18.09.2024

„Sozial nachhaltig“   Deutsches Unternehmen betreibt in Sambia Landgrabbing im großen Stil und schädigt damit einheimische Kleinbauern schwer. Deutscher Botschaftsvertreter lobt die Firma für vermeintliche „soziale Nachhaltigkeit“.

german-foreign-policy.com, 18. September 2024

BERLIN/LUSAKA (Eigener Bericht) – Deutsche Unternehmen sind weiterhin in erheblichem Umfang am globalen Landgrabbing beteiligt. Dies zeigt aktuell das Beispiel der deutschen Firma Amatheon Agri, die auf dem afrikanischen Kontinent im großen Stil Agrarflächen aufkauft. In Sambia hat das Unternehmen inzwischen 40.000 Hektar erworben – eine Fläche annähernd von der Größe des Bodensees. Um die Nutzung für den Anbau von cash crops oder auch für die Viehzucht zwecks Fleischproduktion zu ermöglichen, wurden zahllose Kleinbauern zwangsweise umgesiedelt und ihrer Lebensgrundlage beraubt. Wie die Nichtregierungsorganisation FIAN berichtet, beraubt Amatheon Agri Kleinbauern außerdem des lebensnotwendigen Zugangs zu Wasser und sperrt Wege; behindert wird zuweilen sogar der Krankentransport. Ein Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Sambia lobte Amatheon Agri kürzlich für angebliche „Errungenschaften in ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit“. Laut FIAN-Angaben sind auch weitere deutsche Unternehmen an Landgrabbing beteiligt. Die Bundesregierung, heißt es bei der Organisation, komme ihrer Pflicht, gegen die Verletzung legitimer Landrechte im Globalen Süden vorzugehen, nicht nach.


Zitat: Amatheon Agri

Die Amatheon Agri Holding N.V. ist ein überwiegend auf dem afrikanischen Kontinent tätiges Agrar- und Lebensmittelunternehmen mit Hauptsitz in Berlin. Miteigentümer Lars Windhorst, ein deutscher Unternehmer, der einst von Bundeskanzler Helmut Kohl als „Wunderkind der deutschen Wirtschaft“ gefeiert wurde und heute für seine schillernde Karriere bekannt ist [1] – gegen ihn lag bis April ein Haftbefehl in Großbritannien vor [2] –, rief die Firma 2011 zusammen mit Carl Heinrich Bruhn ins Leben, einem ehemaligen Manager der Molkerei Müller. Amatheon Agri dehnt seine Tätigkeit vom Anbau von Agrargütern bzw. von der Viehzucht über die Verarbeitung bis zum Handel entlang der gesamten Wertschöpfungskette aus. Hauptprodukte sind sogenannte cash crops wie Mais und Soja sowie Fleisch. Dabei zielt das Unternehmen auf die Ausbeutung vermeintlich „ungenutzter Ressourcen“ in Afrika südlich der Sahara, wo es mit „europäische[m] Know-how“ allen Beteiligten eine „Win-Win-Situation“ verspricht.[3] Im Jahr 2012 begann Amatheon Agri Ländereien in Sambia zu erwerben, expandierte dann 2013 nach Uganda, 2014 nach Simbabwe und zuletzt 2022 in die Demokratische Republik Kongo. Eine größere Aufmerksamkeit in Deutschland erhalten immer wieder die Aktivitäten der Firma in Sambia.


Zwangsumsiedlungen für Monokulturen

In Sambia hat sich Amatheon Agri Agrarflächen von rund 40.000 Hektar angeeignet – eine Fläche, die, wie die Nichtregierungsorganisation FIAN (FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk) konstatiert, ungefähr so groß ist wie der Bodensee.[4] Um Platz für Monokulturen zu schaffen – vor allem Soja und Mais –, veranlasste das deutsche Unternehmen immer wieder Zwangsumsiedlungen der ursprünglich ansässigen Kleinbauern. Manche von deren Gemeinden sind mittlerweile durch Agrarflächen, die Amatheon Agri gehören, faktisch eingekesselt. Die Kleinbauern dürfen diese Flächen nicht betreten, weshalb immer wieder kilometerlange Umwege in die nächstgelegene Stadt genommen werden müssen. Auch Krankentransporte werden behindert. Entlaufenes Vieh wird oft von Amatheon Agri eingefangen und den Kleinbauern nur gegen die Zahlung exzessiver Beträge zurückgegeben. Fälle, in denen die Firma der einheimischen Bevölkerung die traditionelle Nutzung von Flusswasser untersagte – als Trinkwasser oder auch zum Waschen –, sind bekannt.[5] Durch den Bau zweier Staudämme wiederum, die Amatheon Agri zur Bewässerung seiner Monokulturen benötigte, wurden Flussbetten trockengelegt; mehrere hundert Familien sollen besonders in der Trockenzeit von Wasserverknappung betroffen sein.


„Sozial nachhaltig“

Die Kleinbauern setzen sich zuweilen, nicht zuletzt mit Unterstützung der NGO FIAN, zur Wehr. Kürzlich etwa gelang es ihnen, eine einstweilige Verfügung gegen Amatheon Agri zu erwirken, in der der Firma verboten wurde, bestimmte Gebiete zu betreten.[6] Kurz nach dem Inkrafttreten der Verfügung trafen, wie FIAN berichtet, Vertreter der deutschen Firma einen lokalen Chief; wenig später wurde die einstweilige Verfügung zurückgezogen. In der folgenden Nacht vom 21. auf den 22. August 2024 berichteten mehrere Kleinbauern FIAN telefonisch, ihre Dörfer seien soeben überfallen, ihre Häuser zerstört worden. FIAN hat mehrmals versucht, die deutsche Botschaft in Sambia dazu zu bewegen, auf Amatheon Agri einzuwirken – ohne Erfolg. Stattdessen lobte vor kurzem ein Mitarbeiter der Botschaft die Firma für ihre angeblichen „Errungenschaften in ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit“.[7] Das Vorgehen des Unternehmens wiegt umso schwerer, als in Sambia zwei Drittel der Bevölkerung unter Armut leiden; bereits seit Monaten herrscht Dürre, inzwischen hungert laut Berichten rund die Hälfte aller Einwohner.[8] Weiter erschwert wird die Lage dadurch, dass die westlichen Russland-Sanktionen die Preise für Düngemittel auch in Sambia in die Höhe schnellen ließen.[9]


Landgrabbing weltweit

Landgrabbing, wie es Amatheon Agri unter anderem in Sambia betreibt, hat sich in jüngerer Zeit weltweit zu einem boomenden Trend unter Investoren entwickelt. Bereits im Jahr 2018 wurde die Größe der landwirtschaftlich genutzten Fläche, die sich Investoren allein seit dem Jahr 2000 angeeignet hatten, auf ungefähr 26,7 Millionen Hektar Land geschätzt – mehr als zwei Drittel der Gesamtfläche der Bundesrepublik. Allein in Afrika seien Agrarflächen in einer Größe von zehn Millionen Hektar verkauft worden, hieß es. Dabei hätten nur neun Prozent der Akquisitionen weltweit die Nutzung zur Lebensmittelproduktion zum Ziel gehabt; 38 Prozent der Erwerbungen seien „für Pflanzen bestimmt“ gewesen, „die nicht der menschlichen Ernährung dienen“, sondern der Herstellung von Tierfutter oder auch von Biokraftstoffen.[10] Mittlerweile werden – so etwa durch das Unternehmen Blue Carbon mit Sitz in Dubai – auch riesige Waldflächen in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas aufgekauft, um per Emissionshandel Geld zu verdienen und damit die Industrieländer, die sich nicht schnell genug dekarbonisieren, zu entlasten.[11] Wie schnell die Entwicklung voranschreitet, zeigt die Tatsache, dass nach einer aktuellen Analyse die seit 2000 von Landgrabbing betroffene Fläche mittlerweile auf 100 bis 213 Millionen Hektar geschätzt wird.[12]


Stillschweigende Zustimmung

Auch deutsche Unternehmen beteiligen sich an Landgrabbing in großem Stil – und zwar nicht nur Amatheon Agri. So investierte etwa die Deutsche Bank, wie Roman Herre, Agrarreferent von FIAN Deutschland, berichtet, im Jahr 2009 über ihr Tochterunternehmen DWS „mindestens 279 Millionen Euro in Firmen, die Agrarland kaufen oder pachten“. Diese Firmen hätten mehr als drei Millionen Hektar Land „in Südamerika, Afrika und Südostasien“ in ihren Besitz gebracht.[13] Laut Herre hat zudem die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe „100 Millionen US-Dollar in einen globalen Landfonds“ investiert, der „allein in Brasilien 133.000 Hektar Land insbesondere für riesige Sojabohnenmonokulturen aufgekauft“ habe. Herre weist darauf hin, die Bundesregierung müsse der aktuellen „Rechtsauslegung der Vereinten Nationen zu Land- und Menschenrechten“ zufolge eigentlich einschreiten; sie müsse nicht nur sicherstellen, dass „ihr eigenes Handeln beispielsweise über Entwicklungsbanken nicht zur Verletzung legitimer Landrechte führt“, sondern auch, dass eine solche Rechtsverletzung „durch in Deutschland ansässige Unternehmen mittels Regulierung unterbunden“ werde. In Wirklichkeit ist die Bundesregierung freilich – das zeigen nicht zuletzt die unterstützenden Worte aus der deutschen Botschaft in Sambia für Amatheon Agri – von jedem Einschreiten gegen Landgrabbing weit entfernt.

 

[1] David Nikolai Müller, Tobias Fuchs: Justiz-Krimi um Dessous-Firma von Finanzjongleur Lars Windhorst: Luxusmarke La Perla droht der Ausverkauf. businessinsider.de 19.01.2024.

[2] Olaf Storbeck, Robert Smith, Cynthia O’Murchu: Court suspends arrest warrant after Lars Windhorst agrees to attend hearing. ft.com 04.06.2024.

[3] „Globale Ernährungstrends mit Afrikas Potenzial kombinieren, das ist unsere Stärke“. Carl Heinrich Bruhn, Amatheon Agri Holding N.V. fixed-income.org 02.02.2021.

[4] Berliner Agrarinvestor Amatheon: Konflikte um Land und Wasser eskalieren. fian.de 03.09.2024.

[5] Kathrin Hartmann: Deutscher Agrarinvestor in Sambia: Amatheon Agri in der Kritik. rosalux.de 13.09.2024.

[6] Sambia – Amatheon. fian.de.

[7] Kathrin Hartmann: Deutscher Agrarinvestor in Sambia: Amatheon Agri in der Kritik. rosalux.de 13.09.2024.

[8] Kathrin Hartmann: Konflikte um Land und Wasser: Sambische Bauern gegen deutsche Firma. fr.de 03.09.2024.

[9] Zambia: Impacts of the Ukraine and Global Crises on Poverty and Food Security. International Food Policy Research Institute (IFPRI): Country Brief 15. 07.07.2022. S. auch Die Hungermacher (IV).

[10] Landgrabbing. weltagrarbericht.de.

[11] Land Grabs for Carbon. thebreakthrough.org 28.05.2024.

[12], [13] Roman Herre: Land Grabbing: Boden als Investitionsobjekt. boell.de 09.01.2024.


Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9688


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.09.2024

Gegensanktionen: Russland bereitet harten wirtschaftlichen Schlag gegen den Westen vor

freedert.online, 17 Sep. 2024 18:32 Uhr, Von Olga Samofalowa

Wladimir Putin hat die Regierung aufgefordert, über wirtschaftliche Gegensanktionen nachzudenken. Er nannte drei russische Ressourcen, auf die die USA und die EU nicht verzichten können: Nickel, Titan und Uran. Was wäre, wenn Russland ein Verbot für deren Lieferung an unfreundliche Länder verhängen würde?


Quelle: Gettyimages.ru © Getty Images / Andrey Rudakov / Bloomberg


Archivbild: Titan in einem russischen Werk


Russlands Präsident Wladimir Putin hat vorgeschlagen, über "gewisse Beschränkungen" für Nickel-, Uran- und Titanlieferungen an unfreundliche Länder nachzudenken. Er wies jedoch darauf hin, dass es "nicht notwendig ist, dies zu unserem eigenen Nachteil zu tun." (Anmerkung: Als unfreundliche Länder bezeichnet die russische Regierung Staaten, welche sich an Aktivitäten beteiligen, die von Moskau als "unfreundlich" betrachtet werden.)


Putin: Russland sollte Einschränkungen beim Export strategischer Rohstoffe erwägen





Putin: Russland sollte Einschränkungen beim Export strategischer Rohstoffe erwägen





Dmitri Peskow, der Pressesprecher des Präsidenten, äußerte sich ebenfalls zurückhaltend über die Verhängung von Vergeltungssanktionen durch Russland. Er erklärte:

"Der Markt ist sehr wettbewerbsintensiv und unbarmherzig. Und wenn man seine Position einmal verloren hat, dauert es Jahrzehnte, bis man sie in irgendeiner Weise wiedergewonnen hat. Kein Platz bleibt leer. Der Platz unserer Diamanten wird, wenn wir weggehen, von anderen eingenommen werden, der Platz unseres Öls wird von anderem Öl eingenommen werden, und so weiter und so fort."

Es ist indes kein Zufall, dass die von Moskau erwogenen Vergeltungssanktionen Beschränkungen für Uran, Titan und Nickel beinhalten. Russland hat in diesen Bereichen ein enormes Gewicht auf der Weltbühne, und die Hauptsache ist, dass unfreundliche Länder immer noch von russischen Ressourcen abhängig sind.

Xenia Bondarenko, Expertin des Zentrums für komplexe europäische und internationale Studien der Fakultät für Weltwirtschaft und Weltpolitik an der russischen Staatlichen Forschungsuniversität Higher School of Economics, sagt:

"Etwa jedes sechste Atomkraftwerk in der Welt wird von Russland versorgt. Was Nickel betrifft, so entfallen auf Russland etwa 19 Prozent der weltweiten Ausfuhren und etwa neun Prozent der Produktion. Bei Titan kam bis 2022 etwa ein Viertel der weltweiten Lieferungen von dem russischen Unternehmen VSMPO-AVISMA. Und Russland liefert diese Ressourcen immer noch auf die eine oder andere Weise an unfreundliche Länder, wenn auch in geringerem Umfang."

Welche westlichen Unternehmen brauchen das russische Nickel? Und wohin wird es führen, wenn Russland selbst Nickellieferungen an unfreundliche Länder, insbesondere an die Europäische Union, verbietet?

Jaroslaw Kabakow, Leiter der Strategieabteilung bei Investment Company Finam, erklärt:

"Nickel wird traditionell in die Europäische Union und nach China exportiert, wo es für die Herstellung von rostfreiem Stahl und Batterien verwendet wird. Die Stahlindustrie nutzt Nickel aktiv zur Herstellung korrosionsbeständiger Stahllegierungen. Darüber hinaus spielt Nickel eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge und Elektronik. So lag die weltweite Nickelproduktion im Jahr 2023 bei rund 2,7 Millionen Tonnen, wovon ein erheblicher Teil auf China entfiel, das der größte Verbraucher dieses Metalls ist."

Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich haben in diesem Frühjahr ein Verbot für den Kauf von russischem Nickel verhängt. Die Europäische Union hat solche Sanktionen jedoch bisher abgelehnt. 

Hasan Ramasanow, Experte beim Russland-OECD-Zentrum der russischen Präsidentenakademie, sagt:


Europa hat seine Abhängigkeit von Russland unterschätzt





Meinung

Europa hat seine Abhängigkeit von Russland unterschätzt






"Russland ist nach wie vor führend im Nickelbergbau und steht bei der Nickelproduktion an vierter Stelle, mit einer russischen Produktion von 220.000 Tonnen im Jahr 2022 und 218.900 Tonnen im Jahr 2023. Die wichtigsten Absatzmärkte für russische Nickelprodukte sind China und die Niederlande, wo sich das Lager der Londoner Metallbörse (LME) befindet. Dorthin wurde der Großteil der russischen Nickelprodukte bis zur Einführung der Beschränkungen im April 2024 verschifft."

Die Nickellieferungen in die EU bleiben erhalten, obwohl sie vor allem wegen der gestiegenen Preise zurückgehen. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 kauften von den EU-Ländern Finnland und Estland laut der UN-Plattform Comtrade das meiste Nickel. Der Anteil russischen Nickels an den finnischen Nickelimporten betrug mehr als 88 Prozent in Höhe von 336 Millionen US-Dollar, während er bei den estnischen Importen 44 Prozent in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar ausmachte. Die Tschechische Republik, Deutschland und Bulgarien hatten ebenfalls einen beträchtlichen Anteil an den Käufen dieses Metalls. Xenia Bondarenko stellt klar:

"Russland ist nach wie vor der Hauptlieferant von Nickel für eine Reihe von EU-Ländern. Gleichzeitig ist Finnland für den Reexport von Nickel, auch in andere EU-Länder, bekannt. Finnland exportiert das meiste Nickel aus Russland, da sich die Kupfer- und Nickelvorkommen in der Nähe der Grenze zwischen den beiden Ländern befinden. Die finnischen Einfuhren von Nickel und Nickelerzeugnissen haben einen Gesamtwert von 1,9 Milliarden US-Dollar, die Ausfuhren belaufen sich auf mehr als eine Milliarde US-Dollar. Finnland exportiert Nickel kurioserweise nach China, aber auch nach Norwegen, Frankreich, Japan und Kanada. Dort wird es von den Unternehmen für den vorgesehenen Zweck verwendet – um Stahl korrosionsbeständiger zu machen, für die Herstellung von Geräten und so weiter."

Wenn Russland die Lieferung seines Nickels in die EU verbieten sollte, wird dies definitiv zu einem Anstieg der weltweiten Metallpreise führen. Hasan Ramasanow betont:

"Dies könnte zu einem erheblichen Anstieg der Nickelpreise führen, vor allem, wenn russisches Nickel über Drittländer gekauft wird."

Solche Sanktionen wären sicherlich ein weiterer Schlag für die europäische Industrie, die bereits zuvor mit der erzwungenen Ablehnung billiger Energie aus Russland durch die EU nicht zurechtgekommen ist.

Bei Nornickel kann der Preisanstieg den Rückgang der Ausfuhrmengen bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Gleichzeitig wird Russland in der Lage sein, einige Ausfuhren auf asiatische Märkte umzuleiten.

Insgesamt könnte sich das Verbot von Nickelexporten sogar positiv für Russland auswirken, meint Jaroslaw Kabakow. Er erklärt:

"Im Inland kann Nickel zur Entwicklung der landeseigenen Batterie- und Edelstahlindustrie beitragen. Dies wird die Abhängigkeit von importierten Materialien und Technologien verringern und das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen anregen."

Was das Titan betrifft, so waren die westlichen Luftfahrtunternehmen vor der militärischen Sonderoperation in hohem Maße von dem russischen Hersteller VSMPO-AVISMA abhängig. Nach eigenen Angaben deckte das Unternehmen 65 Prozent des Titanbedarfs von Airbus, bis zu 35 Prozent des Bedarfs von Boeing und 100 Prozent des Bedarfs der brasilianischen Embraer. Hinzu kommen weitere 20 Prozent des Bedarfs des britischen Triebwerksherstellers Rolls-Royce und 50 Prozent des Bedarfs des französischen Unternehmens Safran.


Bericht: Deutschland ist am meisten von russischem Titan abhängig





Bericht: Deutschland ist am meisten von russischem Titan abhängig






Natürlich haben alle von ihnen im Jahr 2022 Pläne angekündigt, russisches Titan aufzugeben. Doch in der Praxis erwies sich dies als nicht besonders realistisch. Xenia Bondarenko merkt an:

"Während die US-amerikanische Boeing Titan aus Russland formell ablehnte, konnte der europäische Airbus dies nicht. Das europäische Unternehmen ist so abhängig von russischen Titanimporten, dass Frankreich von den kanadischen Sanktionen gegen VSMPO-AVISMA verschont wird, obgleich die Lieferungen zurückgegangen sind."

Die russischen Titanlieferungen in die Europäische Union gingen bis 2023 laut Eurostat-Daten um 20 Prozent auf 6.410 Tonnen im Jahr 2022 zurück. Hasan Ramasanow sagt:

"Die großen europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus, Safran und Rolls-Royce importieren trotzdem weiterhin russisches Titan. Einige von ihnen haben ihre Einfuhren sogar erhöht, obwohl sie öffentlich erklärt haben, ihre Beziehungen zu Russland zu kappen."

So stiegen in Frankreich, wo sich die Hauptproduktionsstätte von Airbus befindet, die Titanlieferungen aus Russland um 72 Prozent auf 1.929 Tonnen, und in Estland um fünf Prozent auf 369 Tonnen. Ramasanow fügt hinzu:

"Russische Zolldaten zeigen, dass die größten Abnehmer Frankreich, China und Deutschland sind. Aber auch die Vereinigten Staaten kaufen weiterhin russisches Titan."

Der Finam-Stratege Jaroslaw Kabakow erklärt:

"Titan ist für die Luft- und Raumfahrt, die Rüstungsindustrie und in der Medizin für die Herstellung von Prothesen unverzichtbar. Aufgrund seiner Festigkeit und Leichtigkeit hat Titan eine breite Anwendung bei der Herstellung von Sportgeräten und hochwertiger Ausrüstung gefunden. Im Jahr 2022 wurde der Weltmarkt für Titan auf 4,5 Milliarden US-Dollar geschätzt, Tendenz weiter steigend."

Die russischen Titanexporte gehen hauptsächlich in die Vereinigten Staaten, nach Japan und in die Länder der Europäischen Union.

Ein Verbot russischer Titanlieferungen in die EU würde die europäische Flugzeugindustrie treffen. Zumindest wird das Metall dadurch teurer und schwieriger zu beschaffen sein. Die Kosten für Titan sind bereits jetzt recht hoch. Wenn man bedenkt, dass westliche Flugzeughersteller in keiner Weise mit Russland interagieren, werden derartige Gegensanktionen die russische Wirtschaft nicht stark beeinträchtigen.

Und wenn wir die Tatsache berücksichtigen, dass Russland kolossale Pläne zum Bau eigener Flugzeuge hegt, um Boeing und Airbus vollständig zu ersetzen, so braucht es selbst Titan, und zwar in viel größeren Mengen als bisher. Bis 2030 plant Russland, mehr als 1.000 eigene Flugzeuge zu produzieren. Der Inlandsverbrauch von Titan in Russland selbst nimmt bereits zu. Kabakow hebt hervor:

"In Russland kann das Titan zur Stärkung der heimischen Verteidigungsindustrie und des Luft- und Raumfahrtsektors beitragen. Und auch zur Entwicklung der Produktion von medizinischer Ausrüstung, einschließlich Prothesen und Implantaten, was die Qualität der medizinischen Dienstleistungen verbessern und die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Biomaterialien anregen wird."

