09.04.2024

Alastair Crooke: An der Schwelle zu einem "chaotischen Krieg"

aus e-mail von Doris Pumphrey, 9. April 2024, 14:56 Uhr


Original:

https://strategic-culture.su/news/2024/04/08/brutal-chaotic-war-norms-conventions-and-laws-of-conduct-are-being-erased/


Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/04/09/20699287/

8.4.2024


*Brutaler, chaotischer Krieg – Normen, Konventionen und Verhaltensregeln

werden ausgelöscht

*Von Alastair Crooke


*/Wir stehen an der Schwelle zu etwas, das man als chaotischen Krieg

bezeichnen könnte. Das ist nicht die Formel, die Israel oft benutzt, um

seine Gegner einzuschüchtern; das ist anders./*


Der israelische Reporter Eddie Cohen sagte im Anschluss an den Angriff

auf das iranische Konsulat: /„Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir

einen Krieg mit dem Iran und der Hisbollah beginnen wollen. Haben Sie

das immer noch nicht verstanden?“/


/„Israel will den Iran in einen ausgewachsenen Krieg hineinziehen, um

die iranischen Atomanlagen angreifen zu können“/, obwohl diese Anlagen

außerhalb der Reichweite der Amerikaner und Israelis liegen und unter

Bergen begraben sind.


Cohen und natürlich auch die militärische Führung Israels werden das

wissen, aber Israel verstrickt sich dennoch in eine Logik, die nur zur

Niederlage führen kann. Die iranischen Atomanlagen sind vor israelischen

Angriffen sicher. Die Zerstörung der zivilen iranischen Infrastruktur,

die sich im Freien befindet, mag viele Menschen töten, wird aber den

iranischen Staat nicht /per se/ zum Einsturz bringen.


Trita Parsi stellt

<https://twitter.com/tparsi/status/1774872023098888465> das Ziel Israels

beim Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus in einen anderen

Kontext:


/„Ein wichtiger Aspekt des israelischen Verhaltens – und Bidens Duldung

– ist, dass Israel bewusst und systematisch versucht, bestehende Gesetze

und Normen der Kriegsführung zu zerstören.

Selbst in Kriegszeiten sind Botschaften tabu, [und doch] hat Israel

gerade ein iranisches Diplomatenlager in Damaskus bombardiert./

/Die Bombardierung von Krankenhäusern ist ein Kriegsverbrechen,

[dennoch] hat Israel JEDES Krankenhaus in Gaza bombardiert. Es hat sogar

Ärzte und Patienten in Krankenhäusern ermordet./

/Der IGH hat Israel verpflichtet, die Lieferung humanitärer Hilfe nach

Gaza zuzulassen. Israel verhindert aktiv, dass Hilfsgüter dorthin gelangen./

/Das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung ist nach

dem humanitären Völkerrecht verboten. Israel hat absichtlich eine

Hungersnot in Gaza herbeigeführt./

/Wahllose Bombardierungen sind nach dem humanitären Völkerrecht

verboten. Biden selbst gibt zu, dass Israel den Gazastreifen wahllos

bombardiert.“/


Die Liste ließe sich endlos fortsetzen … Israels Verstoß gegen die

Immunität diplomatischer Einrichtungen im Rahmen des Wiener

Übereinkommens – und die Bedeutung der Getöteten – ist jedoch von großer

Bedeutung. Es ist ein wichtiges Signal: Israel will Krieg – mit

Unterstützung der USA, versteht sich.


*/Hier weiterlesen/: AC8.4.2024

https://afsaneyebahar.com/wp-content/uploads/2024/04/ac8.4.2024.pdf


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

09.04.2024

Transformation  Klimaschutzverträge als Patenrezept für die Dekarbonisierung?

makronom.de, 8. April 2024, Energie & Umwelt, Andé Wolf

Mit auktionsbasierten Klimaschutzverträgen will die Bundesregierung Anreize für den Umstieg auf klimaschonende Produktionsverfahren schaffen. Die Vorteile des Instruments liegen auf der Hand – jedoch dürfen die negativen Effekte nicht außer Acht gelassen werden.


Um Anreize für den Umstieg auf klimaschonende Produktionsverfahren in der Industrie zu schaffen, setzt die Bundesregierung auf auktionsbasierte Klimaschutzverträge. Durch das jüngst an den Start gehende erste Gebotsverfahren mit einem Förderumfang von vier Milliarden Euro wird Deutschland in der EU zum Vorreiter für die großformatige Erprobung dieses Instruments (BMWK, 2024).

Die Idee ist, den Staat als alternativen Hedging-Partner für nicht am Markt versicherbare Investitionsrisiken einspringen zu lassen. Es wird im Vertrag ein fester CO2-Preis zwischen dem in emissionsarme Technologien investierenden privaten Akteur und dem Staat vereinbart, der über die Dauer einer festgelegten Laufzeit Gültigkeit besitzt. Liegt der im EU-Emissionshandel (EU-ETS) sich einstellende durchschnittliche Preis für Emissionszertifikate in einer Periode unterhalb dieses Niveaus, zahlt der Staat für jede Tonne eingesparter Emission den Differenzbetrag an den Investor. Liegt er darüber, zahlt umgekehrt der Investor den Differenzbetrag an den Staat (Richstein, 2017).

Im Unterschied zu klassischen Formen der Investitionsförderung beinhaltet dieses Instrument bei tendenziell steigenden CO2-Preisen nicht nur einen inhärenten Rückzahlungsmechanismus für geleistete Förderung. Es setzt auch an einer entscheidenden Quelle für Investitionsunsicherheit an. Da der Umstieg auf emissionsarme Technologien im Regelfall mit erhöhten Betriebskosten einhergeht, ist die Rentabilität nur bei einem ausreichend starken Anstieg der CO2-Preise gegeben. Prinzipiell ist es die Aufgabe von Terminmärkten, solche Preisrisiken durch gegenläufige Langfristkontrakte zu mildern. Der zeitliche Horizont entsprechender Produkte ist jedoch stark beschränkt und umfasst maximal wenige Jahre (EEX, 2024).

Das liegt wesentlich am politisch bedingten Risiko. Der sich am EU-ETS einstellende CO2-Preis ist nicht rein technologisch über die Vermeidungskosten der Unternehmen bestimmt, sondern auch ein Ergebnis der politisch gesetzten Rahmenbedingungen, vor allem im Hinblick auf die langfristige Entwicklung des Cap. Die Unterteilung des Emissionshandels in Handelsperioden bietet hierbei nur mittel-, aber nicht langfristige Planungssicherheit.

Klimaschutzverträge stellen vor diesem Hintergrund eine Versicherung gegen regulatorische Risiken dar. Im Ergebnis ist der ökonomische Wert der durch die Investition eingesparten CO2-Emissionen für den Investor gesichert. Die gewonnene Sicherheit bei den Investitionserträgen schlägt sich in sinkenden Kapitalkosten nieder. Je größer die CO2-Einsparwirkung einer Investition, desto höher ist der Wert der Absicherung und damit die Förderwirkung des Klimaschutzvertrags. Eine Beschränkung auf bestimmte Technologien ist zugleich kein Erfordernis, Technologieneutralität kann in einem solchen Förderschema grundsätzlich gewahrt bleiben.


Absicherung von Energiepreisen setzt Fehlanreize

Das von der Bundesregierung angewandte Schema geht jedoch über die Absicherung von CO2-Preisrisiken hinaus. Es beinhaltet auch eine Indexierung der Preise von Strom und Wasserstoff, die wichtige Energieträger für emissionsarme Technologien sind. Bei im Zeitverlauf steigenden (fallenden) Preisen soll der vertraglich vereinbarte CO2 -Preis automatisch nach oben (unten) korrigiert werden. Der Gedanke ist hier, über die Klimaschutzverträge zusätzlich auch Preisrisiken im Bereich der operativen Kosten abzusichern.

Zur Steigerung der Investitionsanreize kann dies auch wirksam sein. Allerdings verliert die Absicherung damit an Zielgenauigkeit. Das Ausmaß an Versicherungsleistung, die der Staat (und damit die Allgemeinheit) gegenüber Investitionsprojekten in klimaschonende Technologien erbringt, hängt dann nicht mehr allein von der Klimawirkung als gesellschaftlicher Zielgröße ab, sondern auch von projektspezifischen Inputintensitäten, für die u.U. dezentrale Absicherungsoptionen existieren.

Besonders problematisch erscheint eine Ausblendung solcher Preissignale bei Strom. Der Preiseffekt zukünftiger Veränderungen in der Versorgungslage würde bei stromintensiven Technologien keine Lenkungswirkung mehr entfalten. Auch die Technologieneutralität des Instruments geht mit einer solchen Indexierung de facto verloren. Zukünftige Technologien, die auf die Substitution sich verteuernder Inputs setzen, könnten ihren Kostenvorteil am Markt nicht mehr ausspielen. Damit drohen die Klimaschutzverträge nicht nur kontraproduktiv auf Bestrebungen zur Erhöhung der Energieeffizienz zu wirken. Sie stellen auch in Zeiten einer anhaltend schwierigen Versorgungssituation auf den Strommärkten eine Form staatlich subventionierter Stromnachfrage dar.


Zertifizierung als Grundlage für neue Technologiestandards

Anstatt Klimaschutzverträge als staatliche Rundumabsicherung für Transformationsrisiken zu missbrauchen, sollte der Kosteneffekt zukünftiger Energiepreisschwankungen besser über marktimmanente Prozesse verteilt werden. Das lenkt den Blick auf grüne Leitmärkte als nachfrageseitiges Instrument. Basis ist eine öffentliche Zertifizierung von emissionsarm hergestellten Produkten. Ihre Klimafreundlichkeit wird so gegenüber dem Marktteilnehmern als Signal transparent gemacht.

Die regulatorischen Grundvoraussetzungen dafür sind in Europa gegeben: Der EU-Raum verfügt seit Einführung des EU-Ecolabels im Jahr 1992 über eine langjährige Erfahrung in der Implementierung von Umweltzertifikaten. Harte Zertifizierungskriterien und ein zuverlässiges Monitoring-System senken die Täuschungsanreize auf Seiten der Produzenten (Hamilton & Zilberman, 2006). Zertifikate können unter diesen Bedingungen eine Leitwirkung entfalten, deren Anforderungen für sämtliche Anbieter zum Orientierungspunkt werden und so einen neuen Technologiestandard definieren (Joas et al., 2020).

Zertifizierungssysteme allein werden jedoch kaum die nötigen Impulse für eine Investitionsaktivität in der Geschwindigkeit setzen, wie sie die Klimaziele vorgeben. Denn die Höhe des Investitionsaufwands in grüne Technologien verlangt klare Absatzprognosen. Deshalb sind Überlegungen geäußert worden, Zertifizierung durch staatliche Abnahmevorgaben zu ergänzen (BMWK, 2023).

Einen unmittelbaren Ansatzpunkt bietet das öffentliche Beschaffungswesen. So kann der erwartete Beitrag zur Klimaneutralität als ein verbindliches Qualitätskriterium für die öffentliche Auftragsvergabe definiert werden. Auf europäischer Ebene ist dies der Ansatz, den die Europäische Kommission in ihrem Entwurf zum Net Zero Industry Act verfolgt. Es bleibt jedoch unsicher, welche faktische Relevanz ein solches Kriterium in der praktischen Vergabeentscheidung gegenüber dem Auftragspreis haben wird. Andere Vorschläge zielen deshalb auf eine Quotenregelung: Über einen bestimmten Zeitraum muss ein Mindestanteil an zertifizierten Produkten in der öffentlichen Auftragsvergabe berücksichtigt werden. Auf diese Weise ergibt sich ein regulatorisch klar definiertes Absatzpotenzial.


Quotenbasierte Leitmärkte für eine marktbasierte Verteilung von Investitionskosten

Unmittelbarer Effekt einer solchen Quotenregelung ist eine künstliche Marktsegmentierung. Im Hinblick auf ihre Nutzungseigenschaften homogene Produkte werden nach ihrer Herstellungsform in konventionelle und „grüne“ Teilmärkte differenziert. Ziel ist die Durchsetzung einer grünen Prämie in Form einer Preisdifferenz zwischen den beiden Teilmärkten. Diese stellt sich dadurch ein, dass die Anwender grüner Technologien durch eine Quotenvorgabe an die Beschaffungsseite vor der Preissetzungsmacht konventioneller Technologien geschützt werden: Für Nachfrager besteht für den Umfang des vorgegebenen Mindestanteils keine Substitutionsmöglichkeit. Bei wettbewerblich organisierten Teilmärkten sollte sich so mittelfristig eine Preisdifferenz als Gleichgewicht einpendeln, die der Kostendifferenz zwischen grünen und konventionellen Technologien entspricht.

Die Vorteile eines solchen Automatismus der Marktkräfte liegen auf der Hand: Staatliche Akteure müssen die tatsächliche Kostendifferenz nicht kennen, da sie durch den Markt von selbst offenbart wird. Veränderungen ihrer Höhe im Zeitverlauf (z.B. als Folge von Strompreistrends) bedürfen keiner regulatorischen Korrektur, da sie über Anpassungen der Preisdifferenz am Markt (als Folge von Markteintritt und -austritt von Anbietern) ausgeglichen werden. Auch kommt ein solcher Fördermechanismus ohne unmittelbare staatliche Mehrausgaben aus.

Nichtsdestotrotz bleibt es ein künstlich geschaffener Markt, der in seiner Form auch nicht mit anderen regulatorisch determinierten Märkten wie dem EU-ETS vergleichbar ist. Während letzterer Markt auf die Internalisierung negativer Klimaexternalitäten durch Umwandlung in ein marktgängiges Gut abzielt, erzeugen grüne Leitmärkte keinen zusätzlichen Raum für Handel. Sie zwingen lediglich auf bereits bestehenden Märkten für private Güter die Marktakteure zu einer künstlichen Produktdifferenzierung.

Mit diesem Zwang geht ein beträchtlicher zusätzlicher Hebel für den Regulator einher, der die Entstehung von Ineffizienzen und unerwünschte Nebeneffekte heraufbeschwören kann. Das betrifft sowohl die Festlegung der Zertifizierungskriterien als auch der grünen Mindestquote. Werden Zertifizierungskriterien etwa sehr eng in Bezug auf die Auswahl in Frage kommender Technologien definiert, besteht die Gefahr, dass man in der Übergangsphase ungewollt Anbietern Wettbewerbsvorteile verschafft, die bereits heute den akzeptierten Technologiepfad eingeschlagen haben. Das Grundproblem grüner Leitmärkte ist die technologisch bedingte Verzögerung der Marktreaktionen auf Anbieterseite. Die Länge der Investitionszyklen in industrielle Technologien impliziert, dass das Angebot nicht wie an den Finanzmärkten unmittelbar auf preisliche Anreize reagieren kann. Ein kompetitives Gleichgewicht, dass bestehende Kostendifferenzen ausgleicht, ergibt sich an grünen Leitmärkten so erst längerfristig.

Auch die Vermeidung staatlicher Budgetbelastung ist kein vorbehaltsloser Vorteil von grünen Leitmärkten, bedeutet dies doch, dass die Abnehmerseite die Kosten der Förderung über höhere Preise tragen muss. Dies kann die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der nachgelagerten Industrien gefährden, vor allem wenn sie in starkem internationalen Wettbewerb stehen. In der Folge könnte die Effektivität komplementärer Maßnahmen wie der CO2-Grenzausgleich leiden, die zur Incentivierung auf Verteuerung konventioneller Technologien setzen.

Komplementarität von Klimaschutzverträgen und grünen Leitmärkten nutzen

Damit ist auch bei effizienter Ausgestaltung die Einführung von Klimaschutzverträgen wie von grünen Leitmärkten mit einer unmittelbaren Belastung für die Allgemeinheit verbunden. Denn technologisch bedingte Transformationsrisiken können aus gesellschaftlicher Sicht nicht eliminiert, sondern nur umverteilt werden. Eine Kombination beider Instrumente stellt vor diesem Hintergrund eine pragmatische Lösung dar. Klimaschutzverträge sollten auf ihre Kernaufgabe, der Absicherung nicht am Markt versicherbarer CO2-Preisrisiken reduziert bleiben. Die Verteilung der übrigen Kostenschwankungen erfolgt über die sich an grünen Leitmärkten einstellenden Preissensitivitäten. Dies ermöglicht eine ausgeglichenere Verteilung sowohl der im Mittel erwarteten Kosten als auch der Downside-Risiken zwischen den Staatshaushalten und den Abnehmern von emissionsarmen Produkten. Das trägt nicht zuletzt zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Transformationspolitik bei.

Zugleich darf nicht vergessen werden, dass die untersuchten Instrumente bei aller Effektivität im Hinblick auf Investitionsanreize keine Allzweckwaffen für die Koordination der Energiewende darstellen. Die Rückführung industrieller Energiepreise auf ein wettbewerblich tragbares Niveau, bei gleichzeitiger Wahrung der Investitionsanreize in erneuerbare Energien, bleibt eine separate und drängende regulatorische Aufgabe.

 

Zum Autor:

André Wolf leitet den Fachbereich „Technologische Innovation, Infrastruktur und industrielle Entwicklung“ am Centrum für Europäische Politik (cep) in Berlin.


Info: https://makronom.de/klimaschutzvertraege-als-patenrezept-fuer-die-dekarbonisierung-46334?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=klimaschutzvertraege-als-patenrezept-fuer-die-dekarbonisierung


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09.04.2024

Der Stempel der EVP, Berlin auf der Anklagebank – und asoziale EU-Regeln

lostineu.eu, 9. April 2024

Die Watchlist EUropa vom 09. April 2024 – Heute mit der Kungelei an der Spitze der EU-Kommission, dem Genozid-Vorwurf gegen Deutschland und einer Warnung vom Gewerkschaftsbund.

In Brüssel hat der Europawahlkampf begonnen – mit einem Paukenschlag. Gleich zwei Personalentscheidungen, die die deutsche EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) mit Blick auf die Wahl im Juni getroffen hat, sorgen für Streit.

Entscheidung Nummer eins: Ein Parteifreund von der Leyens, der deutsche CDU-Politiker Markus Pieper, wurde zum Beauftragten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ernannt. Dagegen begehren gleich vier EU-Kommissare auf – eine ungewöhnliche Revolte.

Entscheidung Nummer zwei: Von der Leyens Kabinettschef Björn Seibert soll für sie den Wahlkampf leiten und dafür in die Parteizentrale der Europäischen Volkspartei EVP wechseln. Das ist nur schwer mit den Neutralitäts-Regeln der EU zu vereinbaren.

Verstoß gegen EU-Regeln?

Darin heißt es, dass Kommissare, die am Europawahlkampf teilnehmen, „keine personellen oder materiellen Ressourcen der Kommission für Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Wahlkampf in Anspruch nehmen“ dürfen.

Deshalb werde Seibert für die Zeit des Wahlkampfs von seiner Tätigkeit in der EU-Kommission beurlaubt, kündigte Behördensprecher Eric Mamer an. Bis zur Wahl werde er das Kommissionsgebäude nicht mehr betreten, man halte sich strikt an die internen „Guidelines“.

Von außen sieht die Sache allerdings anders aus. Denn Seibert, über dessen Tisch alle wichtigen Dossiers seiner Chefin gehen – vom Green Deal bis zu den Russland-Sanktionen – dürfte sein Wissen und seine Kontakte ja nicht vergessen, wenn er für die EVP arbeitet.

Offensichtliche Kungelei

Zudem will Seibert, der seinen neuen Job als Wahlkampfmanager bereits am Montag aufgenommen hat, gleich nach der Wahl in sein altes Amt zurückkehren. Bereits am 10. Juni will er wieder wie gewohnt in der EU-Kommission die Strippen ziehen.

Die Entscheidung, ob von der Leyen eine zweite Amtszeit erhält, fällt jedoch erst danach – vermutlich beim EU-Gipfel Ende Juni. Die Kommissionschefin kann dann wieder alle Ressourcen ihrer Behörde nutzen – trotz der EU-Regeln.

