15.03.2024

Aufruf der Staatsduma an den Deutschen Bundestag im Zusammenhang mit deutscher Beteiligung an Verbrechen des Kiewer Regimes gegen Zivilbevölkerung und an Beschädigung von Zivilinfrastruktur in Russland

germany.mid.ru, 14. März 2024, Offizielle Stellungnahmen

Die Abgeordneten der Staatsduma der Föderalen Versammlung der Russischen Föderation halten es für grundlegend wichtig, zeitgerecht und nötig, sich an die deutschen Parlamentarier, die Mitglieder des Deutschen Bundestags, zu wenden und beziehen sich dabei auf die Berichte über ein Gespräch deutscher Bundeswehroffiziere, bei dem es um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ging und ihre Verwendbarkeit gegen die auf dem russischen Gebiet gelegene kritische Infrastruktur, einschließlich der Krim-Brücke über die Straße von Kertsch, durch ukrainische bewaffnete Einheiten. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, unterwies hochrangige deutsche Offiziere, wie die Lieferungen der weitreichenden Raketensysteme in die Ukraine geplant und die Ausbildung des ukrainischen Personals an diesen beschleunigt organisiert werden kann sowie auf welche Weise diesem die nötigen nachrichtendienstlichen Erkenntnisse zur Vernichtung der maßgeblichen Verkehrsader, die russische Regionen miteinander verbindet, zur Verfügung gestellt werden können. Ganz nach Tradition der hitlerschen Luftwaffe und unter Inkaufnahme möglicher ziviler Opfer unter russischen Bürgern und humanitärer Folgen, die die Zerstörung der Krim-Brücke für mehrere Millionen Einwohner der Halbinsel haben könnte, war dieser Militärchef ausschließlich auf die Vertuschung der Mittäterschaft der deutschen Truppen an den geplanten Verbrechen des Kiewer Regimes und auf die Zurückweisung unausweichlicher Vorwürfe gegen die politische Führung der Bundesrepublik Deutschland, vor allem gegen den Bundeskanzler Olaf Scholz, bedacht.


Aus der veröffentlichten Tonaufnahme wird unmittelbar deutlich, dass die Luftwaffenoffiziere diese Aufgabe von der höchsten militärpolitischen Führung des Landes, womöglich vom Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius persönlich, bekommen haben. Somit wird die von Washington oktroyierte Ermutigung des Regimes in Kiew, das Konfliktgebiet auszuweiten und den Terror gegen die Zivilbevölkerung fortzusetzen, auch von Berlin unterstützt.


Zahlreiche Fakten, die belegen, dass die Ukraine westliche Waffensysteme und Munition einsetzt und sich Armeeangehörige aus den USA, Großbritannien, Frankreich und weiteren NATO-Ländern, einschließlich Deutschlands, an den Kampfhandlungen in der Ukraine, u. a. als Militärausbilder und Berater für technisch komplexes militärisches Gerät beteiligen, geben allen Grund zu behaupten, dass die Planungen der Bundeswehrführung der Wirklichkeit entsprechen und extrem gefährlich sind. In dieser Situation lassen die Behauptungen von Bundeskanzler Scholz, die Lieferung weitreichender Raketensysteme an die Ukraine sei nicht sinnvoll, berechtigte Zweifel aufkommen. Denn damit könnte das Ziel verfolgt werden, die wahren Intentionen der deutschen Ukraine-Politik zu kaschieren.


Die Abgeordneten der Staatsduma rufen den Deutschen Bundestag auf, eine objektive Untersuchung zur Beteiligung der Bundeswehrangehörigen an den Kampfhandlungen in der Ukraine durchzuführen. Trotz der Behauptungen, die Militärlieferungen für Kiew würden den Frieden näher bringen, ist es gegenwärtig gerade die Ukraine, die westliche Politikaster in einen in Blut versinkenden Schießplatz verwandelt haben, auf dem die NATO-Armeen und die Rüstungsindustrie des Westens verschiedene Waffensysteme und Militärtechnik testen, und die den meisten Schaden vom Streben der westlichen Gönner Kiews nach einem Krieg gegen Russland «bis zum letzten Ukrainer» davonträgt.


In Übereinstimmung mit dem Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland vom 12. September 1990, dem zufolge von deutschem Boden nur Frieden ausgehen werde und Handlungen, die geeignet seien und in der Absicht vorgenommen würden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, verfassungswidrig und strafbar seien, rufen die Abgeordneten der Staatsduma den Bundestag auf, keine Handlungen zuzulassen, die Deutschland in den Militärkonflikt auf der Seite des faschistisch-terroristischen Regimes in der Ukraine hineinziehen könnten.


Die Staatsduma ist davon überzeugt, dass erfolgreiche langjährige Erfahrungen der sowjetisch-deutschen und russisch-deutschen Regelungen und der gesunde Menschenverstand des deutschen Volkes und der Parlamentarier, die seinen Willen vertreten, die Katastrophe einer direkten militärischen Auseinandersetzung zwischen Russland und Deutschland verhindern und den Beginn eines vorteilhaften politischen Dialogs im Sinne des Friedens und Wohlstands in Europa näher bringen können.


Info: https://germany.mid.ru/de/aktuelles/pressemitteilungen/aufruf_der_staatsduma_an_den_deutschen_bundestag_im_zusammenhang_mit_deutscher_beteiligung_an_verbre


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

15.03.2024

Wladimir Putin beantwortet Fragen von Dmitri Kiselev. (I von II)

seniora,org, vom 14. März 2024, Der Kreml, Moskau 13. März 2024 - übernommen von en.kremlin.ru, Interview mit Dmitri Kiselev.

Die Deutsche Übersetzung vom englischen Originaltext des Kreml besorgte Dr. Andreas Mylaeus (Red.) Wer Herz und Verstand hat, wird nach diesem Interview wissen, warum die ganze Welt das heutige, sich aufrichtende Russland als einen Hoffnungsschimmer betrachtet, und warum die parasitären Kräfte auf Dauer nicht die Oberhand behalten werden.(am)

Dmitri Kiselev: Herr Präsident, als Sie Ihre Rede [vor der Föderalen Versammlung] gehalten haben, haben Sie bildlich gesprochen Billion um Billion aus dem Ärmel gezogen. In der Tat haben Sie einen absolut erstaunlichen Plan für die Entwicklung des Landes vorgeschlagen, wirklich erstaunlich. Das wird ein anderes Russland sein, mit einer völlig neuen Infrastruktur und einem neuen Sozialsystem   – ein wahres Traumland.

Aber das bringt mich dazu, Ihnen Ihre Lieblingsfrage zu stellen, mit der Sie Wladimir Wyssotski zitieren: "Wo ist das Geld, Zina?" Haben wir es verdient oder nicht?

President of Russia Vladimir Putin: Ja, natürlich haben wir das.

Mehr noch, dieser Plan ist in erster Linie das Ergebnis einer sorgfältigen Arbeit der Expertengemeinschaft, der Experten der Regierung und der Verwaltung. Alles fügt sich in die Haushaltsregeln ein und ist eigentlich eher konservativ, da einige Experten der Meinung sind, dass die Einnahmen höher sein sollten und werden. Und deshalb hätten wir höhere Ausgaben einplanen müssen, weil sich dies unmittelbar auf die wirtschaftlichen Entwicklungsaussichten auswirken dürfte.

Insgesamt ist das der richtige Weg. Bereits 2018 hatten wir auch geplant, zusätzliche acht Billionen Rubel für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung bereitzustellen, aber später haben wir diese Zahl erhöht. Ich glaube, dass es durchaus möglich ist, wenn die Dinge so laufen, wie es die Optimisten aus der oben erwähnten Expertengemeinschaft sagen, dass wir in der Lage sein werden   – wir sollten und wir werden das tun   – unsere Ausgaben in einer Reihe von Bereichen zu erhöhen.

Dmitry Kiselev: Wir sprechen also über einen Zeitraum von sechs Jahren, richtig?

Wladimir Putin: Ganz genau. Wir sprechen genau über einen Zeitraum von sechs Jahren. Gegenwärtig arbeiten wir an einem Dreijahreshaushalt, also dem Haushalt für einen dreijährigen Planungszeitraum. Aber als wir uns auf die Ansprache vorbereitet haben   – ich benutze das Pronomen "wir", weil ein ganzes Team daran gearbeitet hat   – sind wir natürlich davon ausgegangen, dass wir unsere Einnahmen und Ausgaben in den Bereichen berechnen sollten, die wir für einen Sechsjahreszeitraum als entscheidend und vorrangig erachten.

Dmitri Kiselew: Aber es gibt auch Projekte, die wirklich überwältigend sind. Zum Beispiel die Dzhubga-Sochi-Autobahn: 130 Kilometer, davon 90 Kilometer Tunnel und der Rest müssen Brücken sein, wenn man sich die Landschaft ansieht. Anderthalb Milliarden Rubel allein in den ersten drei Jahren, wobei die Autobahn im Idealfall bis 2030 fertiggestellt sein soll. Ist das wirklich notwendig, und werden wir genug für unseren Sieg haben?

Wladimir Putin: Die Menschen brauchen diese Straße. Familien mit Kindern können Sotschi nicht mit dem Auto erreichen. Sie halten alle irgendwo in der Nähe von Gelendschik oder Noworossijsk an, weil die Straße zu schwierig ist   – sie ist eine Serpentine.

Es gibt mehrere Baumöglichkeiten. Wir werden das Thema in den nächsten Tagen diskutieren. Entweder wird es eine Straße nach Dzhubga sein oder zuerst die Straße von Dzhubga nach Sotschi. Einige Regierungsmitglieder schlagen ein schrittweises Vorgehen vor. Andere sind der Meinung, dass alles auf einmal gemacht werden sollte, da es sonst zu einem Engpass zwischen Dzhubga und Sotschi kommen würde.

Der erste Abschnitt der Straße ist von Noworossijsk aus gesehen recht gut, und die Qualität des Belags ist nicht schlecht, aber sie ist sehr schmal. Wenn wir so weitermachen, wie auf dem ersten Abschnitt, bis nach Sotschi, könnte es auf diesem kleinen Raum zu Staus kommen, und die gibt es dort jetzt schon ziemlich viele.

Wie auch immer, wir werden das mit den Fachleuten besprechen   – konkrete Wege und Etappen   –, aber es sollte gemacht werden. Natürlich müssen die endgültigen Kosten für das Projekt festgelegt werden, um sicherzustellen, dass alle im Rahmen der Finanzpläne bleiben.

Die Interessen der Menschen stehen an erster Stelle, aber auch die Interessen der Wirtschaft sind vorrangig. Die Entwicklung der Gebiete im Süden des Landes ist sehr wichtig.

Dmitri Kiselew: Man sollte annehmen, dass es dem Land schnell besser geht, wenn wir können uns solche großen Investitionen leisten können, vor allem angesichts der besonderen Militäroperation und der fast 15.000 Sanktionen, die absolut horrend sind. Zumal wir auch die Armut bekämpfen wollen, auch bei kinderreichen Familien. Das ist doch ein kühnes Ziel, oder?

Wladimir Putin: Nein, das ist es nicht. Lassen Sie mich noch einmal auf das Thema Autobahn zurückkommen. Als ich mit Mitgliedern der Regierung darüber sprach   – und das Finanzministerium ist immer knauserig, auf eine gute Art und Weise, konservativ, was solche Ausgaben angeht   – sagte mir der Finanzminister [Anton Siluanov], und ich zitiere: "Nur diejenigen, die diese Straße nie befahren haben, sind gegen ihren Bau."

Dmitry Kiselev: Wir müssen also die gesamte Regierung dazu bringen, dorthin zu gehen.

Wladimir Putin: Nun, er hat Recht, denn das ist besonders wichtig für Familien mit Kindern.

Was die Frage betrifft, ob wir reicher werden. Die Wirtschaft wächst, das ist eine Tatsache, und nicht wir haben das registriert, sondern die internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen. Russland hat Deutschland in Bezug auf die Kaufkraftparität überholt und als fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst.

Soweit ich weiß, ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent geschrumpft, während die russische Wirtschaft um 3,6 Prozent gewachsen ist. Japan ist um einen kleinen Prozentsatz gewachsen. Wenn also die Wachstumsrate so bleibt wie heute, besteht eine gute Chance, dass Russland Japan als viertgrößte Volkswirtschaft überholt, und das könnte recht schnell geschehen.

Und dennoch, seien wir ehrlich und objektiv, ist die Qualität unserer Volkswirtschaften nicht dieselbe. Gemessen an der Kaufkraftparität, also an der Größe der Wirtschaft, ist Russland die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt und hat alle Chancen, Japan zu überholen. Aber die Struktur der Wirtschaft in diesen beiden Ländern hat einen offensichtlichen Vorteil gegenüber der Russlands.

Es gibt noch viel zu tun, damit unser Land nicht nur in Bezug auf die Kaufkraftparität, sondern auch in Bezug auf das Pro-Kopf-BIP eine anständige Position einnimmt. Das ist der erste Punkt. Zweitens ist es wichtig, dass sich die Struktur der Wirtschaft selbst ändert, dass sie effizienter, moderner und innovativer wird. Daran werden wir arbeiten.

Was die Einnahmen betrifft, so ist die Kaufkraftparität ein sehr wichtiger Indikator. Das ist das Volumen, also die Größe der Wirtschaft. Das bedeutet, dass der Staat über das Steuersystem auf allen Ebenen Geld erhält, um seine strategischen Prioritäten anzugehen. Das gibt uns die Möglichkeit, uns so zu entwickeln, wie wir es für richtig halten.

Dmitry Kiselev: Herr Präsident, Sie haben die Wirtschaftsstruktur und die Notwendigkeit eines Strukturwandels in der Wirtschaft erwähnt. Das ist genau das, was Sie in Ihrer Rede vor der Föderalen Versammlung dargelegt haben, und die Herausforderung besteht genau darin, innovative Sektoren schneller wachsen zu lassen als die Wirtschaft insgesamt.

Wladimir Putin: Ja, natürlich.

Wie ich bereits gesagt habe, müssen wir an der Struktur arbeiten. Davon wird die Zukunft unserer Wirtschaft, die Zukunft der Arbeitsressourcen, die Effizienz und die Arbeitsproduktivität abhängen.

Eine der größten Herausforderungen besteht heute darin, die Arbeitsproduktivität zu steigern. Angesichts des Arbeitskräftemangels gibt es nur einen Weg zu einer effektiven Entwicklung: die Steigerung der Arbeitsproduktivität. Das wiederum bedeutet, dass wir unserer Wirtschaft einen Innovationsschub geben und eine stärkere Automatisierung der Prozesse durch Roboter anstreben müssen. Soweit ich mich erinnern kann, kommen heute auf 10.000 Arbeiter zehn Roboter, während wir mindestens 1.000 Roboter pro 10.000 Arbeiter benötigen. Das scheint jetzt in Japan der Fall zu sein.

Außerdem müssen die Menschen für den Umgang mit diesen neuen Maschinen geschult werden, nicht nur mit Robotern, sondern auch mit anderen modernen Produktionsmitteln. Es gibt also eine weitere Herausforderung: die Ausbildung von Fachkräften.

Wir haben bestimmte Bereiche ermittelt, darunter die Ausbildung von Ingenieuren, in denen dies eine Priorität darstellt. Sie wissen vielleicht, dass 30 hochmoderne Ingenieurschulen in verschiedenen Teilen des Landes eröffnet wurden. Weitere 20 werden in diesem Jahr eröffnet; insgesamt werden es 50 sein. Fünfzig weitere sind für die nächsten Jahre in Planung.

Diese Bereiche sind also die Zukunft unseres Landes. Wir werden diese Bereiche erforschen und entwickeln.

Dmitry Kiselev: Ich möchte nur sicherstellen, dass wir die Sanktionen behandelt haben. Viele Leute haben die Idee geäußert, eine Regierungsbehörde zu schaffen, die speziell auf Sanktionen reagiert, um ihnen entgegenzuwirken. Ist das geplant oder halten Sie es für sinnlos?

Wladimir Putin: Das ist einfach nicht nötig. Die Regierung, die Zentralbank, der Sicherheitsrat analysieren alles, was unsere Feinde tun. Viele Dinge werden nicht einmal aus politischen oder militärischen Gründen getan, obwohl sie damit erklärt werden, sondern aus Gründen des Wettbewerbs.

Dmitry Kiselev: Skrupelloser, unlauterer Wettbewerb.

Wladimir Putin: Unlauterer Wettbewerb, getarnt durch politische oder militärische Erwägungen. Das war in der Flugzeugindustrie und in vielen anderen Sektoren der Fall.

Nun, die Welt ist so, wie sie ist, und wir haben uns an ihre Realitäten angepasst. Wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Und bisher waren wir, wie die Ergebnisse unserer Arbeit zeigen, recht erfolgreich.

Dmitry Kiselev: Aber die Gerissenheit des Westens hört damit nicht auf. In Ihrer Rede vor der Bundesversammlung sagten Sie, ich zitiere: "Wir sind uns auch der Versuche des Westens bewusst, uns in einen Rüstungswettlauf hineinzuziehen, der uns erschöpft und die Strategie widerspiegelt, die sie in den 1980er Jahren erfolgreich gegenüber der Sowjetunion angewandt haben." Wie groß ist unsere Sicherheitsmarge unter den Bedingungen eines faktischen Wettrüstens?

Wladimir Putin: Wir müssen sicherstellen, dass jeder Rubel, der in die Rüstungsindustrie investiert wird, maximalen Gewinn abwirft. Zu Zeiten der Sowjetunion hat sich niemand um diese Ausgaben gekümmert, und Effizienz war leider keine Priorität. Die Verteidigungsausgaben beliefen sich auf etwa 13 % des BIP des Landes   – der Sowjetunion.

Ich werde mich nicht auf unsere Statistiken beziehen, sondern stattdessen das Stockholmer Institut zitieren: Im letzten Jahr betrugen unsere Verteidigungsausgaben vier Prozent, und in diesem Jahr sind sie auf 6,8 Prozent gestiegen, das heißt, wir sind um 2,8 Prozentpunkte gewachsen. Das ist ein deutlicher Anstieg, aber keineswegs kritisch. In der Sowjetunion waren es 13 Prozent, bei uns sind es derzeit 6,8 Prozent.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Verteidigungsausgaben die Wirtschaft beschleunigen und sie dynamischer machen. Allerdings gibt es Grenzen zu beachten, wie wir wissen. Es bleibt die uralte Frage: Was ist nützlicher   – Waffen oder Butter? Wir haben dies im Hinterkopf.

Obwohl, wie ich bereits erwähnt habe, unsere moderne Verteidigungsindustrie insofern gut ist, als sie nicht nur indirekt die zivilen Industriesektoren beeinflusst, sondern auch Innovationen nutzt, die für die Verteidigungsindustrie notwendig sind, um zivile Güter herzustellen. Dies ist eine äußerst wichtige Sache.

Natürlich sind unsere Ausgaben nicht vergleichbar. Wie viel haben sie in den Vereinigten Staaten? 800...

Dmitry Kiselev: Es sind schon fast 900.

Wladimir Putin: Fast 900   – 860 oder 870 Milliarden [US-Dollar]. Sie sind absolut unvergleichbar mit unseren Ausgaben.

Dmitri Kiselew: Mir scheint, dass sie etwas veruntreuen, weil sie keine Hyperschallwaffen haben, nichts... Was ist das?

Wladimir Putin: Ich werde Ihnen erklären, worum es geht. Das Problem ist, dass ein erheblicher Teil der Mittel für die Instandhaltung verwendet wird, nicht nur für die Gehälter, sondern auch für die Instandhaltung der Stützpunkte weltweit. Es ist schwer nachzuvollziehen, wohin das ganze Geld fließt, denn es scheint in einem schwarzen Loch zu verschwinden. Hier findet der größte Teil der Veruntreuungen statt. Aber auch für die Herstellung von Zerstörungsmitteln, also von Waffen im Allgemeinen, werden beträchtliche Summen ausgegeben, die schwer zu bewerten sind.

Wenn wir die Kosten für ihr bekanntes Raketenabwehrsystem und eines unserer wichtigsten Mittel zur Überwindung von Raketenabwehrsystemen   – die Interkontinentalrakete "Avangard" mit einer Rakete von interkontinentaler Reichweite   – berechnen, sind die Werte einfach unvergleichbar. Im Grunde genommen haben wir alle ihre Bemühungen und Beiträge zum Raketenabwehrsystem zunichte gemacht. Das ist die richtige Vorgehensweise.

Darüber hinaus ist es unerlässlich, dass die Wirtschaft unserer Streitkräfte den aktuellen Anforderungen entspricht.

Dmitry Kiselev: Das Wort "Gerechtigkeit" ist ein magisches Wort für die russische Sprache. Sie verwenden es sehr vorsichtig, aber einmal haben Sie es in Ihrer Ansprache ausgesprochen und es klang wie ein Donnerschlag. Sie sagten, dass die Verteilung der Steuerlast in Russland gerechter werden sollte und schlugen vor, dass die Regierung darüber nachdenken sollte. In welche Richtung sollte sie denken?

Wladimir Putin: In der Tat sollte die Steuerlast in dem Sinne gerecht verteilt werden, dass Unternehmen, juristische und natürliche Personen, die mehr verdienen, mehr zum Staatshaushalt beitragen sollten, um landesweite Probleme anzugehen, vor allem um die Armut zu bekämpfen.

Dmitry Kiselev: Eine progressive Steuer?

Wladimir Putin: Ja, im Wesentlichen eine progressive Steuer.

Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, da wir noch mehr daran arbeiten müssen. Wir müssen ein System aufbauen, das wirklich mehr Ertrag bringt, um vor allem die sozialen Probleme und Herausforderungen zu lösen, denen sich der Staat in diesem Bereich gegenübersieht.

Wir wollen zum Beispiel die Steuerlast für kinderreiche Familien senken und weitere Schritte in diese Richtung unternehmen. Ich glaube, dass die Gesellschaft dies als normal wahrnehmen wird. Das ist der erste Punkt.

Zweitens. Was verlangt die Wirtschaft von uns? Sie bittet uns, das Steuersystem festzulegen und es nicht weiter zu verändern, damit es stabil bleibt. Das ist die wichtigste Bitte und Forderung der Wirtschaft.

Die Regierung soll sich so schnell wie möglich mit dieser Frage befassen und gemeinsam mit den Abgeordneten der Staatsduma Vorschläge unterbreiten.

Dmitry Kiselev: Eine progressive Steuer   – werden wir damit nicht jemanden vergraulen? Früher hatten wir Angst, jemanden mit dieser progressiven Steuer zu vergraulen.

Wladimir Putin: Nein, das glaube ich nicht. Im Prinzip haben wir dieses System bereits eingeführt. Sogar diejenigen, die glühende Befürworter des Pauschaltarifs waren, die Autoren des Pauschaltarifs, sind jetzt der Meinung, dass wir im Großen und Ganzen reif für einen viel selektiveren Ansatz sind.

Dmitry Kiselev: In Ihrer Rede haben Sie den "Kollegen von der Regierung" gedankt   – so war der Wortlaut. Bedeutet das, dass die Regierung von Herrn Mischustin   – falls Sie gewinnen   – im Amt bleiben wird?

Wladimir Putin: Darüber sollten wir nach der Wahl sprechen, wenn die Stimmen ausgezählt sind. Mir scheint, dass es jetzt einfach nicht stimmt. Aber im Großen und Ganzen, wie wir sehen können, arbeitet die Regierung gut   – die Ergebnisse sind offensichtlich, und das sind objektive Daten.

Dmitry Kiselev: Sie erwähnten die Senkung der Steuerlast für kinderreiche Familien. Kinder und die demografische Situation   – diese Themen wurden in Ihrer Rede sehr ausführlich behandelt. Das Thema ist in der Tat sehr schmerzhaft, denn Russland schmilzt demographisch gesehen dahin. Das letzte Jahr war ein Anti-Rekord der Geburtenrate.

Wladimir Putin: Ich glaube, die Geburtenrate lag bei 1,31 oder 1,39....

Dmitry Kiselev: Es sind 1,39 Kinder pro gebärfähiger Frau.

Wladimir Putin: Im gebärfähigen Alter.

