aus e-mail von Ingrid Rumpf, 15. April 2024, 11:12 Uhr
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-- Original-Nachricht --
*Von:* martha.tonsern@palestinemission.at
*Betreff:* Lese-Empfehlungen und Übersetzung des Artikels "Kein normaler
Krieg": Ärzte berichten, dass Kinder von israelischen Scharfschützen in
Gaza ins Visier genommen werden (The Guardian)
*Datum:* 08.04.2024, 12:03 Uhr
*An:* martha.tonsern@palestinemission.at
*Sehr geehrte Damen und Herren,*
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die beiden folgenden Beiträge möchte ich Ihnen heute als Lese-Empfehlung
ans Herz legen:
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*Haaretz: Arzt im israelischen Feldkrankenhaus für inhaftierte Bewohner
von Gaza: "Wir sind alle mitschuldig am Gesetzesbruch“*
/Zwei Gefangenen wurden aufgrund von Verletzungen durch Handschellen die
Beine amputiert", sagt ein Arzt in einer israelischen
Gefängniseinrichtung, der in einem Brief an Minister und
Generalstaatsanwalt die beklagenswerten Bedingungen und Verstöße gegen
die medizinische Ethik und das Gesetz beschreibt./
Ein Arzt des Feldlazaretts, das in der Haftanstalt Sde Teiman
eingerichtet wurde, um verhaftete Bürger des Gazastreifens festzuhalten,
beschrieb in einem Schreiben an den israelischen Verteidigungsminister,
den Gesundheitsminister und den Generalstaatsanwalt in der vergangenen
Woche Bedingungen, die seiner Meinung nach die Gesundheit der Häftlinge
gefährden und die Regierung in Gefahr bringen könnte, gegen das Gesetz
zu verstoßen.
"Erst diese Woche mussten zwei Gefangenen aufgrund von Verletzungen
durch Handschellen die Beine amputiert werden, was leider ein
Routinefall ist", so der Arzt in dem Schreiben. Er sagte, dass die
Häftlinge durch Strohhalme ernährt werden, in Windeln defäkieren und
ständig gefesselt sind, was gegen die medizinische Ethik und das Gesetz
verstößt. (…) Zusätzlich zu den Behauptungen des Arztes berichteten drei
weitere Quellen gegenüber Haaretz, dass zu Beginn des Krieges einem
Gefangenen, dessen Hände verletzt waren, weil er über einen längeren
Zeitraum in Plastikhandschellen lag, eine Hand amputiert wurde
Von Hagar Shezaf and Michael Hauser Tov, 4. April 2024
https://archive.is/Mbdvc (in englischer Sprache)
*„Lavender“: Die KI-Maschine, die Israels Bombenangriffe in Gaza steuert*
/Die israelische Armee hat Zehntausende von Menschen im Gazastreifen als
verdächtig eingestuft und mit Hilfe eines KI-Zielsystems mit wenig
menschlicher Aufsicht und einer freizügigen Opferpolitik getötet, wie
+972 und Local Call enthüllen./
„In der Anfangsphase des Krieges erteilte die Armee den Offizieren
pauschal die Genehmigung, Lavenders Tötungslisten zu übernehmen, ohne
gründlich zu prüfen, warum die Maschine diese Entscheidungen traf, oder
die nachrichtendienstlichen Rohdaten zu untersuchen, auf denen sie
beruhten. Eine Quelle gab an, dass menschliches Personal oft nur als
"Stempel" für die Entscheidungen der Maschine diente, und fügte hinzu,
dass sie sich normalerweise nur etwa "20 Sekunden" mit jedem Ziel
befassten, bevor sie einen Bombenangriff genehmigten - nur um
sicherzustellen, dass das von Lavender markierte Ziel männlich ist. Und
das, obwohl sie wissen, dass das System in etwa 10 Prozent der Fälle
"Fehler" macht und dafür bekannt ist, dass es gelegentlich Personen
markiert, die nur eine lockere Verbindung zu militanten Gruppen oder gar
keine Verbindung haben. Darüber hinaus griff die israelische Armee die
Zielpersonen systematisch an, wenn sie sich in ihren Häusern aufhielten
- in der Regel nachts, wenn ihre ganze Familie anwesend war - und nicht
während einer militärischen Aktion. Den Quellen zufolge lag dies daran,
dass es aus nachrichtendienstlicher Sicht einfacher war, die Personen in
ihren Privathäusern aufzuspüren. Zusätzliche automatisierte Systeme,
darunter ein System mit dem Namen "Where's Daddy?", das hier zum ersten
Mal enthüllt wird, wurden gezielt eingesetzt, um die Zielpersonen
aufzuspüren und Bombenanschläge zu verüben, wenn sie die Wohnhäuser
ihrer Familien betreten hatten. Das Ergebnis ist, wie die Quellen
bezeugen, dass Tausende von Palästinensern - die meisten von ihnen
Frauen und Kinder oder Menschen, die nicht an den Kämpfen beteiligt
waren - durch israelische Luftangriffe ausgelöscht wurden, insbesondere
in den ersten Wochen des Krieges, aufgrund der Entscheidungen des
AI-Programms.“
Von Yuval Abraham, 3. April 2024
https://www.972mag.com/lavender-ai-israeli-army-gaza/ (in englischer
Sprache)
Im Folgenden finden Sie eine Übersetzung des Artikels „„*Kein normaler
Krieg": Ärzte berichten, dass Kinder von israelischen Scharfschützen in
Gaza ins Visier genommen werden*“. Das Original in englischer Sprache
kann unter
https://www.theguardian.com/world/2024/apr/02/gaza-palestinian-children-killed-idf-israel-war
nachgelesen werden. The Guardian untersucht darin mit Hilfe von
Zeugenaussagen mehrerer Ärztinnen und Ärzte die Praxis der israelischen
Armee, unbeteiligte ZivilistInnen – darunter vor allem auch viele Kinder
– durch Scharfschützen und (neuerdings) durch sogenannte Quadcopter zu
töten.