Die Trennung von Amt und Wahlkampf wird unscharf, der Stempel der EVP (und der tonangebenden CDU) dürfte Spuren hinterlassen. Noch nie war der Zugriff der Christdemokraten und Konservativen auf die EU größer als jetzt, noch nie war die Kungelei so offensichtlich…

Siehe auch „Kungelei, Willkür, Korruption: Neue Vorwürfe gegen von der Leyen“

P.S. Nicht alle Konservativen finden sich mit der EVP-Dominanz ab. Die französischen Republikaner sind schon von VDL abgerückt, die italienischen Rechtsparteien halten sich die Nominierung eines eigenen Spitzenkandidaten offen. Die Umfragen sehen auch nicht gut aus

News & Updates

  • Deutschland auf der Anklagebank. Welch bittere Ironie der Geschichte: Ausgerechnet Berlin muß sich aufgrund seiner fortgesetzten Waffenlieferungen an Israel wegen mutmaßlicher Beihilfe zum Völkermord in Gaza verantworten. Nicaragua hat Deutschland vor dem höchsten UN-Gericht in Den Haag der Beihilfe zum Völkermord beschuldigt und von Berlin gefordert, die Waffenlieferungen einzustellen. – Mehr im Blog
  • Hat Putin in der Slowakei gewonnen? Nein, sagt der russische Politologe Wadim Truchatschow in „Iswestija“. „(Der Wahlsieger) Pellegrini ist ideologisch mit dem Regierungschef [Fico] uneins. So unterstützt er beispielsweise voll und ganz die antirussischen Sanktionen. Zwar bezweifelt er auch die Notwendigkeit unentgeltlicher Militärhilfe für die Ukraine, aber er ist bereit, Waffen zu verkaufen.“Update im Blog
  • Tusk hat in Polen verloren. Bei den Kommunalwahlen in Polen ist es dem neuen Regierungschef Donald Tusk nicht gelungen, die Machtbasis für seine liberalkonservative Bürgerkoalition auszubauen. Die nationalkonservative Oppositionspartei PiS, die von 2015 bis 2023 regierte, wurde nach ersten Prognosen stärkste politische Kraft, meldet dpa. – Offenbar trägt die „pro-europäische Wende“ nicht sehr weit…

Das Letzte

Asoziale Schuldenregeln: Die geplanten neuen europäischen Schuldenregeln stehen Investitionen in Bereiche wie Gesundheit, Bildung und Umweltschutz im Weg. Bei Einhaltung der geplanten Regeln für Haushaltsdefizite und Staatsschulden seien ab 2027 nur noch Dänemark, Schweden und Irland in der Lage, sich die notwendigen Ausgaben zu leisten, heißt es in einer Studie des Europäischen Gewerkschaftsbunds (EGB). Auch in Deutschland würden demnach Investitionen stark gehemmt, hieß es. In Belgien werden Schulden und Krankenhäusern unter dem Sparkorsett leiden, berichtet „Le Soir“. Aber davon kriegen die EU-Finanzminister, die regelmäßig in Brüssel tagen, nichts mit…

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2 Comments

  1. Arthur Dent
    9. April 2024 @ 11:40

    Nur Wahlkampfgetöse oder doch Ämterpatronage von Frau von der Leyen? Es gibt neben Markus Pieper noch zwei Bewerberinnen für das Amt, die (nach übereinstimmenden Medienberichten) fachlich besser abgeschnitten haben sollen. Hat also die Kommissionspräsidentin einem internen Kritiker einen lukrativen Job verschafft, oder ging alles mit rechten Dingen zu? Markus Pieper wurde ja bereits im Januar ernannt, da hat das aber niemanden interessiert, zumindest in Deutschland nicht.
    Wenn man Deutschland der Mittäterschaft bezichtigt, müsste dann nicht zuerst gerichtlich die Hauptschuld festgestellt werden? Wird Israel nur von Deutschland unterstützt, oder müssten im Falle einer Verurteilung dann nicht alle Unterstützer auf der Anklagebank Platz nehmen?

Reply

  • KK
    9. April 2024 @ 16:51

    Nicht zu vergessen, dass die strafrechtlichen Ermittlungen gegen vdL jetzt von der EU-Staatsanwaltschaft übernommen wurden.
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=113572
    Da stellt sich mir die Frage, ob diese Übernahme darin gründet, dass die Ermittlungen der belgischen StA strafrechtlich relevante Sachverhalte ergeben haben (wie auf den NDS vermutet), und/oder weil so das Verfahren per order von oben leichter eingestellt werden kann…

    Reply


Info: https://lostineu.eu/der-stempel-der-evp-berlin-auf-der-anklagebank-und-asoziale-eu-regeln


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Weiteres:




Krieg in Gaza: Deutschland auf der Anklagebank


Welch bittere Ironie der Geschichte. Ausgerechnet Deutschland muß sich aufgrund seiner Waffenlieferungen an Israel wegen mutmaßlicher Beihilfe zum Völkermord in Gaza verantworten.

Nicaragua hat Deutschland vor dem höchsten UN-Gericht in Den Haag der Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen beschuldigt und von Berlin gefordert, die Waffenlieferungen einzustellen.

Durch seine Waffenlieferungen an Israel ermögliche Deutschland einen Genozid und verstoße gegen internationales Recht, erklärten die Rechtsvertreter Nicaraguas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag.

„Deutschland verletzt seine Pflicht, Völkermord zu verhindern“, sagte der Botschafter Nicaraguas, Carlos José Arguello Gomez. „Deutschland wusste und weiß, dass zumindest die Gefahr eines Genozids besteht.“ 

Deutschland wies die Vorhaltungen „entschieden und umfassend“ zurück. Berlin wird seine Position allerdings erst am Dienstag vor den 16 Richtern darlegen. Eine Entscheidung wird in zwei Wochen erwartet.

Eine Video-Aufzeichnung der Anklage findet sich hier (Website der Uno) 






Info:


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Ukraine-Krieg: Selenskyj „droht“ mit Niederlage


lostineu.eu, vom 8. April 2024

Dicke Luft zwischen der Ukraine und den USA: Präsident Selenskyj fordert von Washington ultimativ neue amerikanische Waffen. Andernfalls drohe die Niederlage – und die USA wären schuld.

Angesichts der schwierigen Lage seiner Armee im Osten des Landes hat der ukrainische Präsident Selenskyj vor einer Niederlage seines Landes gewarnt.

Mit Blick auf die ausbleibende Militärhilfe aus den USA sagte Selenskyj: „Wenn der Kongress der Ukraine nicht hilft, wird die Ukraine den Krieg verlieren.“

Dies ist aus zwei Gründen bemerkenswert. Zum einen gibt der Ukrainer damit den USA, namentlich dem US-Kongress, die Schuld, wenn es schief geht.

Das lässt sich als Drohung lesen – denn Selenskyj bekräftigte seine Warnung, im Falle einer Niederlage seines Landes würden „andere Staaten angegriffen werden“.

Zum anderen wird nochmals klar, dass der Ausgang des Krieges nicht – wie gern behauptet – von Taurus oder anderen deutschen Waffen abhängt, sondern von den USA.

Wenn die Amerikaner wie erwartet im Herbst dauerhaft ausfallen, werden Deutschland und die EU wohl kaum noch in der Lage sein, das Blatt zu wenden…

P.S. Wie verzweifelt die militärische Lage ist, zeigen die mutmaßlich ukrainischen Drohnenangriffe an das AKW Saporischschja. Das Kraftwerk wird von Russland besetzt gehalten; die Russen werden wohl kaum auf sich selbst schießen…

7 Comments

  1. Skyjumper
    9. April 2024 @ 17:42

    „Das lässt sich als Drohung lesen – denn Selenskyj bekräftigte seine Warnung, im Falle einer Niederlage seines Landes würden „andere Staaten angegriffen werden“.“

    Das ist mir jetzt ein wenig zu dick aufgetragen. Natürlich ist es eine Drohung in dem Sinne, dass alles was nach der Niederlage kommt schlecht sein wird. Aus der Sicht von Selenskyj ist es das ja auch. Natürlich ist eine Niederlage als solches schlecht ……. für den Besiegten.

    Würde man Selenskyj fragen würde er es wohl kaum als Drohung verstanden wissen wollen, sondern als Warnung.

    Betrachtet man es von aussen hängt die Einordnung davon ab welche Folgen man selbst (für das eigene Land) als gut oder schlecht erachtet.

    Keinesfall würde ich es aber als (unmittelbare) Drohung gegen Drittländer einstufen. Für mich ist es vielmehr Bettellei auf verzweifelten Niveau.

    Ganz anders sieht es m.M.n. aus wenn man den zeitlichen Horizont deutlich über das aktuelle hinaus erstreckt. Einen Sieg Russlands / eine Niederlage der Ukraine unterstellt, wäre das dann nach 1945 die erste gewaltsame Gebietseroberung in Europa (Ex-Jugoslawien werte ich anders).

    Ich erwarte zwar keinen unmittelbar anschließenden Einmarsch Russlands im Baltikum oder in Moldawien. Aber in 5-10 Jahren könnte sich Russland weitgehend erholt haben. Putin – den ich als vergleichsweise gemässigt einschätze – ist dann wohl nicht mehr Präsident. Ob ein Nachverfolger in 10 Jahren nicht versucht sein wird eine neue Expansion zu versuchen? Hat ja schon mal geklappt.

    Für Europa, die EU, Deutschland, Russland, für die Ukraine sowieso, der Brunnen-Krug ist im Februar 2022 zerbrochen. Der lange Fall des Kruges begann 2014. Das Ergebnis ist (und wird noch lange bleiben) ein sehr kostspieliges, beiderseitiges Misstrauen.

    Völlig losgelöst von Euro-Maidan und anderen Provokationen: Die Russen sind keine Engel, und Russland ist nicht von alleine so riesig geworden.

Reply

  • KK
    9. April 2024 @ 18:31

    „(Ex-Jugoslawien werte ich anders)“

    Warum? Der Kosovo wurde doch noch gewaltsamer aus Serbien herausgelöst als die Krim aus der Ukraine…

    Reply

  • Michael Conrad
    9. April 2024 @ 13:43

    Trump baut mit der Verweigerung von Waffenlieferungen ein doppeltes Verhandlungspotential auf. Er könnte damit die Ukraine zu mehr Kompromissbereitschaft zwingen und gleichzeitig Russland damit drohen die Waffenlieferungen wieder aufzunehmen, wenn Russland sich nicht kompromissbereit zeigt. Die EU hat darauf keinen Einfluss, darf aber nach Kriegsende gerne den Wiederaufbau bezahlen.

    Reply

    • ebo
      9. April 2024 @ 13:46

      Interessante Analyse.
      Richtig ist, dass man sowohl die Waffenlieferungen als auch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland als Hebel für Verhandlungen nutzen kann – wenn man nur will. Allein, es fehlt der Wille (in der EU)…

      Reply

  • Robby
    8. April 2024 @ 21:16

    Die Stufen der Trauer:
    Stufe 1: Verweigerung. …
    Stufe 2: Zorn. …
    Stufe 3: Verhandlung. …
    Stufe 4: Depression. …
    Stufe 5: Annahme.
    Nun, wie es scheint ist Zee bei Stufe 2.
    Die Frage ist, wie viele er noch in den Tod schickt, bis er die letzte Stufe erreicht?

    Reply

  • Thomas Damrau
    8. April 2024 @ 13:57

    Wir treten offensichtlich in die nächste Phase der mentalen Bewältigung dieses Krieges ein:
    — Zweifel am Sieg
    — Schuldzuweisung für eine mögliche Niederlage
    — Warnung vor den Folgen einer Niederlage

    Kennen wir aus der deutschen Geschichte: Je klarer wurde, dass WK 2 nicht mehr zu gewinnen war, desto mehr hat sich Hitler über die Unfähigkeit der deutschen Generäle (Selenskyj feuert die Verantwortlichen im Akkord) und die enttäuschende Performance des gesamten Volkes (in unseren Fall der westlichen Verbündeten) ausgelassen. Und Goebbels hat in immer düsteren Bilder die Folgen eines Triumphs von Kommunismus und Weltjudentum gewarnt (im heutigen Fall der „Russe, der bald am Rhein stehen wird“).

    Die Psychologie ist in beiden Fällen ähnlich:
    — Je mehr man davon überzeugt ist, dass das Schicksal/der Weltgeist/die höhere Gerechtigkeit schon für den eigenen Sieg sorgen wird, desto größer ist die Enttäuschung, dass die höheren Mächte nicht geliefert haben.
    — Da die höheren Mächte kein Formular für das Einreichen von Beschwerden ins Web gestellt haben, braucht man niedere/adressierbare Mächte, die man angemessen beschimpfen kann.
    — In der Hoffnung die höheren und niedrigen Mächte doch noch zu überzeugen, muss die mögliche eigene Niederlage mit drastischen Folgen verbunden werden: Damals wie heute die „asiatischen Horden“, die das Abendland in Schutt & Asche legen werden.

    Die Einsicht, dass das Pferd schon tot ist und bei noch so gutem Zureden/Beschimpfen/Drohen nicht durchs Ziel traben wird, kommt dann in der nächsten Phase.

    In WK2 lagen zwischen Dünkirchen (dem historischen Äquivalent der erfolgreichen ukrainischen Offensive 2022 – damals wie heute waren die sinnvollen strategischen Optionen nach dem jeweiligen Erfolg erschöpft) und Kriegsende fast 5 Jahren. Ich hoffe, dass es heute nicht so lange dauert.

    Reply

    • KK
      8. April 2024 @ 15:16

      „Zum einen gibt der Ukrainer damit den USA… die Schuld…“

      Letztlich tragen die USA ja auch zumindest eine gehörige Mitschuld an den Kriegsursachen… aber letztlich kann Selenskyj nicht damit drohen, dass danach andere Länder überfallen werden, denn dazu ist seine Armee gar nicht mehr fähig. Und Russland würde sich wohl nicht mit der NAhTOd anlegen, ohne selbst angegriffen worden zu sein – dazu agiert Putin viel zu rational.
      Allerdings könnten natürlich die dann wieder in ihre Heimatländer zurückkehrenden, bis an die Zähne bewaffneten faschistischen Söldner, die jetzt noch auf Seiten der Ukraine kämpfen, in der EU für allerlei Ungemach sorgen… ob er das gemeint haben könnte?

      (Sorry, eigene Beiträge gehen nach wie vor bei mir nicht)


  • Screenshot_2024_04_09_at_20_39_23_Krieg_in_Gaza_Deutschland_auf_der_Anklagebank_Lost_in_EUrope

    Screenshot_2024_04_09_at_20_33_58_Thorsten_Benner_auf_X_In_2022_and_2023_Germany_accounted_for_47_of_Israeli_weapons_imports_according_to_SIPRI._https___t.co_z2OACaleTp_https___t.co_kV1dycV5dZ___X

    Screenshot_2024_04_09_at_20_35_38_Thorsten_Benner_auf_X_In_2022_and_2023_Germany_accounted_for_47_of_Israeli_weapons_imports_according_to_SIPRI._https___t.co_z2OACaleTp_https___t.co_kV1dycV5dZ___X


    Info: https://lostineu.eu/ukraine-krieg-selenskyj-droht-mit-niederlage


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    09.04.2024

    Nachrichten von Pressenza: Die EU kann nur als Friedensprojekt und nicht als NATO-Ableger überleben

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 9. April 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 09.04.2024


    Die EU kann nur als Friedensprojekt und nicht als NATO-Ableger überleben


    EU-Staats- und Regierungschefs, hört auf mit der Kriegstreiberei! Von Florina Tufescu Die jüngste Umfrage im Auftrag des European Council for Foreign Relations (einer einflussreichen Denkfabrik, die zahlreiche führende Politiker, EU-Beamte und ehemalige NATO-Generalsekretäre beschäftigt) zeigt, dass 41 % der europäischen&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/die-eu-kann-nur-als-friedensprojekt-und-nicht-als-nato-ableger-ueberleben/


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    Ein neuer internationaler Skandal erschüttert die ecuadorianische Regierung: Diplomatische Beziehungen zwischen Mexiko und Ecuador werden ausgesetzt


    Am Samstag, den 6. April, wurden Ecuador und Mexiko durch die Nachricht eines neuen internationalen Skandals, der Empörung hervorrief, überrascht. Daniel Noboa, der ecuadorianische Präsident und junge Erbe des größten Vermögens des Landes, veranlasste eine Polizeirazzia in der mexikanischen Botschaft&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/ein-neuer-internationaler-skandal-erschuettert-die-ecuadorianische-regierung-diplomatische-beziehungen-zwischen-mexiko-und-ecuador-werden-ausgesetzt/


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    Fakten gegen die Mythen des EU-Türkei-Deals


    Vor acht Jahren trat der EU-Türkei-Deal in Kraft, mit dem Flucht in die Europäische Union verhindert werden sollte. Obwohl der Deal bis heute zu massivem Leid von Schutzsuchenden führt, halten sich falsche Behauptungen und der Mythos einer »Erfolgsgeschichte« hartnäckig. PRO&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/fakten-gegen-die-mythen-des-eu-tuerkei-deals/


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    Innere Klarheit und soziale Veränderung: Die transformative Kraft der Meditation


    Die große Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten ist in einem gesellschaftlichen System aufgewachsen, das auf Gewalt und Krieg aufbaut. Unser Wirtschaftssystem in seiner aktuellen neoliberalen Form hat unbegrenztes Wachstum, maximale Ausbeutung und sofortige Gewinnmaximierung zu seinen Grundsätzen erklärt. Vor&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/innere-klarheit-und-soziale-veraenderung-die-transformative-kraft-der-meditation/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    09.04.2024

    EILT Übertragung LIVE aus den IGH Nicaragua verklagt Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord

    aus e-mail von Elsa Rassbach, 9. April 2024, 6:56 Uhr


    -------- Weitergeleitete Nachricht --------

    Betreff: VIDEO: Nicaragua verklagt Deutschland wegen Beihilfe zum

    Völkermord vorm IGH

    Datum: Tue, 9 Apr 2024 04:43:59 +0200

    Von: Elsa Rassbach

    An:



    HINWEIS: Nach Angaben des Internationalen Stockholmer

    Friedensforschungsinstituts (SIPRI) ist Deutschland der zweitgrößte

    Waffenexporteur Israels und lieferte von 2019-23 30 % der importierten

    Waffen. Der größte Exporteur, die Vereinigten Staaten, lieferten im

    selben Zeitraum 69 % der von Israel importierten Rüstungsgüter.


    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/deutschland-den-haag-100.html

    Nicaraguas Prozessvertreter haben Deutschland in der Anhörung vor dem

    Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag aufgefordert, die

    Militärhilfe für Israel sofort zu stoppen und die Zahlungen an das

    UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) wieder aufzunehmen. Nicaragua hält der

    Bundesregierung vor, durch die Unterstützung Israels Beihilfe zum

    Völkermord an der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu leisten.

    *_

    _*

    *_HEUTE: Oral argument of Germany

    _09 Apr 2024     Live recording begins ca. 9:45.

    https://webtv.un.org/en/asset/k11/k11f8yi2wu*


    _GESTERN: Oral argument of Nicaragua_

    Production Date: 08 Apr 2024      Video Length   02:20:31

    https://webtv.un.org/en/asset/k1q/k1qoqif0lq


    _IGH: Press Release:_

    https://webtv.un.org/en/asset/k1q/k1qoqif0lqa


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    08.04.2024

    Slowakai: Deutsche Politiker fordern Bestrafung / Gedenken an Rotarmisten,

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. April 2024, 20:55 Uhr


    _RT DE 8.4.2024


    _*Nach Wahlsieg von Pellegrini:

    Röttgen fordert Slowakei und Ungarn zum EU-Austritt auf


    *Der Wahlsieg des Sozialdemokraten Peter Pellegrini bei der

    Präsidentschaftswahl in der Slowakei am Sonnabend sorgt bei deutschen

    Transatlantikern offenbar für Schnappatmung – und offenbart die Risse

    innerhalb der EU.


    So legte der CDU-Abgeordnete Norbert Röttgen der Slowakei und ihrem

    Nachbarland Ungarn gleich den Austritt aus der Europäischen Union nahe.