Beim Uran wiederum ergibt sich eine bemerkenswerte Situation. Im Mai 2024 verhängten die Vereinigten Staaten ein Verbot der Einfuhr von schwach angereichertem Uran aus Russland bis 2040. Doch der Clou ist, dass die US-Amerikaner in Wirklichkeit eine Ausnahme bis 2028 beschlossen haben.

In der Praxis sind die USA derzeit einfach nicht in der Lage, russische Rohstoffe abzulehnen. Nach Angaben des US-Energieministeriums liefert der russische Atomkonzern Rosatom angereichertes Uran, das als Ausgangsmaterial für Kernbrennstoff verwendet wird, an mehr als 90 kommerzielle Reaktoren in den USA und ist damit der wichtigste ausländische Lieferant des Landes.


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Analyse

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Einst waren die Vereinigten Staaten zusammen mit der Sowjetunion einer der weltweit führenden Uranproduzenten. Im Gegensatz zu Russland, das zum Weltmarktführer in der Atomindustrie aufgestiegen ist, gehören die USA heute aber nicht einmal mehr zu den 15 größten Uranproduzenten. Alle in den USA benötigten Rohstoffe werden importiert. Hasan Ramasanow betont:

"Wenn wir von einer Reduzierung der Uranlieferungen sprechen, meinen wir eine Reduzierung der Anreicherungsdienstleistungen. Auf unser Land entfällt mehr als die Hälfte der weltweiten Urananreicherungskapazität, und Russland ist der größte Anbieter dieser Dienstleistungen. Bemerkenswert ist, dass der Enrichment Market Outlook vorhersagt, dass Russland bis 2035 bis zu 30 Prozent des weltweiten Angebots an angereichertem Uran liefern wird."

Tatjana Skryl, Assistenzprofessorin am Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie an der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität, sagt:

"Russland gehört zu den drei größten Uranlieferanten für den US-Markt. Die Preise für den Brennstoff selbst und seine Verarbeitung sind aufgrund der Sanktionen gegen Russland seit Anfang des Jahres bereits um mehr als 40 Prozent gestiegen. Wenn Russland die Ausfuhr von Uran und anderen Seltenerdmetallen verbietet, wird dies als erstes die Märkte erschüttern und die Inflation auf neue Höhen treiben."

Sie fügt hinzu, dass man die BRICS-Partner Russlands nicht vergessen dürfe, die die russische Initiative zur Einführung restriktiver Maßnahmen für die Versorgung mit Seltenerdmetallen unterstützen könnten. In diesem Fall könnte ein gemeinsames Verbot zu einem globalen Defizit auf den Märkten für Seltene Erden führen, so Skryl.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 17. September 2024 zuerst auf der Website der Zeitung "Wsgljad" erschienen.


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17.09.2024

"Ursache noch unbekannt": Hisbollah äußert sich zu Pager-Explosionen – 8 Tote und 2.750 Verletzte

    Das libanesische Gesundheitsministerium spricht von über 2.700 Verwundeten und 8 Toten. Das ist die vorläufige Opferzahl nach den massenhaften Explosionen von Kommunikationsgeräten, die von Hisbollah-Mitgliedern genutzt wurden. Erstmals äußerte sich nun die schiitische Organisation selbst zu dem Vorfall.


    Ein Krankenwagen trifft in Sidon im Südlibanon ein (Foto von Ahmad Kaddoura/Anadolu via Getty, nachdem dort zuvor sogenannte Pager explodiert waren. (17. September 2024)Quelle: Gettyimages.ru © Ahmad Kaddoura/Anadolu via Getty Image


    Zahlreiche Hisbollah-Mitglieder wurden heute durch Explosionen ihrer Funkmeldeempfänger zum Teil schwer verletzt. Die Explosionen der sogenannten Pager ereigneten sich vor allem im Südlibanon und in den südlichen Vororten von Beirut.

    Zunächst war von Dutzenden Verletzten die Rede, dann von Hunderten. Inzwischen spricht das libanesische Gesundheitsministerium gar von 2.750 Verletzten. Zudem wurden demnach acht Menschen bei den Vorfällen getötet.

    Zuvor hatte die Hisbollah in ihrer ersten zur Explosion der Kommunikationsgeräte von drei Toten gesprochen, darunter einem Kind.

    "Am Dienstag, dem 17.09.2024, um ca. 15:30 Uhr explodierten mehrere als 'Pager' bezeichnete Nachrichtenempfangsgeräte, die sich im Besitz mehrerer Mitarbeiter verschiedener Hisbollah-Einheiten und -Institutionen befanden. Diese Explosionen, deren Ursachen noch nicht bekannt sind, führten zum Märtyrertod eines Mädchens und zweier Brüder sowie zu einer großen Anzahl von Menschen mit Verletzungen verschiedener Schwere",

    so die Gruppe.

    Die Hisbollah ließ zudem verlauten, dass sie "derzeit eine umfassende sicherheitspolitische und wissenschaftliche Untersuchung" durchführe, um die Ursachen zu ermitteln, "die zu diesen gleichzeitigen Explosionen geführt haben".

    Libanon: Dutzende Hisbollah-Mitglieder nach Explosion ihrer Pager verwundet

    Libanon: Dutzende Hisbollah-Mitglieder nach Explosion ihrer Pager verwundet

    Zu den Verletzten zählt auch der iranische Botschafter im Libanon. Wie das staatliche Fernsehen bestätigte, benutzte Mojtaba Amani einen der Pager. Der iranische Botschafter sei nach leichten Verletzungen wohlauf, so der Medienbericht.

    Wie konnte es zu den Explosionen kommen?

    Der Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden äußerte sich zu Spekulationen, wie es zu den Explosionen gekommen sein könnte. In den Geräten könnte Sprengstoff platziert worden sein, oder, so die andere Vermutung, durch einen Hack waren die Akkus zum Überhitzen und schließlich zum Explodieren gebracht worden. Snowden hält die Hack-Variante für unwahrscheinlich. Der in Russland lebende Whistleblower schrieb dazu auf X:

    "Da immer mehr Informationen über die explodierenden Piepser im Libanon eintreffen, scheint es nun wahrscheinlicher zu sein, dass es sich um implantierten Sprengstoff und nicht um einen Hack handelt. Und warum? Zu viele übereinstimmende, sehr schwere Verletzungen. Wenn es sich um überhitzte Batterien handeln würde, die explodieren, würde man viel mehr kleine Brände und Fehlzündungen erwarten."

    In sozialen Medien verbreiten sich Videos, die die Folgen der Explosionen zeigen sollen. Darunter auch folgende Aufnahme, die entstanden sein soll, nachdem ein Pager explodiert war, der auf dem Tisch lag.

    Andere Aufnahmen aus Krankenhäusern zeigen zahlreiche Patienten mit klaffenden Wunden am Oberkörper, die die Pager offenbar während der Explosion bei sich am Körper trugen.

    Experten machen Israel für die Explosionen verantwortlich, das sich aber bislang nicht zu den Vorfällen geäußert hat. So weist der Militäranalyst Elijah Magnier auf den immensen Aufwand hin, der nötig gewesen sei, um die Geräte einzeln zu präparieren.

    Es handele sich um einen "sehr ausgeklügelten Angriff, der normalerweise in diesem Ausmaß die Zusammenarbeit von mehr als einer Einheit erfordert", so Magnier gegenüber Al Jazeera. Der Analyst weiter:

    "Wenn es dem israelischen Geheimdienst gelungen ist, die an die Hisbollah gelieferten Pager zu kompromittieren, so [schließt dies] nicht aus, dass es ihm gelungen ist, sich Zugang zu den Lieferungen Irans zu verschaffen, denn Iran beliefert die Hisbollah mit dem größten Teil ihrer Ausrüstung."

    Eine Operation dieses Ausmaßes erfordere "das Vorhandensein von hochexplosivem Material, selbst in kleinen Mengen, und sehr viel Zeit, um sich an jeden einzelnen Pager zu setzen und manuell ein bis drei Gramm hochexplosives Material einzubringen und dennoch die Funktionalität des Pagers, des Bildschirms und der gesamten Elektronik zu erhalten, ohne dass all dies beeinträchtigt wird", verdeutlicht Magnier.

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    Der Analyst hält es für plausibel, dass der israelische Geheimdienst den Sprengstoff mit Unterstützung eines Drittlandes platziert hat, bevor er die Hisbollah erreichte. Der Sprengstoff sei dann wahrscheinlich per Radiofrequenz zur Detonation gebracht worden.

    Die Iraner würden jetzt wahrscheinlich alle ihre Produkte und Ausrüstungen überprüfen, um sicherzustellen, dass niemand an dem, was sie erworben haben, herumgepfuscht hat, so Magnier.

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17.09.2024

Unabhängige Schweizer Plattform Globalbridge wird vom „Bayerischen Verfassungsschutz“ kontrolliert: Skandal oder nur Lachnummer?

seniora.org, 17. September 2024, 17.09.2024 Von Christian Müller - übernommen von globalbridge.ch

Ob die (Er-)-Nennung von Globalbridge nicht eher als eine Art Ritterschlag zur Aufnahme der Plattform in den grossen "Kreis der kritischen Geister gegen Kriegstreiberei" zu verstehen ist? meint Seniora.org

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So kontrolliert das „Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz“ auch Globalbridge: Skandal oder nur Lachnummer?

16. September 2024 Von: Christian Müller in Allgemein, Politik, Wirtschaft

Bei seinen Recherchen zum Thema Einfluss von russischer Propaganda auf westliche Medien maßt sich das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz an, seine Nase auch in ausländische Medien zu stecken   – auch in Schweizer Medien! Zu den untersuchten Schweizer Medien gehört nicht etwa nur die «Weltwoche», sondern auch das Polit-Magazin «Zeitgeschehen im Fokus» und   – man höre und staune   – auch Globalbridge.ch. Dass Globalbridge.ch in einer Liste mit rund 350 Publikationen aufgeführt wird, auf der zum Beispiel auch die «Washingtonpost», «Newsweek» oder «Bloomberg» figurieren, könnte als Ehre verstanden werden. Aber es ist auch ein Skandal: Was berechtigt den Bayerischen Verfassungsschutz, auch Schweizer Publikationen auf vermuteten Einfluss   – zum Beispiel mit Cyber-Methoden   – aus Russland zu untersuchen?

Selbst etliche deutsche Medien akzeptieren die Überwachung durch den Bayerischen Verfassungsschutz nicht. Die «Berliner Zeitung» zum Beispiel reagierte auf die Publikation der erwähnten Liste mit rechtlichen Schritten und verlangte in aller Form eine Streichung ihres Namens auf der Liste der verdächtigten und untersuchten Medien. Und natürlich reagierten auch die deutschen «NachDenkSeiten», die ebenfalls die „Ehre“ haben, auf der Liste der verdächtigten Publikationen aufgeführt zu sein. Und das Schweizer Polit-Magazin «Zeitgeschehen im Fokus», eine echt lesenswerte unabhängige Publikation, hat ebenfalls vor, juristische Schritte zu unternehmen.

Wie soll Globalbridge.ch reagieren?

Die großen Schweizer Medien der vier marktbeherrschenden Medienkonzerne Ringier, TX Group, NZZ und CH-Medien, die von Globalbridge.ch für ihre politische Einäugigkeit und rassistische Russophobie gelegentlich kritisiert wurden und werden, verzichten offensichtlich bewusst auf Gegenkritik. Sie wissen, dass eine Erwähnung des Namens Globalbridge in ihren Medien beste Werbung für die Plattform Globalbridge.ch wäre. Dass nun ausgerechnet eine deutsche Behörde sich anmasst, Globalbridge in ihre Recherchen einzubeziehen, ist deshalb tatsächlich überraschend   – und „befremdlich“, wie sich Jens Berger von den NachDenkSeiten zu ihrem Fall ausdrückte.

Die Lust von Globalbridge, sich juristisch zu wehren und also Geld in einen fachkundigen Anwalt zu investieren, ist ausgesprochen begrenzt. Denn gefunden haben die Schnüffler aus Bayern ohnehin nichts. Globalbridge.ch erhält von keiner russischen Seite Unterstützung und wird von russischer Seite nicht für Propaganda missbraucht. Die anfallenden Kosten der Plattform   – vor allem also die Honorare für ihre Autoren   – zahlt Herausgeber Christian Müller großenteils aus seinem Ersparten. Mittlerweile sind aber auch die Spenden aus dem Kreis der Leserinnen und Leser substanziell   – wofür Globalbridge-Herausgeber Christian Müller sehr, sehr dankbar ist! Im Einzelfall kam es aber bisher zu keiner Spende von über 1000 Schweizer Franken oder Euros. Ja sogar das Gegenteil von Geld aus Russland ist der Fall: Globalbridge muss ja auch seinem (italienischen) Autor Stefano di Lorenzo, der für seine Berichterstattung zurzeit in Russland lebt, Honorar bezahlen, was extrem schwierig ist, weil Banküberweisungen aus der EU und aus der Schweiz nach Russland unmöglich sind. Es muss also immer jemand gefunden werden, der, zum Beispiel aus einem Land im Kaukasus, eine Überweisung nach Russland machen kann, und dem, von der Schweiz aus, ein adäquater Betrag zugestellt werden kann. Keine einfache Sache: zeitaufwendig und mit hohen Spesen für die nötigen Kurswechsel verbunden!

Globalbridge.ch publiziert auch keine Werbung für irgendwelche käufliche Produkte und betreibt keine eigene Werbung für sich selbst auf Facebook oder X. Da kann also lange geschnüffelt werden: Globalbridge.ch ist total unabhängig, auch wirtschaftlich   – wenn auch nicht auf viele Jahre hinaus. Die Plattform wird zunehmend abhängig sein von den Spenden aus der Leserschaft   – und natürlich auch von der Schaffenskraft seines Herausgebers Christian Müller, der mit seinen 80 Lebensjahren auch nicht mehr 14 Stunden am Tag arbeiten kann, wie er es in früheren Zeiten, als Journalist oder Medien-Manager, durchaus gewohnt war.

Russland hat in keiner Form Einfluss auf Globalbridge.ch genommen und hat nie versucht, diese Plattform für die digitale Erzählung eines Russland-positiven Narrativs zu missbrauchen.

Hier geht es zur offiziellen Publikation des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz (Achtung, es sind 45 Seiten! Die Tabelle, auf der Globalbridge aufgeführt wird, findet sich ab Seite 39 des Dokumentes). Und hier geht es zu diversen Reaktionen betroffener Medien: NachDenkSeiten, Berliner Zeitung (mit Bezahlschranke), und weitere. Und hier zu einem Bericht auf RT, wo von der ebenfalls betroffenen «Weltwoche» die Rede ist. Und hier zu einem Bericht darüber in der NZZ. Sehr informativ! Ein Zitat aus der NZZ: «Die BSW-Abgeordnete Dagdelen sieht das anders. Laut ihr geht es dem bayrischen Verfassungsschutz darum, ‹jeden, der sich für einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine und für Friedensverhandlungen einsetzt, einer Zusammenarbeit mit Russland zu verdächtigen›. Sie meint: ‹Wer die Grundrechte verteidigen will, muss leider inzwischen die Verfassung vor dem Verfassungsschutz schützen.› »

Und nochmals ausdrücklich ganz herzlichen Dank für das große Interesse, das der Plattform Globalbridge.ch aus der Schweiz und zunehmend auch aus Deutschland entgegengebracht wird   – und insbesondere auch sehr herzlichen Dank für die mittlerweile vielen großen und kleinen Spenden! (Siehe auf der Website rechts oben: Globalbridge unterstützen!)

PS: Es lohnt sich, die eine oder andere Plattform der 350 auf der Liste der verdächtigten Plattformen aufgeführten Plattformen tatsächlich im eigenen PC oder Handy einzugeben und anzuklicken. Auch ich, Christian Müller, habe da einige mir bisher unbekannte Plattformen entdeckt und geöffnet. Nicht wenige scheinen mir durchaus lesenswert!

Ein interessantes Beispiel:
http://www.grenzezank.com

Quelle: https://globalbridge.ch/so-kontrolliert-das-bayerische-landesamt-fuer-verfassungsschutz-auch-globalbridge-skandal-oder-nur-lachnummer/
Mit freundlicher Genehmigung von globalbridge.ch


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6250&mailid=2341


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.09.2024

Libanon: mehr als 1200 Verwundete durch Explosionen ihrer Pager

aus e-mail von Doris Pumphrey, 17. September 2ß24,  17:33 Uhr


*/ALJAZEERA berichtet von mehr als 1200 Verwundeten ….

Siehe:/https://www.aljazeera.com/live*


*Libanon: Dutzende Hisbollah-Mitglieder nach Explosion ihrer Pager

verwundet


*Zahlreiche Hisbollah-Mitglieder wurden im Libanon durch Explosionen

ihrer Kommunikationsgeräte verletzt. Experten gehen davon aus, dass

Israel hinter der Attacke steckt. In den Reihen der Hisbollah soll von

der "größten Sicherheitslücke" seit Kriegsbeginn die Rede sein.


Dutzende Hisbollah-Mitglieder sind am Dienstag im Südlibanon und in den

südlichen Vororten von Beirut schwer verletzt worden, als die

Funkmeldeempfänger, sogenannte Pager, explodierten, wie die nationale

Nachrichtenagentur /NNA/ berichtet."Dutzende von Verletzten wurden ins

Krankenhaus gebracht, nachdem Pager durch den Einsatz von

Hochtechnologie explodiert waren", so die /NNA/.


Die aus Beirut berichtende /Al Jazeera/-Korrespondentin Zeina Khodr

sprach von einer "bedeutenden Entwicklung" im Krieg zwischen Israel und

der von Iran unterstützten Hisbollah. Laut Khodr hat es den Anschein,

dass die Kommunikationsgeräte in einem koordinierten Angriff

durchdrungen und gehackt worden sind.


"Dies ist ein schwerwiegender Sicherheitsverstoß – das

Kommunikationsgerät der Hisbollah wurde kompromittiert. Wir haben aus

dem ganzen Libanon Bilder von Männern gesehen, die verwundet und blutend

auf dem Boden liegen. Wir haben Berichte von Krankenhäusern gesehen, die

um Blutkonserven bitten", wird die Journalistin auf der Webseite von /Al

Jazeera/ zitiert.


Der katarische Fernsehsender zitiert einen anonym bleiben wollenden

Hisbollah-Vertreter mit den Worten, die Detonation der Pager sei die

"größte Sicherheitslücke", der die Gruppe in dem fast einjährigen Krieg

mit Israel ausgesetzt gewesen sei. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah

soll seine Kämpfer vor einigen Monaten aufgefordert haben, keine

Smartphones mehr zu benutzen, da Israel über die Technologie verfüge,

diese Geräte zu infiltrieren und zu durchdringen.Nach Großangriff der

Hisbollah auf Israel: Tel Aviv erlässt Zensurbestimmungen für Medien


Der Militäranalyst und Nahostexperte Elijah Magnier erklärte

gegenüber/Al Jazeera/, dass die Hisbollah in hohem Maße auf Pager

angewiesen sei, um zu verhindern, dass Israel ihre Kommunikation

abfängt, und er vermute, dass die Pager manipuliert wurden, bevor sie an

Hisbollah-Mitglieder verteilt wurden.


"Dies ist kein neues System. Es wurde in der Vergangenheit verwendet

(…), in diesem Fall war also eine dritte Partei beteiligt (…), um den

Zugang zu ermöglichen, um die Explosionen aus der Ferne zu aktivieren",

sagte er. Diese Explosionen seien stark genug gewesen, um die

"Psychologische Stärke der Hisbollah schwer zu treffen", so der Analyst.

Das israelische Militär, das sich seit Oktober letzten Jahres parallel

zum Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen Gefechte mit der Hisbollah

liefert, gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.



https://www.berliner-zeitung.de/news/hisbollah-mitglieder-nach-explosion-von-funkrufempfaengern-verletzt-li.2254833

17.9.2024

*Libanon: Hunderte Hisbollah-Mitglieder durch explodierende Pager verletzt


*An mehreren Orten im Libanon kam es zu Explosionen von

Telekommunikationsgeräten in den Händen von Hisbollah-Mitgliedern. Auch

Irans Botschafter wurde dabei verletzt.

Hunderte Mitglieder der Hisbollah sind nach Angaben der libanesischen

Regierung am Dienstag zum Teil schwer verletzt worden, als tragbare

Funkgeräte, die sie zur Kommunikation verwendeten, explodiert

sind. Offizielle Stellen machten Israel

<https://www.berliner-zeitung.de/topics/israel> für den offenbar

ausgeklügelten, ferngesteuerten Anschlag verantwortlich, der zu einer

Zeit zunehmender Spannungen an der libanesischen Grenze erfolgte.


Irans staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtet, dass auch der

iranische Botschafter im Libanon, Moschtabi Amani, bei der Explosionen

eines Pagers leicht verletzt wurde. Er habe mitgeteilt, dass es ihm

trotz der Verletzung gut gehe und „keinerlei Gefahr“ für ihn bestehe.


Die Explosionen ereigneten sich im Süden des Libanon und in den

südlichen Vororten von Beirut, beides Hochburgen der schiitischen

Bewegung. Ein Reuters-Journalist berichtet, er habe im Süden Beiruts

zehn Hisbollah-Mitglieder mit stark bluteten Wunden gesehen. Eine

Live-Übertragung vom Ort des Geschehens zeigt mehrere verletzte Männer,

die am Boden liegen. Auch in Syrien seien Pager explodiert, meldet die

Nachrichtenagentur Associated Press (AP).

Arabische Nachrichtensender berichten, die Operation sei „unter Einsatz

modernster Technologie“ durchgeführt worden. Dem mit der Hisbollah

verbundenen Fernsehsender Al Mayadeen zufolge, habe das libanesische

Gesundheitsministerium die Bürger aus Sicherheitsgründen aufgefordert,

ihre Walkie-Talkies zu entsorgen.


Auch israelische Medien berichten mit Eilmeldungen über den Vorfall. In

der Jerusalem Post oder Israel HaYom heißt es beispielsweise:

„Zahlreiche Verletzte nach Explosion in Beiruts Hisbollah-Hochburg“. Im

Live-Ticker der linksliberalen israelischen Tageszeitung Haaretz heißt

es, ein enger Berater von Premierminister Benjamin Netanjahu habe

angedeutet, dass Israel hinter den Explosionen im Libanon stecke. Das

israelische Militär hat sich bis dato nicht zu den Explosionen im

Nachbarland geäußert.


*Krankenhäuser im Libanon in Alarmbereitschaft

*Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Krankenhäuser auf, in

Alarmbereitschaft zu sein, um Notfallpatienten aufzunehmen, und forderte

die Besitzer von Pagern auf, sich von diesen zu trennen. Es forderte

auch das Gesundheitspersonal auf, keine drahtlosen Geräte zu benutzen.


AP-Fotografen in den Krankenhäusern der Region berichteten, dass die

Notaufnahmen mit Patienten überfüllt waren, viele von ihnen mit

Verletzungen an den Gliedmaßen, einige in ernstem Zustand. Die

staatliche Nationale Nachrichtenagentur meldete, dass Krankenhäuser im

Südlibanon, im östlichen Bekaa-Tal und in den südlichen Vororten von

Beirut - alles Gebiete, in denen die Hisbollah stark vertreten ist - die

Menschen zu Blutspenden aller Art aufgerufen hätten.