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*„Kein normaler Krieg": Ärzte berichten, dass Kinder von israelischen
Scharfschützen in Gaza ins Visier genommen werden*
/Die IDF weist den Vorwurf, ihre Soldaten hätten absichtlich auf
Tausende von Zivilisten geschossen, die bei der israelischen Offensive
getötet wurden, "entschieden zurück"./
Von Chris McGreal
In: The Guardian, 2. April 2024
Dr. Fozia Alvi machte an ihrem letzten Tag im ramponierten öffentlichen
europäischen Krankenhaus im südlichen Gazastreifen ihre Runden auf der
Intensivstation, als sie neben zwei jungen Neuankömmlingen mit
Gesichtsverletzungen und Atemschläuchen in den Luftröhren stehen blieb.
"Ich fragte die Krankenschwester, was ihre Vorgeschichte war. Sie
erzählte, dass die beiden vor ein paar Stunden eingeliefert worden
waren. Sie hatten Schüsse von Heckenschützen im Kopf. Sie waren sieben
oder acht Jahre alt", sagte sie.
Das Herz der kanadischen Ärztin sank. Dies waren nicht die ersten
Kinder, die Dr. Alvi behandelte, von denen sie erfuhr, dass sie von
israelischen Soldaten ins Visier genommen worden waren, und sie wusste,
welchen Schaden ein einziges großkalibriges Geschoss in einem zarten
jungen Körper anrichten kann.
"Sie waren nicht in der Lage zu sprechen, waren querschnittsgelähmt. Sie
lagen buchstäblich wie Gemüse auf diesen Betten. Sie waren nicht die
Einzigen. Ich habe sogar kleine Kinder gesehen, die von Scharfschützen
direkt in den Kopf und in die Brust geschossen wurden. Das waren keine
Kämpfer, das waren kleine Kinder", so Dr. Alvi.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ist mehr als
jedeR dritte der mehr als 32.000 Menschen, die bei Israels monatelangem
Angriff auf den Gazastreifen getötet wurden, ein Kind. Zehntausende
weitere Kinder haben schwere Verletzungen erlitten, darunter auch
zahlreiche Amputationen.
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*Berichte von neun Ärzten: Opfer direkt von israelischen Truppen beschossen*
Neun Ärzte berichteten dem Guardian über ihre Arbeit in den
Krankenhäusern des Gazastreifens in diesem Jahr, alle bis auf einen von
ihnen ausländische Freiwillige. Ihre gemeinsame Einschätzung war, dass
die meisten der toten und verwundeten Kinder, die sie behandelten, von
Granatsplittern getroffen oder während Israels umfangreichem
Bombardement von Wohnvierteln verbrannt wurden, wodurch in einigen
Fällen ganze Familien ausgelöscht wurden. Andere wurden durch
einstürzende Gebäude getötet oder verletzt, viele werden noch unter den
Trümmern vermisst.
Die Ärzte berichteten jedoch auch, dass sie einen ständigen Strom von
Kindern, älteren Menschen und anderen, die eindeutig keine Kämpfer
waren, mit einzelnen Schusswunden in Kopf oder Brust behandelten.
Einige der Ärzte sagten, dass die Art und die Lage der Wunden sowie die
Berichte jener, die die Kinder ins Krankenhaus brachten, sie zu der
Annahme veranlassten, dass die Opfer direkt von israelischen Truppen
beschossen worden waren.
Andere Ärzte sagten, dass sie die Umstände der Schießereien nicht
kennen, dass sie aber zutiefst beunruhigt sind über die Zahl der Kinder,
die durch einzelne Schüsse schwer verwundet oder getötet wurden,
manchmal durch großkalibrige Kugeln, die die kleinen Körper stark
beschädigten.
Mitte Februar beschuldigte eine Gruppe von UN-Experten das israelische
Militär, auf palästinensische Zivilisten, die offensichtlich keine
Kämpfer sind, einschließlich Kinder, zu schießen, wenn diese Schutz suchen.