    Den Zeitungen der Mediengruppe /Funke/ sagte der Außenpolitiker,

    Pellegrini und der Regierungschef Robert Fico "sympathisieren offen" mit

    dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Den ungarischen

    Ministerpräsidenten Viktor Orbán nannte die frühere

    CDU-Nachwuchshoffnung (Spitzname: "Muttis Bester") sogar "das

    Trojanische Pferd Putins in der EU". Röttgen weiter: /"Die EU darf und

    kann das nicht weiter tolerieren."/


    Der Ukraine-Krieg habe auch für die EU eine existenzielle Dimension, so

    der frühere Umweltminister weiter: /"Wer sich hier auf die Seite des

    Aggressors stellt, gehört nicht in die EU." /

    Man dürfe nicht weiter die "Erpressungspolitik Orbáns" honorieren,

    vielmehr müsse "ihm die Tür gezeigt werden". Röttgens Ansage in Richtung

    Bratislava: /"Die Slowakei muss dann entscheiden, ob sie Orbán folgen

    oder in der EU bleiben will."/


    Ganz ähnlich äußerte sich gegenüber denselben Medien der bekannte

    Grünen-Abgeordnete Anton "Toni" Hofreiter. Dieser forderte, der Slowakei

    keine EU-Mittel mehr zukommen zu lassen. Wörtlich sagte der studierte

    Biologe, der ähnlich wie Röttgen regelmäßig als Hardliner auftritt:/"Es

    ist wichtig, dass die slowakische Regierung ein deutliches Warnsignal

    aus Berlin und Brüssel erhält."/


    Wenn Fico und Pellegrini, so Hofreiter weiter, "die Axt an den

    slowakischen Rechtsstaat setzen und der Korruption Tür und Tor öffnen,

    darf kein Geld mehr aus EU-Töpfen fließen". Pellegrini wolle Fico den

    Umbau der Justiz und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in seinem

    Sinne ermöglichen:

    /"Die EU kann in diesen schwierigen Zeiten nach außen nur dann stark

    agieren, wenn sie im Inneren Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bewahrt.

    Wir können uns keinen zweiten Orbán leisten."/


    Pellegrini hatte nach Auszählung aller Wahlzettel 53,12 Prozent der

    Stimmen auf sich vereinen können. Für seinen Rivalen, den

    EU-freundlichen Oppositionskandidaten Ivan Korčok, stimmten 46,87

    Prozent der Wähler. Umfragen und erste Teilergebnisse hatten ein

    knapperes Resultat erwarten lassen. Pellegrini hatte angekündigt, immer

    die Interessen der Slowakei zu vertreten und auf der Seite des Friedens

    stehen zu wollen. Seinem Rivalen hatte er im Wahlkampf vorgeworfen, die

    Slowakei in den Ukraine-Krieg hineinziehen zu wollen.



    _RT DE 8.4.2024


    _*Slowakei: Gedenken an gefallene Rotarmisten, scharfe Kritik an

    Geschichtsleugnern


    *Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico gedachte der bei der

    Befreiung der slowakischen Hauptstadt Bratislava vor 79 Jahren

    gefallenen sowjetischen Soldaten. Was vor einigen Jahren noch etwas

    Alltägliches und keinen Bericht wert gewesen wäre, ist jedoch in Zeiten

    der in Europa grassierenden Russophobie und Geschichtsfälschung fast

    eine Heldentat.


    Robert Fico, der Ministerpräsident der Slowakei, hat am 4. April an der

    traditionellen Gedenkfeier für die Befreiung der slowakischen Hauptstadt

    Bratislava von der deutschen Wehrmacht und den Truppen Hitlers vor 79

    Jahren teilgenommen. Wie die Zeitung /Štandard/ berichtet, hielt er

    dabei an der nationalen Gedenkstätte Slavin eine beeindruckende Rede,

    mit der er sich überzeugend dem aktuellen Zeitgeist entgegenstellte, die

    Leistungen der sowjetischen Befreier zu leugnen oder zu verschweigen:

    */"Ich möchte Ihnen allen von ganzem Herzen dafür danken, dass Sie

    persönlich nach Slavin gekommen sind und den Soldaten der Roten Armee,

    die bei der Befreiung von Bratislava gefallen sind, aber auch

    denjenigen, die diese schweren Kämpfe nicht überlebt haben, Respekt

    zollen,"/ sagte Fico zu Beginn seiner in der Slowakei viel beachteten

    Rede.*


    Fico kritisierte scharf, dass sich die Botschafter aller EU-Länder

    geweigert haben, dem Gedenken beizuwohnen und wenigstens den gefallenen

    Befreiern Respekt zu erweisen:

    */"Ich danke Ihnen, Herr Botschafter der Russischen Föderation, Herr

    Botschafter von Belarus, Herr Botschafter von Kasachstan und

    Aserbaidschan, die hier bei uns sind. Und ich bedaure sehr, dass keiner

    der eingeladenen Botschafter der EU-Länder gekommen ist. Ich möchte an

    dieser Stelle sagen, dass es hier 6.845 Gräber von jungen Menschen gibt.

    Menschen, die bei der Befreiung von Bratislava gefallen sind. Menschen,

    die nicht in ihr Heimatland zurückgekehrt sind, zumal sie so kurz vor

    dem Ende des Zweiten Weltkriegs gefallen sind."/*


    Tschechen und Slowaken, betonte der Ministerpräsident mit Verweis auf

    den aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Ex-Präsidenten des

    Nachbarlandes Miloš Zeman, haben ihre eigene Wahrheit über den Zweiten

    Weltkrieg. Und sie werden sich diese Wahrheit nicht nehmen lassen:


    */"Ich bin ein Slowake, ein stolzer Slowake, und ich weiß, was hier

    geschehen ist. Und ich erkläre vor der ganzen Welt, dass ich jedes

    einzelne Opfer des Zweiten Weltkriegs absolut zu würdigen weiß. Aber die

    Tatsache, dass sich aus irgendeinem irrationalen Grund Vertreter anderer

    Staaten weigern hierherzukommen, betrachte ich als Ausdruck der

    Respektlosigkeit gegenüber den Soldaten der Roten Armee, die auf diesem

    Friedhof begraben sind."

    /*

    Im Weiteren zitierte Fico auch den slowakischen Schriftsteller Vladimír

    Mináč mit den Worten: */"Die Geschichte kann für eine kurze Zeit

    vergewaltigt werden, aber man sollte wissen, dass die Geschichte sich

    früher oder später immer dafür rächen wird."/*


    Der slowakische Regierungschef kritisierte Tendenzen, die Rolle der

    Völker der ehemaligen Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg infrage zu

    stellen. Das seien keine zufälligen Tendenzen, sondern "bewusste

    Handlungen – durch die Medien, NGOs, es dringt langsam in die Schulen

    vor". Die Geschichtsfälscher würden ein völlig anderes Bild der

    Ereignisse zeichnen. Fico rief dazu auf, sich dem entgegenzustellen und

    jede Gelegenheit zu nutzen, die Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg zu

    berichten.


    Fico erinnerte unter anderem daran, dass Adolf Hitler bei einem der

    Treffen nach Ausbruch des Krieges im September 1941 in einem Gespräch

    mit dem rumänischen Außenminister gesagt hatte: "Meine Aufgabe ist es,

    die Slawen auszurotten." Hitlers Politik war eine Politik der Ausrottung

    der Slawen, eine Politik ohne jegliche Rechenschaft für die begangenen

    Kriegsverbrechen. Dann gab der Ministerpräsident auf eine rhetorische

    Frage seine entschiedene Antwort:

    */"Und davor sollen wir die Augen verschließen? Ich antworte ganz klar:

    niemals!"/

    *


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Ermittlungen gegen U. v.d. Leyen ; Schweigen in BRD

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. April 2024,


    _RT DE 8.4.2024


    _*Nachrichtensperre? Deutsche Medien berichten kaum über Ermittlungen

    gegen Ursula von der Leyen


    *Derzeit ermitteln EU-Staatsanwälte gegen Ursula von der Leyen – das

    ging vor einer Woche durch viele Medien, oder eben nicht, jedenfalls

    nicht in Deutschland. Denn deutsche Medien ignorierten weitgehend diese

    Neuigkeit und berichteten lieber nicht darüber – bis auf wenige Ausnahmen.


    Die deutschen Medien haben nur in sehr geringem Umfang über die

    Ermittlungen gegen die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

    wegen ihres "Impfstoffdeals" mit dem Pharmariesen Pfizer berichtet. Eine

    entsprechende Google-Suche ergab am Montag nur wenige Treffer.


    Artikel gab es etwa bei der /Berliner Zeitung/, im /Focus Online/ und im

    /Nordkurier/, /Die Welt/ hatte einen Videobeitrag. Beiträge

    öffentlich-rechtlicher und weiterer großer Medien sind nicht zu

    finden. Zwar hatte auch /RT DE/ berichtet

    <https://freedert.online/europa/201261-europaeische-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-von/>,

    wird aber bekanntlich aufgrund einschlägiger Zensurbestimmungen der EU

    bei einer Google-Suche nicht mehr angezeigt.


    Am Sonntag machte der deutsche EU-Parlamentarier Martin Sonneborn (Die

    Partei) auf das offensichtliche Desinteresse der deutschen Medien

    aufmerksam. Der frühere Satiriker, der schon länger als scharfer

    Kritiker der EU-Kommission bekannt ist, schrieb auf X:


    /"Die Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Frau von der Leyen

    wegen Korruption, Einmischung in öffentliche Ämter und

    Interessenskonflikten bei Impfstoffdeals. In den deutschen Medien findet

    sich dazu kaum Berichterstattung. Muss man denn alles selbst machen?

    Smiley!"/


    Unterstützung erhielt Sonneborn von Fabio De Masi. Der frühere Politiker

    der Partei Die Linke und auch deren Bundestagsabgeordneter, der

    mittlerweile zum BSW gewechselt ist und als Spitzenkandidat bei den

    EU-Wahlen im Juni antritt, kommentierte ebenfalls:


    /"Man könnte in Deutschland tatsächlich zuweilen das Gefühl bekommen, es

    gäbe eine Nachrichtensperre zu den Ermittlungen der europäischen

    Staatsanwaltschaft zu von der Leyens Pfizer-Deal. Im Ausland ein großes

    Thema, in Deutschland mediales Wirecard-Niveau (vor der Insolvenz)."/


    Das US-Medium /Politico/

    <https://www.politico.eu/article/pfizergate-covid-vaccine-scandal-european-prosecutors-eu-commission/> hatte

    vor einer Woche berichtet, dass EU-Staatsanwälte ein möglicherweise

    strafrechtlich relevantes Fehlverhalten im Zuge der

    Impfstoffverhandlungen zwischen der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von

    der Leyen und dem Vorsitzenden des US-Pharmakonzerns Pfizer, dem

    Tierarzt Albert Bourla, untersuchen. Demnach übernahmen Ermittler der

    Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) die Ermittlungen von belgischen

    Staatsanwälten gegen die vormalige deutsche Bundesministerin für

    Familie, später Arbeit und zuletzt Verteidigung wegen "Einmischung in

    öffentliche Ämter, Vernichtung von SMS, Korruption und

    Interessenkonflikten". Die EU-Kommission weigert sich, den Inhalt

    relevanter Textnachrichten ihrer eigenen Präsidentin offenzulegen.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Bodentruppen aus NATO-Ländern in der Ukraine?

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. April 2024, 20:55 Uhr


    *Einsatz von Bodentruppen aus NATO-Ländern in der Ukraine?**


    _RT Live Ticker 3.04.2024, 20:56 Uhr_*

    In einem Beitrag für das Online-Portal /UnHerd/ hat der Berater des

    US-Außenministeriums Edward Luttwak

    <https://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Luttwak> die NATO-Länder

    aufgezählt, die mutmaßlich die heimliche Entsendung von Truppen in die

    Ukraine erwägen. Demnach gehe es dabei um die folgenden Staaten:/"Die

    Briten und Franzosen sowie die nordischen Länder bereiten sich bereits

    heimlich auf die Entsendung von Truppen vor, sowohl von kleinen

    Eliteeinheiten als auch von ... Unterstützungspersonal, das sich von der

    Front fernhalten kann."


    /

    FAZ 29.03.2024

    <:" rel="noopener">https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/bundestags-experten-bodentruppen-in-ukraine-voelkerrechtlich-zulaessig-19619622.html>:

    *Bodentruppen in Ukraine völkerrechtlich zulässig


    *Ein NATO-Land könnte Truppen in die Ukraine entsenden, ohne das Bündnis

    zur Konfliktpartei zu machen, schreibt der Wissenschaftliche Dienst des

    Bundestages. Voraussetzung ist ein unilaterales Vorgehen.


    Ein Einsatz von Bodentruppen durch ein NATO-Land in der Ukraine würde

    nach Einschätzung der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages nicht

    automatisch alle anderen NATO-Länder zu Konfliktparteien machen. Zwar

    würde der betreffende Staat selbst zur Konfliktpartei, wie aus einem

    noch unveröffentlichten sogenannten Sachstand der Expertenabteilung des

    Parlaments hervorgeht. „Handelt der Nato-Mitgliedstaat dabei unilateral

    – also nicht im Rahmen einer vorher beschlossenen NATO-Operation und

    außerhalb militärischer Nato-Kommandostrukturen – werden dadurch weder

    die NATO als Ganzes noch die anderen NATO-Partnerstaaten zu

    Konfliktparteien“, heißt es in dem Papier weiter, das der Deutschen

    Presse-Agentur vorliegt.


    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Ende Februar einen Einsatz

    von Bodentruppen in der Ukraine für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte daraufhin einer Entsendung von

    westlichen Soldaten in die Ukraine dagegen eine klare Absage erteilt.


    Die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch hatte daraufhin nach Angaben

    ihres Büros bei den Wissenschaftlichen Diensten gefragt, welche

    Auswirkungen eine Entsendung von Bodentruppen eines NATO-Staates mit

    Blick auf den sogenannten Bündnisfall hätte, in dem die NATO-Mitglieder

    dazu verpflichtet sind, füreinander einzustehen.


    Die Fachleute des Bundestags schreiben dazu: „Engagieren sich

    Truppenteile eines NATO-Mitgliedstaates in Ausübung kollektiver

    Selbstverteidigung (Art. 51 VN-Charta) zugunsten der Ukraine in einem

    bestehenden Konflikt (zwischen Russland und der Ukraine) und werden

    dabei von der anderen Konfliktpartei (Russland) im Zuge des Gefechts im

    Konfliktgebiet attackiert, so stellt dies keinen Fall von Art. 5

    NATO-Vertrag dar.“ Verwiesen wird darauf, dass der Bündnisfall laut

    NATO-Vertrag daran geknüpft ist, dass NATO-Länder und Truppen auf oder

    über ihrem Territorium angegriffen werden.


    „Ein militärisches Engagement französischer Bodentruppen zugunsten der

    Ukraine würde auf der Grundlage des kollektiven

    Selbstverteidigungsrechts nach Art. 51 VN-Charta erfolgen und wäre damit

    völkerrechtlich zulässig“, heißt es in dem Papier und weiter: „Eine

    militärische Reaktion Russlands gegen Ziele in Frankreich würde dagegen

    einen (völkerrechtswidrigen) „bewaffneten Angriff“ i.S.v. Art. 5

    NATO-Vertrag darstellen, der die tatbestandlichen Voraussetzungen für

    eine Proklamation des Nato-Bündnisfalles begründete.“


    */Anmerkung von George Pumphrey:

    /*Man stelle sich vor, Kuba und Venezuela würden schwer bewaffnete

    Militäreinheiten nach Mexiko schicken, um strategische Schläge gegen die

    Vereinigten Staaten zu führen. Glaubt wirklich jemand, dass sich die USA

    damit begnügen würden, nur die ausländischen Einheiten in Mexiko

    anzugreifen, und nicht auch Kuba und Venezuela ins Visier zu nehmen?

    Warum sollte Moskau etwas anderes tun?


    Falls Truppen aus europäischen NATO-Ländern offiziell in der Ukraine

    eingesetzt werden, um dort an der Seite der ukrainischen Armee ihren

    Krieg gegen Russland zu kämpfen und Ziele auf russischem Territorium

    angreifen, wie es die Ukraine ständig tut, dann ist dies de facto eine

    Kriegserklärung dieser Länder an Russland. Ebenso, wenn Deutschland doch

    noch beschließen würde, Taurus-Raketen in die Ukraine zu senden, deren

    strategisches Ziel – wie angekündigt – die Krimbrücke wäre. Russland

    warnte vor der Gefahr, dass die Ukraine-Krise über die geographischen

    Grenzen der Ukraine hinausgehen könnte.


    Falls Russland zum Gegenangriff auf Ziele in den kriegsführenden

    NATO-Ländern übergeht, würde dies – entsprechend der NATO-Doktrin einen

    Grund für die "kollektive Selbstverteidigung der NATO" darstellen und

    einen NATO-Krieg mit Russland auslösen.


    Dabei ist zu bedenken, dass die europäischen NATO-Partner nur deshalb so

    "mutig" sind, weil sie glauben, dass nach ihren militärischen

    Provokationen der Nuklearschild der USA sie vor einem russischen

    Gegenangriff schützen würde – dass die Vereinigten Staaten tatsächlich

    bereit wären, Washington und New York für Berlin und Paris zu opfern.


    Die USA haben Waffen und Munition in Europa auf Vorrat stationiert und

    versprechen, bei Bedarf Truppen zur Bekämpfung Russlands zu entsenden.

    Es ist möglich, dass sogar eine symbolische Anzahl von US-Soldaten im

    europäischen Raum geopfert werden könnte. Allerdings wird nicht

    Russland, sondern China als der Hauptfeind der USA angesehen. Der

    Hauptgrund, Russland in einen Krieg in Europa zu verwickeln, besteht

    darin, zu verhindern, dass Russland China in einem eventuellen Krieg mit

    den USA unterstützt.


    Im Januar 2023 erklärte James Bierman, ein hochrangiger General der

    US-Marines, gegenüber der Financial Times, dass die Erfahrungen, die die

    NATO bei der Vorbereitung der Ukraine auf einen Krieg gegen Russland

    gemacht hat, nun auf Taiwan angewandt werden, um sie gegen die

    Volksrepublik China einzusetzen:


    /"Warum haben wir den Erfolg, den wir in der Ukraine erzielt haben? Das

    liegt zum großen Teil daran, dass wir nach der russischen Aggression in

    den Jahren 2014 und 2015 (sic) ernsthaft damit begonnen haben, uns auf

    künftige Konflikte vorzubereiten: Training für die Ukrainer,

    Vorauslagerung von Nachschub, Identifizierung von Standorten, von denen

    aus wir Unterstützung leisten und Operationen aufrechterhalten könnten.

    Wir nennen das ‚den Schauplatz festlegen‘. Und wir sind dabei, den

    Schauplatz in Japan, auf den Philippinen und an anderen Orten festzulegen."

    /

    Der Krieg, den die NATO in Europa bereits verloren hat, würde daher die

    Verwüstung, die die Ukraine erleidet, auch auf Westeuropa ausweiten. Die

    NATO-Länder zusammen haben weder die industrielle Kapazität, um mit

    Russlands Militärproduktion mitzuhalten, noch verfügen sie über die

    hochentwickelten Waffensysteme. Das stört die Vereinigten Staaten nicht,

    sie sind genauso bereit, die Westeuropäer zu opfern wie die Westukrainer.


    Man darf nicht vergessen, dass die NATO-Staaten für Kriegsszenarien mit

    kolonisierten und unterentwickelten Gesellschaften gerüstet sind. Die

    NATO hat keine Chance gegen ebenbürtige Nationen. Solange es noch ein

    Mindestmaß an Demokratie gibt, werden es die Bevölkerungen sein, die

    diesem Wahnsinn ein Ende setzen müssen.

