Baerbock /Israel gegen die Welt
aus e-mail von Doris Pumphrey, 17. Oktober 2024, 13:20 Uhr
*UN-Sonderberichterstatterin zu Baerbock:
"Möge die Gerechtigkeit siegen, wo die Politik versagt hat"
*Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem Jahrestag des
Hamas-Angriffs am 7. Oktober die uneingeschränkte Unterstützung
Deutschlands für Israel bekräftigt. Dabei fand die Grünen-Politikerin
legitimierende Worte für das harte Vorgehen Israels im Nahen Osten. Die
UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese hat sich darüber empört
zu Wort gemeldet.
/Siehe kurzes Video:/
https://www.unsere-zeit.de/israel-gegen-die-welt-4796640/
18.10.2024
Angriffe auf UN-Soldaten im Libanon, in Gaza sterben Flüchtlinge in
einem Flammenmeer
*Israel gegen die Welt
*„Angriffe auf Friedenstruppen verstoßen gegen das Völkerrecht,
einschließlich des humanitären Völkerrechts. Sie können ein
Kriegsverbrechen darstellen“, ließ UN-Generalsekretär Antonio Guterres
nach dem wiederholten Beschuss der UN-Blauhelmtruppe UNIFIL im Libanon
durch die israelischen Streitkräfte mitteilen.
Zuletzt hatte der Außenminister Israel Katz Guterres zur „Persona non
grata“ erklärt, die nicht in Israel einreisen dürfe. Dementsprechend
wenig Auswirkungen dürfte Guterres‘ Aufruf zur Mäßigung haben. Israel
hat wiederholt demonstriert, dass ihm das Völkerrecht, die Vereinten
Nationen und deren Beschlüsse egal sind.
Mehrmals waren die Blauhelme in der vergangenen Woche unter israelisches
Feuer geraten, mindestens vier Soldaten sind am Donnerstag und Freitag
verletzt worden. Am Sonntag durchbrachen israelische Panzer gewaltsam
das Haupttor des UN-Postens in Ramja.
Bei einem Besuch des israelischen Militärstützpunktes in Binjamina, auf
dem bei einem Drohnenangriff durch die Hisbollah vier Soldaten getötet
wurden, forderte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Abzug der
Blauhelme aus dem Libanon. Sekundiert wurde Netanjahu wie gewohnt aus
der deutschen Politik. Während Außenministerin Annalena Baerbock
(Grüne) noch verkündete, dass die UNIFIL-Truppen geschützt werden
müssen –, „Das erwarten wir von allen Akteuren in der Region“ – sah das
Thomas Erndl (CSU) im Interview mit dem „Deutschlandfunk“ anders. Es
wäre „am besten“, wenn sich UNIFIL „temporär“ aus den „umkämpften
Gebieten“ zurückzieht und sich nicht in die Schusslinie begibt, findet
er. Derweil kündigte Netanjahu ein „gnadenloses Vorgehen“ in „allen
Teilen“ Libanons an.
Im Libanon sind allein am Wochenende und zu Wochenbeginn knapp hundert
Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Dabei hatte Israel
unter anderem einen Markt in Nabatija und eine Moschee bombardiert.
Auch in Gaza zeigte Israel erneut, dass es zu jedem Kriegsverbrechen
bereit ist. In der Nacht zum Montag griffen israelische Streitkräfte ein
Krankenhaus in Deir al-Balah inmitten einer von Israel ausgerufenen
„humanitären Zone“ an. In den Flüchtlingszelten im Innenhof des
Krankenhauses verbrannten die Menschen bei lebendigem Leib. Die
israelische Luftwaffe spricht von einem „präzisen Angriff“ auf eine
Hamas-Kommandozentrale. Auf den Bildern aus dem Flammeninferno sieht
man, dass die schreienden Menschen Patienten sind. Sie hingen an
Infusionsschläuchen, als sie verbrannten.
Zudem setzt Israel in Gaza weiterhin Hunger als Waffe ein. Nach Angaben
des Welternährungsprogramms (WFP) sind im Norden Gazas seit dem
1. Oktober keine Lebensmittellieferungen mehr eingetroffen, weil die
Grenzübergänge abgeriegelt sind. Verteilungsstellen für Lebensmittel,
Küchen sowie Bäckereien mussten bereits vor einiger Zeit geschlossen
werden. Die letzten Nahrungsmittellieferungen wurden an Notunterkünfte
und medizinische Einrichtungen verteilt. Seit dem Wochenende gibt es
nichts mehr zu verteilen. Israelische Menschenrechtsgruppen sehen darin
die Umsetzung des sogenannten Eiland-Plans. Dieser sieht eine
Zwangsumsiedlung der Zivilbevölkerung durch Belagerung und Aushungerung
vor. In Deutschland bezeichnet man auch das als „legitime
Selbstverteidigung“.
unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.