05.12.2024

Nach Mord an US-Versicherungschef: Spott und Zynismus in sozialen Medien

freedert.online, 5 Dez. 2024 15:09 Uhr

Ein brutaler Mord in New York am helllichten Tag beschäftigt die US-Medien. Das Opfer war der Chef eines der größten US-Versicherer, United Healthcare. Der Tod des Millionärs und die Tatsache eines weiterhin flüchtigen Täters sorgte für kontroverse Diskussionen und Kommentare in den sozialen Medien.


Quelle: Gettyimages.ru © Anadolu / Kontributor


Der Chef eines der größten US-Versicherer, United Healthcare, ist mitten in Manhattan am 4. Dezember auf offener Straße erschossen worden.


Der leitende Geschäftsführer eines der größten US-Versicherer, United Healthcare, Brian Thompson, wurde am Mittwochmorgen mitten im New Yorker Bezirk Manhattan bei einem "dreisten, gezielten Angriff" auf offener Straße erschossen, so die New Yorker Polizei. Das US-Magazin Rolling Stone berichtet in einem Artikel über die unmittelbaren Reaktionen in den sozialen Medien, die größtenteils durch fehlendes Mitgefühl und Zynismus gegenüber dem Ermordeten auffallen.  

Thompson wurde kaltblütig von hinten erschossen, als er am Mittwochmorgen auf dem Weg in Richtung eines Hotels war, in dem die jährliche Investorenkonferenz des Unternehmens stattfand. Der maskierte Täter schoss laut US-Medien mit einer schallgedämpften Pistole unmittelbar auf sein Opfer und konnte unerkannt auf einem Fahrrad flüchten. Der Mann ist weiterhin nicht gefasst, in den sozialen Medien erfolgten daher umgehend erste Warnungen, die wiederum dann zu den ersten Reaktionen führten.

Laut dem Rolling Stone-Artikel präsentierten sich demnach eine Vielzahl der Kommentare mehrheitlich "verächtlich gegenüber der Branche, die er [Brian Thompson] repräsentierte". Ein Großteil zeige dabei "wenig Mitgefühl" für das Opfer. Bezogen auf die Tatsache des weiterhin flüchtigen Täters reagierte exemplarisch ein X-User mit dem Hinweis:

"Mithilfe von AI habe ich ein Bild des mutmaßlichen Angreifers von United Healthcare CEO Brian Thompson erstellt."

Das Musikmagazin erklärt in seinem Artikel, dass nach Bekanntwerden der Tat "eine Welle der Verachtung für die von ihm vertretene Krankenversicherungsbranche - und insbesondere für sein Unternehmen ausbrach". Ein US-Blogger und Publizist empfahl laut dem Rolling Stone nach Betrachtung der Diskussionen:

"Ich habe die Berichterstattung über die Ermordung des CEO von United Healthcare auf TikTok gesehen und denke, dass die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft die Kommentare lesen und gründlich darüber nachdenken sollten."


"The Guardian" postet nichts mehr auf Plattform X: Nachteile überwiegen Vorteile





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So lautete unter anderem ein Kommentar aus den gesicherten TikTok-Beiträgen: "Ich schicke seiner Familie Vorabgenehmigungen, abgelehnte Anträge, Sammlungen und Gebete". Auch die Arbeit der New Yorker Polizei wird kritisch begleitet.

Als Antwort auf einen Nachrichtenlink über den Mord an Thompson, der laut einer Erklärung der Strafverfolgungsbehörden "als möglicher Anschlag untersucht wird", lautete die zynische Kommentierung eines X-Users: "Hatte er eine Vorerkrankung?". Ein TikTok-Posting lautet:

"Als jemand, der bei UnitedHealthCare versichert ist, kann ich die ergriffenen Maßnahmen voll und ganz verstehen [bezogen auf die Fahndung nach dem Täter]"

Eine US-Komikerin namens Samantha Ruddy schloss sich der allgemeinen Stimmung an, um auf X "lustig" zu erklären:

"Ich habe eine Push-Benachrichtigung erhalten, dass ich vorsichtig sein soll, weil der Schütze von United Healthcare noch auf freiem Fuß ist. Ich persönlich habe nicht das Gefühl, dass ich im Visier des Schützen stehe, weil ich nicht der CEO eines hochgradig umstrittenen Multi-Milliarden-Dollar-Versicherungsunternehmens bin."

Sie ergänzte in einem weiteren Kommentar mit dem Satz, "mich vor einem Mann zu warnen, der da draußen Milliardäre tötet, ist so, als würde man einen Hund vor Phishing-[Mail-]Betrug warnen."

Die harsche Kritik an dem Versicherungsunternehmen "UnitedHealth", untermauert mit wenig empathischen Reaktionen zum Tod des CEO, bezieht sich laut dem Rolling Stone zum Teil auch auf die US-weit stark kritisierte Firmenpolitik. Dazu heißt es:

"Ein Bild, das im Internet die Runde machte, war ein Diagramm der persönlichen Finanzwebseite ValuePenguin, aus dem hervorging, dass UnitedHealthcare 32 Prozent aller In-Network-Versicherungsansprüche im Zusammenhang mit individuellen Krankenversicherungsplänen ablehnt - doppelt so viel wie der Branchendurchschnitt."

"In-Network"-Versicherung bedeutet, dass eine Versicherungsgesellschaft Vereinbarungen mit einem Netz von Gesundheitsdienstleistern (z. B. Ärzten, Krankenhäusern, Apotheken, Arzthelferinnen usw.) vereinbart.

Social Media-Nutzer hätten dabei auf US-Schlagzeilen hingewiesen, laut denen beschrieben wird, "wie UnitedHealthcare einen angeblich fehlerhaften KI-Algorithmus zur Bewertung von Ansprüchen und zur Verweigerung der Versorgung schwer kranker Patienten im Rahmen privater Gesundheitsversicherungen verwendet hat". Dieser Vorgang wäre dabei mittlerweile Bestandteil einer laufenden Sammelklage von Geschädigten.

Die Identität und das Motiv des Schützen wären weiterhin nicht bekannt. Es sehe nicht so aus, als handele es sich um einen "zufälligen Gewaltakt", so New Yorks Bürgermeister Eric Adams gegenüber der Presse. Thompsons Ehefrau erklärte gegenüber dem US-Sender NBC News, dass das Opfer "Drohungen erhalten habe und dass es dabei möglicherweise um Probleme mit der 'mangelnden Deckung' eines Kunden gegangen sei".

Die Polizei von New York hat umgehend dokumentierte Überwachungsbilder des Verdächtigen veröffentlicht. Zudem ist eine Belohnung von 10.000 Dollar für Hinweise auf den Mord ausgesetzt.

UnitedHealthcare ist einer der größten Krankenversicherer der USA, hat 440.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von rund 370 Milliarden Dollar. Thompson arbeitete seit 20 Jahren für den Konzern und stand seit 2021 an der Spitze des Unternehmens.


Mehr zum Thema - Weitreichende Verbindungen zwischen "Panama Papers"-Mediennetzwerk und US-Außenministerium enthüllt


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Video https://rumble.com/v5vdbgt-begnadigung-fr-hunter-biden-missbrauch-der-justiz-oder-vterliche-liebe.html Dauer 11:59 min


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05.12.2024

Staatsräson-Wahn: Deutsche Politiker erklären sich zu Maccabi-Ultras

freedert.online, 5 Dez. 2024 16:08 Uhr, Von Susan Bonath

Kaum zu glauben: Eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten aus Union, SPD, Grünen und FDP mag offensichtlich rassistische Fußball-Hooligans. Im Rausch falsch verstandenen Anti-Antisemitismus gründeten sie nun ihren eigenen Maccabi-Tel-Aviv-Fanclub namens "Bundestags-Makkabäer".


Quelle: Gettyimages.ru © Fabian Strauch/dpa


Symbolbild


Immer wenn man glaubt, tiefer kann die deutsche Politik nun wirklich nicht mehr sinken, kommt es härter. So wie in einem brandaktuellen Fall: Ein Häufchen überbezahlter Abgeordneter aus CDU, FDP, SPD und von den Grünen hatte nach der Ampel-Auflösung im Bundestag wohl zu viel Langeweile. So steckte dieses, unglaublich aber wahr, seine Köpfe zusammen, um "gegen Antisemitismus" tätig zu werden. Das Ergebnis: Die Gründung eines Bundestagsfanclubs für Maccabi Tel Aviv, im Bundestag allerdings mit hartem "Doppel-K" "Makkabi" geschrieben.


Nein, das ist kein Witz. Einige Medien berichteten darüber. Die Clubgründer blicken dabei auf die Ausschreitungen in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam Anfang November. Die allerdings begannen damit, wie man heute weiß, dass Maccabi-Ultras mit rassistischen Gesängen durch Amsterdamer Straßen zogen, allen Arabern den Tod wünschten und das Abschlachten von Zehntausenden Kindern im Gazastreifen feierten, mit Liedzeilen wie: "Warum gibt es in Gaza keine Schulen mehr? Weil keine Kinder mehr da sind."


Amsterdam: Hooligans, Taxifahrer und der Mossad





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Maccabi-Ultras, allzu bekannt als rassistische Fußball-Hooligans, griffen dann auch wahllos Passanten vor allem arabischer Herkunft an, rissen Palästina-Fahnen von Gebäuden, bedrohten Taxifahrer, demolierten Autos und Bauzäune und so weiter. Um schließlich von Einheimischen die Rechnung für ihr rassistisches und gewalttätiges Wüten zu bekommen, auf Deutsch gesagt: ein paar in die Fresse. Was wiederum deutsche und andere westliche Medien zu einem "Pogrom gegen Juden" stilisierten.

Maccabi-Ultras gibt es nun also auch im Bundestag? Ja, offensichtlich. Der deutsche Ableger des Vereins, Makkabi Deutschland e.V., lobte die Spontangründung am Mittwoch in höchsten Tönen: 

"Dr. Thorsten Lieb (FDP), Stephan Mayer (CDU/CSU), Omid Nouripour (Grüne) und Mahmut Özdemir (SPD) haben heute in Berlin die Gründung des Fanclubs 'Bundestags-Makkabäer' initiiert."

Die Beweihräucherung erklomm mal wieder Dimensionen: Diese "interfraktionelle Initiative" setze "ein klares Signal für Vielfalt, Respekt und das jüdische Leben in Deutschland" und sei "ein klares Zeichen für politische Einheit und Solidarität", heißt es da beispielsweise.

Erwartbar hob man auch noch einmal mehr die Schrecklichkeit des 7. Oktober 2023 hervor – ohne jeden Kontext freilich, wie: die jahrzehntelange völkerrechtswidrige israelische Militärbesatzung der palästinensischen Gebiete, die unmenschliche Gaza-Blockade seit dem Jahr 2007 inklusive zahlreicher Kriege mit tausenden toten Zivilisten, viele Kinder darunter, die Totalentrechtung von Millionen Palästinensern, das rassistische Apartheidsystem inklusive Wasser- und Ressourcenraub im Westjordanland und so weiter.

Wenn es um Israel geht, ist derartiger Geschichtsrevisionismus bekanntlich so normal in Deutschland wie die Gleichsetzung der US-Militärbastion im Staatsgewand namens Israel mit allen Juden weltweit. Oder andersherum: Wer Israel kritisiert, ist nach deutscher Staatsräson ein Antisemit, weil er damit dann wohl zwangsläufig alle Juden weltweit meinen müsse. Was natürlich umgekehrt suggeriert, alle Juden seien für das völkermörderische Treiben Israels verantwortlich – also selbst antisemitischer Unfug ist.


Die antisemitischen Wurzeln unreflektierter Israel-Solidarität





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Eine solche Reflexion erwartet man schon gar nicht mehr von deutschen Bundestagsabgeordneten. Aber von den rassistischen Gesängen und Angriffen der Maccabi-Ultras in Amsterdam sollten sie dann doch schon mal gehört haben, sofern sie nicht den letzten Monat unter einem Stein verbracht haben, salopp gesagt. Doch das spielt offenkundig keine Rolle für die Gruppe dieser "ganz doll guten".

So landet dieses von Steuergeld überbezahlte Personal dann argumentativ genau dort, wo israelische Siedlerfaschisten wie Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir schon angekommen sind: in einer tiefbraunen Güllegrube, die mit antiarabischem Rassismus auf einem mörderischen Level vorgeblich Antisemitismus bekämpfen will. Die Betonung liegt auf vorgeblich, denn genau das tun sie ja nicht. Tatsächlich wandeln sie nur eine Form des Rassismus in eine andere um – und befördern damit letztlich Antisemitismus.

Vielleicht muss man von einem Staatsräson-Wahn sprechen. Denn was kann es anderes als purer Wahn sein, sich an vorderster Staatsfront öffentlichkeitswirksam einem rassistischen Hooligan-Mob anzuschließen, einer Schlägertruppe, die keineswegs nur in Amsterdam entsprechend auffällig geworden war?

Mehr zum Thema – Amsterdam: Wie die Tagesschau ihr Publikum belügt

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Weiteres:




Amsterdam: Hooligans, Taxifahrer und der Mossad


freedert.online, 9 Nov. 2024 09:46 Uhr, Von Dagmar Henn

Wäre es in Amsterdam um, sagen wir einmal, britische Hooligans gegangen, wäre daraus gerade einmal eine Kurzmeldung geworden. Aber es waren die Hools von Maccabi Tel Aviv, die die Amsterdamer Szenen auslösten. Und darin steckt viel Politik.


Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Marcel van Dorst/DeFodi Im


Die Anzeigetafel im Amsterdamer Stadion


Die deutsche Presselandschaft liefert zu den Auseinandersetzungen in Amsterdam eine eindeutige Position. "Antisemitische Gewalt" heißt es beispielsweise im Spiegel. "Gewalt gegen israelische Fans" in der FAZ. Manche schreiben sogar von einem "Pogrom in Amsterdam".

Schon die Videos, die sich auf die Zeit vor dem Spiel beziehen, liefern andere Informationen. Die "Fans", die da zu sehen sind, sind eine sehr spezifische Sorte – es sind Hooligans. In diesem Fall israelische Hooligans. Würde man das deutlich sagen, würde die Geschichte von den unschuldigen Opfern schon nicht mehr funktionieren.

Sport und ritualisierte Gewalt

Dass Hooligans verschiedener Vereine aneinandergeraten, ist keine Ausnahme, sondern die Regel. Auch wenn man von außen in Hooligans nur chaotische Gruppen gewaltbereiter junger Männer sieht – selbst da gibt es Regeln. Und derartige Massenschlägereien haben eine lange Tradition in Europa.


UN-Sonderberichterstatterin: Israel hat Recht zu existieren, aber nicht, ein Volk zu vernichten





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Im Gegensatz zu dem Bild, das die Meisten vor Augen haben, wenn sie von mittelalterlichen Turnieren lesen – diese ordentlichen Kollisionen von schwer gepanzerten Reitern waren immer nur ein Teil der Turnierkultur. Daneben (und historisch gesehen auch davor) gab es im Rahmen dieser Turniere organisierte Massenschlägereien zweier unterschiedlicher Gruppen. In manchen Bräuchen hat sich das noch länger gehalten – wenn in Bayern Burschen aus dem einen Dorf denen aus dem Nachbardorf den Maibaum klauen wollen, dann endet das oft in einer Prügelei. Wenn die heimische Partei unterliegt, entführt die andere den Maibaum und er muss mit Bier wieder ausgelöst werden.

Der Sport ist kulturgeschichtlich eine Ableitung aus diesen Scheingefechten, und manche Sportarten, wie Rugby oder Boxen, lassen diesen Ursprung auch noch erkennen. Hooliganismus ist gewissermaßen die rohe Version, mit weitaus weniger Regeln, was ihn für junge Männer verlockend macht, die auch wissen wollen, was sie einstecken können. Dabei ist die Auseinandersetzung streng auf die beiden Gruppen begrenzt; Außenstehende sollten nicht mit einbezogen werden, ebenso wenig wie ihr Eigentum.

Hooliganismus entstammt der britischen Arbeiterklasse, und wenn man daran denkt, wie hierarchisch es in Fabriken zugeht, erklärt sich dieser Überschuss an Gewalt fast von selbst. Es geht darum, eine Situation zu schaffen, in der man nur auf die eigene Kraft und Geschicklichkeit und die seiner Freunde achten muss. Solange die Regeln eingehalten werden, bleibt die ausgetragene Auseinandersetzung unauffällig, weil die Beteiligten einander die ausgeübte Gewalt nicht vorhalten – ein Hooligan, der Anzeige erstattet, weil er verprügelt worden ist, macht sich lächerlich.


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Das ist das Erste, was an den frühen Videos aus Amsterdam auffällt – diese Hooligans halten sich nicht an die Regeln. Sie greifen Unbeteiligte an. Sie tun dies sogar mit Waffen, wie der Angriff auf ein Amsterdamer Taxi mit einer Kette belegt. Beides ist für die meisten Hooligans tabu. Was schon einmal bedeutet, dass sie sich äußerst ernsthaft mit ihrem Gegenüber in Amsterdam angelegt haben, für die das eine Revierverletzung darstellt.

Wer sind die Hooligans von Maccabi Tel Aviv?

Abgesehen davon, dass das Stichwort Hooligan in der Berichterstattung sorgfältig vermieden wird, gibt es vorsichtige Andeutungen, dass mehr dahintersteckt. So beispielsweise auf t-online:

"In Amsterdam gab es dann Machtdemonstrationen der Maccabi-Anhänger, wie sie für Pulks von Fußballanhängern auf Auswärtsfahrten typisch sind. Eine große Gruppe Israelis skandierte aber auf dem Weg zum Spiel vor dem Hauptbahnhof auch 'Let IDF win to f*ck the Arabs'. Zum Maccabi-Fanlager zählen auch politisch rechte Ultra-Gruppierungen, wie die 'Jüdische Allgemeine' schreibt."

Nun gibt es politische Auseinandersetzungen auch in der Hool- und Ultraszene. In Deutschland beispielsweise zwischen der von Hansa Rostock und der von St. Pauli. Manchmal mischen sich auch lokale Rivalitäten mit politischen Untertönen, die sogar weit zurückreichen können. In München war 1860 der Verein, der Anfang der 1930er den Nazis nahestand, und Bayern München war eher links; eine Verteilung, die man noch vor zehn Jahren genau so wiederfinden konnte. Was sich dann bis in Verbindungen zu anderen Vereinen erstreckt – die Bayern-Ultras pflegten eine enge Freundschaft mit den Red Sharks aus St. Pauli. Die Ultras von Celtic Glasgow machen sich wiederum öfter durch Palästina-Plakate bemerkbar.

Diese politischen Untertöne ändern aber nichts an den Spielregeln. Auch wenn die Begegnungen mit einer zusätzlichen Ernsthaftigkeit versehen werden, sind sich beide Seiten in der Regel einig, welches Verhalten zulässig ist und welches nicht.

Und dann gibt es die Ausnahmen. Die Hools von Dynamo Kiew beispielsweise, die zum organisatorischen Kern des Rechten Sektors wurden. Die verwandelten sich von Hooligans in eine Art SA und tauchten überall auf, wo es vor dem Beginn des Bürgerkriegs blutig wurde.


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Die Hooligans von Maccabi Tel Aviv gehören wohl eher in diese Kategorie. Das belegte auch die Israel-Korrespondentin der BBC mit ihrem Satz: "Fans der Mannschaft haben auch schon Demonstranten angegriffen, die gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstrierten."

Wie politisiert Maccabi ist, belegt, ganz nebenbei, der Bericht von CBS über diese Vorfälle. Die Stadt Amsterdam hatte am Tag des Spiels eine propalästinensische Demonstration verboten, nicht aber eine proisraelische.

"Es gab auch Auseinandersetzungen vor dem Spiel, als unter Hunderten, die bei einer Pro-Israel-Demonstration durch die Stadt zogen, bei der bengalische Feuer angezündet und palästinensische Fahnen, die in einigen Straßen hingen, heruntergerissen wurden, unter Gesängen von 'Tod den Arabern', Maccabi-Fans waren."

Wie gesagt, wenn selbst die BBC-Korrespondentin eingesteht, dass es auch in Israel rassistische Vorfälle mit Maccabi-Hools gab, und sie durch das Zentrum von Amsterdam marschieren und dabei "Tod den Arabern" rufen, dann erinnert das deutlich an Dynamo Kiew. Dass diese Truppe einen Taxifahrer aus dem Taxi zieht und zusammenschlägt, wundert nicht. Aber Taxifahrer sind ein ganz unpassendes Objekt, die wehren sich nämlich üblicherweise.

Das Sammeln von Gegnern

"Beteiligt an der Verbreitung von aktuellen Bildern war offenbar auch die überall präsente und gut vernetzte Taxifahrer-Szene. Dort haben viele Menschen arabische Wurzeln. Durch einen mutmaßlichen Übergriff von Maccabi-Anhängern auf einen Taxifahrer war der Unmut zusätzlich groß."

Das schreibt t-online. Dass "viele Menschen arabische Wurzeln haben" ist hier eher nebensächlich. Taxifahrer haben Funk; Nachrichten über Übergriffe gegen Taxifahrer verbreiten sich schnell, und traditionell halten sie gegen die Angreifer zusammen. Das ist gerade für jene, die nachts unterwegs sind, eine notwendige Sicherheitsmaßnahme, weil der Beruf oft nicht ungefährlich ist. Man kann jedoch in fast jeder Stadt Beispiele finden, dass es nicht klug ist, sich mit den Taxifahrern anzulegen, insbesondere nicht als Gruppe – weil sie dann anfangen zu suchen, die Gruppe mit hoher Sicherheit geortet wird und man es dann eben nicht mehr mit einem einzelnen Taxifahrer zu tun hat. Das ist bei deutschen Taxifahrern nicht anders.


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Den Hools von Maccabi ist es also gelungen, sich durch die Vorfälle, die in den deutschen Medien selbstverständlich heruntergespielt werden, gleich drei Gruppen zum Feind zu machen: die einheimischen Hooligans von Ajax Amsterdam, weil sie sich selbst nach den Regeln des Hooliganismus danebenbenommen haben; die arabischen Migranten in Amsterdam, weil sie die Fahnen herunterrissen und großmäulig mit "Tod den Arabern"-Parolen durch die Straßen zogen, und die Amsterdamer Taxifahrer, weil sie einen der ihren angegriffen hatten (genaugenommen zwei, weil es auch noch die Szene mit der Kette gibt). Auch wenn anzunehmen ist, dass ein guter Teil dieser Hools in der israelischen Armee war, sind das ziemlich viele Gegner auf einmal.

Und Geert Wilders

Es ist auffällig, dass bei den ersten Videos, den Angriffen durch die Maccabi-Hools, sehr wenig Polizei zu sehen ist. Man hätte annehmen müssen, dass bei den Ausschreitungen aus dieser Demonstration heraus (so diese Information stimmt) die Polizei eingreift.

Allerdings darf man dabei eines nicht vergessen: Die Niederlande haben eine Regierung, die ein politisches Interesse daran hat, dies nicht zu tun, genau um eine solche Reaktion auszulösen, wie sie dann erfolgt ist. Weil im Falle von Wilders die Position gegen die massenhafte Einwanderung vor allem eine gegen die Einwanderung von Moslems ist, und eine Situation, in der man diese muslimischen Einwanderer zu besonders gefährlichen Menschen erklären kann, nützlich ist. Die Reaktion der Taxifahrer belegt jedenfalls, dass sie nicht die Erwartung hegten, dass die Polizei zu ihrem Schutz eingreift.


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Wilders hat sich längst entsprechend geäußert:

"Sieht aus wie eine Judenjagd in den Straßen von Amsterdam. Verhaftet und deportiert diesen multikulturellen Abschaum, der die Unterstützer von Maccabi Tel Aviv in unseren Straßen angegriffen hat."

Wilders, so schreibt CBS in seinem Bericht vor diesem Zitat, sei ein "entschiedener Verbündeter Israels".

Amsterdam ist jedoch eine Stadt der Migranten. Bereits seit 2011 stellen sie die Mehrheit der Stadtbevölkerung, auch wenn die Niederländer noch immer die größte Gruppe ausmachen. Die zweitgrößte sind bereits die Marokkaner. Was dann logischerweise heißt, dass sie auch einen entsprechenden Anteil unter den Fans von Ajax Amsterdam stellen, und ebenso unter den Hools von Ajax Amsterdam.

Weshalb die Aussage, da wären viele Marokkaner unter jenen gewesen, die dann in der Nacht, nach dem Spiel, die Fans von Maccabi angriffen, nicht viel besagt – weil es noch lange nicht bedeutet, dass sie dies als Marokkaner getan haben; nichts schließt aus, dass sie zu den heimischen Hools oder den Taxifahrern gehörten. Und wie das bei zwei Großstädten zu sein pflegt, die miteinander konkurrieren (wie um den Titel der Hauptstadt der Niederlande, den derzeit Amsterdam trägt, obwohl die Regierung in Den Haag sitzt), könnte selbst bei Wilders auch dies noch eine Rolle spielen.

Warum überhaupt?

Nun hätte dieses spezifische Spiel nicht stattfinden müssen. Es gab genug Anträge bei der UEFA, die israelischen Vereine von den Wettbewerben auszuschließen, solange der Genozid in Gaza weitergeht. Diese Anträge wurden bisher alle niedergestimmt. So ist das bei allen westlichen Sportorganisationen, das IOC eingeschlossen, und auch beim Schlagerwettbewerb ESC: Israel bleibt immer mit dabei, und ein Dutzend zerbombter Städte ändert daran nichts.


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Allerdings war man sich durchaus zuvor bewusst, dass es da gewisse Probleme geben könnte, und hat schon einmal das Spiel gegen Fenerbahçe Istanbul in ein anderes Land verlegt. Wieder einmal t-online: "Im belgischen Brüssel hatte die Stadt Brüssel aus Sicherheitsgründen sogar abgelehnt, Austragungsort eines Spiels der Belgier gegen die israelische Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League zu sein. Im Vorfeld der Partie von Ajax hatte es auch Forderungen gegeben, keine Maccabi-Fans zuzulassen."

Warum also wurden die Hools von Maccabi auf Amsterdam losgelassen? Auch um der Sicherheit anderer israelischer Fans willen, die nicht "Tod den Arabern" rufend durch die Stadt ziehen wollen, hätte man sie zumindest streng begleiten und an den Ausschreitungen hindern können. Wenn man schon nicht bereit ist, den eigentlich logischen Schritt zu gehen, die israelischen Vereine von den Wettbewerben auszuschließen.

Passiert ist das Gegenteil. Und dann wird darum die Geschichte gewoben, das sei jetzt Antisemitismus. Nun, immerhin dürften die Hools von Maccabi damit unten durch sein. Denn erst alle Grenzen überschreiten und dann die Sissi geben, wenn es aus dem Wald zurückschallt, wie hineingerufen wurde, gilt in dieser Szene als ehrlos.

Aber da gibt es noch eine Meldung in der Jerusalem Post vom 5. November. Die hat allerdings, unter Berufung auf den niederländischen De Telegraaf, gemeldet: "Für den Fall: Mossad-Agenten schließen sich der Reise von Maccabi Tel Aviv nach Amsterdam an". Was gleich eine ganz andere Frage aufwirft. Denn das Verhalten der Hools von Maccabi in Amsterdam war so extrem dämlich, dass man neben grenzenloser Überheblichkeit durchaus eine andere Ursache in Betracht ziehen könnte.

Was, wenn genau dieses Ergebnis gewünscht war? Die Reaktion der westeuropäischen Presse wie der Politik ist immerhin weitgehend berechenbar, und jemand wie Wilders hätte dabei sicher mitgespielt. Schon die Demonstration mit Bengalos und dieser Losung war eine gezielte Provokation in dieser Stadt. Eine Provokation, die hätte verhindert werden müssen, im Interesse eines friedlichen Zusammenlebens in Europa. Aber es ist so praktisch, jetzt aus diesem Straßenkonflikt wieder "antiisraelischen Antisemitismus" zu stricken, und diejenigen, die auf die Provokation reagiert haben, zum "Feind des freien Westens" (Welt) zu erklären. Schließlich folgt zwar die politische Elite der EU weitgehend noch der Behauptung vom "Selbstverteidigungsrecht Israels", aber die Bevölkerung geht angesichts des Genozids langsam von der Fahne.

Es kann also ein schlichter Akt von Arroganz und Dummheit gewesen sein, der dazu führte, dass am Ende die Maccabi-Hools die Prügel einsteckten, oder es war blanke Absicht. Wie auch immer, das Spiel jedenfalls endete 5:0. Für Ajax Amsterdam.


Mehr zum Thema - Fußball-Randale in Amsterdam: Was zuvor geschah


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Info: https://freedert.online/meinung/225268-amsterdam-hooligans-taxifahrer-und-mossad


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Die antisemitischen Wurzeln unreflektierter Israel-Solidarität


freedert.online, 13 Nov. 2024 07:03 Uhr,Von Susan Bonat

Das angebliche "Judenpogrom" in Amsterdam hat deutsche "Antisemitenjäger" aktiviert. Jeder Zweifler an der medialen Darstellung vom "arabischen Mob" gegen unschuldige "jüdische Fußballfans" geriet unter Verdacht. Die Darstellung war falsch – und selbst antisemitisch.


Quelle: Gettyimages.ru © Mouneb Taim/Anadolu


Fans von Maccabi Tel Aviv veranstalten am 07.11.2024 vor dem UEFA-Europa-League-Spiel zwischen Maccabi Tel Aviv und Ajax eine Pro-Israel-Demonstration auf dem Dam-Platz in Amsterdam, zünden Fackeln an und skandieren Slogans.


Die Erzählung vom "antisemitischen Arabermob", der sich im Rahmen eines Fußballspiels am 7. November zwischen Maccabi Tel Aviv und Ajax Amsterdam aus heiterem Himmel zur "Judenjagd" verabredet habe, ist in sich zusammengebrochen. Zu viele Aufnahmen kursierten im Internet, die belegen, dass die Gewalt mit randalierenden, rassistisch brüllenden und gewalttätigen israelischen Hooligans begonnen hatte.

Die Tagesschau musste fehlgedeutete Bilder austauschen, die Deutsche Welle versuchte, ihre Reputation am Montag mit einem "Faktencheck" wiederherzustellen, nachdem kurz zuvor die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit einer halbherzigen Analyse Schadensbegrenzung betrieben hatte.


Fußball-Randale in Amsterdam: Was zuvor geschah





Fußball-Randale in Amsterdam: Was zuvor geschah







Doch wie kam es zu dieser bewusst auf Recherche verzichtenden Umdeutung der Gewaltausbrüche zu einem "antisemitischen Pogrom" gegen "unschuldige" israelische Fußballfans, obwohl Letztere seit Langem für rassistische, gewaltbereite Hooligan-Gruppen, viele IDF-Soldaten darunter, in ihrem Anhang bekannt sind? Die Antwort lautet: durch den Zwang, unerschütterliche Israel-Solidarität zu beweisen. Und dies, so die hier aufgestellte These, beruht selbst auf rassistisch-antisemitischem Herrenmenschendenken.

Rassisten als Israel-Unterstützer

Zunächst erscheinen bei klarem Menschenverstand schon die pausenlosen Solidaritätsbekundungen gegenüber einem Staat, der seit einem Jahr Massenmord an einer eingesperrten Bevölkerung im Gazastreifen unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung begeht und seit 57 Jahren fünf Millionen Palästinenser brutal militärisch unterdrückt, einigermaßen absurd, vor allem zutiefst unmenschlich.

Menschlichkeit fällt also definitiv als Grund aus, genauso wie ein vielfach postulierter "Kampf für Demokratie". Denn Letztere zeichnet sich gerade dadurch aus, allen Menschen gleiche Rechte zu gewähren. Das hätte im Fall Amsterdam bedeutet, den Gewaltausbruch nach der Faktenlage anstatt ideologisch zu bewerten und Straftäter sämtlich gleichzubehandeln, anstatt die Taten einer Seite zu leugnen, ja sie der anderen gleich mit in die Schuhe zu schieben.


Amsterdam: Hooligans, Taxifahrer und der Mossad





Meinung

Amsterdam: Hooligans, Taxifahrer und der Mossad






Man muss es so deutlich sagen: Wer eine nationale, kulturelle oder ethnische Gruppe als genuin gut, eine andere als genuin schlecht betrachtet, ist ein Rassist. Antisemitismus ist eine Form des Rassismus – auch wenn viele am rechten Rand das gerne vehement bestreiten und Judenfeindlichkeit davon abzugrenzen versuchen. Nicht wenige Israel-Unterstützer benutzen tatsächlich ihren angeblichen Kampf gegen Antisemitismus dafür, öffentlich antimuslimischen und antiarabischen Rassismus auszuleben.

Damit liegen sie bemerkenswerterweise mit dem Staat Israel auf einer Wellenlänge. Man kann die teils genozidalen und auch historischen verfälschenden öffentlichen Äußerungen der israelischen Rechten, inklusive der Regierung, gegen Araber gar nicht mehr zählen. Der Hooligan-Mob in Amsterdam multiplizierte sie in Schlachtrufen, in denen er allen Arabern den Tod wünschte und das massenhafte Töten palästinensischer Kinder feierte. Jeder Antirassist kann davon nur geschockt sein.

Statt Fakten: Propaganda mit Klischees

Noch einmal: Antirassistisch wäre es gewesen, Straftaten faktenbasiert zu bewerten und Straftäter als Straftäter zu behandeln, unabhängig von der Herkunft, der Ethnie, der Kultur und der Religion. Die Recherche zu Amsterdam hätte sich – wie es eigentlich der Journalismus gebietet – allein an Fakten orientieren müssen. Genau das ist aber nicht passiert.

Tatsächlich haben deutsche und andere westliche Medien die israelischen Gewalttäter pauschal zu Unschuldslämmern erklärt, die "propalästinensischen" Täter hingegen – keineswegs nur Araber und Muslime – zu einem "arabischen" und "antisemitischen Mob" abgestempelt. Die Berichterstattung orientierte sich nicht an Fakten, sondern an Klischees von höher- und minderwertigen Gruppen.

Gute Juden, schlechte Juden

Nun könnte man mit der deutschen Schuld am Holocaust argumentieren. Doch gerade das ist der Knackpunkt: Wenn der millionenfache Judenmord durch die deutschen Nazis vor 80 Jahren zu dem Schluss führt, nun einen neuen Massenmord an Arabern – dass dieser im Gazastreifen stattfindet, ist unbestreitbar – durch die Nachkommen der Opfergruppe zu tolerieren oder gar gutzuheißen, sind die roten Linien in Sachen Demokratie und Menschenwürde gründlich verrutscht. Das "Nie wieder" kann danach nur für alle gelten.

Doch das ist nicht der Schluss deutscher und anderer westlicher Israel-Unterstützer. Rein äußerlich haben sie ihren Rassismus gegen Juden einfach auf eine andere Gruppe umgelenkt: muslimisch identifizierte Menschen – Araber. Zugleich überhöhen sie den Staat Israel als Bastion des Anti-Antisemitismus. Wohlgemerkt nicht die Juden, sondern den Staat Israel, der sich anmaßt, für alle Juden zu sprechen.


Schräge Regierungskoalition in Litauen: Sozialdemokraten gehen mit Antisemiten zusammen





Schräge Regierungskoalition in Litauen: Sozialdemokraten gehen mit Antisemiten zusammen





Erst kürzlich bekundeten dies SPD, Grüne, FDP, Union und AfD geschlossen im Bundestag mit einer Resolution unter dem Narrativ: "Jüdisches Leben in Deutschland schützen und stärken".

Das ist eine hohle Floskel, denn tatsächlich wird etwa der linke Verein "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" selbst als "antisemitisch" ausgegrenzt. Und tatsächlich geht es in der Resolution vor allem um bedingungslose "Solidarität mit Israel" und Verfolgung derer, die das ablehnen. Juden sind dieser Fasson nach also keineswegs gleich Juden: Sie haben einem Klischee zu entsprechen. Darum sollte man hier tiefer wühlen: Ist die staatsräsonale Israel-Solidarität wirklich so anti-antisemitisch?

Soldaten für westliche Interessen

Zunächst erfüllt Israel als Staat selbst eine wesentliche Funktion für den westlichen NATO-Block: politische Einflussnahme auf und militärische Kontrolle über den "Nahen Osten" beziehungsweise Westasien, dies nicht zuletzt, um sich den Zugriff auf Rohstoffe und andere ökonomische Ressourcen zu sichern.

Es ist sicherlich kein Zuckerschlecken, als Israeli in eine Militärbastion hineingeboren und von Kindesbeinen an auf den Kampf gegen "rückständige Araber" gedrillt zu werden. In Israel ist der Militärdienst bekanntlich für (fast) alle jüdischen Männer und Frauen Pflicht. Will man als israelischer Jude nicht im Gefängnis landen, kommt man um eine Beteiligung an der völkerrechtswidrigen Besatzung Palästinas und zahlreicher Kriege inklusive massiver Verbrechen kaum herum.

Im Klartext: Die Juden in Israel dienen vor allem der Sicherung der globalen ökonomischen und politischen Vorherrschaft der USA und ihres europäischen Anhangs, der mehr einen Vasallenstatus innehat, als wirklich mitbestimmen zu dürfen. Der Westen benutzt sie – als Soldaten für seine Interessen.

Antisemiten im Gewand von "Judenfreunden"

Das Aufblasen Israels als angeblicher Schutzraum und Sprachrohr für Juden in aller Welt bedient zugleich hartgesottene Antisemiten: Die können sich auf diese Weise vieler Juden im eigenen Land entledigen – und zugleich im Gewand des Philosemitismus, also gespielter Judenfreundlichkeit, von ihrem eigenen antisemitischen Rassismus ablenken.


Bundestag: Die Antisemitismus-Resolution ist reiner Zynismus





Meinung

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Dazu passt es gut, dass ausgerechnet Ultrarechte wie Evangelikale in den USA und rechte Parteien in Deutschland in Gestalt der CDU, CSU, FDP, AfD, aber auch weite Teile der Grünen und der SPD, vorneweg die israelische Flagge tragen und sich als besonders eiserne Unterstützer Israels und seines vermeintlichen Kampfes gegen "muslimischen Terror" gebärden.

Wer wie die genannten Rechten penetrant den Staat Israel – dessen Rassismus sich keineswegs nur gegen Palästinenser und Muslime, sondern zum Beispiel auch gegen dunkelhäutige Juden richtet – mit allen Juden gleichsetzt, ohne diese überhaupt zu fragen, und sogar meist linke jüdische Gegner Israels als Antisemiten brandmarkt, der suggeriert, Juden insgesamt stünden hinter Israel, seinen Kriegen und seinem Rassismus. 

Besser kann man echten Antisemitismus, durchaus auch in der arabischen Welt, kaum schüren – mit dem dann wiederum der Staat Israel sein völkermörderisches Vorgehen rechtfertigt. Effektiver kann man Juden kaum für politische Zwecke missbrauchen – und letzten Endes gut versteckt seinen eigenen Antisemitismus ausleben. Die gespielte Überhöhung Israels hat offensichtlich selbst zutiefst antisemitische Wurzeln.