    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Ukraine: Kurze Auswahl

    aus e-mail von Doris Pumphrey, 8. April 2024, 20:54 Uhr

    _

    RT DE RT 8.6.2024

    _*Bundeswehr schickt Vorkommando für künftige deutsche Panzerbrigade

    nach Litauen


    *Ein zwanzigköpfiges Vorkommando der Bundeswehr ist am Montag von Berlin

    nach Litauen aufgebrochen, um dort die nunmehr geplante dauerhafte

    Stationierung einer deutschen Panzerbrigade vorzubereiten. Ab 2027

    sollen insgesamt 5.000 Bundeswehrangehörige dort ihren Dienst leisten.


    Ein Vorkommando der Bundeswehr ist am Montag nach Litauen aufgebrochen,

    um die dauerhafte Stationierung von etwa 5.000 deutschen Soldaten und

    Offizieren in dem baltischen Staat vorzubereiten. Die zwanzig

    Bundeswehrangehörigen wurden am Flughafen Berlin-Brandenburg durch den

    Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius verabschiedet.


    Vor dem Abflug hielt Pistorius eine Ansprache an die Soldaten. Er sagte,

    noch sei einiges zu tun, auch vor Ort bei den Unterkünften für die

    Soldaten, aber er versprach: /"Wir werden alles tun, um die Brigade von

    Anfang an so auszustatten, wie sie ausgestattet werden muss."/


    Begleitet wird die Brigade durch den Inspekteur des Heeres

    Generalleutnant Alfons Mais. Der Offizier sprach für die

    /Tagesschau/ von einem "ganz wichtigen Signal, dass Deutschland seiner

    Verantwortung gerecht wird" und von einem "herausragenden Ereignis",

    denn es gehe um die Erfüllung von Bündnisverpflichtungen, den Schutz der

    NATO-Partner an der Ostflanke und die "Verteidigung von Frieden und

    Freiheit".


    Nach Informationen der /Tagesschau/ dauert der Aufbau der besagten

    Brigade für Litauen nicht ohne Grund bis 2027. Deren Ausrüstung werde

    erhebliche Lücken in die Bewaffnung der bestehenden Einheiten der

    Bundeswehr reißen, sagten übereinstimmend Mais und die Wehrbeauftragte

    des Deutschen Bundestages Eva Högl (SPD). Högl konstatierte im

    /ARD-Morgenmagazin/:

    /"Natürlich reißt das erst mal ganz gewaltige Löcher, denn die

    Ausrüstung unserer Soldatinnen und Soldaten, aber auch das große Gerät

    ist noch nicht vorhanden, das heißt, es wird jetzt alles Richtung

    Litauen gehen."/


    Die Bundesregierung hatte im letzten Jahr zugesagt, einen

    gefechtsbereiten Kampfverband nach Litauen zu verlegen. Den

    entsprechenden Vertrag hatte der Bundesverteidigungsminister Pistorius

    im Dezember 2023 in der litauischen Hauptstadt Vilnius unterzeichnet.

    Die geplante Größe der Brigade, die ab 2027 einsatzbereit sein soll,

    beträgt 4.800 Streitkräfte sowie rund 200 zivile Bundeswehrangehörige

    und weitere Beschäftigte. Litauen wird die physische Infrastruktur für

    die Stützpunkte aufbauen und dafür in den nächsten Jahren etwa 0,3

    Prozent seines BIP aufwenden, erklärte der litauische

    Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas zugleich als Vorsitzender des

    Ausschusses für nationale Sicherheit und Verteidigung des litauischen

    Parlaments gegenüber Reportern.

    Die dauerhafte Stationierung einer Brigade in Litauen ist ein

    Präzedenzfall in der Geschichte der Bundeswehr. Damit steigt auch die

    Zahl der gleichzeitig dauerhaft im Ausland stationierten deutschen

    Soldaten auf eine neue Rekordhöhe.


    _DE Liveticker Ukraine-Krieg _7.4.2024 17:37 Uhr

    *Bericht: Europäer sind nicht bereit, in den Krieg zu ziehen*


    Wenn morgen die europäischen Länder, die heute im Ukraine-Konflikt am

    aktivsten sind, wie Frankreich oder Großbritannien, "Truppen nach

    Russland schicken" müssten, wäre es unwahrscheinlich, dass sie überhaupt

    in der Lage wären, solche einzuwerben. So die US-Agentur /Bloomberg /in

    einem kürzlich erschienenen Artikel

    <https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2024-04-05/ukraine-conscription-military-service-panic-isn-t-what-europe-needs

    über den Krieg in der Ukraine. Auch die allgemeine Wehrpflicht, über die

    in der EU zunehmend diskutiert wird, würde hier wohl kaum helfen. In dem

    Bericht von/Bloomberg/ heißt es:


    /"Die Bilanz sieht nicht gut aus. Jean-Dominique Merchet, Autor des

    Buches 'Sind wir bereit für den Krieg?', sagt, dass die französische

    Armee in ihrer derzeitigen Stärke eine Frontlinie von höchstens 80

    Kilometern Länge halten kann. Zum Vergleich: Die ukrainische Front ist

    etwa 1.000 Kilometer lang. Edward Luttwak meinte in einem Artikel im

    'The Telegraph', dass die politischen und kulturellen Gegebenheiten in

    Europa bedeuten, dass, wenn morgen Truppen nach Russland geschickt

    werden müssten, nur eine kleine Anzahl von Sondereinheiten in der Lage

    wäre, dies zu tun. Deshalb tendieren die Regierungen immer stärker zur

    obligatorischen Wehrpflicht."/


    Die europäischen Länder müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass

    eine Rückkehr zur Wehrpflicht "ihre Grenzen hat", so die Agentur weiter.

    Die Zeiten haben sich geändert und die Menschen, die als Soldaten

    infrage kommen, haben sich ebenfalls verändert. Umfragen zeigen, dass

    Briten unter 40 Jahren, die sich weigern zu kämpfen, eher von den

    jahrelangen ungerechten Kriegen enttäuscht sind, wird in dem Artikel von

    /Bloomberg/ betont.


    _RT DE 8.4.2024

    _*Finnischer Präsident: "Der einzige Weg zum Frieden in der Ukraine

    führt über das Schlachtfeld"

    *

    Der finnische Präsident Alexander Stubb hat erklärt, es sei

    unwahrscheinlich, dass man mit Russland einen akzeptablen Frieden im

    Ukraine-Konflikt aushandeln könne. Das sagte Stubb am Sonntag in einem

    Interview mit dem US-Sender /CNN/. Die westlichen Nationen müssten daher

    Kiew weiterhin mit Waffen versorgen, so der Präsident weiter.


    Finnland diente während des Kalten Krieges als Vermittler zwischen den

    USA und der UdSSR, obwohl es im Allgemeinen mit dem Westen verbündet

    war. Aufgrund des Ukraine-Konflikts beendete es seine jahrzehntelange

    Neutralität und trat im vergangenen Jahr formell der NATO bei. Russland

    betrachtet das Militärbündnis als Werkzeug des US-amerikanischen Hegemons.


    Der /CNN/-Moderator Fareed Zakaria fragte Stubb, ob es sich "lohne, mit

    den Russen zu sprechen", da die Feindseligkeiten anscheinend in eine

    Sackgasse geraten seien. Stubbs Antwort:

    /"Wenn man Frieden vermittelt, beginnt es mit einem Dialog, und nach dem

    Dialog beginnt man, Parameter festzulegen. Aber ich denke, die kalte

    Wahrheit in diesem speziellen Fall ist, dass der einzige Weg, Frieden zu

    erreichen, über das Schlachtfeld führt."/


    Der finnische Politiker, der sich in dem Interview als "vehement

    proamerikanisch" bezeichnete, forderte den US-Kongress auf, den

    Widerstand der Republikaner zu überwinden und zusätzliche 60 Milliarden

    Dollar an "Hilfsgeldern" für die Ukraine freizugeben. Er behauptete,

    dass das Zurückhalten der Gelder einem "Spiel mit dem Leben der

    Ukrainer" gleichkomme.


    Stubb beschuldigte Russland und Präsident Wladimir Putin persönlich, dem

    Frieden "im Wege zu stehen". In der Zwischenzeit habe es einen

    "Sprachwechsel" zu den Friedensgesprächen durch den ukrainischen

    Präsidenten Wladimir Selenskij gegeben, behauptete er. Stubb erklärte

    nicht, was das war, verwies aber auf einen bevorstehenden Gipfel in der

    Schweiz.

    Es wird erwartet, dass sich das Treffen auf die sogenannte

    "Selenskij-Friedensformel" konzentrieren wird, die der ukrainische

    Staatschef sowie seine ausländischen Unterstützer seit 2022 propagieren

    und die von Russland als Kapitulationsforderung verstanden wird. Moskau

    hat das Treffen in der Schweiz als irrelevant bezeichnet und erklärt, es

    werde nicht daran teilnehmen, selbst wenn Kiew seine Einwände gegen die

    Einladung einer russischen Delegation aufheben sollte.


    Ein von Selenskij im Oktober 2022 unterzeichneter Erlass verbietet alle

    Gespräche mit Russland, solange Putin an der Macht ist. In einem

    Interview mit /CBS News/ im vergangenen Monat propagierte der

    ukrainische Staatschef einmal mehr seine Vision eines ukrainischen

    Sieges. Es gehe darum, dass Kiew auf dem Schlachtfeld genügend

    Fortschritte erzielt, um Putin dazu zu bringen, "die Macht in seinem

    Land zu verlieren" und gezwungen zu sein, den Dialog zu suchen.

    Kiews Versuche, die russischen Streitkräfte zurückzudrängen, erwiesen

    sich im vergangenen Jahr als vergeblich. In diesem Jahr verliert Kiew

    kontinuierlich an Boden.


    Kiew und Moskau standen im Frühjahr 2022 kurz vor der

    Unterzeichnung eines Friedensvertrags, in dem ukrainische Beamte

    Berichten zufolge einem neutralen Status für ihr Land zustimmten.

    Das Abkommen wurde laut einem Bericht von Kiews Chefunterhändler, dem

    Abgeordneten Dawid Arachamija, durch die Intervention des damaligen

    britischen Premierministers Boris Johnson zum Scheitern gebracht, der

    Kiew zur Fortsetzung des Kampfes aufforderte.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    10. Todestag von Karlheinz Deschner – und neue Bücher (enthält auch Werbung)

    aus e-mail von verlag@alibri.de, 8. April  2024, 20:54 Uhr


    Liebe Leser:innen,


    heute vor 10 Jahren starb der vielleicht wichtigste deutschsprachige Kirchenkritiker: Karlheinz Deschner. Wir erinnern heute an ihn und wüssten auch gerne, wie sich unser Publikum an ihn erinnert...


    Erinnerungen an Karlheinz Deschner

    Für viele Menschen seiner Generation war er eine Stütze bei ihrer Entscheidung, die Kirche zu verlassen. Niemand hat wie Karlheinz Deschner den Anspruch vor allem des katholischen Christentums als moralische Instanz mit seinen Büchern infrage gestellt. Wir wüssten nun gerne: Welche Bedeutung hat Karlheinz Deschner für die heute 70-, 50-, 30-Jährigen? Ist er auch für sie ein „Geburtshelfer“ einer kirchen- und religionskritischen Einstellung? Nehmen sie ihn als wichtigen Streitschriftsteller wahr? Welche Werke Deschners werden heute überhaupt noch gelesen?

    Deshalb bittet der Alibri Verlag in Kooperation mit der MIZ-Redaktion um Zuschriften, in denen unsere Leserinnen und Leser ihr Verhältnis zu Deschners Werk beschreiben. Welche Bedeutung hatten seine Bücher für den eigenen politischen und weltanschaulichen Werdegang? Aus den Stellungnahmen soll zu Deschners 100. Geburtstag im Mai dann eine Collage entstehen, die etwas über seine Wirkung in den letzten 50 Jahren aussagt. Wir freuen uns auf viele Einsendungen (die uns bis zum 22. April unter verlag@alibri.de erreichen und eine Länge von maximal 1000 Zeichen haben sollten) ...


    Neue eBooks bei Alibri

    Wir machen wieder eBooks: Anlässlich des 10. Todestages von Karlheinz Deschner bringen wir zwei Werke der Deschner-Edition als eBook heraus: Opus diaboli und die beiden frühen autobiographischen Romane. Beide werden in den nächsten Tagen verfügbar sein.

    In den letzten Wochen erschienen zudem Stollbergs Inferno von Michael Schmidt-Salomon, Freie Menschen kann man nicht zähmen von Yahya Ekhou sowie als exklusive eBook-Ausgabe Zirkus? Nein danke von Colin Goldner.

    eBook von Alibri gibt es für alle gängigen eBook-Reader; sie sind in den entsprechenden Shops zu erhalten...


    In Kürze: Karlheinz Deschner: Die Landschaft meines Lebens

    Karlheinz Deschner hat nicht nur die Kirchen und die deutschsprachige Nachkriegsliteratur kritisiert, sondern war auch Literat im engeren Sinne. Das zeigt sich nicht nur in seinen beiden Romanen, sondern auch in zahlreichen Landschaftsbeschreibungen. Doch Deschner wäre nicht Deschner, wenn er seine fränkische Heimat als Idylle malen würde.

    Zusammen mit den Fotos des mehrfach ausgezeichneten „Rhön“-Fotografen Anton Kaiser ergibt das einen einzigartigen Bildband...


    Karlheinz Deschner

    Die Landschaft meines Lebens

    Über Franken und die Rhön

    Mit Fotografien von Anton Kaiser

    136 Seiten, gebunden, Euro 29.-


    ansehen https://www.alibri.de/Shop/Produktdetail/ProductID/2647


    Neu: Horst Groschopp / Eckhard Müller: Aus der Ethik eine Religion machen

    Um die Geschichte der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur geht es in dem neuen Band der Reihe Humanismusperspektiven. Spannend ist diese Organisation nicht nur, weil sie seinerzeit den Diskursen über „Kultur“ und „Humanität“ wichtige Impulse gab, sie zeigt auch, welchen Anteil aus dem Judentum kommende Vorstellungen an der Ausformung des modernen Humanismus hatten...


    Horst Groschopp / Eckhard Müller

    Aus der Ethik eine Religion machen

    Der praktische Humanismus einer sozialliberalen Kulturbewegung

    350 Seiten, kartoniert, Euro 34.-


    ansehen https://www.alibri.de/Shop/Produktdetail/ProductID/2645


    Und sonst...


    Wer mehr wissen möchte, was im Verlag so passiert, welche Medien über unsere Bücher berichten, wie unsere Autorinnen und Autoren (oder wir selbst) in öffentliche Debatten eingreifen oder welche Veranstaltungen stattgefunden haben, kann einen Blick in unseren Blog https://www.alibri.de/Blog werfen...


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Philosemitischer McCarthyismus

    aus e-mail von Ingrid Rumpf, 8. April 2024, 17:46 Uhr


    Uni Köln lädt Nancy Fraser aus! Mal wieder die Antisemitismuskeule!


    Info: https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/nancy-fraser-ueber-ausladung-von-uni-koeln-dieser-vorgang-wird-der-deutschen-wissenschaft-erheblichen-schaden-zufuegen-92992311.html


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Klaus Hartmann: Was ist „Rechts“, was ist „Links“?


    sascha313.wordpress.com
    , vom 13. Dezember 2023 von sascha313

    WEGEIn den letzten Jahren ist es zunehmend üblich geworden, Menschen und Proteste als „rechts“ zu etikettieren, wenn sie sich gegen den „Mainstream“ oder den Kurs der Regierung wenden. Wer zur Zuwanderung, den „Corona-Maßnahmen“, zum „Klima“ oder dem Heizungsgesetz, zu den Kriegen in der Ukraine oder in Palästina eine eigene Meinung vertritt, die nicht den Vorgaben der Herrschenden huldigt, sieht sich schnell ausgegrenzt, geächtet, in seiner beruflichen und sozialen Existenz bedroht, gar strafrechtlicher Verfolgung wegen „Meinungsdelikten“ ausgesetzt.

    Die Orientierung verloren?!

    Regelmäßig und immer wieder wird das Publikum mit der Frage traktiert, was denn eigentlich rechts und was links sei. Ist das eine aktuelle Frage, oder geht es dabei um abgehobene Debatten, die mit uns und dem praktischen Leben nichts zu tun haben, geht es um „intellektuelle“ Fingerübungen ohne Belang? Aber es muß Gründe haben, es müssen Interessen dahinterstehen, wenn ständig zum „Kampf gegen rechts“ geblasen wird, wenn der vermeintliche „Verfassungsschutz“, also der Inlandsgeheimdienst, immer wieder vor „Linksextremisten“ und vor „Rechtsextremisten“ warnt. Offenbar geht es um die (weitere) Spaltung der Bevölkerung, aber das ist kein Selbstzweck. Die Bereitschaft, sich für die eigenen Interessen einzusetzen, dem Kurs der Regierung, der EU, der NATO sowie ihrer Mainstreammedien zu widersprechen, soll ausgehebelt werden. Dazu sind die Mittel der Wahl die Denunziation und die Begriffsverwirrung.

    …die rechten „Linken“

    Zwei Beispiele aus jüngster Zeit: Als am 23. Oktober 2023 auf einer Bundespressekonferenz das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ seine Vereinsgründung bekannt gab[1], sah am selben Tag der Linken-Vorsitzende Martin Schirdewan Sahra Wagenknechts künftige neue Partei „deutlich rechts“.[2] Welcher politische Kompaß hat ihn zu diesem Befund geleitet? Zur Landratswahl im Landkreis Dahme-Spreewald am 12.11.2023 lautete eine Schlagzeile: „Rechter Rußland-Freund will BER-Landrat werden“.[3] In Steffen Kotrés Sündenregister stehen seine Aussage im „russischen Propaganda-TV“[4], daß ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine sei, und dann habe er noch „Syriens Mörder-Regime“ die „legitime Regierung“ genannt. Ist zwar völkerrechtlich korrekt, aber in NATO-Deutschland ein Meinungsverbrechen.


    „Gegen rechts“ – ein Fake

    Wer denkt, es ginge gegen echte Nazis, hat sich geirrt. Begründet wird meist nicht, was mit „gegen rechts“ gemeint sei soll. Im Umkehrschluss nehmen die Kämpfer für sich in Anspruch,„links“ zu sein, ebenfalls unbegründet. Selbst wer das Naziregime in der Ukraine unterstützt, kann sich heute als „Linker fühlen“. Bei Parteien und Organisationen ist in der Regel eben nicht mehr das „drin, was draufsteht“.

    „Abweichler“ werden verunglimpft

    Inzwischen gerät jeder in Gefahr, verrissen zu werden, wer nicht exakt die Regierungslinie nachbetet oder grünen Polit-Vorgaben folgt. Die „Fälle“ der Ulrike Guérot von der Uni Bonn, des Michael Meyen von der Ludwig-Maximilians-Universität München oder des Patrik Baab von der Christian-Albrechts-Universität in Kiel stehen stellvertretend für eine Vielzahl, die wegen ihrer abweichenden Meinungen geschasst wurden. Die Medien meinen, Abweichler pauschal als „rechts“ verunglimpfen zu können. Aber nicht nur sie.

    Ist „Querdenken“ ein Verbrechen?