Seit fast einem Jahr kommt es zu schweren Gefechten zwischen der

libanesischen Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär. In den

vergangenen Tagen verdichteten sich die Anzeichen, dass der Konflikt

zwischen Israel und der Hisbollah zu einem offenen Krieg eskalieren könnte.


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.09.2024

Interview mit russischem BotschafterMoskau betrachtet möglichen neuen Friedensplan mit Skepsis

deutschlandfunk.de, 17.09.2024,

Russland steht möglichen Friedensverhandlungen im Krieg mit der Ukraine skeptisch gegenüber. Der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, sagte dem Deutschlandfunk, es müsse zuerst einen Friedensplan geben. Wenn ein Text vorliege, könne Russland sehen, inwieweit dieser Plan den eigenen Vorstellungen entspreche.


Sergej Netschajew, russischer Botschafter in Deutschland (picture alliance / dpa / Christophe Gateau)


Netschajew bezog sich auf Aussagen von Bundeskanzler Scholz, der sich zuletzt für intensivere diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ausgesprochen hatte. Im ZDF-Sommerinterview hatte Scholz betont, dass es eine weitere Friedenskonferenz geben werde. Der ukrainische Präsident Selenskyj und er seien sich einig, dass auch Russland bei dieser Konferenz dabei sein müsse.

Die Ukraine versucht, einen eigenen Friedensplan von der Weltgemeinschaft absegnen zu lassen. Botschafter Netschajew erklärte, Russland habe den Wortlaut eines neuen Friedensplans noch nicht gesehen. Wenn es sich nur um den bisherigen Plan der Ukraine in einer anderen Fassung handele, sei das für Russland inakzeptabel. Er gehe davon aus, dass Bundeskanzler Scholz das auch wisse. Der Friedensplan aus Kiew sieht den Abzug russischer Truppen aus allen Gebieten der Ukraine vor, einschließlich der Krim. Daneben soll Russland Reparationszahlungen zustimmen.



Kritik an NATO


Netschajew kritisierte im Gespräch mit dem Deutschlandfunk die westlichen Staaten. In den vergangenen Jahren seien militärisch-technische Anlagen der NATO-Verbündeten in der Ukraine stationiert worden. Der Botschafter bezeichnete das als „weitere Herausforderung für die russische Sicherheit“. Die Situation sei ernster als in den Zeiten des Kalten Krieges. Da habe es zwei Pole und Regeln gegeben, die von beiden Seiten eingehalten worden seien. Jetzt würden die westlichen Partner diese Regeln nicht einhalten. Netschajew sagte wörtlich: „Die Unterstützung des Kiewer Regimes ist so hoch wie nie zuvor.“

Der russische Botschafter verwies zudem auf die Diskussion, der Ukraine zu erlauben, westliche Raketen mit großer Reichweite auch für Angriffe auf russisches Staatsgebiet zu nutzen. Dafür wirbt die Ukraine bei westlichen Staaten und begründet es mit dem Wunsch nach einer besseren Verteidigung. Damit seien die NATO-Länder total im Konflikt mit Russland, so Netschajew. Er sprach von „klaren Konfliktparteien“. Das werde, sagte Netschajew weiter, für Russland eine absolut neue Situation sein, mit allen daraus resultierenden Folgen. Welche Folgen das sein könnten, ließ der Botschafter offen.

Die Ukraine verteidigt sich seit Anfang 2022 mit Unterstützung westlicher Länder gegen einen von Russland geführten Angriffskrieg.



Weitere Informationen:


Ukrainischer Botschafter gegen Vermittlung durch Kontaktgruppe

Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Heusgen, geht von Gesprächen über Friedensplan aus

Diese Nachricht wurde am 17.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.


Info: https://www.deutschlandfunk.de/moskau-betrachtet-moeglichen-neuen-friedensplan-mit-skepsis-100.html


findet Ihr das heute ausgestrahlte Interview mit dem russischen Botschafter in Deutschland über Möglichkeiten des Friedens in der Ukraine aus russischer Sicht. Auch geht es um die Folgen einer Stationierung von neuen Mittelstreckenraketen in Deutschland.


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17.09.2024

Georgien: Regime-Change-Apologet Roth wieder in Tblissi

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth ist am Montag wieder im georgischen Tblissi zu Besuch, um die proeuropäischen Oppositionellen im Wahlkampf zu unterstützen. Anders als bei seinem letzten Besuch im Mai verweigern Vertreter der Regierungspartei diesmal ein Treffen mit ihm.


Georgien: Regime-Change-Apologet Roth wieder in Tblissi© X-Kanal von Michael Roth



Die Wahlen zum 10. georgischen Parlament finden am 26. Oktober statt. In den letzten Jahren hat sich die ehemalige Sowjetrepublik im Südkaukasus vor allem von der Wokeness-Agenda und der westlichen antirussischen Politik distanziert. Die prowestliche Ausrichtung Georgiens bleibt aber nach wie vor offiziell bestehen – seit dem 14. Dezember 2023 ist Georgien offiziell EU-Beitrittskandidat.


08.08.08: Georgischer Politiker bringt Entschuldigung vor dem ossetischen Volk ins Gespräch





08.08.08: Georgischer Politiker bringt Entschuldigung vor dem ossetischen Volk ins Gespräch






Nach der Verabschiedung des sogenannten Agenten-Gesetzes zur besseren Kontrolle von ausländisch finanzierten "Nicht-Regierungsorganisationen" hatte die Europäische Union am 28. Juni 2024 die Verhandlungen vorerst auf Eis gelegt. Die Wahlen im Oktober werden deshalb von vielen im Westen als Schicksalswahlen gedeutet, die über die geopolitische Ausrichtung des Landes auf Jahre entscheiden werden.

Am Montag gab der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Michael Roth, seine Reise in die georgische Hauptstadt Tblissi bekannt. Am Vormittag postete er auf seinem X-Kanal ein Foto mit georgischen Oppositionellen und schieb polemisierend dazu:

"Es ist die Zivilgesellschaft, Dummkopf! Kritische, mutige NGOs sind das Rückgrat einer starken, widerstandsfähigen Demokratie. Danke für das pro-europäische Engagement und die inspirierende Arbeit. Das Gesetz über ausländische Agenten ist Gift für die demokratische Kultur in Georgien und muss daher abgeschafft werden." 

Seine Polemik galt offenbar Vertretern der Regierungspartei "Georgischer Traum", die seinen vorher in diplomatischen Kreisen angekündigten Besuch im Vorfeld kritisiert hatten. Der deutsche Bundestagsabgeordnete Michael Roth habe versucht, sich in die revolutionären Prozesse in Georgien einzumischen, sagte Premierminister Irakli Kobachidse am Mittwoch.

"Er hat versucht, sich in die revolutionären Prozesse einzumischen, und dieser Versuch ist gescheitert. Michael Roth versucht, die Opposition irgendwie zu unterstützen, aber sein Ruf im Land ist so untergraben, dass ich glaube, dass sein Besuch in Georgien für die Opposition kontraproduktiv sein wird", so Kobachidse. 

Der georgische Premier erinnerte an den Auftritt Roths bei einer Demonstration gegen das NGO-Gesetz am 14. Mai, als er zusammen mit den Außerministern der baltischen Staaten die Demonstranten zu Standhaftigkeit im Namen von "Freiheit und Demokratie" aufrief. Ebenfalls im Mai traf sich Roth mit Vertretern der Regierungspartei an einem runden Tisch, um ihnen nahezulegen, dass im Falle der Verabschiedung des Gesetzes die EU-Hilfen für Georgien versiegen könnten.

Am Montag teilte der Sprecher des georgischen Parlaments Schalwa Papuaschwili mit, dass die Mitglieder der Regierungspartei diesmal kein Interesse an einem Treffen mit Roth hätten.

"Wenn er kommt, um die Opposition zu unterstützen, bedeutet das die Einmischung eines Vertreters eines ausländischen Staates in die Innenpolitik und den Wahlkampf. Die Opposition scheint seine Beleidigungen gegenüber der Kirche, der Regierung und dem Volk zu billigen. Heute werden sie wahrscheinlich Schlange stehen, um ihn noch einmal zu treffen", sagte Papuaschwili.

Roth hat die derzeitige konservativ ausgerichtete Politik Tblissis wiederholt auf X kritisiert. Der SPD-Politiker ist seit Jahren bekannt als notorischer Unterstützer des Kiewer Regimes und Befürworter von Waffenlieferungen in die Ukraine. Auch sähe er gern Georgien als Mitglied der westlichen Bündnisse und als Beteiligten an der antirussischen Politik der EU. Auf dem Westbalkan macht der Politiker mit dem gleichen Ziel Druck auf Serbien. Als Beweis für die "prorussischen" Positionen Serbiens postete Roth auf X zuletzt ein Video des in der EU verbotenen Fernsehsenders RT und erntete dafür Spott und Kritik.


Mehr zum Thema - Bereits ausgemacht – eine weitere Kriegsfront gegen Russland


Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Info: https://freedert.online/europa/219347-georgien-regime-change-apologet-roth-reist-nach-tbilissi-kommende-wahlen-beienflussen


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17.09.2024

Larry Johnson: Die Huthis erhöhen den Druck auf Israel

seniora.org, 17. September 2024, 16. September 2024 Von Larry C. Johnson - übernommen von sonar21.com

Der gestrige (15.09.24) Raketenangriff der Huthis auf Israel ist etwas Neues und Dramatisches  – ein Wendepunkt.

Rakete.pngIranische Fattah Hyperschall-Rakete

Als ich heute früh mit Judge Napolitano gesprochen habe, hatte ich keine genauen Angaben zur Entfernung und zur Flugzeit der Rakete. Jetzt schon, und die Berichte   – falls sie wahr sind   – sind erstaunlich. Die Huthi-Rakete legte in elf Minuten 1.930 km (1.200 Meilen) zurück. Wie schnell ist das? 10.700 km (6.666 Meilen) pro Stunde. Das, liebe Jungs und Mädels, ist eine Hyperschall-Rakete.

Die Schallgeschwindigkeit auf Meereshöhe beträgt 1.225mkm (761 Meilen) pro Stunde. Eine Hyperschallrakete ist eine Rakete, die mindestens fünfmal so schnell wie der Schall fliegt. Rechnen Sie es sich aus. Die Houthi-Rakete flog mindestens NEUN Mal so schnell wie der Schall. Das bedeutet, dass es sich um eine Hyperschall-Rakete gehandelt hat.

Meines Wissens verfügen weder die USA noch Israel über einsatzfähige Hyperschallflugkörper. Die Frage ist also, woher die Huthis diese Rakete haben. Die Huthis behaupten, sie selbst gebaut zu haben. Ich zweifle zwar nicht an ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Einfallsreichtum, aber im Jemen gibt es nicht die wissenschaftliche und technische Infrastruktur, die für die Entwicklung und Herstellung einer Hyperschallrakete erforderlich ist. Russland verfügt über diese Infrastruktur, und laut vor einem Jahr veröffentlichten Berichten gilt dies auch für den Iran.

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man auf den Straßen von Teheran Werbetafeln auf Hebräisch sieht.

Auf dieser, die diese Woche in der iranischen Hauptstadt aufgestellt wurde, steht: „400 Sekunden bis Tel Aviv“ auf Persisch, Arabisch und Hebräisch. Es handelt sich um eine Ankündigung der neuesten Rakete im schnell wachsenden Waffenarsenal des Iran   – eine Rakete, die laut dem iranischen Militär bis zu 15-mal schneller als der Schall fliegen kann.

Die Rakete heißt Fattah, offenbar benannt nach einem der 99 Namen Gottes im Islam, der „Siegesspender“ bedeutet. Sie wurde diese Woche als historische Errungenschaft für das Militär des Landes vorgestellt.

Das Hyperschallprojektil ist in der Lage, „alle Luftverteidigungs-Raketensysteme zu durchdringen und zu zerstören“, wie der Kommandeur der Luftwaffe des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRCG), Brigadegeneral Amir Ali Hajizadeh, in einem von der halboffiziellen Nachrichtenagentur Tasnim veröffentlichten Kommentar erklärte.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur darüber spekulieren, welches Land die Hyperschall-Rakete an den Jemen geliefert hat. Es gibt Argumente dafür, dass der Iran dies als Vergeltung für die Ermordung von Ismail Haniyeh am 2. Juni in Teheran getan hat. Indem der Iran den Jemen bzw. die Huthis als Stellvertreter benutzt, vermeidet er eine Situation, die Israel zum Einsatz seiner Atomwaffen provozieren könnte, und demonstriert gleichzeitig seine Fähigkeit, eine funktionsfähige, tödliche Hyperschallwaffe zu starten.

Während israelische und US-amerikanische Regierungsvertreter den erfolgreichen Angriff herunterspielen, räumte die israelische Presse   – mit einem Hauch von Hysterie   – ein, dass die israelischen und US-amerikanischen Luftverteidigungssysteme die Rakete nicht abfangen und zerstören konnten. Das meine ich mit einem game changer [wegweisender Wendepunkt]. Vor diesem Raketenangriff sonnte sich Israel in der Illusion, dass es über einen undurchdringlichen „Eisernen Dom“ (Iron Dome) verfügt, der in der Lage ist, von der Hisbollah und dem Iran abgefeuerte Raketen und Flugkörper abzuwehren. Niemand im Westen, zumindest nicht öffentlich, hat damit gerechnet, dass die Huthis in den Besitz eines Hyperschallsystems gelangen und Tel Aviv treffen würden.

Ich vermute, dass die Analysten der US-amerikanischen und israelischen Geheimdienste heute Abend fieberhaft versuchen einzuschätzen, ob dies ein Einzelfall war oder nur der Beginn einer neuen Phase der Huthi-Kampagne zur Unterstützung der Palästinenser. Ich gehe davon aus, dass Israel, vielleicht in Absprache mit den Vereinigten Staaten, einen Gegenschlag gegen die Huthis durchführen wird. Nach zehn Monaten der gescheiterten Mission „Prosperity Guardian“   – die von den USA zusammengeschustert wurde, um die Huthis angeblich in ihre Schranken zu weisen und das Rote Meer wieder für den gesamten Seeverkehr zu öffnen   – ist es jedoch höchst unwahrscheinlich, dass eines der beiden Länder den Huthis einen vernichtenden Schlag versetzen kann.

Das Drama der Huthis ist das geringste Problem Israels. Haaretz berichtet, dass Netanjahu versucht, den derzeitigen Verteidigungsminister Gallant zu verdrängen, weil dieser sich weiterhin gegen eine israelische Invasion im Südlibanon ausspricht, die den Krieg mit der Hisbollah eskalieren würde. Netanjahu will Gallant Berichten zufolge durch den Oppositionspolitiker (und ehemaligen Erzfeind von Netanjahu) Gideon Sa'ar ersetzen. Sa'ar behauptet, er befürworte eine Ausweitung des Krieges im Südlibanon und die Rückkehr der 60.000 israelischen Flüchtlinge, die ihre Häuser im Norden Israels verlassen haben.

Wir leben auf Messers Schneide. Israel ist entschlossen, einen Krieg zu führen, den es nicht gewinnen kann, während die Ukraine am Rande eines massiven militärischen Zusammenbruchs steht. Diese Umstände schaffen die Möglichkeit für schlechte Entscheidungen, die die Welt buchstäblich in Brand setzen könnten.

Quelle: https://sonar21.com/houthis-step-up-pressure-on-israel/
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6246&mailid=2340


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.09.2024

Aufruf: Deutsche Medien fordern ungehinderten Zugang zum Gazastreifen

zeit.de, 17. September 2024, 8:00 Uhr,

In einem offenen Brief appellieren die Redaktionen an die Regierungen von Israel und Ägypten, endlich ohne Einschränkungen aus Gaza berichten zu dürfen.


Der Zugang zum Gazastreifen soll für eine unabhängige Berichterstattung geöffnet werden. © Holger Stark/​ZEIT ONLINE


In einem offenen Brief haben überregionale deutsche Medien die Regierungen von Israel und Ägypten dazu aufgefordert, Journalistinnen und Journalisten ungehinderten Zugang zum Gazastreifen zu gewähren. "Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos", heißt es in dem Appell von Chefredakteuren, Intendanten und dem ARD-Vorsitzenden. "Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich macht, beschädigt die eigene Glaubwürdigkeit. Wer uns verbietet, im Gazastreifen zu arbeiten, schafft die Voraussetzungen, dass Menschenrechte verletzt werden." Die Medien hätten "in der Bewertung und Analyse unterschiedlicher internationaler Krisen jahrzehntelange Erfahrungen" und seien keine Konfliktpartei. Die Redaktionen wüssten um das Risiko einer Berichterstattung vor Ort, seien aber bereit, es zu tragen.  

Der Appell richtet sich an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi. Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern zählen unter anderem die Chefredaktionen von DIE ZEIT, des Spiegel, der Süddeutschen Zeitung, von taz, Bild, Welt, Stern, der Nachrichtenagentur dpa sowie die Spitzen der Fernsehanstalten ARD, ZDF, RTL, NTV, Arte und der Deutschen Welle. Hinzu kommen berufsständische Organisationen wie Reporter ohne Grenzen und der Deutsche Journalistenverband. Der Brief wurde den Regierungen am gestrigen Montag, dem 16. September, zugestellt.   


Den vollen Wortlaut des Appells sowie die Liste der unterzeichnenden Medien finden Sie hier:

Offener Brief

An den Ministerpräsidenten des Staates Israel, 

Benjamin Netanjahu, 

an den Präsidenten der Arabischen Republik Ägypten, 

Abd al-Fattah as-Sisi, 

fast ein Jahr Krieg – und noch immer verhindern die Regierungen Israels und Ägyptens, dass internationale Reporter und Reporterinnen in den Gazastreifen reisen, um darüber zu berichten. Fast ein Jahr Krieg, und noch immer verhindern Ihre Regierungen, dass wir uns unbegleitet und unabhängig ein Bild über die Situation in Gaza machen können. Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos. 

Nach fast einem Jahr Krieg fordern wir die israelische Regierung auf: Gewähren Sie uns Zutritt zum Gazastreifen! 

Nach fast einem Jahr Krieg fordern wir die ägyptische Regierung auf: Lassen Sie uns über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen einreisen! 

Nie ist die Anwesenheit von unabhängigen Reportern und Reporterinnen so wichtig wie in Kriegen und bewaffneten Auseinandersetzungen. Wir sind keine Konfliktpartei. Wir, die Chefredakteurinnen, Chefredakteure und Intendanten, die Reporterinnen und Reporter und unsere Organisationen, die Verlage und Fernsehstationen, haben in der Bewertung und Analyse unterschiedlicher internationaler Krisen jahrzehntelange Erfahrungen. 

Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich macht, beschädigt die eigene Glaubwürdigkeit. Wer uns verbietet, im Gazastreifen zu arbeiten, schafft die Voraussetzungen, dass Menschenrechte verletzt werden. 

Wir wissen um unser Risiko. Wir sind bereit, es zu tragen. 

Gewähren Sie uns Zugang zum Gazastreifen. Lassen Sie uns arbeiten – im Interesse aller!


Unterzeichnet von  

DIE ZEIT, ZEIT ONLINE (Giovanni di Lorenzo, Jochen Wegner) 

taz, die tageszeitung (Barbara Junge, Ulrike Winkelmann)

Stern (Gregor Peter Schmitz)

DER SPIEGEL (Dirk Kurbjuweit)

Dpa (Sven Gösmann)

Reporter ohne Grenzen (Anja Osterhaus)

Arte (Carolin Ollivier)

Redaktionsnetzwerk Deutschland (Eva Quadbeck, Sven Oliver Clausen)

Deutscher Journalistenverband (Mika Beuster)

Süddeutsche Zeitung (Judith Wittwer, Wolfgang Krach)

BILD (Marion Horn)

DIE WELT (Ulf Poschardt)

ZDF (Bettina Schausten)

Handelsblatt (Sebastian Matthes)

RTL/NTV  (Gerhard Kohlenbach)

Deutsche Welle (Peter Limbourg)

ARD (Kai Gniffke)


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119 Kommentare

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Sevro au Barca

vor 12 Stunden

die deutschen Medien tun genau das richtige - nach einer angemessenen Wartezeit von ca. 11 Monaten, fragt man höflich nach, ob man ggf. allgemein geachtete Grundrechte wahrnehmen darf.

Wir hier

vor 12 Stunden

Nachdem deutsche Medien die Stastsräson verteidigt haben und in deutschen Kommentarspalten die Kommtarschreiber erziehen wollten, indem jeder israelkritische Kommentar gelöscht wurde, Quellen gelöscht wurden usw. möchte man nun endlich seiner Journalistischen Arbeit nachkommen. Hut ab.

Vielleicht auch endlich mal über die ca. 140 getöteten Kollegen, teilweise mit Familien oder über die 34 Journalisten die ohne Anklage in israelischen Gefängnissen sitzen. Wobei ich persönlich davon Ausgehe, dass Israel das verhindern und keine Zulassung erteilen wird, die es Journalisten erlaubt frei Berichten zu können.

.Tannenberg.

vor 12 Stunden

Wir sind keine Konfliktpartei.

Das sehen offenbar nicht alle Seiten so.

Nach RSF-Recherchen sind in Gaza bisher mindestens 105 Medienschaffende durch israelische Luftangriffe, Raketen und Schüsse getötet worden, darunter mindestens 22 im direkten Zusammenhang mit ihrer Arbeit.

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/ueber-100-medienschaffende-in-nur-sechs-monaten-getoetet

alice_42

vor 12 Stunden

>> "Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich macht, beschädigt die eigene Glaubwürdigkeit. Wer uns verbietet, im Gazastreifen zu arbeiten, schafft die Voraussetzungen, dass Menschenrechte verletzt werden." <<

Späte Erkenntnis, aber immerhin. Jedoch: es gibt Augenzeugenberichte, trotz der israelischen Restriktionen. Deutsche Medien könnten in der Weise Gebrauch davon machen, wie es andernorts der Fall ist.

Auch ein offener Brief, von Augenzeugen an die U.S.-Regierung gerichtet: „We are among the only neutral observers who have been permitted to enter the Gaza Strip since October 7. Given our broad expertise and direct experience of working throughout Gaza we are uniquely positioned to comment on several matters of importance to our government as it decides whether to continue supporting Israel’s attack on, and siege of, the Gaza Strip. Specifically, we believe we are well positioned to comment on the massive human toll from Israel’s attack on Gaza, especially the toll it has taken on women and children.

This letter collects and summarizes our own experiences and direct observations in Gaza.“ -> https://www.sadaka.ie/wp-content/uploads/2024/07/Letter.pdf

Gut belegte Berichte von erfahrenen Ärzten, die zuvor in Kriegsgebieten gearbeitet haben. Dies nur als Beispiel, nicht nur davon wurde hierzulande äußerst spärlich berichtet.