Dmitry Kiselev: Vielleicht sollten wir sie idealerweise verdoppeln   – [auf ein Verhältnis von] drei. Denn das ist buchstäblich eine Katastrophe für die Gesellschaft.

Sie haben ein ziemlich umfangreiches Programm zur Förderung der Mutterschaft und der demografischen Stimulierung vorgeschlagen. Sind Sie zuversichtlich, dass diese Maßnahmen den Abwärtstrend in einen Aufwärtstrend umkehren werden?

Wladimir Putin: Insgesamt ist geplant, über verschiedene Kanäle bis zu 14 Billionen Rubel für alle Maßnahmen zur Unterstützung von Familien mit Kindern über einen Zeitraum von sechs Jahren auszugeben. Das ist eine enorme Menge an Geld.

Es gibt zahlreiche Bereiche, in denen Familien mit Kindern unterstützt werden   – von der allgemeinen sozialen Unterstützung, wie dem Bau oder der Renovierung von Kindergärten, dem Bau neuer und der Renovierung alter Schulen, deren Modernisierung entsprechend den heutigen Bedürfnissen bis hin zur Unterstützung von Frauen von der Schwangerschaft bis zum 18 Lebensjahr des Kindes. Das Kindergeld wird derzeit an fast 400.000 Frauen gezahlt, das ist fast jede dritte schwangere Frau. Über zehn Millionen Kinder erhalten Kindergeld. Das ist eine ernste Sache.

Wir haben das System des Mutterschaftskapitals beibehalten. Wir haben die Zahlungen von 450.000 Rubel für die Rückzahlung von Hypotheken an Familien, in denen ein drittes Kind geboren wird, beibehalten   – die entsprechenden Entscheidungen sind im Gange. Wir haben die Hypothekenzuschüsse für Familien mit Kindern beibehalten. Mit anderen Worten, es gibt ein ganzes Paket von sehr unterschiedlichen Maßnahmen zur Unterstützung von Familien.

Natürlich geht es, wie Sie bereits erwähnt haben, auch um Armutsbekämpfung, denn natürlich haben Familien mit Kindern weitaus mehr Schwierigkeiten als kinderlose Familien, was nicht verwunderlich ist, da die Ausgaben enorm sind. Dennoch haben wir in diesem Bereich erhebliche Fortschritte erzielt.

So lebten vor 20 Jahren, glaube ich, 29 Prozent der Bevölkerung, also 42 Millionen Menschen, unterhalb der Armutsgrenze. Heute sind es nach den letzten Berichten 9,3 Prozent, das sind immer noch 13,5 Millionen Menschen. Das ist in der Tat eine sehr große Zahl. Wir müssen alles tun, um die Quote auf mindestens sieben Prozent zu senken. Bei den kinderreichen Familien sind die Zahlen bescheidener, aber auch sie müssen verbessert werden.

Worauf beziehen wir uns, wenn wir von niedrigen Geburtenraten sprechen? Ich habe schon oft gesagt, und Experten sagen das auch   – das sind objektive Dinge   –, dass wir zwei dramatische Rückgänge der Geburtenraten hatten. Der eine war 1943 bis 1944, während des Großen Vaterländischen Krieges. Ein vergleichbarer Rückgang folgte unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, ein sehr ähnlicher, mit dem gleichen Rückgang der Geburtenrate.

Der Grund liegt auf der Hand: der Zusammenbruch des sozialen Unterstützungssystems. Egal wie schwach es in der UdSSR war, es war vorhanden, aber nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hörte es praktisch auf zu existieren, was zu weit verbreiteter Armut führte. Das braucht man nicht zu erklären. Jedenfalls schrumpfte der Planungshorizont einer Familie; die Geburtenrate sank auf das Niveau der Kriegsjahre. Dann gab es einen Aufschwung. Und jetzt haben wir ziemlich viele Kinder, junge Menschen, die in ein paar Jahren das Erwachsenenalter und das gebärfähige Alter erreichen, und wir gehen davon aus, dass die Raten steigen werden.

Was Sie erwähnt haben, ist ein weltweiter Trend. Es gibt nur wenige Industrieländer, die eine positive demografische Dynamik aufweisen, während in den übrigen Industrieländern alles im Rückgang begriffen ist. Dies ist ein komplexes Problem, das sowohl mit der Wirtschaft als auch mit den Lebensprioritäten der Frauen zu tun hat. Es ist besser, sich jetzt nicht einzumischen, sondern es den Demographen zu überlassen, sich damit zu befassen und eine Lösung zu finden.

Aber wissen Sie, was ermutigend ist? Die öffentliche Meinung. In Russland würden 70 Prozent der Männer und 72 Prozent der Frauen gerne zwei oder mehr Kinder haben, und der Staat sollte sie dabei unterstützen. Wir arbeiten an einem umfangreichen Paket von Unterstützungsmaßnahmen, die umgesetzt werden müssen, und das werden wir auch tun.

Dmitry Kiselev: Es ist jedoch noch nicht sicher, dass diese Maßnahmen die Situation umkehren werden.

In den späten 1990er Jahren   – es ist eine bekannte Geschichte, die Sie selbst erzählt haben   – haben sie Ihre Kinder vor dem Feuer gerettet: Sie gingen in das brennende Gebäude, in den zweiten Stock. Erst später erinnerten sie sich an das Geld, das noch im Haus war. Das Geld ist verbrannt. Das zeigt ihre Prioritäten: erst die Kinder, dann das Geld.

Vielleicht sollte man den gleichen Ansatz landesweit anwenden? Nicht nur 14 [Billionen], sondern alles geben   – ein solches Programm auflegen, das eine Wende garantiert?

Wladimir Putin: Wissen Sie, man muss, wie man sagt, die Entwicklungen verfolgen. In den frühen 2000er Jahren haben wir eine Reihe von demografischen Initiativen, einschließlich des Mutterschaftskapitals, und eine Reihe anderer Maßnahmen eingeführt, die zu spürbaren positiven Ergebnissen geführt haben. Das heißt, wir sind in der Lage, die gewünschten Ziele zu erreichen.

Dmitry Kiselev: Wir verfügen also bereits über die entsprechenden Erfahrungen?

Wladimir Putin: Wir haben die Erfahrung, ganz sicher. Mit dieser Erfahrung und anderen bewährten Praktiken sollten wir letztendlich versuchen, die Ziele zu erreichen, die wir uns gesetzt haben. Wenn sich die Situation ändert, werden wir die bestehenden Maßnahmen anpassen oder sie durch andere ergänzen.

So haben wir zum Beispiel das Jahr 2024 zum Jahr der Familie erklärt. Wir haben ein neues nationales Projekt mit dem Titel "Familie" gestartet. Es enthält Elemente, die wir bisher noch nie verwendet haben. Zum Beispiel ist geplant, 75 Milliarden [Rubel] für Regionen bereitzustellen, in denen die Geburtenrate unter dem Landesdurchschnitt liegt. Das sind vor allem die zentralen Regionen Russlands und der Nordwesten des Landes. 75 Milliarden sind eine ordentliche Summe. Sie müssen nur klug eingesetzt werden.

Die Altenpflege ist ein weiterer Aspekt. Es gibt auch andere Unterstützungsmaßnahmen. Durch die Erhöhung der Geburtenrate und die Steigerung der Lebenserwartung werden wir in der Lage sein, die Bevölkerungszahl des Landes zu stabilisieren. Dies ist der wichtigste Gesamtindikator, der entweder unseren Erfolg zeigt oder möglicherweise deutlich macht, dass alle Verwaltungs- und Regierungsstellen der entsprechenden Arbeit mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.

Dmitry Kiselev: Sicher, aber es gibt auch noch ein drittes Instrument zur Lösung der demografischen Probleme in der ganzen Welt, nämlich die Einwanderung. Welche Zahlen können wir für diesen Sechsjahreszeitraum erwarten und was bedeutet der systematische Ansatz bei dieser Arbeit?

Wladimir Putin: Was die Arbeitsmigranten betrifft, so haben wir im Vergleich zu anderen Ländern nicht viele Einwanderer in unserem Land: Sie machen 3,7 Prozent der Gesamtzahl der Arbeitnehmer aus. Aber sie konzentrieren sich in den Regionen mit der höchsten Wirtschaftsaktivität, und dort gibt es sicherlich mehr von ihnen. Das sind das Moskauer Gebiet, Moskau, die nordwestliche Region und einige Regionen im Norden, wo sie anständige Gehälter beziehen. Zweifellos ist dies jedoch ein Problem, das besondere Aufmerksamkeit seitens der lokalen, regionalen und föderalen Behörden erfordert.

Was möchte ich hier noch hinzufügen? Das ist eine sehr wichtige Sache. Wenn Arbeitsmigranten angeworben werden, heißt es immer, dies sei wegen des Mangels an Arbeitskräften notwendig. Unsere Unternehmer sollten sich darüber im Klaren sein, dass sich die Situation für sie in Bezug auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften in den kommenden Jahren nicht zum Besseren wenden wird   – sie werden mit einem Arbeitskräftemangel konfrontiert sein.

Ich möchte noch einmal wiederholen, dass es für eine völlig andere Lösung dieses Problems notwendig ist, die Arbeitsproduktivität zu erhöhen und die Zahl der Arbeitskräfte in den Bereichen zu verringern, in denen dies möglich ist, wobei durch die Einführung moderner Technologien noch größere Ergebnisse erzielt werden können. Wie wir bereits erörtert haben, erfordert dies Investitionen in diesem Bereich und die Ausbildung des Personals. Das ist das Wichtigste, worüber wir nachdenken müssen.

Generell ist die Migrationspolitik natürlich ein wichtiges wirtschaftliches Instrument. Es kann nicht schaden, sich die Lektionen anderer Länder anzusehen. In erster Linie sollten wir natürlich über die Rückführung unserer Landsleute sprechen. Die Konzepte der Rückführung und der Landsleute sind bereits in unserem Rechtsrahmen enthalten, wir brauchen sie hier nicht zu wiederholen.

Wir sollten über die Anwerbung von Menschen sprechen, die vielleicht nicht die Absicht haben, in die Russische Föderation zu ziehen, aber aufgrund ihrer Qualifikationen und Talente in verschiedenen Bereichen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung unseres Staates, zur Entwicklung Russlands leisten können. Wir würden uns freuen, wenn wir auch solche Menschen anziehen könnten.

Was die traditionellen Arbeitsmigranten betrifft, so müssen wir auch darüber nachdenken, wie wir sie auf ihre Ankunft in Russland vorbereiten können, auch in Zusammenarbeit mit unseren Partnern in den Ländern, in denen sie sich dauerhaft aufhalten. Dazu gehört das Erlernen der russischen Sprache, unserer Traditionen, unserer Kultur und so weiter. Man muss sich auch hier um sie kümmern und sie menschlich behandeln. Mit anderen Worten, es müssen Anstrengungen unternommen werden, um sie auf natürliche Weise in unsere Gesellschaft zu integrieren. All dies zusammen sollte eine entsprechende, wie ich hoffe, positive Wirkung haben.

Natürlich sollte jeder unsere Traditionen und die Gesetze der Russischen Föderation beachten. Und natürlich müssen die sanitären und anderen Normen streng eingehalten werden. Die Gewährleistung der Sicherheit der Bürger der Russischen Föderation muss an erster Stelle stehen.

Dmitri Kiselev: Die Russen sind wahrscheinlich das am meisten gespaltene Volk der Welt. Sie hatten ein Gespräch mit Teilnehmern des Wettbewerbs Führungspersonen für Russland, und einer Ihrer Gesprächspartner sagte, dass wir in der Region Saporoshje entdeckt haben, dass sie Russen sind wie wir. Ich hatte den Eindruck, dass dies für sie wie eine Art Offenbarung klang. Im Allgemeinen, und das ist wahr, kommen jetzt neue Regionen hinzu, und Odessa ist eine russische Stadt. Ich nehme an, auch in dieser Richtung gibt es große Erwartungen?

Wladimir Putin: Auf jeden Fall! Die Bevölkerungsdichte in diesen Regionen war schon immer recht hoch, und das Klima ist wunderbar.

Der Donbass ist seit den Zeiten der Sowjetunion eine industriell entwickelte Region. Die UdSSR hat riesige Investitionen in diese Region getätigt, in den Kohlebergbau, in die metallurgische Industrie. Die Investitionen sind in der Tat notwendig, damit die gesamte Produktion auf dem neuesten Stand ist und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen völlig anders organisiert sind als noch vor einigen Jahrzehnten.

Was Noworossija betrifft, so handelt es sich um eine Region, die durch eine stark entwickelte Landwirtschaft gekennzeichnet ist. Hier werden wir alles tun, um sowohl die traditionellen als auch die neuen Tätigkeitsbereiche zu unterstützen, die sich nahtlos in diese Regionen einfügen und mit dem Wunsch der Menschen einhergehen, sie zu entwickeln. Wissen Sie, die Menschen dort sind sehr talentiert.

Außerdem fließen von dort, wie ich schon sagte, sogar schon Steuern in den Bundeshaushalt. Wir müssen ihnen in dieser Phase helfen, sie unterstützen, sie auf die republikweite, landesweite russische Ebene bringen. Sie werden anfangen zu arbeiten, und das wird sehr schnell geschehen.

Dmitri Kiselew: Historisch gesehen ist es ganz klar, dass sich Nazi-Regime nicht von selbst auflösen, sondern als Folge einer militärischen Niederlage verschwinden. Das war in Deutschland, in Italien und in Japan der Fall. Dasselbe wird natürlich auch mit dem Bandera-Naziregime geschehen. Nach den Berichten des Verteidigungsministeriums und unserer Kriegskorrespondenten zu urteilen, rücken wir jetzt an der gesamten Frontlinie vor.

Ist es uns endlich gelungen, eine Strategie zu finden, bei der unsere Verluste in der Offensive geringer sind als in der Verteidigung? Das ist eine eher unkonventionelle Aufgabe in der Kriegskunst, aber sie hält die Offensive immer zurück. Das ist ein Gebot der Besonnenheit, und es ist absolut vernünftig im Hinblick auf unsere heldenhaften Krieger. Es stellt sich jedoch die Frage, wie wir mit minimalen Verlusten vorankommen können.

Wladimir Putin: Die Frage ist klar und berechtigt. Die Antwort ist auch ganz einfach: Wir müssen unsere Waffen in Bezug auf ihre Anzahl und Stärke erhöhen und gleichzeitig die Wirksamkeit der eingesetzten Kräfte und Mittel verbessern. Das betrifft sowohl die taktische Luftwaffe als auch die Luftstreitkräfte der Armee und die strategische Luftwaffe. Damit meine ich natürlich im Rahmen der Aspekte, die für bewaffnete Konflikte dieser Art akzeptabel sind. Ich beziehe mich hier auf Bodenwaffen, einschließlich Hochpräzisionswaffen, sowie auf Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass wir uns sprunghaft entwickeln.

Dmitri Kiselev: In diese Richtung?

Wladimir Putin: Ja, das ist genau das, was heute geschieht. Und das ist die Antwort auf Ihre Frage: Je mehr Waffen wir haben und je leistungsfähiger sie sind, desto weniger Verluste haben wir zu beklagen.

Dmitry Kiselev: Und doch stellt sich eine Frage. Welchen Preis sind wir bereit, für diese   – vielleicht ist "Projekt" nicht das richtige Wort   – Herausforderung zu zahlen, der wir uns historisch gesehen stellen mussten?

Wladimir Putin: Schauen Sie, jedes menschliche Leben ist unbezahlbar, jedes einzelne. Der Verlust eines geliebten Menschen in einer Familie, in jeder Familie, ist ein großer Kummer.

Aber was ist der springende Punkt hier? Es geht darum, deutlich zu machen, was wir tun. Und was tun wir? Wir haben uns heute getroffen, und wie Sie bemerkt haben, sagte einer der Gesprächsteilnehmer: Wir waren überrascht, als wir feststellten, dass es dort Russen gibt, die genauso sind wie wir. Also sind wir gekommen, um diese Menschen zu retten. Das ist im Grunde die Antwort auf Ihre Frage.

Wenn wir diese Menschen heute im Stich lassen, können sich unsere Verluste morgen um ein Vielfaches erhöhen. Unsere Kinder werden keine Zukunft haben, denn wir werden uns unsicher fühlen, wir werden ein Land dritter oder vierter Klasse sein. Niemand wird uns in Betracht ziehen, wenn wir uns nicht selbst verteidigen können, und die Folgen könnten für die russische Staatlichkeit katastrophal sein. Das ist die Antwort.

Dmitri Kiselev: Während die Amerikaner scheinbar von Verhandlungen und strategischer Stabilität sprechen, erklären sie, dass sie Russland eine strategische Niederlage zufügen müssen. Unsere Position ist folgende: "Wir sind offen für Verhandlungen, aber die Zeit der Gesten des guten Willens ist vorüber, das ist vorbei." Heißt das, dass es keine Verhandlungen geben wird?

Wladimir Putin: Wir haben uns nie geweigert, zu verhandeln.

Dmitry Kiselev: Aber gibt es einen Kompromiss ohne Gesten des guten Willens? Wie kann er dann erreicht werden?

Wladimir Putin: Lassen Sie mich versuchen, das zu erklären. Ich habe das schon viele Male gesagt, aber wenn es wiederholt werden muss, werde ich es tun. Als wir in Istanbul, in der Türkei, mit den Unterhändlern der anderen Seite Gespräche geführt haben, hatten wir am Ende einen dicken Folianten, ein Dokument, das eigentlich ein Vertragsentwurf war. Wir haben einen Auszug aus diesem Vertrag im Präsidialamt; er wurde vom Leiter der Verhandlungsgruppe auf ukrainischer Seite, Herrn Arakhamia, paraphiert. Sie können seine Unterschrift darauf sehen. Aber dann, wie Sie bereits wissen, hat Herr Arakhamia selbst der Welt öffentlich gesagt   – ich glaube, es war auch bei einem Treffen mit Journalisten, sogar mit ausländischen   –, dass der ehemalige Premierminister Großbritanniens, Herr Johnson, gekommen sei und sie davon überzeugt habe, den Vertrag nicht zu unterzeichnen und ihn daher nicht umzusetzen. Und so begannen sie, das Thema anzusprechen, das Sie gerade erwähnt haben   – wir müssen Russland auf dem Schlachtfeld besiegen.

Sind wir bereit zu verhandeln? Sicher sind wir das. Aber wir sind definitiv nicht zu Gesprächen bereit, die auf einer Art "Wunschdenken" beruhen, das nach dem Einsatz von Psychopharmaka entsteht, sondern wir sind zu Gesprächen bereit, die auf den Realitäten basieren, die sich, wie man in solchen Fällen sagt, vor Ort entwickelt haben. Das ist der erste Punkt.

Zweitens hat man uns schon viele Dinge versprochen, und zwar schon sehr oft. Man hat uns versprochen, dass sich die NATO nicht nach Osten ausdehnen würde, aber dann haben wir die NATO an unseren Grenzen gesehen. Man versprach uns, ohne in die Geschichte einzutauchen, dass der interne Konflikt in der Ukraine mit friedlichen, politischen Mitteln gelöst werden würde. Wie wir uns erinnern, kamen drei Außenminister aus Polen, Deutschland und Frankreich nach Kiew und versprachen, dass sie Garanten für diese Vereinbarungen sein würden. Einen Tag später fand der Staatsstreich statt. Man versprach uns, dass die Minsker Vereinbarungen eingehalten würden, und dann verkündete man öffentlich, dass man nie vorhatte, seine Versprechen zu erfüllen, sondern nur eine Pause einlegte, um das Bandera-Regime in der Ukraine aufzurüsten. Man hat uns viel versprochen, und deshalb reichen Versprechungen allein nicht aus.

Es wäre lächerlich, wenn wir jetzt Verhandlungen führen würden, nur weil ihnen die Munition ausgeht. Dennoch sind wir offen für eine ernsthafte Diskussion, und wir sind bestrebt, alle Konflikte, insbesondere diesen, mit friedlichen Mitteln zu lösen. Wir müssen aber sicher sein, dass es sich nicht nur um eine weitere Pause handelt, die der Feind zur Aufrüstung nutzen will, sondern um ein ernsthaftes Gespräch mit Sicherheitsgarantien für die Russische Föderation.

Wir kennen die verschiedenen Optionen, die diskutiert werden, wir kennen die "Köder", die sie uns zeigen werden, um uns zu überzeugen, dass die Zeit gekommen ist. Noch einmal: Wir wollen alle Streitigkeiten und diesen speziellen Streit, diesen speziellen Konflikt, mit friedlichen Mitteln lösen. Und wir sind dazu bereit, wir wollen das. Aber es sollte eine ernsthafte Verhandlung sein, bei der die Sicherheit der Gegenseite gewährleistet ist, und in diesem Fall geht es uns in erster Linie um die Sicherheit der Russischen Föderation. Davon werden wir ausgehen.

Dmitry Kiselev: Herr Präsident, ich fürchte, wir erscheinen zu großzügig, nicht wahr? Könnte es nicht sein, dass wir ein weiteres Abkommen mit ihnen abschließen und sie uns wieder einmal betrügen werden? Und wir werden uns mit dem Gedanken trösten, dass wir alles ehrlich gemacht haben und sie es waren, die betrogen haben. Sind wir dazu verdammt, immer mit den Eiern im Gesicht dazustehen?

Damals, in den 1990er Jahren, haben die Vereinigten Staaten sich selbst Medaillen für den Sieg im Kalten Krieg verliehen, und die Jahrzehnte seither waren die Jahrzehnte der großen Lügen. Wie können wir jemals hoffen, dass sie endlich einen ehrlichen Vertrag mit uns abschließen und ihn einhalten und uns Garantien geben? Ich weiß nicht, wie wir mit ihnen umgehen sollen. Glauben Sie wirklich, dass dies überhaupt möglich ist?

Wladimir Putin: Ich sage das nur ungern, aber ich traue niemandem.

Dmitri Kiselev: Nun.

Wladimir Putin: Aber wir brauchen Garantien. Diese Garantien müssen auf Papier festgehalten werden, und sie sollten uns passen und uns Vertrauen geben. Das ist es, was ich meine.

Es wäre wahrscheinlich verfrüht, öffentlich zu sagen, dass es möglich sein könnte. Aber wir werden sicher keine leeren Versprechungen kaufen.

Dmitry Kiselev: Ich fürchte, Ihre Worte könnten zitiert und weit ausgelegt werden. Wenn Sie sagen, dass Sie niemandem trauen, meinen Sie dann, dass Sie überhaupt niemandem trauen, oder beziehen Sie sich in diesem speziellen Fall auf die westlichen Partner?

Wladimir Putin: Ich ziehe es vor, mich auf die Fakten zu verlassen, anstatt mich von Wunschdenken und Versicherungen leiten zu lassen, dass man jedem vertrauen kann. Sie sehen, die Verantwortung für die Folgen einer Entscheidung dieser Größenordnung ist immens. Aus diesem Grund werden wir nichts tun, was den Interessen unseres Landes schadet.

Dmitry Kiselev: Herr Präsident, was ist mit Emmanuel Macron passiert? Ist er verrückt geworden? Er will französische Truppen gegen unsere Armee schicken. Er sieht aus wie ein gallischer Kampfhahn und hat alle Europäer erschreckt. Wie soll man das auffassen?

Wladimir Putin: Tatsächlich sind die Militärs der westlichen Länder seit langem in der Ukraine präsent. Sie waren schon vor dem Staatsstreich dort, und nach dem Putsch hat sich ihre Zahl vervielfacht. Heute sind sie sowohl direkt als Militärberater als auch als ausländische Söldner involviert, und sie erleiden Verluste. Ich bin mir jedoch sicher, dass selbst die offizielle Entsendung ausländischer Truppen nichts an der Situation vor Ort ändern wird   – und das ist das Wichtigste, denn Waffenlieferungen ändern nichts.