"Wir sind schockiert über Berichte, wonach palästinensische Frauen und
Kinder an Orten, an denen sie Zuflucht suchten oder auf der Flucht
waren, absichtlich ins Visier genommen und außergerichtlich getötet
wurden. Einige von ihnen hielten Berichten zufolge weiße Tücher in der
Hand, als sie von der israelischen Armee getötet wurden", so die Gruppe.
The Guardian teilte Beschreibungen und Bilder der Schusswunden von acht
Kindern mit Militärexperten und Gerichtsmedizinern. Sie sagten, es sei
schwierig, die Umstände der Erschießungen allein anhand der
Beschreibungen und Fotos schlüssig zu bestimmen, obwohl sie in einigen
Fällen die vom israelischen Militär verwendete Munition identifizieren
konnten.
Augenzeugenberichte und Videoaufnahmen scheinen die Behauptung zu
bestätigen, dass israelische Soldaten außerhalb von Kämpfen mit der
Hamas oder anderen bewaffneten Gruppen auf Zivilisten, darunter auch
Kinder, geschossen haben. In einigen Fällen beschreiben die Zeugen, dass
sie unter Beschuss gerieten, während sie weiße Fahnen schwenkten.
Haaretz berichtete am Samstag, dass Israel routinemäßig auf Zivilisten
in Gebieten schießt, die das Militär zu "Kampfzonen" erklärt hat.
Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) setzen Heckenschützen
[„snipers“] - oder Scharfschützen [„sharpshooters“], wie das Militär sie
nennt - bei Kampfeinsätzen ein, oft als Teil von Eliteeinheiten. Sie
sind darauf trainiert, "besonders schwierige terroristische Bedrohungen
anzuvisieren und auszuschalten", so die eigene Definition des Militärs.
Israelische und ausländische Menschenrechtsgruppen haben eine lange
Geschichte der Praxis von Scharfschützen dokumentiert, die im
Gazastreifen und im Westjordanland auf unbewaffnete Palästinenser,
einschließlich Kinder, schießen.
Palästinenser in Gaza berichten auch von einer erschreckenden neuen
Entwicklung im jüngsten Gaza-Krieg: bewaffnete Drohnen, die über Straßen
schweben und Einzelpersonen ausschalten können. Einige dieser Drohnen,
Quadcopter genannt, werden als ferngesteuerte Scharfschützen eingesetzt,
die nach Angaben der palästinensischen Bevölkerung auf Zivilisten und
Zivilistinnen geschossen haben.
Die IDF wies die Behauptung, ihre Scharfschützen würden absichtlich auf
Zivilisten schießen, "entschieden zurück". Sie sagte, sie könne nicht
auf einzelne Schüsse eingehen, "ohne die Vorfälle zu koordinieren". "Die
IDF nehmen nur Terroristen und militärische Ziele ins Visier. Im
Gegensatz zu den absichtlichen Angriffen der Hamas auf israelische
Zivilisten, darunter Männer, Frauen und Kinder, halten sich die IDF an
das Völkerrecht und treffen alle möglichen Vorkehrungen, um den Schaden
für die Zivilbevölkerung zu begrenzen", hieß es.
Die Ärzte sagen etwas anderes.
Dr. Vanita Gupta, Intensivmedizinerin in einem Krankenhaus in New York
City, arbeitete im Januar als Freiwillige im europäischen Krankenhaus
von Gaza. Eines Morgens wurden kurz nacheinander drei schwer verletzte
Kinder eingeliefert. Ihre Familien erzählten Gupta, dass die Kinder
zusammen auf der Straße gewesen seien, als sie unter Beschuss gerieten,
und dass es in der Gegend keine weiteren Schießereien gegeben habe. Sie
sagte, es seien keine verletzten Erwachsenen zur gleichen Zeit und vom
gleichen Ort ins Krankenhaus gebracht worden.
"Bei einem Kind konnte ich sehen, dass es einen Schuss in den Kopf
bekommen hatte. Das fünf- oder sechsjährige Mädchen wurde gerade
wiederbelebt und ist offensichtlich gestorben", sagte Gupta.
"Da war noch ein anderes kleines Mädchen im selben Alter. Ich sah eine
Einschusswunde an ihrem Kopf. Ihr Vater war da, weinte und fragte mich:
'Können Sie sie retten? Sie ist mein einziges Kind.'"
Gupta sagte, dass ein drittes Kleinkind ebenfalls einen Kopfschuss
erlitten hatte und zu einer CT-Untersuchung geschickt wurde.
"Der Neurochirurg sah es sich an und sagte: 'Es gibt keine Hoffnung.'
Man konnte sehen, dass die Kugel den Kopf durchschlagen hatte. Ich weiß
nicht, wie alt er war, aber jung", sagte sie.
Familienangehörige berichteten Gupta, dass sich die israelische Armee
aus dem Gebiet etwa vier Kilometer vom Krankenhaus entfernt
zurückgezogen habe.