    Auch sich „links“ und „antifaschistisch“ Dünkende stellten ihre Staatsgläubigkeit und den besonderen Gehorsam gegenüber den verrücktesten Corona-Anordnungen zur Schau, wenn sie Demonstranten gegen die „Maßnahme“ Rufe wie „Nazis raus!“ oder „Wir impfen Euch alle!“ entgegenschleuderten. In diesen Kreisen gelten „Querdenker“ als indiskutabel und natürlich als „rechts“. Dabei ist es gar nicht lange her, daß Querdenker als Kompliment und Auszeichnung verstanden wurde, und zahlreiche Institutionen verliehen „Querdenker-Ehrenpreise“. So die Wirtschaftsvereinigung „Querdenker-Club“ (240.000 Mitglieder), die damit u.a. Schauspieler ehrte, jemand, „der seinen Weg geht, gegen alle öffentlichen Anfeindungen“[5], in NRW zeichnete trailer Ruhr innovative Filmproduktionen mit ihrem Querdenker-Preis aus,[6] die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin vergab ihren eigenen Querdenker-Preis für „kreative und innovativ denkende … die mit ihren Ideen das Gesundheitswesen zukunftsweisend bereichern“,[7] und die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) vergab den Förderpreis „Querdenker“ für vorbildhafte Azubi-Projekte.[8]


    Beispiel Daniele Ganser

    Im Kreuzfeuer vermeintlich „linker“ Kritik steht auch Daniele Ganser, vor dessen meist ausverkauften Veranstaltungen inzwischen regelmäßig Gegendemonstrationen von VVN, Omas gegen „rechts“ und anderen stattfinden, die offenbar noch nie eine seiner Reden gelesen, kein Video angeschaut und kein Buch von ihm gelesen haben, aber Transparente vor sich hertragen mit Parolen wie „Kein Platz für Nazipropaganda“. Damit jeder die Infamie der Unterstellung selbst ermessen kann, folgt hier ein Auszug aus einem Beitrag für die Monatszeitschrift Rotfuchs über den Krieg der NATO gegen die Russische Föderation. Der Autor Gerhard Giese, Oberst a.D. der Nationalen Volksarmee der DDR zitiert „anstelle eines Resümees: Bemerkenswerte Standpunkte des Schweizer Friedensforschers Dr. Daniele Ganser“.

    • „Der Krieg in der Ukraine wurde nicht am 24.2.22 von Rußland, sondern bereits 2014 nach dem Maidan-Putsch durch die USA und die ASOW-Nazis begonnen. Der kollektive Westen hat mit der Aufnahme Polens und weiterer 11 Staaten in die NATO sein Nichterweiterungsversprechens gebrochen.
    • Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien sind möglich, wie die Ergebnisse bei den März-Verhandlungen 2022 in Istanbul bewiesen, wobei die USA und GB deren Abbruch anordneten.
    • Die USA könnten den Krieg ohne Kredite, Waffenlieferungen und Aufklärungsdaten für die Ukraine sofort beenden.
    • Grenzverschiebungen in Europa hat es bereits 1999 nach dem Jugoslawienkrieg des Westens gegeben und nicht nur durch die RF.
    • Die USA zwingen die EU-Länder der Ukraine Geld, Waffen, Munition, militärische Leistungen und Söldner bereitzustellen (militärische Lieferungen und Leistungen der USA 0,37 % des BIB, Polen 2,1 % und Deutschlands 7,2 %).
    • In der Ukraine stehen sich die zwei stärksten Atomwaffenmächte gegenüber, was gefährlich ist, da beide in einer Informationsblase leben und daher zu wenig voneinander wissen sowie kaum Einfluß aufeinander nehmen können.
    • Die Kriegsseiten sollten sich ein Beispiel an der Kuba-Krise nehmen und zu vernünftigen Reaktionen zurückkehren.
    • Je schneller sich die Seiten auf deeskalierende Maßnahmen einigen, um so eher könnte das Blutvergießen in der Ukraine beendet werden.“[9]

    Verkehrte Welt

    Wenn dies aus Sicht vermeintlicher „Linker“ „rechts“ sein soll, wirft das Fragen nach ihrer geistigen Verfassung auf. Es geht also „drunter und drüber“, und manche schließen daraus, daß es den Unterschied nicht mehr gibt, oder eine Unterscheidung ohne Belang ist. Viele, besonders Jugendliche, können mit dem Schema „rechts und links“ nichts anfangen und lehnen es ab. Die Sinnentleerung der Begriffe folgt dem realen Sinnverlust dessen, was heute inhaltlich unter rechts und links verstanden werden kann.

    Woher kommt die politische Bezeichnung Rechts und Links?

    Wer nach dem historischen Ursprung der Unterscheidung fragt, wird auf die Sitzordnung des französischen Parlaments stoßen. Als dort nach der Französischen Revolution eine Nationalversammlung gebildet wurde, nahmen (orientiert am britischen Unterhaus) die Anhänger der Monarchie und des Feudalsystems sowie die Vertreter des Klerus auf der rechten Seite des Sprechers Platz, während die Anhänger der Revolution, die Patrioten und Fortschrittlichen auf der linken Seite saßen. Damals hatte diese Unterscheidung erkennbar einen Sinn. Aus Tradition oder Gewohnheit werden SPD und Grüne heute noch als „links“ eingeordnet, unverdienterweise. Die SPD/Grüne-Regierung hat 1999 die erste Beteiligung Deutschlands an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nach 1945, die NATO-Aggression gegen Jugoslawien zu verantworten. Wer für die Schleifung des Sozialstaats, den fortgesetzten Abbau demokratischer Rechte, eine wahnsinnige Aufrüstung und die Unterstützung des NATO-Kriegs gegen Rußland steht, ist mitnichten links, sondern sowas von rechts, daß er schwerlich übertroffen werden kann.


    Diffamierungsgrundlage „Totalitarismus“-Doktrin

    Wenn ohne inhaltlichen Bezugsrahmen und Positionsangabe diese auf die Sitzordnung im französischen Revolutionsparlament zurückgehende Einteilung auf heute übertragen wird, trägt das nichts zur Klärung bei, sondern stiftet eher Verwirrung. Die herrschende Klasse hat auch die Definitionsmacht an sich gerissen, was in der sozialen Kommunikation als „reaktionär“ und als „fortschrittlich” zu gelten habe. Sie will die ideologische Lufthoheit ausüben, und das Fußvolk soll ihre Vorgaben akzeptieren. Eine Konstante dieser Vorgaben und sich unmittelbar auf das „rechts-links“-Thema bezieht, ist schon etwas älter – das ist die in Deutschland so geschätzte „Totalitarismus“-Doktrin (nicht eine „Totalitarismustheorie“, wie ihre Verkünder sie anpreisen, denn für eine Theorie mangelt es ihr an wissenschaftlicher Grundlage und Substanz).

    Eine verlogene Doktrin

    Der Glaubenssatz der „Totalitarismus“-Doktrinäre lautet, daß sich „die Extreme“, also links und rechts „berühren“, letztlich sozusagen eins werden. Schon die Weimarer Republik sei von rechten wie linken „Feinden der Demokratie“ zerstört und zu Grabe getragen worden. Das ist keineswegs der „Schnee von gestern“, sondern wird bis in unsere Tage weitergeschleppt: In der Greifswalder Straße in Berlin steht ein Denkmal für den von den Faschisten ermordeten KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, für manche ein Stein des Anstoßes, der aber zu deren Leidwesen unter Denkmalschutz steht. Deshalb ziehen dort in Abständen die Anstoßnehmer auf, um Thälmann herunterzuputzen. So am 16.11.2023 die Pankower Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne), die mit anderen am Denkmal despektierliche Texttafeln anbrachte, und verkündete: Thälmann habe die Weimarer Republik bekämpft und geschwächt und damit die Voraussetzung geschaffen, daß Adolf Hitler 1933 an die Macht gelangen konnte.[10]

    Neonazistische Lügen…

    Also nicht die Industriellen, die Hitlers NSDAP große Summen spendeten, nicht der Reichspräsident Paul von Hindenburg, der Hitler auf Geheiß der Geldgeber zum Kanzler ernannte, nicht die bürgerlichen Parteien, die im Reichstag für das Ermächtigungsgesetz stimmten, wären schuld am deutschen Faschismus, sondern der Kommunist Thälmann. Die auf derart historischen Lügen basierende „Totalitarismus“-Doktrin bringt unter ebenfalls historischer Bezugnahme eine weitere Diffamierung hervor, die systemkritischen Protestierern heute wieder um die Ohren gehauen wird: „Querfront“ heißt diese Diffamierungsvokabel, mit der eine „rechts-links“-Zusammenarbeit unterstellt wird, „wie damals“ in der Weimarer Republik.


    Was heißt hier „Querfront“?

    Zur Enttarnung der Lüge und der Diffamierungsabsicht genügt es, die Gegenfrage zu stellen: Wo gibt es heute in Deutschland die Zusammenarbeit zwischen der Gewerkschaftsführung, der Bundeswehrführung und antikapitalistische Kräften der NPD? Absurde Frage? Ganz recht! Aber nur eine solche Kombination rechtfertigte in historischer Analogie das Wort von der „Querfront“. Das war zunächst eine Idee von Anhängern einer „Konservativen Revolution“, und wurde dann von Kurt von Schleicher, dem letzten Reichskanzler der Weimarer Republik von Dezember 1932 bis Januar 1933 adaptiert, als Versuch, Hitlers Machantritt im letzten Moment noch abzuwenden. Dazu versuchte er, ein Bündnis zwischen der Führung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Reichswehr und dem „antikapitalistischen Flügel“ der SA unter Gregor Strasser zustande zu kriegen – vergeblich, seine Querfront kam nicht zustande. Zu spekulieren, ob uns im Erfolgsfall Hitler und der faschistische Krieg erspart geblieben wären, ist müßig – die Frage „was wäre gewesen, wenn …“ kann im historischen Kontext nicht zu einer Antwort führen.

    Eine weitere neonazistische Lüge…

    Das Scheitern des Querfront-Versuchs am Ende der Weimarer Republik interessiert die heutigen Nutzer dieser Vokabel nicht. Ihnen geht es um die Unterstellung einer Zusammenarbeit von Linken und Rechten, hier konkret von Nazis und Kommunisten. Doch damit wird bereits die nächste Geschichtslüge bemüht, denn zu Schleichers Querfrontprojekt war die KPD überhaupt nicht eingeladen, und es kann dahingestellt bleiben, ob sie im Falle einer Einladung überhaupt mitgemacht hätte.

    Eine Lüge im Begriff

    Beim heutigen Gebrauch der Querfront-Vokabel, nicht nur in den Mainstream-Medien, auch durch die VVN oder die Partei „Die Linke“, handelt es sich daher um eine „Lüge im Begriff“. So geschehen bei der Friedensdemonstration im Frühjahr 2023 in Berlin, zu der Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer aufgerufen hatten. Doch die verlogene Vokabel findet auch neue Freunde. Jürgen Elsässer, Herausgeber des rechten Magazins „Compact“, dreht den Spieß um und sehnt eine Querfront, wie sie die Diffamierer verstehen, geradezu herbei.


    „Nicht rechts, nicht links“?

    Neben dieser Konfusion und Verwirrung meinen viele Menschen, daß die Unterscheidung zwischen rechts und links belanglos geworden sei, weil das was draufsteht, ohnehin nicht mehr drin ist. Sie wollen der Falle entgehen, entweder in die eine oder andere Ecke gestellt zu werden. Besonders bisher nicht politisierte, erstmals in Bewegung gekommene Menschen kommen auf die Idee, „weder links noch rechts“ sein zu wollen. Das war 2014 so, als nach dem Staatsstreich in der Ukraine die „Neue Friedensbewegung“ entstand, und dann wieder 2020 ff. bei den Protesten gegen den Demokratieabbau im Zuge der sogenannten „Corona-Maßnahmen“. Ihnen scheint aber nicht bewußt zu sein, daß dieses Bestreben, „nicht rechts, noch links“ sein zu wollen, bereits eine etwas längere Geschichte in Deutschland hat.

    Die Story einer demagogischen Parole

    Dass die Losung eine ‚Karriere‘ hat, weiß aber kaum noch jemand. Der wahlkämpfende bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß meinte vor rund 50 Jahren: „Wir sind nicht die linke Mitte, wir sind nicht die rechte Mitte, wir sind die Mitte“,[11] der wahlkämpfende Gerhard Schröder trat 1998 unter der plakativen Losung „Die neue Mitte“ an.[12] Ein Buch über die Geschichte der Gründungsgrünen erschien 2011 unter ihrem Motto „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“,[13] 2009 entdeckten die Piraten den Slogan,[14] 2013 folgte die AfD.[15]

    Fazit: Links oder rechts will keiner gelten, alle treten sich lieber in der imaginären Mitte auf die Füße. Auch wem möglicherweise die politischen Koordinaten fremd oder egal sind, entkommt dem Dilemma leider nicht, denn in der Mitte, an diesem vermeintlich unpolitischen Ort tummeln sich schon viele, die diese Losung als Werbeslogan, als Marketingidee entdeckt haben.


    Zur Rolle und Politik der AfD

    Vielen gilt die AfD geradezu als Inbegriff einer rechten Partei, Urteile bzw. Aburteilungen zur „Alternative für Deutschland“ sind zahllos und schnell gesprochen. Die Schnelligkeit ist meist der Feind der Genauigkeit. Man sollte die unterschiedlichen Ebenen des „Phänomens AfD“ zu unterscheiden versuchen und insbesondere auseinanderhalten. Mit den Ebenen meine ich die Gründungsphase, die Programmatik, konkrete Äußerungen zu verschiedenen Themen und Aktionsschwerpunkte, schließlich die Wirkung ihrer Aussagen auf das Publikum und Schlußfolgerungen zum Umgang damit. Ohne dies hier grundlegend ausbreiten zu können, gehe ich von folgenden Thesen aus:

    Wer waren die Gründer der AfD?

    An der Wiege der AfD standen einerseits neoliberale Professoren, andererseits vormalige Vertreter der „Stahlhelmfraktion“ der CDU. Die Parteigründung zielte v.a. auf enttäuschte CDU-Wähler, die diese Partei durch Merkel „entkernt“ und „sozialdemokratisiert“ empfanden, sich politisch heimatlos, ihnen sollte das Angebot einer „alternativen“ Systemopposition gemacht werden.

    Welche Ziele verfolgt die AfD?

    Sozialpolitisch bekennt sich die AfD zur Beibehaltung des gesetzlichen Mindestlohns, sie fordert grundlegende Reformen der sozialen Sicherungssysteme, ohne konkret zu werden, frühere neoliberale Forderungen wie die Privatisierung der Arbeitslosen- und Unfallversicherung finden sich nicht mehr im Grundsatzprogramm. In der Sicherheitspolitik bekennt sich die AfD zur NATO-Mitgliedschaft und zur Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den Bündnispartnern, zur Stärkung der Bundeswehr (sprich Aufrüstung) und Wiedereinführung der Wehrpflicht; andererseits: „Sicherheit in und für Europa kann ohne Rußlands Einbindung nicht gelingen“.

    Widersprüchliches in dieser Partei

    Aus dieser „Mischung“ ergibt sich im praktischen Verhalten, daß einerseits der Parteivorsitzende Chrupalla seine Partei als einzige Friedenspartei in Deutschland preist, andererseits fast die Hälfte der AfD-Fraktion den 100 Milliarden Kriegskrediten der Ampelregierung zugestimmt hat. Während das Hamburger Bundesvorstandsmitglied Wolf ein „allzu großes Verständnis für die russische Position im Ukraine-Krieg“ kritisiert, hält Chrupalla dagegen: „Der Ukraine-Krieg darf nicht weiter eskalieren, Deutschland nicht zur Kriegspartei werden. Statt immer mehr und immer schwerere Waffen in das Kriegsgebiet zu schicken, muß die Bundesrepublik mit Diplomatie auf ein möglichst schnelles Ende des Kriegs hinarbeiten.“

    Die AfD ist eine antikommunistische Partei!

    Wir dürfen nicht übersehen, daß die AfD weiterhin stramm antikommunistisch agitiert. Reden über „Den grüne Kommunismus“,[16] „Das Gespenst der DDR geht wieder um“[17] oder „Das Erbe des Marxismus ist der Postkolonialismus“[18] zeugen wohl weniger von erheblicher Bildungsferne, als von dem Vorsatz, mit der Diffamierungskeule zurückzuschlagen und den Antikommunismus als ideologisches Rüstzeug dieser Republik weiter zu pflegen. Wir übersehen auch nicht, daß die AfD sich als besonders Zionismus-freundlich profilieren will und z:B. für ein Verbot der BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestition, Sanktionen) in Deutschland auftrat.

    Was folgt daraus praktisch?

    Wenn man im Bundestag Stimmen gegen den Krieg gegen Rußland und gegen die Wirtschaftssanktionen und gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine hört, dann sind das in der Regel Reden von AfD-Vertretern, Ausnahmen bilden einzelne Abgeordnete der Partei Die Linke, wenn z.B. Sevim Dagdelen oder Andrej Hunko das Wort erhalten. Das muß man ganz nüchtern zur Kenntnis nehmen. Wenn eine AfD-Rede den Titel trägt „Das Volk will keinen Krieg“[19] – was soll man dagegen einwenden? Gegenwärtig leben wir unter einer massiven Bedrohung des Friedens, mit einer akuten Kriegsgefahr, keiner der unverantwortlichen Politiker des „kollektiven Westen“, keine Bundesregierung kann garantieren, daß Rußland nicht irgendwann die „Rote Linie“ endgültig überschritten sieht.

    Was ist positiv zu vermerken?

    Von daher sind alle Stimmen, von welchem Politiker auch immer, die vor der Kriegsgefahr warnen, die eine Wiederinbetriebnahme der Nordstream-Pipelines fordern, die Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnen, und die irgendwie Gehör, einen Weg in die Öffentlichkeit, in die Medien finden, grundsätzlich hilfreich und positiv. Und wenn das ein AfDler macht, dann ist es egal aus welchen Motiven, wenn die Bevölkerungsmehrheit, die in Frieden leben will, und die diesen abenteuerlichen Harakiri-Kurs gegen Rußland nicht mitträgt, aus solchen Reden eine Bekräftigung und Stärkung ihrer Überzeugung erfährt, dann kann das nur positiv sein.

    Anmerkung: Positiv zu vermerken ist auch das vehemente Eintreten der AfD gegen die menschenverachtende „Corona“-Hysterie der Regierung und die verbrecherischen sogenannten „Schutzimpfungen“, die nichts anderes sind als ein versteckter Massenmord, ausgehend von der malthusianistischen These einer vermeintlichen „Überbevölkerung“. (Red.)


    Woran sollte wir uns beteiligen?

    Wenn daraus folgt, daß Menschen für solche Inhalte auf die Straße gehen, eine Einheit in der Aktion für Frieden und gegen Waffen zustande kommt, dann sollten wir uns ohne Ansehen der Person oder Kontrolle des Parteibuches daran beteiligen. Antikriegsaktionen mit demokratischen Rechten oder „Wertkonservativen“, wie sie genannt werden, falls sie dazu bereit sind – das sollte selbstverständlich sein, und wir sollten uns davon auch nicht von den „Kontaktschuld“-Predigern abhalten lassen. Dabei vergessen und verdrängen wir keinesfalls die Widersprüchlichkeiten, den „Kampf der Gegensätze“ in den Positionen von Mitwirkenden. Aber wir müssen die Prioritäten auf die Herstellung von Handlungsfähigkeit legen.

    Wo stehen die politischen Parteien der BRD?

    Betrachtet man das alte Parteienspektrum, ist die AfD natürlich eine rechte Partei. Aber rechts von der AfD sitzt die SPD, mit dem Zeitenwende-Kanzler, der unentwegt Waffen für den Stellvertreterkrieg gegen Rußland an die Ukraine liefert, dessen Kriegsminister Pistorius „Deutschland wieder kriegstüchtig“ machen will.[20] Und rechts von der SPD sitzt die CDU/CSU, deren Fraktionsvorsitzender Merz im Verein mit seinen militaristischen Sekundanten Hardt und Wadephul einen noch schärferen Kriegskurs will, u.a. durch Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern.[21] Und noch weiter rechts sitzt die FDP, deren Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann immer mehr Waffen für Kiew fordert[22], und womöglich Selenskij schon bald adoptieren könnte. Ganz am rechten Rand sitzen noch die Grünen, die Rechtsextremisten, die Rußland ruinieren und besiegt sehen wollen, deren Baerbock „einen Krieg gegen Rußland führt“ und deren Hofreiter völlig entfesselt immer mehr Sanktionen gegen Rußland fordert und den „zögerlichen Kanzler“ mit Dauerkritik beschallt.[23]

    Einordnungen – wo steht Wagenknecht?