PS: „Militär: Israel übernimmt Kontrolle über Grenzübergang Rafah“ -> https://tinyurl.com/4pfef7rd

Martin aus Wien

vor 13 Stunden

Der offene Brief kommt für meine Begriffe sehr spät. Da hätte man früher mutiger auftreten müssen, um alleine den eigenen Stellenwert des Journalismus gegenüber der Politik darzustellen.

f

fbd

vor 12 Stunden

Ein Versuch sich durch die Hintertür von der Schuld der völlig fehlgeleiteten Berichterstattung zu vefreien.

"Wir haben ja nichts gewusst"

DB

Der Benny

vor 12 Stunden

Vielleicht gelingt so langsam auch in einem Großteil der veröffentlichten Meinung eine angemessene Berichterstattung. Vielleicht mal ein Portrait des israelischen Polizeiministers, das wäre doch mal ein Anfang. Und dann einen Diskurs über die Sinnhaftigkeit des militärischen Umsichschlagens Israels in Relation zur Erreichbarkeit der (sich übrigens gerade ausweitenden) Ziele.

P

PunktKomma

vor 12 Stunden

So spät? Man macht sich ja lächerlich! Die Deutschen liefern Waffen an Israel und wollen in den Gaza Streifen um zu schauen was diese anrichten? Soll das ein Scherz sein? Noch dazu, dass ich annehme, dass es sowieso keine differenzierte Berichterstattung wäre, weil man auf der Seite Israels steht?

Sophie von der Tann ist zumindest dort in der Nähe und berichtet, ihr vertraue ich. Menschen die sich für das Thema interessieren, haben sich längst andere Quellen gesucht, Ihr seid schlichtweg zu spät, und dadurch überhaupt nicht glaubwürdig!



Info: https://www.zeit.de/politik/2024-09/gazastreifen-krieg-israel-aegypten-journalismus-medien


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.09.2024

Offener Brief vor Trump-Talk    Musk pöbelt gegen EU-Kommissar

spiegel.de, vom 13.08.2024, 07.14 Uhr

Vor Elon Musks Gespräch mit Donald Trump erinnert EU-Kommissar Breton daran, dass in Europa Regeln zur Verbreitung von Desinformation gelten. Der X-Eigentümer verbittet sich die mahnenden Worte – auf seine Weise.


Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen Foto: Bloomberg / Getty Images


Die EU-Kommission hat Elon Musks Onlineplattform X kurz vor dessen Interview mit Donald Trump vor Verletzungen des europäischen Gesetzes gegen Hetze und Gewaltaufrufe im Netz gewarnt. Die Vorgaben des Gesetzes DSA gälten auch für Musk selbst als Nutzer mit 190 Millionen Follower-Accounts, betonte EU-Kommissar Thierry Breton in einem Brief.

Der EU-Kommissar bezog sich dabei ausdrücklich auf die jüngsten Krawalle in Großbritannien, nach denen Musk Beiträgen von Rechtsextremen Reichweite verlieh. Auslöser der rechtsextremen Randale waren Falschmeldungen im Internet über den mutmaßlichen Täter bei einem Messerangriff auf Kinder in Southport nahe Liverpool Ende Juli. Dabei waren drei Mädchen im Grundschulalter getötet und weitere Menschen verletzt worden.

Zunächst kommentierte Musk nur »Bonjour« unter den von Breton geposteten Brief. Das war dem Techmilliardär aber offenbar noch nicht genug der sarkastischen Kritik. Einige Stunden später postete Musk ein Meme aus dem Film »Tropic Thunder«, das man nur als grobe Beleidigung des EU-Kommissars auffassen kann.


In dem Brief betonte Breton, dass Beiträge bei X auch für Nutzer in der EU zugänglich seien. Deshalb beobachte man in Brüssel die Risiken durch die Verbreitung von Beiträgen, die »Gewalt, Hass oder Rassismus« Vorschub leisteten. Er verwies auch auf den Zusammenhang mit politischen oder gesellschaftlichen Ereignissen rund um die Welt, »inklusive Debatten und Interviews im Kontext von Wahlen«.

Musk will (ab 2 Uhr MESZ am Dienstag) ein Live-Interview mit Trump führen. Er ist inzwischen zu einem Unterstützer des Ex-Präsidenten geworden, der bei der US-Präsidentschaftswahl im November ins Weiße Haus zurückkehren will. X solle die Effizienz der Systeme zur Einhaltung des DSA (Digital Services Act) sicherstellen und über Maßnahmen an sein Team berichten, schrieb Breton.

Der Brief stieß auch auf scharfe Kritik der von Musk eingesetzten X-Chefin Linda Yaccarino. Sie sprach auf der Plattform von einem »beispiellosen« Versuch, ein für Europa gedachtes Gesetz auf politische Aktivitäten in den USA auszuweiten. Außerdem sei es eine »Bevormundung« europäischer Bürger, die eigene Schlüsse aus einer Unterhaltung ziehen könnten.


Techmilliardär Musk hatte den Kurznachrichtendienst Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar gekauft und später in X umbenannt. Er kritisierte den Kurs von Twitter bei der Umsetzung von Regeln gegen Hassrede und Gewaltaufrufe als zu restriktiv. Als Folge wurden viele gesperrte Accounts aus dem rechten politischen Spektrum wieder freigeschaltet. Er selbst verbreitet über seinen Account oft rechte Ansichten weiter.


lpz/dpa


Info: https://www.spiegel.de/netzwelt/interview-mit-donald-trump-elon-musk-beleidigt-eu-kommissar-thierry-breton-nach-brief-an-x-a-d0acb61c-cc12-4097-a6bb-41ced1fe25ba


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

17.09.2024

Vom Fehlstart zur Farce – Wie von der Leyen den Rest an Legitimität verspielt

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lostineu.eu, 17. September 2024

Die Watchlist EUropa vom 17. September 2024 – Heute mit News und Analysen zum Gezerre um die neue EU-Kommission, zu den deutschen Grenzkontrollen und zu Ungarns Regierungschef Orban, der wegen Hochwasser eine umstrittene Rede absagt.

Den Fehlstart der Kommission von der Leyen II. haben wir in diesem Blog schon oft beschrieben. Zu wenig Frauen, zu viele Konservative und zu große Abhängigkeit von den EU-Staaten – das hat für Verzögerungen und Streit gesorgt.

Doch nun wird das Ganze zur Farce. Das Wort stammt nicht von mir – es kommt aus dem Pressesaal der EU-Kommission, wo am Montag mehrere Journalisten-Kollegen die “Farce” um den Rücktritt des französischen Kommissars Breton und seine deutsche Chefin beklagt haben.

Doch auch mit diesem bösen Wort konnten sie von der Leyens Pressesprecher nicht aus der Reserve locken. Die Spindoktoren der Kommission hielten es nicht einmal für nötig, auf Bretons harten Vorwurf einzugehen, dass von der Leyen ihre Behörde auf eine “fragwürdige” Art führe.

Intransparentes Geschacher

Dabei ist der Vorwurf durchaus berechtigt. Wie schon aus Berlin gewohnt, legt die CDU-Politikerin auch in Brüssel einen intransparenten, abgehobenen und autoritären Regierungsstil an den Tag. Die Kollegialität hat sie längst abgeschafft, in der 13. Etage der Kommission thront sie über EUropa.

Doch hier geht es nicht nur um eine ärgerliche Farce. Wir wohnen der intransparenten und unberechenbaren Bildung einer neuen übermächtigen EU-Kommission bei, der jegliche demokratische Legitimität fehlt. Damit meine ich nicht nur die abgekartete “Wahl” der deutschen Chefin.

Damit meine ich auch das Geschacher um Posten und Pöstchen, das die Nominierung der 26 neuen Kommissare überschattet. Da werden neue Portfolios und Phantasieressorts zusammengezimmert, die nichts mit dem Ergebnis der Europawahl zu tun haben.

So soll es künftig einen Verteidigungskommissar geben, obwohl die EU dafür gar nicht zuständig ist. Die Außenpolitik soll von einer Frau geleitet werden, die auf Kriegsfuß mit Russland steht – und deren Partei bei der Europawahl weit abgeschlagen auf Platz drei landete.

Institutionen außer Kontrolle

Völlig absurd wird es in der Wirtschaftspolitik. Von der Leyen will sich vom “Kommissar der Konzerne” Breton trennen, aber einen postfaschistischen Italiener zum Executive Vice President ernennen, um Italiens Regierungschefin Meloni zu gefallen. Dabei hat die nicht einmal für VDL II. gestimmt…

Der gesamte Prozess ist offenbar völlig außer Kontrolle geraten, alle Beteiligten im Europäischen Rat und in der Kommission haben ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Wir werden Zeugen einer Krise der EU-Institutionen, wie es sie sei dem Sturz der Kommission Santer nicht mehr gegeben hat.

Mittlerweile ist nicht einmal mehr klar, ob es von der Leyen gelingen wird, ihr neues Team wie geplant am Dienstag vorzustellen. Denn das Geschacher ist mit dem Rauswurf von Breton noch längst nicht vorbei. Es geht bis zur letzten Minute weiter – und könnte die Vorstellung erneut verzögern…

Siehe auch meine Artikel in der taz und auf Cicero online (Paywall)

P.S. Und so verabschiedet VDL verdiente Mitglieder ihrer Kommission: I have taken note and accepted the resignation of Thierry Breton and thank him for his work during his tenure as commissioner. Das ist alles. Versendet über X – und dann tschüss bzw. adieu!

News & Updates

  • Scholz wirbt für Grenzkontrollen. Die neuen deutschen Grenzkontrollen sind wohl doch nicht so gut mit den EU-Partnern abgestimmt. Nun wirbt Kanzler Scholz für Verständnis und ruft einen nach dem anderen an. Zuvor hatte Polens Regierungschef Tusk “dringende Konsultationen” mit anderen deutschen Nachbarn angekündigt. – Mehr hier (Blog)
  • Macron droht Amtsenthebungs-Verfahren. Zum ersten Mal seit der Parlamentswahl trifft sich am Dienstag das “Bureau” der Assemblée Nationale. Der Ausschuss muss über ein Amtsenthebungs-Verfahren gegen Präsident Macron befinden, das LFI – die radikale Linke – beantragt hat. Es könnte ausgerechnet an den (gemäßigten) Sozialisten scheitern…
  • Belgien streikt für Audi-Werk. Ein landesweiter Streik hat am Montag die belgische Hauptstadt lahmgelegt. Die Gewerkschaften hatten den Ausstand aus Solidarität mit den Arbeitern des Audi-Werks in Brüssel ausgerufen, das von Schließung bedroht ist. Sie fordern, dass sich die EU sich für den Erhalt der Jobs einsetzt – doch die Kommission stellt sich taub. – Mehr hier (taz)

Das Letzte

Orban, das Europaparlament und das Hochwasser. Es sollte DER Aufreger der Woche werden – jedenfalls für die Grünen im Europaparlament. Ungarns Regierungschef Orban wollte in Straßburg sprechen und die Prioritäten seines EU-Vorsitzes erläutern. KRASS! Denn da hätte er ja schon wieder über Frieden und Diplomatie in der Ukraine sprechen können! Doch nun wurde der Event abgesagt. Offizieller Grund: Das Hochwasser in Ungarn.  “Aufgrund der extremen Wetterbedingungen und der anhaltenden Überschwemmungen in Ungarn habe ich alle meine internationalen Verpflichtungen verschoben”, schrieb Orban im Onlinedienst X. Ganz allein ist er allerdings nicht auf diese Idee gekommen. Denn schon am Wochenende hatte der Chef der Konservativen im EU-Parlament, Manfred Weber, Orban nahegelegt, seinen Termin zu canceln – wegen Hochwasser…

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1 Comment

  1. european
    17. September 2024 @ 09:50

    Die Legitimitaet hatte UvdL schon vor der Wahl verspielt, aber offensichtlich gibt es keine uebergeordnete Instanz, die sie absetzen kann. Frederic Baldan hat es sogar per Gericht versucht, ihre Nominierung aufgrund ihrer laufenden Strafverfahren zu verhindern. Das BSW hat im Parlament versucht, die Nominierung zu verschieben, bis die Ergebnisse der Verfahren vorliegen. Keine Unterstuetzung.

    Es wurde ein System der gegenseitigen Abhaengigkeit und Nutzenoptimierung geschaffen, die mich ziemlich stark an das erinnert, was ich ueber die russische Administration gelesen habe. Solange der Praesident diese Administration immer gut bedient, solange wird er im Amt bleiben. Ganz so wie diese Tellerjongleure. Wenn irgendwann nicht schnell genug wieder gedreht wird, stuerzen die Teller ab und alles faellt in sich zusammen. Dieses durch und durch korrupte System hat UvdL ebenso optimiert. In Grundzuegen war es ja vorher schon da. Fuer jeden gibt es etwas und das wollen die nun alle haben, sehr in dem Bewusstsein, dass sie gar nichts bekommen koennten, wenn UvdL nicht mehr im Amt ist.

    Nein, UvdL hat ihren Traumplatz gefunden. Niemand kann sie absetzen und so weit ich weiss, gibt es auch keine Vertrauensfrage oder aehnliches. Sie kann dort fuer die naechsten 5 Jahre schalten und walten ganz wie sie will. Selbst wenn sie verurteilt wird, wird niemand etwas dagegen tun, wenn sie ganz einfach auf ihrem Platz sitzenbleibt und laechelt.


Info: https://lostineu.eu/vom-fehlstart-zur-farce-wie-von-der-leyen-den-rest-an-legitimitaet-verspielt/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




Weiteres:




Update: Scholz wirbt für Grenzkontrollen


lostineu.eu, vom 16. September 2024

Die neuen deutschen Grenzkontrollen sind wohl doch nicht so gut mit den EU-Partnern abgestimmt. Nun wirbt Kanzler Scholz für Verständnis.

Scholz suche den Kontakt mit seinen Kollegen, “um die Motivation und die Situation Deutschlands zu erklären und zu erläutern”, sagte Vizeregierungssprecherin Hoffmann in Berlin. Ebenso gehe es in den Telefonaten darum, “auch Verständnis zu schaffen”.

Zuvor hatte Polens Regierungschef Tusk “dringende Konsultationen” mit anderen deutschen Nachbarn angekündigt. Gegen irreguläre Migration seien nicht Kontrollen an den EU-Binnengrenzen nötig, sondern ein besserer Schutz von Europas Außengrenzen.

Siehe auch Grenzkontrollen: Faeser tritt eine Lawine los

3 Comments

  1. Arthur Dent
    16. September 2024 @ 23:30

    Nun, ich meine mich erinnern zu können, dass Dänemark auch schon mal Grenzkontrollen, zum Leidwesen Deutschlands, eingeführt hat. Und der größte Nettoempfänger von EU-Geldern, Polen, hat gleich was zu meckern. Für Berufspendler und den gewerblichen Verkehr lassen sich sicherlich Ausnahmeregelungen finden. Man muss nur mal sehen, wie das die großen Reedereien machen: die übermitteln Fracht-, Passagier- und Besatzungslisten gleich nach dem Ablegen der Ozeandampfer.

Reply

  • Skyjumper
    16. September 2024 @ 20:17

    Dass es sich bei Faesers Behauptung zur Abstimmung nur um eben das, eine Behauptung, handelte war eigentlich absehbar. Schon rein zeitlich wäre das mehr als knapp gewesen.

    Und letztlich ist es selbstverständlich so, dass die Entscheidung Deutschlands bei den Nachbarn erheblichen Druck aufbauen wird nun ihrerseits ihre weiteren Grenzen zu kontrollieren. Kaum vorstellbar, das Tschechien oder Österreich das stemmen könnten woran das mehrfach größere Deutschland gescheitert ist.

    Am Ende läuft es darauf hinaus, dass zunächst die Länder mit EU-Aussengrenzen, primär am Mittelmeer, leiden werden, und dann wird es zu einer Abschottung gen Mittelmeer hinauslaufen. Und wie so oft steht auch zu befürchten, dass das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Tatsächlich asylberechtigte werden stärker davon betroffen sein als die Wirtschaftsflüchtlinge. Letztere müssen ggf. nur mehr Geld für bessere Schleuserbanden bezahlen.

    Reply

    • KK
      17. September 2024 @ 01:31

      “Und wie so oft steht auch zu befürchten, dass das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird.”

      Und dabei werden dann wieder massenweise (nicht nur) Kinder zum finalen Baden ins Mittelmeer geschickt werden…


  • Info:https://lostineu.eu/update-scholz-wirbt-fuer-grenzkontrollen/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    “Fragwürdige Führung”: Breton greift von der Leyen frontal an – und geht


    lostineu.eu, vom 16. September 2024

    Eklat in Brüssel: Einen Tag vor der geplanten Vorstellung der neuen EU-Kommission wirft der französische Binnenmarktkommissar Breton hin. Er hält Behördenchefin von der Leyen “fragwürdige Führung” und Mauschelei hinter seinem Rücken vor.

    Breton behauptet, dass VDL den französischen Präsidenten Macron dazu aufgefordert habe, seinen Namen für die neue Kommission zurückzuziehen – und das aus persönlichen Gründen, die sie nicht direkt mit ihm besprochen habe.

    Der umstrittene Franzose schrieb weiter, dass er “angesichts dieser jüngsten Entwicklungen, die einen weiteren Beweis für fragwürdige Regierungsführung darstellen”, mit sofortiger Wirkung als EU-Kommissar zurücktreten müsse.

    Breton hat sich oft mit von der Leyen angelegt und ihr einen selbstherrlichen Führungsstil vorgeworfen. Er ist nicht allein – der deutschen CDU-Politikerin werden immer wieder Kungelei, Willkür und sogar Korruption vorgeworfen.

    Beim sog. “Piepergate” im Frühjahr erhoben sogar gleich drei Kommissare schwere Vorwürfe gegen VDL. Von Vetternwirtschaft und geschwärzten Dokumenten war die Rede. Dennoch wurde sie für eine 2. Amtszeit aufgestellt.

    Warum es jetzt zum Eklat kam, ist nicht klar. Es mag, wie behauptet, an der Kungelei zwischen VDL und Macron liegen – aber auch am Ego des “Bulldozers” Breton. Möglicherweise wollte er ein Portfolio, das ihm verweigert wurde.

    Denkbar ist auch, dass VDL die schwierige Regierungsbildung in Paris nutzt, um den ungeliebten Rivalen Breton loszuwerden. Und wer weiß: Vielleicht bekommt Breton ja auch einen schönen Posten in der neuen französischen Regierung?

    Siehe auch “Fehlstart für von der Leyen” sowie Vom Fehlstart zur Farce – Wie von der Leyen den Rest an Legitimität verspielt. Alles zu Breton hier, sein Abschieds-Brief ist hier (Link zu X)

    (https://x.com/ThierryBreton/status/1835565206639972734

    P.S. Die Generaldirektorin von X, Linda Yaccarino, erklärte zu Bretons Rücktritt, dies sei “ein guter Tag für die freie Meinungsäußerung”. Der Franzose hatte sich mit X-Chef Musk angelegt und mit Strafen gedroht; Kritiker nannten ihn den “Big Brother” aus Brüssel…

    1 Comment

    1. Helmut Höft
      17. September 2024 @ 10:28

      Achtung Metapher: Betreffend der Politniki allgemein, hier der UvdL im Besonderen „a downright moron“: „… In dem Maße, wie die Demokratie perfektioniert wird, repräsentiert das Amt mehr und mehr die innere Seele des Volkes. Wir bewegen uns auf ein erhabenes Ideal zu. An irgendeinem großen und glorreichen Tag werden die einfachen Leute des Landes endlich ihren Herzenswunsch erfüllen, und das Weiße Haus wird von einem regelrechten Schwachkopf geschmückt werden.“ Die Saat geht auf – H.L. Mencken 1920 https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2020/11/09/zwischenruf-081120-hellseherei-oder-die-saat-geht-auf-2020-in-der-voraussicht-von-1920/

      Dafür ist die €U geradezu prädestiniert. Schaut man sich die Gestalten an fällt die völlig unfähige Ullala direkt ins Auge, man vergisst Günther Oettinger & Co. sofort, jetzt Raffaele Fitto, heute Fratelli d’Italia, vorher schon 7 andere Parteien ausprobiert (der Man hat Erfahrung :-(… ) usw. usf.


    Info:https://lostineu.eu/fragwuerdige-fuehrung-breton-greift-vdl-an-und-geht/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Alles zu Breton hier, sein Abschieds-Brief ist hier (Link zu X)

    (https://x.com/ThierryBreton/status/1835565206639972734)


    Screenshot_2024_09_17_at_10_50_34_GXk806iWAAAO_ch_JPEG_Grafik_1284_1836_Pixel_Skaliert_31_



    Abschrift und Übersetzung mit Deepl.:


    Dear President


    On 24. July, you wrote to Member States asking them tonominate candidates for the

    2024 - 2029  College of Commissioner, specifiing  that Member States that intend to

    suggested the incumbent Member of the Commission were not required  to suggest two

    candidates. On 25 July, President Emmanuel Macron designed me as France`s official

    canddate for a second mandate in the College of Commissioners  -  as he had already

    publicly announced on the margins of the European Council on 28 June. A few days ago,

    in the fvery final stretch of negotiations on the compositions of the future College you

    asked France to withdraw my name  -  for personal reasons that in no instance you have

    discussed direktly with me  -  and offered, as a political trade-off an allegedly more

    influential portfolio for France in the future College. You will now proposed a 

    different  candidate.


    Over the past five years, I have relentlessly  striven to uphold and advance the common

    European good, above national and party interests. It has been an honour.


    However, in the light of these latest developments  -  further testimony to questionable

    governance  -  I habe to conclude that I can no longer exercise my duties in the College.


    I am therefore resigning from my position as European Commisioner, effective

    immediately.


    Sincerely , Thierry Breton



    Sehr geehrter Herr Präsident


    Am 24. Juli haben Sie die Mitgliedstaaten schriftlich aufgefordert, Kandidaten für das Kommissionskollegium 2024 - 2029 vorzuschlagen, wobei Sie darauf hinwiesen, dass die Mitgliedstaaten, die beabsichtigen das amtierende Mitglied der Kommission vorzuschlagen, nicht verpflichtet waren, zwei Kandidaten vorzuschlagen. Am 25. Juli hat Präsident Emmanuel Macron mich als Frankreichs offiziellen Kandidat für ein zweites Mandat im Kollegium der Kommissare vor - wie er bereits am Rande des Europäischen Rates am 28. Juni öffentlich angekündigt hatte. Vor ein paar Tagen, in der Endphase der Verhandlungen über die Zusammensetzung des künftigen Kollegiums haben Sie Frankreich gebeten, meinen Namen zurückzuziehen - aus persönlichen Gründen, die Sie in keinem Fall direkt mit mir besprochen haben - und boten als politischen Kompromiss ein angeblich einflussreicheren Posten für Frankreich im künftigen Kollegium an. Sie werden nun einen anderen Kandidaten vor.