"Sie sagten, die Leute kehrten in ihre Häuser zurück, weil die Armee weg
war. Aber die Scharfschützen blieben. Die Familien sagten, sie hätten
das Feuer auf die Kinder eröffnet", sagte sie.
Ärzte, die im Nasser-Krankenhaus im südlichen Gazastreifen arbeiten,
berichten, dass in den ersten Wochen dieses Jahres mehr als zwei Dutzend
Menschen, darunter auch Kinder, beim Betreten oder Verlassen des
Krankenhauses durch offenbar gezieltes israelisches Feuer getötet wurden.
Unter den Opfern war auch die 14-jährige Ruwa Qdeih. Laut Ärzten wurde
sie vor dem Krankenhaus in Khan Younis erschossen, als sie Wasser holen
wollte. Sie sagten, dass zu diesem Zeitpunkt keine Kämpfe in der Gegend
stattfanden und dass sie durch einen einzigen Schuss getötet wurde,
woraufhin Männer, die ihre Leiche bergen wollten, ebenfalls beschossen
wurden.
In Gaza-Stadt wurde der dreijährige Emad Abu al-Qura vor seinem Haus
erschossen, als er mit seinem Cousin Hadeel, einem 20-jährigen
Medizinstudenten, der ebenfalls getötet wurde, Obst kaufen wollte. Nach
Angaben der Familie wurden sie von einem israelischen Scharfschützen
beschossen.
Auf einem Video, das die beiden zusammen auf der Straße liegend zeigt,
ist Emad noch am Leben, nachdem er zuerst getroffen wurde und versucht,
seinen Kopf zu heben. Weitere Schüsse treffen den Boden in der Nähe,
darunter einer, der ein Brett neben Emad trifft. Die Mutter des Jungen
sagte, er sei dann erneut getroffen und diesmal getötet worden.
Hadeels Vater, Haroon, hat die Schüsse gesehen.
"Der Beschuss von Zivilisten ist ganz klar. Es handelt sich um ein
absichtliches direktes Ziel, das darauf abzielt, Zivilisten ohne Grund
zu töten, ohne dass es irgendwelche Ereignisse gibt, ohne dass es
irgendeinen Widerstand gibt. Sie haben Hadeel und Emad absichtlich
getötet", sagte er gegenüber Al Jazeera.
Zu den weiteren jungen Opfern gehört der 14-jährige Nahedh Barbakh, der
zusammen mit seinem 20-jährigen Bruder Ramez von Scharfschützen
getroffen wurde, als sie Ende Januar dem Befehl des israelischen
Militärs folgten, ein Gebiet westlich von Khan Younis zu verlassen, wie
die in Genf ansässige Organisation Euro-Med Human Rights Monitor berichtet.
Einem von Euro-Med Monitor befragten Zeugen zufolge trug Nahedh eine
weiße Fahne, um seiner Familie den Weg zu weisen, doch nachdem er nur
wenige Schritte vom Haus entfernt war, wurde er von einer Kugel ins Bein
getroffen. Als der Teenager versuchte, nach Hause zurückzukehren, wurde
er in den Rücken und in den Kopf geschossen, so der Zeuge.
Ramez wurde ins Herz geschossen, als er versuchte, seinen Bruder zu retten.
Die Familie beschloss, dass es zu gefährlich sei, die Leichen zu bergen,
und floh schließlich aus der Gegend, die Brüder blieben auf der Straße
zurück. Ein letztes Foto zeigt Ramez über Nahedhs Körper gestreckt, mit
der weißen Fahne zwischen ihnen verheddert.
Zeugen berichteten, die Schüsse seien vom Dach eines nahegelegenen
Gebäudes gekommen, das von israelischen Soldaten übernommen worden war.
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*Eine neue Bedrohung: Quadcopter*
Im Dezember erklärte die Palästinensische Rothalbmondgesellschaft, dass
der 13-jährige Amir Odeh in ihrem Hauptquartier im Al-Amal-Krankenhaus
in Khan Younis von einer israelischen Drohne getötet worden war. Die
Familie teilte Euro-Med Monitor mit, dass er durch ein Fenster
erschossen wurde, als er mit seinen Cousins im achten Stock des Gebäudes
spielte, in dem sie Schutz vor den Kämpfen gesucht hatten. Die Tötung
war besonders bemerkenswert, weil der einzige Schuss in die Brust von
einem Drohnentyp stammte, der im Gazastreifen noch nie im Kampf
eingesetzt wurde - einem Quadcopter, der mit einer Waffe, einer Kamera
und einem Lautsprecher ausgestattet ist. Im Gegensatz zu anderen Drohnen
sind Quadcopter in der Lage, über ihren Zielen zu schweben.
Dr. Thaer Ahmad, ein Arzt aus Chicago, der als Freiwilliger in der
Notaufnahme des Nasser-Krankenhauses arbeitete, sagte, dass Quadcopter
manchmal in Schwärmen auftauchten und den Palästinensern den Befehl
gaben, ein Gebiet zu räumen.
