) nicht einst als Vorkämpfer der Aufklärung? Als ideologierkritischer Kritiker herrschender Erzählungen? Eigentlich höchste Zeit für eine “Neue Linke”…

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Helmut Höft

6 Stunden zuvor

Das endgültige Program der EU: „Demokrazie, Freyheid, frie spreken: Stonk!“ (Hinkel alias Charlie Chaplin)Ich ringe noch ernsthaft mit mir ob … naja, nö, nichtwählen ist auch keine Lösung.

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Info: https://lostineu.eu/warum-diese-wahl-eine-un-demokratische-zumutung-ist


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.


08.06.2024

Nachrichten von Pressenza: Botschaft der Nachkommen von Widerstandskämpfern und Widerstandskämpferinnen

aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 8. Juni 2024, 7:30 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 08.06.2024


Botschaft der Nachkommen von Widerstandskämpfern und Widerstandskämpferinnen


Unsere Eltern und Grosseltern traten meist schon vor 1933 dafür ein, Faschismus und Krieg zu verhindern. Sie kamen meist aus dem Arbeiterwiderstand – Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Kommunisten – und gehörten zu den ersten, deren Organisationen zerschlagen und deren Mitglieder in Konzentrationslager&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/botschaft-der-nachkommen-von-widerstandskaempfern-und-widerstandskaempferinnen/


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Das Geschäft mit dem Krieg instrumentalisiert alle – auch den Fußball


Der militärisch industrielle Komplex frisst uns noch alle, warum soll denn der Fußball verschont bleiben? Die Krake Militarismus breitet sich über alle Lebensbereiche aus. Sie untergräbt unsere Arbeits- und Lebensstandards. Die finanziellen Handlungsspielräume für soziale und ökologische Notwendigkeiten werden zusammengestrichen.&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/das-geschaeft-mit-dem-krieg-instrumentalisiert-alle-auch-den-fussball/


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Europawahlen: Welche Parteien sind wirklich gegen den Krieg?


Die meisten europäischen Parteien sind sich trotz scheinbar unterschiedlicher Ansichten darin einig, die Eskalation des Krieges zu unterstützen, und gießen damit weiterhin Benzin ins Feuer. Im Gegensatz dazu zeigen alle Meinungsumfragen, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine diplomatische Lösung des&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/europawahlen-welche-parteien-sind-wirklich-gegen-den-krieg/


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Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2024

Ukraine-Krieg: Kehrtwende zum Frieden!

aus e-mail von Dagmar Schulte, 7, Juni 2024, 20:31 Uhr


-------- Weitergeleitete Nachricht --------


Betreff: Ukraine-Krieg: Kehrtwende zum Frieden!

Datum: Fri, 7 Jun 2024 17:35:53 +0200

Von: Netzwerk Friedenskooperative <newsletter@friedenskooperative.de>

Antwort an: info@friedenskooperative.de

An:



+++*Bitte weiterleiten* +++ *Newsletter vom 07.06.2024* +++


*+ Ukraine Friedenskonferenz + Europawahl + Klimacamp für Abrüstung +*



Liebe ...,


die Entscheidung der Bundesregierung sowie der USA und weiterer

NATO-Mitglieder, der Ukraine die Erlaubnis zu erteilen, mit westlichen

Waffen Ziele auf russischen Boden anzugreifen, ist eine weitere zutiefst

besorgniserregende Entwicklung im Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Viele Menschen fürchten nun, dass es zu einer Ausweitung des Krieges

kommen könnte. Auch wir vom Netzwerk Friedenskooperative halten die

derzeitige Situation für alarmierend und fordern: Verhandeln statt

eskalieren! Eine Ausweitung des Krieges muss verhindert werden! Mehr

dazu findest du *_hier in unserer aktuellen Erklärung

<_*" rel="noopener">https://www.friedenskooperative.de/aktuelles/ausweitung-des-krieges-verhindern-kehrtwende-zum-frieden>_*.


Darüber hinaus möchten wir dich mit unserem heutigen Newsletter über

diese Themen und Aktionen auf dem Laufenden halten:



*1. Statement Ukraine Friedenskonferenz <#Eins>

2. Europawahl am Wochenende und Unterschriftenliste EU-Bombe <#Zwei>

3. Camp für Klimagerechtigkeit und nukleare Abrüstung vom 3.-4. Juli in

Nörvenich <#Drei>*



Angeregtes Lesen wünscht



Annegret Krüger

vom Team des Netzwerk Friedenskooperative


*+ Newsletter Juni 2024 +*


*1. Statement Ukraine Friedenskonferenz*


Für den 15. und 16. Juni 2024 hat die Schweiz auf Ersuchen der Ukraine

zu einer internationalen Konferenz in der Nähe von Luzern eingeladen.

Die Konferenz soll ein "gemeinsames Verständnis für einen möglichen Weg

zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine" entwickeln.

Vertreter*innen von mehr als 80 Staaten werden erwartet, darunter mit

Ländern wie Indien und Brasilien auch solche, die sich schon seit

Längerem für eine Verhandlungslösung des Konfliktes einsetzen.



Zehn Friedensorganisationen aus dem Bündnis „Stoppt das Töten in der

Ukraine!“, darunter auch das Netzwerk Friedenskooperative, haben gestern

eine Stellungnahme veröffentlicht, in der wir unsere Erwartungen und

Forderungen festhalten. Die Stellungnahme findest du _*hier auf unserer

Website

<*_" rel="noopener">https://www.friedenskooperative.de/aktuelles/stellungnahme-zur-ukraine-konferenz-in-der-schweiz>*_.


/*[zurück zur Übersicht]*/ <#oben>



*2. Europawahl am Wochenende und Unterschriftenliste EU-Bombe*


Am kommenden Sonntag stehen die Wahlen zum EU-Parlament an. Das ist auch

deine Chance, um Parteien zu stärken, die sich für Frieden und Abrüstung

stark machen. Denn die Debatten der vergangenen Monate sind häufig

erschreckend, bspw. wenn es um die Möglichkeit eigener EU-Atombomben

geht. Im März haben wir deshalb den Appell „EU-Atombombe? Nicht mit

uns!“ initiiert. Dieser wurde bis heute von mehr als 7.500 Menschen

unterzeichnet.  Noch bis zum Wahltag am 9. Juni kannst du den Appell

hier online unterzeichnen:


<https://www.friedenskooperative.de/aktion/appell-unterzeichnen-eu-atombombe-nicht-mit-uns>


/*_[www.friedenskooperative.de/aktion/appell-unterzeichnen-eu-atombombe-nicht-mit-uns

<]_*/" rel="noopener">https://www.friedenskooperative.de/aktion/appell-unterzeichnen-eu-atombombe-nicht-mit-uns>]_*/



Nach dem Wahltag werden wir die neuen Abgeordneten des EU-Parlaments

über den Appell informieren. Deshalb bitten wir dich: Wenn du noch

ausgefüllte Unterschriften hast, sende uns diese im Laufe der kommenden

Woche zurück, damit keine Stimme verloren geht und wir ein kraftvolles

Zeichen gegen eine nukleare Aufrüstung der EU und für den

Atomwaffenverbotsvertrag setzen können.



_*Infos zu Atomwaffen in der EU:*_

Außerdem möchten wir dich an dieser Stelle gerne auf die umfangreichen

Infos zu Atomwaffen in der EU hinweisen, die das Projekt

„nuclearban24.eu“ in den vergangenen Wochen zusammengestellt hat.

Besuche jetzt die Website des Projekts und informiere dich in 27

umfangreichen Länderporträts darüber, wie die einzelnen

EU-Mitgliedsländer zu Atomwaffen stehen. Die _*Infoseite findest du hier

<https://nuclearban24.eu/atomwaffen-in-europa/>*_.


/*[zurück zur Übersicht]*/ <#oben>


*3. Camp für Klimagerechtigkeit und nukleare Abrüstung vom 3.-4. Juli in

Nörvenich*


Du bist herzlich zum Klimacamp gegen Atomwaffen nahe der Airbase

Nörvenich eingeladen, wo wir unser Engagement für nukleare Abrüstung und

für Klima verbinden möchten. Zusammen stellen wir uns der Zerstörung

unseres Planeten in den Weg!


Das Programm befindet sich derzeit noch in Arbeit. Fest steht jedoch

bereits, dass:


  * wir zahlreiche interessante Workshops anbieten (u.a. zu

    Atomwaffentests in Kasachstan),

  * Aktionen zum „Geburtstag“ des Atomwaffenverbotsvertrags am 7. Juli

    starten und

  * Musik und Filmveranstaltungen anbieten werden.


Zur besseren Planung des Camps, bitten wir, dich _*hier auf der Website

des Camps anzumelden <https://nuclearban.de/2023/06/26/anmeldung/>*_.


*Hilf uns bei der Mobilisierung!*

Ebenfalls würden wir uns freuen, wenn du uns bei der Mobilisierung zum

Camp hilfst! Dafür kannst du hier in unserem Shop Mobiflyer anfordern:


<https://www.friedenskooperative.de/shop/flyer-camp-fuer-klimagerechtigkeit-und-nukleare-abruestung>


[*/_www.friedenskooperative.de/shop/flyer-camp-fuer-klimagerechtigkeit-und-nukleare-abruestung

<_/*" rel="noopener">https://www.friedenskooperative.de/shop/flyer-camp-fuer-klimagerechtigkeit-und-nukleare-abruestung>_/*]



/*[zurück zur Übersicht]*/ <#oben>


Logo


*Netzwerk Friedenskooperative*

Mackestr. 30, 53119 Bonn

Tel.: 0228-692904

Fax: 0228-692906

E-Mail: _info@friedenskooperative.de_ <mailto:info@friedenskooperative.de>

Web: _www.friedenskooperative.de <http://www.friedenskooperative.de>_


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07.06.2024

Friedenskonferenz-Scholz: es geht nicht um Frieden

aus e-mail von Doris Pumphrey, 7. Juni 2024, 20:46 Uhr


_RT DE 7.6.2024


_*Olaf Scholz: Die Ukraine-"Friedenskonferenz" soll den Konflikt nicht

beenden


*Der Bundeskanzler hat eingestanden, dass das als Friedenskonferenz in

der Schweiz angepriesene Gipfeltreffen nicht auf eine Beendigung des

Ukraine-Konflikts abzielt. Seitens der Organisatoren spricht man über

einen Weg zum Frieden. Man räumt aber ein, dass sich dafür viele Staaten

mit unterschiedlichen Ansichten einbringen müssten.


In seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag erklärte der Bundeskanzler

Olaf Scholz, seine Reise zur sogenannten "Friedenskonferenz" mit

Wladimir Selenskij habe nicht zum Ziel, Friedensgespräche zu initiieren.

Vielmehr wolle er auf der internationalen Konferenz, die am 15. und 16.

Juni in der Schweiz stattfinden soll, möglichst viele Länder auf die

Seite des ukrainischen Staatschefs ziehen, sagte Scholz am Donnerstag in

der Bundestagssitzung.


Es werde "keine Friedensverhandlungen" auf dem Schweizer Gipfeltreffen

geben, teilte Scholz den deutschen Bundestagsabgeordneten am Donnerstag

mit. Der Bundeskanzler räumte ein: "Davon sind wir noch weit entfernt." 

Er wolle die Konferenz allerdings nutzen, "um mit Ländern in aller Welt

ins Gespräch zu kommen, um Moskau deutlich zu machen: Wir stehen zum

Völkerrecht und der Charta der Vereinten Nationen".


Selenskij lud mehr als 160 Delegationen zur Konferenz in die Schweiz

ein, wobei Russland allerdings keine Einladung erhielt. Während Dutzende

westlicher Staatsoberhäupter und Diplomaten teilnehmen werden – darunter

auch Scholz sowie der französische Präsident Emmanuel Macron und der

kanadische Premierminister Justin Trudeau – wird der US-Präsident Joe

Biden die Veranstaltung schwänzen. Im Weißen Haus von Washington, D.C.

wurde diese Woche bekannt gegeben, dass die Vizepräsidentin Kamala

Harris an Stelle von Biden teilnehmen werde.


In Peking wurde jegliche Teilnahme an dem Treffen abgelehnt. Das

chinesische Außenministerium erklärte am Montag, dass jede

Friedenskonferenz zur Beendigung des Ukraine-Konflikts die

gleichberechtigte Teilnahme Moskaus und Kiews sowie die Prüfung mehrerer

Friedenspläne beinhalten müsse. Selenskij erklärte daraufhin am Sonntag,

durch das Versäumen der Konferenz sei China "zu einem Instrument in den

Händen [des russischen Präsidenten Wladimir] Putin geworden".


Selenskij hält seinen eigenen Zehn-Punkte-Vorschlag für den einzig

akzeptablen Weg zu einem Frieden mit Russland. In Moskau wurde dieses

Dokument jedoch als "realitätsfern" abgetan. Es beinhaltet die Forderung

nach einem vollständigen Rückzug der russischen Streitkräfte aus allen

Gebieten, die die Ukraine nach wie vor als ihr Territorium betrachtet,

die Forderung nach Reparationszahlungen durch Moskau sowie die

Forderung, dass sich russische Beamte vor Gericht für angebliche

Kriegsverbrechen verantworten müssten.