    Gehen wir zurück in diesem Parteienspektrum, sehen wir links von der AfD, in der Mitte und etwas links der Mitte die Partei Die Linke. Und links von ihr die sich neuformierende Gruppe um Sahra Wagenknecht. Damit ist die linke Seite bereits abschließend aufgezählt, im Ergebnis ein völliges Ungleichgewicht, eine gähnende Leere. Das ist ein Versagen der Linken insgesamt, die sich zu großen Teilen auf Lifestyle- und Haltungsthemen sowie sprachpolizeiliche Ersatzübungen eingelassen hat, und darüber ihr Kerngeschäft, die Interessenvertretung der Nichtprivilegierten, vergessen hat. Nachdem ihr mit den Begriffen auch die Inhalte abhandengekommen sind, müssen die Inhalte, was links ist, sein soll oder sein müsste, dringend zurückgewonnen und neu gefüllt werden.

    Unser Kompaß ist der Marxismus

    Es kann nicht schaden, sich dabei an Marx als Kompass zu erinnern. Gegen Krieg ist links – und deshalb sind die Grünen rechts. Wer für die Rettung der Bankprofite eintritt, ist rechts, wer für bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen, in der Altenpflege kämpft, ist links. Wer Abrüstung, den Abzug der ausländischen Truppen aus Deutschland und den Austritt aus der NATO fordert, ist links, wer Kriegskredite bewilligen lässt, wie Herr Scholz und seine Entourage, ist rechts. Wer den Notstand der Demokratie verordnet und wer dazu strammsteht, ist rechts, wer dagegen opponiert und die demokratischen Rechte verteidigt, ist links. Solche einfach zu begreifenden Inhalte führen nicht zu einer abgehobenen Theoriedebatte, das ist kein Laborprogramm, sondern ein praktisches Aktionsprogramm.

    Der Russenhaß – wer ist Putin?

    Ergänzen sollte man noch: Wer Russenhass predigt und antislawischen Rassismus, der ist rechts. Wer für Völkerverständigung, wer für Freundschaft mit Rußland und China eintritt, der ist links. Und wer dann fragt, ist Putin eigentlich rechts? – dem sage ich: Der Putin ist natürlich ein absoluter Linker: Er steht auf der Seite des Antifaschismus. Er ist ein Antiimperialist. Er ist ein Verteidiger der UN-Charta. Er tritt für eine multipolare Weltordnung gleichberechtigter, souveräner Staaten ein. Und er hat das Wirtschaftssystem in Rußland dahingehend verändert, daß dort jetzt Staatskapitalismus besteht, also nicht die Kapitalisten bestimmen, was der Staat zu tun hat, sondern umgekehrt, der Staat bestimmt, was die Oligarchen als Staatsbeamte zu tun haben. Die uns geläufigen linken Forderungen, alle Verstaatlichungsforderungen für die Bodenschätze, die Grundstoffindustrie, die Energieversorgung, die Verkehrswege – alles umgesetzt, alles ist wieder in staatlicher Hand. Das sind alles Gründe, warum Putin dem Imperialismus als Feind gilt. Deshalb ist der russische Präsident für die imperialistische Propaganda ein „Rechter“, aber mit dieser „Titelvergabe“ haben wir selbst hierzulande zur Genüge Bekanntschaft machen können.

    Klaus Hartmann ist stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes

    Quellen:
    [1] https://www.tagesschau.de/inland/wagenknecht-stellt-buendnis-vor-100.html
    [2] https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-10/wagenknecht-neue-partei-polarisierung-schirdewan-rechts
    [3] https://www.bz-berlin.de/brandenburg/rechter-russland-freund-will-landrat-werden
    [4] https://taz.de/Nach-Volksverrat-Vorwurf/!5929243/
    [5] https://www.abendzeitung-muenchen.de/promis/querdenker-preis-fuer-til-schweiger-art-154616
    [6] https://www.facebook.com/blickefilmfestival/posts/2623226041029778/
    [7] https://www.amboss.com/de/presse/amboss-wird-von-deutscher-gesellschaft-fuer-innere-medizin-mit-querdenker-preis-ausgezeichnet
    [8] https://www.facebook.com/BGNahrungsmittel/posts/2683732814985798/
    [9] http://www.rotfuchs.net/files/rotfuchs-ausgaben-pdf/2023/RF-303-04-23.pdf
    [10] https://www.nd-aktuell.de/artikel/1177855.prenzlauer-berg-thaelmann-denkmal-kpd-vorsitzender-angeblich-schuld-an-hitler.html
    [11] Bis Dezember 2014 hier abrufbar: https://spkantonzh.ch/app/…/12/1999-Gehen-«links-sein»-und-Macht-zusammen.pdf
    [12] https://www.deutschlandfunk.de/die-neue-mitte-102.html
    [13] https://www.uni-muenster.de/Geschichte/histsem/NZ-G/L2/Mitarbeiter/prof.dr.silkemende.html
    [14] https://wiki.piratenpartei.de/Häufig_gestellte_Fragen#Seid_ihr_links.2Frechts.3F
    [15] https://www.sueddeutsche.de/politik/neue-partei-stellt-sich-in-berlin-vor-nicht-rechts-nicht-links-aber-auch-nicht-in-der-mitte-1.1627458
    [16] https://www.youtube.com/watch?v=j4QIm_KlsDA
    [17] https://www.youtube.com/watch?v=jDp3_2GLpUU
    [18] https://www.youtube.com/watch?v=KHWEKGALpZg
    [19] https://www.youtube.com/watch?v=arJOcfqkk9E
    [20] https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/pistorius-wir-muessen-kriegstuechtig-werden,Tu6Tlcz
    [21] https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-08/ukraine-ueberblick-merz-taurus-piloten-kollision
    [22] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/strack-zimmermann-druck-scholz-panzer-ukraine-russland-krieg-100.html
    [23] https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92059200/anton-hofreiter-und-der-ukraine-krieg-was-denkt-er-sich-eigentlich-dabei-.html

    Beachte zum selben Thema auch den Videomitschnitt des Vortrages von Klaus Hartmann auf der Mitgliederversammlung des LV Rheinland-Pfalz/Saarland des Deutschen Freidenker-Verbandes am 12.11.2023 in Idar-Oberstein: https://www.freidenker.org/?p=17542

    Quelle: https://www.freidenker.org/?p=17582
    (Zwischenüberschriften der besseren Lesbarkeit halber eingefügt – N.G.)

    (Danke an Detlef!)


    Wer sind die Freidenker?

    Ursprünglich Vertreter des englischen Deismus, die im Unterschied zum Christentum eine „Vernunftsreligion“ vertraten; seit der Aufklärung Bezeichnung für alle Gegner des Gottesglaubens und religiöser Dogmen. (BI-Universal-Lexikon, Lpz. 1985)

    Hier ein Vorwort aus dem aktuellen Freidenker-Heft als unser persönliches Nachwort:

    Freidenker-9-2023

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    7 Antworten zu Klaus Hartmann: Was ist „Rechts“, was ist „Links“?

    1. achim_klose schreibt:

      13. Dezember 2023 um 11:58

      Sehr präzise, sehr fundiert, sehr objektiv, und eben auch planmässig. Nur so kann und muss man die heutige Welt betrachten! Danke, Herr Hartmann.

      Antworten

    2. Ruedi schreibt:

      13. Dezember 2023 um 12:31

      Vielen Dank für diesen Artikel der mir aus der Seele spricht. Die Freidenker hatte ich bisher nicht besonders beachtet, aber das ändert sich jetzt.

      Antworten

    3. eger schreibt:

      13. Dezember 2023 um 12:37

      sehr viel richtiges und präziser als das meiste andere. und doch falsch. und nicht nur im detail. detail: hartmann thematisiert z.b.: „Das ist ein Versagen der Linken insgesamt…“ aus dem kontext kann man ableiten, er meint eine partei, die sich so nennt. sicher gibt es vielerlei versagen von linken, von nicht korrumpierten DKP-lern, KP-kern usw, von allen. gegen die übermacht der verblöder und wegen des fehlens einer wenigstens passablen funktionieren einigenden organisation und interessensvertretung alles andere als ein wunder. aber diese partei, die genau das NICHT ist, gehört mindestens in distanzierende anführungsstriche gesetzt. oder ein ’sogenannt‘ davorgesetzt. unsere feinde, unterdrücker, mörder wissen genau und zutreffend, warum sie auf solche detailchen wert legen.

      war es ein versagen der KPD, daß ihre mitglieder ab dem reichstagsbrand erschlagen, ins exil gezwungen wurden, in KZs einsaßen? oder ein verbrechen des ganz gewöhnlichen kapitalismus? war es ein versagen der kapital-funktionäre, hitler zum kanzler gemacht und seine diktatur und seine kriege gewollt und mitgemacht zu haben? jedenfalls solange wehrmacht und SS über die „untermenschen“ siegten. oder war es die logik des systems und der systemlinge?

      das „versagen der linken“ war und ist zunächst das verbrechen der besatzer. die unterdrückung, verfolgung, ermordung so vieler. und die finanzierung und sonstige privilegierung von verräter und anderen faschisten.

      das FALSCHE: die „freidenker“ sind ebensolche WESTLER wie kohl, wie die „ostdeutschen“ gauland, höcke, baerbock, bodo-jesusrammler, koschmieder, wissler, rackete usw. sie praktizieren den INLÄNDERHASS gegen die DDR bürger. den regimlingen ist es der kleinste gemeinsame nenner: daß nur westler bestimmen dürfen, wer was wie sagt. deshalb intrigiert dort und stellt weichen der „links“ korrupte dehm.

      was ist „frei“-denkerisch daran, mich in auerstedt ende mai (freidenker liedersommer) niederzukeifen, weil ich drei wörter erklären will, die „frei“ denkerisch total toleriert dort abgelassen wurden: „stasi“, „maueropfer“, „mauerschützen“? geschehen auf DDR territorium. wo dieser sommer das erste mal nicht in WD stattfand. ich erklärte mich diesen gegenüber schriftlich kritisch dazu und bekam (fast) nichtssagende antwort. von hartmann. völlig gleichgeschaltet mit ard, zdf, x bumstagskorrupti, sämtlicher gerichte und staatsanwaltschaften usw. usf.

      mein fazit: die „frei“-denker sind die „linkeste“, am meisten marxistisch klingende kolonial truppe.

      nachlesbar: http://lexikon.wikidot.com, dort weit oben zwei briefe an die „frei“-denker.

      auf http://egersworte.wikidot.com finden sich zu diesem vorfall sowie in reaktion auf die RT berichtung des hartmann artikels und die neuliche ruppschen lobpreisungs kommentierungen. falls interesse: einfach auf dieser seite „freidenker“ suchen (strg / f). und/oder „hartmann“, „rupp“.

      Antworten

    4. Ulrike Spurgat schreibt:

      13. Dezember 2023 um 12:37

      Punktgenau ! Vielen Dank, Herr Hartmann und den „Freidenkern“ weiterhin freies Denken.

      Antworten

    5. Erfurt schreibt:

      13. Dezember 2023 um 15:49

      in ML (*) gibt es weder rechts noch links. R/L bezog sich auf die Sitzordnung im Reichstag. MFG

      *) Marxismus Leninismus, Stalin inbegriffen

      Antworten

    6. Pingback: Was ist Rechts und was ist Links? – Ossi – Migranten

    7. Erfurt schreibt:

      14. Dezember 2023 um 09:10

      Was die AfD betrifft: Die gesamte Propaganda zielt ja darauf ab Wähler in Richtung AfD zu treiben. Ich bin überzeugt davon daß es unter den Parteien Absprachen gibt welcher Parteisprecher zu welcher Gelegenheit welche Parole rauszuposaunen hat. Und welcher AfD Wähler nimmt sich schon die Zeit, das ganze Programm der AfD zu lesen? Diese Frage kann man fast wörtlich in „Mein Kampf“ nachlesen, ersetzt man AfD durch NSDAP. Und ebenda kann man auch nachlesen daß „das Volk des Krieges müde sei und keinen Krieg will“. Was sie nicht sagen. Aber es kommt eben darauf an welcher Schreihals was zu welchem Zeitpunkt sagt. Damit auch der Letzte der bis dahin noch bei Verstand war bereit ist diesen abzulegen.

      MFG

      Antworten


    Info: https://sascha313.wordpress.com/2023/12/13/klaus-hartmann-was-ist-rechts-was-ist-links


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Historische Ironie: Nicaraguas Klage gegen Deutschland wegen Unterstützung Israels bei Völkermord

      meinungsfreiheit.rtde.life, 8 Apr. 2024 18:20 Uhr

      Die weltweite zunehmende Abkehr von Israel ist noch lange nicht abgeschlossen, aber die Klage von Nicaragua gegen Deutschland vor dem IGH ist eines der deutlichsten Anzeichen dafür. Die Anhörung in Den Haag hat am Montag begonnen.


      Quelle: AFP © Mohammed Abed



      Symbolbild: Vertriebene palästinensische Kinder posieren für Fotos vor behelfsmäßigen Zelten in einem Lager an einer Straße in Rafah am 14. März 2024.


      Von Tarik Cyril Amar

      Am 8. und 9. April wird der Internationale Gerichtshof (IGH), der oft auch als Weltgerichtshof bezeichnet wird, über eine Klage Nicaraguas gegen Deutschland verhandeln.

      Managua wirft Berlin vor, Völkermord und Verstöße gegen das Völkerrecht durch Israel an den Palästinensern zu unterstützen, und fordert die Einstellung der Militärhilfe für den jüdischen Staat.


      Militärberater von Ajatollah Chamenei: "Keine Botschaft des zionistischen Regimes ist nun sicher"




      Militärberater von Ajatollah Chamenei: "Keine Botschaft des zionistischen Regimes ist nun sicher"

      Der Ausgang der Anhörungen ist nicht vorhersehbar. Es handelt sich jedoch eindeutig um ein wichtiges Ereignis, das weitreichende Folgen haben könnte, und zwar aus drei Gründen:

      Erstens ist dies das höchste Gericht der Vereinten Nationen. Es hat keine unabhängigen Möglichkeiten, seine Urteile durchzusetzen, aber sie haben politisches Gewicht, ob kurz- oder langfristig.

      Zweitens ist Israel zwar nicht direkt im Gerichtssaal anwesend, aber sein anhaltender Völkermord in Gaza steht im Mittelpunkt des Verfahrens.

      Drittens wird die Entscheidung des IGH, wie auch immer sie ausfällt, Auswirkungen auf andere Länder haben, insbesondere im Westen, die Israel und seine Angriffe unterstützt haben.

      Nicaraguas Hauptargument ist nicht kompliziert: Die UN-Konvention von 1948 über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (kurz: Völkermordkonvention) kodifiziert mehr als einen Straftatbestand.

      Nach den Bestimmungen der Konvention ist die Begehung eines Völkermordes – Artikel 3(a) – nur eine Möglichkeit, ein schreckliches Verbrechen zu begehen, auch die Beihilfe zum Völkermord – Artikel 3(e) – ist eine Möglichkeit.

      Und schließlich verpflichten sich alle Unterzeichnerstaaten nicht nur, weder Täter noch Komplize zu sein, sondern sie haben sich auch verpflichtet, Völkermord zu verhindern und zu bestrafen – Artikel 1.

      Die Vertreter Managuas argumentieren, dass Berlin in zwei Hauptpunkten schuldig sei: "Deutschland leistet Beihilfe zum Völkermord", behaupten sie, d. h. es handele als Komplize, und "hat auf jeden Fall seine Verpflichtung verletzt, alles zu tun, um die Begehung eines Völkermordes zu verhindern".


      Israels Genozid in Gaza: Man stelle sich vor, Russland oder China würden das machen

      Meinung

      Israels Genozid in Gaza: Man stelle sich vor, Russland oder China würden das machen


      Darüber hinaus wirft Nicaragua Berlin vor, gegen das humanitäre Völkerrecht, auch bekannt als das Recht des bewaffneten Konflikts, sowie gegen verschiedene andere verbindliche Normen des Völkerrechts zu verstoßen – indem es Israel bei der Fortsetzung seiner illegalen Besatzungen, seines Apartheidsystems und seiner "Negierung des Selbstbestimmungsrechts des palästinensischen Volkes" unterstützt.

      Trotz hartnäckiger Fehlinformationen bezieht sich der Begriff "Apartheid" nicht nur auf den historischen Fall des rassistischen südafrikanischen Regimes zwischen (formell) 1948 und den frühen 1990er-Jahren.

      Vielmehr ist "Apartheid" bereits seit einem halben Jahrhundert ein international anerkanntes Verbrechen gegen die Menschlichkeit, was durch Artikel 7 des Römischen Statuts (der vertraglichen Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs/IStGH) von 1998 erneut bestätigt wurde.

      Einfach ausgedrückt ist "Apartheid" ein Verbrechen der gleichen Kategorie wie beispielsweise "Ausrottung" oder "Versklavung" und kann leider überall vorkommen. Ebenso ist das Recht auf Selbstbestimmung keine Frage der Ideologie oder der politischen Rhetorik oder gar der Wahl. Vielmehr ist es ein Grundprinzip des modernen Völkerrechts. Es wurde in der UN-Charta kodifiziert und wiederholt in wichtigen Konventionen und Verträgen bekräftigt, am bekanntesten vielleicht in der "Erklärung über die Gewährung der Unabhängigkeit für koloniale Länder und Völker" der UN-Generalversammlung von 1960.

      Nicaragua macht sich also nicht zum Narren, es beruft sich in dem Fall auf zahlreiche grundlegende, völkerrechtliche Verpflichtungen. Es geht auch viel tiefer als "nur" um das deutsche Handeln während des derzeit laufenden völkermörderischen Angriffs Israels auf die Palästinenser.


      Vergeltung für Damaskus: USA und Israel bereiten sich auf "bevorstehenden" iranischen Angriff vor





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      In dieser Hinsicht konzentriert sich die Klage auf Deutschlands fortgesetzte und in der Tat eskalierende Rüstungsexporte nach Tel Aviv sowie auf Berlins Entscheidung, die finanzielle Unterstützung für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) einzustellen.

      Aber Managua zielt auch auf die Grundlagen der langjährigen Politik Berlins gegenüber Israel und damit zwangsläufig auch gegenüber Palästina. Es steht also mehr auf dem Spiel, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

      Die öffentliche Reaktion in Deutschland ist zurückhaltend und oft unseriös. Die erzkonservative Zeitung Welt etwa vermutet, dass Nicaragua im Interesse Russlands handelt. Deutschland sei einer der Hauptbefürworter der EU-Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine, also müsse Managua – in bester Kalter-Kriegs-Manier als "moskautreu" karikiert – versuchen, sich im Namen des Kremls zu revanchieren.

      Beweise? Null, natürlich. (Die Welt ist natürlich ein Flaggschiff des Medienkonzerns Axel Springer, der extrem proisraelisch ist. Er verdient auch Geld mit der Vermittlung von Geschäften in Israels illegalen Siedlungen im besetzten Westjordanland.)

      Aber Deutschland und seine verworrenen Beweggründe und Rationalisierungen sind eigentlich nicht der interessanteste Aspekt dieses Falles. Das liegt vielmehr an seinen internationalen Auswirkungen: Es ist das erste Mal, dass der IGH gebeten wurde, über einen Vorwurf der Mitschuld am Völkermord im Gazastreifen zu entscheiden.

      Bei der Klage Südafrikas gegen Israel ging es natürlich um die Rolle Israels als Hauptverantwortlicher für das Verbrechen. Der IStGH stellte fest, dass eine plausible Möglichkeit besteht, dass Israel tatsächlich einen Völkermord begeht, was zu diesem Zeitpunkt das schlimmstmögliche Ergebnis für Tel Aviv war (weil vollständige Entscheidungen in solchen Fällen immer Jahre dauern).

      Die Richter erteilten Israel mehrere Anweisungen (die von der israelischen Regierung mit völliger Geringschätzung behandelt wurden) und ließen den Fall dennoch weiterlaufen. In Anbetracht der Art und Weise, wie Israel seither seine gesetzlose Gewalt eskaliert hat, könnte es sich daher in nicht allzu ferner Zukunft vollständig verurteilt sehen.


      Angreifer auf proisraelische Mahnwache in Hamburg zu 100.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt




      Angreifer auf proisraelische Mahnwache in Hamburg zu 100.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt






      In der Zwischenzeit hat sogar die vorläufige Feststellung des IGH, dass ein Völkermord plausibel ist, die Dringlichkeit der Frage der Mittäterschaft erhöht. Wenn ein Völkermord zumindest eine plausible Möglichkeit ist, dann ist es auch eine Mittäterschaft.