"Wir haben unglaublich viele Geschichten von Menschen gehört, die sich
von Verletzungen erholen, die von diesen Quadcoptern stammen, die Kugeln
aus dem Himmel abfeuern", sagte er.
Ahmad sagte, dass einmal eine Drohne einem der Ärzte des Krankenhauses
in den Kopf geschossen habe, dieser jedoch überlebt habe.
Dr. Ahmed Moghrabi beschrieb auf Instagram, dass in der dritten
Februarwoche "Hunderte" von Quadrocoptern über dem Nasser-Krankenhaus
landeten und die Menschen aufforderten, das Gelände zu verlassen, bevor
sie einige von ihnen töteten. Bei einer anderen Gelegenheit filmte er,
wie Quadcopter den Palästinensern Anweisungen gaben, das Gebiet zu
verlassen.
Obwohl das israelische Militär bereits früher Quadrocopter zur
Nachrichtenbeschaffung eingesetzt hat, scheint dies das erste Mal zu
sein, dass Versionen der Drohne, die Waffen abfeuern können, gegen die
Palästinenser eingesetzt wurden.
Prof. Ghassan Abu-Sittah, ein britisch-palästinensischer Chirurg, der
kürzlich zum Rektor der Universität Glasgow gewählt wurde, sagte
gegenüber Mondoweiss, einer linken israelisch-palästinensischen
Nachrichtenseite, dass bei seiner Arbeit im Al-Ahli-Krankenhaus in
Gaza-Stadt "viele Menschen von diesen Quadcoptern, diesen Drohnen mit
Scharfschützengewehren, erschossen wurden".
Abu-Sittah, der in früheren Jahren bei Besuchen in Gaza von israelischen
Scharfschützen verwundete Palästinenser operiert hat, beschrieb, dass
die Quadcopter "einzelne Schüsse mit hoher Geschwindigkeit" abfeuerten.
"Wir haben über 20 Schusswunden in Brust und Hals erhalten, die von
israelischen Quadcopter-Drohnen abgefeuert wurden. Dies ist eine niedrig
fliegende Scharfschützen-Drohne", schrieb er auf X.
Zu den von Euro-Med Monitor dokumentierten Quadcopter-Tötungen gehören
zwei Kinder, die am 21. Januar erschossen wurden, als Drohnen das Feuer
auf die al-Aqsa-Universität in der Nähe von Khan Younis eröffneten, wo
Tausende vertriebener Palästinenser Zuflucht gefunden hatten. Im darauf
folgenden Monat erschoss eine Drohne Elyas Abu Jama, einen 17-Jährigen,
der nach Angaben seiner Familie geistig und körperlich behindert war,
vor seinem Zelt in einem Vertriebenenlager in Rafah. Laut Euro-Med
Monitor tötete ein Quadcopter am selben Tag den 16-jährigen Mahmoud
al-Assar und seine 21-jährige Schwester Asmaa.
Thaer Ahmad verbrachte im Januar drei Wochen im Nasser-Krankenhaus als
Freiwilliger der medizinischen Hilfsorganisation MedGlobal.
Normalerweise arbeitet er in einem Traumazentrum in Chicagos South Side,
wo er regelmäßig Schussverletzungen behandelt.
"In den drei Wochen, in denen ich im Nasser-Krankenhaus war, habe ich
mehr Kindertraumata behandelt als in den 10 Jahren, in denen ich in den
USA praktiziert habe", sagte er.
Der Arzt sagte, er habe fünf Kinder behandelt, von denen er glaubt, dass
sie von Scharfschützen erschossen wurden, weil die Platzierung der
Kugeln darauf hindeutet, dass sie nicht zufällig getroffen wurden,
sondern gezielt.
"Die meisten wurden in den Brustkorb, den Brustbereich und einige in den
Unterleib geschossen. Einem Jungen wurde ins Gesicht geschossen. Das
Ergebnis war ein zertrümmerter Kiefer. Es gab zwei Kinder, denen in die
Brust geschossen wurde, sie waren jung, unter 10 Jahre alt, und
überlebten nicht. Zwei andere, von denen eines in den Bauch geschossen
wurde, überlebten. Sie erholten sich noch im Krankenhaus, als ich ging",
sagte er.
Ahmad wies darauf hin, dass die Kinder oft von "einer großkalibrigen
Kugel" getroffen wurden, die verheerende Wunden verursachen kann.
Dr. Irfan Galaria, ein Chirurg aus Virginia, schlief im Januar als
Freiwilliger zwischen seinen Schichten auf dem Boden des Operationssaals
des europäischen Krankenhauses. Auch er sah Kinder, die durch
hochkalibrige Kugeln schwer verwundet worden waren.
Galaria berichtete, dass ein 14-jähriger Junge im Krankenhaus ankam, der
einen Schuss in den Rücken erhalten hatte. Als die Chirurgen operierten,
fanden sie eine Kugel im Magen des Jungen.