Jede Abneigung gegen die Teilnahme an diesem Treffen sei "absolut

verständlich", kommentierte der russische Präsidenten-Sprecher Dmitri

Peskow die Konferenz am Dienstag vor Reportern: /"Die Länder wollen sich

nicht an einer Veranstaltung ohne Ziel beteiligen. Das ist eine absurde

Aktivität, nur eine müßige Art, die Zeit zu verbringen."/


Auch Saudi-Arabien, das 2023 selbst ein ähnliches Treffen zum Thema

Ukraine ausgerichtet hatte, hat nun Berichten zufolge seine Teilnahme in

der Schweiz abgelehnt. Pakistan beabsichtigt lokalen Medien zufolge

ebenfalls, der Veranstaltung fernzubleiben, während Indien angeblich

noch darüber nachdenkt, ob die Präsenz im Vergleich zum Treffen in

Saudi-Arabien im vergangenen August herabgestuft werden sollte.


Die Interpretation des Gipfeltreffens durch Scholz kommt hinsichtlich

des möglichen Erfolgs der von Putin sehr nahe. Im vergangenen Monat

hatte der russische Präsident die Konferenz als einen Versuch Selenskijs

abgetan, "so viele Nationen wie möglich zu versammeln, alle davon zu

überzeugen, dass der beste Vorschlag die Bedingungen der ukrainischen

Seite sind, und ihn dann in Form eines Ultimatums an uns zu senden".


Wie man auf einer Webseite der Konferenz

<https://www.eda.admin.ch/eda/en/fdfa/fdfa/aktuell/dossiers/konferenz-zum-frieden-ukraine.html

lesen kann, organisiert die Schweiz das Gipfeltreffen im Gegensatz zu

vielen anderen Einschätzungen angeblich dennoch mit dem Ziel, "ein

gemeinsames Verständnis für einen Weg zu einem gerechten und dauerhaften

Frieden in der Ukraine zu entwickeln. Dies soll die Grundlage für einen

Friedensprozess sein". Allerdings heißt es in der Konferenzbeschreibung

auch, dass man den Friedensprozess für die Ukraine auf der Konferenz im

Schweizer Kanton Nidwalden nur auf den Weg bringen könne, wenn sich ein

Großteil der Staaten mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen

einbringen würde: /"Die Teilnahme eines Großteils der Staaten und ihre

Beiträge zur Diskussion werden entscheidend sein, um diese Ziele zu

erreichen. ... Daher erachtet sie [die Schweiz] den Austausch

unterschiedlicher Ansichten über den Weg zum Frieden in der Ukraine als

äußerst wichtig."/


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07.06.2024

Faschisierung schreitet voran für Krieg gegen Russland

aus e-mail von Doris Pumphrey, 7. Juni 2024, 20:12 Uhr


_RT DE Der tägliche Wahnsinn 6.6.2024


_*Internetpostings: BKA lobt sich für bundesweite Hausdurchsuchungen*


Erst hat man den Begriff "Hassposting" erfunden, jetzt macht man aus dem

Vorgehen gegen Meinungsäußerungen eine Haupt- und Staatsaktion.

Bundesweit seien 70 Wohnungen durchsucht worden, teilte

<https://www.tagesschau.de/inland/durchsuchungen-hasspostings-100.html

das Bundeskriminalamt mit. Nicht wegen Drogen- oder Waffenhandels oder

anderer gemeingefährlicher Verbrechen. Nein, wegen besagter "Hasspostings".


Darunter fallen nach der aktuellen Diktion auch Postings mit der alten

PLO-Parole "From the river to the sea" oder solche, die von den derzeit

besonders empfindlichen Politikern als Beleidigung eingestuft werden.

Kein Wunder, dass diese "Bedrohung" immer größer wird, wenn immer mehr

Aussagen zum "Hassposting" erklärt werden …


Bundesinnenministerin Faeser äußerte sich auch dazu und erklärte, das

sei "genau das harte Vorgehen, das wir brauchen." Das BKA scheint sonst

nichts zu tun zu haben, wenn die Energie für bundesweit koordiniertes

Handeln auf die Einschüchterung von Menschen verwendet werden kann, die

eine Meinung geäußert haben. Und das konkrete Ergebnis dieser Bemühungen

dürfte ungefähr dem der klassischen Hausdurchsuchung

<https://www.youtube.com/watch?v=ZH0YNOAIbjQ> im Film "Das Leben des

Brian" gleichen.



_

RT DE 2024


_*"Veränderte Sicherheitslage in Europa" - Ampel beschließt neue Pläne

für Kriegsfall


*Was im Kriegsfall zu tun ist und wie die Bevölkerung geschützt werden

kann, das regeln Richtlinien, die noch aus dem Kalten Krieg stammen. Die

Bundesregierung hat diese nun aktualisiert – mit Verweis auf die

militärische Bedrohung, die von Russland ausgehe.


Die Bundesregierung hat die Maßnahmen für den Kriegsfall einer Revision

unterzogen. Als Basis dient die sogenannte "Rahmenrichtlinie für die

Gesamtverteidigung" (RRGV) aus dem Jahr 1989. "Die Überarbeitung dieser

Richtlinien ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der nationalen

Sicherheit", heißt es aus dem Innenministerium

<https://www.bmvg.de/de/presse/staerkung-militaerische-zivile-verteidigung-deutschlands-5791376>.



"Wir haben durch die russische Aggression eine völlig veränderte

Sicherheitslage in Europa", erklärte Innenministerin Nancy Faeser (SPD).

Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch die neuen Richtlinien, die nach

35 Jahren die alten Richtlinien ersetzen.


"In den über dreißig Jahren seit Inkrafttreten der Rahmenrichtlinie

Gesamtverteidigung (RRGV) am 10. Januar 1989 hat sich das

sicherheitspolitische Umfeld Deutschlands grundlegend gewandelt", heißt

es in dem 81-seitigen Papier

<https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/sicherheit/RRGV.html>.



Infolge der Entspannung nach dem Ende des Kalten Krieges seien "viele

Strukturen, Organisationen, Dienststellen und Anlagen der zivilen und

militärischen Verteidigung zurückgebaut" worden. Doch "Russlands

Angriffskrieg gegen die Ukraine" habe dazu geführt, dass Deutschland

"erstmals seit Jahrzehnten … auch wieder militärisch bedroht" sei.


*Wehrpflicht, Planwirtschaft, Zwangsarbeit, Lebensmittelrationen *

Der neue Verteidigungsplan sieht unter anderem eine Wehrpflicht vor und

kann Firmen dazu zwingen, nur noch Kriegsgüter zu produzieren. Teile des

Landes könnten evakuiert und U-Bahn-Stationen, Tiefgaragen sowie andere

unterirdische Einrichtungen zu Notunterkünften umfunktioniert werden.


Die Überarbeitung der RRGV spiegelt auch die Osterweiterung der NATO

wider, was bedeuten könnte, dass Verbündeten wie den baltischen Staaten

geholfen werden muss. "Deutschland ist nicht mehr Frontstaat, sondern

dient den verbündeten Streitkräften als Drehscheibe für das Bündnis im

Herzen Europas", so das Innenministerium.


Um im Falle eines Krieges mögliche Engpässe bei der

Nahrungsmittelversorgung zu vermeiden, seien bei Bedarf "regulierende

Eingriffe in die Lebensmittelkette" möglich. Zu den Vorkehrungen gehören

die Lagerung von Weizen und anderen Getreidesorten an geheimen Orten und

die Schaffung einer Notreserve an Reis, Hülsenfrüchten und Kondensmilch.

Bei einer unzureichenden Verpflegungslage soll die Bevölkerung

"insbesondere in Ballungsgebieten" über "einen gewissen Zeitraum mit

einer warmen Mahlzeit am Tag versorgt werden können".


Doch die Bürger sollen sich nicht allein auf die staatlichen

Lebensmittelrationen verlassen und deshalb "darauf vorbereitet sein,

sich zunächst selbst zu helfen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten und

Fertigkeiten auch Nachbarschaftshilfe zu leisten".


Neben der Einberufung zum Militär könnten die Bürger gezwungen werden,

bestimmte zivile Tätigkeiten auszuüben, beispielsweise als

Krankenpfleger oder Bäcker. Krankenhäuser müssten auf einen großen

Zustrom von Patienten vorbereitet werden.


*Pistorius: Auf Krieg mit Russland bis 2029 vorbereiten*

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte, die neuen Pläne

spiegelten die gestiegene Sicherheitsbedrohung wider. "Die

Gesamtverteidigung Deutschlands ist eine Aufgabe, zu der wir alle

unseren Beitrag leisten müssen, staatliche und zivile Institutionen

sowie jeder und jede einzelne von uns. Wir brauchen eine resiliente

Gesellschaft, die mit den Herausforderungen umgehen kann", sagte der

Minister.


Zeitgleich mit der Verabschiedung der neuen Richtlinien hatte Pistorius

am Mittwoch im Bundestag erklärt, dass sich Deutschland für einen Krieg

mit Russland wappnen und daher bis 2029 "kriegstüchtig" sein müsse. Dazu

brauche es "eine neue Form" der Wehrpflicht. Einen entsprechenden

Vorschlag wolle er "zeitnah" einbringen.


Warum es in den nächsten fünf Jahren zu einem Krieg mit Russland kommen

sollte, begründete der Minister nicht. NATO-Generalsekretär Jens

Stoltenberg hält ein solches Szenario jedenfalls für unbegründet. Die

NATO könne keine "unmittelbare militärische Bedrohung" für eines ihrer

Länder feststellen. Die Vorstellung, "dass es eine Art Countdown zum

nächsten Krieg gibt", sei falsch, so der Norweger am Donnerstag

<https://freedert.online/europa/208406-stoltenberg-widerspricht-pistorius-es-gibt-keinen-countdown-fuer-krieg-gegen-russland/>.



Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin Behauptungen, Moskau

bereite einen Angriff auf die NATO vor, als "Bullshit" ("Schwachsinn")

bezeichnet

<https://freedert.online/kurzclips/video/208375-putin-zur-behauptung-russland-wolle/>.


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07.06.2024

Salvini zu Macron/ Selenskyj in der Assemblée Nationale

aus e-mail von Doris Pumphrey, 7. Juni 2024, 20:05 Uhr


*Salvini zu Macron: Geh selbst an die Front und lass die Italiener in Ruhe!


*Der italienische Vizepremier und Verkehrsminister Matteo Salvini hat in

einer Rede in der süditalienischen Hafenstadt Bari die Zuspitzung der

Lage in der Ukraine scharf kritisiert. Dabei richtete er sich gegen den

französischen Präsidenten Emmanuel Macron und sagte, wenn er so "Lust,

in den Krieg zu ziehen" habe, solle er selbst an die Front gehen und

"die Italiener in Ruhe lassen". Weiterhin sagte er, er sei davon

überzeugt, dass "irgendjemand in Paris, Brüssel oder Berlin" nicht

wolle, dass "dieser verdammte Krieg aufhört", weil sie vom

Waffengeschäft profitieren, während die "Armen ihr Leben verlieren".

/Kurzes Video mit deutschen Untertiteln:

/https://odysee.com/@RTDE:e/Salvini-zu-Macron-Geh-selbst-an-die-Front-und-lass-die-Italiener-in-Ruhe:e



Berliner Zeitung 7.6.2024

<https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/selenskyj-vor-halb-leerem-parlament-in-frankreich-ukrainischer-praesident-dankt-macron-fuer-kampfjets-li.2222685>


*Selenskyj vor halb leerem Parlament: Ukrainischer Präsident dankt

Macron für Kampfjets

*/Von Raphael Schmeller

/

Die Unterstützung der Ukraine ist in Frankreich weitaus umstrittener als

in Deutschland. Das wurde beim Besuch von Wolodymyr Selenskyj am Freitag

in Paris erneut deutlich. Als der ukrainische Präsident vor die

Nationalversammlung trat, fehlte fast die Hälfte der Abgeordneten. Vor

allem auf der rechten Seite bei den konservativen Les Républicains und

dem Rassemblement National (RN) sowie auf der linken Seite in den Reihen

von Jean-Luc Mélenchons Partei La France Insoumise waren die Bänke fast

leer. Ein solches Bild wäre im Deutschen Bundestag bei einer Rede

Selenskyjs kaum vorstellbar.


Selenskyj, der bereits gestern anlässlich der Gedenkfeiern zur Landung

der Alliierten in der Normandie vor 80 Jahren in Frankreich eingetroffen

war, verglich gleich zu Beginn seiner Rede die damalige Situation mit

dem heutigen Krieg in der Ukraine. „Wir sind stolz darauf, die Erben von

Kämpfern zu sein, die der Freiheit zum Sieg verhalfen“, sagte er.


Auch vor Nazivergleichen machte er nicht halt. Habe Adolf Hitler vor

mehr als 80 Jahren Grenzen „Linie für Linie“ überschritten, so tue

Wladimir Putin heute dasselbe. Selenskyj sprach von Deportationen und

Zerstörungen durch Russland wie durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg

und warnte, dass eine Niederlage der Ukraine eine Bedrohung für ganz

Europa wäre. Daher müsse man entschlossen gegen Russland, „unseren

gemeinsamen Feind“, vorgehen.