Zweitens kann es zu ernsten geopolitischen Konsequenzen führen. Wenn, sagen wir, polnische Truppen ukrainisches Territorium betreten, angeblich zum Schutz, sagen wir, der Grenze zwischen Weißrussland und der Ukraine oder einiger anderer Teile, um ukrainische Truppen freizusetzen und sie in die Lage zu versetzen, entlang der Kontaktlinie zu kämpfen, denke ich, dass polnische Truppen dort bleiben werden. Das ist meine Überzeugung. Es ist ihr Herzenswunsch, das Land zurückzubekommen, das sie seit jeher als das ihre betrachten, das Land, das der "Vater der Völker" Josef Stalin ihnen genommen und der Ukraine gegeben hat. Sie wollen dieses Land unbedingt zurückhaben. Wenn also polnische Truppen in die Ukraine einmarschieren, werden sie sie kaum wieder verlassen.

In einem solchen Fall könnten andere Länder, die nach dem Zweiten Weltkrieg Teile ihres Territoriums verloren haben, diesem Beispiel folgen. Ich denke, dass die Ukraine geopolitische Konsequenzen   – zumindest was die Erhaltung ihrer derzeitigen Staatlichkeit betrifft   – in vollem und unschönem Ausmaß zu spüren bekommen würde.

Dmitry Kiselev: Um auf Herrn Macron zurückzukommen: Könnte es sein, dass er sich an Russland dafür rächt, dass es ihm in Afrika einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, anstatt nett und gehorsam zu sein? Er hat doch nicht erwartet, dass Russland so aktiv sein würde, oder?

Wladimir Putin: Ja, ich glaube, das könnte ein Grund für eine gewisse Verbitterung sein, aber als wir direkte Kontakte mit ihm pflegten, haben wir dieses Thema ziemlich offen diskutiert.

Wir haben uns nie nach Afrika vorgedrängt, und wir haben auch Frankreich nicht von dort verdrängt. Das Problem hat einen anderen Ursprung. Es gibt eine bekannte Wagner-Gruppe, die zunächst eine Reihe von Wirtschaftsprojekten in Syrien verfolgt und dann ihre Aktivitäten auf einige andere Länder in Afrika ausgedehnt hat. Sie genießt die Unterstützung des Verteidigungsministeriums, aber nur, weil es sich um eine russische Gruppe handelt, nicht mehr. Wir haben niemanden aus Afrika verdrängt. Vielmehr hatten die Staats- und Regierungschefs einiger afrikanischer Länder mit einigen russischen Wirtschaftsakteuren zu tun und wollten in einigen Bereichen lieber mit ihnen als mit den Franzosen zusammenarbeiten. Das war nicht unsere, sondern die Initiative unserer afrikanischen Freunde.

Es ist also nicht klar, was wir in diesem Zusammenhang zu verantworten haben, wenn ein unabhängiger Staat seine Beziehungen zu Partnern aus anderen Ländern, auch aus Russland, seine Beziehungen zu Russland ausbauen will. Wir haben diese ehemaligen französischen Kolonisten in diesen afrikanischen Ländern nicht angetastet. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass viele Länder, für die Frankreich historisch gesehen ein Mutterland war, sich nur sehr ungern mit ihnen befassen. Das ist nicht unsere Schuld. Es mag für Frankreich bequemer sein, jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben, als seine eigenen Fehler einzugestehen. Die scharfe und emotionale Reaktion des französischen Präsidenten lässt sich unter anderem mit den Entwicklungen in einigen afrikanischen Staaten erklären.

Ich weiß jedoch, dass es auch andere afrikanische Länder gibt, die keine Einwände gegen die französische Präsenz haben und sich glücklich und bereit zeigen, mit den Franzosen zusammenzuarbeiten. Doch einige Länder sind es nicht. Das ist nicht unser Werk. Wir betreiben keine Gehirnwäsche und schüren dort keine antifranzösischen Gefühle.

Wir haben uns keine solchen Aufgaben gestellt. Um ehrlich zu sein, verfolgt Russland dort keine staatlichen oder nationalen Ziele. Wir pflegen lediglich freundschaftliche Beziehungen. Wenn sie es vorziehen, ihre Beziehungen zu Russland auszubauen, sind sie herzlich willkommen, und wir erwidern solche Schritte. Es gibt nichts, woran man Anstoß nehmen könnte.

Dmitry Kiselev: Aber jetzt sagt man in Frankreich, dass es in Bezug auf Russland keine "roten Linien" mehr gibt, nichts ist unmöglich und alles ist möglich. Im Allgemeinen wollen sie mit uns irgendwie auf der Grundlage des Gleichgewichts der Kräfte reden. Wir hören viel aus Frankreich, aus dem Westen und aus Litauen. Im Allgemeinen ist der Chor nicht dünn, sondern feindselig.

Vielleicht sollten auch wir zu unkonventionellen Lösungen greifen und irgendwann die Hilfe der zwei Millionen Mann starken nordkoreanischen Armee in Anspruch nehmen? Zum Beispiel im Austausch für unseren "nuklearen Schutzschirm" über die Hälfte der koreanischen Halbinsel? Warum eigentlich nicht?

Wladimir Putin: Zunächst einmal hat die Demokratische Volksrepublik Korea ihren eigenen "nuklearen Schutzschirm". Sie haben uns nicht um etwas gebeten. Das ist der erste Punkt.

Zweitens. Im Prinzip, basierend auf dem, was wir auf dem Schlachtfeld sehen, bewältigen wir die Aufgaben, die wir uns gestellt haben.

Was die Staaten betrifft, die sagen, dass sie keine "roten Linien" mit Russland haben, so sollten sie sich darüber im Klaren sein, dass Russland auch mit ihnen keine "roten Linien" haben wird.

Was die kleinen europäischen Staaten anbelangt, so behandeln wir erstens alle mit Respekt, ganz gleich, was passiert. Zweitens, wenn diese kleinen Staaten zu einer härteren Politik gegenüber Russland aufrufen und einige extreme Maßnahmen ergreifen, einschließlich, sagen wir, der Stationierung von Truppen und so weiter, dann sind das immer noch die Staaten, die meinen, dass sie die Konsequenzen ihrer provokativen Äußerungen nicht spüren werden. Und diejenigen, die sie spüren könnten, halten sich zurück. Und das zu Recht.

Dmitry Kiselev: Und der ganze deutsche Tanz mit den Taurus-Raketen? Herr Scholz sagt: "Wir liefern nicht", aber es gibt Kräfte, die darauf bestehen, die Taurus-Raketen in die Ukraine zu schicken, die Briten schlagen ihre Initiative vor: Lasst es uns über England machen, wir sind bereit, sie zu schicken. Das Ziel ist die Krim-Brücke, die deutschen Generäle planen bereits Operationen, wie wir gehört haben, nicht nur gegen die Krim-Brücke, sondern auch gegen Militärbasen, wie sie sagen, tief im russischen Gebiet. Manche sagen bereits, diese Raketen könnten den Kreml treffen. Gehen diese Träume nicht zu weit?

Wladimir Putin: Erstens: Sie träumen und heitern sich selbst auf. Zweitens versuchen sie, uns einzuschüchtern.

Was Deutschland betrifft, so gibt es auch dort verfassungsrechtliche Probleme. Sie haben Recht, wenn sie sagen, wenn die Taurus-Raketen diesen Teil der Krim-Brücke treffen, der ja auch nach ihren Vorstellungen zum russischen Territorium gehört, dann ist das ein Verstoß gegen das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Tatsache ist, dass sich die deutsche Opposition noch aggressiver verhält. Wir werden sehen, worauf sie sich einigen werden. Wir verfolgen das genau. Es werden auch britische und amerikanische Raketen eingesetzt. Aber das ändert nichts an der Situation auf dem Schlachtfeld. Ja, sie fügen uns natürlich Schaden zu, das ist klar. Aber im Grunde genommen ändert das nichts am Verlauf der Feindseligkeiten und an den Folgen, die für die andere Seite unvermeidlich sind.

Wir hören jetzt, dass in Deutschland   – sowohl auf Ihren Kanälen als auch auf ausländischen Kanälen, auf deutschen Kanälen   – gezeigt wird, wie viel sie haben, wie viel in einem schlechten Zustand ist, wie viel verbessert, modernisiert werden muss und so weiter. Lassen Sie sie arbeiten. Wie Sie zu Recht gesagt haben, gibt es Dinge, über die sie nachdenken sollten. Diejenigen, die klüger sind, denken darüber nach.

Dmitry Kiselev: Und die neuen NATO-Mitglieder Finnland und Schweden im Allgemeinen, was haben sie wofür eingetauscht? Der schwedische Außenminister Tobias Billström erklärte den Türken plötzlich, dass Schweden gegen NATO-Stützpunkte auf schwedischem Gebiet sei. War ihnen nicht klar, wem sie beigetreten sind? Was ist mit ihnen geschehen?

Wladimir Putin: Das müssen Sie die fragen, ich weiß es nicht. Wir hatten recht gute Beziehungen, stabile Beziehungen zu diesen Ländern, und ich glaube, dass sie mehr davon profitiert haben, als sie an der Neutralität festgehalten haben, denn das brachte gewisse Vorteile, zumindest als Verhandlungsplattform, um die Spannungen in Europa abzubauen.

Wir hatten ein perfektes Verhältnis zu Finnland, einfach perfekt. Wir hatten nicht einen einzigen Anspruch gegeneinander, schon gar nicht einen territorialen, ich spreche nicht von anderen Gebieten. Wir hatten dort nicht einmal Truppen; wir hatten alles von der russisch-finnischen Grenze abgezogen. Warum haben sie das getan? Aus rein politischen Gründen, denke ich. Ich vermute, sie wollten wirklich Mitglied in einem westlichen Club sein, unter einer Art "Schirm". Warum sie das getan haben, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Das ist ein völlig unsinniger Schritt, um die eigenen nationalen Interessen zu wahren. Aber es ist ihre Entscheidung, und sie haben diese Entscheidung getroffen.

Wir hatten dort keine Truppen, jetzt werden wir welche haben. Es gab keine Waffensysteme, jetzt wird es welche geben. Und warum? Wir hatten sehr gute wirtschaftliche Beziehungen. Sie haben unseren Markt genutzt, wir haben viel bei ihnen gekauft. Was ist daran verkehrt? Jetzt wird sich die Situation ändern. Viele ihrer Waren werden auf anderen Märkten nicht wirklich gebraucht, und unsere Waren gehen ihnen verloren. Ich kann das nicht verstehen.

Dmitry Kiselev: Währenddessen gibt es in den USA einen laufenden...

Wladimir Putin: Wissen Sie, es ist eine alltägliche Sache, aber trotzdem. In den letzten Jahren konnte man sowohl in Helsinki als auch mehr noch in den Grenzgebieten Finnlands mit russischen Rubeln bezahlen. In großen Supermärkten, auch in Helsinki, konnte man alle Waren für Rubel kaufen. Die gesamte Werbung ist dort auf Russisch.

Dmitry Kiselev: Die Menschen in den Grenzgebieten dort drüben gehen einfach bankrott.

Wladimir Putin: Nun, was ich damit sagen will, ist, dass die wirtschaftliche Situation auf der anderen Seite gut war: Die Hauspreise waren auf einem guten Niveau. Ja, das war wirtschaftlich in Ordnung, aber es gab offenbar sehr konservative rechte, nationalistische politische Akteure, denen diese engeren Beziehungen zu Russland nicht gefielen. Für manche war es sogar zu viel: Russen, die Häuser und Wohnungen kaufen, überall Schilder in russischer Sprache...

Ich meine, ich weiß sicher, dass diese Russophobie irgendwo an der Basis beginnt. Vielleicht haben einige politische Bewegungen im Land beschlossen, sich diese Voreingenommenheit zunutze zu machen   – vielleicht ist das so. All diese Faktoren zusammengenommen führten zu einer solchen Entscheidung. Das ist es, was ich denke, aber ich kann mir nicht zu 100 Prozent sicher sein. Auf jeden Fall wird dies nicht zur Verbesserung der Sicherheit beitragen, weder auf bilateraler Ebene noch in Europa insgesamt.

Dmitry Kiselev: In der Zwischenzeit befinden sich die Vereinigten Staaten inmitten eines heftigen Präsidentschaftsrennens. Und natürlich können sie dort nicht auf Sie verzichten. Sie sind der unsichtbare Teilnehmer, denn jeder republikanische oder demokratische Kandidat erwähnt Sie in seiner Rede und nennt Gründe dafür. Es scheint sogar so, als würden Sie nie aus den Zeitungsseiten oder den Schlagzeilen der Fernsehnachrichten verschwinden und immer ein Argument in jedermanns Wahlkampf sein. Sie heizen das Feuer sogar noch an.

Wladimir Putin: Wie kommt das?

Dmitry Kiselev: Es heißt, wir würden einen Kandidaten gegenüber anderen bevorzugen. Wenn ein ausländischer Präsident sagt, dass ein Kandidat in einem anderen Land vorzuziehen ist, dann ist das eigentlich ein Lehrbuchbeispiel für Wahlmanipulation. Inwieweit mischen Sie sich in die amerikanischen Wahlen ein, indem Sie behaupten, dass wir lieber Biden als Präsident sehen würden? Und wie wahr ist das? Was ist das   – eine Art Trolling?

Wladimir Putin: Hören Sie, erstens werde ich Ihnen eine Sache sagen, die beweist, dass sich meine Präferenzen nicht geändert haben.

Zweitens. Wir mischen uns in keiner Weise in irgendwelche Wahlen ein, und ich habe mehr als einmal gesagt, dass wir mit jedem Führer zusammenarbeiten werden, dem das amerikanische Volk, der amerikanische Wähler, vertraut.

Ich finde es merkwürdig, dass Herr Trump, der derzeitige Präsidentschaftskandidat, mir in seinem letzten Jahr als Präsident vorgeworfen hat, mit Herrn Biden zu sympathisieren. Das ist mehr als vier Jahre her. Bei einem unserer Gespräche sagte er mir Folgendes   – entschuldigen Sie bitte das direkte Zitat: "Du willst, dass Sleepy Joe gewinnt."

Das hat er mir gesagt, als er noch Präsident war. Später wurde er zu meiner Überraschung verfolgt, weil Russland ihn angeblich als Kandidat unterstützt hatte. Das ist völliger Blödsinn.

Was die derzeitige Situation bei den Wahlen angeht, so wird sie immer unzivilisierter. Dazu möchte ich mich gar nicht äußern.

Außerdem ist es ganz sicher, ich denke, es ist inzwischen jedem klar, dass das amerikanische politische System nicht den Anspruch erheben kann, in jeder Hinsicht demokratisch zu sein.

Dmitry Kiselev: Um ehrlich zu sein, finde ich es etwas seltsam, dass Sie Herrn Biden bevorzugen. Damals, 2011, kam Herr Biden nach Moskau und versuchte, Sie von einer Kandidatur abzubringen.

Erinnern Sie sich an diese Episode? Er erzählte die Geschichte während seines Treffens mit der russischen Opposition im Spaso House. Laut Garri Kasparow sagte Biden, dass er Premierminister Putin im russischen Weißen Haus besucht habe, um ihn von einer Kandidatur abzubringen, und dass er mit den Vorbereitungen für einen "arabischen" Frühling in unserem Land begonnen habe. Es scheint, dass Biden Ihnen schon damals nicht wohlgesonnen war. Sie befinden sich in einer Art historischem Duell. Oder haben Sie das überwunden?

Wladimir Putin: Ehrlich gesagt, habe ich dem nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Dmitry Kiselev: Sie sind also darüber hinweggekommen. Sie haben nicht einmal besonders darauf geachtet.

Wladimir Putin: Ein Duell...

Dmitry Kiselev: Für ihn war es also ernst, für Sie nicht.

Wladimir Putin: Das ist wirklich ein Zeichen der Einmischung...

Dmitry Kiselev: Ja, das ist eine 100-prozentige, eklatante Einmischung.

Wladimir Putin: ...Einmischung in die politischen Prozesse in unserem Land. Wir haben erklärt, und ich habe es viele Male erklärt: "Wir werden das nicht zulassen."

Dmitry Kiselev: Nun gut.

Abgesehen von der Einmischung und den Wahlkämpfen geht die Eskalation in der Tat weiter. Es scheint, dass beide Supermächte, Russland und die USA, das spielen, was die Amerikaner das "Chicken Game" nennen (wenn Hühner sich gegenseitig rammen); es ist ein Spiel, bei dem zwei Fahrer aufeinander zusteuern, um zu sehen, wer zuerst ausweicht. Bislang scheint keiner der beiden als Erster auszuweichen. Steht der Crash also unmittelbar bevor?

Wladimir Putin: Warum? Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, dass sie keine Truppen entsenden werden. Wir wissen, was amerikanische Truppen auf russischem Gebiet sind. Sie sind Eindringlinge. So werden wir sie auch behandeln, wenn sie auf dem Territorium der Ukraine auftauchen, und die verstehen das. Ich habe gesagt, dass Herr Biden ein Vertreter der traditionellen Schule ist, und das ist bewiesen. Doch abgesehen von Herrn Biden gibt es genügend Spezialisten für die russisch-amerikanischen Beziehungen und die strategische Abschreckung.

Daher glaube ich nicht, dass es zu einem Frontalzusammenstoß kommt. Aber wir sind darauf vorbereitet. Ich habe schon oft gesagt, dass es für uns um Leben und Tod geht, während es für sie darum geht, ihre taktische Position in der Welt insgesamt zu verbessern und ihren Status bei ihren Verbündeten insbesondere in Europa zu erhalten. Auch das ist wichtig, aber nicht so sehr wie für uns.

Dmitry Kiselev: Es ist interessant, dass Sie gesagt haben, wir seien bereit dafür. Der Philosoph und geopolitische Experte Alexander Dugin fordert direkt dazu auf, sich praktisch auf einen Atomkrieg vorzubereiten. "Je besser wir darauf vorbereitet sind, desto unwahrscheinlicher ist ein solcher Krieg", sagt Herr Dugin. Wie kann man jemals darauf vorbereitet sein? Sind wir wirklich auf einen Atomkrieg vorbereitet?

Wladimir Putin: Aus militärisch-technischer Sicht sind wir auf jeden Fall bereit. Sie [die Truppen] sind ständig in Alarmbereitschaft. Das ist die erste Sache.

Zweitens. Unsere nukleare Triade ist fortschrittlicher als jede andere, und auch das ist eine allgemein anerkannte Tatsache. Wir und die Amerikaner sind eigentlich die einzigen, die eine solche Triade haben.

Hier haben wir viel mehr Fortschritte gemacht. Wir haben eine fortschrittlichere nukleare Komponente. Im Großen und Ganzen haben wir, was Träger und Sprengköpfe angeht, eine grobe Parität, aber die nukleare Komponente, die wir haben, ist anspruchsvoller.

Jeder weiß das, alle Experten wissen das. Das heißt aber nicht, dass wir mit der Anzahl der Träger oder Sprengköpfe konkurrieren sollten, aber wir sollten es wissen. Und ich wiederhole, dass diejenigen, die es brauchen   – Experten, Spezialisten, das Militär   – sich dessen sehr wohl bewusst sind.

Sie haben sich die Aufgabe gestellt, diese Modernität und Neuartigkeit zu erhöhen, und sie haben entsprechende Pläne. Wir wissen auch darüber Bescheid. Sie entwickeln alle ihre Komponenten, und wir tun das auch. Meiner Meinung nach bedeutet dies jedoch nicht, dass sie bereit sind, morgen einen Atomkrieg zu führen. Wenn sie es wollen, was können wir tun? Wir sind bereit.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

15.03.2024

Wladimir Putin beantwortet Fragen von Dmitri Kiselev. (II von II)

Dmitry Kiselev: Vielleicht sollten wir, um die Sache noch überzeugender zu machen, irgendwann einmal Atomtests durchführen? Immerhin gibt es dafür keine internationalen Beschränkungen.

Wladimir Putin: Es gibt einen Vertrag, der diese Art von Tests verbietet, aber die Vereinigten Staaten haben ihn leider nicht ratifiziert. Deshalb haben wir diese Ratifizierung zurückgezogen, um die Parität zu wahren. Da der Vertrag von den Vereinigten Staaten nicht ratifiziert wurde, ist er letztlich nicht in Kraft getreten, da er nicht die erforderliche Anzahl von Ratifizierungen erhalten hat, aber wir halten uns dennoch an diese Vereinbarungen.

Wir wissen, dass in den Vereinigten Staaten die Möglichkeit der Durchführung solcher Tests erwogen wird. Denn wenn neue Sprengköpfe auftauchen, wie einige Fachleute meinen, reicht es nicht aus, sie am Computer zu testen, sondern sie müssen auch in der Realität getestet werden. Solche Ideen liegen in einigen US-Kreisen in der Luft, es gibt sie, und wir sind uns ihrer bewusst.

Und wir beobachten sie auch. Wenn sie solche Tests durchführen, werden wir das nicht unbedingt tun, wir sollten überlegen, ob wir das brauchen oder nicht, aber ich schließe nicht aus, dass wir das auch tun können.

Dmitry Kiselev: Aber sind wir in technischer Hinsicht darauf vorbereitet?

Wladimir Putin: Wir sind immer bereit. Ich möchte klarstellen, dass es sich nicht um konventionelle Waffen handelt, sondern um die Art von Truppen, die immer in Alarmbereitschaft sind.

Dmitri Kiselev: Herr Präsident, haben Sie letztes Jahr, als es an der Front schwierige Momente im Zusammenhang mit Charkow oder Cherson gab, an taktische Atomwaffen gedacht?

Wladimir Putin: Wozu denn? Die Entscheidung, die Truppen aus Cherson abzuziehen, wurde auf Anregung des damaligen Kommandos der Gruppierung getroffen. Das bedeutete aber keineswegs, dass unsere Front dort auseinanderfiel. Nichts dergleichen ist je geschehen. Es wurde nur getan, um unnötige Verluste beim Personal zu vermeiden. Das ist alles. Das war das Hauptmotiv, denn unter den Bedingungen der Kriegsführung, als es unmöglich war, die Gruppierung am rechten Ufer vollständig zu versorgen, hätten wir einfach unnötige Verluste an Personal erlitten. Aus diesem Grund wurde beschlossen, sie auf das linke Ufer zu verlegen.

Die Richtigkeit dieser Entscheidung wurde durch das bestätigt, was das ukrainische Kommando in bestimmten Gebieten am linken Ufer, unter anderem in Krynki, zu tun versuchte: Sie warfen ihr Personal einfach dorthin, als wäre es ein Fleischwolf. Am Ende liefen sie buchstäblich barfuß herum. Sie haben versucht, mit Schnellbooten und Drohnen Munition dorthin zu bringen. Und was ist das? Sie haben sie einfach zum Schlachten geschickt.

Ich habe einmal den Chef des Generalstabs gefragt, das ist kein Geheimnis: "Wer trifft Ihrer Meinung nach die Entscheidungen auf dieser Seite? Da derjenige, der die Entscheidung trifft, weiß, dass er Menschen in den sicheren Tod schickt?" Er antwortete: "Sie verstehen es." Ich sagte: "Aber wer trifft die Entscheidung, warum tun sie es? Es macht keinen Sinn."   – "Es hat keinen militärischen Sinn." Ich fragte: "Welchen Sinn hat es dann?"   – "Ich weiß es nicht", antwortete er, "wahrscheinlich die oberste politische Führung, basierend auf politischen Erwägungen, dass sie eine Chance hätten, unsere Verteidigung zu durchbrechen, eine Chance, zusätzliches Geld zu bekommen, unter Bezugnahme auf die Tatsache, dass sie einen Brückenkopf auf dem linken Ufer haben, eine Chance, ihre Position bei internationalen Treffen in einer guten Weise zu präsentieren." Der Befehl wurde erteilt, und alle unterstellten Leiter geben ihn automatisch weiter.

Übrigens, die Kriegsgefangenen, die dort gefangen genommen wurden, die die Waffen niedergelegt haben, sie haben gesagt, dass sie nicht einmal wussten, in welche Situation sie geraten sind. Nehmen wir an, neue Truppen werden dorthin verlegt und es wird ihnen gesagt: "Dort gibt es eine solide Verteidigung, geht weiter, macht weiter und helft." Sie konnten nicht einmal mehr auf das linke Ufer gelangen.

Dmitry Kiselev: Eine Tragödie.

Wladimir Putin: Eine echte Tragödie. Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, absolut.