    In den vergangenen fünf Jahren habe ich mich unermüdlich dafür eingesetzt, das gemeinsame
    über nationale und Parteiinteressen gestellt. Es war mir eine Ehre.

    Doch angesichts der jüngsten Entwicklungen - ein weiteres Zeugnis fragwürdiger Governance - muss ich zu dem Schluss kommen, dass ich meine Aufgaben im Kollegium nicht länger wahrnehmen kann.

    Ich trete daher mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Europäischer Kommissar
    sofort zurück.


    Mit freundlichen Grüßen, Thierry Breton


    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)



    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    EU-Kommissar Breton rechnet bei Abschied mit von der Leyen ab


    analyse

    Breton und von der Leyen Überraschender Abschied, maximaler Affront

    tagesschau.de, Stand: 16.09.2024 14:58 Uhr, Von Helga Schmidt, ARD Brüssel

    Bei seinem Rückzug als EU-Kommissar teilt Thierry Breton kräftig gegen Ursula von der Leyen aus. In Brüssel polarisierte der Franzose und scheute vor keiner Auseinandersetzung zurück.


    Auch beim Abschied bleibt sich Thierry Breton treu. Ein Tweet mit einem großen leeren Bilderrahmen und dazu der Text: "Mein offizielles Portrait für die nächste Amtszeit der Europäischen Kommission". Damit niemand die Bedeutung der Meldung unterschätzt, setzte der Franzose ein dickes "Breaking News" darüber. Seine Botschaft: Eilmeldung, der Mann steht für die nächste Kommission nicht zur Verfügung!

    Dass der 69-jährige Franzose ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein hat und einen ganz speziellen Humor, ist in Brüssel bekannt. Auch dass er wenig von seiner Chefin hält. Ihren Job hätte er am liebsten selber gemacht. Besser gemacht, daran ließ er nie einen Zweifel


    Überraschung trotz langer Spannungen

    Obwohl das Verhältnis des Binnenmarktkommissars zu Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen seit Langem angespannt ist, kommt das Kündigungsschreiben überraschend. Breton war von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron offiziell für eine zweite Amtszeit in der neuen Kommission vorgeschlagen worden.

    Aber da scheine etwas hinter seinem Rücken passiert zu sein, mutmaßt Breton in seinem Kündigungsschreiben. Das hat er vorsichtshalber auch in einem Tweet veröffentlicht, direkt unter dem Tweet mit dem leeren Bilderrahmen.

    Es liest sich wie eine einzige Abrechnung mit von der Leyen - ein maximaler Affront, auf offener Bühne. Von der Leyen habe Macron gebeten, einen anderen Vorschlag für den Kommissionsposten zu machen. Das alles aus "persönlichen Gründen", nie habe von der Leyen darüber mit ihm gesprochen. Sie versuche sogar, Ersatz zu finden mit dem Angebot an Frankreich, dann ein attraktiveres, wichtigeres Ressort zu bekommen. Das alles sei ein weiterer Beweis "für fragwürdige Regierungsführung".


    Zurückhaltung in Brüssel und Paris

    Mehr Abkanzeln auf offener Bühne ist kaum möglich. Mehr Zurückhaltung in der Reaktion aber auch nicht. Zuerst gab es gar keine Stellungnahme der Kommissionspräsidentin. Dann, Stunden später, veröffentlichte Eric Mamer, Chefsprecher der Kommission, einfach die klärende Antwort aus dem Élysée-Palast. Macron schlägt für die neue Kommission seinen bisherigen Außenminister Stéphane Séjourné vor. Er soll den für Frankreich reservierten Sitz in Brüssel ausfüllen.

    Für den scheidenden Breton findet die Depesche aus dem Élysée, nun ja, keine überschwänglichen Worte. Er sei ein "bemerkenswerter" Kommissar gewesen.

    Glühende Anhänger, viele Kritiker

    Das würde auch in Brüssel niemand bestreiten. Wenige Politiker haben in Europas Hauptstadt so sehr polarisiert wie der Franzose - es gab glühende Anhänger für seinen offenen, unverhohlen Interessen-geleiteten Stil, aber auch mindestens genau so viele Kritiker. Auf der Haben-Seite Bretons steht, jedenfalls aus französischer Sicht, die Renaissance der Atomkraft als förderungswürdige Form der Energieerzeugung.

    In der Mitte seiner Amtszeit klang es noch maßlos überzogen, als Breton forderte, die Atomenergie müsse als nachhaltig eingestuft werden, wegen ihres Beitrags zur Einsparung von CO2. Kein Mitglied der Kommission unterstützte das damals, niemand hielt es für möglich.

    Breton behielt am Ende Recht. Er setzte sich mit seiner Auffassung durch und im Rahmen der Taxonomie wurde der Atomenergie von Brüssel das Signum der Nachhaltigkeit verliehen - in der Hoffnung, dass die großen Finanzanleger keinen Bogen mehr um neue Kernkraftprojekte machen würden.


    Breton gegen Musk

    Dass Breton bei dieser wie auch bei anderen Entscheidungen ganz besonders die Interessen seines eigenen Landes im Blick hatte, brachte ihm Lob bei den Landsleuten ein. Aber auch heftige Ablehnung von seinen Kritikern - und das parteiübergreifend. Die Christdemokraten im Europäischen Parlament gehören dazu, aber auch Mitglieder der Bundesregierung in Berlin.

    Lob von allen Seiten gab es dagegen für seinen selbstbewussten Umgang mit den großen IT-Konzernen von der US-amerikanischen Westküste. Breton bot ihnen die Stirn, er ging keinem Konflikt mit den Giganten aus dem Weg, wenn es darum ging, dass auch sie sich an das europäische Recht für die Online-Welt halten sollten. Allerdings ging die gute Absicht da manches Mal mit dem Binnenmarktkommissar durch.

    "Lieber Herr Musk", schrieb Breton wenige Stunden vor dessen Live-Gespräch mit Donald Trump, "ich bin gezwungen, Sie an die Regeln zu erinnern." Breton erinnerte an die rechtsextremen Krawalle in Großbritannien, die Musk befeuert hatte. Deshalb bestehe die Gefahr, dass bei dem Gespräch mit Trump "gefährliche Inhalte" auch in der EU verbreitet würden. Auch ein Elon Musk habe die Pflicht, solche Inhalte zu moderieren.

    Von der Industrie nach Brüssel

    Die Attacke endete im eigenen Tor. Musk antwortete auf der ihm gehörenden Plattform X mit Posts, die eindeutig unter die Gürtellinie gingen. Niemand in Brüssel erinnerte sich, ob ein Kommissar schon einmal derartig beleidigt worden war. Ob Breton das als eine Niederlage empfand, ist nicht klar.

    Breton hat internationale Großkonzerne geleitet, bevor er sich in die Niederungen der Brüsseler Administration begab und geht grundsätzlich keiner Machtprobe aus dem Weg. Der Franzose war Geschäftsführer von Honeywell Bull, von Thomson-RCA, France Télécom und von 2008 bis 2019 leitete er das internationale IT-Unternehmen Atos mit mehr als 100.000 Beschäftigten weltweit - da dürfte ihm die Beamtenwelt der Kommission hin und wieder klein vorgekommen sein.


    Von der Leyens Suche nach Kommissarinnen

    Bretons Attacken richteten sich auch vor seinem Rücktritt schon gegen von der Leyen persönlich - im Europawahlkampf zum Beispiel, als er ihre Nominierung zur Spitzenkandidatin der Christdemokraten offen herabwürdigte. Insofern hat die alte und neue Kommissionspräsidentin mit dem Rücktritt auch eine Nervensäge verloren, das dürfte sie nicht betrüben.

    Ganz aufgegangen ist von der Leyens Rechnung gleichwohl nicht. Macron hat ihren Wunsch nicht erfüllt, eine Frau zu nominieren. Der Männer-Überhang in der neuen Kommission ist offensichtlich und ein eklatanter Rückschritt im Vergleich zu 2019, als das Geschlechterverhältnis so gut wie ausgeglichen war.

    Wie die neue Mannschaft aussieht, wird die Kommissionspräsidentin morgen dem Europäischen Parlament in Straßburg präsentieren. Mit Séjourné anstelle von Breton und mit einem offenen Punkt beim Mitgliedsland Slowenien, wo die Nachnominierung einer Kandidatin noch nicht in trockenen Tüchern ist.


    Helga Schmidt

    Von Helga Schmidt, ARD Brüssel

    Auch beim Abschied bleibt sich Thierry Breton treu. Ein Tweet mit einem großen leeren Bilderrahmen und dazu der Text: "Mein offizielles Portrait für die nächste Amtszeit der Europäischen Kommission". Damit niemand die Bedeutung der Meldung unterschätzt, setzte der Franzose ein dickes "Breaking News" darüber. Seine Botschaft: Eilmeldung, der Mann steht für die nächste Kommission nicht zur Verfügung!


    Info: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/breton-eu-kommission-102.html


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    17.09.2024

    Rücktritt: EU-Kommissar Breton GEGEN von der Leyen – wilde Spekulationen

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    neopresse.com, 17. September 2024, NEOPresse, Themen:

    Der plötzliche Rücktritt von Thierry Breton als EU-Kommissar hat in Brüssel eine Welle von Spekulationen ausgelöst – insbesondere in Bezug auf Korruption und Machtmissbrauch innerhalb der Europäischen Kommission. Breton verabschiedete sich mit einem symbolträchtigen Tweet, der einen leeren Bilderrahmen zeigte.

    Doch die eigentliche Brisanz lag in seinem offiziellen Rücktrittsschreiben, das eine scharfe Abrechnung mit der amtierenden Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen enthält. Er warf ihr in diesem Dokument nicht nur persönliche Machtspiele, sondern auch eine „fragwürdige Regierungsführung“ vor.

    Fragwürdige Amtsführung als Vorwurf

    Der Rückzug von Thierry Breton rückt damit in den Diskussionen in den sozialen Medien erneut die Korruptionsvorwürfe gegen Ursula von der Leyen ins Rampenlicht, die seit ihrer Zeit als deutsche Verteidigungsministerin immer wieder thematisiert worden sind. Besonders problematisch wurde damals die Vergabe von Beraterverträgen in Millionenhöhe an externe Firmen erwähnt, ohne dass es transparente Ausschreibungsverfahren gegeben hätte.

    Diese Fälle führten zu einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Deutschland, bei dem deutliche Mängel in der Verwaltung unter von der Leyen aufgedeckt wurden. Obwohl sie in der Öffentlichkeit kritisiert wurde, blieb von der Leyen in ihrer politischen Laufbahn unbeschadet und stieg sogar zur Präsidentin der Europäischen Kommission auf.

    Thierry Breton stellt nun offen die Frage, wie es möglich sei, dass jemand mit einer solchen Vorgeschichte weiterhin die EU-Kommission anführt. In seinem Rücktrittsschreiben verweist er darauf, dass von der Leyen hinter seinem Rücken bei Emmanuel Macron interveniert habe, um seine erneute Kandidatur zu verhindern, und stattdessen einen anderen Kandidaten forderte. Dies, so Breton, sei ein weiteres Beispiel für die „mangelnde Integrität und den Opportunismus“ der Kommissionspräsidentin.


    Die Kritik an der EU sieht sich damit bestätigt. Es gibt viele Stimmen, die politische Konsequenzen fordern – sowohl in Brüssel als auch in den Mitgliedsstaaten. Die öffentliche Empörung über die mangelnde Rechenschaftspflicht ist immer wieder sichtbar, während gleichzeitig die Befürchtung zunimmt, dass die Europäische Union von Korruption und persönlichen Interessen geführt sein könnte.

    Besonders brisant ist, dass in diesem Zusammenhang keine schnelle Reaktion von Macron oder von der Leyen folgte. Es dauerte Stunden, bis der Élysée-Palast bekanntgab, dass Stéphane Séjourné als Nachfolger Bretons nominiert werde – eine Entscheidung, die in politischen Kreisen ebenfalls kritisch beäugt wird, da auch Séjourné als enger Vertrauter Macrons gilt und somit der Verdacht politischer Kungeleien weiter geschürt wird.

    Breton war eine umstrittene Figur, der sich mit seinen harten Regulierungsmaßnahmen und seinen AKW-Positionen besonders in Deutschland Feinde gemacht hatte.

    Vor allem der Umgang mit der Atomenergie, die unter Bretons Einfluss in die EU-Taxonomie als „nachhaltig“ eingestuft wurde, war ein Thema intensiver Debatten. Viele sehen darin den Einfluss mächtiger Industrie- und Lobbygruppen. Kritiker werfen der EU-Kommission schon seit Jahren vor, zu anfällig für Lobbyismus und undurchsichtige Absprachen zu sein – ein Problem, das der Rücktritt Bretons nun noch einmal in den Fokus rückt.

    Trotz aller Vorkommnisse: Jetzt wird Von der Leyen die neue EU-Kommission benennen.


    Info: https://us20.campaign-archive.com/?e=bfa91fe18e&u=a194ffd6ce07c5d1b0af1d569&id=b48069c83a


    https://www.neopresse.com/politik/ruecktritt-eu-kommissar-breton-gegen-von-der-leyen-wilde-spekulationen/?source=ENL


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    17.09.2024

    Economists for FutureDer Stoffwechsel der Gesellschaft

    makronom.de, vom 16. September 2024,  FRIDOLIN KRAUSMANN,  Economists for Future

    Es wäre möglich, einen guten Lebensstandard für eine wachsende Bevölkerung mit einem sehr viel geringeren Ressourcenverbrauch zu erzielen. Dafür müssen allerdings Ungleichheiten deutlich reduziert werden – was alles andere als trivial ist. Ein Beitrag von Fridolin Krausmann.


    Bild: Pixabay


    Unsere Gesellschaft befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Transformationsprozesses. Im Zentrum: die Wirtschaft und die Suche nach Wegen zur Nachhaltigkeit. Die nächsten Jahre werden entscheiden, ob uns dieser Wandel by disaster passiert – oder by design gelingt.

    Die Debattenreihe Economists for Future (#econ4future) widmet sich den damit verbundenen ökonomischen Herausforderungen und diskutiert mögliche Lösungsansätze. Die Beiträge analysieren Engführungen in den Wirtschaftswissenschaften und Leerstellen der aktuellen Wirtschaftspolitik. Zugleich werden Orientierungspunkte für ein zukunftsfähiges Wirtschaften aufgezeigt und Impulse für eine plurale Ökonomik diskutiert, in der sich angemessen mit sozial-ökologischen Notwendigkeiten auseinandergesetzt wird.

    Die Kooperation zwischen Economists for Future e.V. und Makronom startete mit der ersten Ausgabe 2019. Seitdem ist jährlich eine neue Reihe mit wechselnden Themenschwerpunkten erschienen. Die mittlerweile fünfte Staffel beleuchtet nun Aspekte rund um das Thema Überfluss. Hier finden Sie alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Serie erschienen sind.

    Volkswirtschaften sind materiell und energetisch offene Systeme, die einen kontinuierliche Durchsatz an physischen Ressourcen benötigen, um Leistungen für die Gesellschaft zu erbringen. In der ökologischen Ökonomie wird das Konzept des gesellschaftlichen Stoffwechsels (Haberl et al., 2019) verwendet, um diese Ressourcenflüsse im Zusammenhang mit wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltveränderungen zu messen und zu analysieren. Denn die allermeisten Umweltprobleme sind ein Resultat dieses gesellschaftlichen Stoffwechsels.

    Ihre Ursache findet sich entweder auf der Output-Seite in Form von Abfällen und Emissionen oder auf der Input-Seite, im Zusammenhang mit der Ressourcenextraktion durch Landnutzung, Bergbau oder Übernutzung erneuerbarer Ressourcen. Im Laufe der Menschheitsgeschichte ist dieser Stoffwechsel stetig gewachsen, angetrieben durch Bevölkerungswachstum, aber vor allem auch – insbesondere seit der industriellen Revolution – durch eine Vervielfachung des Ressourcenverbrauchs pro Kopf der Bevölkerung. Mittlerweile haben Größe und Zusammensetzung des gesellschaftlichen Stoffwechsels eine Dimension erreicht, die zu einer Überschreitung planetarer Grenzen und den daraus folgenden großen ökologischen Krisen wie der Klima-, Biodiversitäts-, Abfall- und Verschmutzungskrise führt (UNEP, 2024).

    Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist der globale Materialverbrauch um den Faktor 15 gewachsen, die jährliche Wachstumsrate beträgt immer noch etwa 2% (Krausmann et al., 2018). Demnach wurden im Jahr 2023 über 100 Milliarden Tonnen an Material extrahiert und dem gesellschaftlichen Stoffwechsel zugeführt – das sind 274 Millionen Tonnen jeden Tag. Ein Fünftel davon ist landwirtschaftliche Biomasse für die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln, rund 15% sind fossile Materialien zur Erzeugung von Energie. Diese Materialien werden innerhalb kurzer Zeit „verbraucht“ und als Emissionen und Abfälle wieder an die Umwelt abgegeben.

    Der weitaus größte Teil der genutzten Materialien (ca. 60%) sind mineralische Rohstoffe und Metalle, die ebenso wie ein kleinerer Teil der Biomasse (Holz, Faserpflanzen) und der fossilen Materialien (Kunststoffe, Bitumen) zum Aufbau von langlebigen materiellen Beständen genutzt werden. Zu diesen zählen alle Arten von Gebäuden und Infrastrukturen, ebenso wie Maschinen, Elektrogeräte oder andere langlebige Produkte. In Bauwerken und langlebigen Gütern akkumulieren diese bestandsbildenden Materialien. Sie werden erst am Ende der Nutzungsdauer mit einer zeitlichen Verzögerung von Jahren oder Jahrzehnten zu Abfall bzw. stehen erst dann für Recycling zur Verfügung.

    Der Stock-Flow-Service Nexus

    Die materiellen Bestände sind von besonderer Bedeutung für den Stoffwechsel und die Gesellschaft: Im Verbund mit Energie stellen Gebäude, Infrastrukturen, Maschinen oder elektronische Geräte die physische Grundlage für die Bereitstellung von vielen Dienstleistungen wie Mobilität, Wohnen, Ver- und Entsorgung, Kommunikation, Gesundheit oder Bildung dar und sind damit zentral für den materiellen Wohlstand der Gesellschaft.

    Bestände sind auch die Triebkräfte für den Material- und Energiebedarf der Gesellschaft, denn für ihre Erzeugung, ihre Erhaltung und ihren Betrieb sind kontinuierlich große Mengen an Materialien und Energie erforderlich. Durch ihre lange Lebensdauer beeinflussen daher Bestände, die bereits vor Jahren oder Jahrzehnten aufgebaut wurden – etwa Energie- oder Mobilitätsinfrastrukturen – den aktuellen und zukünftigen Ressourcenverbrauch. Diese Zusammenhänge werden in der Stoffwechsel-Forschung mit dem Konzept des „Stock-Flow-Service“ Nexus beschrieben, das eine physische Perspektive auf das in der heterodoxen Ökonomie bedeutsame Konzept der „Versorgungssysteme“ bietet (Haberl et al., 2017; Plank et al., 2021).

    Den Beständen kommt auch eine zentrale Rolle in Strategien der Kreislaufwirtschaft und zur Vermeidung der Erderhitzung zu: Solange die globalen Bestände insgesamt wachsen, binden sie Ressourcen und schränken die Möglichkeit einer Kreislaufschließung ein. Nachhaltige Energie- und Versorgungssysteme erfordern daher einen weitreichenden Umbau der Bestände. Auch das braucht viele und vor allem auch kritische Rohmaterialien (IEA, 2022). Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, neue Bestände – die jetzt aufgebaut werden – so zu entwickeln, dass sie möglichst langlebig, ressourcenschonend und am Ende ihrer Lebensdauer kreislauftauglich sind.

    Berechnungen (Wiedenhofer et al., 2019) zeigen, dass die globalen gesellschaftlichen Bestände im letzten Jahrhundert einer annähernd exponentiellen Wachstumsdynamik (mit etwa der gleichen Rate wie das BIP) gefolgt sind, die nach wie vor ungebrochen ist. Bis heute haben sich dadurch in Gebäuden, Infrastrukturen und langlebigen Gütern über 1.000 Milliarden Tonnen an Materialien angesammelt. Den weitaus größten Teil davon machen Baumaterialien wie Beton, Asphalt oder Ziegel aus, aber auch 33 Milliarden Tonnen an Metallen oder 3 Milliarden Tonnen an Kunststoffen sind im globalen Bestand gebunden. Laut einer aktuellen Studie (Elhacham et al., 2020) übersteigen die vom Menschen geschaffenen Bestände inzwischen die Masse der gesamten lebenden Biomasse auf dem Planeten (gemessen in Trockenmasse). Während letztere durch Entwaldung langsam abnimmt, wachsen die vom Menschen geschaffenen Bestände weiter mit einer Rate von 3,6% pro Jahr.

    Ungleiche globale Verteilung der Ressourcennutzung

    Dem wachsenden globalen Stoffwechsel steht eine gravierende Ungleichverteilung der Ressourcennutzung gegenüber, wie Tabelle 1 am Beispiel des durchschnittlichen Material-Fußabdrucks und der Bestände zeigt. Der Material-Fußabdruck ist ein Konzept, dass den Materialverbrauch eines Landes inklusive der den (netto) importierten Gütern vorgelagerten Materialflüsse misst. Gruppiert nach den Einkommensgruppen der Weltbank zeigt sich, dass in Ländern mit hohem BIP/Kopf der Material-Fußabdruck im Durchschnitt 25 t/Kopf und Jahr beträgt. In Ländern mit niedrigem Einkommen liegt er dagegen bei nur 3 t/Kopf und Jahr, wovon mehr als die Hälfte allein in das Versorgungssystem „Ernährung“ fließen (UNEP 2024).


    Tabelle 1: Globale Verteilung der Ressourcennutzung





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    Quelle: Berechnet auf Basis von Daten aus der Global  Material Flow Datenbank des International Resource Panel und Wiedenhofer et al. 2024; Klassifizierung der Länder nach Einkommensgruppen (BIP pro Kopf und Jahr) laut World Bank. BIP in US$ zu konstanten 2015 Preisen.

    In Bezug auf Materialbestände ist die ungleiche Verteilung noch deutlicher ausgeprägt: Länder mit hohem Einkommen nutzen Bestände an Gebäuden, Infrastrukturen und Maschinen im Ausmaß von durchschnittlich 340 Tonnen pro Kopf, während einkommensschwache Länder auf gerade einmal 17 Tonnen je Einwohner*in kommen. Insgesamt verfügen diese Länder nur über 1% aller globalen Bestände, während in den Ländern mit hohem Einkommen 37% konzentriert sind.

    Ein eindrucksvolles Beispiel ist China, das sich in den letzten zwei Jahrzehnten nicht nur wirtschaftlich rasant entwickelt hat, auch der Stoffwechsel der chinesischen Wirtschaft ist entsprechend gewachsen. Der jährliche Material-Fußabdruck Chinas liegt mittlerweile mit knapp 26 t/Kopf auf dem Niveau von Hocheinkommensländern, der Bestand bei 220 t/Kopf und macht insgesamt 29% des globalen Bestandes aus.