*Macron übernimmt die Führung in Europa

*Selenskyj dankte Frankreich für die Unterstützung: „France, je vous

remercie“, sagte er und erhielt dafür Standing Ovations von allen

anwesenden Abgeordneten, auch von Marine Le Pen. Ausdrücklich bedankte

er sich bei Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dafür, dass er in

dieser „schwierigen Zeit“ Europa „nicht führungslos“ gelassen, sondern

selbst das „Leadership“ übernommen habe. Eine Aussage, die als ein

Seitenhieb in Richtung Deutschland und Bundeskanzler Olaf Scholz

verstanden werden kann.


Am Ende seiner Rede bedankte sich Selenskyj auch für die von Macron

zugesagte Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine. Er sagte aber

auch, dass sein Land weitere Unterstützung benötige. Von US-Präsident

Joe Biden erhielt Selenskyj im Anschluss an seinen Auftritt in der

französischen Nationalversammlung bereits die Zusage für eine

Militärhilfe in Höhe von 225 Millionen US-Dollar.


Der französische Staatschef hatte am Donnerstagabend in einer

Fernsehansprache die Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs Mirage-2000

an die Ukraine angekündigt. Damit könne die Ukraine „ihr Gelände und

ihren Luftraum schützen“, so Macron. Wie viele Kampfflugzeuge Frankreich

liefern wird, ließ er offen. Darüber hinaus kündigte Macron an, dass

Frankreich 4500 ukrainische Soldaten auf französischem Boden ausbilden

werde.

*(…)*


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2024

Putin, die Zuneigung zu Deutschland und der Wahn der Mainstream-Medien

freedert.online, vom 6 Juni 2024 20:42 Uhr, Von Dagmar Henn

Eigentlich ist es immer das Gleiche. Egal, was der russische Präsident sagt, es belegt einzig böse Absichten. Das weiß die ganze deutsche Medienlandschaft. Er könnte nicht einmal sagen, dass die Sonne im Westen untergeht oder dass es im Winter schneit.


Quelle: www.globallookpress.com © Russia's presidential press service


Putin beim Interview in Sankt Petersburg, 06. Juni 2024.


Heiliger Zirkelschluss! Die Argumentation, mit der deutsche Medien und Politiker auf die jüngsten Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin Deutschland betreffend reagieren, ist schon ein ganz besonderes Kunststück, das eigentlich nach den Gesetzen der Logik nicht zulässig sein dürfte. Putin trifft sich mit der AfD, die deshalb böse ist, weil Putin böse ist, und der wiederum ist böse, weil er sich mit der AfD trifft?


Vor AfD-Parteitag: Stadt Essen verlangt "Selbstverpflichtung der Vermeidung von strafbaren Aussagen"





Vor AfD-Parteitag: Stadt Essen verlangt "Selbstverpflichtung der Vermeidung von strafbaren Aussagen"





Wären die Zeiten normaler … aber es geschieht tatsächlich, dass Putin auf die Frage, ob die russische Regierung Kontakte mit der AfD habe, mit der Antwort reagiert, "wir werden mit allen zusammenarbeiten, die mit Russland kooperieren wollen." Und daraufhin der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag, in einer Regierungserklärung, zur AfD gewandt erklärt: "Das ist schon peinlich, dass Sie heute großes Lob vom russischen Präsidenten bekommen haben."

Was man als persönlichen Anfall von Wahn verbuchen könnte, wäre nicht genau dies mit Begeisterung von den Medien aufgenommen worden.

Das, was Putin gesagt hat, war eine ganz normale Aussage, die jeder Regierungschef, der im Interesse seines Landes und dessen Bevölkerung agiert, als einen der Grundsätze seines Handelns haben dürfte. "Wir werden mit allen zusammenarbeiten, die mit uns kooperieren wollen." Worin liegt nun die Verfehlung? Dass man nach Vorstellung von Olaf Scholz und anderen westlichen Politikern nur mit jenen zusammenarbeiten darf, die die Moralprüfung bestanden haben? Oder gar nur mit jenen, die auch Washington genehm sind?

Wäre dieser Satz einer der Grundsätze der deutschen Bundesregierung, das Mistloch, in dem sich das Land derzeit befindet, wäre bestenfalls halb so tief. Und dessen Ausmaße scheinen dem russischen Präsidenten bestens bekannt zu sein:

"Jeder alternative Standpunkt wird wie eine gegen den Staat gerichtete Haltung aufgenommen. Und alle werden gleich zu Agenten des Kreml ernannt", so eine weitere Aussage Putins.

Was dann die meisten deutschen Medien, die diesen Satz zitieren, eilfertig gleich untermauern, wie die Frankfurter Rundschau, die als Beispiel anführt, dass "der AfD-Abgeordnete Steffen Kotré Interview-Gast im staatlichen russischen Fernsehsender Rossija 1 gewesen sei. Und sich dort wenig begeistert über die Lieferung deutscher Panzer an die Ukraine zeigte.


Stolz auf Scholz! – Medien und "Experten" bejubeln weiteren Schritt zum Dritten Weltkrieg





Meinung

Stolz auf Scholz! – Medien und "Experten" bejubeln weiteren Schritt zum Dritten Weltkrieg





Was belegt das? Wird auch Buch geführt, wie häufig welche deutschen Politiker anderen ausländischen Fernsehsendern Interviews geben, so jemand wie Roderich Kiesewetter beispielsweise? Der ja ebenfalls Opposition ist? Mitnichten. Stattdessen wird ein 2015 von einem Deutschrussen gegründetes "Zentrum für Kontinentale Zusammenarbeit" angeführt, das "enge Verbindungen zu Russland" habe, als weiterer Beleg für das abgründige Wirken.

Wobei eben eine entscheidende Frage völlig umgangen wird: Beeinträchtigen diese Kontakte in irgendeiner Weise die deutsche Souveränität, wenn sie weder im Geheimen stattfinden noch die von deutscher Seite Beteiligten materiellen Einfluss auf zentrale Entscheidungen haben? Mehr noch, wollte man den Satz, aus dem Putin ein Vorwurf gemacht wird, auf die deutschen Verhältnisse umsetzen, was wäre nötig, um den unverkennbar massiven US-amerikanischen Einfluss auszugleichen?

Ein Standpunkt, der in Deutschland längst nicht mehr eingenommen werden darf. Die Frage der Souveränität, die Putin explizit angesprochen hat, wird in den Medien weitgehend übergangen. Nur der Merkur greift diese Sätze auf.

"Wir verstehen, dass die Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg nie im wahrsten Sinne des Wortes ein souveräner Staat war."

Wer genau aufpasst, merkt, dass der Jurist Putin Bundesrepublik gesagt hat, nicht Deutschland. Es ist die Westrepublik, die nie souverän war. Was eine ganze Reihe von interessanten Fragen aufwirft, aber keine davon wird im Merkur aufgegriffen. Stattdessen erfolgt darauf folgende Replik:

"Die deutsche Souveränität zu leugnen, ist das zentrale Motiv der Reichsbürger-Szene. Deren Argumentation: Deutschland sei von den 'westlichen Siegermächten besetzt'. Als Konsequenz daraus lehnen sie alle demokratischen Institutionen ab und sprechen und handeln sehr häufig antisemitisch, rechtsextrem und geschichtsrevisionistisch."

Flucht aus Deutschland: Motive und mediale Leugnung





Meinung

Flucht aus Deutschland: Motive und mediale Leugnung






Das klingt, als hätte der neueste Volontär seinen Text durch Rückgriffe auf ein Schmuddelportal wie Psiram ergänzt, weil er mit der Frage der Souveränität selbst nicht das Mindeste anzufangen weiß. Nein, man muss da nicht argumentieren. Einfach schreiben, die Reichsbürger denken auch so, und schon ist gut. Oder eben böse. Nur, falls besagter Merkur-Volontär dies auf den Tisch bekommt: Die Frage der Souveränität ist mitnichten irgendeine Fantasie, die man zwielichtigen Gestalten zuschreiben kann, sondern ein grundlegendes Thema politischer Debatte. Und es ist seit Nord Stream bei weitem nicht nur Putin, der an der deutschen Souveränität zweifelt; das dürfte auf die Hälfte aller Zuschauer weltweit zutreffen, die damals jenen Moment gesehen haben, als Scholz neben US-Präsident Joe Biden stand und dieser ankündigte, die Pipeline werde man zu verhindern wissen.

Das Bizarrste an den Reaktionen auf dieses Interview ist, dass aus den Sätzen Putins eine weit größere Zuneigung zu Deutschland und den Deutschen spricht, als aus den Reaktionen, die in Deutschland darauf erfolgen.

"Es ist sogar seltsam, dass niemand in der heutigen deutschen Führung die deutschen Interessen verteidigt."

Ja, die Sätze in diesem Interview werden sogar noch persönlich. Kein Wunder, dass diese Passage überhaupt nicht mehr wiedergegeben wird. Sie ist nämlich so wahr wie erschreckend:

"Natürlich ist mir Deutschland nicht gleichgültig. Ich habe viele Freunde dort, die ich versuche, nicht zu behelligen, um sie nicht in irgendwelche Schwierigkeiten innerhalb des Landes zu bringen."

Das ist eine furchtbare Aussage über die deutschen Zustände. Aber sie ist wahr; jede Reaktion auf einen der vorhergehenden Sätze belegt, dass sie wohlbegründet ist. Wenn schon der Verzehr belegter Brote in der russischen Botschaft zum Vorwurf gemacht werden kann, wie unverzeihlich sind dann persönliche Beziehungen zum russischen Präsidenten?


Orwell lässt grüßen: Nancy Faesers "repressive Maßnahmen zum Schutz der offenen Gesellschaft"



Orwell lässt grüßen: Nancy Faesers "repressive Maßnahmen zum Schutz der offenen Gesellschaft"





Übrigens, die Rheinische Post hat in ihrem Artikel "Putin unterstützt russische Zusammenarbeit mit der AfD" eine besonders kreative Formulierung für den deutschen Umgang mit der AfD gefunden: den "vergleichsweise milden Gegenwind, mit dem die AfD als Oppositionspartei in Deutschland konfrontiert ist." Man fragt sich angesichts der realen deutschen Zustände (wie etwa jüngst der 70 bundesweit koordinierten Hausdurchsuchungen wegen Äußerungen im Internet), wie dann ein starker Gegenwind aussähe. Massenverhaftungen oder doch gleich öffentliche Erschießungen?

So ist das. Putin sagt einige klare, verständliche, vernünftige und sogar persönlich authentische Sätze, und das, was in Medien und Politik hineininterpretiert wird, hat nichts mehr damit zu tun. Und das Fazit ist dasselbe wie immer: Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre.


 Mehr zum Thema - Putin: "Deutschland ist mir nicht egal – ich habe dort viele Freunde"


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen

Info: https://freedert.online/meinung/208400-putin-deutsche-presse-und-zuneigung


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07.06.2024

Russland schickt Kampfschiffe nach Kuba


Neue Kuba-Krise? Russisches Atom-U-Boot "Kasan" unterwegs nach Havanna. Am Tag zuvor sagte Präsident Putin: "Russland wird Langstreckenwaffen in Regionen liefern, von denen aus empfindliche Angriffe auf Länder ausgeführt werden können, die Waffen an die Ukraine liefern." Washington beobachtet das genau.


Die russische Marine entsendet in der kommenden Woche vier Schiffe zu einem offiziellen Hafenbesuch nach Havanna, wie die kubanische Regierung mitteilte. Laut einer Erklärung des kubanischen Außenministeriums handelt es sich um die Fregatte "Admiral Gorschkow", das Atom-U-Boot "Kazan", den Öltanker "Akademik Pashin" und den Bergungsschlepper "Nikolai Chiker". 

Grund für den Besuch vom 12. bis 17. Juni sei die historische Freundschaft zwischen Kuba und Russland, hieß es weiter.

In einer Stellungnahme betonte das kubanische Verteidigungsministerium, dass der Besuch in Übereinstimmung mit internationalen Vorschriften erfolgt.


Der russische Präsident Wladimir Putin und der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel bei einem Treffen im Kreml, Moskau, Russland. 09.05.2024.Sputnik


"Dieser Besuch ist Ausdruck der historischen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Kuba und Russland und erfolgt in strikter Einhaltung internationaler Regeln", sagte ein Sprecher. 

Die US-Regierung beobachtet die Situation genau. "Die Vereinigten Staaten überwachen die Ankunft einer russischen Schiffseinheit in Kuba und sehen darin keine Bedrohung für die nationale Sicherheit", erklärte das Weiße Haus.

Die US-Zeitung Miami Herald berichtete unter Berufung auf einen anonymen hochrangigen Beamten der US-Regierung, dass Russland in den kommenden Wochen Militärübungen in der Karibik plane. Dies wären die ersten Übungen des russischen Militärs in der westlichen Hemisphäre mit Luft- und Seekomponenten seit fünf Jahren und damit auch seit Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine. Dazu könnten Hafenbesuche von Kriegsschiffen in Kuba und Venezuela gehören, zwei Länder, die als enge Verbündete Russlands gelten.