Mehr zum ThemaAmsterdam: Wie die Tagesschau ihr Publikum belügt


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05.12.2024

Der tägliche Wahnsinn: "1,3 Milliarden Menschen in Europa" – Annalena und die Zahlen

5 Dez. 2024 16:10 Uhr

"Schöne neue Welt" oder einfach nur der normale Irrsinn? Täglich ist man als Medienkonsument mit Meldungen aus allen möglichen Themenbereichen konfrontiert, die man vor wenigen Jahren noch als Satire verbucht hätte. Wir präsentieren hier in loser Folge eine kleine Auswahl aktueller Fälle.


Unerträgliche Lügen": Baerbock im November 2024 in Warschau


Quelle: www.globallookpress.com © Attila Husejnow/Keystone Press Agency

  • 5.12.2024 16:10 Uhr

16:10 Uhr

"1,3 Milliarden Menschen in Europa" – Annalena und die Zahlen

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat ein weiteres Beispiel für ihre umfassende Allgemeinbildung und ihren kreativen Umgang mit Zahlen abgeliefert. Beim Treffen der OSZE-Außenminister auf Malta warf ausgerechnet Baerbock ihrem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow "unerträgliche Lügen" vor. Laut Medienberichten sagte die frühere Trampolinspringerin dann:

"Sie können sich selbst etwas vormachen, aber uns, den 1,3 Milliarden Menschen in Europa, können Sie nichts vormachen."

Tatsächlich hat Europa nur etwa 745 Millionen Einwohner, Russland und "Kokaine" (ein weiteres Baerbock-Zitat) schon eingerechnet.

Anfang 2023 hatte die kreative Grünen-Politikerin gefordert, Russlands Präsident Wladimir Putin müsse "seinen Kurs um 360 Grad ändern".

  • 08:35 Uhr

    Neuwahlen: Merz sagt Nein zu Dieter Bohlen, aber Ja zu Habeck

    Seit dem gestrigen Abend wünscht sich wohl so manch Bürger französische Verhältnisse im Land. Eine geschlossene, inhaltlich geeinte Opposition schickt die Regierung in die verantwortlich verschuldete (Industrie-)Wüste.

    Das Problem in Deutschland, es existiert die oppositionelle CDU samt einem regierungsambitionierten Friedrich Merz. Der BlackRock-erfahrene Wirtschaftsprofi möchte unbedingt Kanzler werden, daher müssen Wahlkampfauftritte im Fernsehen her.

    Das SPD-nahe RND titelt am Tag nach den inhaltlichen Abgründen vollkommen ironiefrei und todernst:

    "Merz stellt klar: Kein Job für Dieter Bohlen"

    Das künstliche RTL-Gesicht und "Pop-Titan" Bohlen bewarb sich nämlich bei der CDU als beratender "deutscher Elon Musk" für eine kommende Bundesregierung. Dazu heißt es seitens der Maischberger-Redaktion:

    "Im Telefonat mit Dieter Bohlen sei es nicht um das Kabinett gegangen, sondern "wir haben ein bisschen über Musik gesprochen", so Friedrich Merz. Beauftragter für Kultur werde Bohlen bei ihm nicht werden: 'Das steht jedenfalls im Augenblick (sic!) nicht an."  

    Merz, etwa ein Politiker mit Verstand? Weit gefehlt, denn dann wurde seitens Maischberger noch das Problem Robert Habeck thematisiert, auch da eine klare Ansage des CDU-Chefs. Die Bild-Zeitung droht Millionen (Noch-)Arbeitnehmern mit der Hiobsbotschaft:

    "Mögliche Koalition mit Grünen: Merz schließt Habeck als Wirtschaftsminister nicht aus"

    Bedeutet kurz zusammengefasst, nach einer knappen Legislaturperiode des absoluten wirtschaftlichen Totalversagens ist ein Kanzlerkandidat Merz, der sich persönlich herausragende Wirtschaftskompetenz unterstellt, allen Ernstes bereit, einem vollkommen überforderten Robert Habeck eine weitere Legislaturphase zu geben(?).

    Merz schilderte sein Ansinnen in der Sendung etwas differenzierter. So erklärte er:

    "Wir brauchen vor allem in der Wirtschaftspolitik einen Politikwechsel – mit oder ohne Habeck (...)"

    Ob das dann auch mit dem aktuellen Wirtschaftsminister möglich wäre, "muss Habeck entscheiden, wenn er noch dabei ist", so Merz wage fabulierend. Das Focus-Magazin fasst den nahenden Wahnsinn mit dem Satz zusammen:

    "In Kuschel-Sendung lässt Merz den Kanzler verblassen – und umarmt sogar Habeck."

    Eine weitere Bild-Schlagzeile lautete am 5. Dezember, das drohende Unheil sehr schön kompakt darstellend:

    "Schwerwiegende Strukturkrise: Neue Schock-Prognose für unsere Wirtschaft - Rezession hält an ++ Nächstes Jahr nur Mini-Wachstum"

  • 3.12.2024 14:25 Uhr

    14:25 Uhr

    Tradwife-Trend? Das "rechte, idealisierte" Hausfrauenbild

    Seit Wochen geistern regelmäßig Artikel mit besorgt klingender Grundnote in der Formulierung durch die Medienwelt der "guten Demokraten". Kritisch betrachtet wird der sogenannte "Tradwife-Trend" in den sozialen Medien. Natürlich alleinig gehuldigt, (aus)gelebt und propagiert in den bösen "rechten Kreisen".

    Jüngster Tradwife-Trittbrett-Mahner ist das Boulevardmagazin Stern (Bezahlschranke). Die aufrichtige und todernst gemeinte Mahnung lautet:

    "Die Tradwife-Bewegung inszeniert Frauen am Herd. Wenn Kuchenbacken politisch wird. Ein Tradwife zelebriert ein traditionelles Hausfrauenbild. Was nach harmlosem Retro-Trend klingt, könnte (sic!) den politischen Rechtsruck befördern."

    Das Handelsblatt wusste bereits im September schon, warum "der Hausfrauen-Trend der Gen Z so gefährlich ist". "Tradwife" ist die Kurzform für "traditional wife", bedeutet also "traditionelle Ehefrau", weiß auch das ZDF. Prof. Margreth Lünenborg, eine Kommunikationswissenschaftlerin, erklärt zu der manipulativen Gefahr auf den Displays:

    "Ähnlich wie Märchen könnten diese Inhalte ansprechend sein und uns helfen, die überfordernden Inhalte des Lebens für einen Moment zu verdrängen. Bei genauerer Betrachtung offenbart der Trend ernsthafte Probleme."

    Diese lauten:

    "Hinter den vermeintlich unpolitischen Darstellungen steckt ein tief verwurzeltes, politisches Weltbild, das rassistische und diskriminierende Elemente enthält."

    Die schockierenden, wissenschaftlich ermittelten Fakten heißen detailliert erkannt und dokumentiert, dank dem ZDF und Frau Lünenborg:

    • sie sind (fast) alle weiß
    • sie kommen aus christlich-fundamentalistischen Kreisen
    • sie propagieren ein traditionelles Geschlechter- und Familienbild
    • die Erwerbsarbeit des Mannes reicht aus, um die Familie zu ernähren

    Das DISW, das Deutsche Institut für Sozialforschung, warnt auf seiner bunten Kampagnenseite "Echte Vielfalt" zum Thema.

    "Dabei sind nicht automatisch alle Tradwives der rechten Bewegung zuzuordnen. Aber selbst wenn sie sich davon distanzieren (oder sich dessen nicht bewusst sind), machen sie mit ihrem Verhalten dennoch 'Werbung' für diese Rollen mit all ihren Assoziationen."

    Die Warnung lautet daher, wie auch die Kommunikationswissenschaftlerin Julia Stüwe gegenüber dem Deutschlandfunk erklärte:

    "Es dabei insbesondere die Weiße Rechte, egal wo auf der Welt, die dieses 'hübsch verpackte' Rollenbild nutzt, um gezielt junge Frauen von ihren eigentlich frauenfeindlichen Ideologien zu überzeugen. Auch wenn es sich dabei bis jetzt 'nur' um ein Randphänomen handelt, sollte ein solcher Trend nicht abgetan werden."

  • 29.11.2024 11:30 Uhr

    11:30 Uhr

    "CO₂-freie Energieproduktion" – Merkel erklärt Afrika zum Vorbild

    Angela Merkel, Polit-Rentnerin und derzeit nach dem Erscheinen ihrer 700-seitigen Biografie (wenige Wochen vor dem 24. Dezember) medial omnipräsent, wird bei ihren Presse-Marketingterminen häufig aufgefordert, kurze Statements zur Lage der Nation zu äußern.

    Zur momentanen Energieunsicherheit in Deutschland, zum Thema Klimaschutz sowie zu möglichen Vorzeigeländern als Vorreiter der Rettung der Welt präsentierte die Altkanzlerin in der ZDF-Plaudersendung "Illner" ihre Sicht auf die Dinge. Sie betonte:

    "Für Investitionen in die erneuerbaren Energien muss die Schuldenbremse reformiert werden."

    Bereits während ihrer Amtszeit wurden natürlich auch die erneuerbaren Energien vorangebracht und die E-Mobilität gefördert. Hatte Merkel dabei Vorbilder für die von ihr forcierte Deindustrialisierung vor Augen? Merkel erklärte dazu:

    "Also, ich will erstmal sagen, die ganzen afrikanischen Länder bauen noch keine Atomkraftwerke und Kernkraftwerke und viele in Asien auch nicht; und insofern wäre es schon nicht schlecht, es gibt auch Länder, die mal zeigen, dass man ohne Kernenergie den Wandel zur CO₂-freien Energieproduktion schaffen kann."

    Bereits im Jahr 2018 wusste die gelernte Physikerin:

    "Unsere Kontinente wachsen zusammen."

    Der Nebeneffekt der Stunde lautet: Laut Branchenkennern läuft der bisherige Verkauf der Merkel-Biografie mehr als enttäuschend. Laut der Datenbank des Dienstleisters Mediacontrol gingen am ersten Verkaufstag gerade einmal 35.046 Exemplare (Auflage 400.000, Preis 42 Euro) über den Ladentisch.

    Dazu lieferte Merkel noch eine weitere Enttäuschung für ihre Berliner Verehrer im Medienkaufhaus Dussmann:

    "Altkanzlerin bricht Signier-Stunde ab"

    Unter dieser Schlagzeile berichtet ein Bild-Reporter im rauschähnlichen Zustand:

    "Hunderte, Tausende wollen 'Mutti' noch mal ganz nah sein. Die Schlange reicht von der ersten Etage ins Erdgeschoss auf die Straße und um den Block. Merkelianer hocken auf dem Boden, verschlingen Merkels Weltsicht – ein Buch, für das sie gut und gerne anstehen. 

    Fast drei Stunden stehe ich hier schon. DING DONG. Eine Frauenstimme hallt durchs Geschäft. Botschaft: Die Signier-Stunde ist gleich vorbei. Abbruch alternativlos. Das Signieren – wohl auch für ihre Hand Neuland, dementsprechend müde."

    Ein Hinweisschild vor dem großen Moment ermahnte: "Selfies sind nicht gestattet."

  • 08:30 Uhr

    Hui Buh! DB-Geisterzüge rollen nachts durch die Hauptstadt

    Berliner Nachteulen auf Stadtbrücken, gestrandeten DB-Kunden beim Sinnieren und Warten auf einen verspäteten Zug, wie auch den unbeliebten nächtlichen Graffiti-Sprayern der Metropole könnten sie bereits aufgefallen und bekannt sein.

    Die Schlagzeilen zum jüngsten Phänomen des Niedergangs eines Landes samt Widersprüchen und Lächerlichkeiten lauten:

    "Bild: Ohne Passagiere stundenlang unterwegs: Bahn lässt nachts Geister-ICEs durch Berlin fahren

    Tagesspiegel: Leere ICE-Züge fahren in Berlin die Nächte durch"

    Nein, es handelt sich nicht um ein senatsbetreutes neues Touristenhighlight oder eine crazy Kunstinstallation eines Goethe-Instituts-Stipendiaten, die Gründe sind wesentlich profaner, so konnte die TS-Redaktion herausbekommen:

    "Nacht für Nacht muss die Deutsche Bahn 'Geisterzüge' fahren lassen, weil Abstellanlagen fehlen. Die Lokführer sind wegen der Einsätze tagsüber oft nicht verfügbar. Zugausfälle sind die Folge."

    Das treibt natürlich die Kosten des angeschlagenen (Staats-)Konzerns in die Höhe. Der TS-Artikel ergänzt:

    "Das erforderliche Lokpersonal fehlt dann nicht selten für die regulären Dienste am Tag. Angaben von Insidern, die Züge würden auf dem sogenannten Berliner Außenring die Stadt sogar umkreisen, um die Zeit bis zum Morgen zu überbrücken, dementierte ein Bahnsprecher."

    Überführungs- und Abstellfahrten in der Nacht seien "ein ganz normaler betrieblicher Vorgang", so ein Bahnsprecher. Neue Abstellgleise sind natürlich in Planung, "unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Schönholz".

    Acht Gleise "mit je 400 Meter" sollen demnach bald entstehen. Früheste Inbetriebnahme: 2028. Kosten laut Deutscher Bahn: "ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag", bis dahin...

  • 27.11.2024 12:45 Uhr

    12:45 Uhr

    Ditt is Berlin – Angezündete Voodoo-Puppe setzt S-Bahnwaggon in Brand

    Altberliner, also solche Bürger und Bürgerinnen, die sich seit mindestens dreißig Jahren in der Hauptstadt bewegen, überlegen sich mittlerweile sehr wohl, ob und welche U- oder S-Bahnlinie wirklich vonnöten ist, um sich im Stadtgebiet von A nach B zu bewegen.

    Je nach Uhrzeit lautet der strategisch abwägende Plan: Welche Linie belastet das dauergestresste Nervenkostüm am wenigsten zum Thema Optik, Gerüche und Lautstärke?

    Das jüngste Kapitel zum Thema zu befürchtender, unfreiwilliger Zwischenstopps präsentiert die B.Z:

    "Alarm am Bahnhof Bellevue am Mittwochmorgen. Dort brannte eine S-Bahn. Zu dem Brand in einem der Wagen kam es gegen 10.20 Uhr. Plötzlich stand eine Sitzgruppe in einem Zug der Linie S7 in Flammen."

    Dieses Mal war jedoch nicht der zusehends erbärmlicher werdende Zustand des S-Bahn-Fuhrparks schuld an dem gefährlichen Desaster. Die sozialen Medien lieferten die umgehende Antwort. Ein Bürger kommentierte resigniert:

    "Stadtbahn gerade komplett im Arsch, weil jemand in der S-Bahn eine Voodoo Puppe ANGEZÜNDET hat und jetzt die Bahn in Flammen steht."

    Die Feuerwehr rückte zum Großeinsatz aus. Das Feuer war zum Glück ohne größere Zwischenfälle bereits nach kurzer Zeit gelöscht.

    Laut B.Z-Artikel konnte eine tatverdächtige Frau festgenommen werden.

  • 26.11.2024 10:35 Uhr

    10:35 Uhr

    Ditt is Berlin  Trans-Polizist mit Penispumpe wird Frauenbeauftragter

    Die Parallelwelt von Absurditäten in bizarren Zeiten erfährt ein neues Kapitel aus der Welt der woken Abgründe.

    Die medial-politische eingeforderte "Normalfassung" der Geschichte müsste lauten, dass jüngst eine 27-jährige Polizistin seitens der Berliner Kolleginnen und Kollegen zur zweiten "Gesamtfrauenvertreterin der Polizei Berlin" gewählt wurde.

    Die Realität birgt jedoch andere Hintergründe der absurden, bizarren Art, aus den Niederungen des täglichen Wahnsinns (nicht nur) in der Hauptstadt. 

    Die Bild-Zeitung, führende Hauptstadtpostille für die Themen "Sex, Drugs und gesellschaftliche Abgründe", informiert detailliert darüber, dass die "Gesamtfrauenvertreterin" eigentlich ein Mann ist, der es leider laut seinen Kolleginnen unterlassen hatte, vor der Wahl "den Wechsel der Geschlechtsidentität" preiszugeben (Bezahlschranke). So moniert eine Beamtin:

    "Judy muss den Wechsel ihrer [also seiner] Geschlechtsidentität nicht bekannt geben. Das ist ihre persönliche Angelegenheit. Es wäre fair gewesen, wenn sie offen darüber geredet hätte. Wie soll ich als Frau mit einer als Mann geborenen Frau über meine Menstruationsbeschwerden oder meine Probleme in den Wechseljahren sprechen? Das kann sie doch gar nicht nachvollziehen."

    Nur bedingt nachvollziehen kann die Kollegenschaft zudem die privaten Aktivitäten des gekürten "Gesamtfrauenvertreters" mit männlichen Kollegen. Dazu heißt es:

    "Nach Bild-Informationen zeigten die Bundespolizisten das Sexualdelikt Anfang November an. Die Männer gaben an, Judy S. auf einer Party kennengelernt zu haben. Sie sind angeblich davon ausgegangen, dass Judy S. eine Frau ist."

    Der Beamte wird demnach aktuell beschuldigt, zwei "ahnungslose Kollegen" der Bundespolizei "nach einer Partynacht im berüchtigten KitKatClub in ihrer [also seiner] Wohnung unter Drogen gesetzt zu haben". Laut Polizei wurden an den Männern "ohne ihr Einverständnis sexuelle Handlungen vorgenommen". Dabei soll auch eine Penispumpe eine schmerzhafte Rolle gespielt haben. Nach der Anzeige ordnete ein Richter eine Wohnungsdurchsuchung an, "die am Abend des 11. November erfolgreich durchgeführt wurde".

    Die Polizei Berlin wollte sich auf Bild-Anfrage zu dem komplexen Fall nicht äußern. Die Ermittlungen dauern demnach noch an.

  • 24.11.2024 09:56 Uhr

    09:56 Uhr

    Satire am Limit: "Schwangerschaftsabbruch!! Ist doch kein Verbrechen!" 

    Wenige Wochen nach ihrer Hasstirade gegen Donald Trump hat die deutsche Komikerin Carolin Kebekus erneut den Holzhammer ausgepackt. Diesmal ging es um das Thema Abtreibung. Zur Melodie des Bonnie-Tyler-Liedes "It's a Heartache" sang Kebekus in ihrer Sendung am Donnerstag:

    "Schwangerschaftsabbruch ist doch kein Verbrechen. Wir warten seit Jahrzehnten und haben da jetzt keinen Bock mehr drauf.

    Schwangerschaftsabbruch ist doch kein Verbrechen. Denn es ist unser Körper, und für den entscheiden wir nur selbst.

    Und jetzt alle, ich will auch die Männer hören:

    Schwangerschaftsabbruch ist doch kein Verbrechen. Und seid ihr keine Frauen, reißt bitte eure Schnauze nicht mehr auf.

    Schwangerschaftsabbruch ist doch kein Verbrechen. Wo schützt ihr denn Leben? Weltweit gehen Frauen dabei drauf."

    Was an dieser simplen Abhandlung eines komplexen Themas Comedy oder Satire sein soll, bleibt unklar. Vielleicht, dass die Männer erst mitsingen und dann die Schnauze halten sollen?

    Kebekus' musikalische Darbietung erfolgte vor dem Hintergrund der Debatte um die Abschaffung des Paragrafen 218 des Strafgesetzbuchs. Ein X-Nutzer ordnete den Inhalt ihres Liedchens so ein:

    "1. Schwangerschaftsabbruch (§ 218 StGB) ist kein Verbrechen, sondern ein Vergehen.

    2. Ist der Tatbestand nicht verwirklicht, wenn die Voraussetzungen des § 218a vorliegen.

    3. Singt die Kebekus also Stuss.

    4. Das blöde mitsingende Publikum ist peinlich."

    Andere Kommentatoren verwiesen darauf, dass Kebekus es mit der körperlichen Selbstbestimmung weniger genau nahm, als sie sich in der Corona-Krise an der Hetze gegen Ungeimpfte beteiligte.

  • 23.11.2024 09:05 Uhr

    09:05 Uhr

    Voll süß - Habeck verschenkt Smileys für Groupies und Neu-Grüne

    Es sind vermeintlich seine Wochen. Endlich. Der jüngste Parteitag seiner Partei in Wiesbaden ein reiner Triumph. Dabei immer wieder in der Rede ehrliche Momente der Demut und sensible Gedanken des Bürgerflüsterers, des grünen "Kandidaten für die Menschen in Deutschland", der genau weiß - "Du musst dich bewegen, sonst gehst du unter". Er ist sich sicher:

    "Meine Kandidatur ist ein Angebot – für Sie, für Euch, für die Menschen in diesem Land. Es ist ein Angebot voller Zuversicht."

    Die Süddeutsche Zeitung entzückt:

    "Der 55-Jährige wird mit einer Zustimmung von 96,5 Prozent und begleitet von frenetischem Jubel zum Kanzlerkandidaten für die vorgezogene Bundestagswahl Ende Februar gewählt."

    Gut eine Woche später präsentiert sich Habeck erneut in einem X-Video. Bürgernah, auf Du und Du, verschmitzt, natürlich und bürgernah. Seine süße Idee für die Flut an vermeintlichen Neuanträgen von Grünen-Verstehern?

    Zukünftige Sammlerobjekte des Möchtegernkanzlers, denn einige der Antwortschreiben für Neumitglieder dekoriert er - persönlich - mit einem Smiley und seiner Unterschrift.

    Um dann ganz neckisch im Video aufzufordern:

    "Wenn ihr auch Smileys haben wollt – oder zumindest solche Briefe – zögert nicht. Macht mit."

  • 22.11.2024 14:50 Uhr

    14:50 Uhr

    Baerbocks Uhr ist "unerbärmlich" am Ticken

    Ja, es war, ist und bleibt gemein, auf die kleinen Baerbockschen Gedankensprünge hinzuweisen. Es ist ja auch schon viel besser geworden, mit den "gebaerbockten" Versprechern.

    Nun kam es – vermeintlich – zu einem weiteren Sprach-Patzer, der nach Ansicht vieler einen Eintrag im Baerbock-Sammelband wert gewesen wäre. Ausgesprochen wurde er von der "deutschen Chefdiplomatin" (ARD-Zitat) am 22. November 2024 in Baku, auf ihrer Pressekonferenz am elften Tag der UNFCCC-Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan.

    Die Außenministerin wusste zum drohenden, klimabedingten Weltuntergang anzumahnen:

    "Die Uhr tickt unerbärmlich."

    Das Wort "unerbärmlich" hat es allerdings noch nicht in den Duden geschafft. Viele Kommentatoren in den sozialen Medien dachten daher [und RT DE zugegebenermaßen auch], dass es sich um eine Baerbocksche Neuschöpfung handelte –  wie etwa die legendäre "Ost-Kokaine".

    So merkte ein User auf der Plattform X an, dass die Uhr unaufhörlich oder unerbittlich ticken könne, nicht aber unerbärmlich.

    Allerdings gibt es das Wort tatsächlich, es wird jedoch nur selten verwendet und findet daher keine Erwähnung im Duden. Es bedeutet demnach so viel wie "ohne Erbamen".

    Baerbock hat sich in ihrer Karriere schon so viele Fehler geleistet, dass man beim Gebrauch seltener Wörter bei ihr gleich stutzig wird. Aber diesmal lag sie wohl richtig – wobei nicht auszuschließen ist, dass sie das Wort zuvor nicht kannte und es "instinktiv" auf der Zunge führte.

    Für potenzielle Interessierte oder generelle Fanboys und -girls von Ministerin Baerbock: Die gesamte, rund 25-minütige Rede findet sich über diesen Link.


  • Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/gesellschaft/177846-taegliche-wahnsinn


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Leserbriefe an RT DE: " Kann mir nicht vorstellen, dass Wagenknecht die Zusammenhänge nicht kennt"

    freedert.online, 5 Dez. 2024 14:17 Uhr


    Quelle: www.globallookpress.com © Fabian Strauch/dpa



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    Mehr Leserbriefe finden Sie hier.

    • 5.12.2024 11:29 Uhr

    11:29 Uhr

    Leserbrief von Dagmar B., 05.12.2024

    30 Jahre Budapester Memorandum - ein lesenswerter Beitrag auf den NachDenkSeiten https://www.nachdenkseiten.de/?p=125695 "Das Budapester Memorandum, unterzeichnet am 5. Dezember 1994, ist eine internationale Vereinbarung, in der Russland, die USA und Großbritannien der Ukraine im Gegenzug für ihren Verzicht auf ihr sowjetisches Atomwaffenarsenal Sicherheitsgarantien gaben. "(...) Auf eine dramatische Eskalation des Konflikts in der aktuellen Phase des Krieges in der Ukraine deuten Berichte der vorigen Wochen aus US-Quellen hin. Demnach plant die Biden-Regierung den Einsatz von Atomwaffen, um der Kiewer Führung zu helfen, die sich in einer militärisch nahezu aussichtslosen Situation befindet. Präsident Putin hat vor den schwerwiegenden Folgen eines solchen Vorgehens gewarnt und damit gedroht, in einem solchen Fall alle Mittel einzusetzen, die Russland zur Verfügung stehen. Die Verfasser des Budapester Memorandums scheinen bei bestimmten Szenarien sehr vorsichtig gewesen zu sein. Die Bestimmungen von Absatz 5 des Dokuments spiegeln sich in der neuen russischen Nukleardoktrin wider, die am 19. November 2024 in Kraft getreten ist: „Die Garantiegeber werden keine Kernwaffen gegen die Ukraine als (kernwaffenfreien) NVV-Vertragsstaat einsetzen, es sei denn, sie werden von einem kernwaffenfreien Staat (das heißt der Ukraine) und seinen mit Kernwaffen ausgestatteten Verbündeten angegriffen.“ Das heißt, Russland hat den entsprechenden Punkt des Budapester Memorandums in seine erneuerte Nukleardoktrin aufgenommen. Das Datum der Unterzeichnung der russischen Doktrin durch Präsident Putin (19. November) fiel mit dem Tag zusammen, an dem amerikanische ATACMS-Raketen (300 Kilometer Reichweite) unter amerikanischer Führung auf Ziele in Russland abgefeuert wurden."

  • 11:28 Uhr

    Leserbrief von Matthias F., 05.12.2024

    "Von Woche zu Woche verliert Ihr "Journalismus" immer mehr seine Bedeutung"

    Besser: Von Woche zu Woche verliert Ihr sogenannter Journalismus immer mehr seine Bedeutung. Journalismus als solcher ja nicht, ganz und gar nicht, ganz im Gegenteil. Der Journalismus wer Plapperei, der auch nur aus Wiederholungen besteht, der auch nur eine Phrase wiederholt, ein spezielles Wort, gehört unverzüglich gekübelt, entsorgt. dem Verfasser so lang um die Ohren gehaut ...

    Nein. Eine Abschlussprüfung ansetzen, Punktevergabe durch Kollegen und Leser! Zuerst Fakten und stichhaltige Beweise. Dann Zusammenhänge zu anderen Fakten und Beweisen. Dann Zitate von Kollegen. Und ein klein wenig Senf, aber ganz Scharfen und richtig gekennzeichnet. Und wohlwollenden Senf zu Kollegen. Und kurz! Darin liegt doch die Würze, oder?

  • 11:26 Uhr

    Leserbrief von D. Beisiegel, 05.12.2024

    Visum entzogen: Malta verweigert Maria Sacharowa die Einreise

    Die Personen die hinter dem Entzug des Visums stehen sind allesamt große Dummköpfe! Eine so schöne und kluge Frau ist eine Bereicherung für jede internationale Veranstaltung, auch wenn man mit ihr vielleicht manchmal andere Meinung ist. Oder sind die Frauen Kallas, Silina und Šimonytė etwa eifersüchtig ?

  • 11:24 Uhr

    Leserbrief von Axel Wartburg, 05.12.2024

    Die USA sind wie kleine Jungs, die mit dem Feuer spielen und nicht begreifen, dass das immer Konsequenzen hat. Entweder es gibt was auf die Finger oder auf den nackten Hintern. Je nach dem, was Folge des Zündelns ist. Mit dem Unterschied, dass aus kleinen Jungs große werden, die das Zündeln meist sein liessen. Die Machtinhaber der USA aber blieben oder wurden wieder so kindisch naiv. Es ist höchste Zeit für eine Einnordung, bitte.

  • 11:23 Uhr

    Leserbrief von Sven B., 05.12.2024

    Visum entzogen: Malta verweigert Maria Sacharowa die Einreise

    Ich finde es kleinlich, dass Maria Sacharowa kein Visum für Malta bekommen hat. Das widert mich an. Dieses spießige kleinbürgerliche Gehabe der EU. Es ekelt mich an. Doch auch hier sehe ich die perfide kleinliche Handschrift der Briten. Doch die jetzige Regierung in der BRD ist gleichfalls schrecklich.

  • 10:13 Uhr

    Leserbrief von Matthias F., 05.12.2024

    Rainer E., 05.12.2024 "Wagenknecht ist eine Enttäuschung, denn solche Initiativen sind nichts weiter als blanker Aktionismus ohne Sinn und Verstand."

    Es geht ihr um den Spachtelkurs. Nicht um rechts, auch nicht um links, absolut nur um sich Sich SICH S I C H. Keine Hure ist so penetrant. Sie speichert Phrasen wie wahnsinnig und lächelt dazu, was die Spachtelmasse gerade noch zuläßt. Und dabei wiederholt sie nur die Phrasen der Oberen, die den besten Widerhall finden, bei den Schlurfern und Schleimern, die selber nur ja nichts zustande bringen.

    Geistlos. Erbärmlich. Noch viel blöder als der Trampolintrampel und den hab ich bewundert, dass sie überhaupt noch aus dem Flugzeug gekrochen ist.

    Leserbrief von E.Z., 04.12.2024 "Aber wer hat eigentlich ein Interesse an dem völligen Nullzustand eines Landes, das noch vor kurzem die drittstärkste Wirtschaftsmacht der Welt und der Wirtschaftsmotor Europas war?"

    Na, wie wärs, den Morgenthauplan durchzubuchstabieren? Und von wo der seine Motivation daherbringt? Und was einen Otto von Habsburg baß erstaunen läst anläßlich der Zustände im Fünfeck? Bis zum Haufen der verschlagenen Verbrecher, Folterer, Mörder beim CIA? Die die Neger des Heeres benutzen, damit sie sich nicht die Finger dreckig machen, getreu den Anweisungen vom ungarischen Juden Soros und den Vollidiotenhaufen von APOen und NGOen?

    Dem viel zu teuren Abriß der Ruine in Mana Hatta und dem irrsinnigen Geschrei über Terroristen mit Übungen zum Flugschein? Na und am Völkermord im Geraubten in Palästina und Völkermord in 70jährigen Krieg und bei der geringesten Gegenwehr komplett durchdrehen und dem Kriegerklären mit den weißen Tuchfetzen mit den 2 blauen Streifen für Euphrat und Nil? Es gibt eine ständig erklärte Linie bis zum verkrüppelten Zumpferlkomiker.

    Die Linie ist die vom Morgenthau und Genossen, die heißt: Tod und Verdammnis allem Deutschen. Überall auf der Welt und sonst nichts. "Als Krönung dieses Zerstörungsprozesses behauptet die Killerregierung, an allem ist allein Putin schuld. Welch ein Szenario für Geistesgestörte. Nur eine als Menschen verkleidete Gattung ist imstande, so ein kriminelles Machwerk zu organisieren." Nach 70 Jahren könnte das durchschaut worden sein.

    Visum entzogen: Malta verweigert Maria Sacharowa die Einreise

    "Lawrow ist zwar ebenfalls mit EU-Sanktionen belegt, gegen ihn liegt jedoch kein Einreiseverbot vor." Malta ist voller Kirchen. Und hat keine eigene Schriftsprache, nur Englisch. Deswegen (?) wurden viele Heranwachsende wegen dieses Englisch zum Erlernen hingeflogen. Die Maltadeppen haben an die Restbestände an Alkoholika sehr günstig verkauft. Die hängen dann über der Kaimauer. Das ist der Englischunterricht. Sonst in Malta nichts. Und rundherum wenigstens Wasser. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski teilte laut Spiegel-Informationen mit, es werde "keine Gespräche" mit Lawrow in Malta geben.

  • 10:12 Uhr

    Leserbrief von Alex, 05.12.2024

    Wer erinnert sich noch an den Auftritt der besten Außenministerin aller Zeiten, wo sie folgendes von sich gab: LASST UNS EUROPA GEMEINSAM VERENDEN? Mir stellt sich die Frage: Hat sie nur einfach daher geplappert wie ein kleines Kind? War das ein Versprechen oder eine Drohung?

  • 10:11 Uhr

    Leserbrief von Hasdrubal, 05.12.2024

    Die Pläne von NATO und Selenskij geraten in Widerstreit

    Interessant, dass laut Artikel den NATO-Beitritt Ukrostans Frankreich und Großbritannien unterstützen, aber von Polen nicht die Rede ist. Anscheinend hat man dort keine Lust, für die Banderas in den Krieg zu ziehen. Die Briten und die Franzosen leben so weit im Westen, dass die vermutlich nicht kümmert, sollte Europa östlich von denen zum Schlachtfeld werden.

  • 08:41 Uhr

    Leserbrief von Rainer E., 05.12.2024

    "Deutschland könnte das neue Schlachtfeld werden" ‒ Offener Brief warnt vor Drittem Weltkrieg

    "Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine tobt seit über 1.000 Tagen." Für mich ist diese Aussage, die eine Politikerin vom Format Wagenknecht zum wiederholten Male, wider besseres Wissen macht, nur noch peinlich. Ich frage mich, warum tut sie das? Geht es hier um Parteientaktik, um möglichst viele Irregeführte "einsammeln" zu können, die dieses Pamphlet unterstützen?

    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Wagenknecht die Vorgeschichte und die Zusammenhänge, die letztlich zum militärischen Eingreifen Russlands geführt haben, nicht kennt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Wagenknecht die Bedingungen nicht kennt, die Russland für die Aufnahme von Verhandlungen formuliert hat.

    Ein Waffenstillstand, den Wagenknecht in ihrem Papier vorschlägt, gehört definitiv nicht dazu. Warum werden dann solche Vorschläge formuliert, von denen man von vornherein weiß, dass sie keine Chance auf Umsetzung haben? Wagenknecht ist eine Enttäuschung, denn solche Initiativen sind nichts weiter als blanker Aktionismus ohne Sinn und Verstand.

  • 08:39 Uhr

    Leserbrief von Erwin Z., 05.12.2024

    Wenn Baerbock russische Schiffe schießen lässt

    Nichts wird so heiß gekocht, wie es gegessen wird - außer, der Koch ist Russe. "Bundeswehrhubschrauber ignoriert russisches Schiff in Seenot - trotz abfeuern mehrerer Signalraketen durch die Besatzung!" das wäre doch mal eine Meldung. Frau Henn, ich kann Ihnen nur ein weiteres Mal meinen Respekt für ihre mit gespitzter Tastatur geschriebenen Artikel danken.

  • 08:37 Uhr

    Leserbrief von Hasdrubal, 05.12.2024

    Frankreich, Deutschland, Großbritannien: Westeuropas politische Instabilität

    Ein polnischer Ex-Regierungsexperte zum Ukrostan sagte kürzlich im Interview, 30-50% westlicher Gelder werden einfach geklaut. Laut WSJ begehrt Schnorrlensky für 2025 bereits 120 Milliarden - davon also 36-60 Milliarden für den Klavierspieler und den Rest der Kiewer Bande? Als westlicher Steuerzahler möchte ich die Typen:innen sofort alle zum Teufel schicken, in westlicher Mythologie Putin.

    Soll er doch das Nazi-Korruptostan komplett nehmen, möglichst schnell - Hauptsache, man muss es nicht länger alimentieren. Das können wir uns in all der Deindustrialisierung, Verarmung, Klima-Götzenkult längst nicht mehr leisten - abgesehen davon, dass es zusätzlich den Nuklearkrieg bringen könnte.

  • 08:35 Uhr

    Leserbrief von Sigmar L., 05.12.2024

    Moskau offen für Trumps Vorschläge bezüglich des Ukraine-Konflikts Russlands

    Vizeaußenminister Sergei Rjabkow: "Wir werden da sein, wenn sie mit Ideen kommen … aber nicht auf Kosten unserer nationalen Interessen. Es gibt keine Zauberlösung für den Konflikt. Im Westen und vor allem in den USA, fehlt es an gesundem Menschenverstand und Zurückhaltung. Moskau kann nicht auf unbestimmte Zeit unter Druck gesetzt werden. Es wird der Moment kommen, in dem Russland keine andere Wahl haben wird, zu noch stärkeren militärischen Mitteln zu greifen."

    UND DIESER MOMENT WIRD KOMMEN.... Russland, Putin, muss endlich!! AGIEREN, nicht immer reagieren. Ich verstehe Putins Beweggründe, aber die werden weder seinem Land, nicht mir und erst recht nicht der Welt etwas nützen. Sie werden ihn solange reizen, bis ihm die Hutschnur platzt. Letztendlich verschwendet Putin nur wieder wertvolle Zeit. Gebt Euch keine Mühe, bin alles andere als ein Falke. Ich liebe den Frieden, die Menschen, meine Familie, aber ich bin kein Pazifist. Ich werde den Teufel tun und meine andere Wange hinhalten. Дружба , Победа за нами

  • 08:34 Uhr

    Leserbrief von Eckart K., 04.12.2024

    Wenn Baerbock russische Schiffe schießen lässt

    Außenministerin Annalena Baerbock und die 360-Grad-Wende - wer kann das vergessen? Jedenfalls schaffte es die Journalistin Frau Dagmar Henn mit ihrem jüngsten Beitrag unter der Überschrift "Wenn Baerbock russische Schiffe schießen lässt" bei mir sofort irgendwelche Assoziationen an meinen damaligen Mathematik-Unterricht auf meinem Schulweg bis zum Abitur auszulösen. Dies erscheint mir beinahe wie ein Wunder. Nachdem ich etwas von unserer Außenministerin Annalena Baerbock gehört oder gelesen habe, muss ich gleich an meine Schulzeit zurückdenken.

    Irgendwann in all den Schuljahren, ich weiß nicht, war es in der fünften oder in der sechsten Klasse, hatte ich an manchen Tagen auch gar keinen "Bock" mehr auf diese "Winkelgeschichten", rechter Winkel, spitzer Winkel, stumpfer Winkel und dann die verschiedenen geometrischen Figuren noch dazu wie Kreis, Dreieck, Quadrat, Rhombus, Pyramide und so weiter. Integralrechnung, Differentialrechnung und Wahrscheinlichkeitsrechnung zum Beispiel gefielen mir weitaus besser. Aber auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung hilft nicht immer weiter. Obwohl noch ein wenig von all dem "hängen" geblieben ist, wer mit welcher Wahrscheinlichkeit von den gegenwärtig Regierenden künftig wiedergewählt wird, bleibt abzuwarten. Eckart K.

  • 08:30 Uhr

    Leserbrief von olaf lemke, 04.12.2024

    Mein lieber freund Wladimir Wladimirowitsch... Mein Name ist Olaf Lemke... ich bin 1965 in der DDR geboren... mit allem, was dazu gehört... Ich lebe seit 19 Jahren mit meiner Familie in Norge... Höchsten Respekt habe ich gegenüber den Völkern der Russländischen Föderation!!! Das sollen sie wissen - alle Menschen in Russland!!! Die ganz normalen Menschen des "Westens" hassen sie nicht!!! Wir wollen keinen krieg!!! Aber, ich muss gestehen, viele Menschen im "Westen" sind einfach unwissend, wenn nicht sogar dumm. Das tut mir leid für sie... und Sie !... hilsen Olaf fra Norge...