"Er hatte großes Glück, denn sie verfehlte viele lebenswichtige Organe,
aber sie saß einfach in seinem Bauch", sagte er.
Der Chirurg machte ein Foto des Geschosses, das ehemalige IDF-Soldaten
im Gespräch mit dem Guardian als ein starkes Geschoss des Kalibers .50
identifizierten, das typischerweise aus einem auf einem gepanzerten
Fahrzeug montierten Maschinengewehr abgefeuert wird, obwohl es auch in
Scharfschützengewehren verwendet wurde. Sie sagten, dass
fahrzeugmontierte Geschütze oft über fortschrittliche Zielsysteme
verfügen, die es ihnen ermöglichen, gezielt zu schießen, dass aber eine
große Anzahl von .50-Geschossen ohne präzise Zielvorgabe abgefeuert
werden kann, was es schwierig macht, festzustellen, ob das Kind ins
Visier genommen worden war.
Zu den anderen Kugeln, die bei jungen Palästinensern gefunden wurden,
gehören 5,56-mm-Geschosse, die zur Standardausrüstung aller
IDF-Infanteriegewehre gehören, aber auch von Scharfschützen in allen
Infanterieeinheiten verwendet werden.
Gupta legte dem Guardian CT-Scans von Kindern mit Kopfwunden vor.
Darunter befand sich auch das Bild eines achtjährigen Mädchens, das ein
Pathologe als "Schusswunde in den Kopf auf der rechten Seite mit
Einschuss im Gehirn (medialer rechter Temporallappen)" beschrieb.
Obwohl die Ärzte über die Zahl der Kinder schockiert waren, sagten sie,
dass sie glauben, dass die Schüsse Teil eines umfassenderen Musters von
Angriffen auf palästinensische Zivilisten, einschließlich älterer
Menschen, waren.
"Die große Mehrheit der Menschen, die wir gesehen haben, waren keine
Kämpfer", sagte Ahmad. "Da war eine ältere Frau, die auf einem
Eselskarren saß, als sie erschossen wurde. Die Kugel steckte in ihrer
Wirbelsäule, und sie war von der Taille abwärts gelähmt, außerdem
kollabierte ihre Lunge. Sie war zwischen 60 und 70 Jahre alt."
*Scharfschützenwunden waren üblich*
Dr. Osaid Alser half dabei, eine Gruppe von Ärzten außerhalb des
Gazastreifens zu organisieren, um den einzigen im Nasser-Krankenhaus
verbliebenen palästinensischen Allgemeinchirurgen, der nur über
begrenzte Erfahrung verfügte, aus der Ferne zu beraten.
"Scharfschützenwunden waren häufig, ebenso wie Schüsse aus Quadcoptern",
sagte Alser, der in Gaza-Stadt aufgewachsen ist und jetzt in Texas lebt.
Ärzte erklärten, dass die Schüsse von Scharfschützen auch für zahlreiche
Amputationen und langfristige Behinderungen verantwortlich seien, was
bei Kindern umso schlimmer sei, da eine Kugel bei kleinen Körpern oft
mehr Schaden anrichte.
Alser argumentierte, dass es oft möglich sei, Scharfschützenschüsse zu
unterscheiden.
"Wenn es sich um einen Scharfschützen handelt, handelt es sich in der
Regel um ein größeres Geschoss, das deutlich mehr Schaden anrichtet und
eine höhere Stoßwellenenergie hat als ein kleineres Gewehr oder eine
Pistole. Wenn es sich um einen Scharfschützen handelt, kann es zu einer
Amputation der Gliedmaßen kommen, weil die Gefäßstruktur beschädigt wird
- Nerven, Knochen, Weichteile, alles", sagte er.
"Ein anderes Muster ist die Verletzung des Rückenmarks, wenn Menschen
mitten in den Bauch oder in den Rücken geschossen werden. Eine
Verletzung des Rückenmarks ist nicht unbedingt tödlich, es sei denn, es
handelt sich um den Hals, aber sie kann zu Behinderungen führen.“
Alser sagte, dass einer seiner älteren Verwandten, ein Pionier der
Zahnmedizin in Gaza, unter den offensichtlichen Opfern eines
Scharfschützen war.
Dr. Mohammed Al Madhoun wurde vermisst, nachdem er sich im Dezember
wegen einer chronischen Erkrankung in einem Wohltätigkeitskrankenhaus
westlich von Gaza-Stadt behandeln ließ. Die Leiche des 73-Jährigen wurde
eine Woche später in der Nähe des Krankenhauses zusammen mit der seines
Großneffen gefunden. Sie waren beide erschossen worden.
"Das Verletzungsmuster und das Ausmaß der Beschädigung durch die Kugel
waren beträchtlich, und dies wird hauptsächlich von einem Scharfschützen
verursacht", sagte Alser, der die CT-Scans der Verletzungen untersuchte.