Warum müssen wir also Massenvernichtungswaffen einsetzen? Es hat nie eine solche Notwendigkeit gegeben.

Dmitry Kiselev: Das heißt, diese Idee ist Ihnen gar nicht in den Sinn gekommen?

Wladimir Putin: Nein. Wozu auch? Waffen existieren, um eingesetzt zu werden. Wir haben unsere eigenen Prinzipien; was besagen sie? Dass wir bereit sind, Waffen einzusetzen, auch die, die Sie gerade genannt haben, wenn es um die Existenz des russischen Staates geht, um die Beeinträchtigung unserer Souveränität und Unabhängigkeit. Wir haben alles in unserer Strategie festgelegt. Wir haben sie nicht geändert.

Dmitri Kiselew: Herr Präsident, als der scheidende Präsident Jelzin vorschlug, dass Sie für das Amt des Präsidenten kandidieren sollten, war Ihre erste Reaktion: "Ich bin nicht bereit."

Wladimir Putin: Genau, das ist das korrekte Zitat.

Dmitry Kiselev: Seitdem haben Sie natürlich eine große Entwicklung durchgemacht. Wenn Sie ein Telegramm an sich selbst zu dieser Zeit schreiben sollten, welcher Text würde darin stehen?

Wladimir Putin: Wissen Sie, das ist wie "Ein Yankee aus [Connecticut] am Hofe des König Artus" oder so ähnlich. Es ist nicht möglich, diese Frage zu beantworten, denn die Frage wurde damals gestellt, in dem historischen und wirtschaftlichen Kontext, in dem sich das Land befand, in dieser innenpolitischen Situation unter dem Gesichtspunkt der inneren Sicherheit. Und all dies zusammen hat mich zu der Antwort veranlasst, die ich gegeben habe: "Ich bin dazu nicht bereit." Nicht, weil ich Angst vor etwas hatte, sondern weil das Ausmaß der Aufgaben enorm war und die Zahl der Probleme jeden Tag wie ein Schneeball wuchs. Deshalb sagte ich aufrichtig und nicht, weil ich, ich wiederhole, Angst vor etwas hatte, sondern weil ich dachte, dass ich nicht bereit sei, all diese Probleme zu lösen, Gott bewahre, ich würde etwas noch Schlimmeres anrichten. Das ist es, was ich meinte. Deshalb war ich absolut aufrichtig, und wenn ich zurückkäme, würde ich das Gleiche noch einmal sagen.

Dmitry Kiselev: Und was war dann entscheidend? Sie haben doch kandidiert.

Wladimir Putin: Wahrscheinlich die Gespräche mit Boris Nikolajewitsch.

Das Entscheidende war, dass er am Ende zu mir sagte: "Gut, ok, ich verstehe, wir kommen später darauf zurück." Und wir kamen mehrere Male darauf zurück.

Letztlich sagte er, dass ich ein erfahrener Mann sei, der wisse, was ich tue und was ich vorschlage, und er sagte mir noch einige andere Dinge. Vielleicht ist es nicht angebracht, mich selbst anzupreisen, aber er sagte so positive Worte. Später wiederholte er sie noch einmal, in einer wirklich positiven Weise; ich werde jetzt nicht darüber sprechen.

Und als die Arbeit begann, war dort alles ganz anders. Wissen Sie, wenn man arbeitet, denkt man: das, das und das wird jetzt gebraucht, das   – morgen   – und so weiter und so fort. Wenn man sich auf eine Aufgabe einlässt, ist das ein ganz anderes Spiel.

Dmitry Kiselev: Keine Zeit mehr, vor der man Angst haben muss.

Wladimir Putin: Es geht nicht darum, dass man Angst hat, sondern darum, dass man der Aufgabe gewachsen ist, dass man sie bewältigen kann. Sie erinnern sich selbst daran, wie das Jahr 1999 in der Wirtschaft, im Sicherheitsbereich, im Finanzbereich   – in allem   – war.

Dmitry Kiselev: Sie haben einmal gesagt, dass die Vorbereitung auf die Leningrader Universität ein Wendepunkt für Sie war. Das war die Situation, in der Sie alles riskieren mussten, weil Sie wussten, entweder Sie tun es jetzt und schaffen es und können dann die Pläne umsetzen, die Sie hatten (und damals planten Sie bereits, für den KGB zu arbeiten) oder Sie verlieren, und dann ist alles anders und es gibt keine Chance. Ist Russland jetzt in der gleichen Situation, wenn es alles riskieren muss?

Wladimir Putin: Erstens war ich damals nicht in einer solchen Situation. Ja, ich wollte in den staatlichen Sicherheitsorganen arbeiten.

Dmitri Kiselew: Das Eingeständnis selbst, dieses Gefühl, das war schon etwas Besonderes, nicht wahr? Es ist entweder so oder so?

Wladimir Putin: Nicht ganz. Ich kam einfach an die Rezeption und sagte: "Ich möchte hier arbeiten. Was brauche ich dafür?"

Die Alternative war einfach, man sagte mir: Sie müssen entweder ein Hochschulstudium absolvieren, am besten ein Jurastudium, oder in der Armee dienen, oder mindestens drei Jahre Berufserfahrung haben, aber besser in der Armee dienen. Wenn ich mich nicht an der Universität eingeschrieben hätte, wäre ich zur Armee gegangen.

Gut, vielleicht wäre das ein längerer Weg zu dem Ziel gewesen, das ich mir gesetzt hatte, aber es war ja da. Es gibt immer eine Alternative.

Dmitry Kiselev: Aber Sie sind mit einer Anspannung eingetreten.

Wladimir Putin: Ja, natürlich, denn schließlich habe ich an einer Schule mit einer chemischen und mathematischen Ausrichtung studiert, aber hier musste ich humanistische Fächer belegen. Ich musste eine Sache aufgeben und eine andere machen.

Ja, natürlich war da eine Anspannung. Ich musste selbst eine Fremdsprache lernen, nämlich Deutsch, ich musste Geschichte, Literatur und so weiter studieren.

Dmitri Kiselev: Auch Russland steht derzeit am Scheideweg: Entweder alles klappt oder...

Wladimir Putin: Russland befindet sich nicht am Scheideweg. Es befindet sich auf dem strategischen Weg seiner Entwicklung und wird von diesem Weg nicht abweichen.

Dmitry Kiselev: Inwieweit spüren Sie die Unterstützung der russischen Gesellschaft im Hinblick auf diese neue Qualität? Schließlich hat sich eine neue Qualität der russischen Gesellschaft herausgebildet.

Wladimir Putin: Sie war schon da, sie hat sich nur manifestiert. Und es ist sehr gut, dass wir dieser tiefgründigen russischen Gesellschaft die Möglichkeit gegeben haben, sich zu äußern. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen schon lange darauf gewartet haben, dass ein durchschnittlicher Mensch vom Land und vom Staat gefragt wird und dass das Schicksal des Landes von ihm abhängt. Es ist dieses Gefühl der inneren Verbundenheit mit dem Mutterland, mit dem Vaterland, der eigenen Wichtigkeit bei der Lösung von Schlüsselaufgaben, in diesem Fall im Bereich der Sicherheit, das die Stärke des russischen und anderer Völker Russlands an die Oberfläche gebracht hat.

Dmitry Kiselev: Bereichert Sie das?

Wladimir Putin: Immer. Es geht nicht einmal darum, dass sich jemand bereichert fühlt, es geht darum, die Anforderungen der Gesellschaft zu erkennen. Das ist das Wichtigste   – die Anforderungen der Gesellschaft zu erfüllen.

Dmitry Kiselev: Aber es ist an der Zeit anzuerkennen, dass Sie nicht nur in Russland, sondern auch in der Welt eine Schlüsselrolle spielen, denn Milliarden von Menschen verbinden mit Ihnen die Hoffnung auf internationale Gerechtigkeit, auf die Verteidigung der Menschenwürde, auf den Schutz der traditionellen Werte. Wie fühlt es sich an, diese Verantwortung zu spüren?

Wladimir Putin: Um die Wahrheit zu sagen, fühle ich mich überhaupt nicht so. Ich arbeite einfach im Interesse Russlands, im Interesse unseres Volkes. Ja, ich verstehe, was Sie jetzt sagen, und ich bin bereit, dazu Stellung zu nehmen. Aber ich fühle mich nicht als eine Art Herr über die Geschicke der Welt. Glauben Sie mir, nicht einmal annähernd. Ich tue nur meine Pflicht gegenüber Russland und gegenüber unserem Volk, das Russland als sein Mutterland betrachtet.

Was die anderen Länder der Welt betrifft, so hängt die Art und Weise, wie wir in der Welt behandelt werden, sehr eng damit zusammen. Das ist das Interessante daran. Es ist ein Phänomen, das steht fest.

Worauf ich aufmerksam machen möchte. Sie haben völlig Recht, viele Menschen in der Welt schauen auf uns, auf das, was in unserem Land und in unserem Kampf für unsere Interessen geschieht.

Das ist meiner Meinung nach wichtig. Warum geschieht das? Nicht, weil wir formell Mitglied der BRICS sind oder weil wir eine Art traditioneller Beziehungen zu Afrika haben. Das ist auch wichtig, aber der Punkt ist meiner Meinung nach ein ganz anderer. Es geht darum, dass diese so genannte "goldene Milliarde" seit Jahrhunderten, seit 500 Jahren, praktisch auf anderen Völkern parasitiert hat. Sie haben die unglücklichen Völker Afrikas zerrissen, sie haben Lateinamerika ausgebeutet, sie haben die Länder Asiens ausgebeutet, und das hat natürlich niemand vergessen. Ich habe das Gefühl, dass es nicht einmal die Führung dieser Länder ist, obwohl das sehr wichtig ist, sondern die einfachen Bürger dieser Länder spüren in ihren Herzen, was geschieht.

Sie verbinden unseren Kampf für unsere Unabhängigkeit und wahre Souveränität mit ihrem Streben nach ihrer eigenen Souveränität und unabhängigen Entwicklung. Erschwerend kommt hinzu, dass es in den westlichen Eliten einen sehr starken Wunsch gibt, den derzeitigen ungerechten Zustand in den internationalen Angelegenheiten einzufrieren. Sie haben Jahrhunderte damit verbracht, ihre Bäuche mit Menschenfleisch und ihre Taschen mit Geld zu füllen. Aber sie müssen erkennen, dass der Vampirball zu Ende geht.

Dmitry Kiselev: Spielen Sie damit auf deren, wie Sie es in Ihrer Ansprache ausdrücken, kolonialen Manieren an? Das ist es, was Sie sagen.

Wladimir Putin: So ist es.

Dmitri Kiselew: Aber jetzt haben Sie ein durchaus faires Bild der Menschen gezeichnet, die in Russland eine gewisse Hoffnung sehen. Wie kommt es, dass es der westlichen Propaganda mit all ihrer Macht, ihren kolossalen Mitteln und Werkzeugen nicht gelungen ist, Russland zu verbannen, zu isolieren und ein falsches Bild von ihm zu zeichnen, obwohl sie sich in den Köpfen von Milliarden von Menschen darum bemüht hat? Wie konnte das geschehen?

Wladimir Putin: Weil das, was ich gerade gesagt habe, für die Menschen wichtiger ist. Die Menschen auf der ganzen Welt spüren es in ihren Herzen. Sie brauchen nicht einmal pragmatische Erklärungen für das, was geschieht.

Dmitry Kiselev: Sie meinen, trotz der Welle dieses Schmutzes?

Wladimir Putin: Ja. Auch in ihren eigenen Ländern täuschen sie die Menschen, und das hat eine Wirkung. Sie   – in vielen Ländern   – glauben, dass dies in ihrem Interesse ist, weil sie ein so großes Land wie Russland nicht an ihren Grenzen haben wollen. Das flächenmäßig größte Land der Welt, das bevölkerungsmäßig größte Land in Europa   – keine so große Bevölkerung in der globalen Dimension, nicht vergleichbar mit China oder Indien, aber das größte Land in Europa   – und inzwischen auch die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Wozu brauchen sie einen solchen Konkurrenten? Sie denken: Nein, es ist besser, wie einige amerikanische Spezialisten vorgeschlagen haben, es in drei, vier oder fünf Teile zu teilen   – das wird für alle besser sein. Davon gehen sie aus.

Und zumindest ein Teil der westlichen Eliten, die von ihrer Russophobie geblendet sind, waren hocherfreut, als sie uns so weit gebracht hatten, als unsere Versuche, den vom Westen entfesselten Krieg in der Ukraine 2014 mit Gewalt zu stoppen begannen, als wir dazu übergingen, eine spezielle militärische Operation durchzuführen. Sie haben sich sogar gefreut, glaube ich. Denn sie glaubten, dass sie uns jetzt fertig machen würden, dass sie jetzt, unter diesem Sperrfeuer von Sanktionen, praktisch einem gegen uns erklärten Sanktionskrieg, mit Hilfe westlicher Waffen und Krieg durch ukrainische Nationalisten, Russland fertig machen würden. Daher auch der Slogan: "Russland eine strategische Niederlage auf dem Schlachtfeld zufügen".

Später wurde ihnen jedoch klar, dass dies unwahrscheinlich ist, und noch später, dass es unmöglich ist. Und sie begriffen, dass sie nicht mit einer strategischen Niederlage, sondern mit Ohnmacht konfrontiert sind, einer Ohnmacht, obwohl sie sich auf die Macht der allmächtigen Vereinigten Staaten verlassen haben. Sie fühlten sich frustriert angesichts der Einheit des russischen Volkes, der Grundlagen des russischen Finanz- und Wirtschaftssystems und seiner Nachhaltigkeit sowie angesichts der wachsenden Fähigkeiten der Streitkräfte der Russischen Föderation.

Damals begannen sie   – diejenigen, die etwas klüger sind als andere   – zu denken, dass die Politik gegenüber der Russischen Föderation geändert werden muss. Damals kam die Idee auf, den Verhandlungsprozess wieder aufzunehmen, Wege zur Beendigung dieses Konflikts zu finden und nach den wahren Interessen Russlands zu suchen. Diese Leute sind übrigens gefährlich, weil es einfacher ist, mit Menschen umzugehen, die sich von solchen Grundtrieben leiten lassen.

Wissen Sie noch, was unsere Vorfahren zu sagen pflegten? Was das alltägliche Glück vieler Menschen war? Satt, betrunken und mit der Nase im Tabak zu sein. Richtig? Es ist einfacher, mit solchen Menschen umzugehen, wenn sie satt und betrunken sind, mit anderen Worten, wenn man genug gegessen und getrunken hat. "Die Nase im Tabak" bedeutet, dass sie Schnupftabak benutzt haben. Jetzt heißt es eher "Nase in Kokain". Es ist aber alles dasselbe, mit solchen Leuten kann man nur leichter umgehen. Bei intelligenten Menschen ist das anders. Solche Menschen sind gefährlicher, weil sie die Köpfe der Menschen beeinflussen, auch in unserer Gesellschaft. Sie bieten ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen als eine Art "Köder" für uns an.

Sie haben es bereits betont, als Sie nach der Möglichkeit von Verhandlungen gefragt haben. Aber trotzdem. Dies ist die Wurzel der Uneinigkeit innerhalb der westlichen Gesellschaft. Das ist klar, das können wir sehen.

Wir werden keine Spaltungen verursachen. Das werden sie schon selbst hervorragend hinbekommen. Wir werden jedoch zweifellos dafür sorgen, dass unsere Interessen gewahrt werden.

Dmitri Kiselev: Ich komme nicht umhin zu fragen. Diese Angriffe auf die Regionen Belgorod und Kursk sind militärische Aktionen, die in unseren Regionen stattfinden. Sie handeln mutiger. Spüren sie etwas? Was ist die Ursache dafür?

Wladimir Putin: Die Erklärung ist sehr einfach. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Rückschlägen an der Kontaktlinie, an der Front. Sie haben keines der Ziele erreicht, die sie sich im letzten Jahr gesetzt hatten. Außerdem haben unsere Streitkräfte jetzt die Initiative vollständig zurückgewonnen. Jeder weiß das, jeder gibt das zu. Ich denke, ich werde in dieser Hinsicht nichts Neues sagen. Angesichts der Rückschläge müssen sie wenigstens etwas zeigen. Sie wollen vor allem die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie die Situation in den Medien dargestellt wird.

Der Feind hat vor allem mit subversiven Gruppen versucht, unsere Staatsgrenzen anzugreifen. Der letzte Bericht des Generalstabs spricht von bis zu 300 Personen, darunter auch ausländische Söldner. Die Verluste des Feindes beliefen sich auf mehr als 200 Personen, etwa 230. Der Feind hat sieben von acht eingesetzten Panzern verloren, neun von neun gepanzerten Fahrzeugen, von denen sieben in den Vereinigten Staaten hergestellt wurden, es sind Bradleys. Sie setzten auch andere gepanzerte Fahrzeuge ein, aber hauptsächlich für den Transport des Personals: Sie fuhren sie zum Einsatzort, setzten sie ab und fuhren sofort weiter. So ist es auch an der Grenze zu Belgorod. Etwas weiter südlich, wenn ich mich nicht irre, an einem bestimmten Ort, sind weniger Menschen beteiligt. Dennoch ist das Hauptziel   – daran zweifle ich nicht   –, wenn nicht die Wahlen in Russland zu stören, so doch zumindest den normalen Ablauf der Willensäußerung der Bürger zu behindern. Das ist das Erste.

Die zweite Sache. Es ist der Informationseffekt, wie ich schon sagte.

Der dritte Punkt. Es ist ihr Wunsch, irgendetwas zu bekommen, eine Chance, ein Argument oder ein Druckmittel in einem möglichen zukünftigen Verhandlungsprozess: Wir geben euch dies, ihr gebt uns das.

Aber ich habe gesagt, dass es einfacher ist, mit Leuten zu reden, die sich von dem Ansatz "voll, besoffen und mit der Nase in du-weißt-schon-was" leiten lassen, weil man voraussehen kann, was diese Leute als nächstes tun werden. Sie werden auch in anderen Bereichen etwas Ähnliches versuchen, aber wir durchschauen sie.

Dmitry Kiselev: Wir haben den Vorfall erwähnt, als Sie Kinder aus dem Feuer gerettet haben. Sie haben bereits Enkelkinder. Was für ein Land würden Sie Ihren Enkeln gerne hinterlassen?

Wladimir Putin: Wissen Sie, wir müssen alles erreichen, was in der Rede vor der Föderalen Versammlung vor einigen Tagen als erster Schritt gesagt wurde. Wir haben große Pläne. Sie sind sehr konkret im wirtschaftlichen und sozialen Bereich sowie in der Unterstützung von Müttern, Kindern, Familien mit Kindern und älteren Menschen. Wir reden heute selten oder gar nicht darüber, aber wir stellen auch dafür immer entsprechende Mittel zur Verfügung. Dazu gehören die Indexierung der Renten, verschiedene Leistungen, Langzeitpflege für Menschen, die sie benötigen.

Ich möchte sagen, dass wir es u.a. den älteren Menschen zu verdanken haben, dass wir heute eine starke und stabile Staatlichkeit und Wirtschaft haben. Deshalb hat unsere Wirtschaft trotz aller Umwälzungen und schwersten Prüfungen in den 1990er Jahren dank ihrer heldenhaften Arbeit nach dem Großen Vaterländischen Krieg und während des wirtschaftlichen Aufschwungs durchgehalten. Deshalb dürfen wir dies, die Errungenschaften der vorangegangenen Generationen, niemals vergessen. Wir müssen uns immer daran erinnern und gleichzeitig dafür sorgen, dass es ihnen gut geht. Die Zukunft liegt in unseren Kindern, deshalb habe ich Programme zur Unterstützung von Müttern und Kindern erwähnt.

All dies kann nur auf der Grundlage der Wirtschaft erreicht werden. Ich erwarte, dass sie technologisch fortschrittlicher und moderner wird und sich auf die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik, Informationstechnologie, künstlicher Intelligenz, Robotik, Genetik usw. stützt. Unsere Landwirtschaft entwickelt sich in fantastischem Tempo. Sie braucht auch moderne Technologien. Sie werden aktiv genutzt und werden auch in Zukunft genutzt werden.

Natürlich wird das Land bei der Gewährleistung seiner Sicherheit und Verteidigung autark sein. Gemeinsam müssen wir das alles vervielfachen, um unsere Zukunft zu sichern.

Dmitry Kiselev: Vielen Dank, Herr Präsident. Ihr Vertrauen ist ermutigend. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren noblen Bemühungen.

Wladimir Putin: Ich danke Ihnen.

Dmitry Kiselev: Ich danke Ihnen.

Quelle: http://en.kremlin.ru/events/president/news/73648
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/erziehung/schule-bildung/wladimir-putin-beantwortet-fragen-von-dmitri-kiselev


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

15.03.2024

Für Atombomben zertifiziert  Der Tarnkappenjet F-35A, der künftig in Deutschland lagernde US-Atomwaffen einsetzen können soll, ist jetzt explizit dafür zertifiziert. In den USA beginnt eine neue Debatte über die „Vorzüge“ von Kernwaffentests.

german-foreign-policy.com, 15. März 2024

BÜCHEL/WASHINGTON (Eigener Bericht) – Die deutsche Luftwaffe begrüßt die kürzlich bekannt gewordene Zertifizierung des US-Kampfjets F-35A für den Einsatz der künftig auch in Deutschland lagernden US-Atombomben B61-12. Die Zertifizierung sei „wichtig für unsere Beschaffung“ des F-35A, erklärt die Truppe. Die Bundesregierung hat 35 Exemplare des US-Tarnkappenjets bestellt, um mit ihm gegebenenfalls US-Kernwaffen im Rahmen der nuklearen Teilhabe einsetzen zu können. Der Kaufpreis wird auf gut zehn Milliarden Euro geschätzt. Die gegenwärtig modernsten Bomben B61-12 können präzise gesteuert werden, lassen sich auch mit geringerer Sprengwirkung einsetzen und nähren die Illusion, einen begrenzten nuklearen Schlagabtausch führen zu können; damit reduzieren sie Hemmungen gegenüber dem Einsatz von Kernwaffen und erhöhen so die Gefahr eines Atomkriegs. Wann sie die älteren Modelle in Büchel ersetzen sollen, ist nicht bekannt. Die Zertifizierung des F-35A für Atombomben erfolgt zu einer Zeit, zu der in den Vereinigten Staaten eine Debatte über die Wiederaufnahme von Kernwaffentests anläuft. Den Kernwaffenteststoppvertrag aus dem Jahr 1996 hat Washington nie ratifiziert; Moskau hat seine Ratifizierung annulliert.


Der F-35ADer US-Tarnkappenjet F-35A ist, wie das US-Militärportal Breaking Defense in der vergangenen Woche berichtete, schon am 12. Oktober 2023 für den Einsatz von Kernwaffen zertifiziert worden.[1] Die Zertifizierung gilt ausschließlich für die gegenwärtig modernste US-Atombombe vom Typ B61-12. Damit verfügt der F-35A nicht nur über „duale“, also sowohl konventionelle wie auch nukleare Fähigkeiten; er ist zudem der erste Kampfjet der fünften Generation, der Kernwaffen transportieren und abwerfen kann. Die Bundesregierung hatte im März 2022 im Grundsatz beschlossen, 35 Exemplare des Tarnkappenjets zu kaufen; Hauptgrund war, dass die Tornado-Jets, die aktuell für einen etwaigen Atomwaffeneinsatz im Rahmen der nuklearen Teilhabe bereitgehalten werden, aufgrund ihres Alters spätestens um 2030 aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Als Gesamtkaufpreis für die Kampfjets werden rund zehn Milliarden Euro genannt. Dies hat in der Vergangenheit für Verwunderung gesorgt: Die Schweiz, die 36 Exemplare des F-35 kauft, zahlt dafür laut Berichten lediglich sechs Milliarden Franken. Hinzu kommt, dass der F-35 als pannenanfällig gilt.[2] Allerdings nutzen ihn auch die drei anderen westeuropäischen Staaten (Belgien, die Niederlande und Italien), die im Rahmen der nuklearen Teilhabe über US-Atomwaffen verfügen.