  • 08:27 Uhr

    Leserbrief von Eckart K., 04.12.2024

    Verwechslungsgefahr von zwei Leserbriefschreibern mit ähnlichem Vornamen und gleichen Anfangsbuchstaben beim Nachnamen

    Liebes RT-Team, heute habe ich das erste Mal festgestellt, dass ein gewisser Leser Herr Eckard K. (ich schreibe meinen Namen allerdings mit "Eckart K." von meinem Vor- und Zunamen bzw. Familiennamen Eckart Kreitlow herkommend) Ihnen folgenden Leserbrief geschrieben hat, den Sie auch veröffentlicht haben, was Sie natürlich jederzeit entscheiden können, wogegen ich natürlich nichts dagegen habe und auch nichts dagegen zu haben habe, aber da die beiden Vornamen sich nur durch ein "t" oder ein "d" am Wortende unterscheiden, ansonsten alles identisch ist, besteht eine reale Verwechslungsgefahr, zumal sich zudem die Formulierungen, der Schreibstil ebenso Auswahl der Inhalte deutlich voneinander unterscheiden.

    Die Frage ist auch, ob der Leser Herr Eckard K. tatsächlich mit dem Vornamen Eckard so heißt und dessen Nachnamen tatsächlich mit "K" beginnt oder ob er beides nur so gewählt hat, damit eine Verwechslungsgefahr entsteht und der Leserbrief am Ende mir (Eckart K.) zugeordnet wird? Ich bitte es nicht falsch zu verstehen, jede Mitbürgerin und jeder Mitbürger kann selbstverständlich Ihnen alles an Texten zuschicken, worüber einzig und allein Sie entscheiden, was Sie bei RT DE veröffentlichen und was nicht.

    Das ist völlig klar, hier geht es lediglich um die Verwechslungsgefahr der Lesernamen und um nichts anderes. Im Übrigen, ob Sie es mir glauben oder auch nicht, ich wurde Ende November von einem guten Bekannten aus meiner Heimatstadt Ribnitz-Damgarten angesprochen (ich unterhalte mich mit vielen Menschen, weil ich sehr kontaktfreudig bin und auch zum Beispiel bei meinen mindestens sechs Berufen als Versicherungsfachmann achtzehn Jahre von 1991 bis 2009 im Versicherungsaußendienst sehr viele Kontakte suchte bzw. hatte, manchmal vierzig pro Tag, was mir auch zudem sogar Spaß machte!), der sagte: "Eckart, ich habe bei RT DE letztens einen Artikel in der Rubrik Leserbriefe gelesen, der mir sehr gefallen hat. Da stand Eckart K. aus der Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten darunter. Der ist doch bestimmt von Dir gewesen?", was ich natürlich bejahte, weil es zutraf.

    Um so schädlicher sind deshalb Verwechslungen mit den Beiträgen anderer Leser, die [fast] den selben Vornamen und den gleichen Anfangsbuchstaben des Nachnamens haben. Außerdem bilde ich mir nichts ein, habe auch keinen Spleen bzw. Tick, wie ich jedenfalls hoffe und denke (wer weiß, vielleicht habe ich es auch bloß noch nicht gemerkt?), doch habe ich ab 1985 bis zur "Wende" in der DDR damals in der damaligen Kreisstadt und heutigen Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten journalistisch als Lokalredakteur bei der Ostsee-Zeitung gearbeitet und von 1986 bis Ende 1990 acht Semester Journalistik an der Ende 1990 während unserer Diplomarbeit "abgewickelten" Sektion Journalistik der Karl-Marx-Universität in Leipzig (die 1409 gegründete Universität Leipzig hieß von der Namensverleihung 1953 bis zur Wiederumbenennung 1991 Karl-Marx-Universität Leipzig) studiert.

    Kurzum ganz ohne Spleen bilde ich mir ein, im journalistischen Bereich einigermaßen gute journalistische Texte schreiben zu können und gute Fotos machen zu können, wohlwissend, dass es vermutlich Tausende und Abertausende von Journalisten geben wird, die besser sind und besser schreiben können, als ich es kann. Das weiß ich und das stört mich auch, da ich ein gesundes Selbstbewusstsein habe, das ich auch allen meinen Mitmenschen wünsche, aber wenn mir fälschlicherweise Texte irrtümlich wegen des ähnlichen Leservornamens und des selben Anfangsbuchstaben des Nachnamens dann gefällt mir das gar nicht, zumal ich auch als Journalist zugleich auch noch ein sehr vorsichtiger Mensch bin, um nicht irgendwo unnötigerweise "anzuecken".

    Schließlich sollte jeder wissen, der nicht gerade geistig mindermittelt ist, dass man manchmal schnell in des Teufels Küche geraten kann, zumal RT DE ein großes Verbreitungsgebiet hat und sich der eine oder andere schnell "auf den Schlips getreten" fühlt. Herzliche Grüße aus der Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten! Eckart K. (nicht Eckard K.!)

    Der Leserbrief von dem tatsächlichen oder vermeintlichen Herrn Eckard K., den Sie heute (04.12.2024, 17:20 Uhr) veröffentlicht haben und dessen Vorname so ähnlich wie meiner ist und deshalb leicht zu Verwechslungen führen kann, lautet:

    17:20 Uhr Leserbrief von Eckard K., 04.12.2024 Russischer UN-Gesandter: USA säen Chaos in Syrien Ich verstehe nicht, wie es möglich ist und war, daß Islam-Faschisten wieder massiv den syrischen Staat angreifen können/konnten. Hat der russische und syrische Geheimdienst geschlafen? Wäre es nicht an der Zeit, Syrien bei der Feindlichkeit der VSA und Israel gegenüber Russland die S-400 zu liefern? Dem Basar-Halunken Erdogan hatte Russland die S-400 geliefert. Jetzt schickt er im Einklang mit VSA und Israel die Islam-Faschisten zum räuberischen Überfall. Mir kommt es vor, daß Russland und Syrien irgendwie naiv sind. Die Feinde sind und bleiben Verräter.

  • 08:24 Uhr

    Leserbrief von Axel Wartburg, 04.12.2024

    17:18 Uhr Leserbrief von Karl, 04.12.2024 Antwort auf: "ZDF schürt Hass auf Russen: "Vergewaltigungen haben in Russland System"

    "Das ist nicht die ganze Wahrheit, das ZDF schürt ebenfalls Hass auf Deutsche. Das ZDF ist der übelste Hetzsender in der Riege des deutschen Staatsfunks. Im Übrigen muss man diese Sendungen und diese Person "Frau Fischer" nicht ernst nehmen. Die ist angestellt, hat ihr Hirn abgegeben und verliest von der Zensur vorgekaute Meinungen. ZDF-Propagandasendungen schaut sowieso kein gebildeter Deutscher, die Dame plappert ihre Weisheiten ins Leere!"

    Hallo Karl, du begehst einen typischen Denkfehler, wenn du argumentierst, dass man weder den Sender noch die Dame als "gebildeter Deutscher" ernst nehmen braucht. Wie sieht denn die Masse in der BRD aus? Genau. Und die fallen drauf rein. Weshalb auch sogenannt "gebildete Deutsche" gut daran täten das ernst zu nehmen. "Unterschätze nie deinen Gegner ." ist für mich eine sehr weise Haltung. Für Menschen im Westen scheint das oft neu zu sein.

    Was meinst du, wie viele Menschen Opfer von Gewalt werden, weil sie exakt diese Aussage nicht berücksichtige? Zum Beispiel jene, die von den NAhTOten, sprich den USA, angegriffen werden. Aber auch die täglichen kriminellen Übergriffe haben wegen einer Unterschätzung des Gegenübers oftmals Erfolg. Und genau deswegen bitte ich jeden Menschen, speziell im Westen, darüber nachzudenken und sich diese Haltung zu eigen zu machen.

  • 08:22 Uhr

    Leserbrief von Matthias S., 04.12.2024

    Es bleibt dabei, ich bleibe bei meiner Meinung, von Woche zu Woche verliert Ihr "Journalismus" immer mehr seine Jungfräulichkeit, und damit seine Bedeutung. Recherchieren Sie, wie Journalismus definiert wird.

  • 4.12.2024 17:22 Uhr

    17:22 Uhr

    Leserbrief von wp007, 04.12.2024

    USA wollen Nord Stream 2 heimlich den Garaus machen

    Die "Derussifizierung" von Nord Stream ist ein Trump-Projekt: Pipelines kaufen/ersteigern (für relativ wenig Geld), instandsetzen, dann unter neuem US-Eigentümer ist das ohne Sanktionen, wenn zudem das Öl noch von einem Dritten eingekauft wird. Ergebnis: dicker Gewinn und Gas wieder für Europa, ohne offiziell Russland zu beteiligen. Schlau, typisch Trump-Lösung

  • 17:21 Uhr

    Leserbrief von Rebecca W., 04.12.2024

    Medienbericht: Russisches Schiff in der Ostsee feuert Signalmunition auf Bundeswehrhubschrauber

    Da spricht die Eifersucht. Da das Anallena selbst nicht unbedingt eine geistige Leuchtrakete ist, springt es natürlich sofort auf und legt eine 360° Wendung hin. Bestimmt ruft sie morgen den Kriegszustand aus und schickt das Militär gegen AfD-Wähler. Fazit: Trampolinbeine in der Wohnung absägen, schont die Zimmerdecke und die darüber Wohnenden.

  • 17:21 Uhr

    Leserbrief von Eckart K., 04.12.2024

    Habecks Küchentisch-Saga Folge 2: "Das heißt, du wählst ihn immer noch nicht?"

    Die in mehreren Folgen erschaffene und von unserem Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) präsentierte "Küchentisch-Video-Reihe" dürfte für den Beweis von Robert Habecks Vielseitigkeit nicht nur in seiner aktuellen Funktion in der gegenwärtigen Bundesregierung beitragen, sondern könnte sicher auch durchaus für seine Wiederwahl bei der künftigen vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 als nützlich erweisen, wenn die eine oder andere potentielle Wählerin oder der eine oder andere potentielle Wähler die Auftritte in diesen Videos, wo auch nicht zuletzt ein gewisses schauspielerisches Talent zum Ausdruck kommt, für die Wahlentscheidung relevant hält. Im Falle des Scheiterns bei der Wiederwahl in eine künftige Regierungsfunktion ist die berufliche Vielseitigkeit von Robert Habeck besonders von Vorteil. Da ist Robert Habeck aber bereits sehr gut aufgestellt, nicht zuletzt auch als Kinderbuchautor. Vor allem Kinder, aber auch Erwachsene freuen sich sicher über schöne neue und lustige Geschichten, wo gegenwärtig unser aller Leben durch Krieg bzw. Kriegsgefahr ernsthaft bedroht ist, wenn man die gegenwärtige Lage analysiert.

  • 17:21 Uhr

    Leserbrief von R. J., 04.12.2024

    100-jähriger KZ-Wächter könnte vor Gericht kommen

    Der Mann wurde schon verurteilt und saß zehn Jahre dafür. Was soll dieser Prozess also? Die Großen hat man in den 50er, 60er, 70er Jahren nicht vor ein Gericht gestellt. Diese Mörder haben Karriere gemacht, dicke Pensionen kassiert. Die Kleinen, wie dieser nun hundertjährige Wachmann, nicht etwa ein Mörder, hängt man nun. Der ist 1924 geboren, hat die volle "Erziehung" des 3. Reiches durchlaufen und war von dieser schrecklichen Nazi- Ideologie durchdrungen. Das soll ihn nicht reinwaschen, aber dieser Prozess kommt wie viele ähnliche Prozesse der letzten Jahre zu spät, und es wurden die falschen Leute angeklagt, die Kleinen eben. Dann müssten alle Deutschen in diesem Alter vor Gericht, denn die große Mehrheit stand hinter dem Nationalsozialismus. Die Aufrechten saßen in den Konzentrationslagern. Einige Wenige waren draußen im Widerstand.

    Gegen die heutigen Nazis in der Ukraine hat man scheinbar nichts. Vielleicht kommen später mal wieder Menschen vor Gericht, die als Minister, Politiker, Journalisten Völkermorde in Europa, im Nahen Osten unterstützen. Vermutlich nicht, denn siehe oben. Dann wird wieder ein Kleiner, vielleicht ein Hafenarbeiter, der Waffen in ein Schiff einlud, vor Gericht gestellt.

  • 17:20 Uhr

    Leserbrief von Uwe L., 04.12.2024

    WSJ: Kiew verlangt 120 Milliarden Euro an Hilfe für kommendes Kriegsjahr

    Da ich ja auch kein Präsident bin, könnte ich schon mal für meinen Haushalt 2025 die Rechnung in Höhe von 5 Millionen Euro an das Bundeskanzleramt schicken!

    Illegaler Grenzübertritt: Gericht erlässt Haftbefehl gegen DW-Korrespondenten

    Es wird Zeit die Deutsche Welle (und den ganzen Müll wie Webseiten und anderes) in Russland ganz zu verbieten! Da der Journalist ja der ukrainischen Propaganda diente, kann man ehrliche und objektive Berichterstattung von DW völlig vergessen! Russland sollte jetzt mal so langsam durchgreifen (gegen ÖRR, Spiegel, Bild oder sonst einen Schmierenverein) und die Buden dichtmachen ... während russische Journalisten keine oder kaum eine Akkreditierung im "Wertewesten" bekommen, treiben die immer noch ihren Unfug in Russland!

    Tucker Carlson kündigt Interview mit Russlands Außenminister Sergei Lawrow an

    Ich hoffe, daß RT das Interview auch veröffentlicht, mit deutschen Untertiteln!

  • 17:20 Uhr

    Leserbrief von Eckard K., 04.12.2024

    Russischer UN-Gesandter: USA säen Chaos in Syrien

    Ich verstehe nicht, wie es möglich ist und war, daß Islam-Faschisten wieder massiv den syrischen Staat angreifen können/konnten. Hat der russische und syrische Geheimdienst geschlafen? Wäre es nicht an der Zeit, Syrien bei der Feindlichkeit der VSA und Israel gegenüber Russland die S-400 zu liefern? Dem Basar-Halunken Erdogan hatte Russland die S-400 geliefert. Jetzt schickt er im Einklang mit VSA und Israel die Islam-Faschisten zum räuberischen Überfall. Mir kommt es vor, daß Russland und Syrien irgendwie naiv sind. Die Feinde sind und bleiben Verräter.

  • 17:20 Uhr

    Leserbrief von E.Z., 04.12.2024

    Scholzens Kostüm, Baerbocks Arroganz: Die doppelte außenpolitische Demütigung

    Was zur Zeit mit Deutschland passiert, bleibt sogar für den Durchschnittsbürger kein Geheimnis mehr. Eine fremdbezahlte Killerregierung begeht Hochverrat am deutschen Volk, indem sie nach einem perfiden Plan in Einzelschritten die Zerstörung unseres Landes vorantreibt. Innenpolitisch wird mit gezielten Maßnahmen die gesamte Wirtschaft in den Bankrott getrieben. Außenpolitisch wird Deutschland mit Hilfe einer minderbemittelten Ministerin der Lächerlichkeit preisgegeben. Das Gesamtbild am Ende, ein Land das den Status einer Bananenrepublik noch überbietet. Aber wer hat eigentlich ein Interesse an dem völligen Nullzustand eines Landes, das noch vor kurzem die drittstärkste Wirtschaftsmacht der Welt und der Wirtschaftsmotor Europas war?

    Erinnern wir uns, dass es von jeher das Bestreben bestimmter Kräfte war, zu verhindern, dass Deutschland und Rußland sich zu einer wirtschaftlichen Einheit freundschaftlich zusammenschließen, wie ehemals mit der DDR. Würde Rußland noch Interesse am Zusammengehen mit einem Niemand haben, und wenn diesses Land sich außerdem äußerst feindlich gegen Rußland gebärdet und den Feind mit Waffen und Milliarden Euro unterstützt? Als Krönung dieses Zerstörungsprozesses behauptet die Killerregierung, an allem ist allein Putin schuld. Welch ein Szenario für Geistesgestörte. Nur eine als Menschen verkleidete Gattung ist imstande, so ein kriminelles Machwerk zu organisieren. Putin nannte sie eine terroristische Vereinigung und damit ein legitimes millitärisches Ziel – den WEF.

  • 17:19 Uhr

    Leserbrief von R. J., 04.12.2024

    Scholzens Kostüm, Baerbocks Arroganz: Die doppelte außenpolitische Demütigung

    Scholz und Selenskij im Pulli wirkt ja fast privat. Demnächst, wenn die Bundeswehr in der Ukraine kämpft, wie es unsere sogenannte Außenministerin sich erträumt, werden die beiden Herren bestimmt in Tarnanzügen, gün befleckt, sich ablichten lassen.

  • 17:19 Uhr

    Leserbrief von Hasdrubal, 04.12.2024

    Syrien: Islamisten stehen kurz vor Hama – USA bombardieren Stellungen der proiranischen Milizen

    Die legitime syrische Regierung hat sicherlich den USA nicht erlaubt, eigene Verbündete zu bombardieren. Warum werden die US-Flugzeuge nicht abgeschossen? Selbst wenn es mit russischen Raketen geschehen sollte – wenn ein syrischer Offizier den letzten Knopf betätigt, gilt dies nach dem westlichen "Völkerrecht" als syrischer Abschuss. Notfalls könnten die Raketen Aufkleber mit dem syrischen Wappen bekommen.

  • 17:19 Uhr

    Leserbrief von Axel Wartburg, 04.12.2024

    Zum Leserbrief: Eine Bio Deutsche aus Deutschland (04.12.2024, 08:17 Uhr)

    Der tägliche Wahnsinn: Tradwife-Trend? Das "rechte, idealisierte" Hausfrauenbild (03.12.2024, 14:25 Uhr)

    "TRADWIFE ( traditionelle Hausfrauen): Ich möchte gerne endlich mal sagen dürfen, was mich wirklich zornig macht. In meinem Land gibt es gute und schlechte Dinge, wie überall. ABER was mich absolut sauer macht, ist, dass in meinem Land anscheinend ein Frauentyp gezüchtet werden soll, der nur noch auf Karriere, Wichtigtuerei und als Männerklone dienen soll.

    Ich bin so sauer! Ohne Hausfrauen, die gerne Hausfrauen sind, ohne Mütter, ohne ein "Nest", das nicht nur wie eine Klinik spartanisch eingerichtet ist, ohne Fürsorge, ohne Liebe gäbe es kein Land auf dieser Welt. ..."

    Danke! Absolut mein Reden. Nicht nur der Teil deiner Aussage, sondern fast alles, was du zum Ausdruck bringst, ist auch meine Sicht. Wobei ich Frau von der Lügen als wohl asozialste Mutter der Welt noch extra benenne. Zwar ist die Situation bei uns andersherum, da ich in Sachen Soziales eher weiblich ticke, mich aber als 100-Prozent-Mann erfasse und meine Frau in diesem Thema eher männlich tickt und sich zu 100 Prozent als Frau erfasst, entsprechende Traumata lassen grüßen, aber trotzdem bin ich bei dir! Eine Gesellschaft, in der keiner mehr sozial tickt, wer braucht die? Und zudem ist es natürlich sehr unangenehm, für die Herrschenden, wenn Menschen dank eines Einkommens eine Macht bekämen, die sie dank vier bis sechs Mini-Einkommen nicht haben. Klar, das Optimum wäre, wenn beide maximal drei Stunden am Tag arbeiten würden und die Kinder sowohl mit Papa UND Mama aufwüchsen, anstatt Schlüsselkinder zu sein, wie es meine Schwestern und ich waren. Politisch, wirtschaftlich und finanziell wäre das locker machbar. Bei vollem Lohnausgleich und einem Lohn, dank dem ein Haus gebaut wird und die Familie trotzdem noch einmal im Jahr in Urlaub gehen kann, so sie das möchte. Aber evtl. wollen dann auch gar nicht mehr so viele Menschen in Urlaub fahren, weil es ihnen zuhause gefällt. Wer weiß? Um die weitere Begründung im von dir kritisierten Beitrag aufzugreifen: Neoloiberale Propaganda bis zum Abwinken! Doch das Neoliberale hat sich inzwischen selbst abgeschafft. Wir erleben nur noch die letzte Zuckungen. Das überstehen wir auch noch. Auch wenn dann ein Jsahrzehnt der Armut folgen könnte. Vielen dürfte das dann endlich helfe sich auf das zu besinnen, worauf sie sich nie besonnen zu haben scheinen. Auf die Fragen: Wer bin ich? Was will ich? Und was drücke ich faktisch aus?

  • 17:18 Uhr

    Leserbrief von Karl, 04.12.2024

    ZDF schürt Hass auf Russen: "Vergewaltigungen haben in Russland System"

    Das ist nicht die ganze Wahrheit, das ZDF schürt ebenfalls Hass auf Deutsche. Das ZDF ist der übelste Hetzsender in der Riege des deutschen Staatsfunks. Im Übrigen muss man diese Sendungen und diese Person "Frau Fischer" nicht ernst nehmen. Die ist angestellt, hat ihr Hirn abgegeben und verliest von der Zensur vorgekaute Meinungen. ZDF-Propagandasendungen schaut sowieso kein gebildeter Deutscher, die Dame plappert ihre Weisheiten ins Leere!

  • 17:18 Uhr

    Leserbrief von Uwe K., 04.12.2024

    Liebe RT-ler, in den letzten zwei Jahren habe ich mich nur noch auf euren Seiten orientiert. Ob dies gut oder schlecht war, weiß ich nicht. Zumindest fühlte ich mich bei RT immer gut und aufrichtig informiert ... Leider muss ich zugeben, dass ich so gut wie gar nicht auf die Nachrichten, Analysen und Meinungen in der Hauptseite – Deutschland –schaue. Ehrlich gesagt ... ich schäme mich bis ins Bodenlose über mein Land und über alles, was die zur Zeit so mitmachen. Das Schlimmste ist die offene Russenfeindlichkeit … das ist das Gleiche wie die Verfolgung der Juden in Deutschland während des Nationalsozialismus? Es ist alles so traurig. Natürlich liebe ich auch das ukrainische Volk ... aber leider sind diese auch nicht mehr selbstbestimmt.

  • 17:17 Uhr

    Leserbrief von Matthias F., 04.12.2024

    USA wollen Nord Stream 2 heimlich den Garaus machen

    USA wollen Nord Stream 2 heimlich den Garaus machen, sagt Geworg Mirsajan. Ja und? Wasser spalten mit Licht! Ist das neu? Auch nicht, aber leistbar. Mit Hilfe von Licht oder beidem. Ein Forschungs­team an der TU Wien hat unter der Leitung von Dominik Eder einen neuen synthetischen Ansatz entwickelt, um dafür langlebige, leitfähige und katalytisch aktive Hybridgerüst­materialien herzustellen. Wer braucht noch Erdgas, Lithiumakkus, USA? Oder Künstliche Intelligenz, Wikipedia und Google? Oder Kreaturen wie Stephen Lynch. In den USA waren auf wackeligen Schienen immer noch Dampfmaschinen unterwegs und kein Diesel. Oder auf vertikalen Seilen wegen der Zentrifugalkraft Satelliten? Was hindert NICHTusa, bis zum Erzeugen von H und O mittels Licht, Erdgas zu verwenden? Die Anal-Phabeten wie Schulz, dieser Habeck und der Trampolintrampel samt Biomülltonne. Aber wer denken kann, braucht keine Atomkraftwerke für ein bißchen künstliche Intelligenz ...

  • 17:17 Uhr

    Leserbrief von Rainer E., 04.12.2024

    ZDF schürt Hass auf Russen: "Vergewaltigungen haben in Russland System"

    Es ist der Auftrag der Medien im Westen, wie auch in der BRD, die öffentliche Meinungsbildung zu betreiben. Objektiv, wahrheitsgemäß und vorurteilsfrei zu recherchieren und zu berichten, ist noch nie Bestandteil der Arbeit dieser Medien gewesen. Die angeblich unabhängigen Medien, die eine Vierte Gewalt in der westlichen "Demokratie" sein sollen, sind ein längst widerlegtes Ammenmärchen.

    Die Medien, bis auf wenige Ausnahmen, sind in der Hand von Eliten, die nichts anderes tun, als die Regierungsmeinung zu transportieren und die das als Propagandainstrument im Kampf gegen alle einsetzen, die als Feind des westlichen Blocks ausgemacht wurden. Dass hierbei nützliche Idioten wie die Miosga oder sogenannte willige, selbsternannte Experten in Stellung gebracht werden, gehört zum unmoralischen Geschäft.

  • 08:40 Uhr

    Leserbrief von Hasdrubal, 04.12.2024

    Scott Ritter: Selenskij beginnt sich der Realität zu beugen – denn die Ukraine ist am Ende

    Das Banderastan am Ende klingt schön, doch bisher können die immer noch russische Panzerkolonnen mit Drohnen zerschießen sowie Gegenangriffe durchführen. Die Befreiung geht immer noch zu langsam. Kürzlich fand ich Fotos irritierend, auf den Scholz in Kiew aus einem Zug aussteigt - wieso gibt es immer noch so viel Strom und intakte Bahngleise? Wenn sich dort nichts bewegt und nichts leuchtet, dann vergessen die die NATO und Revanchen nach kurzer Pause - in Syrien sieht man gerade, was passiert, wenn man nachlässt und Geschwür-Teile belässt.

  • 08:38 Uhr

    Leserbrief von Axel Wartburg, 03.12.2024

    Abkehr von Russland: Indien kauft neueste Waffen von den USA

    Ist so etwas wohl abgesprochen? Frei nach dem Motto: "Ich würd mir je lieber die Hose bei dir kaufen. Aber du hast das Modell ja nicht." "Ach, macht doch nix. Kauf man, zeig sie mir und ich schau mal, was ich aus den gewonnenen Informationen in der Zukunft drauf machen kann." Indien öffnet sich mehr und mehr.

    Doch ist es noch extrem abhängig von den USA. So sehr, dass es die USA durch solche Käufe zu beschwichtigen suchen könnte. Schließlich hat Trump den BRICS mit Strafzöllen von 100% gedroht. Und jeder seriöse Staatenlenker schaut zuerst einmal wie es die Zukunft seines Volkes absichern kann, denke ich. Ob das nun der offizielle Präsident / Kanzler, etc ist oder jemand dahinter.

  • 08:36 Uhr

    Leserbrief von Eckart K., 03.12.2024

    Neuer US-Bericht: COVID-19-Ursprung steht nun doch in Verbindung mit Laborleck

    Eine äußerst brisante Veröffentlichung mit enormer Sprengkraft. Sollte es tatsächlich so zutreffen, wie darin von fachkompetenten Kennern sehr präzise analysiert, faktenbasiert beurteilt und zu beweisen versucht wurde, könnten all jene, die seinerzeit wegen der Verbreitung der "Laborthese" für den COVID-19-Ursprung plädierten und deshalb daraufhin als angebliche bzw. vermeintliche "Verschwörungstheoretiker" gebrandmarkt worden waren, sollten diese Thesen in der genannten Analyse tatsächlich "hieb- und stichfest" sein, mit ihrer Rehabilitation rechnen. Allerdings nur, sollte es fair zugehen, wobei man sich aber keinesfalls so sicher sein kann. Außerdem hängt es nicht zuletzt davon ab, wer darüber zu entscheiden hat. Eckart K.

  • 08:34 Uhr

    Leserbrief von Wolfgang B., 03.12.2024

    Sehr geehrte RT-DE Redaktion, ihr seid wirklich das einzig wahre journalistische Aufklärungs-Bollwerk gegen nachrichtliche Volksverdummung durch die üblichen Propaganda- und Meinungsmacher. Es gibt nur noch Mainstreammedien der gut etablierten und versteckt agierenden Transatlantiker, deren Verlage und Verlegerfamilien im Komplott mit Politik, Wirtschaft und NGO-Institutionen schon seit langem die gesamte Presselandschaft in Deutschland beherrschen.

    Es gibt außer den alternativen Onlinemedien nichts , was diese Bande von öffentlich rechtlichem Fernsehen ARD, ZDF und deren Rundfunk, DPA, RND, Springer, Burda, Bertelsmann, Bauer, Familie Schaub, Ströer T-online, um nur einige zu nennen, mit ihrer Meinungsdiktatur stoppen könnte. Oder doch??

    Wie wäre es, wenn ihr die Namen dieser unsäglichen Transatlantiker, deren Position und Verbindungen öffentlich macht, damit jeder es sehen und sich selbst eine eigene Meinung dazu machen kann?! Das einfache wirklich friedliebende Volk von Familien, Eltern und Kindern weiß absolut nichts von diesen korrupten Machenschaften der sich selbst ernannten Eliten, woher auch? Will sich lieber auch nicht selber damit beschäftigen…es sei denn, man klärt sie mit einem AHA - Effekt auf und zwingt sie zu der Frage: Wie bitte….der auch…das kann doch wohl nicht wahr sein….oder doch ??

    Misstrauen und Nachfragen müssen gepuscht werden! Es muss ein Paukenschlag der Aufklärung sein, ansonsten dümpelt ein großer Teil meines Volkes zwischen Meinungsmache und Politikverdrossenheit seelenlos dahin! Glaubt mir, EU-Brüssel mit seinen ungewählten Hofschranzen will keiner mehr, Nato mit ihrer Kriegstreiberei will keiner mehr, das Baltikum und der Balkan ist den meisten völlig egal und die kriegstreiberischen Angelsachsen sind so genannte "Inselaffen" und werden sowieso nicht ernst genommen!

    Alle wollen Frieden, Wohlstand, Urlaub, sichere Arbeitsplätze, Wärme, gutes Gesundheitssystem (ohne Lauterbach) und Altersvorsorge…und glückliche Kinder. So sind hier die normalen Bürger und Menschen! Denn: Wir sind die Vielen, da oben nur die Wenigen! - Zur Kenntnisnahme!

  • 08:31 Uhr

    Leserbrief von Alexander K., 03.12.2024

    Ich würde gerne einmal wissen, wer hat den verrückten und geistesgestörten Scholz, Habeck, Baerbock, und all den anderen Schwachköpfen der deutschen sogenannten "Regierung" die Erlaubnis erteilt, im Namen des Volkes immense Gelder und Mittel an die Verbrecher in der Ukraine zu übergeben? Müssen solche "kriegerischen" Handlungen und friedensgefährdende Aktionen nicht durch irgendein Gremium genehmigt werden?

  • 08:29 Uhr

    Leserbrief von Daniel G., 03.12.2024

    Antifaschistische Traditionspflege: NVA-Fallschirmjäger gedenken in Berlin des Unbekannten Soldaten

    Ich möchte um Veröffentlichung unter dem Betrag "NVA Fallschirmjäger..." , dass auch in anderen Gegenden der Sowjetischen Soldaten am 1.12.2004 gedacht wurde. So haben wir dies in Rostock getan. Gern kann ich ein Bilddokument zur Verfügung stellen.

  • 08:26 Uhr

    Leserbrief von Axel Wartburg, 03.12.2024

    Sacharowa: Kiew will seine Kriegsgefangenen nicht zurück

    Zwischen 900 und 600 Männer, die keinen Bock mehr auf Krieg und die Nazis haben, aber Kriegserfahrung. - Ich kann mir lebhaft vorstellen, warum Kiew sie nicht wieder haben will.

  • 08:24 Uhr

    Leserbrief von Balkonski, 03.12.2024

    Der tägliche Wahnsinn: Tradwife-Trend? Das "rechte, idealisierte" Hausfrauenbild

    Vermeintliche Frauenziele. Vor kurzem zeigte mir eine Frauenrechtlerin ein Bild. Links der Doktorhut am Kleiderhaken und rechts die Frau dann in der Küche. Ich als Mann sagte zu ihr: Wenn ich Frau wäre, wäre ich glücklich eine Familie, Kinder, ein Heim etc. zu haben und sie zu erziehen, für sie zu kochen, putzen etc. Mein Mann soll natürlich genug verdienen um uns zu ernähren.

    Alternativ wäre ich von irgendeinem Fremden ....., also Chef abhängig, würde mich mit meinen Kollegen rumstreiten, hätte Stress und würde meinen Ar.... breitsitzen. Dann wäre ich unglücklich, wahrscheinlich zu dick und hätte psychische Probleme. Einen guten Mann würde ich nicht mehr finden. Welcher Mann will sich das antun.

    Darauf antwortete sie. Aber Millionen tuen das doch ... . Da kann ich nur sagen. Schw...... gab es und gibt es immer. Die Frauenrechtler gehen davon aus dass sie nicht vom Mann abhängig sein wollen. Wer das so will, soll es tun, aber sie sollen nicht andere belehren so zu leben wie sie. Jeder sollte frei entscheiden, wie er sein leben organisieren will, ohne manipuliert zu werden.

  • 08:23 Uhr

    Leserbrief von Hasdrubal, 03.12.2024

    "Es geht nicht, sich vor Putin in den Staub zu werfen" – Habeck kritisiert Scholz

    Meint er, man sollte sich lieber vor Schnorrlensky in den Staub werfen und untertänigst für "Slava Ukraini" den eigenen Suizid anbieten? Und für BlackRock-Vermögenswerte im Banderastan natürlich.


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    05.12.2024

    Pepe Escobar: Das Syrien-Rätsel: Wie es zum ersten BRICS-Krieg werden könnte

    seniora.org, publiziert: 05. Dezember 2024, Von Pepe Escobar 04.12.2024  – übernommen von strategic-culture.su

    Die Globale Mehrheit sollte in höchster Alarmbereitschaft sein. Der Angriff auf Groß-Idiblistan ist Teil einer komplexen, miteinander verbundenen Operation.


    © Photo: Social media

    Die Zeitachse erzählt die Geschichte. 18. November: Ronen Bar, Chef des israelischen Shin Bet, trifft sich mit den Leitern des MIT, des türkischen Geheimdienstes.

    25. November: NATO-Chef Mark Rutte trifft sich mit dem türkischen Sultan Erdogan.

    26. November: Salafistische Dschihadisten, die von Hayat Tahrir al-Sham (HTS), ehemals Nusra-Front, zusammengestellt wurden und von türkischen Geheimdiensten unterstützt werden, sowie eine mächtige Koalition von Söldner-Dschihadisten starten einen blitzschnellen Angriff auf Aleppo.

    Die Rent-a-Jihadi-Offensive ging von Groß-Idlibistan aus. Dort hatten sich Zehntausende Dschihadisten verschanzt, gemäß der   – inzwischen nachweislich gescheiterten   – Damaskus-Moskau-Strategie von 2020, die die Türkei widerwillig akzeptieren musste. Der Rent-a-Jihadi-Mob besteht aus einer Vielzahl von Söldnern, die aus der Türkei übergelaufen sind: Uiguren, Usbeken, Tadschiken, Ukrainer und sogar ISIS-K-Importe.

    Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Baghaei, bestätigte Anfang der Woche, dass die Salafi-Dschihad-Offensive von den USA/Israel koordiniert wurde.

    Baghaei erwähnte die Türkei nicht, obwohl er betonte, dass der Terroranschlag unmittelbar nach der Annahme eines Waffenstillstands mit der Hisbollah durch Israel stattfand   – der bereits Dutzende Male von Tel Aviv gebrochen wurde   – und nachdem Netanjahu den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad öffentlich beschuldigt hatte, „mit dem Feuer zu spielen“, indem er den Transit moderner iranischer Raketen und militärischer Ausrüstung über Syrien zur Hisbollah zuließ.

    Unmittelbar vor dem Waffenstillstand zerstörte Tel Aviv praktisch alle Kommunikationswege zwischen Syrien und dem Libanon. Netanjahu betonte anschließend, dass der Fokus nun auf der „iranischen Bedrohung“ liege, die für die Zerschlagung der Achse des Widerstands von entscheidender Bedeutung sei.

    Laut einer Quelle des syrischen Geheimdienstes, die mit RIA Novosti sprach, spielten ukrainische Berater eine Schlüsselrolle bei der Eroberung von Aleppo: Sie stellten Drohnen sowie amerikanische Satellitennavigations- und elektronische Kampfsysteme zur Verfügung und brachten syrischen Kollaborateuren und Aktivisten der Islamischen Partei Turkestans bei, wie man diese einsetzt.

    Die Kommunikation der Syrischen Arabischen Armee (SAA) wurde durch diese elektronischen Kampfsysteme vollständig gestört: „Die Angriffsgruppen und Drohnen waren mit verschlüsselten GPS-Geräten und umfangreicher KI ausgestattet, sodass der Einsatz und die Navigation von Angriffs-UAVs und Kamikaze-Drohnen aus großer Entfernung erfolgte.“

    Der Mechanismus wurde vor Monaten in Gang gesetzt. Kiew schloss einen einfachen Deal mit Salafi-Dschihadisten: Drohnen im Austausch gegen Gruppen von Takfiris, die im US/NATO-Stellvertreterkrieg in der Ukraine gegen Russland eingesetzt werden sollten.

    Was hat die Türkei wirklich vor?

    Die praktische Rolle der Türkei in der Salafi-Dschihadisten-Offensive „Groß-Idlibistan“ ist so undurchsichtig wie nur möglich.

    Am vergangenen Wochenende bestritt Außenminister Hakan Fidan, bezeichnenderweise auch ein ehemaliger Geheimdienstchef, jegliche türkische Beteiligung. Niemand   – außer im NATO-Bereich   – glaubt das. Kein Salafi-Dschihadist im Nordwesten Syriens kann auch nur ein Streichholz anzünden, ohne dass der türkische Geheimdienst grünes Licht gibt   – denn das System Ankara finanziert und bewaffnet sie.

    Die offizielle Linie der Türkei besteht darin, die syrische   – salafistisch-dschihadistische   – „Opposition“ als Ganzes zu unterstützen, während sie die Offensive von Groß-Idlibistan leicht bedauert. Wieder einmal eine klassische Absicherung. Die logische Schlussfolgerung ist jedoch, dass Ankara den Astana-Prozess gerade begraben haben könnte   – indem es seine politischen Partner Russland und Iran verraten hat.

    Erdogan und Hakan Fidan haben es bisher versäumt, ganz Westasien   – und auch dem globalen Süden   – zu erklären, wie diese ausgeklügelte „Rent-a-Jihadi“-Operation von den USA/Israel ohne jegliches Wissen der Türkei hätte durchgeführt werden können.

    Und falls dies eine Falle gewesen sein sollte, hat Ankara einfach nicht die souveräne Macht, dies anzuprangern.

    Die Fakten zeigen, dass de facto eine neue Front gegen den Iran eröffnet wurde; das US/Israel-Prinzip „Teile und herrsche“ birgt das Potenzial, die Teheran-Ankara-Entente vollständig zu zerschlagen; und wichtige russische Vermögenswerte   – vor allem in der Luft- und Raumfahrt   – müssen von der Ukraine abgezogen werden, um Damaskus zu unterstützen.

    Es ist kein Geheimnis: Seit Jahren brennt Ankara darauf, Aleppo zu kontrollieren   – und sei es nur indirekt, um es für Geschäfte zu „stabilisieren“ (zum Vorteil türkischer Unternehmen) und auch, um die Rückkehr vieler relativ wohlhabender Aleppo-Flüchtlinge zu ermöglichen, die sich derzeit in der Türkei aufhalten. Parallel dazu ist die Besetzung Aleppos auch ein amerikanisches Projekt: in diesem Fall, um die Achse des Widerstands zum Vorteil Tel Avivs ernsthaft zu untergraben.