    Wachstum, Konvergenz und planetare Grenzen

    Während der Stoffwechsel in den hochindustrialisierten Ländern des globalen Nordens und in aufstrebenden Ökonomien wie China wesentlich dazu beiträgt, dass planetare Belastungsgrenzen bereits überschritten werden, liegen im globalen Süden Bestände und Ressourcenflüsse nach wie vor auf sehr niedrigem Niveau. Dementsprechend unzureichend ist dort auch der Zugang zu grundlegenden Versorgungsleistungen wie Wohnen, Mobilität, Gesundheit oder Bildung (Fanning et al., 2022). Um den materiellen Wohlstand in diesen Ländern auf ein angemessenes Niveau zu heben, müssen die Bestände und die entsprechenden Flüsse dort weiterwachsen können.

    Gleichzeitig würde ein fortgesetztes Wachstum des globalen Ressourcenverbrauchs zu einer massiven Verschärfung der aktuellen Umweltkrisen führen. Nimmt man etwa an, der durchschnittliche Materialverbrauch pro Kopf würde sich in den hochentwickelten Industrieländern auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren und alle anderen Länder würden bis 2050 auf dieses Niveau nachziehen (globale Konvergenz), würde sich der globale Materialverbrauch von derzeit 100 auf 230 Mrd. t pro Jahr mehr als verdoppeln (UNEP 2024). Aber auch eine Fortschreibung gegenwärtiger ökonomischer Trends und ressourcenrelevanter Politiken würde den Materialverbrauch bis 2050 auf etwa 160 Mrd. t ansteigen lassen und negative Umwelttrends massiv verschärfen, ohne aber bestehende Ungleichheiten zu beseitigen (UNEP 2024).

    Effizienzgewinne allein scheinen nicht auszureichen, um die Auswirkungen des Wachstums auf den Stoffwechsel abzufedern. Technischer Fortschritt führt zwar zu Effizienzsteigerungen und erlaubt es über die Zeit ein bestimmtes Niveau an materiellem Wohlstand mit immer weniger Ressourcen oder Umweltbelastung herzustellen (Steinberger and Roberts, 2010), aber diese Verbesserungen führen nicht schnell und weitgehend genug zu einer Entkoppelung von wirtschaftlichem Wachstum und Umweltbelastungen (Parrique et al., 2019). Wenn aber Wachstum bzw. Konvergenz des Ressourcenverbrauches auf dem Niveau der wohlhabenden Länder ökologisch nicht tragbar sind, kann dann ein gutes Leben für alle innerhalb planetarer Grenzen erreicht werden?

    Ressourcenbedarf für ein gutes Leben

    Viele Studien deuten darauf hin, dass bei niedrigem Einkommensniveau und niedriger Lebensqualität bereits kleine Steigerungen im Ressourcenverbrauch massive Verbesserungen bewirken. Ab einem bestimmten Niveau stagnieren die Indikatoren für Lebensqualität jedoch und mehr Ressourcen befördern lediglich einen konsumorientierten und ressourcenintensiven Lebensstil (Steinberger and Roberts 2010).

    Statt sich also nur auf Effizienzgewinne und die erhoffte absolute Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcennutzung (grünes Wachstum) zu konzentrieren, wird in der neueren Forschung untersucht, welches Niveau an Ressourcennutzung erforderlich ist, um die Grundbedürfnisse für ein gutes Leben zu befriedigen. Basierend auf dem Konzept der „Decent Living Standards (DLS)“ (Lamb und Steinberger, 2017; Rao und Min, 2018) wird davon ausgegangen, dass es eine endliche Anzahl von menschlichen Grundbedürfnissen gibt, die universell, befriedigbar und nicht austauschbar sind. Dazu gehören Versorgungssysteme wie Ernährung, Wohnen, Mobilität, Bildung oder Gesundheit.

    Auch wenn die genauen Annahmen, die der Definition eines angemessenen Lebensstandards zugrunde liegen, weiterhin Gegenstand von Diskussionen sind, sind die Ergebnisse dieser Untersuchungen dennoch bemerkenswert: Modellrechnungen zeigen, dass es in der Tat möglich ist, einen guten Lebensstandard für eine wachsende Bevölkerung mit einem sehr viel geringeren Ressourcenverbrauch zu erzielen. Eine Studie von Millward-Hopkins et al.  (2020) kommt zu dem Ergebnis, dass bereits 40% des heutigen Endenergieverbrauchs ausreichen würde, um einer Bevölkerung von 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. Auch für den Materialbedarf und das erforderliche Niveau an materiellen Beständen ergeben DLS-Szenarien deutlich niedrigere Werte (Vélez-Henao and Pauliuk, 2023).

    Um diese Potentiale zu realisieren, müssen allerdings bestehende Ungleichheiten im Ressourcenverbrauch deutlich reduziert werden. In einem Szenario in dem zwar die DLS universell befriedigt sind, es aber innerhalb von Ländern weiterhin Haushalte gibt, die deutlich mehr Energie verbrauchen, als für die Gewährleistung der DLS erforderlich ist (wenn auch weniger als heute), liegt der Energieverbrauch doppelt so hoch wie im DLS-Szenario (Millward-Hopkins, 2022). Auch wenn die Ungleichheiten auf ein allgemein als „fair“ empfundenes Ausmaß reduziert werden, liegt der Energieverbrauch immer noch um 40% über dem Vergleichsszenario, in dem nur die DLS befriedigt werden.

    Es erscheint aus einer biophysischen Perspektive also grundsätzlich möglich, so etwas wie nachhaltige Konsum-Korridore zu definieren (Fuchs et al., 2021). Die absoluten Obergrenzen für den Ressourcenverbrauch können dafür aus den globalen planetaren Grenzen (O’Neill et al., 2018) abgeleitet werden. Die Untergrenze ergibt sich aus den materiellen und energetischen Anforderungen für die Befriedigung der Grundbedürfnisse für ein gutes Leben. Daraus lassen sich Indikatoren und länderspezifische Ziele ableiten. Die Umsetzung in politische und wirtschaftliche Maßnahmen ist jedoch alles andere als trivial. Es erfordert einen weitreichenden Wandel der gesellschaftlichen Wertvorstellungen und des Wirtschaftssystems – eine sozial-ökologische Transformation.

     

    Zum Autor:

    Fridolin Krausmann ist Professor für nachhaltige Ressourcennutzung am Institut für Soziale Ökologie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Er beforscht Muster und Trends im gesellschaftlichen Stoffwechsel auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Untersuchung der Zusammenhänge von Ressourcennutzung, wirtschaftlicher Entwicklung und Lebensqualität sowie der Entwicklung von Daten und Indikatoren zum Monitoring von Strategien nachhaltiger Ressourcennutzung.

     

    Info: https://makronom.de/der-stoffwechsel-der-gesellschaft-47364?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=der-stoffwechsel-der-gesellschaft


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    17.09.2024

    Nachrichten von Pressenza: Hochwasser-Situation weiterhin kritisch, viel Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen in Österreich

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 17. September 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 17.09.2024


    Hochwasser-Situation weiterhin kritisch, viel Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen in Österreich


    Hunderte Menschen haben die Nacht in Notunterkünften in Tulln und Langenlois verbracht. Rotes Kreuz verzeichnet über 1.500 Neu-Anmeldungen bei Team Österreich Die Lage in Österreich, vor allem im Osten des Landes, bleibt angespannt. Rotes Kreuz mit Not- und Soforthilfemaßnahmen im&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/09/hochwasser-situation-weiterhin-kritisch-viel-solidaritaet-und-hilfsbereitschaft-der-menschen-in-oesterreich/


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    Das Wettern der Woche: Wasser bis zum Hals


    „Darum wird der Herr die vielen Wasser des Stroms über sie kommen lassen. Der Strom wird alle seine Kanäle überfluten und über alle seine Ufer treten und er wird einbrechen in Juda und es überschwemmen und überfluten, bis er den&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/09/das-wettern-der-woche-wasser-bis-zum-hals/


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    Zu stabil: Einst verschmähtes DDR-Glas wird Trendprodukt


    Die Produktion von «Superfest»-Gläsern wurde eingestellt, weil sie nicht zerbrachen. Heute ist das ein Nachhaltigkeitsmerkmal. Daniela Gschweng für die Online-Zeitung INFOsperber Wer im deutschen Osten aufgewachsen ist, kennt sie: Die typische Form der «Superfest» oder «Ceverit» genannten Gläser, die von&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/09/zu-stabil-einst-verschmaehtes-ddr-glas-wird-trendprodukt/


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    Indigene beziehen Position gegenüber Klimakonferenz


    Vom 26. bis 29. August trafen sich indigene Völker aus der ganzen Welt in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, um ihre Position für die Verhandlungen auf der Konferenz der Vereinten Nationen über die Biodiversität (COP16) abzustimmen. Die Indigenen wollen die Anerkennung&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/09/indigene-beziehen-position-gegenueber-klimakonferenz/


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    „Wie durch den Ärmelkanal“ (II)


    Durchquerung der Taiwanstraße durch zwei deutsche Kriegsschiffe steht laut Bericht kurz bevor. Die Region wird von den USA massiv militarisiert; US-Soldaten sind sogar bereits in der Taiwanstraße selbst stationiert. (Eigener Bericht) – Zwei deutsche Kriegsschiffe werden Berichten zufolge in Kürze&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/09/wie-durch-den-aermelkanal-ii/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


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    16.09.2024

    Die neue deutsche Migrationspolitik (II)    Scholz schließt Migrationsabkommen mit Usbekistan: Deutschland darf Flüchtlinge abschieben und erhält dafür gut ausgebildete Usbeken als Fachkräfte. Auch die Abschiebung von Afghanen via Usbekistan wird ermöglicht.

    german-foreign-policy.com, 16. September 2024

    BERLIN/TASCHKENT/ASTANA (Eigener Bericht) – Die Bundesregierung wird usbekische Flüchtlinge nach Usbekistan abschieben und im Gegenzug gut ausgebildete, mutmaßlich sehr gut deutsch sprechende Usbeken als Fachkräfte in Deutschland empfangen. Dies sieht ein Migrationsabkommen vor, das am Sonntag anlässlich eines Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz im usbekischen Samarkand unterzeichnet worden ist. Die „Möglichkeit, Talente ... nach Deutschland zu holen“, sowie „gleichzeitig die Prozesse der Rückführung“ ökonomisch nicht nützlicher Flüchtlinge zu beschleunigen, gehörten zusammen, erklärt Scholz. Wie der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für die neuen Migrationsabkommen mitteilt, sei Usbekistans Regierung zudem bereit, die Ausbildung ihrer Bürger ganz „auf Deutschland zuzuschneiden“. Scholz‘ Zentralasienreise geht am heutigen Dienstag in Kasachstan mit dem zweiten „Z5+1“-Gipfel zu Ende, zu dem der Kanzler mit den Präsidenten aller fünf Staaten Zentralasiens zusammentrifft. Ziel ist es, den deutschen Einfluss in der Region gegenüber Russland und China zu steigern. Berlin und die EU haben dies allerdings in der Vergangenheit bereits mehrmals versucht – ohne Erfolg.


    Zitat: „Regionalpartnerschaft“ für Rohstoffe

    Den formellen Höhepunkt der aktuellen Zentralasienreise von Bundeskanzler Olaf Scholz bildet der sogenannte Z5+1-Gipfel, zu dem Scholz am heutigen Dienstag mit den Präsidenten sämtlicher fünf Staaten Zentralasiens – Kasachstan, Kirgisistan, Turkmenistan, Usbekistan, und Tadschikistan – zusammentreffen will. Der Gipfel, der in Kasachstans Hauptstadt Astana stattfindet, ist bereits der zweite in diesem Format; ein erster war am 29. September vergangenen Jahres in Berlin abgehalten worden. Dabei war eine sogenannte strategische Regionalpartnerschaft geschlossen worden, die darauf zielt, Deutschlands Einfluss zumindest in einzelnen der fünf zentralasiatischen Staaten deutlich auszuweiten. Hintergrund sind unter anderem Ressourceninteressen; Kasachstan etwa ist eins der Länder, die seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs ihre Öllieferungen an Deutschland deutlich ausgeweitet haben, um russisches Erdöl zu ersetzen. Freilich wird das Öl über russische Pipelines geliefert, was Moskau neue Einnahmen durch die Transitgebühren verschafft.[1] Auch an Erdgas sowie an weiteren Rohstoffen Kasachstans und Usbekistans hat die Bundesrepublik starkes Interesse.


    Gegen Russland und China

    Anders als manche Berichte suggerieren, ist das Bestreben, den deutschen Einfluss in Zentralasien zu stärken, alles andere als neu. Bereits im Jahr 2007 hatte die EU auf deutsches Drängen hin eigens eine Zentralasienstrategie verabschiedet; sie zielte darauf, Deutschland und der EU, die sich damals noch in einer Phase der aktiven Expansion befanden, Zugriff auf die reichen Rohstoffvorräte der Region zu verschaffen und den traditionellen Einfluss Russlands sowie den sich bereits klar abzeichnenden neuen Einfluss Chinas zurückzudrängen (german-foreign-policy.com berichtete [2]). Die Bestrebungen blieben allerdings mehr oder weniger erfolglos. Einen weiteren Versuch startete Brüssel im Jahr 2018, als – erneut auf deutsche Initiative – die EU eine „Konnektivitätsstrategie“ verabschiedete; mit ihr reagierte sie vor allem auf den schnell gestiegenen Einfluss Chinas, das mit seiner Neuen Seidenstraße (Belt and Road Initiative, BRI) seine Positionen in Zentralasien erfolgreich ausgebaut hatte. Auch dieser Versuch scheiterte weitgehend. Einen dritten Anlauf starteten Berlin und Brüssel im Jahr 2022 in Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine. Es ging – und geht- diesmal nicht zuletzt darum, Moskaus Einfluss zu schwächen und die Umgehung der Russland-Sanktionen zu unterbinden.[3]


    Flüchtlinge raus, Fachkräfte rein

    Einen herausragenden Stellenwert besitzt bei alledem die „Migrationspartnerschaft“, die Scholz bereits am Sonntag mit Usbekistan geschlossen hat. Hintergrund sind zum einen die Berliner Bestrebungen, Flüchtlinge, für die Deutschland keine Verwendung hat, möglichst rasch abzuschieben, zum anderen die Bemühungen, dringend benötigte Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen. Im Fall Usbekistans spiele der Abschiebeaspekt eine geringere Rolle, heißt es; die Zahl der ausreisepflichtigen Usbeken in Deutschland wird mit einer kleinen dreistelligen Zahl angegeben. Als wichtiger gilt die Absicht, gut ausgebildete Usbeken zur Erwerbsarbeit in die Bundesrepublik zu holen. Es gehe um „die notwendige Zuwanderung von Arbeitskräften mit großen Talenten, die wir in Deutschland benötigen, damit unsere Wirtschaft wachsen kann“, erklärte Scholz am Sonntag im usbekischen Samarkand; parallel müssten „diejenigen wieder zurückgehen, die zurückgehen müssen“ – sie sind ungefragt in die Bundesrepublik geflohen und bringen dieser keinen ökonomischen Nutzen.[4] „Zwei Dinge“ gehörten zusammen, äußerte Scholz – „die Möglichkeit, Talente, Arbeitskräfte, Fachleute ... nach Deutschland zu holen, wo wir sie brauchen, und gleichzeitig die Prozesse der Rückführung zu erleichtern“.


    Auf Deutschland zugeschnitten

    Die Anwerbung usbekischer Fachkräfte wird in Berlin als aussichtsreiches Unterfangen eingeschätzt. Das Land habe, heißt es, „eine hohe Geburtenrate und eine entsprechend junge Bevölkerung“.[5] Allerdings gebe es – aufgrund der schwachen Wirtschaftslage – zu wenig Arbeitsplätze. Traditionell wandern viele Usbeken nach Russland aus, um dort eine Erwerbsarbeit zu finden; aktuell wird ihre Zahl auf eine Million geschätzt. In Deutschland seien aber die Löhne höher, was die Attraktivität der Arbeitsmigration in die Bundesrepublik aufwerte, heißt es nun. Der Migrationsexperte David Kipp von der regierungsfinanzierten Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin wird zudem mit der Einschätzung zitiert, in Usbekistan sei „das Interesse an Deutschland und an der deutschen Sprache“ groß. Tatsächlich lernen laut Angaben des Goethe-Instituts beinahe 6.000 usbekische Schüler an zwölf von Berlin geförderten usbekischen Partnerschulen ab dem siebten Lebensjahr Deutsch.[6] Hinzu komme, erklärt der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für die neuen Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), dass Usbekistan einen recht „hohen Anteil an jungen Leuten mit guter Qualifikation habe“.[7] Zudem sei die Regierung bereit, die Ausbildung „auf Deutschland zuzuschneiden“, so dass man dort etwa „im Pflegebereich geeignete Kräfte gewinnen“ könne.


    Verfechterin der Menschenrechte

    Keine näheren Angaben macht die Bundesregierung zu Berichten, laut denen während Scholz‘ Besuch in Samarkand auch über eine Abschiebung afghanischer Flüchtlinge nach Usbekistan gesprochen wurde. Schweden schiebt schon seit geraumer Zeit Afghanen in die usbekische Hauptstadt Taschkent ab, auf deren Flughafen sie direkt in Flugzeuge gesetzt werden – vorgeblich freiwillig –, die nach Afghanistan fliegen (german-foreign-policy.com berichtete [8]). Schon seit geraumer Zeit ist immer wieder zu hören, die Bundesregierung strebe ein identisches Vorgehen an. Nun wird berichtet, in dem Migrationsabkommen finde sich tatsächlich ein Paragraph, der vorsehe, dass Usbekistan die „Durchbeförderung“ von Straftätern übernehmen könne.[9] In einer Notiz aus dem Bundesinnenministerium heißt es demnach, darauf könne man „die Rückführung afghanischer Staatsangehöriger über Usbekistan“ stützen. Konkrete Wege seien schon Ende Mai ausgehandelt worden, als sich eine Delegation aus dem Ministerium in Usbekistan aufgehalten habe. Demnach sei Usbekistan bereit, die anfallenden Formalitäten mit den Taliban zu regeln; das erspare es Berlin, sich die Finger schmutzig zu machen: Die rot-gelb-grüne Bundesregierung legt großen Wert darauf, sich weiter als makellose Verfechterin der Menschenrechte zu inszenieren und deshalb eigene Kontakte mit den Taliban zu vermeiden.

     

    [1] Scholz setzt Zentralasien-Reise in Kasachstan fort. de.finance.yahoo.com 16.09.2024.

    [2] S. dazu Prioritäten der EU.

    [3] S. dazu Die Anti-Seidenstraße und Einflusskampf um Zentralasien.

    [4] Usbekistan ist ein ganz wichtiger Partner. bundesregierung.de 15.09.2024.

    [5] Eine Region, die immer wichtiger wird. tagesschau.de 15.09.2024.

    [6] Schulwärts! in Usbekistan. goethe.de.

    [7] Eine Region, die immer wichtiger wird. tagesschau.de 15.09.2024.

    [8] S. dazu Streit um Afghanistan.

    [9] Matthias Gebauer, Christoph Hickmann: Mit diesem Abkommen will die Bundesregierung Straftäter nach Afghanistan abschieben. spiegel.de 15.09.2024.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9686


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.09.2024

    Die BRICS-Staaten planen einen Gegenentwurf zum US-Dollar

    us20.campaign-archive.com,  16. September 2024, Dr. Peter Heim, Chefredakteur


    Lieber Leser,


    auf ihrem nächsten Gipfel in Kazan könnten die BRICS-Staaten im Oktober das UNIT-Projekt vorstellen. Es stellt nach allem, was bislang über es bekannt ist, einen klaren Gegenentwurf zum US-Dollar dar und rückt das Gold als international anerkannten Wert und Wertspeicher wieder stärker in den Mittelpunkt.

    Beim UNIT-Projekt gehen die aktuellen Planungen offenbar davon aus, dass der Wert der gemeinsamen Rechnungseinheit zu 40 Prozent an den Wert des Goldes und zu 60 Prozent an einen Korb nationaler Währungen der BRICS-Länder gekoppelt sein wird. Den Vorteil dieser Lösung sieht Andrey Mikhailishin darin, dass das Unit-Projekt durch sie zu einem praktikablen und universellen Instrument aufsteigen kann.

    „Wenn man eine Rechnungseinheit hat, die in jede nationale Währung umgewandelt werden kann, ist es bequemer, sie zu halten, da sie ein liquideres Instrument ist“, erklärte er. Eine gemeinsame Rechnungseinheit hätte zudem den Vorteil, dass sie das Problem der Wechselkursvolatilität lösen würde.

    Dieses Problem tritt immer wieder auf, wenn sich Barguthaben aus Abrechnungen in nationalen Währungen ansammeln.„Wenn alles in nationalen Währungen abgewickelt wird, haben wir viele Milliarden Rupien und ägyptische Pfund und wissen nicht, was wir damit machen sollen“, fügte Andrey Mikhailishin hinzu.

    Unpolitisches Geld und eine transparente Preisgestaltung

    Für die gemeinsame Recheneinheit UNIT gibt es bereits ein UNIT-Whitepaper. Es umreißt das Konzept und definiert den Rahmen für ein dezentrales monetäres Ökosystem namens UNIT. Zu den wichtigsten Punkten des Projekts gehört, dass mithilfe eines fraktalen monetären Ökosystems ein „unpolitisches Geld“ geschaffen werden soll. Das ist eine klare Absage an die Gegenwart, in der die USA nicht zögern, den US-Dollar als Waffe bzw. Sanktionsmittel bei internalen Spannungen einzusetzen.

    Ein Kernelement des neuen Konzepts sind die UNIT-Knoten. Sie sind mit physischen Knotenpunkten verbunden und enthalten einen proportionalen Korb von Vermögenswerten, einschließlich Gold und den lokalen Währungen. Neue UNIT-Token können nach Bedarf geprägt werden, indem die zugrunde liegenden Komponenten an einen UNIT-Knoten geliefert werden.

    Die Zusammensetzung und die Preisgestaltung jeder Komponente im Korb soll  transparent sein und wird deshalb in Gold gemessen. Gleichzeitig ist es möglich, das Ökosystem ständig zu erweitern. Besteht Konsens unter den Teilnehmern, können neue UNIT-Knoten hinzugefügt werden.

    Vorteile und Einsatzmöglichkeiten

    Im UNIT-Whitepaper werden mehrere Vorteile und Verwendungszwecke für die UNIT-Token beschrieben. Zu ihnen zählen die Preisermittlung für Handel, Dienstleistungen und Kapitaltransaktionen aber auch Zahlungen über verschiedene Systeme, einschließlich Blockchain-basierter Optionen. Vorteilhaft ist auch das Protokoll zur Validierung von Knotenpunkten und die Steuerung des Ökosystems durch Abstimmungen.