„Einfach zu niedrig geschätzt“

Im Zusammenhang mit den Umbauten am deutschen Kernwaffenstandort Büchel, die für den künftigen Einsatz des F-35A erforderlich sind, hat es zuletzt erheblichen Unmut gegeben. Ursache ist, dass die Kosten für die Baumaßnahmen beträchtlich höher ausfallen als zunächst geplant; mit einer Steigerung gegenüber der ursprünglich vorgesehenen Summe um fast 650 Millionen Euro auf bis zu 1,2 Milliarden Euro wird gerechnet. Zur Begründung für die starke Zunahme der anfallenden Ausgaben hieß es im Bundesverteidigungsministerium, man müsse ein „enges, ambitioniertes Zeitkorsett“ einhalten, habe zudem „hohe und aufwändige US-Sicherheitsanforderungen“ zu wahren und finde schließlich in Büchel in der Eifel eine sehr „schwierige Topografie“ vor.[3] Nun war all dies allen Beteiligten von vornherein bekannt. Eine andere Erklärung lieferte vor kurzem der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, als er sich mit drei weiteren Luftwaffenoffizieren über den Marschflugkörper Taurus austauschte und nebenbei auf die Kostensteigerung in Büchel zu sprechen kam; das Gespräch wurde von russischen Diensten mitgeschnitten und veröffentlicht. Demnach sei der Preis für die Baumaßnahmen nicht gestiegen, sondern ganz „einfach zu niedrig geschätzt“ worden – um immerhin 50 Prozent.[4]


„Taktische Schlachtfeldwaffe“

Die ersten Maschinen des Typs F-35A sollen Berichten zufolge ab 2026 an die Bundeswehr ausgeliefert werden.[5] Dabei bleiben sie, heißt es, zunächst in den Vereinigten Staaten; dort sollen die deutschen Piloten an ihnen ausgebildet werden. Ab wann sie in Büchel stationiert sein werden, ist ebenso ungewiss wie die Frage, wann die neuen Atombomben des Typs B61-12 dort eintreffen. Im Oktober 2022 berichtete das Springer-Portal Politico, dies solle noch vor Ende 2022 geschehen (german-foreign-policy.com berichtete [6]). Offiziell bestätigt wurde dies nie; bis heute liegen keine näheren Hinweise zu der Maßnahme vor. Spekulieren ließe sich, dass die neuen B61-12 annähernd gleichzeitig mit den F-35A in Büchel eintreffen, die für sie zertifiziert sind. Die Frage ist auch deshalb von einiger Bedeutung, weil die B61-12 erheblich anders eingesetzt werden können als die bislang in Büchel gelagerten Bomben. So können sie per Satellitennavigation gelenkt werden, gelten deshalb als deutlich präziser und können darüber hinaus gezielt Bunker brechen. Auch sind sie mit unterschiedlicher Sprengwirkung einsetzbar. Prinzipiell könnten sie Experten zufolge auch in taktischer Weise als „Schlachtfeldwaffe“ genutzt werden.[7] Das senkt die Hemmschwelle gegenüber einem Kernwaffeneinsatz und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs.


Die neue Kernwaffentestdebatte

Die Bestätigung der Zertifizierung des F-35A für die künftig auch in Büchel eingelagerten US-Atombomben des Typs B61-12 erfolgt zu einer Zeit, zu der in den Vereinigten Staaten eine Debatte über die Wiederaufnahme von Kernwaffentests beginnt. In Fachkreisen, die sich mit Fragen der nationalen Sicherheit befassten, werde neuerdings über angebliche „Vorzüge“ unterirdischer oder sogar oberirdischer Nukleartests diskutiert, heißt es in der aktuellen Ausgabe der renommierten US-Fachpublikation Bulletin of the Atomic Scientists.[8] Stritten Regierungsmitarbeiter aller drei großen Atommächte offiziell auch ab, Tests zu planen, so gebe es Hinweise, die auf das Gegenteil hindeuteten. So würden zur Zeit Baumaßnahmen auf den großen Nukleartestgeländen in Russland und China, aber auch in den USA registriert.[9] Die Vereinigten Staaten dürften zumindest unterirdische Tests durchführen: Sie haben den Kernwaffenteststoppvertrag aus dem Jahr 1996, der nicht nur oberirdische, sondern auch unterirdische Atomtests verbietet, niemals ratifiziert. Russland wiederum hat im November, um gegebenenfalls mit eigenen Tests antworten zu können, seine Ratifizierung des Vertrages zurückgezogen. Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, falls die USA einen Atomwaffentest durchführen sollten, behalte Russland es sich vor, es ihnen gleichzutun.

 

[1] Michael Marrow: Exclusive: F-35A officially certified to carry nuclear bomb. breakingdefense.com 08.03.2024.

[2] S. dazu Festtage für die Rüstungsindustrie (II).

[3] Max Biederbeck: Kostenexplosion beim F35-Bomber. wiwo.de 15.02.2024.

[4] Audiodatei und Transkript beispielsweise hier: Taurus-Leak – Russland veröffentlicht abgehörtes Telefongespräch. russland.news 03.03.2024. S. dazu Das Kriegskriterium.

[5] Frank Specht: Kampfjet F-35 als Atomwaffenträger zertifiziert. handelsblatt.com 13.03.2024.

[6] S. dazu Zum Erstschlag bereit.

[7] S. dazu Das Atomkriegsszenario.

[8] Walter Pincus: The horrors of nuclear weapons testing. thebulletin.org 07.03.2024.

[9] François Diaz-Maurin: Introduction: Nuclear testing in the 21st century – legacies, tensions, and risks. thebulletin.org 07.03.2024.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9514


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14.03.2024

Israels Zionisten mit Folter-Geständnissen gegen UN-Hilfsagentur

Laut Reuters hat eine Untersuchung der UN-Hilfsorganisation für Palästina (UNRWA) festgestellt, dass israelische Sicherheitskräfte unter Misshandlungen ihren Mitarbeitern Geständnisse über Verbindungen zur Hamas abgepresst haben. Ziel dieser teilweise erfolgreichen Lügen war die Einstellung westlicher, auch deutscher, Hilfen für die hungernden Kinder in Gaza.


Quelle: AFP © MOHAMMED ABED / AFP


Männer stehen in der Nähe einer Blutlache in einem UNRWA-Lagerhaus und Verteilungszentrum in Rafah im südlichen Gazastreifen nach einem israelischen Angriff am 13. März 2024.

Die britische Nachrichtenagentur Reuters berichtete am vergangenen Wochenende von einem ihr vorliegenden, aber noch unveröffentlichten Dokument des UN-Hilfswerks für Palästina, in dem die UNRWA-Agentur festgestellt hat, dass ihre Mitarbeiter von den israelischen Streitkräften unter Anwendung von Gewalt, Folter und Drohungen gegen ihre Familien gezwungen wurden, fälschlicherweise anzugeben, sie hätten Verbindungen zur Hamas oder seien an der Operation vom 7. Oktober gegen Israel beteiligt gewesen.


Leistet der Deutschlandfunk propagandistische Beihilfe zum Genozid in Gaza?





Meinung

Leistet der Deutschlandfunk propagandistische Beihilfe zum Genozid in Gaza?





Nachdem Anfang Februar die israelische Propaganda zum ersten Mal diese Beschuldigungen erhoben hatte, kündigte die Führung der UNRWA sofort eine umfangreiche Untersuchung an. Aber ohne auch nur einen Tag zu warten, haben eine Reihe von westlichen Unterstützern des israelischen Genozids in Gaza fristlos die Lebensmittel- und Medizinhilfe für die Enklave eingestellt. Die Hilfen wurden bis dato einzig und allein über die UNRWA abgewickelt und liefen über den von Israel und Ägypten kontrollierten Grenzübergang.

In Deutschland hat sich unter anderem der öffentlich-rechtliche Deutschlandfunk (DLF) bei der medialen Unterstützung der Einstellung der Hilfen für Gaza hervorgetan. Unter den aktuellen Bedingungen vor Ort bedeutet nämlich das Ausbleiben von ausreichend Lebensmitteln nichts anderes als die Förderung des zionistischen Genozids im Gazastreifen mit anderen Mitteln, nämlich Ausrottung und Vertreibung der dort lebenden Palästinenser durch Hunger und Krankheiten. Die Leichtigkeit und Schamlosigkeit, mit denen der Deutschlandfunk zum Beispiel am Sonntag, dem 3. Februar, unter dem Kommentartitel "Weitere Finanzierung wäre fahrlässig" die in ihrer Konsequenz massenmörderische Forderung rechtsextremistischer Zionisten in Israel unterstützte, ist unfassbar.

Die Mischung aus Falschinformationen, Halbwahrheiten und Auslassungen kam aus der Feder eines gewissen Ronen Steinke von der Süddeutschen Zeitung. Entweder hat der Autor von der aktuellen Lage in Gaza keine Ahnung oder seine prozionistischen Scheuklappen erlauben ihm nicht, die ungeheure humanitäre Katastrophe zu erkennen, der er mit seiner Forderung zur Abschaffung der UNRWA das Wort redet. Und der von uns allen mit Zwangsgebühren finanzierte Regierungssender DLF verbreitet diesen verbrecherischen Wahnsinn.

International hatten die israelischen Anschuldigungen katastrophale Folgen. Sie veranlassten mehr als 15 Länder, darunter die Vereinigten Staaten, kurzerhand fast 500 Millionen Dollar an UNRWA-Mitteln einzufrieren. Das UN-Hilfswerk warnte vor den verheerenden Auswirkungen dieser Entscheidung auf die humanitäre Lage im Gazastreifen, die aufgrund der anhaltenden israelischen Völkermord- und Hungerpolitik prekärer kaum noch sein kann.


Nicaragua verklagt Deutschland wegen Beihilfe zu Völkermord vor dem IGH





Nicaragua verklagt Deutschland wegen Beihilfe zu Völkermord vor dem IGH






Kenner der Methode der als "Hasbara" bezeichneten zionistischen Medienmanipulation, wobei keine Lüge dreist genug sein kann, hatten von Anfang an das Muster hinter der Attacke "Netanjahu-Rechtsextremisten gegen UNRWA" erkannt. Und in der Tat, sechs Wochen später und begleitet von einer wochenlangen, gezielten israelischen Kampagne gegen das UN-Hilfswerk hat die Untersuchung der UNRWA ergeben, dass die von israelischer und von westlicher Seite erhobenen Beschuldigungen gegen die UNRWA-Mitarbeiter nicht nur falsch waren, sondern unter Folter erpresst wurden.

In dem noch unveröffentlichten UNRWA-Bericht, der Reuters vorliegt, wird festgestellt, dass einige seiner Mitarbeiter von den israelischen Streitkräften gezwungen wurden, Falschaussagen zu Protokoll zu geben, wonach sie angeblich Verbindungen zur palästinensischen Widerstandsbewegung Hamas hätten und an dem Al-Aqsa-Sturm am 7. Oktober vergangenen Jahres teilgenommen hätten.

Juliette Touma, die Kommunikationsdirektorin des UNRWA, erklärte, das Hilfswerk beabsichtige, die in dem Bericht enthaltenen Informationen an Organisationen innerhalb und außerhalb der UNO, die auf die Dokumentation möglicher Menschenrechtsverletzungen spezialisiert sind, weiterzuleiten.

"Wenn der Krieg zu Ende geht, muss es eine Reihe von Untersuchungen geben, um alle Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen", sagte Touma.

In dem UNRWA-Bericht heißt es, dass die Mitarbeiter der Agentur in israelischer Haft Waterboarding, Schlägen, Hundeangriffen und sexueller Gewalt ausgesetzt waren und dass einige Gefangene während des Verhörs starben, nachdem ihnen die medizinische Versorgung verweigert worden war.

In der Zwischenzeit hatte Philippe Lazzarini, der Leiter des UNRWA, bekräftigt, dass "Israel" keine Beweise gegen die verdächtigten Mitarbeiter des Hilfswerks vorgelegt hat, und er wies darauf hin, dass es sich dabei um eine "bewusste und konzertierte Kampagne" der israelischen Regierung handelt, um das Hilfswerk und seine Arbeit zu beenden. In der Tat hat am 4. März der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, erklärt, dass die Arbeit des UNRWA im Gazastreifen beendet sei, und er forderte die Streichung von Mitteln und die Auflösung der Organisation. In der Zwischenzeit haben jedoch einige der 15 westlichen Länder ihre Entscheidung revidiert ‒ darunter Kanada und Schweden ‒ und ihre Finanzierung der Agentur wiederaufgenommen.

Die Schwergewichte unter den Geberländern, vor allem die USA und Deutschland, bleiben jedoch fest an der Seite der zionistischen Genozidpolitik durch Hunger und Krankheiten. Daran wird wahrscheinlich auch nicht der Bericht der UNRWA etwas ändern.


Gaza: Hungernde und die deutsche Komplizenschaft





Meinung

Gaza: Hungernde und die deutsche Komplizenschaft






Die sensationelle Nachricht von den schweren Vorwürfen der UN-Hilfsagentur gegen den Zionistenstaat, mit unter Folter erpressten Geständnissen, wurde – wie nicht anders zu erwarten – von den "Qualitätsmedien" des Kollektiven Westens geflissentlich ignoriert. Auch die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland haben sie schleunigst in die Vergessenheit entsorgt. Niemand weiß etwas davon, womit wieder einmal bewiesen wäre, dass das, worüber die gleichgeschalteten Westmedien nicht berichten, für die breite Öffentlichkeit auch nicht existiert.

Unwissenheit bedeutet in unserer schönen neuen Welt des besten Deutschlands aller Zeiten offensichtlich Glückseligkeit. Berichte aus der Welt der Realität, zum Beispiel, dass die von Deutschland mit Geld und Waffen üppig unterstützte israelische Regierung und die große Zahl ihrer Anhänger keine Opfer, sondern rassistische Gewaltextremisten sind, passen da nicht ins Bild. Die Realität, dass unsere zionistischen "Freunde" inzwischen über zehntausend arabische Kinder in Gaza mit Bomben und Granaten zerstückelt oder mit Krankheiten und Hunger ermordet haben und zugleich zynisch die Weltöffentlichkeit belügen, um sie davon abzuhalten, über die Schiene der UNRWA den Opfern der zionistischen Soldateska in Gaza wenigstens etwas an Lebensmitteln und medizinischer Hilfe zukommen zu lassen, würde die breite Öffentlichkeit nur verwirren, weshalb die verantwortungsvollen Medien und Politiker die Menschen bei uns vor der Realität schützen.

Denn die Kenntnis der ganzen Wirklichkeit und der politischen Ränkespiele Israels in Gaza und Nahost in der breiten Öffentlichkeit könnte vor allem für die West-"Eliten" höchst beunruhigende Folgen haben. Das gilt gleichermaßen für die Realität in der Ukraine, wo die angeblich antifaschistischen westliche Regierungen gemeinsame Sache mit mörderischen Nazis und Russenhassern machen.


USA richten temporären Gaza-Hafen ein – Fünf Menschen von abgeworfenem US-Hilfspaket getötet




USA richten temporären Gaza-Hafen ein – Fünf Menschen von abgeworfenem US-Hilfspaket getötet






Trotz allen westlichen Händeringens hat das Selenskij-Regime in der Ukraine keine Chance mehr zu überleben. Diese Erkenntnis hat vor allem in den Hauptstädten der EU-Länder für Panik sorgt. Denn das Ende der West-Marionetten in Kiew würde auch den Zusammenbruch des von West-Politikern und ihren Medien konstruierten Lügengebäudes bedeuten. Das hat das Zeug dafür, die Struktur der sorgfältig manipulierten Informationsgesellschaft in den Staaten des Kollektiven Westens aus den Fugen zu bringen.

Menschen, die bisher ihre Glückseligkeit in ihrer Unwissenheit fanden, könnten beginnen, Fragen zu stellen, an deren Ende das etablierte Herrschaftssystem ins Wanken geraten würde. Das erklärt die Panik und das wilde Durcheinander, das man derzeit in Politik und Medien des Kollektiven Westens beobachten kann.


Mehr zum Thema - Israels schlimmster Albtraum könnte Realität werden


RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/199281-israels-zionisten-mit-folter-gestaendnissen


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14.03.2024

Fremde FedernKI-Mittelklasse, Enshittification, Internet-Ökonomie

makronom.de, vom 13. März 2024, Makrothek

In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.




Vom Musterschüler zum Problembären


piqer: Jürgen Klute

Lange hielt Deutschland sich für ein eher vorbildliches Mitgliedsland der Europäischen Union. Doch schon seit einiger Zeit zeigt dieses Selbstbild Risse, zuletzt, weil die Bundesregierung auf Druck der FDP wiederholt EU-Gesetzgebungsverfahren in letzter Sekunde torpedierte oder es versucht hat. Doch offensichtlich steht die Berliner Bundesregierung nicht allein bei Gesetzgebungsverfahren in Brüssel häufiger auf der Bremse, sondern auch in Berlin, wenn es um die Umsetzung von EU-Richtlinien in mitgliedsstaatliches Recht geht. Das jedenfalls schreibt Nick Alipour in einem Artikel für das Nachrichtenportal Euractiv. Alipour bezieht sich dabei auf den aktuellen Binnenmarktbericht der EU-Kommission, der Deutschland in die unterste Kategorie einstuft – nur Ungarn erweist sich als noch schlechter als die Bundesrepublik in der Umsetzung von EU-Recht.

Der Autor zitiert aber nicht nur aus dem Binnenmarktbericht, er fragt auch nach den möglichen Ursachen für diese durchaus besorgniserregende Entwicklungen und nach den Folgen für die EU als Ganze.

euractivDeutschland eines der Schlusslichter bei Umsetzung von EU-RechtAutor: Nick Alipour

Die neue KI-Mittelklassepiqer:
Jannis Brühl

Ein positiver Blick auf die Disruption durch generative KI (und ein sehr langer Text, typisch fürs Noema-Magazin aus dem Think Tank des Investoren und Big Spenders Nicolas Berggruen). Arbeitsökonom David Autor vom MIT beschreibt die Technologie als Chance für eine abgehängte (untere?) Mittelschicht, den Vorsprung auf die Experten-Elite zu schließen, den diese sich in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitet hat.

Die letzte große Innovationswelle – die Einführung des Computers – habe weniger gebildeten Menschen geschadet, weil sie überproportional den Experten geholfen hätte, zum Beispiel Anwälten und Ärzten. Die hätten nun keine händische Informationsverarbeitung durch Sekretäre, Assistentinnen etc. mehr gebraucht, so mehr Geld verdienen können und dazu Zeit gewonnen, Entscheidungen zu treffen – die Kernkompetenz von hochgebildeten Experten. Dadurch vergrößerte sich der Abstand zur den schlechtbezahlten Tätigkeiten, die für Autor nicht „körperliche“ Arbeit sind, sondern deren niedriger Status im Mangel an Entscheidungfähigkeit begründet liegt.

Most people understand that mass production lowered the cost of consumer goods. The contemporary challenge is the high and rising price of essential services like healthcare, higher education and law, that are monopolized by guilds of highly educated experts.

Hier komme nun – vor allem generative – KI ins Spiel. Sie helfe „einfachen“ Berufen, zu den hochbezahlten, monopolistisch organisierten Experten aufzuschließen:

AI could enable a larger set of workers possessing complementary knowledge to perform some of the higher-stakes decision-making tasks currently arrogated to elite experts like doctors, lawyers, coders and educators

Er führt Studien an, denen zufolge Programmierer, (Content/Marketing-)Autoren und Kundendienstmitarbeiter dank generativer KI wie Chat-GPT schneller ein höheres Level an Expertise erreichen konnten. Interessanterweise half dabei die Technologie den Schwächsten am meisten: The least effective writers in the ChatGPT group were about as effective as the median writer without ChatGPT — a huge quality jump.

Ein spannender Blick, der die Komplexität der Veränderungen durch Automatisierung (ob mit KI oder ohne) zeigt und historisch einordnet. Der Fokus liegt auf Gruppen, die in der Debatte sonst häufig nicht beleuchtet werden oder direkt als „KI-Verlierer“ abgestempelt werden.

noemaAI Could Actually Help Rebuild The Middle ClassAutor: David Autor




Amerika und die Weltordnung


piqer: Theresa Bäuerlein

Ab und zu kann es sehr interessant sein, sich den Podcast von Sam Harris anzuhören, eines US-Neurowissenschaftlers und Philosophen, dessen Publikum sich in der Landschaft der USA in der politischen Mitte bzw. Mitte-rechts befindet. Man findet bei ihm deswegen zum Beispiel eine ausgeprägte Woke-Skepsis, aber nicht das bei Rechten beliebte Woke-Bashing. Ich bin zahlende Abonnentin dieses Podcasts, weswegen ich einzelne Folgen in voller Länge teilen kann (wer nicht zahlt, kannst sonst nur die Hälfte hören). Mit dem Link, den ich hier piqe, ist also die Podcast-Folge „America & World Order“ in voller Länge hörbar (möglicher weise muss man trotzdem eine E-Mail-Adresse dalassen)

Die Überschrift ist etwas irreführend in ihrem Versprechen, denn es geht eigentlich nicht um die ganz Welt, sondern vor allem um die Ukraine und Nahost: darum, wie die US-Politik in Bezug auf diese beiden Kriege im Moment funktioniert und was sich ändern könnte, falls Trump wiedergewählt wird.

Der Gesprächspartner hierfür ist Bret Stephens, Kolumnist bei der New York Times und Chefredakteur von Sapir, einer jüdischen Vierteljahreszeitschrift. Stephens ist in Mexiko-Stadt aufgewachsen und war u.a. Chefredakteur der Jerusalem Post und außenpolitischer Kolumnist des Wall Street Journal, hierfür bekam er 2013 den Pulitzer-Preis für Kommentare. Im Jahr 2022 wurde ihm von der russischen Regierung ein lebenslanges Einreiseverbot für das Land erteilt.

Der Podcast dauert anderthalb Stunden, ich persönlich fand ihn so spannend, dass er sich deutlich kürzer angefühlt hat.

sam harrisAmerica & World Order




Warum und wie überleben Demokratien überhaupt?


piqer: Thomas Wahl

Im MERKUR wirft Thomas Etzemüller, mit Blick auf die 30er Jahre, die Frage auf, wie stabil Demokratien damals eigentlich waren und heute wieder sind. Das eigentliche Wunder ist doch, warum und wie so komplizierte Gebilde wie Demokratien funktionieren. Aber unser Blick in das 20. Jahrhundert beschäftigt sich meist damit, warum sie so oft pervertierten und untergehen konnten – und nicht, warum doch einige Bestand hatten und sich die Idee der Demokratie nach dem 2. Weltkrieg wieder erholt hat.

Der Autor hat sicher recht, viele unserer einflussreichen und vielgelesenen Historiker haben in ihren Geschichtswerken zu Europa im 20. Jahrhundert diese Ambivalenzen eher eliminiert:

Die Titel sind sprechend: Age of Extremes (Eric J. Hobsbawm), Höllensturz (Ian Kershaw), The Dark Valley (Piers Brendon), Das Europa der Diktaturen (Gerhard Besier). In solchen Darstellungen wird die europäische Geschichte latent in eine Korridorperspektive gezwängt: Der politische Gegensatz von Demokratie und Diktatur zieht sich von der (stalinistischen) Sowjetunion über das Deutschland des (totalitären) »Sonderwegs« hinüber zum demokratischen Großbritannien, nebenan Frankreich, im Hintergrund die USA. Länder jenseits des Korridors, die dieses Bild modifizieren würden, und die zentraleuropäischen, etwas eigentümlichen Demokratien der Niederlande oder Belgiens, die ihre Konflikte damals erfolgreich in »Säulen« gegossen oder in ein permanentes Krisenmanagement transformiert hatten, werden in der Regel ignoriert.

Aus der Sicht einer solchen Geschichtswissenschaften ergibt sich fast zwangsläufig das Bild der erneut drohenden Zerstörung der europäischen Demokratien. Zumindest, wenn wir nicht mit sehr dramatischen Aktionen dagegenhalten.