    Was sonst noch neu ist: Sultan Erdogan   – jetzt ein BRICS-Partner   – sitzt wieder einmal auf dem heißen Stuhl. Schlimmer noch: gegenüber zwei wichtigen BRICS-Mitgliedern. Moskau und Teheran erwarten eine Menge detaillierter Erklärungen. Es gibt nichts, was Putin mehr verabscheut als völligen Verrat.

    Erdogan ergriff die Initiative und rief Putin an   – und brachte eine Wendung ins Spiel: Er konzentrierte sich auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und der Türkei. Nach dem Tsunami von Sanktionen gegen Russland wurde die Türkei zur wichtigsten, privilegierten Brücke zwischen Moskau und dem Westen. Außerdem gibt es erhebliche russische Investitionen in der Türkei: Gas, Atomkraft, Lebensmittelimporte. Beide Akteure betrachteten den Krieg in Syrien immer im Zusammenhang mit der Geoökonomie.

    Mobs von Miet-Dschihadisten auf dem Vormarsch

    Die Fakten sind jedoch wieder einmal unerbittlich. HTS, die ehemalige Al-Nusra-Front, ist vielleicht nicht unbedingt ISIS, sondern eher ein türkischer ISIS. Kommandant Abu Mohammed al-Joulani, de facto Emir der äußerst zwielichtigen Umbenennung, ließ alle Al-Qaida-Varianten und ISIS hinter sich, um HTS zu gründen. Er befehligt eine Reihe von Miet-Dschihadisten   – hauptsächlich aus dem Kernland [Heartland]. Und er ist ein Liebling des türkischen MIT. Ergo ein Liebling Israels/der NATO.

    Die CIA und das Pentagon, die jeweils ihr eigenes Netzwerk betreiben, haben 21 von 28 syrischen Milizen, salafistische Dschihadisten und andere, die vom türkischen MIT organisiert wurden, zu einer Art Söldner-„Nationalarmee“ in Groß-Idlibistan gemacht, so der türkische Think Tank SETA.

    Der syrische Analyst Kevork Almassian hat aufgezeigt, wie die sprichwörtlichen „ehemaligen israelischen Beamten“ zugegeben haben, die Bande von Groß-Idlibistan mit Geldern, Waffen, Munition und sogar medizinischer Behandlung versorgt zu haben.

    Der ehemalige Oberst der israelischen Armee, Mordechai Kedar, gab offen zu, „Rebellen“ zu unterstützen, um „das Dreieck Hisbollah, Iran und Assad zu beseitigen“. Die „Rebellen“, so sagte er, hätten sogar den Wunsch geäußert, „israelische Botschaften in Damaskus und Beirut zu eröffnen“.

    HTS ist die neueste Inkarnation eines der beliebtesten Spielzeuge des kollektiven Westens: der „gemäßigte Rebell“ (erinnern Sie sich an Obama/Hillary?). Die Loyalität gilt fast zu 100 % Ankara. Sie hassen Schiiten und Alawiten   – und betreiben ein ausgedehntes Gefängnissystem.

    Es waren die HTS-Salafisten-Dschihadisten, die die kampflose Übergabe von Aleppo erzwangen und sich vor der legendären Zitadelle filmten. Von 2012 bis 2016 gelang es nur einigen Dutzend SAA-Soldaten, die Zitadelle erfolgreich zu verteidigen, selbst als sie vollständig umzingelt waren.

    Seit Beginn des Krieges im Jahr 2011 hat Damaskus noch nie eine so verheerende Niederlage erlitten wie den Fall von Aleppo. Der Irak erlebte mit dem Fall von Mosul im Jahr 2014 etwas tragisch Ähnliches. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die absolute Mehrheit der Syrer gegen das Abkommen zwischen Russland, der Türkei und dem Iran von 2020 ist, das in der Tat die Befreiung von Idlib verhinderte: ein großer strategischer Fehler.

    Es kommt noch schlimmer   – denn das Problem begann eigentlich schon 2018, als die Türken noch nicht einmal in Afrin waren und die Befreiung von Hama/Idlib zugunsten der Befreiung der Vororte von Damaskus unterbrochen wurde. Von dort aus wurden Zehntausende Dschihadisten nach Idlib verlegt.

    Als wir das Jahr 2020 erreichten, war es bereits zu spät: Idlib wurde von niemand anderem als der türkischen Armee verteidigt.

    Die SAA erwies sich in Bezug auf Idlib als Katastrophe, die am Steuer eingeschlafen war. Sie rüsteten ihre Verteidigung nicht auf, integrierten keine Drohnen, bereiteten keine taktische Verteidigung gegen FPV-Kamizake-Drohnen und Beobachtungsdrohnen vor und achteten nicht auf die zahlreichen ausländischen Spione. Kein Wunder, dass die Miet-Dschihadisten-Bande auf keinerlei Widerstand stieß, als sie innerhalb von 48 Stunden den größten Teil von Aleppo einnahmen.

    Nach dem Abkommen von 2020 verließen der Iran und pro-iranische Kräfte Syrien, insbesondere die Provinzen Aleppo und Idlib. Diese Sektoren wurden der SAA übertragen. Was die russischen Unternehmen betrifft, die ohnehin nicht gerade daran interessiert waren, durch einen Verstoß gegen die westliche Blockade gegen Damaskus sanktioniert zu werden, wurden sie von den örtlichen Clans, Stämmen und Familien brüskiert.

    Dieses Mal war es monatelang klar, dass HTS eine Offensive vorbereitete. Es wurden Warnungen nach Damaskus geschickt. Aber die Syrer vertrauten dem Abkommen mit der Türkei und den wiederhergestellten Beziehungen zu den arabischen Nationen. Ein großer Fehler.

    Daraus ergeben sich mindestens zwei ernsthafte Lehren für Russland. Von nun an muss Moskau, was auch immer geschieht, diese inzestuösen   – und korrupten   – syrischen Netzwerke zügeln, um tatsächlich zur Verteidigung der Souveränität der Nation beizutragen. Und was in Idlib passiert ist, zeigt, dass der Krieg gegen die Banderistas in Kiew bis zum Dnister gehen muss und nicht an den Grenzen der Republik Donezk enden darf.

    Krieg auf der Straße   – an einem Scheideweg der Konnektivität

    Bisher machen HTS und die Rent-a-Jihadi-Mobs nicht allzu viele Fehler. Sie versuchen, alle Zufahrtsstraßen nach Aleppo zu besetzen, um weitere Kämpfe so weit wie möglich von der Stadt entfernt zu erzwingen, damit sie Zeit für eine vollständige Übernahme haben.

    Der Krieg in Westasien ist eine Angelegenheit, die auf der Straße stattfindet. Entweder mit Pferden in der Wüste oder mit Toyotas. Es wird nicht viel vermint und es gibt keinen Schlamm wie in der Ukraine. Der Syrienkrieg ist also in ständiger Bewegung   – und immer auf der Straße. HTS nutzt bereits die Autobahn M4 von Idlib aus und rückt auf Abschnitten der wichtigen M5 von Aleppo nach Damaskus vor.

    Unterdessen werden die Vorbereitungen für eine Gegenoffensive getroffen. Aus dem Irak sind Zehntausende schiitische, yezidische und christliche Milizen der Kata'ib Hisbollah, der Fatemiyoun-Brigade und der Hashd al-Shaabi (die Volksmobilisierungseinheiten, PMUs, die sehr erfahren im Kampf gegen den IS sind) über den Grenzübergang al-Bukamal im Nordosten nach Syrien eingereist.

    Die 25. Division/Tiger Forces des angesehenen Kommandanten Suhail Al-Hassan, in der Tat die besten syrischen Streitkräfte, sind zusammen mit Stammesmilizen im Einsatz.

    Syrien ist ein absolut wichtiger Knotenpunkt für die Verbindung   – zurückgehend auf die alten Seidenstraßen. Wenn die Kombination USA/Israel ihren ewigen Traum vom Regimewechsel in Damaskus verwirklichen, blockieren sie den entscheidenden Transitpunkt für den Iran zum östlichen Mittelmeer.

    Sie würden auch Katar dazu zwingen/ermöglichen, endlich eine Pipeline zu bauen, um Europa über Syrien mit Erdgas zu versorgen   – eines von Brzezinskis Schachzügen, um russisches Erdgas zu ersetzen, und ein Thema, das ich bereits vor 12 Jahren im Detail untersucht habe.

    Die Taktiken des US-amerikanischen Schattenstaats sind nicht gerade neu: Russland soll durch die Konzentration auf Syrien abgelenkt werden, Moskau soll überdehnt werden und der Druck auf die Ukraine soll unmittelbar vor der Unterzeichnung der sehr ernsthaften umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran gemindert werden.

    Aber es gibt für die USA komplizierende Faktoren. Saudi-Arabien, das zu Beginn des Krieges gegen Syrien ein eifriger Unterstützer des Terrors war, hat seine Politik geändert, nachdem Russland 2015 in den Krieg eingetreten ist. Und jetzt ist Riad auch ein   – noch unentschlossener   – BRICS-Partner. Saudi-Arabien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate unterstützen Assad maßgeblich gegen die HTS-Schläger.

    Syrien ist für die gesamte Westasien-Afrika-Strategie Russlands von entscheidender Bedeutung. Damaskus ist eine wichtige russische Verbindung nach Afrika, wo Moskau de facto seine gesamte globale Macht einsetzt, wie ich kürzlich in Südafrika mit einigen interessanten Ergänzungen in Form von de facto Gegensanktionen gegen westliche Oligarchen, deren Positionen in ganz Afrika systematisch untergraben werden, miterleben konnte.

    Die BRICS-Mitglieder Russland und Iran haben keine andere Wahl: Sie müssen die von Damaskus und der SAA an den Tag gelegte Inkompetenz mit allen Mitteln beheben, um ihren Zugang zum östlichen Mittelmeerraum, zum Libanon, zum Irak und darüber hinaus zu erhalten. Dies impliziert einen sehr ernsten Schritt: Russland muss wichtige Ressourcen aus der Schlacht in Novorossiya abziehen, um ein relativ souveränes Syrien zu erhalten.

    Schlafwandeln in den ersten BRICS-Krieg

    So wie es aussieht, scheint die SAA in den Dörfern nördlich von Hama eine noch fragile Verteidigungslinie errichtet zu haben. Der legendäre General Javad Ghaffari, die ehemalige Nummer zwei von General Soleimani, ein Spezialist für alle Vektoren des Krieges gegen den Terror, ist aus dem Iran angereist, um zu helfen. Übrigens wollte er 2020 den ganzen Weg bis nach Idlib gehen. Deshalb forderte Assad, dass er gehen müsse; Damaskus entschied sich dafür, den Krieg einzufrieren. Jetzt sieht die Lage völlig anders aus.

    Die Söldnergruppe „Rent-a-Jihadi/NATO Greater Idlibistan“ hat keinerlei Luftabwehr. Sie wird nun praktisch ununterbrochen von russischen/syrischen Jets angegriffen.

    Die Lage in Aleppo ist dramatisch. Die von HTS angeführten Terrorbanden kontrollieren praktisch die gesamte Rote Zone und die wenigen Sektoren, in die sie noch nicht eingedrungen sind, werden belagert. Sie rücken auch an der Front Aleppo-Raqqa vor, aber das tun auch die von den USA unterstützten Kurden: Das bedeutet einen Vormarsch der NATO. In der Wüste ist es unheimlich still.

    Die russische Armee hatte nur 120 Mann in Aleppo. Diejenigen, die überlebt haben, sind gegangen. Was kommt also auf Russland zu? Das bestmögliche mittelfristige Szenario wäre, sich auf Lattakia zu konzentrieren, syrischen Soldaten beizubringen, wie man auf russische Art kämpft, und ihnen zu zeigen, wie sie ihr eigenes Land richtig befreien können.

    Der nächste Schritt besteht darin, sich der schlimmen Konsequenzen bewusst zu werden, die es hatte, Zehntausenden von Terroristen im Jahr 2020 in Groß-Idlibistan einen sicheren Hafen zu bieten.

    Der nächste Schritt besteht darin, zu verstehen, dass, wenn Moskau eine Art Minsk-3 mit der NATO aushandelt   – worauf Trump im Wesentlichen drängen würde   – Kiew zu Idlib 2.0 wird. Und die Banderisten-Banden werden dafür sorgen, dass es in der Russischen Föderation neue   – zerstörte   – Aleppos geben wird.

    Die Weltmehrheit sollte in höchster Alarmbereitschaft sein. Der Angriff auf Groß-Idlibistan ist Teil einer komplexen, miteinander verbundenen Operation, bei der Chaos als bevorzugtes Mittel eingesetzt wird, um Westasien auf den Kopf zu stellen und buchstäblich in Brand zu setzen. Dies könnte sich durchaus zu einem ersten BRICS-Krieg ausweiten.


    Pepe Escobar
    Pepe Escobar, Independent geopolitical analyst, writer and journalist 


    Quelle: Strategic-culture.su - Mit freundlicher Genehmigung übernommen

    https://strategic-culture.su/news/2024/12/04/the-syria-riddle-how-it-may-turn-into-the-first-brics-war/

    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/index.php?option=com_acymailing&ctrl=url&subid=3998&urlid=6499&mailid=2428


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Noch vor Amtsantritt: Trumps Nahostgesandter bemüht sich um Waffenstillstand in Gaza

    freedert.online, 5 Dez. 2024 12:34 Uhr

    Trump will, dass die israelischen Geiseln im Gazastreifen schnellstmöglich freigelassen werden. Nun schickte er seinen Vertreter zu Verhandlungen nach Israel und Katar.


    Quelle: AP © Alex Brandon


    Donald Trump


    Der neue Nahost-Beauftragte von Donald Trump ist nach Katar und Israel gereist, um den diplomatischen Vorstoß des designierten US-Präsidenten für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar in Gang zu bringen, so eine mit den Gesprächen vertraute Quelle gegenüber Reuters.

    Steve Witkoff, der neue Gesandte, habe sich Ende November separat mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und dem katarischen Premierminister, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, getroffen, sagte die Quelle. Die Treffen würden signalisieren, dass der Golfstaat Katar seine Rolle als wichtiger Vermittler wieder aufgenommen habe, nachdem er sie im letzten Monat ausgesetzt hatte, so die Quelle.


    Trump droht Hamas mit "Höllenfeuer im Nahen Osten"





    Trump droht Hamas mit "Höllenfeuer im Nahen Osten"







    Katar hatte monatelang an der Seite der USA und Ägyptens an erfolglosen indirekten Gesprächen gearbeitet, die weder zu einem dauerhaften Waffenstillstand zwischen Israel und der militanten Hamas im Gazastreifen noch zur Freilassung Dutzender israelischer Geiseln in der Enklave geführt haben.

    Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass die Unterhändler der Hamas wahrscheinlich in die katarische Hauptstadt Doha zurückkehren würden, um "bald" eine neue Gesprächsrunde zu ermöglichen. Ein US-Beamter bestätigte, dass Trumps Team in Kontakt mit Vertretern der USA in Nahost stehe.

    Trumps Übergangsteam reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einem Kommentar zu dem Treffen. Der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses antwortete nicht sofort auf Fragen, ob er von Witkoffs Reisen nach Katar und Israel in den vergangenen Wochen wusste. Trump sagte am Montag, er werde im Nahen Osten den Verantwortlichen "die Hölle heißmachen", wenn die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nicht vor seiner Amtseinführung am 20. Januar freigelassen würden.

    Manche hoffen, dass Trump auch stärker als Biden dazu in der Lage sein wird, Druck auf Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auszuüben. Nach der brüchigen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah mehren sich immer die Berichte, in denen von leichten Fortschritten in den Gesprächen und Verhandlungen über eine ähnliche Vereinbarung mit der Hamas die Rede ist. So gaben sich ägyptische Vermittler laut arabischen Medienberichten zuletzt zuversichtlich, dass beide Seiten Kompromissbereitschaft zeigen würden.

    Katar war einer der wichtigsten Vermittler bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas, bis es im vergangenen Monat ankündigte, seine Rolle auszusetzen, bis die beiden Parteien "Bereitschaft und Ernsthaftigkeit" zur Wiederaufnahme der Gespräche zeigen.


    Mehr zum ThemaHamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video – Trump will Gaza-Waffenruhe vor Amtsantritt erreichen


    Screenshot_2024_12_05_at_13_27_26_Noch_vor_Amtsantritt_Trumps_Nahostgesandter_bem_ht_sich_um_Waffenstillstand_in_Gaza_RT_DE

    Video https://vk.com/video-134310637_456281372?ref_domain=freedert.online Dauer 26:35 min


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    05.12.2024

    Weitreichende Verbindungen zwischen "Panama Papers"-Mediennetzwerk und US-Außenministerium enthüllt

    freedert.online, 5 Dez. 2024 08:46 Uhr

    Die Recherche eines französischen Online-Magazins enthüllt die weitreichende Beeinflussung des "investigativen" Journalisten-Netzwerks OCCPR, welches durch die Veröffentlichung der Panama Papers bekannt wurde, durch die US-Regierung. Demnach erfolgte die Finanzierung nicht ohne Gegenleistung.


    Quelle: Legion-media.ru © Dragos Condrea


    Symbolbild


    Wie Recherchen des französischen Onlinemagazins Mediapart ergaben, wird das vermeintlich unabhängige Netzwerk für investigativen Journalismus OCCRP (Organized Crime and Corruption Reporting Project) maßgeblich von der US-Regierung finanziert. Die Untersuchungen des Magazins ergaben auch, dass die USA ein Vetorecht über die Leitung und die redaktionelle Ausrichtung von OCCRP ausüben. An den Enthüllungen waren neben Mediapart auch Il Fatto Quotidiano aus Italien, Reporters United aus Griechenland sowie das US-amerikanische Medium Drop Site News beteiligt.

    Die neuen Enthüllungen sind auch für die Bundesrepublik brisant, denn zahlreiche deutsche Mainstream-Medien, darunter der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und der NDR, zählen zu den Kooperationspartnern des OCCRP. Insbesondere die Rolle des NDR wirft Fragen auf, da dieser die Recherche mit angestoßen haben und die eigenen Untersuchungen später zensiert haben soll.


    Steckt die CIA hinter den durchgesickerten "Pandora Papers"?





    Meinung

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    Das OCCRP wurde 2008 gegründet und konzentrierte sich zunächst auf die Aufdeckung von Korruption und organisiertem Verbrechen auf dem Balkan. Heute verfügt das OCCRP über ein Jahresbudget von 20 Millionen Euro sowie ein Team von 200 Journalisten weltweit und arbeitet mit über 70 Medienpartnern zusammen, darunter die New York Times, die Washington Post, der Guardian und die erwähnten deutschen Medien.

    Nach Eigendarstellung gilt die Organisation als "die größte Organisation für investigative Berichterstattung auf der Welt". Bekannt wurde die OCCRP vor allem durch die Veröffentlichung der "Panama Papers", der "Pandora Papers", des "Projekt Pegasus" sowie von "Cyprus Confidental".

    Laut Mediapart wird das OCCRP maßgeblich vom US-Außenministerium und auch der George-Soros-Stiftung "Open Society Foundation" finanziert: Zwischen 2014 und 2023 habe die US-Regierung 52 Prozent des von OCCRP tatsächlich ausgegebenen Geldes zur Verfügung gestellt. Seit der Gründung im Jahr 2008 seien mindestens 47 Millionen US-Dollar in die vermeintlich "unabhängige" Nachrichtenredaktion geflossen. Die geht dem Bericht zufolge aus einer Aufstellung der jährlichen Prüfberichte des OCCRP hervor, der mit den Haushaltsdokumenten des amerikanischen Staates abgeglichen worden war.

    Im Jahr 2023 begann auch der NDR zu dem Thema zu recherchieren, veröffentlichte seine Ergebnisse jedoch nicht. OCCRP-Gründer Drew Sullivan hatte den Journalisten nach Anfragen vorgeworfen, Methoden zu verwenden, die er als "böswillig und unprofessionell" bezeichnete, und diffamierte den NDR-Journalisten John Goetz als "möglichen russischen Aktivposten". Auf eine Anfrage der Berliner Zeitung, die ebenfalls über das Thema berichtete, erklärte der NDR:

    "Den Vorwurf, Druck nachgegeben zu haben, weist der NDR zurück, er entbehrt jeder Grundlage und entspricht in keiner Weise den Tatsachen."


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    Demnach habe man eine Recherche über das OCCRP begonnen und über einen längeren Zeitraum fortgeführt. "Mehrere Redaktionen des NDR haben sich unabhängig und autonom gegen die Fortführung oder Veröffentlichung der Recherche entschieden." Weiterhin behauptete der Sender, dass die Recherche nach Auffassung der Redaktionen und des zuständigen NDR-Justiziariats in keinem veröffentlichungsreifen Stadium gewesen sei.

    "Zu keinem Zeitpunkt lagen abnahmefähige Texte oder Filme vor."

    Nach dieser Begründung stellt sich allerdings die Frage, weshalb Mediapart in der Lage war, auf Grundlage derselben Sachverhalte eine veröffentlichungsreife Recherche zu publizieren. In einer Mitteilung von Mediapart liest sich die Begründung zudem etwas anders. Dort heißt es: Demnach hätten

    "die Redakteure der Nachrichten- und aktuellen Informationssendungen des NDR, deren Ziel es sei, 'ein breites Publikum' anzusprechen, die Ausstrahlung der Untersuchung 'wegen mangelnder Relevanz' für ihre Zuschauer abgelehnt."

    Der NDR gab zudem bekannt, dass man zu diesem Zeitpunkt die Zusammenarbeit mit der Organisation vorerst "auf Eis gelegt habe – seit der kritischen Recherche von NDR-Autoren am OCCRP habe der Sender an keinen Rechercheprojekten des OCCRP mehr teilgenommen".

    "Der vorliegende Recherchestand wurde dann mit anderen, ausländischen Redaktionen geteilt. Es wurde den anderen Medien ausdrücklich freigestellt, die Recherchen fortzusetzen."

    Auf eine Konfrontation mit der Frage, ob der NDR-Mitarbeiter John Goetz ein "russischer Aktivposten" sei (wie vom OCCRP behauptet) antwortete man beim NDR knapp mit:

    "Nein."

    Vielsagend ist im Übrigen auch die Reaktion der weiteren Medienpartner des OCCRP: Während der NDR, obwohl er seine eigene Recherche zensierte, die Kooperation immerhin auf Eis legte, scheinen sich SpiegelSüddeutsche und weitere Medien nicht an den Enthüllungen über die Einflussnahme der US-Regierung zu stören und arbeiten anscheinend weiter mit der Organisation zusammen. Zumindest weigerten sich die Zeitungen, wie auch die Washington Post und der Guardian, Fragen zu der Partnerschaft zu beantworten.


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    Auch wenn OCCRP bereits vorher mitgeteilt hatte, dass man auf staatliche Mittel zurückgreife, dürften sämtliche journalistische Standards spätestens dann verletzt worden sein, als das OCCRP sich verpflichtete, im Gegenzug für das bereitgestellte Geld aus dem US-Außenministerium nicht in den USA zu recherchieren, wie Mediapart unter Berufung auf Aussagen Sullivans berichtet.

    Mit der entsprechenden Finanzierung habe die USA zudem Recherchen vorangetrieben, die sich mit den Interessen der US-Außenpolitik decken. Die betreffe insbesondere Länder wie Russland und Venezuela, die Washington "als Feinde betrachtet".

    In einer E-Mail, die 2023 an OCCRP-Journalisten geschickt wurde, habe Sullivan außerdem zugegeben, dass es "größtenteils wahr" sei, dass das Netzwerk "in den ersten Jahren keine Geschichten über die USA [...] machte", weil ihr gesamtes Budget von Washington und von der von Milliardär George Soros gegründeten Open Society Foundations bezahlt wurde. "Wir konnten kein Geld der US-Regierung oder von Soros für US-Geschichten verwenden", so Sullivan laut Mediapart.

    Das OCCRP behauptet allerdings weiterhin, dass die Finanzierung durch die US-Regierung keinen Interessenkonflikt darstelle. Demnach werde in allen Finanzhilfen anerkannt, dass der Geldgeber kein Recht habe, in die redaktionelle Politik einzugreifen. Die Organisation weigerte sich allerdings, Mediapart Kopien solcher Vereinbarungen zur Verfügung zu stellen.

    In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass die Berichte des OCCRP von den USA auch als "Waffe" eingesetzt werden, indem sie auf der Grundlage der Erkenntnisse der Organisation gerichtliche Untersuchungen, Sanktionen und Lobbyarbeit anregen. Das 2016 gegründete und von den USA mitfinanzierte Global Anti-Corruption Consortium (GACC) nutzt die OCCRP-Untersuchungen, um Sanktionen und rechtliche Initiativen gegen Länder und Einzelpersonen voranzutreiben, die von Washington als "korrupt" angesehen werden. Im Mai 2024 hatte das OCCRP einen Bericht über die Umgehung von Russland-Sanktionen erstellt.

    "Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit dem Royal United Services Institute (RUSI), einem britischen Thinktank, erstellt und vom britischen Außenministerium finanziert", berichtet Mediapart. Bei einem der Vizepräsidenten von RUSI handelt es sich im Übrigen um US-General David Petraeus, einem ehemaligen CIA-Direktor.


    Mehr zum Thema - Millionenvermögen von Wladimir Selenskij – "Woher kommt das Geld?"



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    Video  Dauer 2:14 min


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/international/228396-weitreichende-verbindungen-zwischen-panama-papers


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Glenn Diesen, Alastair Crooke, Alexander Mercouris: Verzweifelte Eskalationen im Nahen Osten und in der Ukraine  (I von II)

    seniora.org, publiziert: 05. Dezember 2024, 30. November 2024 The Duran

    (Red.) Dieses Gespräch ist nicht nur wegen seiner unschätzbaren Informationen über die Situation im Nahen Osten und Putins Verhandlungsbereitschaft mit dem Westen wichtig. Die Gesprächsteilnehmer beschäftigen sich auch intensiv mit der Frage, warum die westliche Politik so derart von realitätsfernen Narrativen gesteuert wird und der geharnischte Einspruch der Realität auf der Innenseite der Köpfe und Gemüter der westlichen „Eliten“ nicht wirklich ankommt. Eine vertiefte Diskussion dieses psychologischen Phänomens wäre hilfreich.(am)


    Screenshot_2024_12_05_at_14_36_10_Seniora.org_Glenn_Diesen_Alastair_Crooke_Alexander_Mercouris_Verzweifelte_Eskalationen_im_Nahen_Osten_und_in_der_Ukraine

    Video https://www.youtube.com/watch?v=YD9ZD0DLUHQ Dauer 1:17:08 h


    Glenn Diesen:

    Hallo zusammen und willkommen. Ich bin Glenn Diesen und heute bei mir sind Alexander Mercouris und Alastair Crooke, jedermanns Lieblingsdiplomat aus Großbritannien und Nahost-Analyst.

    Wir erleben derzeit wirklich einige sehr extreme Eskalationen. In der Ukraine überschreitet die NATO neue rote Linien. Aber wir sehen auch, dass Russland neue Möglichkeiten der Vergeltung hat, wie die Oreschnik-Rakete. Aber ich dachte, wir könnten zunächst die sich verändernde Situation im Nahen Osten ansprechen und ja, vielleicht könnten wir mit Ihnen, Alastair, beginnen, was die Geschehnisse betrifft. Können Sie uns etwas über den aktuellen Krieg Israels mit seinen Nachbarn berichten, über die Waffenruhe mit dem Libanon. Wird sie halten? Und ich denke, wir können auch auf die Position von Natanjahu innerhalb Israels eingehen. Aber vielleicht beginnen wir mit dem eigentlichen Krieg.

    Alexander Mercouris:

    Und vielleicht auch mit diesem Angriff auf Aleppo.

    Alastair Crooke:

    Ja, okay. Zunächst einmal würde ich sagen, dass dies ein langer Krieg ist. Im Moment sehen wir im Grunde eine Formveränderung. Er verändert einfach seine Form und bewegt sich von hier nach dort und vielleicht auch wieder zurück oder bewegt sich ganz woanders hin. Ich glaube nicht, dass wir in nächster Zeit auch nur in die Nähe des Endes kommen werden.

    Also ja, zunächst einmal gibt es den Waffenstillstand im Libanon, von dem ich annehme, dass er das erste ist, mit dem jeder zu diesem Zeitpunkt beginnt. Der Waffenstillstand scheint bisher zu funktionieren   – es sei denn, es gibt aktuelle Nachrichten   –, aber es scheint in Ordnung zu sein. Aber es ist eine Waffenruhe [truce], kein Waffenstillstand [ceasefire]. Und ich denke, dass das im Moment ausreicht.

    Was sind die Gründe für den Waffenstillstand? Aus israelischer Sicht gibt es mehrere. Ich denke, ein wesentlicher Grund ist: Die israelische Armee ist überlastet, sie ist müde. Ich meine, mehr als müde. Sie ist erschöpft. Aber sie operiert etwa 20 % unter dem Personalbestand, den sie benötigt, um die aktuellen Aufträge zu erfüllen, die an sie gestellt werden, die militärischen Anforderungen an die Armee. Sie sind nur zu etwa 80 % einsatzbereit und es gibt einen starken Rückgang bei den Reservisten, die zum Dienst erscheinen und bereit sind, zu diesem Zeitpunkt zu dienen. Einige von ihnen haben sich entfremdet und sind ausgestiegen, und so haben sie zum Beispiel im Libanon nicht gekämpft   – die Reservisten   – sie wurden abgezogen und die Golani, die Hauptbrigade dort oben, hat enorme Verluste erlitten. Ich denke, das ist ein Grund dafür: Die hohen Verluste im Libanon, sehr hohe Verluste im Libanon   – vielleicht mehr Verletzte als Tote, aber immer noch hohe Verluste, Erschöpfung.

    Die Armee wird gegenüber der Regierung ziemlich aufsässig. Sie haben sicher gesehen, dass es Proteste gegen die Regierung gab, als Galant entlassen wurde.

    Aber ich denke, es gibt noch ein weiteres Element   – vielleicht sogar zwei Elemente, die einfach wichtig sind: Das eine ist die Koalition, denn es wird immer schwieriger, zu rechtfertigen   – insbesondere sogar gegenüber dem religiös-nationalistischen Teil der Koalition, dass es richtig ist, dass ein Teil der Gesellschaft enorme Verluste und Todesfälle erleidet, dass ihre Söhne, der säkulare, eher aschkenasische Teil in die Armee geschickt werden, um dort getötet zu werden, und dass die Haredim, die Orthodoxen, immer noch davon ausgenommen sind. Diese Ungleichheit wurde mit zunehmenden Verlusten zu einem solchen Problem, dass ein Teil der Bevölkerung seine Söhne sterben lassen sollte und der andere Teil völlig davon ausgenommen war, und dies drohte, die Koalition zu Fall zu bringen. Es wurde zu einer sehr großen Quelle von Spannungen innerhalb des Kabinetts und hätte es zum Scheitern bringen können. Ich denke also, dass ein sehr wichtiger Aspekt der Entscheidung darin bestand, die Koalition zu sichern und zu verhindern, dass sie an dieser Frage der Wehrpflicht der Orthodoxen scheitert.

    Dann   – laut der hebräischen Presse, wenn man sie heute liest   – hielten auch die Amerikaner bestimmte JDAM-Munition (Joint Direct Attack Munition https://de.wikipedia.org/wiki/Joint_Direct_Attack_Munition) zurück   – Biden war es   – und ein Teil des Waffenstillstandsabkommens bestand darin, dass diese freigegeben werden sollten, diese zusätzlichen Waffen, um die Israel gebeten hatte, sollten freigegeben werden.

    Ich nehme an, es gibt auch ein Element   – aber ich glaube nicht unbedingt, dass Netanyahu es nur aus diesem Grund tun würde   – aber wahrscheinlich wollte er auch die Karten für Trumps Hauptaufgabe neu mischen, nämlich Trump davon zu überzeugen, sich Israel in einem Krieg gegen den Iran anzuschließen, und das ist für ihn noch wichtiger als der Libanon. Ich denke, das sind die Gründe dafür.

    Wie lange das anhält? Nun, wir müssen einfach abwarten und sehen.

    Und so kommt es natürlich in einem Teil zu einem Waffenstillstand und in einem anderen Teil beginnt der Krieg in Syrien. Und das wird meiner Meinung nach eine ziemlich schwierige Angelegenheit werden.

    Dies geht auf etwas zurück, das Erdogan seit dem 10. des Monats sagt. Er hat über den Krieg gesprochen (...) vor einigen Tagen sagte Erdogan: Wissen Sie, wir befinden uns in einer neuen strategischen Lage. Die Grenzen verändern sich. Land wird eingenommen. Menschen werden abgeschlachtet, um die Ankunft vorzubereiten, vor der Ankunft von Trump am 20. Januar. Und so sagte Erdogan: Wir müssen unseren Teil davon haben. Die Türkei muss ihren Teil davon haben und die Situation ausnutzen, und wir brauchen eine große Militäroperation. Und die große Militäroperation in Idlib wird im Wesentlichen vom türkischen Geheimdienst geleitet, und sie setzen eine große Anzahl von Kämpfern ein. Sie haben eine große Anzahl von Kämpfern aus Idlib vom HTS mobilisiert, die aus Al-Qaida umstrukturiert wurde, aber sowohl von den Amerikanern als auch von den Türken ausgebildet wurde. Was er jetzt zu tun versucht, ist, dass er sagt, er wolle die Grenzen der Türkei schützen, aber indem er syrisches und irakisches Land einnimmt. Er spricht sogar davon, eine Pufferzone zu schaffen, die vom Mittelmeer bis zum Iran reicht, durch Nordsyrien führt, einen Teil Nordsyriens einnimmt und im Nordosten endet und im Iran ankommt.

    In erster Linie sagt er, man müsse die Kurden daran hindern, in die Türkei einzudringen und dort Unruhe zu stiften. Die Kurden befinden sich natürlich nicht in Idlib, aber die türkische Bevölkerung ist sehr besorgt über die Aussicht, dass, wenn Syrien irgendwann als Staat wieder zusammenwächst, viele potenzielle Flüchtlinge in die Türkei kommen werden, und die Türken sind fest davon überzeugt, dass sie diese nicht wollen. Er versucht also wirklich, Idlib zu einem Protektorat unter türkischer Kontrolle zu machen und dann im Nordosten eine Pufferzone zu schaffen. Und Assad besteht darauf, dass Syrien ein ganzer Staat sein muss, und er wird dies nicht zulassen.

    Erdogan tut dies also, und es ist auch als sekundäres oder vielleicht auch als primäres Ziel gedacht, um den Amerikanern und dem kommenden Trump zu gefallen, denn er erinnert sich tatsächlich daran, dass Trump ihn aufgehalten hat, als er versuchte, eine   – ich glaube, es war ... ich kann mich nicht erinnern, 2019 oder so   – als Erdogan eine größere Pufferzone im Nordosten Syriens haben wollte, schritt Trump ein und schickte seinen Pence, um das zu stoppen und Erdogan zu sagen, dass er das nicht tun könne. Das war zu der Zeit, glaube ich, als Trump daran dachte, alle Truppen abzuziehen, und Erdogan es vermasselte.

    Und ich stelle fest, dass die Türken auch versuchen, ihren F35-Vertrag mit den Amerikanern wiederzubeleben, obwohl ich nicht verstehe, warum sie das tun wollen   – es ist ein so nutzloses Flugzeug. Ich meine, 55 % sind in der Regel nur zu einem Zeitpunkt im Einsatz. Die anderen müssen gewartet und repariert werden, damit sie weiterfliegen können. Wie auch immer, er will sie kaufen. Es ist also eine komplexe Angelegenheit, und er wird es natürlich Trump verkaufen, indem er sagt, er kappe die Versorgungsleitungen, die Waffenlieferungen des Iran an die Hisbollah.

    Und im Grunde ist dies ein Schachzug gegen den Iran und gegen Russland in der komplizierten Welt der türkischen Politik.

    Wissen Sie, wir haben gehört, wie laut und vehement er seine Unterstützung für die palästinensische Sache zum Ausdruck gebracht hat und dass jeder sie unterstützen sollte, und dennoch fließt das Öl immer noch von Aserbaidschan durch die Pipelines nach Ceyhan* und weiter nach Israel, und das ist wichtig. Ich glaube, etwa 40 % des israelischen Öls werden über diese Route transportiert, und Erdogan hat keinen Finger gerührt, um das oder einige der anderen Korridorsysteme, die nach Israel führen, zu stoppen, obwohl er diese Reden gehalten hat und vor riesigen Menschenmengen in der Türkei sehr nationalistisch zur Unterstützung der Palästinenser aufgetreten ist.

    Alexander Mercouris:

    Zwei Fragen. Erstens zu Israel. Haben sie die Hisbollah unterschätzt? Ich hatte den Eindruck, als sie die Kampagne gegen die Hisbollah begannen, dass sie dachten, wenn sie die Führung der Hisbollah enthaupten, Nazrallah töten, den Mann, der seine Nachfolge antrat, töten, die Pager-Aktion starten, all das   – dass das Ganze wie ein Kartenhaus zusammenbrechen würde. Es ist nicht das erste Mal, dass die Israelis ihren Gegner unterschätzen. Ich habe sehr widersprüchliche Dinge über die Kämpfe gehört, aber es scheint nicht so, als hätten sie tatsächlich auch nur ein einziges Dorf im Libanon eingenommen. Wenn das wahr ist ...

    Alastair Crooke:

    Das stimmt.

    Alexander Mercouris:

    Haben sie die Hisbollah unterschätzt?

    Alastair Crooke:

    Ja. Sie, nun ja ... In gewisser Weise ist es eine kulturelle Sache, eine weit verbreitete kulturelle Sache. Israel ist seit langem davon überzeugt   – und diese Ansicht wird auch oft von Amerika geteilt   –, dass, wenn man nur die oberste Person ausschaltet, alles zusammenbricht und dann führerlos ist und einfach verschwindet. Aber ich war während des gesamten Krieges 2006 im Libanon und auch am Ende, weil ich währenddessen darüber geschrieben habe. Und am Ende wurde ich auf eher ungewöhnliche Weise, denn normalerweise tun sie das nicht, in den Süden gebracht und habe dort die Befehlshaber getroffen, die militärischen Befehlshaber der Hisbollah. Normalerweise lassen sie das Militär mit niemandem sprechen. Über diesen Teil habe ich nie genau geschrieben. Aber ich sage Folgendes dazu: Es war erstaunlich. Sie waren sehr jung. Die meisten Kommandeure waren 21 oder so. Sie waren so professionell, so gut ausgebildet. Sie wussten genau, was sie taten, und sie waren ... Sie hatten eine andere Vorstellung vom Kämpfen als die, die uns beigebracht wurde. Ich fragte sie: Was ist das Wichtigste, was Sie als junger Offizier gelernt haben? Und sie antworteten: Philosophie. Und ich dachte, das lernt man doch nicht am Santos Military College, dass sie Philosophie studiert haben. Aber sie tun es aus psychologischen Gründen, weil man in der Lage sein muss ... Dieser philosophische Ansatz ermöglichte es ihnen, mit der Begeisterung über den Sieg und den Tiefen der Depression umzugehen, wenn die Dinge gegen einen laufen, und ein langes Gleichgewicht zu bewahren. Es ging also darum, die Moral aufrechtzuerhalten.