      Die Schlüsselfrage ist daher, wie das Gericht die Mittäterschaft definieren wird. Es ist schwer vorstellbar, dass die Lieferung von Waffen und Munition nicht als Mittäterschaft gelten soll. Auch die Aussetzung der finanziellen Unterstützung für das UNRWA durch Deutschland war absurd, da sie auf israelischen Anschuldigungen basierte, die ihrerseits wahrscheinlich auf der Erpressung falscher Geständnisse durch Folter beruhten.

      Es gibt einen Grund dafür, dass viele andere Länder (wie Norwegen, Irland, Belgien, die Türkei, Spanien, Portugal und Saudi-Arabien) die Unterstützung für das UNRWA nie eingestellt haben, während andere Länder, die ihre Zahlungen zunächst eingestellt hatten, die Finanzierung wieder aufgenommen haben (Frankreich, Japan, Schweden, Finnland, Kanada und die EU).

      Der faule Kompromiss Deutschlands, die Finanzierung teilweise wieder aufzunehmen, aber den Gazastreifen, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird, ausdrücklich auszuschließen, wird die Richter wohl nicht beeindrucken.

      Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Nicaragua mit all seinen Vorwürfen Erfolg haben wird, auch wenn sie – nach Meinung des Autors – alle absolut sinnvoll sind. Aber selbst ein Teilsieg Managuas hätte Auswirkungen weit über Deutschland hinaus.

      Wenn die Richter dem Hauptargument des Klägers über die Mittäterschaft auch nur ansatzweise folgen, dann besteht für jede Regierung und jede internationale Organisation, die Israel während seines derzeitigen Angriffs auf die Palästinenser unterstützt hat, die Gefahr, dass sie mit ähnlichen Anklagen konfrontiert werden. Und das sollten sie auch.

      Dieser potenzielle Präzedenzfall wäre für die USA, Großbritannien, Frankreich und die EU als Ganzes, oder zumindest für ihre machtgierige Kommission unter der rücksichtslosen Israel-Unterstützerin Ursula von der Leyen, ein Grund zu großer Sorge.


      "Spiegel" beklagt Zensur und Einschränkung der Pressefreiheit – in Israel





      "Spiegel" beklagt Zensur und Einschränkung der Pressefreiheit – in Israel






      Wie in der Washington Post festgestellt wurde, gibt es eine wachsende globale Dynamik, um endlich die Waffenlieferungen an Israel zu stoppen. Die USA und Deutschland, die fast 99 Prozent aller Waffenimporte nach Israel liefern, sind die beiden größten Verweigerer, aber auch sie scheinen zunehmend isoliert.

      Und nicht nur Institutionen hätten Grund zur Sorge, sondern auch Einzelpersonen. Einige britische Beamte rebellieren bereits, weil sie es ablehnen, zu Komplizen eines Völkermordes gemacht zu werden. Mehr als 600 bedeutende Anwälte, Akademiker und ehemalige Richter, darunter auch ehemalige Richter des Obersten Gerichtshofs, haben die britische Regierung öffentlich gewarnt, "dass sie gegen internationales Recht verstößt, wenn sie Israel weiterhin mit Waffen versorgt".

      Diese Hinwendung zu einer kritischeren Haltung gegenüber Tel Aviv wurde durch das jüngste israelische Massaker an sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) stark beschleunigt. Bei einem der Opfer handelte es sich um einen jungen Palästinenser, die anderen waren, allgemein gesprochen, "Westler". Es liegt auf der Hand, dass diese Todesfälle für die westlichen Eliten und die Öffentlichkeit im Allgemeinen eine viel größere Bedeutung haben als die von über 30.000 Palästinensern.

      Selbst in den USA haben Dutzende Demokraten im Kongress nun öffentlich gefordert, die Waffenlieferungen an Israel zu stoppen. Zu den Unterzeichnern gehören nicht nur traditionelle Israel-Kritiker wie Rashida Tlaib, sondern auch die eingefleischte Israel-Befürworterin Nancy Pelosi.

      Nicaragua hat am 1. März seine Klage vor dem IGH eingereicht. Die Anhörungen finden jetzt statt. Wie sich dadurch zeigt, hat die Bösartigkeit der israelischen Streitkräfte im Allgemeinen und im besonderen Fall des Angriffs auf den WCK-Konvoi dazu geführt, dass Berlin und indirekt auch Tel Aviv mit diesen Anhörungen einer weitverbreiteten, wenn auch bei Weitem nicht vollständigen Ablehnung Israels gegenüberstehen.


      Nach Irans Drohung: Israels Luftverteidigung in höchster Alarmbereitschaft





      Nach Irans Drohung: Israels Luftverteidigung in höchster Alarmbereitschaft






      Die Richter am IGH sind natürlich Juristen von höchstem Rang. Ihre Beurteilung des Falles wird nicht von diesem unmittelbaren Hintergrund abhängen, und sie könnten sogar beschließen, die Klage Managuas abzuweisen, obwohl sie das nicht sollten. Aber die Frage der Mittäterschaft am israelischen Völkermord wird ohnehin nicht verschwinden.

      Was viele Deutsche zu übersehen scheinen – wie auch die unglückliche und arrogante Zeitung Welt mit ihrer scheuklappenartigen und müden Phraseologie des Kalten Krieges – ist die Tatsache, dass Nicaragua ein klassischer Vertreter sowohl des Globalen Südens als auch der entstehenden multipolaren Welt ist.

      Mit Deutschland fordert es einen ebenso traditionellen, wenn auch sekundären und krisengeschüttelten Vertreter des Westens heraus. Allein die Tatsache, dass der Westen die Kontrolle über wichtige Institutionen und Narrative verliert, markiert einen grundlegenden Wandel.

      In den berüchtigt rassistischen Worten des EU-Außenpolitikers Josep Borrell ist der "Dschungel" dabei, dem "Garten" einen Besuch abzustatten. Und es ist der Garten, der sich in der Defensive befindet: rechtlich, moralisch und in den Augen des größten Teils der Menschheit.

      Tarik Cyril Amar ist Historiker und Experte für internationale Politik. Er hat einen BA in Neuerer Geschichte von der Universität Oxford, einen MSc in Internationaler Geschichte von der LSE und einen PhD in Geschichte von der Princeton University.

      Er war Stipendiat am Holocaust Memorial Museum und am Harvard Ukrainian Research Institute und leitete das Center for Urban History in Lwow, Ukraine. Er stammt ursprünglich aus Deutschland und hat im Vereinigten Königreich, der Ukraine, Polen, den USA und der Türkei gelebt.


      Mehr zum ThemaAl Jazeera und Haaretz zu Tötung von sieben WCK-Helfern im Gazastreifen: "Ein vorsätzlicher Angriff"

      RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

      Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/201943-historische-ironie-nicaraguas-klage-gegen-deutschland-wegen-unterstuetzung-israels-bei-voelkermord


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Schwarz-Weiß-Malerei nach Wahl in der Slowakei

    lostineu.eu, vom 7. April 2024

    Die Slowakei hat einen neuen Präsidenten gewählt und sich für Parlamentspräsident Peter Pellegrini entschieden. Bemerkenswert ist, wie er in den Medien dargestellt wird.

    Nehmen wir die Nachrichtenagentur AFP: Da wird der Sozialdemokrat Pellegrini gleich im Leadsatz als „Populist“ bezeichnet. Er habe den „pro-westlichen Diplomaten“ Ivan Korcok geschlagen.

    Pellegrini sei mit dem „russlandfreundlichen“ Regierungschef Robert Fico „verbündet“, heißt es weiter. Dabei war der populäre Politiker aus Ficos Partei Smer-SD ausgetreten, um eine eigene – die Hlas-SD – zu gründen.

    Beide werden als Gegner der Ukraine und Freunde Russlands beschrieben. Demgegenüber sei Korcok „ein beharrlicher Unterstützer der an die Slowakei angrenzenden Ukraine“.

    Was für eine Schwarz-Weiß-Malerei! Wer sich, wie Pellegrini, für Frieden in der Ukraine einsetzt, ist also ein Gegner des Landes und „russlandfreundlich“.

    Wer hingegen den Krieg fortsetzen und mit immer neuen Waffen anheizen will, gilt als Unterstützer und Freund der Ukraine. Dabei zerstören die Kampfhandlungen das Land immer mehr.

    Viele Berichte insinuieren auch, Pellegrini sei gegen die EU und die Nato. Dabei hat er sich zu beiden Organisationen bekannt. Er will nur eine andere Politik durchsetzen – und zwar jene, für die beide einst angetreten sind: Frieden…

    P. S. Leider ist diese Schwarz-Weiß-Malerei kein Einzelfall. Sie zieht sich durch die gesamte Berichterstattung in der EU, auch zu außenpolitischen Themen in Deutschland…

    6 Comments

    1. Anton Vogel
      8. April 2024 @ 08:54

      Schwarz Weiß Malerei ….
      Nun es zeigt sich auch hier die unsägliche Doppelmoral unserer Medien und dieser Regierung. Wärend Verbrechern wie Selenskjy hoffiert wird, wärend man einen kriminellen Frauenschläger in Ungarn feiert weden andere , frei gewählte Politiker durch den Dreck gezogen. Orban, Putim und eben Pellegrini.
      So ging es schon in Polen und Tschechien als man dort die ,,falschen Kandidaten“ gewählt hatte ….

    Reply

  • european
    8. April 2024 @ 08:26

    Die D-Promis der deutschen Politik und ständigen Kriegstreiber, Hofreiter und Roettgen, die schon wegen der Ukraine durch die Talkshows tingeln, fordern Maßnahmen gegen die Slowakei. Gelder streichen, EU Austritt und vieles mehr, so der Tagesspiegel.

    https://shorturl.at/ltyU6

    Jetzt schlägt die Stunde der politisch Zukurzgekommenen. Wie können die Slowaken es wagen, nicht so zu wählen, wie es den Deutschen passt?
    Man hat große Mühe, dass einem nicht schlecht wird.

    Reply

  • Kleopatra
    8. April 2024 @ 08:18

    So sehr Tendenzen zur Schwarzweiß-Malerei kritikwürdig sind, so muss man doch konstatieren, dass Sie dasselbe „in Grün“ praktizieren, nur ist bei Ihnen Schwarz und Weiß umgekehrt. Ihre implizite Argumentation, dass es den Frieden fördere, wenn man dem ruchlos Überfallenen Hilfe verweigert und ih dadurch zur möglichst bedingungslosen Kapitulation zwingt, ist letztlich abgeschmackte Russenpropaganda.

    Reply

    • ebo
      8. April 2024 @ 08:34

      Das nehmen Sie zurück, oder Ihre Karriere als Kommentator in diesem Blog ist beendet

      Reply

      • MichaelB
        8. April 2024 @ 09:14

        Würde ich sehr begrüßen, diese Kommentare in ständiger politischer Geisterfahrt, von wem auch immer, nerven dauerhaft.

  • Arthur Dent
    7. April 2024 @ 23:32

    In Europa und insbesondere in Deutschland wird „Populismus“ zumeist als polemisches Mittel genutzt, um politische Prozesse oder Akteure so zu bezeichnen und abzuwerten.
    Fragen wie: Was ist Populismus, wie entsteht Populismus oder wie ist er zu bewerten, werden meist nicht gestellt. Populismus setzt eine gewisse Akzeptanz der Demokratie voraus, denn er kommt sowohl von links als auch von rechts und auch aus der „Mitte“ heraus. Alle Positionen beanspruchen, den Willen des Volkes zu vertreten (die Mitte verkörpert nach eigenem Anspruch die schweigende Mehrheit). In Diktaturen ist Populismus überflüssig.


  • Info: https://lostineu.eu/schwarz-weiss-malerei-nach-wahl-in-der-slowakei


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    08.04.2024

    Nachrichten von Pressenza: Frieden beginnt im Inneren: Meditation als Weg zur Überwindung gesellschaftlicher Gewalt

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 8. April 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 08.04.2024


    Frieden beginnt im Inneren: Meditation als Weg zur Überwindung gesellschaftlicher Gewalt


    Die große Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten ist in einem gesellschaftlichen System aufgewachsen, das auf Gewalt und Krieg aufbaut. Unser Wirtschaftssystem in seiner aktuellen neoliberalen Form hat unbegrenztes Wachstum, maximale Ausbeutung und sofortige Gewinnmaximierung zu seinen Grundsätzen erklärt. Vor&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/frieden-beginnt-im-inneren-meditation-als-weg-zur-ueberwindung-gesellschaftlicher-gewalt/


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    Public Eye Podcast „Wir müssen reden“ gewinnt bei den Swiss Podcast Awards


    Der renommierte Podcast „Wir müssen reden“ von Public Eye, bekannt für seine kritische Auseinandersetzung mit Themen rund um Konzernverantwortung, globale Gerechtigkeit und die Rolle der Schweiz in globalen Wirtschaftsprozessen, wurde bei den diesjährigen Swiss Podcast Awards in der Kategorie „Corporate“&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/public-eye-podcast-wir-muessen-reden-gewinnt-bei-den-swiss-podcast-awards/


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    Rückzug aus Afrika: Über Kolonialismus und Unabhängigkeit


    „Europa zieht seine letzten Truppen aus der Sahelzone ab und überlässt Russland das Feld“ – so lautet heute eine Überschrift in El País und so ein Satz sollte zu denken geben. Warum waren überhaupt europäische Truppen in der Sahelzone? 1.&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/rueckzug-aus-afrika-ueber-kolonialismus-und-unabhaengigkeit/


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    Ärztin: Wolfang Metzeler-Kick nach 30 Tagen Hungerstreik in kritischem Zustand


    Die Kampagne “Hungern bis ihr ehrlich seid” gab gestern auf einer Pressekonferenz Einblicke in den Verlauf des Hungerstreiks. Das Protestbündnis fordert von Kanzler Scholz Ehrlichkeit zur Drastik der Bedrohung durch die Klimakatastrophe und den jetzt zu ergreifenden Schritten, um die&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/04/aerztin-wolfang-metzeler-kick-nach-30-tagen-hungerstreik-in-kritischem-zustand/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.04.2024

    "Vertreter Putins" im Bundestag? Lösen wir es doch per Quote!

    meinungsfreiheit.rtde.life, vom 6 Apr. 2024 07:45 Uhr, Von Dagmar Henn

    Wenn jetzt gerade mal wieder über AfD-Abgeordnete hergezogen wird, weil sie Einfluss im Sinne Russlands nehmen sollen, ist die Argumentation natürlich solange unredlich, solange nicht auch andere Einflüsse angesprochen werden. Wie wäre es denn mit Offenlegung und Quotenregelung?


    Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/M. Popow


    Petr Bystron, 16.10.2023


    Jedem, der die Meldungen um das tschechische Portal "Voice of Europe" gelesen hat, war klar, dass damit eine Absicht verfolgt wird. Inzwischen ist auch deutlich, welche – man hat sich auf den AfD-Abgeordneten Petr Bystron eingeschossen, und jetzt soll sogar die Generalstaatsanwaltschaft München gegen ihn ermitteln, weil er angeblich in Prag 20.000 Euro entgegengenommen habe. Sowieso sei er nach Meinung der deutschen Medien ein Vertreter Putins.


    Özdemir zum Getreidestreit: Zusammenhang von Angebot, Nachfrage und Preis ist russische Propaganda





    Özdemir zum Getreidestreit: Zusammenhang von Angebot, Nachfrage und Preis ist russische Propaganda





    Zwanzigtausend Euro? Dann muss der Kurs für Bundestagsabgeordnete gewaltig gefallen sein. Oder war da gerade Winterschlussverkauf? Mal ernsthaft, weder ist das finanziell überzeugend, noch würde jemand, weil er von einer Firma eines Ukrainers Geld annimmt, zu einem russischen Einflussagenten … die Süddeutsche ist sich zumindest noch bewusst, dass das etwas schief sitzt:

    "Wenn Bystron in seiner Erklärung bestreitet, Geld von Voice of Europe oder "irgendeinem Russen" erhalten zu haben, so schließt er damit Geldzahlungen von Medwedtschuk und Martschewskij nicht unbedingt aus. Sowohl Martschewskij als auch der Putin-Vertraute und frühere Abgeordnete Medwedtschuk stammen aus der Ukraine."

    Ach, wie konnte ich es nur vergessen, Medwedtschuk ist ja kein Bandera-Ukrainer, womit ihm der aktuelle Ariernachweis fehlt, um in der EU als solcher anerkannt zu werden.

    Von den Grünen heißt es inzwischen, man müsse gegen alle AfD-Abgeordneten Ermittlungen einleiten, die womöglich Geld erhalten haben könnten. "Russland probiert mit allen Mitteln, unsere Demokratie in der Sicherheit zu untergraben", tönte der Vorsitzende der deutschen Grünen im EU-Parlament. Wobei Rasmus Andresen, selbst dänischer Abstammung, im Jahr 2008 in den USA den Wahlkampf von Barack Obama begleitet haben soll … nach den Kriterien, die gerade so kursieren, um festzulegen, wer ein "Vertreter Putins" ist, müsste Andresen damit ein US-dänischer Doppelagent sein. Solche Dinge führt ntv beispielsweise als Beleg an:

    "Gleich drei Abgeordnete der AfD aus dem bayerischen Landtag flogen nach Russland, um dem dortigen Diktator Putin zu bescheinigen, eine demokratische Wahl abgehalten zu haben. Chrupalla und der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland spazierten im Mai 2023 in die russische Botschaft, um dort mit dem russischen Botschafter den Tag des Sieges über Nazideutschland zu feiern."


    Europa übernehmen, ohne einen Schuss abzugeben: Der Westen hat Putins heimtückischen Plan aufgedeckt




    Meinung

    Europa übernehmen, ohne einen Schuss abzugeben: Der Westen hat Putins heimtückischen Plan aufgedeckt





    Übrigens, ein ganz typisches Verhalten für Nazis, mit Russen den Tag des Sieges zu feiern. Aber nun gut. Sagen wir einfach mal, es ist ein Problem, wenn Politiker eines Landes den Interessen eines anderen Landes zu eng verbunden sind. Und halten wir fest, dass die Variante, die andernorts gewählt wird, um derartige Einflüsse unter Kontrolle zu halten, wie eine Kennzeichnung von Organisationen als aus dem Ausland finanziert, in Deutschland nicht erwünscht ist. Dann gäbe es immer noch eine andere Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die Souveränität nicht untergraben wird, wie es ja durch Abgeordnete geschehen sein soll, die nach Russland fahren oder die russische Botschaft betreten: die Quote.

    Das wäre ganz einfach. Man wendet die Kriterien, die derzeit so kursieren, auf alle gleichermaßen an. Das hieße, Abgeordnete, begeisterte Skifahrer, die öfter in Tirol und dann womöglich am 26. Oktober in der österreichischen Botschaft sind, zählen als österreichische Agenten, jene, die am 4. Juli die US-Botschaft betreten und womöglich in den USA studiert haben, als US-amerikanische, die am 14. Juli in der französischen Botschaft feiern und gern in der Normandie Urlaub machen, werden … – das gäbe dann eine interessante und bunt gemischte Liste, vermutlich mit einem deutlichen US-amerikanischen Übergewicht. Selbstverständlich muss auch die Mitgliedschaft in entsprechenden Organisationen wie der Atlantik-Brücke etc. mitgezählt werden.

    Wenn das nun alles erfasst ist, greift man zum altbekannten Mittel der Quotierung. Heißt, entweder, das Wahlrecht muss eine Verpflichtung zur Ausgewogenheit für die Landeslisten aufnehmen, oder aber die Abgeordneten müssen womöglich die Zugehörigkeit wechseln, bis Ausgewogenheit erreicht ist, oder alle Parteilisten müssen in Unterlisten unterteilt werden … oder man schreibt es in die Satzungen, wie bei der Frauenquote. Egal.