Wieder scheint eine komplexe, multiple Krisensituation moderne Gesellschaften zu überfordern. Damals aufgrund der Folgen des Weltkriegs, von Inflation und der unkontrollierbaren Weltwirtschaftskrise, die im Mittleren Westen der USA mit einer ökologischen Katastrophe einherging. Heute Klimawandel, Kriege und Flüchtlingskrise. Die Zeit politischer Utopie scheint beendet, und mit zahllosen Feuerwehraktionen bekommen die westlichen Gesellschaften ihre Wald- und politischen Brände nur noch mühsam und kurzfristig unter Kontrolle.

Dabei sollte, mit Luhmann gesprochen, klar sein, dass man in modernen komplexen Gesellschaften Stabilität nur bedingt erwarten darf. Dank zahlloser Variationsmöglichkeiten lassen sich gegebene Relationen und Strukturen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dauerhaft stabilisieren. Wir werden also mit Friktionen, Instabilitäten und nicht planbaren Übergängen in neue Strukturen leben müssen. Wie können wir helfen, diese mit möglichst wenig Gewalt und totalitären Maßnahmen zu überstehen?

Indem wir analysieren, wie Brandstifter und Opportunisten schon einmal vorgegangen sind? Oder indem wir diejenigen optimistischen Pragmatiker in den Blick nehmen, die seinerzeit Demokratien am Laufen gehalten haben? Warum gibt es zahlreiche Forschungsprojekte zu Gewalt und antidemokratischen Akteuren, aber keines – oder kaum eines – zur friedlichen Kooperation? Ergibt sich das aus der Sache selbst oder bloß aus heutigen Rezeptionsmustern? Aus der selbstzerstörerischen Dynamik der medialen Aufmerksamkeitsökonomie – Zersetzung »sells« –, an der Lust an multiplen Katastrophen? Wenn wir so betont einseitig auf die Geschichte der Demokratie blicken – warum reden wir uns dann ein, sie verteidigen zu wollen?

Das Problem dabei fängt schon bei der Interpretation und den Entscheidungen ab, wann Staaten eigentlich Demokratien sind. Etzemüller weißt mit vielen interessanten Beispiel auf die Unschärfe solcher quantitativer und/oder qualitativer Analysen und Konzepte hin.

Stehen mehrere Parteien zur Wahl? Verhindert ein Staat Wahlbetrug? Ist die Regierung gegenüber dem Parlament verantwortlich? Liegen das Bruttosozialprodukt unter oder über 200 Dollar, der Urbanisierungsgrad unter oder über 50 Prozent, die Alphabetisierungsquote unter oder über 75 Prozent? Sind mindestens 50 Prozent der Erwachsenen – oder der Männer – wahlberechtigt? Schon mit dem Kriterium »universales Wahlrecht« könnte man »die USA erst ab 1920, Großbritannien erst ab 1928 und etwa Belgien, Frankreich und die Schweiz in der Zwischenkriegszeit zu keinem Zeitpunkt als Demokratien einstufen«. Deshalb macht der Politologe Steffen Kailitz für diese Zeit gar keine vollendete Demokratie aus.

Die kurze Schilderung von Beispielen unterschiedlicher europäischer Staaten, die sich damals als „Demokratien in einer Grauzone zwischen Scheitern und Überleben“ bewegten, ist sehr lesenswert. Aber bewusst auch irritierend. Ich denke, wir müssen in unseren Auseinandersetzungen zu Demokratie und ihren Gefährdungen einerseits viel differenzierter und genauer werden. Andererseits aber auch skeptischer, irritierter, was unsere schwarz/weiß Narrative und „Feindbilder“ betrifft. Und gelassener?

merkurDemokratie in der Zwischenkriegszeit – die Mär eines europäischen ScheiternsAutor: Thomas Etzemüller




Wie Unternehmen mit der Schädigung von Gesundheit Umsatz erzielen


piqer: Ole Wintermann

Dass die konventionelle Produktion von verarbeiteten Lebensmitteln in den meisten Fällen klimaschädlich und deren Verzehr zudem gesundheitsschädlich ist, ist ja inzwischen in interessierten Communities ausreichend bekannt. Die Forschenden der University of Oxford haben dies aber mal in Relation zu den Umsätzen und Profiten der entsprechenden Unternehmen gesetzt.

Das Ergebnis zeigt, dass die Schädigung von Klima und Gesundheit ein lohnenswertes Geschäft ist: 7 der 10 größten „Lebensmittel“-Konzerne weltweit generieren 2/3 ihres Umsatzes mit ungesunden Produkten (die man eigentlich nicht als „Lebensmittel“ bezeichnen sollte). 90% der Online-Werbeausgaben in UK werden für den Verkauf von Schokolade, Chips, Keksen und Eis genutzt und zielen dezidiert auch auf Kinder. Verpackungen, die gezielt Kinder ansprechen sollen, sind bei den untersuchten Unternehmen Standard. Der Konzern Ferrero erzielt 100% seines Umsatzes durch sogenannte „Lebensmittel“, die reich an Fett, Zucker und Salz sind.

ExpertInnen aus dem Lebensmittelbereich fordern in UK seit Jahren das Verbot oder zumindest die signifikante Besteuerung dieser sogenannten „Lebensmittel“.

the timesMajority of food giants’ profit in UK comes from junk foodAutorin: Rachel Sylvester




Aus Scheiße Geld machen, bis alles kaputt ist


piqer: Antje Schrupp

„Enshittification“ hat der Blogger und Autor Cory Doctorow Ende 2022 die Tendenz des Internets getauft, immer mehr zu vermüllen. Ein Prozess, der mit der Ausbreitung von so genannter „künstlicher Intelligenz“ noch einmal enorm an Fahrt aufgenommen hat. Die Menge von Content-Müll nimmt in einem solchen Tempo zu, dass es nur eine Frage der Zeit erscheint, bis das Internet unbrauchbar ist, weil sich sinnloses Rauschen nicht mehr von nützlichen Inhalten unterscheiden lässt.

Gleichzeitig steigt der Anteil der „Renten“, also von Einkommen, die im Internet generiert werden, ohne dass ihnen notwendige Arbeit oder andere Kosten gegenüberstehen. Wie früher im Feudalismus leitet sich Einkommen wieder allein aus dem Besitz von Rechten oder Macht ab – also genau dem, was die klassischen liberalen Ökonomen des 19. Jahrhunderts kritisiert hatten.

„Aus Sicht der politischen Ökonomie wirkt der aktuelle Moment im Kapitalismus wie ein riesiger Heist von einigen wenigen am Rest der Gesellschaft und die neoklassische Ökonomie mit ihrer verharmlosenden Markterzählung dient ihnen als Coverstory“,

schreibt Michael Seemann in der sechsten Ausgabe seines neuen Newsletters „Krasse Links“, in der es um die politischen Ökonomie des Internet geht. Das ist lesenswert für alle, die sich tiefere Einblicke in die Internet-Ökonomie wünschen – so wie übrigens der Newsletter insgesamt. Er kommt jeden Sonntag und enthält Links und Analysen rund um das Verhältnis von Internet, Ökonomie und Politik.

mspr0Krasse Links No. 6Autor: Michael Seemann


Info: https://makronom.de/ki-mittelklasse-enshittification-internet-oekonomie-46200?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=ki-mittelklasse-enshittification-internet-oekonomie


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

14.03.2024

Erhöhung der Einsätze – Kiews Verbündete erwägen radikale Schritte

meinungsfreiheit.rtde.life, 14 Mär. 2024 07:15 Uhr, von Wiktor Schdanow

Die Option der Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine steht weiterhin zur Debatte. Während es für Paris keine roten Linien zu geben scheint, ruft die Möglichkeit eines direkten Konflikts mit Russland in Washington Sorgen hervor. Selbst die Mitgliedschaft der USA in der NATO könnte infrage gestellt werden.


Quelle: Gettyimages.ru © 



NurPhoto


Symbolbild



Gefährliche Diskussion

Polens Außenminister Radosław Sikorski hat nicht nur den kampfeslustigen Macron unterstützt, sondern auch bestätigt, dass sich polnische Militärs seit langem in der Ukraine befinden. Um wen es sich genau handelt und welche Aufgaben sie erfüllen, erklärte Sikorski nicht, gab allerdings zu verstehen, dass es zu wenig sei.

"Der Westen muss eine kreativ durchdachte und asymmetrische Eskalation durchführen", äußerte sich der Minister schleierhaft. Polens Präsident Duda behauptete indessen, dass zur Verlegung der NATO-Kräfte ein großer Flughafen 40 Kilometer von Warschau gebaut werden müsse.

Italien lehnte entschieden jegliche direkte Einmischung ab. Verteidigungsminister Guido Crosetto warf der polnischen und französischen Führung vor, im Namen der gesamten Allianz aufzutreten. Crosetto zufolge werde eine einseitige Eskalation den Weg zur diplomatischen Regelung verschließen.

Dennoch bildet Frankreich nach Angaben westlicher Medien eine Allianz aus Ländern, die zur Entsendung von Truppen in die Ukraine bereit sind. Dies verschärft die Konfrontation mit dem vorsichtigeren Deutschland. Die baltischen Staaten, besonders Litauen, stehen natürlich auf Macrons Seite.

Tschechiens Präsident Petr Pavel schlug vor, die Ausbildung des ukrainischen Militärs durch NATO-Instrukteure zu erweitern. Er verwies darauf, dass tausende Spezialisten aus 15 Ländern dies bereits seit 2014 getan hätten.


Polen fordert Verbündete zu "kreativ durchdachter" Eskalation gegen Russland auf





Polen fordert Verbündete zu "kreativ durchdachter" Eskalation gegen Russland auf






Prag hält es für möglich, Dutzende NATO-Militärs zu den ukrainischen Streitkräften zu schicken, um Technik zu warten und Kämpfer vor Ort auszubilden. Der britische Außenminister David Cameron warnte, dass in diesem Fall westliche Ausbilder zu einer "Zielscheibe" für Russland werden würden.

Neue Perspektiven

"Sollten die Verbündeten Truppen in die Ukraine schicken, werden wir aus der NATO austreten müssen", schreibt der US-amerikanische Senator Mike Lee in dem Magazin The American Conservative. Europäische Staaten hätten kein Recht, die USA in einen nuklearen Konflikt hineinzuziehen, betont er.

Die NATO müsse zu einem Rückzug der USA bereit sein, warnt indessen The Telegraph. Europäischen Diplomaten zufolge sei dies im Fall einer Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten möglich. Deshalb solle Brüssel ein Szenario ausarbeiten, um die militärische Abhängigkeit von Washington zu verringern.

Europas Verteidigung könnte zu einer Angelegenheit Großbritanniens werden. Einige EU-Staaten würden sich über größere Eigenständigkeit im militärischen Bereich freuen.

In der vergangenen Woche besuchte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán Donald Trump in den USA. Nach dem Treffen sagte der ungarische Staatschef, dass sein US-amerikanischer Freund im Fall eines Wahlsieges keinen Cent an Kiew geben werde. Die europäischen Staaten wären dann nicht in der Lage, das ukrainische Militär zu finanzieren, und der Krieg würde enden.

Revision der Grundsätze

Paris und Warschau führen in Europa offen Washingtons Politik durch, erklärt der Nachrichtenagentur RIA Nowosti Wladimir Olentschenko, ein Mitarbeiter des Zentrums für europäische Studien des Instituts für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Russischen Akademie der Wissenschaften.


Stoltenberg widerspricht Macron: NATO-Truppen nicht in die Ukraine, auch nicht im Alleingang





Stoltenberg widerspricht Macron: NATO-Truppen nicht in die Ukraine, auch nicht im Alleingang





"Deswegen traten sie praktisch gemeinsam auf. Auch die Tatsache, dass Litauen sie beinahe umgehend unterstützte, legt die Vermutung über eine gewisse Koordination nahe. Sie versuchten quasi, eine Diskussion zu diesem Thema zu eröffnen. Doch zahlreiche Länder lehnten es ab, insbesondere Italien, das sehr stark im Fokus der europäischen Politik bleiben will", sagt der Experte.

Die USA haben es nicht nötig, Truppen in die Ukraine zu senden, weil es für sie andere tun werden, betont Olentschenko. Washington reagierte nicht auf Dudas Aufruf, die Militärpräsenz in Polen zu vergrößern, weil sich Warschau, genau wie Paris, diese Last selbst aufbürdete.

Sollte Trump zum Präsidenten gewählt werden, werde er zwar nicht aus der NATO austreten, sie allerdings ernsthaft formatieren, sagt Wladimir Wassiljew, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter des Nordamerika-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften. Selbst Grundsätze, die seit 1949 unangetastet blieben, seien bedroht.

"Wenn sich ein Politiker nicht um Wiederwahlen Sorgen machen muss, beginnt er, für die Geschichte zu arbeiten, und das fürchtet Europa am meisten. In seinen vier Jahren kann Trump einiges bewältigen. Noch während seiner ersten Amtszeit verlieh er der NATO den Charakter einer kommerziellen Organisation. Seiner Meinung nach ist es das Wichtigste, die Finanzen zu ordnen, insbesondere zu erreichen, dass die Verbündeten zwei Prozent ihres BIP für die Verteidigung ausgeben, amerikanische Waffen zur Modernisierung ihrer Armeen kaufen und damit die Rüstungsindustrie der USA unterstützen", führt der Experte aus.

Trump will die Formel anwenden: Wer sich nicht ausreichend an der NATO beteiligt, für den gilt der Artikel 5 nicht. Für ihn sind die US-Interessen am wichtigsten. Deswegen erwägt Europa unterschiedliche Szenarien.

Übersetzt aus dem Russischen und zuerst erschienen bei RIA Nowosti.


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14.03.2024

Update Schweden: „Rücksichtslos in die Nato gedrängt“

lostineu.eu, vom 13. März 2024

Der Nato-Beitritt wird nicht von allen Schweden gefeiert. Die altehrwürdige und einst mächtige Friedensbewegung klagt, das Land sei „rücksichtslos“ in die Militärallianz gedrängt worden.

Dies berichtet der britische „Guardian“. Die Nato-Kampagne sei „reckless“ gewesen – rücksichtslos. Wer nicht sofort hurra geschrien habe, sei als „Putinist“ denunziert worden.

Regierungschef Kristersson habe eine regelrechte Kriegshysterie entfacht. Es sei jedoch „sehr gefährlich“, so zu reden. Denn das Land stehe nicht am Rande eines Militärkonflikts.

Offen bleibt in dem Beitrag, warum die Stimmung so aufgeheizt ist. Liegt es nur an Kristersson – oder vielleicht an den rechten Schwedendemokraten, die die Regierung vor sich hertreiben?

Hat es vielleicht sogar ausländische Einmischung gegeben – nicht nur von der Türkei, sondern auch von anderen mächtigen Ländern?

Siehe auch „Schwedens Nato-Beitritt macht Europa nicht sicherer“

29 Comments

  1. Helmut Höft
    15. März 2024 @ 09:24

    Was Monika, umbhaki und Thomas Damraus hier ausbreiten: Wow!
    Als Antwort auf Monikas Frage habe ich auch nur ’ne Frage. Könnte es daran liegen, dass man gerne das haben will, was man gerade nicht hat? Im „Osten“ werden die Demokratiebewegungen stärker, im „Westen“ werden die autoritären (rechten) Bewegungen stärker. Man muss dem Esel nur die (jeweils andere) Karotte vor die Nase hängen, schon trabt er los. Das ist ’ne einfache Erklärung, man sollte sie nicht außer acht lassen. Mir geht der oft zitierte Helmut Qualtinger nicht aus dem Kopf: „I trau‘ dena nöd, i kenn‘ mi!“
    Was die Schweiz angeht kann man das, glaube ich, einfacher sehen: Die USA haben die Schweiz, das Bankengeheimnis betreffend, am Schlafittchen gepackt, da ist generelle Botmäßigkeit angeagt!
    Der gemeinsame Nenner ist vermutlich die USA die nicht nur militärisch sondern auch monetär (Weltleitwährung) regieren, sie besetzen auch all‘ die Gremien, Konferenzen und Geheimbünde von denen Monika einige aufgezählt hat. Das resultiert mindestens in einer die Richtung grob vorgebenend Dominanz.
    Schlußendlich wird da noch gelogen, dass sich die Balken biegen: Hannah Arendt „Die Lüge in der Politik“ https://www.humanistische-union.de/publikationen/vorgaenge/167-vorgaenge/publikation/die-luege-in-der-politik/ Sie führt aus, dass wir lieber auf Lügen „hereinfallen“ als wir mit „Wahrheit/Realität“ umgehen wollen, das ist zu anstrengend. Feynsinn „Verteidigungswahrheit“ https://feynsinn.org/?p=11051 beleuchtet die Keypoints des Wertewesten®. Erstaunlich ist immer wieder ???? wie wenig solche Dinge wahrgenommen und, wenn überhaupt, nur abseits des Mehnschtriems reflektiert werden.

Reply

  • Thomas Damrau
    15. März 2024 @ 08:23

    @umbhaki

    Gute Zusammenfassung der internen Entwicklungen in Russland seit 1990.

    Die Ihnen fehlende „Erklärung für das irrationale Verhalten der gesamten EU“ hat sicher mit Gruppendynamik zu tun und mit Einflüsterern von jenseits des Atlantiks und aus den europäischen Konzernen. Und sicher kommt ein Stück Selbstüberhöhung („Wir sind die Guten“) und vielleicht sogar Rassismus dazu.

    Das Grundproblem ist jedoch die fehlende Emanzipation der EU von USA. Die EU befindet sich in der Rolle der Ehefrau, die zwar von ihrem Gatten ständig betrogen wird und sich auch mal ein blaues Auge einfängt. Eigentlich müsste sie sich scheiden lassen. Aber (wie in vielen realen Ehen) geschieht dass nicht, weil
    — die Frau fürchtet beim Eintreffen der Scheidungspapiere erst recht Prügel zu beziehen
    — die Frau keinen Plan hat, wie ein Leben außerhalb der Ehe funktionieren könnte (wohnen, Geld verdienen, …)
    — die Frau verlernt hat, eigene Entscheidungen zu treffen
    — der Ehemann sich zwischendurch auch „anständig“ verhält
    — viele Bekannte darauf verweisen, dass es ihr (von außen betrachtet) in der Ehe doch gut gehe – und da müsse man halt bei den Geliebten mal ein Auge zudrücken und Eisbeutel auflegen, damit die blauen Flecke nicht so deutlich sichtbar werden
    — …

    Ich möchte diese Analogie nicht überstrapazieren (die ja auf ein schwieriges gesellschaftliches Problem verweist). Aber Denkfiguren wie die oben gelisteten sind tief in die EU-Psyche eingeprägt.

    Reply

    • KK
      15. März 2024 @ 10:33

      Mit „feministischer Aussenpolitik“ hat diese Metaphorik aber verdammt wenig zu tun ????

      Reply

  • Karl
    15. März 2024 @ 05:33

    Die Abkehr von der Neutralität war sehr gut vorbereitet und lief innerhalb von Wochen nach dem Regierungswechsel wie am Schnürchen. Auch in Schweden und Finnland wird es so etwas wie eine Atlantikbrücke und die Diffamierung der „Lumpenpazifisten“ geben.

    Zur Abkehr von der Neutralität siehe: -> https://monde-diplomatique.de/artikel/!5844527

    Die ersten Opfer des NATO-Beitritts erbrachte der „Verrat“ an den Kurden: Schweden – das wichtige Land für politisches Exil und einst Verfechter der Menschenrechte in der Diplomatie, lieferte ein PKK-Mitglied an die Folterknechte der Türkei aus und versprach, kein Exil mehr zu bieten (Tagesschau 06.04.2023), Erdogans Dauer-Bombardierung der kurdischen Wohngebiete in Syrien. — Die Kette der Kriege des Westens hört bekanntlich niemals auf. Jahr für Jahr gibt es weitere. Wer Imperialismus kritisiert, da ist er!

    Wie auch in Deutschland, wurden die Generationen, die den 2. Weltkrieg erlebt haben, abgelöst von solchen, denen eingeredet ist, dass ein Krieg im eigenen Land eher so etwas wie ein Asocial Media-Spiel ist.

    Reply

  • Monika
    14. März 2024 @ 18:23

    Die Schweiz beteiligt sich an den an und für sich auch schon völkerrechtswidrigen „Sanktionen“, also am Wirtschaftskrieg, gibt damit ihre Neutralität auf, bezieht – obwohl für Schweizer Verhältnisse ungeeignet- F35 -Jäger von den USA… Schweden treibt, wie es scheint, mit Angst und Panikmache seine eher unwillige Bevölkerung unter den „Schutzschirm“ der NATO, Finnland schmeißt ebenfalls seine Neutralität und seine gute Nachbarschft zur Russ.Föderation wie einen Fehdehandschuh Richtung Russland, Deutschland lässt sich von den USA die Infrastruktur wegbomben ohne mit der Wimper zu zucken, der deutsche Kanzler wird als ewiger Bedenkenträger verzwergt und seit Kriegsbeginn mehr als durch den Kakao gezogen. Um nur ein paar grobe Eindrücke zu geben.
    Was in aller Welt könnte das auf alle angewendete Erpressungsmittel sein, das solch eine konzertierte Aktion Werte-West-weit anstossen kann? Die sichtlich erzwungene „Einstimmigkeit“ kann wohl kein Zufall sein, wer Politik aus den vergangenen Jahrzehnten kennt, weiss, dass dieses „Unisono“ nicht gewollt sein kann, sondern erzeugt sein muss. Selbst wenn man all die Young Global Leaders, Mont Pelerins, die Davos-Prostitution der Konzerne und „Sicherheits“-konferenzen, all diese seit über einer Generation laufenden Infiltrationen sämtlicher staatlicher Institutionen ins Kalkül nimmt, bleibt ein Zeit-Punkt in der jüngeren Vergangenheit von dem ab all diese Aktivitäten wie ein Laser auf einen perspektivischen Punkt zulaufen. Hat irgendjemand eine Idee?

    Reply

    • umbhaki
      14. März 2024 @ 21:25

      Die Frage ist berechtigt, aber die Antwort ist offenbar gut vor der Öffentlichkeit verborgen. Jedenfalls habe ich auch keine eindeutige Idee von dem, was hier tatsächlich im Hintergrund abgeht. Zumal ja ganz eindeutig sämtliche EU-Regierungen in schöner Eintracht am Untergang basteln.

      Immerhin die Zeitschiene ist mir einigermaßen klar: Nach der „Wende“ marodierte zunächst Boris Jelzin als Präsident in der Russischen Föderation, da war man westlicherseits bestens mit einverstanden. Der hat nämlich genau das vollzogen, was der Westen von ihm erwartete: Er hat den Ausverkauf seines Landes geduldet und gefördert, zu welchem Zweck er auch schon mal das Regierungsgebäude mit den Volksvertretern drin von Panzern beschießen ließ, als das Parlament seinen genialen Entschlüssen nicht folgen mochte.

      So lange war man wirklich glücklich mit der gewendeten Russischen Föderation – es sah ganz so aus, als könne der werte Westen sich die russländischen (= nicht nur russisch-europäischen, sondern auch östlich-asiatischen) Schätze unter den Nagel reißen, bzw. wusste sie in den Händen von „Oligarchen“, die in Fragen der Gewissenlosigkeit mit ihren westlichen Pendants (hier heißen diese Leute „Investoren“) auf Augenhöhe waren. Diese „Oligarchen“ hatten sich in der Nachwendezeit große Reichtümer aus dem ehemals sozialisierten Volksvermögen ergaunert, wobei der eine oder andere brave Bürger außer seiner Existenzgrundlage auch schon mal sein Leben verlor. Aber irgendwas ist ja immer, wenn die Freiheit, die wir meinen, sich durchsetzen muss.

      Aber dann kam dieser unglückliche Jahreswechsel 1999/2000, der gleichzeitig den Amtswechsel von Jelzin zu Putin brachte. Putin beendete den Ausverkauf, riskierte allerdings keine von Oligarchen anzuzettelnden Staatssabotagen oder gar Bürgerkrieg, sondern einigte sich mit den Oligarchen dahingehend, dass er sie in Ruhe ließ, sofern sie sich nicht in politische Vorgänge einmischten. Wer sich nicht an diese Einigung hielt, bekam Schwierigkeiten – frag‘ nach bei Chodorkowski.