    Und die andere Sache, die ich sie gefragt habe, war: Nun, wie wählt ihr eure Anführer aus? Was ist die Voraussetzung dafür? Und, wissen Sie, keines der westlichen Systeme: Haben Sie diesen Kurs gemacht? Kreuzen Sie ein Kästchen an. Haben Sie diesen Kurs gemacht? Kreuzen Sie ein Kästchen an. Haben Sie sich dafür qualifiziert? Sie sagten: Nein! Wir suchen nach Menschen, die ein magisches Netz über Männer spinnen können. Das ist es, was wir suchen. Jemanden, der sie anlocken kann und dem sie sogar in den Tod folgen werden. Ich will nicht ins Jahr 2006 abschweifen. Aber ich will sagen: Damals waren sie 21. Das ist etwa 20 Jahre her, fast 20 Jahre. Sie sind jetzt in ihren 40ern und 50ern. Seitdem haben sie in Syrien und im Kampf gegen die Dschihadisten viel Erfahrung gesammelt, sie haben harte Nahkämpfe bestritten und sind in ihren besten Jahren. Sie haben viel mehr Erfahrung als damals, als sie 21 waren. Sie haben viel mehr Verständnis für diesen Krieg.

    Und es ist auch wichtig, Folgendes zu verstehen: Natürlich gab es einen großen Rückschlag. Die Menschen haben es gespürt, als die gesamte Führung unerwartet getötet wurde und dann Safi al-Din, der mutmaßliche Erbe, auch starb. Es gab also eine Zeit ...

    Aber zunächst einmal: Der militärische Flügel war nie mit diesen Pagern und Walkie-Talkies verbunden. Das war im Grunde für die zivilen Strukturen in der Hisbollah. Wenn man nach Dahieh, einem Vorort von Beirut, fährt, wo sie die Kontrolle haben, gibt es Polizei, Sicherheitskräfte, den nationalen Zivilschutz, Rettungsdienste oder Krankenhausdienste und all diese Dinge. Sie brauchen Pager. Sie brauchen Walkie-Talkies. Aber das Militär arbeitet ausschließlich mit Glasfaser und war sich der Gefahren schon vor 2006 sehr bewusst, weil die Siniora-Regierung** immer versuchte, ihre Kommunikation zu unterbinden oder sie unter die Kontrolle von Servern und Systemen zu bringen, die größtenteils unter israelischer Überwachung standen. Also bauten sie einfach ihr eigenes Glasfasernetz auf.

    Und die andere Sache ist, dass selbst damals, und das war ein Modell, das es schon gab und das auf den Iran ausgeweitet wurde. Schon damals bestand das Ziel darin, selbstständige Einheiten zu haben, die nicht so groß, aber autonom sind. Und sie wurden zunächst einmal angewiesen, Nachfolger vorzubereiten, und zwar für jeden von ihnen, und zweitens Pläne zu erstellen, damit sie den Krieg zwei Jahre lang fortsetzen konnten, selbst wenn alle Kommunikationswege unterbrochen und das Hauptquartier vollständig eliminiert worden wäre, und dass sie in der Lage wären, mit ihren Kollegen in den nächsten Gebieten und den anderen nächsten Gebieten in einer Bottom-up-Netzwerkstruktur zusammenzuarbeiten, selbst wenn es keine Kommunikation vom Hauptquartier gäbe. Sie konnten auf dieser Grundlage weitermachen. Ich meine, Sie verstehen jetzt, was ich meine: All dies passte zusammen und deshalb konnten sie sich schnell neu formieren und sie hatten einige Jahre lang geplant und sich darauf vorbereitet, wie sie es machen und ihre Arbeitsweise ganz erheblich ändern wollten.

    Und ja: Ich meine, die Israelis kamen nicht weiter. Sie kamen nicht einmal 2 km weit. Sie erreichten den Litani nicht. Und in einigen Fällen kamen sie herein ... Als sie sich zum Beispiel neben die irische UNIFIL-Gruppe, die Gruppe der UN-Friedenstruppen dort, setzten: Sie gingen hinein, brachten den Chef des Shin Bet*** mit, machten Fotos von sich selbst und gingen dann wieder hinaus. Sie hatten nicht vor, dort zu bleiben. Also, ja, sie haben es getan, sie haben die Kosten unterschätzt und selbst die Golani wurden wirklich dezimiert, Hinterhalte, Operationen ...

    Und zum Schluss noch eine Anekdote: Aufgrund dessen, was ich Ihnen erzählt habe, würde es Sie überraschen, aber plötzlich stellen Familien fest, dass eine Gruppe von 17 Personen, zu denen sie den Kontakt verloren hatten und von denen sie dachten, sie seien tot, plötzlich wieder aufgetaucht ist und es es ihnen gut ging und sie die ganze Zeit gekämpft hatten und einfach weitergekämpft hatten, ohne sich zu melden, und plötzlich war die Familie ... Es sind mehrere Dinge passiert, bei denen die Familie plötzlich feststellte, dass alle ihre Männer nach Hause kamen und sie einfach still und leise weitergekämpft hatten, ohne sich zu melden.

    Alexander Mercouris:

    Warum hat die Hisbollah einem Waffenstillstand zugestimmt? Ich meine, war es, weil sie diesen Kampf eigentlich nie wollten, oder gibt es einen anderen Grund?

    Alastair Crooke:

    Nun, es berührt etwas, das ich Ihnen über eine philosophische Sichtweise gesagt habe, und, wissen Sie, es ist ein bisschen wie ... Eine Parallele, um es verständlich zu machen, wäre wie bei den Russen ... Wissen Sie, die Russen sind nie - ich glaube, Sie haben das wahrscheinlich schon mehrmals in Ihren Programmen gesagt - die Russen kümmern sich nicht um Territorium. Wenn es ihnen passt, ziehen sie sich zurück und dann: Was ist das Hauptziel? Und das Hauptziel der Hisbollah ist eine lange Zermürbung Israels, nicht nur eine Niederlage der Golani-Truppen im Südlibanon. Und nur um das klarzustellen, denn einige Leute sagen: „Na ja, sie waren in diesem Dorf oder so ...“ Die einzigen Dörfer, die sie im Libanon wirklich besetzen konnten, waren die, die der SLA   – das war die Südlibanesische Armee. Das war eine israelische Hilfstruppe, die 2006 im Libanon war und die dann alle aus dem Land fliehen mussten. Aber es gab bestimmte bekannte Dörfer   – ein oder zwei davon an der Grenze   –, die mit Israel sympathisierten. Und die Israelis sind in diese eingedrungen. Natürlich sind sie direkt auf diese Dörfer zugesteuert, aber sie sind nie weiter als zwei Kilometer in den Libanon vorgedrungen.

    Glenn Diesen:

    Ich wollte Sie dazu befragen, was Sie über die Türkei gesagt haben. Muhammad Marandi hat darauf hingewiesen, dass die Türken   – obwohl sie sehr lautstark waren   – nichts unternommen haben, um die Palästinenser oder die Libanesen zu unterstützen. Inzwischen starten sie stattdessen diesen Angriff gegen Syrien, der den Libanon tatsächlich schwächt. Inwieweit ist das also ... Sie erwähnten, dass die Öffentlichkeit natürlich sehr besorgt um die Kurden ist und so weiter ...

    Alastair Crooke:

    Die türkische Öffentlichkeit.

    Glenn Diesen:

    Ja, die türkische Öffentlichkeit, sorry, ja. Aber inwieweit wird dies als problematisch angesehen, wenn man bedenkt, dass sie all diese verschiedenen Bälle gleichzeitig jonglieren.

    Alastair Crooke:

    Sehr problematisch. Ich meine, es ist eine große Streitmacht: 15.000, wie es in einigen Berichten heißt. Eine große Streitmacht mit Panzern, eine ganze Panzerdivision, alle mit der neuesten westlichen Ausrüstung, NATO-Ausrüstung. Es handelt sich um eine hochqualifizierte Streitmacht von beträchtlicher Größe, die von der russischen Luftwaffe und der syrischen Luftwaffe angegriffen wird, die sie bombardieren und dabei große Verluste erleiden. Aber sie scheinen   – das Letzte, was ich gehört habe, kurz bevor ich zu diesem Programm kam, war, dass sie sich am Stadtrand von Aleppo befanden. So weit waren sie gekommen, und das ist ein ... Erdogan hat eine große Operation gestartet, um Assad zu stören, um Territorium und besetztes Gebiet einzunehmen.

    Und für die Amerikaner ... Denn die Amerikaner, diese Gruppen, die Al-Nusra-Nachfolgegruppen, um die es hier geht, haben währenddessen mit den Amerikanern zusammengearbeitet. Ihre zweite Aufgabe besteht also darin, die Versorgungslinien zwischen Iran und der Hisbollah zu kappen und anzugreifen ... Dabei wurde bereits ein iranischer General getötet. Wie gesagt, dies ist wirklich ein sehr störendes Ereignis, das sich hier abspielt, und Russland bombardiert sie mit seiner Luftwaffe wirklich heftig, ebenso wie die syrische Luftwaffe und die syrische Armee. Aber sie sind gut ausgerüstet, sie haben Panzer. Sie haben alle Einrichtungen dort, also müssen wir abwarten, was passiert. Aber man sollte das nicht unterschätzen. Das ist keine kleine Gruppe von dschihadistischen Milizen, die sich zu einer Gruppe von 30 Personen zusammenschließt. 15.000 Mann stark, so in der Art. Erdogan meint es ernst!

    Glenn Diesen:

    Wurden diese Dschihadisten nur von der Türkei ausgebildet und bewaffnet oder sind die Vereinigten Staaten an der Vorbereitung dieser Bodentruppen beteiligt?

    Alastair Crooke:

    Ja, sie wurden von den Amerikanern und den Türken gemeinsam ausgebildet. Das war zu der Zeit, als sie gemeinsam versuchten, Assad zu stürzen. Sie wurden also hauptsächlich von den Vereinigten Staaten ausgebildet und bezahlt. Aber wie ich von den Menschen in der Region weiß, die die Situation sehr genau verfolgen, handelt es sich um eine Initiative des türkischen Geheimdienstes.

    Es ist also eine ganz andere Front, die sich wirklich öffnet, denn Syrien und Russland werden hart zurückschlagen. Die Israelis sprechen jetzt davon, die Kurden als weitere Front gegen den Nordosten, in Nordostsyrien, als weitere Front gegen den Iran und gegen die Achse des Widerstands einzusetzen. Die Dinge werden also ... nicht völlig unerwartet, aber wenn sich ein Krieg ausweitet, bringt er fremde Konflikte mit sich, die sich vermischen und gleichzeitig viele Dinge durcheinanderbringen können.

    Alexander Mercouris:

    Vielleicht könnten wir auch über die Situation in der Ukraine sprechen, denn in gewisser Weise hat man fast das Gefühl, dass es immer einen roten Faden gibt, der all dies verbindet ...

    Alastair Crooke:

    Den gibt es.

    Alexander Mercouris:

    Wir haben eine massive Krise erlebt. Wir hatten eine Entscheidung, die scheinbar aus dem Nichts kam   – obwohl sie eindeutig schon lange angekündigt und vorbereitet war   – amerikanische Raketen nach Russland zu schicken. Wir hatten diese massive russische Reaktion mit diesem neuen Raketensystem, das die Amerikaner völlig überrascht zu haben scheint. Wir haben all diese Gespräche über Friedenspläne. General Kellogg wurde ernannt. Die Russen haben weitere Angriffe gestartet. Sie behaupten, weitere Abschussrampen für ATACMS-Raketen zerstört zu haben.

    Ich habe den Eindruck gewonnen, dass ... Ich habe Putin zugehört. Er war gerade in Astana. Dort hat er eine große Pressekonferenz abgehalten. Er hat dort eine Rede gehalten. Er schien mir das Gefühl zu haben, dass er die Situation ziemlich unter Kontrolle hat, und die jüngsten Ereignisse, zumindest aus militärischer Sicht, indem er seine Macht, seine militärische Macht, demonstriert, wirken sich eher zu seinem Vorteil aus. Und ich hatte auch den Eindruck, dass er überhaupt nicht in der Stimmung ist, Zugeständnisse in Bezug auf die Ukraine zu machen, und wenn die Amerikaner das glauben, dann irren sie sich leider. Was war Ihr Eindruck?

    Alastair Crooke:

    Nun, ich kann es nicht wie Sie auf Russisch sehen, aber ich habe es mit Übersetzung gesehen, seine Rede, und ich teile die Ansicht. Ich denke, Sie haben vollkommen recht. Der Westen versucht, Oraschnik herunterzuspielen und sagt: „Ach, das ist doch nichts. Das ist nicht wichtig. Das ist nur eine Art Angeberaktion von Putin.“ Das ist es nicht! Es ändert das gesamte Paradigma, denn seit George Kennan The Long Telegram geschrieben hat, war es lange Zeit das Ziel, Russland immer weiter zu drängen, um die ihrer Meinung nach bestehenden Widersprüche, die internen Widersprüche, innerhalb des Systems zu verschärfen und es zum Zusammenbruch zu bringen.

    Übrigens sagt der Atlantic Council jetzt, dass wir das George-Kennan-Modell auch für den Iran brauchen. Diese Doktrinen verschwinden also nicht. Sie bleiben einfach bestehen und entwickeln sich weiter, und das Ziel war immer, Druck auszuüben   – nicht unbedingt, um einen totalen Krieg zu führen, sondern um Putin so weit wie möglich unter Druck zu setzen, um ihn in eine Alles-oder-Nichts-Falle zu zwingen: Entweder muss er einer Verhandlung zustimmen, die den Interessen Amerikas dient und deren Ergebnis für die Vereinigten Staaten günstig ist, oder er muss eskalieren und wahrscheinlich sogar nuklear eskalieren.

    Ich meine, das wurde diskutiert, als ich mit mehreren Leuten in Moskau darüber gesprochen habe, und die Frage war: Der Eskalationskanal gegen westliche Provokationen wurde immer enger, zumindest in Richtung einer kleinen Atomwaffe, einer taktischen Waffe oder so etwas als demonstrativer Akt. Und so saß er gewissermaßen in dieser Falle fest.

    Und jetzt ist es genau umgekehrt, denn jetzt sitzt Amerika in der Falle, weil sie Putin nicht mehr mit einem Alles-oder-Nichts-Druck konfrontieren können, denn er hat jetzt alle Möglichkeiten, auf Provokationen , die für den Westen wirklich schmerzhaft sein werden   – sogar in ihrem eigenen Land, sogar in London oder Paris   – ich meine, nicht auf zivile Weise, das würde er nicht tun   – aber es hat das gesamte Paradigma des westlichen Denkens über den Druck auf Russland verändert.

    Und, wie Sie sagen, laufen diese Dinge parallel? Absolut. Und dann der Iran... Und das größte Problem, das meiner Meinung nach die USA sowohl gegenüber dem Iran als auch Russland haben... Die zugrunde liegende Strategie der USA ist dieser einfache Vorschlag: Wir sind stark. Russland ist schwach. Israel ist stark. Der Iran ist schwach. Und obwohl die Fakten vor Ort   – und wenn man sich das ansieht: Ich meine, jeder, der sich die Ukraine in dieser Zeit genau angesehen hat, konnte sehen, was passiert. Aber das dringt nicht bis zu den Geheimdiensten durch. In gewisser Weise ist diese Überzeugung von überlegener Technologie, überlegenem Militär, das amerikanische Militär ist das beste der Welt   – das ist es nicht, aber das ist die Überzeugung. Und diese Überzeugung sitzt tief, und das bedeutet, dass die Leute bereit sind, alle eingehenden Daten zu ignorieren, die etwas anderes aussagen. Und sie sagen einfach: „Nein, nein. Ich bin nicht bereit, das zu glauben. Ich denke, das ist falsch.“ Und sie nehmen es nicht zur Kenntnis.

    Und so ist die Ukraine trotz allem, was man sehen kann und was man gesehen hat, und trotz der Ereignisse in der Ukraine ganz klar auf dem Weg in eine Richtung, die Putin und einem für Russland günstigen Ausgang der Ereignisse entgegenkommt, obwohl das offensichtlich ist, und das schon seit Monaten. Es ist noch nicht lange her, dass der CIA-Chef sagte: „Oh, wissen Sie, die russische Armee ist hoffnungslos. Sie ist schlecht ausgebildet. Sie hat keine Ausrüstung. Ihnen geht bla bla bla aus.“ Aber der Punkt war: Sie haben es selbst geglaubt!

    Ich habe einen sehr interessanten Artikel in der israelischen Presse gelesen, in dem der ehemalige Leiter der militärischen Analyse und Forschung der israelischen Streitkräfte sagt, dass dies das Problem am 7. Oktober war. Ja, es gab Anzeichen dafür, dass etwas kommen könnte, aber sie konnten es nicht akzeptieren, weil seine Mitarbeiter und seine Leute sagten: „Aber die Hamas? Nein! Israel ist stark und sie sind schwach, also macht es keinen Sinn, dass sie etwas tun und uns angreifen, kommen und uns angreifen.“

    Ebenso glauben sie nicht, dass der Iran und der Widerstand wirklich glauben, dass Israel durch Zermürbung implodieren kann, und er sagte, dass selbst nach dem 7. Oktober, als alle unsere Geheimdienststrukturen zusammenbrachen und zerbrochen am Boden lagen, die Menschen es immer noch nicht glaubten, es nicht glauben würden, und er sagte, und das war sein Punkt und das ist auch mein Punkt: Es ist kulturell bedingt. Es ist eine kulturelle Angelegenheit und einer der Gründe dafür ist   – es liegt nicht nur daran, dass wir das „Ende der Geschichte“-Meme und den liberalen Frieden und das, was wir haben, übernommen haben   – sondern es geht viel weiter zurück in dem Sinne, dass wir diese teleologische Sichtweise auf die Entfaltung der Geschichte, die Metageschichte, haben. Dass alles linear und progressiv ist und auf die Erlösung zusteuert   – oder wie auch immer man es nennen will. Aber dieses Gefühl, sich in einer Unvermeidlichkeit zu bewegen, wurde dann nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von diesem „Ende der Geschichte“-Meme überlagert und dann darin eingebettet, dass alles auf eine westlich-liberale Zukunftsvision für alle hinausläuft.

    Und so ist es sehr schwierig, das zu durchbrechen. Und das Verrückte an Oreschnik ist: Selbst die Überzeugungen der Menschen bleiben bestehen: „Die Vereinigten Staaten sind so stark, dass die Militärausgaben den Militärausgaben der ganzen Welt entsprechen.“ Wir haben das alles schon gehört. Aber selbst dann können sie es nicht verstehen, und das ist auch die große Gefahr im Iran. Vielleicht sogar noch mehr. Der Iran hat zweimal demonstriert, dass er über echte militärische Fähigkeiten verfügt, die der Westen ihm nicht zutraut, dass er über echte technische Kapazitäten verfügt und dass er ebenso wie Russland eine neue Waffe entwickelt hat, die das Ganze verändert. Der Iran hat in den letzten 20 Jahren eine Revolution in der Kriegsführung eingeleitet, eine andere Art der Kriegsführung.

    Der Westen ist in der Kriegsführung der Luftherrschaft, der absoluten Luftherrschaft und der Luftwaffe gefangen: Massen, Massen von Bomben. Was wir in Beirut und anderswo gesehen haben. Und vor 20 Jahren haben sie im Iran angefangen zu überlegen: „Nun, was macht man dagegen? Wie kann man dem entgegentreten?“ Und sie haben eine Lösung gefunden, wie man damit umgehen kann, wie man eine Luftwaffe haben kann, ohne eine Luftwaffe zu haben, wie man mit Flugzeugen mit verschiedenen Arten von Luftverteidigung umgehen kann. Es ist also dasselbe, und was Putin getan hat, könnte in gewisser Weise sogar in das lineare teleologische Bewusstsein des Westens eindringen, dass sich das Paradigma in Russland tatsächlich geändert hat und dass dies notwendig ist.

    Und das ist einer der Gründe, warum der Iran immer noch über einen weiteren Angriff auf Israel nachdenkt, denn was nach dem letzten Angriff geschehen ist, hat es deutlich gezeigt. Leute wie General Jack Keane treten in Fox News auf und sagen ganz laut: „Die Israelis haben die Luftabwehr komplett ausgeschaltet. Sie haben das Programm beschädigt. Der Iran liegt einfach nackt vor uns. Sie sind erstaunlich verwundbar.“ Ich meine, das ist reine Fiktion, einfach Unsinn, aber gefährlicher Unsinn, denn er ist ein Vier-Sterne-General und andere sagen dasselbe und einige dieser Dinge sind einfach nicht passiert. Nehmen wir zum Beispiel diese großartige Behauptung, die überall zu hören war: „Oh, seht nur! Israel hat diese wichtige Forschungsstation, die Atomforschungsstation in Parchin, ausgeschaltet und das gesamte Programm zurückgeworfen.“

    Das ist ein imaginärer Krieg. Ich meine, das ist in etwa so, als würde Colin Powell zur Zeit des Irakkrieges vor die UN treten und sagen: „Das ist der Beweis, den Sie für Massenvernichtungswaffen brauchen.“ Es ist genauso fiktiv. Zum Teil wusste ich davon, weil ich in gewisser Weise in diese Nuklearangelegenheit involviert war, als ich für [General Raoul Salan?] gearbeitet habe.

    Parchin wurde über 20 Jahre lang inspiziert und erneut inspiziert, und ich erinnere mich, dass die Israelis vor zehn oder mehr Jahren kamen und sagten: „Oh, wir haben diese Sandproben und es sieht so aus, als gäbe es unerklärliche Uranvorkommen.“ Die IAEO [Internationale Atomenergie-Organisation] kam, inspizierte, fand keine Beweise und ging wieder. Dann sagten die Israelis: „Schaut mal, oh, sie haben in Parchin eine Asphaltschicht verlegt. Darunter muss sich ein geheimer Bunker befinden, in dem die Forschung durchgeführt wurde.“ Sie kamen erneut aus Wien zurück und inspizierten es erneut. Und die Wahrheit ist, dass alle sensiblen Arbeiten, alle sensiblen Arbeiten, zu Khatamis Zeiten vor Jahren aus Parchin entfernt und tief in den Bergen in den großen Bergbunkern untergebracht wurden, wo sie sich noch heute befinden. Es gibt in Parchin nichts außer gewöhnlicher militärischer Standardforschung und Dinge, die sich mit Panzerabwehrwaffen oder Ähnlichem befassen. Es hat überhaupt nichts mit sensiblen Dingen zu tun. Das alles ist also eine Fälschung.

    Das ist es, und wir befinden uns in diesem imaginären Krieg, weil Netanjahu sagt: „Nun, wir haben in Gaza gewonnen und jetzt haben wir im Libanon gewonnen und jetzt müssen wir im Iran gewinnen.“ Und meine einzige Sorge ist: Was passiert, wenn Israel einen imaginären Krieg gegen den Iran führt und behauptet, Parchin in Stücke gebombt zu haben?

    Sie haben es während des großen Luftangriffs überhaupt nicht mit ballistischen Raketen getroffen. Parchin liegt in Sichtweite von Teheran und ich weiß von Leuten, die es beobachtet haben. Es gab überhaupt keine ballistischen Detonationen von ballistischen Raketen in Parchin. Wir wissen, dass zwei Gebäude, der Hangar eins und zwei, beschädigt wurden. Aber ich glaube, dass sie durch Drohnen beschädigt wurden, ebenso wie das Chabahar-Zentrum, etwa 1.000 Meilen von dieser Grenze entfernt, das Raumfahrtzentrum, in dem zu einer Zeit das sogenannte Kraftstoffmischen stattfand. Ich verstehe es nicht ganz, aber es ist für Flüssigbrennstoffraketen und so weiter, Mischzentrum, und das wurde auch dort vor Jahren eingestellt. Und es gab einen Zeugen, der beobachtete, was geschehen ist. Es war also sehr interessant, denn sein Haus ist nach Norden und Süden ausgerichtet und überblickt Chabahar, und er sagte: „Ich wachte um drei Uhr morgens auf und diese vier Flugobjekte kamen heran. Zwei wurden abgeschossen und zwei landeten nicht mit großem Getöse.“ Und er sagte: „Sehr seltsam war, dass sie aus dem Norden kamen. Sie kamen nicht aus dem Irak. Sie kamen nicht aus Teheran. Sie kamen aus dem Kaspischen Meer.“ Mit anderen Worten: Es handelte sich um Drohnen, die wahrscheinlich von den MEK (Mudschaheddin) abgefeuert wurden und den Anschein erwecken sollten, dass ein Angriff stattgefunden hat, weil die ballistischen Raketen nicht ... Ich meine, sie wurden abgefeuert, einige von ihnen, aber meistens trafen sie nur Ziele in den beiden an den Irak angrenzenden Provinzen. Sie kamen nicht näher als 7 Kilometer an den Iran heran.

    Wir befinden uns also in einer Zeit, in der diese Narrative und Dinge wichtiger werden als die Fakten vor Ort, und es ist sehr schwer, den Westen zu überzeugen, weil, wie ich sage, die Linearität in dieser Überzeugung, dieser tiefen Überzeugung, die in gewisser Weise eschatologisch ist, dass der Westen auf dem Weg und auf der Startbahn zum Paradies ist und wir alle diesem Weg folgen werden.

    Es ist sehr schwierig, das zu vermitteln, und das ist es, was Putin versucht hat, und warum er immer wieder darauf zurückkommt und sagt: „Wollt ihr noch eine Demonstration? Ich bin dabei, euch eine weitere Demonstration zu liefern.“ Er hat eine in Astana versprochen, wie Sie gehört haben, und er sagte: „Okay.“ Denn sie haben nicht aufgehört. Sie haben es nicht verstanden. Genauso wie im Iran. Sie haben es nicht verstanden.

    Es war also Folgendes: Es gab mehrere ATACMS, viele ATACMS. Er erwähnte es und die Todesfälle und Verletzungen, die verursacht wurden, ich glaube am 23. und dann später. Sie haben wahrscheinlich ein besseres Gedächtnis als ich, als er sagte: „Und sie haben einfach weitergemacht.“ Es wird also wahrscheinlich so sein, dass sie [das russische Oberkommando] darauf warten, dass er [Putin nach Moskau] zurückkommt, und dann wird er einen weiteren Angriff befehlen, und er schlug vor, dass er auf Kiew oder auf einen anderen Ort gerichtet sein könnte.

    Ich glaube nicht, dass er nach amerikanischem Muster vorgehen wird. Ich glaube nicht, dass er versuchen wird, die Situation zu verschärfen, um es mal so zu sagen. Ich denke, er wird einfach den gleichen Prozess fortsetzen. Er versucht, die amerikanische Psyche genauso zu beeinflussen wie die amerikanischen Waffen.

    Glenn Diesen:

    Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, dass ein Hauptproblem darin besteht, dass man zu sehr auf das Narrativ fokussiert ist, natürlich auf das Erzählen von Geschichten, was es schwieriger macht, einen Bezug zur Realität herzustellen. Mir gefällt, wie Sie es als einen imaginären Krieg dargestellt haben. Aber ich denke, das ist auch ein Hauptproblem mit Russland, das im Kern des Problems steckt. Es scheint, dass es diese Verneinung dessen ist, dass die Russen einen existenziellen Krieg führen, der viele der Probleme verursacht, weil er zu dieser Fehleinschätzung führt. Zum Beispiel die Vorstellung, dass wir, wenn wir nur genug Druck auf Russland ausüben, dann werden sie, wie Sie bereits erwähnt haben, diese internen Widersprüche entdecken und anfangen zusammenzubrechen.

    Tatsächlich argumentierte Aristovich, der ehemalige Berater von Zelinsky, im Jahr 2019, dass Russland wahrscheinlich zu einer Invasion provoziert werden würde und wir es dann besiegen würden. Sie scheinen diesen Berechnungen zu folgen. Stattdessen sehen wir jedoch, dass die Sicherheitsbedenken, die Putin seit Jahren äußert, nun bestätigt zu sein scheinen, da die NATO immer direkter in Angriffe auf Russland verwickelt ist, und ich denke, dasselbe gilt für die Annahme einer Eskalation. Wenn wir als Westen das Argument, dass Russland einen Krieg um sein Überleben führt, nicht akzeptieren, dann deutet nach westlicher Lesart eine Eskalation darauf hin, dass für Russland die Kosten steigen, die Vorteile sinken und die Russen daher einen Rückzieher machen werden. Außerdem werden sie vor dieses Dilemma gestellt: Entweder sie riskieren einen Krieg mit der NATO oder sie kapitulieren.

    Aber noch einmal: Wenn sie einen existenziellen Krieg führen, gibt es keine Kapitulation. Es scheint, dass die Oreschnik-Rakete ihnen natürlich diese sehr mächtige dritte Option bietet. Aber sehen Sie das auch bei den westlichen Eliten? Glauben die wirklich an das, was sie sagen, oder ist es nur das Engagement, eine bestimmte Sichtweise zu fördern? Oder akzeptieren sie nicht, dass Russland dies als einen Kampf um sein Überleben ansieht?

    Alastair Crooke:

    Zwei Dinge: Die erste Antwort ist, weil vor ein paar Tagen   – kurz danach, nun, es war eigentlich am Tag vor dem Einsatz von Oreschnik   – hat ein Vizeadmiral des strategischen Kommandos, der an den Nuklearplänen arbeitet   – Sie haben es vielleicht gesehen   – er kam und sagte ganz deutlich: „Die Vereinigten Staaten sind bereit, einen nuklearen Konflikt mit Russland zu führen und zu gewinnen und so siegreich daraus hervorzugehen, dass sie in der Lage sind, nach einem Sieg jeden anderen Gegner in einem nuklearen Schlagabtausch zu bekämpfen.“ Ich meine, wissen Sie, noch einmal: Ist das seine Überzeugung? Oder gibt es ... Wie kommen sie ... Wie kommen sie zu diesem Schluss?

    Ich meine, es ist offensichtlich ... Sie glauben, dass sie einen Präventivschlag durchführen können. Nur so kann man verstehen, was dieser Vizeadmiral Buchanan gesagt hat. Ich meine, er ist vom strategischen Kommando und für diesen Planeten verantwortlich. Ich meine, das ist das Einzige, dass sie absolut davon überzeugt sind, dass Amerika mit all seiner Stärke und Macht einfach mit seinen Atomwaffen einmarschieren wird und Russland erledigt sein wird und Amerika genug Waffen übrig haben wird, um es nach dem Sieg mit jedem anderen aufzunehmen.

    Ich meine, ich denke einfach, dass es wieder einmal eine Fantasievorstellung ist, ein imaginärer Krieg, in den sie verwickelt sind, und sie sagen es, weil es einigen... Man wird befördert, wenn man solche harten Dinge sagt, und man wird ernst genommen, und Leute, die sagen: „Bist du sicher? Ist das richtig?“   – ich meine, die werden beiseitegeschoben und bekommen nicht den zweiten Stern oder was auch immer.

    Ich denke also, und Sie betonen es, und ich stimme Ihnen voll und ganz zu: Diese Narrative haben die Fakten vor Ort übertrumpft. Die Menschen sind mehr daran interessiert, ein Narrativ vom Gewinnen zu entwerfen und zu pflegen, als tatsächlich zu gewinnen. Ich meine, manchmal verlieren sie, aber in dem Narrativ gewinnen sie trotzdem. Und ich halte das einfach nicht für einen sehr guten Weg, und Buchanans Kommentare haben die russische Öffentlichkeit übrigens elektrisiert. Sie sagten, viele von ihnen seien darauf zurückgekommen und sagten: „Sehen Sie, sie sind auf einen Atomkrieg mit uns aus. Das beweist es.“ Und so eskaliert es und es erhöht den Druck auf Putin, ebenfalls härter vorzugehen.

    Alexander Mercouris:

    Das ist interessant, denn Sie haben darauf hingewiesen, dass sie es für unmöglich halten, dass sie scheitern könnten ... Erst gestern haben wir mit [...?...] gesprochen, einer Politikerin in Deutschland, die der Partei von Sahra Wagenknecht angehört, die gegen all diese Dinge ist. Ich sagte zu ihr: „Glauben Sie, sind die deutschen Spitzenpolitiker in der Lage, zu glauben, verstehen sie wirklich, dass in Deutschland ein tatsächlicher Prozess der Deindustrialisierung im Gange ist? Können die sich das vorstellen?“ Und ich hatte den Eindruck, ich meine, sie sagte im Grunde: „Nein, das können sie nicht.“

    Sie können sich im Allgemeinen nicht vorstellen, dass so etwas passieren könnte, und wenn man Robert Habeck, dem Wirtschaftsminister Deutschlands, zuhört, sagt er: „Es gibt keinen Grund zur Sorge. Deutschland ist nach wie vor die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt.“   – was nicht der Fall ist, die drittgrößte Volkswirtschaft. Aber hier ist der Wirtschaftsminister, und das sagt er, und ich frage mich manchmal wirklich, ob wir den Punkt erreicht haben, an dem die Militärs und Geheimdienstler nicht mehr den Mut haben, das zu tun, was sie tun sollten, nämlich ihren politischen Führern zu sagen, wie die wahre Situation ist, oder ob sie die Fähigkeit verloren haben, der Macht die Wahrheit zu sagen, was man meiner Meinung nach tun sollte, wenn man in einem Land eine Führungsposition im Bereich Militär, Verteidigung, Geheimdienst oder Außenpolitik innehat.

    Ich wollte nur Folgendes sagen: Ich habe Putin sehr aufmerksam zugehört. Er hat viele sehr, sehr, sehr interessante Punkte angesprochen, darunter auch, dass wir, unsere Angst, die Angst, dass Russland vom Westen umarmt werde: Wir haben so viele Zugeständnisse gemacht, dass wir die Sowjetunion im Grunde aufgegeben haben. Wenn jemand so etwas sagt, dann scheint mir, dass er damit sagen will, dass wir an unsere Grenzen gestoßen sind. Es gibt keine Zugeständnisse mehr, die wir machen können.

    Er sprach ausführlich über Angela Merkel, und zwar auf eine Weise, wie ich sie noch nie von ihm gehört habe: Die ganze elende Geschichte mit dem Hund, wissen Sie, der, den er angeblich auf sie losgelassen haben soll, was immer wieder erzählt wurde. Es ist ein Missverständnis, und sie hat die ganze Geschichte in ihren Memoiren, die gerade veröffentlicht wurden, wieder aufgetischt, und er war absolut, er war eindeutig sehr wütend darüber, dass das wieder hochkam. Ich glaube nicht, dass er noch an die Menschen glaubt, mit denen er im Westen zu tun hat, und ihnen vertraut. Ich glaube nicht, dass dieser Mann in der Stimmung ist, irgendwelche Zugeständnisse zu machen, und ich glaube auch nicht, dass er sich unter großem innerem Druck fühlt, dies zu tun.

    Und ich denke, das ist der andere Irrtum, dass es in Russland eine große Anzahl von Menschen gebe, die die Dinge wieder so haben wollen, wie sie waren, und die Frieden um jeden Preis wollen. Ich denke, es mag einige solcher Menschen geben. Aber ich glaube nicht, dass sie in irgendeiner politisch bedeutsamen Weise existieren, und sie machen den gleichen Fehler, den sie in Bezug auf den Iran machen. Über den Iran weiß ich viel weniger. Aber ich glaube, es herrscht die Meinung vor, dass der Iran auch ein Kartenhaus sei. Wenn man kräftig daran rüttele und weitere Sanktionen gegen sein Öl verhänge, werde es zusammenbrechen, und ich habe das Gefühl, dass das stimmt, aber egal. Was meinen Sie?

    Alastair Crooke:

    Nun, um auf das erste zurückzukommen, was Sie erwähnt haben: Ich denke, kulturell gesehen ist Putin in der Lage, zuzuhören und zu aufzumerken. Ich denke, es gibt zwei Dinge, die uns im Westen wirklich beeinflussen. Das eine ist diese Ausrichtung, die Ausrichtung der gesamten Gesellschaft, die seit Obamas Zeit umgesetzt wird, bei der wir alle der gleichen Meinung sein sollen. Wenn man also jemandem etwas sagt: „Nun, ich glaube nicht, dass Putin ...“   – „Oh, das darf man über Putin nicht sagen!“ Ich meine, „Das darf man über den Iran nicht sagen!“ Ich meine, es gibt die ... Wir im Westen kümmern uns überhaupt nicht um Empathie oder darum, zuzuhören, weil wir KI haben. Wenn wir genug Datenpunkte haben, können wir den Iran verstehen. Wir können China perfekt verstehen... Aber diese Regressionen, die sie verwenden, um das zu tun, glätten und geben Ihnen ein schönes lineares Muster. Aber das Leben ist nicht so, und was sie ausschließen, ist: Sie schließen die kleinen Dinge aus, die unerwartet, unerklärt, aber bedeutungsvoll sind.

    Und das Bedeutungsvollste kam für mich, als ich zugehört und beobachtet habe, was auf den israelischen Sendern vor sich ging, als die Israelis plötzlich bei der ersten Angriffswelle auf den Iran sagten: „Oh, die Piloten berichten, dass sie 70 km weit weg sind ... Wir wurden von einem unerklärlichen, unerwarteten Luftverteidigungssystem erfasst. Sie haben uns im Visier.“ Und dann strichen sie die zweite Welle, die eigentlich die schweren Bombenangriffe fliegen sollte. Nur dieser eine Kommentar.

    Deshalb habe ich das Gefühl, dass wir die Welt immer noch auf Newtonsche Weise betrachten, als eine Maschine, bei der man nur die Gesetze und Muster verstehen muss, um dann alles klar vorhersagen zu können, und wir scheinen es nicht zu verstehen, dass es andere Entwicklungen in der Physik wie die Quantenphysik und die Chaostheorie gibt, die uns etwas ganz anderes sagen, nämlich dass es vielleicht nicht einmal so etwas wie einfache Ursache und Wirkung gibt, weil alles komplex durch Ursachen miteinander verbunden ist.

    Ich glaube also, dass wir damit ein echtes Problem haben, und es ist auf eine seltsame Art und Weise ... Als wir in Beirut gelebt haben, habe ich Leute mitgenommen, viele aus dem Westen, um sie mit zu Treffen mit der Hisbollah zu bringen, und ich saß während des Treffens da und sie redeten und stritten mit den Anführern, die sie trafen. Und am Ende kamen sie und sagten: „Es war seltsam. Er sagte XYZ.“ Und ich sagte: „Aber er hat nicht ...„   – „Oh nein. Ich habe die Frage gestellt: ‘Werden Sie das tun?‘ und das war eindeutig die Antwort.“ Und ich sagte: “Aber haben Sie seine Geschichte nicht gehört? Es gab eine Geschichte, eine Allegorie, und er hat Ihnen in der Allegorie geantwortet, nicht in einer Ja/Nein-Form. Er hat Ihnen geantwortet, indem er Ihnen eine Geschichte erzählt hat.“

    Und ich würde sagen, dass von allen Menschen nur sehr, sehr wenige tatsächlich hören konnten, was ihnen von einer solchen Bewegung gesagt wurde, sehr, sehr wenige. Sie waren einfach kulturell daran gehindert, zuzuhören. Es war nicht so, dass sie ... Sie haben sich nicht ... Ich will nicht sagen, dass sie es absichtlich taten oder dass sie so feindselig waren, dass sie es nicht taten. Es war einfach schwierig für sie... Es ist ein Mangel an Empathie, zuhören und hören zu können und das, was die Leute sagen, aufzunehmen.