    Damit das neue System auf Dauer auch funktionieren kann, werden verschiedene, als wichtig eingestufte Anforderungen definiert. Zu den wichtigsten gehören: Der Preisfindungsmechanismus für die Korbkomponenten muss transparent sein und die Goldspeicherung muss an global verteilten sicheren Orten erfolgen.


    Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend und grüße Sie herzlich

    Ihr


    Info: https://us20.campaign-archive.com/?e=bfa91fe18e&u=a194ffd6ce07c5d1b0af1d569&id=991e71db54


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.09.2024

    Sofortige Klimaschutzmaßnahmen: Rechtskräftige Verurteilung der Bundesregierung

    Umwelt+Energie-Report





    umwelt-energie-report.de, vom 15. September 2024, Verurteilung der Bundesregierung 2024-09-15T15:21:57+02:00 00_Titelgeschichte, Umwelt


    „Im Landnutzungssektor – LULUCF-Sektor  – werden die Klimaziele mit den bisher geplanten Maßnahmen zu praktisch 100 Prozent verfehlt“, hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH)schon länger erklärt und nun, wie am vergangenen Freitag, 13. September, öffentlich wurde, ein „wegweisendes Urteil”, wie die DUH selbst erklärt,  „gegen die Bundesregierung für mehr Klimaschutz im Landnutzungssektor (LULUCF)  erreicht . Es ist rechtskräftig!“


    "...keine Revision gegen die Verurteilung aus dem Mai 2024 eingelegt ...!.Die DUH-Klagen lagen vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.: hier DUH-Geschäftsführer Resch (links). mit DUH-Anwalt Prof. Klinger vor Gericht ... , bild duh

    "...keine Revision gegen die Verurteilung aus dem Mai 2024 eingelegt …!.Die DUH-Klagen lagen vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.: hier DUH-Geschäftsführer Resch (links). mit DUH-Anwalt Prof. Klinger vor Gericht … , bild duh











    Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg bestätigte am selben Tag , dass das federführende Bundesumweltministerium (BMUV) keine Revision gegen die Verurteilung aus dem Mai 2024 eingelegt hat.
    Im Jahr 2045 soll der Sektor eigentlich 40 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente speichern, bereits jetzt und mit den jahresgebundenen Zielen für 2030, 2040 und 2045 soll der Sektor als Senke für unvermeidbare Restemissionen aus anderen Bereichen wie der Zementindustrie dienen. Laut Berechnungen wird er aber sogar 2045 noch CO2 ausstoßen, erklärte die DUH.

    Mit dem nun  rechtskräftig gewordenen Urteil verpflichten die Richterinnen und Richter die Bundesregierung, jetzt so weitgehende Klimaschutzmaßnahmen zu verabschieden, dass die Ziele eingehalten werden. Um diesen erheblichen Umfang zu erreichen, sind Maßnahmen notwendig wie deutlich weniger Holzentnahme aus deutschen Wäldern, eine schnellere und umfangreichere Wiedervernässung von mindestens 50.000 Hektar Moor pro Jahr und keine weitere Förderung der Holzverbrennung in Kraftwerken.

    Nach Ansicht der DUH muss die Regierung spätestens bis zum 31. Oktober 2024 die geplanten Maßnahmen als Entwurf vorlegen und innerhalb von sechs Monaten verabschieden. Andernfalls werde man Zwangsvollstreckungsverfahren gegen die Bundesregierung einleiten, so der Verband.

    Es ist das erste Mal, dass ein Umweltverband eine rechtskräftige Verurteilung der Bundesregierung zu sofortigen konkreten Klimaschutzmaßnahmen vor einem Verwaltungsgericht erwirken konnte.

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    Info: https://www.umwelt-energie-report.de/2024/09/sofortige-klimaschutzmassnahmen-rechtskraeftige-verurteilung-der-bundesregierung.html


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.09.2024

    Lawrow zur Ukraine: Grundsatzrede im Wortlaut

    seniora.org, 16. September 2024, von Thomas Röper Anti-Spiegel 15. 09. 2024 - übernommen von anti-spiegel.ru

    Der russische Außenminister hat eine Grundsatzrede zum Ukraine-Konflikt gehalten, die für jeden, der sich für die russische Sicht auf den Konflikt, die Beteiligung des Westens daran und mögliche Lösungen, Pflichtlektüre sein sollte.


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    Am Donnerstag hat der russische Außenminister Lawrow vor ausländischen Botschaftern eine Grundsatzrede zum Ukraine-Konflikt gehalten. Die Rede ist für jeden, der die aktuelle Sicht der russischen Regierung verstehen will, eine Pflichtlektüre. Dabei geht es weniger um die Frage, ob man die russische Position unterstützt, sondern darum, zu verstehen, wie Russland den Konflikt, die Beteiligung des Westens und die Aussichten auf eine friedliche Lösung einschätzt.

    Ich habe die Rede übersetzt und empfehle allen Interessierten außerdem, sich auch die aktuelle Folge von Anti-Spiegel-TV anzuschauen, denn darin geht es um das gleiche Thema, wobei wir dort Putins letzte Aussagen zu dem Thema komplett zitieren und besprechen. Nun folgt die Übersetzung von Lawrows Grundsatzrede.

    Beginn der Übersetzung:

    Guten Tag, meine Damen und Herren!

    Tatsächlich ist dies nicht das erste Mal, dass wir uns treffen. Die Resonanz der hier vertretenen Auslandsvertretungen auf solche Briefings ist sehr positiv.

    Wir sind daran interessiert, dass unsere Position Ihre Hauptstädte erreicht. Wir legen sie regelmäßig auf höchster Ebene dar. Der russische Präsident Putin gibt unsere Einschätzungen ab und erklärt ausführlich, was passiert und wie Russland darauf reagiert. Sie haben die Möglichkeit, sowohl die Einschätzungen des russischen Außenministeriums als auch die Meinungen unserer Politikwissenschaftler zu analysieren. Manchmal haben unsere Freunde, Sie, konkrete Fragen. Wir sind bereit, sie in so einem freundschaftlichen Gesprächen zu klären.

    Wir wissen, dass ähnliche Veranstaltungen in anderen Hauptstädten stattfinden, darunter Kiew und NATO-Hauptstädte. Sie finden jedoch hinter verschlossenen Türen statt, da sie Ideen fördern, für die öffentlich einzutreten offenbar nicht ganz angemessen ist. Wir haben diese Angst nicht. Wir müssen uns für nichts schämen.

    Heute möchten wir zusätzliche Informationen darüber liefern, wie sich der vom Westen mit den Händen und Körpern des ukrainischen Regimes gegen Russland entfesselte Krieg entwickelt. Ohne die Lieferung riesiger Mengen westlicher Waffen, Munition und militärischer Ausrüstung an die Ukraine wäre das unmöglich gewesen.

    Diese Situation hat viele traurige Aspekte. Eine davon ist die direkte Beteiligung der ukrainischen Streitkräfte an groß angelegten Terroranschlägen* mit direkter Unterstützung des Westens. Täglich nimmt die Zahl der gezielten Angriffe auf zivile Ziele und des Beschusses von Zivilisten stark zu. Wir sehen das alles als Teil der Invasion der ukrainischen Streitkräfte mit terroristischen Absichten in die Region Kursk, von wo aus sie nun zuverlässig verdrängt werden. Da kann es keinen Zweifel geben. Die Terroranschläge auf zivile Infrastruktur und Zivilisten in den Regionen Belgorod und Brjansk dauern seit mehr als einem Jahr an. In regelmäßigen Abständen werden Angriffsdrohnen auch in andere Grenzregionen Russlands abgefeuert.

    Ich wiederhole, dass es der Westen ist, der die Ukraine mit den Angriffswaffen versorgt, die bei den Terroranschlägen eingesetzt werden. Dabei stellen die Westler dem ukrainischen Regime beim Transfer der Waffen sofort einen „Blankoscheck für deren Verwendung aus und erklären, dass sie von dem Moment an, in dem sie die Grenze der Ukraine überqueren und von Vertretern der ukrainischen Streitkräfte angenommen werden, keine westlichen Waffen mehr sind, sondern ukrainische, und dass sie damit machen können, was sie wollen. NATO-Generalsekretär Stoltenberg, EU-Chefdiplomat Borrell und andere Vertreter der EU und der NATO haben wiederholt erklärt, dass die Ukraine mit diesen Waffen machen kann, was sie will. US-Außenminister Blinken und der britische Außenminister Lammy waren gestern in der Ukraine. Das war eine verständliche Inszenierung. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die Entscheidung, die Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenwaffen für Angriffe auf russisches Gebiet aufzuheben, schon vor langer Zeit getroffen wurde. Jetzt versucht man, der Öffentlichkeit das schöner, dezenter und eleganter zu präsentieren.

    Wir verstehen, dass der kollektive Westen diesen Krieg gegen Russland als existenziell bezeichnet hat. Das Ziel ist es, uns eine „strategische Niederlage“ zuzufügen. Ich möchte Sie daran erinnern, dass andere „große“ Persönlichkeiten in der Geschichte der internationalen Beziehungen, darunter Napoleon und Hitler, sich die gleichen Ziele gesetzt haben. Nicht umsonst erinnern viele ausländische Politiker, die ihren Verstand bewahrt haben, ihre eifrigeren Kollegen regelmäßig daran, dass es für sie selbst katastrophal wäre, diese Lehren der Geschichte zu vergessen.

    Derzeit gilt folgendes Schema. Dies sind offen zugängliche Informationen. Die NATO übergibt zusätzlich zu den zunehmend weitreichenden Waffen auch ihre militärischen und weltraumbezogenen Geheimdienstdaten nach Kiew. Sie werden eingesetzt, um Ziele tief im russischen Territorium zu lokalisieren und anzugreifen. Diese Ziele sind Wohngebäude, lebenserhaltende Einrichtungen, Energie, industrielle Infrastruktur, soziale Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Kliniken. Darüber hinaus koordinieren westliche Militärspezialisten die Angriffe mit hochpräzisen Waffen gegen rein zivile Ziele buchstäblich manuell. Flugmissionen werden von Ausbildern und Vertretern der NATO-Staaten, die Kiew mit diesen Waffen beliefern, zusammengestellt und in das System geladen. Unsere Experten sind überzeugt, dass das bei diesen komplexen Waffen nicht anders geht. Das können nur Spezialisten durchführen, die schon lange damit arbeiten und wissen, wie das geht. Es ist unmöglich, das in ein paar Wochen zu lehren.

    Die ukrainischen Geheimdienste nutzen die Dienste ihrer westlichen Gönner und werben gleichzeitig radikale Islamisten aktiv für terroristische Aktivitäten an. Wir danken allen Anwesenden für ihr Beileid im Zusammenhang mit dem Terroranschlag vom 22. März dieses Jahres auf den Konzertsaal Crocus City Hall, bei dem 145 Menschen ums Leben kamen. Die laufende Untersuchung hat bereits Hinweise auf die Beteiligung der Hauptdirektion für Geheimdienste des Verteidigungsministeriums der Ukraine an der Vorbereitung ergeben. Insbesondere wurden die Fluchtwege der Mörder durch russisch-ukrainisches Gebiet sorgfältig geplant. Das ist nicht der einzige Fall, bei dem ukrainische Geheimdienste radikale Islamisten in die Vorbereitung und Organisation eines Terroranschlags einbeziehen.

    Jetzt sind Informationen aufgetaucht, dass sich ukrainische Geheimdienst-„Abgesandte“ in der „Deeskalationszone Idlib“ in Syrien aufhalten und dort Kämpfer von Jabhat al-Nusra rekrutieren, jetzt heißt diese Struktur „Hey’at Tahrir Al- Sham“, um sie in ihre geplanten neuen schändlichen Operationen einzubeziehen. Sie richten ihren Blick bereits weiter nach Süden, in die Sahara-Sahel-Zone des afrikanischen Kontinents, wo sie zusammen mit angeworbenen Extremisten Terroranschläge auf die Streitkräfte der Regierungen mehrerer Länder verüben.

    Nach der Bürgenstock-Konferenz   – ich weiß, dass einige von Ihnen in diesem Forum vertreten waren   – wurde eine Entscheidung getroffen, über die nicht viel berichtet wurde. Aber das liegt daran, dass man zumindest einige Punkte der „Selensky-Formel“ weiterentwickeln müsse.

    Die „Selensky-Formel“ ist die Bibel, ist der Katechismus, der Koran, ein heiliges Buch, von dem man keinen Schritt abweichen darf. Genau stellen es, Selensky, der Chef des Kiewer Regimes, und seine westlichen Gönner dar.

    Im Zuge des „Bürgenstock-Verfahrens“ fand Ende August dieses Jahres per Video eine Sitzung der Arbeitsgruppe für Energiesicherheit statt. Dort wurde ein Dokument besprochen, das ich angeschaut habe. Es müsse alles getan werden, damit die zivile Energieinfrastruktur nicht angegriffen werde. Es verwies auf die Resolutionen der UN-Generalversammlung und verurteilte Russland für sein Vorgehen in der Ukraine. Diese Resolutionen, über die nicht im Konsens abgestimmt wurde, enthielten die richtigen Worte zur Notwendigkeit, die zivile Energieinfrastruktur zu schützen. Die Veranstaltung im August dieses Jahres spiegelt all dies wider und ruft dazu auf, die Energieinfrastruktur in der zerstörten Ukraine nicht anzugreifen, sondern wieder aufzubauen.

    In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, dass unsere Streitkräfte nur solche Infrastruktureinrichtungen angreifen, die in direktem Zusammenhang mit der Organisation von Kampfhandlungen stehen und von denen die Aktionen der ukrainischen Truppen an der Kontaktlinie abhängen, und erst recht auf russischem Gebiet, ich meine die Region Kursk. Doch all diejenigen, die der Ukraine bei der Aufrechterhaltung ihrer Energieversorgung helfen wollen, ignorieren die Tatsache, dass Kiew an der Kontaktlinie als erster gegen zivilen Energieanlagen vorgegangen ist.

    Lange bevor wir unsere aktuelle Strategie und Taktik auf dem Schlachtfeld festlegten, wurde der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka gesprengt. Das Wasserkraftwerk selbst wurde zerstört. 200 Menschen fielen dem zum Opfer. Wir halten das für einen direkten Terrorakt.

    Der Nuklearterrorismus ist zur wichtigsten Visitenkarte der Ukraine geworden. Sie verfolgen wahrscheinlich die Berichte über Angriffe und versuchte Angriffe auf die Kernkraftwerke Leningrad, Kalinin, Kursk und Saporoschje.

    Das AKW Saporoschje stand buchstäblich am Rande einer Katastrophe, als die ukrainischen Streitkräfte es am 11. August dieses Jahres beschossen. Durch das Feuer wurde einer der beiden Kühltürme des Kraftwerks schwer beschädigt. Das ist eine ernste Situation. Der Westen sah dem leichtsinnig zu, obwohl die Aktionen ihrer Marionetten letztendlich zu einer Katastrophe ähnlich wie Tschernobyl führen könnten. Und vor allem Europa wird darunter leiden.

    Auch beim Kernkraftwerk Kursk ist die Lage sehr angespannt. Bei einem Besuch das Kraftwerks am 27. August dieses Jahres hat sich IAEO-Generaldirektor Grossi persönlich vom Vorhandensein von Spuren krimineller Angriffe mit ukrainischen Drohnen überzeugt. Gleichzeitig verheimlicht man in Kiew nicht, dass sie das Kernkraftwerk Kursk absichtlich angegriffen haben. Die Materialien, die wir für Sie vorbereitet haben, enthalten Informationen über die Ereignisse in der Region Kursk und anderen russischen Regionen, wo regelmäßig Terroranschläge des ukrainischen Regimes verübt werden. Es gibt Hinweise auf Hinrichtungen von Zivilisten, Behinderungen bei der Evakuierung von Bürgern, Morde an Ärzten und Krankenwagenpersonal, Freiwilligen, Rettern und massenhafte Plünderungen.

    Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich Ihnen gerne ein 5-minütiges Video zeigen. Dabei handelt es sich um die Hinrichtung von Kriegsgefangenen, die nach allen erdenklichen Konventionen verboten ist.

    [Er erwähnte, dass das ukrainische Regime im Ausland, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent, aktiv terroristische Instinkte nutzt. Ukrainische Beamte, der Pressesprecher des ukrainischen Geheimdienstes und der ukrainische Botschafter im Senegal, haben das Ende Juli dieses Jahres offen gesagt. Als es im Norden Malis zu einem Angriff auf einen Konvoi von Regierungstruppen kam, unterstützte Kiew die Militanten, die diesen Angriff verübten.]

    Mali und Niger brachen umgehend die diplomatischen Beziehungen zu Kiew ab. Und viele afrikanische Länder verurteilten diese Aktionen. Sowohl Mali als auch Niger und Burkina Faso haben dem UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem sie die Ukraine auffordern, den Terrorismus in Afrika, insbesondere in der Sahelzone, nicht mehr zu unterstützen.

    Wenn wir über die Notwendigkeit sprechen, die Sicherheit kritischer Energieinfrastruktur zu gewährleisten, können wir das Spektakel nicht ignorieren, das im Zusammenhang mit den terroristischen Sprengungen der Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 vor zwei Jahren aufgeführt wird. Ich kann nicht anders, als daran zu erinnern.

    Wir haben gemäß dem Völkerrecht zahlreiche Rechtshilfeersuchen nach Deutschland gerichtet. Auf die muss man antworten. Aber keine davon wurde erfüllt. Auch aus Dänemark und Schweden, wohin wir uns ebenfalls offiziell gewandt hatten, erhielten wir keine Antwort. Sie erklärten, dass die nationalen Ermittlungen eingestellt worden seien.

    Die derzeit in Deutschland laufenden Ermittlungen sind völlig intransparent. Vor einiger Zeit erschienen in der europäischen, auch deutschen Presse Berichte darüber, wie dieser Terroranschlag organisiert wurde. Fünf Menschen saßen da, tranken, scherzten und beschlossen plötzlich: Warum nicht Nord Stream in die Luft sprengen? Sie hatten Tauchkenntnisse. Sie haben angeblich ein Boot gemietet. Sechs Leute. Sie sind mit diesem Boot zu der Stelle gefahren, an der die Nord Streams lagen, sind hinuntergegangen, haben Sprengstoff angebracht und sie in die Luft gesprengt. Wenn irgendwer an diese Version glauben kann, dann nur diejenigen, die Angst vor der Wahrheit haben und das kriminelle Kiewer Regime auf jede erdenkliche Weise schützen wollen. Wir werden dieses Thema nicht ruhen lassen. Wir werden weiterhin auf eine transparente Untersuchung drängen, die die USA, Großbritannien und ihren Verbündeten auf jede erdenkliche Weise blockieren. Sie sagen, dass sie volles Vertrauen in die nationale Untersuchung haben und dass diese ausreichend ist.

    Als in Venezuela die Präsidentschaftswahlen stattfanden und deren Ergebnisse bekannt gegeben wurden, wonach Präsident Maduro für eine weitere Amtszeit wiedergewählt wurde, stellte die Ergebnisse niemand geringerer als Berlin zusammen mit anderen Mitgliedern der EU offiziell in Frage und forderte eine Untersuchung der Organisation der Wahlen. Das heißt, die Wahlen in Venezuela auf der anderen Seite des Ozeans wecken Interesse und Forderungen nach einer Untersuchung. Aber dass auf deutschem Gebiet eine lebenswichtige Anlage in die Luft gesprengt wurde, die für weiteres soziales, wirtschaftliches und industrielles Wohlergehen sorgen sollte, wird schamhaft „unter den Teppich gekehrt“. Denn Sie können die USA nicht verärgern und müssen alles, was die USA Ihnen gesagt haben, erfüllen. Es ist traurig, dass Europa und seine einstige Führungsmacht Deutschland sich völlig mit ihrer untergeordneten Position abgefunden haben. Wir bemühen uns sicherzustellen, dass alle diese Fakten ehrlich untersucht und nicht „unter den Teppich gekehrt“ werden.

    Das Kiewer Regime terrorisiert auch seine westlichen Nachbarn. Ich bin sicher, dass bei den Nord Stream-Explosionen wahrscheinlich eine Art ukrainische Spur gefunden und erfunden wird. Die Haupttäter sind Länder, die über die hierfür erforderlichen technologischen Kapazitäten verfügen. Was die Ukrainer im Alleingang betreiben, ist Erpressung gegen die Slowakei und Ungarn, die eine ausgeglichene Position einnehmen und nicht unter dem Motto „Russland zerstören“ hinter der Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen herlaufen.

    Vor einem Monat stoppte die Ukraine den Transit von russischem Öl durch den südlichen Zweig der Druschba-Ölpipeline in die Slowakei und nach Ungarn. Sie hat ihn einfach gestoppt, obwohl es Verträge und Verpflichtungen gibt. Es ist klar, dass das nicht ohne den „Rat“ der westlichen Kiewer Aufseher hätte geschehen können, um wegen ihrer unabhängigen Position und ihrer Weigerung, die Ukraine mit modernen Waffen zu versorgen, Druck auf Budapest und Bratislava auszuüben. Politikwissenschaftler aus diesen Ländern erklären ihren Wählern ehrlich, was in der Ukraine passiert. Kürzlich hat der slowakische Ministerpräsident Fico persönlich entschieden darüber gesprochen, dass die Tatsache, dass die ukrainischen Streitkräfte unter Nazi-Standarten und mit Nazi-Aufnähern kämpfen, inakzeptabel sei. Generell sind die nationalsozialistischen Instinkte nicht nur äußerlich an ihrer Kleidung, in ihrer Tarnung, sondern auch an der Art ihres Handelns sichtbar, einschließlich dessen, was Sie gerade gesehen haben, als Gefangene mit verbundenen Augen und gefesselten Händen aus nächster Nähe erschossen werden. Als Reaktion auf die Einschätzungen des slowakischen Ministerpräsidenten versuchten einige Vertreter des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Fico zu beschuldigen, „ehrliche und edle ukrainische Soldaten“ zu verleumden, die der ehemalige Präsident Selensky gerade erst im Fernsehen als Vorbild für alle Armeen der Welt und für ihre humanistische, aufmerksame, fast väterliche Haltung gegenüber Gefangenen „beworben“ hatte. Sie konnten gerade eben davon überzeugen, was wirklich passiert.