      Jelzin hat den Ausverkauf der Russländischen Föderation betrieben. Unter seiner Herrschaft stieg die Armut im Land und die Lebenserwartung der Menschen sank in signifikantem Ausmaß, wie die Kriminalität anstieg. Das Land war auf dem Weg zu einem „shithole country“, wie ein bekannter US-amerikanischer politischer Philosoph mit gelben Haaren sowas nennt.
      Putins Politik dagegen zielte darauf ab, die Russländische Föderation in einen lebensfähigen kapitalistischen Staat zu formen. Das gelang ihm recht gut: Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen stieg enorm an (2000 → 65,3 Jahre; 2023 → 74,6 Jahre, Quelle: Statista), die Armut sank, der Lebensstandard stieg beträchtlich. In dieser Entwicklung liegt der wesentliche Grund für die ungebrochene Beliebtheit Putins in seinem Land, obwohl er sich im Laufe der Jahre in Sachen Demokratie deutlich negativ entwickelt hat – was ich persönlich übrigens hauptsächlich als Reaktion auf die ununterbrochenen westlichen Einflussmaßnahmen vermute, gegen die sich zu erwehren er wohl nötig findet.

      Dem unfehlbaren Westen mit seinen universellen Werten kann diese Entwicklung selbstverständlich nicht gefallen, läuft sie doch darauf hinaus, dass sich dieses große und reiche Land nicht in der Weise ausbeuten lässt, wie es dem Westen nun einmal dank göttlicher Vorsehung zusteht. Als Putin am 25. September 2001 im Deutschen Bundestag eine Rede hielt, in der er Deutschland und dem ganzen Westen ein weitreichendes Kooperationsangebot machte, wurde er von den versammelten Polit-Heuchlern zwar lautstark beklatscht, aber nichts von seinen Angeboten und Vorschlägen wurde jemals angenommen.

      Spätestens seit diesem Termin lässt sich die Torpedierung der Beziehungen zwischen der Russländischen Föderation und dem sog. Westen – insbesondere Deutschland, meine ich – nachverfolgen. Seit fast 23 Jahren also, und von da an mit immer neuen und immer schärferen Maßnahmen (und immer größeren Lügen, nebenbei bemerkt). Über die Details könnte man ein dickes Buch schreiben.

      Sie vermuten ein „auf alle angewendetes Erpressungsmittel“. Das liegt als Erklärung nahe, aber ein solches Mittel ist für uns nirgendwo zu sehen. Gut, wir haben gute Gründe, unseren Herrn Bundeskanzler für erpressbar zu halten, aber ausgerechnet der wehrt sich aktuell gegen die nächste Verschärfung der Maßnahmen, während sehr viele andere maßlos den Krieg antreiben wollen. Womit sollte man einen Kriegshetzer wie Anton Hofreiter schon erpressen können? Wo nix ist, ist auch nix zu holen!

      Und vor allem: Es müssten ja Mittel sein, die sich auf die Regierungsschauspieler in der ganzen EU anwenden lassen! Dass die alte und neue Kommissionspräsidentin hochgradig korrupt ist, weiß inzwischen jedes Kind. Aber all die anderen?

      Eine gescheite Erklärung für das irrationale Verhalten der gesamten EU habe ich auch nicht. Vielleicht ist das so eine Art Gruppendynamik. Sicher ist uns allen klar, dass die Politiker abhängig sind von den Einflüsterungen der Wirtschaft, jedenfalls der industriellen Wirtschaft. Aber auch die leidet ja inzwischen unter den politischen Entscheidungen, und sie wird in Zukunft noch viel mehr leiden (und wir alle mit ihr) , wenn es mit China weitergeht, was ja wiederum eindeutig absehbar ist – die USA machen da keinen Hehl draus und die EU folgt dieser Linie, wenn auch derzeit noch etwas zurückhaltend.

      Vielleicht spielen auch Fehlinformationen, also so gewisse Einflüsterungen eine Rolle. Also etwa derart, dass gewisse Geheimdienste unsere werten Politiker mit ganz geheimen Geheimnachrichten spicken, durch die sie in der beobachtbaren Weise beeinflusst werden. Die geheimen Geheimnachrichten sind dermaßen geheim, dass man sie unmöglich der Öffentlichkeit mitteilen kann, aber als Politiker müssen sie darauf reagieren. Wenn zum Beispiel der Herr Pistorius im Brustton der Überzeugung kundtut, dass Russland in fünf bis acht Jahren die Absicht hat, Europa zu überrennen, dann hat der sich das ja vermutlich nicht selber ausgedacht. Wer weiß, was man unseren Politschauspielern noch alles ins Öhrchen flüstert.

      Anzubieten hätte ich noch zwei weitere Erklärungsversuche:

      – Ideologie. Also der gefestigte unbedingte Glaube daran, dass man selbst als Vertreter des „entwickelten Westens“ sich auf einer höheren Stufe befindet als der Rest der Welt. In besonders penetranter und ekelhafter Weise kann man das bei den Vertretern (und Vertreterinnen, selbstnatürlich) der Grünen Partei studieren. Die anderen kommen nicht so aufdringlich daher, sind aber keineswegs besser, schon gar nicht unsere unverbrüchlichen Freunde von jenseits des Atlantiks.

      – Rassismus. Der slawische Untermensch. Hierzu ein Link, sonst endet dieser Beitrag ja überhaupt nicht mehr:
      https://multipolar-magazin.de/artikel/die-langen-linien-der-russophobie

      Reply

      • WBD
        15. März 2024 @ 09:07

        @umbhaki: Vielen Dank für diese hervorragende Zusammenfassung. Chapeau!
        Ich hätte die Idee einer Erklärung: unsere Medienlandschaft. Seit Jahren wird dort eine sehr einseitige Weltbetrachtung gepflegt, den Begriff ‚Berichterstattung‘ möchte ich garnicht mehr verwenden. Aus Nachrichtenmagazinen sind Meinungsmagazine geworden, auch wenn immer noch ‚Nachrichtenmagazin‘ auf dem Titelbild steht. Die öffentlichen Medien leiten aus den vorgegebenen Gesetzen zur Berichterstattung, unter Berufung auf den Begriff ‚Einordnung‘, das Recht ab, alle Vorgänge in der Welt mit Adjektiven nach Wahl zu versehen. Man merkt das gut an den Einschätzungen über Politiker: Biden, von der Leyen, Selenskiy (etc) auf der einen Seite werden immer als ‚gut‘ etikettiert; Putin, Erdogan, Orban (etc) werden auf der anderen Seite immer als ’schlecht‘ etikettiert. Wenn das über Jahre so abläuft, dann haben sich diese ‚Etikette‘ untrennbar mit den jeweiligen Personen verbunden, und ersetzen immer mehr das eigene, differenzierte Nachdenken über diese Personen – und natürlich über deren Handlungen!
        Es entsteht eine Meinungsblase, die immer mehr zur Verengung des Meinungsspektrum führt. Kritisches Denken von ausserhalb dieser Blase verkommt innerhalb der Meinungs-Blase dadurch zur ‚Delegitimierung‘ des Staates – eine unheilvolle Spirale.
        Leider fehlt mir auch der Glaube, daß echter Journalismus, der sich um Objektivität bemüht, und der keine fremden Interessen verfolgt, noch eine Chance hätte.
        Vielleicht nach Ende des 3. Weltkrieges… ?!?

      • WBD
        15. März 2024 @ 09:21

        ach ja, Vergessen hatte ich noch ein wichtiges Detail: diese Mediengleichschaltung wird konzertiert durch die emsige Arbeit der ‚Atlantikbrücke‘, wo all diese Chefredakteure und Chefredakteur*innen gemütlich beisammen sitzen, und ihre zu veröffentlichende Meinung diskutieren…
        Man erinnere sich an die Verdienstvolle Sendung der ‚Anstalt‘ vor einigen Jahren, die diese Vorgänge belegt hat.
        Die Redaktion der ‚Zeit‘ hat dagegen geklagt – und verloren ????

      • KK
        15. März 2024 @ 10:55

        @WBD:
        „Ich hätte die Idee einer Erklärung: unsere Medienlandschaft….Aus Nachrichtenmagazinen sind Meinungsmagazine geworden…“

        Ich habe schon vor rund 40 Jahren eine Abiturarbeit über die Gefahren der Pressekonzentration geschrieben – damals zeigten sich bereits in Anfängen, was wir heute haben: Alle Medien sind im Besitz einer handvoll superreicher Konzernlenkern.

        Gestern erst las ich folgendes:
        „Für [den französischen Historiker und Anthropologen Emmanuel] Todd ist übrigens der demokratische Charakter der westlichen Regierungen heute verloren gegangen, der Westen habe sich in eine liberale Oligarchie verwandelt…“
        [Quelle: https://globalbridge.ch/so-funktionieren-am-wochenende-die-wahlen-in-russland/%5D

        „Liberale Oligarchie“ trifft es mE perfekt, da die Richtung der Meinungsbildung von einigen wenigen gesteuert wird, und nicht durch gleichberechtigten Diskurs entwickelt, die eigentliche Idee der Agora.
        In den Parteien bilden die Parteitagsbeschlüsse der Delegierten ja heute oft nicht mehr die Mehrheit der Basis ab, woran aufgrund der kleinteiligen Organisationsformen aber die jeweilige Basis faktisch nichts gegen den Willen der Parteispitzen ändern kann.

    • KK
      14. März 2024 @ 22:02

      „Hat irgendjemand eine Idee?“

      Der Zusammenbruch des Ostblocks hat die USA quasi über Nacht zum alleinigen Weltherrscher befördert, der sich über dem Völkerrecht stehend wähnt.
      Nine-Eleven hat dann den Westen in einer Art „uneingeschränkter Solidarität“ (Gerhard Schröder) hinter den USA versammelt, und damit offenbar seine Seele verkauft. Manche glauben ja, der Anschlag sei eine Inszenierung gewesen, und wenn man die Entwicklung der USA in dessen Folge so betrachtet und dann die Frage „cui bono“ stellt, könnte da sogar was dran sein.
      Drei- bis viertausend Opfer wären ein kleiner Preis für einen völkerrechtlichen Freibrief, sich ungestraft über die „regelbasierte Ordnung“ der UN zu erheben und nach Gusto wüten zu können.
      Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen Serbien kam ja nicht überall auf der Welt gut an seinerzeit und war sogar in der NAhTOd umstritten… das sollte künftig sicher anders laufen.

      Reply

  • Thomas Damrau
    14. März 2024 @ 13:43

    @Kleopatra

    Die Falken in der NATO haben erfolgreich die ganze EU mit ihrem „… und morgen steht der Russe in Lissabon“ hysterisch gemacht. Biden hat dieses Narrativ in seiner State-of-the-Union wiederholt: „Wenn Putin nicht gestoppt wird, wird er ein NATO-Land angreifen.“ (Um den Kriegs-skeptischen US-AmerikannerInnen ein bisschen Angst zu machen. Vermutlich promotet er aber damit eher Trumps „Ich werde den Krieg sofort beenden.“)

    Die Logik von Versicherungsvertretern: „Wollen Sie nicht gegen den Fall versichern, dass morgen ein Tiger in ihrem schwäbischen Garten steht.“ – „Nein, will ich nicht.“ – „Können Sie das vor ihren Kindern verantworten.“ – „Also gut, wo muss ich unterschreiben?“

    So hat die NATO Schweden und Finnland Versicherungen verkauft …

    Wir haben in diesem Forum schon häufiger diskutiert, dass 2014 und 2022 genau das passiert ist, was Putin 2008 angedroht hatte: Wenn die Ukraine sich zu sehr der NATO annähert, wird Russland entsprechend reagieren. Das entschuldigt Putins Handeln nicht. Aber: Es ist eine sehr viel schlüssigere Erklärung für die Ereignisse als das ewige „Putin ist ein zweiter Hitler, der in seinem Größenwahn ein Russland in den Grenzen von 1914 wiederherstellen möchte und dafür einen Krieg mit der NATO riskiert.“

    Reply

    • Kleopatra
      15. März 2024 @ 09:54

      Nord Stream 1 war m.W. 2012 fertig, 2014 hat Putin die Ukraine militärisch angegriffen. Nord Stream 2 war Ende 2021 technisch fertig (nur die rechtliche Abnahme fehlte noch), 2022 ist utin in die Ukraine einmarschiert. In beiden Fällen haben Fachleute wie A. Umland darauf hingewiesen, dass die Leitungen, die es Russland ermöglichen, bei der Belieferung von Westeuropa die Ukraine zu umgehen, für Russland Hindernisse beseitigen, die es von einem Angriff gegen die Ukraine abhalten, und dass daher die Nord Strem-Leitungen einen Krieg Russlands gegen die Ukraine wahrscheinlicher machen.

      Reply

      • ebo
        15. März 2024 @ 10:19

        Es ist nicht richtig, dass Putin die Ukraine 2014 „militärisch angegriffen“ hat. Gasleitungen, die die UKraine umgehen, gab es schon viel länger.

      • Kleopatra
        15. März 2024 @ 10:27

        Na, na. Dass die „höflichen grünen Männchen“, die die Krim im Frühjahr 2014 militärisch besetzten, russische Soldaten waren, hat WP nachher selbst zugegeben; dass die „Separatisten“ im Donbass von ihm massiv unterstützt wurden, ist auch klar. Nord Stream 1 und 2 mögen nicht die allerersten Pipelines gewesen sein, die die Umgehung der Ukraine ermöglichten, aber erst ihre Kapazität machte Russland vom Transit durch die Ukraine unabhängig.

      • ebo
        15. März 2024 @ 10:44

        Der Clou war ja gerade, dass Russland die Krim eben nicht militärisch angegriffen hat, sondern getarnte Truppen schickte.
        Im Donbass haben sich ukrainische Einheiten gegen Kiew gestellt, und Kiew hat die eigenen Leute beschossen. Damit nahm das Drama seine Lauf. Militärische Unterstützung kam dann von beiden Seiten – den offiziell gar nicht beteiligten USA und den angeblich auch nicht beteiligten Russen.
        Das Minsk I-Abkommen hat, nach Merkels Lesart, die Ukraine damals vor einer verheerenden militörischen Niederlage bewahrt. Danach wurde es vor allem genutzt, um Zeit zur Aufrüstung zu gewinnen. Deutschland und Frankreich haben es schleifen lassen und ihre Garantie-Versprechen nicht erfüllt.

      • Kleopatra
        15. März 2024 @ 11:01

        Der Einmarschn russischer Soldaten war natürlich ein militärischer Angriff, egal wie viel oder wenig Widerstand ihnen geleistet wurde. Dass sie keine Abzeichen trugen, war kein „Clou“, sondern ein schwerwiegender Verstoß gegen die Landkriegsordnung. Die Beteiligung Russlands an den Räuberrepubliken des Donbass ist offensichtlich; und spätestens seit sie das Verkehrsflugzeug abgeschossen hatten, konnte nicht erwartet werden, dass im Westen irgendjemand für diese Separatisten/Räuber die geringste Sympathie haben würde.

      • ebo
        15. März 2024 @ 11:56

        Nenne Sie mir eine seriöse Quelle, die von einem „militärischen Angriff“ spricht.

  • Arthur Dent
    14. März 2024 @ 11:13

    Die Schweden wollen allerdings weder Nato-Stützpunke noch Atomwaffen auf ihrem Gebiet. Wussten die nicht, welchem Bündnis die beigetreten sind?
    Die Finnen hat in ihrer Grenzregion einen recht schwungvollen Handel und Warentausch mit Russland. Das dürfte vorbei sein – da werden einige Regionen veröden.

    Reply

  • Kleopatra
    14. März 2024 @ 08:22

    Bis zum 24.2.2022 hätte kein Linker in den westlichen Ländern glauben wollen, dass die russische Armee in die Ukraine einmarschiert und mit Mord, Raub, Vergewaltigung und Entführung von Kindern und Jugendlichen zeigt, wozu sie fähig ist. Dass danach viele Leute ihre Meinung zur NATO geändert haben, sollte nicht überraschen. Schweden hat aber auch eine parteipolitisch sehr anders zusammengesetzte Regierung als noch vor den letzten Wahlen. Warum sollte dieser Regierungswechsel nicht Auswirkungen auf die Außenpolitik haben? Meiner Meinung nach braucht man zur Erklärung der geänderten schwedischen Politik kein geheimnisvolles Geraune von finsteren Einmischungen ausländischer Mächte.

    Reply

    • ebo
      14. März 2024 @ 08:28

      Geraune?
      More than a yearlong push on Sweden
      https://edition.cnn.com/2023/07/11/politics/sweden-turkey-nato-us-joe-biden/index.html

      Reply

      • Kleopatra
        14. März 2024 @ 08:54

        Dieser Druck zielte nicht darauf ab, Schweden die NATO schmackhaft zu machen, sondern die Blockade des Beitritts durch die Türkei aufzuheben. Daher sagt der zitierte Artikel nichts über die politische Willensbildung in Schweden.

      • ebo
        14. März 2024 @ 09:40

        Naja. Es ist doch allgemein bekannt, welchen Druck die Türkei, später auch Ungarn auf Schweden ausgeübt hat. Und die USA haben sich auch eingemischt. Sowas geht an einem kleinen Land wie Schweden nicht spurlos vorbei.

      • Kleopatra
        14. März 2024 @ 09:52

        Ungarn und die Türkei haben nicht auf den Beitritt Schwedens zur NATO gedrängt, sondern sie haben den schwedischen Beitrittswunsch dazu missbraucht, von Schweden bzw. den USA Konzessionen zu erpressen. Somit war Druck von diesen Ländern zwar da, aber es war nicht dieser Druck, der Schweden zum Beitritt bewogen hat. Die USA haben allenfalls Schweden dringend geraten, auf die Erpressung einzugehen. Aber ein Druck auf Schweden, um es zum NATO-Beitritt zu bewegen, ist nicht erkennbar.

    • KK
      14. März 2024 @ 11:42

      „Dass danach viele Leute ihre Meinung zur NATO geändert haben, sollte nicht überraschen.“

      Ohne die NAhTOd und ihre Osterweiterung hätte es diesen Krieg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gegeben. Insofern überrascht die Meinungsänderung zur NAhTOd durchaus, ganz besonders bezüglich ihrer Richtung hin zu mehr Akzeptanz bei bisher neutralen Staaten wie Schweden und Finnland.

      Sollte die NAhTOd die Eskalation weiter wie bisher vorantreiben, werden diese Länder als Mitglieder dieses Schützenvereins wohl weit mehr in den kommenden Krieg involviert – und ihre Bevölkerungen darunter leiden.

      Reply

  • Hans L. Schmid
    13. März 2024 @ 22:55

    Im 21. Jh. macht man diese massenhaften Friedensdemonstrationen und den Generalstreik mit dem Mitteln des 21. Jh. – auf dem Internet – in ganz Europa – für den Frieden! – Gegen den Krieg! – auf http://www.our-new-europe.eu – jetzt!

    Reply

  • umbhaki
    13. März 2024 @ 21:49

    Ein aktuelles Fundstück aus gegebenem Anlass: Das Team Claudia Latour und Martin Sonneborn in der »Berliner Zeitung«:

    Zornige Abrechnung mit der „Kriegswirtschaft“ der EU
    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/martin-sonneborn-zornige-abrechnung-mit-der-kriegswirtschaft-der-eu-li.2195467

    Reply

  • umbhaki
    13. März 2024 @ 20:55

    „… rücksichtslos. Wer nicht sofort hurra geschrien habe, sei als „Putinist“ denunziert worden.“

    Kommt mir irgendwie bekannt vor. Inzwischen wird ja sogar der Papst als russenfreundlicher Defätist denunziert, wenn er in aller Höflichkeit den Vorschlag macht, die Menschenschlachterei in der Ukraine angelegentlich wenigstens mal zu unterbrechen, um kurz nachzudenken.

    Das sogenannte „politische Establishment“ will den Krieg ja, und zwar mit aller Konsequenz. Nicht nur dass europaweit die Rüstung hochgefahren wird, neue Rüstungswerke entstehen (mit verblüffend schnell erteilten Baugenehmigungen). Nein, es wird auch intensiv darüber nachgedacht, wie man mehr Soldaten in den Dienst bekommt (ein bisschen Wehrpflicht, vielleicht?).

    Der Herr Kriegsminister verkündet öffentlich, dass er die deutsche Bevölkerung (auch die zivile Bevölkerung) „kriegstüchtig“ machen will. Nicht verteidigungsfähig: es soll das süße Gefühl des Kriegs wieder in die Köpfe und Herzen der Untertanen gesenkt werden.

    Der Herr Gesundheitsminister verkündet öffentlich, dass er das Medizinwesen in unserem Lande, in dem wir gut und gerne leben (und sterben?), auf die Herausforderungen eines Krieges vorbereiten will.

    Jetzt werden wir von den üblichen „Experten“ aufgeklärt, dass es in unserem Land viel zu wenige Bunker gibt. Da muss ganz dringend was passieren, erfuhr ich jüngst im deutschen Buntfernehen.

    In kurzer Reihenfolge finden Militärmanöver statt in einem Ausmaß, das es vorher nie gab – nicht einmal in den Zeiten des kältesten Krieges.

    Sie wollen den Krieg. Wie üblich getarnt als „Verteidigung“. Seine „Experten“ haben ihm versichert, dass es in etwa fünf bis acht Jahren zu einem Krieg mit Russland kommen „könnte“, erzählt uns der Herr Kriegsminister. Seine Experten sind damit ähnlich präzise wie anno 2019 der Herr Arestovich, der damals schon die grobe Planung des Wertewestens öffentlich ausplauderte:
    https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/ukraine-orakel-sagte-krieg-vor-drei-jahren-genau-voraus-und-so-wird-er-enden-li.219398
    An diesen Fahrplan hält man sich offenkundig weiterhin seitens unserer Machthaber.

    Sie wollen wieder „zurückschießen“ wie seinerzeit nach dem fingierten Überfall auf den Sender Gleiwitz. Mein Vorschlag wäre ja, das Datum des „Zurückschießens“ auf den 1. September 2029 festzulegen. Das wäre genau 90 Jahre nach dem letzten mal, da kämen dann wohlige Gefühle auf im deutschen Volke!

    Unsere Machthaber sind auf Kurs. Auf Kriegskurs. Das auf uns zukommende Unglück könnten wohl nur noch massenhafte Friedensdemonstrationen und/oder ein Generalstreik in weiten Teile EUropas aufhalten! Davon aber ist nichts zu sehen, die tagtägliche Propaganda auf allen Kanälen und in allen Zeitungs- und Sendeformaten wirkt.

    Reply

    • MarMo
      13. März 2024 @ 21:59

      Ja, es gibt viele – auch sonst ganz intelligente Menschen – die vollkommen der täglichen Propaganda erliegen. Sie würden sofort Russland der Propaganda beschuldigen (was sicher auch stimmt, denn so ist das im Krieg), können sich aber nicht vorstellen, dass sie selbst medial manipuliert und belogen werden, teils dadurch, das Fakten verschwiegen oder verdreht dargestellt werden, teils durch Lügen. Den Ministern scheinen sie nicht zuzuhören. Lassen sich aber von einer Regierung, die so rechts ist, wie keine andere zuvor in den letzten vierzig Jahren (Einschränkung der Meinungsfreiheit, Cancel Culture, etc.) auf die Straße schicken, um gegen die unappetitliche Opposition zu demonstrieren, anstatt die Probleme zu lösen, die eine wachsende Bevölkerung in die Politikverdrossenheit geführt hat.
      Stattdessen wollen sie uns kriegstüchtig machen – in wessen Interesse? Jedenfalls ganz sicher nicht im Interesse der Bevölkerung, das ist schon mal klar. Die politischen „Eliten“ (m. E. eher Abschaum) wollen den Krieg. Sie ziehen Deutschland ein drittes Mal auf das übelste rein, die Flak-Zimmermanns, Hofreiters, Roths, Merz, Kiesewetters, Pistoriuse, Röttgens, Baerbocks, Habecks und ihre Anhänger und Anhängerinnen.
      Die meisten werden erst aufwachen, wenn es zu spät ist, fürchte ich.