Russland bemüht sich um Entdollarisierung im Handel mit lateinamerikanischen Ländern





Russland bemüht sich um Entdollarisierung im Handel mit lateinamerikanischen Ländern






Ein US-Beamter erklärte, dass Washington die Entsendung der Schiffe als Reaktion auf die kürzliche Erlaubnis der USA an die Ukraine sieht, amerikanische Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen. 

"Obwohl wir enttäuscht sind, dass Kuba wahrscheinlich zugestimmt hat, russische Schiffe zu empfangen, sind wir nicht überrascht", sagte der Beamte am Donnerstag. Obwohl eines der Schiffe ein nuklear betriebenes U-Boot ist, erklärte der Beamte, dass die US-Geheimdienste einschätzen, dass es keine Atomwaffen an Bord hat und keine direkte Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten darstellt.

Am Tag zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt: "Russland wird seine Langstreckenwaffen in Regionen der Welt liefern, von denen aus empfindliche Angriffe auf Länder ausgeführt werden können, die Waffen an die Ukraine liefern."

Historisch gesehen, erinnert die Ankunft der russischen Schiffe in Havanna an die Kubakrise im Herbst 1962. Damals entdeckten US-Aufklärungsflugzeuge sowjetische Mittelstreckenraketen auf der Karibikinsel. Der damalige US-Präsident John F. Kennedy wollte keine Raketen auf Kuba dulden und drohte mit militärischer Gewalt. Nach intensiven Verhandlungen zog Moskau die Waffen ab, während die USA im Gegenzug auf Gewaltanwendung gegenüber Kuba verzichteten und ihre Raketen aus der Türkei abzogen.

Havanna liegt nur etwa 165 Kilometer von Key West im US-Bundesstaat Florida entfernt, was die strategische Bedeutung des Besuchs unterstreicht. Die aktuelle Situation wird in Washington genau beobachtet, um mögliche politische und militärische Implikationen zu bewerten.

Mehr zum Thema - Joe Biden: Ukraine darf Kreml nicht mit von USA gelieferten Raketen angreifen

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07.06.2024

Vergangenheitsbewältigung als Zukunftsverdrängung? – Der Nachgeschmack der Gedenkfeiern



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Mit diesem Bild von der Landung der alliierten Truppen in der Normandie am 6. Juni 1944 schmückt die NZZ einen Artikel, in dem behauptet wird, mit dieser Landung – wörtlich! – «begann die Befreiung Europas vom Nazi-Terror». Wo doch jeder Student der Geschichte schon im ersten Semester weiss, dass es die Rote Armee war, die in den gigantischen und verlustreichen Schlachten von Stalingrad (August 1942 - Februar 1943) und Kursk (Juli 1943) die deutsche Wehrmacht in den definitiven Rückzug zwangen. Die Formulierung der NZZ ist keine Ermessensfrage, sie ist in Anbetracht der historischen Fakten eine Lüge. (cm)


globalbridge.ch, vom 06. Juni 2024 Von: in Geschichte, Medienkritik, Militär

Vorbemerkung der Redaktion: Heute und in den kommenden Tagen wird mit großem Pomp und Gloria des «Débarquement» in der Normandie (englisch: „D-Day“), der amphibischen und luftgestützten Militäroperation der Allierten im II. Weltkrieg, gedacht, mit der vor 80 Jahren, am 6. Juni 1944, die Befreiung Westeuropas – WESTEUROPAS! – von der Naziherrschaft begann. – Unser Autor hat, bei aller Liebe zum Geschichtsbewusstsein, zunehmend Bauchschmerzen mit bestimmten Formen des staatlich organisierten Gedenkritualismus. Wir drucken daher hier nochmals unverändert einen Essay von ihm ab, den er vor fünfeinhalb Jahren, Mitte November 2018, anlässlich ähnlicher Veranstaltungen zum hundertsten Jahrestag des Endes des I. Weltkrieges publizierte. Es liest sich heute auf dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse mit ganz anderen Augen …


Dass man die Lehren aus der Geschichte zu ziehen habe, verkündet heute jeder Plattkopf. Aber schon bei der Frage, welche Lehren es denn seien, beginnt der Streit. Im Schatten der Vergangenheitsbewältigung können die Konflikte der Zukunft vorbereitet werden.

Gedenkfeiern sind en vogue. Niemals gab es so viele, meist unter Anwesenheit höchster internationaler Politprominenz zelebrierte Gedenktage wie in den letzten vier Jahren. 6. Juni 2014: 70. Jahrestag des D-Day (Landung der alliierten Truppen in der Normandie); 1. September 2014: 65. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und Beginn des II. Weltkriegs; 28. Januar 2015: 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz; 8./9. Mai 2015: 70. Jahrestag des Ende des II. Weltkriegs und 11. November 2018: 100. Jahrestag des Endes des I. Weltkriegs. Die Treffen der Feinde von gestern und die Versöhnungen über den Gräbern waren Legion.

Jedesmal dieselben Gesten, jedesmal dieselben aus der Vergangenheit beschworenen Lehren, jedesmal dieselben guten Vorsätze für die Zukunft. Und fast jedes Mal dieselbe Besetzung. Merkwürdig nur, dass genau in dieser Zeit sich der Abrutsch in den neuen Kalten Krieg rasant beschleunigte!


Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert

Die Gedenktage beendeten weder den Krieg in der Ostukraine noch den in Syrien, in denen direkt oder indirekt sowohl der Westen als auch Russland kräftig mitmischen. In die Hochzeit der Gedenktage fielen die Aufrüstung Polens und des Baltikums, die umfangreichsten Militärmanöver Russlands und der NATO seit Ende des Kalten Krieges, zahlreiche Critical Incidents zwischen NATO und Russland über der Baltischen See und anderswo sowie der Aufschwung ultrarechter Parteien in der Europäischen Union. Genau drei Wochen vor den Feierlichkeiten zum Ende des Ersten Weltkriegs verkündete Trump schließlich den Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag. 

Bei aller Liebe zur Vergangenheitsbewältigung – wenn in deren Schatten die Konflikte von morgen vorbereitet werden, dann wird es kritisch!

Es beginnt bereits mit den berühmten Lehren, die aus der Vergangenheit zu ziehen seien. Der Allgemeinplatz, dass, wer aus der Geschichte nicht lerne, sie zu wiederholen verdammt sei, wird einem mittlerweile an jeder Straßenecke wahlweise oberlehrerhaft, salbungsvoll oder in raunend-drohendem Unterton um die Ohren geknallt. Aber schon bei der Frage, was denn nun aus der Geschichte zu lernen sei, fängt der Streit an. 

So verkündete beispielsweise Ex-Bundespräsident Gauck am 1. September 2014 auf der Danziger Westerplatte, die Geschichte lehre, „dass territoriale Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren oft nur vergrößern.“ Das war eine kaum verklausulierte Warnung vor einer Appeasementpolitik gegenüber Russland angesichts der vom Westen so apostrophierten Annexion der Krim und des Krieges in der Ostukraine. Die unausgesprochene Prämisse: Putin ist so unersättlich wie Hitler. Geben wir ihm heute nach, reißt er sich morgen Polen und das Baltikum unter den Nagel! Weil damals jenes versäumt wurde, so die angebliche Lehre der Geschichte, ist heute dieses unbedingt geboten. Ob die Analogien, die da so flott bemüht werden, überhaupt zutreffen, dieser Mühe unterzieht sich der Geschichtsbewältiger in den seltensten Fällen. Hauptsache, die Veranstaltung geht feierlich über die Bühne wie ein säkularisierter Gottesdienst.


Wie Vergangenheitsbewältigung zur Zukunftsverdrängung mutiert

Wenn also die an sich wichtigen Gedenkzeremonien ein Unbehagen in mir hinterlassen, dann weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass zumindest einige Feinde von gestern, die sich bezogen auf den gestrigen und vorgestrigen Krieg nun zum x-ten Male versöhnen, durchaus wieder die Feinde von morgen sein könnten und dass sie wenig dafür tun, diese fatale Entwicklung zu unterbinden. 

Nehmen wir den vorgestrigen Gedenktag zum Ende des I. Weltkriegs in Paris. Wer war da nicht alles unter den mehr als 70 anwesenden Staats- und Regierungschefs: Trump, Putin, Merkel, Macron, Erdogan, Netanjahu, Poroschenko … Man stelle sich für einen Moment vor, die Anwesenden hätten spontan beschlossen, die Gedenkveranstaltung zu einer internationalen Sicherheitskonferenz umzufunktionieren. Sie hätten nicht mehr andachtsvoll über den vor hundert Jahren zuende gegangenen Krieg sinniert, sondern über die Beendigung der gegenwärtigen und die Verhinderung künftiger Kriege gesprochen! Die Themen wären ihnen sicher so schnell nicht ausgegangen.

Unrealistisch? Weiß ich selber! Aber man wird ja noch träumen dürfen …

Leider lief es etwas anders. Wenn es stimmen sollte, dass auf Wunsch von Macron ein intensiveres Gespräch zwischen Trump und Putin über die Zukunft des INF-Vertrages unterblieb, dann hat der französische Präsident die Chance auf eine etwas weniger unsichere Zukunft einer beeindruckenden Gedenkfeier, inclusive seiner Selbstinszenierung, geopfert. Daran ändert auch die Meldung von Trumps Pressesprecherin nichts, der amerikanische Präsident habe während des zweistündigen Mittagessens mit Putin, Merkel und Macron eine produktive Diskussion über sage und schreibe den INF-Vertrag, das Atomabkommen mit dem Iran, den Handel und die Sanktionen geführt. „Zudem sei die Lage unter anderem in Syrien, Saudi-Arabien, Afghanistan, China und Nordkorea beredet worden.“ In klarer deutscher Prosa bedeutet dies natürlich nichts anderes, als dass das zweistündige Versöhnungsmittagessen exakt nach der Logik des berühmten Sozialarbeiterspruchs verlief: „Schön, dass wir mal drüber geredet haben!“

So mutiert Vergangenheitsbewältigung zur Zukunftsverdrängung. Und Gedenktage zum Valium für Politiker und Volk.

Wenn es überhaupt eine Lehre der Geschichte für die Geschichte der Gedenktage geben kann, dann die: Vergangenheitsbewältigung mag schön und erhebend sein. Die entscheidende Aufgabe von heute lautet:


Zukunftsbewältigung!


Ende des Textes von Leo Ensel.


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6. Juni 2024: Die Schlagzeile der NZZ (Screenshot) zeigt, wie auch Schweizer Medien die Geschichte verdrehen, weil es in ihren Augen natürlich die USA und UK gewesen sein müssen, die Hitler besiegt haben. Man kann sich für solche Medien nur schämen.


Anmerkung der Redaktion: Schon 2019 schrieb der Chefredakteur der meistgelesenen Schweizer Zeitungen (CH-Media-Gruppe), Patrik Müller, der D-Day sei „die Wende“ im Zweiten Weltkrieg gewesen. Siehe dazu den Text unter dem Bild oben und den damaligen Kommentar «Dürfen wir den Medien vertrauen?» von Christian Müller. Die bewusste Verfälschung der Geschichte gehört heute leider zur Politik der NZZ und der CH-Media-Zeitungen. (cm)


weitere Artikel:

Neutralität ist keine Schönwetteroption

Der Militärisch-Industrielle Komplex bringt uns alle um

Der ukrainische Angriff auf die russische Radarstation beschäftigt auch US-Think-Tanks


Info: https://globalbridge.ch/vergangenheitsbewaeltigung-als-zukunftsverdraengung-der-nachgeschmack-der-gedenkfeiern

unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2024

Deutscher Bundestag - Keine Mehrheit für Antrag zu Waffenstillstand zwischen Ukraine und Russland

aus e-mail von Friedensbüro Hannover, 7. Juni 2024, 12:06 Uhr


Liebe Freunde,

wir haben am Dienstag u.a. über Friedensinitiativen diskutiert. Es hat sie auch  bei uns gegeben, zB diese von der AfD im Bundestag. Wir müssen solche Initiativen ohne Scheuklappen diskutieren, weil enthaltene richtige Zielsetzungen nicht dadurch falsch werden, dass sie von den falschen Leuten vertreten werden, sicher eine schwierige Debatte.                        VG Gerd

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw03-de-russland-ukraine-983234 <https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw03-de-russland-ukraine-983234>

https://www.youtube.com/watch?v=m_FXEK-g2dc <Und" rel="noopener">https://www.youtube.com/watch?v=m_FXEK-g2dc>Und ein Artikel von Müller, Brandt und Braun.

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/krieg-in-der-ukraine-2023/518832/frieden-schaffen/ <https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/krieg-in-der-ukraine-2023/518832/frieden-schaffen/>



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Die AfD-Fraktion ist mit ihrer Forderung nach eine „Friedensinitiative mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland“ gescheitert. In namentlicher Abstimmung haben sich am Donnerstag, 18. Januar 2024, 605 Abgeordnete gegen einen Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Deutschlands Verantwortung für Frieden in Europa gerecht werden – Eine Friedensinitiative mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland“ (20/5551) gewendet, 75 stimmten dafür, es gab zwei Enthaltungen. Der Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses (20/5894) zugrunde. Darüber hinaus hat die Fraktion einen Antrag mit dem Titel „Verhältnismäßige Nothilfe für die Ukraine – Keine Wiederaufbaufinanzierung durch die deutsche Entwicklungshilfe“ (20/10061) vorgelegt. Die Vorlage wurde im Anschluss an den Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur federführenden Beratung überwiesen.