"Er war offensichtlich alt. Man würde nicht erwarten, dass ein
73-Jähriger ein Ziel ist, oder?“
Der Arzt sagte, dass unter den Fällen, die er aus der Ferne untersucht
hat, auch andere ältere Menschen waren, darunter eine Frau in ihren 70ern.
"Sie wurde von einem Scharfschützen angeschossen und hatte eine massive
Kopfblutung. Das ist nicht zu überleben. Sie starb ein oder zwei Tage
später", sagte er.
*Die „moralischste“ Armee der Welt*
Im Oktober bezeichnete Israels Premierminister Benjamin Netanjahu die
IDF als "die moralischste Armee der Welt". Das israelische Militär
behauptet, sich von einer Doktrin der "Reinheit der Waffen" leiten zu
lassen, die es den Soldaten verbietet, "unbeteiligte Zivilisten" zu
verletzen.
Israelische und internationale Menschenrechtsgruppen sagen jedoch seit
langem, dass das Versäumnis des Militärs, seine eigenen Standards
durchzusetzen - und seine Bereitschaft, Verstöße zu vertuschen - zu
einem Klima der Straffreiheit für Soldaten beigetragen hat, die auf
Zivilisten zielen.
Die Gruppen sagen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt äußerst schwierig ist,
das Ausmaß solcher Schießereien im Gazastreifen zu quantifizieren, nicht
zuletzt, weil ihre eigenen Mitarbeiter oft vertrieben und angegriffen
werden. Miranda Cleland von Defense for Children International Palestine
sagte jedoch, dass es im Laufe der Jahre ein "klares Muster israelischer
Streitkräfte gegeben habe, die palästinensische Kinder in Situationen,
in denen die Kinder keine Gefahr für die Soldaten darstellten, mit
tödlicher Gewalt angriffen".
"Im besetzten Westjordanland schießen israelische Soldaten routinemäßig
Kindern in den Kopf, in die Brust oder in den Unterleib, alles Bereiche,
in denen ein Kind schnell verblutet, wenn es nicht sofort getötet wird.
Viele dieser Kinder werden von den israelischen Streitkräften aus großer
Entfernung erschossen, manchmal aus mehr als 500 Fuß Entfernung, wozu
nur ein ausgebildeter militärischer Scharfschütze in der Lage wäre",
sagte sie.
Die israelische Gruppe "Breaking the Silence" hat Zeugenaussagen von
IDF-Soldaten aus früheren Konflikten gesammelt, die sagten, sie hätten
palästinensische Zivilisten nur deshalb erschossen, weil sie sich an
einem Ort aufhielten, an dem sie nicht sein sollten, obwohl sie
offensichtlich keine Kämpfer waren.
Scharfschützen der IDF brüsteten sich damit, unbewaffnete
palästinensische Demonstranten, darunter auch junge Menschen, während
der fast zwei Jahre andauernden Demonstrationen am Grenzzaun zum
Gazastreifen im Frühjahr 2018 in die Knie geschossen zu haben.
Ein ehemaliger Scharfschütze der israelischen Armee, der nicht
namentlich genannt werden wollte, erklärte gegenüber dem Guardian, dass
die Vorschriften der IDF für den offenen Beschuss so weit gefasst seien,
dass ein Soldat einen großen Spielraum habe, auf jeden zu schießen,
sobald ein Gebiet zur Kampfzone erklärt werde.
"Das Problem sind die Vorschriften, die es Soldaten ermöglichen, einfach
auf Palästinenser zu schießen. Meiner Erfahrung nach wollen die meisten
Soldaten, die abdrücken, nur diejenigen töten, die getötet werden
sollten, aber es gibt auch solche, die alle Araber als Feinde betrachten
und jeden Grund finden, um zu schießen, oder gar keinen", sagte er und
fügte hinzu, dass ein System der Straffreiheit solche Soldaten schützt.
"Selbst wenn sie sich nicht an die Vorschriften halten, werden sie vom
System geschützt. Die Armee wird sie decken. Die anderen Soldaten in der
Einheit werden nicht widersprechen oder sie werden einen weiteren toten
Araber feiern. Es gibt keine Rechenschaftspflicht, so dass selbst die
lockersten Vorschriften keine wirkliche Bedeutung haben."
Die israelische Menschenrechtsgruppe B'Tselem bezeichnete die
IDF-Vorschriften für offenes Feuer als "nicht mehr als einen Anschein
von Legalität", auch weil sie "immer wieder verletzt werden".
"Abgesehen von einer Handvoll Fällen, in die in der Regel rangniedrige
Soldaten verwickelt waren, ist niemand wegen der Verletzung von
Palästinensern vor Gericht gestellt worden", so die Gruppe.