      Reply

    • KK
      14. März 2024 @ 11:49

      „Mein Vorschlag wäre ja, das Datum des „Zurückschießens“ auf den 1. September 2029 festzulegen.“
      Glauben Sie wirklich, die hochgradig kriegsgeil-erregten Strack-Zimmermanns, Kiesewetters, Hofreiters, Baerbocks, Roths, von-der-Leyens usw. (um nur einige der lautesten Deutschen zu nennen) können ihren jeweiligen Erguss noch so lange zurückhalten?


  • Info: https://lostineu.eu/update-schweden-ruecksichtslos-in-die-nato-gedraeng


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Medienfreiheit wird Gesetz – Polen schert das wenig


    lostineu.eu, vom 13. März 2024

    Das neue, umstrittene „Medienfreiheits-Gesetz“ kommt. Es macht die EU-Kommission zu einer Art Super-Medienaufsicht und soll redaktionelle Freiheiten sichern – doch Polen schert das wenig.

    Das EU-Parlament hat das sog. Medienfreiheits-Gesetz verabschiedet. Die EU-Staaten hatten den Gesetzentwurf bereits im Januar abgesegnet. Damit tritt die Verordnung nun stufenweise in Kraft.

    Die EU-Kommission hatte den „European Media Freedom Act“ (EMFA) im September 2022 vorgeschlagen, um Medienfreiheit, Pluralismus und Unabhängigkeit der Medien in der EU zu garantieren.

    Der Gesetzentwurf verbietet es beispielsweise Behörden, in redaktionelle Entscheidungen einzugreifen. Die Oberaufsicht liegt bei der EU-Kommission in Brüssel, was die deutschen Bundesländer lange abgelehnt hatten.

    Auch Verlegerverbände waren bis zuletzt gegen das Gesetz. Doch am Ende sind sie eingeknickt – wohl in der Hoffnung, dass die übermächtigen deutschen Verlage letztlich profitieren werden.

    Mit der Medienpraxis haben die neuen Regeln ohnehin nicht viel zu tun, wie das Beispiel Polen zeigt. Dort wurden einem unabhängigen russischsprachigen Sender, der sich an die Opposition in Belarus richtet, die Zuschüsse gekappt.

    Zuvor hatte die neue „proeuropäische“ Regierung die Chefs der staatlichen TV-Stationen gefeuert und ausgetauscht – gegen neue, regierungsfreundliche Mitarbeiter. Man darf gespannt sein, ob Brüssel das neue Gesetz nutzt, um einzuschreiten…

    2 Comments

    1. Arthur Dent
      13. März 2024 @ 22:30

      Zeitungsverlage erhalten staatliche Förderungen (für 2024 ist das allerdings noch unklar- Sparhaushalt). Da braucht es keine Zensur, da weiss man doch, was man zu schreiben hat.

    Reply

  • KK
    13. März 2024 @ 14:53

    „Die EU-Kommission hatte den „European Media Freedom Act“ (EMFA) im September 2022 vorgeschlagen, um Medienfreiheit, Pluralismus und Unabhängigkeit der Medien in der EU zu garantieren.“

    Wie verträgt sich diese „Medienfreiheit“ mit dem Verbot von Russia Today in Deutschland und der EU?
    Mal ganz abgesehen von dem Passus im deutschen Grundgesetz: „Eine Zensur findet nicht statt“?

    Wieso tragen gesetzliche Regelungen eigentlich immer öfter Titel, die den Inhalt konterkarieren? „Demokratiefördergesetz“ wäre auch so ein Beispiel


  • Info: https://lostineu.eu/medienfreiheit-wird-gesetz-polen-schert-das-wenig


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    14.03.2024

    Nachrichten von Pressenza: „Wir sind nun einmal nicht allein auf dieser Welt“

    aus e-mail von <newsletter@pressenza.com>, 14. März 2024, 7:17 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 14.03.2024


    „Wir sind nun einmal nicht allein auf dieser Welt“


    Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste SDN mahnt am Beispiel der Schweinswale zum selbstkritischen Innehalten des technischen Ausbau- und Nutzungswahns gegen den Lebensraum Nordsee. Aus menschlicher Sicht sind Wale außerordentlich große Sympathieträger. Von daher wird ihre Vertreibung oder gar gezielte Tötung weltweit vielfältig&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/wir-sind-nun-einmal-nicht-allein-auf-dieser-welt/


     -----------------------


    Assanges Bruder: „Julian könnte die Todesstrafe erhalten“, im Falle einer Auslieferung


    Max Blumenthal von The Grayzone interviewt Gabriel Shipton, Filmproduzent und Bruder von Julian Assange, während seines letzten Besuchs in Washington DC, wo er die Gesetzgeber dazu drängte, sich der Strafverfolgung des inhaftierten Wikileaks-Herausgebers durch die Regierung Biden zu widersetzen. Dieses&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/assanges-bruder-julian-koennte-die-todesstrafe-erhalten-im-falle-einer-auslieferung/


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    Das Wettern der Woche: Die Trumputins


    Momentan geben die Trumputins dieser Welt den Ton an und eilen von Siegheil zu Siegheil. Hummeln, Affen oder Papageien können komplexe Rätsel lösen und sich gegenseitig Neues beibringen, haben Wissenschaftlerinnen eben festgestellt – aber wir? Wir säubern mit Abflussfrei unser&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/das-wettern-der-woche-die-trumputins/


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    Von der individualistischen Gesellschaft zum neuen historischen sozialen Subjekt


    Der Liberalismus bis zum Äußersten, der heute als theoretische Grundlage für die Politik der rechten Regierung zur Zerschlagung des Staates in Argentinien dienen soll, zielt offensichtlich darauf ab, die Versteigerung des Landes zu erleichtern und das kollektive Erbe an private&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/von-der-individualistischen-gesellschaft-zum-neuen-historischen-sozialen-subjekt/


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    Bundesregierung beschließt Lobby-Fußspur für Gesetze


    Das Bundeskabinett hat heute die Einführung eines sogenannten „exekutiven Fußabdrucks“ beschlossen. Demnach sollen die Bundesministerien ab Juni zu jedem Gesetzentwurf darstellen, inwieweit Interessenvertreter:innen wesentlich zum Inhalt des Gesetzentwurfs beigetragen haben. LobbyControl begrüßt, dass die Ampelkoalition damit endlich das Vorhaben aus&hellip;

    http://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/03/bundesregierung-beschliesst-lobby-fussspur-fuer-gesetze/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.



    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    14.03.2024

    In der DDR war alles viel klarer - Vera Lengsfeld

    frei3.de, 09.03.2024, Kai Stuht 484 Abonnenten

    Wenn man sich Änderungen wünscht, muss man etwas dafür tun. Es ist unerlässlich aktiv zu werden. Das gemeinsame Ziel muss es sein, den Altparteien die rote Karte zu zeigen. Jed er hat eine Stimme und muss sie nach seinen Fähigkeiten einsetzen.


    Info: https://www.frei3.de/post/e3928e48-c92f-4543-98ee-482baffeb2fc


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    14.03.2024

    Spiel mit dem Feuer  Deutschland stellt den Philippinen militärische Ausbildungshilfen in Aussicht. Manila ordnet sich seit Mitte 2022 den USA unter und öffnet sein Territorium den US-Streitkräften als Aufmarschbasis gegen China.

    german-foreign-policy.com, 14. März 2024

    BERLIN/MANILA (Eigener Bericht) – Deutschland wird die Philippinen, die sich zur Zeit in das antichinesische Bündnissystem der USA am Pazifik einreihen, militärisch unterstützen und im September zwei Kriegsschiffe nach Manila entsenden. Dies wurde beim Besuch von Präsident Ferdinand Marcos Jr. am Dienstag in Berlin diskutiert. Demnach tauschten sich Marcos sowie Bundeskanzler Olaf Scholz unter anderem über künftige Ausbildungshilfen der Bundeswehr für die philippinischen Streitkräfte aus. Marcos, der sein Amt am 30. Juni 2022 angetreten hat, hat die Philippinen auf US-Kurs gebracht und den USA Militärstützpunkte nahe umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer und vor allem nahe Taiwan zur Verfügung gestellt. Zudem hat er gemeinsame US-amerikanisch-philippinische Manöver gestärkt und begonnen, die Militärkooperation mit anderen US-Verbündeten am Pazifik zu intensivieren, insbesondere mit Japan und mit Australien. Manila wird in den nächsten Jahren 35 Milliarden US-Dollar in die Aufrüstung investieren. Als Waffenlieferanten kommen auch deutsche Waffenschmieden in Betracht. Im September sollen zudem zwei deutsche Kriegsschiffe auf einer ausgedehnten Asien-Pazifik-Fahrt in Manila Station einlegen.


    Die „Speerspitze“ der PhilippinenDie Grundlage der Außenpolitik, die die Philippinen seit dem Amtsantritt des derzeitigen Präsidenten Ferdinand „Bongbong“ Marcos am 30. Juni 2022 verfolgen, ist ein Schwenk von einer Politik des Ausgleichs zwischen China und dem Westen hin zu einer Unterordnung unter die Vereinigten Staaten. Marcos hat den USA im vergangenen Jahr die Erlaubnis erteilt, zusätzlich zu den fünf Militärstützpunkten vor allem im Zentrum und im Süden des Landes, die sie bis dahin nutzen durften, vier weitere zu überlassen, einer davon nahe umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer, drei im äußersten Norden der Philippinen nahe Taiwan. Das jährlich gemeinsam von den USA und den Philippinen abgehaltene Manöver Balikatan war 2023 mit rund 17.600 Soldaten das bislang größte seiner Art; ein Teil der Kriegsübung wurde in den Batanes abgehalten, der nördlichsten philippinischen Inselgruppe, die bis auf rund 150 Kilometer an Taiwan heranreicht. Verteidigungsminister Gilberto Teodoro äußerte kürzlich, die Batanes-Inseln seien die „Speerspitze“ der Philippinen. Im November haben die USA und die Philippinen in den Batanes erstmals gemeinsame Patrouillen zu Wasser und in der Luft unternommen.[1] Damit schreitet der US-Militäraufmarsch südlich von Taiwan voran.


    Teil des US-Bündnissystems

    Parallel binden sich die Philippinen systematisch in das gegen China gerichtete US-Bündnissystem in der Asien-Pazifik-Region ein. So haben sie im September vergangenen Jahres eine „strategische Partnerschaft“ mit Australien geschlossen, die unter anderem jährliche Zusammenkünfte der Verteidigungsminister der beiden Länder umfasst.[2] Zudem weiten Manila und Canberra ihre gemeinsamen Manöver aus; im November 2023 führten sie, nur wenige Tage nach dem Beginn der philippinisch-US-amerikanischen Patrouillen in den Batanes, gemeinsame Patrouillen zu Wasser und in der Luft im Südchinesischen Meer durch. Parallel intensivieren die Philippinen ihre Kooperation mit Japan. Anfang vergangenen Jahres schlossen beide Länder zunächst ein Abkommen über eine Streitkräftezusammenarbeit im Fall von Naturkatastrophen. Im November nahmen sie Verhandlungen über eine erheblich weiter reichende Vereinbarung auf, die zum Beispiel den Aufenthalt ihrer Soldaten im jeweils anderen Land während gemeinsamer Manöver regeln soll.[3] Im November 2023 nahmen philippinische Militärs zum ersten Mal – allerdings zunächst bloß als Beobachter – an einem von Japan geführten Manöver teil, das die Interoperabilität der japanischen Streitkräfte mit denjenigen der USA und Australiens stärken sollte.


    Gegen China

    Die militärische Einbindung der Philippinen in das antichinesische Bündnissystem der USA hat schon jetzt die Spannungen im Südchinesischen Meer verschärft. Im Mittelpunkt steht zur Zeit das Second Thomas Shoal, ein Riff, das zur Inselgruppe der Spratly Islands gehört. Die Philippinen beanspruchen es für sich und haben dies bereits 1999 markiert, indem sie ein ausgemustertes Kriegsschiff, die Sierra Madre, auf es gerammt haben; dort sind stets mehrere Soldaten stationiert. Vietnam, China und Taiwan erkennen den philippinischen Anspruch nicht an. Beijing geht seit Februar 2023 offensiver gegen ihn vor und hat mehrmals etwa Wasserkanonen gegen philippinische Versorgungsschiffe eingesetzt. Erst kürzlich kollidierten dabei ein chinesisches und ein philippinisches Schiff.[4] Auch Taiwan selbst wird immer deutlicher zum Gegenstand des Konflikts. Mitte Januar gratulierte Präsident Marcos nach den Präsidentenwahlen auf Taiwan dem Wahlsieger Lai Ching-te, einem klaren Anhänger einer Abspaltung der Insel von China, mit Formulierungen, wie sie gegenüber regulären Staatschefs verwendet werden.[5] Beijing legte scharfen Protest ein und warnte Manila – wie schon zuvor und auch später wieder –, nicht „mit dem Feuer zu spielen“.


    Deutsche Militärhilfe

    Die Einbindung der Philippinen in Washingtons antichinesische Front wird auch von Berlin unterstützt. Bereits im Januar hatte Außenministerin Annalena Baerbock Manila besucht, der dortigen Regierung deutsche Rückendeckung in ihren Auseinandersetzungen mit China zugesagt und die Lieferung weiterer Aufklärungsdrohnen an die philippinische Küstenwache versprochen.[6] Am Dienstag empfing Bundeskanzler Olaf Scholz nun Präsident Marcos in Berlin. Dabei ging es unter anderem um den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und um die Anwerbung philippinischen Pflegepersonals für das deutsche Gesundheitswesen. Diese wird bislang dadurch gehemmt, dass eine klare Mehrheit der Angeworbenen sich über rassistische Diskriminierung beklagt (german-foreign-policy.com berichtete [7]). Manila bemüht sich außerdem um militärische Ausbildung durch die Bundeswehr. Marcos teilte mit, darüber habe er mit Scholz „einen intensiven Austausch“ geführt; man habe sich „geeinigt, dass wir das ausweiten wollen“.[8] Denkbar sei außerdem, dass Manila in Zukunft Waffen in Deutschland beschaffe. Die philippinische Regierung will im kommenden Jahrzehnt für bis zu 35 Milliarden US-Dollar aufrüsten.[9] Unter anderem ist vom Kauf von U-Booten die Rede – der Sache nach für einen möglichen Krieg gegen China.


    Sich zum Schlachtfeld machen

    Davon unabhängig werden Berichten zufolge im September zwei deutsche Kriegsschiffe im Rahmen ihrer bevorstehenden Asien-Pazifik-Fahrt im Hafen von Manila Station machen.[10] Die Fregatte Bayern, die im Sommer 2021 für rund ein halbes Jahr im Indischen und im Pazifischen Ozean kreuzte, hatte die Philippinen, deren damaliger Präsident Duterte noch auf Ausgleich zwischen China und dem Westen setzte, gemieden. Das ändert sich mit dem neuen Kurs unter Marcos. Mit seiner klaren Unterordnung unter die ehemalige Kolonialmacht USA, bei deren Vernichtungsfeldzügen im Rahmen der Durchsetzung ihrer Kolonialherrschaft in den Jahren von 1898 bis 1902 mindestens 250.000, vermutlich aber bis zu eine Million Zivilisten zu Tode kamen [11], fällt Marcos in Südostasien allerdings aus dem Rahmen. Auch dort setzen die Regierungen in wachsendem Maß darauf, sich von den alten Kolonialherren im Westen unabhängig zu machen und einen außenpolitischen Kurs zu steuern, der ihnen zumindest eine relative Eigenständigkeit gewährt. Selbst in Singapur, das weiterhin recht eng mit dem Westen kooperiert, stößt die Bereitschaft Manilas, das Land als Aufmarschbasis gegen China zur Verfügung zu stellen, spürbar auf Verwunderung. Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong fragte kürzlich in einer Diskussionsveranstaltung: „Seid ihr (Filipinos) sicher, dass ihr in einen Kampf ziehen wollt, in dem ihr das Schlachtfeld seid?“[12]

     

    [1] David Rising: The US and the Philippines conduct joint air, sea patrols in South China Sea not far from Taiwan. apnews.com 22.11.2023.

    [2] Sebastian Strangio: Australia, Philippines Agree to Upgrade Bilateral Relationship. thediplomat.com 11.09.2023.

    [3] Jim Gomez, Mari Yamaguchi: Japan and Philippine leaders agree to negotiate defense pact and boost ties amid China’s aggression. apnews.com 03.11.2023.

    [4] Jim Gomez: Philippine and Chinese vessels collide in disputed South China Sea and 4 Filipino crew are injured. apnews.com 05.03.2024.

    [5] Sebastian Strangio: China Warns Philippines Over President Marcos’ Taiwan Remarks. thediplomat.com 17.01.2024.

    [6], [7] S. dazu Drohnen gegen China.

    [8] Pressekonferenz von Bundeskanzler Scholz und Präsident Marcos Jr. beim Empfang des Präsidenten der Republik Philippinen in Berlin. bundesregierung.

    [9] Cliff Venzon: Philippines Plan $35 Billion Defense Upgrade in Sea Claims Push. news.yahoo.com 01.02.2024.

    [10] Daniela Braun: Präsident Ferdinand Marcos Jr. in Berlin. kas.de 06.03.2024.

    [11] Luis H. Francia: A History of the Philippines. From Indos Bravos to Filipinos. New York 2014. S. 160ff.

    [12] Richard Javad Heydarian: The Philippines in a lonely fight with China. asiatimes.com 15.11.2023.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9513


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    13.03.2024

    Reuters: Moskau droht angesichts Sanktionsdrucks mit Euroclear-Bankrott und globaler Finanzkrise

    meinungsfreiheit.rtde.life, 13 Mär. 2024 17:05 Uhr

    Milliardenschwere Klagen und die Beschlagnahme von Aktiva als Vergeltung: Russlands Reaktion auf die Enteignung eingefrorener Zentralbankguthaben durch die EU könnte zum Konkurs des Clearing- und Abwicklungssystems Euroclear führen, berichten Medien.

    Nowosti


    Quelle: Spu


    tnik © RIA


    Symbolbild


    Ein ungenannter EU-Beamter, der sich mit der Beschlagnahme eingefrorener Vermögenswerte aus Russland befasst, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Reaktion Russlands auf die Enteignung der in der Europäischen Union eingefrorenen Vermögenswerte der russischen Zentralbank durch die Europäische Kommission zum Konkurs des wichtigsten europäischen Wertpapierverwahrers Euroclear führen könnte.


    Ein Zusammenbruch von Euroclear würde die finanzielle Stabilität der gesamten Europäischen Union untergraben und könnte zu einer globalen Finanzkrise führen, so Reuters weiter.


    Kreative Räuber: Westen entwickelt neuen Plan, wie er sich Russlands Milliarden aneignet





    Kreative Räuber: Westen entwickelt neuen Plan, wie er sich Russlands Milliarden aneignet






    Laut der Agentur könnte die russische Zentralbank zunächst einmal "33 Milliarden Euro an Euroclear-Vermögenswerten" entziehen, die sich unter russischer Gerichtsbarkeit befänden. Außerdem könnte die russische Zentralbank Klagen einreichen, um die Vermögenswerte von Euroclear in Dubai und Hongkong zu beschlagnahmen, so Reuters. Zudem müsste sich die EU auf zahlreiche Klagen westlicher Banken gefasst machen, die durch den Sanktionskrieg ebenfalls ihre Vermögenswerte verlieren würden.


    Mit den Maßnahmen könnte Moskau "Euroclear komplett leeren", betonte der EU-Beamte in dem Gespräch mit Reuters. Die Folge wäre eine paneuropäische oder globale Finanzkrise, da über die Plattform weltweit bis zu 37 Billionen Euro an Kapital verwaltet werden.


    Mehr zum Thema - Von der Leyen will Waffenproduktion für Ukraine mit russischem Vermögen finanzieren


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/international/199235-reuters-russlands-reaktion-auf-enteignungen


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    13.03.2024

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    13.03.2024

    Habecks wahres Problem: Er ist so unwichtig

    meinungsfreiheit.rtde.life, vom 12 Mär. 2024 17:48 Uhr, Von Dagmar Henn

    Hat er nun in den USA die Grenze zwischen privat und öffentlich verfehlt und sich einen eines Ministers unwürdigen Auftritt erlaubt? Nein, der Habeck Robert ist nur mindestens genauso gut darin, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, wie Kollegin Baerbock. Vor allem dann, wenn die Mücke Robert heißt.


    Quelle: www.globallookpress.com © Jens Kalaene


    Frisch geföhnt, ganz wichtig und den Blick in die Ferne gerichtet: So lässt sich Habeck gerne sehen


    Selbst der Vorsitzende der CDU, Friedrich Merz, hat sich über die Sprache mokiert, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei seiner Rede in der Columbia-Universität in New York gebraucht haben soll. "Löst die verf*ckten Probleme", soll er gesagt haben, mit Verweis auf die mäßigen Anstrengungen, die die USA beim Klimaschutz unternähmen.


    Habeck: "Israel kann jetzt nicht Halt machen" – Schutz der Zivilbevölkerung auch wichtig





    Habeck: "Israel kann jetzt nicht Halt machen" – Schutz der Zivilbevölkerung auch wichtig






    Allerdings, das wirkliche Problem ist ein ganz anderes. Man stößt darauf, wenn man versucht, die Pressezitate zu verifizieren. Nicht nur, dass sich auf den Seiten des Ministeriums selbst nichts findet, außer der Ankündigung im Rahmen einer Presseerklärung zum gesamten US-Besuch:

    "Zudem sind Diskussionen mit Studierenden an der Columbia University zur Transformation der Wirtschaft sowie mit Gründerinnen und Gründern zur Startup Förderung beim German Accelerator geplant."


    Und ebenso wenig findet sich ein Video von diesem Auftritt. Nicht einmal eine Ankündigung dieses Besuchs auf der Webseite der Columbia-University, einer der US-Eliteuniversitäten. Am Freitag, dem 8. März, gab es eine Online-Veranstaltung zu Nierentransplantationen, eine Vorstellung einer Umfrage zu LGBTQ-Problemen von Studenten und eine Buchvorstellung zu chilenischem Design, unter anderem. Kein Habeck. Der Auftritt war nicht einmal wichtig genug, es in den Veranstaltungskalender der Uni zu schaffen.


    Klar, in der deutschen Presse wird er dennoch gelobt. Auch, weil er es "gewagt" hat, den USA die Nichteinhaltung der Klimaziele vorzuhalten. Dabei kann man sich gut vorstellen, wie die Antwort darauf hinter verschlossenen Türen lautet: "Das gilt für Euch, du Depp. Das soll schließlich uns nützen." Aber so etwas kann man in Europa nicht veröffentlichen, da muss so getan werden, als wäre die Klimaerzählung kein Trick, um sich industrielle Konkurrenz vom Hals zu schaffen.


    "Löst die Scheißprobleme, die wir jetzt haben" – Habeck rügt Klimapolitik der USA





    "Löst die Scheißprobleme, die wir jetzt haben" – Habeck rügt Klimapolitik der USA

    Aber natürlich weiß man in d





    en USA, dass man Habeck sowieso in der Tasche hat, der Herr ohnehin zu Diensten und es daher ganz und gar unnötig ist, ihn in irgendeiner Weise zu beachten. Einen deutschen Wirtschaftsminister, der meint, mit US-Präsident Joe Biden sei man gut vorangekommen? Also mit dem Mann, der die politische Verantwortung für die Sprengung von… Das ist noch eine Entwicklungsstufe unterhalb der Wirbellosen.


    Schon gar nicht nötig ist es, ihn als Redner aufzuwerten, an genau der Universität, an der seit Neuestem Victoria Nuland auf Geheiß von Hillary Clinton Außenpolitik unterrichten darf. Wo käme man denn da hin? Keiner der Presseberichte erwähnt übrigens, wie viele Studenten dem Auftritt beiwohnten oder wie sie darauf reagierten; ein Monolog in der Besenkammer kann also nicht ausgeschlossen werden.


    Dank der Pöbelei gelingt es allerdings zumindest in Deutschland, den Eindruck zu erwecken, Habeck erhielte in den USA mehr Aufmerksamkeit als der Hausmeister.


    Mehr zum Thema - Deutschland: 110 Milliarden Mehrausgaben für Energie seit Sanktionsbeginn


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    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/199153-habecks-wahres-problem-er-ist


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