Die AfD-Abgeordneten hatten unter anderem vorgeschlagen, „die politische, militärische und finanzielle Unterstützung der Ukraine an die Verhandlungsbereitschaft Kiews zu ernsthaften Friedensgesprächen zu knüpfen und auch gegenüber Russland Gesprächsbereitschaft einzufordern“. Weitere Forderungen zielten unter anderem auf eine Friedensdelegation der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, den schrittweisen „Rückzug der russischen Streitkräfte aus dem ukrainischen Staatsgebiet auf den Stand vor dem 24. Februar 2022 bei gleichzeitiger schrittweiser Reduzierung der militärischen Unterstützung für die Ukraine“ sowie längerfristig eine privilegierte EU-Partnerschaft für die Ukraine, aber keine EU- und keine Nato-Mitgliedschaft.


Grüne verurteilen Täter-Oper-Umkehr

Robin Wagener (Bündnis 90/Die Grünen) sprach von einer „intellektuellen Kapitulationserklärung rechtsradikaler Außenpolitik“. Die AfD wolle den russischen Angriffskrieg durch eine Erpressung der Ukraine zur Verhandlungsbereitschaft beenden. Das sei klassische Täter-Oper-Umkehr. 

„Die Verantwortung für den Frieden suchen Sie nicht beim Aggressor, sondern beim Opfer von Gewalt, beim Opfer von Terror, Folter und Verschleppungen.“


Union: AfD betreibt Desinformation

Auch Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) warf den Antragstellern „Desinformation und Täter-Opfer-Umkehr“ vor. Die AfD bekämpfe all das, was auch Russland mit seinem Präsidenten Wladimir Putin an der Spitze bekämpfen wolle: Die internationale freiheitliche regelbasierte Ordnung, die Demokratie, die EU und den transatlantischen Zusammenhalt. 

„Diese Partei steht für ein nationalistisches Deutschland auf Augenhöhe mit einer faschistischen Großmacht Russland“, sagte Kiesewetter. Nicht Russland brauche Sicherheitsgarantien, wie die AfD schreibe, nötig sei vielmehr die Garantie, dass Russland das Existenzrecht seiner Nachbarn anerkennt.


SPD: Deutschland setzt sich für Ende des Krieges ein

Adis Ahmetovic (SPD) wies die AfD-Vorwürfe zurück, Deutschland setze sich nicht für ein Ende des Krieges ein. Es habe bis zum russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 diplomatische Initiativen gegeben – bilateral, durch die EU, den Europarat, die Vereinten Nationen und das Normandie-Quartett: Es habe nur einen gegeben, der all das nicht wollte und einen Kompromiss ablehnte: Russlands Präsident Putin. 

Ein Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine würde zwar zu einem Ende des Krieges führen, sagte Ahmetovic. „Aber zulasten der Ukraine“. Und wer dann glaube, dass Putin Halt machen würde, der wolle oder der könne es nicht verstehen. „Beides ist ein Unsicherheitsfaktor für unser Land.“

AfD: Menschen in der Ukraine bezahlen mit ihrem Blut

Matthias Moosdorf (AfD) wies darauf hin, dass Russland und Ukraine bei den Verhandlungen in Istanbul im März 2022 an einem Waffenstillstand interessiert und zu erheblichen Zugeständnissen bereit gewesen seien. Eine Verständigung aber hätten die USA und Großbritannien verhindert. 

Für die Ambitionen der Großmächte bezahlten die Menschen in der Ukraine mit ihrem Blut. Seither gehe es immer nur um „mehr: Mehr Waffen, mehr Geld, mehr Sanktionen“, kritisierte Moosdorf. Das Ergebnis: Hunderttausende gefallene Ukrainer, die USA habe die Hilfe weitgehend eingestellt, Deutschlands Wirtschaft schrumpfe, während die russische wachse.


FDP: Der russische Präsident will keinen Frieden

Ulrich Lechte (FDP) warb dafür, die Ukraine nicht nur so lange wie nötig zu unterstützen, sondern ihr zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen. „Denn ich bin davon überzeugt, dass das die einzige Antwort ist, die Putin am Ende versteht.“ 

Der russische Präsident wolle keinen Frieden, er verfolge eine „Revanchismus-Strategie, die von Hass, Eitelkeit, Komplexen gegenüber der freien Welt genährt“ werde. Den Antragstellern, „Putins wichtigste Lautsprecher“, rief er zu: „Hören Sie auf mit ihren scheinheiligen Friedensanträgen, Sie machen sich wissentlich gemein mit einem gesuchten Kriegsverbrechern, offensichtlich einer ihrer Financiers.“


Antrag der AfD-Fraktion

Die Abgeordneten verlangen von der Bundesregierung, eine Friedensinitiative mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland zu ergreifen. „Ein erster Schritt wäre, die politische, militärische und finanzielle Unterstützung der Ukraine an die Verhandlungsbereitschaft Kiews zu ernsthaften Friedensgesprächen zu knüpfen und auch gegenüber Russland Gesprächsbereitschaft einzufordern“, heißt es in dem Antrag.

Die Bundesregierung wird darin aufgefordert, „sich mit Nachdruck für die Entsendung einer internationalen Friedensdelegation unter Leitung eines Repräsentanten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nach Kiew und Moskau einzusetzen und mit beiden Seiten einen sofortigen Waffenstillstand zu vereinbaren“. Angestrebt werden solle eine Feuerpause für die Dauer von mindestens 90 Tagen, eine zeitnahe Entflechtung der beteiligten Truppen in einem Streifen von 30 Kilometern sowie die Überwachung von Feuerpause und Truppenentflechtung durch die OSZE.


Schaffung von Mandatsgebieten der Vereinten Nationen

Als Komponenten für ein Friedensabkommen bringen die Abgeordneten unter anderem die Schaffung von Mandatsgebieten der Vereinten Nationen in den vier Oblasten Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson ins Spiel sowie einen „schrittweisen Rückzug der russischen Streitkräfte aus dem ukrainischen Staatsgebiet auf den Stand vor dem 24. Februar 2022 bei gleichzeitiger schrittweiser Reduzierung der militärischen Unterstützung für die Ukraine seitens der EU-Mitgliedsstaaten, Großbritanniens und den USA sowie die schrittweise Aufhebung der gegen die Russische Föderation gerichteten Sanktionen“.

Angestrebt werden solle schließlich eine privilegierte EU-Partnerschaft für die Ukraine, „unter der gleichzeitigen Bedingung, dass die Ukraine kein Nato- und kein EU-Mitglied wird. Außerdem sollten auf dem Staatsgebiet der Ukraine keine Atomwaffen gelagert, Raketen oder ausländische Truppen stationiert werden“. (ahe/18.01.2024)


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07.06.2024

Militarisierung gegen Soziales:Wer bezahlt die Militarisierung Deutschlands?

Webinar: Dienstag, 18.06.2024, 18.00
Massive Aufrüstung, Großmacht- und Führungsansprüche und die mentale Militarisierung der deutschen Politik haben atemberaubende Züge angenommen. So soll nicht nur die Bundeswehr kriegstüchtig gemacht werden, Wirtschaft und Gesellschaft sollen auf „Vaterlandsverteidigung“ getrimmt werden. Der EU-Wirtschaftskommissar erklärt: „Wir müssen in den Modus der Kriegswirtschaft wechseln“.


Profiteure der Militarisierung der Wirtschaft sind die Rüstungskonzerne und ihre Zulieferer,
während die große Mehrheit der Lohnabhängigen und sozial Benachteiligten die ökonomischen
und sozialen Lasten tragen müssen. Priorität für Aufrüstung und Militär heißt Sozialabbau und
Kürzungen bei Gesundheit, Bildung, Umwelt und Infrastruktur. Der 100-Milliarden-Euro-
Schuldenfond für die Bundeswehr, 32 Milliarden an die Ukraine, und weitere Ausgabensteige-
rungen, um das 2%-Ziel der NATO zu erfüllen und zu übertreffen, zeigen, wohin die Reise geht.
Die Schuldenbremse soll für alle gelten – außer für die Bundeswehr – und wird so zum Sturm-
geschütz gegen die Interessen der Lohnabhängigen und Gewerkschaften.


Dagegen setzen wir: Friedenspolitik und Sozialpolitik gehören zusammen. Wer den Sozialstaat
will, muss gegen Aufrüstung und Kriegsbeteiligung kämpfen. Über diesen Zusammenhang wol-
len wir in unserem Webinar diskutieren.


Wir bitten um Anmeldung unter folgendem Link: webinar@frieden-und-zukunft.de


Wir schicken dann die Einwahldaten zur Teilnahme am Webinar.
Ablauf:
18.00 Begrüßung durch die Moderation Reiner Braun
18.05 Das deutsche Aufrüstungsprogramm Input: Lühr Henken, Ko-Sprecher Bundesaus
schuss Friedensratschlag
18.25 Militarisierung oder Sozialstaat? Input: Ralf Krämer, Gewerkschaftssekretär,
arbeitet zu Wirtschafts- und Finanzpolitik
20:45 Diskussion
21:45 Ende


Initiative „Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder“
Yusuf As, Reiner Braun, Wiebke Diehl, Andreas Grünwald, Rita Heinrich, JuCa Kausch-Henken, Ralf Krämer, Willi van Ooyen, Christof Ostheimer, Peter Wahl


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07.06.2024

“Die EU wird zum Kriegsprojekt”

lostineu.eu, 7. Juni 2024

Bei der Europawahl versprechen fast alle Parteien, den Frieden zu sichern. Doch gleichzeitig bereitet sich die EU auf Krieg mit Russland vor. EU-Kommissionschefin von der Leyen preist den Bunkerbau.

Von der Leyen hat auf ihrem Wahlkampf-Account bei “X” ein Video veröffentlicht, das sie bei der Besichtigung eines Kriegsbunkers in Finnland zeigt.

“Wir können so viel von den Finnen lernen”, kommentiert die Spitzenkandidatin der EVP offensichtlich begeistert. “Diesen neuen Mindset möchte ich in meinem zweiten Mandat fördern.”

Sollen wir jetzt alle Bunker bauen? Glaubt von der Leyen, die in ihrem früheren Job die Bundeswehr heruntergewirtschaftet hat, dass man mit diesem “Mindset” für die Europawahl wirbt?

Ich fürchte, ja. Denn die EU bzw. ihre Führungsebene hat einen radikalen Wandel vollzogen.

Aus dem ehemaligen Friedensprojekt, das auf “soft power” und Diplomatie setzte, ist eine Militärunion geworden, die immer enger mit der Nato kooperiert.

Die Bürger wurden nie befragt

Die EU ist sogar auf dem Weg zum “Kriegsprojekt”, wie der Chef des einflußreichen Berliner Thinktanks “European Council on Foreign Relations”, Mark Leonard, zufrieden feststellt.

The invasion of Ukraine was never simply a security crisis. It was just as much an identity crisis, and it forced the EU to reinvent itself, to move from a peace project to a war project.

The European Union as a War Project

Doch die Bürger wurden dazu nie befragt. Im Wahlkampf steht die kriegerische Verwandlung der EU nicht zur Debatte – sie wird wie selbstverständlich hingenommen.

Mittlerweile plant die Nato sogar schon den Landkrieg gegen Russland. Die EU hilft dabei mit eigenen Milliarden-Programmen (“Military Schengen”) – und die Wähler sollen dies am Sonntag absegnen…

Siehe auch “Kann man die Kriegsvorbereitungen abwählen?”

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1 Kommentar

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Helmut Höft

1 Stunde zuvor

Friedensprojekt, Kriegsprojekt *pfff* Hauptsache: Projekt! Dazu Bertold Brecht:

“Ja; mach nur einen Plan
sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch´nen zweiten Plan
gehn tun sie beide nicht. …”

https://www.youtube.com/watch?v=WENkquBHchM


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Info: https://lostineu.eu/die-eu-wird-zum-kriegsprojekt


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Zinswende pünktlich zur Europawahl


6. Juni 2024

Die Zinswende war lange überfällig. Doch die Europäische Zentralbank hat bis zur Europawahl gewartet. Zufall?

Bundesfinanzminister Christian Lindner ist zufrieden.

Das Zusammenwirken der Geldpolitik der EZB und einer stabilitätsorientierten Fiskalpolitik etwa in Deutschland sei der Grund, “warum die EZB heute anders als die (US-Notenbank) Fed die Zinswende hat einleiten können”, sagte Lindner nach der Entscheidung der Notenbank.

Der Schritt sei “ein gutes Signal für unsere Konjunktur.”

Die EZB hatte eine Kurswende beschlossen und erstmals seit fast fünf Jahren wieder die Zinsen gesenkt. Dabei ist das Inflationsziel noch nicht erreicht. Im Mai stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent nach 2,4 Prozent im April, das Ziel liegt bei 2 Prozent.

Dass die Entscheidung so kurz vor der Europawahl fiel, ist wahrscheinlich nur ein dummer Zufall. Schließlich ist die EZB ja unabhängig, nicht wahr?