    Das Regime in Kiew terrorisiert weiterhin seine eigenen Bürger. Am 20. August dieses Jahres wurde ein Gesetz verabschiedet, das, mit einer kurzen Verzögerung von mehreren Monaten, die kanonische Ukrainisch-Orthodoxe Kirche effektiv verboten hat. Dies ist bereits der „Schlussakkord“ in der Verfolgung der kanonischen Kirche. Seit vielen Jahren greifen radikale Schläger Kirchen an und verprügeln Gemeindemitglieder und Priester. Mehr als einmal haben die Behörden das Eigentum der Kirche gewaltsam eingezogen und der sogenannten Orthodoxen Kirche der Ukraine übergeben, die 2018 von Präsident Poroschenko künstlich gegründet wurde. Er flog extra zum Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, er nennt sich Patriarch von Konstantinopel, „arbeitet“ aber in Istanbul. Diese „Operation“ wurde mit direkter Unterstützung von US-Vertretern, einschließlich ihres Sondergesandten für Religionsfreiheit, organisiert. Um die Religionsfreiheit zu gewährleisten, zwang er den ukrainischen Präsidenten, zusammen mit dem „Patriarchen“ eine Bewegung zum Verbot und zur Ausrottung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche zu starten. Sie schufen ein künstliches Gebilde, das auch heute kaum Anhänger findet. Da das ukrainische Volk Widerstand leistet, musste die kanonische Kirche vollständig verboten werden. Priester wurden inhaftiert und ihrer Staatsbürgerschaft beraubt. Das Kiewer Regime bekämpft alles, was mit der russischen Welt zu tun hat.

    Russischsprachige, in der Ukraine lebende ethnische Russen, die Bürger der Ukraine waren, sind die Gruppe, die am stärksten diskriminiert wird. Nicht nur sie. Auch Weißrussen und Ukrainer, die Russisch sprechen wollen, werden diskriminiert. Davon gibt es viele: Armenier, Juden, Griechen und Vertreter anderer ethnischer Minderheiten.

    Jetzt wurden Gesetze erlassen, nach denen es verboten ist, Kinder in ihrer Muttersprache zu unterrichten und in fast allen Lebensbereichen in der Muttersprache zu sprechen. Sie ist von Fernsehen und Rundfunk ausgeschlossen, Literatur wird aus Bibliotheken beschlagnahmt, aufbereitet und vernichtet. Für das Sprechen in einer anderen Sprache als Ukrainisch drohen Geldstrafen. Es kommt zu Entlassungen. Belästigungen durch Nationalisten, die Gewalt anwenden, sind keine Seltenheit. Alle diese Maßnahmen werden mit besonderer Heftigkeit gegen die russische nationale Minderheit ergriffen, obwohl die Verfassung der Ukraine immer noch besagt, dass der ukrainische Staat den Russen, die gesondert separat erwähnt werden, und anderen nationalen Minderheiten alle ihre Rechte, einschließlich Bildung, Sprache, Kultur etc., garantiert. Die Verfassung wird nicht befolgt.

    Die Ukraine wird unter großen Schwierigkeiten in die EU hineingezogen, da die EU weiß, dass sie nicht nur die Kriterien nicht erfüllt, sondern eine diametral entgegengesetzte Linie verfolgt. Die EU erklärte in der verabschiedeten „Roadmap“ für die Ukraine, dass sie die Einhaltung der Bestimmungen ihrer Verfassung über nationale Minderheiten sicherstellen muss. Ich halte das für einen mutigen Schritt seitens der EU, denn sie trifft den Kern dessen, was das Kiewer Regime tut.

    Trotz terroristischer Aktionen, dem Verbot und der Ausrottung alles Russischen in der Ukraine und der Diskriminierung anderer ethnischer Minderheiten pumpen der Westen, die USA und die EU weiterhin riesige Geldsummen in diesen Krieg, den sie mit den Händen der Ukrainer gegen Russland führen. Seit Februar 2022 hat Washington der Ukraine 175 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt. Das ist dreimal mehr, als Washington im Haushaltsjahr 2024 für Hilfe für alle anderen Länder ausgegeben hat.

    Genau solche Zahlen kennzeichnen die Hilfe der EU. Diese überwies in den zwei Jahren nach Februar 2022 mehr als 80 Milliarden Euro an das Kiewer Regime. Aber um Entwicklungsländern zu helfen, werden für den Zeitraum von acht Jahren 110 Milliarden Euro bereitgestellt, was um ein Vielfaches weniger ist als für die „Klienten“ des Westens, die sich in Kiew eingerichtet haben.

    Jetzt wird viel über die Notwendigkeit gesprochen, das Völkerrecht einzuhalten. Hierzu gibt es viele Initiativen, auch von den hier vertretenen Ländern. Alle reden vom Völkerrecht und betonen, dass jede Lösung auf dem Völkerrecht und der UN-Charta und vor allem auf der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine basieren muss.

    Die Berufung auf das Völkerrecht ist keine neue Methode der Kiewer Regierungen. Sie versuchen schon seit langem, Vorwürfe gegen uns zu formulieren. Sie sagen, dass Russland gegen das Budapester Memorandum von 1994 verstoßen habe und dass unser Staat als einer der vier Unterzeichnerstaaten, die die Sicherheit und territoriale Integrität der Ukraine garantierten, der erste war, der gegen das Völkerrecht verstoßen hat.

    Solche Erklärungen hören wir seit dem Putsch im Februar 2014. Erstens sollte man den Status von Dokumenten und völkerrechtlichen Inhalten nicht verfälschen. Wir stellen fest, dass Kiew seine Verpflichtungen grob verletzt hat, als es den von den USA und Großbritannien organisierten Staatsstreich durchgeführt hat. Er wurde von einem Großteil der ukrainischen Bevölkerung nicht akzeptiert und anerkannt, die ihre Unabhängigkeit erklärte und sich weigerte, sich den Putschisten zu unterwerfen. Die Putschisten organisierten eine Anti-Terror-Operation gegen sie. Sie wissen das alles. Aber der Punkt ist, dass die territoriale Integrität der Ukraine bei der Organisation des Putsches im Jahr 2014 verletzt wurde. Das muss man keinem Juristen erklären.

    Zweitens führte Kiew über viele Jahre den ukrainischen Ultranationalismus in den Alltag des Landes ein und diskriminierte zahlreiche nationale Minderheiten. In der gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs Russlands, Großbritanniens, der USA und der Ukraine anlässlich der Unterzeichnung des Budapester Memorandums heißt es, dass das Memorandum im Zusammenhang mit der Bekräftigung aller innerhalb der KSZE eingegangenen Verpflichtungen geschlossen wurde, „um dem Wachstum von aggressivem Nationalismus und Chauvinismus entgegenzuwirken“.

    Es ist auch nicht unsere Schuld. Es waren nicht wir, die die Ukraine vom Weg der Neutralität und des Verzichts auf den blockfreien Status abgebracht haben. Das einzige, was das Budapester Memorandum der Ukraine, wie auch jedem anderen Nicht-Atomstaat, garantierte, war, dass die Atomstaaten, die das Memorandum unterzeichnet hatten, keine Atomwaffen gegen die Ukraine einsetzen würden. Es bestehen keine weiteren Verpflichtungen. Das zweite Mal wurde das niedergeschrieben, als die ukrainische Unabhängigkeitserklärung, die immer noch in Kraft ist, feierlich versprach, ein blockfreier Staat zu bleiben, und nicht der NATO oder anderen militärpolitischen Blöcken beizutreten.

    Wir haben uns nie dazu verpflichtet, das Budapester Memorandum ungeachtet des Staatsstreichs und der drastischen Veränderung im praktischen Vorgehen der Ukraine auf dem europäischen Kontinent und vor allem im Verhältnis zu Russland umzusetzen.

    Wir setzen uns für die Lösung der Krise ein. Der russische Präsident Putin hat das mehrfach bestätigt, unter anderem auf dem Östlichen Wirtschaftsforum, und erinnerte an seine Erklärung vom 14. Juni im Außenministerium. Im Gegenzug sehen wir keine Bereitschaft zu ehrlicher Diplomatie.

    Den „Bürgenstock-Prozess“ habe ich heute bereits erwähnt. Der Westen versucht auf jede erdenkliche Weise, die Ukraine innerhalb des Ultimatums zu halten. Wie unsere arabischen Freunde sagen: Es gibt keinen Gott außer Allah. Im Westen gibt es keine anderen Verhandlungsvorschläge als die „Selensky-Formel“. Dieser Vergleich ist nicht sehr korrekt, aber man muss verstehen, wie sie an diesem inakzeptablen Sackgassendokument festhalten und wie sie auf jede erdenkliche Weise versuchen, es durch Täuschung und Drohungen möglichst vielen Ländern des globalen Südens aufzudrängen.

    Am 11. September dieses Jahres fand in Kiew ein weiteres Treffen statt, der vierte Gipfel der „Krim-Plattform“. Als Ergebnis wurde eine gemeinsame Erklärung angenommen. Wir haben darin nichts Neues gesehen.

    Die Organisatoren des Bürgenstock-Gipfels versuchen, die „Krim-Plattform“ in den „Bürgenstock“- oder „Kopenhagen“-Prozess zu integrieren und auf dieser Grundlage eine anti-russische Koalition zu bilden.

    Gestern sagte Selensky auf dieser Plattform: „Wir rücken unermüdlich der Zeit näher, in der die ukrainische Krim und andere vorübergehend besetzte Gebiete der Ukraine von den Besatzern befreit werden, und wir werden uns voll und ganz um die Wiedereingliederung der Halbinsel kümmern können.“ Er hat nicht entschlüsselt, was „Wiedereingliederung“ eigentlich ist, aber er hat früher mehr als einmal darüber gesprochen. Sein Umfeld sprach auch darüber, wie sie die „Wiedereingliederung“ der Krim und anderer Gebiete sehen, die ihnen den Rücken gekehrt haben.

    Lange vor unserer Militäroperation, am 5. August 2021 sagte Selensky in einem weit verbreiteten Interview: „Wenn Sie in der Ukraine leben, einschließlich der besetzten Gebiete im Donbass, und sich als Russe und in die russische Kultur eingebunden betrachten, dann ist es in großer Fehler, dort zu bleiben. Ohne die Ukraine wird es in diesem Gebiet, der Krim und dem Donbass, keine Zivilisation geben.“

    Erinnert Sie das an etwas? Die „Herrenrasse“ in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts verkündete, dass nur sie den Menschen Europas Zivilisation bringen könne. Und hier heißt es, ohne die Ukraine wird es auf der Krim und im Donbass keine Zivilisation geben?

    Selensky fuhr fort: „Wenn Sie Russland lieben und Ihr ganzes Leben lang in der Ukraine waren und das Gefühl haben, in die russische Kultur eingebunden zu sein, müssen Sie im Namen Ihrer Kinder und Enkel verstehen, dass es Zeit ist, die Sachen zu packen und diese Gebiete Richtung Russland zu verlassen.“ Das sind pure ethnische Säuberungen.

    Ungefähr genauso versucht man nun, Gott sei Dank, ohne ernsthafte militärischen Zusammenstöße, nach und nach, die Serben aus dem Kosovo zu verdrängen, indem man verschiedene administrative Methoden anwendet. Die Nazis, die sich jetzt in Kiew niedergelassen haben, hatten den gleichen Plan.

    Michail Podoljak, der Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes, sagte am 19. Mai 2022, dass er dafür sei, das Wort „Russen“ in den Regionen Charkow, Lugansk und Donezk völlig zu vergessen.

    Stefantschuk, der Vorsitzende der Werchowna, sagte am 20. November 2023, dass es derzeit keine russischen nationalen Minderheiten in der Ukraine gebe und es auch keine geben könne. Das ist der Vorsitzende des Parlaments, der zusammen mit dem Präsidenten der Hüter der Verfassung sein sollte. Die Verfassung enthält, wie ich bereits sagte, Garantien für die Rechte der Russen und anderer nationaler Minderheiten.

    Derselbe Podoljak erklärte am 24. Juni dieses Jahres, wie sie die Krim „wieder integrieren“ würden: „Auf der Krim gibt es keine und kann es keine „Strände“, „Touristengebiete“ oder andere fiktive Zeichen eines „friedlichen Lebens“ geben.“ Das heißt, dass es auf der Krim keine zivilen Objekte geben kann. Ihm zufolge ist die Krim ein großes Militärlager und Munitionsdepot. Angeblich gibt es auf der Krim eine Vielzahl militärischer Ziele, die die Russen als zivile Ziele zu tarnen versuchen. Und die auf der Krim lebenden Zivilisten selbst sind nichts anderes als zivile Besatzer.

    Die Anführer des Nazi-Putsches im Jahr 2014 sagten ungefähr dasselbe. Menschen, die ihren verfassungswidrigen Putsch ablehnten, wurden zu Terroristen erklärt und es wurde eine Anti-Terror-Operation gegen sie eingeleitet. Genau so töten sie jetzt Zivilisten, greifen Schulen, Krankenhäusern und Verwaltungseinrichtungen in den Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk mit Flugzeugen und Artillerie an und vernichten Zivilisten unter dem Motto „Tod den Russen“.

    Vor ein paar Jahren gab es eine Episode, über die wir mit unseren kasachischen Freunden gesprochen haben. Da war der Botschafter der Ukraine in Astana Vrublevsky, der in einem Interview, es wurde ausgestrahlt, auf eine der Fragen antwortete, dass ihr Hauptziel darin bestehe, so viele Russen wie möglich zu töten, weil sie dann später weniger ihrer Kinder töten müssten.

    Wer verstehen möchte, was die Führer des Kiewer Regimes für die Bewohner der Krim und anderer Regionen vorbereiten, die, wie sie sagen, die „Grenzen von 1991 wiedererlangen“ wollen, der versteht, dass sie das vorbereiten, was ich gerade gesagt habe. Sie verheimlichen es nicht. Wenn sie das sagen, werden sie ihre Pläne noch grausamer ausführen, als es sich anhört. Daran brauchen Sie nicht zweifeln.

    Vor diesem Hintergrund sagte Selensky gestern auf der „Krim-Plattform“, dass der größte Wert für sein Regime weiterhin die Bürger der Ukraine seien, die sich jetzt in den besetzten Gebieten aufhalten. Ich weiß nicht, was man von all dem halten soll.

    Ende der Übersetzung

    Quelle: https://anti-spiegel.ru/2024/grundsatzrede-von-aussenminister-lawrow-im-o-ton/
    *Link eingefügt von seniora.org


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6243&mailid=2339


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.09.2024

    Deutschlands Entscheidung, Kriegsschiffe durch die Taiwanstraße zu schicken: Alles Schaden, kein Gewinn

    globaltimes.cn, vom 11. September 2024 23:01, Von Global Times, (mit beta übers., unkorrigiert)

    Illustration: Liu Rui/Global Times Illustration: Liu Rui/Global Times


    In der Planung, Kriegsschiffe zu schicken, um die Taiwan-Straße zu passieren, gibt Deutschland seinen umsichtigen und rationalen Ansatz von über 20 Jahren auf, indem es einen Schritt mit nichts zu gewinnen und alles zu verlieren hat.

    Zwei deutsche Kriegsschiffe, die Fregatte Baden-Württemberg und das Aufschubschiff Frankfurt am Main, sollen Mitte dieses Monats durch die Taiwan-Straße fahren und damit die ersten deutschen Marineschiffe seit 22 Jahren sein, berichtete das Spiegel-Magazin am Samstag. Der Chef des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Michael Roth, postete auf X, dass der Schritt darauf abzielt, "Freiheit der Schifffahrt und Stabilität" in der Region zu stärken.

    Muss die "Freiheit der Navigation" wirklich eine Route wählen, die sehr sensibel ist und Chinas Kerninteresse eindeutig beleidigt? Sowohl die deutsche Regierung als auch das Militär sind sich der politischen Implikationen der Überquerung der Taiwan-Straße voll bewusst. Sie wissen, dass ein solcher Schritt für China eine Provokation darstellt. Die Interessen und Hauptanliegen des jeweils anderen zu respektieren, ist für eine umfassende strategische Partnerschaft unerlässlich. Ist das heutige Deutschland dabei, seine bisherige politische Reife zu verzögern?


    Deutschland hat kürzlich seine Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum verstärkt. In diesem Jahr hat sie nicht nur ein neues Verteidigungsabkommen mit Japan unterzeichnet, sondern auch Zeuge, wie ihr Verteidigungsminister die Philippinen besucht, mit Plänen, ein Abkommen über die Verteidigungskooperation mit Manila später im Jahr 2024 zu unterzeichnen.

    Hinter dieser Reihe von Schritten steht der Vorstoß der USA und der NATO. Die USA haben sich bemüht, die NATO in den asiatisch-pazifischen Raum auszuweiten. Diese Planung steht jedoch im Widerspruch zum ursprünglichen Mandat der NATO. Schließlich steht die NATO für "Nordatlantikvertragsorganisation", nicht für die "Organisation des Nordatlantik-Pazifik-Vertrags". Folglich ist eine Kreisverkehrstaktik entstanden - eine wachsende Anzahl einzelner NATO-Mitglieder verstärken ihre militärische und Verteidigungskooperation mit der Region Asien-Pazifik durch gemeinsame Militärübungen oder durch den Einsatz von Flugzeugträgern und Kriegsschiffen. Dieser Trend tritt nicht unter dem offiziellen Banner der NATO auf, doch in der Praxis führt er dazu, dass sich der Einfluss der NATO auf den asiatisch-pazifischen Raum ausdehnt.

    Die relevanten Strategien der NATO-Länder spiegeln oft die US-Politik wider, und es ist nicht sicher, wie viel Kontrolle andere Mitglieder wirklich haben, sagte ein pensionierter US-Beamter kürzlich der Global Times.

    Wenn Deutschland seine militärische Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum präsentieren will, ist die Entsendung von Kriegsschiffen durch die Taiwanstraße der am meisten schlecht beratene Ansatz. Diese Aktion scheint in erster Linie ein Gefallen für die USA zu sein und signalisiert eine unterstützende Haltung gegenüber der Taktik der USA in Bezug auf die Taiwan-Frage. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Deutschland im Gegenzug Vorteile erhalten wird. Warum drängen die USA ihre Verbündeten, mehr Anstrengungen im asiatisch-pazifischen Raum zu investieren? Weil es von mehreren Krisen festgefahren ist und darum kämpft, die militärischen Einsätze dort allein aufrecht zu erhalten. Daher nutzt Washington seine Verbündeten, um Unruhen in der Region zu schaffen, um China abzulenken.

    Wenn Deutschland diesen Schritt nicht unternimmt und einfach seine konsequente Politik der letzten 22 Jahre fortsetzt, wird es keinen nennenswerten Verlust geben. Ihre Position innerhalb der NATO und ihre Beziehungen zu den USA würden unverändert bleiben. Sollten deutsche Kriegsschiffe jedoch durch die Taiwanstraße segeln, würde dies Deutschlands Beziehungen zu China beschädigen.

    Aus jeder Perspektive ist die Entsendung deutscher Kriegsschiffe durch die Straße Taiwans ein Schritt, der allen Schaden und keinen Gewinn bietet. China wegen seiner Kerninteressen zu provobachieren, scheint nicht wie eine Entscheidung einer reifen Großmacht zu sein. Es gibt keinen vernünftigen Grund für Deutschland, dies zu tun, und es hat noch Zeit, dies zu überdenken.



    Der US-Militär-Industriekomplex hypt einen












    Info: https://www.globaltimes.cn/page/202409/1319657.shtml


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    16.09.2024

    Roger Waters im Interview: Dem Westen geht es nur um Macht, Einfluss und Geld

    freedert.online, 16 Sep. 2024 18:49 Uhr

    Roger Waters hat der 15-jährigen Faina aus Lugansk ein Interview gegeben. Er schildert darin seine Sicht auf den Ukraine-Konflikt, warnt die Ukraine vor Vertrauen gegenüber dem Westen und die Welt vor der Auferstehung des Faschismus. Dem Westen gehe es nur um Macht, Einfluss und Geld.


    Quelle: www.globallookpress.com © Angelika Warmuth


    Pink Floyd-Gründer Roger Waters


    Faina Sawenskowa sprach mit Pink Floyd-Gründer Roger Waters über den Konflikt in der Ukraine. Die 15-jährige Jugendliche aus Lugansk hat in ihrem jungen Leben bisher nur Krieg erlebt. Sie befragte Waters zu seiner Einschätzung des Ukraine-Konflikts. Roger Waters stellt darin das westliche Narrativ zum Ukraine-Krieg grundsätzlich in Frage.

    Die westlichen Medien, die das Narrativ von einer Ukraine verbreiten, die anlasslos von Russland überfallen wurde, beschreibt Waters als Teil des Problems. Den zentralen Grund für den Krieg in der Ukraine sieht er im westlichen Imperialismus und dem damit verbundenen Profitstreben. Den westlichen Eliten unterstellt er, Menschen in Klassen mit unterschiedlichem Wert einzuteilen.

    Die Ukrainer warnt er in diesem Zusammenhang eindringlich vor der Illusion, das westliche Bündnis unter Führung von US-Präsident Joe Biden würde in der Ukraine und den Ukrainern gleichwertige Partner sehen. Das Schicksal sowohl der Menschen in der Ukraine als auch des Staates ist dem Westen gleichgültig, führt Waters aus. Maßgeblich sei lediglich der Profit. 

    In den Ereignissen in den Jahren 2013 und 2014 in der Ukraine sieht Waters im Gegensatz zur offiziellen westlichen Erzählung nicht den Ausdruck einer sich nach Demokratie und Freiheit sehnenden Massenbewegung. Stattdessen beschreibt Waters die Ereignisse auf dem Maidan als von außen befeuerten Putsch, der die legitime Regierung illegal abgesetzt und die Macht ergriffen habe. 

    Befragt nach der westlichen Cancel-Culture sagt Waters, er befinde sich mit zahllosen Gleichgesinnten in einem Überlebenskampf, in einer moralischen Schlacht um die Gültigkeit der Menschenrechte.


    RT-Interview: Roger Waters über Assange und die Skrupellosigkeit des Westens



    RT-Interview: Roger Waters über Assange und die Skrupellosigkeit des Westens






    Waters wurde als Kritiker der israelischen Regierung selbst Opfer von einer Kampagne, die in Deutschland von höchsten politischen Stellen gegen ihn geführt wurde. So forderte etwa Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) zum Boykott von Konzerten von Roger Waters auf. Sie bedauerte in diesem Zusammenhang, dass sie nicht über die rechtlichen Mittel verfüge, die Konzerte gänzlich verbieten zu lassen. 

    Sollten die Faschisten, das westliche Imperium, den Kampf gewinnen, dann wird dieser Planet zerstört, ist sich Waters sicher. Die Versuche, ihn und andere Künstler zum Schweigen zu bringen, seien ein Teil des Kampfes zwischen Gut und Böse.

    Dem Versuch, ihn und viele andere zum Schweigen zu bringen, setzt Waters den Austausch und die Kooperation über Grenzen hinweg entgegen. Aus diesem Grund habe er sich auf das Interview eingelassen, macht er deutlich. Die Menschheit habe andere Interessen als die westlichen Eliten. Man dürfe daher das Framing der westlichen Politik und der an sie angeschlossenen Medien nicht übernehmen, die versuchen würden, andere Meinungen und andere Sichtweisen als moralisch böse einzuordnen.

    Gerade diejenigen, die mit moralischen Argumenten kämen, seien ohne Moral. Ihnen gehe es nur um Macht, Einfluss und Geld.


    Mehr zum Thema – Roger Waters dankt russischem Volk für Sieg über Hitler-Deutschland


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    Info: https://freedert.online/europa/219215-roger-waters-im-interview-westen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

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