    Auf jeden Fall sollte das Ergebnis dann so aussehen, dass die Anzahl der Abgeordneten, die einem spezifischen Land zugeordnet werden, keinesfalls die Mehrheit im Bundestag erreichen darf, weil andernfalls die Souveränität der Entscheidungen bedroht wäre. Man könnte natürlich künftige Anbindungen auch per Los vergeben. Ja, das ist eine besonders lustige Vorstellung. Wenn dann ein Grüner (denken wir mal Markus "Tessa" Ganserer) Russland zieht und erst einmal ein halbes Jahr dorthin muss, um ihn von seiner vorhergehenden Abhängigkeit zu kurieren … da lässt sich doch einiges machen.


    Vor EU-Wahl "enthüllt": AfD-Kandidat Petr Bystron soll Geld aus Russland bekommen haben




    Vor EU-Wahl "enthüllt": AfD-Kandidat Petr Bystron soll Geld aus Russland bekommen haben






    Das Ergebnis würde jedenfalls der ganz klassischen Vorstellung von "checks and balances" entsprechen. Die von außen einwirkenden Kräfte würden dermaßen austariert, dass am Ende wieder eine unbeeinflusste politische Debatte stattfinden kann (kleiner ernsthafter Zwischenruf: genau das war einmal mit dem berüchtigten Begriff der "Ausgewogenheit" gemeint). Das wäre doch was, oder?

    Passiert natürlich nicht. Nie und nimmer. Einfach schon deshalb nicht, weil eigentlich das Wort Souveränität seit dieser Geschichte mit Nord Stream tabu ist und nur auftauchen darf, wenn man einen Grund angeben muss, warum Reisen nach Moskau ganz, ganz böse sind. Zum Anderen aber auch, weil das Ergebnis einer realistischen Betrachtung, welchen Einflüssen die deutsche Politik aus welcher Richtung unterliegt, ganz und gar nicht gewünscht ist. Das könnte nicht nur EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen nicht gut bekommen.

    Trotzdem, bei dem ganzen Geschrei ist es zumindest ein angenehmer Tagtraum, sich vorzustellen, für jeden US-hörigen Bundestagsabgeordneten müsste ein russlandfreundlicher hinzutreten. Auch wenn das vermutlich zur Folge hätte, dass der Bundestag noch einmal deutlich vergrößert werden muss – so viel sollte einem die Souveränität wert sein.


    Mehr zum ThemaMeinungsfreiheit, Pressefreiheit? In der EU nicht für oppositionelle Ukrainer


    RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/201730-vertreter-putins-im-bundestag-machen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.04.2024

    Stoltenberg: Die Kampfhandlungen in der Ukraine sind für die Sicherheit der NATO notwendig

    anti-spiegel.ru, vom 4. April 2024 16:44 Uhr, von Anti-Spiegel

    Der NATO-Generalsekretär hat Waffenlieferungen an Kiew als Investitionen in die Sicherheit der NATO-Staaten bezeichnet

    Die Kampfhandlungen in der Ukraine sind für die Sicherheit der NATO notwendig, während Waffenlieferungen an Kiew eine Investition in die Sicherheit der NATO-Länder sind. Diese Meinung hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem gemeinsamen Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmitri Kuleba im Rahmen eines geplanten Treffens des Ukraine-NATO-Rates auf Außenministerebene gegenüber Journalisten geäußert.

    „Was Sie tun, ist für die Sicherheit der NATO sehr wichtig. Die Unterstützung der Ukraine ist keine Wohltätigkeit, sondern eine Investition in die eigene Sicherheit der NATO-Länder“, sagte Stoltenberg.

    Er bekräftigte, dass die NATO beabsichtige, die Waffenlieferungen an die Ukraine auf eine geplante obligatorische Basis für alle NATO-Länder zu stellen, im Gegensatz zu den freiwilligen Lieferungen, die es jetzt gibt. Darüber hinaus wies der NATO-Generalsekretär die von NATO-Ländern wiederholte These zurück, dass etwa 50 Länder Waffen an Kiew liefern würden.

    „Gestern haben wir (die NATO-Außenminister – Anm. TASS) darüber gesprochen, wie wir eine stärkere institutionalisierte Struktur schaffen können, um die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten. 99 Prozent der gesamten Militärhilfe für die Ukraine kommt von [32 Ländern] der NATO, aber wir müssen garantieren, dass das alles vorhersehbar und gerecht unter den NATO-Ländern verteilt wird“, sagte er. „Langfristig sollte die Ukraine weniger von freiwilligen Waffenlieferungen abhängig sein und mehr im Rahmen eines festen NATO-Engagements erhalten“.

    Kuleba sagte seinerseits, er werde die NATO vorrangig um neue US-Patriot-Systeme bitten, die seiner Meinung nach „dringend benötigt werden“.

    Am 3. April zitierte die New York Times Quellen, wonach eine Reihe von NATO-Ländern Stoltenbergs Vorschlag, einen 100-Milliarden-Dollar-Fonds zur Finanzierung von Waffenlieferungen an die Ukraine über einen Zeitraum von fünf Jahren einzurichten, in Frage gestellt hätten. Der Zeitung zufolge haben einige Verbündete in Frage gestellt, wie die NATO 100 Milliarden Dollar aufbringen kann, wenn sie keinen Einfluss auf die Beschaffung von Geld unter den Mitgliedstaaten hat. Eine andere Quelle der Zeitung sagte, Ungarn habe sich „dem Versuch widersetzt, die Verwaltung der Kontaktgruppe für die militärische Unterstützung Kiews unter die Kontrolle der NATO zu stellen“, die nun vom Pentagon durchgeführt wird.

    Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


    Info: https://www.anti-spiegel.ru/2024/der-franzoesische-verteidigungsminister-bat-um-telefonat-mit-russischem-amtskollegen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.04.2024

    Man darf doch noch für Frieden sein – oder?

    HAZ (Hildesheimer Allgemeine Zeitung),  7. April 2024, Seite 6, Michael Schulze von Glaßer, Deutsche Friedensgesellschaft


    Die Teilnehmerzahlen der Ostermärsche blieben auch 2024 übersichtlich. Kritiker von
    Waffenlieferungen an die Ukraine werden verbal teilweise maßlos angegriffen, das Wort
    Verhandlung soll möglichst niemand in den Mund nehmen. Hat die Friedensbewegung noch
    mehr Probleme?
    Zuletzt wurde es für Rolf Mützenich ungemütlich. Der SPD-Fraktionschef hatte am 14. März
    im Bundestag in der Debatte über eine Lieferung der Taurus-Marschflugkörper gefragt: „Ist
    es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern
    auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?“

    Das Echo war gewaltig.


    Im Parlament selbst waren die Koalitionspartner zunächst eher verblüfft. Die Vorsitzende des
    Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), merkte später an: „Ich
    bin sicher, dass die Ukraine genauso entsetzt war wie wir alle im Bundestag, als wir das

    gehört haben.“


    In der SPD gingen Genossen wie Verteidigungsminister Boris Pistorius zu Mützenichs
    Äußerungen auf Distanz. „Es würde am Ende nur Putin helfen“, sagte er. Immerhin: SPD-
    Chef Lars Klingbeil sprang Mützenich jüngst in einem RND-Interview bei. „Im Übrigen
    verstehe ich nicht, wie aktuell versucht wird, den Wunsch nach Frieden als etwas Anrüchiges
    darzustellen. Es ist doch wohl hoffentlich politischer Konsens, dass die Sicherung des

    Friedens Kern all unseres Handelns ist.“


    Es ging in der Debatte aber auch übel zu. Der inzwischen in Brasilien tätige, frühere
    ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, bezeichnete Mützenich als
    „widerlichsten Politiker“ des Landes.
    In den deutschen Medien wurde der SPD-Fraktionschef
    Mützenich wahlweise als „eine verächtliche Figur“ oder „Chamberlain unserer Tage“
    („FAZ“) attackiert. Die Einstufung als Putinist, moskautreuer Vasall oder Mitglied im

    Wagenknecht-Fanklub verstand sich in der Debatte fast von selbst.


    Eine lächerliche Debatte?
    Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit SPD-Parteibuch um den
    renommierten Historiker Heinrich August Winkler bezeichnete in einem vor Ostern
    veröffentlichten Brandbrief an den Parteivorstand Mützenichs Äußerungen als „fatal“ und
    „kurzsichtig“.
    Der Bundeskanzler hatte zwar seinen Unterstützer Mützenich zuvor gestützt,
    goss jedoch verbal ordentlich Öl ins Feuer. Olaf Scholz fand, „die Debatte in Deutschland ist

    an Lächerlichkeit nicht zu überbieten“.


    Doch die Debatte über Waffen, Munition sowie Krieg und Frieden ist nicht nur nicht
    lächerlich. Sie wird vor allem erbittert, rechthaberisch und geradezu feindselig geführt. Und

    sie verschränkt sich mitunter politisch, menschlich und fachlich sonderbar.


    So zählt etwa der Kriegsdienstverweigerer Anton Hofreiter (Grüne) zu den eifrigsten
    Befürwortern von Waffen- und Munitionslieferungen in die Ukraine. Hingegen hält der
    hochrangige Ex-Nato-General Harald Kujat einen militärischen „Sieg oder gar
    Kriegsgewinn“, also das Erreichen der politischen Ziele, „für völlig ausgeschlossen“. Die
    Hoffnung, durch die Lieferung von „ausreichend Munition“ ließe sich das ändern, bezeichnete

    der General vor wenigen Tagen im RBB-Inforadio als „völligen Unsinn“.


    Zu allem Überfluss erhalten Scholz und Mützenich auch noch Applaus von rechts außen.
    AfD-Fraktionschef Tino Chrupalla appellierte an den Bundeskanzler: „Lassen Sie sich vor

    allem nicht von den Kriegstreibern in FDP, CDU und von den Grünen erpressen!“


    Doch ist deswegen die Forderung, nach anderen Wegen zum Frieden zu suchen als allein mit
    kriegerischen Mitteln, gleich falsch? Oder anders gefragt: Man wird ja wohl noch für Frieden

    sein dürfen – oder etwa nicht?


    So verlaufen auch außerhalb des eigentlichen Kriegsgebiets Fronten in Europa: Befürworter
    nahezu uneingeschränkter Waffen- und Munitionslieferungen in die Ukraine werfen Kritikern
    vor, sie würden Putins Aggression unterstützen und keine Lösungen anbieten –
    Friedensbewegte stellen nach mehr als zwei Jahren Krieg infrage, dass die Waffenhilfen ein

    Erfolg waren, und warnen vor weiteren sinnlosen zivilen Opfern.


    Friedensaktivisten wie Michael Schulze von Glaßer, die Jahr für Jahr Ostermärsche in der
    Bundesrepublik organisieren, wurden gleich anfangs des russischen Überfalls auf die Ukraine
    als „Lumpen-Pazifisten“ („Spiegel“-Kolumnist Sascha Lobo) diskreditiert. Der politische
    Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-
    VK) sieht sich und seine Mitstreiter durch solche Beschimpfungen in einer Art
    geschichtlichen Kontinuität. „Schon seit Gründung unserer Gesellschaft 1892 durch die
    späteren Friedensnobelpreisträger Bertha von Suttner und Alfred Herrmann Fried gelten wir

    manchen als ‚Friedenshetzer‘.“


    Von Glaßer hält dem entgegen: „Man muss für Frieden sein.“ Dass die Friedensbewegung im
    Moment in der politischen Auseinandersetzung über Waffenlieferungen „gewissermaßen
    marginalisiert“ wäre, räumt er ein. „Unsere Positionen sind wahrscheinlich vielen zu klar und

    überlegt.“


    Ein offener Brief an den Kanzler
    Die derzeitige politische und verbale Überhitzung in der Taurus-Frage erinnert manch einen
    deutlich an die Auseinandersetzungen in den Anfangstagen des russischen Angriffs auf die
    Ukraine im Frühjahr 2022.
    Zu ihnen gehört der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel.
    Der frühere Direktor der Abteilung Demokratie und Demokratisierung am
    Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zählte zu den Erstunterzeichnern des
    „Offenen Briefs an Kanzler Olaf Scholz“ vom 29. April 2022, der sich aus Sorge vor einem
    dritten Weltkrieg gegen die Lieferung weiterer schwerer Waffen an Kiew und für
    Verhandlungen aussprach. Anschließend, berichtet Merkel, machte er erstaunliche

    Erfahrungen.


    Nach Auftritten in Talkshows von „Markus Lanz“ bis „Hart aber fair“ hätte eine Flut von
    Nachrichten per Mail, auf Twitter oder per SMS eingesetzt. „Die Absender, vornehmlich
    Männer, beschimpften mich zum Teil auf unflätigste Weise und unterstellten mir
    unpatriotisches, unmoralisches oder einfach saudummes Verhalten. Diese einseitige

    Kommunikation hat mich ungefähr ein Jahr lang beschäftigt“, so Merkel.


    Seine Schlussfolgerung war, sich aus diesen TV-Debatten zurückzuziehen. „Ich empfinde in
    den derzeitigen Diskussionen über Krieg und Frieden einen Subtext selbstgewisser
    moralistischer Art. Dabei besitzen die Befürworter von Waffenlieferungen – derzeit des

    Systems Taurus – anscheinend die richtige Moral und alle anderen die falsche.“


    Merkel hat an sich selbst beobachtet, dass er, der sich für einen „robusten Debattierer“ hält,
    sich zunehmend beim Sprechen zu diesem Thema selbst kontrollierte. „Dann stellte ich mir
    die Frage, wie weit ich noch im Set der akzeptierten Meinungen wäre. Nicht, dass man sich
    danach richtet – aber diese Art Selbstkontrolle hat mich an mir außerordentlich überrascht.“
    Der Wissenschaftler hält die Ukraine-Debatten in Deutschland für „verschoben“. „Diejenigen,
    die sich Gedanken machen um Frieden und wie man Menschenleben schützen sollte, werden
    als unmoralisch und unzuverlässig hingestellt. Und natürlich, das steckt ebenfalls zwischen
    den Zeilen, sind sie sozusagen die nützlichen Idioten, um Lenin zu zitieren, oder sie stecken

    mit Putin unter einer Decke.“


    Dabei, so Merkel, werde paradoxerweise nie die tatsächlich moralische Frage diskutiert, wie
    viele Menschenleben der anhaltende Krieg auf beiden Seiten koste und ob bei anhaltendem
    Sterben am Ende überhaupt noch genügend ukrainische Soldaten vorhanden seien, um diesen

    Krieg weiterzuführen.


    Reaktionen auf Mützenich-Rede
    Wolfgang Merkel beobachtete dieselben Beißreflexe wie vor zwei Jahren nach dem offenen
    Brief an Scholz heute in den Reaktionen auf die Rede Rolf Mützenichs im Bundestag. „Es ist
    so, als hätte Mützenich etwas Obszönes, Unmoralisches gesagt oder einen rhetorischen
    Dolchstoß im Parlament geführt.
    Dabei, so habe ich es jedenfalls verstanden, hat Mützenich
    lediglich gefragt, welche zu denkenden Alternativen zu Krieg und Sterben es gebe, nachdem
    zwei Jahre lang die Erfolge nicht so eingetroffen sind, wie es die medial omnipräsenten
    ‚Experten und Expertinnen‘ vorausgesagt hatten – wenn man nur die richtigen Waffen

    liefert.“


    Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative gehört zu denjenigen, die zu den
    Ostermärschen für den Frieden aufrufen. Zum Beispiel vor dem Unternehmensgelände des
    Rüstungskonzerns Rheinmetall im niedersächsischen Unterlüß. Dort entsteht eine
    Munitionsfabrik, die der Ukraine zu mehr Artilleriegeschossen verhelfen soll. „Ich finde es
    befremdlich“, so Golla, „dass eine Firma, die eben noch der russischen Armee Trainingsareale

    für den Häuserkampf liefern wollte, nun plötzlich als Retterin des Abendlandes gilt.“


    Der Friedensaktivist stellt grundsätzlich infrage, dass Waffenzufuhren helfen, einen Konflikt
    zu beenden. „Wir müssen uns anstrengen, zivile Antworten zu geben.“ Der Ukraine-Krieg, so
    Golla, sei Beleg dafür, dass das Konzept mit immer mehr und immer neuen Waffen
    gescheitert sei. „Es wird doch seit zwei Jahren nichts anderes getan, als Waffen zu liefern.“
    Dass sie als Friedensaktivisten und Gegner von Waffenlieferungen inzwischen als Putinisten
    und Verräter gescholten werden, daran würden sie sich nicht gewöhnen, so Golla. „Die
    Ausgrenzungserfahrungen in den laufenden deutschen Diskussionen sind mitunter recht
    krass“, findet er. „Denn die Meinungsbildung scheint immer nur in eine Richtung zu gehen:
    mehr Waffen, mehr Waffen. Über Frieden und wie er zu erreichen wäre, darüber wird gar

    nicht mehr geredet. Wir kommen jedenfalls nicht vor.“


    Ist die Friedensbewegung am Ende zu schwach? Golla sagt, das täusche. Zwar seien die
    Ostermärsche und Friedenskundgebungen nicht mehr so gewaltig wie zu Zeiten des Nato-
    Raketen-Doppelbeschlusses in den 1980er-Jahren. „Die Friedensbewegung wirkt vielleicht
    auf den einen oder anderen ein bisschen oldschool, sie ist jedoch stabil und ein Spiegelbild
    der Gesellschaft. Engagements sind mitunter kurzlebig oder verlagern sich auf

    Onlinepetitionen und Social-Media-Aktivitäten.“


    Auch Michael Schulze von Glaßer von der Deutschen Friedensgesellschaft bleibt
    optimistisch. „Die Friedensbewegung wächst immer wie eine Welle, die sich langsam aufbaut
    und mächtig wird.“ Glaubt von Glaßer an die Renaissance des Friedensstrebens? „Sag

    niemals nie.“


    Die Friedensbewegung wächst immer wie eine Welle, die sich langsam aufbaut und mächtig wird.

    Michael Schulze von Glaßer, Deutsche Friedensgesellschaft


    Info: HAZ (Hildesheimer Allgemeine Zeitung), 7. April 2024, Seite 6


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    07.04.2024

    Wann, wo und wie entsteht der Terrorismus? Eine Spurensuche

    ssl2.cms.fu-berlin.de, vom 1. Februar 2018, Prof, Dr. Daniel Schönpflug

    Die Lehrbücher zur Geschichte des Terrorismus sind sich weitgehend einig: Jene spezifische Form der Gewalt, die noch unsere Gegenwart erschüttert, hat mit einer Welle anarchistischer Attentate in Russland ab 1878 ihren Anfang genommen. Doch die Forschung über politische Gewalt im 19. Jahrhundert hinterfragt diese Gewissheit und wirft Rätselfragen auf: Warum wird die nicht geringe Zahl früherer Attentate ähnlicher Art in der Geschichte des Terrorismus nicht berücksichtigt? Was genau unterscheidet eigentlich Terrorismus von anderen Formen der Gewalt? Falls man nachweisen könnte, dass Terrorismus früher und an anderem Ort entstand als bisher angenommen, müsste man dann nicht auch die Vorstellungen von seinem Entstehungszusammenhang und seinem Wesen überdenken?


    Screenshot_2024_04_07_at_13_05_37_Wann_wo_und_wie_entsteht_der_Terrorismus_Eine_Spurensuche

    Video  Dauer 1:10:58 h


    Screenshot_2024_04_07_at_13_09_01_Wann_wo_und_wie_entsteht_der_Terrorismus_Eine_Spurensuche


    Screenshot_2024_04_07_at_13_10_53_Wann_wo_und_wie_entsteht_der_Terrorismus_Eine_Spurensuche


    Screenshot_2024_04_07_at_13_13_42_Wann_wo_und_wie_entsteht_der_Terrorismus_Eine_Spurensuche


    Info: https://ssl2.cms.fu-berlin.de/geschkult/e/fmi/bereiche/ab_baltrusch/studium/Ringvorlesungen/PM_Raetsel-der-Geschichte/video11/index.html <https://ssl2.cms.fu-berlin.de/geschkult/e/fmi/bereiche/ab_baltrusch/studium/Ringvorlesungen/PM_Raetsel-der-Geschichte/video11/index.html


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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