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Info: https://lostineu.eu/zinswende-puenktlich-zur-europawahl


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Ausweitung der Kampfzone – Putin droht dem Westen


lostineu.eu, vom 6. Juni 2024

Es hat ein paar Tage gedauert, doch nun reagiert Kremlchef Putin auf die Ausweitung der Kampfzone rund um die Ukraine. Er droht dem Westen und auch Deutschland mit Gegenmaßnahmen.

Russland werde Raketen in Reichweite des Westens stationieren, falls die USA oder EU-Länder der Ukraine den Einsatz von Langstreckenwaffen in Russland genehmigen, so Putin bei einem Gespräch mit ausländischen Journalisten.

Im Gegenzug könnten ähnliche Hightech-Langstreckenraketen in Schlagdistanz jener Staaten stationiert werden, die der Ukraine den Einsatz bestimmter Raketen auf russischem Territorium gestatten würden.

Putin nannte insbesondere amerikanische ATACMS sowie britische und französische Raketensysteme. Demnach wären also vor allem die USA, Frankreich und das UK bedroht.

Aber auch Deutschland wird nicht verschont. Putin warnte vor einem Einsatz deutscher Raketen im Ukraine-Krieg gegen Ziele in seinem Land. “Dies zerstört das natürlich letztlich die deutsch-russischen Beziehungen.”

Zugleich wies Putin die Spekulationen um einen möglichen russischen Angriff auf Nato-Gebiet zurück. Dies sei “Bullshit”.

„Sie haben sich ausgedacht, dass Russland die Nato angreifen will. Sind Sie komplett verrückt geworden? Sind Sie so dumm wie dieser Tisch? Wer hat sich das ausgedacht? Das ist Unsinn, verstehen Sie. Bullshit.“

Die Abschreckung scheint doch noch zu wirken…

Siehe auch Ausweitung der Kampfzone – doch Brüssel hat keinen (Friedens-)Plan

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4 Kommentare

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Arthur Dent

9 Stunden zuvor

Abschreckung funktioniert nach dem einfachen Prinzip: Wie du mir, so ich dir. Wenn mit deutschen Waffen Ziele in Russland angegriffen werden, dürfte Deutschland schon ziemlich nahe am Status einer Konfliktpartei sein. Deutschland wird, vor allem wegen der militärischen Einrichtungen der USA auf deutschem Boden, zu einem vorrangigen Ziel Russlands werden, falls es zum Krieg mit der NATO kommt.
(Im Übrigen hat noch keine westliche Gamgechanger-Wunderwaffe Wunder gewirkt. Wo sind denn die Wunder-Abrams, die Wunder-Panzerhaubitze 2000, die Wunder-Leos, die Scalps, die Storm-Shadows)?

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Pjotr

13 Stunden zuvor

“Die Abschreckung scheint doch noch zu wirken…” Wie ist das gemeint, eb?

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exKK

18 Stunden zuvor

Nachdem der Westen sich und vor allem seine Waffen seit nunmehr fast 30 Jahren immer weiter an die russische Grenze rangewanzt hatte, was dort nicht nur von Putin als Bedrohung empfunden wurde (siehe dazu dessen Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007), wird nun mal zurückgedroht. Eigentlich ein völlig normaler Vorgang, nennt sich – wie als Fazit im Artikel festgestellt (wobei ich nicht weiss, ob das an der Stelle tatsächlich auch in diese Richtung gemeint war) – “Abschreckung”.

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Info: https://lostineu.eu/ausweitung-der-kampfzone-putin-droht-dem-westen


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2024

Machtspiel: Von der Leyen steht vor Showdown im EU-Spitzenkandidatenrennen

© Sputnik / Stringer (Bild)


seniora.org, 07. Juni 2024, 6. Juni 2024 Von Dmitry Babich - übernommen von sputnikglobe.com

Mit den Wahlen zum Europäischen Parlament (MEP) am 6. und 9. Juni sinken die Chancen, dass die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ihren Posten behält. Die zunehmende Mobilisierung der nicht-systemischen Rechten könnte euroskeptischen Abgeordneten Auftrieb geben und von der Leyens pro-amerikanische Haltung in Frage stellen. Der Verlust der Unterstützung im Europäischen Rat macht ihr zusätzlich zu schaffen.

Am Vorabend der Europawahlen hat Politico eine Geschichte mit der Überschrift „Charles Michel plant eine Revanche gegen Ursula von der Leyen“ veröffentlicht. Die Geschichte erregte große Aufmerksamkeit, da die Position des Präsidenten der Europäischen Kommission von entscheidender Bedeutung ist. Der Präsident steht an der Spitze der gesamten Exekutive in der EU. Aber das ist noch nicht alles: Nur die Kommission und ihre Chefin können dem Europäischen Parlament Gesetzesentwürfe zur Abstimmung vorlegen, was von der Leyen (VDL) auch einen gewissen legislativen Einfluss verschaffte.


Während ihrer Amtszeit unternahm von der Leyen mehrere umstrittene Schritte, die auch sie zu einer spaltenden Kandidatin machen. Zu diesen Schritten gehörten:


  • Einladung der umkämpften und verarmten Ukraine in die EU und Versprechen einer raschen Mitgliedschaft inmitten der Proteste in Polen und Rumänien gegen ukrainische Billigexporte;
  • Unkollegiale Art und Weise, die EU-Politik zu führen, wobei sogar der EU-Außenpolitikchef Josep Borrell gegenüber El País* erklärte, dass „sie nicht alle Erfolge der Europäischen Kommission für sich persönlich reklamieren sollte“;
  • aktives Lobbying für eine stärkere Beteiligung der EU an antirussischen Sanktionen und der EU-Mitgliedsländer an der Militärhilfe für die Ukraine, was zu Protesten aus Ungarn und dem nicht-systemischen rechten Flügel in Frankreich und Deutschland führte.


Kein Wunder, dass die Nachricht, dass von der Leyen in der Person von Michel, dem Vorsitzenden des Europäischen Rates, einen mächtigen Feind hat, für Aufmerksamkeit sorgte.


Gilbert Doctorow, ein Analyst für internationale Beziehungen und russische Angelegenheiten, warf VDL vor, die Macht zu „usurpieren“.

„Der größte Usurpator ist natürlich die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die alle Entscheidungen an sich gerissen hat, die unter ihren Vorgängern dem [Europäischen] Rat, also den gemeinsam handelnden Staatschefs, oder den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten vorbehalten waren“, sagte er gegenüber Sputnik: „Sie muss aus dem Amt gejagt werden. Aber damit dieser heilsame Wandel eintritt, müssen die rechten Parteien am 9. Juni große Erfolge erzielen."


Wahlen als Herausforderung

Mehrere europäische Medien haben daran erinnert, dass von der Leyen 2019 auf undemokratische Weise Präsidentin der Europäischen Kommission wurde, und zwar unter Beteiligung des Europäischen Rates von Michel.


Wie die deutsche Zeitschrift DerSpiegel berichtet, hat von der Leyen keine ehrliche Abstimmung im neu gewählten Europäischen Parlament gewonnen, bei der viele Kandidaten antraten. Stattdessen wurde ihre Kandidatur in einer vertraulichen Sitzung des Europäischen Rates „handverlesen“. Der Europäische Rat, eine nicht gewählte Institution, ist ein Gremium, das die Präsidenten und Premierminister der EU-Mitgliedsländer zusammenbringt.


Dieses Mal wird von der Leyen höchstwahrscheinlich eine echte Wahl durch das Europäische Parlament durchlaufen müssen, ohne dass der Europäische Rat sein Gewicht hinter ihre Kandidatur legt.

Unter Berufung auf seine eigenen Berechnungen kommt Politico in einer weiteren Schlagzeile zu dem Schluss: „Von der Leyen braucht 361 Stimmen, um ihren Posten zu behalten.“

Aber das ist eine schwierige Herausforderung.

Das Europäische Parlament hat 720 Sitze, und VDL wird durch die Tatsache begünstigt, dass die alternativen Kandidaten für ihren Posten relativ „Unbekannte“ sind, die von einzelnen Fraktionen innerhalb des EP und nicht von Koalitionen vorgeschlagen werden. Die Kandidatur von Nicholas Schmit (EU-Kommissar, Luxemburg) wurde von der Fraktion der Sozialisten und Demokraten (S&D, 136 erwartete Mandate) vorgeschlagen. Die Kandidatur von Walter Baier (Europäische Linkspartei, Österreich) wurde von der Fraktion Die Linke vorgeschlagen (38 zu erwartende Mandate).


Die Europäische Volkspartei (EVP), die die Kandidatur von VDL ursprünglich vorgeschlagen hatte, wird laut der Prognose von Europe Elects, einer Gruppe für öffentliche Dienstleistungen, voraussichtlich 170 Mandate erhalten.


Das ist viel im Vergleich zu anderen Kandidaten, aber es reicht nicht aus, um von der Leyen das Amt des Kommissionspräsidenten zu sichern. Politico merkt an, dass dies selbst dann nicht ausreichen könnte, wenn VDL nicht nur die Unterstützung der konservativen EVP, sondern auch der liberalen Renew Europe und der leicht linksgerichteten S&D erhält.


Formal hätte die VDL dann 390 Stimmen, also weit mehr als die Mindestzahl von 360. Aber, so Politico, „es ist wahrscheinlich, dass etwas mehr als 10 Prozent der Abgeordneten in jeder dieser Fraktionen entweder gegen von der Leyen stimmen oder sich am großen Tag enthalten werden.“

Es gibt viele Möglichkeiten, wie von der Leyen die Abgeordneten von Parteien wie der polnischen PiS (Mitglied der Fraktion der Europäischen Volkspartei) oder Viktor Orbans eigenwilliger Fidesz-Partei gegen sich aufgebracht hat. Die PiS war ständigem Druck ausgesetzt und wurde von der EU wegen angeblicher Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit“ mit Geldstrafen belegt, die gegen ganz Polen verhängt wurden. Ganze polnische Regionen waren von den Sanktionen der EU betroffen. Und die ungarische Fidesz wurde gerade willkürlich aus der VDL-treuen EVP-Fraktion ausgeschlossen, weil Orban eine eigenständige Position zu Migration, Familienpolitik und Beziehungen zu Russland vertritt.


"Es ist sehr wahrscheinlich, dass von der Leyen ihren Posten als Kommissionspräsidentin verlieren wird. Leider nicht wegen ihrer Russland-Politik, sondern wegen ihrer autoritären, nicht-kollegialen Art, die Kommission zu führen", so Gilbert Doctorow.


Hin- und hergerissen zwischen Meloni, Le Pen und „Mainstream“-Parteien

Die Notwendigkeit, Europaabgeordnete und Mitglieder des Europäischen Rates gleichzeitig zu umwerben, wird VDL vor schwierige Entscheidungen stellen.

So könnte VDL beispielsweise die italienische Ministerpräsidentin Georgia Meloni umwerben wollen, um ihre Unterstützung in ihrer Eigenschaft als italienische Ministerpräsidentin und Mitglied des Europäischen Rates zu erhalten. Melonis Partei Fratelli d'Italia versucht jedoch derzeit, im Europäischen Parlament eine gemeinsame Fraktion mit der französischen Rassemblement National von Marine Le Pen und mit Orbans Fidesz zu bilden.


Gleichzeitig liegt die EVP von VDL nach Berichten des Guardian mit Orban und Fidesz im Streit, nachdem die EVP Fidesz aus ihrer Fraktion ausgeschlossen hat. Und Liberale und Sozialisten wollen die EU-Präsidentin nicht unterstützen, die sich auf die extreme Rechte stützt, nämlich auf die Fratelli d'Italia und Le Pens Rassemblement National, die von der S&D und der liberalen Renewal als „extremistisch“ und „prorussisch“ angesehen werden.


Die damalige deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, rechts, und die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite sprechen mit einem Soldaten während der Begrüßungszeremonie des NATO-Bataillons für verstärkte Vorwärtspräsenz auf dem Militärstützpunkt Rukla, etwa 130 km westlich der Hauptstadt Vilnius, Litauen, Dienstag, 7. Februar 2017

© AP Photo / Mindaugas Kulbis


VDL hat also eine schwierige Aufgabe vor sich. Sie muss Meloni gefallen und gleichzeitig vermeiden, die etablierten Parteien   – EVP, Liberale und Sozialisten   – zu verärgern. Das wird schwer sein, denn viele Wähler sehen in der alternativen, nicht-systemischen Rechten die einzige Verteidigerin der Souveränität ihres Landes. Doctorow geht davon aus, dass beispielsweise Le Pens Rassemblement National „der große Gewinner“ der kommenden Wahlen sein wird.


Vergebliche Hoffnungen

Aber wird sich die zunehmende Unterstützung durch die Wähler auch in einer Änderung der Politik niederschlagen? Die meisten Entscheidungen auf EU-Ebene werden nicht vom Europäischen Parlament getroffen, sondern von der Kommission von VDL. Ein schneller Wandel sei daher nicht zu erwarten, so der Politologe.