    Und ich weiß, dass der oberste Führer dasselbe tut. Er sagt: „Haben Sie das Buch gelesen? Es gibt dieses wirklich interessante Buch.“ Und einige Libanesen kamen und wollten, dass er die Hisbollah entwaffnet, und er erzählt eine Geschichte von... Ich meine, ich fasse mich kurz, aber ich meine, die Geschichte war eine Wiederholung dieses berühmten Gedichts über die Barbaren. „Wo sind all die Barbaren hin? Wir brauchen diese Leute. Sie sollten am Ende unsere Retter sein.“ Er las also eine kleine Geschichte vor, die in etwa so lautete. Damit endete die Diskussion. Und es gibt einfach verschiedene Arten zu kommunizieren und zuzuhören, und wir tun das nicht so oft.

    Glenn Diesen:

    Und ich denke, dass dies ein Kernproblem in der Ukraine, im Nahen Osten oder in der Wirtschaft ist, dieses Problem des Narrativs. Ich glaube nicht, dass die Menschen verstehen, wie wichtig es ist. Denn man muss sich wirklich auf die verschiedenen Narrative einlassen, um relevant zu sein, wie Sie, Alastair, bereits erwähnt haben, um befördert zu werden oder überhaupt sprechen zu dürfen, was mir auch bei der Ukraine-Frage aufgefallen ist. Selbst wenn man über die eindeutigen Beweise spricht, dass die Ukrainer vor 2014 nicht der NATO beitreten wollten, dass Istanbul sabotiert wurde und Nordstream, das Scheitern der Sanktionen: Ich stelle oft fest, dass die Leute nicht mit Fakten kontern, die ja nicht bestritten werden können. Die Hauptantwort lautet oft: „Nun, warum wollen Sie das Narrativ in Frage stellen? Dann folgen Sie ja dem Narrativ von Moskau. Dies ist unseres. Sie müssen sich also unserer Seite anschließen, sonst stellen Sie sich praktisch auf die andere Seite.“

    Es scheint also, als hätten wir uns ein wenig von den Fakten abgekoppelt, was wahrscheinlich eine der Ursachen für die Irrationalität ist.

    Ich schätze, meine letzte Frage betrifft den Elefanten im Raum, nämlich Trump, denn bei vielen der aktuellen Probleme sowohl mit der Ukraine als auch mit dem Nahen Osten wird davon ausgegangen, dass sich die Situation nach seiner Machtübernahme ändern wird, und zwar radikal. Also warten wir noch ein paar Wochen ab. Aber was meinen Sie   – wie wird sich die Wahl von Trump auswirken, sowohl in Bezug auf das Verhalten der Akteure, bevor Trump an die Macht kommt, als auch in Bezug auf die Frage, inwieweit wir vielleicht eine zu optimistische Sicht auf das haben, was Trump tatsächlich tun kann, wenn er erst einmal an der Macht ist?

    Alastair Crooke:

    Er hat bereits vor seiner Machtübernahme eine unglaubliche Wirkung erzielt, allein durch die Art und Weise, wie er sehr deutlich gesagt hat, dass ... Er hat gerade das Master-Narrativ des Westens umgestoßen, das Master-Narrativ in Bezug darauf, dass wir auf dieses Ziel zusteuern und der Westen da ist, um uns zu führen und uns das Ende der Geschichte zu bieten, einen friedlichen, liberalen Frieden, all das. Er sagte: „Keine ewigen Kriege mehr. Nie wieder! Warum sollte ich in diese Länder eingreifen? Ich finde es schon schwierig genug, dieses Land zu verwalten, ganz zu schweigen davon, dass ich versuchen sollte, ein Land wie den Iran oder so etwas zu verwalten.“

    Nun, ob er das tatsächlich tut oder umsetzt   – es war, als würde jemand in einer stickigen, schwülen Atmosphäre ein Fenster öffnen und frische Luft hereinströmen lassen. Er sagte so etwas und sagte: „Ich werde den   – wie auch immer man es nennen will   – den interinstitutionellen, den permanenten Sicherheitsstaat loswerden. Ich werde sie auch loswerden und die Leute werden sagen können, was sie denken, ohne zensiert oder entmachtet zu werden oder ihren Job zu verlieren, und plötzlich war es das Ende einer Ära, während die neue Ära noch darum kämpft, geboren zu werden. Es ist noch nicht so weit. Es ist noch nicht in Kasan oder sonst wo herausgekommen, aber es kämpft darum, herauszukommen und kommt. Aber er hat dieses Fenster geöffnet und das hatte eine enorme Wirkung, und ich sehe das Ganze ... Alles ist dabei, sich umzukehren und zu verändern.

    Und in der Region ist es so offensichtlich. Ich meine, wie lange ist es her? Vor nicht allzu langer Zeit wurden die sunnitischen Golfstaaten von Washington und dem Iran, der Großmacht des 19. Jahrhunderts mit dem Schah und allem, was zu dieser Zeit im Jahr 2006 mit dem Deal zwischen Dick Cheney und Prinz Bandar geschah, umarmt. Mit diesem Deal wurde versucht, die gesamte Region in eine andere Richtung zu lenken und die sunnitische Welt an die Spitze zu bringen und die iranische Welt zu degradieren, die schiitische Welt zu einem Außenseiter zu machen. Aber das ist ziemlich schwierig, weil es im gesamten Nahen Osten etwa 50/50 Schiiten/Sunniten gibt. Ich meine, wenn man anfängt, Indonesien oder Malaysia hinzuzuzählen, dann ändert sich das Gleichgewicht vollständig zugunsten der Sunniten, aber der gesamte Einfluss dieser Region ist schiitisch und sie haben große Differenzen mit dem Iran. Sie sind keine Stellvertreter oder Marionetten des Iran. Aber dennoch ist der Iran das Mutterschiff. Er ist die Heimat des Schiismus.

    Das Ganze kehrt sich also um und die Menschen radikalisieren sich, und ich denke, ob ... Vor einigen Monaten, als ich in St. Petersburg war, habe ich darüber gesprochen und den Russen gesagt, dass sich meiner Meinung nach eine Gegenrevolution zusammenbraut. Ich weiß nicht, ob es passieren würde oder nicht, aber ich dachte, dass es sich im Westen zusammenbraut. Als ich jetzt aus London zurückkam, sprachen die Leute mit mir über ein Erwachen, nicht nur im Nahen Osten, sondern auch im Westen, aus unterschiedlichen Gründen und mit ganz unterschiedlichen Einschätzungen. Aber im Westen und im globalen Süden brodelt es, weil Frauen und Kinder sterben und Bilder von Kindern mit abgetrennten Gliedmaßen und dergleichen die Runde machen. Ich meine, die Leute sind wirklich wütend, und das verändert den gesamten Prozess.

    Ich weiß, dass ich mich von Ihrer Frage entferne, die lautete: „Was wird Trump in dieser Hinsicht tun können?“ Ich denke, es wird sehr schwierig für Trump, es sei denn, er hört zu. Wenn er mit einem „Ich habe ‚The Art of the Deal‘ gelesen, ich weiß Bescheid!“ reinkommt und dann Folgendes macht: Er schwingt einen großen Knüppel und holt sich Leute in sein Team, die laut schreien: „Wir werden dich bombardieren, bombardieren, bombardieren!“ Und dann, wenn er das eine Weile durchgezogen hat, schleicht er sich von hinten an und macht einen Deal   – nach all dem Lärm und dem Geschrei und dem Winken mit Stöcken und so weiter. Das funktioniert nicht in der Diplomatie. Es mag für Geschäfte und Immobilien in Ordnung sein. Ich weiß es nicht. Ich bin nicht in diesem Bereich tätig. Aber es funktioniert nicht.

    Nun, wenn er zuhört... Putin hat ihm eigentlich die Antwort gegeben. Es ist wieder eine dieser Fragen, bei denen es darum geht, ob die Leute es verstehen oder nicht. Sie werden sich sicher an diese erste Rede erinnern, denn ich weiß, dass Sie sie gehört haben. Putin sagte dann an einer Stelle: „Es war ein großer Fehler, das Abkommen über die Mittelstreckenraketen 2019 zu beenden. Ich denke, Amerika hat einen Fehler gemacht.“ Nun, damals war es Trump, der das getan hat. Ich denke, Putin gibt ihm jetzt ein sehr klares Signal und sagt: „Kommen Sie nicht hierher und sagen Sie mir, was ich mit der Ukraine und diesem und jenem tun soll. Kommen Sie her und sagen Sie: ‚Nun, Herr Putin, ich fand das sehr interessant, was Sie über den Vertrag über das Mittelstreckenraketensystem und dessen Begrenzung gesagt haben. Was haben Sie jetzt vor? Was denken Sie darüber? Und wie soll es Ihrer Meinung nach weitergehen?‘“ Und dann könnte das Gespräch auf die Ukraine kommen. Aber man geht nicht so ran: „Was ist Ihr Endergebnis? Kommen Sie schon! In welche Richtung? Lassen Sie uns einen Deal machen!“ So läuft das nicht.

    Aber er hat, wenn er zugehört hat, ein Zeichen gegeben: „Sag mir: ‚Das war ein interessanter Kommentar. Vielleicht sollten wir dem nachgehen.‘“ Das ist alles, und dann wird er darauf eingehen. Er wird nicht darauf eingehen, indem Trump irgendeinen General schickt. Ich denke, sein Gesandter soll Putin einschüchtern oder was auch immer er sich vorstellt. Ich denke also, dass es schwierig werden wird.

    Und im Iran umso mehr, weil Trump derjenige war, der Qasem Soleimani ermordet hat, und das schmerzt nicht nur die Eliten, sondern auch das Volk immer noch sehr. Er war wie ein Fußballstar. Das war er, aber er war ein Mann des Volkes und sie liebten ihn. Es wird also nicht so einfach für ihn sein, das zu überwinden.

    Alexander Mercouris:

    Nur um es kurz zu sagen: Ich stimme vollkommen zu und ich weiss, dass ich in meiner Zeit an vielen, vielen Handelsverhandlungen beteiligt war. Diplomatie ist damit überhaupt nicht zu vergleichen. Wenn Trump denkt, dass es hier darum geht, Geschäfte abzuschließen, dann irrt er sich völlig. Bei der Diplomatie geht es darum, mit jemandem zu verhandeln, der immer da ist. Bei einem Geschäft könnte man ein Geschäft abschließen und der andere kann weitermachen. Er kann jemand anderen finden und man kann ständig weitere Geschäfte abschließen. Aber bei der Diplomatie ist das nicht so. Es geht darum, ständig im Gespräch zu bleiben, Vereinbarungen zu treffen, Wege nach vorne zu finden und manchmal Probleme zu bewältigen. Die Kultur ist völlig anders. Wenn Trump das nicht versteht, wird er sich möglicherweise in große Schwierigkeiten bringen.

    Und ich stimme Ihnen zu. Ich denke, die Russen ... Ich denke Putin ... Eine weitere sehr interessante Aussage von ihm war: „Wenn Sie mich fragen, ob ich bereit bin zu verhandeln? Ich bin es immer. Ich war immer dazu bereit. Ich habe nie Vorbedingungen für Verhandlungen gestellt. Wenn Sie eine Einigung wollen, nun, dann habe ich meine klaren Positionen und meine Bedingungen, und ich habe sie bereits dargelegt.“

    Das ist etwas ganz anderes. Denn eines der Dinge im Kellogg-Bericht... Es ging darum zu sagen, dass der Bericht, den General Kellogg verfasst hat, darauf abzielt, die Russen dazu zu drängen, Verhandlungen zuzustimmen. Die Russen haben sich nie geweigert, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Es ist wieder etwas, das man im Geschäftsleben manchmal erlebt, dass es manchmal oder in der Rechtswelt manchmal sehr schwierig ist, die andere Seite dazu zu bringen, anzuerkennen, dass es etwas zu besprechen gibt. Aber Verhandlungen, Diplomatie, sie sollten geführt werden, werden ständig geführt, und ich glaube einfach nicht, wie gesagt, dass die Amerikaner, zumindest diese Regierung, diese kommende Regierung, Trump selbst, obwohl er bereits Präsident ist, das vollständig verstanden haben. Wenn Sie also keine weitere Bemerkung dazu machen wollen, habe ich wirklich nichts mehr zu sagen.

    Alastair Crooke:

    Ich habe nur eines zu sagen. Ich stimme vollkommen zu.

    05.12.2024

    Glenn Diesen, Alastair Crooke, Alexander Mercouris: Verzweifelte Eskalationen im Nahen Osten und in der Ukraine  (II von II)


    Glenn Diesen:

    Ich stimme auch Ihrem Kommentar über das Öffnen des Fensters zu. Ich denke, das könnte der größte Beitrag von Trump und Vance sein. Ich habe die Rede von J.D. Vance gesehen, in der er darauf hinwies, dass Amerika in den letzten Jahren andere Länder schikaniert hat, indem es versucht hat, sie zu belehren und ihnen zu sagen, was sie tun sollen   – währenddessen hat China Straßen und Infrastrukturen gebaut, die die Menschen aus der Armut befreien, und deshalb verlieren wir.

    Für mich war das sehr verrückt zu hören, weil es natürlich sehr viel Sinn ergibt, aber ich wusste nicht, dass wir das sagen dürfen, und ich denke, wir haben uns in sehr lächerliche und gefährliche Narrative verstrickt, in denen es keinen Handlungsspielraum gibt, und ja, Alexander wies auch auf dieses Narrativ hin, dass wir die Russen unter Druck setzen müssen, damit sie reden. Ich finde das so seltsam, denn fast drei Jahre lang waren es unsere westlichen Politiker, die die Diplomatie boykottiert haben. Sie haben nicht nur die Verhandlungen vergessen, sondern sich nicht einmal mit dem Gegner an einen Tisch gesetzt und mit ihm gesprochen, während Hunderttausende Menschen starben. Niemand wollte reden.

    Es ist ziemlich seltsam, und dann sagen wir: „Nun, wir müssen Druck auf die Russen ausüben, damit sie sich an den Tisch setzen.“ Aber ich habe Putin in Valdai sogar danach gefragt, und er meinte nur: „Wir haben unsere Tür für niemanden geschlossen. Wir sind bereit zu reden.“ Daher ist es für mich sehr seltsam, dass wir diese Narrative immer wieder aufgreifen und alle so tun müssen, als ob sie wahr wären. Mir gefällt, was Sie dazu gesagt haben, dass sie jetzt zulassen, dass sich der Diskurs ein wenig öffnet. Ich denke, das könnte sehr gesund sein.

    Wie auch immer, noch ein paar abschließende Kommentare, bevor wir uns abmelden?

    Alexander Mercouris:

    Ich möchte mich nur noch bei Alastair dafür bedanken, dass er wieder in unserer Sendung zu Gast war. Es ist immer sehr aufschlussreich und ich wollte Alastair nur sagen, dass ich Ihnen bei unserem privaten Treffen vor kurzem gesagt habe, dass, als Sie vor einigen Wochen Ihre Informationen über den israelischen Angriff und die Tatsache, dass die Israelis bestätigten, dass ihre Flugzeuge verfolgt wurden, preisgegeben haben, eine Menge Leute in der gesamten Medienlandschaft bemerkten, dass es ziemlich außergewöhnlich war, die Wirkung zu sehen.

    Alastair Crooke:

    Nun, ich bin froh, wenn manchmal ein bisschen Realität durchkommt.

    Glenn Diesen:

    Vielen Dank.

    Alastair Crooke:

    Aber es ist immer noch eine gefährliche Zeit.

    Alexander Mercouris:

    Sehr gefährlich.

    Alastair Crooke:

    Wie auch immer, vielen Dank für die Einladung. Es hat mir wirklich gefallen. Ich hoffe, es war nicht zu weit vom Wesentlichen entfernt für Ihr Publikum, aber manchmal ist es gut, zu versuchen, hinter die Dinge zu blicken und zu verstehen ...

    Alexander Mercouris:

    Genau darauf wollte ich hinaus. Wir beschäftigen uns ständig mit den Details. Es ist auch für unsere Zuschauer sehr erfrischend, wenn jemand einen Überblick hat.

    Alastair Crooke:

    Vielen Dank.

    Glenn Diesen:

    Danke.

    _____________________

    Anmerkungen des Übersetzers:

    * Der Öltransport von Aserbaidschan nach Israel erfolgt in der Regel über internationale Pipelines und den Seeweg, da es keine direkte Landpipeline zwischen den beiden Ländern gibt. Aserbaidschan, ein bedeutender Erdölproduzent im Kaspischen Raum, exportiert sein Öl hauptsächlich über die Baku-Tiflis-Ceyhan (BTC)-Pipeline. Der Ablauf sieht folgendermaßen aus:

    1. Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline (BTC):
      Die BTC-Pipeline transportiert Rohöl aus den Feldern Aserbaidschans bis zum Mittelmeerhafen Ceyhan in der Türkei.
    2. Seetransport:
      Von Ceyhan aus wird das Öl auf Tankschiffe verladen und zu verschiedenen Zielen transportiert, darunter auch nach Israel.
    3. Israelische Häfen:
      In Israel wird das Öl beispielsweise im Hafen von Aschkelon entladen. Von dort kann es über die Eilat-Aschkelon-Pipeline (EAPC) weitergeleitet werden, entweder für den inländischen Verbrauch oder für den Export in andere Regionen, einschließlich Asien.

    ** Die Siniora-Administration im Libanon bezieht sich auf die Amtszeit von Fouad Siniora, einem prominenten libanesischen Politiker und Ökonomen, der zwischen 2005 und 2009 als Premierminister des Landes fungierte. Seine Zeit als Regierungschef war von bedeutenden politischen Herausforderungen geprägt, darunter die Auswirkungen des Attentats auf den ehemaligen Premierminister Rafik Hariri, die daraus resultierenden politischen Spannungen sowie der 33-tägige Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Sommer 2006.

    *** Der israelische Shin Bet (hebräisch: השב"כ, kurz für "Schinui Bitachon Clali", deutsch: "Allgemeiner Sicherheitsdienst", oft mit ISA für "Israel Security Agency" übersetzt) ist einer der zentralen Geheimdienste Israels. Er ist für die innere Sicherheit des Landes verantwortlich.


    Quelle: The Duran

    https://www.youtube.com/watch?v=YD9ZD0DLUHQ

    Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


    Info: https://seniora.org/politik-wirtschaft/glenn-diesen-alastair-crooke-alexander-mercouris-verzweifelte-eskalationen-im-nahen-osten-und-in-der-ukraine


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Visum entzogen: Malta verweigert Maria Sacharowa die Einreise

    freedert.online, 5 Dez. 2024 09:46 Uhr

    Russlands Außenminister Lawrow ist Teilnehmer des auf Malta stattfindenden Außenministertreffens der OSZE. Seine Sprecherin, Maria Sacharowa, wird der Delegation jedoch nicht angehören, da das Gastgeberland sich "rechtlichen EU-Bestimmungen" fügte und das Visum kurzfristig zurückzog.


    Visum entzogen: Malta verweigert Maria Sacharowa die EinreiseQuelle: TASS © © Sergei Bulkin


    Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums


    Kurz vor Beginn des Außenministertreffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat das Gastgeberland Malta der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, das Visum zur Einreise annulliert. Der Vorfall ereignete sich, als die russische Delegation gerade einen Flug von Moskau aus antreten wollte, so das Ministerium in einer Erklärung. Das Gastgeberland begründete seine Entscheidung damit, dass zuvor die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen der Erteilung des Visums laut "rechtlichen EU-Bestimmungen" Einspruch eingelegt hatten.

    Erstmals seit Februar 2022 ist der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem EU-Land eingetroffen. Er landete am gestrigen Abend in Valletta, der Hauptstadt von Malta, um an dem Außenministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teilzunehmen.


    Ukraine-Konflikt: EU-Parlament fordert Eskalation bis zum Dritten Weltkrieg





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    Das russische Außenministerium teilte nun mit, dass das Visum seiner Sprecherin Maria Sacharowa seitens Malta vor dem Treffen kurzfristig annulliert wurde, was erst kurz vor dem geplanten Abflug bekannt wurde. Das Ministerium ließ in einer Erklärung mitteilen:

    "In einem noch nie dagewesenen Fall wurde das Visum, das der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, von der maltesischen Präsidentschaft ausgestellt worden war, im Vorfeld der Veranstaltung widerrufen, wobei die Begründung wie folgt lautete 'Aufgrund von Umständen, die sich unserer Kontrolle entziehen'."

    Maria Sacharowa hatte zudem gegenüber der Medienagentur TASS erklärt, dass "Malta eine gleichberechtigte Teilnahme aller Delegationen sicherstellen sollte".

    Deutsche Agenturmeldungen berichten von einem Vorgang im Vorfeld des Treffens. Maltas Außenministerium in Valletta begründete das Einreiseverbot laut Informationen "aus Diplomatenkreisen" mit der Erklärung, dass "rechtlichen EU-Bestimmungen jedoch vorsehen würden, dass Mitgliedsstaaten Einspruch gegen die Erteilung von Visa einlegen dürfen". Diese Möglichkeit wurde seitens politischer Vertreter aus Estland, Lettland und Litauen demnach wahrgenommen. Weiter heißt es in der Meldung:

    "Sie begründeten dies mit Russlands Blockade vergangenes Jahr. Damals blockierte Russland, dass Estland den OSZE-Vorsitz übernimmt."

    Der Spiegel ergänzt in seinem Artikel:

    "Lawrow ist zwar ebenfalls mit EU-Sanktionen belegt, gegen ihn liegt jedoch kein Einreiseverbot vor." 

    Nach Angaben des Ministeriums wird die russische Delegation unter Leitung von Außenminister Sergei Lawrow bei dem bevorstehenden Treffen "dem Thema der Nichtausstellung von Visa für verschiedene Veranstaltungen unter der Schirmherrschaft der OSZE besondere Aufmerksamkeit widmen"

    Der polnische Außenminister Radosław Sikorski teilte laut Spiegel-Informationen mit, es werde "keine Gespräche" mit Lawrow in Malta geben. Er stellte demnach zudem die Frage, "warum Russland noch Teil der OSZE sein dürfe".

    Der OSZE-Ministerrat, das wichtigste Entscheidungsgremium der Organisation, wird sein 31. Treffen vom 5. bis 6. Dezember in Malta abhalten.


    Mehr zum Thema - Tucker Carlson kündigt Interview mit Russlands Außenminister Sergei Lawrow an


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/europa/228408-malta-verweigert-maria-sacharowa-einreise


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Screenshot_2024_12_05_at_12_51_04_30_Jahre_Budapester_Memorandum_Die_nukleare_Abr_stung_der_Ukraine_im_R_ckblick

    nachdenkseiten.de, 05. Dezember 2024 um 9:00 Ein Artikel von György Varga

    Das Budapester Memorandum, unterzeichnet am 5. Dezember 1994, ist eine internationale Vereinbarung, in der Russland, die USA und Großbritannien der Ukraine im Gegenzug für ihren Verzicht auf ihr sowjetisches Atomwaffenarsenal Sicherheitsgarantien gaben. Dabei spielte nicht nur die territoriale Integrität der Ukraine, sondern ihre Souveränität eine Rolle. Doch das Dokument trug nicht zur Entspannung in der Region bei. Eine Analyse des ungarischen Botschafters a. D. György Varga, der die Zeremonie in der ungarischen Hauptstadt diplomatisch begleitete. Aus dem Ungarischen übersetzt von Éva Péli.

    Mit der Auflösung der Sowjetunion am 26. Dezember 1991 und dem Entstehen von 15 Nachfolgestaaten sahen sich die Länder der Welt mit einem bis dahin unbekannten Sicherheitsrisiko konfrontiert: Die Nuklearwaffen der Atommacht Sowjetunion gingen in den Besitz und das Hoheitsgebiet von vier Nachfolgestaaten über. Der Status Russlands als Nachfolgestaat der Sowjetunion – als Kernwaffenstaat – galt als gesichert, während die Ukraine, Belarus und Kasachstan nicht nur als neue Staaten, sondern auch als Kernwaffenstaaten in den internationalen Beziehungen und in der Sicherheitspolitik auftauchten.

    Die neue Situation war für die Vereinten Nationen (UN) und insbesondere für die Großmächte inakzeptabel. Als Mitglieder des Nuklearklubs und ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats waren sie daran interessiert, dass die Ukraine, Kasachstan und Belarus schnellstmöglich dem Atomwaffensperrvertrag (NVV) beitreten, um den vor dem Zerfall der Sowjetunion bestehenden nuklearen Status quo wiederherzustellen.

    Russland nutzte sein damals relativ starkes Druckmittel, sammelte in der ersten Hälfte des Jahres 1992 die taktischen Kernwaffen auf seinem Territorium ein und einigte sich relativ schnell mit Kasachstan und Belarus darüber, dass diese die auf ihren Territorien befindlichen strategischen Kernsprengköpfe an Russland übergeben.

    Übergabe der strategischen Kernwaffen in der Ukraine

    Die ukrainische Führung war sich darüber im Klaren, dass ihr Land durch das sowjetische nukleare Erbe zur nominell drittstärksten Atommacht der Welt aufgestiegen war, und versuchte, diese Situation so weit wie möglich für legitime Zwecke auszunutzen. Damals sah sich die Ukraine, ein Land mit 52 Millionen Einwohnern, so groß wie Frankreich, eindeutig als Regionalmacht, und ihr nuklearer Status verstärkte diese Einordnung.

    Angesichts des Widerstands der Großmächte und der Tendenz in der Weltpolitik, das Entstehen neuer Atommächte nicht zu unterstützen, begann die Ukraine, über die Abrüstung von Atomwaffen zu verhandeln. Sowohl für Moskau als auch für Washington war klar, dass die Atomwaffen in der Ukraine an Russland übergeben werden sollten. 1992 begannen die russisch-ukrainischen Verhandlungen über die nukleare Abrüstung in der Ukraine, denen sich die Vereinigten Staaten im August 1993 anschlossen. Kiew setzte sich politische und wirtschaftliche Ziele für die nukleare Abrüstung. Das ukrainische politische und militärische Ziel bestand darin, Sicherheitsgarantien zu erreichen, die die Souveränität und territoriale Integrität einer atomwaffenfreien Ukraine gewährleisten würden. Die wirtschaftlichen Ziele umfassten sowohl einen finanziellen Ausgleich für die übertragenen Waffen als auch eine finanzielle Beteiligung an der Demontage und Zerstörung der verbleibenden technischen Infrastruktur.

    Als Ergebnis der Verhandlungen stimmte die Ukraine 1994 der Übergabe von Atomsprengköpfen an Russland zu, während dieses sich im Gegenzug zur Lieferung von Kernbrennstoff für ukrainische Atomkraftwerke verpflichtete. Russland erhielt auch einen Teil der Abschussgeräte für luftgestützte Atomsprengköpfe (Militärbomber TU-160, TU-95), von denen der Rest ebenso wie 176 Stahlbetonsilos im Bereich der bodengestützten Sprengköpfe später in der Ukraine mit US-amerikanischer Finanzierung zerstört wurde.

    Unterzeichnung des Budapester Memorandums

    Der ukrainische Präsident Leonid Kutschma, Russlands Präsident Boris Jelzin und ihr US-amerikanischer Amtskollege Bill Clinton sowie der britische Premierminister John Major unterzeichneten daraufhin auf dem Gipfeltreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am 5. Dezember 1994 in der ungarischen Hauptstadt Budapest das „Memorandum über Sicherheitsgarantien für den Beitritt der Ukraine zum Nichtverbreitungsvertrag“. Dieses Dokument steckte den politischen Rahmen für die nukleare Abrüstung in der Ukraine ab. Nebenbei sei bemerkt, dass der Autor dieses Beitrags die Ehre hatte, der Zeremonie als diplomatischer Begleiter des ukrainischen Präsidenten beizuwohnen.

    Dem Dokument zufolge hat sich die Ukraine verpflichtet, dem NVV als Nichtkernwaffenstaat beizutreten und ihre Kernwaffen innerhalb einer bestimmten Frist abzugeben.


    Die Großmächte verpflichteten sich,

    1. die Unabhängigkeit, die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Ukraine zu respektieren,
    2. auf die Anwendung von Gewalt oder Drohungen gegen die Unabhängigkeit und die territoriale Integrität der Ukraine zu verzichten,
    3. keine Kernwaffen gegen die Ukraine als Vertragsstaat des NVV (Nichtkernwaffenstaat) einzusetzen, es sei denn, sie werden von einem Nichtkernwaffenstaat (das heißt der Ukraine) und seinen mit Kernwaffen ausgestatteten Verbündeten angegriffen.


    Der Nuklearklub wurde nicht erweitert, und das Schicksal der sowjetischen Kernwaffen wurde Mitte der 1990er-Jahre geregelt. Russland blieb die einzige post-sowjetische Atommacht. Die zuvor stabile Situation änderte sich grundlegend, als die internationalen Beziehungen um die Ukraine zunehmend angespannt wurden. Die Ambitionen der NATO, die ukrainische Neutralität zu beenden, führten zu einer neuen Sicherheitslage in Europa, die weit über den bisherigen Status quo hinausreichte.

    2007, nach Jahren der friedlichen Koexistenz, kritisierte der russische Präsident Wladimir Putin in einer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz (die viele an den Kalten Krieg erinnerte) die NATO scharf für ihre Expansion auf das Gebiet der Sowjetunion. Putin reagierte in ähnlicher Weise, nachdem die Ukraine (und Georgien) auf dem NATO-Gipfel in Bukarest im Februar 2008 als potenzielles NATO-Mitglied genannt worden waren.

    Budapester Memorandum unter Beschuss

    Nach dem verfassungswidrigen Staatsstreich in Kiew am 22. Februar 2014, durch den Viktor Janukowitsch und seine Regierung abgesetzt wurden, und der Abschaffung des Gesetzes über die Verwendung von Minderheitensprachen durch die neuen politischen Kräfte am 23. März desselben Jahres stellte sich die Bevölkerung der Ostukraine und der Krim – überwiegend russischstämmig und russischsprachig – offen gegen die durch den Staatsstreich eingesetzte politische Elite, die Regierung, die vom kollektiven Westen geschaffen und unterstützt worden war. Mit Bezug auf die unrechtmäßige Führung der Ukraine und die antirussischen Maßnahmen wurde am 16. März auf der Krim ein Referendum abgehalten. 95 Prozent der Bevölkerung stimmten für den Anschluss an Russland, und am 18. März akzeptierten die russischen Staatsorgane, also das Parlament und das Staatsoberhaupt, diese Entscheidung.

    Die Frage des Beitritts der Krim zu Russland hat die Rolle und die Bedeutung des Budapester Memorandums deutlich gemacht. Nach Ansicht der Ukraine und ihrer westlichen Verbündeten hat Russland gegen das Dokument verstoßen und die bestehenden Grenzen der Ukraine nicht respektiert, als es beschloss, den Beitritt der Krim zu akzeptieren.

    Zu Russlands angeblichem Verstoß gegen seine Verpflichtungen

    Russland argumentiert, dass der Westen die Verpflichtungen aus dem Budapester Memorandum bereits lange vor den Ereignissen von 2014 und 2022 systematisch verletzt habe. Daher sei die russische Reaktion darauf provoziert, und das Memorandum habe für die Bewertung dieser Ereignisse keine Relevanz mehr.


    Auf russischer Seite wird in den internationalen Debatten zu diesem Thema darauf hingewiesen, dass:

    1. in der ukrainischen Unabhängigkeitserklärung von 1991 der künftige Status der Ukraine als „ewig neutrales“ Land definiert wurde, und dieser Status wurde durch die 1996 verabschiedete Verfassung bestätigt. Die Ukraine unterzeichnete 1994 das Budapester Memorandum als ein Land, das sich zur dauernden Neutralität verpflichtet hat.
    2. 1994 erhielt die Ukraine im Gegenzug für ihren Verzicht auf Atomwaffen von den Großmächten Zusicherungen, ihre Souveränität und territoriale Integrität zu respektieren. Diese Garantien waren umso wichtiger, da die Ukraine aufgrund ihrer neutralen Position keinen militärischen Schutzbund hatte.

      Die Erklärung des NATO-Gipfels von 2008 in Bukarest, die Ukraine als potenzielles Mitglied zu benennen, stand in direktem Widerspruch zu den Bestimmungen des Budapester Memorandums und den ausdrücklichen Vereinbarungen mit der Ukraine. Sie berücksichtigte weder die Einschränkungen durch die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine und ihre Verfassung noch die Tatsache, dass es 2008 in der Ukraine keine gesellschaftliche Unterstützung für eine NATO-Mitgliedschaft gab.

    3. Nach Ansicht Moskaus hat die Beteiligung westlicher Länder an einer verfassungswidrigen Machtübernahme im Jahr 2014 die Souveränität der Ukraine verletzt. Am 21. Februar 2014 unterzeichneten der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der polnische Außenminister Radosław Sikorski und der französische Außenminister Laurent Fabius eine Vereinbarung zwischen Präsident Janukowitsch und der Opposition zur Beilegung der innenpolitischen Krise und leisteten dann stillschweigend Unterstützung bei einer gewaltsamen Machtübernahme, die am nächsten Tag erfolgte. Der Westen erkannte die politischen Kräfte als legitim an, die die Macht illegitim übernommen hatten, indem sie den demokratisch gewählten Staatschef und seine Regierung gewaltsam absetzten, was zu einem Bürgerkrieg mit nachhaltigen Folgen führte.

    Zu Russlands Vorwurf an den kollektiven Westen

    Auf eine dramatische Eskalation des Konflikts in der aktuellen Phase des Krieges in der Ukraine deuten Berichte der vorigen Wochen aus US-Quellen hin. Demnach plant die Biden-Regierung den Einsatz von Atomwaffen, um der Kiewer Führung zu helfen, die sich in einer militärisch nahezu aussichtslosen Situation befindet. Präsident Putin hat vor den schwerwiegenden Folgen eines solchen Vorgehens gewarnt und damit gedroht, in einem solchen Fall alle Mittel einzusetzen, die Russland zur Verfügung stehen.

    Die Verfasser des Budapester Memorandums scheinen bei bestimmten Szenarien sehr vorsichtig gewesen zu sein. Die Bestimmungen von Absatz 5 des Dokuments spiegeln sich in der neuen russischen Nukleardoktrin wider, die am 19. November 2024 in Kraft getreten ist:

    „Die Garantiegeber werden keine Kernwaffen gegen die Ukraine als (kernwaffenfreien) NVV-Vertragsstaat einsetzen, es sei denn, sie werden von einem kernwaffenfreien Staat (das heißt der Ukraine) und seinen mit Kernwaffen ausgestatteten Verbündeten angegriffen.“

    Das heißt, Russland hat den entsprechenden Punkt des Budapester Memorandums in seine erneuerte Nukleardoktrin aufgenommen. Das Datum der Unterzeichnung der russischen Doktrin durch Präsident Putin (19. November) fiel mit dem Tag zusammen, an dem amerikanische ATACMS-Raketen (300 Kilometer Reichweite) unter amerikanischer Führung auf Ziele in Russland abgefeuert wurden.


    Titelbild: Der US-amerikanische Präsident Bill Clinton, der russische Präsident Boris Jelzin und der ukrainische Präsident Leonid Krawtschuk nach der Unterzeichnung der Trilateralen Erklärung vom 14. Januar 1994 zur Vorbereitung des Memorandums – gemeinfrei


    Mehr zum Thema: Botschafter a. D. György Varga: Raketen der „lahmen Ente“

    Stimmen aus Ungarn: Deutsche Außenpolitik ohne Rückhalt in der Bevölkerung

    Stimmen aus Ungarn: Die Verabsolutierung des Krieges in der Ukraine

    Exklusiv-Beitrag von Botschafter a. D. Varga: Falsche Argumente im Dienste von Angstmacherei und Krieg


    Rubriken: Außen- und Sicherheitspolitik Friedenspolitik Gedenktage/Jahrestage


    Schlagwörter:


    Info: https://www.nachdenkseiten.de/?p=125695


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Erneut Krieg in Syrien: Acht Jahre lang eingefrorener Konflikt bricht auf

    berliner-zeitung.de, 03.12.2,024 18:06 Uhr,Karin Leukefeld

    Blutiger Brennpunkt: Türken gegen Kurden, Dschihadisten gegen Assad, Ukrainer und der Westen gegen Russland, Israel gegen den Iran und seine Statthalter.


    Gotteskrieger der HTS-Koalition vor dem eroberten Terminal am internationalen Flughafen Aleppo

    Gotteskrieger der HTS-Koalition vor dem eroberten Terminal am internationalen Flughafen AleppoAnas Alkharboutli/dpa


    Wer gehofft hat, die 60-tägige Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah werde zum „Lichtblick für die ganze Region“, sieht sich getäuscht. Im verwüsteten Gazastreifen leben mehr als eine halbe Million Inlandsvertriebene ohne sicheres Quartier für den Winter. Immer noch werden täglich Dutzende Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet. Im Nordwesten Syriens versuchen islamistische Gotteskrieger erneut, die Handelsmetropole Aleppo zu übernehmen, Zehntausende fliehen. Das Vakuum im Weißen Haus in Washington ermuntert die verschiedensten Akteure, ihre Machtansprüche gewaltsam zu erzwingen. Neben Palästina steht vor allem Syrien im Kreuzfeuer.

    Unmittelbar nach Inkrafttreten der brüchigen Waffenruhe im Libanon starteten in der nordwestlichen Provinz Idlib Tausende „Gotteskrieger“ unter dem Kommando der Hay’at Tahrir asch-Scham (HTS), früher als Nusra-Front bekannt, einen Angriff auf Aleppo. Das Nothilfebüro der Vereinten Nationen in Syrien, OCHA, vermeldete mehr als 125 Angriffe auf Gebiete unter der Kontrolle der syrischen Armee. 14.000 Menschen seien vertrieben worden, die Hälfte davon Kinder.

    Beobachter vor Ort berichten, dass den vorrückenden Dschihadisten der HTS auch ausländische Kommandos angehören: Junud al-Sham unter dem aus dem Kaukasus stammenden Anführer Abu Muslim Shishani, der seit Jahren in Idlib agiert, oder Ajnad al-Kawkaz, ebenfalls ursprünglich aus dem Kaukasus. Andere wie Liwa al-Muhajirin und Nur al-Din al-Zenki kämpften bereits während der Belagerung von Aleppo 2013 bis 2016, desgleichen eine Gruppierung, die sich Syrische Nationale Armee nennt und von der Türkei aufgestellt und finanziert wird.


    Syrische Truppen überrascht und überrannt

    Seit Juni kämpfen mit der HTS auch Fremdenlegionäre aus der Ukraine. So auch jetzt wieder. Sie sind Berichten zufolge mit Shaheen-Drohnen ausgestattet. Diese Kampfdrohnen wurden auf der Waffenmesse Sofex 2024 in Jordanien vorgestellt und sind mit lasergesteuerten Raketen bestückt.

    Die syrischen Streitkräfte wurden überrascht und ordneten den Rückzug an. In einer Stellungnahme der syrischen Armee hieß es, die HTS habe „mit Tausenden ausländischen Terroristen, schwerer Bewaffnung und einer großen Anzahl von Drohnen“ einen Großangriff auf Aleppo und Idlib gestartet. Die Front habe sich über mehr als 100 Kilometer erstreckt, es seien Dutzende syrische Soldaten gefallen und verletzt worden. Man bereite einen Gegenangriff vor und werde „alles in unseren Kräften unternehmen (…), um die Sicherheit unserer Familien in der Stadt Aleppo zu schützen“. Aleppo und Syrien werde „gegen die terroristischen Organisationen“ verteidigt, um Kontrolle und Sicherheit wiederherzustellen.


