«Der Wissenschaftliche Beirat von Attac befindet sich in einer Phase der Reorganisation. Nach 20 Jahren seines Bestehens !!
Mai 25, 2021 In eigener Sache
Der Wissenschaftliche Beirat von Attac befindet sich in einer Phase der Reorganisation. Nach 20 Jahren seines Bestehens zielt dieser Schritt auf eine verbesserte Struktur und damit Erneuerung und Verjüngung dieses Gremiums. Gerade für die politischen Herausforderungen der Post-Pandemiephase ist dessen wissenschaftlich fundierte Expertise für das Attac-Netzwerk eine wichtige Unterstützung.
Gegen die Verharmlosung der COVID-19-Pandemie, Verschwörungsmythen und falsche Vergleiche mit dem Nationalsozialismus
Erklärung von Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats von Attac Deutschland
Wir wenden uns gegen eine Verharmlosung der COVID-19-Pandemie, wie sie etwa von denen vorgenommen wird, die bestreiten, dass es eine Übersterblichkeit im Zusammenhang mit COVID-19 gebe, oder die behaupten, COVID-19 sei nicht gefährlicher als eine Grippe. Wer Maßnahmen des Infektionsschutzes wie Einschränkungen der Mobilität, das Abstandhalten gegenüber anderen Menschen oder das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung pauschal ablehnt, gefährdet letztlich sich selbst und andere. Es ist zwar wichtig, auf die „Kollateralschäden“ des „Lockdowns“ oder auf mögliche Nebenwirkungen und unabsehbare Folgen von Impfungen hinzuweisen und gegen eine dauerhafte Einschränkung von Menschen- und Bürgerrechten zu kämpfen, aber ebenso wichtig ist es gegenwärtig, solidarisch Maßnahmen zur Senkung der Infektionszahlen und zur Vermeidung von Erkrankungen und Todesfällen zu ergreifen.
Wir halten eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und politischer Vernunft basierende Abwägung in Bezug auf Maßnahmen des Infektionsschutzes und ihre Folgen für notwendig. Wir distanzieren uns gleichzeitig von allen Versuchen, die Pandemie oder die staatlichen Maßnahmen des Infektionsschutzes ohne nachvollziehbare Belege als Resultat einer Intrige oder Verschwörung darzustellen. Wer Epidemiolog:innen und Virolog:innen allgemein als „Fachidioten“ kritisiert, macht die Wissenschaft verächtlich. Wir sind bestürzt über Vergleiche der gegenwärtigen staatlichen Maßnahmen des Infektionsschutzes mit der Politik der Nazis. Wer den „Lockdown“ als „Zivilisationsbruch“ bezeichnet und behauptet, die Art des staatlichen Vorgehens zur Eindämmung des Virus erinnere an die Rolle des ärztlichen Standes im Nazifaschismus, verharmlost letzteren. Wer angesichts staatlicher Quarantäneregeln oder Vorschriften zum Tragen von Masken ernsthaft glaubt, auch heute sei die Vernichtungsfantasie am Werk, die gegen die Juden ins Feld geführt wurde, hat jegliche Urteilskraft verloren.
Günter Berg, Josef Berghold, Hans-Jürgen Bieling, Ulrich Brand, Claudia von Braunmühl, Annelie Buntenbach, Christoph Butterwegge, Alex Demirović, Klaus Dörre, Ulrich Duchrow, Thomas Dürmeier, Tanja von Egan-Krieger, Heide Gerstenberger, Ronald Hartz, Frigga Haug, Wolfgang Fritz Haug, Rudolf Hickel, Stefanie Hürtgen, Reinhart Kößler, Birgit Kraemer, Bettina Lösch, Ingrid Lohmann, Birgit Mahnkopf, Lutz Mez, Wolfgang Neef, Werner Nienhüser, Silke Ötsch, Helge Peukert, Fritz Reheis, Jörg Reitzig, Rainer Rilling, Thomas Sablowski, Wolfram Schaffar, Gerd Siebecke, Gerd Steffens, Fritz Storim, Stefan Thimmel, Manuela Troschke, Isidor Wallimann, Christa Wichterich, Frieder Otto Wolf
sowie Winfried Wolf, dessen Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beirat derzeit ruht.
Kommentar: Auch wenn diese Liste des Wissenschaftlichen Beirates nur eine Auswahl dar-stellt, fehlen bei den Unterzeichnenden doch einige der Namen wie z. B. die von Rudolph Bauer, Michael Brie, Jürgen Borchert, Wolfgang Däubler, Angelika Ebbinghaus, Michael Hartmann, Arne Heise, Michael Krätke, Hans-Jürgen Krysmanski, Stephan Lessenich, Mohssen Massarrat, Klaus Meschkat, Urs Müller-Plantenberg, Wolf-Dieter Narr, Niko Paech, Norman Paech, Ralf Ptak, Jan Rehmann, Norbert Reuter, Roland Roth, Werner Rügemer, Wolfgang Sachs, Christoph Scherrer, Sigrid Skarpelis-Sperk, Christian Spatscheck, Michael Vester, Peter Wahl, Isidor Wallimann, Brigitte Young, Beate Zimpelmann und ggf. von weiteren anderen, die die Erklärung vom 15. Mai 2021 aus gesundheitlichen oder weiteren Gründen ihrer Abwesen-heit, nicht gezeichnet haben.