In einem der berüchtigtsten Fälle von Soldaten, die in den besetzten
Gebieten auf kleine Kinder schossen, feuerte ein Hauptmann der Armee
2004 das gesamte Magazin seines automatischen Gewehrs auf ein
13-jähriges palästinensisches Mädchen, Iman al-Hams, ab, nachdem sie in
eine Sicherheitszone eingedrungen war, obwohl sie keine unmittelbare
Bedrohung darstellte und seine eigenen Soldaten ihm sagten, sie sei "ein
kleines Mädchen", das "zu Tode erschrocken" sei. Der Hauptmann wurde von
einem Militärgericht vom Vorwurf des Fehlverhaltens freigesprochen.
Das israelische Militär hat auch eine lange Geschichte der Vertuschung
der Tötung von Kindern.
Nachdem der 11-jährige Khalil al-Mughrabi 2001 beim Fußballspielen in
Rafah erschossen wurde, forderte die israelische
Menschenrechtsorganisation B'Tselem in einem Schreiben an die IDF eine
Untersuchung.
Monate später erklärte das Büro des Generalstaatsanwalts gegenüber
B'Tselem, Khalil sei von Soldaten erschossen worden, die "zurückhaltend
und kontrolliert" gehandelt hätten, um einen Aufruhr in der Gegend
aufzulösen. Die IDF machten jedoch den Fehler, eine Kopie ihrer geheimen
internen Untersuchung beizufügen, in der es hieß, dass der Aufruhr viel
früher am Tag stattgefunden hatte und dass die Soldaten, die das Feuer
auf das Kind eröffneten, sich einer "ernsthaften Abweichung von den
verbindlichen Verhaltensnormen" schuldig gemacht hatten.
Die leitende Militärstaatsanwältin, Oberst Einat Ron, nannte dann
alternative falsche Szenarien, die B'Tselem angeboten werden sollten, um
das Verbrechen zu vertuschen.
Kürzlich wurde die IDF beschuldigt, zu lügen, um die Erschießung der
palästinensisch-amerikanischen Journalistin Shireen Abu Akleh zu
vertuschen, die mit ziemlicher Sicherheit von einem israelischen
Scharfschützen begangen wurde. Das Militär gab zunächst den
Palästinensern die Schuld und behauptete dann fälschlicherweise, Abu
Akleh sei bei einem Feuergefecht ins Kreuzfeuer geraten. Ihr
Arbeitgeber, Al Jazeera, legte Videobeweise vor, die belegen, dass es
kein Feuergefecht gab und dass mindestens ein israelischer Soldat auf
die Journalistin zielte.
Die kanadische Ärztin Alvi verließ den Gazastreifen in der dritten
Februarwoche, als die israelischen Streitkräfte mit einem Bodenangriff
auf Rafah drohten. Alvi gründete die in den USA ansässige
Wohltätigkeitsorganisation Humanity Auxilium, die mit
Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch, vertriebenen Syrern und
Überlebenden des Erdbebens in der Türkei gearbeitet hat.
"Dies ist kein normaler Krieg. Der Krieg in der Ukraine hat in zwei
Jahren 500 Kinder getötet, der Krieg im Gazastreifen hat in weniger als
fünf Monaten mehr als 10.000 Kinderleben gefordert. Wir haben schon
früher Kriege erlebt, aber dieser ist ein dunkler Fleck für unsere
Menschheit."
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An dieser Stelle sei an den Bericht des auch in diesem Artikel erwähnten
amerikanischen Arztes Irfan Galaria in der Los Angeles Times vom 16.
Februar 2024 erinnert:
„/Einmal wurde eine Handvoll Kinder, alle im Alter von 5 bis 8 Jahren,
von ihren Eltern in die Notaufnahme getragen. Alle hatten einzelne
Schüsse von Heckenschützen in den Kopf bekommen. Die Familien waren auf
dem Rückweg zu ihren Häusern in Khan Yunis, etwa 2,5 Meilen vom
Krankenhaus entfernt, nachdem sich die israelischen Panzer zurückgezogen
hatten. Doch die Scharfschützen blieben offenbar zurück. Keines dieser
Kinder überlebte/.“
https://www.latimes.com/opinion/story/2024-02-16/rafah-gaza-hospitals-surgery-israel-bombing-ground-offensive-children
Sowie an die 57jährige Palästinenserin Hala Khreis, die ihren
vierjährigen Enkel an der Hand hielt, als sie im Jänner von einem
israelischen Scharfschützen hingerichtet wurde:
https://edition.cnn.com/2024/01/26/middleeast/hala-khreis-white-flag-shooting-gaza-cmd-intl/index.html
Bitte hören Sie nicht auf, über Gaza zu sprechen.
Mit allen guten Wünschen
Martha Tonsern
Dr. Martha Tonsern
/Büro des Botschafters/
Vertretung des Staates Palästina in Österreich, Slowenien und Kroatien
und ständige Beobachtermission des Staates Palästina bei der UN und den
internationalen Organisationen in Wien
/Office of the Ambassador/
Mission of the State of Palestine to Austria, Slovenia and Croatia and
Permanent Observer Mission to UN and Int. Org. in Vienna
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unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.