    Erst im Herbst 2024 hatte die syrische Regierung eine Reform ihrer Streitkräfte eingeleitet. Ab Oktober wurden Soldaten und Offiziere, die in den letzten zehn Jahren während des Kriegs gedient hatten, nach Hause geschickt. Im Frühjahr 2025 sollte die Armeereform beginnen. Idlib, Hama und Aleppo verband seit 2020 eine Deeskalationszone, die von der Türkei, Russland, Iran und Syrien im Rahmen der sogenannten Astana-Gespräche ausgehandelt worden war. Inhalt der Vereinbarung war die Freigabe der Autobahnen M4 und M5 durch die Dschihadisten. Die sollten sich in Richtung Idlib zurückziehen, was aber nicht geschah.

    Vorgesehen war, die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung auf beiden Seiten der innersyrischen Frontlinie zu ermöglichen. Seit einem Jahr gab es in Khan Sheikhoun durch die Vermittlung des russischen „Zentrums für die nationale Versöhnung der verfeindeten Seiten in Syrien“ eine Begegnungsstätte. Seit Anfang 2024 waren zahlreiche Familien aus dem von der HTS kontrollierten Teil Idlibs in den syrisch kontrollierten Teil sowie in die Landkreise Hama und Aleppo zurückgekehrt, um ihre landwirtschaftlichen Betriebe – meist Obst- und Pistazienanbau – sowie die Dörfer wiederaufzubauen. Im Sommer kamen Schüler aus Idlib durch Khan Sheikhoun nach Aleppo, um an den jährlichen Abschlussprüfungen teilzunehmen. Der Angriff der Dschihadisten ist ein Bruch dieser innersyrischen Vereinbarung, die mühsam und mit vielen Gesprächen erreicht worden war.


    Wird Kriegsausbruch in Syrien zu Menetekel für Putin?

    Wird Kriegsausbruch in Syrien zu Menetekel für Putin?

    Internationales

    01.12.2024


    Syrien aktuell: Assads Armee startet Gegenangriffe - nach Vorrücken der HTS

    Assads Armee startet Gegenangriffe – nach Vorrücken seiner Gegner in Syrien

    Internationales

    02.12.2024


    Die syrische Opposition in der Türkei, im arabischen Ausland und in Europa hofft erneut auf den Sturz der Regierung in Damaskus. Die Bewohner von Aleppo, in Hama, Homs und Damaskus hingegen sind schockiert. „Unsere Herzen sind gebrochen“, berichten Einwohner der Stadt, die schon zwischen 2013 und 2016 unter der Belagerung der Dschihadisten zu leiden hatten.

    Hinter den Kämpfern, die den meisten westlichen Medien als „Rebellen“ oder „syrische Opposition“ gelten, verbergen sich ausländische Drahtzieher. Die wiederum nutzen das Vakuum des amerikanischen Machtwechsels im Weißen Haus. Die Türkei kontrolliert die HTS in Idlib und die am Angriff beteiligte „Syrische Nationale Armee“; sie hat – trotz offizieller Dementi – dem Angriff zugestimmt. Ziel ist einerseits, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu Zugeständnissen zu zwingen. Die Türkei will eine Pufferzone gegen die kurdische Autonomieregierung (Kasad) im Norden, sie will außerdem, dass Damaskus die Präsenz türkischer Truppen im Norden akzeptiert und dass entlang der gemeinsamen Grenze syrische Flüchtlinge angesiedelt werden, die derzeit in der Türkei sind.

    Die Türkei will zudem Druck auf die USA ausüben, damit die ihre Unterstützung für die Kurden im Nordwesten Syriens aufgeben oder diese bewegen, sich aus der von der Türkei beanspruchten Pufferzone zurückzuziehen und ihre Waffen abzugeben. Die kurdischen Kräfte weigern sich jedoch und weiten aktuell – mit Zustimmung der US-Armee – ihren Kampfradius sowohl in der Stadt Aleppo als auch im Umland aus. Im Westen der Stadt liefern sie sich Kämpfe mit den Dschihadisten.


    USA verstärken ihre Truppenpräsenz

    Im Osten Syriens haben syrische und irakische Widerstandskämpfer ihre Angriffe auf die von US-Truppen besetzten syrischen Ölfelder Omari und Konoco verstärkt. Die US-Truppen haben mit den kurdischen SDF-Kräften dagegen eine „Verteidigungslinie“ aufgebaut. Das Pentagon hat in den letzten Tagen Berichten zufolge mindestens 20 Flugzeuge mit Truppen, Waffen und Munition auf den US-kontrollierten Flughafen beim Ölfeld Rumeilan (Provinz Hasakeh) eingeflogen. Die US-Truppenpräsenz auf der gegen den Willen der syrischen Regierung unterhaltenen US-Militärbasis Al Tanf im Dreiländereck Syrien, Irak und Jordanien wurde aufgestockt.

    Auch der Irak hat seine Truppen entlang der gemeinsamen Grenze mit Syrien verstärkt. Zugleich hat der Iran der syrischen Regierung Unterstützung mit Waffen und Kämpfern der „Achse des Widerstandes“ zugesagt. Nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Ankara sagte der iranische Außenminister Abbas Araghchi, dass ein Dringlichkeitstreffen der Außenminister aus der Türkei, Iran und Russland im Astana-Format vermutlich am 7./8. Dezember im Golfemirat Katar stattfinden werde.

    Israel sieht sich in einer sicheren Position und plant die Neuordnung der Region nach eigenen Interessen. In Tel Aviv meint man, dem Iran und der libanesischen Hisbollah vernichtende Schläge zugefügt zu haben. Beide gelten als wichtige Unterstützer der syrischen Armee und Regierung, deren Kräfte nach israelischer Lesart nun deutlich geschwächt sind. Seit Beginn des Krieges in Syrien (2011) hat Israel Hunderte Angriffe auf syrische Armeestellungen, Forschungseinrichtungen und zivile Infrastruktur – sogar auf das iranische Konsulat in Damaskus – geflogen. Proteste der syrischen Regierung im UN-Sicherheitsrat blieben ergebnislos.

    Ziel der ukrainischen Kämpfer, die jedenfalls seit Juni mit den Dschihadisten in Syrien kämpfen, ist die Schwächung Russlands in der Region. Die Absicht teilen vermutlich auch die Türkei und Israel, die USA und die Nato. Dass man dafür ohne Skrupel den Ungeist des Dschihad mobilisiert, zeigt das Zusammengehen mit den islamistischen Gotteskriegern. Der Kampf um den „Sturz des Regimes“ ist nach acht Jahren im Eisfach der internationalen Politik erneut entfacht – mit ungewissem Ausgang.


    Lesen Sie mehr zum Thema

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    Info: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/erneut-krieg-in-syrien-acht-jahre-lang-eingefrorener-konflikt-bricht-auf-li.2277928


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Verzweifelte Eskalationen im Nahen Osten und in der Ukraine

    afsaneyebahar.com, vom am 4. Dezember 2024 von amortasawiin selected articles, Verfallendes Land, Alastair Crooke, Glenn Diesen und Alexander Mercouris (30.11.2024)


    https://www.youtube.com/watch?v=YD9ZD0DLUHQ

    Übersetzung von Andreas Mylaeus

    Glenn Diesen: Hallo zusammen und willkommen. Ich bin Glenn Diesen und heute bei mir sind Alexander Mercouris und Alastair Crooke, jedermanns Lieblingsdiplomat aus Großbritannien und Nahost-Analyst.

    Wir erleben derzeit wirklich einige sehr extreme Eskalationen. In der Ukraine überschreitet die NATO neue rote Linien. Aber wir sehen auch, dass Russland neue Möglichkeiten der Vergeltung hat, wie die Oreschnik-Rakete. Aber ich dachte, wir könnten zunächst die sich verändernde Situation im Nahen Osten ansprechen und ja, vielleicht könnten wir mit Ihnen, Alastair, beginnen, was die Geschehnisse betrifft. Können Sie uns etwas über den aktuellen Krieg Israels mit seinen Nachbarn berichten, über die Waffenruhe mit dem Libanon. Wird sie halten? Und ich denke, wir können auch auf die Position von Natanjahu innerhalb Israels eingehen. Aber vielleicht beginnen wir mit dem eigentlichen Krieg.

    Alexander Mercouris: Und vielleicht auch mit diesem Angriff auf Aleppo.

    Alastair Crooke: Ja, okay. Zunächst einmal würde ich sagen, dass dies ein langer Krieg ist. Im Moment sehen wir im Grunde eine Formveränderung. Er verändert einfach seine Form und bewegt sich von hier nach dort und vielleicht auch wieder zurück oder bewegt sich ganz woanders hin. Ich glaube nicht, dass wir in nächster Zeit auch nur in die Nähe des Endes kommen werden.

    Also ja, zunächst einmal gibt es den Waffenstillstand im Libanon, von dem ich annehme, dass er das erste ist, mit dem jeder zu diesem Zeitpunkt beginnt. Der Waffenstillstand scheint bisher zu funktionieren – es sei denn, es gibt aktuelle Nachrichten –, aber es scheint in Ordnung zu sein. Aber es ist eine Waffenruhe [truce], kein Waffenstillstand [ceasefire]. Und ich denke, dass das im Moment ausreicht.

    Was sind die Gründe für den Waffenstillstand? Aus israelischer Sicht gibt es mehrere. Ich denke, ein wesentlicher Grund ist: Die israelische Armee ist überlastet, sie ist müde. Ich meine, mehr als müde. Sie ist erschöpft. Aber sie operiert etwa 20% unter dem Personalbestand, den sie benötigt, um die aktuellen Aufträge zu erfüllen, die an sie gestellt werden, die militärischen Anforderungen an die Armee. Sie sind nur zu etwa 80% einsatzbereit und es gibt einen starken Rückgang bei den Reservisten, die zum Dienst erscheinen und bereit sind, zu diesem Zeitpunkt zu dienen. Einige von ihnen haben sich entfremdet und sind ausgestiegen, und so haben sie zum Beispiel im Libanon nicht gekämpft – die Reservisten – sie wurden abgezogen und die Golani, die Hauptbrigade dort oben, hat enorme Verluste erlitten. Ich denke, das ist ein Grund dafür: Die hohen Verluste im Libanon, sehr hohe Verluste im Libanon – vielleicht mehr Verletzte als Tote, aber immer noch hohe Verluste, Erschöpfung.

    Weiterlesen: AC30.11.2024

    ******


    Siehe auch:

    Historische Bundespressekonferenz: „Deutschland muss sich als Mittäter an den Reparationszahlungen für Gaza beteiligen“

    Am 29. November kam es zu einer durchaus als historisch zu bezeichnenden Bundespressekonferenz. Christine Binzel, Professorin für Wirtschaft und Gesellschaft des Nahen Ostens, Michael Barenboim, Professor an der Barenboim-Said Akademie, Hanna Kienzler vom King’s College in London sowie der Völkerrechtler Wolfgang Kaleck vom European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) sprachen sachlich und ohne Angst und Tabus von den Völkerrechtsverbrechen Israels in Gaza und der Rolle Deutschlands als „Mittäter“.

    Von Florian Warweg

    2.12.2024

    https://afsaneyebahar.com/2024/12/02/20703099/

    ******

    Israels Ex-Verteidigungsminister spricht von ethnischer Säuberung im Gazastreifen 
    
    Mit heftigen Worten hat der frühere Armeechef Moshe Ya'alon das Vorgehen seines 
    Landes gegen die Palästinenser kritisiert: Im Gazastreifen werde "das Land von
    Arabern gesäubert". 1.12.2024 https://gegenzensur.rtde.world/der-nahe-osten/227924-israels-ex-verteidigungsminister-spricht-von/ Israels Ex-Verteidigungsminister Moshe Ya'alon hat der Armee seines Landes eine
    "ethnische Säuberung" im Gazastreifen vorgeworfen. "Die Straße, die wir
    entlanggeführt werden, ist Eroberung, Annexion und ethnische Säuberung", sagte
    Ya'alon am Samstag in einem Interview mit dem privaten Sender DemocraTV. Auf die Nachfrage der Journalistin, ob er glaube, dass Israel sich in Richtung
    "ethnische Säuberung" bewege, sagte Ya'alon: "Was passiert dort? Es gibt kein Beit Lahia mehr, kein Beit Hanoun, die Armee
    interveniert in Dschabalia und in Wahrheit wird das Land von Arabern gesäubert."
    Der 74 Jahre alte Ya'alon war von 2002 bis 2005 Armeechef, bevor Israel sich aus
    dem Gazastreifen zurückzog. Er war Verteidigungsminister und Vize-
    Ministerpräsident, bevor er im Jahr 2016 wegen Meinungsverschiedenheiten mit
    Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zurücktrat. Im Jahr 2019 verbündete er sich
    mit dem aktuellen Oppositionschef Jair Lapid, bis er sich 2021 aus der Politik
    zurückzog. Seine jüngsten Äußerungen lösten in Israel umgehend Verärgerung aus. Der
    rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir sagte, es sei eine "Schande" für
    Israel, "so eine Person als Armeechef und Verteidigungsminister gehabt zu haben". Netanjahus Likud-Partei verurteilte Ya'alons "unehrliche Bemerkungen" und
    bezeichnete sie als "Geschenk für den IStGH und das Lager der Israelfeinde".


    Info: https://afsaneyebahar.com/2024/12/04/20703126


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    05.12.2024

    Die Watchlist EUropa vom 05. Dezember 2024

    lostineu.eu, 5. Dezember 2024

    Heute mit News und Analysen zu einem neuen Korruptionsskandal in Brüssel, einem Treffen der OSZE auf Malta und der Regierungskrise in Frankreich

    Weiterlesen hier (Newsletter).


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    Hier finden Sie die letzten Ausgaben unseres Newsletters “Watchlist EUropa”. Die Texte stehen teilweise hinter einer Paywall – ein (kostenpflichtiges) Abonnement per Mail gibt es in der rechten Spalte.

    Der brisante Fall von Justizkommissar Reynders, Lawrow reist & Barnier stürzt 5. Dezember 2024

    Kallas’ erster Coup, Barniers letzter Akt – und “das EU-Parlament dreht durch” 3. Dezember 2024

    Das haben wir nicht gewählt, Chaos in Georgien – und Selenskyj knickt ein 30. November 2024

    Die unberechenbare Kommission, Le Pen wehrt sich & viel Qualm um nichts 28. November 2024

    Die neue EU-Doktrin, Nato-Kritiker in Stichwahl – und Grüner berät VDL 26. November 2024

    Das Parlament versagt, die Kriegsgefahr steigt – und ein Urteil spaltet die EU 23. November 2024

    Die “Sprechpuppen” kommen, die Briten bomben – und die Griechen streiken 21. Nov. 2024

    Tausend Tage Krieg, letzte Schlacht um Mercosur – und die Genossen fallen um 19. Nov. 2024

    Nichts geht mehr, Scholz telefoniert mit Putin – und von der Leyen schweigt 16. November 2024

    Von der Leyen 2.0 steht auf der Kippe, Le Pen soll büßen – und “F… you” 14. November 2024

    Kleinkrieg um die Ukraine, High Noon im Parlament – und Bretons Geständnis 12. Nov. 2024

    Europa-Dämmerung 2.0, Orbans Comeback, Várhelyi muß nachsitzen 9. November 2024

    Orbans Trump-Moment, Scholz feuert Lindner – und EU wird kriegstüchtig 7. November 2024

    Weder Harris noch Trump, Scholz-Dämmerung – und ist Krieg billiger? 5. November 2024

    Im Schatten der US-Wahl, Zölle gegen China – und Georgien wählt “falsch” 2. November 2024

    Im Osten viel Neues, die Ampel wankt – und die Brandmauer fällt 26. Oktober 2024

    Neue Weltordnung ohne EUropa, die Nato schummelt – und Kallas provoziert 24. Oktober 2024

    Votum ohne Wert, Nato in Rostock & Pornoseite soll Hosen runterlassen 22. Oktober 2024

    Das Ende der Moral, Migration à la Meloni – und Abfuhr für Selenskyj 19. Oktober 2024

    EU folgt Meloni, Nato stoppt “Siegesplan” – und “MBS” in Brüssel 17. Oktober 2024


    Info: https://lostineu.eu/watchlist


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    Weiteres:




    CDU und AfD verlieren im Streit um den Wald


    lostineu.eu, vom 4. Dezember 2024

    Die umstrittene Entwaldungsverordnung kommt, der Schutz der Wälder wird nicht noch mehr aufgeweicht. Darauf haben sich Unterhändler der EU im so genannten Trilog-Verfahren in Brüssel geeinigt. CDU und AfD konnten sich nicht durchsetzen.

    Der Entscheidung kommt eine grundsätzliche Bedeutung für den „Green Deal“ und die europäische Umwelt- und Klimapolitik zu.

    Die tonangebende konservative EVP hatte die eigentlich schon fertige Verordnung im November in letzter Minute noch einmal aufgeschnürt und sich dabei auf Stimmen der Rechtspopulisten gestützt. 

    Aus Sicht vieler Abgeordneter des linken Spektrums war dies ein Testballon für die neue Legislaturperiode.

    Wenn sie sich bei der Entwaldung durchsetzen, könnten EVP-Chef Weber (CSU) und seine Parteifreunde die „Brandmauer“ gegen Rechts in den kommenden fünf Jahren noch mehr durchlöchern und den „Green Deal“ verwässern, so die Sorge.

    Diese Gefahr scheint vorerst gebannt.  Zu verdanken ist dies allerdings nicht etwa einem Sinneswandel im Parlament, sondern dem Rat, der Vertretung der 27 EU-Staaten.

    Er lehnte es ab, Änderungen zu übernehmen, die die CDU-Abgeordnete Christine Schneider vorgeschlagen hatte. Sie hätten die Verordnung abgeschwächt und Deutschland zum Null-Risiko-Land erklärt.

    Weiterlesen auf taz.de

    1 Comment

    1. Karl
      5. Dezember 2024 @ 09:31

      Eine der wenigen erfreulichen Nachrichten über die EU in diesem Jahr. – So bescheiden sind wir schon geworden: Dass die EU das realisiert, was a) der Zivilisation dient und b) in ihrem Arbeitsprogramm steht.
      In 3 Wochen ist Jahresbilanz: Wem fallen weitere positive Nachrichten ein?


    Info: https://lostineu.eu/cdu-und-afd-verlieren-im-streit-um-den-wald/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


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    Weiteres:




    Update Ukraine: Baerbock will “Eurobonds” für “Verteidigung”


    lostineu.eu, 4. Dezember 2024

    Außenministerin Baerbock hat sich offen für die Aufnahme neuer EU-Schulden gezeigt, um die Waffenhilfe für die Ukraine und die “Verteidigung” gegen Russland zu finanzieren. Die sog. Euro-Bonds müsse man “intensiv diskutieren”, sagte Baerbock bei der Nato in Brüssel. Sie verwies auf das Vorbild der Coronakrise, als die EU einen Fonds von 800 Mrd. Euro aufgelegt hatte, um die Wirtschaft zu stützen. Allerdings hat sich dieser Fonds nicht wirklich bewährt. Dennoch könnte der neue Verteidigungskommissar zu diesem Mittel greifen – denn die EU-Kasse ist leer.

    Siehe auch “Die unberechenbare Kommission”

    P.S. Zur Ansage unserer grünen Ministerin passt, dass die EU-Kommission Rüstungsausgaben als “nachhaltig” eingestuft hat. Warum Kommissionschefin von der Leyen die Aufrüstung “grün” wäscht, steht hier (Link zur Berliner Zeitung)

    9 Comments

    1. Titi
      5. Dezember 2024 @ 09:32

      Warum die Euro-Bonds nicht gleich in Liberty Bonds umbenennen? Die Liberty Bonds waren Kriegsanleihen in den USA, um den Ersten Weltkrieg zu finanzieren, begleitet von einer recht aggressiven antideutschen Kriegspropaganda (Anspielungen auf Massaker in Belgien, etc.). Das Ganze klingt sehr aktuell.

    Reply

    • ebo
      5. Dezember 2024 @ 09:36

      Sounds nice ????

      Reply

  • Kleopatra
    4. Dezember 2024 @ 17:01

    Da die gesamte Taxonomie von vornherein das Ergebnis politischer Kuhhändel ist (darum sind zum Beispiel sowohl Kernkraftwerke als auch Erdgaskraftwerke nachhaltig, um sowohl Deutschland als auch Frankreich zufriedenzustellen) und somit politische Interessen und aktuelle politische Themensetzungen abbildet – warum soll dann Rüstung nicht nachhaltig sein?

    Reply

    • ebo
      4. Dezember 2024 @ 17:25

      Vielleicht, weil Panzer zu viel Sprit verbrauchen? ????

      Reply

  • european
    4. Dezember 2024 @ 16:14

    Ich hoffe, dass mit dem Ende der Ampel auch der politische Besetzungs-Unfall Baerbock im Aussenministerium ein Ende findet.

    Reply

    • Monika
      4. Dezember 2024 @ 18:42

      sicher, dass die Personalie Baerbock ein „Unfall“ war?
      Die Damen Kallas, Marin, Saraschwili, vonderLeyen, Nawalnaja, oder zig Ehemalige wie Timoschenko: eine ganze Flut von -interessanterweise- EinflussagentINNEN! (da will man wohl das friedfertigere, diplomatischere Image von Frauen aufrufen und ausnutzen.) Außerdem erweisen sie sich im Output als „ganze Kerle“, sind aber lenkbarer und geschmeidiger im Umgang als Männer, die es auf der Karriereleiter bis zu solchen Posten „gebracht“ haben…

      Reply

      • european
        4. Dezember 2024 @ 21:55

        @Monika
        Sie haben völlig Recht mit Ihrem Einwand. Mich ärgert am meisten, dass gerade der Welt bewiesen wird, dass eine Frauenquote eine ganz blöde Idee ist. Man muss nichts können, man muss nur Selfie-tauglich sein und eine entsetzlich dümmlich-narzistische Arroganz an den Tag legen. Spieglein, Spieglein an der Wand….

        Da hat es mir heute richtig gut getan, dass unsere selbstverliebte Außenfeministerin von den Chinesen des Presseraumes verwiesen wurde. Pressekonferenz abgesagt. Peng. Da geht es zum Ausgang. Dazu die völlig unüberlegte Aussage von deutschen Soldaten als Bodentruppen in der Ukraine, die dann prompt vom Bundeskanzler wieder einkassiert wurde.

        Die Frau mit dem ungebremsten Sprechdurchfall ist einfach nur eine Blamage fürs Land und irgendwie ist es wohl mehr mein eigenes wishful thinking dass sie einfach nur als politischer Unfall in die Geschichte eingeht.
        ????

  • Arthur Dent
    4. Dezember 2024 @ 14:03

    Zuerst legt man alles in Schutt und Asche, dann pflanzt man halt eine Handvoll Bäumchen darauf – und siehe: Es ist grün. Schon gibt´s ein CO2-Zertifikat.

    Reply

    • Stef
      4. Dezember 2024 @ 16:07

      Genau genommen fällt die Pflanzung des Bäumchens hier aus. Wenn Rüstungsausgaben als nachhaltig gelten, müssten wir konsequenterweise Atommüll im Rhein verklappen.


  • Info: https://lostineu.eu/update-ukraine-baerbock-offen-fuer-eurobonds/?utm_campaign=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_content=Lost%20in%20EUrope%20Update&utm_medium=email&utm_source=getresponse


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Nachrichten von Pressenza: Klimaresiliente Landwirtschaft nur mit gesunden Böden!

    aus e-mail von  <newsletter@pressenza.com>, 5. Dezember 2024, 7:30 Uhr


    Nachrichten von Pressenza - 05.12.2024


    Klimaresiliente Landwirtschaft nur mit gesunden Böden!


    Der Klimawandel stellt uns vor besondere Herausforderungen. Europa gehört zu den globalen Regionen, die sich am schnellsten aufheizen. Dürren und Starkregen wechseln sich ab. Die trockenen Jahre 2021 und 2022 stellten die deutsche Landwirtschaft vor besondere Herausforderungen. Die Getreideernte lag&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/klimaresiliente-landwirtschaft-nur-mit-gesunden-boeden/


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    APPELL DER 38. Eine Minute vor Zwölf – Einen großen europäischen Krieg verhindern!


    Sie tun es schon wieder! Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer sorgen erneut mit einem Friedensappell für Aufsehen. Führende Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft warnen eindringlich vor der Eskalation des Ukraine-Konflikts und fordern die deutsche Politik auf, sich entschieden&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/appell-der-38-eine-minute-vor-zwoelf-einen-grossen-europaeischen-krieg-verhindern/


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    Unvollständige Notizen eines 90-Jährigen


    Es ist in Deutschland nach 1990 üblich geworden, für Ossis ihre Sozialisierungen heranzuziehen. Meine lautet folgendermaßen: 10 Jahre: Leben im Faschismus, jahrelange Arbeitslosigkeit beider Eltern mit dürftigem Einkommen, Mutter starb mit 27 Jahren an TBC. Bomben auf Berlin. Vater wurde&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/unvollstaendige-notizen-eines-90-jaehrigen/


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    Claudia Sheinbaums herausfordernder Brief an Trump: Neustart für US-Mexiko-Beziehungen


    Claudia Sheinbaum, die neu gewählte Präsidentin Mexikos, hat in ihrem ersten Amtsjahr einen mutigen und entscheidenden Schritt unternommen: Sie wandte sich mit einem ebenso diplomatischen wie kompromisslosen Brief an Donald Trump. Ihre eindringliche Botschaft entwirft eine Vision für die amerikanisch-mexikanischen&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/claudia-sheinbaums-herausfordernder-brief-an-trump-neustart-fuer-us-mexiko-beziehungen/


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    Das Wettern der Woche: Elon Gott ist Musk


    Mit 300 Milliarden US-Dollar Schwarzgeld ist Elon der reichste Mensch der Welt. Was er sonst noch hat, weiß ich natürlich nicht. Vom kleinkriminellen Tellerwäscher vor wenigen Jahren zum Ober-Oligarchen – es geht also doch, sagt da meine Omi Glimbzsch aus&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/das-wettern-der-woche-elon-gott-ist-musk/


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    PRO ASYL fordert Abschiebestopp nach Syrien: Innenministerkonferenz muss auf dramatische Entwicklungen reagieren


    PRO ASYL fordert zur Innenminister*innenkonferenz (4. bis 6. Dezember) angesichts der dramatischen Entwicklungen in Syrien einen sofortigen und bundesweiten Abschiebestopp in das Land. Werden Menschen in die Kriegshandlungen in Syrien abgeschoben, drohen ihnen dort Verfolgung, Folter, unmenschliche Bestrafung oder sogar&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/pro-asyl-fordert-abschiebestopp-nach-syrien-innenministerkonferenz-muss-auf-dramatische-entwicklungen-reagieren/


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    Die Welt der Kriege


    Neue SIPRI-Rangliste: Die größten deutschen Waffenschmieden wuchsen 2023 deutlich schneller als der globale Durchschnitt. Ein hohes Rüstungswachstum verzeichneten auch die asiatischen Verbündeten des Westens gegen China. (Eigener Bericht) – Die größten deutschen Waffenschmieden haben im Jahr 2023 ein im globalen&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/die-welt-der-kriege/


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    Wo die MAGA-Bewegung und die Progressive Linke übereinstimmen


    Zu weit links, um Teil der Linken zu sein Im Jahr 2020 schrieb ich Artikel und machte viel Social-Media-Werbung für die Kampagne von Bernie Sanders. Wenn ich mich recht erinnere, war es im Juli jenes Jahres, als eine Gruppe von&hellip;

    https://www.pressenza.net/?l=de&track=2024/12/wo-die-maga-bewegung-und-die-progressive-linke-uebereinstimmen/


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    Pressenza - ist eine internationale Presseagentur, die sich auf Nachrichten zu den Themen Frieden und Gewaltfreiheit spezialisiert hat, mit Vertretungen in Athen, Barcelona, Berlin, Bordeaux, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Florenz, Lima, London, Madrid, Mailand, Manila, Mar del Plata, Montreal, München, New York, Paris, Porto, Quito, Rom, Santiago, Sao Paulo, Turin, Valencia und Wien.


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Den Frieden Wählen
    Gedanken zur Seligsprechung von Max Josef Metzger


    mwgfd.org, vom veröffentlicht am Dezember 4, 2024; Autor: Prof. Dr. Harald Walach, 1. Vorsitzender der MWGFD

    Im Freiburger Münster ist kürzlich der Priester Max Josef Metzger selig gesprochen worden. Er wurde 1943 vom NS-Volksgerichtshof zum Tode verurteilt – unter anderem wegen seines Aufrufs zum Frieden. MWGFD-Vorstand Harald Walach sieht die Ehrung des Pazifisten durch die Katholische Kirche als positives Signal und mahnt zur Rückbesinnung auf die christliche Friedensbotschaft: für den Frieden ein- und aufzustehen.


    Gedanken zur Seligsprechung von Max Josef Metzger

    Am 17. November war ich bei einer sehr speziellen Feier: Im Freiburger Münster wurde der Priester Max Josef Metzger selig gesprochen (https://www.katholisch.de/artikel/57583-ns-maertyrer-max-josef-metzger-in-freiburg-selig-gesprochen). Metzger wurde im Oktober 1943 vom nationalsozialistischen Volksgerichtshof wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und im April 1944 in Brandenburg auf dem Schafott hingerichtet. Sein Verbrechen? Aufruf zum Frieden und Ablehnung der menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten. Metzger stammte aus dem badischen Schopfheim und wirkte lange in der Nähe von Augsburg. Die letzten Jahre verbrachte er in Berlin. Ein nach ihm benannter Platz in Berlin lag über 14 Jahre lang 200 Meter entfernt von dem Ort, an dem ich in Berlin wohnte und an dem ich oft vorbeispaziert bin. Schon Ende der 30er Jahre wurde Metzger zweimal verhaftet und eingesperrt. Das hinderte ihn nicht, seine Botschaft vorzubringen: Pazifismus, Frieden und Völkerverständigung. Dafür ging er in den Tod. Bewusst. Denn es war ihm klar: mit Worten alleine wird nichts bewegt werden. Schon gar nicht in der kriegstreiberischen Zeit des Nationalsozialismus. Im Gefängnis in Brandenburg verbrachte er die letzten Wochen mit gefesselten Händen. Und mit gefesselten Händen schrieb er sein Vermächtnis auf: Briefe, Lieder, Texte an seine Freunde und Weggefährten, an Papst und Bischöfe. Darüber, wie wichtig der Friede sei und dass man das Gemetzel beenden müsse. Und dass das nur möglich wäre durch die Hinwendung zu Christus.

    Ich fand diese Feier sehr bewegend. Berührt hat mich vor allem, dass in dieser Zeit, in der möglicherweise viele Brandherde zu einem Großbrand verschmelzen könnten, der Zelebrant, Erzbischof Kurt Koch aus Berlin, die Bedeutung von Metzgers Friedensbotschaft herausgehoben hat (https://de.catholicnewsagency.com/article/2583/kardinal-koch-predigt-bei-seligsprechung-von-1944-exekutiertem-priester-max-josef-metzger). Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen in einer Zeit voller Bedrohung.
    Es gemahnt uns:

    Die christliche Botschaft und das Erbe des christlichen Abendlandes kann in diesen Tagen nur eine sein: Für den Frieden ein- und aufzustehen. „Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben… Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“ lesen wir in der Bergpredigt (Mt 5,5ff.). Dort heißt es nicht, dass es unsere Aufgabe sei, andere Völker mit Waffengewalt über die von uns erkannte Wahrheit zu belehren. Ich weiß, sowohl die Kirche als auch die von ihr gesegneten Heere waren alles andere als friedfertig in unserer langen Geschichte. Aber dies sollte uns eines gelehrt haben: Krieg und Gewalt sind nie, gar nie, probate Mittel um Gewalt zu verhindern. Der Philosoph und Theologe, der über Jahrhunderte das Denken in unseren Breiten prägte, Thomas von Aquin, behandelt die Frage nach dem Krieg im zweiten Teil des zweiten Buches seiner theologischen Summe (II.II-Q.40). Krieg, sagt er, ist immer eine Sünde, außer in Situationen, in denen eine gerechte Sache, mit wohlwollender, guter Intention von einem Fürsten befohlen wird. Was nun genau gerecht ist und wie sich eine gute Intention äußert, darüber kann man sicher trefflich streiten.

    Aber sehenden Auges eine Situation herbeiführen, bei der möglicherweise eine atomare Eskalation droht, kann aus meiner Sicht keine gute Intention sein. Und dies im Namen von „westlichen Werten“ zu tun, von denen die wenigsten sagen könnten, was diese genau sind, scheint mir keine wirklich „gerechte Sache“ zu sein.

    Metzger kannte seine Zeit und deren Sachwalter und hat daher gesehen, dass weder die Sache der Nazis gerecht war noch ihre Intention gut, und deswegen hat er zum Frieden aufgerufen. Vielleicht hat er auch gesehen, dass in einer Zeit, in der es kaum mehr die Chance auf begrenzte und begrenzbare Konflikte gibt die Rede vom „gerechten Krieg“ immer mehr an Sinn verliert. Dies gilt umso mehr für unsere heutige Zeit, in der die Gefahr einer atomaren Eskalation im Raum steht.

    Ich kann mich nur noch wundern: Eine Partei, die das Attribut „Christlich“ in ihrem Namen führt, wirbt dafür, Angriffswaffen in die Ukraine zu exportieren, von wo aus sie russisches Gebiet erreichen können. Ich bin mir nicht sicher, ob allen klar genug ist, dass nur deutsche Soldaten diese Waffen bedienen können, Deutschland also damit zur aktiven Kriegspartei wird – passiv sind wir das ja längst – und damit auch zum potenziellen Ziel eines Gegenschlages? Eine Partei, die aus der Friedensbewegung hervorgegangen ist, hat die blindesten Kriegstreiber in die Exekutive geschickt?

    Vielleicht sollten wir eine kleine historische Rückblende vornehmen: 1963. Die Sowjetunion stationiert Soldaten und Mittelstreckenraketen auf Kuba; wie sich später herausstellte waren sie bestückt mit nuklearen Sprengköpfen. Der amerikanische Geheimdienst deckt mit Satellitenaufnahmen diese Aktionen auf. CIA und Militärstab drängen auf einen Militärschlag. Präsident Kennedy nimmt Kontakt mit seinem Kollegen Chruschtschow auf, der als Generalsekretär der KPdSU das Sagen hat. In einer Serie von direkten und damals geheimen Gesprächen gelingt es, die erste ernsthafte Atomkrise seit Beginn des Kalten Krieges abzuwenden. Die Entfernung von Kuba nach Miami beträgt ca. 420 Kilometer. Die Entfernung von Kuba nach Washington ca. 1890 Kilometer. Der US-Präsident hatte damals, vermutlich absolut zu Recht, den Eindruck einer existenziellen Bedrohung und sah die Stationierung der Raketen auf Kuba als aggressiven Akt, dem er mit präventiver Aggression begegnet wäre, wenn ihm Chruschtschow nicht geglaubt hätte und entsprechend mit dem Rückzug der Raketen reagiert hätte. Kennedy hatte ihm im Gegenzug versprochen, amerikanische Raketen aus der Türkei zurückzuziehen. [1]

    Die Entfernung von Kiew oder Charkiw nach Moskau beträgt 650 Kilometer bzw. 750 Kilometer. Wenn nun „der Westen“, genauer gesagt die Bundesrepublik, in dieser Region Waffensysteme installiert, die das Zentrum der russischen politischen Macht und Kultur erreichen können, wie genau wird wohl, nach Meinung der Kriegstreiber, Russland darauf reagieren? Die Entfernung von Königsberg/Kaliningrad nach Berlin beträgt 527 Kilometer. Dort sind russische Raketen stationiert. Ich wünsche mir nicht, dass Herr Merz ins Kanzleramt einzieht, und falls doch, wünsche ich ihm gewiss nicht, dass ihn dort eine russische Rakete mit samt seinem Stab in Schutt und Asche legt.

    Wie blind und geschichtsvergessen muss man eigentlich sein, in einer solchen Situation darüber öffentlich und laut nachzudenken, Angriffswaffen „Made in Germany“ in diesem Kriegsgebiet zu stationieren? Vielleicht sollte man sich auch an die beiden letzten Versuche erinnern, russisches Territorium zu erobern. 1812 scheiterte Napoleon, 1943 Hitler.

    Politiker, die zum Krieg aufrufen in einer Situation, in der wir als Nation nicht unmittelbar bedroht sind, sind aus meiner Sicht untragbar und unwählbar. Denn sie verraten das, was sie gelobt haben zu schützen oder vielleicht in Zukunft geloben werden, nämlich die Wohlfahrt der Bürger ihres Staates. Das Gerede von „westlichen Werten“ ist ideologisches Gefasel. Denn im Grunde geht es vor allem um macht- und geopolitischen Einfluss des Westens. Doch solche Motive fallen nicht unter die „gute Intention“. Diese definiert Thomas von Aquin so: „dass Gutes vorangebracht wird, oder dass Böses vermieden wird – ut bonum promoveatur, vel ut malum vitetur“. Wer Angriffswaffen liefert, bringt weder Gutes voran noch vermeidet er Böses. Vielmehr wird er Blut säen und Rache ernten.

    Max Josef Metzger hat sich in einer Zeit, in der es sehr viel gefährlicher war als heute, öffentlich immer wieder für Frieden eingesetzt, mitten in Zeiten des Krieges. Die Katholische Kirche hat ein deutliches Zeichen für Frieden gesetzt, indem sie die Seligsprechung dieses Mannes ausgerechnet jetzt öffentlich machte. Die Zeichen der Zeit sollte man lesen können. Denn, wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte, sagte sinngemäß der letzte Sekretär der KPdSU Gorbatschow. Und was dann kam, wissen wir.

    Wir sollten daher den Frieden wählen.


    Literatur:

    1.         Bröckers M. JFK – Staatsstreich in Amerika. Frankfurt: Westend; 2023, orig. 2017.


    ,


    Info: https://www.mwgfd.org/2024/12/frieden-waehlen


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.




    Weiteres:




    Kardinal Koch predigt bei Seligsprechung von 1944 exekutiertem Priester Max Josef Metzger

    Kardinal Kurt Koch


    Foto: Daniel Ibáñez / EWTN News


    de.catholicnewsagency.com, vom 17. November 2024, Von Kardinal Kurt Koch,

    Am heutigen Sonntagvormittag ist der Märtyrerpriester Max Josef Metzger, der 1944 durch die nationalsozialistische Diktatur hingerichtet wurde, seliggesprochen worden. Kardinal Kurt Koch, der Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, war zu diesem Anlass nach Freiburg gereist und hielt die Festpredigt. CNA Deutsch dokumentiert die Predigt im Wortlaut.