Das sich der seit gut 20 Jahren durchgehend nahtlos arbeitende Wissenschaftliche Beirat von Attac kurz nach erscheinen "dieser Erklärung" in eine Phase der Reorganisation empfiehlt, wirft Fragen nach den Gründen dafür auf. Thomas Bauer
P. S.
Wissenschaftlicher Beirat (Auswahl) Im 2001 gegründeten wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland arbeiten circa 100 Professoren, Wissenschaftler und Experten mit.[13] Sie vertreten ein breites Spektrum unterschiedlicher Fachrichtungen. Engagiert sind Ökonomen, Soziologen, Politologen, Juristen, Psychologen und Fachleute anderer Professionen. Ihnen gemeinsam ist die Absicht, ihre Expertise in den Dienst des globalisierungskritischen Netzwerks Attac Deutschland zu stellen.
- Rudolph Bauer, Politikwissenschaftler, Universität Bremen Hans-Jürgen Bieling, Politikwissenschaftler, Eberhard Karls Universität Tübingen Ulrich Brand, Internationale Politik, Universität WienMichael Brie, Politikwissenschaftler, Institut für Gesellschaftsanalyse, Rosa-Luxemburg-StiftungJürgen Borchert, SozialrichterAnnelie Buntenbach, DGB, Christoph Butterwegge, Politikwissenschaft, Universität zu KölnWolfgang Däubler, Arbeitsrecht, Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht, ehem. Universität BremenAlex Demirovic, Sozialwissenschaftler, Technische Universität BerlinKlaus DörreUlrich Duchrow, Theologie, Ruprecht-Karls-Universität HeidelbergAngelika Ebbinghaus, Historikerin und Psychologische Psychotherapeutin, Andreas Fisahn, RechtswissenschaftlerHeide Gerstenberger, Universität Bremen, Peter Grottian, Politikwissenschaft, FU Berlin, Michael Hartmann, Soziologe, TU Darmstadt, Frigga Haug, ehem. Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, Instituts für Kritische Theorien, Wolfgang Fritz Haug, PhilosophArne Heise, Finanzwissenschaft und Public Governance, Universität Hamburg, Zentrum für ökonomische und soziologische Studien (ZÖSS), Rudolf Hickel, Finanzwissenschaft, Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW), Universität BremenReinhart Kößler, Arnold Bergstraesser-Institut, Entwicklungstheorie, postkolonialer Staat und Ethnizität, Michael Krätke, Politische Ökonomie, Universität Lancaster, Hans-Jürgen Krysmanski, Soziologie, ehem. Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, Stephan Lessenich, Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, Ingrid Lohmann, Professorin für Ideen- und Sozialgeschichte der Erziehung, Universität Hamburg, Birgit Mahnkopf, Europäische Gesellschaftspolitik, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin), Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Mohssen Massarrat, Politikwissenschaft, ehem. Universität Osnabrück, Klaus Meschkat, Soziologie, Universität Hannover, Lutz Mez, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Interdisziplinären Zentrums „Berlin Centre for Caspian Region Studies“, Freie Universität Berlin, Urs Müller-Plantenberg, Lateinamerika-Institut, FU Berlin, ehem. Warschauer Universität, Wolf-Dieter Narr, Politikwissenschaft, ehem. Freie Universität Berlin, Werner Nienhüser, Betriebswirtschaftslehre, Universität Duisburg-Essen, Niko Paech, Universität Siegen, Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ), Norman Paech, Mitglied des Deutschen Bundestages, Außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, öffentliches Recht, ehem. Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg, Helge Peukert, Finanzwissenschaft und Finanzsoziologie, Universität Erfurt, Ralf Ptak, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Universität zu KölnJan Rehmann, Philosophischen Institut, Freie Universität Berlin, Norbert Reuter, Volkswirtschaftslehre, RWTH Aachen, Rainer Rilling, Soziologe, Philipps-Universität Marburg, Roland Roth, Politikwissenschaft, Hochschule Magdeburg-Stendal Werner Rügemer, Universität zu Köln Wolfgang Sachs, Sozialwissenschaftler, Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie, Universität Kassel, Christoph Scherrer, Globalisierung & Politik, Universität Kassel, Sigrid Skarpelis-Sperk, ehem. SPD-MdB, Vereinigung der deutsch-griechischen Gesellschaften, Christian Spatscheck, Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit, Hochschule Bremen, Michael Vester, Peter Wahl, Sozialwissenschaftler, Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED), Isidor Wallimann, Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Sozialpolitik, ehem. Universität Freiburg (Schweiz)Winfried Wolf, Publizist/Autor, Frieder Otto Wolf, Philosophie, Freie Universität Berlin, Brigitte Young, Internationale Politische Ökonomie, Institut für Politikwissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, Beate Zimpelmann, Politikwissenschaftlerin, Hochschule Bremen.
(Stand: Seite wurde zuletzt am 6. Juni 2021 um 21:12 Uhr bearbeitet.)
Kommentar: Was ist, wenn der "Phase der Reorganisation" des wissenschaftlichen Beirates seine Auflösung vorausging um sich nun, nachdem gegen die Verharmlosung der COVID-19-Pandemie usw. keine gemeinsame Erklärung zustande kam, erneut zur Zusammenarbeit zusammen zu finden?
Werner Rügemer wird es sich bestimmt nicht nehmen lassen aus seiner Sicht genau hinzusehen um anschließend von sich hören zu lassen. Zur Erinnerung: DIE KAPITALISTEN DES 21. JAHRHUNDERTS, Vortrag und Diskussion mit Werner Rügemer, Journalist und Publizist, Autor des gleichnamigen Buches. Info: https://attac.hamburg/wp-content/uploads/2019/10/Die-Kapitalisten-des-21.-Jahrhunderts-9.10.2019.pdf