"Ich bezweifle, dass die Wahlen eine wesentliche Änderung der EU-Unterstützung für die Ukraine bringen werden. Dazu wäre ein erdrutschartiger Sieg von Leuten nötig, die ähnlich denken wie Le Pen, und davon gibt es nicht viele innerhalb oder außerhalb der Regierungseliten", so Doctorow. "Das Gleiche gilt für die selbstmörderische Haltung der EU in Sachen Verteidigung. "

Leider wird der Sieger im Rennen um den Kommissionsvorsitz weniger durch einen Wähler als durch einen politischen Kuhhandel nach der Wahl des neuen Europäischen Parlaments bestimmt werden.


Quelle: https://sputnikglobe.com/20240606/power-play-von-der-leyen-faces-showdown-in-eu-leadership-race-1118810157.html
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=5897&mailid=2213


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

07.06.2024

MarktwirtschaftKapitalismus, Populismus, Demokratie

makronom.de, vom 6. Juni 2024,  Deutschland, HANS-JÖRG NAUMER

Die Gefahr eines populistischen Teufelskreises verschärft sich. Wer weniger Populismus und mehr Demokratie will, sollte mehr Marktwirtschaft wollen. Ein Beitrag von Hans-Jörg Naumer.


Bild: Jaakko Kemppainen via Unsplash


Um die Demokratie ist es schlecht bestellt. Weltweit sind die „Autokratien“, wie Diktaturen beschönigend genannt werden, auf dem Vormarsch. Fast stellt sich die Frage, ob sich das historisch nur sehr kleine Zeitfenster der Staatsform „Herrschaft des Volkes“ bereits wieder schließt.

Aber auch in den Demokratien selbst gewinnt die politische Auseinandersetzung an Schärfe, nimmt die Lagerbildung zu, erodiert das Vertrauen in die Institutionen. Weniger als 50% der EU-Bürger sind laut Eurobarometer „sehr“ oder „etwas“ zufrieden damit, wie die Demokratie in ihren Ländern funktioniert.


Populistische Parteien gewinnen an Zulauf, an Abgeordnetenmandaten und an Regierungsbeteiligung. Zwar gibt es keinen klar abgegrenzten Begriff, wie genau populistische Parteien zu kategorisieren sind. In ihrer Auswertung der akademischen Literatur bringen es Guriev and Papaionnou jedoch sehr treffenden auf den Punkt: Sie ordnen das Phänomen des Populismus nicht als Ideologie, sondern als Gesellschaftstheorie ein, bei der es um „das wahre Volk“ („the pure people“) vs. „die korrupten Eliten“ gehe. Funke, Schularick und Trebesch unterscheiden weiter in einen linken und rechten Populismus. Während die Populisten von links die „ökonomischen Eliten“ als Feindbild hätten, ginge es ihren Seelenverwandten von rechts um „Ausländer“ und „Minderheiten“.


„MEGA“ statt „MAGA“

Wie aber lässt sich unsere Demokratie stärken und Populismus überwinden?

Wer den politischen Prozess als Ergebnis von Verteilungskonflikten versteht, die sich populistisch zugespitzt in einem „Wir“ gegen „Die“ äußern, für den heißt die ökonomische Antwort: Es gilt den Kuchen, den es zu verteilen gibt, zu vergrößern. Es geht somit um ökonomische Effizienz in einer Zeit immer knapper werdender Ressourcen und zunehmender Disruption.

Die Antwort lautet: „MEGA“ statt „MAGA“. Es geht um „Make the Economy Great Again“ statt einer Politik in Analogie zu „Make America Great Again“, welche auf Abschottung setzt. Mache die Ökonomie im multipolaren Spiel der Kräfte größer und verringere die Verteilungskämpfe durch Wachstum. Das geht eben nicht durch Abgrenzung, Zollschranken und Mauerbau, nicht durch zentralstaatliches Handeln, sondern durch Freiheit und Wettbewerb als Treiber von Innovation und ökonomischer Effizienz.

Je wirtschaftlich freier ein Land, ist desto höher ist das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (Abb. 1). Gleichzeitig gilt: Je höher die wirtschaftliche Freiheit (gemessen nach der Heritage Foundation), desto höher die Innovationskraft (Abb. 2).  Aber nicht nur das. Das Maß wirtschaftlicher Freiheit korreliert auch mit der Nachhaltigkeit einer Volkswirtschaft (gemessen am Environmental Performance Index der Yale University). Und es zeigt sich: Je freier, desto weniger korrupt (Corruption Perception Index von Transparency International) ist eine Gesellschaft, desto zufriedener ist sie auch (World Happiness Index). Gleichzeitig ist die Vermögenskonzentration geringer und die Pressefreiheit (Reporters without Borders) höher. Von anderen Maßen des Wohlergehens wie einer höheren Lebenserwartung und einer niedrigeren Kindersterblichkeit ganz zu schweigen.

Abb. 1:  Wirtschaftliche Freiheit vs. Wohlstand (BIP pro Kopf)

Abb. 2:  Wirtschaftliche Freiheit vs. Innovationsfähigkeit


Hinzu kommt: Je wirtschaftlich freier ein Land, desto demokratischer ist es auch (Democracy Index der European Intelligence Unit). Der Kreis schließt sich.


Abb. 3: wirtschaftliche Freiheit vs. Demokratie

Wohlgemerkt: Die oben genannten Zusammenhänge zeigen Korrelationen, nicht Kausalitäten – die Wirkungsketten können in beide Richtungen gehen. Die Logik spricht aber dafür, dass die „offene Wirtschaft“ (in Anlehnung an Popper) die „offene Gesellschaft“ (d.h. die Demokratie) bedingt und vice versa. Denn nur die Marktwirtschaft, verstandenen als „offene Wirtschaft“, gewährleistet den „Wettbewerb als Entdeckungsmechanismus“, unterbindet die innovationsfeindliche Anmaßung zentralplanerischen „Herrschaftswissens“ (Hayek), ist offen für Standortwettbewerb und kann die komparativen Vorteile der Volkswirtschaften nutzen.

Nur in der offenen Wirtschaft können sich die disruptiven Treiber der Veränderung schöpferisch entfalten. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Kuchen für alle größer und nicht kleiner wird.


Der populistische Teufelskreis

„Das Ende des Kapitalismus“ – Kapitalismus, hier nicht als diffuser Kampfbegriff, sondern vereinfachend für eine marktwirtschaftliche Ordnung stehend – wäre geradezu ein Verstärker des Populismus. Denn durch dieses Ende würde der Kuchen kleiner, die Verteilungskonflikte größer. Diese Logik ist nicht nur volkswirtschaftliches Räsonieren. Acemoglu, Naidu, Restrepo und Robinson konnten nachweisen, dass die Staatsform der Demokratie einen positiven Effekt für das Pro-Kopf-Einkommen hat. Nach ihren Berechnungen weisen Volkswirtschaften 25 Jahre nach dem Übergang von einer nicht-demokratischen zu einer demokratischen Regierungsform ein um 20% höheres Pro-Kopf-Einkommen aus. Die bereits zitierten Funke, Schularick und Trebesch hingegen haben gezeigt, dass von Populisten geführte Regierungen nach 15 Jahren ein im Schnitt um 10% niedrigeres Bruttoinlandsprodukt pro Kopf aufweisen.

Mehr Populismus, weniger Wachstum; weniger Demokratie, weniger Wachstum und mehr Verteilungskonflikte – die Gefahr eines populistischen Teufelskreises leuchtet auf. Das „Wir“ gegen „Die“ verschärft sich.


Mehr Wohlstand – mehr Wohlstand für alle

Zur Entschärfung der Verteilungskonflikte gehört auch mehr Teilhabe durch Vermögensbildung. Wenn für eine Soziale Marktwirtschaft das Privateigentum konstitutiv ist, muss es auch die Förderung privater Vermögensbildung sein. Papier sieht darin die „ökonomische Grundlage der Freiheitsentfaltung“, die „gesellschaftlichen Spannungen“ vorbeuge und der „Erhaltung und Stabilisierung der demokratischen Grundordnung“ diene. Aus ökonomischer Perspektive verweist Krieger zu Recht darauf, wenn „substanzielle Teilgruppen der Gesellschaft das Gefühl haben, dass sie von der bestehenden Ordnung keine Vorteile mehr erwarten können“ … die „demokratischen Institutionen … an Zustimmung und Legitimität“ verlieren. Fücks ist nicht weniger deutlich und meint: „Wer Demokratie und Marktwirtschaft zukunftsfähig machen will, sollte sich für eine aktive Vermögenspolitik einsetzen.“

Hinzu kommt: Vermögensbildung ist nicht nur systemstabilisierend für die „offene Gesellschaft“, sie ergänzt in Form der Kapitalbeteiligung auch das Arbeits- mit Kapitaleinkommen. Gerade wenn es zum Verdrängungswettbewerb von menschlicher und humanoider Arbeitskraft kommt, wie es Arbeitsökonom Freeman vorwegnimmt, wird es immer wichtiger, dass wir die Roboter für uns arbeiten lassen – durch Kapitalbeteiligung. Dadurch werden wir auch an den Früchten der Disruption und der Freiheit beteiligt.

Eine Aktienrente, die diesen Namen auch verdient, wäre daher nicht nur in Anbetracht der demographischen Entwicklung ein wichtiger Schritt in Richtung kapitalgedeckte Altersvorsorge. Sie böte auch eine Chance auf die Förderung der Kapitalbeteiligung und die Stärkung des Kapitaleinkommens. Beides ist in Deutschland deutlich unterentwickelt.

Kurz: Wer weniger Populismus und mehr Demokratie will, sollte mehr Marktwirtschaft wollen – und auch mehr Teilhabe daran.

 

Zum Autor:

Hans-Jörg Naumer leitet Global Capital Markets & Thematic Research bei Allianz Global Investors.Kommentare

Info: https://makronom.de/kapitalismus-populismus-demokratie-46782?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=kapitalismus-populismus-demokratie


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07.06.2024

Nachrichten von Pressenza: „Einstieg in den Dritten Weltkrieg“

aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 7. Juni 2024, 7:30 Uhr


Nachrichten von Pressenza - 07.06.2024


„Einstieg in den Dritten Weltkrieg“


Paris stellt für Donnerstag die Entscheidung über die Entsendung von mehreren hundert Soldaten in die Ukraine in Aussicht. Moskau kündigt harte Reaktionen an, hochrangiger Offizier warnt vor Drittem Weltkrieg. BERLIN/PARIS/KIEW (Eigener Bericht) – Paris stellt für den morgigen Donnerstag die&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/einstieg-in-den-dritten-weltkrieg/


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Moderner Kolonialismus: Pflegekräfte aus der halben Welt


Die WHO schlägt längst Alarm. Wegen des Abwerbens fehlt es in Dutzenden Ländern an Gesundheits- und Pflegepersonal. Bernd Hontschick für die Online-Zeitung INFOSperber Juli 2019: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hofft bei seiner Reise in den Kosovo auf bis zu 1000 Pflegekräfte&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/moderner-kolonialismus-pflegekraefte-aus-der-halben-welt/


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Ramstein und Kaiserslautern: zentrale Orte der Militarisierung und Kriegsführung


Fünf alte und neue Gründe, warum die konzentrierte US-Militärpräsenz in der Großregion Kaiserslautern seit 2015 andauernd ein zentraler Ort des Widerstandes gegen Militarisierung und Kriegsführung ist und warum die diesjährige Aktionswoche vom 16. bis 23. Juni wichtiger denn je ist.&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/ramstein-und-kaiserslautern-zentrale-orte-der-militarisierung-und-kriegsfuehrung/


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Versprechungen am Rande der Wasserkatastrophen in Bayern


Die materiellen und finanziellen Schäden des Ahrtales von 2021 sind noch nicht aufgearbeitet, da greifen die Regierenden erneut zum scheinbaren Allheilmittel, auf Versprechungen zurück, auf die Ursachen von Katastrophen einwirken zu wollen. Im Pflichtenheft der Regierung und in der Verfassung&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/versprechungen-am-rande-der-wasserkatastrophen-in-bayern/


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Pluriversum – Das Projekt ‚Entwicklung‘


Pluriversum ist eine Reihe von Beiträgen aus dem gleichnamigen Buch, gewidmet all jenen, die für das Pluriversum kämpfen, indem sie sich gegen Ungerechtigkeit wehren und nach Wegen suchen, in Harmonie mit der Natur zu leben. Die Welt, die wir wollen,&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/pluriversum-das-projekt-entwicklung/


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Telegram vs. Signal


Die beiden Chat-Dienste werfen sich gegenseitig vor, Regierungsverbindungen geheim zu halten. Was ist an den Vorwürfen dran? Philippe Stalder für die Online-Zeitung INFOsperber Nachdem Whatsapp 2021 seine Datenschutzrichtlinien geändert hatte, um mehr Daten mit dem Mutterkonzern Facebook zu teilen, wechselten&hellip;

https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/06/telegram-vs-signal/


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Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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07.06.2024

Jonas Tögel: Kognitive Kriegsführung – Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO

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youtube.com, vom 02.06.2024

Die “Kognitive Kriegsführung” ist ein hochmodernes und aktuelles Programm der NATO, welches seit 2020 von dem Militärbündnis verstärkt vorangetrieben wird. In seinem Bestseller “Kognitive Kriegsführung – Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO” gliedert Jonas Tögel das Programm in vier Facetten auf: Kriegspropaganda, Digitale Manipulation, Kulturelle Manipulation sowie Zukunftstechnologien. In seinem Vortrag gibt er eine ausführliche Hinführung zur Kognitiven Kriegsführung und legt den Schwerpunkt auf ihre wichtigste Facette, die Kriegspropaganda. Er zeigt auf, wie wir diese erkennen und uns vor Manipulation schützen können. Die anderen drei Facetten werden jeweils mit einem Beispiel behandelt. Den Schluss des Vortrags bilden Möglichkeiten, wie wir auch in Zeiten einer modernen, psychologischen Kriegsführung widerstands- und handlungsfähig bleiben und so die Kognitive Kriegsführung gemeinsam überwinden können. Hier geht es zur Website von Jonas Tögel: jonastoegel.de 


Hier der X-Account von Jonas Tögel: @jonastoegel Der Vortrag wurde am 15. Mai 2024 aufgezeichnet.