    Wir haben uns im Freiburger Münster zur Feier der Seligsprechung von Max Josef Metzger versammelt und ehren jenen Märtyrerpriester, der am 3. Februar 1887 im badischen Schopfheim im Schwarzwald geboren worden ist, als Diözesanpriester des Erzbistums Freiburg in vielfältiger Weise gewirkt hat, am 17. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch das Fallbeil hingerichtet worden ist und seine letzte Ruhestätte in Meitingen bei Augsburg gefunden hat, wo er bereits im Jahre 1928 die Zentrale der Christkönigsgesellschaft errichtet hatte. Auf seinem Grabstein stehen jene Worte, die wohl am besten zum Ausdruck bringen, worin seine geistigen und geistlichen Ideale bestanden haben, denen er sich während seines ganzen Lebens verpflichtet gewusst hat und die gleichsam sein Testament darstellen: „Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt und für die Einheit der Kirche.“


    Dienst am Frieden und an der Einheit

    Wir feiern seine Seligsprechung am zweitletzten Sonntag im Kirchenjahr, an dem die biblischen Verkündigungstexte einen weitgehend apokalyptischen Charakter aufweisen, indem sie eine Zeit der Not ansprechen, vom Ende der Welt reden und stattfindende Umwälzungen bis in den Kosmos hinein erwähnen. Solche biblischen Texte scheinen uns manchmal einer anderen, uns fremden Welt zu entstammen. Wenn wir jedoch in die heutige Welt mit den schrecklichen Kriegen im Nahen Osten, in der Ukraine und an vielen anderen Orten hineinschauen, dürften uns solche düsteren Ausblicke nicht mehr als weltfremd, sondern als sehr realistisch und aktuell erscheinen. Daran werden wir auch am heutigen Volkstrauertag erinnert, an dem wir der Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen gedenken.

    Die traurigen Erinnerungen bilden auch den dunklen Hintergrund des Lebens und Wirkens von Max Josef Metzger, in den hinein er seine prophetische Botschaft verkündet hat. Bereits drei Jahre nach seiner Priesterweihe wurde er im Jahre 1914 als Divisionspfarrer an die französische Front geschickt. Da er nach einem Jahr erkrankt war, kehrte er wieder in seine Heimat zurück. Doch die Erfahrungen dieser kurzen Zeit haben gereicht, um den jungen Priester zu einem leidenschaftlichen Apostel für Völkerverständigung und für den Völkerfrieden heranreifen zu lassen. So hat er bereits im Jahre 1917 ein „internationales religiöses Friedensprogramm“ entwickelt, das er auch dem damaligen Papst Benedikt XV. zustellen ließ.

    Papst Benedikt hat sich dazu nicht nur zustimmend geäußert, sondern seine eigenen engagierten Bemühungen um eine Friedensvermittlung haben gewiss auch den christlichen Zweig der Friedensbewegung maßgeblich gefördert. Mit aller Schärfe hat Papst Benedikt XV. den Krieg verurteilt; er hat den Ersten Weltkrieg, der mehr als 17 Millionen Menschenleben gekostet hat, als „unnützes Blutvergießen“ bezeichnet und ihn als „Selbstmord des zivilisierten Europa“ verdammt; und in seiner Enzyklika über den Frieden im Jahre 1920 hat er betont, dass ein echter Friede allein auf der Grundlage der Versöhnung zwischen den einstmals verfeindeten Nationen möglich ist. Die besondere Tragik hat Papst Benedikt dabei darin gesehen, dass sich im Ersten Weltkrieg alte katholische Nationen gegenübergestanden und einander an allen Fronten bekämpft haben.

    Auf dem Hintergrund der entschiedenen Verurteilung des Krieges und der umfassenden Friedensbemühungen von Benedikt XV. treten auch die beiden Hauptanliegen von Max Josef Metzger ins Licht. Der Friede zwischen den Völkern und Nationen ist zu seiner großen Leidenschaft geworden, weshalb er den „Weltfriedensbund vom Weißen Kreuz“ und im Jahre 1919 den „Friedensbund deutscher Katholiken“ gegründet hat. Da er später sensibel wahrgenommen hat, dass angesichts des heraufziehenden und dann beginnenden Zweiten Weltkrieges die ökumenische Arbeit zwischen den großen Kirchen in Deutschland gefördert werden muss, ist Max Metzger seit 1938 auch zum Promotor der ökumenischen Una-Sancta-Gemeinschaften geworden. Denn er ist überzeugt gewesen, dass die Kirche nur dann glaubwürdig für den Frieden in der Welt eintreten kann, wenn die Christen und christlichen Kirchen sich untereinander versöhnen. In dem vom Nationalismus tödlich erkrankten und zerstörten Europa hat die Ökumenische Bewegung denn auch als christliche Friedensbewegung begonnen.

    Friede und Einheit der Kirche sind so gleichsam die Zwillingsanliegen, denen Max Josef Metzger sein ganzes Leben gewidmet und das er uns als Verpflichtung hinterlassen hat. Wie sehr beide Anliegen untrennbar zusammengehören, geht aus dem ausführlichen Brief über mögliche Schritte zur Wiedervereinigung der Christenheit hervor, den Max Josef Metzger am 2. März 1939 aus dem Gefängnis an Papst Pius XII. geschrieben und darin betont hat: „Die Not der Zeit – und durch sie spricht Gott zu uns – verlangt gebieterisch die letzten Anstrengungen, um die Zerrissenheit der christlichen Kirche zu überwinden, um das Friedensreich Christi wirksam zu machen in der ganzen Welt. Die Not der Zeit ist wohl gerade darum über uns gekommen und wird uns noch mehr demütigen, dass wir allesamt endlich zu einer großen Metanoia gelangen, einer Umkehr von den Wegen der Selbstgerechtigkeit, der Verblendung und des Stolzes, einer vollen Hinkehr zu Christus, dem Friedensfürsten, dem König der Liebe.“


    Teilhabe am Kreuz des Friedenskönigs

    Von daher kommt auch ans Licht, dass zum bedeutenden Erbe von Max Josef Metzger auch seine tiefe theologische Spiritualität gehört, bei der er sich ganz vom Königtum Jesu Christi hat leiten lassen. Nachdem Papst Pius XI. im Jahre 1925 das Christkönigsfest eingeführt hat, hat Max Metzger die von ihm in Graz 1919 unter dem Leitwort „Christus muss König sein“ gegründete „Missionsgesellschaft vom Weißen Kreuz“ im Jahre 1928 nach Meitingen bei Augsburg verlegt und ihr den Namen „Sociatas Christi Regis“ – Christkönigsgesellschaft – gegeben.

    Max Josef Metzger ist überzeugt gewesen, dass die Kirche zwar nicht das „Reich Gottes“ ist, dass aber in ihr und durch sie in der Weltzeit das Reich Gottes, nämlich die Königsherrschaft Jesu Christi Wirklichkeit werden soll. Über die Christkönigsspiritualität hat Max Josef Metzger vor allem in seiner „Theologischen Abhandlung über die geistigen Grundlagen der Societas Christi Regis“ Rechenschaft abgelegt und dabei auch seine Vision von der ökumenischen Sendung der Katholischen Kirche entfaltet. Diese theologische Abhandlung darf als sein geistliches Erbe auch deshalb betrachtet werden, weil er sie in der Todeszelle mit gefesselten Händen geschrieben hat und sie drei Wochen vor seiner Hinrichtung dem Gefängnisseelsorger Peter Buchholz übergeben konnte.

    Es ist von daher ein schönes Zusammentreffen, dass wir die Seligsprechung von Max Josef Metzger eine Woche vor dem Christkönigssonntag feiern dürfen. Denn bei diesem Fest steht jenes Glaubensgeheimnis im Mittelpunkt, das uns die Lesung aus dem Hebräerbrief vor Augen führt, dass Jesus Christus sein Leben hingegeben hat als „Opfer für die Sünden“ (Hebr 10,12). Das Christkönigsfest enthält deshalb die anspruchsvolle und zugleich trostvolle Botschaft, dass der Friedenskönig Christus keinen anderen Thron kennt als das Kreuz.


    An diesem Kreuz hat auch Max Josef Metzger intensiv Anteil bekommen. Da sein Bemühen um Frieden und Einheit von den nationalsozialistischen Diktatoren als Verrat an ihrer Ideologie betrachtet worden ist, ist er bereits in den Jahren 1934 und 1939 in Augsburg zweimal verhaftet worden; anschließend ist er im Juni 1943 in Berlin in Schutzhaft genommen worden, wo er am 14. Oktober vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 17. April im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet worden ist. Gemäß dem Bericht des ehemaligen Gefängnispfarrers Peter Buchholz soll der Henker bekannt haben, er habe „noch nie einen Menschen mit so frohleuchtenden Augen in den Tod gehen sehen wie diesen katholischen Geistlichen“. Aus diesem Zeugnis darf man schließen, dass Max Josef Metzger um das bevorstehende Martyrium wohl gewusst und darüber sogar froh geworden ist.


    Märtyrer der Liebe

    Sein Tod ist deshalb ein sprechendes Zeugnis dafür, was im christlichen Glaubensverständnis einen Märtyrer ausmacht. Wie Jesus Christus sein Leben am Kreuz aus Liebe für uns Menschen hingegeben hat, so zeichnet sich auch der christliche Märtyrer dadurch aus, dass er seinen Tod als Konsequenz seiner Treue zum Glauben und deshalb in Liebe zu Jesus Christus und zu den Menschen auf sich nimmt. In der Liebe besteht geradezu das entscheidende Erkennungszeichen des christlichen Märtyrers. Da er den Sieg der Liebe über Hass und Tod in die Tat umsetzt, erweist sich das christliche Martyrium als höchster Akt der Liebe zu Gott und zu den Brüdern und Schwestern, wie uns das Zweite Vatikanische Konzil lehrt: „Das Martyrium, das den Jünger dem Meister in der freien Annahme des Todes für das Heil der Welt ähnlich macht und im Vergießen des Blutes gleichgestaltet, wertet die Kirche als hervorragendes Geschenk und als höchsten Erweis der Liebe.“

    Diese Wahrheit hat sich im Laufe der Kirchengeschichte tausendfach bestätigt und sie zeigt sich auch in der heutigen Welt. In ihr gibt es sogar mehr Märtyrer als während der grausamen Christenverfolgungen in den ersten Jahrhunderten. Der christliche Glaube ist in der heutigen Welt die am meisten verfolgte Religion. Dabei haben heute alle christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften ihre Märtyrer, und das christliche Martyrium ist ökumenisch. Das Blut, das Christen in verschiedenen Kirchen für Christus vergießen, trennt uns nicht, sondern eint uns. Wir dürfen deshalb in der Hoffnung leben, dass das Blut von so vielen Märtyrern heute Same für die künftige Einheit des von so vielen Spaltungen verwundeten Leibes Christi sein wird.

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    In der großen Gemeinschaft der Märtyrer wissen wir nun auch den Freiburger Diözesanpriester Max Josef Metzger aufgehoben. Nehmen wir seine heutige Seligsprechung zum Anlass, ihm und allen Märtyrern in Geschichte und Gegenwart für ihre Treue im Glauben und für ihre Liebe zu Jesus Christus aufrichtig zu danken. Und schließen wir alle Christen und Christinnen, die in der heutigen Welt wegen ihres Glaubens verfolgt, misshandelt und getötet werden, in unser Gebet.

    Die heutige Seligsprechung ist eine hohe Ehre für das Erzbistum Freiburg, aus dem der Priester Max Metzger hervorgegangen ist. Zugleich ist damit aber auch der Anspruch an uns verbunden, dass wir in der Nachfolge Jesu Christi in der heutigen Welt zum Zeugnis für Frieden und Einheit gerufen sind. Denn das Wort „Märtyrer“ leitet sich vom Griechischen „martys“ ab, was Zeuge bedeutet. In diesem Sinn ist jeder Christ gemeint, der im Leben und mit seinem Wort vom Glauben an Jesus Christus Zeugnis gibt. Auch wir leben heute – wie Max Josef Metzger – in einer arg zerrissenen Welt und sind – wie er – zu Christuszeugen berufen, und zwar auch im Widerspruch zu den in der heutigen Gesellschaft grassierenden Ideologien.

    Bitten wir am heutigen Tag den seligen Max Josef Metzger in der himmlischen Welt der Märtyrer um Fürsprache, dass sie uns vom Himmel her begleiten und uns beistehen, damit auch unsere Glaubenstreue stark bleibt und wir stets den Mut haben, unseren Glauben mit dem Leben zu bezeugen. Denn auch uns ist die Verheißung zugesprochen, die wir in der zweiten Lesung aus dem Hebräerbrief vernommen haben: Jesus Christus hat durch ein einziges Opfer „die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt“ (Hebr 10,14). Amen.

    Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.




    Kardinal Kurt Koch

    Der Schweizer Kardinal Kurt Koch ist Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Der ehemalige Bischof von Basel hat über 60 Bücher und Schriften verfasst, darunter Mut des Glaubens (1979) und Eucharistie (2005).


    Info: https://de.catholicnewsagency.com/article/2583/kardinal-koch-predigt-bei-seligsprechung-von-1944-exekutiertem-priester-max-josef-metzger


    unser Kommentar: Als Information zur Kenntnisnahme, wobei für uns das kriegerische Geschehen, wie z. B. in der Ukraine sowie in Israel, Palästina und sonstwo, keinerlei Zustimmung bzw. Rechtfertigung erhält.

    05.12.2024

    Mit KriegsmandatDeutsche Militärexperten urteilen, eine Streitmacht zur Überwachung eines Waffenstillstands in der Ukraine müsse mehr als 10.000 Soldaten und ein Kriegsmandat haben. Baerbock stellt Beteiligung der Bundeswehr in Aussicht.

    german-foreign-policy.com, 5. Dezember 2024

    KIEW/BERLIN (Eigener Bericht) – In Berlin dauert die Debatte über die Forderung von Außenministerin Annalena Baerbock, nach einem Waffenstillstand Einheiten der Bundeswehr in die Ukraine zu entsenden, an. Eine internationale Streitmacht, die einen Waffenstillstand sichern solle, müsse mehr als 10.000 Soldaten umfassen und nicht nur mit großen Mengen an Waffen, sondern auch mit einem Mandat ausgestattet sein, gegebenenfalls einen umfassenden Krieg mit Russland zu führen, wird ein Professor der Münchner Bundeswehr-Universität zitiert. Bereits Ende November hatte ein Experte einer französischen Denkfabrik erklärt, in einer Ukraine-Streitmacht müssten Frankreich sowie Großbritannien, „die zwei einzigen Atommächte Europas, eine Schlüsselrolle einnehmen“; Deutschland sei dazu wegen seiner inneren Zerstrittenheit gegenwärtig kaum in der Lage. Die Entsendung von Truppen an die russisch-ukrainische Frontlinie zur Überwachung eines Waffenstillstands wurde von US-Experten schon im April 2023 diskutiert; sie nimmt auch in dem Konzept von Keith Kellogg, dem designierten Ukraine-Sondergesandten des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, eine zentrale Rolle ein. Trump will eine US-Beteiligung vermeiden.


    Wie in KoreaDas Konzept zur Beendigung des Ukraine-Kriegs, das Keith Kellogg und Fred Fleitz bereits im April in Ansätzen skizziert haben, knüpft in seinen zentralen Elementen explizit an frühere Vorschläge anderer US-Experten an. So legten etwa der frühere Präsident des einflussreichen Council on Foreign Relations (CFR) Richard Haas und der Ex-US-Regierungsmitarbeiter Charles Kupchan schon im April 2023 einen Plan vor, der es ermöglichen sollte, einen Waffenstillstand in der Ukraine zu erreichen.[1] Haas und Kupchan sahen spätestens für Ende 2023 eine militärische „Pattsituation“ voraus, in der es die Frontlinie einzufrieren gelte; von ihr sollten sich beide Seiten ein Stück zurückziehen und damit „faktisch eine entmilitarisierte Zone schaffen“. In diese müsse eine neutrale Organisation „Beobachter entsenden“, um den Waffenstillstand „zu überwachen und durchzusetzen“.[2] Allgemein wurde in der Debatte um die Modalitäten eines möglichen Waffenstillstandes davon ausgegangen, dass Kiew keine Territorien formal abtreten werde. Beide Seiten sollten sich nur darauf einigen, „das Schießen an einer bestimmten Linie einzustellen“, ohne „irgendwelche neuen Grenzen anzuerkennen“, hieß es. Verwiesen wurde auf die koreanische Halbinsel, wo seit Jahrzehnten Waffenstillstand herrscht, ohne dass Nord- oder Südkorea ihre Ansprüche aufgegeben hätten.[3]


    Die Front einfrieren

    Das Konzept, das Kellogg, einst Nationaler Sicherheitsberater von US-Vizepräsident Mike Pence, und Fleitz, auch er eine Zeitlang Sicherheitsexperte der ersten Trump-Administration, skizziert haben, sieht gleichermaßen vor, den aktuellen Frontverlauf einzufrieren. Mit Blick auf die Schaffung einer demilitarisierten Zone entlang der eingefrorenen Frontlinie schließen sich Kellogg und Fleitz den Vorstellungen von Haas und Kupchan an. Sie ergänzen, man könne, sofern nötig, auf beide Seiten Druck ausüben, um den Waffenstillstand durchzusetzen – auf Kiew, indem man mit einem vollständigen Stopp der Waffenlieferungen drohe, und auf Moskau, indem man drohe, die Ukraine noch viel mehr aufzurüsten als bisher.[4] Klar sei, heißt es, dass man Russland verbindlich zusagen müsse, die Ukraine für längere Zeit nicht in die NATO aufzunehmen. Im Gegenzug werde man Kiew verlässliche Sicherheitsgarantien gegen einen etwaigen erneuten russischen Angriff bieten müssen. Kellogg und Fleitz entwickeln darüber hinaus weitere Vorschläge, etwa den, die Russland-Sanktionen zu nutzen, um den Druck auf Moskau zu erhöhen; so könne man zum Beispiel russische Zugeständnisse an die Ukraine zur unerlässlichen Vorbedingung für jegliche auch nur partielle Rücknahme der Strafmaßnahmen machen.


    „Keine Option ausgeschlossen“

    Mit der hinter den Kulissen anschwellenden Debatte über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg gehen Überlegungen über die Entsendung bewaffneter Kräfte in die Ukraine einher. Dies betrifft zum einen sogenannte Private Sicherheitsunternehmen aus der westlichen Welt, die verdeckt schon längst in der Ukraine operieren – nicht zuletzt, um beschädigte Waffen zu reparieren.[5] Die Biden-Administration hat die offizielle Entsendung von derlei Personal Anfang November in aller Form genehmigt.[6] Auch ein etwaiger Einsatz westlicher Söldner zur Ausbildung ukrainischer Truppen auf ukrainischem Territorium ist im Gespräch. Darüber hinaus hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bereits im Februar erklärt, Paris ziehe auch die Entsendung regulärer Truppen in die Ukraine in Betracht – zwecks direkter Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte.[7] Man habe den Gedanken seitdem durchaus weiterverfolgt, berichtete Ende November die französische Abendzeitung Le Monde, zuletzt etwa anlässlich des Besuches des britischen Premierministers Keir Starmer bei den Feiern zum Jahrestag des Waffenstillstands nach dem Ersten Weltkrieg am 11. November. Während Frankreichs Außenminister explizit erklärt, Paris schließe „keine Option aus“ [8], bestätigt sein britischer Amtskollege David Lammy, „zur Zeit“ ziehe man keine Entsendung von Truppen in Betracht [9].


    „Eine Schlüsselrolle“

    Anders verhält es sich, das wurde am Dienstag berichtet, mit der Entsendung von Soldaten zur Absicherung eines etwaigen Waffenstillstandes, wie sie bereits im April 2023 von Haass und Kupchan ins Gespräch gebracht wurde. Laut einem hochrangigen NATO-Mitarbeiter denken Großbritannien und Frankreich über eine solche Entsendung nach.[10] In Paris war dazu zu hören, die Stationierung westeuropäischer Truppen im Osten der Ukraine solle für Kiew als Sicherheitsgarantie dienen. Die Sicherheitsgarantien, die die westlichen Staaten bisher offiziell gewährt haben, geben keine wirksamen Schutzverpflichtungen für Kiew her (german-foreign-policy.com berichtete [11]). Le Monde zitierte bereits Ende November Elie Tenenbaum, einen Experten des Pariser Institut français des relations internationales (Ifri), mit der Aussage, westeuropäische Truppen, die zur Absicherung des Waffenstillstands in die Ukraine entsandt werden sollten, würden dort, wenngleich sie voraussichtlich aus NATO-Staaten stammten, nicht von Artikel 5 des Nordatlantikvertrages erfasst; gerieten sie in Kämpfe, werde dies also nicht den Bündnisfall auslösen.[12] Tenenbaum zufolge sollen bei der Truppenstationierung Frankreich und Großbritannien, „die zwei einzigen Atommächte Europas, eine Schlüsselrolle einnehmen“. Deutschland sei zur Zeit wegen innerer Konflikte nicht hinlänglich handlungsfähig.


    „Internationale Präsenz“

    Dem hat Außenministerin Annalena Baerbock bereits am Dienstag bei einem Treffen mit ihren NATO-Amtskollegen widersprochen. Baerbock erklärte, es stünden mit Blick auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg „verschiedene Elemente ... im Raum“, darunter „eine internationale Präsenz zur Absicherung eines Waffenstillstandes“.[13] Auf die Frage, ob die Bundeswehr dabei eine Rolle spielen werde, antwortete die Ministerin, man werde „von deutscher Seite“ entsprechende Maßnahmen „mit allen Kräften unterstützen“. Lediglich zum gegenwärtigen Zeitpunkt – also vor einem Waffenstillstand – komme eine Entsendung von Bodentruppen „nicht in Betracht“, bekräftigte Bundeskanzler Olaf Scholz am gestrigen Mittwoch im Bundestag.[14] Zu den Dimensionen, die die von Baerbock erwähnte „internationale Präsenz zur Absicherung eines Waffenstillstands“ annehmen könnte, ließ sich am gestrigen Mittwoch Carlo Masala, Professor an der Münchner Bundeswehr-Universität, zitieren. Wegen der langen Frontlinie – möglicherweise rund 1.200 Kilometer – brauche man Soldaten „im zweistelligen Tausenderbereich“, also mehr als 10.000, erklärte Masala; man müsse die Truppe außerdem nicht nur mit umfassenden Waffenbeständen ausstatten, sondern auch mit einem Mandat, gegebenenfalls einen umfassenden Krieg mit Russland zu führen.[15]

     

    [1] S. dazu Vom Schlachtfeld zum Verhandlungstisch.

    [2] Richard N. Haass, Charles Kupchan: The West Needs a New Strategy in Ukraine. A Plan for Getting From the Battlefield to the Negotiating Table. foreignaffairs.com 13.04.2023.

    [3] S. dazu Der Korea-Krieg als Modell.

    [4] Gram Slattery, Simon Lewis: Exclusive: Trump handed plan to halt US military aid to Kyiv unless it talks peace with Moscow. reuters.com 25.06.2024. Keith Kellogg, Fred Fleitz: America First, Russia & Ukraine. America First Policy Institute, Research Report. 29.04.2024.

    [5] Chloé Hoorman, Elise Vincent, Philippe Ricard: Guerre en Ukraine : l’envoi de militaires européens en discussion. lemonde.fr 25.11.2024.

    [6] Natasha Bertrand, Haley Britzky, Oren Liebermann: Biden administration to allow American military contractors to deploy to Ukraine for first time since Russia’s invasion. edition.cnn.com 08.11.2024.

    [7] Chloé Hoorman, Elise Vincent, Philippe Ricard: Guerre en Ukraine : l’envoi de militaires européens en discussion. lemonde.fr 25.11.2024.

    [8] Laura Kuenssberg: No ‘red lines’ in Ukraine support, French foreign minister tells BBC. bbc.co.uk 23.11.2024.

    [9] Matt Honeycombe-Foster, Sam Blewett: UK: We’re not sending troops into Ukraine ‘at this time’. politico.eu 26.11.2024.

    [10] Olena Goncharova: France, UK discuss deploying troops to Ukraine for ceasefire monitoring, sources tell RFE/RL. kyivindependent.com 03.12.2024.

    [11] S. dazu Die Dominanz in Ost- und Mitteleuropa und Diplomatie statt Waffen.

    [12] Chloé Hoorman, Elise Vincent, Philippe Ricard: Guerre en Ukraine : l’envoi de militaires européens en discussion. lemonde.fr 25.11.2024.

    [13] Baerbock schließt Bundeswehr zur Friedenssicherung nicht aus. n-tv.de 03.12.2024.

    [14] Felix Kiefer: „Habe sie bewusst jetzt gewählt“. Kanzler verteidigt Ukrainereise – und schließt Entsendung deutscher Soldaten aus. tagesspiegel.de 04.12.2024.

    [15] Experten lassen kein gutes Haar an Baerbocks Ukraine-Vorstoß. n-tv.de 04.12.2024.


    Info: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9784


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    04.12.2024

    Französische Regierung gestürzt - Misstrauensvotum verloren

    Das bereits seit einiger Zeit angekündigte Misstrauensvotum gegen die Regierung Barnier fand statt, und die Regierung verlor. Bereits die Bildung dieser Regierung hatte Monate in Anspruch genommen, da Präsident Emmanuel Macron keine Mehrheit im Parlament besitzt.


    Französische Regierung gestürzt - Misstrauensvotum verloren

    Die Regierung Michel Barnier wurde durch ein Misstrauensvotum im französischen Parlament gestürzt. Der Sturz ist gleich eine doppelte Sensation. Zum einen ist es das erste Mal seit sechzig Jahren, dass eine Regierung durch eine Parlamentsabstimmung stürzt. Und zum anderen ist dies der erste Fall, dass die rechte Seite der Opposition, Marine Le Pens Rassemblement National, zusammen mit der linken, La France Insoumise, gestimmt hat.


    Misstrauensantrag gegen die Regierung Barnier: Wie weiter in Frankreich?





    Misstrauensantrag gegen die Regierung Barnier: Wie weiter in Frankreich?






    Nach einer dreistündigen Debatte erhielt das von der linken Opposition vorgelegte Votum 331 Stimmen. 288 wären für einen Erfolg nötig gewesen.

    Auslöser des Misstrauensvotums war der vorgelegte Haushalt für 2025. Die Regierung Barnier, die erst seit drei Monaten im Amt ist, bleibt jedoch im Amt, bis Präsident Emmanuel Macron eine neue Regierung ernennt. Neuwahlen könnten frühestens im kommenden Sommer durchgeführt werden, da die französische Verfassung ein Jahr Abstand vorschreibt.

    Die Opposition fordert Macrons Rücktritt. Dessen Amtszeit läuft noch bis 2027, und er hat einen Rücktritt bereits ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass er, wie bereits geschehen, die parlamentarische Zustimmung wo möglich durch ein präsidiales Dekret ersetzt. Ob das auch in Bezug auf den Haushalt möglich wäre, wird jedoch angezweifelt.

    Aus beiden Oppositionsflügeln gab es erste Kommentare auf X. Marine le Pen twitterte:

    "Mit der Ernennung von Michel Barnier erwarteten die Franzosen eine Beruhigung unserer Institutionen, eine Vision für das Land und Hoffnung auf einen Aufschwung.

    Indem er seinen Haushalt in die katastrophale Kontinuität von Emmanuel Macron einreihte, konnte der Premierminister nur scheitern. Er hatte hingegen die Wahl und die Pflicht, nicht zu lügen."

    Und La France Insoumise veröffentlichte diesen Tweet:

    "Jetzt muss @EmmanuelMacron gehen! 63 % der Franzosen wollen seinen Abgang.
    Wenn er nicht zurücktreten will, können wir ihn zum Gehen bringen.
    Unterzeichnen Sie die Petition:
    https://macron-destitution.fr #MacronDehors #MotionDeCensure"

    Es ist anzunehmen, dass es in naher Zukunft wieder zu größeren Straßenprotesten in Frankreich kommen wird.


    Mehr zum Thema - Frankreich, Deutschland, Großbritannien: Westeuropas politische Instabilität


    Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

    Info: https://freedert.online/europa/228391-franzoesische-regierung-gestuerzt-misstrauensvotum-verloren


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    04.12.2024

    Wenn Baerbock russische Schiffe schießen lässt

    freedert.online, 4 Dez. 2024 20:33 Uhr, Von Dagmar Henn

    Es ist eine komplizierte Sache mit der Schifffahrt. Das kann man schon an einer scheinbar so einfachen Aussage wie "russisches Schiff" belegen. Aber egal, Hauptsache, man kann wieder ein bisschen Angst einjagen. Nur sollte man sich bei sowas nicht auf Baerbock verlassen.


    Quelle: www.globallookpress.com © Ansgar Haase


    Erzählt sie da gerade ihr Seemannsgarn? Baerbock in Brüssel, 03.12.2024


    Dass man mit Aussagen von Außenministerin Annalena Baerbock vorsichtig sein muss, dürfte eigentlich spätestens mit der 360-Grad-Wende auch bei der deutschen Presse angekommen sein. Das hindert sie aber nicht daran, eine angebliche Aussage der besagten Dame gleich zur Grundlage reißerischer Schlagzeilen zu machen.


    Ostsee: Chinesischer Frachter soll Datenkabel durchtrennt haben





    Ostsee: Chinesischer Frachter soll Datenkabel durchtrennt haben






    "Zwischenfall in der Ostsee: Russisches Schiff schießt bei Bundeswehr-Einsatz", titelt beispielsweise die Frankfurter Rundschau. Und alles, was sie dann dazu liefert, ist:

    "In der Ostsee ist es zu einem Zwischenfall zwischen einem Hubschrauber der Bundeswehr und einem russischen Schiff gekommen. Die Besatzung des russischen Schiffes habe mit Signalmunition geschossen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Brüssel. Der Hubschrauber war zu Aufklärungszwecken unterwegs. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwähnte den Vorfall kurz während eines Nato-Treffens in Brüssel, ohne jedoch ins Detail zu gehen."

    Es ist zum Haareausraufen, wieder einmal ein völliges Versagen in der B-Note. Sicher, Propaganda gegen Russland muss sein, und dass Baerbock keine Ahnung von internationaler Schifffahrt hat, ist nicht überraschend (wovon hat sie überhaupt Ahnung? Von Visagistinnen?). Von Journalisten hingegen sollte man, selbst am Band bei DPA, aber erst Recht bei den verwertenden Blättern, erwarten können, dass sie ein wenig die Zusammenhänge recherchieren.

    Ein russisches Schiff also. Was genau war russisch an dem Schiff? Die Flagge, die Fracht, die Besatzung, die Reederei, der Eigner, die Werft oder die transportierten Waren? Nix genaues weiß man nicht. Eins jedoch kann jeder mit absoluter Sicherheit sagen, der je auch nur einen Blick auf einen Schiffstracker geworfen hat: die Kombination, dass alles davon russisch ist, gibt es im Grunde nur bei Kriegsschiffen. Aber von einem Schiff der russischen Marine ist nirgends die Rede. Die Überschrift der FR legt jedoch genau das nahe.


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    Witzig ist auch, dass es die Außenministerin erzählt. Vorfälle, die Hubschrauber der Bundeswehr involvieren, gehen erst einmal den Verteidigungsminister an, der für besagten Hubschrauber zuständig ist. Aber man fragt heutzutage nicht einmal mehr nach, woher Frau Baerbock das weiß, und überprüft dann durch Rückfrage beim Verteidigungsministerium, ob an der Geschichte überhaupt etwas dran ist. Das wäre ja echte journalistische Arbeit. Damit wird man nicht Propagandaschreiber des Monats in der Redaktion. (Das ZDF hat sich übrigens den Luxus einer derartigen Nachfrage geleistet. Ein konkreter Vorfall wurde nicht bestätigt, und ansonsten lautete die Antwort, "Regelverstöße kämen immer wieder mal vor". Aber auch das ZDF zieht daraus nicht die Konsequenz, dass damit eigentlich die Meldung tot ist).

    Nicht, dass man die DPA in diesem Zusammenhang in Schutz nehmen sollte. "Die Besatzung" habe mit Signalmunition geschossen, kolportiert die DPA. Nicht "ein Besatzungsmitglied". Das ist ein klitzekleiner Unterschied. Bei "Besatzung" müssten es mindestens zwei Leute und mindestens zwei Signalraketen gewesen sein. Andernfalls handelt es sich nur um einen Verstoß seitens einer einzelnen Person, und da wäre dann zu klären, ob das Eigeninitiative war oder auf Anweisung geschah.

    Nebenbei, die Frage, wer denn die Besatzung ist, ist auch nicht so ohne weiteres zu lösen. Mit Geschick kann man, wenn man den Namen des Schiffes hat, etwas darüber herausfinden. Nur als kleiner Tip: Selbst wenn ein Schiff unter einer russischen Flagge fährt, sagt das rein gar nichts darüber aus, woher die Besatzung kommt. Genauso, wie bei einem Frachter unter der Flagge der Jungferninseln der Eigentümer in den Emiraten sitzen kann und die Besatzung ein wildes Potpourri aus allen ehemaligen Sowjetrepubliken darstellen. Erstaunlicherweise findet sich das oft – Russen, Letten, Ukrainer traut vereint in einer Mannschaft, mit Arbeitssprache Russisch und in der Regel russischem Koch, als hätte die Sowjetunion nie aufgehört zu existieren.


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    Aber man will ja die lieben Kollegen nicht überfordern. Es wäre schon ausreichend, wenn sie sich der Tatsache bewusst wären, dass eine Aussage wie "russisches Schiff" nach Konkretisierung schreit. Gleiches gälte natürlich für den Hubschrauber, aber da halten sich die Varianten in deutlich engeren Grenzen.

    Aber blicken wir doch noch einmal in die Frankfurter Rundschau.

    "Signalmunition wird in der Regel nur in Notfällen abgefeuert. Baerbock wies darauf hin, dass in der Ostsee häufig Schiffe unterwegs sind, die Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg umgehen."

    Eine besonders hübsche Kombination, vor allem, weil erst suggeriert werden kann, dass sich russische Schiffe nicht an die Regel halten, wann man Signalmunition feuert (während niemand fragt, auf welcher Höhe dieser mythische Hubschrauber das Schiff angeflogen hat, vielleicht meinte da ja jemand, Apocalypse Now spielen zu müssen), und dann mit Hilfe von Baerbock diese Nummer mit "Sanktionsumgehung" aufgewärmt wird.

    Putzig. Nur mal zur Erinnerung: Die Sanktionen der EU können sich nur auf Waren beziehen, die in die EU geliefert werden. Wenn ein russisches oder sonstiges Schiff russische Waren transportiert, die für Empfänger außerhalb der EU bestimmt sind, ist das keine "Sanktionsumgehung", sondern ganz gewöhnlicher Warenverkehr. Der, nebenbei, die EU einen feuchten Kehrricht angeht, solange diese Waren nicht zum Zwecke des Imports in das Zollgebiet der EU eingeführt werden. Die Nummer hatten wir schon Mal Anfang des Jahres in Rostock, wo ein Schiff wegen "Sanktionsverstößen" festgehalten wurde, das wegen eines Notfalls den Hafen in Rostock anlaufen musste (noch dazu auf Anweisung der deutschen Behörden), seine Waren aber nicht einmal das (exterritoriale) Schiff verlassen hatten, und die relevante Ware ausgerechnet Kernbrennstoff für US-Kernkraftwerke war...


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    (Übrigens, hätte man so viel Angst vor russischer Spionage, wie man zu haben behauptet, hätte man dieses Schiff nicht nach Rostock geschleppt, wenn auch nur ein russischer Koch an Bord war. In der Nähe liegt auf dem Gelände der Warnowwerft nämlich ein Logistikzentrum der NATO, das dann in aller Seelenruhe beäugt hätte werden können.)

    Wie gesagt, dass Baerbock das nicht versteht lässt sich nun einmal nicht ändern. Es gibt aber keinen vernünftigen Grund, diesen Dummfug mitzumachen. Wobei das, was die FR im Anschluss an Baerbocks Geraune ablässt, dann noch ein Stückchen dümmer ist. Weil aller möglicher Krimskrams zusammengetragen wird, wie diese "Kommunikationskabel in der Ostsee", und dann polnische Wünsche nach noch mehr Kriegsschiffen kolportiert werden. Dabei kann, wie das ein Kollege im Zusammenhang mit dem Terrorakt gegen Nord Stream schrieb, in der Ostsee jetzt schon nicht einmal ein Hering furzen, ohne dass es bemerkt wird.

    Die FAZ behauptet übrigens, es habe sich um einen Tanker gehandelt. Die sind, sofern es sich um Tanker handelt, die russisches Öl transportieren, überwiegend griechisch. Wobei sich das auf die Eigentümer bezieht, nicht auf die Flagge und schon gar nicht auf die Mannschaft...

    Wobei, witzigerweise taucht diesmal das berüchtigte Wort "Schattenflotte" nicht auf. Könnte daran liegen, dass sich die FAZ den Tanker selbst ausgedacht hat. So, wie vielleicht Baerbock sich die ganze Geschichte selbst ausgedacht hat. Wer weiß schon, was in diesem Köpfchen so vorgeht, zwischen Auslandsreisen und Visagistenterminen (und nein, die Gerüchte über gewisse andere Dienstleistungen wiederhole ich nicht).


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    Analyse

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    Weitaus unangenehmer ist allerdings die Richtung, auf die sich all diese Erzählungen zubewegen. Wir reden hier nämlich von etwas, das andernorts auch von deutschen Politikern immer so hoch gehalten wird – der Freiheit des Schiffsverkehrs. Wir reden von der Nutzung internationaler Schifffahrtsstraßen. Im Hintergrund all dieser haltlosen Geschichten wabert die Wunschvorstellung, russische Schiffe, Schiffe, die russische Waren transportieren (oder vielleicht sogar solche mit einem russischen Koch) auf See anzuhalten und zu inspizieren oder gar, ihnen die Durchfahrt zu untersagen. Und da wären wir wieder mal auf dem Gebiet, auf dem Frau Baerbock so gerne mal ausgleitet wie auf einer Bananenschale.

    Man kann ihr nämlich vorbuchstabieren, was dann geschähe. Ernsthafter Warenverkehr, also beispielsweise russisches Öl, würde dann vermutlich einfach die Route andersrum nehmen, also die Nordostpassage, und dann in China landen, wo die EU mit ihrem ungestillten Rohstoffdurst gar nichts mehr davon hat. Aber die Russen könnten das eine oder andere Schiff dann rein aus Daffke mit militärischer Begleitung aus der Ostsee fahren lassen.

    Oder sie lassen es darauf ankommen. Warten geduldig, bis ein Schiff unter russischer Flagge an der Durchfahrt gehindert und aufgebracht wird. Und lesen es dann als das, was es ist: eine Kriegserklärung. Das hätte höchst unangenehme Folgen für alles NATO-artige, das in dieser überschaubaren Pfütze namens Ostsee herumschippert. Auch wenn es intelligentere Orte gäbe, um künstliche Riffe anzulegen.

    Nein, von Baerbock kann man nicht erwarten, dass sie die möglichen Konsequenzen ihrer Äußerungen überschaut. Sie überschaut ja oftmals noch nicht einmal den Zusammenhang zwischen Subjekt und Objekt in einer einfachen Aussage. Aber bei allem oberhalb des jüngsten Volontärs sollte man erwarten, sich ein klein bisschen kundig machen zu können. Denn das, was da gerade geliefert wurde, fällt in die Kategorie von "russische Seife führt zu Sturz in der Badewanne. Sabotage vermutet".


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    Info: https://freedert.online/meinung/228383-wenn-baerbock-russische-schiffe-schiessen


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