Video Dauer 1:39:17 h


Kapitelübersicht:

 0:02:08 Was ist Kognitive Kriegsführung

 0:04:54 Propaganda

 0:18:42 Soft Power zur Anwendung von Propaganda

 0:23:08 Die Bedeutung von Soft Power für militärische Zwecke

 0:32:54 Die vier Facetten der Kognitiven Kriegsführung

 0:33:26 Nr. 1: Kriegspropaganda

 0:34:43 Creel-Commission

 0:51:55 Russland-Ukraine-Konflikt

 1:09:51 Israel-Palästina-Konflikt

 1:15:30 Nr. 2: Digitale Manipulation

 1:19:44 Nr. 3: Kulturelle Manipulation

 1:23:32 Nr. 4: Zukunftstechnologien

 1:31:44 Kognitive Kriegsführung neutralisieren


Screenshot_2024_06_07_at_06_12_16_Jonas_T_gel_Kognitive_Kriegsf_hrung_Neueste_Manipulationstechniken_als_Waffengattung_der_NATO


Info: https://www.youtube.com/watch?v=FCIsI9auGoQ

  https://youtu.be/FCIsI9auGoQ?si=z2eXxif_EVlUE_80


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07.06.2024

Kolonien im 21. Jahrhundert (II)  Deutsche Konzerne unterstützen die völkerrechtswidrige Besetzung der Westsahara durch Marokko. Die Westsahara, ehedem spanisches Kolonialgebiet, wird von der UNO als eine der bis heute verbliebenen Kolonien eingestuft.

german-foreign-policy.com, 7. Juni 2024

BERLIN/RABAT (Eigener Bericht) – Deutsche Konzerne unterstützen die völkerrechtswidrige Besetzung eines der verbliebenen Kolonialgebiete des 21. Jahrhunderts – der Westsahara. Diese wird seit fast 50 Jahren von Marokko unter Kontrolle gehalten, obwohl schon im Jahr 1975 der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag entschied, die Westsahara habe – in Übereinstimmung mit ihrer Klassifizierung durch die UNO als „Hoheitsgebiet ohne Selbstregierung“ – das Recht auf Selbstbestimmung bzw. staatliche Unabhängigkeit. Die Westsahara war seit 1884 zunächst eine Kolonie Spaniens, das seit den 1950er Jahren gegen antikoloniale Aufstände kämpfte; als es sich Anfang 1976 endgültig aus dem besetzten Gebiet verabschiedete, zogen dort marokkanische Truppen ein. Diese halten es bis heute unter Bruch des Völkerrechts besetzt; nur die USA und Israel erkennen Marokkos Herrschaft über die Westsahara an. Zu den Mitteln, seine Herrschaft zu sichern, gehört der Versuch Rabats, in die ökonomische Ausplünderung des Gebiets auch Unternehmen aus Drittstaaten einzubeziehen. Dafür stellen sich nicht zuletzt deutsche Konzerne zur Verfügung, so etwa Heidelberg Materials und Siemens Gamesa Renewable Energy.

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Zitat: Kolonialmacht Spanien

Zur Kolonie erklärt wurde die Westsahara auf der Berliner Konferenz von 1884/85, auf der die europäischen Staaten beträchtliche Teile des afrikanischen Kontinents eigenmächtig unter sich aufteilten. Die Westsahara wurde damals Spanien zugeschlagen, das seine Kolonien in Lateinamerika bereits verloren hatte, nur wenig später auch die Herrschaft über Kuba und die Philippinen einbüßen sollte und jetzt in Afrika, wo es außer den Kanarischen Inseln, Ceuta und Melilla bis dahin vor allem Guinea Española (heute: Äquatorialguinea) kontrollierte, kolonialen Ersatz suchte.[1] Nicht zuletzt unter der Diktatur von Francisco Franco baute Madrid seine Herrschaft über die Westsahara aus; es suchte sie auch dann noch zu bewahren, als die Entkolonialisierung begann und schließlich immer mehr Staaten Afrikas frei wurden. In den 1960er Jahren begann Spanien die gewaltigen Phosphatvorkommen bei Bou Craa, die 1947 entdeckt worden waren, zu erschließen, was den Anreiz verstärkte, seine koloniale Herrschaft über die Westsahara auf Dauer zu zementieren.[2] Dies gelang allerdings nicht.


Kampf um Befreiung

Bereits in den 1950er Jahren hatten die antikolonialen Befreiungskämpfe unter anderem in Algerien und in Marokko auch antikolonialen Kräften in der Westsahara Auftrieb verschafft. Dort kam es gleichfalls zu bewaffnetem Widerstand gegen die spanische Kolonialmacht. Bestärkt wurden die Unabhängigkeitsbestrebungen dadurch, dass die Vereinten Nationen die Westsahara 1963 auf ihre Liste der Hoheitsgebiete ohne Selbstregierung aufnahmen; dabei handelt es sich um eine Liste von Territorien, die entkolonialisiert werden sollen. Anfang der 1970er Jahre flammten in der Westsahara die Kämpfe gegen Spanien erneut auf; am 10. Mai 1973 gründete sich die Befreiungsorganisation Polisario (Frente Popular de Liberación de Saguía el Hamra y Río de Oro), die bis heute für die Entkolonialisierung des Landes kämpft. Als Spanien Ende 1975 keine andere Möglichkeit mehr sah, als sich aus der Westsahara zurückzuziehen, erhob Marokko Ansprüche auf das Land. Damalige Pläne für ein „Groß-Marokko“ sahen außerdem die Eroberung von Teilen Algeriens, Malis sowie Mauretaniens vor.[3]


Kolonialmacht Marokko

Zwar rief die Polisario am 27. Februar 1976, unmittelbar vor dem offiziellen Abzug der spanischen Kolonialmacht, die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) aus. Es gelang ihr jedoch nicht, sich gegen die marokkanischen Streitkräfte zu behaupten, die die Kontrolle über weite Teile des Landes übernahmen. In den 1980er Jahren errichtete Marokko einen mit Minen und weiterem Militärgerät bewehrten Sandwall, der die westlichen zwei Drittel der Westsahara, die von Rabat beherrscht werden, abschirmt. 1991 gelang es den Vereinten Nationen, einen Waffenstillstand zwischen beiden Seiten zu vermitteln, der ein Referendum über die Unabhängigkeit der Westsahara vorsah. Begleitend wurde die United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara (MINURSO) eingesetzt. Das damals geplante Referendum ist bis heute nicht abgehalten worden – nicht zuletzt, weil Marokko Stimmrecht für die zahlreichen in das Gebiet eingewanderten Marokkaner verlangt, um eine Mehrheit für die Unabhängigkeitsbefürworter zu verhindern. Inzwischen hat Rabat darüber hinaus den Waffenstillstand gebrochen.


Rabats Kampf um Anerkennung

Marokko ist seit langem bemüht, seiner Kontrolle über die Westsahara zu internationaler Anerkennung zu verhelfen, auch wenn der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag dies schon am 16. Oktober 1975 für unzulässig erklärte. Die Fortschritte, die Rabat dabei erzielen konnte, sind mäßig. So haben inzwischen zwar 38 der 84 UN-Mitgliedstaaten, die die Demokratische Arabische Republik Sahara anerkannt haben, dies eingefroren oder suspendiert. Allerdings haben erst zwei Staaten die marokkanische Herrschaft offiziell anerkannt. Die USA taten dies am 10. Dezember 2020 in einer der letzten Maßnahmen der Trump-Administration; Israel folgte am 17. Juli 2023. Marokko ist es inzwischen aber gelungen, insgesamt 28 Staaten zur Eröffnung eines Konsulats in Dakhla oder El Aaiún zu bewegen, den beiden wichtigsten Städten in der marokkanisch besetzten Westsahara.[4] Zudem ist Rabat bemüht, Firmen aus Drittstaaten in die wirtschaftliche Ausplünderung der besetzten Westsahara einzubeziehen. Dies geschieht insbesondere im Kontext mit dem Phosphatabbau und mit der Förderung erneuerbarer Energien.


Phosphat

Phosphatabbau betreibt Marokko seit Jahrzehnten bei Bou Craa, wo bereits die spanische Kolonialmacht den für die Herstellung von Düngemitteln unerlässlichen Rohstoff förderte. Involviert sind auf unterschiedliche Weise mehrere deutsche Konzerne. So hat Siemens Gamesa 22 Windturbinen für den Windpark Foum El Oued geliefert, der die komplette für den Phosphatabbau notwendige Energie produziert. Wie die Nichtregierungsorganisation Western Sahara Resource Watch (WSRW) berichtet, hat Siemens Gamesa ihr im Jahr 2018 bestätigt, den Vertrag zur Instandhaltung des Windparks für weitere 15 Jahre verlängert zu haben.[5] ThyssenKrupp wiederum hat laut WSRW 2021 bestätigt, Geräte zum Abbau von Phosphat in Bou Craa instandgesetzt zu haben; eine Absage an künftige Aktivitäten dort verweigert der Konzern. Heidelberg Materials wiederum (Ex-HeidelbergCement) hat seine Zementproduktion in der besetzten Westsahara, wie im vergangenen Jahr bekannt wurde, umfassend ausgeweitet – mutmaßlich zugunsten des Ausbaus eines Exporthafens für Phosphatgestein und Düngemittel.[6]


Windenergie

Darüber hinaus ist Siemens Gamesa auch in weitere Windenergieprojekte in der besetzten Westsahara involviert. Ein Konsortium unter Führung des Konzerns, dem auch das im Besitz des marokkanischen Königshauses befindliche Energieunternehmen Nareva angehört, erhielt 2012 den Auftrag zum Bau von fünf Windparks, darunter drei in Marokko und zwei in der Westsahara. Siemens Gamesa errichtete daraufhin im nordmarokkanischen, an der Straße von Gibraltar gelegenen Tanger eine Windturbinenfabrik, die 2017 in Betrieb genommen wurde; sie stattet unter anderem die Windparks in der Westsahara aus. Von Siemens Gamesa beliefert wurden neben dem Windpark Foum El Oued auch die Windparks Boujdour und Aftissat sowie eine kleinere Anlage, die ein Zementmahlwerk von Heidelberg Materials versorgt.[7] Wie WSRW berichtet, ging Siemens Gamesa im Jahr 2020 sogar so weit, die Westsahara ausdrücklich als einen Teil Marokkos zu bezeichnen. Das widerspricht offen der Feststellung des IGH vom 16. Oktober 1975; der Konzern stellt sich damit über das Völkerrecht.


Die „freie Welt“ und ihre Ordnung

Während die westlichen Staaten, auch Deutschland, ihren Kampf um die Sicherung der bestehenden, von ihnen dominierten Weltordnung unter dem Banner der angeblich „freien Welt“ führen, bestehen in dieser Weltordnung diverse Kolonien fort, die – zumeist von westlichen Staaten – ganz offen in Unfreiheit gehalten werden. Zu ihnen zählen neben der Westsahara Neukaledonien (german-foreign-policy.com berichtete [8]) und eine Reihe weiterer Kolonien; german-foreign-policy.com berichtet in Kürze.

 

Mehr zum Thema: Kolonien im 21. Jahrhundert (I).

 

[1] Macharia Munene: History of Western Sahara and Spanish colonisation. In: Neville Botha, Michèle Olivier, Delarey van Tonder: Multilateralism and international law with Western Sahara as a case study. Pretoria 2008. S. 82-115.

[2] P for Plunder. Morocco’s exports of phosphates from occupied Western Sahara. Western Sahara Resource Watch (WSRW) 2024.

[3] Werner Ruf: Marokkos Rolle in Afrika. In: Judit Tavakoli, Manfred O. Hinz, Werner Ruf, Leonie Gaiser (Hg.): Westsahara-Konflikt. Zwischen Kolonialismus, Imperialismus und Selbstbestimmung. Berlin 2021. S. 153-171.

[4] Ahmed Eljechtimi: Israel recognizes Moroccan sovereignty over Western Sahara. reuters.com 17.07.2023.

[5] P for Plunder. Morocco’s exports of phosphates from occupied Western Sahara. Western Sahara Resource Watch (WSRW) 2024.

[6] Massiver Zuwachs für Heidelberg Materials in der besetzten Westsahara. wsrw.org 16.05.2023.

[7] Das schmutzige Geschäft mit der grünen Energie. wsrw.org 22.04.2024.

[8] S. dazu Kolonien im 21. Jahrhundert (I).


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9578


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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